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Fine-Art-Printing für Fotografen Vom guten Foto zum hochwertigen Druck 16 Tipps „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 1 Diese Empfehlungen sind das Ergebnis unserer Erfahrungen im Feld des Digitaldrucks und der Fotografie: Eigene Erfahrungen als Anwender im Umgang mit der Hard- und Software, den Papieren, bzw. Druckmedien sowie Erfahrungen als Druckdienstleister im Umgang mit kundenseitigen Wünschen und Problemen. -1- 16 Tipps 1 2 3 4 5 6 7 8 Fotografieren im RAW-Modus Farbmanagement Kalibrierung und Profilierung Ihres Monitors Spendieren Sie Ihren Bildern 48 Bit Nutzen Sie einen großen Farbraum PSD oder TIFF als Arbeitsformat RGB forever Anpassung von Tiefen und Lichtern „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 2 -2- 16 Tipps 9 10 11 12 13 14 15 16 Einmal 100 Prozent bitte Lassen Sie Photoshop keine Pixel erfinden Softproofing geht vor Hardproofing Niemals ohne eingebettetes Farbprofil Drucken mit hochwertigen Profilen Drucken mit hochwertigen Druckern Drucken mit hochwertigen Papieren 48 Stunden frische Luft „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 3 -3- Was ist Fine-Art-Printing? » Fine-Art-Printing bezeichnet das Drucken eines Fotos oder Bildes in möglichst hoher Qualität bezüglich Druckauflösung, Langlebigkeit der Druckfarben und des Druckmediums. « „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 4 Vor dem ersten Tipp, möchten wir den Begriff des Fine-Art-Printing klären, um den die folgenden Empfehlungen kreisen: Fine-Art-Printing bezeichnet das Drucken eines Fotos oder Bildes in möglichst hoher Qualität bezüglich Druckauflösung, Langlebigkeit der Druckfarben und des Druckmediums. Der Anspruch an die Qualität richtet sich also nicht an das Motiv – das kann Kunst sein, muss aber nicht – sondern an die Qualität der Wiedergabe. Synonyme zum Begriff des Fine-Art-Prints sind übrigens „Pigmentprint” und „Giclée”-Druck (sprich "schi-klee“). Die Definition mag recht technisch klingen, hat aber auch seine sinnlichen Seiten: • In der Regel geht es doch um die Wiedergabe gestalteter Motiven, die unser ästhetisches Empfinden berühren • Der Druck erlaubt die Wiedergabe dessen, was Sie mit der Kamera erzeugt und per Bildbearbeitung so optimiert haben, dass es dem entspricht, was Sie im Kopf hatten als Sie die Aufnahme machten. Der Druck bietet so die Möglichkeit, Ihr eigenes Werk einer größeren Gruppe von Menschen zu zeigen und es möglicherweise auszustellen. • Die haptische Beschäftigung mit den verschiedenen Fine-Art-Papiersorten kann ein sinnliches Vergnügen bereiten. (Sie werden später Gelegenheit haben, das selbst zu überprüfen …) • Die Wahl der optimalen Bildgröße, des passenden Papiers, der Passepartoutvarianten erfordert neben Wissen und einigem Probieren auch viel Gefühl. Kommen wir aber nun zur ersten Empfehlung für den Weg vom guten Foto zum hochwertigen Druck: -4- 1 Fotografieren im RAW-Modus Vorteile gegenüber JPEG-Speicherung: • Statt der Kamera-Automatik legen Sie selbst nachträglich die Werte für Weißpunkt, Bildschärfung etc. fest • Erhaltung feinster Details, da keinerlei verlustbehaftete Komprimierung • 16 Bit tiefe Farbkanäle lassen ausgiebige Manipulationen ohne Qualitätseinbußen zu • Großer Farbraum möglich „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 5 Warum RAW? Zunächst sind da doch nur Nachteile: Hoher Speicherbedarf! Langsame Schreibzeiten der Kamera und damit niedrige Bildfolgen! Spezielle Software! Konvertierungsaufwand! Warum also RAW? RAW bietet die uneingeschränkte beste Qualität. Es beinhaltet die reinen Bilddaten, wie sie der Sensor der Kamera gesehen und in Signale gewandelt hat („Digitales Negativ“). • Einstellungen für Weißpunkt, Kontrast, Sättigung etc. werden als angehängte Bildparameter („Tags“) mitgespeichert, die automatische und häufig zu aggressive Bildschärfung kann komplett ausgeschaltet werden. Bei der Konvertierung am Monitor können die Bildschärfung und die genannten Bildparameter im Nachhinein nach Ihren eigenen Vorstellungen eingestellt werden. • Feinste Strukturen und Details bleiben erhalten, da die Daten ohne Kompressionsartefakte gespeichert werden. • Die Farbkanäle R, G und B haben mit 16 Bit (= 216 = 4096) Tonwerten gegenüber 8 Bit (= 28 = 256) Tonwerten der JPEG-Speicherung genügend Reserven für energische Tonwertkorrekturen • RAW-Dateien können bei der Konvertierung in einem besonders großen Farbraum gespeichert werden, so dass kein von der Kamera erfasster Farbton verloren geht. -5- 2 Farbmanagement „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 6 Was ist ein Farbmanagementsystem? Farbprobleme entstehen durch unterschiedliche Geräte und Programme, die verschiedene Farbräume verwenden. Eine Lösung besteht in einem System, das Farben zwischen Geräten korrekt interpretiert und übersetzt. In einem Farbmanagementsystem wird der Farbraum, in dem eine Farbe erstellt wurde, mit dem Farbraum verglichen, in dem dieselbe Farbe ausgegeben wird. Dann werden alle erforderlichen Anpassungen vorgenommen, um die Farbe auf den Geräten konsistent darzustellen. Ein Farbmanagementsystem konvertiert Farben mit Farbprofilen. Ein Profil ist eine mathematische Beschreibung des Farbraums eines Geräts. Ein Scannerprofil beispielsweise gibt dem Farbmanagementsystem an, wie der betreffende Scanner Farben „sieht“. Ohne ein genaues Scannerprofil kann ein perfekt eingescanntes Bild beispielsweise in einem anderen Programm inkorrekt dargestellt werden, weil sich Scanner und Anzeigeprogramm unterscheiden. Diese verfälschte Darstellung veranlasst Sie ggf. zu unnötigen, zeitraubenden und höchstwahrscheinlich negativen „Korrekturen“ an einem bereits völlig zufrieden stellenden Bild. Mit einem präzisen Profil kann eine Anwendung beim Importieren des Bildes die Geräteunterschiede korrigieren und die tatsächlichen Farben des Originals darstellen. Farbmanagementsysteme arbeiten mit den folgenden Profilen: Monitorprofile beschreiben, wie der Monitor derzeit Farben reproduziert. Eingabegeräteprofile beschreiben, welche Farben ein Eingabegerät erfasst oder scannt. Ausgabegeräteprofile beschreiben den Farbraum von Ausgabegeräten wie Desktop-Druckern und Druckmaschinen. Dazu später mehr! Dokumentprofile definieren den spezifischen RGB- oder CMYK-Farbraum eines Dokuments. Hinweis: Verwechseln Sie Farbmanagement nicht mit Farbkorrektur. In einem Farbmanagementsystem werden Bilder, die mit Ton- oder Farbabgleichungsproblemen gespeichert wurden, nicht korrigiert. Es stellt lediglich eine Umgebung zur Verfügung, in der Sie Bilder im Hinblick auf die endgültige Ausgabe zuverlässig überprüfen können. -6- 2 Farbmanagement Sinnvolle Farbmanagementeinstellungen in Photoshop „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 7 Da sich keine Farbkonvertierungsmethode für alle Arten von Grafiken gleich gut eignet, bietet ein Farbmanagementsystem eine Auswahl an Konvertierungsmethoden ( Renderprioritäten), damit Sie die jeweils am besten geeignete Methode verwenden können. Es ist beispielsweise möglich, dass eine Farbkonvertierungsmethode zwar die Farbverhältnisse eines Fotos korrekt wiedergibt, die Farben in einem Logo mit geringen Tonwerten jedoch ändert. Dazu später mehr! -7- 3 Kalibrierung und Profilierung Ihres Monitors „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 8 Wenn Ihr Monitor korrekt kalibriert ist und ihr Anzeigeprogramm für diese PDF-Datei korrektes Farbmanagement betreibt, sollten Sie oben zweimal die Ziffern eins bis acht erkennen. Der Monitor ist die wichtigste visuelle Kontrollinstanz zur Farbbeurteilung. Wie wir schon gehört haben beschreiben Monitorprofile, wie der Monitor derzeit Farben reproduziert und werden vom Farbmanagementsystem Ihrer Software genutzt, um Farben in einer normierten Form darzustellen. Dieses Profil sollten Sie als erstes erstellen, wenn Sie in einen farbgemanagten Workflow einsteigen wollen, da korrekt angezeigte Farben auf dem Monitor die Voraussetzung für das Treffen wichtiger Farbentscheidungen im Bearbeitungsprozess sind. Wenn die Darstellung auf dem Monitor nicht den tatsächlichen Farben in Ihrem Dokument entspricht, kann keine Farbkonsistenz gewährleistet werden. Wir unterscheiden: Kalibrierung: Linearisierung, d.h. gleichmäßige Graustufen sowie Einstellung von Weißpunkt, Helligkeit und Helligkeitsverteilung (Gamma) Profilierung: Ausmessung auf Basis der Kalibrierung und Erzeugung eines Bildschirmprofils des Monitors Bitte beachten: Den Monitor nicht heller als auf 150 cd/m² kalibrieren! Denn sonst erscheinen Ihre Bilder leicht zu hell, Sie korrigieren per Tonwertkorrektur dagegen und wundern sich über den „abgesoffenen“ Druck. Papier leuchtet im Unterschied zum Monitor nicht ;-) -8- 4 Spendieren Sie Ihren Bildern 48 Bit Arbeiten Sie im Anschluss an die RAWKonvertierung weiter im 48-Bit-Farbmodus! Gegenüber dem Vorgehen mit 24-Bit Farbtiefe haben die Farbkanäle R, G und B so mit je 16 Bit (= 216 = 4096) Tonwerten gegenüber je 8 Bit (= 28 = 256) Tonwerten genügend Reserven für tief greifende Tonwertkorrekturen. Reduzieren Sie erst die fertige Druckdatei ggf. auf 24 Bit Farbtiefe. „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 9 Hier geht es keineswegs um Bier! Wie bei meinem Plädoyer für die RAW-Fotografie schon erwähnt, haben so die Farbkanäle R, G und B mit je 16 Bit (= 216 = 4096) Tonwerten gegenüber 8 Bit (= 28 = 256) Tonwerten genügend Reserven für kräftigere Tonwertkorrekturen. Wichtig ist, die große Farbtiefe über den ganzen Bearbeitungsprozess aufrecht zu erhalten und erst ganz am Schluss die Druckdatei ggf. auf 8 Bit pro Kanal zu reduzieren. -9- 5 Nutzen Sie einen großen Farbraum „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 10 Warum? Das sehen wir gleich … - 10 - 5 Nutzen Sie einen großen Farbraum ProPhoto Adobe RGB sRGB Warum? „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 11 Grau schattiert: Farbtöne, die im jeweiligen Farbraum nicht existieren. Der Farbumfang ProPhoto kann auf dem Monitor nicht annähernd komplett wiedergegeben werden. Die Abbildungen sind Screenshots aus Photoshop mit aktivierter Farbumfang-Warnung. Alle grau markierten Bereiche enthalten Farbtöne, die in den jeweilige Farbräumen nicht darstellbar sind. - 11 - 5 Nutzen Sie einen großen Farbraum 3 Farbräume sRGB, Adobe RGB und ProPhoto 5 im LabFarbmodell 4 „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 12 L=50 - 12 - 6 PSD oder TIFF als Arbeitsformat „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 13 … aber bitte nicht JPEG! JPEG ist ein beliebtes Dateiformat. Mit vielen Anwendungszwecken. Berechtigterweise auch gern für die elektronische Weitergabe eines fertig bearbeiteten Bildes genutzt. Es ist jedoch nicht für die mehrfache Speicherung einer Arbeitsdatei geeignet, da es eine verlustbehaftete Komprimierung der Bildinhalte betreibt. Wie das ausschauen kann … - 13 - 6 PSD oder TIFF als Arbeitsformat 0 Original (RAW) 3 Schärfen 1 2 1. JPEG Tonwertkorrektur 4 5 Farbton/Sättigung Gradationskurven „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 14 … sehen wir hier. Ansicht: 4fach vergrößert, Speicherung jeweils in hoher JPEG-Qualität. - 14 - 7 RGB forever – Bleiben Sie bei 3 Grundfarben Farbräume sRGB, AdobeRGB, ProPhoto im Vergleich mit gängigem CMYK-Profil (ISO Coated V2 300%) „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 15 Wie Sie sehen, ist der Farbumfang von CMYK wesentlich geringer als RGB, daher verringert sich der Umfang darstellbarer Farben bei der Konvertierung von RGB nach CMYK. Der Verlust dieser Farbnuancen ist unwiederbringlich. Die verlorenen Farbtöne können durch eine Rückkonvertierung nach RGB nicht wieder hergestellt werden. - 15 - 8 Anpassung von Lichtern Pigmentdrucke zeigen auf Glanzpapieren i.d.R. Glanzunterschiede zwischen bedruckten und unbedruckten zeichnungslosen Stellen. „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 16 Pigmentdrucke zeigen auf Glanzpapieren i.d.R. Glanzunterschiede zwischen bedruckten und unbedruckten zeichnungslosen Stellen. Dieses als „Gloss Differential“ bekannte Phänomen tritt voranging bei hellen Lichtern, Spitzlichtern und allen anderen Stellen, die keinen Tintenauftrag erhalten haben, auf. Grund dafür sind die recht großen Pigmentpartikel der Tinte. Sie können nicht vollständig in die Tintenaufnahmeschicht von Glanzpapieren einziehen und bilden – mikroskopisch betrachtet – kleine Berge, die das auftreffende Licht in einem anderen Winkel reflektieren als die tiefer liegende Papieroberfläche. Durch eine geeignete Behandlung dieser kritischen Bildstellen lässt sich jedoch für ein einheitlich hohes „Oberflächenplateau” sorgen. - 16 - 8 Anpassung von Lichtern Lichter werden lokal weich maskiert, die Auswahl auf einer zweiten Ebene mit einem etwas dunkleren radialen Verlauf gefüllt (hellster Tonwert: 250). Diese Ebene wird mit etwa 70% Deckkraft im Modus „Abdunkeln“ mit dem Original verrechnet. „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 17 Lichter werden lokal weich maskiert, die Auswahl auf einer zweiten Ebene mit einem etwas dunkleren radialen Verlauf gefüllt (hellster Tonwert: 250). Diese Ebene wird mit etwa 70% Deckkraft im Modus „Abdunkeln“ mit dem Original verrechnet. Analog dazu lassen sich auch die Tiefen in Bildern, die auf mattem Papier gedruckt werden sollen, verstärken. Matte Papiere verfügen über eine reduzierte Maximalschwärzung (Dmax). Dies führt gerade in den Schattenbereichen von Schwarzweißbildern zu eher dunkelgrauen denn schwarzen Darstellungen. Maskiert man nun die Schatten lokal und sorgt per Gradationskurve für stärkere Schwärzung, erhält man eine optimale Druckvorlage. - 17 - 9 Einmal 100 Prozent Die 100%- oder 1:1-Ansicht bietet den Vorteil, dass jedes Pixel Ihres Bildes durch ein Pixel Ihres Monitors wiedergegeben wird. Bei allen anderen Ansichten „dichtet“ Ihr Bildbearbeitungsprogramm Pixel hinzu oder „reduziert“ sie eigenmächtig. Details geraten so schnell aus dem Blick. „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 18 Bevor Sie die Bearbeitung Ihres Bildes ganz abschließen, vergewissern Sie sich in der 100%Ansicht Ihres Bildbearbeitungsprogramm, dass alles so ist, wie es sein soll: Das Motiv ist nicht verrutscht, an den Rändern scheint keine Ebene von unten durch, das Bild ist frei von Flecken und sonstigen kleinen Bildfehlern, die man übersehen und nicht „weggestempelt“ hat. Die 100%-Ansicht oder 1:1-Ansicht bietet den Vorteil, dass jedes Pixel Ihres Bildes durch ein Pixel Ihres Monitors wiedergegeben wird. Bei allen anderen Ansichten „dichtet“ Ihr Bildbearbeitungsprogramm Pixel hinzu oder „reduziert“ sie eigenmächtig, Details geraten so schnell aus dem Blick. - 18 - 10 Lassen Sie Photoshop keine Pixel erfinden „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 19 Wir erleben nicht selten, dass Fotos in Photoshop hochgerechnet werden, so dass ihre Pixelmasse künstlich vergrößert werden. Vermeiden Sie dies wenn möglich. Ihr Bild enthält nur die Bildinformationen, die bei der Aufnahme vorhanden waren. Photoshop und andere Bildbearbeitungsprogramme erfinden bei der Anhebung der Bildgröße Pixel hinzu. Wenn es schon sein muss, überlassen Sie dies speziellen Plugins oder Druckprogrammen wie QImage. Die haben bessere und individuell anpassbare Algorithmen zur Bildskalierung. Für einen Fine-Art-Druck auf einem Tintendrucker brauchen Sie i.d.R. NICHT die notorischen 300 dpi, häufig langen wesentlich geringere Auflösungen. - 19 - 11 Softproofing geht vor Hardproofing „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 20 Bevor Sie sich gedanklich mit dem Druck beschäftigen, könnten Sie Ihr Bildbearbeitungsprogramm nutzen, um die Simulation Ihres gedruckten Bildes anzuschauen. Diese Technik nennt sich „Softproofing“ und setzt neben der geeigneten Software, einen kalibrierten Montitor und ein Profil des gewählten Druckers voraus. Diese Technik kann so manchen Probedruck („Hardproof“) ersetzen. Und so geht’s: - 20 - 11 Softproofing geht vor Hardproofing „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 21 1. Sie rufen das Profil des Druckers auf. 2. „RGB Nummern behalten“ auf jeden Fall deaktiviert lassen [Die RGB-Werte des Druckers würden sonst so interpretiert als befänden sie sich schon im Farbraum des Druckers.] 3. Bei „Renderpriorität“ stellen Sie „relativ farbmetrisch“ oder „perzeptiv“ ein. Je nachdem, welche Einstellung Sie für den Druck verwenden wollen. Die Renderpriorität bestimmt, wie ein Farbmanagementsystem bei der Farbkonvertierung von einem Farbraum in einen anderen vorgeht. Für verschiedene Rendering-Methoden gelten unterschiedliche Regeln bei der Anpassung der Quellfarben. So können Farben, die sich innerhalb des Zielfarbumfangs befinden, entweder unverändert beibehalten werden oder angepasst werden, um bei der Übertragung in einen kleineren Farbumfang die ursprünglichen optischen Beziehungen beizubehalten. Die Auswirkungen der gewählten Rendering-Methode richten sich nach dem grafischen Inhalt des Dokuments und nach den Profilen zur Angabe der Farbräume. Für den Druck von Fotos empfehlen sich wie gesagt die Einstellungen „Relativ farbmetrisch“ oder „Perzeptiv“ Relativ farbmetrisch: Mit dieser Option wird der Weißpunkt des Quellfarbraums mit dem Weißpunkt des Zielfarbraums verglichen und alle Farben werden entsprechend verschoben. Farben außerhalb des Farbbereichs werden in Richtung der ähnlichsten reproduzierbaren Farbe im Zielfarbraum verschoben. Bei der Option „Relativ farbmetrisch“ bleiben mehr Originalfarben in einem Bild erhalten als bei der Option „Perzeptiv“. Perzeptiv: Mit dieser Option wird versucht, das optische Verhältnis zwischen Farben auf eine für das menschliche Auge natürliche Weise zu erhalten. Die Farbwerte selbst können sich dabei ändern. Diese Methode eignet sich für Fotos, die zahlreiche Farben außerhalb des Farbumfangs enthalten. - 21 - 11 Softproofing geht vor Hardproofing „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 22 Sättigung: Mit dieser Option wird versucht, kräftige Farben auf Kosten der Farbgenauigkeit zu erzielen. Diese Rendering-Methode ist für Geschäftsgrafiken wie Diagramme oder Tabellen geeignet, bei denen eine hohe Farbsättigung wichtiger ist als die genaue Beziehung zwischen den Farben. Absolut farbmetrisch: Farben, die innerhalb des Zielfarbumfangs liegen, bleiben mit dieser Option unverändert. Farben außerhalb des Farbumfangs werden beschnitten. Weißpunkte werden dabei nicht berücksichtigt. Bei dieser Methode wird versucht, die Farbgenauigkeit beizubehalten, auch wenn dies auf Kosten der Farbbeziehungen geschieht.] 4. „Tiefenkompensation“ und optional „Papierfarbe simulieren“, welches „Schwarze Druckfarbe simulieren“ mit einschließt, aktivieren. Tiefenkompensierung verwenden sorgt dafür, dass die Schattendetails im Bild beibehalten werden, indem der gesamte Dynamikbereich des Ausgabegeräts simuliert wird. Wählen Sie diese Option, wenn Sie vorhaben, beim Drucken Tiefenkompensierung zu verwenden (was sich in den meisten Fällen empfiehlt). Papierfarbe simulieren simuliert das gebrochene Weiß echten Papiers gemäß dem Proofprofil. Diese Option wird nicht von allen Profilen unterstützt. Schwarze Druckfarbe simulieren simuliert das Dunkelgrau, das auf vielen Druckern anstelle eines echten Schwarz ausgegeben wird, gemäß dem Proofprofil. Diese Option wird nicht von allen Profilen unterstützt. - 22 - 11 Softproofing geht vor Hardproofing Farbräume sRGB, AdobeRGB, ProPhoto im Vergleich mit Papier-Profil (Epson Textured Fine Art Paper 425) „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 23 - 23 - 12 Niemals ohne eingebettetes Farbprofil „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 24 Wenn Sie fertig mit der Bearbeitung Ihres Werkes sind, alle Ebenen auf den Hintergrund reduziert, ein letztes Mal in der 100%-Prozent-Ansicht alles angeschaut und die abschließende Schärfung für den Druck vorgenommen haben und Sie Ihre Datei zur Weitergabe oder Archivierung speichern: Achten Sie darauf, das Farbprofil mit einzubetten. Wenn das Farbmanagement richtig eingestellt wurde, macht Photoshop dies automatisch. Ohne eingebettetes Profil, fehlen die Informationen über den verwendeten Farbraum und die Farben der Datei können nicht eindeutig interpretiert werden. - 24 - 13 Drucken mit hochwertigen Profilen „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 25 Genauso wie die Profilierung des Monitors ist die Profilierung der Kombination aus genutztem Drucker, Tintenset und Druckmedium nötig, um eine durchgängige Farbkonsistenz zu gewährleisten und die beste Druckqualität zu ermöglichen. Bei den Profilen unterscheidet man zwischen Standardprofilen, die von Druckerherstellern und Papierfabrikanten für eine Druckerserie angeboten werden und individuellen Profilen, die speziell für einen individuellen Drucker, seine Tinten, das verwendete Papier und die gewählte Druckauflösung angefertigt werden. Aufgrund der Produktionsschwankungen bei Druckern, Tinten und Papieren ist gut gemachten individuellen Profilen der Vorzug zu geben. - 25 - 13 Drucken mit hochwertigen Profilen „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 26 Drucken mit Profilen aus Photoshop: 1 Wählen Sie „Datei“ > „Drucken“. 2 Wählen Sie aus der Dropdown-Liste die Option „Farbmanagement“. 3 Wählen Sie unter „Farbhandhabung“ die Option „Farbverwaltung durch Photoshop“. 4 Wählen Sie unter „Druckerprofil“ das Profil aus. 5 (Optional) Wählen Sie die folgenden Optionen aus. Renderpriorität Legt fest, wie Photoshop die Farben in den Zielfarbraum konvertiert. Tiefenkompensierung Behält die Tiefendetails im Bild durch Simulieren des vollständigen dynamischen Bereichs des Ausgabegeräts bei. Druckfarben angleichen Aktiviert, wenn Sie die Farbverwaltung von Photoshop durchführen lassen. Wählen Sie diese Option aus, um Bildfarben im Vorschaubereich so angezeigt werden, wie sie später gedruckt werden. Farbumfang-Warnung Ist aktiviert, wenn die Option „Druckfarben angleichen“ ausgewählt ist. Wählen Sie diese Option, um die Farben im Bild hervorzuheben, die laut ausgewähltem Druckerprofil außerhalb des Farbumfangs liegen. Ein Farbumfang ist der Farbbereich, der von einem Farbsystem angezeigt oder gedruckt werden kann. Eine Farbe, die im RGB-Modus angezeigt werden kann, kann für das aktuelle Druckerprofil außerhalb des Farbumfangs liegen. Papierweiß anzeigen Setzt die Farbe Weiß in der Vorschau auf die Farbe des Papiers im ausgewählten Druckerprofil. Auf diese Weise erhalten Sie eine genauere Druckvorschau für die Fälle, in denen auf nicht reinweißem Papier, wie z. B. Zeitungspapier oder Kunstdruckpapier, gedruckt werden soll. Da vollkommenes Weiß und Schwarz Kontrast erzeugen, verringert sich mit weniger Weiß im Papier der Gesamtkontrast Ihres Bildes. - 26 - 13 Drucken mit hochwertigen Profilen „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 27 6 Die Optionen für das Farbmanagement des Druckertreibers können Sie im zweiten Druckdialog anpassen, der automatisch geöffnet wird, wenn Sie auf die Schaltfläche „Drucken“ klicken. 7 Deaktivieren Sie das Farbmanagement des Druckers, damit Ihre Profileinstellungen nicht durch die Einstellungen des Druckerprofils außer Kraft gesetzt werden. Dies ist im Übrigen ein weit verbreiteter Fehler, dessen Folgen für die Druckqualität Sie, so Sie die doppelte Profileinbindung nicht bemerken, sehr schnell an der ganzen Farbmanagementidee zweifeln lässt. 8 Treffen Sie die Einstellungen für Medium, Farbe und Auflösung so wie vom Profil erwartet - 27 - 14 Drucken mit hochwertigen Druckern „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 28 Es muss nicht so ein großer Apparat sein. Folgende Bedingungen sollten aber schon erfüllt sein: • Hohe Bildqualität • Möglichst großer Farbumfang bei Farbdrucken • Mehrere Schwarz- bzw. Grautinten für neutrale Schwarzweißdrucke • Große Medienkompatibilität, z.B. Einzug für schwere und stabile Fine-Art-Medien • Ausreichende Haltbarkeit der Druckfarben • Ausreichende Seitengröße und akzeptable Druckgeschwindigkeit • vertretbare Druckkosten - 28 - 15 Drucken mit hochwertigen Papieren Epson Premium Semimatte Photo Paper Epson Premium Luster Photo Paper Epson Premium Glossy Photo Paper Epson Traditional Photo Paper SIHL Professional Photo Baryt Paper Crane/Epson Smooth Fine Art Paper Crane/Epson Smooth Fine Art Paper 425 Crane/Epson Textured Fine Art Paper Crane/Epson Textured Fine Art Paper 425 Fotopapiere mit Polyäthylenbeschichtung mit Baryt- o.ä. Beschichtung Säurefreie baumwollhaltige FineArt-Papiere in je 2 Grammaturen „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 29 Ein Überblick über unsere (bis auf das SIHL-Barytpapier) Standardmedien. Die meisten Papiere der namhaften Papierhersteller und –distributoren harmonieren mit Pigmenttinten und bieten eine Haltbarkeit, die deutlich über herkömmlichen Fotoabzügen liegt. Haltbarkeiten von mehreren Jahrzehnten bei ungeschützter Exposition gegenüber Licht und Luft (Ozon!) sind die Regel. Am haltbarsten sind säurefreie Papiere (Fine-Art-Papiere im engeren Sinne). - 29 - 15 Drucken mit hochwertigen Papieren Epson Watercolor Paper – Radiant White Matte Papiere mit Epson Enhanced Matte Paper reflexionsloser Epson Enhanced Matte Poster Board Oberfläche Epson Water Resistant Matte Canvas Baumwollhaltige Leinwand SIHL Lisa Universal Canvas „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 30 Ein Überblick über unsere (bis auf das Epson Board) Standardmedien. - 30 - 16 48 Stunden frische Luft „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 31 Ein letzter Tipp: Lassen Sie Ihren fertigen Fine-Art-Print zwei Tage lang auslüften (Es muss nicht an der Wäscheleine sein.). So können alle in den Tinten enthaltenen gasförmigen Stoffe abziehen. Sie vermeiden damit im Falle einer Rahmung hinter Glas, dass sich diese Stoffe an der Innenseite des Glases in Form eines Nebels absetzen. - 31 - www.neumann-print.com „Fine-Art-Printing für Fotografen – vom guten Foto zum hochwertigen Druck“ | www.neumann-print.com | Folie Nr. 32 - 32 -
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