Info - WWF Schweiz

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Info - WWF Schweiz
4/2004
ts
Info Schule gib
auch online:
nfoschule
www.wwf.ch/i
WWF SCHWEIZ
Inhalt
Befreie deinen Fluss
WWF
Die internationale Schulkampagne
«Kids for the Alps» geht in die dritte
Runde: Wie wasserfreundlich ist
unsere Gemeinde? Schulklassen
fragen nach.
Seite 9
Weiterbildung
Dossier Revitalisierung von Gewässern
ILLUSTRATION: UELI RICKENBACH
WWF/ANDREAS KNUTTI
Das WWF Bildungszentrum legt im
neuen Jahr ein deutliches Schwergewicht auf Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrpersonen.
Seite 11
Alles im Fluss?
Natürliche Fliessgewässer gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Schweiz und
sind beliebte Naherholungsgebiete. Sie bieten uns Trinkwasser und Hochwasserschutz.
Trotzdem werden sie immer weiter zurückgedrängt. Auf nationaler Ebene liegt seit längerem ein Gewässerschutzgesetz vor, das Engagement auf Gemeindeebene bleibt aber
zögerlich. Der WWF setzt sich in zahlreichen Revitalisierungsprojekten für mehr Raum
zugunsten von Flüssen und Bächen ein. Die aktuelle Schulkampagne «Befreie deinen
Fluss» fragt auf Gemeindeebene nach.
Arbeitsblätter und Hintergrundinformationen für den Unterricht
zum Thema Revitalisierung von
Fliessgewässern.
Seiten 5–8
WWF aktuell Neuigkeiten Besuchen Sie uns im Internet: www.wwf.ch/infoschule
Den Flüssen wirds
zu eng
Die zunehmende Nutzung von Land und Wasser
hat in der Schweiz zu einer starken Verbauung der
Flusslandschaften geführt. Innerhalb der letzten zwanzig Jahre hat aber ein Umdenken in der Gewässernutzung stattgefunden: Der Fluss ist nicht mehr nur
Bedrohung, sondern erfüllt wertvolle ökologische
Funktionen. Um diese leisten zu können, brauchen die
Schweizer Fliessgewässer aber mehr Raum. Das nationale Gewässerschutzgesetz liefert diverse Möglichkeiten, um den Schweizer Flüssen den dringend benötigten Raum zu gewähren, doch auf Gemeindeebene
kommt der Gewässerschutz erst langsam voran. Lesen
Sie auf den Seiten 3 und 4 über Revitalisierungsmöglichkeiten und den Gewässerschutz auf Gemeindeebene.
Wie ein Revitalisierungsprojekt konkret aussehen
kann, erfahren Schülerinnen und Schüler am anschaulichsten, wenn sie ein solches Projekt selber planen. Wo
liegen umsetzbare Verbesserungsmöglichkeiten und
was sind die Vorteile einer renaturierten Flusslandschaft? Unterrichtsideen finden Sie im Dossier dieser
Ausgabe auf den Seiten 5 bis 7.
Wenn Sie mit Ihrer Klasse auch ausserhalb des
Schulzimmers für Revitalisierungsprojekte aktiv werden möchten, dann gibt Ihnen die aktuelle WWFSchulkampagne «Befreie deinen Fluss!» das entsprechende Werkzeug in die Hand. Bringen Sie mit Ihrer
Klasse den Gewässerschutz in Ihrer Schulgemeinde in
Fluss! Wie eine solche Aktion aussehen könnte, lesen
Sie auf Seite 9.
Daneben finden Sie in dieser Ausgabe Tipps für
Exkursionen zu den «Wasserwelten Göschenen» oder –
mit dem Pandamobil – in die Arktis (Seite 10). Steht
Ihnen der Sinn mehr nach persönlicher Weiterbildung,
finden Sie vielleicht in den Angeboten des WWF
Bildungszentrums etwas, das Ihnen zusagt (Seite 11).
Ab Anfang 2005 erhalten Sie weniger Post von uns:
Zum einen wird Info Schule ab der Nr. 1/05 zusammen mit dem WWF Magazin verschickt, zum anderen wird das Heft um 4 Seiten schlanker. Das Dossier
finden Sie ab dann ausschliesslich als PDF unter
www.wwf.ch/infoschule auf dem Internet.
Bis dahin wünschen wir Ihnen von Herzen ein
möglichst geruhsames Jahresende, fröhliche Festtage
und einen guten Start in ein tatenreiches neues Jahr.
Wir freuen uns darauf, auch im 2005 wieder für Sie zu
schreiben!
gleitheft mit Hintergrundinformationen rundet das Set ab.
Produziert von Michel Roggo, herausgegeben vom WWF Schweiz in
Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Fischereiverband. Für alle
Altersstufen. Dauer 50 Min.
Art.-Nr: 5039.00, Fr. 25.–
NEUE VORTRAGSDOSSIERS
PANDA CLUB 5/04
Pandaclub im Reich der Bären
■ Bärenstark ist sie, die neue
Ausgabe des Pandaclubs! Auf den
Spuren eines jungen Waschbären
gehen wir auf Entdeckungsreise
durch die Welt der Bären. Er begegnet dabei den letzten Alpenbären im
Trentino, den Eisbären in der
unwirtlichen Eiswüste der Arktis
oder den gemütlichen Pandabären
in China. Das Heft lädt ein zum
Eintauchen in den Lebensraum der
verschiedenen Bärenarten und verbindet dabei spannende Lektüre mit
biologischem Wissen.
Klassensatz: Bestell-Nr. 1666.00, Fr. 10.–
Vortragsdossiers
Alpen/Meeresschildkröten/
Fischerei
■ Noch fast druckfrisch sind sie,
die neuen WWF-Vortragsdossiers
zu den Themen Alpen, Meeresschildkröten und Fischerei. Informationen über Geographie, Klima,
Pflanzen und Tiere im grössten
Gebirge Europas finden sich im
Dossier «Alpen». Die Entwicklung
vom Ei zum 150 Kilo schweren Reptil beschreibt das Dossier «Meeresschildkröten» und es geht der Frage
nach, weshalb diese gepanzerten
Tiere in ihrem Fortbestand bedroht
sind. Im Dossier «Fischerei» erfährt
man von der Bedrohung, die der
industrielle Fischfang für die Lebensgemeinschaft des Meeres darstellt und lernt, wie man als FischkonsumentIn die Meere schonen
kann.
Art.-Nr. VD Alpen 1779.01
Art.-Nr. VD Meeresschildkröten 1779.02
Art.-Nr. VD Fischerei 1779.03
Gratis
LEHRMITTEL
Wie uns der Fluss beeinflusst
DVD
DVD-Premiere «Fischwelt
Schweiz»
■ «Wow, so sieht es in der Schweiz
unter Wasser aus!?». Die neue DVD
«Fischwelt Schweiz» begeistert und
überrascht. Sie zeigt spektakuläre
Unterwasseraufnahmen mit Fischen in ihrem Lebensraum, begleitet von Musik und Kommentar, und
liefert mit einmaligen Detailaufnahmen faszinierende Bilder. Das Be-
■ Zu einer emotionalen Flussreise
lädt uns das vom WWF Italien
stammende Lehrmittel «Majestätisch fliesst der Fluss» ein. Anhand
von Literaturzitaten können die Geheimnisse des fliessenden Wassers
und dessen Beziehung zum Menschen erkundet werden. Erfahren
Sie, was Flüsse für die Menschen bedeuten und wie sie unsere Umgebung prägen. Ein Kontakt mit dem
Phänomen Fluss durch alle Sinne ist
für Schüler und Lehrer garantiert!
Download auf: www.kids-for-the-alps.net
SANDRA PAPACHRISTOS & PETER KYBURZ
Impressum Info Schule Nr. 4/04, Dezember 2004
Die Mitglieder-Zeitschrift für Lehrpersonen. «Info Schule» erscheint 4-mal jährlich in Deutsch, Französisch und Italienisch.
Herausgeber/Realisation: WWF Schweiz; Redaktion: Sandra Papachristos, Peter Kyburz
Adresse: WWF Schweiz, Hohlstrasse 110, Postfach, 8010 Zürich, Tel. 01 297 21 21, Fax 01 297 21 00
E-Mail: service@wwf.ch, Internet: www.wwf.ch, Spenden: PC 80-470-3
Druck: Ropress, Zürich, Papier: RePrint-FSC, © WWF Schweiz 2004
Kom 791/04, © 1986 WWF, ® WWF Registered Trademark
50%
Minimum
Der 50%-Frischfaseranteil dieses RePrint-FSC-Papiers stammt
aus umwelt- und sozialverträglich genutzten und unabhängig
zertifizierten FSC-Wäldern. Recyclingfaseranteil: 50%
Certified by SGS, SGS-CoC-0474
FSC Trademark © 1996
Forest Stewardship Council A.C.
WWF Info Schule 4/2004
ZEWO anerkannt.
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WWF Bildungszentrum Unterwegs in Sachen Umweltbildung
Umweltberatung und -kommunikation für Lehrkräfte
«Mit dem Lehrgang konnte ich zwei
Ziele vereinen: Erstens wollte ich
mir fundierte Grundlagen für den
Natur-Mensch-Mitwelt-Unterricht
erarbeiten und zweitens hilft mir
der Lehrgang, ein Standbein in der
Erwachsenenbildung aufzubauen»,
sagt Barbara Vogt, Lehrerin an einer
Primarschule im Kanton Bern.
Für die einjährige, berufsbegleitende WWF-Weiterbildung hatte sie
ihr Arbeitspensum auf 70 Prozent
reduziert. «So liess sich der Lehrgang parallel zum Unterricht bewäl-
tigen», blickt Barbara Vogt zurück.
Die 34-Jährige hat den Lehrgang
diesen Herbst erfolgreich mit dem
WWF-Diplom abgeschlossen und
dafür ein schul- und praxisbezogenes Projekt geleitet. «Unser Projekt
green action (www.greenaction.ch)
bestand hauptsächlich aus Zukunftswerkstätten in drei Schulen.»
Die Kinder erarbeiteten in rund drei
Stunden Ideen und Tipps, wie Jugendliche dazu animiert werden
können, umweltgerecht zu handeln.
Dabei entstanden viele alltagsnahe,
aber auch überraschende Ideen, wie
beispielsweise die «KaugummiWand»: Die Kids kleben ihre Kaugummis an eine Wand, anstatt sie
auf den Boden zu werfen.
Der Lehrgang «Umweltberatung
und -kommunikation» ist eine generalistische Weiterbildung im
Umweltbereich. Er vermittelt nebst
Fachwissen auch moderne Kommunikationsmethoden, bietet Lösungsansätze für Umweltprobleme
und zeigt Möglichkeiten zum Handeln auf. Der Lehrgang ist aufgeteilt
in sieben Module, die auch einzeln
besucht werden können.
Neuer Beruf: Eidg. dipl. Umweltberater/in
Neu kann sich der Umweltberater/die Umweltberaterin mit einer
Zusatzausbildung spezialisieren
und einen eidgenössischen Fachausweis erlangen. Die vom Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT anerkannte Berufsprüfung führt zur neuen Berufsbezeichnung wie zum Beispiel «Umweltberater/in im Fachbereich Pädagogik».
WWF
Am 18. März 2005 startet
der 11. Lehrgang «Umweltberatung und -kommunikation» des Bildungszentrums WWF. Dass diese
zusätzliche Ausbildung
auch für Lehrkräfte geeignet ist und wie sie parallel
zum Unterricht absolviert
werden kann, erklärt die
Absolventin Barbara Vogt.
Das Projektteam von green action mit Barbara
Vogt (Mitte)
Die Informations-Broschüre für
den 11. Lehrgang «Umweltberatung
und -kommunikation» ist erhältlich beim Bildungszentrum WWF
(Adresse siehe Kasten Jahresprogramm 2005). Anmeldeschluss ist
der 15. Januar 2005.
Ökologische Exkursionen
Sie suchen eine Alternative zum
Pistenfahren in Ihrem Skilager oder
möchten mit Ihrer Klasse eine
Winterexkursion durchführen? Eine
Idee bietet das aktuellste Exkur-
Im neuen Jahresprogramm des Bildungszentrums WWF, welches Ende
Januar erscheinen wird, befinden sich
weitere attraktive Exkursionsangebote, die sich für die themenbezogene
Umsetzung im NMM-Unterricht hervorragend eignen. Neu sind in diesem
Jahresprogramm auch einige Angebote speziell auf die Fortbildung von
Lehrerinnen und Lehrern ausgerichtet.
Infos beim Bildungszentrum WWF,
Bollwerk 35, 3011 Bern,
Tel. 031 312 12 62 oder unter
www.wwf.ch/bildungszentrum.
WWF SCHWEIZ
JAHRESPROGRAMM 2005
sionsangebot des Bildungszentrums
WWF: Winterökologie auf Schneeschuhen.
Die Exkursion führt am 5. Februar
auf die Lombachalp im Berner
Oberland. Auf Schneeschuhen streifen Sie durch die verzuckerte
Winterlandschaft. Anhand von
Beobachtungsaufgaben können Sie
die diffizile Winternatur draussen
in der freien Natur erkennen und
(be)greifen. Sie lernen nicht nur die
Tierspuren identifizieren und deuten, sondern auch die weniger
offensichtlichen Hinweise auf
Leben und Überleben erkennen
und verstehen. Weitere Infos beim
Bildungszentrum WWF (siehe
Kasten).
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Diversicum Ausflüge und Exkursionen
Dem Fluss auf der Spur
WWF SCHWEIZ
In den «Wasserwelten Göschenen» eröffnet sich Schulklassen ein einzigartiger
Einblick in die Verschiedenartigkeit von Fliessgewässern. Dem markierten
Wasserweg entlang trifft man
auf Verbauungen wie
Staudamm und Kraftwerk,
doch auch natürliche
Flussabschnitte wie Biotop
und Aue fehlen nicht.
Ergänzt wird das Angebot
durch hilfreiche Arbeitsmaterialien für den Unterricht im
Schulzimmer und im Freien.
Die Plattform «Wasserwelten Göschenen» beinhaltet mehrere Angebote zum Themenkreis Wasser. Besonderen Wert wurde bei der Pro-
jektplanung auf den Einbezug und
die Vernetzung von Schulen und
Schulklassen aus der ganzen Schweiz
gelegt. Dementsprechend vielseitig
präsentieren sich die Schulangebote,
die von Exkursionen bis zu einem
Lehrmittel alles enthalten. Hauptbestandteil der «Wasserwelten Göschenen» ist der markierte Wasserweg
entlang der Bergbäche im Göschener
Alptal. Hier bietet sich auf relativ
kurzen Distanzen das ganze Spektrum zum Thema Wasser von
Gletscher, Hochmoor, Uferverbauung bis zu Kläranlage und Kraftwerk. Der Weg zeigt durch diese
Vielfalt die unterschiedlichsten Facetten von Wasser als Gestalter der
Landschaft, Lebensraum und Naturgefahr sowie auch die Nutzung der
Ressource Wasser durch den Menschen auf. Begleitend ist ein thematischer Wanderführer erschienen, der
dank seiner Fülle von Hintergrundinformationen eine gute Planung
von Exkursionen ermöglicht. Für
konkrete Unterrichtsideen und Arbeitsblätter bietet sich das Lehrmittel
an, das die Informationen um spiele-
rische Elemente wie Experimente,
Rollenspiele und Beobachtungsaufträge ergänzt. Neu lassen sich seit
diesem Sommer zwei Wasserkoffer
mit Arbeitsmaterialien für Schulklassen ausleihen und Medien zum
Thema Wasser über eine virtuelle
Mediothek finden. Für nächstes Jahr
ist bereits ein Besucher- und Bildungszentrum geplant, das Fluvarium. Dort soll mit lehrreichen
Dauer- und Wechselausstellungen
noch umfassender über den Themenkreis Wasser informiert werden.
Durch die starke Ausrichtung auf die
schulische Umweltbildung finden
Lehrpersonen im Göschener Tal die
notwendige Infrastruktur und die
pädagogischen Voraussetzungen, um
ein- oder mehrtägige Exkursionen
erfolgreich und spannend durchführen zu können.
Bestellmöglichkeiten und weitere
Informationen finden Sie auf der
Homepage www.wasserwelten.ch.
Unterwegs in die Arktis
WWF CANON/NATHALIE RACHETER
Waren Sie mit Ihrer Schulklasse schon einmal in der
Arktis? Die aktuelle Ausstellung im Pandamobil des
WWF bringt Schulklassen die
bizarre Welt der Arktis näher.
Die Schülerinnen und Schüler lernen den Lebensraum
der arktischen Bewohner
und die verheerenden
Auswirkungen der Klimaerwärmung kennen.
Eine eisige Arktislandschaft empfängt die Besucher im Inneren des
Pandamobils und der erfahrene
Animator Michel Terrettaz entführt
die Schulklassen in den hohen
Norden. Nach dem diesjährigen
erfolgreichen Start der Ausstellung
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«Der Eisbär kommt ins Schwitzen!»
ist das Pandamobil auch im Jahr
2005 in der ganzen Schweiz unterwegs. Auf lehrreiche und spielerische
Art beantwortet die Ausstellung
Fragen rund ums Klima. Im Mittelpunkt stehen die gravierenden Auswirkungen der Klimaerwärmung auf
fragile Lebensräume wie die Arktis.
Der Besuch im Pandamobil zeigt den
Schülerinnen und Schülern aber
auch auf, wie sich unser täglicher
Konsum auf das Gleichgewicht des
Klimas auswirkt. Begleitend zur
Ausstellung ist ein Lehrmittel zum
Thema Klima erschienen, das Ihnen
eine optimale Unterrichtsvorbereitung ermöglicht. Neben Erklärungen
zu den Auswirkungen des Klimawandels enthält es auch Tipps zur
Änderung des Konsumverhaltens
und Vorschläge für konkrete Aktionen im und ums Klassenzimmer.
Mit dem eingehefteten Reservationsformular können Sie das Pandamobil für Ihre Schule reservieren.
Angesichts des grossen Erfolges der
Ausstellung können wir Ihnen
einen Besuch für nächstes Jahr
nicht garantieren. Die Kantone
Bern, St. Gallen und Zürich sind
bereits ausgebucht.
Für weitere Informationen:
022 939 39 90
www.wwf.ch/pandamobil
pandamobil@wwf.ch
WICHTIG:
- Maximal 9 Schülerinnen und
Schüler pro Gruppe
- Preis des Besuches: Fr. 50.–
pro Gruppe, anstatt Fr. 60.–
Die Klima-Tournee des Pandamobils
wird 2004 und 2005 unterstützt von
der MIGROS
Alle Infos zum Engagement der
Migros für Mensch, Tier und Natur
finden Sie auf www.migros.ch
(Rubrik «Engagement»).
Thema Revitalisierung www.kids-for-the-alps.net
Mehr Raum für unsere Fliessgewässer!
VON SANDRA PAPACHRISTOS*
Wer beim Begriff Fluss noch
an ein idyllisches Fliessgewässer mit Kiesbänken und einer
reichen Flora und Fauna
denkt, wird angesichts der
Zahlen zu den Gewässern
schnell in die Realität zurükkgeholt. Von den Schweizer
Fliessgewässern sind 90%
nicht mehr in natürlichem
TIEFBAUAMT GRAUBÜNDEN
Zustand und 40% stark verbaut. Das Gewässerschutzgesetz berücksichtigt zwar
ökologische Bedürfnisse,
trotzdem kommt die Revitalisierung nur langsam voran.
Einer der Gründe für den
Die Moesa bei Grono im Misox nach …
Vollzugsnotstand im Gewässerschutz ist das zögerliche
Engagement auf Gemeindeebene.
Kommen Sie mit auf eine Flusswanderung! Entlang eines natürlichen Fliessgewässers wandern wir
durch eine vom Fluss geprägte
Landschaft. In breiten Mäandern
schlängelt sich das saubere Wasser
vorwärts und formt steile und flache Uferabschnitte, Kiesbänke und
Inseln. Im Verlauf der Wanderung
passieren wir Stellen mit schneller
Strömung, dann plätschert das
Gewässer wieder gemächlich vor
sich hin. In den Sträuchern am
Ufersaum zwitschern Vögel und im
schattigen Flusswasser springt eine
Bachforelle.
Ganz anders sieht ein Spaziergang
entlang eines verbauten Fliessgewässers aus: Eintönig rauscht der
Fluss in gleich bleibender Geschwindigkeit durch sein betoniertes Flussbett, gelegentlich unterbrochen durch ein Stauwehr eines
Kraftwerks oder eine künstliche
Schwelle. Unterhalb des Stauwehrs
fliesst nur noch eine geringe Rest-
wassermenge, da der grösste Teil des
Flusswassers für die Stromproduktion ins Wasserkraftwerk umgeleitet
wird. Zur Landgewinnung sind Zuflüsse kanalisiert und unterirdisch
verlegt worden und auch die vielfältige Ufervegetation musste weichen.
Als Folge der Verbauung bleiben
auch die einstmals zahlreichen Bewohner der Flusslandschaft aus.
Diese künstliche Landschaft bietet
ihnen weder Nahrung noch Rückzugsmöglichkeiten.
… und vor der Revitalisierung.
Die Folgen der Flussverbauungen
Vor allem während der letzten zwei
Jahrhunderte wurden aus Angst vor
Hochwasser und zur Gewinnung
von Landwirtschaftsfläche eifrig
Korrekturen an den Schweizer
Fliessgewässern
vorgenommen.
Mittlerweile sind aber die problematischen Seiten dieser Verbauungen offensichtlich geworden.
Durch die starke Begradigung und
Kanalisierung fliesst das Wasser mit
höherer Geschwindigkeit und frisst
sich damit schneller in die Tiefe.
Um der Tiefenerosion entgegenzuwirken, werden weitere Querverbauungen nötig. Zusätzlich fehlen
natürliche Rückhalteflächen fürs
Wasser wie Auengebiete, die das
Wasser aufnehmen könnten. Die
Negativfolgen sind jedoch nicht nur
für den Menschen spürbar, sondern
betreffen auch die Tier- und Pflanzenwelt. Die Monotonie der verbauten, begradigten und übernutzten Gewässer ist keine geeignete
Grundlage für eine vielfältige Flora
und Fauna. Entsprechend ist die
Artenvielfalt in den Schweizer
Fliessgewässern beträchtlich zurück
gegangen. Fischarten wie die Seeforelle gelangen immer seltener zu
ihren flussaufwärts liegenden Brutstätten, da sich ihnen zahlreiche
Hindernisse in den Weg stellen.
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BLICKWINKEL/M. HOEFER
Thema Revitalisierung www.kids-for-the-alps.net
Flussuferläufer
Auch Tiere wie Biber und Flussuferläufer werden erst dank Revitalisierungen wieder in ihren ursprünglichen Lebensräumen heimisch werden.
Neue Perspektiven
Machen Sie mit:
Überprüfen Sie mit Ihrer
Schulklasse die
Wasserfreundlichkeit Ihrer
Gemeinde! Infos dazu finden
Sie unter:
www.kids-for-the-alps.net
Innerhalb der letzten zwanzig Jahre
hat ein Paradigmenwechsel in der
Gewässernutzung stattgefunden.
Die Flüsse werden nicht mehr nur
als Bedrohung gesehen, vielmehr
werden jetzt auch die ökologischen
Funktionen beachtet. Natürliche
Flusslandschaften gehören zu den
artenreichsten Lebensräumen der
Schweiz. Der Flusssaum bietet
Schutz vor Hochwasser, da er Wasser aufnimmt und erst verzögert
wieder abgibt. Ebenso bremst die
üppige Vegetation im und am Fluss
die Fliessgeschwindigkeit und verhindert so eine übermässige Erosion – ein Hochwasserschutz, der
praktisch kostenlos ist! Zusätzlich
bieten naturnahe Fliessgewässer
wertvolle Naherholungsgebiete und
sichern sauberes Trinkwasser.
In Anbetracht dieser wertvollen
Funktionen gewinnen Revitalisierungsprojekte zunehmend an
Wichtigkeit. Der WWF setzt sich in
mehreren Projekten wie zum Beispiel der Revitalisierung von Alpenrhein und Linth für mehr Raum
zugunsten der Fliessgewässer ein.
Doch der Umfang der bisher realisierten Revitalisierungsprojekte ist
noch zu gering, als dass von sichtbaren Effekten beim Artenschutz
gesprochen werden kann. Deshalb
treibt der WWF jetzt eine nationale
Plattform für Revitalisierungen
voran. Dieses FRISCH-Netz (FlussRevitalisierungs-Initiative-Schweiz)
soll einen besseren Erfahrungsaus-
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tausch und eine bessere Koordination zwischen Behörden, Forschung, Vereinen und Umweltorganisationen ermöglichen und so
ökologisch sinnvolle Revitalisierungsprojekte vereinfachen.
Ergänzend wird mit der aktuellen
Schulkampagne «Befreie deinen
Fluss» auf den Gewässerschutz innerhalb der Gemeindeebene fokussiert. Auf nationaler Ebene besteht
bereits seit längerem ein umfassendes Gewässerschutzgesetz, die Umsetzung liegt jedoch grösstenteils bei
den zuständigen Kantonen und Gemeinden.
Aufgaben der Gemeinde im
Gewässerschutz
Die Gemeinden sind in der Schweiz
für die Nutzung und den Schutz
von kleineren Gewässern wie Bächen, kleinen Flüssen und Seen auf
Gemeindeboden zuständig. Die
Handlungsmöglichkeiten zum Gewässerschutz auf Gemeindeebene
sind vielfältig:
• Bereich Wasserqualität:
Zentral im Bereich der Wasserqualität ist, dass die Gemeinde
mit gutem Beispiel vorangeht.
Die Verwendung von wassersparenden Vorrichtungen und gewässerschonenden Reinigungsmitteln in öffentlichen Gebäuden
verdeutlicht, dass auch Privathaushalte etwas zu einer höheren
Wasserqualität beitragen können.
Eine weitere Verbesserung der
Wasserqualität gelingt durch die
Sanierung von Kläranlagen und
die Entfernung von Mülldeponien. Die Gemeindepolitik sollte
solche Sanierungsprojekte verstärkt thematisieren, da Spuren
von Chemikalien die Fliessgewässer erheblich belasten.
• Bereich Wasserbau:
Um die Lebendigkeit der Gewässer zu sichern, bieten sich Massnahmen im Gewässerunterhalt
und in der Raumplanung an. Die
für den Gewässerunterhalt zuständigen Personen müssen für
ihre tägliche Arbeit mit dem notwendigen Know-how ausgerüstet
werden, so dass die Pflege von
Ufer und Bachbett möglichst
schonend vorgenommen wird.
Die Raumplanung der Gemeinde
sollte das Fliessgewässer berücksichtigen, so dass zum Beispiel bei
der Planung von Siedlungsflächen das Gewässer genügend
Raum erhält. In der Landwirtschaftszone muss ein Mindest-
abstand der Felder von drei Metern überwacht werden. Nur so
kann sichergestellt werden, dass
Dünger und Pestizide nicht ungefiltert in die Gewässer fliessen.
• Bereich Wassernutzung:
Ein weiterer Ansatzpunkt wäre
die Restwassermenge bei Wasserkraftwerken. Für die Stromproduktion werden grosse Wassermengen aus dem Fluss in das
Wasserkraftwerk umgeleitet. In
der sogenannten Restwasserstrecke bleibt zuwenig Wasser für
Fische und andere Wasserlebewesen. Das Stauwehr verunmöglicht
aber auch die Wanderung der
Forellen zu ihren Laichplätzen
flussaufwärts. Basierend auf dem
Gewässerschutzgesetz kann eine
Gemeinde vom Wasserkraftwerk
eine höhere Restwassermenge
fordern, was zwar einen geringeren Wasserzins einbringt, aber die
Lebensqualität im und am Fluss
wesentlich erhöht. Die beste
Entlastung für das Fliessgewässer
bietet die Zertifizierung des
Wasserkraftwerks mit dem Ökostrom-Label «naturemade star».
Dieses Label garantiert eine naturgerechte Stromproduktion, die
das Fliessgewässer massgeblich
entlastet.
• Bereich Öffentlichkeitsarbeit:
Begleitend zu den genannten
Handlungsmöglichkeiten ist eine
umfassende Öffentlichkeitsarbeit
wichtig. Die Bevölkerung soll sich
mit Medienberichten, Informationstafeln und öffentlichen Veranstaltungen über die Gewässerproblematik informieren können.
Die Gründe für den Vollzugsnotstand auf Gemeindeebene sind in
mehreren Bereichen zu suchen.
Finanziell ist die Revitalisierung von
Fliessgewässern mit grossen Ausgaben verbunden. Der Bund und
die Kantone unterstützen vor allem
Revitalisierungsprojekte, die direkt
dem Hochwasserschutz dienen.
Zusätzlich fehlt dem Gewässerschutz auf Gemeindeebene meist
eine Lobby, da dieser mehrere
Zuständigkeitsbereiche gleichzeitig
betrifft, aber an der Schnittstelle
vergessen geht. Es liegt nun auch in
der Hand der Gemeindebewohner,
dieses zögerliche Engagement in
Fluss zu bringen. Packen Sies an!
* SANDRA PAPACHRISTOS HAT STELLVERTRETEND FÜR PETER KYBURZ DIE REDAKTION
DIESER NUMMER ÜBERNOMMEN.
Ecke Befreie deinen Fluss! www.kids-for-the-alps.net
Kinder können handeln: zum Beispiel
«Kids for the Alps»
Schmelzende Gletscher in den Alpen, leergefischte Meere in der Nordsee, Abholzung des Regenwalds im
Amazonas: «Kann man da nicht
etwas dagegen tun?» fragen uns
junge WWF-Mitglieder immer wieder.
Die Umweltzerstörung lässt Kinder
nicht kalt. Unser Handeln von heute
prägt ihre Welt von morgen, und
entsprechend fühlen sie sich auch
von Veränderungen ihres Lebensraums betroffen.
Für viele Kinder sind diese Phänomene aber schwierig fassbar. Sie fühlen sich klein und hilflos und zweifeln daran, dass sie an der Situation
etwas ändern können. Beim WWF
treffen täglich Briefe von Kindern
ein, die ihrer Sorge um die Umwelt
allgemein oder um Tierarten im
Speziellen Ausdruck geben. Ein junges WWF-Mitglied schreibt beispielsweise: «Wegen der Abholzung
der Wälder verschwindet Tag für Tag
Lebensraum für die Bären. Kann
man das nicht irgendwie stoppen?»
Der WWF zeigt Handlungsmöglichkeiten
Der WWF will der Hilflosigkeit seiner jüngsten Mitglieder entgegentreten. Die lange Zeit im Umweltschutz
vorherrschende Katastrophenpädagogik ist dabei Temps passé.
«Schreckliche Bilder von zerstörten
Landschaften lähmen mehr, als dass
sie aktivieren. Wir möchten vielmehr
den Kindern Wege aufzeigen, wie sie
selber aktiv etwas gegen die Umweltzerstörung tun können», sagt Katia
Weibel, Leiterin der WWF-Kampagne «Kids for the Alps».
Die internationale WWF-Kampagne
«Kids for the Alps» ist ein Beispiel,
wie der WWF für Kinder Anleitung
zum Handeln gibt. Die Kampagne
läuft seit 2001 und möchte die
Kinder für einen nachhaltigen Umgang mit dem Alpenraum sensibilisieren. Weil sich der Alpenraum über
sieben Länder erstreckt, ist auch
«Kids for the Alps» ein internationales Projekt: Es wird in der Schweiz,
in Österreich, in Liechtenstein, in
Frankreich, Italien und Slowenien
durchgeführt. Das wichtigste Kommunikationsmedium der Kampagne
WWF SCHWEIZ
Was kann ich denn schon ausrichten?
Ein lohnendes Unterfangen: Mit Kindern einen Bach entdecken.
ist passend zum internationalen
Charakter das Internet, auf dem
Informationen zur Kampagne und
Hintergrundwissen zu den Alpen in
vier Sprachen abrufbar sind. Lehrpersonen können hier direkt alle
Dokumente zur Kampagne downloaden sowie Broschüren und Unterrichtshilfen zum Thema Alpen
bestellen.
Kinder machen Politik
In der jetzt laufenden dritten Phase
von «Kids for the Alps» können die
Kinder mit Hilfe einer Checkliste
ihre Wohngemeinde unter die Lupe
nehmen und untersuchen, wie auf
Gemeindegebiet mit Wasser umgegangen wird. Ergibt der Test, dass die
Gemeinde ungenügenden Umweltschutz im Gewässerbereich betreibt,
können die Kinder von den Behörden Änderungen verlangen: «Wir
möchten die Kinder in ihrer Wohngemeinde zum politischen Handeln
motivieren und ihnen zeigen, dass
sie ganz direkt Verbesserungen für
die Umwelt erreichen können»,
beschreibt Katia Weibel das Ziel der
neuen Phase der Kampagne. «Kinder
haben die Möglichkeit, etwas in
ihrem Sinne zu verändern, wir zeigen ihnen, wie sie es angehen können.»
Konkret können Kinder mit Standaktionen, Petitionen, Lobbying oder
Artikeln in Lokalmedien aktiv werden und damit auf Gemeindeebene
Einfluss nehmen. Diese Ideen finden
sich im Action-Kit von «Kids for the
Alps» (Download unter www.kidsfor-the-alps.net), einer Ideensammlung für öffentlichkeitswirksame
Aktionen. Mit Engagement und
Ausdauer können die Kinder erreichen, dass sich tatsächlich etwas
ändert – vielleicht im Kleinen, dass
eine Gemeinde in allen Gemeindehäusern Wasserspardüsen installiert,
oder vielleicht sogar im Grossen.
Vielleicht wird eines Tages dank dem
Druck der Kinder ein mit Schwellen
verbauter Flussabschnitt renaturiert
oder bei einem Kraftwerk eine
Fischtreppe gebaut. Dadurch erfahren die Kinder: Wir können etwas
tun!
WWF Info Schule 4/2004
9
Dossier
Befreie deinen Fluss!
Flüsse befreien? Kinder können es tun mit Hilfe der Kampagne «Kids for the Alps»! Alle
wichtigen Informationen über
die Kampagne und Hintergrundtexte zu den einzelnen
Problemfeldern rund um das
Thema «freie Flüsse» finden
sich kompakt zusammengefasst im Dossier von Kids for
the Alps. Im Zentrum steht
die Checkliste für Flüsse, mit
deren Hilfe die Gemeinden
auf Gewässerfreundlichkeit
getestet werden können.
Nebst dem Hintergrund-Teil
sorgt auch das Wörterbuch für
den vollständigen Durchblick
am und ums Wasser.
Bestellen Sie das
Dossier mit dem Talon auf
Seite 12.
Dossier Revitalisierung
Lehrmittel online bestellen: www.wwf.ch/lehrmittel
Unterrichts- und Hintergrundmaterialien zum
Thema Revitalisierung von Fliessgewässern
LEHRMITTEL
■ In diesem Dossier werden verschiedene Lager-/Projektaktivitäten
zum Thema Wasser vorgestellt.
Spiele für grosse und kleine Gruppen und Bastelarbeiten werden anschaulich erklärt. Bilder von Zeigerarten wie Flohkrebsen und Wasserasseln ermöglichen die einfache
Untersuchung von SüsswasserÖkosystemen, die auch mit Kindern
und Jugendlichen durchgeführt
werden kann. Dieses Dossier ermöglicht eine einfache Vorbereitung von Lagern und thematischen
Projekttagen.
WWF Schweiz, 2003, 31 Seiten
Als pdf-Datei unter www.kids-for-the-alps.net
oder Art.-Nr. 1757.00, Fr. 15.–
INTERNET-LINKS ZUM THEMA REVITALISIERUNG VON
GEWÄSSERN
www.kids-for-the-alps.net Die Website der internationalen WWF-Kampagne «Kids for the Alps» liefert Informationen und Material zur aktuellen
Kampagne «Befreie deinen Fluss». Neben der Checkliste zur Wasserfreundlichkeit der Gemeinde finden sich im Action Kit auch Tipps für mögliche
Aktionen mit der Schulklasse.
www.wwf.ch Unter der Rubrik «Wasser» werden auf dieser Website die
aktuellen WWF-Projekte im Gewässerschutz kurz vorgestellt.
www.befreitewasser.ch Die Website zum gleichnamigen Buch enthält in
kurzer Form die wichtigsten Punkte zur Revitalisierung von Fliessgewässern.
Sie gibt einen Überblick zu bedrohten Tierarten in diesen Gewässern und
erfolgreichen Revitalisierungsprojekte.
www.hallobiber.ch Die Seite von Pro Natura Basel liefert viele Informationen zum Biber und den Wiederansiedlungsbestrebungen im Raum Basel.
Es werden konkrete Erfolge von Revitalisierungen für diese Tierart aufgezeigt. Angesprochen werden sowohl Kinder als auch Erwachsene.
www.lebendiger-neckar.de Unter der Rubrik «Schulen für einen lebendigen Neckar» finden sich Tipps für Spiele und Tagesprogramme im Schulunterricht rund um das Thema Gewässer und Revitalisierung.
www.lebendigerrhein.org Für umfassende Informationen zu einem konkreten grösseren Revitalisierungsprojekt lohnt sich ein Besuch auf dieser
Homepage. Sie enthält den Projektbeschrieb, Forderungen auf Staats-, Kantons- und Gemeindeebene zur Revitalisierung des Alpenrheins und weist
auf regionale Veranstaltungen für Erwachsene hin.
www.linthrat.ch Auf dieser Website wird über das aktuelle Revitalisierungsprojekt an der Linth informiert.
WWF Info Schule 4/2004
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MICHEL ROGGO
Gold des dritten Jahrtausends
– Das Wasserdossier
Eine Bachforelle in ihrem Lebensraum.
DOSSIER
POSTER
Befreie deinen Fluss!
Fische der Schweiz
■ Flüsse befreien? Kinder können
es tun mit Hilfe der Kampagne
«Kids for the Alps»! Alle wichtigen
Informationen über die Kampagne
und Hintergrundtexte zu den einzelnen Problemfeldern rund um das
Thema «freie Flüsse» finden sich
kompakt zusammengefasst im Dossier «Befreie deinen Fluss!». Im Zentrum steht die Checkliste für Flüsse,
mit deren Hilfe die Gemeinden auf
Gewässerfreundlichkeit getestet
werden können. Nebst dem Hintergrund-Teil sorgt auch das Wörterbuch für den vollständigen Durchblick am und ums Wasser.
■ Mit dem Fischposter des WWF
Schweiz lassen sich die Fische der
Schweizer Gewässer auf eindrückliche Weise kennenlernen. Der bekannte Schweizer Naturfotograf
Michel Roggo hat im Auftrag des
WWF sämtliche Fischarten der
Schweizer Gewässer fotografiert.
Das Resultat liegt als attraktives,
dreisprachiges Fischposter vor. Es
zeigt eine überraschende Vielfalt
von Formen und Farben, ergänzt
durch ein Fischlexikon auf der
Rückseite.
WWF Schweiz 2004. 32 Seiten
Art.-Nr. 5040.00, gratis
WWF Schweiz, 2003, Format A1 (98 x 66,8 cm),
vierfarbig.
Art.-Nr. 1571.00, Fr. 15.–
BUCH
Befreite Wasser
■ Die Schweizer Flüsse sind stark
verbaut und bieten wenig Lebensraum. Vielerorts ist die Hochwassersicherheit nicht mehr gegeben.
Die Lösung: Flüsse erhalten mehr
Raum. Dieses Buch beschreibt die
14 besten Revitalisierungsbeispiele
der Schweiz und ist gleichzeitig
Reiseführer in diese Gebiete.
Besuchen Sie die Flüsse zu Fuss, mit
Bike oder Inlineskates.
Mehr Infos zum Buch unter
www.befreitewasser.ch.
WWF Schweiz (Hrsg.) 2002, 191 Seiten,
vierfarbig.
Art.-Nr. 1785.00, Fr. 32.–
Ideen für den Unterricht Dossier Revitalisierung
Befreie deinen Fluss!
Lektionsskizze
1. Situationsschilderung: Die Lehrperson verteilt der Klasse das Arbeitsblatt 1 mit der verbauten Flusslandschaft und beschreibt kurz die Situation: Zur Gemeinde Grünikon
gehört die Greusse, ein Fluss, der in
den letzten dreissig Jahren sehr
stark verbaut wurde. Früher bewohnten viele verschiedene Fischarten und Tiere wie Biber und
Eisvogel den Fluss und die Uferregion. Seit zehn Jahren werden es
aber immer weniger, Biber und Eisvogel sind ganz verschwunden.
2. Klassengespräch: Die Klasse diskutiert mögliche Gründe für das Ausbleiben der Tierarten (siehe Erläuterungen).
3. Arbeitsauftrag für die Gruppenarbeit:
Die Gemeinde Grünikon plant ein
Revitalisierungsprojekt, damit die
Greusse wieder natürlicher wird
und die seltenen Tierarten in diesem Gebiet wieder heimisch werden. Plant in einer Gruppe von 3–4
Schülern ein Revitalisierungsprojekt. Überlegt euch, was in der
Flusslandschaft verändert werden
muss, damit die Tiere den Fluss als
Lebensraum wieder nutzen können.
Wichtig dabei ist: Die Gemeinde
Grünikon kann aus der Flusslandschaft kein Naturschutzgebiet machen. Auf die Landwirtschaft, die
Kläranlage und das Wasserkraftwerk kann nicht verzichtet werden.
Es müssen aber Verbesserungen
vorgenommen werden, die ein
Nebeneinander von Mensch und
Tier ermöglichen.
Erläuterungen zu Punkt 1 und 2:
1) Um zu verhindern, dass sich der Fluss tiefer in den Boden
frisst, wurde ein Wehr gebaut. Das Wehr stellt für Fische
und andere Tiere ein unüberwindbares Hindernis dar.
2) Der zufliessende Bach wurde teilweise in Rohre verlegt.
Den Tieren wird damit der Lebensraum entzogen und ihre
Wanderwege sind unterbrochen.
3) Durch die Nähe der Landwirtschaftszone zum Fluss können Düngemittel und Pestizide ungefiltert den Fluss verschmutzen.
4) Je nach Zustand der Mülldeponie können Stoffe wie z.B.
Chemikalien durchsickern und den Fluss verschmutzen.
5) Das Stauwehr des Wasserkraftwerks ist für Fische und
andere Tiere ein überwindbares Hindernis. Für die
Stromproduktion wird das Flusswasser genutzt, im
Flussbett unter dem Stauwehr bleibt meist eine zu geringe Restwassermenge. Der Lebensraum der Wassertiere
geht verloren.
6) Die Kläranlage leitet das gereinigte Wasser in die Greusse.
Das gereinigte Wasser enthält aber immer noch Spuren
von Chemikalien.
7) Das Wasser aus dem Wasserkraftwerk strömt durch einen
Kanal in einen grösseren Fluss. Durch die kanalisierte
Wasserführung bestehen keine Steil- oder Flachufer mehr,
an denen Vogelarten wie z.B. der Eisvogel nisten könnten.
Erläuterungen zu Punkt 6:
A) Das Wehr wurde abgerissen und durch eine Blockrampe
ersetzt. Dabei handelt es sich um eine leicht abfallende
Rampe aus grösseren Steinblöcken, die vom Wasser überspült wird. Durch die Steinblöcke wird die Tiefenerosion
des Flusses gebremst, gleichzeitig können Wassertiere
dieses Hindernis überwinden.
4. Gruppenarbeit: Die Gruppen planen
ihr Revitalisierungsprojekt und erstellen ein Poster mit ihrem Projektvorschlag. Auf dem Poster ist die renaturierte Flusslandschaft mit den
geplanten Massnahmen sichtbar.
5. Diskussion im Klassenverband: Die
Ideen der Gruppen werden vorgestellt und ihre Umsetzbarkeit diskutiert.
6. Abschluss: Abschliessend wird die
Folie 2 mit der renaturierten Flusslandschaft aufgelegt und bisher
noch nicht besprochene Revitalisierungsmassnahmen werden kurz
erläutert (siehe Erläuterungen).
B) Der zufliessende Bach wurde offengelegt. Er kann von
Wassertieren gut durchquert werden und bietet Lebensraum.
C) Zwischen dem Fluss und der Landwirtschaftszone wurde
die gesetzlich vorgeschriebene Pufferzone von drei Metern
eingehalten, so dass die Felder nicht unmittelbar an den
Fluss grenzen. Diese Pufferzone wurde bepflanzt.
D) Die Mülldeponie wurde aufgehoben und der Abfall fachgerecht entsorgt. Anstelle der Mülldeponie wurden zwei
Biotope angelegt, die Lebensraum für Amphibien bieten.
E) Um das Stauwehr wurde ein Umgehungsgewässer für
Wassertiere gebaut. Tiere können das Stauwehr und die
Turbine des Wasserkraftwerks nun umschwimmen.
F) Wo ein Umgehungsgewässer aus Platzgründen nicht möglich ist, bietet eine Fischtreppe eine Alternative. Über diese
Treppe können Fische das Stauwehr ebenfalls überwinden.
G) Zusätzlich wurde die Restwassermenge erhöht. Der untere Teil des Flussbetts führt nun genügend Wasser, so dass
Wassertiere und -pflanzen darin leben können.
H) Die Kläranlage wurde saniert, so dass weniger Chemikalien in den Fluss gelangen. Ergänzend wurde ein unterirdischer Stollen gebaut, der das gereinigte Wasser direkt in
den nächst grösseren Fluss leitet. Durch die grössere
Wassermenge im Fluss werden Spuren von Chemikalien
besser verdünnt. Die Kläranlage kann aber auch durch die
Gemeindebewohner entlastet werden, indem sie auf einen
geringeren Verbrauch von Shampoos, Putz- und Waschmitteln achten.
I) Der Kanal wurde natürlicher gestaltet, so dass der Fluss
freier fliessen kann. Es bilden sich Steil- und Flachufer, die
Nistplätze für Vögel und ruhige Zonen für Fische bieten.
J) Die revitalisierte Flusslandschaft bietet jetzt auch Erholungsräume für die Menschen.
WWF Info Schule 4/2004
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Didaktische Hinweise
•
•
•
•
Stufe: 5.–8. Klasse
Ort: Schulzimmer
Zeitaufwand: 2–3 Lektionen
Lernziele:
– Die Schülerinnen
und Schüler kennen
Inhalte des Begriffs
«Revitalisierung».
– Sie wissen, warum
Revitalisierungen von
Fliessgewässern
notwendig sind.
– Sie haben eigene
Vorschläge zur
Revitalisierung eines
Flusses entwickelt.
– Sie haben diese
Vorschläge betreffend
ihrer Umsetzbarkeit
diskutiert.
– Sie wissen, welche
Revitalisierungsmassnahmen bei aktuellen
Projekten angewendet
werden.
• Material: Arbeitsblätter 1
und 2, Folien, Folienstift,
Zeichenmaterial
• Vorarbeiten: Klassensatz
des Arbeitsblattes 1
kopieren, Folien der
Arbeitsblätter
1 und 2 anfertigen
Dossier Revitalisierung
Lehrmittel online bestellen:
Bioindikation
Arbeitsblatt
1 www.wwf.ch/lehrmittel
ILLUSTRATION: UELI RICKENBACH
(Kopien für den Schulgebrauch erlaubt)
Gemeinde Grünikon
Kartenlegende
1) Wehr gegen Tiefenerosion
2) Eingedolter Bach
3) Maisfeld und Viehweide
4) Mülldeponie
5) Wasserkraftwerk mit Stauwehr
WWF Info Schule 4/2004
6) Kläranlage mit Abfluss in die Greusse
7) Kanal in grösseren Fluss
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Arbeitsblatt 2 Dossier Revitalisierung
ILLUSTRATION: UELI RICKENBACH
(Kopien für den Schulgebrauch erlaubt)
Kartenlegende
A) Blockrampe aus Steinblöcken
B) Offengelegter Zufluss
C) Felder mit Pufferzone von 3m
D) Biotope
E) Umgehungsgewässer
F) Fischtreppe
G) Erhöhte Restwassermenge
H) Sanierte Kläranlage mit Entlastungsstollen
I) Offengelegter Zufluss in grösseren Fluss
J) Badestrand
WWF Info Schule 4/2004
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Kehrseite Urwaldfreundliche Schule www.urwaldfreundlicheschule.ch
Spielend Wald schützen!
WWF
Ein Screenshot aus SHOP’N’SAVE.
pier selbstverständlich. Und wo
immer möglich, wird FSC-Holz
eingesetzt.
Und nun: Schnappen Sie sich mit
Ihrer Schulklasse einen Einkaufskorb und gehen Sie auf ShoppingTour!
www.urwaldfreundlicheschule.ch
www.panda.org/games/fsc/
VORSCHAU
Unterschrift:
Datum:
WWF Schule, Postfach, 8010 Zürich.
Im nächsten Heft: Zero Emission –
die neue Jugendklimakampagne.
Preisänderungen vorbehalten, Mindestbestellwert Fr. 10.– (Warenwert + Porto). Bitte einsenden an:
Vortragsdossier Fischerei
1779.03
gratis
Vortragsdossier Meeresschildkröten
1779.02
gratis
Vortragsdossier Alpen
1779.01
gratis
Panda Club «Bären», Klassensatz
1666.00
gratis
Panda Club «Bären», Einzelexemplar
5252.00
Fr. 10.–
Fr. 32.–
Befreite Wasser (Wanderführer)
1785.00
Diverses
Poster «Fische der Schweiz»
1571.00
Fr. 15.–
DVD «Fischwelt Schweiz»
5039.00
Fr. 25.–
Dossier «Befreie deinen Fluss»
5040.00
Fr. 15.–
Gold des dritten Jahrtausends: Das Wasserdossier
1757.00
Bemerkungen
Anzahl
Best.-Nr.
PLZ:
Strasse, Nr.:
Name:
Vorname:
Revitalisierung von Fliessgewässern
Wohnort:
Mitgliednummer
Herr
Frau
Absender
gratis
Wälder weltweit verantwortungsvoll genutzt werden.
Der WWF unterstützt weltweit das
FSC-Label. Der WWF International
engagiert sich mit der aktuellen
Kampagne «Check your wood». In
der Schweiz läuft seit 2001 die
Aktion «Urwaldfreundliche Schule». Das Projekt zeigt auf, was die
Schülerinnen und Schüler in ihrem
Alltag selbst zum Erhalt der Wälder
beitragen können. In einer urwaldfreundlichen Schule ist die Benutzung von FSC- oder Recyclingpa-
Einzelpreis
WWF Info Schule 4/2004
BESTELLTALON
AZB
8010 Zürich
Spielend den Wald schützen? Das ist
nun mit dem WWF Spiel SHOP 'N'
SAVE möglich. Am Computer kann
jeder in einem virtuellen Geschäft
zeigen, wie gut er sich mit FSC-Produkten auskennt. FSC-Produkte
sind Holz- und Papierprodukte, die
aus sozial- und umweltverträglich
bewirtschafteten Wäldern stammen.
Ziel des Spiels ist es, in zwei Minuten so viele FSC-Produkte wie möglich in den Einkaufskorb zu packen.
Aber auch andere Produkte locken.
Doch wenn diese im Einkaufskorb
landen, schrumpft der Wald vor den
Augen der Spielerin! Gleichzeitig
muss der Spieler innerhalb des
Zeitlimits von zwei Minuten mit
den Produkten an der Kasse sein.
SHOP 'N' SAVE ist ein Computerspiel, das Geschicklichkeit, Überlegen und Abwägen erfordert. Es zeigt
eindrucksvoll den Zusammenhang
zwischen unserem täglichen Konsum und der Waldzerstörung auf.
Spielerisch wird den Kindern und
Jugendlichen das Thema Wald und
FSC nähergebracht.
Das FSC-Label wird vom Forest
Stewardship Council vergeben, der
Prinzipien und Kriterien für die
umwelt- und sozialverträgliche
Waldbewirtschaftung aufgestellt
hat. Das Label stellt sicher, dass die