Geschäftsjahr 2015 - Österreichische Lotterien

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Geschäftsjahr 2015 - Österreichische Lotterien
Die Kennzahlen des Unternehmens
2014
2015
3.150,98
3.084,05
586,38
615,67
9,06
8,63
339,98
306,15
Bingo
10,07
10,58
ToiToiToi
18,77
17,94
Umsatz in Mio. EUR
Gesamt
davon:
Lotto „6 aus 45“
Toto und Torwette
EuroMillionen
Zahlenlotto 1–90
4,06
3,73
Joker
182,93
182,61
Rubbellos
127,73
129,46
Brieflos
22,99
22,63
Klassenlotterie
31,35
29,26
1.179,38
1.303,51
3,33
2,88
634,96
450,99
Gesamt
464,77
461,28
Spielabhängige Abgaben
434,40
429,39
30,37
31,89
110,00
110,00
win2day.at (inkl. Keno)
win2day.at Poker
WINWIN (Video Lottery Terminals)
Steuern, Abgaben und Sozialversicherungsbeiträge in Österreich
in Mio. EUR
Sonstige Steuern, Abgaben und Sozialversicherungsbeiträge
Stammkapital in Mio. EUR
EGT in Mio. EUR
50,86
76,27
Jahresüberschuss in Mio. EUR
35,88
60,32
Bilanzgewinn in Mio. EUR
40,00
40,00
Sportförderung in Mio. EUR
80,00
80,00
Gesamtgewinnsumme in Mio. EUR
2.388,55
2.336,41
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter*
532
497
* Vollzeitäquivalent im Jahresdurchschnitt.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Inhalt
S. 2
Dr. Leo Wallner (1935–2015)
27
27
27
28
29
31
33
35
35
S. 8
S. 38
8
9
10
11
12
14
38
42
43
44
46
49
Leitbild des Unternehmens
S. 3
Vorwort des Vorstands zum Geschäftsjahr 2015
S. 5
Unternehmen
Organigramm der Gruppe
Gesellschafter und Organe
Organisation der Gesellschaft
Bericht des Aufsichtsrats
Rahmenbedingungen
Managementsysteme
Klassenlotterie
ToiToiToi
Rubbellos
Brieflos
win2day – Online Gaming
WINWIN – Video Lottery Terminals
tipp3 – Sportwetten
Albanisch Österreichische Lotterien Holding Ges.m.b.H.
Russisch Österreichische Lotterien Holding Ges.m.b.H.
Verantwortung
Responsible Gaming
Corporate Social Responsibility
Sicherheit
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Sponsoring
1,3 Milliarden Euro für den Sport
S. 18
S. 52
S. 22
52
53
56
58
61
Leistungsschau „Play Fair“
Spielneuheiten 2015
S. 24
49 Millionäre und ein Rekord-Sechser
S. 25
Spielportfolio
25
25
26
26
26
26
Lotto „6 aus 45“
Toto und Torwette
EuroMillionen
Bingo
Zahlenlotto 1–90
Joker
Geschäftsjahr 2015
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Umsatz- und Ertragsentwicklung
Vertrieb
Innovation und Entwicklungen
Ausblick
S. 62
Jahresabschluss 2015
62
64
66
68
Gewinn- und Verlustrechnung
Bilanz
Anlagenspiegel
Erläuterungen zum Jahresabschluss
S. 73
Impressum
1
Leitbild des Unternehmens
Verantwortungsvoll
Innovativ
Partnerschaftlich
1
2
2
Die Österreichischen Lotterien sind ein international anerkanntes Glücksspielunternehmen, das
verantwortungsvoll, innovativ und partnerschaftlich
agiert. Wir bieten spielinteressierten Erwachsenen
eine breite Palette an Spielen in höchster Qualität.
„Glücksspiel mit Verantwortung“ ist Grundlage
unseres Handelns. Diese Haltung gegenüber den
Stakeholdern wird vom Management und von allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelebt.
Das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden und
des Konzessionsgebers steht im Mittelpunkt unserer
Bemühungen. Wir vereinen ordnungspolitische Verantwortung mit unternehmerischem Engagement,
leben diese Grundsätze glaubwürdig und arbeiten
wirtschaftlich erfolgreich. Die starke Finanzkraft ist
Basis des Unternehmens.
3
4
Unser Geschäftsmodell zeichnet sich durch Innovationskraft aus. Wir entwickeln moderne Technik und
setzen sie ein, um die bestmögliche Sicherheit im
Spielbetrieb zu gewährleisten. Diese Vorreiterrolle
verdankt das Unternehmen vor allem seinen motivierten und leistungsorientierten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern, die eine tragende Säule für den
nachhaltigen Erfolg sind. Wir stehen für ein attraktives Arbeitsumfeld, das eine offene Kommunikation
und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert.
Wir verstehen uns als guter Staatsbürger und
unterstützen Institutionen und Projekte, die im
Interesse Österreichs und seiner Bevölkerung
handeln. Auf Grundlage der uns erteilten Konzession streben wir ein flächendeckendes Angebot
unserer Spiele an. Wir arbeiten mit unseren Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartnern eng und
verantwortungsbewusst zusammen und bemühen
uns um den besten Service für unsere Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmer. Besonders großen
Wert legen wir hierbei auf die Einhaltung unserer
Responsible-Gaming-Grundsätze.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Vorwort des Vorstands zum
Geschäftsjahr 2015
Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser,
der Erfolg von Lotteriespielen wird vor allem von zwei
Faktoren beeinflusst: von der Attraktivität der Produkte
selbst – die Formel, das Erscheinungsbild und die Art und
Weise, wie man sein Glück finden kann – und natürlich
von der Höhe der möglichen Gewinne. Auf Ersteres fokussieren wir uns bei unserer täglichen Arbeit, indem wir
unseren Kundinnen und Kunden spannende Spiele anbieten und unablässig an deren Weiterentwicklung arbeiten.
Letzteres, also die Höhe der Gewinne, lässt sich hingegen
schwer planen. Natürlich steht hinter jedem Produkt eine
akribisch ausgetüftelte Gewinnpyramide bis hinauf zum
Hauptgewinn. Ob dieser aber sofort geknackt wird oder es
zu einem Jackpot – und in der Folge vielleicht sogar noch
zu Mehrfach-Jackpots – kommt, ist und bleibt den Launen
von Fortuna überlassen.
Im vergangenen Geschäftsjahr hat diese Mischung
aus gelungenen Neuerungen und den Stimmungen der
Glücksgöttin den Spielen eine höchst unterschiedliche
Performance beschert. Bei den elektronischen Lotterien
auf win2day zeigten die Produkteinführungen bei den
Casino Spielen und der Ausbau des mobilen Bereichs
ihre Wirkung mit einem Plus von über 10 Prozent auf
1,30 Milliarden Euro. Lotto „6 aus 45“ präsentierte ein
wahres J­ ackpot-Feuerwerk und brachte damit ein Plus
von 5 Prozent auf 615,67 Millionen Euro. Auch Bingo kann
ein Plus von 5,1 Prozent verzeichnen, das auf lange Multi-­
Bonus-Zyklen­und damit verbundene hohe Rangsummen zurückzuführen ist. EuroMillionen präsentierte sich
aufgrund einer generellen niedrigen Europot-­Entwicklung
etwas ­verhalten, und auch die Video Lottery Terminals
von WINWIN fanden im Lichte neuer regulatorischer
Rahmenbedingungen – Reduktion auf 50 Terminals pro
Outlet sowie die verpflichtende Einführung der Spieler­
karte – etwas geringeren Zulauf. Insgesamt haben die
­Österreichischen Lotterien 2015 einen Umsatz von
3.084,05 Millionen Euro erwirtschaftet, 2,12 Prozent
unter jenem des Rekordjahres 2014.
3
Freilich gab es 2015 wieder eine ganze Reihe nam­hafter
Gewinne zu verbuchen: 237 ­S pielteilnehmerinnen und
­Spielteilnehmer gewannen jeweils einen Hochgewinn von
100.000 Euro und mehr – 49 Damen und Herren durften
sich im Vorjahr sogar als Millionäre feiern lassen. Insgesamt
zahlten die ­Öster­­reichischen Lotterien 2.336,41 Millionen
Euro an Gewinnen aus.
Zu den Gewinnern zählte im vergangenen Jahr einmal
mehr auch der Bundeshaushalt, an den die Österreichischen
Lotterien 461,28 Millionen Euro an Steuern, Abgaben und
Beiträgen ablieferten. In der fast 30-jährigen Geschichte des
Unternehmens sind das mehr als 10 Milliarden Euro. Der
österreichische Sport konnte sich wieder über 80 Millionen
Euro an Besonderer Bundes-Sportförderung freuen, seit
1986 sind dies mehr als 1,3 Milliarden Euro, die hier von den
Österreichischen Lotterien geleistet wurden. Abseits davon
übernehmen wir auch gesellschaftspolitische Verantwortung
in Form von Förderung und Unterstützung von Projekten
und Initiativen, die einen hohen Grad an Gemeinnützigkeit
haben. Zahlreiche Partnerschaften bestehen schon seit
vielen Jahren und garantieren damit eine Kontinuität und Planungssicherheit für Organisationen und Institutionen. Vom
Kunst­historischen Museum, der Österreichischen National­
bibliothek und dem WWF Österreich bis hin zum Schönbrunner Tiergarten und dem Europäischen Forum Alpbach – hier
leisten die Österreichischen Lotterien Beiträge, die der Allgemeinheit zugute kommen. Besonders erwähnenswert sind
dabei die Lotterien Tage, die auf sympathische Weise unsere
Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmer zu Museums­
besuchen oder Theaterabenden bringen. Seit mittlerweile
fünf Jahren haben über 43.000 Interessierte die Chance
genutzt und bei Lotterien Tagen freien Eintritt genossen.
„Glücksspiel mit Verantwortung“ bedeutet für die
­ sterreichischen Lotterien auch, sich ständig weiter­
Ö
zu­entwickeln und internationalen Standards im Spielerschutz – dem Responsible Gaming – zu entsprechen. 2015
hat das Unternehmen abermals die Vollzertifizierung nach
den Responsible-Gaming-Standards der European Lotteries
erreicht sowie für win2day von GamCare das Zertifikat für
Social Responsibility. Die Responsible Gaming Academy
zählt längst zu den wichtigsten Informations- und Schulungsveranstaltungen in diesem Bereich und wurde 2015
bereits zum zwölften Mal durchgeführt. Nationale und
internationale Expertinnen und Experten referierten über
Social Gaming, die damit verbunden Gefahren und das
rechtliche Umfeld. Mehr als 180 Interessierte nahmen an
der Academy teil. Neben unseren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern waren auch diesmal wieder Vertreterinnen
und Vertreter aus dem Finanz- und Gesundheitsministerium
4
Es ist eine tolle Leistung,
dass wir unser sehr ho­­hes
Niveau halten.
sowie von renommierten Forschungs-, Beratungs- und
Therapieeinrichtungen aus Österreich mit dabei.
Bei den Spielen haben wir unseren Kundinnen und
Kunden im vergangenen Jahr viele Neuerungen geboten.
Bei EuroMillionen wurde der Systemschein eingeführt und
zum selben Zeitpunkt bei Lotto „6 aus 45“ der System
Quicktipp sowie ein System­spielprogramm, das es den
Kundinnen und Kunden ermöglicht, eigene Systeme zu
entwickeln. Bei Brieflos gab es einen kompletten Relaunch,
und mit der 2. Chance bieten die Österreichischen L
­ otterien
erstmals auch eine zweite Gewinnchance über die Internet-­
Homepage lotterien.at. win2day punktete mit jeder Menge
neuer – auch mobiler – Casino Spiele, und WINWIN er­­
öffnete drei neue Standorte.
Das Jahr 2015 war für die Österreichischen Lotterien
auch aus anderen Gründen sehr bewegt und bewegend.
Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Friedrich Stickler schied Ende
Juni nach über 30 Jahren aus dieser leitenden Funktion in
der Gruppe aus und trat in den „Unruhestand“ (er arbeitet
nun als selbständiger Berater). An dieser Stelle möchten wir
ihm nochmals alles Gute wünschen und ihm unseren Dank
für seinen besonderen Einsatz für die Österreichischen
Lotterien aussprechen.
Der Tod von Dr. Leo Wallner hat uns alle unerwartet
ge­­troffen und zutiefst bestürzt. Er war Gründervater der
Österreichischen Lotterien und hat dieses Unternehmen
mit seinem Weitblick auf den richtigen Weg gebracht,
sodass wir heute weltweit zu den führenden Lotterie­
gesellschaften zählen.
Wenn Sie diesen Geschäftsbericht 2015 in Händen halten, sind die Österreichischen Lotterien mitten im Jubiläumsjahr 2016 angekommen. Denn am 7. September 1986 fand
die erste Lotto Ziehung in Österreich statt – 30 Jahre sind
seitdem vergangen, in denen das Unternehmen unterschiedlichste Spiele auf den Markt gebracht und weiterent­wickelt
hat und Teil einer Glücksspielgruppe ist, die ein breites Pro­
duktportfolio hat. An dieser Stelle bedanken wir uns bei unseren Stakeholdern für die Unterstützung – und vor allem bei
unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ganz wesentlich zum Erfolg der Österreichischen Lotterien beitragen.
Dr. Karl Stoss
Mag. Bettina Glatz-Kremsner
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
DR. Leo Wallner (1935-2015)
Am 29. Juli 2015 verstarb unser langjähriger Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Österreichischen
Lotterien Dr. Leo Wallner völlig unerwartet.
Glücksspiel in Österreich, und damit die Erfolgsgeschichte der Casinos Austria und Österreichische
­Lotterien Unternehmensgruppe, ist untrennbar mit dem
Namen und der Person Dr. Leo Wallner verbunden.
Die Karriere von Dr. Leo Wallner begann im Jahr 1967.
Als Absolvent der Hochschule für Welthandel war er
Wirtschaftsberater von Bundeskanzler Dr. Josef Klaus, ­als
es im Jahr 1967 galt, den Betrieb von Casinos in Österreich auf gänzlich neue Beine zu stellen.
Am 15. Februar 1968 wurde Wallner auf Drängen des
Kanzlers zum Generaldirektor dieser neuen Gesellschaft,
der Spielbanken AG (seit 1985 Casinos Austria AG),
bestellt. Was dann folgte, war „Glücksspiel made in Austria“, wobei Dr. Leo Wallner die Spielbanken AG zu einem
profitablen und auch international anerkannten Konzern
ausbaute.
Im Jahr 1986 holte Wallner zum zweiten großen
Wurf auf dem österreichischen Glücksspielmarkt aus.
Vom damaligen Finanzminister Dr. Herbert Salcher mit
dem Konzept zur Einführung weiterer Glücksspielformen
beauftragt, führte er Lotto „6 aus 45“ in Österreich
ein. Dazu wurde die Lotto Toto Gesellschaft (seit 1991
Österreichische Lotterien) gegründet, deren Vorstandsvorsitzender er am 2. Juli 1986 wurde. Lotto war von
der ersten Ziehung am 7. September 1986 an ein voller
Erfolg.
Seine außergewöhnliche Karriere brachte Dr. Wallner
auch eine Reihe weiterer ehrenvoller und ehrenamtlicher
Funktionen: Von Dezember 1990 bis Oktober 2009 war
er Präsident des Österreichischen Olympischen Comités
und von Februar 1998 bis Dezember 2014 Mitglied des
Internationalen Olympischen Comités.
Das Spielangebot der Österreichischen Lotterien
wurde unter Wallners Federführung kontinuierlich, jedoch
stets unter Berücksichtigung der sozialen Verträglichkeit
ausgebaut. Höhepunkte dabei waren die Einführung des
Rubbelloses 1995 sowie die Einführung der länderübergreifenden ­Lotterie „EuroMillionen“ im Jahr 2004.
Im Mai 2007 endete Wallners Funktion als Generaldirektor von Casinos Austria und als Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Lotterien. Er wechselte daraufhin
als Vizepräsident in die Aufsichtsräte der beiden Unternehmen und blieb bis zum Juni 2011 in dieser Funktion.
5
unternehmen
Organigramm der Gruppe
Stand vom 31.12.2015
8
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Gesellschafter und Organe
Gesellschafter
Die Casinos Austria AG hält 68 Prozent an der
­ sterreichischen Lotterien Gesellschaft m.b.H., die
Ö
­Lotto-Toto Holding Gesellschaft m.b.H. 32 Prozent. Die
Geschäftsanteile der Lotto-Toto Holding Gesellschaft
m.b.H. halten die CLS Beteiligungs GmbH (Privatstiftung
Dipl.-Ing. Melchart, Bankhaus Schelhammer & Schattera Aktiengesellschaft, BAIH Beteiligungsverwaltungs
GmbH), die RSV Beteiligungs GmbH (Novomatic AG),
die LTB Beteiligungs GmbH (BAIH Beteiligungsverwaltungs GmbH, Novomatic AG) sowie der Österreichische
Rundfunk.
Der Aufsichtsrat
Das Präsidium
Generaldirektor Dr. Walter Rothensteiner
Präsident des Aufsichtsrats
- Generaldirektor Mag. Gerhard Starsich
1. Vizepräsident des Aufsichtsrats
- Kommerzialrat Dr. Erich Hampel
2. Vizepräsident des Aufsichtsrats
Prüfungsausschuss:
- Präsident Generaldirektor Dr. Walter Rothensteiner
- 1. Vizepräsident Generaldirektor Mag. Gerhard Starsich
- 2. Vizepräsident Kommerzialrat Dr. Erich Hampel
- Universitätsprofessor Dr. Gerhard Baumgartner
- Generaldirektor Alfred Ludwig
- Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz
Die Mitglieder:
- Dkfm. Dr. Maria Theresia Bablik
- Universitätsprofessor Dr. Gerhard Baumgartner
- Generaldirektor Mag. Dr. Stephan Koren
- Generaldirektor Alfred Ludwig
- Direktor Mag. Dr. Peter Mooslechner
(bis 15. Oktober 2015)
- Direktor KR Gerald Neuber
- Vorstandsdirektor Dr. Thomas Uher
- Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz
Vom Betriebsrat entsandte Mitglieder des
Prüfungsausschusses:
- Ernst Gyöngyösi (bis 17. Juni 2015)
- Gertrude Kopp
- Mag. Bettina Lahoda (ab 18. Juni 2015)
- Erika Pilz
-
Vom Betriebsrat entsandte Mitglieder:
- Franz Baumgartner
- Norbert Eigl
- Ernst Gyöngyösi (bis 17. Juni 2015)
- Tassilo Kager
- Gertrude Kopp
- Mag. Bettina Lahoda (ab 18. Juni 2015)
- Erika Pilz
Die Staatskommissäre:
- Ministerialrat Dr. Martin Atzmüller
(Staatskommissär)
- Mag. Christoph Schlager
(Staatskommissär-Stellvertreter)
Der Vorstand
- Generaldirektor Dr. Karl Stoss
Vorsitzender des Vorstands
- Vorstandsdirektorin Mag. Bettina Glatz-Kremsner
Mitglied des Vorstands
DI Friedrich Stickler, Vorstandsmitglied seit Gründung ­
der Österreichischen Lotterien, ging mit 30. Juni 2015
in Pension. Seine Position im Vorstand wurde nicht
nachbesetzt.
Stand vom 31.12.2015
9
Organisation der Gesellschaft
Die intensive Kooperation der Unternehmen
in der Gruppe stärkt ihre Position
am österreichischen Glücksspielmarkt.
Business Units
Die einzelnen Geschäftsfelder der Unternehmensgruppe sind organisatorisch in Business Units abgebildet.
Jede Business Unit ist strategisch einem oder mehreren
Vorstandsmitgliedern von Casinos Austria beziehungsweise den Österreichischen Lotterien zugeordnet. Die
operative Leitung obliegt der jeweiligen Geschäftsführung
und Bereichsleitung.
Stand vom 31.12.2015
10
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Bericht des Aufsichtsrats
Corporate Functions
Übergreifend benötigte Dienstleistungen sind für die
gesamte Unternehmensgruppe in Corporate Functions
gebündelt. Diese sind ebenfalls strategisch einem oder
mehreren Vorstandsmitgliedern zugeordnet und werden
von einem oder mehreren Bereichsleitern geführt.
Der Aufsichtsrat hat sich vom Vorstand während des
Geschäftsjahres laufend über die Geschäftsabwicklung
und den Gang der Geschäfte unterrichten lassen und die
Rechtmäßigkeit, die Zweckmäßigkeit und die Wirtschaftlichkeit sowie die angemessene Wahrnehmung der sozialen Verpflichtungen der Geschäftsführung überwacht.
Im Rahmen der Überwachung der Geschäftsführung
durch den Vorstand gemäß § 30j Absatz 1 GmbHG hat
der Aufsichtsrat festgestellt, dass der Vorstand sämtliche
Geschäfte der Gesellschaft in Übereinstimmung mit dem
Gesellschaftsvertrag, den Generalversammlungs- und
Aufsichtsratsbeschlüssen und den gesetzlichen Vorschriften durchgeführt und die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit
und in allen ihren Teilbereichen dem Gesellschaftszweck
entsprechend mit dem beabsichtigten Erfolg geleitet hat.
In den Aufsichtsratssitzungen wurden mit dem Ziel
einer vorausschauenden Überwachung der Planung und
der Mitwirkung bei den noch vorzunehmenden Geschäften Fragen der Geschäftspolitik behandelt und wichtige
Entscheidungen, insbesondere über die von der Zustimmung des Aufsichtsrats abhängigen Geschäfte, getroffen.
Dem Aufsichtsrat hat der Bericht der BDO Austria
GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs­
gesellschaft über die Prüfung des Jahresabschlusses
zum 31. Dezember 2015 vorgelegen. Die von der BDO
Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft vorgenommene Prüfung des vom Vorstand
aufgestellten Jahresabschlusses und Lageberichts hat
nach ihrem abschließenden Ergebnis keinerlei Anlass zu
Beanstandungen gegeben. Der Jahresabschluss wurde
mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
versehen.
Wien, am 31. März 2016
Dr. Walter Rothensteiner
Präsident des Aufsichtsrats
Stand vom 31.12.2015
11
Rahmenbedinungen
Der Unternehmenszweck der Österreichischen Lotterien ist
durch das österreichische Glücksspielgesetz, die erläuternden
Bemerkungen hierzu und den Konzessionsbescheid des Gesetzgebers definiert.
Die wesent­liche ielsetzung der in Österreich bestehenden Regelung des
­Glücksspielwesens ist der Schutz der Spielteilnehmerinnen und ­Spielteilnehmer
vor einem Überangebot und vor unseriösen Anbietern.
Das österreichische Glücksspielgesetz (GSpG) ist die
Basis, auf der die Österreichischen Lotterien Glücksspiele
in Österreich anbieten. Es beinhaltet die Spielregeln, deren
Einhaltung durch den Konzessionsgeber überprüft wird.
Darüber hinaus hat der Konzessionsgeber im Rahmen der
Konzessionserteilung an die Österreichischen Lotterien im
Bescheid vom 10. Oktober 2011 betreffend die Konzession gemäß § 14 GSpG zur Durchführung der Ausspielungen nach den §§ 6 bis 12b GSpG, BGBl. Nr. 620/1989
in der Fassung BGBl. I Nr. 76/2011, für den Zeitraum bis
30. September 2027 eindeutige Verpflichtungen definiert,
die von den Österreichischen Lotterien regelmäßig um­gesetzt­werden müssen.
So muss der Konzessionär dem Konzessionsgeber
jährlich Bericht legen, der unter anderem folgende Bereiche
umfasst:
-
-
-
-
-
-
-
-
-
12
Maßnahmen des Spielerschutzes zur Spielsuchtvorbeugung sowie deren Ausrichtung an jeweils aktuellen
internationalen Standards einschließlich statistischer
Daten über Sperren und Spielbeschränkungen,
die Überwachung von Altersgrenzen für die Spielteilnahme sowie daraus resultierende Maßnahmen,
die geltenden Responsible-Marketing-Standards des
Konzessionärs zur Einhaltung eines verantwortungs­
vollen Werbemaßstabs,
die Werbeauftritte der letzten zwölf Monate sowie die
Werbestrategie für die nächsten zwölf Monate,
Maßnahmen zur Geldwäsche- und Kriminalitätsvorbeugung sowie deren Ausrichtung an jeweils aktuellen
internationalen Standards (einschließlich Informationen
über Verdachtsfälle von Geldwäsche sowie Malversa­
tionen durch Spielteilnehmer oder Innentäter),
die Struktur und die Kosten des Vertriebsnetzes sowie
insbesondere die Entwicklung der Anzahl an Vertriebs­
partnerinnen und Vertriebspartnern,
alle Video-Lottery-Terminal-Standorte und deren
jeweilige VLT-Anzahl sowie die hierfür geltenden
Rahmenspielbedingungen,
die durchschnittliche jährliche Gewinnausschüttung in
Prozent des Umsatzes von VLTs, von sonstigen elek­­tr­onischen Lotterien (nach Glücksspielkategorie) sowie
der Nummernlotterie,
erreichte, aufrechterhaltene und angestrebte konzes­
sionsrelevante Zertifizierungen.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Diese Maßnahmen dienen seitens des Konzessions­
gebers dazu, den Umfang des Glücksspielangebots und
die Art der Betriebsführung durch den Konzessions­inhaber
im Sinne seiner ordnungspolitischen und ­sozialpolitischen
Zielsetzung zu kontrollieren. Der Konzessions­geber
gewährleistet einerseits durch die Überwachung der
gegebenen Gesellschafterstrukturen das Unterbleiben
des Eindringens krimineller Elemente in den österreichischen Glücksspielmarkt, andererseits regelt und genehmigt er jedes neue Produkt durch die Spiel­bedingungen,
die ebenfalls Responsible-Gaming-Konzepte beinhalten
müssen. Der Gesetzgeber hat in § 14 Absatz 2 Ziffer 7 des
GSpG eindeutig festgeschrieben, dass eine Konzession
nur einem Konzessionswerber erteilt werden darf, „wenn
vom Konzessionswerber insbesondere auf Grund seiner
Erfahrungen, Infrastrukturen, Entwicklungsmaßnahmen
und Eigenmittel sowie seiner Systeme und Einrichtungen
zur Spielsuchtvorbeugung, zum Spielerschutz, zur Geldwäsche und Kriminalitätsvorbeugung, zur Betriebssicherheit, zur Qualitätssicherung, zur betriebsinternen Aufsicht
und zu anderen ihn treffenden Bestimmungen dieses
Bundesgesetzes die beste Ausübung der Konzession zu
erwarten ist“.
Glücksspielrechtliche Entwicklungen auf EU-Ebene
Auf europäischer Ebene wurde am 20. Mai 2015 vom
Europäischen Parlament die Neufassung der Geldwäscherichtlinie verabschiedet. In dieser neuen – mittlerweile
vierten – Auflage sind nunmehr alle Arten von Glücksspielbetreibern umfasst und nicht mehr nur Kasinobetreiber
allein. Allerdings können die Mitgliedsstaaten nach den
nunmehr vorliegenden Ergebnissen für bestimmte Betreiber bei der nationalen Umsetzung dieser Richtlinie, die bis
Mitte 2017 erfolgen soll, in begründeten Fällen Ausnahme­
regeln von der Anwendung dieser Richtlinie gestatten,
insbesondere dann, wenn das Suchtgefährdungspotenzial
niedrig ist, was bei terrestrisch vertriebenen Glücksspielen wie Lotto und Toto in der Regel der Fall ist.
13
Managementsysteme
Die Österreichischen Lotterien verwenden Management­systeme zur gezielten Umsetzung der Unternehmensziele und zur ­Sicherung
der Qualität der einzelnen Prozesse. Ein kontinuier­licher Verbesserungs­
prozess wird bei allen relevanten betrieb­lichen Aktivi­täten und auch
für das Managementsystem selbst angewandt.
Für alle bestehenden Managementsysteme ist ein
gemeinsamer Rahmenprozess auf Basis der ISO-Standards
9001 und 27001 definiert, der neben den gemeinsamen
Prozessteilen auch die spezifischen Details der einzelnen
Managementsysteme beinhaltet. Dieser ge­mein­­­same
Rahmenprozess ist die Voraussetzung dafür, dass Zertifi­
zierungsaudits für mehrere Managementsysteme zusammengelegt werden können und dadurch der Zertifizierungsaufwand für das Unternehmen reduziert wird.
Prozessmanagerinnen und -manager sorgen, mit
Unterstützung durch das zentrale Prozessmanagement,
für die Verbesserung der Geschäftsabläufe – mit dem
Ziel, die Effizienz sowie die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit laufend zu steigern. Die Qualitätsverbesserung
in den Prozessen bildet die Basis für die Zertifizierungen
nach diversen Standards. Dadurch gewährleisten die
Österreichischen Lotterien, dass ihre Prozesse effizient,
schnell und flexibel sind und sie somit auf Wünsche der
Kundinnen und Kunden, des Markts und des Konzessionsgebers zeitnah reagieren können.
Die Österreichischen Lotterien haben in einem eigenen Code of Conduct gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Verhaltensregeln festgelegt, mit
dem Ziel, alle Handlungen nach ethischer und rechtlicher
Sicht einwandfrei zu setzen und so dem hohen moralischen Anspruch des Unternehmens zu entsprechen. Alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sich ihrer Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit, den Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmern, allen Stakeholdern sowie
den ­Kolleginnen und Kollegen bewusst. Der Code of
Conduct ist nicht nur ein Verhaltenskodex für das Unternehmen, sondern spiegelt auch die Anforderungen an
die Geschäftspartner wider. Der Code of Conduct wird
ergänzt durch einen Verhaltenskodex für Lieferanten.
14
Datenschutz
Die individuelle Berücksichtigung der Wünsche von
Kundinnen und Kunden sowie Interessentinnen und
Interessenten, auch hinsichtlich ihrer Vorstellung von
Privatsphäre und Datenschutz, stellt ein wichtiges Prinzip
der Österreichischen Lotterien im Umgang mit Daten dar.
Spezielle datenschutzspezifische Anforderungen wie die
grundsätzliche Zulässigkeit aller Datenverarbeitungen, die
Zweckbindung von Datensammlungen und Anforderungen
an die Transparenz für die Betroffenen werden in vollem
Ausmaß berücksichtigt. Der Datenschutzbeauftragte hilft
dabei, die berechtigten Wünsche der Kundinnen und Kunden nach dem Schutz ihres Persönlichkeitsrechts und die
betrieblichen Anforderungen an kundenorientiertes Marketing miteinander zu vereinen. Selbstverständlich haben die
Prinzipien des Datenschutzes auch für den Umgang mit
Mitarbeiterdaten große Relevanz. Hier gelten die gleichen
Prinzipien wie für den Umgang mit Kundendaten.
Seit Februar 2010 sind die Österreichischen Lotterien
nach dem GoodPriv@cy-Standard zertifiziert. Damit
wurde der sichere Umgang mit Personendaten und das
konforme Verhalten mit den datenschutzrechtlichen und
vertraglichen Grundlagen nachgewiesen, ein Beitrag zur
kontinuierlichen Verbesserung des Datenschutzes und der
Informationssicherheit erzielt sowie die Organisation mit
dem Datenschutzgütesiegel GoodPriv@cy zum Konformitätsnachweis ausgezeichnet. Jährlich verbindlich durch­
geführte Aufrechterhaltungsaudits sowie die zuletzt im
Juli 2015 erfolgreich abgeschlossene Rezertifizierung nach
GoodPriv@cy garantieren Kontinuität.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Bekämpfung von Geldwäsche und
Terrorismusf­inanzierung
Antikorruptions-Compliance
Die Österreichischen Lotterien orientieren sich bei
allen Aktivitäten zur Bekämpfung von Korruption an dem
internationalen Standard IDW PS 980. Dieser Standard
definiert die Elemente, die ein Compliance-System enthalten muss, um als angemessen angesehen zu werden.
Er hilft Compliance-Verantwortlichen, zu erkennen, wo
Gestaltungsspielräume liegen und wie Gestaltungen zu
begründen sind.
Die Anforderungen in den verschärften gesetzlichen
Antikorruptionsbestimmungen wurden unter anderem
durch die Inkraftsetzung einer für die Casinos Austria und
Österreichische Lotterien Unternehmensgruppe gültigen
Richtlinie umgesetzt. Vier nach ÖNORM zertifizierte
Compliance-Manager beschäftigen sich mit der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der internen
Regelungen, denen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
verpflichtet sind. Darüber hinaus wurde ein Antikorrup­
tionsbeauftragter installiert.
Das Design des Compliance-Managementsystems
(CMS) wurde im April 2013 erfolgreich durch externe
Auditoren überprüft und im Frühjahr 2014 im Rahmen
eines Wirksamkeitsaudits nach den Standards des un­­
abhängigen Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland
bestätigt. 2015 erfolgte eine interne Überprüfung durch
Internal Audit.
Die Österreichischen Lotterien betreiben ein geprüftes
Managementsystem nach dem Standard ISAE 3000 für
die Geldwäsche- und Kriminalitätsvorbeugung und bewerten laufend Geldwäscherisiken. Dabei werden durch ein
Bündel an Maßnahmen die im Glücksspielgesetz und im
Bankwesengesetz geforderten Maßnahmen zur Durchsetzung des „Know your customer“-Prinzips nachweislich
und systematisch umgesetzt. Die etablierte Sicherheitsorganisation und die Sicherheitsmaßnahmen im zentralen
Rechenzentrum gemäß den durch ISO 27001 zertifizierten
Standards garantieren die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften beim Betrieb der Speichersysteme.
Alle für unsere Unternehmen relevanten Gesetzesstellen im Glücksspielgesetz und Bankwesengesetz sind
kategorisiert und werden in regelmäßigen Abständen
Risikogruppen zugeordnet. Diese Risikogruppen werden
im Zuge interner Tests einer Risiko- und Reifegradkarte
zugeordnet. Sämtliche Geschäftsprozesse sind dokumentiert und dadurch für die Führungsebene und den Geld­
wäschebeauftragten transparent gemacht. Unser internes
Kontrollsystem stellt auch sicher, dass die gesetzlichen
Vorgaben in regelmäßigen Intervallen evaluiert und in den
betrieblichen Abläufen berücksichtigt werden. Bei der
jährlichen Anti-Geldwäsche-Analyse wurde bereits 2015 die
Empfehlung der zukünftig auch in Österreich in nationales Recht umzusetzenden 4. EU-Geldwäscherichtlinie
berücksichtigt.
Durch diese Vorgehensweise und durch Steuerungsund Messkriterien nach dem internationalen Standard ISAE
3000 wird die Bekämpfung der Geldwäsche als bewusste
Managementaufgabe wahrgenommen. Ein wichtiges Detail
hierbei stellt die regelmäßige Aktualisierung der unternehmensweiten Prozesslandkarte sowie der entsprechenden
Richtlinien dar. Diese Updates erfolgen zumindest einmal
pro Jahr.
15
Risiko- und Chancenmanagement
Die Österreichischen Lotterien haben ein strategisches
Risiko- und Chancenmanagement etabliert. Der kontinuierliche Überblick über die wesentlichen strategischen
Unternehmensrisiken und -chancen und eine rechtzeitige
Einleitung von Steuerungsmaßnahmen unterstützen Entscheidungen, die den Fortbestand und das Wachstum des
Unternehmens fördern.
Durch diese standardisierte Vorgehensweise werden
neue Geschäftschancen verstärkt wahrgenommen und
damit verbundene Risiken bewusster gesteuert. Dadurch
wird neben der Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen
gemäß dem Unternehmensrechtsänderungsgesetz (URÄG
2008) ein Mehrwert hinsichtlich der möglichen Erschließung neuer Chancen erreicht.
Für alle Bereiche der Unternehmensgruppe ist eine
einheitliche Kategorisierung der Risiken und Chancen vorgegeben. Durch die Mitwirkung an dem unternehmensweit angelegten Prozess setzen sich alle Führungskräfte
mit den Risiken und Chancen des Unternehmens gezielt
auseinander.
Durch das Risiko- und Chancenmanagement(RCM)System werden die Risiken hinsichtlich Sicherheit und
Qualität der Produkte, Spieler- und Jugendschutz sowie
der Verlässlichkeit des Spielbetriebs kontrolliert gesteuert und damit verbundene Chancen zur Optimierung der
Produktqualität und der Kundenzufriedenheit verstärkt
wahrgenommen.
Internes Kontrollsystem
Ein regelmäßig durch Internal Audit zu überprüfendes
internes Kontrollsystem (IKS) sichert die Ordnungsmäßig­
keit und Wirtschaftlichkeit der Prozessabläufe unter dem
Aspekt der Vermögenssicherung und der Einhaltung
der unternehmenspolitischen Grundsätze. Das Control­
lingsystem stellt als Bestandteil des IKS das durchgängige Planungs- und Berichtswesen zur Steuerung des
Unternehmens sicher und unterstützt damit ebenfalls den
kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
16
Informationssicherheit
Die Sicherheitsorganisation und die implementierten
Sicherheitsmaßnahmen der Österreichischen Lotterien
sind gemäß dem von der World Lottery Association
veröffentlichten „Security Control Standard“ (WLASCS) und dem Informationssicherheits-Standard ISO/
IEC 27001:2013 durch die „British Standards Institution
– Management Systems“ zertifiziert. Diese international
akzeptierten Normen gelten für die betriebliche Sicherheit bei der Abwicklung von Glücksspielen. Somit ist
gewährleistet, dass alle Geschäftsprozesse, die sich mit
der Abwicklung der Spiele der Österreichischen Lotterien
beschäftigen, einem regelmäßigen Verbesserungszyklus
unterliegen.
Der Informationssicherheitsschwerpunkt des Jahres
2015 lag neben dem Betrieb und der laufenden Verbesserung des Informationssicherheits-Managementsystems in der Umsetzung der Anforderungen des aktuellen
Informationssicherheitsstandards ISO/IEC 27001:2013.
Besonderer Wert wurde auf die Einhaltung der geänderten Anforderungen des Managementsystems gelegt. Auch
war die Weiterentwicklung des operativen Risikomanagements zur optimalen Behandlung von möglichen Risiken
neben der persönlichen Einschulung von 41 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verstärkung der Bewusstseinsbildung für Informationssicherheit eine der Hauptaufgaben
des vergangenen Jahres. Eine laufende Überprüfung des
Wissensstands und der Awareness im Rahmen der internen Informationssicherheits-Audits und auch mithilfe von
elektronischen Fragebögen wurde bei rund 320 Kolleginnen und Kollegen durchgeführt. Die Konformität mit den
Standards wurde in einem externen Zertifizierungs­audit,
bei dem an insgesamt vier Tagen 21 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter überprüft wurden, im Juni 2015 wiederum
bestätigt.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Prozessmanagement
Die Zusammenarbeit in der Unternehmensgruppe
wird durch das Prozessmanagement unterstützt. Durch
die Erhöhung der Transparenz von Prozessen und der
damit verbundenen Verantwortung werden Reibungsverluste minimiert. Zertifizierte Prozessmanagerinnen und
-manager unterstützen das Prozessmanagement. Mithilfe
des Tools process4.biz wird das Modell der Aufbau- und
Ablauforganisation der Unternehmensgruppe in regelmäßigen Intervallen aktualisiert und allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern im Intranet zur Verfügung gestellt. Prozessoptimierungen werden als Mittel zur Steigerung der Effizienz
und der Effektivität von Prozessen genutzt. 2015 lag der
Schwerpunkt in der Erweiterung von gemanagten Prozessen. Ein Prozess kann als gemanagter Prozess bezeichnet
werden, wenn Prozessziele definiert und die Ist-Werte in
vereinbarten Intervallen gemessen werden. Die Messwerte werden regelmäßig überprüft. Bei Abweichungen
von den Zielwerten analysiert die Prozessmanagerinnen
oder der Prozessmanager gemeinsam mit den Prozessbeteiligten die Ursachen. Gemanagte Prozesse unterliegen
dadurch einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
17
PLAY FAIR – die LEISTUNGSSCHAU
DER UNTERNEHMENSGRUPPE
Spannende Spiele, Spaß, Spitzengastronomie, ­perfektes
Service und absolute Sicherheit in der Spielabwicklung – das
bietet die Casinos Austria und Österreichische Lotterien Unternehmensgruppe
jeden Tag seinen Gästen und Kundinnen und Kunden. Ende September 2015 wurde
das gesamte Leistungsspektrum der Gruppe im Studio 44 präsentiert.
Am 23. und 24. September 2015 verwandelte sich das
Studio 44 in eine Glücksspielwelt. Erstmals veranstaltete
die Casinos Austria und Österreichische Lotterien Gruppe
eine Hausmesse, die alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sowie deren Familien und Angehörige dazu einlud, das
gesamte Leistungsspektrum der Gruppe kennenzulernen.
Darüber hinaus konnten sich Vertreterinnen und Vertreter
aller Stakeholder der Unternehmensgruppe vom breiten
Produktportfolio überzeugen.
18
Alle Business Units präsentierten sich mit einem eigenen Messestand und informierten über ihre Leistungen
und Produkte. Und das immer auf spielerische Art und
Weise. Man konnte Lotto spielen, Rubbellose aufrubbeln,
bei win2day die Spiele auf den unterschiedlichsten Endgeräten testen und im Casino Jetons beim Roulette setzen,
Black Jack ausprobieren – und das sogar „im Ausland“ –
beim European Dealer Champion aus dem Casino Copenhagen. WINWIN zeigte die Video Lottery Terminals, und
bei tipp3 wurden die Entstehung der Quoten sowie die
neue tippBox präsentiert.
Ein eigener Bereich im Studio 44 Loft stand unter dem
Zeichen „Glücksspiel mit Verantwortung“ und vermittelte
das breite Spektrum an wichtigen und übergreifenden
Themen – von Responsible Gaming, CSR, Sponsoring und
Compliance bis hin zu Human Resources. Die IT sowie der
Einkauf gaben Einblick einerseits in die internen Dienstleistungen und andererseits in Produktentwicklungsprozesse. Die Besucherinnen und Besucher hatten darüber
hinaus die Möglichkeit, das Rechenzentrum, den Ziehungssaal sowie die Sicherheitsleitzentrale zu besuchen.
Das Interesse an der Play Fair war enorm. Mehr als
1.000 Gäste waren an beiden Tagen vor Ort und konnten
hautnah erleben, mit welch großer Begeisterung die Unternehmensgruppe ihr Geschäft betreibt.
Spielneuheiten 2015
Die Spiele aktuell und für die Spielteilnehmerinnen
und Spielteilnehmer attraktiv zu halten, ist für die Öster­reichischen
Lotterien Programm. So kann man seit vergangenem Jahr den Europot
mit System knacken und bei Lotto auch einen System Quicktipp
spielen. Darüber hinaus brachten Jubiläen und Promotions
jede Menge an usatzgewinnen für die Spielteilnehmerinnen
und Spielteilnehmer.
20 Jahre Rubbellos
Es war von Anfang an eine Erfolgsgeschichte: Am
27. Februar 1995 gingen die ersten Rubbellose der
­Ö sterreichischen Lotterien über die Verkaufspulte der
Annahmestellen. Weit über 100 verschiedene Lose
wurden in den vergangenen 20 Jahren entwickelt, die
unterschiedlicher nicht sein konnten und die die enorme
Vielfalt an Spielmechaniken und Design widerspiegeln.
­A n Attrak­tivität und Beliebtheit hat das Rubbellos bis
heute nicht verloren, und so feierten die Österreichischen
Lotterien mit den Rubbelfans dieses Jubiläum im Februar
2015 gebührend mit dem Rubbellos „Geburtstagsgeld“,
bei dem es dreimal 100.000 Euro zu gewinnen gab. Das
weitere Rubbellos Jahr brachte für die Kundinnen und
Kunden spannende Spiele, und zwar „Schatzkammer“,
„Grand Casino“, den Geldscheffel-Klassiker „Money
Maker“, „Sunny Money“, „Black“, „Wiesn Gaudi“, „Kino
Cash“, „Adventkalender“, „Frohe Weihnachten“ und zum
Jahreswechsel „Viel Glück“.
Die 2. Chance auf lotterien.at
Bei dem Rubbellos „Frohe Weihnachten“ gab es erstmals auch eine zweite Gewinnchance über die Homepage
lotterien.at. Auf dem Los befanden sich zwei Spiele, die
aufgerubbelt werden mussten. Drei gleiche Geldbeträge
bedeuteten, dass man diesen Betrag einmal gewonnen
hatte. Zum klassischen Aufrubbeln kam beim Weihnachtslos aber etwas komplett Neues dazu: die 2. Chance.
Alle Lose, auf denen kein Gewinn aufgerubbelt wurde,
konnten in einem definierten Zeitraum auf lotterien.at
registriert werden und erhielten diese besagte zweite
Gewinnchance, bei der acht Wochen lang jede Woche
2x 500 Euro in bar und 20x 15 Euro Spielguthaben auf
win2day ausgespielt wurden.
22
EuroMillionen und
der Eurovision Song Contest
Sie zählten 2015 wohl zu den begehrtesten Karten des
Jahres: Eintrittskarten für den Eurovision Song Contest,
der im Mai in der Wiener Stadthalle über die Bühne ging.
EuroMillionen hatte insgesamt 50 davon für seine Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmer reserviert, die bei
den Semifinali und dem Finale live mit dabei sein konnten.
Mit System den Europot knacken
„Fünf plus zwei“ Zahlen werden bei ­EuroMillionen
gezogen; warum aber nicht gleich „sechs plus drei“
oder „sieben plus fünf“ ankreuzen und damit die
Ge­winnchance erhöhen? Diese Möglichkeit bieten die
Österreichischen Lotterien seit 4. Mai 2015 mit dem
EuroMillionen Systemschein. Der Systemschein ist eine
einfache und bequeme Möglichkeit, mit mehreren Tipps
an einer Ziehung teilzunehmen und damit die Gewinnchance zu erhöhen. Auf dem EuroMillionen Systemschein werden 33 verschiedene Systeme angeboten. Je
nach gewähltem System kreuzt man im Zahlenfeld von
fünf bis zu zehn Zahlen und im Sternenkreis von zwei bis
zu elf Sterne an. Es handelt sich um sogenannte Vollsysteme, das heißt, dass aus den angekreuzten Zahlen
im Zahlenfeld und jenen im Sternenkreis alle möglichen
„5 plus 2“-Tippkombinationen gebildet werden. Man kann
die Zahlen auf dem EuroMillionen Systemschein selbst
ankreuzen oder aber auch den Computer mittels Quicktipp
für sich tippen lassen. Und selbstverständlich können die
Systeme auch als TeamTipp abgegeben werden.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Der schnelle Lotto System Quicktipp
Den Lotto Sechser mit System in Angriff zu nehmen
ist seit 4. Mai 2015 noch einfacher: mit dem Lotto System
Quicktipp, der die Vorzüge des Systemscheins mit den
Annehmlichkeiten des Quicktipps verbindet. Alle 48 Lotto
Vollsysteme, die auf dem Wettschein und im Systemplan
abgebildet sind, können auch als Lotto System Quicktipp
gespielt werden. Dabei erzeugt der Zufallsgenerator sowohl
die Bank- als auch die Wahlzahlen.
Maßgeschneidert kombinieren: der Lotto und
EuroMillionen System Champion
Für Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmer, die
gerne selbst daheim am Computer persönliche Tipps und
individuelle Spielsysteme erstellen und austüfteln, haben
die Österreichischen Lotterien im Juli 2015 ein kostenloses Programm in Betrieb genommen. Der Lotto und
EuroMillionen System Champion macht es möglich, dass
man sein Glück mit seinem maßgeschneiderten ­System
versuchen kann. Beim – den Toto Freunden bereits be­
kannten – System Champion kann man einerseits durch
verschiedene Garantie-Kürzungen und andererseits durch
das Setzen diverser Filter die Anzahl der Tipps reduzieren
und damit sein ganz persönliches und maßgeschneidertes
System spielen. Ideal etwa für jene, die zum Beispiel im
Falle von Lotto nicht nur sechs, sondern gleich zehn oder
mehr Lieblingszahlen haben, aber kein Vollsystem – also
die Kombination aller damit möglichen Tipps – spielen wollen. Den System Champion gibt es kostenlos auf win2day,
wo man auch gleich direkt die Tipps abgeben kann.
Darüber hinaus kann man die Daten aber auch auf einen
USB-Stick speichern und die Tipps in jeder Annahmestelle
spielen.
die zweite Gewinnstufe – also die Chance zur Teilnahme
an der Brieflos TV-Show – bieten. Weiters wurde beim
Super Brieflos das Freilos eingeführt. Wer nach dem
­Aufreißen des Super Briefloses den Gewinneindruck
„FREILOS-EUR-2“ auf dem Gewinnabschnitt vorfindet,
erhält in jeder Annahmestelle ein weiteres Super Brieflos
als Freilos. 2015 feierte Brieflos das 35-Jahr-Jubiläum
und brachte zu diesem Anlass das Brieflos „Geburtstag“ mit 1x 100.000 Euro Geburtstagsgeld zusätzlich auf
den Markt. Und als wären der Jubiläen nicht genug: Die
Brieflos TV-Show beging ihren 25. Geburtstag mit einer
Geburtstagssendung am Sonntag, den 14. Juni 2015.
­Darüber hinaus gab es zu Jahresbeginn das Brieflos
„Geldtopf“ sowie im Frühjahr 2015 den „Geldpolster“.
25.000 Euro für „Licht ins Dunkel“
bei Bingo Promi-Special
Bereits zum zweiten Mal stellten sich Prominente
im Rahmen der Bingo TV-Show in den Dienst der guten
Sache. Am Samstag, den 21. November 2015 fand die
Spezialausgabe statt, bei der Wolfgang Böck, Vera Russwurm, Eva Marold, Markus Mitterhuber und Tini Kainrath
nicht nur für das Studiopublikum, sondern auch für „Licht
ins Dunkel“ spielten. Die Wettkandidaten holten mit jeder
richtigen Antwort 1.000 Euro für die Aktion und hatten am
Schluss 19.000 Euro für „Licht ins Dunkel“ beisammen.
Vorstandsdirektorin Mag. Bettina Glatz-Kremsner erhöhte
den Betrag im Namen der Österreichischen Lotterien auf
25.000 Euro und betonte die Wichtigkeit der raschen und
unbürokratischen Hilfe, die durch die Initiative „Licht ins
Dunkel“ ermöglicht wird.
Brieflos, Super Brieflos, Mega Brieflos –
die neue Produktfamilie
Vielfältig und zugleich übersichtlich – so gestaltet sich
seit Oktober 2015 das Brieflos Sortiment. Mit Brieflos,
Super Brieflos und Mega Brieflos wurden drei Kategorien
geschaffen, die sich im Namen, im Preis und im Hauptgewinn unterscheiden. Das Brieflos gibt es in klassischer
Form zum Preis von 1 Euro, der Hauptgewinn beträgt hier
100.000 Euro. Das neue Super Brieflos kostet 2 Euro bei
einem 300.000-Euro-Hauptgewinn. Das dritte Brief­
los im Bunde ist das Mega Brieflos. Es ist zum Preis
von 3 Euro erhältlich und bietet einen Hauptgewinn von
500.000 Euro. Neu ist, dass die Brieflose aller Kategorien
23
49 Millionäre und ein Rekord-Sechser
Die Gewinnerbilanz der Österreichischen Lotterien
liest sich im Jahr 2015 wieder eindrucksvoll: Insgesamt
gelang es 237 Personen, 100.000 Euro oder mehr
zu gewinnen. Das bedeutet, dass es wöchentlich im Schnitt
viereinhalb Hochgewinne gab. 49 von ihnen durften sich
gar über einen Gewinn in Millionenhöhe freuen.
Zweistellige Millionengewinne für Kärntnerin
und Niederösterreicher
Rekord-Sechser mit 9,6 Millionen Euro in Wien
Der Traum eines jeden Lotto Fans, ein Solosechser,
ging für einen etwa 50-jährigen Wiener am 12. August des
Vorjahres in ganz besonderer Weise in Erfüllung: Er tippte
ausgerechnet in einer Fünffachjackpot-Runde per Quicktipp als Einziger die „sechs Richtigen“. Dies bescherte
ihm exakt 9.643.151,70 Euro, und das ist der höchste
Gewinn in der 29-jährigen Geschichte von „6 aus 45“. ­Der
Gewinner ist Vater von vier Kindern und hat ein eigenes
Familienunternehmen. Er hatte seine Quittung am Tag
nach der Ziehung auf der Online-Spieleplattform win2day
überprüft, zunächst zwei kleinere Gewinne (Zusatzzahl)
bemerkt und erst danach sein wahres Glück erkannt. Das
Geld wollte er vor allem in sein Unternehmen investieren
und es ausbauen.
Den 25. August 2015 wird eine knapp 30-jährige Kärntnerin wohl nie mehr vergessen: Sie tippte bei EuroMillionen
als Einzige die „5 plus 2 Richtigen“, knackte damit den
Europot im Alleingang und gewann 30.507.122 Euro.
Dies ist der fünfthöchste Gewinn in Österreich, er wurde
per Quicktipp erzielt. Sie hatte sich spontan zum Mitspielen entschlossen und ihre Quittung am nächsten Tag
auf win2day auf einen Gewinn überprüft. Sie konnte sich
damit (nicht nur) den Traum vom eigenen Haus erfüllen.
Am 13. Oktober war es ein Niederösterreicher, der –
neben einem Engländer – mit den „5 plus 2 Richtigen“ den
Europot knackte und damit 15.439.214 Euro gewann. Der
Waldviertler hatte dabei sein Glück mit lediglich einem Tipp
versucht.
Rekord-Dreizehner bei Toto
Zweiter Fünffachjackpot im zweistelligen
Millionen-Bereich, die 5 sehr beliebt
Zuvor gab es bereits Ende April einen Fünffachjackpot, und dabei kletterte die Sechser-Gewinnsumme zum
zweiten Mal in der Lotto Geschichte auf über 10 Millionen
Euro. Drei Wiener tippten dabei einen Sechser und erhielten jeweils mehr als 3,3 Millionen Euro.
Die beliebteste Lottozahl im Jahr 2015 war übrigens
die 5, sie wurde gleich 24 mal gezogen; am seltensten
kam die 41, sie rollte nur achtmal aus dem Trichter.
24
Seit September 2013 wird bei Toto um den Dreizehner
gespielt, und am 24. Mai des Vorjahres erzielte ein Wiener
den bisher höchsten Dreizehner. Er knackte mit einem
System­schein als Einziger den Achtfachjackpot und
gewann 438.235,30 Euro.
237 Hochgewinne
Die 237 Hochgewinne des Jahres 2015 verteilen sich
wie folgt auf die einzelnen Spiele: 78 gab es bei Lotto (davon
65 Sechser, davon 44 in Millionenhöhe), 26 bei Euro­Millionen
(davon drei in Millionenhöhe), 23 in der Klassenlotterie (davon
zwei in Millionenhöhe), 70 bei Joker, 15 bei Brieflos, neun bei
Toto und der Torwette, neun bei ToiToiToi, vier bei Bingo und
drei bei Rubbellos. 2015 wurde eine Gesamtgewinnsumme
von 2.336,41 Millionen Euro aus­bezahlt (Berechnungsgrundlage: alle Spiele der Österreichischen Lotterien).
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Spielportfolio
Die Österreichischen Lotterien bieten den
Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmern in
Österreich ein Spielportfolio von klassischen
Lotteriespielen bis hin zu Sofortlotterien.
Lotto “6 aus 45“
Lotto „6 aus 45“ ist das beliebteste Spiel der Österreicherinnen und Österreicher. Die Formel „6 aus 45“ ist
auf ihr Spielverhalten sowie auf die Einwohnerzahl des
Landes zugeschnitten und führt zu einer kleinen Zahl von
Höchstgewinnen, zu attraktiven Mittelgewinnen und vielen
Kleingewinnen. Die Lotto Ziehungen finden am Mittwochund am Sonntagabend statt.
Toto und Torwette
Am 7. September 1986 fand die erste Ziehung von
Lotto „6 aus 45“ in Österreich statt. Die Erfolgsgeschichte der Österreichischen Lotterien nahm ihren Lauf.
Denn bereits in den darauffolgenden Jahren wurde dem
Unternehmen die Durchführung der Spiele Toto, Brieflos,
Zahlenlotto 1–90 und Klassenlotterie von der Österreichischen Glücks­spielmonopolverwaltung übertragen. Die
Spiele wurden weiterentwickelt und dem Markt angepasst. Mit der Einführung der Zusatzspiele Joker und Torwette wurden die ersten Produktinnovationen gelauncht.
Im Februar 1995 startete mit dem Rubbellos eine weitere
Sofortlotterie, 1998 ging das Internet-Spielan­gebot online.
Bingo folgte 1999, und mit win2day startete am 19. Februar 2003 die neue Online-Spieleplattform. ToiToiToi
wurde am 3. März 2003 eingeführt. Der erste WINWIN
Standort mit Video Lottery Terminals eröffnete im Mai
2004. Seit 2. Oktober 2004 kann man an EuroMillionen,
der europäischen Lotterie, teilnehmen. Im Herbst 2013
kam das neue Toto in die Annahmestellen.
1, 2 oder X? Entsprechendes Fußball-Know-how ist
bei Toto und Torwette von Vorteil. Denn Fachwissen
und Erfahrung können die Gewinnchancen erhöhen.
Beide Spiele basieren auf der richtigen Vorhersage von
Fußballspielergebnissen.
Das Ergebnis jedes Spiels muss in der Form 1, 2, X
getippt werden:
1 steht für den Sieg der Heimmannschaft.
- Tipp
Tipp
für den Sieg der Gastmannschaft.
- Tipp 2X steht
steht
für den unentschiedenen Spielausgang.
Die Torwette kann nur gemeinsam mit zumindest einem
Toto Tipp gespielt werden. Dabei sind die exakten Resultate der ersten fünf Toto Spiele zu tippen. Der Hattrick ist
eine zusätzliche Gewinnmöglichkeit. Er wird gewonnen,
wenn der Toto Dreizehner und fünf richtige Resultate der
Torwette auf einer Quittung
richtig getippt wurden.
25
­EuroMillionen
Welche Zahlen in den Sternen stehen, wird bei
­EuroMillionen jeden Dienstag- und Freitagabend er­mittelt. Die fünf Richtigen im Zahlenfeld und die zwei Richtigen im Sternenkreis getippt zu haben, das bedeutet, d
­ en
Europot zu gewinnen.
Neun Länder, eine europäische Lotterie und Gewinn­
summen, die ihresgleichen suchen – das ist die Kurzformel von EuroMillionen. Schlüssel zum Erfolg eines
Spiels ist seine Attraktivität, die im Fall von EuroMillionen
in erster Linie auf die Höhe der in Aussicht gestellten
Gewinnsumme, aber auch auf die hohe Anzahl an Gewinnmöglichkeiten zurückzuführen ist. Daher haben sich
die EuroMillionen Länder Frankreich, England, Spanien,
­Belgien, Irland, Luxemburg, Portugal, die Schweiz und
Österreich von Beginn an das Ziel gesetzt, das Spiel
attraktiv zu halten und es laufend für die Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmer zu verbessern.
Bingo
Während der Bingo TV-Show steigt die Spannung von
gezogener Zahl zu gezogener Zahl. Denn bei Bingo gibt es
keinen Jackpot, und es werden so lange Zahlen ermittelt,
bis es einen Gewinner gibt.
Bingo ist eine Mischung aus Fixquoten- und Totalisatorspiel. Totalisatorspiel bedeutet, dass die Höhe des einzelnen Gewinns von der Anzahl der mitspielenden Tipps
und von der Anzahl der Gewinner in den einzelnen Gewinnrängen abhängt. Die Fixquotenspiele bei Bingo sind Card
mit einer fixen Gewinnquote von 1,50 Euro sowie der
Bingo Multi Bonus. Bei Bingo wird aus einer Zahlenreihe
von 1 bis 75 gezogen.
Es geht darum, den Hauptgewinn Bingo zu erreichen.
Im Unterschied zu den Wettscheinspielen schließen
Gewinne in einem höheren Rang jene in einem niedri­
geren Rang nicht aus.
26
Zahlenlotto 1-90
Vor mehr als 260 Jahren per Dekret von Kaiserin Maria
Theresia erlaubt, ist Zahlenlotto das älteste konzessionierte Glücksspiel in Österreich.
Bei Zahlenlotto kann man eine, zwei, drei, vier oder
fünf Zahlen von 1 bis 90 ankreuzen. Es werden aus den
Zahlen 1 bis 90 fünf Zahlen gezogen. Die sieben verschiedenen Spielarten Extrakt, Ruf, Ambo, Terno, Ambo-Terno
3, Ambo-Terno 4 und Ambo-Terno 5 bringen verschiedene
Gewinnhöhen. Die fix vorgegebenen Einsätze reichen von
1 Euro bis 500 Euro. Der höchstmögliche Gewinn beträgt
das 5.000-Fache des Einsatzes.
joker
Der Joker wurde im Jahr 1988 ursprünglich als Zusatzspiel zu Lotto und Toto eingeführt. Im Laufe der Jahre
kamen noch weitere Spiele dazu, und so kann heute das
„Ja“ zum Joker auch auf Zahlenlotto-, Bingo- und Euro­
Millionen-Wettscheinen angekreuzt werden.
Joker ist ein Totalisatorspiel (1. Gewinnrang) und ein
Fixquotenspiel (2. bis 6. Gewinnrang). Stimmt die Joker
Nummer auf dem Wettschein (von rechts nach links
gelesen) mit der ermittelten Joker Zahl überein, ist der
Hauptgewinn, der Joker, gewonnen.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Klassenlotterie
toitoitoi
Im Jänner 1913 von Kaiser Franz Joseph I. per Reichsgesetzblatt eingeführt, steht dieses Spiel nach wie vor für
Reichtum und die Erfüllung von Träumen. Im Jahr 1990
haben die Österreichischen Lotterien die Durchführung
der Klassenlotterie von der damaligen Glücksspielmonopolverwaltung übernommen und mehrmals modifiziert
und verbessert, um das Spiel stets attraktiv zu halten. Bei
allen Veränderungen war aber wichtig, den Charakter des
Spiels beizubehalten.
Jeder Tag ein Glückstag! Mit ToiToiToi kann es gelingen, denn das richtige Glückssymbol mit allen fünf richtig
getippten Ziffern bringt bis zu 200.000 Euro.
Die Österreichische Klassenlotterie ist eine Nummernlotterie, die in sechs Spielabschnitten abläuft, den
sogenannten „Klassen“, und rund sechs Monate dauert.
Es werden 250.000 Lose pro Lotterie aufgelegt, aus
denen insgesamt 248.196 Gewinne im Gesamtwert von
126 Millionen Euro gezogen werden. Dazu gab es 2015
als Zusatzspiele wieder die Goldklasse, in der insgesamt
20-mal Gold im Wert von 100.000 Euro, 90-mal Gold im
Wert von 50.000 Euro und 4.000-mal Gold im Wert von
1.500 Euro ausgespielt wurden, und die Superklasse mit
der Chance, täglich 100.000 Euro zu gewinnen.
ToiToiToi ist ein Fixquotenspiel. Die Höhe des Gewinns
hängt zum einen von der Höhe des Einsatzes ab, zum
anderen davon, wie viele Ziffern der gespielten Losnummer mit der gezogenen Losnummer übereinstimmen.
2015 wurden die 3. bis 6. Klasse der 179. Lotterie, die
180. Lotterie und die 1. und 2. Klasse der 181. Lotterie
durchgeführt. Der Verkauf der Österreichischen Klassenlotterie erfolgt über sechs Geschäftsstellen, die ihrerseits
über ein Vertriebsnetz von 291 Verkaufsstellen verfügen.
Die sechsstellige Losnummer besteht aus zwei Teilen:
einer fünfstelligen Ziffernkombination und einem von
sieben möglichen Glückssymbolen. Die Glückssymbole
sind: Glückskäfer, Rauchfangkehrer, Glücksklee, Geldsack,
Glückspilz, Hufeisen und Glücksschwein.
Rubbellos
Rubbellos ist eine Sofortlotterie. Nach dem Aufrubbeln des Gewinnfelds ist sofort klar, ob und wie viel
gewonnen wurde.
Vom Start im Jahr 1995 weg wurde bei Rubbellos
eine Multi-Game-Strategie verfolgt. Das bedeutet, dass
verschiedene Rubbellose – permanente neben zeitlich
begrenzten Spielen sowie Spiele mit einem ­saisonalen
Schwerpunkt – gleichzeitig angeboten werden. Die
Gewinn­ausschüttung bei den Rubbellosen kann flexibel
gestaltet werden; sie muss zwischen 55 und 67,5 Prozent
des Lospreises liegen. Die durchschnittliche Jahresausschüttung beträgt 60 Prozent.
27
Brieflos
Aufreißen ist beim Brieflos Nervenkitzel pur. Denn wie
schnell man das Los auffaltet, bleibt einem selbst über­
lassen. Brieflos ist eine Sofortlotterie, bei der jeder nach
dem Aufreißen des Loses sofort weiß, ob und wie viel
sie oder er gewonnen hat. Die Österreichischen L
­ otterien
haben bei Brieflos die Möglichkeit, alle oder einzelne
Gewinnklassen mit Sach- und/oder Geldwerten höher zu
dotieren.
Das Brieflos gibt es in der klassischen Form zum Preis
von 1 Euro, der Hauptgewinn beträgt dort 100.000 Euro.
Das Super Brieflos kostet 2 Euro und wartet mit dem
300.000-Euro-Hauptgewinn auf. Das dritte Brief­los
im Bunde ist das Mega Brieflos. Es ist zum Preis von
3 Euro erhältlich und bietet einen Hauptgewinn von
500.000 Euro.
Beim Super Brieflos gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, Freilose im Wert von 2 Euro zu gewinnen. Wer
nach dem Aufreißen des Super Briefloses den Gewinneindruck „FREILOS-EUR-2“ auf dem Gewinnabschnitt vorfindet, erhält in jeder Annahmestelle ein weiteres Super
Brieflos als Freilos.
Die Brieflos TV-Show
Die zweite Gewinnstufe bei Brieflos ist die Brieflos
TV-Show. Alle Brieflose bieten in der zweiten Gewinnstufe
die Chance, an der Brieflos TV-Show teilzunehmen. Dazu
ist ein Brieflos mit der Aufschrift „Die Brieflos Show“ im
Gewinnfeld Voraussetzung. Wird dieser Abschnitt – mit
Name und Adresse versehen – im Rahmen der Fernsehsendung „Die Brieflos TV-Show“ gezogen, ist die
Teilnahme gesichert.
28
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
win2day - Online Gaming
Computer, Tablet oder Smartphone - win2day
ist die erste Adresse für Glücksspiel im Internet. Die
Spieleseite umfasst das Spielangebot der klassischen
­Lotteriespiele der Österreichischen Lotterien, Sport­
wetten sowie elektronische Lotterien in Form der
Casino Spiele, des Poker Rooms, des Bingo Rooms und
der Games Room Spiele.
Die Österreichischen Lotterien und Casinos Austria
betreiben über eine gemeinsame Tochtergesellschaft
die Spieleseite win2day. Die win2day Entwicklungs- und
Betriebsgesellschaft m.b.H. ist eine Tochtergesellschaft der
Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft
m.b.H., an der die beiden Unternehmen zu je 50 Prozent
beteiligt sind. Ihr Unternehmensgegenstand sind die
Entwicklung und der Betrieb von elektronischen Lotterien,
die auf win2day angeboten werden. Die win2day Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H. hält 90 Prozent
der Anteile am Wiener Spielehersteller Rabcat Computer
Graphics GmbH.
Die Spieleinführungen 2015
Im Jahr 2015 wurde das Spielangebot bei den
Casino Spielen um die Slots „Almgaudi“, „Classic 243“,
„Falco“ und „Space Adventure“, die Videopoker „Draw
Poker 2“ und „Flush Power Poker“ sowie die Roulette-­
Variante American Roulette erweitert. Auch im mobilen
Bereich kann man seit 2015 „Almgaudi“, „American
Roulette“, „Classic 243“, „Falco“, „Grand Black Jack“,
„Lucky Joker“ und „Space Adventure“ spielen. Dies ist
auf m
­ obilen Endgeräten mit den beiden dort führenden
Betriebssystemen iOS und Android direkt über win2day
möglich.
Die elektronischen Lotterien
Die elektronischen Lotterien auf win2day sind Spiele,
die in eine multichannelfähige Plattform mit integrierter
Börsenfunktion für die Teilnahme an Glücksspielen über
das Internet eingebettet sind. Elektronische Lotterien sind
gemäß § 12a des Glücksspielgesetzes (GSpG) Ausspielungen, bei denen der Spielvertrag über elektronische
Medien abgeschlossen wird. Die Entscheidung über
Gewinn und Verlust wird zentralseitig herbeigeführt. Die
Konzession für die elektronischen Lotterien hält gemäß
§ 12a GSpG die Österreichische Lotterien Ges.m.b.H.
Die Angebote im Poker Room, im Bingo Room, bei
den Casino Spielen und im Games Room sind elektronische Lotterien. Keno wird gemäß § 12b GSpG durchgeführt, aber ausschließlich über das Internet auf win2day
angeboten.
Dem Jugendschutz und dem Schutz vor übermäßiger
Spielleidenschaft haben die Österreichischen Lotterien
und Casinos Austria von Beginn an auch auf win2day
einen besonderen Stellenwert eingeräumt. Detaillierte
Informationen über die Responsible-Gaming-Maßnahmen
auf win2day sind ab Seite 38 dieses Berichts nachzulesen.
Mit „Falco“ hat win2day das erste sogenannte Branded Game gelauncht. Dabei leiht Österreichs Musik-Ikone
Falco dem Spiel nicht nur seinen Namen, sondern auch
seine Musik. So hört man im Freispiel-Modus den Welthit
„Rock me Amadeus“. Gerade im Bereich der Neukundengewinnung erfreuen sich Branded Games international
großer Beliebtheit.
Seit 2015 umfasst das Spielangebot auch Live Roulette. Gespielt wird American Roulette mit einer Null. Man
tätigt die Einsätze auf dem virtuellen Tisch und hat den
echten Kessel stets bestens im Blick, verfolgt den Zylinderlauf der Kugel live und hautnah mit. Über Webcams
und Videostreaming wird stilechte Casino Atmosphäre
vermittelt. Die Userinnen und User können auf alle klassischen Roulettechancen, Nachbarn sowie Finalen setzen.
Die Croupièren und Croupiers führen durch das Spiel, und
es gibt die Möglichkeit, mit ihnen zu chatten. Live Roulette ist auch via Smartphone oder Tablet möglich.
29
Der Poker Room auf win2day
Im rein österreichischen Poker Room auf win2day kann
man am virtuellen Pokertisch bei den populären Spielen
„Texas Hold’em“ und „Omaha“ sein Glück versuchen.
Es gibt ausschließlich österreichische Tische. Das heißt,
man pokert nur gegen Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmer aus Österreich. Es wird mit einem zentralseitig
zur Verfügung gestellten Kartenspiel mit 52 Karten (= ein
Deck) gespielt. Die Karten werden zudem zentral von
einer zufallsgesteuerten Software gemischt und ausgeteilt. 2015 fanden zahlreiche Turniere und Aktionen statt:
Besonders hervorzuheben sind
hierbei die Sit & Go
Berg­rallye sowie ein VW Golf
Turnier. Darüber hinaus prämierte
win2day die 500-millionste
gespielte Pokerhand.
Der Bingo Room auf win2day
Im Bingo Room finden im Minutentakt Ziehungen
statt, für deren Teilnahme man Tickets erwerben kann.
Der User wählt zudem zwischen 75-Zahlen- und 90-Zahlen-Bingo. Im August 2015 nahm win2day eine Neugestaltung des Bingo Rooms vor. Seither präsentiert sich
der Bingo Room in einem neuen Design und mit einer
großen Anzahl an neuen Spielkonzepten. Zu den verschiedenen Anlässen wie Ostern, Frühling, Herbstbeginn oder
Weihnachten fanden im Bingo Room besondere Aktionen
wie Garantiert Spiele, Gratis Bingo, Muster Bingo und
vergnügliche Chat-Spiele statt.
Sportwetten auf win2day
win2day bietet in Kooperation mit tipp3
Sportwetten auf der Spieleplattform an.
Drei Arten von Wetten stehen zur Wahl: Die
klassische Sportwette richtet sich an sport­
affine Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die
sich gern mit zukünftigen Sportereignissen
beschäftigen. Im Gegensatz dazu ist die Live-Wette bei
sich bereits in Gang befindlichen Ereignissen möglich.
Zudem bietet win2day einen Quicktipp mit 25 Prozent
Quotenbonus an. 2015 brachte win2day sein Sport­
wetten-Angebot auch in einer mobilen Version für Tablet
und Smartphones auf den Markt und erweiterte sein
Live-Wetten-Angebot um attraktive Sportarten wie
­Basketball, Volleyball und Handball.
30
Die Abwicklung der Sportwetten erfolgt über das
bereits bestehende win2day Depot und beinhaltet somit
das komplette Spielerschutzprogramm von win2day.
win2day – Social Media
Auf der win2day Facebook-Seite findet ein reger Austausch mit Userinnen und Usern statt. win2day beantwortet auf dieser Plattform Anfragen rund um die Spiele
und holt Meinungen ein, die in die Produktentwicklung
ein­fließen. Zudem werden Neuigkeiten zu den Spielen und der Site gepostet sowie diverse Gewinnspiele
durchgeführt.
Die win2day Werbelinie
Seit September 2014 präsentiert sich win2day in TV
und Internet mit neuen Werbespots. Das Kommunika­
tionskonzept der Spots fokussiert auf die Kernbotschaft
„Spielen mit win2day. Entspannt Spannendes erleben“.
Versprühte im ersten Spot Kaiserin Sisi auf charmante
Weise altösterreichisches Flair, das mit modernem
Spielerlebnis kombiniert wurde, so war es 2015 Falco,
der sich nach der Show „a bisserl Abwechslung“ auf
win2day gönnte. Auch dieser Spot vermittelt „Alles Österreich“ – einen wichtigen Eckpfeiler der Markenidentität
von win2day. Neue Spots werden 2016 die Werbelinie
fortführen.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
WINWIN - Video Lottery Terminals
Unter dem Motto „Café, Bar & Spiel“ bietet
WINWIN Spiel und Entertainment auf höchstem Niveau an
mehreren Stand­orten in Österreich an. 2015 stand im eichen der
neuen, verpflichtend einzuführenden Spielerkarte sowie der Eröffnung
der Outlets in Linz Urfahr, in Schwaz in Tirol sowie in iener Neustadt.
WINWIN Outlets sind Treffpunkte für unterhaltungsorientierte Menschen, die Freude am Ausgehen und
Spaß an guter Unterhaltung haben. An allen WINWIN
Standorten finden Gäste, die über 18 Jahre alt sind,
die Gelegenheit zum Spiel an Video Lottery Terminals
(VLTs) der modernsten Generation; ebenso stilvolles
Ambiente, ein ­kulinarisches Angebot zu fairen Preisen,
bestens geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und
regelmäßige Veranstaltungen mit Livemusik und tollem
Unterhaltungsprogramm. Die detaillierten Respon­sibleGaming-Maßnahmen sind ab Seite 38 dieses Berichts
nachzulesen.
Die Glücks- und Unterhaltungsspiel Betriebsgesell­
schaft m.b.H. ist eine Tochtergesellschaft der Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H.,
an der die Österreichischen Lotterien und Casinos Austria
zu je 50 Prozent beteiligt sind. Ihr Unternehmensgegenstand ist der Betrieb von VLTs, die in Österreich unter der
Marke WINWIN angeboten werden. Die Konzession für
VLTs hält gemäß § 12a GSpG die Österreichische Lotterien
Gesellschaft m.b.H. Sie stellt vor allem ihre Innovationskraft im Medien- und Technologiesektor zur Verfügung.
Casinos Austria zeichnet für die Konzeption des operativen Bereichs verantwortlich und bringt sein Know-how im
Spiel- und ­Gastronomiebereich bei WINWIN ein.
Video Lottery Terminals (VLTs)
VLTs ähneln optisch den klassischen Spielautomaten
des Casinos, unterscheiden sich von ihnen aber in der
Spielmechanik. Während jeder Spielautomat eigenständig
per Zufallsgenerator über Gewinn und Verlust entscheidet,
wird diese Entscheidung bei VLTs vom Zufallsgenerator
eines zentralen Rechners – basierend auf vorgegebenen
Gewinnpyramiden – getroffen. Der zentrale Rechner
übermittelt dann die Ergebnisse per Telekommunikation
an die einzelnen Terminals. Die Spiele der VLTs sind elektronische Lotterien. Elektronische Lotterien sind gemäß
§ 12a GSpG Ausspielungen, bei denen der Spielvertrag
über elektronische Medien abgeschlossen wird. An jedem
Standort gibt es zwischen 15 und 50 Terminals mit bis zu
35 verschiedenen Spielen. Man kann bereits mit einem
Einsatz von 10 Cent am Spiel teilnehmen. Der maximale
Spieleinsatz beträgt 10 Euro. Einsätze werden über Tickets
bzw. mit Banknoten, jedoch ohne Münzen, getätigt. Der
Höchstgewinn beträgt 10.000 Euro.
Für das jeweilige lokale beziehungsweise regionale
Freizeit- und Tourismusangebot sind WINWIN Outlets eine
wichtige Ergänzung. WINWIN schafft mit jedem Standort
auch qualifizierte Arbeitsplätze und eine seriöse Alternative zum sogenannten Kleinen Glücksspiel, zu grenznahen
Kasinos und illegalen Spielangeboten.
Einführung der Spielerkarte sowie Anbindung
an das Bundesrechenzentrum
Das Geschäftsjahr 2015 war bei WINWIN (VLTs) durch
große Veränderungen geprägt. Seit 1. Jänner 2015 (Glücksspielgesetznovelle 2010 vom 18. August 2010) gelten
für WINWIN neue regulatorische Rahmenbedingungen.
Einerseits musste die Anzahl der in den einzelnen Outlets aufgestellten VLTs auf maximal 50 Stück pro ­Outlet
reduziert und jedes VLT an das Bundesrechenzentrum
angeschlossen werden. Andererseits wurde mit Jahresbeginn die verpflichtend einzuführende personalisierte
Spielerkarte, die WINWIN Card, ausgegeben, die zu einer
deutlich spürbaren Zurückhaltung vieler Gäste führte.
Zum Jahreswechsel 2014/2015 wurden die Umstellungen
auf die neuen technischen Anforderungen von WINWIN
professionell und friktionsfrei durchgeführt.
31
Eröffnung von drei neuen Standorten
Klein, aber fein – so präsentiert sich seit 22. Jänner
2015 in Linz Urfahr das mit 75 Quadratmetern bisher
kleinste WINWIN Outlet. Bei 15 VLTs und einem reduzierteren Gastronomieangebot können hier Gäste ab
18 Jahren an VLTs spielen, aber auch Lotto Tipps abgeben oder eine tipp3 Sportwette tippen. In Schwaz in Tirol
ist W
­ INWIN seit 13. Mai 2015 mit einem Outlet vertreten, das 30 VLTs sowie einen umfangreichen Gastrobereich mit Terrasse bietet. In Wiener Neustadt wurde am
21. August 2015 das 15. WINWIN Outlet eröffnet.
WINWIN Standorte 2015
32
Mayrhofen
Tirol
21.05.2004
Lienz
Tirol
14.08.2004
Schärding
OÖ
21.04.2005
Zell am See
Salzburg
23.03.2006
Bruck/Leitha
NÖ
29.06.2006
Steyr
OÖ
06.06.2007
Wels
OÖ
27.09.2007
Landeck
Tirol
23.04.2008
Vöcklabruck
OÖ
29.10.2008
Kufstein
Tirol
14.05.2009
Krems
NÖ
30.03.2011
Salzburg
Salzburg
24.05.2012
Linz Urfahr
OÖ
22.01.2015
Schwaz
Tirol
13.05.2015
Wiener Neustadt
NÖ
21.08.2015
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
tipp3 - Sportwetten
Die erfolgreiche Qualifikation des österreichischen Nationalteams für die Euro 2016 in Frankreich bildete bei tipp3 den Kommunikationsschwerpunkt im Jahr 2015. Mit der Entwicklung und dem Roll-Out der
tippBox in den Annahmestellen, der Umsetzung der mobilen Version für
den Partner win2day sowie dem Ausbau des Live- ettenAngebots für tipp3.at brachte tipp3 sein ettangebot noch
näher an die Kundinnen und Kunden.
Qualifikation für die Euro 2016
als kommunikativer Höhepunkt
Die Österreichische Sportwetten Gesellschaft m.b.H.
wurde im April 2000 gegründet und startete den Spielbetrieb am 24. August 2001. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel
Gesellschaft m.b.H. (56 Prozent), der Mediaprint Zeitungsund Zeitschriftenverlag GmbH & Co. KG (26 Prozent)
und der Bundesländerverlage Beteiligungsgesellschaft
m.b.H. (18 Prozent). An der Entertainment Glücks- und
Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H. sind die Casinos
Austria AG und die Österreichische Lotterien Gesellschaft m.b.H. zu jeweils 50 Prozent beteiligt.
In den Printmedien der Gesellschafter stehen leicht
zugängliche, immer aktuelle Informationen rund um
das Wettgeschehen zur Verfügung, die Tageszeitungen
­können mit diesem Service ihre Leser-Blatt-Bindung
­stärken. In Österreich fallen bis zu zehn kumulierte Sportwetten auf Quotenbasis nicht unter das Glücksspielmonopol. Lizenzen für derartige Sportwetten werden auf der
Grundlage landesgesetzlicher Bestimmungen vergeben.
Sie wurden der Österreichischen Sportwetten Gesellschaft von allen neun Bundesländern erteilt. An tipp3
kann man – sowohl in der Annahmestelle als auch via
Internet – erst ab 18 Jahren teilnehmen.
Das umsatzstärkste Ereignis im Wettangebot von tipp3
war im vergangenen Jahr die Qualifikationsrunde für die
Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Das hohe
Interesse an den Spielen des österreichischen Fußball-­
Nationalteams sowie ein ausgewogener Mix an Favoritensiegen und Überraschungen führten dazu, dass die
Qualifikation sowohl für die zahlreichen Neukundinnen und
Neukunden als auch für die Buchmacher sehr zufriedenstellend verlief. Beim Fußballgroßereignis 2016 wird ein
enormes Interesse an den Spielen des ­österreichischen
Nationalteams vorhanden sein. Dies stellt sämtliche Abteilungen von tipp3 vor eine sehr herausfordernde Aufgabe,
die bereits 2015 entsprechend geplant wurde. Auch aus
diesem Grund wurden der Sponsorenvertrag mit dem
ÖFB und die werbliche Zusammenarbeit mit Erfolgstrainer
Marcel Koller verlängert und ausgebaut.
Einführung der mobilen Version für win2day
Dem immer stärker werdenden Trend hin zu mehr
Mobilität von Kundinnen und Kunden Rechnung tragend,
hat die Österreichische Sportwetten Gesellschaft m.b.H.
im Vorfeld der Qualifikationsrunde zur Euro 2016 eine
mobile Version des Wettangebots für den Partner win2day
umgesetzt. Sie überzeugt durch ihr klares und übersicht­
liches Erscheinungsbild sowie ihre einfache Usability.
33
Digitale tipp3 Wettabgabe mit der tippBox
Mit der digitalen tippBox bietet tipp3 seit 2015 eine
neue Generation des Wettens in den Annahmestellen an.
Die tippBox ist ein Touch-Screen-Bildschirm, der für die
Kundinnen und Kunden einfach in der Bedienung und für
die Annahmestellen sicher und zuverlässig in der Abrechnung ist. Man wählt am Bildschirm per Fingertipp Wette
und Einsatz aus und bekommt ein Ticket ausgedruckt.
Dieses scannt der Trafikant am Online-Terminal ein,
nach der Bezahlung erhält man wie gewohnt die Quittung. Österreichweit (mit Ausnahme Vorarlberg) wurden
rund 300 tippBoxen installiert. Die hohen Nutzungszahlen bestätigen die Produkterweiterung. Dank der neuen
Geräte sparen Annahmestellen sowie Kundinnen und
Kunden Zeit. Gleichzeitig profitieren beide Parteien von
der gewohnt hohen Qualität und Sicherheit der Abrechnung von tipp3.
Deutschland – tipp3.de & deutsche
Sportwetten-Lizenz
Mit tipp3.de startete die Deutsche Sportwetten
GmbH (DSW) am 22. April 2015 eine Website, auf der
Kunden aus Deutschland und Österreich Online-Wetten
auf internationale Sportereignisse abgeben können. Der
Fokus hierbei liegt ausnahmslos auf dem Profisport, insbesondere auf Fußball-Events. Wetten auf Amateursport
werden nicht offeriert. Die DSW bietet dieses Angebot
auf Grundlage eines Joint Ventures zwischen der Deutschen Telekom und der Österreichischen Sportwetten
Gesellschaft m.b.H. an.
34
Das Verfahren für die Vergabe der Deutschen Buch­
macherlizenz konnte auch 2015 nicht abgeschlossen worden. Einem Eilantrag seitens der unterlegenen Mitbewerber
auf Unterlassung der Erteilung der 20 Sportwetten-Lizenzen wurde stattgegeben. Das Lizenzverfahren wurde als
intransparent eingestuft, und das Glücksspielkollegium,
das zur Beurteilung der Lizenzkriterien eingesetzt worden
war, ist als nicht verfassungskonform bewertet worden.
Eine Entscheidung im Hauptsacheverfahren ist noch
nicht abzusehen, es ist jedoch davon auszugehen, dass
der Glücksspielstaatsvertrag und das damit verbundene
Sportwetten-Lizenzverfahren neu aufgerollt werden müssen. Mit einer Lizenzvergabe im Jahr 2016 ist daher nicht
zu rechnen.
Better Game Solutions (BGS)
BGS ist der Solution-Provider für Sportwetten innerhalb der Casinos Austria und Österreichische Lotterien
Unternehmensgruppe. Gleichzeitig steht BGS für die
Marke, mit der sich die Österreichische Sportwetten
GmbH an institutionelle Kunden wendet.
BGS bietet Spiel- und Wettanbietern, aber auch anderen Unternehmen, die ins Sportwettengeschäft einsteigen
wollen, moderne, ausfallsichere Systeme sowie umfassende Beratungsleistungen für Konzeption, Marketing und
Abwicklung von Spielen und Wetten an.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Albanisch Österreichische Lotterien
Holding Gesellschaft m.b.H.
Die Albanisch Österreichische Lotterien Holding
Gesellschaft m.b.H. wurde im September 2012 gegründet und ist eine 100-Prozent-Tochtergesellschaft der
­Österreichischen Lotterien Gesellschaft m.b.H. Sie hält
100 Prozent an der Lotaria Kombëtare Sh.p.k., die ihren
Sitz in Tirana hat und für den operativen Spielbetrieb in
Albanien zuständig ist.
Die Österreichischen Lotterien haben nach einem
kompetitiven Ausschreibungsprozess im September
2012 die Benachrichtigung über die Erteilung der Lizenz
für den Aufbau, den Betrieb und das Management der
­A lbanischen Nationalen Lotterie erhalten. Ein umfassendes Produkt- und Marketingkonzept für den stufenweisen und verantwortungsvollen Ausbau des albanischen
­Lotterienmarkts wurde implementiert.
Lotaria Kombëtare bietet seit April 2013 Loto
„6 nga 39“ (Lotto „6 aus 39“) sowie seit September 2013
Rubbellose an. Im vergangenen Geschäftsjahr lag der
Fokus auf der Festigung der Marken sowie der Entwicklung neuer Spiele im Instantbereich. Mit der Einführung
des Rubbelloses „Tornado me Para“, bei dem man die
Teilnahme an einer Geldscheffel-TV-Show – entsprechend
Money Maker in Österreich – gewinnen kann, konnte
­Lotaria­Kombëtare große Aufmerksamkeit bei den Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmern erreichen. Darüber
hinaus wurden die Rubbellose „Zemra me Fat“ sowie
„Fito Kuq e Zi“ aufgelegt. Mit dem neuen Produkt Keno &
Galaxy wurde im März 2015 ein Spiel gestartet, bei dem
alle fünf Minuten Ziehungen stattfinden.
Russisch Österreichische Lotterien
­Holding Gesellschaft m.b.H.
An der Russisch Österreichische Lotterien Holding
Gesellschaft m.b.H. sind die Österreichische ­Lotterien
Gesellschaft m.b.H., die VPB Beteiligungs Gesellschaft m.b.H. sowie die KEBA AG beteiligt. Die Gesellschaft ist zu 100 Prozent an der OOO Ural Loto beteiligt,
die für den operativen Spielbetrieb in Baschkortostan
zuständig war. Ein Ende Dezember 2013 kurzfristig verabschiedetes föderales Lotteriegesetz zwang Ural Loto
nach über sechs Jahren erfolgreicher Arbeit, die Ziehungen von Lotto „6 aus 40 + Joker“ und den Vertrieb von
Rubbel- und Brieflosen per 30. Juni 2014 – trotz einer
bis Mitte 2018 erhaltenen Lizenz – vorzeitig einzustellen.
Seit Herbst 2014 wird die Liquidation der Betreibergesellschaft Ural Loto unter Berücksichtigung aller durch die
russische Gesetzgebung auferlegten Fristen und Pflichten
durchgeführt. Dieses Verfahren sollte spätestens im Juli
2016 abgeschlossen sein, sodass im Anschluss daran das
Team in Wien auch die Muttergesellschaft, die Russisch
Österreichische Lotterien Holding Gesellschaft m.b.H., bis
voraussichtlich Herbst 2016 liquidieren kann.
Der albanischen Gesetzgebung entsprechend werden die Zweckabgaben der Lotterie jährlich für die
­Finanzierung sozial bedeutsamer Projekte und Maßnahmen verwendet. Dazu konnten Organisationen ihre
Projekte einreichen. 2015 erhielten die Down Syndrome
Albania Foundation sowie das Spital in Bulqiza für die
Anschaffung von medizinischen Geräten in der Notf­allund Kardiologieambulanz Fördergelder.
35
verantwortung
Responsible Gaming
Mit der erneuten Vollzertifizierung nach den Responsible-­GamingStandards der European Lotteries im Jahr 2015 beweisen die Ö­sterreichischen
Lotterien, dass Glücksspiel mit Verantwortung garantiert ist. ahlreiche
­Maßnahmen, von der issensvermittlung bis hin zu den Überprüfung­smaßnahmen,
bilden die Basis für die konsequente Responsible-Gaming-Strategie
und den Spielerschutz.
Das Aufrubbeln eines Rubbelloses oder das Ankreuzen
der persönlichen Glückszahlen auf dem Wettschein, sei
es in der Annahmestelle oder online auf win2day, ­sollen
Spaß und Freude machen, genauso wie der Besuch
eines WINWIN Outlets. So ist es auch für den Großteil
der Bevölkerung. Doch es gibt Personen, die besonders
geschützt werden müssen. Weil sie sogenannten vulnerablen Gruppen an­gehören oder aber aufgrund ihres
Spielverhaltens auffallen.
Die Österreichischen Lotterien setzen ihre Spielerschutzmaßnahmen viel früher an und haben Maßnahmen
implementiert, die möglichen Problemen, die durch das
Spielen entstehen können, entgegenwirken. Bereits bei der
Entwicklung neuer Spiele werden spielerschutz­relevante
Aspekte beim Spieldesign berücksichtigt, und jede Werbemaßnahme wird einer strengen Richtlinien folgenden
Responsible-Advertising-Prüfung unterzogen. Die Kundinnen und Kunden werden über die Gewinnwahrscheinlichkeiten und die Risiken des Spielens informiert. So gibt
es in der Vorweihnachtszeit von den Österreichischen
Lotterien jedes Jahr eine Kampagne mit dem Slogan
„Glücksspiel ist kein Kinderspiel – mitdenken, Verantwortung schenken“, die darauf aufmerksam macht, dass sich
Glücksspiel­produkte ausschließlich an erwachsene Personen richten. Die Website spiele-mit-verantwortung.at
bietet unter anderem Empfehlungen für ein verantwortungsvolles Glücksspiel, einen anonymen Selbsttest
sowie Links zu Suchtberatungsstellen in Österreich. Unter
der kosten­losen Responsible- ­Gaming-Telefonnummer
­0 800 202 304 können Betroffene Auskunft, Hilfestellung
und Lösungen zu Spielerschutz­themen erhalten.
38
Ein wesentlicher Eckpfeiler und Schlüssel zum Erfolg
im Responsible Gaming sind die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sowie die Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner. Verpflichtende Schulungen sowie spezielle
Weiterbildungsveranstaltungen und Workshops für Führungskräfte und Personen, die in direktem Kundenkontakt
stehen, sind selbstverständlich.
Die Zertifizierung nach den Responsible-Gaming-Standards der European Lotteries (EL) ist eine weitere Maßnahme, um ausgezeichneten Spielerschutz zu garantieren.
2015 wurden die Österreichischen Lotterien im Rahmen
einer Vollzertifizierung durch die BDO Auxilia Treuhand
GmbH umfangreich geprüft. Als Basis dafür diente den
Assessoren das Framework der European Lotteries, das
unter anderem die Bereiche Mitarbeiterschulung, Spiel­
design, Werbung & Marketing sowie Zusammenarbeit mit
den Stake­holdern umfasst. Am 15. Dezember 2015 wurde
die neuerliche Vollzertifizierung der Österreichischen
­Lotterien bestätigt.
Die Österreichischen Lotterien widmen sich intensiv dem Jugendschutz. Kinder und Jugendliche waren
und sind nicht Zielgruppe für die Spiele des Unternehmens. Seit mittlerweile sieben Jahre gilt die freiwillige
Selbstbeschränkung der Österreichischen Lotterien.
So dürfen Lotterieprodukte erst an Personen ab dem
vollendeten 16. Lebensjahr verkauft werden. Die Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner tragen diese
Selbstbeschränkung mit, und die Einhaltung wird mittels
Mystery-Shoppings überprüft, wobei wiederholte Verstöße
bis zur Kündigung des Vertrags führen können. Der Fokus
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
liegt deshalb auf der Wissensvermittlung, der Aufklärung
und auf verpflichtenden Schulungen. Vor jeder Neueröffnung einer Annahmestelle müssen Responsible-­GamingGrundschulungen absolviert werden. Darüber hinaus
stehen allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den
Verkaufsstellen Online-Schulungen auf dem Online-Terminal zur Verfügung, die alle verpflichtend absolviert werden
müssen. Ergänzend dazu sind die Außendienstmitarbeiterinnen und Außendienstmitarbeiter der Österreichischen
Lotterien vor Ort in den Annahmestellen, um persönlich
in einem Informationsschwerpunkt über die Präventions­
maßnahmen zu informieren. Mit der Neuauflage des
Responsible-Gaming-ABC sowie eines speziellen Kunden­
folders und der regelmäßigen Berichterstattung in der
Annahmestellenzeitung „Lotterien aktuell“ wurde die
Wissensvermittlung 2015 komplettiert.
Bei win2day, WINWIN und tipp3 beträgt das Mindest­
alter für die Teilnahme am Spiel 18 Jahre. Sowohl auf
win2day als auch bei WINWIN und auf tipp3.at sind
besondere Responsible-Gaming-Features im Einsatz,
die die Kundinnen und Kunden bei ihrem Zeit- und Geld­
management zusätzlich unterstützen und die Maximalspielzeit begrenzen sollen.
Auf win2day ist seit 2013 MENTOR installiert, das es
Userinnen und Usern ermöglicht, das persönliche Spielverhalten online im Auge zu behalten. Weiters konnten
die Österreichischen Lotterien auch 2015 für den Spielerschutz auf win2day das Zertifikat für Social Responsibility
2015/16 von GamCare, London, UK (gamcare.org.uk)
erlangen. Diese Institution führt jährlich Zertifizierungen
zu Spielerschutz und sozialer Verantwortung durch. Mit
diesem Zertifikat beurkundet GamCare erneut die beständige Umsetzung des „GamCare Player Protection Code
­of Practice for Remote Gambling“ in Bezug auf das Spiel­
angebot auf win2day.
der Besuche aller Gäste sowie deren Umsatzintensität.
­Er­geben sich begründete Anhaltspunkte dafür, dass die
Besuchs- oder Umsatzintensität eines WINWIN Gastes
nicht im Einklang mit seinen finanziellen Verhältnissen
steht oder insbesondere sein Existenzminimum gefährdet,
werden Maßnahmen – vom Einholen einer Bonitätsauskunft, dem Abhalten von Gesprächen mit besonders
geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bis hin zur
Sperre des Spielteilnehmers – gesetzt. Die Ausbildung
zum besonders geschulten ­Mitarbeiter wird von einem
interdisziplinären Team multiprofessioneller Lehrender
unter der Leitung von em. Univ. Prof. Dr. Herwig Scholz
sichergestellt. Vermittelt wurde 2015 im „Lehrgang Innovatives Responsible Gaming“ Wissen über Spielsuchtproblematik, Diagnostik, Prävention und Grundzüge der Therapie.
Des Weiteren wurden juridische, legistische, soziale
und psychologische Aspekte behandelt. Damit verfügt
­W INWIN mit dem 31. Dezember 2015 über 45 besonders
geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bei tipp3 lag der Schwerpunkt 2015 auf der Schulung
neuer tipp3 Promotoren. Darüber hinaus wurden vor Einführung von tipp3.de die damit befassten M
­ itarbeiterinnen
und Mitarbeiter in Deutschland auf die Spielerschutzsowie Präventionsmaßnahmen im Bereich der Sport­
wetten geschult.
Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen des § 25
Abs. 3 GSpG i.d.g.F. beobachtet WINWIN die Häufigkeit
39
Mag. Doris Malischnig, Abteilungsleiterin Prävention
im Bereich Responsible Gaming, Advertising & Sponsoring der Unternehmensgruppe gab einen Überblick über
die vielfältigen Responsible-Gaming-Schulungsmaßnahmen für die Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner
in den letzten fünf Jahren und stellte im Vergleich zur
Erhebungen von vor fünf Jahren durch ein Forscherteam
der Universität Hamburg eine signifikante Bewusstseinssteigerung beim Thema Spieler- und Jugendschutz fest.
Responsible Gaming Academy 2015
Eine der wichtigsten Schulungsmaßnahmen der
­ asinos Austria und Österreichischen Lotterien UnternehC
mensgruppe stellt die Responsible Gaming Academy (RGA)
dar. 2015 fand sie zum zwölften Mal statt und brachte
internationale Expertinnen und Experten zum Thema Spielerschutz ins Studio 44. Social Gaming, dessen rechtliches
Umfeld und die damit verbundenen Gefahren bildeten den
Schwerpunkt der RGA 2015.
Keith S. Whyte vom National Council on Problem
Gambling in Washington besuchte die Academy bereits
zum dritten Mal und referierte über den aktuell weltweit
am schnellsten wachsenden Bereich in der Spielindustrie,
die Social Casino Games. Bei diesen Spielen, die sich in
Optik und Mechanik oftmals kaum von klassischen Casino
Games unterscheiden lassen, kann zwar kein Geld gewonnen werden. Gratis sind sie deswegen – trotz vielfach
anders lautender Werbung – aber nicht, denn man muss
oftmals zahlen, um den Spielfortschritt voranzutreiben
oder das Spielerlebnis zu intensivieren.
Prim. Dr. Kurosch Yazdi gab einen Einblick in die Entstehungsgeschichte und das Angebot der Ambulanz für
Spielsucht in Linz. Mithilfe der Erkenntnisse aus Psychiatrie und Neurowissenschaft startete er ein neues Projekt, in dem er die Gehirnreaktionen von pathologischen
­Spielerinnen und Spielern mit unterschiedlichem Spielverhalten erforschen möchte.
Der Brüsseler EU-Rechtsexperte Philippe Vlaemminck
erläuterte die aktuelle rechtliche Situation des Social
Gaming sowie die Gefahren dieser Spiele und Apps. Er
sieht nationale und internationale Regulierungsbehörden in
der Pflicht, stärker auf die sich schnell ändernden technischen Möglichkeiten zu reagieren und einen entsprechenden gesetzlichen Rahmen zu schaffen beziehungsweise
bestehende Gesetze auch tatsächlich durchzusetzen.
40
Dr. Rachel Volberg, Associate Professor an der University of Massachusetts rundete den Tag ab, indem sie
in Ihrem Beitrag „Still Needed: A Gender Perspective in
Gambling Research“ darauf hinwies, dass beim Thema
Glücksspielabhängigkeit zwischen weiblichen und männlichen Betroffenen differenziert werden müsse und dass
bei Forschung, Behandlung und Prävention nach wie vor
eine Gender-Perspektive vonnöten sei.
Unter den 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
konnten neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der Unternehmensgruppe auch diesmal wieder Vertre­
terinnen und Vertreter aus dem Finanz- und Gesund­
heits­ministerium sowie renommierter ­For­schungs-,
Beratungs- u
­ nd Therapieeinrichtungen aus ganz Österreich begrüßt werden.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Responsible Advertising
Die Casinos Austria und Österreichische Lotterien
Unternehmensgruppe bekennt sich zu den grundsätz­
lichen Verhaltensregeln der österreichischen Werbewirtschaft. Die allgemeinen Werbegrundsätze unterliegen den
ethisch-moralischen Grundlagen und den daraus abgeleiteten Ansprüchen der Gesellschaft mit ihren gemeinschaftsfördernden Normen und Zielen. Werbung trägt
somit soziale Verantwortung und muss auf die Rechte,
das Selbstverständnis, die Interessen und Befindlichkeiten
anderer Rücksicht nehmen. In Anbetracht der besonderen
Sensibilität der im Glücksspielbereich beworbenen Produkte und der damit verbundenen Aufgaben zum Schutz
sowohl von Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmern als
auch allen anderen Personen, die mit dieser Werbung in
Berührung kommen, verpflichtet sich die Unternehmensgruppe, ihrer sozialen Verantwortung auch auf diesem
Gebiet weit über diese allgemeinen Werbegrundsätze
hinaus nachzukommen. Dies geschieht durch die Umsetzung und rigorose Überwachung sowie die fortwährende
Weiterentwicklung eines „Code of Conduct Responsible
Advertising“.
Der durch die European Lotteries, der World Lottery
Association und der European Casino Association zertifizierte „Code of Conduct Responsible Advertising”
stellt sicher, dass Werbe- und Verkaufsaktivitäten hohen
­ethischen Standards entsprechen und sich insbesondere
nicht an Personen richten, die in Bezug auf problematisches Spielverhalten vulnerablen Gruppen angehören.
Die lückenlose Einhaltung des „Code of Conduct Responsible Advertising“ wird durch einen in der ganzen
Unternehmensgruppe implementierten Prozess sichergestellt. Alle Werbeaktivitäten werden vor Beauftragung und
Umsetzung durch die Corporate Function Responsible
Gaming, Advertising & Sponsoring geprüft und bei Ein­
haltung freigegeben.
Ziel ist es, die Kundinnen und Kunden zu informieren
und aufzuklären. Dabei sollen die Vorteile des beworbenen Produkts in den Vordergrund gestellt werden, um die
Attraktivität des Spielangebots für den Kunden zu steigern
und so – entsprechend den ordnungspolitischen Intentio­
nen des Gesetzgebers – die gewünschte Kanalisierung
zum legalen, staatlich konzessionierten und kontrollierten Spielangebot zu ermöglichen. Gleichzeitig ist dem
erforderlichen Schutz vulnerabler Gruppen Rechnung zu
tragen.
41
Corporate Social Responsibility
Das T hema Corporate Social Responsibility hat für die
Österreichischen Lotterien einen sehr hohen Stellenwert
und gewann im Jahr 2015 weiter an Bedeutung. Der
Schwerpunkt lag im vergangenen Jahr auf den Vor­be­­rei­tungen zur CSR-Berichtslegung nach den Richtlinien G4
der Global Reporting Initiative (GRI).
CSR geht für die Casinos Austria und Österreichische
Lotterien Unternehmensgruppe weit über das für einen
Glücksspielkonzern essenzielle Thema „Responsible
Gaming“ hinaus und umfasst das gesamte Verantwortungsspektrum in ökonomischer, ökologischer und
sozialer Sicht. Die Unternehmensgruppe ist sich der
Verantwortung aufgrund ihrer besonderen Stellung und
der Sensibilität der von ihr angebotenen Produkte und
Dienstleistungen bewusst und bereit, entsprechend zu
agieren. Aus diesem Grund gibt es bereits seit 2007
einen CSR-Beauftragten. Die Berichterstattung zum
Thema Verantwortung wird regelmäßig in den Geschäftsberichten der Gesellschaften wahrgenommen, und seit
2006 werden eigene CSR-Berichte erstellt. Im September
2015 erschien der aktuelle CSR-Bericht in Form eines
Zwischenberichts. Ein vollumfänglicher CSR-Bericht nach
den Berichtskriterien der Global Reporting Initiative GRI
wird alle zwei Jahre publiziert. Erscheinungstermin für
den nächsten Bericht dieser Art ist Mitte 2016.
Nachhaltigkeit bedeutet für die Österreichischen
­ otterien­, Verantwortung für die Gesellschaft, die Mit­
L
arbeiterinnen und Mitarbeiter und die Umwelt zu übernehmen und das Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich
weiterzuführen. Als Good Corporate Citizen will die Unternehmensgruppe als Partner mit den relevanten Stake­
holdern einen offenen Dialog führen.
Um sich auf dieser Ebene mit anderen Unternehmen
zu vernetzen, ist die Unternehmensgruppe Mitglied
von RespACT, der wichtigsten österreichischen Träger­
organisation für CSR. 2011 trat die Unternehmensgruppe
dem UN Global Compact bei, im Februar des gleichen
Jahres Transparency International.
42
Da es für gelebte CSR in einem Unternehmen wichtig
ist, dass möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in ein Projekt mit CSR-Inhalten involviert oder zumindest
darüber informiert sind, wird großes Augenmerk auf Information und Kommunikation gelegt. Im Jahr 2014 wurde
innerbetrieblich das sogenannte CSR-Forum gegründet.
Dabei treffen sich monatlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Business Units und Corporate Functions,
um sich zum Thema CSR auszutauschen und Projekte im
Bereich CSR zu initiieren. 2015 wurden weitere Maßnahmen zu einer verbesserten Strukturierung von CSR-Initiativen umgesetzt. Es wurden intern die Voraussetzungen
implementiert, die es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, die mit CSR-Themen verbrachte
Arbeitszeit entsprechend zuzuordnen. Ebenso wurde
die Möglichkeit zur Einrichtung von CSR-Arbeitsgruppen
geschaffen, in denen interne wie externe Mitglieder,
Expertinnen und Experten sich einem gerade relevanten
Thema widmen können. Die CSR-Tätigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von den Business Units und
Corporate Functions in das CSR-Forum entsandt sind,
fand 2015 Eingang in deren Stellenbeschreibung.
Im Jahr 2015 begann darüber hinaus die Vorbereitung
für den zukünftigen CSR-Bericht nach dem neuen GRIG4-Standard. Dieser neue Standard macht es notwendig,
dass ein Unternehmen seinen CSR-Bericht neu konzipiert:
Gemäß GRI G4 müssen Berichte mit dem Blickwinkel auf
die Stakeholder verfasst werden. Ein Unternehmen soll
über die wesentlichen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft berichten und die Stakeholder
und ihre legitimen Ansprüche in den Mittelpunkt der
Berichterstattung stellen. Nach Abschluss dieser Vorarbeiten wird 2016 der erste CSR-Bericht der Unternehmensgruppe erscheinen, der vollständig nach GRI G4 verfasst
ist. Er bezieht sich auf die Berichtsjahre 2014 und 2015.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Sicherheit
Die Österreichischen Lotterien haben ein
umfassendes und integriertes Security-Konzept
implementiert, damit Verfügbarkeit, Integrität und
Vertraulichkeit der Geschäftsprozesse und
Systeme gesichert sind.
Die Sicherheit in der Spielabwicklung ist zentraler Inhalt
der Unternehmensphilosophie, und den Grundsätzen der
Sicherheitspolitik entsprechend wird das Spielangebot
laufend verbessert und modernste Technik eingesetzt. Ein
bereichsübergreifendes Security-Committee gewährleistet
die Einhaltung aller Sicherheitsrichtlinien und Arbeitsanweisungen und sorgt für die ständige Verbesserung der
Sicherheitsstandards in der Unternehmensgruppe.
Das Bestreben der Sicherheitspolitik der Unternehmensgruppe ist, dass:
- die angebotenen Spiele und die damit verbundenen
Geschäftsprozesse hinsichtlich ihrer Ordnungsmäßigkeit und Kontinuität durchgeführt werden,
- jeder Spielteilnehmerin und jedem Spielteilnehmer
beziehungsweise Gast die gleichen Chancen zur Erzielung von Gewinnen zur Verfügung stehen und Manipulationen jedweder Art an den Spielen verhindert werden,
- Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmer, Gäste oder
sonstige Kundinnen und Kunden, die sich in den Räumlichkeiten der Unternehmen aufhalten, entsprechende
Vorkehrungen zum Schutz ihres Lebens und ihrer
Gesundheit vorfinden,
- rechtliche und unternehmensweite Anforderungen
eingehalten werden,
- die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität von
materiellen und immateriellen Vermögenswerten
gewährleistet werden und berechtigte Benutzerinnen
und Benutzer diese bei Bedarf verwenden können,
- der Verlust und die Verfälschung von Informationen,
Informationssystemen und Datenträgern vermieden
beziehungsweise erkannt und behoben werden,
- Unberechtigten keine Informationen und Informationssysteme zugänglich gemacht werden beziehungsweise
diese nicht zu nicht genehmigten Zwecken genutzt
werden,
- Schulungen zum Thema Sicherheit (Safety & Security)
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung
stehen und von ihnen auch absolviert werden.
Sicher am Arbeitsplatz
Die gesetzlichen Anforderungen bei den Themen
Arbeitnehmerschutz, Brandschutz und Abfallwirtschaft
stellen für die Österreichischen Lotterien die Grundlage
für alle entsprechenden Maßnahmen dar. Darüber hinausgehende Aktivitäten werden dann gesetzt, wenn es
im Sinne der Sicherheit und der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sinnvoll erscheint. 2015 wurden
insgesamt 83 Personen (inklusive Ferial- und Aushilfskräfte) in die Brandschutzordnungen eingewiesen.
Über das Einschulungsprogramm „sicher & gesund
– gesund & sicher“ wurden 23 Personen (inklusive Ferialund Aushilfskräfte) eingeschult. Die Themen betrafen
Ergonomie am Arbeitsplatz, Nichtraucherschutz, die
Erste-Hilfe-­Organisation, „Sturz und Fall“, „Leitern und
Steighilfen“ sowie „Heben und Tragen“.
43
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Österreichischen Lotterien stehen für ein
attraktives Arbeitsumfeld, das eine offene Kommunikation und
­Vielseitigkeit fördert. Diesem Grundsatz folgend, wurden 2015 viele
Maßnahmen wie Mentoring sowie im Bereich Gesundheit gesetzt,
die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer beruflichen
­Entwicklung und der damit verbundenen
ork-Life-Balance unterstützen.
Das Ziel der Personalpolitik ist, auf neue fachliche,
marktwirtschaftliche und soziale Herausforderungen rasch
zu reagieren und durch leistungsfähige Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter einen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit,
Entwicklung neuer Produkte und zur Erschließung neuer
Märkte zu leisten.
Zu diesem wertschöpfungsorientierten HR-Management gehört eine professionelle und unternehmensspezifische Personal- und Organisationsentwicklung. Durch
innovative Performance-, Entwicklungs- und Bindungs­
instrumente für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können
die Österreichischen Lotterien den Herausforderungen im
Umfeld und am Markt wirksam begegnen. Ein Teil davon
ist die Casinos & Lotterien Academy, die für die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie
Führungskräften, die Vermittlung von unternehmensspezifischen Themen und den Erfahrungs- und Wissens­
austausch durch interne Referentinnen und Referenten
sowie Expertinnen und Experten steht.
Anfang März 2015 startete ein einjähriges gruppen­
weites Mentoring-Programm. Zielgruppe waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwischen 25 und 35 Jahren, die
seit mindestens zwei Jahren in der Unternehmensgruppe
tätig sind und keine Führungsposition innehaben. Die
Mentees bewarben sich mit einem Motivationsschreiben
sowie einer kurzen Konzeptarbeit. Nach Abschluss eines
Assessment-Centers standen 16 Personen fest, die von
ebenso vielen erfahrenen Mentorinnen und Mentoren ein
Jahr begleitet werden. Im Sinne der Frauenförderung waren
zwei Drittel der Mentee-Plätze für Frauen reserviert. Die
Mentees erhielten ein spezielles Weiterbildungsangebot und Workshops zu den Themenbereichen Konflikt,
Innovation, unternehmerisches Denken, Kundenorientierung, Präsentation, Auftritt und Wirkung. Ergänzend galt
44
es, Praxisaufgaben zu erarbeiten, die zum Abschluss des
Programms im Februar 2016 dem Vorstand präsentiert
werden.
Der Einsatz von vielfältigen Arbeitszeitmodellen wie
variabler Arbeitszeit ohne Kernzeit, Teilzeit, Telearbeit,
Alters- und Elternteilzeit sowie Bildungskarenz fördert die
Flexibilität und die Einsatzbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Österreichischen Lotterien achten auf die sorgfältige Auswahl künftiger Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter und investieren in ihre Einschulung und
Integration. Unterstützend dazu wurde 2015 ein neues
Bewerbermanagementtool in Betrieb genommen, das es
möglich macht, den gesamten Recruitingprozess mittels
eines Systems durchzuführen. Auch für die Bewerberinnen und Bewerber ergeben sich dadurch viele Möglichkeiten: So sind sämtliche Inhalte wie Stellenausschreibungen
und Bewerbungsformulare responsive – also für alle
Endgeräte optimal – dargestellt. Bewerbungen können
außerdem mittels LinkedIn oder Xing übermittelt werden.
Ein Beweis dafür, dass die Österreichischen Lotterien
im Recruitingmanagement den richtigen Weg gehen, ist
die Auszeichnung mit dem silbernen Best-RecruitersGüte­siegel 2015. Bereits zum vierten Mal freut sich das
­Recruitingteam des Unternehmens über das Gütesiegel,
das jährlich unter den 500 größten Unternehmen Österreichs vergeben wird. Die Österreichischen ­Lotterien
erreichten im Branchenranking den hervorragenden
3. Platz, im Gesamtranking bedeutet dies den 23. Platz.
Bestplatzierungen in HR-Rankings bedeuten für die
Unternehmensgruppe aber zugleich auch den Auftrag, dieses Niveau zu halten und sich gezielt weiterzuent­wickeln.
2014 haben die Österreichischen Lotterien den 1. Platz
beim Lehrlingsangebot bei der „place to perform“-Studie
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
erreicht. 2015 wurde als Maßnahme aus dieser Platzierung
für Lehrlinge das 360°-Feedback ein­geführt. Speziell für die
Lehrlinge wurde darüber hinaus ein Gesundheits­workshop
mit dem UNIQA VitalExperten Toni Klein ver­anstaltet
sowie ein „Corporate Volunteering“-Tag (Schwerpunkt
„Armut“) in Zusammenarbeit mit der Young Caritas, um
soziale Fähigkeiten zu stärken.
Das Corporate-Volunteering-Programm „Gut für
­ sterreich“ war auch 2015 Fixpunkt für viele MitarbeiÖ
terinnen und Mitarbeiter der Österreichischen Lotterien.
Sich einen Tag in den Dienst der guten Sache stellen –
und das in der Dienstzeit – fand großen Zuspruch. Der
Mensch steht bei diesem Programm im Mittelpunkt, das
die Österreichischen Lotterien seit April 2013 ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anbieten und das bis dato
von 517 Personen in Anspruch genommen wurde. Sei
es als Unterstützung bei Ausflügen oder Grillabenden in
­sozialen Einrichtungen oder durch handwerkliche Unterstützung von Projekten der Caritas: Mittlerweile werden
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmensgruppe von den sozialen Einrichtungen schon fix eingeplant – zur großen Freude auf beiden Seiten.
Das Audit „berufundfamilie“ legte nicht nur den Grundstein für das Corporate-Volunteering-Programm, sondern
auch für viele weitere Maßnahmen für die mitarbeiter- und
familienfreundliche Unternehmenspolitik. Seit 2014 halten
die Österreichischen Lotterien das Vollzertifikat „beruf­
undfamilie“. Im vergangenen Jahr war neben dem Angebot der Gestaltung eines flexiblen Lebensphasenmodells
(Vollzeit und Teilzeit) und dem jährlichen Family Business
Breakfast für Karenzierte auch eine Inhouse-Kinder­
betreuung an schulfreien Tagen und Fenstertagen durch
Flying Nannies für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
verfügbar. Die sogenannte Roadmap Karenzmanagement,
die im unternehmensweiten Intranet zur Verfügung steht,
wurde 2015 um das Modul Pflegekarenz und Pflegeteilzeit
ergänzt. Das Modul enthält alle rechtlichen und finanziellen Informationen für pflegende Angehörige.
Der Fokus bei den Gesundheitsangeboten wurde 2015
auf Bewegung gelegt. Anfang April fiel am Gesundheitstag,
der unter dem Motto „In Bewegung ­kommen – in Bewegung bleiben“ stand, der Startschuss für gemeinsame
Lauf- und Walkinggruppen. Voll motiviert gingen dann am
3. September 123 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim
Business Run an den Start.
Die Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz wurde im Herbst 2014 durchgeführt und im Frühjahr
2015 mit der Auswertung und den daraus abgeleiteten
Maßnahmen abgeschlossen.
Der Erfolg eines Unternehmens ergibt sich aus dem
Beitrag jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedes einzelnen
Mitarbeiters. Je mehr diese Beiträge einer gemeinsamen
Ausrichtung folgen, desto effizienter ist die Organisation.
Mittel dazu ist ein strukturiertes Vieraugengespräch – das
Performance-Management – zwischen der Mitarbeiterin beziehungsweise dem Mitarbeiter und der oder dem
direkten Vorgesetzten, mit dem Zweck, gemeinsame Zielvereinbarungen für die kommende Periode zu treffen und
erbrachte Leistungen zu beurteilen. Dabei haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Vorgesetzte die Möglichkeit,
gegenseitig Feedback zu geben und konkrete Maßnahmen
für die berufliche Weiterentwicklung zu planen. ­Das Performance-Management leistet damit einen Beitrag dazu,
den Unternehmenserfolg nachhaltig zu sichern.
Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrug
497 (Vollzeitäquivalent im Jahresdurchschnitt).
45
Sponsoring
Sponsoring ist seit der Gründung der Österreichischen
Lotterien im Jahr 1986 ein fixer Bestandteil der Unter­
nehmenskultur. Es ist selbstverständlich, in Österreich für ­Österreich
tätig zu sein und Institutionen und Projekte zu unterstützen, die
im Interesse der Bevölkerung sind. So konnten bis 2015 mehr
als 43.000 Interessierte bei den beliebten
Lotterien Tagen begrüßt werden.
Glücksspiel mit Verantwortung findet sich auch im
Sponsoring der Österreichischen Lotterien wieder. Denn
Verantwortung zeigt das Unternehmen darin, Projekte
zu fördern, die einen hohen Grad an Gemeinnützigkeit
haben und dabei langfristig gesellschaftspolitische Ziele
verfolgen. Zahlreiche Partnerschaften bestehen schon seit
vielen Jahren und garantieren damit eine Kontinuität und
Planungssicherheit für Organisationen und Institutionen.
Vom Kunsthistorischen Museum, der Österreichischen
Nationalbibliothek und dem WWF Österreich bis hin zum
Schönbrunner Tiergarten und dem Europäischen Forum
Alpbach – hier leisten die Österreichischen Lotterien
­Beiträge, die der Allgemeinheit zugute kommen.
46
Dazu zählen auch die seit 2010 angebotenen Lotterien
Tage, die auf sympathische Weise eine Verbindung zwischen den Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmern und
dem Unternehmen herstellen. Mit einem Rubbellos oder
einer Wettscheinquittung ins Museum, ins Theater oder
sogar in den Zoo zu kommen, das wurde in den vergangenen fünf Jahren von bereits mehr als 43.000 Personen
genutzt. An den Lotterien Tagen haben die Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmer am jeweiligen Veranstaltungsort mit einem Produkt der Österreichischen
Lotterien freien Eintritt. Dazu braucht es beispielsweise
nur eine Lotto-, Toto- oder Bingo-Quittung oder ein Briefoder Rubbellos. Der Spielschein oder das Los müssen
dabei nicht aus einer aktuellen Runde oder Los-Serie sein.
Diese im Laufe der Jahre zu einer Institution gewordene
Veranstaltung ist auch eine wunderbare Gelegenheit, mit
langjährigen Kooperationspartnern wie der Volksoper, dem
Kunsthistorischen Museum und diversen Sommerbühnen
eine über die übliche Kooperation hinaus stattfindende
Partnerschaft einzugehen, von der alle – insbesondere die
Spielteilnehmerinnen und Spielteilnehmer – profitieren.
Oft ist Hilfe und Unterstützung sofort notwendig. Und
hier stehen die Österreichischen Lotterien an der Seite
ihrer Partner, zum Beispiel des Österreichischen Roten
Kreuzes, das 2015 dringend finanzielle Unterstützung für
die Flüchtlingshilfe benötigte und diese auch rasch und
unbürokratisch bekam. Aus finanziellen Mitteln wurden
Lebensmittel, Medikamente und Kleidung für Menschen,
die auf der Flucht alles zurücklassen mussten, beschafft.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Wie wichtig es ist, in die Zukunft planen zu können,
zeigt sich vor allem im Bereich der Forschung und Wissenschaft. So gelang 2015 der Forschungsgruppe von
Dr. Arabella Meixner am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften ein bemerkenswerter Forschungserfolg
auf dem Weg zur Heilung von „Schmetterlingskindern“.
„Schmetterlingskinder“ leben mit einer angeborenen und
folgenschweren Hauterkrankung. Nichts wünschen sie
sich sehnlicher als ein Leben ohne Blasen, Wunden und
Schmerzen. Dieser Traum kann nur mit exzellenter Forschung in Erfüllung gehen. Das am IMBA durchgeführte
Projekt wird in Zusammenarbeit mit DEBRA Austria, der
Patientenorganisation für Menschen mit Epidermolysis
bullosa, durchgeführt. Seit 2012 wird dieses Projekt von
den Österreichischen Lotterien unterstützt.
Eine Sonderform des Sponsorings stellt die ­mediale
Unterstützung dar. Bis 1986 haben eine Reihe von
Organisationen wie die Österreichische Kinderhilfe,
die Österreichische Sporthilfe oder die Österreichische
Seniorenhilfe ihre Mittel sowohl durch Spenden als auch
aus der Durchführung von Nummernlotterien mit Sachpreisausspielungen erwirtschaftet. Durch die Einführung
von Lotto „6 aus 45“ im September 1986 entstand eine
übermächtige Konkurrenz. Die Österreichischen Lotterien
haben daher mit der Österreichischen Kinderhilfe, der
Österreichischen Sporthilfe und der Österreichischen
Seniorenhilfe Vereinbarungen getroffen, um die finanziellen Bedürfnisse dieser Organisationen mit abzudecken.
47
Ausgewählte Projekte 2015
Umwelt und Natur
- Nationalpark Hohe Tauern – Wiederansiedlung
Bartgeier
- Österreichischer Alpenschutzverband
- Schönbrunner Tiergarten mit Lotterien Tag
- TierQuarTier Wien
- WWF Österreich – Wiederansiedlung Luchs
sowie Storchenkolonie March-Thaya-Auen
- Zoo Salzburg mit Lotterien Tag
Gesundheit
- Aktion „Leben mit Krebs“
- Debra Austria – Forschung IMBA
- Fairtherapy – Psychotherapie für traumatisierte Menschen
- Österreichischer Bergrettungsdienst
- Paracelsus Universität Salzburg
Humanitäres/Soziales
- Aktion „Licht ins Dunkel“
- Aktion „Ein Funken Wärme“ der Kronen Zeitung und der Caritas
- Auftakt – Betreutes Wohnen
- Benefizgala „Der andere Muttertag“ zugunsten Grazer Frauenhäuser
- Caritas Wien – Haus Immanuel für Mütter und Kinder in Not
- Diakonie Österreich – Gartenhof de La Tour in Waiern/Kärnten
- Die Presse – Austria‘15, Kategorie „Humanitäres Engagement“
- Hilfswerk Austria
- Homeless Worldcup der Caritas Graz
- Hospiz Österreich – Beratungs- und Kompetenz-
zentrum für Hospiz und Palliative Care
- Lebenshilfe Niederösterreich – Neubau Werk-
stätte Berndorf
- Österreichisches Rotes Kreuz –
Flüchtlingshilfe
- SAM NÖ – Tankkosten für ein Jahr für Kühlfahrzeug
- Simultania Liechtenstein – Simultania Kunstpreis
- Special Olympics Österreich
- Verein „RollOn Austria“
- Wien Work Integrative Betriebe – Michl’s
Restaurant, Business Run, Werkshalle Aspern
48
Sport
- Behinderten Golfclub Österreich – Powergolfer
- „Krone“-Fußballer des Jahres – Jungstar
- Österreichische Sporthilfe
- Österreichisches Olympisches Comité
- Österreichisches Paralympisches Committee
- Sportler mit Herz im Rahmen der Lotterien
Gala „Nacht des Sports“
Kunst und Kultur
- Albertina – Ausstellung „Erzherzog Johann“ mit Lotterien Tag
- Donauinselfest
- Europäische Theaternacht
- Grafenegg Festival
- Joanneum Graz – Jahreskarte und Lotterien Tag
- Kunsthistorisches Museum Wien – Jahreskarte und Lotterien Tag
- Laxenburger Kultursommer mit Lotterien Tag „Der nackte Wahnsinn“
- MuseumsQuartier Wien mit Lotterien Tag
- Naturhistorisches Museum – Jahreskarte und Lotterien Tag
- Nestroy – der Wiener Theaterpreis, Publikumspreis
- Österreichische Nationalbibliothek – Langzeit­-
konservierung der Bücher des Prunksaals als Vorbereitung auf „Austria Books online“
- Technisches Museum Wien mit Lotterien Tag „Mobilität“
- Theater in der Josefstadt mit Lotterien Tag „Kunst“
- Theater Sommer Parndorf mit Lotterien Tag
Vorpremiere „Die Wirtin“
- Volksoper Wien mit Lotterien Tag
„Im weißen Rössl“
Volkstheater
Wien mit Lotterien Tag „Sommernachtstraum“
Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung
- Bildungsinitiative „Teach for Austria“
- Europäisches Forum Alpbach
- Ludwig Boltzmann Institut für COPD und
Pneumologische Epidemiologie – LEAD Study (Lung, hEart, sociAl, boDy)
- Universität Wien – Alumni Club
- Verein zur Förderung des Journalismus in NÖ
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
1,3 Milliarden euro für den Sport
Die Unterstützung des Sports ist ein
­gesellschaftspolitischer Auftrag, der seit
1986 von den Österreichischen Lotterien
übernommen wird: 1.309,10 Millionen Euro
flossen in den letzten 29 Jahren in
die Besondere Bundes-Sportförderung.
Die gesetzliche Grundlage zur Einführung von Toto in
Österreich war das 1948 vom Nationalrat verabschiedete
Sporttoto-Gesetz. Toto wurde im darauffolgenden Jahr
eingeführt, um die erforderlichen finanziellen Mittel zum
Wiederaufbau des österreichischen Sports nach dem
Krieg zu erwirtschaften. Um die finanzielle Basis der
Sportförderung nach der Einführung von Lotto und der
Übernahme von Toto durch die Österreichischen Lotterien
im Jahr 1986 zu sichern, wurde in das Glücksspielgesetz
eine Bestimmung aufgenommen, die die jährliche Sportförderung auf der Basis der Steuererträge aus Lotto und
Toto garantiert.
Die Österreichischen Lotterien tragen über die im
Glücksspielgesetz verankerte Sportförderung wesentlich
zur Finanzierung des Sports in Österreich bei. Insbesondere der Breitensport, der eine hohe gesellschaftspolitische Bedeutung hat, profitiert von diesem solidarischen
Modell. Durch die Beschränkung oder durch den Wegfall
der finanziellen Mittel würde zahlreichen Sportvereinen
die Grundlage ihrer Tätigkeit entzogen. Als Konsequenz
würde der Verlust von Breite und Vielfalt im Sport drohen,
viele gemeinnützige Aktivitäten wären in ihrer Existenz
gefährdet.
Die enge Verbindung von Toto und Fußball, kombiniert
mit dem besonderen Engagement um den Nachwuchssport, stellt auch die Förderung des Internationalen
Jugend-Toto-Cups (ein jährliches Vier-Nationen-Turnier
für Unter-17-Nationalteams) dar. Dieses Projekt wurde
auch 2015 erfolgreich weitergeführt und fand bereits zum
27. Mal statt.
Mit der Novellierung des Glücksspielgesetzes vom
19. Juli 2010 (GSpG-Novelle 2008) stellt der Bund – beginnend mit dem Kalenderjahr 2011 – für die Sportförderung
jährlich einen Betrag von 80 Mio. Euro aus den Abgaben­
mitteln des Konzessionärs nach § 14 zur Verfügung. Dieser Betrag erhöht sich jährlich, erstmals im Jahr 2013, in
dem Ausmaß, in dem die glücksspielrechtlichen Bundesabgaben des Konzessionärs nach § 14 im Vorjahr gegenüber dem vorletzten Jahr gestiegen sind.
Mit der Novellierung des Bundes-Sportförderungs­
gesetzes im Jahr 2013 wurde der neue Bundes-Sportförderungsfonds eingerichtet, der für die Abwicklung der
Förderung der österreichischen Sportverbände zuständig
ist. Zwei fachliche Beiräte mit unabhängigen Expertinnen
und Experten für den Breiten- und den Spitzensport stellen
sicher, dass die Förderungen zielorientiert eingesetzt
werden. Leitungsorgan des Fonds ist die Bundes-Sportkonferenz, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern des
Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport
und der Bundes-Sportorganisation zusammensetzt.
49
Geschäftsjahr 2015
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Das Wirtschaftswachstum in Österreich festigte sich
2015 zwar gegenüber den schwachen Vorjahren, doch im
gesamteuropäischen Kontext fiel die Konjunkturdynamik
eher verhalten aus. Konkret erhöhte sich das heimische
Bruttoinlandsprodukt im Berichtsjahr um 0,8 Prozent,
während der Vergleichswert für die EU-28 bei 1,9 Prozent
lag. Die erhofften Impulse von einer Erholung der Weltwirtschaft blieben insbesondere in der ersten Jahreshälfte
weitgehend aus, was sich in einer schwachen Entwicklung der österreichischen Exporte widerspiegelte. Zu den
hemmenden Faktoren zählte dabei unter anderem die
spürbare Wachstumsverlangsamung in den Schwellenländern. Darüber hinaus lasteten die Sanktionen der EU
gegen Russland und der daraus resultierende Rückgang
der heimischen Exporte um 40 Prozent auf der Außenwirtschaft. Lediglich die Ausfuhren in die USA, Österreichs
wichtigste Exportdestination außerhalb der EU, zogen
spürbar an. Insgesamt belief sich der reale Zuwachs der
Warenexporte 2015 auf 2,5 Prozent.
Die Investitionsbereitschaft der heimischen Unternehmen litt im Berichtsjahr unter der bestehenden Ungewissheit
in Bezug auf den weiteren Konjunkturverlauf. Trotz günstiger
Finanzierungskonditionen erhöhten sich die Bruttoanlage­
investitionen 2015 lediglich um 0,9 Prozent. In der zweiten
Jahreshälfte zeichnete sich allerdings eine Nachfragebelebung bei den Anlageinvestitionen ab, bedingt durch etwas
bessere Absatzerwartungen der Firmen. Für 2016 gehen die
Wirtschaftsforscher davon aus, dass sich die Investitions­
dynamik verstärken dürfte und vermehrt in die Ausweitung
von Produktionskapazitäten investiert werden wird. Ebenso
wird in Hinblick auf den privaten Konsum wieder mit kräftigeren Impulsen für Österreichs Wirtschaft gerechnet: Stiegen
die Ausgaben der Privathaushalte 2015 um 0,4 Prozent, so
ist für 2016 ein Plus von 1,7 Prozent zu erwarten. Angekurbelt wird der Konsum in erster Linie durch die erforderlichen
Ausgaben für die Grundversorgung von Asylsuchenden und
die per Jahresbeginn 2016 in Kraft getretene Steuerreform.
Des Weiteren ist in den Bereichen Wohnen, Urlaub, Wohlbefinden und Sport ein Aufwärtstrend bei den getätigten
Ausgaben festzustellen, während die Kaufentscheidungen
der Österreicherinnen und Österreicher bei dauerhaften
Konsumgütern tendenziell hinausgezögert werden. Die
Sparquote verharrte 2015 auf dem niedrigen Niveau von
7 Prozent des verfügbaren Einkommens, bedingt durch das
anhaltend niedrige Zinsniveau im Euroraum.
52
Der Anstieg der Verbraucherpreise in Österreich
schwächte sich im Berichtsjahr erneut spürbar ab: Gegenüber 2014 sank die durchschnittliche Inflation von 1,7 Prozent auf 0,9 Prozent. Zurückzuführen ist dies primär auf den
Preisrückgang bei Mineralölprodukten, aber auch auf die
günstige Entwicklung der Preise für elektronische Geräte.
Als Preistreiber fungierten hingegen Mieten und Dienstleistungen, allen voran im Versicherungs- und im Bewirtungsbereich. Für 2016 wird bezüglich der Teuerungsrate von
einer Trendwende ausgegangen, nicht zuletzt aufgrund der
expansiven EZB-Geldpolitik. Konkret soll die Inflation auf
1,5 Prozent ansteigen. Das stetige Wachstum der Kaufkraft
in Österreich dürfte sich trotz des etwas stärkeren Preis­
auftriebs weiter fortsetzen, zumal die Steuerreform die
Nettoeinkommen der Privathaushalte merklich entlastet.
Diesem Faktor wird eine ebenso konsumfördernde Wirkung beigemessen wie den notwendigen Ausgaben für die
laufende Flüchtlingsbetreuung.
Die Situation auf dem heimischen Arbeitsmarkt gestaltete sich 2015 schwierig und war neuerlich von einem stark
wachsenden Angebot an Arbeitskräften geprägt, mit dem
der Beschäftigungsanstieg nicht mithalten konnte. Dies
hatte zur Folge, dass sich die Arbeitslosenquote gemäß der
Eurostat-Definition im Berichtsjahr auf 5,7 Prozent erhöhte.
Für 2016 wird sogar ein Überschreiten der 6-Prozent-Marke
prognostiziert, da von einem weiteren Zuwachs an Personen im erwerbsfähigen Alter auszugehen ist. Die Gründe
dafür liegen in der Zuwanderung und im Anstieg des effektiven Pensionsantrittsalters sowie der Beschäftigungsquote
von Frauen. Zudem dürfte das für 2016 erwartete Wachstum der heimischen Wirtschaft um 1,7 Prozent nicht ausreichen, um eine Umkehr des Negativtrends auf dem Arbeitsmarkt herbeizuführen. Positiver entwickelte sich 2015 indes
die Finanzierungs­situation der öffentlichen Haushalte: Das
Budgetdefizit lag mit 1,6 Prozent des BIP unterhalb der
Maastricht-Grenze. Sofern die geplanten Maßnahmen zur
Gegenfinanzierung der Einkommenssteuerreform entsprechend umgesetzt werden, ist auch für 2016 ein Wert von
unter 3 Prozent zu erwarten.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Umsatz- und Ertragsentwicklung
Der Gesamtumsatz der Österreichischen Lotterien
liegt mit 3.084,05 Millionen Euro um 2,12 Prozent unter
dem des Vorjahres. Ausschlaggebend dafür sind in erster
Linie die Rückgänge bei WINWIN (VLTs) aufgrund neuer
regulatorischer Rahmenbedingungen sowie jene bei
EuroMillionen, die auf eine generell niedrigere Europot-­
Entwicklung sowie weniger Superpot-Folgerunden
zurückzuführen sind.
Das Trägerprodukt Lotto „6 aus 45“ liegt mit einem
Plus von 5 Prozent über dem Jahr 2014, was an einer
guten Jackpot-Entwicklung und am Erfolg der produkt­
politischen Maßnahmen 2014 liegt. So verzeichnete Lotto
2015 drei Doppeljackpots mehr. Darüber hinaus haben
neue Produktfeatures wie der 2014 eingeführte TeamTipp
und der Anteilsschein sowie Social-Media-Aktivitäten zu
einer Belebung der Marke geführt. Auch Bingo verzeichnet ein Plus von 5,07 Prozent, das auf lange Multi-­BonusZyklen und die damit verbundenen attraktiven hohen
Rangsummen zurückzuführen ist. EuroMillionen liegt um
9,95 Prozent hinter dem Vorjahr, was mit einer schwächeren Europot-Entwicklung als 2014 zusammenhängt.
Weiters gab es 2015 weniger Superpot-Folgerunden als
im Vergleichszeitraum. Toto verzeichnete ein Minus von
4,89 Prozent, Joker liegt mit 0,18 Prozent knapp unter
dem Vorjahresniveau. Zahlenlotto liegt 8,03 Prozent unter
2014, die Klassenlotterie 6,65 Prozent sowie ToiToiToi
4,42 Prozent. Bei den Instantspielen liegt Rubbellos um
1,35 Prozent über dem Vorjahresergebnis, Brieflos mit
1,54 Prozent leicht darunter.
Das Geschäftsjahr 2015 war bei WINWIN (VLTs)
durch große Veränderungen geprägt. Seit 1. Jänner 2015
(Glücksspielgesetznovelle 2010 vom 18. August 2010)
gelten für WINWIN neue regulatorische Rahmenbedingungen, die starken Einfluss auf die Umsatzentwicklung bei
WINWIN hatten. Einerseits musste die Anzahl der in den
einzelnen Outlets aufgestellten VLTs auf maximal 50 Stück
pro Outlet reduziert und jedes VLT an das Bundesrechenzentrum angeschlossen werden. Andererseits wurde mit
Jahresbeginn die verpflichtend einzuführende personalisierte Spielerkarte ausgegeben, die zu einer deutlich
spürbaren Zurückhaltung vieler Gäste führte. Insgesamt
­verzeichnet WINWIN einen Rückgang um 28,97 Prozent
gegenüber 2014.
Im Jahr 2015 wurde eine Gesamtgewinnsumme von
2.336,41 Millionen Euro ausbezahlt (Berechnungsgrundlage: alle Spiele der Österreichischen Lotterien).
Die Wetteinsätze von Lotto, Toto, Torwette,
­ ahlenlotto 1–90, Joker, ToiToiToi und EuroMillionen
Z
ergeben sich aus dem jeweiligen Preis abzüglich des
Verwaltungskostenbeitrags.
Die elektronischen Lotterien (inklusive Poker Rake) auf
win2day erreichten 2015 ein Umsatzplus von 10,46 Prozent.
Dies resultiert in erster Linie aus der erhöhten Aktivierung
der win2day Userinnen und User durch zahlreiche Produktneueinführungen bei den Casino Spielen im Web und dem
damit verbundenen Ausbau des mobilen Bereichs.
53
Der Gesamtumsatz des Unternehmens von ­2011–2015
in Mio. Euro:
2.899,60 2.955,32
+1,9 %*
3.049,11
+3,2 %*
3.150,98
+3,3 %*
3.084,05
-2,1 %*
3.500
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
2011
2012
2013
2014
2015
* Veränderung jeweils gegenüber dem Vorjahr.
461,28 Mio. Euro – Steuern, Abgaben und Beiträge
Die Steuerleistung der Österreichischen Lotterien
betrug im vergangenen Jahr 461,28 Mio. Euro, wobei
die spielabhängigen Abgaben sowie die Steuern vom
Einkommen, sonstigen Steuern und Abgaben sowie
Sozialver­sicherungsbeiträge berücksichtigt sind. Seit der
Gründung des Unternehmens im Jahr 1986 wurden an
die Republik Österreich mehr als 10 Mrd. Euro an Steuern
abgeführt. Die spielabhängigen Abgaben in Höhe von
429,39 Mio. Euro setzten sich aus der Konzessionsabgabe
in Höhe von 252,57 Mio. Euro, der Glücksspielabgabe in
Höhe von 172,47 Mio. Euro und der Umsatzsteuer auf
VLT-­Umsätze in Höhe von 4,33 Mio. Euro zusammen.
Die Wetteinsätze von Lotto „6 aus 45“, Toto, Tor­­­­wette,
Joker und EuroMillionen sind mit einer Konzessionsabgabe für die ersten 400 Mio. Euro in Höhe von 18,5 Prozent und für alle weiteren Beträge in Höhe von 27,5 Prozent besteuert. Die Höhe der Konzessionsabgabe beträgt
54
bei der Klassenlotterie 2 Prozent der Wetteinsätze, bei
Brieflos, Rubbellos und ToiToiToi 17,5 Prozent, bei Zahlen­
lotto 1–90, Bingo und Keno 27,5 Prozent. Für die elektronischen Lotterien auf win2day wird eine Konzessionsabgabe
in Höhe von 40 Prozent der Bruttospielerträge, das ist die
Differenz zwischen Wetteinsatz und Gewinnausschüttung, abgeführt.
Die Höhe der Glücksspielabgabe beträgt bei allen
Spielen der Österreichischen Lotterien mit Ausnahme der
elektronischen Lotterien 16 Prozent der Wetteinsätze. Bei
den elektronischen Lotterien bei WINWIN (VLTs) unterliegt
der Bruttospielertrag einer Glücksspielabgabe in Höhe
von 10 Prozent als Bundesabgabe zuzüglich der Landes­
zuschläge auf diese Abgabe in Höhe von bis zu 150 Prozent. Weiters wird seit dem 1. Jänner 2011 aus den Brutto­
spielerträgen der elektronischen Lotterien bei WINWIN
eine Umsatzsteuer gemäß UStG abgeführt.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Der Gesamtumsatz 2015 nach Spielen in Euro sowie die Veränderung zum Vorjahr:
Umsatz 2015
Veränderung
zum Vorjahr
615.669.277,99
+5,00 %
7.672.719,08
-4,89 %
955.832,78
-3,83 %
306.153.564,34
-9,95 %
Bingo
10.579.729,50
+5,07 %
ToiToiToi
17.935.778,00
-4,42 %
3.730.292,00
-8,03 %
Joker
182.605.896,71
-0,18 %
Rubbellos
129.458.750,00
+1,35 %
Brieflos
22.634.716,70
-1,54 %
Klassenlotterie
29.259.826,00
-6,65 %
1.303.514.654,89
+10,53 %
2.883.159,52
-13,31 %
WINWIN
450.991.465,08
-28,97 %
Gesamt
3.084.045.662,59
-2,12 %
Spiel
Lotto „6 aus 45“*
Toto
Torwette
EuroMillionen*
Zahlenlotto 1–90
win2day und Keno
win2day Poker**
* Inklusive Anteilspauschale.
** Nur Rake.
55
Vertrieb
Die Österreichischen Lotterien bieten mit ihrer Vertriebs­
organisation ein breites Service für alle Vertriebspartnerinnen und
Vertriebspartner. 2015 waren die vertiefenden Schulungen für die
Spielneuheiten sowie jene für Responsible Gaming maß­gebend.
Der Pilotbetrieb für Premium-Partner ist ein weiterer Schritt
zur Steigerung von Qualität und Verkaufsoptimierung.
Die Vertriebsorganisation ist das Bindeglied zwischen
der Zentrale der Österreichischen Lotterien und den Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartnern. Der Innendienst
verwaltet und bearbeitet die Daten und schafft somit die
Basis für alle weiteren internen Prozesse. Zusammen mit
dem Außendienst werden alle Anfragen und Maßnahmen zur Neuerrichtung, Übertragung und Schließung von
Standorten abgewickelt. Die Umsetzung aller Marketingund Vertriebsmaßnahmen wie Promotions, Schulungen
und Produktneueinführungen ist, neben der ständigen
Betreuung der Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner, Aufgabe des Außendienstes. Darüber hinaus sind
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Außendienstes
auch Gesprächspartner und Vortragende bei den regelmäßig stattfindenden Trafikanten-Stammtischen oder der
Trafikantenakademie.
Die Qualität im Verkauf von Lotterieprodukten sowie
im Kundenservice steht im besonderen Fokus der Vertriebsaktivitäten. Denn gut geschulte und mit dem Produkt
vertraute Personen machen aus Laufkundschaft Stammkunden. Dafür braucht es aber auch Unterstützung, die
die Österreichischen Lotterien ihren Vertriebspartnerinnen
und Vertriebspartnern gern geben. Dies geschieht auf
unterschiedlichen Ebenen. Einerseits durch persönliche
Besuche der Annahmestellen seitens der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Außendienstes, bei denen aktuelle
Themen besprochen werden. Darüber hinaus erhalten die
Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner über Monatsbriefe regelmäßig Informationen zu aktuellen Promotions,
in kurzfristigen Fällen auch über das Online-Terminal. Die
Annahmestellenzeitung „Lotterien aktuell“ ergänzt das
Portfolio und bietet darüber hinaus auch Informationen
über das Unternehmen. Die Meinung der Vertriebspartne­
rinnen und Vertriebspartner zu bestimmten Themen fragen die Österreichischen Lotterien auch regelmäßig über
56
das Online-Terminal ab. Die Ergebnisse daraus fließen
wiederum in die Produktentwicklungen ein.
Im Juli 2015 wurde der Pilotbetrieb der neuen
Marke Premium-Partner mit 27 Vertriebspartnerinnen
und Vertriebspartnern aus der Tabakbranche gestartet.
Premium-Partner zeichnen sich durch ein eindeutig und
klar erkennbares Lotterien-Branding aus und bieten ihren
Kundinnen und Kunden besonderes Produktwissen. Alle
Premium-Partner-Annahmestellen wurden mit einer
neuen Außenkennzeichnung ausgestattet, in die zusätzlich
eine LED-Laufschrift integriert ist. Auf ihr wird automatisch die Höhe des aktuellen Jackpots angezeigt. Gibt es
keinen Jackpot, so werden allgemeine Werbeinformationen angezeigt. Auch die Innenausstattung weist ein
sichtbares Lotterien-Branding auf, und die Platzierung der
Spiele der Österreichischen Lotterien ist für die Kundinnen
und Kunden klar erkennbar. Darüber hinaus haben alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Premium-Partner an
Intensiv-Schulungen über Produktwissen, den Verkauf von
Lotteriespielen und Responsible Gaming teilgenommen.
Im Frühjahr 2016 werden die Erkenntnisse aus diesem
Pilotprojekt evaluiert, und es wird darüber entschieden,
in welcher Form die gewonnenen Erfahrungen auf eine
größere Anzahl von interessierten Vertriebspartnerinnen
und Vertriebspartner umgelegt werden können.
Dem Spielerschutz und dem Jugendschutz kommt
in den Vertriebsaktivitäten besondere Bedeutung zu. Ein
umfangreicher Responsible-Gaming-Schulungsdurchgang
in den Annahmestellen wurde im Herbst 2015 durch den
Außendienst durchgeführt. Als Basis für die Schulung
dienten neu gestaltete Responsible-Gaming-Folder, die
auch gleich an die Annahmestellen ausgegeben wurden.
Zusätzlich wurden die neuen Responsible-GamingKunden­­broschüren verteilt, die als weitere Unterstützung
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
der Annahmestellen im Kundengespräch dienen. Von
Juli bis Oktober wurde das Responsible-Gaming-Wissen
durch eine Online-Schulung über das Terminal vertieft
beziehungsweise abgefragt.
Bei den Produktschulungen lagen die Schwerpunkte
im Frühjahr bei der Einführung des EuroMillionen System­
scheins und des Lotto System Quicktipps sowie im
Herbst beim Brieflos Relaunch.
Seit November 2015 ist tipp3 auf ausgewählten
Mikro-Terminals verfügbar. Gemeinsam mit dem Vertrieb
von tipp3 wurden die Standorte ausgewählt, die tipp3
in ihr Sortiment aufnehmen sollten. Es folgten ausführliche tipp3-Schulungen für die Mitarbeiterinnen und
Mit­arbeiter der Annahmestellen durch den Außendienst.
Zusätzlich wurden tipp3-Wettscheine, -Drucksorten sowie
Pultaufsteller platziert. Die unterschiedlichen landes­
gesetzlichen Vorgaben machten es notwendig, dass die
jeweiligen Anträge durch den Innendienst entsprechend
bearbeitet wurden. Darüber hinaus wurde 2015 ein Großteil der tippBoxen in den Annahmestellen installiert.
Die Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner haben
durch ihr Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr
wesentlich zum Erfolg der Österreichischen Lotterien beigetragen. Sie nehmen darüber hinaus eine zentrale Rolle
bei der Aufgabe ein, das Prinzip des Responsible Gaming
in die Realität umzusetzen. Ihnen sind die Grundsätze von
Responsible Gaming durch Schulungen und die tägliche
Praxis bewusst, und der verantwortungsvolle Umgang mit
den Kundinnen und Kunden ist eine Selbstverständlichkeit.
Der Vorstand der Österreichischen Lotterien bedankt sich
bei allen Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartnern und
ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die ausgezeichnete Partnerschaft und Zusammenarbeit.
Die Österreichischen Lotterien hatten zum 31. Dezember 2015 insgesamt 3.224 Vertriebspartnerinnen und
Vertriebspartner an 5.193 Standorten.
57
Innovation und Entwicklungen
Innovativ zu sein und neue Trends für den Lotterie­bereich zu übersetzen ist für die Produktentwicklung der
Österreichischen Lotterien essenziell, die Abwicklung großer Vor­haben
in Form von interdisziplinären Projekten selbstverständlich. 2015 wurden
zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um Innovation in der Unternehmens­
gruppe verstärkt voranzutreiben.
Die Entwicklungen der vergangenen Jahre zeigen,
dass die Herausforderungen der digitalen Transformation
einer kontinuierlichen Veränderung und Anpassung von
Geschäftsmodellen und Betriebsprozessen bedürfen.
Gerade in Zusammenhang mit neuen Kommunikationsund Informationstechnologien verändern sich Kunden­
erwartungen und Kundenverhalten extrem rasch.
Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden und
um Innovation verstärkt voranzutreiben, wurden in der
Casinos Austria und Österreichischen Lotterien Unternehmensgruppe 2015 entsprechende Rahmenbedingungen
dafür geschaffen. Dies mündete am 1. Jänner 2016 auch
in der Änderung der Aufbauorganisation: Innovationsmanagement wird als eigener Bereich in der Corporate
Function Corporate Development angesiedelt.
Das Jahr der Innovation war vollgepackt mit Initiativen, die das Verständnis für Innovation fördern sollten
und damit zugleich eine hohe Mitarbeitereinbindung
forderten. Alle Kommunikationskanäle der Unternehmensgruppe wurden dafür genutzt – vom ­p ersönlichen
Gespräch, dem klassischen Plakat, dem Intranet bis
hin zum Mitarbeitermagazin und der hausinternen
Enterprise-2.0-Collaboration-Plattform.
Los ging es zu Jahresbeginn 2015 mit der „Digital
Native Management Challenge“, die es Teams von jungen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichte, ihre Ideen
zu einem vorgegebenen Thema auszuarbeiten. Das Siegerteam war beim jährlichen Strategiemeeting der obersten Führungsebene mit dabei und konnte dort seine Idee
präsentieren. Das Innovation Breakfast wiederum findet
seit Juni 2015 einmal im Quartal statt und lädt zu einem
Frühstück mit Impulsreferaten von externen Vortragenden
zu aktuellen Trends und Entwicklungen ein. Den Anfang
58
machte Robert Seeger jun. mit seinen pointierten und
kurzweiligen Ansichten zum Thema „Customer Journey
2015“. Die Vorträge stehen anschließend immer für alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Intranet bereit.
Um das Ideenmanagement weiter zu fördern, wurden
im Sommer 2015 mit dem „!deenforum“ und der „!deenchallenge“ zwei neue Tools auf der Collaboration-Plattform geschaffen, die einen unkomplizierten und unbürokratischen Ideenaustausch unterstützen. Das !deenforum
entspricht einem Forum für Verbesserungsvorschläge, wo
man Vorschläge und Anliegen zur Prozessvereinfachung
postet – Kolleginnen und Kollegen können hier sofort
reagieren, Meinungen kundtun und Lösungen herbeiführen. Die !deenchallenge wiederum dient dazu, Ideen in
einem bestimmten Zeitraum zu entwickeln, bei denen das
Ziel in groben Zügen bereits vordefiniert ist. Hier postet
man die eigene Idee zur entsprechenden Kampagne, und
Kolleginnen und Kollegen arbeiten online mit daran, die
Idee weiterzuentwickeln. Die !deenchallenge verwirklicht
das Konzept des Community-Buildings in besonderem
Maße.
Jedes Jahr – seit 2012 – findet im Studio 44 der
Österreichischen Lotterien der Innovation Day statt. Intern
vom Innovationsmanagement für alle Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter veranstaltet, bietet dieser Tag quasi einen Blick
in die Zukunft. Trends werden präsentiert, Impulsvorträge
bieten eine neue Sicht auf neue Arbeitsmethoden und veränderte Kundenwünsche. 2015 stand er unter dem Titel
„New Business Order“ und brachte mit Prof. Dr. Julian
Kawohl, Christoph Giesa und Werner Wutscher absolute
Experten zu diesem Thema auf die Bühne.
Der Innovation Day war zugleich der Startschuss der
„Awesome!ness Challenge“, die bis in den Sommer 2016
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
laufen wird. Dabei sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmensgruppe aufgerufen, ihre Ideen für
eine „Awesome Customer Experience“ – also ein außergewöhnliches Kundenerlebnis – zum Leben zu er­wecken
und weiterzuentwickeln. Die Challenge ist mehrstufig
aufgebaut und führt das Siegerteam im Herbst 2016 zu
einer einwöchigen Inspirational-Tour ins Silicon Valley.
Unterstützt werden die Entwicklung und die Verstärkung der Innovationskraft auch durch die Schaffung der
entsprechenden Arbeitsumgebung. So laufen seit November 2015 die Bauarbeiten für den Innovation Hub der
Unternehmensgruppe, der in der Zentrale am Rennweg
44 in Wien angesiedelt sein wird. Die Eröffnung ist für
März 2016 geplant.
Mit dem Trendblog und dem monatlichen Newsletter
dazu sowie der jährlichen Summer Academy, wo Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Trends und Innovationen selbst
ausprobieren können, steht umfangreiches Know-how auch
durch das Innovationsmanagement selbst zur Verfügung.
Die Einbindung von Kundinnen und Kunden in den Produktentwicklungsprozess bietet eine neue Qualität und Möglichkeiten, schneller auf Kundenwünsche und -bedürfnisse zu
reagieren. win2day setzt dabei Methoden wie Co-Creation
und Prototyping für die Spiel- und Prozessgestaltung ein, um
für die Userinnen und User schnell Verbesserungen auf der
Spieleplattform bereitzustellen. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen zudem in den Relaunch von win2day ein.
Die Spiel- und Produktentwicklung wird bei den
­ sterreichischen Lotterien immer in Form von interdiszi­
Ö
plinären Teams abgewickelt. Unterstützt wird die Projekt­
arbeit durch die interne Enterprise-2.0-Collaboration-­
Plattform, die 2015 stark weiterentwickelt wurde.
Produkt- und Spielentwicklungen 2015
Bei EuroMillionen und bei Lotto „6 aus 45“ standen
die Systemspielmöglichkeiten im vergangenen Jahr im
Fokus, vor allem jene des EuroMillionen Systemscheins,
der von den Kundinnen und Kunden verstärkt nachgefragt
wurde. Die Implementierung der komplexen Spielabwicklung wurde mit der erfolgreichen Einführung des Euro­
Millionen Systemscheins am 4. Mai 2015 abgeschlossen.
Auf dem EuroMillionen Systemschein werden 33 verschiedene Systeme angeboten. Man kann die Zahlen auf dem
EuroMillionen Systemschein selbst ankreuzen, aber auch
den Computer mittels Quicktipp für sich tippen lassen.
Und selbstverständlich können die Systeme auch als
TeamTipp abgegeben werden. Darüber hinaus steht seit
diesem Datum auch der Lotto System Quicktipp mit allen
48 Lotto Vollsystemen zur Verfügung. Dabei er­zeugt der
Zufallsgenerator sowohl die Bank- als auch die Wahlzahlen.
Doch damit nicht genug. Für Spielteilnehmerinnen und
Spielteilnehmer, die gern selbst daheim am Computer
persönliche Tipps und individuelle Spielsysteme erstellen
und austüfteln, haben die Österreichischen Lotterien ein
kostenloses Systemspiel-Programm entwickelt und im Juli
2015 in Betrieb genommen. Der Lotto und EuroMillionen
System Champion macht es möglich, dass man sein Glück
mit seinem maßgeschneiderten System ­versuchen kann.
Den System Champion gibt es kostenlos auf win2day, wo
man gleich direkt auch die Tipps abgeben kann. Darüber
hinaus kann man die Daten aber auch auf einen USB-Stick
speichern und die Tipps in jeder Annahmestelle spielen.
59
In Zusammenarbeit mit der Österreichischen
Post wurde die Einbindung des Kassensystems
der ­Österreichischen Post in das Spielsystem der
­Österreichischen Lotterien im Mai 2015 erfolgreich
­abgeschlossen. Seitdem können Kundinnen und Kunden
bei jeder Kassa in einer Postfiliale die Wett­scheinspiele
der Österreichischen Lotterien spielen.
Ende 2014 startete lotterien.at mit einem k­ omplett
neuen Auftritt und überzeugt dank Responsive Webdesign
auf allen Endgeräten. Mit dem Rubbellos „Frohe Weihnachten“ wurde 2015 erstmals auch eine zweite Gewinnchance über lotterien.at angeboten. Zum klassischen
Aufrubbeln kam beim Weihnachtslos etwas komplett
Neues dazu: Alle Lose, auf denen kein Gewinn aufge­
rubbelt wurde, konnten in einem definierten Zeitraum auf
lotterien.at registriert werden und erhielten diese besagte
zweite Gewinnchance, bei der acht Wochen lang jede
Woche 2x 500 Euro in bar und 20x 15 Euro Spielguthaben
auf win2day ausgespielt wurden.
win2day bietet seit 2015 auch Live Roulette. Gespielt
wird American Roulette mit einer Null. Man tätigt die Einsätze auf dem virtuellen Tisch und hat den echten Kessel
stets bestens im Blick, verfolgt den Zylinder­lauf der Kugel
live und hautnah mit. Über Webcams und Videostreaming
wird stilechte Casino Atmosphäre vermittelt. Die Userinnen und User können auf alle klassischen Roulette-Chancen, Nachbarn sowie Finalen setzen. Die Croupièren
und Croupiers führen durch das Spiel, und es gibt die
Möglichkeit, mit ihnen zu chatten. Live Roulette ist auch
via Smartphone oder Tablet möglich. Darüber hinaus
startete win2day 2015 bei den Casino Spielen die Slots
„Almgaudi“, „Classic 243“, „Falco“ und „Space Adventure“, die Videopoker „Draw Poker 2“ und „Flush Power
Poker“ sowie die Roulette-Variante American Roulette.
Auch im mobilen Bereich kann man seit 2015 „Almgaudi“,
„American Roulette“, „Classic 243“, „Falco“, „Grand
Black Jack“, „Lucky Joker“ und „Space Adventure“ spielen. Dies ist auf mobilen Endgeräten mit den beiden dort
führenden Betriebssystemen iOS und Android direkt über
win2day möglich.
60
Innovation Award der European Lotteries
für TeamTipp und das mobile Rubbellos
Der Innovation Award der European Lotteries zeichnet
die besten Innovationen im Lotteriespielbereich aus den
vergangenen zwei Jahren aus. Zur Teilnahme berechtigt
sind alle 78 Mitglieder der Dachorganisation der europäi­
schen Lotteriespielbetreiber. Sie können ein Produkt,
eine Serviceleistung oder einen Prozess für interne oder
externe Kundinnen und Kunden einreichen. Bewertungskriterien sind unter anderem Innovationskraft, Kundennutzen sowie die Implementierung. Die Österreichischen
Lotterien sicherten sich mit dem TeamTipp für Lotto,
­EuroMillionen und Toto den 1. Platz sowie mit dem mobilen Rubbellos, das gemeinsam mit win2day entwickelt
wurde, den 3. Platz des Innovation Award 2015.
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Ausblick
Die Österreichischen Lotterien werden mit der Einführung neuer Spiele und innovativer Technologien ihre
Marktposition in Zukunft weiter festigen. Als dynamisches und zukunftsorientiertes Unternehmen gehören die
­Österreichischen Lotterien im technologischen Bereich zu
den führenden Lotteriegesellschaften Europas.
Mit 1. Jänner 2016 wurde der Bereich Innovations­
management in die Corporate Function Corporate
Development eingegliedert.
Am 9. Jänner 2016 eröffnete
­W INWIN mit Wels II das 16. Outlet.
Seit 25. Jänner 2016 ist es möglich, bis zu zehn verschiedene Joker Tipps pro Quittung zu spielen. Gleichzeitig ist der Joker seit diesem Datum auch bei ToiToiToi
spielbar.
Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe der Responsible
Gaming Academy wird auch 2016 fortgeführt und wird am
2. Mai 2016 bereits zum 13. Mal im Studio 44 stattfinden.
Die Österreichischen Lotterien verfolgen die aktuelle
Diskussion über die Regelungen des Glücksspielwesens
im Rahmen der Europäischen Union mit größter Aufmerksamkeit. Das Recht zur Durchführung von Lotterien liegt
nach wie vor bei den einzelnen Ländern.
61
Jahresabschluss 2015
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2015
2015
EUR
2014
TEUR
1. Umsatzerlöse
3.084.045.662,59
3.150.975
2. Gewinndotierungen
-2.336.409.745,77
-2.388.546
747.635.916,82
762.429
-429.389.426,00
-434.395
318.246.490,82
328.034
14.533,78
122
194.936,22
67
24.340.144,15
28.355
24.549.614,15
28.543
-4.312.300,25
-4.318
-32.627.583,64
-35.020
505.876,81
-909
c) Aufwendungen für Altersversorgung
-1.042.628,77
-837
d) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene
Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige
Abgaben und Pflichtbeiträge
-8.690.853,04
-9.375
-1.182.951,35
-1.018
-43.038.139,99
-47.159
-6.922.777,22
-7.764
-119.067,21
-211
-225.618.732,03
-239.431
-225.737.799,24
-239.642
62.785.088,27
57.694
3. Bruttospielertrag
4. Umsatzabhängige und spielbezogene Steuern
5. Bruttospielertrag nach Abzug umsatzabhängiger und
spielbezogener Steuern
6. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme
der Finanzanlagen
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
c) Übrige
7. Aufwendungen für Material
8. Personalaufwand
a) Gehälter
b) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
e) Sonstige Sozialaufwendungen
9. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
10.Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern
vom Einkommen fallen
b) Übrige
11. Betriebserfolg = Zwischensumme aus Ziffer 5 bis 10
62
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
2015
EUR
2014
TEUR
17.707.885,64
16.946.350,00
16.080
15.166
2.119.751,22
2.118
14.Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge,
davon aus verbundenen Unternehmen
724.222,32
-58.564,96
1.100
368
15.Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen
116.000,00
455
-6.164.514,27
-6.126.821,11
-6.018.518,00
-21.688
-21.688
-21.688
12. Erträge aus Beteiligungen,
davon aus verbundenen Unternehmen
13.Erträge aus anderen Wertpapieren
des Finanzanlagevermögens
16.Aufwendungen aus Finanzanlagen,
davon Abschreibungen
davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen
-1.021.064,58
-4.902
18.Zwischensumme aus Ziffer 12 bis 17 (Finanzerfolg)
17. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
13.482.280,33
-6.837
19.Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
76.267.368,60
50.857
20.Außerordentliche Aufwendungen
-862.881,88
-2.565
21. Außerordentliches Ergebnis
-862.881,88
-2.565
22.Steuern vom Einkommen,
davon aus Steuerumlage
-15.083.183,24
-15.085.017,00
-12.413
-12.452
23. Jahresüberschuss
60.321.303,48
35.879
24.Auflösung von Gewinnrücklagen
andere Rücklagen (freie Rücklagen)
0,00
4.120
25.Zuweisung zu Gewinnrücklagen
andere Rücklagen (freie Rücklagen)
-20.320.000,00
0
40.001.303,48
39.999
634,70
2
40.001.938,18
40.001
26.Jahresgewinn
27. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
28.Bilanzgewinn
63
Bilanz zum 31. Dezember 2015
31.12.2015
EUR
31.12.2014
TEUR
1.397.324,26
1.622
44.027,73
43
1.441.351,99
1.664
1. Grundstücke und Bauten,
davon Grundwert
44.747.582,45
3.752.183,09
46.338
3.752
2. A
ndere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
11.243.751,61
12.957
291.170,53
213
56.282.504,59
59.509
14.310.000,00
14.310
0,00
3.537
1.913.988,14
1.914
224.738.569,19
30.092.594,00
184.145
36.111
240.962.557,33
203.907
298.686.413,91
265.080
1.566.101,47
2.033
114.804,97
106
2. F
orderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
18.403.733,30
19.763
3. F
orderungen an Vertriebsstellen
48.812.653,89
53.266
2.895.616,87
3.113
70.226.809,03
76.249
13.817.854,72
14.923
105.121.877,30
113.135
190.732.642,52
206.340
3.258.398,22
3.376
492.677.454,65
474.796
Aktiva A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. G
ewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
2. G
eleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
3. G
eleistete Anzahlungen
III. Finanzanlagen
1. A
nteile an verbundenen Unternehmen
2. A
usleihungen an verbundene Unternehmen
3. B
eteiligungen
4. W
ertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens,
davon verbundene Unternehmen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Waren
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. F
orderungen aus Lieferungen und Leistungen
4. S
onstige Forderungen und Vermögensgegenstände
III. Wertpapiere und Anteile
Sonstige Wertpapiere und Anteile
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Aktiva
64
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
31.12.2015
EUR
31.12.2014
TEUR
110.000.000,00
110.000
1. Gesetzliche Rücklagen
11.000.000,00
11.000
2. Andere Rücklagen (freie Rücklagen)
81.380.000,00
61.060
92.380.000,00
72.060
40.001.938,18
634,70
40.001
2
242.381.938,18
222.061
16.550.083,00
17.498
2.753.402,00
2.864
3. Steuerrückstellungen
10.483.400,00
7.555
4. Sonstige Rückstellungen
33.905.323,00
31.991
63.692.208,00
59.908
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
8.688.836,55
11.936
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
3.609.977,05
2.615
119.640.136,85
118.585
37.492.366,52
36.391.508,46
795.371,93
43.309
42.327
856
169.431.316,97
176.445
17.171.991,50
16.382
492.677.454,65
474.796
140.000,00
140
Passiva
A. Eigenkapital
I.Stammkapital
II. Gewinnrücklagen
III.Bilanzgewinn,
davon Gewinnvortrag
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Abfertigungen
2. Rückstellungen für Pensionen
C. Verbindlichkeiten
3. Verbindlichkeiten gegenüber Spielteilnehmern
4. Sonstige Verbindlichkeiten,
davon aus Steuern
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
D. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Passiva
Haftungsverhältnisse
65
Anlagenspiegel für das Geschäftsjahr 2015
Entwicklung zu Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand
Stand
01.01.2015
Zugang
Umbuchung
Abgang
31.12.2015
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
21.361.238,77
510.401,60
42.531,43
5.652.360,27
16.261.811,53
42.531,43
44.027,73
-42.531,43
0,00
44.027,73
21.403.770,20
554.429,33
0,00
5.652.360,27
16.305.839,26
77.426.772,41
158.724,30
1.236,00
201.075,78
77.385.656,93
3.752.183,09
0,00
0,00
0,00
3.752.183,09
92.426.467,85
2.585.494,51
211.090,62
6.386.489,87
88.836.563,11
212.932,83
290.564,32
-212.326,62
0,00
291.170,53
170.066.173,09
3.034.783,13
0,00
6.587.565,65
166.513.390,57
23.124.650,00
0,00
0,00
0,00
23.124.650,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
9.580.500,00
0,00
0,00
3.653.450,00
5.927.050,00
3. Beteiligungen
1.913.988,14
0,00
0,00
0,00
1.913.988,14
238.264.034,26
49.994.977,83
0,00
8.663.018,65
279.595.993,44
70.025.000,00
0,00
0,00
5.025.000,00
65.000.000,00
272.883.172,40
49.994.977,83
0,00
12.316.468,65
310.561.681,58
464.353.115,69
53,584.190,29
0,00
24.556.394,57
493.380.911,41
Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
2. Geleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten,
davon Grundwert 2. Andere Anlagen,
Betriebs- und Geschäftsausstattung
3. Geleistete Anzahlungen
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens,
davon verbundene Unternehmen
Summe Anlagenspiegel
66
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
Entwicklung der Abschreibungen
Buchwerte
Stand
Stand
Stand
01.01.2015
Zugang
Abgang
Zuschreibung
31.12.2015
31.12.2014
31.12.2015
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
19.739.442,00
777.405,54
5.652.360,27
0,00
14.864.487,27
1.621.796,77
1.397.324,26
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
42.531,43
44.027,73
19.739.442,00
777.405,54
5.652.360,27
0,00
14.864.487,27
1.664.328,20
1.441.351,99
31.088.496,16
1.638.051,67
88.473,35
0,00
32.638.074,48
46.338.276,25
44.747.582,45
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
3.752.183,09
3.752.183,09
79.468.995,64
4.507.320,01
6.383.504,15
0,00
77.592.811,50
12.957.472,21
11.243.751,61
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
212.932,83
291.170,53
110.557.491,80
6.145.371,68
6.471.977,50
0,00
110.230.885,98
59.508.681,29
56.282.504,59
8.814.650,00
0,00
0,00
0,00
8.814.650,00
14.310.000,00
14.310.000,00
6.043.050,00
0,00
116.000,00
0,00
5.927.050,00
3.537.450,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
1.913.988,14
1.913.988,14
54.118.548,69
6.126.821,11
5.387.945,55
0,00
54.857.424,25
184.145.485,57
224.738.569,19
33.913.888,00
6.018.518,00
5.025.000,00
0,00
34.907.406,00
36.111.112,00
30.092.594,00
Stand
68.976.248,69
6.126.821,11
5.503.945,55
0,00
69.599.124,25
203.906.923,71
240.962.557,33
199.273.182,49
13.049.598,33
17.628.283,32
0,00
194.694.497,50
265.079.933,20
298.686.413,91
67
Erläuterungen zum Jahresabschluss 2015
I. Erläuterung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
1. Allgemeine Grundsätze
Der Jahresabschluss wurde vom Vorstand der Gesellschaft nach den Vorschriften des
österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) aufgestellt. Die Gesellschaft ist als große
Gesellschaft gemäß § 221 UGB einzustufen.
Der vorliegende Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit
eingehalten.
Hinsichtlich der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der
Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt.
Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag
verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt.
Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden auch bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.
2. Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten, vermindert um plan­
mäßige Abschreibungen, bewertet. Die planmäßige Abschreibung wird linear vorgenommen.
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten bewertet, die um die planmäßigen
Abschreibungen vermindert sind. Die planmäßigen Abschreibungen werden gem. § 7 EStG
linear vorgenommen.
Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Einzelwert von EUR 400,00 werden im Jahr des
Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang ausgebucht.
Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Außerplanmäßige Abschreibungen
werden vorgenommen, wenn der zum Abschlussstichtag beizulegende Wert niedriger ist.
3. Umlaufvermögen
Die Bewertung der Waren erfolgte zu durchschnittlichen Einstandspreisen.
Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind erkennbare Risiken durch
Wertberichtigungen berücksichtigt.
68
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
4. Rückstellungen
Die Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden gemäß
IAS 19 („projected unit credit method“) auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 2,50 %
­( Vorjahr: 2,50 %) bei Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgeldern ermittelt. Bei der
Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurden das gesetzliche
Früh­pensions­antrittsalter mit Übergangsbestimmungen und ein Fluktuationsabschlag
angenommen.
Die sonstigen Rückstellungen sind unter Beachtung des Vorsichtsprinzips für alle im Zeitpunkt
der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten nach vernünftiger
kaufmännischer Beurteilung gebildet.
5. Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt.
6. Währungsumrechnungen
Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenbriefkurs des Bilanzstichtags
­bewertet, sofern dieser über dem Buchkurs liegt.
II. Erläuterungen zur Bilanz
1. Anlagevermögen
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der
Jahresabschreibung nach einzelnen Posten sind im angeschlossenen Anlagenspiegel ersichtlich. Im Anlagenspiegel ist auch der Grundwert der Grundstücke angeführt.
2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen zum 31. Dezember 2015 gliedern sich nach der Restlaufzeit wie folgt:
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
EUR
Restlaufzeit
über 1 Jahr
EUR
Bilanzwert
114.804,97
–
114.804,97
2.Forderungen
gegenüber verbundenen Unternehmen
18.403.733,30
–
18.403.733,30
3. Forderungen an Vertriebsstellen
48.812.653,89
–
48.812.653,89
2.273.462,94
622.153,93
2.895.616,87
69.604.655,10
622.153,93
70.226.809,03
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
4. Sonstige Forderungen
und Vermögensgegenstände
EUR
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen – wie im Vorjahr –
­sonstige Forderungen.
69
Die Forderungen zum 31. Dezember 2014 gliedern sich nach der Restlaufzeit wie folgt:
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
TEUR
Restlaufzeit
über 1 Jahr
TEUR
Bilanzwert
106
–
106
2. Forderungen
gegenüber verbundenen Unternehmen
19.764
–
19.764
3. Forderungen an Vertriebsstellen
53.266
–
53.266
2.546
567
3.113
75.682
567
76.249
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
4. Sonstige Forderungen
und Vermögensgegenstände
TEUR
3. Sonstige Wertpapiere und Anteile
Diese Position steht ausschließlich im Zusammenhang mit dem Spiel EuroMillionen und
ergibt sich aufgrund des internationalen Vertrags über die Abwicklung dieses Spiels. Die Wertpapiere und Anteile stehen unter einer treuhändischen Verwaltung.
4. Eigenkapital
Innerhalb der Gewinnrücklagen wurde den freien Rücklagen ein Betrag in Höhe von
TEUR 20.320 zu Lasten des Jahresergebnisses 2015 zugeführt.
Im Vorjahr wurde von den freien Rücklagen ein Betrag von TEUR 4.120 aufgelöst.
5. Sonstige Rückstellungen
Zusammensetzung:
Erfolgs- und Risikoabgrenzungen für diverse Spiele
2015
EUR
2014
TEUR
5.113.700,00
4.600
Personalkosten
18.525.733,00
18.496
Übrige
10.265.890,00
8.895
33.905.323,00
31.991
6. Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 169.431.316,97 (Vorjahr: TEUR 176.445) weisen
zur Gänze eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr auf.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten wie im Vorjahr ausschließlich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen die Glücksspiel- und die Konzessionsabgabe in Höhe von EUR 35.228.323,13 (Vorjahr: TEUR 40.925), die erst nach dem
Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.
70
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
III. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
1. Umsatzerlöse
Die Umsätze werden ausschließlich im Inland erzielt und gliedern sich nach Tätigkeits­
bereichen wie folgt:
2015
2014
EUR
TEUR
615.669.277,99
586.376
7.672.719,08
8.067
182.605.896,71
182.932
955.832,78
994
Klassenlotterie
29.259.826,00
31.346
Brieflotterie
22.634.716,70
22.989
3.730.292,00
4.056
129.458.750,00
127.731
1.303.497.318,39
1.179.361
Lotto
Toto
Joker
Torwette
Zahlenlotto 1–90
Rubbellos
Elektronische Lotterien W2D
Elektronische Lotterien Poker
2.883.159,52
3.326
450.991.465,08
634.958
Bingo
10.579.729,50
10.070
Keno
17.336,50
22
17.935.778,00
18.765
306.153.564,34
339.982
3.084.045.662,59
3.150.975
Elektronische Lotterien VLT
Nummernlotterie
EuroMillionen
2. Außerordentliches Ergebnis
In dieser Position sind Aufwendungen für die im Vorjahr geschlossene Betriebsverein­
barung betreffend Teilzeit mit Dienstbereitschaft enthalten.
3. Steuern vom Einkommen
Der Körperschaftsteueraufwand beläuft sich auf EUR 15.083.183,24
(Vorjahr: TEUR 12.413).
IV. Sonstige Angaben
1. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
Die Gesellschaft steht mit der Casinos Austria AG, Wien in einem Konzernverhältnis und
gehört ihrem Vollkonsolidierungskreis an. Der Konzernabschluss wird beim Firmenbuch des
Handelsgerichts Wien offengelegt.
71
Zu folgenden verbundenen Unternehmen bestehen regelmäßige geschäftliche Beziehungen:
- Casinos Austria AG
- Österreichische Sportwetten Gesellschaft m.b.H.
- Glücks- und Unterhaltungsspiel Betriebsgesellschaft m.b.H.
- win2day Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.
- OOO Ural Loto
- Lotaria Kombëtare Sh.P.K. (vormals: OLG Project Sh.P.K.)
2. Beteiligungen
An den nachfolgend angeführten Unternehmen besteht ein Anteilsbesitz von mindestens
20 % aller Anteile:
media.at Gesellschaft m.b.H.
Sitz des Unternehmens
Höhe des Anteils
Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel
Gesellschaft m.b.H.
Sitz des Unternehmens
Höhe des Anteils
Russisch Österreichische Lotterien Holding
Gesellschaft m.b.H.
Sitz des Unternehmens
Höhe des Anteils
Albanisch Österreichische Lotterien Holding
Gesellschaft m.b.H.
Sitz des Unternehmens
Höhe des Anteils
31.12.2015
31.12.2014
Wien
Wien
26,97 %
26,97 %
31.12.2015
31.12.2014
Wien
Wien
50,00 %
50,00 %
31.12.2015
31.12.2014
Wien
Wien
59,00 %
59,00 %
31.12.2015
31.12.2014
Wien
Wien
100,00 %
100,00 %
3. Erträge aus Beteiligungen
Sie beinhalten einen Gewinnanteil aus der Beteiligung an der Entertainment Glücks- und
Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H. und aus der Beteiligung an der media.at Gesellschaft m.b.H. Im Vorjahr war auch ein Beteiligungsertrag aus der Beteiligung an der Services
aux Loteries en Europe SCRL enthalten.
4. Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter
Angestellte
2015
2014
497
532
Der Jahresabschluss 2015 wurde von den Wirtschaftsprüfern der BDO Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, mit dem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehen.
72
Geschäftsbericht Österreichische Lotterien 2015
impressum
Österreichische Lotterien
Grafik & Produktion
Gesellschaft m.b.H.
schoeller corporate communications
Rennweg 44
1070 Wien
Zertifizierungen und Auszeichnungen
1038 Wien
Telefon: +43 1 79070-0
Illustrationen
Fax:
Stefanie Hilgarth
+43 1 7993939
www.lotterien.at
Fotos
www.win2day.at
Vorstand: Stephan Huger;
www.spiele-mit-verantwortung.at
Dr. Leo Wallner: Nina Goldnagl;
Play Fair: Luiza Puiu
FN 54472 g, Handelsgericht Wien
DVR-Nr: 0476706
Druck
Wograndl Druck GmbH
Auftraggeber
7210 Mattersburg
Österreichische Lotterien
Gesellschaft m.b.H.
Corporate Communications
cc@lotterien.at
Redaktion
Martin Himmelbauer,
Gedruckt nach den Richtlinien des
Österreichischen Umweltzeichens,
UW 924
best
recruiter
15 |16
aut
Martina Landsmann,
Alexandra Gräf, MBA,
Maria Schidl,
Mag. Richard Emele
73
www.lotterien.at