00. G_Akt 01_2005_Endversion

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I MPRESSUM
Herausgeber:
Gudjons-Apotheke, Wankelstrasse 1, 86391 Stadtbergen
Tel.: 0821/4441000 • Fax: 0821/4441001
e-mail: apotheke@gudjons.com • Internet: www.gudjons-apotheke.de
© Gestaltung:
Christian Korn, Feuerbachstrasse 6a, 84034 Landshut • www.christiankorn.de
Abbildungen:
Folgende Abbildungen mit freundlicher Genehmigung des Instituts für Geschichte der
Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart: Titelseite, Bilder auf Seite 4 - 8, 12, 13, 16
Weitere Photos:
Dr. Gypser, Dr. Klaus v. Ammon, Brita Gudjons, Christian Korn, MEV-Verlag, die Autoren.
05 - 2006
I NHALT
„Die stillsten Worte sind es,
welche den Sturm bringen.
Gedanken, die mit Taubenfüßen kommen,
lenken die Welt.“
Nietzsche: “Also sprach Zarathustra”
Editorial
.................................................................................................
2
Historische Hausapotheken aus dem Privatbesitz
von Dr. Gypser und Dr. Klaus von Ammon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Mit Buch und Hausapotheke sein eigener Arzt sein – Über die Laien
in der Entwicklung der Homöopathie von Eberhard Wolff . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 – 9
Die Patienten – die treibende Kraft in der Homöopathie
von Christoph Trapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 – 11
Interview mit Walter Schäfer über die
homöopathischen Laienvereine heute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 – 16
Homöopathischer Hausarzt Hering – ein Ratgeber
nicht nur für Laien von Peter Busch & B. Gudjons . . . . . 17 – 19
Homöopathie aktuell – die Zeitschrift für Praxis und Patient
von Manfred Temme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 – 25
Kleine Auswahl von Laienliteratur
............................
Unsere 150 Einzeldosen in C 30, C 200, C 1000
26 – 27
.............................
Arzneiversand über die Gudjons-Apotheke
und Angebot Therapeutensets à 120 Arzneien
................
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E DITORIAL
m letzten Jahr, als mich ein Journalist einer lokalen Zeitung zum Thema Hausapotheken befragte, fiel mir plötzlich wieder ein, dass mein ostpreußischer Großvater in seinem Schreibtisch eine Schublade hatte, in der Fläschchen mit den Namen Pulsatilla und Nux vomica lagen.
Ab und zu bekamen wir Kinder damals ein paar Kügelchen, sicher bei verdorbenem Magen zu
Ostern, oder so ähnlich…
I
Es musste wohl zu seiner Zeit in Ostpreußen schon eine Laienausbildung zum Heilen mit homöopathischen Arzneien gegeben haben.
Anfang der 80er Jahre entdeckte ich auf einer Reise nach Dresden
den Hering´schen Hausarzt, ein dickes Buch, als Leitfaden für die Laienhomöopathie. Eigentlich hatte ich mir noch nie Gedanken über die
Laien- und Patienten-V ereine der Homöopathie gemacht. W enn ein
homöopathischer Arzt ein so ausführliches Werk für Laien geschrieben hat, musste es doch sicher mehrere Interessenten für derartige
Schriften geben.
Dr. Dorcsi erzählte in den A-C Kursen in Baden bei Wien, die Laien haben die Homöopathie vor dem Untergang bewahrt, als die Antibiotika eingeführt wurden.
Heute entstehen in Krankenhäusern homöopathische Abteilungen und Konsile für alle stationären
Patienten, weil die Patienten danach verlangen.
Was bedeuten die Laien und Patienten für die Homöopathie?
Hier ein paar Schlaglichter zum Thema Laien- und Patientenvereine der Homöopathie gestern, heute und vielleicht morgen……
Kann man auch hier sagen: „Die milde Macht ist groß?“
Ist vielleicht sogar zu hoffen, dass es den Patienten und Laien gelingt, die für die Therapie unverzichtbaren Hochpotenzen in unsere deutsche Homöopathielandschaft einzupflanzen?
Erstaunlicherweise werden diese durch die gültigen Arzneibücher nicht gesondert berücksichtigt, obwohl ca. 8000 Therapeuten sie täglich zum Heilen und Lindern von Krankheiten einsetzen und das schon seit über 150 Jahren.
Die Qualitätsanforderungen an die Ausgangsstoffe zur Herstellung von Hochpotenzen orientiert
sich – wie bei Niedrigpotenzen – an materiell/chemisch bestimmbaren Parametern, obwohl Materie als Wirkprinzip der Hochpotenzen definitiv ausscheidet.
2
H ISTORISCHE H AUSAPOTHEKEN …
… aus dem Privatbesitz
von Dr. Gypser
und Dr. Klaus von Ammon
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Ü BER
DIE
L AIEN
H AUSAPOTHEKE
EIGENER A RZT SEIN
UND
E NTWICKLUNG DER H OMÖOPATHIE
D R . E BERHARD W OLFF
IN DER
VON
Laienvereinen. Allerdings: Im Gegensatz zu ande„Ich gehe zum Homöopathen“. Wer glaubt,
ren „alternativen“ Methoden wie die Priessdass mit diesem geläufigen Satz gemeint ist, ein
nitz’schen Naturheilverfahren oder die Kneippsche
Mensch wolle sich einem Anhänger der HomöoWasserkur geht die Homöopathie mit Samuel Hahpathie anvertrauen, wird sich nicht selten getäuscht
nemann auf einen approbierten Arzt zurück, der
sehen. Mit diesem Satz ist nur allzu oft gemeint,
diese Heilweise speziell für die ärztliche Praxis entdass man nicht zu einem approbierten Arzt, sonwickelt hatte.
dern zu einem Heilpraktiker oder gar zu einem
Laienheiler unterwegs
Doch schon in den ersist‚ auch wenn dieser alten Jahrzehnten spielte
les andere als homöodas Laienelement in der
pathisch behandelt. Der
Hahnemannschen MeGrund für diese vorderthode eine wesentliche
gründige Unsinnigkeit
Rolle. Unter den Grünist nahe liegend. Von ihdern des ersten homöoren frühen Zeiten an bis
pathischen Ärztevereins
in unsere Tage fand die
fanden sich 1829 auch
Homöopathie immer
vier Nichtärzte: Ein
viel Zuspruch bei jenen,
Buchhändler, ein Pastor,
die kein Medizinstudiein Regierungsrat und
um absolviert hatten. Es
ein Apotheker. Als früwaren regelrechte Heiher prominenter Vertreler oder einfach nur
ter der Laienhomöopathie ist auch der westfä„Laien“, die sich mit
lische Jurist Clemens
Tropfen und Kügelchen,
Clemens von Bönninghausen (1785-1864)
Freiherr von Bönningmit niedrigen oder hohausen (1785-1864) zu
hen Potenzen, mit Einnennen, der die Homöopathie praktizierte und unzel- oder Komplexmitteln selbst kurieren wollten
ter anderem Anette von Droste-Hülshoff behanoder ihren Familienangehörigen und Freunden bei
delte, ohne Arzt zu sein. Gleichwohl zählt Böngesundheitlichen Problemen Ratschläge gaben.
ninghausen mit seinen V eröffentlichungen unter
„Homöopathisch“ ist mit der Zeit in Teilen des Allden Anhängern der Homöopathie zu den Wegbetagsgebrauchs gleichbedeutend mit „nichtärztlich“
reitern dieser Heilmethode. Hahnemann schätzte
geworden.
Bönninghausen zwar sehr, er wurde aber von SeiDieser Beitrag will einige Schlaglichter auf die Geten anderer homöopathischer Ärzte angegriffen.
schichte der Laienhomöopathie werfen. ZweifelEtwas anders liegt der Fall bei Arthur Lutze (1813los haben unzählige Laien dazu beigetragen, die
1870), einem Postsekretär, der nach anfänglicher
Homöopathie in den letzten zweihundert Jahren
Laienpraxis Medizin studierte, zum Dr. med. prolebendig zu erhalten – sei es als „Einzelkämpfer“
movierte und in Köthen eine gut besuchte Klinik
oder organisiert in den vielen homöopathischen
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UND
sowie einen florierenden Handel mit homöopathischen Mitteln betrieb. Sein „Lehrbuch der Homöopathie“, das 1860 erstmals erschien, trug wesentlich zur Verbreitung der Heilmethode in Laienkreisen bei.
Ebenfalls schon früh entstanden auch auf Laien abgestimmte Druckerzeugnisse. Aus der ersten Zeit
der Ausbreitung ist etwa Carl Gottlob Casparis „Homöopathischer Haus- und Reisearzt“ (Leipzig
1926) zu nennen. Zwischen 1855 und 1871 gab
der Paderborner Arzt Peter Meinolf Bolle die „Populäre Homöopathische Zeitung“ heraus. Die bedeutendste homöopathische Laienzeitschrift, die
„Leipziger populäre Zeitschrift für
Homöopathie“,
erschien seit 1870.
hängern als eine Heilweise aufgefasst und propagiert, die auch von Nichtärzten ohne großen sachlichen, finanziellen und geistigen Aufwand erlernund praktizierbar sei. „W estenmittel-Doktor“
nannte die Bevölkerung einer süddeutschen Stadt
einen frühen Anhänger, von Beruf Graveur, weil er
immer homöopathische Arzneimittel in seiner Weste mit sich trug und, wenn er um Rat gefragt wurde, auch gleich abgeben konnte.
Für die Wende zum 20. Jahrhundert kann mit dem
drastischen Beispiel eines württembergischen
Ortsvorstehers beschrieben werden, wie ganz pragmatische Erwägungen zu einer
Abkehr von der
akademischen
Medizin führen
konnten. Ein
württembergischer Pfarrer
Die Ursachen für
schrieb nämlich
diese Beliebtheit
damals in seiner
der Homöopathie
Autobiographie:
unter Nichtärzten
Zeugnis Samuel Hahnemanns (1755-1843)
„Schultheiß Bierdürften in einer
über die Befähigung von Clemens von
lein erzählte mir,
ganzen Reihe von
Bönninghausen zur Ausübung der Homöopathie;
wie er dazu geKöthen 1833
sich auch zeitlich
kommen sei, Hoverändernden
möopath zu werden. Er selbst sei kränklich geGründen gelegen haben. Nur einige von ihnen könwesen und habe eine Frau gehabt, die ihm nach
nen an dieser Stelle kurz angerissen werden. Eiund nach fünf Kinder geboren habe. Jedes Jahr
ner war der jeweilige Zustand der etablierten, akaaber habe er ungefähr 100 Gulden für Arzt und
demischen Medizin und das Verhältnis, das die PaApotheke gebraucht und jedes Jahr eine Leiche im
tientenschaft zu ihr entwickelte. W enn das V erHause gehabt. Zuletzt sei er ohne Frau und ohne
trauen in die Ärzte schwand, stieg die Bereitschaft,
Kinder gewesen. Ebenso habe er im Stalle jedes
sich selbst und mit anderen Mitteln zu kurieren.
Jahr einen empfindlichen Schaden erlitten, trotzDazu kommt der in unserem Zusammenhang entdem er auch da für den Tierarzt und Arzneimittel
scheidende Vorteil der einfachen Anwendbarkeit
große Rechnungen bezahlt habe. Da habe er geder Homöopathie durch Laien, auch wenn Hodacht, so könne es nicht fortgehen; da müsse er
möopathen, die sich als Experten verstehen, dies
umstecken. Er habe sich eine homöopathische
immer wieder als ein Missverständnis bezeichneApotheke und ein Buch dazu gekauft, habe wieten. Trotzdem wurde sie schon von frühen An-
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UND
der geheiratet, und jetzt habe er nichts mehr für
Arzt und Apotheke gebraucht, keine Leiche mehr
im Hause und keinen Schaden mehr im Stalle gehabt, und er selbst sei auch gesünder geworden.“
Bücher studierten wir fleißig und hatten bald die
Freude, gute Kuren und Heilungen in der eigenen
Familie und in der Gemeinde zu machen, besonders auch an Kindern.“
Wie weit eine Wurzel der Laienhomöopathie auch
Weiter war eine mangelhafte Versorgung durch das
in „volksmedizinischen“ Praktiken begründet ist,
professionelle medizinische Dienstleistungsangebot
lässt sich an diemanchmal der
ser Stelle kaum
Grund zum Überbeantworten. Ohtritt zur Hahnene Zweifel baute
mannschen Mesie auf die Traditithode. So gab die
on der gesundWitwe des Pfarheitlichen Laienrers, der die obiselbsthilfe. Eine
gen Beobachtunzumindest teilweigen aufgezeichnet
se V erdrängung
hatte, rückblidieser „Volksmeckend ihren Umdizin“ durch unzug in ein arztferter anderem die
nes Gebiet als
Homöopathie entGrund für den
deckte eine volksÜbertritt zur Hokundliche Umframöopathie an: „Im
ge bereits zu BeHerbst 1864 mit
ginn des 20. Jahrunserem Abgang
hunderts: „Zu
von Hechingen
dem Schwinden
wurden wir mit
der volkstümlider Homöopathie
chen Mittel haben
bekannt. Wir zoübrigens nicht
gen auf die Pfarrei
nur die heutige
Wollhausen bei
Schulmedizin,
Crailsheim, und
Ministerielle Erlaubnis zur homöopathischen
sondern
auch das
uns war bange,
Behandlung für Clemens von Bönninghausen;
Aufkommen
andass wir nun den
Berlin 1843
derer volkstümRat des allopathilich gewordener Heilmethoden, wie der Homöoschen Arztes für uns und die kleinen Kinder , den
pathie oder der Kneippschen Kaltwasserkur oder
wir viel in Anspruch genommen hatten, entbehren
werden. So ließen wir uns mit der Homöopathie be- gar des Magnetismus beigetragen. Die homöopakannt machen, und mein Mann war bald davon be- thische Heilweise gewinnt immer mehr Anhänger,
und es ist bezeichnend, wennauch vielleicht übergeistert. Die erste Apotheke in Streukügelchen und
trieben, was aus einem Ort des Oberamts Calw bezwei Bücher bezog er von Herrn F.A. Günther; die
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UND
richtet ist, dass die alte volkstümliche Behandlung
durch Gründung eines homöopathischen Vereins
verdrängt worden sei. Haben sich die Dinge auch
wohl in wenigen Gemeinden so weit entwickelt, so
dringen doch die handlichen homöopathischen
Hausapotheken in immer weitere Kreise vor. Noch
mehr werden in
ganz ähnlicher
Weise wie die der
älteren Behandlungsweise anhängenden W underdoktoren
Männer und Frauen aufgesucht, die
homöopathische
Mittel abgeben.“
Einen entscheidenden Einfluss hatte offenkundig
der Tübinger protestantische Theologe T obias
Beck, der 1842 zum Professor berufen wurde: Ein
Biograph schrieb: „Selbst vom akademischen
Lehrstuhl herab hat er seine zahlreichen Zuhörer
auf Hahnemanns Heilmethode hingewiesen, und
bei belehrender
Unterhaltung im
Kreise der Näherstehenden oder
auf den bekannten
Spaziergängen mit
Schülern und
Freunden bildete
die Homöopathie
das Lieblingsthema. Gewiss hat
Beck Hunderte
von Theologen mit
ihr bekannt gemacht; zum großen T eil ist ihm
die Verbreitung in
Pfarrhäusern zu
verdanken.“
Die Anhängerschaft der Laienhomöopathie war
indes nicht gleichmäßig über das
Territorium des
Deutschen Reiches verteilt. So
In dieser frühen
war ein früher beKrankengeschichte Annette von Droste-Hülshoff für die
Phase waren noch
reits erkennbarer
Jahre 1835 bis 1839 im ersten Krankenjournal
eher das gehobeSchwerpunkt in
Clemens von Bönninghausens (1785-1864)
ne Besitz- und BilHahnemanns früdungsbürgertum sowie zum Teil sogar Adlige die
herem Wirkungsbereich Sachsen angesiedelt. Zwei
Hauptträgerschicht der Laienhomöopathie. Mit
weitere bildeten sich später heraus. Zum einen das
dem Aufkommen der homöopathischen V ereine
Gebiet des Rheinlands und W estfalens, zum andeänderte sich dies langsam. Der erste V erein für
ren Württemberg, das bald die Vorreiterrolle überganz Württemberg, die „Hahnemannia“, war noch
nahm. Wie es zu einer solchen räumlichen V erteivon einem Graf, einem Freiherr, einem Fabrikanlung kam, ist bis heute noch nicht befriedigend geten, einem Apotheker , einem Ingenieur , einem
klärt worden. Eine besondere Bedeutung mag jedoch
Pfarrer und einem Kirchenbeamten gegründet
haben, dass es sich hierbei um Gebiete mit relativ
worden. Als dann viele V ereine in größeren und
fortgeschrittener Industrialisierung handelte.
kleineren Städten, ja sogar in vielen stadt- und inEine Grundlage für die württembergische Hodustrienahen Dörfern gegründet wurden, da entmöopathie mögen gerade die Pfarrer gewesen sein.
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die nichtorganisierten Anhänger der Methode hatten sich mit den Jahrzehnten beträchtlich gemehrt.
Schätzungen gingen in dieser Zeit von ein bis zwei
Millionen Anhängern der Homöopathie, eine spätere Umfrage von
zehn Prozent der
Bevölkerung aus.
Eine andere Einschätzung meinte:
„Es dürfte wohl
kaum ein Haus,
kaum eine Familie
existieren, wo
nicht wenigstens
ein homöopathisches Fläschchen
Verein für Homöopathie und Lebenspflege 1886 e.V.
aufgestöbert werHeidenheim: Gruppenfoto 50er Jahre
den könnte.“
wickelte sich die Laienhomöopathie immer mehr
zu einer Sache der „kleinen Leute“, der Industriebevölkerung. Das konnte man auch daran ablesen, dass oft die meisten der V ereinsmitglieder
bei den staatlichen Krankenkassen versichert waren, was damals
für die Arbeiter
Pflicht, für den
Mittelstand aber
eine freiwillige
Entscheidung war.
Beinahe eben so
früh, wie sich
Nichtärzte der homöopathischen
Heilmethode zuwandten, begannen sie sich auch an einzelnen Or- Was machten aber solche homöopathischen Verten zu organisieren. In den 1830er Jahren waren
eine? Ähnlich anderen „alternativmedizinischen“
solche Vereine jedoch noch Einzelfälle. Erst in den
Gesundheitsvereinen kümmerten sie sich um die
1880er Jahren wurde diese Vereinsform dann zahAusbreitung und Interessenvertretung ihrer jelenmäßig bedeutweiligen Heilweisam, und langse. Die Mitglieder
sam konnte man
trafen sich, um
von einer homöosich in der Hopathischen V ermöopathie zu
einsbewegung
üben, sich Vorträsprechen. Gegen
ge anzuhören
Ende des letzten
oder bei „FrageJahrhunderts
stunden“ von Verschossen im daeinsexperten
maligen KönigEmpfehlungen für
reich Württemeine Therapie zu
Mitglieder des Homöopathischen Vereins Heidenheim
berg die homöoerhalten. Gleichbei einer Kräuterexkursion, ca.1930er Jahre
pathischen Vereizeitig versuchten
ne wie die Pilze
diese Vereine ein gutes Arztangebot für ihre beaus dem Boden. In den 1920er Jahren gab es dann vorzugte Heilweise zu erreichen. Sie machten am
in Deutschland mehrere hundert homöopathische
Wochenende gemeinsam Ausflüge oder KräuterVereine mit einigen zehntausend Mitgliedern. Auch
wanderungen. Manche Vereine richteten die ver-
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UND
rer Zeit. Die homöopathischen Vereine entstanden
schiedensten Dienstleistungseinrichtungen für ihparallel zum Zeitalter der Vereine als Massenkulre Mitglieder ein. V on der gemeinsamen Besteltur. Heute ist das anders. Homöopathische Vereilung homöopathischer Arzneimittel über Vereinsne gibt es durchaus noch für diejenigen, denen der
bibliotheken bis hin zum Bau von Licht-Luft-Sonpersönliche Konnenbädern und
takt am Herzen
der Einrichtung
liegt. Doch findet
von Sterbekassen.
der WissensausDabei waren die
tausch über die
Homöopathen in
Homöopathie
der Regel nicht
mittlerweile viel
das, was man
mehr über das Inheute als „Austernet statt. Dass
steiger“ oder
dabei die Grenzen
„Rohkostapostel“
zwischen Laien
bezeichnen würund Ärzten verde, eher normale
schwimmen, ist
DurchschnittsHomöopathische Hausapotheke
ein Phänomen,
menschen. Das
Dr. Klaus v. Ammon
das in der gegenbedeutete aber
wärtigen Medizin allgemein ist. Für die Homöoauch, dass es in solchen Vereinen nicht anders zupathie ist es aber nicht ganz neu.
ging, als in den benachbarten Gesangs-, Kaninchenzüchter- oder Sportvereinen. Die Zusammenkünfte waren oft alles andere als abstinent, und
ein Mitglied beklagte sich einmal, dass man vor
Adresse des Autors:
lauter Zigarrenrauch den Redner des Abends gar
Dr. rer. soc. Eberhard Wolff
nicht mehr hätte erkennen können – er hatte über
Medizinhistorisches Institut
gesunde Lebensweise gesprochen.
der Universität Zürich
Auf diese W eise war das Bild, das die Laienhoeberhard.wolff@mhiz.unizh.ch
möopathie widerspiegelte, immer auch ein Bild ih-
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D IE PATIENTEN
–
DIE TREIBENDE
VON
E
K RAFT
IN DER
H OMÖOPATHIE
C HRISTOPH T RAPP
Auch dies geht aus der Umfrage hervor. An zweirst kamen die Frauen, dann brachten sie ihter Stelle und dicht auf, wird von den Befragten
re Kinder und schließlich kamen auch die
Ehemänner, die sich im Grunde eher auf eine tech- die Akupunktur genannt. Auf Platz drei kommt die
Kneipp-Therapie, es folgen Fußreflexzonen-Masnische Medizin verlassen. Doch die sichtbaren Ersage und Bachblüten-Therapie.
folge der Homöopathie überzeugten sie dann auch.
Diese Erfahrung machen homöopathische Ärzte
Die große Nachfrage schafft ein wachsendes Anhäufig, und Umfragen belegen dies auch: Frauen
gebot, und das sorgt in fast allen Bereichen rund
gelten als die typischen Patienten in der Homöoum das Thema Homöopathie für V orteile für Papathie, so eine repräsentative
tienten, die auch als Kunden
Umfrage aus dem Jahr 2001. Etoder potentielle Versicherte umwa 37 Prozent der Deutschen
worben werden.
haben sich schon einmal hoKrankenkassen: Seit dem 1.
möopathisch behandeln lassen,
April erstatten etwa 50 gesetzliheißt es in dieser Studie, die die
che Krankenkassen homöopaApotheken Umschau in Auftrag
thische Leistungen, die von Vergegeben hatte. Davon haben
tragsärzten mit der Zusatzbeknapp 80 Prozent eine nachhalzeichnung Homöopathie ertige Besserung ihrer Beschwerbracht wurden. Damit ist jetzt
den erfahren. Dies wird auch
schon fast jede vierte Krankenvon einer Marktanalyse von IMS
kasse dem V ertrag zur InteHealth bestätigt. Frauen werden
grierten
Versorgung (IV) beigePhytopharmaka und HomöopaDie Publikumszeitschrift
treten,
und
Monat für Monat
“Homöopathie” des DZVhÄ
thika wesentlich häufiger verkommen
weitere
hinzu. Von der
ordnet als Männern. Interessant
Kassenseite
hört
man
mittlerweile,
dass
es als Wettauch das Alter der Patienten, die homöopathische
bewerbsnachteil
angesehen
wird,
dem
IV Vertrag
Mittel bevorzugen. Rund 60 Prozent entfallen auf
Homöopathie
nicht
beigetreten
zu
sein.
Für gedie unter 40jährigen. Das ist bei den Phytopharsetzlich
versicherte
Patienten
liegt
der
Vorteil
auf
maka anders. Hier entfällt annähernd die Hälfte
der
Hand:
Sie
erhalten
die
homöopathische
Beder Verordnungen auf über 60jährige Patienten.
handlung ohne Zuzahlung. Welche Krankenkassen
Nicht erfasst wurden in den Umfragen die regiodem Vertrag beigetreten sind, erfahren Sie unter
nalen Unterschiede, bekannt sind sie schon. Die
www.welt-der-homoeopathie.de in der Rubrik
homöopathische Laienbewegung ist traditionell in
Homöopathie für Kassenpatienten.
Baden-Württemberg stark, in diesem Bundesland
finden sich neben Bayern auch die meisten hoApotheken: Seit dem Start der IV V erträge im
möopathischen Praxen. Doch der Norden und der
Juni letzten Jahres haben schon über 2.500 ApoOsten der Republik holen ganz deutlich auf.
theker eine Fortbildung in Homöopathie absolviert,
sie ist die Voraussetzung zur Teilnahme. Der VorBei den überzeugenden Zahlen wundert nicht, dass
teil
für Patienten liegt in der guten Beratung und
die Homöopathie unter den alternativen Behandder
Vernetzung zwischen Arzt und Apotheker und
lungsmethoden in Deutschland die beliebteste ist.
10
D IE PATIENTEN
–
DIE TREIBENDE
K RAFT
dem größeren Homöopathie-Angebot in der Apotheke.
Arzneimittelhersteller: Die Nachfrage bestimmt die Produktvielfalt. Hersteller homöopathischer Arzneimittel gehen auf die Bedürfnisse der
Kunden ein, beispielhaft ist das große Angebot an
homöopathischen Hausund Notfallapotheken,
Sortimente für Sportverletzungen, für typische
Frauen- oder Kinderkrankheiten und für unterwegs. Die Selbstmedikation leichterer Erkrankungen oder V erletzungen ist sehr beliebt. In Zusammenarbeit mit dem
Deutschen Zentralverein
homöopathischer Ärzte
(DZVhÄ) ist eine Hausapotheke des Labors
Gudjons entstanden.
IN DER
H OMÖOPATHIE
Ärzte: In den letzten 15 Jahren hat sich die Zahl
der Ärztinnen und Ärzte, die die Zusatzbezeichnung
Homöopathie erworben haben, etwa verdreifacht.
Auch das ist auf die Nachfrage, auf das Interesse
der Patienten zurückzuführen. Aber natürlich stecken hinter dieser Entwicklung auch die therapeutischen Möglichkeiten der Homöopathie, die
immer mehr Mediziner
für sich entdecken. Ihren
guten Ruf hat die Homöopathie aber nicht nur
gut ausgebildeten Therapeuten zu verdanken,
sondern auch gut geschulten Patienten, die in
der Lage sind, ihre Symptome und deren Besonderheiten zu erkennen
und sie in der Anamnese
zu schildern.
Die Publikumszeitschrift
Homöopathie informiert viermal im Jahr
Krankenrund um die HomöopaDie Haus- und Notfallapotheke des DZVhÄ
häuser: Sie galten als
thie.
Das Jahresabo für
Vertrieb: Gudjons-Apotheke
das Bollwerk der Schul5,–
Euro
inkl. Porto gibt
99,90
e
medizin, doch nach und
es
beim
Deutschen
Zennach öffnen sich immer mehr Häuser oder Statralverein
homöopathischer
Ärzte,
DZVhÄ,
tionen auch der Homöopathie. Begründet wird
dies mit dem Patientenwunsch. Doch auch die gu- Tel.: 0228/2425330, e-Mail info@dzvhae.de
ten Erfolge der Homöopathie in Kinderkrankenhäusern, wie dem Dr . von Haunerschen Kinderspital in München, spielen eine große Rolle. Die
Nachfrage nach stationärer homöopathischer Behandlung ist so groß, dass vor zwei Jahren die rein
homöopathisch therapierende Hahnemann-Klinik
Bad Imnau eröffnet werden konnte. Alle homöopathischen Kliniken oder Stationen werden ab der
Frühjahrsausgabe 06 der Publikumszeitschrift Homöopathie in einer Serie vorgestellt.
Christoph Trapp
Pressesprecher der DZVhÄ
11
I NTERVIEW
ÜBER DIE
WALTER S CHÄFER
HOMÖOPATHISCHEN L AIENVEREINE
MIT
HEUTE
87 Ortsvereine mit 7.538 zahlenden Mitgliedern,
dazu noch Ehrenmitglieder und freigestellte ArSehr geehrter, lieber Herr Schäfer, was können
beitslose in Sachsen. Damit der Abstand zu den daSie als aktives Mitglied des Metzinger Laienvermaligen „Patriarchen“ – Vereinen zu uns heutigen
eins der Homöopathie, Hahnemannia, über die
„Vereinsmuffeln“ auch augenfällig werde, führe ich
Homöopathievereine in der heutigen Zeit erdie einzigen danach überlieferten gesamtdeutschen
zählen?
Mitgliedszahlen an: laut der fachübergreifenden
Walter Schäfer:
Stuttgarter Zeitschrift „Hippokrates“ 1943, Seite
219 hatte der Biochemische Bund 1936 etwa
Zuerst möchte ich sagen: die Homöopathie ist der
180.000 Mitglieschönste deutsche
der, der PrießBeitrag zum Weltnitzbund (Deuterbe der Heilkunscher Bund für
de, sie wächst,
naturgemäße Leblüht und gedeiht
bens- und Heilals selbstständiger
weise) 120.000,
Ast am W eltender Hahnemannbaum der Arzneibund (Reichsheilkunde. Es gibt
bund für Homöoallerlei Stengel
pathie und Geund Blüten, von
sundheitspflege)
denen eine die
48.000, der
Volksbewegung
Verein für Homöopathie und Lebenspflege 1886 e.V.
Kneippbund
für Homöopathie
Heidenheim: Gruppenfoto / ca. 1940-1950
48.000, der
(und NaturheilSchüßlerbund etwa 32.000. Sicher gab es da auch
kunde) ist. Diese weit über 100 Jahre alte LaienDoppelmitgliedschaften und einige waren eingebewegung hielt und hält bis heute die Homöopatragene Mitglieder, um nach außen im NS-Staatsthie lebendig und bezieht sich auf die Bereiche
system organisiert und damit geschützt zu sein.
Selbsthilfe und Vorbeugung. Davon zeugen Jubiläums- und Festschriften, die uns über die letzten
Von dem jeweiligen Sparbuch abgesehen, besaßen
hundert Jahre erhalten geblieben sind.
diese Ortsvereine vor der Nazi-Enteignung selbstGudjons aktuell:
Aus meinem Archiv habe ich auch ein paar ältere
Zahlen und Daten, die möchte ich zuerst bringen:
Frau Petra Grubitzsch beschrieb die sächsische Laienbewegung als die stärkste nach Württemberg
zwischen der Reichsgründung 1871 und der Nazi-Diktatur 1933. Belegt waren für diese Zeit 444
Vereine; davon 116 in Württemberg, 106 in Sachsen, 75 in Preußen, 31 in Baden und 10 in anderen Bundesstaaten des Deutschen Reiches. Die
Thalheimer 60. Verbandstagung 1933 registrierte
12
gebaute V ereinsheime, Grundstücke für Schrebergärten oder geschützte Kinderspielplätze,
Turnwiesen, Vereinsbüchereien oder sommers Badeanstalten.
Konkret zählte der Rechenschaftsbericht für 1964
an die Jahreshauptversammlung in Bad Cannstatt
am 23.5.1965 auf: neun Frauengruppen, 37 Vereinsbüchereien mit geschätzten 2000 Bänden, anatomische Tafeln in Neuffen, Königsbronn u. Giengen, Torsomodelle in Metzingen u. Geislingen, Ton-
I NTERVIEW
ÜBER DIE
WALTER S CHÄFER
HOMÖOPATHISCHEN L AIENVEREINE
MIT
HEUTE
bandgeräte in 6 Vereinen, Vervielfältiger in 3, Lichtbildgeräte mit Dias in 10 V ereinsheimen. Einige
Vereine besitzen kleine W andtafeln und Einrichtungen für Gesundheits- und Krankenpflege.
Die Laienbewegung aus einem Guss gibt es allerdings nicht, eher Konkurrenz und Spaltung, je nach
Sicht. Der BPH (Bundesverband Patienten der Homöopathie) steht hinter den Ärzten.
Es war einmal …
Es gibt eine Gruppe von Vereinen, wie zum Beispiel
gleich der nebenan in Nürtingen um die Monatszeitschrift „Naturarzt“ herum, die jede Berührung
mit der Hahnemannia ablehnt. Oder zum Beispiel
„Sonderformen“, wie die Patienten eines homöopathischen Arztes, der verspricht, einen europäisch
anerkannten „Homöopathen“ für alle Interessierten zu schaffen usw.
Nach 1950 gab es immer mehr Apotheken in kleinen Orten. Damit wurden Fragekästen und vereinseigene Medikamente überflüssig. In gedruckter Form waren nummerierte Fragen und Antworten sowohl in „Natürliche
Heilweisen“ bis 1972 als
auch in der „Zeitschrift für
Klassische Homöopathie“
von 1957 bis 1978 üblich.
1946 hat es einen FörderBerühmt war in diesem Zuverein Krankenhaus für
sammenhang die VerständNaturheilweisen Heidennisfrage, die zur unendlich
Kopf des Beiblattes der Leipziger
heim
gegeben, dem es gewiederholten Prüfungsfrage
Populären Zeitschrift für Homöopathie
lungen
ist, die Belegabteivon 1931
aufrückte: „Welcher Potenz
lung
für
Homöopathie vom
entspricht ein Kräutertee?“*
Kreisrat genehmigen zu lassen.
Nun zu den Vereinen selbst:
Oder ein anderes Beispiel: im April 1971 grünDie Hahnemannia ist die älteste und sicher auch
deten Laien einen Förderverein, um die Assisgrößte Laienorganisation in Deutschland, in detenzarztstelle im neuen Krankenhaus zu finanzieren Leitungsgremien keine Ärzte und Heilpraktiren. Herr Zirm schrieb darüber in seinem Rückker zugelassen sind.
blick im Oktober 1996: „Neben der Einmaligkeit,
Sie vertritt derzeit 53 Ortsvereine, gegliedert in 7
an einem kommunalen Krankenhaus eine HoBezirke, zählt etwa 5100 Mitglieder und eine Grupmöopathische Abteilung zu haben, ist es wohl auch
pe von Schweden, die an Homöopathie sehr inteeinmalig, dass Bürger jahrzehntelang finanzielle
ressiert sind.
Beiträge leisten, ohne vielfach eine Gegenleistung
zu erhalten. Bis Ende 1995 wurden 903.240,– DM
Die Hahnemannia wird von der Robert-Bosch-Stifan Spenden (ohne den Zuschuss des Landkreises)
tung gefördert und erhielt bisher ca. 5.600,– e
aufgebracht.“
im Jahr; das meiste kommt allerdings aus Mitgliedsbeiträgen. Sie darf ein Sitzungszimmer im Robert-Bosch-Krankenhaus zu Tagungen nutzen. Ansonsten gilt das Prinzip: möglichst unabhängig und
Freiwillige vor!
* Unter allen Zusendern der richtigen Antwort verlosen wir 3 Haus- und Notfallapotheken – Einsendeschluss: Sommersonnenwende 2006.
Die Vereine versorgen ihre Mitglieder je nach Beitragsatz mit Zeitschriften, früher waren das z.B.
„homöopathische Monatsblätter“, die dann im
Preußler V erlag Nürnberg aufgegangen sind in
„Modernes Leben – natürlich Heilen“. Heute sind
es meistens die Journale „Natur & Heilen“ oder
13
I NTERVIEW
ÜBER DIE
WALTER S CHÄFER
HOMÖOPATHISCHEN L AIENVEREINE
MIT
„Homöopathie aktuell“, die als Mitgliedszeitschriften dienen.
Offizielles Mitgliedsblatt der Homöopathiefunktionäre ist das in Laichingen von Frau E. Häberle
verfasste „Hahnemannia Info“. Es erscheint 4 x
jährlich mit T erminen, Spendenaufrufen, gelungenen Pressedarstellungen usw. (Kapuzinerweg 20,
89150 Laichingen, T el./Fax: 07333-6527). Eine
sehr grosse Bewegung für Naturheilverfahren und
Homöopathie in Europa ist mit 38.000 Mitgliedern “Natur und Medizin” – der Förderverein der
Karl u. Veronica Carstens-Stiftung in Essen.
Gudjons aktuell:
Das ist ja ein ganzer Strauß voll Fakten und Zahlen, sehr schön! Was Hahnemann wohl zu einer
solchen Entwicklung seiner neuen Heilmethode gesagt hätte?
Walter Schäfer:
Von einer Ausnahme im Cholerajahr abgesehen,
als Hahnemann den Mühlhausern bei Erfurt empfahl, Geld zusammen zu legen und eine Hausapotheke mit 96 Mitteln zu kaufen, er werde dann einen Arzt dorthin vermitteln, sprach sich Hahnemann kompromisslos gegen Laienbehandler und
zeitgenössische „Volksarzneybücher“ aus. So zu lesen bei Richard Haehl Bd. I, S. 207.
Wenn ich auch noch die „Kleinen Gesammelten
Schriften“ (KGS, S. 426ff) Hahnemanns zitieren
darf, da sagt er: „… man solle statt Aberglauben
die Patienten gewöhnen, mehr durch gute Lebensordnung als durch Arznei die Krankheit zu entfernen. Denn auf den genau erwogenen Krankheitszustand ein passendes Heilmittel anzuwenden
– eine Kunst, die wir Ärzte in den meisten Fällen
selbst noch nicht erreicht haben, werden sie nie
lernen.“
14
HEUTE
Dennoch fügte es die Geschichte genau anders herum, das meint jedenfalls das Meißener Tageblatt
in seinem Sonderdruck im April 2005, wenn es
schreibt: „Dr. Hahnemann aus Meißen veränderte die Welt mit der heilsamen Ähnlichkeitsregel und
die Laien popularisieren weltweit Homöopathika
und Gesundheitsförderung für alle.“
Vielleicht hat Hahnemann in seiner Pariser Zeit darüber etwas lockerer gedacht. Es gibt nämlich diesen Brief vom 23. Juli 1842 an Mme. Charvet in
Turin, in dem er schreibt (Übersetzung):
Gnädige Frau!
Ich lobe Sie von ganzem Herzen für
Ihre homöopathischen Arbeiten. Die
Eigenschaft als Frau schließt das Talent
für diese wichtige Kunst nicht aus, im
Gegenteil, die gebildeten und von weiblichen
Oberflächlichkeiten freien Frauen besitzen
eine Feinheit des Taktgefühls, die die
Männer kaum haben und die zum
Heilen unerlässlich ist.
Fahren sie fort, meinen Beifall haben
Sie und ich schätze Sie hoch. --Niemals in keinem Falle, mischt man
zwei Arzneimittel, welche sie auch seien,
zusammen; die, die solche Mischung
vornehmen, sind keine Homöopathen.
Madame Hahnemann und ich sind
von ganzem Herzen die Ihrigen.
Samuel Hahnemann.
I NTERVIEW
ÜBER DIE
WALTER S CHÄFER
HOMÖOPATHISCHEN L AIENVEREINE
MIT
Gudjons aktuell:
Sie sind ja wirklich sehr gut informiert, lieber
Herr Schäfer, danke für die Zitate und die Übersetzung des Briefes von Dr. Hahnemann.
Man kann daran erkennen, wie Hahnemann
sich im Laufe seines Leben und nachdem er aus
den Kampfjahren in die Anerkennung seiner Arbeit gelangte, wandelte.
Was bieten die Vereine heute ihren
Mitgliedern? Wie
ist das z.B. bei Ihnen in Metzingen
ganz konkret?
Walter Schäfer:
Wenn es heute am
Ort Begeisterte für
das Ehrenamt gibt,
die wie ein Kristallisationskern wirken und das Organisieren von Lokal,
Schlüssel, T ermin,
Aufräumen, Textkopien erstellen, rechtzeitig an Lokalpresse und Vereinsnachrichten schreiben und
Briefe einwerfen… und dann eher ein Rundgespräch fördern, dann erhält ein Arbeitskreis Dauer. Wir besprechen zum Beispiel:
• Bericht aus Meißen über April-Feier 2005,
Thema: Ist Homöopathie nachweisbar? Beispiele sammeln
• Kann ich Dr. Hahnemanns Prüfungsfragen von
1834 beantworten? (Kopie aus: Richard Haehl
II Seite 204)
• Jemand hörte von der Katalysator-Wirkung von
Selen und berichtet der Gruppe; wir schlagen die
homöopathische Arzneiprüfung von Selennach
HEUTE
• Im Vereinsheft „Natur und Heilen“, München,
erschien ein zweiteiliger Aufsatz über Schilddrüse; jemand hatte im vergangenen Oktober
in Wannweil einen Vortrag über Lycopus virginicus / Wolftrapp gehört. Er ergänzt obigen
Aufsatz, indem er die Monographie von Lycopus im Madaus'schen Lehrbuch der biologischen Heilmittel mitbringt
• Weil Altenpflege bei jemand Gesprächsstoff war:
jemand leiht „Geriatrie und Homöopathie“ (Dr. W. Gawlik) aus, jemand liest
den Aufsatz von Dr .
H. Chand (in: ZKH
26/1982, 135 f.)
zum gleichen Thema
u. referiert darüber,
wir wählen das Arzneibild von Bariumcarb. aus, was ist alt
daran?
• Jemand erhielt
„Erste Hilfe durch
Homöopathie“
(Dr. Manuel Mateu
i Ratera 1997) geschenkt, ausgewählt wird Ammon-carb. / Hirschhornsalz: W er kennt das
noch? Wer hat Erfahrung mit Ammonium bromatum bei Halsweh, bei Hochgebirgstour?
• Knieschmerzen, Differentialdiagnose, mögliche
Mittel: Magnesium, Sepia, Zincum; weil
Schmerz höchst subjektiv ist, Frage: wie tut's
weh? (und bitte nicht nur: stechend), also Liste aus einem Repertorium aufschlagen
• Thema aus der Apotheken-Umschau 1.7.2005:
Frauen werden anders krank als Männer; kritische Frage an die Übersicht dort auf S.14: W as
fehlt noch? Daraus folgte für den nächsten Abend:
• Was kann ich beobachten? Nicht einfach die 4
15
I NTERVIEW
ÜBER DIE
WALTER S CHÄFER
HOMÖOPATHISCHEN L AIENVEREINE
MIT
psychopathologischen Standard-Typen neurotisch, depressiv, zwanghaft u. hysterisch, sondern viel individueller: mimosenhaft empfindlich bei jeder Kritik, stur wie ein Panzer ,
zögerlich, kann sich nur schwer entscheiden,
Morgen- bzw. Abendmensch, rauhe Schale mit
weichem Kern- und welches Homöopathikum
gibt das jeweils
wieder?
HEUTE
Gudjons aktuell:
Das ist ja Unterrichtsmaterial für Profis, unglaublich, wie komplex der Unterricht für Laien hier in Metzingen ist.
Kräuterwanderungen finden auch statt und
werden von Prof. Huber durchgeführt.
Ein rundes Programm, und es
ist zu erkennen,
• Heilungshindass alle Beteidernisse nach
ligten Freude an
Organon VI
der Arbeit ha§260: W elche
ben.
sind vorbei,
Herzlichen Dank
welche sind aklieber Herr Schätuell, welche
fer für Ihre inkonkreten Ausformativen Auswege habe ich?
führungen über
Die meisten hadie Laien der Hoben den „Boemöopathie heute
Mitglieder des Vereins für Homöopathie und
ricke“ zum
und die RückbliLebenspflege 1886 e.V. Heidenheim bei einer
botanischen Wanderung, ca. 1940-1960
cke in vergangeNachschlagen,
ne Jahrzehnte.
einer hat den
Jetzt
kann
ich
mir
sehr
viel
genauer
vorstellen,
blauen Band Adolf zur Lippe, Grundzüge u. chaum
was
es
dabei
geht.
rakteristische Symptome (1983).
Der Arbeitskreis Homöopathie des Metzinger Vereins trug Materialien für die CD „Homöopathie und
Melisse statt Ritalin“ zusammen; sie ist auf der
Homepage der Hahnemannia frei zugänglich.
Mit tatkräftiger Unterstützung der Volkshochschule
Metzingen – Ermstal soll im nächsten September
eine Ausstellung „Homöopathen im Ermstal“ öffentlich machen, welche Schätze zur Selbsthilfe verfügbar sind; kommen und lernen muss jede/-r
selbst. Semester-Eröffnung der VHS für 28. Sept.
2006 geplant.
16
Heilpraktiker
Walter Schäfer
Spagyrik • Homöopathie
Steinweg 16
72555 Metzingen
Tel.: 07123/4500
“H OMÖOPATHISCHER H AUSARZT H ERING ”
EIN R ATGEBER NICHT NUR FÜR L AIEN
14. A UFLAGE , 1875 (HHH)
(Heute erhältlich als unveränderter Nachdruck der 14. Auflage. Stuttgart 1875, 397 Seiten, geb.
Verlag für homöopathische Literatur Bernd von der Lieth, Hamburg 2006; Preis 35,00 Euro.)
von Peter Busch und Brita Gudjons
D
en Auftrag, ein paar erklärende Worte zu diesem einstmals an die medizinischen Laien gerichteten W erke zu
schreiben, ist mir ein
schwieriges Unterfangen
gewesen. Schwierig deswegen, weil es schon
genügend kritische und
gute Rezensionen gibt,
die auch heute noch gut
zugänglich sind.
Der Hering darf – heute wie damals – als durchaus positiver Beitrag zur Populärliteratur bezeichnet werden. Erstmalig erschien HHH im
Jahre 1835, kam bis
1946 zu insgesamt 33
Auflagen.
Sein (Constantin Herings) T alent zur V ermittlung der Homöopathie sowie sein zuweilen
durchscheinender Witz
Die jüngsten und in meisind allein schon Grund
nen Augen besten Buchgenug, sich die vorliebesprechungen zum
gende Neuerscheinung
HHH, denen ich nichts
anzuschaffen. Besonders
Wesentliches mehr hininteressant sind seine
zufügen könnte, wurden
Anweisungen zur Levon Stefan Reis (HP) in
bensführung, aus denen
der ACD Bd.2 (1993) 11,
auch wir heutigen
S. 98 und von Thomas
Homöopathen so manGenneper (Arzt) in der
ches lernen können,
ZKH 37 (1993) 5, S.213
nicht
nur um es an unveröffentlicht. Im FolgenHomöopathischer Hausarzt, Hering (HHH)
sere
Patienten
weiterzuden werde ich einzelne
14. Auflage, Stuttgart 1875
geben, sondern auch zur
Sätze daraus zitieren.
Änderung des einen oder anderen eigenen MißStefan Reis beginnt seine Ausführung:
standes.“
„Homöopathische Hausarztliteratur war im neunDie Buchbesprechung von Herrn Genneper erzehnten Jahrhundert überaus weit verbreitet. Aufwähnt C.G. Caspari als ersten Herausgeber eines
grund des Mangels an homöopathischen Ärzten
Werkes zur Laienliteratur:
und deren rascher Verfügbarkeit bestand auch ein
„ C.G. Caspari führte 1826 mit seinem Homöopaerheblicher Bedarf. Allerdings waren bei dieser Lithischen Haus- und Reisearzt die damals wie heuteraturgattung große Qualitätsunterschiede zu verte nicht unumstrittene Laienliteratur in die Homöozeichnen. Die heutige Zielgruppe setzt sich nicht
pathie ein. Dass auch Hering mit seinem Homöomehr nur aus Familien und Laien, sondern aus
pathischen Hausarzt einen Beitrag zu dieser Litepraktizierenden Homöopathen zusammen.
17
“H OMÖOPATHISCHER H AUSARZT H ERING ”
EIN R ATGEBER NICHT NUR FÜR L AIEN
ben dem Umgang mit dem Buch auch Schwachratur beisteuerte, hat seinen Anlass darin, dass er
stellen des Werkes auf. Grießelich: das W erk sei
bei seinem Abschied aus Paramaribo (Surinam)
zwar „das Beste ... was es auf dem Felde giebt“,
seinen Patienten aus der dortigen Missionsanstalt
aber die Behandlung von „Wasserscheu nach Hunder evangelischen Brüdergemeinde einen schriftdebiss“ (Tollwut) und den „Hernien“ durch Lailichen Ratgeber zurücklassen wollte, damit diese
en führe dann doch zu weit.
sich zumindest notdürftig selber homöopathisch
behandeln konnten. … So entstand ein Buch, das
Weitere Buchbesprechungen der damaligen Zeit
weite Verbreitung fand. Hering selbst gab es in
machten den Anwender rasch mit den Eigenarten
Deutsch und Engdes Hausarztes
lisch heraus.
bekannt.
Übersetzungen in
Die Bedenken geandere Sprachen
genüber einer
folgten. In seiner
„Popularisierung
Einteilung bedes medizinischäftigt sich Heschen Wissens“
ring neben hovieler heutiger
möopathiebezogeHomöopathen
nen Themen (Doplagten die alten,
sierungsrichtliniwie die neuen Reen…) auch mit
zensenten nicht.
allgemeinen HinBibliothek
Dr.
Gypser
–
Bücher
für
homöopathische
Mich im übrigen
weisen zur LebensLaien – u. a. Homöopathischer Hausarzt Hering (HHH)
auch nicht.
ordnung und Ernährung. Diese
Ich halte es, wemuten jedoch teilweise etwas übertrieben an, wenn
gen seiner uneingeschränkten Übertragbarkeit auf
er beispielsweise den Verzehr von Petersilie und
die heutige Situation der Homöopathie, mit Dr .
Knoblauch nur ausnahmsweise gestattet. InteresTheophil Bruckner, der in seinem kleinen 1885
santerweise wird von ihm Kaffee genehmigt.“
erschienenen „ Homöopathischer Rathgeber in
Notfällen“ in den Vorbemerkungen noch FolgenNoch 1991 zählte der HHH zu den drei herausrades festhielt. Ich habe mir erlaubt das Zitat sprachgenden Werken der Laienliteratur, denen sich Herr
Joachim Willfahrt in der ZKH 35 (1991) 5, S. 196- lich leicht abzuändern (Fettdruck) wobei der Sinn
unangetastet blieb. Zitat Bruckner:
198 mit einem ausführlichen Beitrag widmete.
1877 bringt Heinrich Goullon jr. in der AHZ eine
Kritik der 14. Auflage. Sie war von Constantin Hering „den Laienvereinen im deutschen Reich unserer großen Sache größte Hoffnung aus vollem
Herzen gewidmet“.
Eine noch ältere Rezension war die von Ludwig
Grießelich zur 5. Auflage des HHH veröffentlicht
in der HYG 22 (1847), S. 193-195. Sie zeigt ne-
18
„Da die Zahl der genuinen Homöopathen (egal
ob als Arzt oder HP) in Deutschland und Europa bekanntlich eine verschwindend kleine ist
gegenüber der großen Zahl anders oder schultherapeutisch ausgerichteter Praktiker, so sind all die
vielen Anhänger der Homöopathie, die keinen
wahren homöopathischen Praktiker in ihrer Nähe
haben, bei ihren plötzlich auftretenden Erkran-
“H OMÖOPATHISCHER H AUSARZT H ERING ”
EIN R ATGEBER NICHT NUR FÜR L AIEN
kungen gezwungen, entweder nach anderer Hilfe
sich umzusehen, die Krankheit sich selbst zu überlassen oder dieselbe so gut wie möglich mit Hausmitteln- oder nach irgendeinem literarischhomöopathischen Hausarzte (zumeist in Buchform) selbst zu behandeln.... Diese kleine Schrift
kann dann auch nur ein Leitfaden für die Freunde der Homöopathie sein, die keinen homöopathischen Praktiker in der Nähe haben“.
Und trotz des nicht unerheblichen Umfanges von
397 Seiten ist der HHH in meinen Augen gerade
dazu tauglich.
Gehen wir heute davon aus, das sich auch der medizinische Laie z.B. via Internet alle möglichen Informationen zu seiner Erkrankung sowie Therapievorschläge besorgen kann, so sehe ich unsere
Aufgabe eher darin, eine Art von Literatur- besser
gesagt Informationshygiene bei unseren Patienten
zu betreiben, denn das, was sie sich alles über
Homöopathie besorgen können, ist meist nicht mal
das Papier wert, auf dem es gedruckt ist. Im Übrigen wird es auch für Homöopathen immer schwieriger, aus der Flut der Bücher/Programme noch
die 1-2% herauszufinden, die einen (großen) therapeutischen Nutzen für die Praxis haben.
Nachdem ich selbst schon über ein Jahrzehnt in
der Laienberatung für genuine Homöopathie tätig
bin und in meinen fortgeschrittenen Seminaren
auch immer wieder nach guter Literatur gefragt
werde, steht bei mir der HHH neben wenigen anderen Werken an erster Stelle. Nach vorab erläuterten Grundlagen, Praxis und Grenzen der genuinen Homöopathie, kann man den HHH getrost
dem verständigen Laien in die Hand geben. Wenn
der Laie auf sein Gefühl baut, weiß er sehr schnell,
was er noch kann und was nicht. Seine Angst, etwas falsch machen zu können, ist bei vielen der
limitierende Faktor bei der Selbstbehandlung. Das
er während einer chronischen Behandlung nichts
ohne Rücksprache mit oder ausdrücklicher Zusage von seinem Homöopathen unternehmen sollte, ist wohl selbstverständlich.
Trotz der Frakturschrift, der Unübersichtlichkeit
und der schwer verständlichen Sprache des 19.
Jahrhunderts erschließt sich, mit etwas Übung,
nicht nur dem homöopathischen Praktiker, sondern auch dem lese- und lernwilligen Laien sehr
schnell der Sinn und der große Nutzen, den das
kleine Werk für die Praxis hat.
Besonders in den heutigen von Zeit gedrängten
Akut- und Kassenpraxen erweist sich dieser kleine Hausarzt als schnelles und äußerst sicheres
Hilfsmittel für die Arzneiwahl, was durch die Angabe der Charakteristika der Arzneien auch leicht
zu erklären ist. In diesen Angaben liegt der große
Vorteil gegenüber der „modernen“ Hausarztliteratur. Der Anfänger wird mit den wesentlichen Dingen der genuinen Homöopathie ganz praktisch und
geradezu nebenbei vertraut gemacht, so dass er
auch bei Misserfolgen nicht gleich die Flinte ins
Korn werfen wird.
Abkürzungen der Zeitschriften:
ACD = Archiv für Homöopathik
ZKH = Zeitschrift für klassische Homöopathie
HYG = Hygea
Peter Busch
Genuiner Homöopath
Weststraße 45
57392 Schmallenberg
19
H OMÖOPATHIE
AKTUELL
“Z EITSCHRIFT FÜR P RAXIS UND PATIENTEN ”
DER D EUTSCHEN G ESELLSCHAFT ZUR F ÖRDERUNG
NATURGESETZLICHEN H EILENS E .V.
VON M ANFRED T EMME
DIE
O RGAN
VORSITZENDER UND
C HEFREDAKTEUR
• allen approbierten Ärzten eine fundierte Ausbildung in der Homöopathie Hahnemanns anbieten zu können (wie es qualitativ z.B. das August-Weihe-Institut für Homöopathische Medizin sicherstellt)
• Fort- und W eiterbildung im Sinne z.B. des
Weiterbildungsgesetzes
NRW anzubieten und
durchzuführen
• als Dachverband für
Als Ergebnis wurde die
homöopathische V ereioben genannte Förder nigungen gemeinsame
Gesellschaft gegründet.
Aktivitäten zu bündeln
Eine der Zielvorstellunund zu vertreten
gen ihrer Satzung ist:
• die Arbeit des August„Der Volksgesundheit
Weihe-Institutes im Indienen und eine sound Ausland u.a. in Wort
zialhygienische Beund Schrift zu fördern.
wegung ermöglichen,
Frau Dr. Veronica
Vors. Manfred Temme im Gespräch mit
um den GesundheitsCarstens, deren Motto:
Dr. Veronica Carstens
verfall der Bevölke‘starke Argumente für
rung durch eine naeine sanfte Medizin’ ist, sagte in ihrer Eröffturgesetzliche Therapie aufzuhalten und
nungsrede 1984: „Dies ist ein Meilenstein
rückläufig zu beeinflussen.“
und ein großer Tag für die Homöopathie!“
• durch geeignete Maßnahmen zu initiieren, dass
Als ärztliches Ausbildungs- und Weiterbildungs-Indas Bewusstsein in der Bevölkerung im Sinne
stitut sowie Forschungszentrum entstand ungefähr
der Zielvorstellungen gestärkt wird
zum gleichen Zeitpunkt das August-Weihe-Institut
•
durch
geeignete Maßnahmen dazu beizutragen,
für homöopathische Medizin. Das Institut hat seidass
die
Homöopathie den ihr gebührenden
ne eigene Geschichte.
Stellenwert in Politik und Gesellschaft bekommt.
In diesem Bericht geht es um die gemeinnützige
Die Gesellschaft ist vom Finanzamt wegen Förderung
Deutsche Gesellschaft zur Förderung naturgesetzder öffentlichen Gesundheitspflege als gemeinnützig
lichen Heilens e.V. (G.z.F.n.H.), deren Ziel eingangs
anerkannt. Spenden und Mitgliedsbeiträge werden
definiert ist.
steuermindernd berücksichtigt.
Zur Erreichung dieses Ziels wurde und wird angestrebt,
Die Geschichte einer Zeitschrift:
Im Jahre 1982 – vor fast einem Vierteljahrhundert
– setzten sich in Detmold homöopathische Ärzte
und homöopathisch behandelte Patienten zusammen und überlegten, wie
und mit welchen Maßnahmen die Homöopathie Hahnemanns gefördert und durchgesetzt
werden könne.
20
H OMÖOPATHIE
DIE
“Z EITSCHRIFT
FÜR
Folgende Punkte aus der fast ein Vierteljahrhundert ehrenamtlich geprägten Arbeit von
Vorstand, Wissenschaftlichem Beirat und ungezählten Mitarbeitern und Autoren zeigen das
Aufgabenspektrum der Gesellschaft z.F.n.H.
und der Zeitschrift Homöopathie aktuell:
1. Im Jahre 1989 wurde eine Studie mit dem Thema „Verzahnung von Allopathie und Homöopathie, Schwerpunkte, Überschneidungen und Abgrenzungen“ durchgeführt.
Dazu wurden 400 niedergelassene Kassenärzte in einer Region mit über 350.000 Einwohnern befragt. Die Leiterin dieser Studie war Dr.
phil. Elisabeth Schloßstein unter Mitwirkung
von V orstand und Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirats.
Diese Studie hatte zusammengefasst folgendes
Ergebnis:
• 25 % Rücklaufquote der befragten Ärzte.
• 43 % der Ärzte wenden nach eigener Aussage in ihrer Praxis Homöopathie und Allopathie an.
• Nur 2,15 % von ihnen halten ihr Wissen
über die Homöopathie für fundiert.
• Über 49 % wollen die Homöopathie mehr als
bisher in Wissenschaft und Lehre verankert
sehen.
• 60 % der Teilnehmer fordern Fortbildungsveranstaltungen in Homöopathie.
Die Studie war zwar nicht repräsentativ, dennoch brachten die Ergebnisse interessante und
aufschlussreiche Einblicke. Daher ist die Studie den regionalen Ärztevertretungen, insbesondere hinsichtlich der gewünschten Fortbildungsveranstaltungen zur Verfügung gestellt
worden. Das Ergebnis wurde nach meiner Erinnerung im folgenden Jahr inhaltlich durch
eine Untersuchung in Hessen mit ca. 800 Ärzten bestätigt.
AKTUELL
P RAXIS
UND PATIENTEN ”
2. Mehrere Jahre lang organisierte die Gesellschaft z.F.n.H. mit Ärzten des August-Weihe-Institutes in Detmold „7-W ochen-Veranstaltungen“ für Laien, Patienten und Therapeuten in
verschiedenen Städten von Ostwestfalen-Lippe.
Die Fortbildungen lösten eine große Resonanz
beim Publikum aus und führten in verschiedenen Städten zur Bildung von Laien-Arbeitskreisen.
3. HOMÖOPATHIE – WER? WANN? WO? WAS? WIE?
In mehrjähriger Arbeit Erstellung einer Dokumentation über Gesetzgebung, Rechtsprechung
und Literatur in Deutschland und Europa auf
dem Gebiet naturgesetzlichen Heilens (Homöopathie) und der Naturheilkunde (Stand
2002): Universitäts-Professorin Dr. Ingrid Gerhard von der Uni Heidelberg äußerte sich über
den Informationswert der Doku für ihre Arbeit
begeistert. Homöopathische V ereinigungen
bestellten sie im Zehnerpack und die Deutsche
Homöopathie-Union bestand darauf, „dass die
Potenzierung bei der DHU ausschließlich per
Hand durchgeführt wird.“
4. Wahrnehmung der Funktion des Dachverbandes für homöopathische V ereinigungen in
Deutschland: Fördergemeinschaft homöopathisches Krankenhaus Mainz, Homöopathischer Laienverein Pfalz, Verein zur Förderung
der Homöopathie Bad Boll, V erein für Homöopathie und Lebenspflege Salzgitter, Verein
für Homöopathie und Lebenspflege Dettingen,
Verein für Homöopathie und Lebenspflege
Gerstetten, Gesellschaft zur Förderung der Homöopathischen Heilkunst Hameln, Homöopathen ohne Grenzen (HOG) Sitz Hamburg,
Verein für Homöopathie und natürliche Heilweisen Lübeck, Homöopathischer Verein Region Hannover, Homöopathischer Verein Westfalen-Lippe usw. (die Aufzählung erhebt keinen
Anspruch auf Vollständigkeit).
21
H OMÖOPATHIE
DIE
“Z EITSCHRIFT
FÜR
AKTUELL
P RAXIS
UND PATIENTEN ”
Die berühmt-berüchtigte Homöopathie-Kritikerin Prof. Ir mgard Oepen blieb bei ihrer Meinung, die Homöopathie sei eine Irrlehre. Ein Vertreter der Sozialversicherung verwies schon
damals auf die Möglichkeiten für
besondere Therapien.
Die Ärzte des nahe gelegenen
August-Weihe-Instituts für homöopathische Medizin Dr . med.
Manfred Freiherr von Unger nomöopathie – Hilfe oder Humbug? Sternberg und Dr . Gotthard Behnisch arguhieß die erste vom Vorstand der Deutschen mentierten und informierten andere Ärzte, StuGesellschaft z.F.n.H. initiierte öffentliche Rund- denten, Patienten und Laien über unbestreitbare
funk-Großveranstaltung in Detmold.
Erfolge von und durch homöopathische BeTausende aus dem ostwestfälisch-lippischen
handlungen.
Raum waren gekommen: Die Straßen waren ver- Schon damals ging´s rund um die Homöostopft, Parkplätze in der lippischen Residenz nicht pathie – und der Streit über Für und Wider
mehr zu haben, als sich die Kontrahenten der der naturgesetzlichen Heilweise nach Hahlegendären Carmen Thomas vom WDR (“Schal- nemann dauer t bis heute an (siehe Lancet,
ke 05”) zum Meinungs- und Schlagabtausch stell- SPIEGEL und Stiftung W arentest 2005 und
ten. Dr. Karsten V ilmar, Präsident der Bundes- in "Gegenreden" (HOMÖOPATHIE-aktuell Nr.
ärztekammer, sagte zum Autor dieses Beitrags: 4 - 2005).
“Es gibt eben zwischen Himmel und Erde mehr
als unsere Schulweisheit uns träumen läßt”.
H
Diese Mitgliedsvereine beziehen die Zeitschrift HOMÖOPATHIE-aktuell für ihre Mitglieder zu Vorzugskonditionen. Sie werden für
Messen und Ausstellungen u.a. mit kostenlosen Exemplaren ausgestattet.
Das Gleiche gilt sinngemäß für die Unterstützung zahlreicher Arbeitskreise unterschiedlichster Ausprägung – zumeist Laien-Arbeitskreise in vielen deutschen Regionen, von denen u.a. der von Lippe-Detmold in Bad Meinberg von zentraler Bedeutung ist.
Die Arbeitskreise erhalten bei ihrer Gründung
von der Deutschen Gesellschaft undHOMÖOPATHIE-aktuell jeweils kostenlos eine BasisAusstattung mit Zeitschriften und Büchern.
22
5. Nach europaweiter Ausschreibung und Prüfung
der eingereichten Arbeiten durch eine hochrangige Prüfungskommission erhielten in einer
feierlichen Veranstaltung sechs deutsche und
ein polnischer Arzt Förderpreise in Höhe von
insgesamt 13.500,– e für prämierte Arbeiten
zum Thema „Homöopathische Arznei in der
Praxis“ . (Die prämierten Arbeiten wurden ganz
oder wegen ihres Umfangs teilweise in HOMÖOPATHIE-aktuell veröffentlicht.
Finanziell und in der Prüfungskommission personell beteiligten sich an dieser Preisvergabe
auch die Mitgliedsvereine der Deutschen Gesellschaft in Bad Boll und Hameln.
H OMÖOPATHIE
DIE
“Z EITSCHRIFT
FÜR
6. Durchführung von u.a. (Präventions-)Angeboten
wie Yoga, Qi-Gong, Feldenkrais-Methode, Körpergewahrsein sowie Fort- und Weiterbildungsangeboten mit Hebammenkursen, Psycho-Physiognomik mit Wilma Castrian, Familienstellen
nach Hellinger usw.
7. Als Initiatorin (zusammen mit einer Kommune) konzipierte die Gesellschaft ein Homöopathisches Gesundheitszentrum Lippe (HGL).
Trotz erfolgter Anerkennung als Expo-Projekt
2000 konnte es bisher nicht verwirklicht werden. Die Gründe sind vielfältig. Aktueller Stand
ist: Das unter maßgeblicher Arbeit von einem
Krankenhaus-Arbeitskreis des August-WeiheInstitutes für Homöopathische Medizin in Verbindung mit der Universität Witten/Herdecke
in langen Arbeitssitzungen erstellte MedizinKonzept liegt druckfertig im Schreibtisch von
HOMÖOPATHIE-aktuell. Es war u.a. vorgesehen, dass angehende Ärzte der Universität Witten-Herdecke in diesem Homöopathischen Gesundheitszentrum homöopathische Medizin
studieren sollten. – W as aus dem V orhaben
noch wird, ist im Moment nicht abzusehen...
8. Datenerhebung und Datensammlung auf dem
Gebiet naturgesetzlichen Heilens (Homöopathie) und der Naturheilkunde in ost- und südosteuropäischen Ländern und Ländern der
ehemaligen UdSSR (Stand 2005).
9. Mehrjährige Unterstützung des Bundesverbandes Patienten für Homöopathie durch zunächst kostenlose, später gestundete Lieferung von HOMÖOPATHIE-aktuell für die Mitglieder des Verbandes bis zu der Herausgabe
einer eigenen Publikation.
10. Vermittlung und Teilnahme von/an Gesprächen
und Aktionen zur Einführung homöopathischer Angebote und Leistungen in Krankenhäusern.
AKTUELL
P RAXIS
UND PATIENTEN ”
11. Unterstützung für die erstmalige Übersetzung und
Herausgabe des ORGANON in polnischer Sprache durch Übernahme der Lizenzgebühren (Initiatorin und Teamleitung des Projekts: Dr. med.
EWA GROTT).
12. Unterstützung einer erfolgreichen in- und ausländischen Literatur Spenden-Aktion von Dr .
Grott über Homöopathie-Literatur zugunsten
der Universität Krakau/Polen.
13. Aufbau einer Präsenz-Bibliothek in Bad Meinberg, mit deren Hilfe sich Kurgäste des Staatsbades sowie andere Interessierte, vor allem
auch Studenten /Teilnehmer der in diesem Jahr
beginnenden sogenannten Senioren-Universität mit naturgesetzlichen und naturheilkundlichen Methoden und Heilweisen vor Ort vertraut machen können. Bisher haben sich u.a.
17 Verlage mit Bücherspenden daran beteiligt.
Naturgesetzlich Heilen:
HOMÖOPATHIE - aktuell
Das wohl wichtigste und nachhaltigste Kapitel in
der Geschichte der Deutschen Gesellschaft zur Förderung naturgesetzlichen Heilens ist die Aufgabenstellung und Entwicklung der ehrenamtlich
herausgegebenen und ebenso ehrenamtlich redaktionell geleiteten Zeitschrift
„Medizin der Zukunft – Naturgesetzlich Heilen“
HOMÖOPATHIE-aktuell.
Bei fast allen der eingangs aufgeführten Aufgabenstellungen stellte und stellt sich die Frage, wie
die erforderlichen Informationen zur Erreichung
der Ziele vermittelt werden können und sollen. Als
der Autor dieses Aufsatzes gebeten wurde, dabei
zu helfen, stellte er aus der Kenntnis seiner bisherigen Tätigkeit als Gründer , Herausgeber und
Chefredakteur des Magazins für seelische Gesundheit „Forum-aktuell“ Bedingungen, was Seriösität in der Aussage, was V orbereitung bis zur
23
H OMÖOPATHIE
DIE
“Z EITSCHRIFT
FÜR
AKTUELL
P RAXIS
UND PATIENTEN ”
M
it zahlreichen Partnern, unter Ihnen besonders her vorzuheben das lippische
Staatsbad Meinberg, werden seit vielen Jahren V eranstaltungsreihen zur Homöopathie
durchgeführt.
Auch zur Hahnemannia (ebenfalls Dachverband
homöopathischer Laienvereine) und Ihrer Präsidentin Karen Lohoff (rechts) pflegt der gerade
für 5 Jahre wiedergewählte Vorsitzende und Präsident der Deutschen Gesellschaft zur Förderung
naturgesetzlichen Heilens e.V. Manfred Temme
(links) regen Kontakt. "Auf dem W ege nach
Europa" war ein besonders intensives Gesprächsthema bei diesem T reffen in Detmold.
(Foto: HOMÖOPATHIE-aktuell -Unruh).
NULL-Nummer, was Feststellung des Bedarfs, was
Finanzierung, Verteilung und Wahrnehmung von
Verantwortlichkeiten (besonders Korrektur -Verantwortlichkeiten) innerhalb einer von ihm geleiteten Redaktion betraf. Es ist hier nicht Zeit und
Ort einzelne Entwicklungen darzustellen. Immerhin war eines klar: Geld war nicht vorhanden. Zu
diesem Zeitpunkt hatte die Gesellschaft nur wenige Mitglieder. Also musste eine Zeitschrift aus ehrenamtlicher Kraft entwickelt und nach folgenden
Kriterien gestaltet werden:
zigen Auftrags der Gesellschaft – Vorrang vor finanziellen Erwägungen haben.
Herausgeber und Redaktionsmitglieder, Wissenschaftlicher Beirat sowie alle an dieser Zeitschrift mitarbeitenden Autoren müssen ehrenamtlich und honorarfrei die Arbeit unterstützen.
Die Zeitschrift erscheint(jetzt) vierteljährlich in
einer Auflage von über 16.000 Exemplaren und
geht seit über 20 Jahren allein an über 6.000 homöopathische Ärzte und zahnärztliche Ganzheitsmediziner. (Viele von ihnen halten die jahrelange kostenlose Lieferung für die Leistung ihres jeweiligen Berufsverbandes; andere, die es
besser wissen, abonnieren für sich und ihre Patienten HOMÖOPATHIE-aktuell zu Sonderkonditionen).
Die Seriosität der Zeitschrift muss ohne Rücksicht auf Anzeigenerlöse sichergestellt werden
und bleiben.
Die Verpflichtung zur Informationsvermittlung,
insbesondere an Patienten und homöopathische
Laien, aber auch Wissensvermittlung und Erfahrungsaustausch von und für homöopathische Behandler haben absolute Priorität und
müssen – nicht zuletzt wegen des gemeinnüt-
24
Die zwangsläufigen Ausgaben für Satz, Druck,
Versand, Porto usw. müssen durch die Mitglieder der Gesellschaft und Abonnenten von
HOMÖOPATHIE-aktuell finanziert werden. Das
gleiche gilt für die Personalaufwendungen in
der Hauptgeschäftsstelle der Gesellschaft.
Diese Zielvorgaben wurden in dem Zeitraum
von über 20 Jahren eingehalten.
Das zuvor Gesagte gilt auch für homöopathische
Heilpraktiker, die sich in Arbeitskreisen engagieren.
H OMÖOPATHIE
DIE
“Z EITSCHRIFT
FÜR
Mehr als 6.000 Zeitschriften werden in ebensovielen Wartezimmern ausgelegt. Dadurch resultieren Hundertausende von Leserkontakten.
Die Leserbriefe und Anfragen an die Redaktion
enthalten viele Dankesworte und zeugen von
grossem Interesse an Informationen zum Thema Homöopathie.
Ein vielfältiger Informationsausstausch entwickelt sich durch Tausende von ausgegebenen
Exemplaren von HOMÖOPATHIE aktuell an Mitglieder (35,– e Jahresbeitrag), an Abonnenten ( 20,– e Jahresbeitrag) und Mitgliedsvereinen, die der Deutschen Gesellschaft z.F.n.H. als
Dachverband angehören. Auch zahlreiche LeserInnen im Ausland sind dankbar für die Informationsvermittlung. Bei Politik und Medien ist
die Publikation ebenfalls gefragt.
Das außerordentlich große Leser-Forum in jeder Ausgabe mit Fragen und kompetenten Ant-
AKTUELL
P RAXIS
UND PATIENTEN ”
worten ist und bleibt ein besonderes Markenzeichen dieser Zeitschrift und ist in dieser Ausprägung einzigartig. – Der Internet-Auftritt –
www.homoeopathie-aktuell.org gewinnt zunehmend an Bedeutung. Zur Zeit besuchen monatlich zwischen 8.000 und 10.000 Surfer die
Informations-Seiten der Zeitschrift und der
Deutschen Gesellschaft z.F.n.H.
All das spricht Bände, über das, was möglich ist
zur Erreichung gemeinnütziger Ziele. Dass bei
vielen ehrenamtlichen Funktionsträgern die Familienangehörigen diese Tätigkeiten erst ermöglichen, muss und darf auch einmal gesagt
werden. Und dass wir mit unseren Mitarbeitern
in der Hauptgeschäftsstelle all die Jahre großes
Glück hatten, ist an dieser Stelle ebenfalls zu
würdigen.
Dass sich die Deutsche Gesellschaft z.F.n.H.
und HOMÖOPATHIE-aktuell permanent für eine bessere Anerkennung der naturgesetzlichen
Heilweise Hahnemanns durch Integrierung in
die gesetzliche Krankenversicherung einsetzen,
ist ebenso selbstverständlich wie der Kampf um
die bessere Anerkennung in Politik und Gesellschaft.
Letztlich geht ein Dank auch an die Bundesagentur für Arbeit, die uns bei vielen Sonderaktionen
unterstützt hat. Wir , die Deutsche Gesellschaft
z.F.n.H., konnten dadurch Arbeitnehmer in sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen übernehmen oder aber durch besondere Qualifizierungen
die Voraussetzungen für die Einstellung bei anderen Arbeitgebern schaffen.
Es gibt weiterhin viel zu tun – packen wir’s an!
Manfred Temme – 25.4.2006.
Mail: info@homoeopathie-aktuell.org
Zeitschrift für Praxis und Patienten –
erscheint 1/4-jährlich
25
K LEINE A USWAHL
…
ENTDECKT IM
S PRECHZIMMER
L AIENLITERATUR
VON
Wright-Hubbard, E. A
Brief Study Course in Homoeopathy
St. Louis 1977
Everest, T. R.
A Popular View of Homoeopathy
Ed. A.G. Hull. – New York 1842
Wright-Hubbard, E.
Das Studium
der klassischen Homöopathie
Übers. v. K. -H. Gypser
Heidelberg 1982
Fauth, A.
Kleiner homöopathischer Hausfreund
Leipzig 1901
Wright-Hubbard, E.
Kurzlehrgang der Homöopathie
Übers. v. M. Barthel
Berg 1983
Brandt, J. C. F.
Homöopathischer Haus- und Selbstarzt
6. Aufl. – Leipzig 1880
Bruckner, T.
Homöopathischer Hausarzt
9. Aufl. – Leipzig 1903
Chepmell, E. C. A.
Domestic Homoeopathy
8th Ed. – London, 1859
Deventer, L.
Homöopath. Rathgeber für Nicht- ärzte
6. Aufl. – Berlin 1885
Epps, J. Domestic
Homoeopathy
2nd Ed. – London 1842
26
VON
Glimm, A.
Die praktische homöopathische
Heilkunst zur Selbstbehandlung
Berlin o. J.
Goullon, H. Dr.
Caspari’s homöopathischer Hausund Reisearzt
13. Aufl. – Leipzig 1888
Günther, F. A.
Der homöopathische Hausfreund
1. Teil: Die Krankheiten
der Erwachsenen
4. Aufl. – Sondersh. 1850
H ERRN D R . G YPSER
Gypser, K.-H.
Homöopathie-Hinweise für Patienten
5. Aufl. [früher: Wissenswertes für
Patienten über Homöopathie]
Glees 2003
Gypser, K. -H.
Wissenswertes für Patienten
über Homöopathie
Heidelberg 1989
Hartlaub, C. G. C.
Kunst die Gesundheit zu erhalten
2. Aufl. – Leipzig 1834
Hartmann, F. Dr.
Caspari’s Homöopathischer
Haus- und Reisearzt
8. Aufl. – Leipzig 1850
Hering, C.
Homöopathischer Hausarzt
3. Aufl. – Jena 1841
Günther, F. A.
Der homöopathische Hausfreund
3. Teil: Die Frauenkrankheiten
2. Aufl. – Sondersh. 1862
Hering, C.
Homöopathischer Hausarzt
Nachdr. der 14. Aufl.
Hamburg o. J. (1993)
Günther, F. A.
Der homöopathische Hausfreund
2. Teil: Die Kinderkrankheiten
6. Aufl. – Sondersh. 1862
Photo aller
aufgeführten Titel
K LEINE A USWAHL
…
ENTDECKT IM
Humphreys, F.
Homoeopathic Mentor
New York 1879
Köhn, J.
Homöopathie hilft heilen
Hamburg 1954
Laurie, J.
An Epitome of the Homoeopathic
Domestic Medicine
29th Ed. – London 1871
Laurie, J.
The Homoeopathic Domestic Medicine
6th Ed. – London 1851
Moore, J. M.
Common-Sense Homoeopathy
2nd. Ed. – Liverpool 1897
Mosthaff, F.
Die Homöopathie in ihrer Bedeutung
1.u.2.Teil – Heidelberg 1843
VON
S PRECHZIMMER
L AIENLITERATUR
VON
H ERRN D R . G YPSER
Müller, C.
Der homöopathische
Haus- u. Familienarzt
13. Aufl. – Leipzig 1906
Müller-Kypke
Verhaltensmaßregeln beim Gebrauche
einer homöopathischen Kur
Berlin 1927
Panos, M. B. u. J. Heimlich
Homöopathische Hausapotheke
4. Aufl. – München 1986
Risch, G.
Der sanfte Weg
Kleinjörl o. J.
Schwabe
Kleiner homöopathischer Hausarzt
Leipzig o. J.
Schwabe, W. Dr.
Puhlmanns kleiner
homöopathischer Hausarzt
52. Aufl. – Leipzig 1932
Puhlmann, G.
Kleiner homöopathischer Hausarzt
50. Aufl. – Leipzig 1922
Schwabe, W.
Kleiner Wegweiser zur Einführung
in die Homöopathie
Leipzig 1940
Pulte, J. H.
Homoeopathic Domestic Physician
Cincinnati 1852
Schlegel, M.
Homöopathischer Familienarzt
Saulgau 1951
Pulte, J. H.
Homoeopathic Domestic Physician
Revised by J. Epps, G. N. Epps
6th Ed. – London 1861
Wrelen
Der homöopathische Rathgeber bei
allen Krankheiten der Menschen
Leipzig 1836
HOMÖOPATHIE – Die Geschichte einer Heilkunde
17.6. – 15.8.2006 – Große Wanderausstellung im Staatsbad Meinberg
Christian Friedrich Samuel Hahnemann – wer war dieser Mann, der ein uraltes Prinzip aufgrif f und nach langer, systematischer Prüfung 1796 zu einer komplexen, wirkungsvollen Heilmethode for mulierte? Wie konnte
seine Therapie zu jener Zeit Fuß fassen? W as genau machte sie zu einer bahnbrechenden Errungenschaft?
Worin besteht der Unterschied zwischen der Homöopathie und anderen Heillehren? Wie „funktionier t“ sie?
Was sind Ursubstanzen, was Globuli und wie sehen sie aus? Wer Antworten auf diese und viele andere Fragen rund um die klassische Homöopathie Hahnemanns sucht, findet sie in der Ausstellung. (jag.)
Feierliche Eröffnung am Sonnabend, 17. Juni 2006 um 15.00 Uhr im Kurtheater Bad Meinberg.
Musikalisch umrahmt sprechen Prof. Dr . Martin Dinges, Stuttgar t, über die Homöopathie-Geschichte von damals bis heute; Dr. med. Wagner, Bad Imnau über Homöopathie im Krankenhaus und Dr. med. Behnisch, Detmold über Homöopathie und berühmte Patienten. Herzliche Einladung an alle Interessier ten.
Fachkundige Führungen (insbes. an Wochenenden). Besucher-Gruppen (Schulklassen-, Gesundheitsämter,
Homöopathische Vereine, Hebammen usw.) möglichst nach Anmeldungen.
Informationen bei HOMÖOPATHIE-aktuell – Felix Fechenbachstr. 39 – 32756 Detmold.
(Tel. 05231 – 680000; Fax 05231- 629957) – E-mail: info@homoeopathie-aktuell.org
www.homoeopathie-aktuell.org
27
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ALS
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ögern Sie, Ihren Patienten zu viele Globuli einer Hochpotenz
zu verordnen? Möchten Sie auf die eigenhändige Abgabe von Arzneien an Ihre Patienten aus rechtlichen
Gründen verzichten? Suchen Sie einen verlässlichen Hersteller für Einzeldosen?
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Allium cepa
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Anacardium orientale
Antimonium crudum
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Apis mellifica
Apisinum
Argentum metallicum
Argentum nitricum
Aristolochia clematitis
Arnica
Arsenicum album
Arsenicum jodatum
Aurum metallicum
Aurum muriaticum
Aurum muriaticum natronatum
Barium carbonicum
Belladonna
Bellis perennis
Berberis
Borax
Bromum
Bryonia
Bufo rana
Cactus
Calcium carbonicum
Calcium fluoratum
Calcium jodatum
Calcium phosphoricum
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Calendula
Camphora
28
Cantharis
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Chamomilla
Chelidonium
China
Chininum arsenicosum
Cimicifuga
Cina
Clematis recta
Cocculus
Coffea
Colchicum
Colocynthis
Conium
Corallium rubrum
Crocus sativus
Croton tiglium
Cuprum metallicum
Cyclamen
Digitalis
Drosera
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Eupatorium perfoliatum
Euphrasia
Ferrum metallicum
Ferrum phosphoricum
Fluoricum acidum
Gelsemium
Glonoinum
Graphites
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Hekla lava
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Hepar sulfuris
Hydrastis
Hyoscyamus
Hypericum
Ignatia
Ipecacuanha
Iris
Jodum
Kalium arsenicosum
Kalium bichromicum
Kalium carbonicum
Kalium jodatum
Kalium phosphoricum
Kalium sulfuricum
Kreosotum
Latrodectus mactans
Laurocerasus officinalis
Ledum
Lilium tigrinum
Lycopodium
Magnesium carbonicum
Magnesium muriaticum
Magnesium phosphoricum
Mercurius solubilis H.
Mercurius vivus H.
Mezereum
Muriaticum acidum
Naja tripudians
Natrium carbonicum
Natrium muriaticum
Natrium sulfuricum
Nitricum acidum
Nux moschata
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Okoubaka aubrevillei
Olibanum sacrum
Opium
Petroleum
Phosphoricum acidum
Phosphorus
Phytolacca
Picrinicum acidum
Platinum metallicum
Plumbum metallicum
Podophyllum
Pulsatilla pratensis
Rheum
Rhus toxicodendron
Rumex
Ruta
Sambucus nigra
Sanguinaria
Sanicula aqua
Secale cornutum
Sepia
Silicea
Solidago virgaurea
Spigelia
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