Fine-Art-Printing

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Fine-Art-Printing
Fine-Art-Printing für Fotografen
Vom guten Foto zum
hochwertigen Druck
16 Tipps
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Diese Empfehlungen sind das Ergebnis unserer Erfahrungen im Feld des Digitaldrucks und
der Fotografie: Eigene Erfahrungen als Anwender im Umgang mit der Hard- und Software,
den Papieren, bzw. Druckmedien sowie Erfahrungen als Druckdienstleister im Umgang mit
kundenseitigen Wünschen und Problemen.
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16 Tipps
1
2
3
4
5
6
7
8
Fotografieren im RAW-Modus
Farbmanagement
Kalibrierung und Profilierung Ihres Monitors
Spendieren Sie Ihren Bildern 48 Bit
Nutzen Sie einen großen Farbraum
PSD oder TIFF als Arbeitsformat
RGB forever
Anpassung von Tiefen und Lichtern
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16 Tipps
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16
Einmal 100 Prozent bitte
Lassen Sie Photoshop keine Pixel erfinden
Softproofing geht vor Hardproofing
Niemals ohne eingebettetes Farbprofil
Drucken mit hochwertigen Profilen
Drucken mit hochwertigen Druckern
Drucken mit hochwertigen Papieren
48 Stunden frische Luft
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Was ist Fine-Art-Printing?
» Fine-Art-Printing bezeichnet das Drucken eines
Fotos oder Bildes in möglichst hoher Qualität
bezüglich Druckauflösung, Langlebigkeit der
Druckfarben und des Druckmediums. «
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Vor dem ersten Tipp, möchten wir den Begriff des Fine-Art-Printing klären, um den die
folgenden Empfehlungen kreisen:
Fine-Art-Printing bezeichnet das Drucken eines Fotos oder Bildes in möglichst hoher Qualität
bezüglich Druckauflösung, Langlebigkeit der Druckfarben und des Druckmediums.
Der Anspruch an die Qualität richtet sich also nicht an das Motiv – das kann Kunst sein, muss
aber nicht – sondern an die Qualität der Wiedergabe.
Synonyme zum Begriff des Fine-Art-Prints sind übrigens „Pigmentprint” und „Giclée”-Druck
(sprich "schi-klee“).
Die Definition mag recht technisch klingen, hat aber auch seine sinnlichen Seiten:
• In der Regel geht es doch um die Wiedergabe gestalteter Motiven, die unser ästhetisches
Empfinden berühren
• Der Druck erlaubt die Wiedergabe dessen, was Sie mit der Kamera erzeugt und per
Bildbearbeitung so optimiert haben, dass es dem entspricht, was Sie im Kopf hatten als Sie die
Aufnahme machten. Der Druck bietet so die Möglichkeit, Ihr eigenes Werk einer größeren
Gruppe von Menschen zu zeigen und es möglicherweise auszustellen.
• Die haptische Beschäftigung mit den verschiedenen Fine-Art-Papiersorten kann ein
sinnliches Vergnügen bereiten. (Sie werden später Gelegenheit haben, das selbst zu
überprüfen …)
• Die Wahl der optimalen Bildgröße, des passenden Papiers, der Passepartoutvarianten erfordert
neben Wissen und einigem Probieren auch viel Gefühl.
Kommen wir aber nun zur ersten Empfehlung für den Weg vom guten Foto zum hochwertigen
Druck:
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1 Fotografieren im RAW-Modus
Vorteile gegenüber JPEG-Speicherung:
• Statt der Kamera-Automatik legen Sie selbst
nachträglich die Werte für Weißpunkt,
Bildschärfung etc. fest
• Erhaltung feinster Details, da keinerlei
verlustbehaftete Komprimierung
• 16 Bit tiefe Farbkanäle lassen ausgiebige
Manipulationen ohne Qualitätseinbußen zu
• Großer Farbraum möglich
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Warum RAW? Zunächst sind da doch nur Nachteile: Hoher Speicherbedarf! Langsame
Schreibzeiten der Kamera und damit niedrige Bildfolgen! Spezielle Software!
Konvertierungsaufwand!
Warum also RAW?
RAW bietet die uneingeschränkte beste Qualität. Es beinhaltet die reinen Bilddaten, wie sie der
Sensor der Kamera gesehen und in Signale gewandelt hat („Digitales Negativ“).
• Einstellungen für Weißpunkt, Kontrast, Sättigung etc. werden als angehängte Bildparameter
(„Tags“) mitgespeichert, die automatische und häufig zu aggressive Bildschärfung kann
komplett ausgeschaltet werden. Bei der Konvertierung am Monitor können die Bildschärfung
und die genannten Bildparameter im Nachhinein nach Ihren eigenen Vorstellungen
eingestellt werden.
• Feinste Strukturen und Details bleiben erhalten, da die Daten ohne Kompressionsartefakte
gespeichert werden.
• Die Farbkanäle R, G und B haben mit 16 Bit (= 216 = 4096) Tonwerten gegenüber 8 Bit (= 28 =
256) Tonwerten der JPEG-Speicherung genügend Reserven für energische
Tonwertkorrekturen
• RAW-Dateien können bei der Konvertierung in einem besonders großen Farbraum
gespeichert werden, so dass kein von der Kamera erfasster Farbton verloren geht.
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2 Farbmanagement
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Was ist ein Farbmanagementsystem?
Farbprobleme entstehen durch unterschiedliche Geräte und Programme, die verschiedene
Farbräume verwenden. Eine Lösung besteht in einem System, das Farben zwischen Geräten
korrekt interpretiert und übersetzt. In einem Farbmanagementsystem wird der Farbraum, in
dem eine Farbe erstellt wurde, mit dem Farbraum verglichen, in dem dieselbe Farbe ausgegeben
wird. Dann werden alle erforderlichen Anpassungen vorgenommen, um die Farbe auf den
Geräten konsistent darzustellen. Ein Farbmanagementsystem konvertiert Farben mit
Farbprofilen. Ein Profil ist eine mathematische Beschreibung des Farbraums eines Geräts.
Ein Scannerprofil beispielsweise gibt dem Farbmanagementsystem an, wie der betreffende
Scanner Farben „sieht“. Ohne ein genaues Scannerprofil kann ein perfekt eingescanntes Bild
beispielsweise in einem anderen Programm inkorrekt dargestellt werden, weil sich Scanner und
Anzeigeprogramm unterscheiden. Diese verfälschte Darstellung veranlasst Sie ggf. zu
unnötigen, zeitraubenden und höchstwahrscheinlich negativen „Korrekturen“ an einem bereits
völlig zufrieden stellenden Bild. Mit einem präzisen Profil kann eine Anwendung beim
Importieren des Bildes die Geräteunterschiede korrigieren und die tatsächlichen Farben des
Originals darstellen.
Farbmanagementsysteme arbeiten mit den folgenden Profilen:
Monitorprofile beschreiben, wie der Monitor derzeit Farben reproduziert.
Eingabegeräteprofile beschreiben, welche Farben ein Eingabegerät erfasst oder scannt.
Ausgabegeräteprofile beschreiben den Farbraum von Ausgabegeräten wie Desktop-Druckern
und Druckmaschinen. Dazu später mehr!
Dokumentprofile definieren den spezifischen RGB- oder CMYK-Farbraum eines Dokuments.
Hinweis: Verwechseln Sie Farbmanagement nicht mit Farbkorrektur. In einem
Farbmanagementsystem werden Bilder, die mit Ton- oder Farbabgleichungsproblemen
gespeichert wurden, nicht korrigiert. Es stellt lediglich eine Umgebung zur Verfügung, in der Sie
Bilder im Hinblick auf die endgültige Ausgabe zuverlässig überprüfen können.
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2 Farbmanagement
Sinnvolle
Farbmanagementeinstellungen
in Photoshop
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Da sich keine Farbkonvertierungsmethode für alle Arten von Grafiken gleich gut eignet, bietet
ein Farbmanagementsystem eine Auswahl an Konvertierungsmethoden ( Renderprioritäten),
damit Sie die jeweils am besten geeignete Methode verwenden können. Es ist beispielsweise
möglich, dass eine Farbkonvertierungsmethode zwar die Farbverhältnisse eines Fotos korrekt
wiedergibt, die Farben in einem Logo mit geringen Tonwerten jedoch ändert. Dazu später mehr!
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3 Kalibrierung und Profilierung Ihres Monitors
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Wenn Ihr Monitor korrekt kalibriert ist und ihr Anzeigeprogramm für diese PDF-Datei korrektes
Farbmanagement betreibt, sollten Sie oben zweimal die Ziffern eins bis acht erkennen.
Der Monitor ist die wichtigste visuelle Kontrollinstanz zur Farbbeurteilung. Wie wir schon
gehört haben beschreiben Monitorprofile, wie der Monitor derzeit Farben reproduziert und
werden vom Farbmanagementsystem Ihrer Software genutzt, um Farben in einer normierten
Form darzustellen.
Dieses Profil sollten Sie als erstes erstellen, wenn Sie in einen farbgemanagten Workflow
einsteigen wollen, da korrekt angezeigte Farben auf dem Monitor die Voraussetzung für das
Treffen wichtiger Farbentscheidungen im Bearbeitungsprozess sind. Wenn die Darstellung auf
dem Monitor nicht den tatsächlichen Farben in Ihrem Dokument entspricht, kann keine
Farbkonsistenz gewährleistet werden.
Wir unterscheiden:
Kalibrierung: Linearisierung, d.h. gleichmäßige Graustufen sowie Einstellung von Weißpunkt,
Helligkeit und Helligkeitsverteilung (Gamma)
Profilierung: Ausmessung auf Basis der Kalibrierung und Erzeugung eines Bildschirmprofils des
Monitors
Bitte beachten: Den Monitor nicht heller als auf 150 cd/m² kalibrieren!
Denn sonst erscheinen Ihre Bilder leicht zu hell, Sie korrigieren per Tonwertkorrektur dagegen
und wundern sich über den „abgesoffenen“ Druck.
Papier leuchtet im Unterschied zum Monitor nicht ;-)
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4 Spendieren Sie Ihren Bildern 48 Bit
Arbeiten Sie im Anschluss an die RAWKonvertierung weiter im 48-Bit-Farbmodus!
Gegenüber dem Vorgehen mit 24-Bit Farbtiefe
haben die Farbkanäle R, G und B so mit je
16 Bit (= 216 = 4096) Tonwerten gegenüber je 8 Bit
(= 28 = 256) Tonwerten genügend Reserven für
tief greifende Tonwertkorrekturen.
Reduzieren Sie erst die fertige Druckdatei ggf. auf
24 Bit Farbtiefe.
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Hier geht es keineswegs um Bier!
Wie bei meinem Plädoyer für die RAW-Fotografie schon erwähnt, haben so die Farbkanäle R, G
und B mit je 16 Bit (= 216 = 4096) Tonwerten gegenüber 8 Bit (= 28 = 256) Tonwerten genügend
Reserven für kräftigere Tonwertkorrekturen. Wichtig ist, die große Farbtiefe über den ganzen
Bearbeitungsprozess aufrecht zu erhalten und erst ganz am Schluss die Druckdatei ggf. auf 8 Bit
pro Kanal zu reduzieren.
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5 Nutzen Sie einen großen Farbraum
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Warum? Das sehen wir gleich …
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5 Nutzen Sie einen großen Farbraum
ProPhoto
Adobe RGB
sRGB
Warum?
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Grau schattiert: Farbtöne, die im jeweiligen Farbraum nicht existieren.
Der Farbumfang ProPhoto kann auf dem Monitor nicht annähernd komplett wiedergegeben
werden. Die Abbildungen sind Screenshots aus Photoshop mit aktivierter Farbumfang-Warnung.
Alle grau markierten Bereiche enthalten Farbtöne, die in den jeweilige Farbräumen nicht
darstellbar sind.
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5 Nutzen Sie einen großen Farbraum
3
Farbräume
sRGB,
Adobe RGB
und
ProPhoto
5
im LabFarbmodell
4
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L=50
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6 PSD oder TIFF als Arbeitsformat
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… aber bitte nicht JPEG!
JPEG ist ein beliebtes Dateiformat. Mit vielen Anwendungszwecken. Berechtigterweise auch
gern für die elektronische Weitergabe eines fertig bearbeiteten Bildes genutzt. Es ist jedoch
nicht für die mehrfache Speicherung einer Arbeitsdatei geeignet, da es eine verlustbehaftete
Komprimierung der Bildinhalte betreibt.
Wie das ausschauen kann …
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6 PSD oder TIFF als Arbeitsformat
0
Original (RAW)
3
Schärfen
1
2
1. JPEG
Tonwertkorrektur
4
5
Farbton/Sättigung
Gradationskurven
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… sehen wir hier.
Ansicht: 4fach vergrößert, Speicherung jeweils in hoher JPEG-Qualität.
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7 RGB forever – Bleiben Sie bei 3 Grundfarben
Farbräume
sRGB,
AdobeRGB,
ProPhoto im
Vergleich mit
gängigem
CMYK-Profil
(ISO Coated
V2 300%)
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Wie Sie sehen, ist der Farbumfang von CMYK wesentlich geringer als RGB, daher verringert sich
der Umfang darstellbarer Farben bei der Konvertierung von RGB nach CMYK. Der Verlust dieser
Farbnuancen ist unwiederbringlich. Die verlorenen Farbtöne können durch eine
Rückkonvertierung nach RGB nicht wieder hergestellt werden.
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8 Anpassung von Lichtern
Pigmentdrucke zeigen auf Glanzpapieren i.d.R.
Glanzunterschiede zwischen bedruckten und
unbedruckten zeichnungslosen Stellen.
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Pigmentdrucke zeigen auf Glanzpapieren i.d.R. Glanzunterschiede zwischen bedruckten und
unbedruckten zeichnungslosen Stellen.
Dieses als „Gloss Differential“ bekannte Phänomen tritt voranging bei hellen Lichtern,
Spitzlichtern und allen anderen Stellen, die keinen Tintenauftrag erhalten haben, auf. Grund
dafür sind die recht großen Pigmentpartikel der Tinte. Sie können nicht vollständig in die
Tintenaufnahmeschicht von Glanzpapieren einziehen und bilden – mikroskopisch betrachtet –
kleine Berge, die das auftreffende Licht in einem anderen Winkel reflektieren als die tiefer
liegende Papieroberfläche.
Durch eine geeignete Behandlung dieser kritischen Bildstellen lässt sich jedoch für ein
einheitlich hohes „Oberflächenplateau” sorgen.
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8 Anpassung von Lichtern
Lichter werden lokal weich
maskiert, die Auswahl auf
einer zweiten Ebene mit
einem etwas dunkleren
radialen Verlauf gefüllt
(hellster Tonwert: 250).
Diese Ebene wird mit etwa
70% Deckkraft im Modus
„Abdunkeln“ mit dem
Original verrechnet.
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Lichter werden lokal weich maskiert, die Auswahl auf einer zweiten Ebene mit einem etwas
dunkleren radialen Verlauf gefüllt (hellster Tonwert: 250). Diese Ebene wird mit etwa 70%
Deckkraft im Modus „Abdunkeln“ mit dem Original verrechnet.
Analog dazu lassen sich auch die Tiefen in Bildern, die auf mattem Papier gedruckt werden
sollen, verstärken. Matte Papiere verfügen über eine reduzierte Maximalschwärzung (Dmax).
Dies führt gerade in den Schattenbereichen von Schwarzweißbildern zu eher dunkelgrauen
denn schwarzen Darstellungen. Maskiert man nun die Schatten lokal und sorgt per
Gradationskurve für stärkere Schwärzung, erhält man eine optimale Druckvorlage.
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9 Einmal 100 Prozent
Die 100%- oder 1:1-Ansicht bietet den Vorteil,
dass jedes Pixel Ihres Bildes durch ein Pixel Ihres
Monitors wiedergegeben wird.
Bei allen anderen Ansichten „dichtet“ Ihr
Bildbearbeitungsprogramm Pixel hinzu
oder „reduziert“ sie eigenmächtig.
Details geraten so schnell
aus dem Blick.
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Bevor Sie die Bearbeitung Ihres Bildes ganz abschließen, vergewissern Sie sich in der 100%Ansicht Ihres Bildbearbeitungsprogramm, dass alles so ist, wie es sein soll: Das Motiv ist nicht
verrutscht, an den Rändern scheint keine Ebene von unten durch, das Bild ist frei von Flecken
und sonstigen kleinen Bildfehlern, die man übersehen und nicht „weggestempelt“ hat.
Die 100%-Ansicht oder 1:1-Ansicht bietet den Vorteil, dass jedes Pixel Ihres Bildes durch ein Pixel
Ihres Monitors wiedergegeben wird. Bei allen anderen Ansichten „dichtet“ Ihr
Bildbearbeitungsprogramm Pixel hinzu oder „reduziert“ sie eigenmächtig, Details geraten so
schnell aus dem Blick.
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10 Lassen Sie Photoshop keine Pixel erfinden
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Wir erleben nicht selten, dass Fotos in Photoshop hochgerechnet werden, so dass ihre
Pixelmasse künstlich vergrößert werden. Vermeiden Sie dies wenn möglich.
Ihr Bild enthält nur die Bildinformationen, die bei der Aufnahme vorhanden waren. Photoshop
und andere Bildbearbeitungsprogramme erfinden bei der Anhebung der Bildgröße Pixel hinzu.
Wenn es schon sein muss, überlassen Sie dies speziellen Plugins oder Druckprogrammen wie QImage. Die haben bessere und individuell anpassbare Algorithmen zur Bildskalierung.
Für einen Fine-Art-Druck auf einem Tintendrucker brauchen Sie i.d.R. NICHT die notorischen 300
dpi, häufig langen wesentlich geringere Auflösungen.
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11 Softproofing geht vor Hardproofing
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Bevor Sie sich gedanklich mit dem Druck beschäftigen, könnten Sie Ihr Bildbearbeitungsprogramm nutzen, um die Simulation Ihres gedruckten Bildes anzuschauen.
Diese Technik nennt sich „Softproofing“ und setzt neben der geeigneten Software, einen
kalibrierten Montitor und ein Profil des gewählten Druckers voraus. Diese Technik kann so
manchen Probedruck („Hardproof“) ersetzen. Und so geht’s:
- 20 -
11 Softproofing geht vor Hardproofing
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1. Sie rufen das Profil des Druckers auf.
2. „RGB Nummern behalten“ auf jeden Fall deaktiviert lassen [Die RGB-Werte des Druckers
würden sonst so interpretiert als befänden sie sich schon im Farbraum des Druckers.]
3. Bei „Renderpriorität“ stellen Sie „relativ farbmetrisch“ oder „perzeptiv“ ein. Je nachdem,
welche Einstellung Sie für den Druck verwenden wollen.
Die Renderpriorität bestimmt, wie ein Farbmanagementsystem bei der Farbkonvertierung von
einem Farbraum in einen anderen vorgeht. Für verschiedene Rendering-Methoden gelten
unterschiedliche Regeln bei der Anpassung der Quellfarben. So können Farben, die sich
innerhalb des Zielfarbumfangs befinden, entweder unverändert beibehalten werden oder
angepasst werden, um bei der Übertragung in einen kleineren Farbumfang die ursprünglichen
optischen Beziehungen beizubehalten. Die Auswirkungen der gewählten Rendering-Methode
richten sich nach dem grafischen Inhalt des Dokuments und nach den Profilen zur Angabe der
Farbräume. Für den Druck von Fotos empfehlen sich wie gesagt die Einstellungen „Relativ
farbmetrisch“ oder „Perzeptiv“
Relativ farbmetrisch: Mit dieser Option wird der Weißpunkt des Quellfarbraums mit dem
Weißpunkt des Zielfarbraums verglichen und alle Farben werden entsprechend verschoben.
Farben außerhalb des Farbbereichs werden in Richtung der ähnlichsten reproduzierbaren Farbe
im Zielfarbraum verschoben. Bei der Option „Relativ farbmetrisch“ bleiben mehr Originalfarben
in einem Bild erhalten als bei der Option „Perzeptiv“.
Perzeptiv: Mit dieser Option wird versucht, das optische Verhältnis zwischen Farben auf eine für
das menschliche Auge natürliche Weise zu erhalten. Die Farbwerte selbst können sich dabei
ändern. Diese Methode eignet sich für Fotos, die zahlreiche Farben außerhalb des Farbumfangs
enthalten.
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11 Softproofing geht vor Hardproofing
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Sättigung: Mit dieser Option wird versucht, kräftige Farben auf Kosten der Farbgenauigkeit zu
erzielen. Diese Rendering-Methode ist für Geschäftsgrafiken wie Diagramme oder Tabellen
geeignet, bei denen eine hohe Farbsättigung wichtiger ist als die genaue Beziehung zwischen
den Farben.
Absolut farbmetrisch: Farben, die innerhalb des Zielfarbumfangs liegen, bleiben mit dieser
Option unverändert. Farben außerhalb des Farbumfangs werden beschnitten. Weißpunkte
werden dabei nicht berücksichtigt. Bei dieser Methode wird versucht, die Farbgenauigkeit
beizubehalten, auch wenn dies auf Kosten der Farbbeziehungen geschieht.]
4. „Tiefenkompensation“ und optional „Papierfarbe simulieren“, welches „Schwarze Druckfarbe
simulieren“ mit einschließt, aktivieren.
Tiefenkompensierung verwenden sorgt dafür, dass die Schattendetails im Bild beibehalten
werden, indem der gesamte Dynamikbereich des Ausgabegeräts simuliert wird. Wählen Sie
diese Option, wenn Sie vorhaben, beim Drucken Tiefenkompensierung zu verwenden (was sich
in den meisten Fällen empfiehlt).
Papierfarbe simulieren simuliert das gebrochene Weiß echten Papiers gemäß dem Proofprofil.
Diese Option wird nicht von allen Profilen unterstützt.
Schwarze Druckfarbe simulieren simuliert das Dunkelgrau, das auf vielen Druckern anstelle
eines echten Schwarz ausgegeben wird, gemäß dem Proofprofil. Diese Option wird nicht von
allen Profilen unterstützt.
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11 Softproofing geht vor Hardproofing
Farbräume
sRGB,
AdobeRGB,
ProPhoto im
Vergleich mit
Papier-Profil
(Epson
Textured Fine
Art Paper 425)
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12 Niemals ohne eingebettetes Farbprofil
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Wenn Sie fertig mit der Bearbeitung Ihres Werkes sind, alle Ebenen auf den Hintergrund
reduziert, ein letztes Mal in der 100%-Prozent-Ansicht alles angeschaut und die abschließende
Schärfung für den Druck vorgenommen haben und Sie Ihre Datei zur Weitergabe oder
Archivierung speichern: Achten Sie darauf, das Farbprofil mit einzubetten. Wenn das
Farbmanagement richtig eingestellt wurde, macht Photoshop dies automatisch. Ohne
eingebettetes Profil, fehlen die Informationen über den verwendeten Farbraum und die Farben
der Datei können nicht eindeutig interpretiert werden.
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13 Drucken mit hochwertigen Profilen
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Genauso wie die Profilierung des Monitors ist die Profilierung der Kombination aus genutztem
Drucker, Tintenset und Druckmedium nötig, um eine durchgängige Farbkonsistenz zu
gewährleisten und die beste Druckqualität zu ermöglichen. Bei den Profilen unterscheidet man
zwischen Standardprofilen, die von Druckerherstellern und Papierfabrikanten für eine
Druckerserie angeboten werden und individuellen Profilen, die speziell für einen individuellen
Drucker, seine Tinten, das verwendete Papier und die gewählte Druckauflösung angefertigt
werden. Aufgrund der Produktionsschwankungen bei Druckern, Tinten und Papieren ist gut
gemachten individuellen Profilen der Vorzug zu geben.
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13 Drucken mit hochwertigen Profilen
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Drucken mit Profilen aus Photoshop:
1 Wählen Sie „Datei“ > „Drucken“.
2 Wählen Sie aus der Dropdown-Liste die Option „Farbmanagement“.
3 Wählen Sie unter „Farbhandhabung“ die Option „Farbverwaltung durch Photoshop“.
4 Wählen Sie unter „Druckerprofil“ das Profil aus.
5 (Optional) Wählen Sie die folgenden Optionen aus.
Renderpriorität Legt fest, wie Photoshop die Farben in den Zielfarbraum konvertiert.
Tiefenkompensierung Behält die Tiefendetails im Bild durch Simulieren des vollständigen
dynamischen Bereichs des Ausgabegeräts bei.
Druckfarben angleichen Aktiviert, wenn Sie die Farbverwaltung von Photoshop durchführen
lassen. Wählen Sie diese Option aus, um Bildfarben im Vorschaubereich so angezeigt werden,
wie sie später gedruckt werden.
Farbumfang-Warnung Ist aktiviert, wenn die Option „Druckfarben angleichen“ ausgewählt ist.
Wählen Sie diese Option, um die Farben im Bild hervorzuheben, die laut ausgewähltem
Druckerprofil außerhalb des Farbumfangs liegen. Ein Farbumfang ist der Farbbereich, der von
einem Farbsystem angezeigt oder gedruckt werden kann. Eine Farbe, die im RGB-Modus
angezeigt werden kann, kann für das aktuelle Druckerprofil außerhalb des Farbumfangs liegen.
Papierweiß anzeigen Setzt die Farbe Weiß in der Vorschau auf die Farbe des Papiers im
ausgewählten Druckerprofil. Auf diese Weise erhalten Sie eine genauere Druckvorschau für die
Fälle, in denen auf nicht reinweißem Papier, wie z. B. Zeitungspapier oder Kunstdruckpapier,
gedruckt werden soll. Da vollkommenes Weiß und Schwarz Kontrast erzeugen, verringert sich
mit weniger Weiß im Papier der Gesamtkontrast Ihres Bildes.
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13 Drucken mit hochwertigen Profilen
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6 Die Optionen für das Farbmanagement des Druckertreibers können Sie im zweiten
Druckdialog anpassen, der automatisch geöffnet wird, wenn Sie auf die Schaltfläche „Drucken“
klicken.
7 Deaktivieren Sie das Farbmanagement des Druckers, damit Ihre Profileinstellungen nicht
durch die Einstellungen des Druckerprofils außer Kraft gesetzt werden.
Dies ist im Übrigen ein weit verbreiteter Fehler, dessen Folgen für die Druckqualität Sie, so Sie
die doppelte Profileinbindung nicht bemerken, sehr schnell an der ganzen
Farbmanagementidee zweifeln lässt.
8 Treffen Sie die Einstellungen für Medium, Farbe und Auflösung so wie vom Profil erwartet
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14 Drucken mit hochwertigen Druckern
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Es muss nicht so ein großer Apparat sein. Folgende Bedingungen sollten aber schon erfüllt sein:
• Hohe Bildqualität
• Möglichst großer Farbumfang bei Farbdrucken
• Mehrere Schwarz- bzw. Grautinten für neutrale Schwarzweißdrucke
• Große Medienkompatibilität, z.B. Einzug für schwere und stabile Fine-Art-Medien
• Ausreichende Haltbarkeit der Druckfarben
• Ausreichende Seitengröße und akzeptable Druckgeschwindigkeit
• vertretbare Druckkosten
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15 Drucken mit hochwertigen Papieren
Epson Premium Semimatte Photo Paper
Epson Premium Luster Photo Paper
Epson Premium Glossy Photo Paper
Epson Traditional Photo Paper
SIHL Professional Photo Baryt Paper
Crane/Epson Smooth Fine Art Paper
Crane/Epson Smooth Fine Art Paper 425
Crane/Epson Textured Fine Art Paper
Crane/Epson Textured Fine Art Paper 425
Fotopapiere
mit Polyäthylenbeschichtung
mit Baryt- o.ä.
Beschichtung
Säurefreie baumwollhaltige FineArt-Papiere in je
2 Grammaturen
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Ein Überblick über unsere (bis auf das SIHL-Barytpapier) Standardmedien.
Die meisten Papiere der namhaften Papierhersteller und –distributoren harmonieren mit
Pigmenttinten und bieten eine Haltbarkeit, die deutlich über herkömmlichen Fotoabzügen liegt.
Haltbarkeiten von mehreren Jahrzehnten bei ungeschützter Exposition gegenüber Licht und
Luft (Ozon!) sind die Regel. Am haltbarsten sind säurefreie Papiere (Fine-Art-Papiere im engeren
Sinne).
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15 Drucken mit hochwertigen Papieren
Epson Watercolor Paper – Radiant White
Matte Papiere mit
Epson Enhanced Matte Paper
reflexionsloser
Epson Enhanced Matte Poster Board
Oberfläche
Epson Water Resistant Matte Canvas
Baumwollhaltige
Leinwand
SIHL Lisa Universal Canvas
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Ein Überblick über unsere (bis auf das Epson Board) Standardmedien.
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16 48 Stunden frische Luft
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Ein letzter Tipp:
Lassen Sie Ihren fertigen Fine-Art-Print zwei Tage lang auslüften (Es muss nicht an der
Wäscheleine sein.). So können alle in den Tinten enthaltenen gasförmigen Stoffe abziehen.
Sie vermeiden damit im Falle einer Rahmung hinter Glas, dass sich diese Stoffe an der Innenseite
des Glases in Form eines Nebels absetzen.
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