Glagolitische Fragmente. Hrsg. von Karl Adolph Constantin
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Glagolitische Fragmente. Hrsg. von Karl Adolph Constantin
GLAGOLITISCHE FRAGMENTE. HEK AUSGEGEBEN 1)R. KARL ADOLPH CONSTANTIN K. K. 1)K. PAIL JOSLril SAFARIK. K. K. :N IIOFLKK. UXIVEUSITÄTS-I'KOKKSSOU L'NIVElWnÄTS lilULlOlllKKAU. AHH.VMlI.. l'KK K BÖHM. GKS. DKII WISS. V. Kdl.CiK IM. HAM GLAGOLITISCHE FRAGMENTE HERAUSGEGEBEN D«. KARL ADOLPH COXSTAXTLX HOFLER, K. K. UNIVERSITÄTS-PRQFESSOR UND D«. FAUL JOSEPH SAFARIK, K. K. (AUS DEN ABHANDL. DER UNIVERSITÄTS-BIBLIOTHEKAR. K. BÖHM. GES. D. WISS. V. FOLGE 10. PK AG. DRUCK DEll K. K. ITOFBUCHDRUCKEREI VON GOTTIJEB HAA8E SÜHNE. 1857. BAND.) 1115485 VORTRAG ÜBER DIE AUFFINDUNG DER GLAGOf.lTISCHEN FRAGMENTE. DR. GELESEN AM 17. DEC'EMBER KARL ADOLPH KONSTANTIN HÖFLER. 1855 IN DER SECTIONSVERSAMMLUNG DER KoN. BÖHM. GESELLSCHAF DER WISSENSCHAFTEN. Meine Herren Ich habe die Ehre, Sie mit den Ergebnissen einer Forschung bekannt zu machen, welche gewonnenen Resultate nicht unmittelbar zum Zwecke hatte aber wohlbewusst unternommen, sie zur Folge haben konnte. zwar die , — Nachdem mir des hochw. die Ei'laubniss zu Theii geworden, den ausgezeichneten Handschriftenschatz Metropolitancapitels zu Prag zu benützen, war meine Aufmerksamkeit auf zwei Punkte gerichtet, einmal die beabsichtigten Specialforschungen anzustellen, ich mir die Erlaubniss erbeten; So zu machen. Reichthum an und ich glaube viel wie möglich, Bibliothek nachgesucht deren willen worden, so bleibt bei als meine Meister dem ausserorden- denn doch noch Manches zu leisten übrig ohne einen gegründeten Widerspruch zu befürchten, das Urlheil Seiiriften selbst, und um mich mit dem Ganzen bekannt nämlich von bewährten Forschern, die ich sehr gerne viel erkenne, bereits in dieser tlichen dann so Schriftstellern aussprechen zu dürfen, dass für eine äusserst lebensvolle Periode Böhmens die Geschichte der vaterländischen Literatur nur mit Hülfe dieses Handschriftenschalzes geschrieben werden kann, jede ohne seine Zuziehung geschriebene höchst bedeutende Lücken Man weiss Gebieten, nicht, soll man mehr die Anzahl enthalten muss. den verschiedensten von Handschriften aus oder die Schönheit der Codices, oder die ungeheure, minutiöse Gelehrsamkeit derjenigen bewundern, welche ihre wissenschaftlichen getragen, dann hier reponirt haben, um Ausarbeitungen erst im Carolin vor- nach einem halben Jahrtausende dem staunenden Forscher zu zeigen, mit welchen Fragen sich wissenschaftliche Männer der frühem Zeit der Glanzperiode welchem Grade armen Zeit, die geistige Böhmens sie — beschäftigt, mit welchen Schwierigkeiten dieselben überwunden, und in wie weit Wissenschaft gefördert Rüstzeug einer ganzen haben. — sie, in sie — gekämpft, bis zu einer an Hülfsmitteln so Aber neben der Gewissheit, hier das (Nation, die verschiedenartigsten Waffen der literarischen und wunderschöne Exemplare der Kirchenvater, des canonischen und bürgerlichen Rechtes, Formelbücher, medicinische und theologische Schriften, Bibeln und deren religiösen Parteien, Überarbeitungen, liturgische Schriften und die reichsten Sammlungen vor sich zu haben, welche zugleich das in die Periode wehmüthige Gefühl geltend trauriger , dass es all Selbstzerfleischung eme Periode der Streitschriften fallen, macht sich gab, die für das eigene Sinn keinen Vorzeit eigene die Alierlhuni, und besass, Denkmale der werllivollsten die Kirchen- lind Prof.ingeschichle nur zur Hülle für die untergeordneten Producte der ei{;enen gehören die Reste longohardischer Schriften, die zu Einbänden Zeit besiimnit erachtete. Ihr verwandten päpstlichen mischen Fragmente an, durch deren Aulfindung sicher bisher als zerstreute Legenden des böhmischen Gedichtes nur mehr zu erratiienden durch die Sciiönhcit seines unbedeutend, da Beheni von sie ausser was man diese Reste seinen, jetzt Umfang, wie (nach dem Urtheile von Kennern) Bezug auf alldeutsche Literatur Eigenthümiichkeit der die Bibliothek nicht ist Fragmenten von Predigten des XII Jahrhunderts das Kunigbuch schöne Handschrift des Marienlebens vom Versen und eine nicht benützte in Bruder Philipp zusammengehöre und Eleganz des Ausdruckes, die die Stiles, Selbsl im dass, ist, welches sich ebenso sehr durch sind, beträchtlichen Composilion auszeichnete. worden gestellt XIII Jahrhunderts ansah, Eines grossen böh- die Reste einer divina comedia, selbst jene Originalbullen, enthält. An demselben Tage, an welchem es mir gelang, jene allböhmischen Fragmente zu ent- decken, unlerwarf ich auch den (lodex A. LX. einer näheren Prüfung und überzeugte mich dass sehr bald, Werth sein in seinem Minialurblatte sondern in — bloss nicht gleichem Aller sind wohl '20—30 dem hohen in wo Handschriften, — Abfassung, seiner Alt^r — mehr, vorhanden nicht aus nicht bloss ungleich schönere und belehrendere enthalten andere Codices seinem unscheinbaren Anhange iNeben liege. dem teinischen Übersetzung der Apocaiypse, der Apostelgeschichte, der Briefe — Inhalte, der la- eigentlichen des Paulus heil. und den spätem Zusätzen, welche die jüngere Hand augenblicklich kenntlich machen, befinden sich nämlich auf der inneren Seile des Rückdeckels 2 gleichgrosse, wenn auch nicht wie welche, Pergamentstreifen, gleichartige Ehe jedoch von diesen spreche, ich Der ausgesucht schöne zu erwähnen. den in Monum. Gallen Set. Bd. die schwarze s üblichen T. V.), II. Tinte ist mit am seine verwandelt noch eine dem es vergönnt, einer haben Ähnlichkeit bei dem Binden des Masse verwebt waren. vom Codex lateinische Perganientcodex, meisten Er rolher. wurde, des die Prologe vor erweist e, neben ij Pracht und Schönheit im zwecke, zu fast zu noch einiges selbst dessen Schriltzüge mit (sieh: Pertz Tafeln zu den mit goldenen, reiclien Initialen geziert; hei den Überschriften wechselt neben dem gewönlichen langen, des dirung sei unmittelbar scheint, es Codex mit eingeklebt wurden und mit dem Einbände das y die Übergangszeil des XI Jahrhunderts; durch den einzelnen Stücken, besondere Bestimmung deutet worden, obwohl dem mehr vollständig ihm den Eindruck Gebrauchs- eigentlichen die Inhaltsverzeichnisse etc. dienten, einem ganz besonderen Zwecke hatte, zu ursprüngliche Gestalt nicht Hervortreten des kurzen seltnere Allgemeinen, dass er neben derselbe seine Alles bei durch welches das ursprüngliche ae selbst durch Ra- in habe, ist Dass diente. vorhin schon ange- erregt, er sei anfänglich hoch in Ehren gehalten, erst spät mit Zusätzen vermehrt worden. Die Rückseite des Pergamentblattes, terer Zeit (XIV terhalb heisst es worauf das Miniaturbild gemalt Jahrhundert) mit einer Festrede auf den von verhältnissmässig noch alter heil. Mathias ist, wiird in spä- beschrieben; Hand: novum leslamenlum in un- pergameno in cujus principio esl ycon fine passio sancte el in Pergninenlblalt und unmittelbar nach Legende derö polnischen Biüder, offenbar von und auf diesem nicht vollendet jedocii übrige passio beginnend folgt zuletzt noch die spätem Eindringen der Feuchtigkeit dein am Ende noch Cordule. Auf das dem Knde der iierrühren, HIalle Flecken, welche welche das Minialurbild ebensosehr wie die letzten Blätter beschädigte und selbst auf den Leim wirkte, mit welchem — Rückwand befestigten Pergamenistreilen verklebt wurden. vom Anfang an war oder nicht, mag behauptet oder verneint werden; der Einband, wie die auf die Ob der jetzige Deckel aber selbst, wenn würde dieses ebensowenig das er viel jünger wäre, Aller des Codex jener Pergamentstreifen bestimmen. Der uralte Seidenzeug, welcher vor der Miniatur den Codex eingebunden; das Pergament des Codex in vom Holzwurme Stücke, abgenützt werden, scheint uns von Bedeutung. Das 4 welches Bild, um Theilen, das Ecken und rechts und den Mönch Rahmen im Der obere Theil stellt Mmiaturbilde, Gegenbild des im das Bindematerial. als Viereck länglichten von links in der Mitte, also (6) der selbst an den zieht, runden Medaillons, Brustbildern von Zweifelsohne sind es die vier Evangelisten 4 Ecken), in der Mitte ein Bischof mit segnender (Cyrill?). dem Codex schmückt, besteht aus zwei gleichen des Blatt gleichsam Sie sind auch nur sie auf Goldgrund durchbrochen wird. Heiligen (in erste die sich ein gleicher ist weniger gesucht und eben dcsshalb weniger sie Anfang stehenden. IMöglicher Weise dienten als erwähnlen Pergament- hat, wie die Dass die Pergamentblätter nicht vor gelitten. sondern rückwärts eingebunden sind, wo ist, eine Scene Hand (Method?), ihm gegenüber ein dem vor der Apocalypse, Christus mit ihm niedersinkenden, von ihm aufgerichteten Evang. .Johannes dar, drei Leuchter zu jeder Seite, einen siebenten hinler sich, ein Schwert queer im Munde, in der linken Hand " Sterne, den Jünger bei dem mit der Rechten bärtigen Kinne fassend. Unterhalb die noch erhal- tenen Buchstaben auf einer queer über den Goldgrund laufenden blauen Leiste: VIS (SI SOLEM. DEBES...S...ERE...TVM, was Antlitz Christi, das Ganze nach Apocalypse c. 2. ich mit Beziehung auf das so lese; si flammende nequis solem, debes conspicere Christum. Das untere Feld enthält (wie das obere auf Goldgrund) zwei Haupt- und 2 (Neben- Herzog mit der Lanze und Fahne figuren. In der Mitte ein bis zur Mitte der Waden kleidern, rothen Stiefelschuhcn, liche, wallende (griseus), Vor ihm Binde. der Rechten, in einem blauen, grünen engen Bein- einem rothen Mantel; auf dem Haupte stellt ein Abt mit ist eine eigenthüm- Krummstab und Tonsur, einem grauen mehrfach offenen Oberkleide mit Oberärmeln über einem rothen, langen Unter- kleide. Hinter ihm steht ein träger mit Mönch blossem Schwerte in in ähnlichem Coslüme; hinter ausgestreckten Die Gesten die rechte Daumen und ist hält die Linke, unbedeckt, die offene der beiden Geistlichen sind Hand und dem der Rechten, kurzem verbrämten Hosen und gleichen Schuhen, das Haupt man den in reichenden, unten verbrämten Oberkleide, um die Linke Fürsten sein Schwert- Rocke, (lach rothen, faltigen gehoben, so dass Hand gewahrt. Der rückwärisstehende eigenthümlich. öffnet das aulzunehmen, was der Bischof oder Abt ihm zu geben willens sein mag. Dieser hat ein Buch mit der Aufschrift dominus (nicht domino) in den Händen, welche in ähnlicher Haltung begriffen sind, wie die des hinter ihm ste- 8 henden, — Erwartung befindlichen Mönches. in Der Herzog, den schon die characteristische «TÜne Farbe seiner Beinisleider und die rothen Schuhe als einen Slawen darstellen dürften, hält die Lanze in der Rechten, die Linke in der Art, dass zwei ausgestreckte Finger noch bereits geschehen den Act des Gebens, die geschlossenen übrigen andeuten, dass der Act und Gabe die Wenn eingeliändig-t dem dem Throne und der Verfasser der longobardisclier Gesetze überreicht, selben sei. niedergelegt. *) der Fürst auf sitzt Neben dem Fürsten reichen zwei Mönche Abte Balsamus ein Buch (de Septem dem Buch das ist seinen — Knieend über- nach einem Bilde des sigillis), Überreichung von Büchern finden sich häufig. Händen von an der obern, von abgenommene Buch unten der Regel wird das noch nicht Füssen zu steht der Schwert- oder Reuleniräger. XIII Jahrhunderts. Ähnliche Darstellungen bei In Fürsten Arechis den Codex der- mit beiden dem Übergebenden gefasst und so übergeben, dass der Empfanger es Ganz das entgegengesetzte dem Geber freigelassenen Seite zu Händen nehmen kann. Die Mönche sind die Beschenkten; der Abt hat das Buch empfangen, das ihm tritt hier ein. — der Herzog gab, und damit ja kein Zweifel darüber sei, das die Verkündigung des lateinischen Evangeliums, welches der Herzog gab, von diesem verlangt sei, trägt das Buch die Aufschrift «dominusu. Aber wer ist der Herzog mit der Fahne, welche das Herzogthum und zwar das Lehenherzogthum bedeutet? eine nicht bloss Anscheinend ist kein Anhaltspunkt, dieses zu enträthseln, Betrachtung des Kopfschmuckes einen ganz sicheren dar. Es bietet nähere doch Binde, sondern auch eine röthliche niedrige H und offenbar welche uns Mitra, XI Jahrhunderts den Herzog Spytignev (ieber eines Code.v des ist in dem vorführt, welchen Papst Nicolaus 11 I0.i9 mit der Mitra beschenkte, und von dessen Person es heisst erat vir valde speciosus, caesarie pice nigrior atra, barba prolixa, facie laeta, genae ejus candidiores nive : et parum rubentes per medium. erat. ^Cosmas pag. Ich glaube hier auf in quodain tomulo (Nicoiao sibi Quid plura? vir bonus et lalos a vertice pulcher ad imos 129.) jene Worte des Cencius Camerarius verweisen zu dürfen Lateranensi portandi mitrain et inter cetera Spicineus promisit se dalurum Dux Boemie accepit omni anno cenlum : »item licentiam a P. libras argenti de sub nomine census.» Sie fügen sich von selbst an die des Cosmas über Spytignev an »pelliceam autem episcopalem et tunicam clericalem, quam desuper indutus in capite jejutrii terra sua : per totam quadragesimam gestabal.» Die auffallende '') Tracht des Herzogs mag Fähnlein bei böhmischen Herzogen, erstere vorkömmt, ist letzteres bekannt. in ') ist jedoch baarhaupt der eisernen Pickelhaube Mioi-itur von r,n Palackv (wie auf den I. S. welchem man die Civ, 292—297. und auf der Rückseite Mitra Dass die Mitra, wie das erkennen kann, l„i Sylvester Paleographie uuiverselle BJ. 111. Siegeln Die Münzen des Vratislav (Pubicka S. i02.) aber geziertes Haupt, in ') daraus erklären. Spytignev auch bei seinem Bruder Vratislav schon auf den Siegeln des Boleslaus (Pubicka Boleslaus bicka S. 380.) Fürsten sich seit 109) sich darstellt, Spilignev. zeigen bekanntlich ein mit welche III. S. auch Pudiesen einem Kopfschmucke ihm P. Alexander 11 quod schenkte, von der dessen Nachfolger, P. Gregor VII., schrieb, non consuevit.« in Die Mitra des augenfällig Beweis ist. laicae so hervoiragend auch löl) S. III. des eigentlichen Begriffes von Mitra ausführte, dass diese zunächst sei, diadema die Er wie ihn regalis Friedrich , ist entweder Heinrich dem Barbarossa 1158 zu tragen gestaltete; .Januar böhmischen Herzoge zu tragen von dem frühern. circulus '), Kaiser später oder er dem IV. Könige ist geradezu ein melrop. A. Dom verstehen .Spytignev im pflegten, unterscheidet goldener Reif, Corona, Könige Vladislaus XIII.) mehrmals abgebildet Man kömmt aber Erwähnung mit vom Urkunde der eigentliche herzoghche und 1086 Vratislaus durch dem merkwürdigen böhmischen Manuscripte speculum humanae er in zu pflegte. Der spätere Schmuck, welchen sich wesentlich und Miniatur- Dai legung in darunter auf welcher sich das Aimutiuni erhob, das nach der Grabschrift im Chore zu tragen (ribui Mitra gegen die des Unterschied ihr personae geistliche Diese besteht aber vorzüglich aus einer Binde, wie Dobner (Kritischer Abhandlungen einer Privatgesellschaft Band Born's in ist Münzen gehallen, dass dieser Weise auf den bildes Vratislav 18. Hut. wie (Kur-) salvationis (Cod. cap. erscheint. dieser Mitra zu einer in der merkwürdigen und höchst einflussreichen Thatsache, böhmischen Geschichte einem wahren Wendepunkte der ja zu böhmischen Geschichte. Die Krone, welche Vratislaus I, Vladislav und I Kaisern wegen ihrer und ihres Volkes Verdiensie kaiserliches stammte aus Geschenk"^), um Deutschland an die Geschicke des deutschen Keichs. wenigsten in Ungarn, Croatien, Polen, — Böhmen und am den Tagen Spytignev's. ihre und Nachfolger von den deutschen deutsche Reich erhielten, war ein das schmiedete mit goldenen So war es aber nicht Damals hatte Böhmen noch die Wahl, wie durch Anschluss an den römischen Stuhl seine Unabhängigkeit von Deutschland zu erringen. Dann aber musste man nicht die Partei Heinrich's Gregor VII. ergreifen, identificiren, nicht wie Vladislaus die böhmische Sache mit der IV. gegen ghibellinischen sondern die päpstliche Partei ergreifen und an der Aufrichtung eines päpst- Staatensystems lichen Banden immer gewesen Nachfolger Spitignev's dem die deutschkaiserlichen von gegenüber arbeiten. aber die Böhmen mit Verliessen diesem eingeschlagene Bahn, dann war auch und Willen seiner Dynastie, seiner Könige und natürlichen Repräsentanten des Wissen Volkes in eine Richtung hineingezogen, welche für Jahrhunderte massgebend wurde. So ein, führt uns denn der Codex unmittelbar durch welche sich Böhmen ') selbst, So bei der welche übrigens Cosmas. in jene Katastrophe der böhmischen Geschichte Gang derselben entschied und zwar durch in freie That der diesem ihrem politischen Entscheid nur jener Richtung vorher jene folglen, die Innige 1 böhmischen Grossen eingeschlagen, welche den i kirchlichen Anschluss Höhinens an Deutchland (Regensburg) veranlasst hatten. Allein auch nach einer andern Seite hin gewährt das Bild bei näherer Untersuchung unerwartete, ja überraschende Aufschlüsse. Wer ist bestimmte? Ausstattung Es liegt sehr nahe, welcher die slavischen teinichen Ritus) dort einsetzte. Mönche ') der Deutschen Klage und aus Säzava verjagte lileras) doch wohl i. Herzog aber eines der in setzte so schöner ja, dass gerade Spitignev und deutsche Mönche die Häresie (des la- die eihgedrunj,'en sei: Methud den heiligen gegen schon dem Hunenland war! Der slavische Abt Vitus entwich hierauf nach d. in und nicht griechische oder der That wissen wir in Spitignev mit ;illem für Es war dem Herzoge der Verdacht beigebracht worden, welche , wir dass es lateinische dass durch die slavische Schrift (per sclavonicas alte den Exemplar der Aposlelbriefe sind, das lateinisclie slavische iMönche gewesen sein dürften es war, Herzog, der Abt, welchem der böhmische Fuge zu halten berechtigt erhoben lerram (in damals noch existirenden slavischen Klöster in worden Hunorum) Der Ungarn. nun nach seiner Vollgewalt (potestativa Ducis majestas) einen deutschen Abt (abbaten! genere Teulonicorum) in Säzava ein und Kloster bis zu seinem das erhielt Tode den Deutschen.^) Somit war es Spvlignev, der böhmische Herzog, nischen Ritus zum Siege über den slavischen erhob und von dem es, selbst, der den latei- er die Deutschen als einführte, mit Recht heissen konnte, wie die Umschrift des untern Theiles des Miniaturbildes besagt: »Si parum dabit(resp. dedit), munus votum superabit,« wenn er auch jetzt wenig gab, Geschenk (des lateinischen Klosters) den Wunsch der Mönche noch übertreffen. — SD wird das Somit ist wahrscheinlich denn erst im Kloster, jedenfalls Grundlage und steht Einklang. bisher erwähnten ein vollständiger in allem in Böhmen gemacht, hat eine Die Miniature, feste historische Verbindung mit einer Thatsache, von welcher man sich eine neue in Ära erwartete, was nicht ohne Beziehung zu dem apocalyptischen Bilde stehen mag, wo die (Überreichung des Herzog und Abt erklären sich gegenseitig; der Sonne leuchtete. Angesicht gleich Christi lateinischen Buches, welche sinnbildlich der nischen Abtes vorangieng; die Gewissheit, dass es sich hier nicht von dem Abte handle; offene Hand gleichfalls ein Geste des Bruders, wie die des die andeutet, um dass eine Einsetzung eines Schwertträgers, Herzog mit der die Mitra, zuletzt das erweist; endlich der Buch Ausiatiung und der practisch eingerichteten prachtvollen dessen Gabe stattgefunden habe und gleichsam Übereinstimmung des Volkes (Adels) selbst mit seiner latei- Geschenk an den Abt, Form sei- nes Inhaltes lassen wohl keine andere Deutung zu. So lange nun Spytignev der heilige Prokop deutsciien selbst, Abt geisselte. Als Mönche zurück und beyann ') Cosmas p. 9". Deutschen im Besitze von Sazava, ungeachtet aber Spytignev gestorben die Reaction gegen Das Zeugaiss des Clironistea von Sazava schlüsse. 'J lebte, blieben die der Gründer von Säzava. I0ö3 l>ci den Cosmas p. in war, nächtlicher Erscheinung den kehrten die ausgewanderten lateinischen Ritus, 96 gibl hierüber die welcher mit dem unverwerfliclislen .Auf- deutschen Wesen identisch geworden war, sich so sehr geltend zu dem böhmischen Herzoge mische Adel geradezu von Papste die Einführung des slavischen durchsetzen. llitus machen, dass P. Gregor VII. liessen.« Herzog, welcher diese Bitte Silber) (2 gestellt, Jan. 1080.) der selbst auch den los selbst es wagte, was das Amt des Prager Bischofs war, setzen*), aller Mönchen Schärfe selbst in und Uneinigkeit: dagegen aufzutreten. Bald dem sie Überbuten sich sie wo Augenblicke, als duldeten oder und vergieogen macht von dor Ent- sich erster gesellten Krone aufzu- die Anmassung den Bischof bewog, den slavischen hierzu unter sich vor Allem hätten Eins sein den .\bt sollen,- Eifersucht und ruhten Abt wirklich abgesetzt, aber auch die Brüder selbst vertrieben wurden. gleicher ward Zeit jetzt Duldung entzogen in "), Böhmen dem derselbe Peters Zins (100 böhmische Pf. dem neuen Könige diese Anklagen gegen in dem König von Böhmen ^ Ansehen, dass der Abt von Säzava fast allen 1086; die slavischen Mönche aber erlangen ein die St. und wird durch den deutschen Kaiser '^) böhmischen Äbten voranging, ja er bis der Wenige Jahre eingesandt, schlägt sich auf die Seite des Gegenpapstes, richtung des Zinses mit ') bei verweigerte jedoch diese Bitte, »ungeachtet einige Religiösen dasjenige, was das Volk wünschte, ungeändert geschehen der böh- möge Vratislav laut begehrte, er nationalen Heidenthum ^) nicht eher, Beinahe zu und dem slacischen Ritus — die slavischen Bücher theils vernichtet, theils zerstreut.") Be- Prokop nach Frankreich gekommen und cmpfieng dort von den Königen vor der Krönung zu Bheims den Krönungseid. Das glagolitische kanntlich Evangelium das ist des heil. Fragment, welches sich wie eine Siegesirophäe des lateinischen Ritus über den slavischen dem Schiffbruche der slavischen Bibliothek von Säzava gerettet hat, indem es dem Codex des Herzogs Spytignev beigebunden wurde, gehört zu diesen Resten einer Sammlung, die für das slavische Alterihum von unschätzbarem Werthe sein musste. aus ihm In wie ferne ein dem Vorhergehenden berufen hat Bereits sein. geschichtlicher Wertli zukömmt, dürfte hinlänglich aus bereits Es dürfte jedoch auch noch andere Fragen zu beantworten erhellen. der grösste Kenner böhmischer Geschichte, Herr Paiacky, merksam gemacht*), welche Bedeutung ihm für die Controverse zukomme, ob der nach Böhmen arekominen sei. Der irelehrteste Kenner slavischer Alterthümer ') Erben INum. Ifii ([uod quidam rtligiosi \\i\ liuc, <]iioil sinipliciler populus quaeril , auf- heil. Methud niatj ausein- patientes tulcruut seu incorreclum dimiserunt. ^) Erben ^) Zur richtigen AulTassung dieser Sache 171. IN. den driUcn böhmischen König PremysI Olakar manis pontißcibus oblinere, ut reges eo suii Regis ') Unter Bretislav capiti coronam im II 1093 Cos ') Palackv ') Libri linguae eoruni deleti Folce I. S. 339. Zeugenverhör über den Tu. 9. Band.» I diademate ') ») V — Bohemia regis niulti (iwei) fuerint in gehiirt noch folgende Stelle an.s bei Erben, Regest, n. 478 insigniti : : dem Uriele licet ante tuac P. iirnocenz III an promotionis tempora nuiiquam tarnen potueruiil a praedecessoribiis ttoslii's Ro- l* andersetzen, Belege gewonnen werden. Wichtigkeit hervorheben nach der Zeit der das Unrecht über die Ursprünglichkeit der Glagoliza und der wie ferne für die Frage in Cyriiliza daraus zu dürfen. Ich glaube Gehören diese noch einen Punkt Slavenapostel an, so beweisen sie auch durch der deutschen als von ungemeiner Fragmente ihrem sprachlichen Alter ihren Inhalt am besten Anklage wegen vermeintlicher Unkirchlichkeit dieser hochver- dienten Männer; die Übereinstimmung der in slavischen Schriflzügen und Sprache gehaltenen Lehre dieser Apostel mit der des Abendlandes, Roms und der katholischen Kirche wird Böhmen, das von zwei Seiten die Keime auch durch diese Fragmente siegreich erhärtet. religiöser Bildung empfing, vom Westen wie vom Osten, das durch seine Lage und Welt- den Osten mit dem Westen zu vermitteln und in seiner ganzen Geschichte diesen Dualisnms als seinen Kern zeigt , empfing somit von beiden Seiten eine gleiche höhere Einheit und damit die Mission, auf die verwandten Slavenstämme in diesem stellung berufen ist, Sinne einzuwirken, wie es andererseits dem deutschen Rechte gegenüber durch seine innere Abgeschlossenheit in den verwirrtesten Zeiten zur Stütze diente, selbst den deutschen Staaten in der Ausbildung seines innern Organismus vorleuchtete und Territorialsystems ein vielfach nachgeahmtes Muster ward. in Bezug auf Ausbildung des BELEUCHTUjNG GLAGOLITISCHEN FRAGMENTE. D«. GKLESKN AM 17. PAUL JOSEPH SAFARIK. UND AM 3. NOVEMB. 1856 IN DEN SECTIONSVERSAMML. DEli KUNIGL BÖHM. GESELLSCHAJbT DER WISSENSCHAFTEN. DEC. 1855 INHALT. 1. Einleileiule Vorbomerkunffeii. 2. Der Praxaposlolus. 3. Lage und Maass der Fragmente. 4. Äussere BeschafFenheit. 5. Pergament. 6. Tinte. Vorläufige 8. Der Text. 9. Paralleltexle aus andern 10. Die 1 Angabe des 7. 1. getilgte SchrH't. Die Facsimilien. 12. Sprache und Dialect. 13. Das Alphabet. 14. Orthographie. 15. Interpunction. 16. Grammatische Formen. 17. Vaterland. 18. Mulhmasslichcs Aller. Inhaltes. Quellen. — LITEEAKISCHE BEHELFE. — Das Abecenariumbulgaricum. geklebten Blaue, Apostolus. — No. 1240 in der glag. Alpliabct auf einem, der Hs. Abgebildet bei Kopitar Glag. Cloz. Tab. d. XI. Jh. a. kais. Bibl. in Paris ein- et II. I Drei Lectionarien bulgarischer Familie: a) Aposlolus Slrumicensis, Copic einer glag. Hs. in Privathänden. dem 6) Aposlolus Achridanus, mit eingestreuten glag. Absätzen, c) Aposlolus SUpcensis, der erste und letzte Xn Jh., die beiden letzteren Biblia a. I'l99. — Codex giganteus. Cosmas' Test., litt. Chronik in 1855. — 8°. S. Schriften, auf Pecirka der kais. Hofbibl. in Wien. Dobrovsky Codex Suprasliensis. im Cas. dem XIII dem Deckel das Mus. iSöI. c. gegeben von Miklosich: Mon. 1. Inst. 1. cyr. Alphabet. n. d. a. Oktoich, Dobrovsky XII d. a. a. XI d. Jh. (wo nicht älter}. a) Evangeliarium Oslromiri. SP. 1843. 4". unvollst. Vom 1056 J. und von Hanka. Prag 1853. — 1057, in der kais. Bibliothek zu Prag, jetzt in Rhcims. Herausg. von Silvestre cj Evangeliarium Pamatky hlah. S. in SP., herausg. : dem h. f) Evangelia Slayice. Paris 1843. Assemanianum, glagolitisch in der Vaticana, gewöhnlich ins VII—VIII. V. in — der Libusa. Glagolila Clo-Janus. Kl. Von Hanka Prag 1846. 8°. XI Jh. gesetzt. Vgl. meine 4°. • lat. und böhmisch, Safafik u. Palacky. Pr. 1840. Das Gericht VoslokoT Eb. S. VIII — IX. mon. Zographi auf d. Athos, glagol. aus derselben od. etwas spätem Zeit, Eb. SJ IX. Fragmenlum Ev. Joannis, böhm. Spr. von beim Prokop zugoscluieben wird, ehemals im d) Telroevangelium macedoniciim, glagolitisch, aus derselben Zeit, bei Hrn. Grigorovid. e) Telroevangelium aller) 12». b) Evangeliarium Rhemense, dessen cyrillischer Theil Emaus Heraus- 8«. Reden auf zwei Quartblättern aus dem XI Jh. (wo nicht Hrn. Giigorovie in ICazail. Vgl. Izvesüja Imp. Akad. nauk T. I. SP. 1852. 4». S. 89-96. Evangelium. — Zwei cyrillische, drei glagolitische u. ein böhm. Cyrillus Alexandrinus. XIII 679—685. slav. p. und Homilien einiger Kirchenväter palaeoslov. Vindob. 1851. — Zwei enthalt das A. Jh. angehörig, glag. Hft. 1 u. 2. Ein sogenannter Obstnik od. Lectionarium mit Oden — Legenden Jh., <ler zweite aus 1—164. 8«. S. lat. 35— 47. Anfange des XIII Moskau, beschrieben \imGorskij und Necostru- Podlazice in Böhmen, jetzt in Stockholm, mehre andere u. Nachrichten. Prag 1796. Codex Hankeanus. ,Ih., Moskya I. — Aus od. Prof. Grigoroviö in Kazaii. beim Hrn. Hands. auf Papier in der Synodalbibl. in • jev in Opis. slav. rpp. T. und Ende des XII d. a. — Von kaum 4o. S. Zwölf Pergamentbl., d. a. X Jh., im böhmischen Museum. Denkm. der Vgl. 103—166. scharf zu bestimmendem glagolitisch, a. d. Alter, X— XI im böhm. Museum. Eb. Jh., in S. 13 — 102. der Bibl. d.s Hrn. Grafen Cloz Trident, herausg. von Kopilar: Glagol. Cloz. Vindob. 1836. Fol. — Gregorius Naziamenus. XI Jh., in di^r kais. Bibl. in T. III. p. 27. T. IV. p. 294. Dreizehn Homilien, SP. Vgl. Ucen. Zapis. cyrillisch mit eingestreuten Ivn. H. yyp. II. glagolitischen SP. 1856. S. 75—88. Buchstaben, Izvestija T. II. a. d. p. 247. . — „hbornik" ducis Svatoslai. Mus. SP. 1842. i..j.inr. 4°. — Aus •Karaniaiiische Aufsätze. l'ani. SP. 1827. '4°. Legenden. — 1.1 dem 1073. in u. X'Jh. d. c) Moskau. Synodalbilil. in tlcr Materialy cUja Vostokov Vgl. Opis. rpp. Ru- 5—10. pis'men. Mo.sk. 1853. Fol. S. isi. iu der köu. Hofbibl. in von Kopilar Glag. Cloz. vom Kodrat, zwei Pergamentbl. h. Metrop. Evgenij, dann beim Hrn. SP. Vgl. Vostokov in Ucen. Zapis. SP. 1856. »o» der 4) Leijende S. J. München. Hciausg. von Kuppen in Sobi XXXHI- XLVII. p. Drei cyrillische und eine böhmische. a) Legende ehemals bei 1—86, S. Vom 499—506. No. CCCLVI. S. Legende vom XI d. a. W. Wemel, a. e. Hs. d. XV in einer a. (wo nicht Jli. was aller, mir wahrscheinlicher), Staatsralh Pogodin in Moskau, jetzt in der kais. ßibl. 65. XI Thekla, ein Pergamentbl. a. d. h. h. II. Jh. Jli. Eh. Hanka im in SP. Vgl. Gas. C-es. Mus. 1830. Hft. IV. 453-4(52. d) Hanka Legende rom skUU. iu Star. Prohop, h. Pr. 1817. Raygcrn nediclinerstift zu Hd. — Hs. a. d. XIV Anfang des Herausg. von Jh. in Prag. 1—51. S. I. Lateinisch a. X. d. mit Jh., Worten am Rande, im Zeilen und cyrill. Be- Mahren. in — Missale Novakianutn. böhmisch, 1-2«. Martyrologium Rayhradense. Glagolitisch vom J. 1368, der in Hofbibl. kais. in Wien , beschr. in Sihestre Paleogr. univ. Par. 1839. F. Nomocanon beim Hrn. A. lit. — höh. 2 vyd. S. 40. Pentecostarion. Synodalbibl. in Die sogenannte Kormeaja, — Das ö. älteste Slawisch Moskau No. 1263. mit e. eingeklebten glag. Blalt, böhm. Passionale a. d. XIII — XIV Jh. Hands. v. J. 1311 auf Pergament in 4°., a. d. XI dem Metrop. im biihin. Museum. Vgl. Jungmami — auch Triod cvetuaja genannt, Zehn Pergamentbl., mit jetzt iu der kais. Bibl. glag. Initialen, Jh., ehemals bei in <l<-i SP. Vgl. Vostokov in Uc. zap. iu II. 59—64. Kopitar 41—44. Slicbernrium. — '- a) Hand.s. aus Kurze Kirchcnhymneu mit Gesangnoten. dem XI— XII b) Drei Pergamentbl., Typicon serb. Unterschrift, iliklosich slaw. J. 896. dann beim Hrn. Pogodin, Glag. CIoz. p. vom 145. Psalterium interpretatum. Evgenij, scrb. Familie, Mihanovich. v. Passionalc Hist. — serb. — Jh. in der kais. Bibl. in SP. Fragmente aus zwei Hands. des XI Hands. auf baumwoU. Papier zwischen vom J. Wien 1851. glagohtische, Bibliothek. 982, in einer griech. 8". Wo. I. S. Jh. bei mir. — 1357 1367 im Privatbesitz. Urkunde des Klosters Iweri auf dem Athos. d. J. 148—149. Vgl Es 1. war am November ih. Uni versiläts- Bibliothek die k. k. am Tage zuvor dass er 1855, als mir Hr. Professor Hüfler, (14. Nov.), bei besuchen zu fast täglich um der machte, der Durchsicht der Handschriften der Bibliothek des und Prager Metropolitankapitels, in Gegenwart des Hrn. Prof. Gindely, ein böhmisches am Einbände von anscheinend altslawisches Pergamentfragment entdeckt habe. Am folgenden Tage händigte er mir in der böhmische Pergament-Fragment, k. zwei Legende von der dem Bemerken, dass er Universitäts-Bibliothek das k. Anna h. (aus dem XIII Jh.) zur Veröffentlichung des Hrn. Prof. Gindely, die Handschrift mit dem altslawischen Fragmente vor. Ich erkannte die Schrift der auf der Innern Seite des Hinterdeckels angeklebten ich die Handschrift in die rechte Pergamentblälicr. zwei Lage gebracht, auf den ersten Blick beinr nähern Besehen auch als unzweifelhaft echt alt, als Mit seiner Erlaubniss bereitwillig seine Einwilligung gab. nehmen und Höfler vor ich offenen Seite ihren Inhalt zu prüfen, so dass ich schon aai der philologischen auf dringendes Verlangen, in der Sitzung 18.S5, wichtig, Prof. und seinem Wissen war allem bemüht, in den nächsten Tagen ein möglich treues Facsimile von der der angeklebten zwei Blätter zu glagolitisch und daher äusserst und erbot mich zur Beschreibung und Herausgabe des Fragments, wozu Hr. n. December ein, mit mich auch mit dem andern Funde bald bekannt machen werde. Prof. Höfler am 23. November zu sich, und zeigte mir in Gegenwart Hierauf lud mich Hr. und sehr ein Handschriften alten ein seitdem in der Museumszeitschrift gedrucktes Bruchstück einer gereimten nachdem Zeit diese Mittheilung die pflegte, der kön. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften Gegenwart von mehr in als Section zwanzig Gelehrten und Lileraturfreunde, denen das Original zur Besichtigung vorgelegt wurde, den ersten vorläufigen Bericht konnte. Um über die diese Zeit, nämlich Besultate am 19. meiner Prüfung December, Hess 299) eine kurze Nachricht von diesen neuentdeckten unten wiederhole unabhängig, ') iler glagolitischen seiner kritischen Prüfung erstatten Zeitung (No. die hier ich In der ara 17. d. M. abgehaltenen Sitiung der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften erstattete zuerst das ausser- HöUer einen umständlichen Bericht über Fragmente. Hierauf las das ordentliche und Würdigung dieser Denk in.iler. an der innern Seite des liinterh Deckels fest angeklebt, Prager Metropolitankapitels und und Prager Fragmenten abdrucken, Sie lautet: Die beiden neuenldechlenglagolilischen Fragmente. Episteln der und die Augsburger Allgemeine Zeitung veröffentlichte auch, davon von mir nicht veranlasste Berichte über diesen Gegen- '), philologischen Section zirei Denkmäler dieser in fast gleichzeitig einige ordentliche Milghed Professor gen ich ist ein die Apokalypse), welche die von ihm entdeckten, überaus wichti- Mitglied Bibliothekar Die Handschrift, erhalten haben, belindct lateinischer sogenannter Praxaposlolus (d. tum mindesten aus dem Säfarik die Resultate in welcher sich diese Pragini'ute, XI. Jahrhunderte i. sich die in der Bibliothek Apostelgeschichte de."! , die stammt und sich unter anderm 3* — stand, l iheizeiigt von dem der beiden Frai;menle und liolien Aller die Geschielite der slawiseiien Sprache, insbesondere und durchdrungen von dem Wunsche, diese ehrwürdigen Uiberreste Standpunkte der Wissenschaft angemessenen Gewände blikum vorzulegen, widmete im Einvea-ständniss mit ich, dem dem Wiclitigkeii ilirer der Schreibekunst den bei einem dem jetzigen in tiieilnehmenden gelehrten damals ulTen lagen, und schreibung des Originals und den zu Kichtigkeit, nachdem erst, Grad der Treue mir überhaupt möglich war, gesichert hatte, schritt ich erreichen gegen Ende des Monats Januar 1856, auf vorsichtig Pergamentblätter von so weit ich sowohl der Durchzeichnung, als auch der Be- seinem vorgefundenen Zustande^ denjenigen in Pu- geehrten Entdecker, die nächst- folgende Zeit der wiederholten allseitigen Prüfung und Würdigung der Fragmente, sie für Slawen, dem Deckel und vielseitige öffnete mir dadurch Wünsche, zur Ablösung der den Weg möglich noch schwierigem Arbeit, da ich die Rückseite der beiden niulhet hatte, ebenfalls mit. fast erloschener Schrift bedeckt mich unverweilt unterziehen musste. Vom fand, zu einer deren wo neuen, wie Blätter, ich ver- Entzifferung ich Anfang Februar an bis gegen Ende August ,1. I. widmete ich nun den grössten Theil meiner Älussestunden der Entzifferung der stark ausgebleichten und beschädigten Schrift dieser beiden Seiten mit ungeschwächtt- m auch durch ein vurgesetzlcs sinnreiches Miniaturgemälde feierliche liibergabe eines Buches als byzandnischem Styl auszeichnet, Widmung ich diese welchem in die wird, dargestellt Codex geschlos- des sehr schön ausgestatteten Die Fragmente bestehen aus zwei Blättern mit glagolitischer Schrift, welche ursprünglich zwei, werden kann. sen in Geschenk von einem böhmischen Herzog an einen Abt woraus mit Recht auf eine besondere Bestimmung oder und Eifer wo unablässiger Sorgfalt, so dass ich versichern kann, dass es wenige Tage gab, von verschiedenen Schreibern herrührenden, übrigens höchst wahrscheinlich gleichzeitigen Handschriften entnom- men wurden. Das erste enthalt auf und Kathismea .\ntiphonien 27 Zeilen sogenannte am Schlüsse welche an Festlagen hei der Mette (slav. sedi7«y), Exapostilarien (slav. jce/tY«!/) des Kanons gesungen werden; zum Absingen am welche das d. zweite kurze i. Diess Passioustage dienen. Hymnen, aber auf 24 ist dem Deckel von Man kann nicht abgelöst wurden. nichts als eine Fortsetzung dieser Kirchenhymnen Zeilen jedoch nur Gründen von der otfcnen A'orderseite der Fragmente zu verstehen, da dieselben vorläufig aus höch.st wichtigen jedoch mit Zuversicht vermuihen, dass die Rückseite weiter enthalte. Die Sprache derselben' stimmt zwar im Ganzen mit der sogenannten Allslawischen oder der Sprache der Kirchenbücher aus der ältesten Zeit überein, weicht jedoch im Einzelneu von derselben bedeutend mcn <la wo ilicse ist, nicht der ursprüngliche, so doch sehr Blatter, als sie angeklebt schädigt, d. i. was das merkwürdigste Wahl als ein alt und die Einsetzung der und stark mit Laut- Da der entspricht; Fragmente mit ihm gleichzeitig alt ; und da endlich auch die Gestalt der Buchstaben ist man berechtigt, 885) wenig oder gar nicht nachsteht. dem Texte und b.-rcils alle einer Uiberselzung Vorkehrungen ectrolVen Denkmälern und Methodius und ihrer in sie hier da ihr Inhalt dem und die Orlliographie bedeutend vorausging, den Ursprung dieser Fragmente apostolischen Thätigkcit des heil. Cyrillus ist; und stark be- und abgenutzt waren; da man mit Grund vermuthen kann, dass werthes Andenken zur Aufbewahrung angebracht wurden welche den ältesten bis jetzt bekannten glagolitischen Zeugniss gibt: so Worlfor- Einband der Hand- Zustande der griechisclicn Kii chenbüchei, wie er vor dem Anfang des X. Jahrhunderts war, dem spätem mit ist, wurden, augenscheinlich und erweislichermassen bereits sehr durchlöchert, angerissen mit Absicht und teren und welche der Sprache der Böhmen. Mahrer und Slowaken eigen sind. versetzt, schrift, ab, ein eine Zeit zu setzen, nicht äl- aber für eine Periode, unwiderlegliches welche jener der Gehilfen in Mähren und Pannonien (862 Eine umfassende Würdigung und Beleuchtung dieser ehrwürdigen Reste wird von den Berichterstattern in nächster Zeit ans Licht siud. treten, wozu 21 Denkmäler hohen iiirer Hand genouiincn nicht in die gewiss VVichligkeit geschehen wäre. nicht dieselben bedeutend (ruber schliessen können, sowohl das griechische Original, hätte, zu suchen, um wo möglich, dieselben, was ohne die hätte, wenn Uiberzeugung von tiefste wohl die Acten Ich hätte ich es nicht für nothwendig auch die slawische Version als zur Vergleichung mit dem andern in über erachtet Quellen Texte unserer Fragmente und zur Beglaubigung meiner Lesung derselben herbeizuziehen. Um mich an mehrere literarische Freunde, sowohl im Inlnnde, erreichen, auch im fernen als Auslande, schriftlich wenden, konnte aber auch so, nach langem Harren, Willen derselben, des Gewünschten nicht ganz theilhaflig werden. zu diess jnusste ich dem besten demnach bei übergebe Ich das Resultat meiner Untersuchungen theilnehmenden Gelehrten im Nachstehenden zur freund- dem Bemerken, dass, während sich mein erster kurzer in der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften erstatteter Bericht bloss auf die zwei damals offenen Seiten der beiden Fragmente bezog, ich nunmehr in dem folgenden natürlich alle vier Sei- lichen Prüfung, mit und meist äo besprechen werde, als hätten mir -von Anfang her frei vorgelegen. Ich wende mich zuerst zu der Handdie Fragmente erhalten haben, und hierauf zu den letzteren selbst. len gleichzeitig umfassen beide Blätter oder alle vier Seiten schrift, in 2. welcher sich Die Handschrift, in welcher sich unsere ehrwürdigen Reste erhalten haben, lateinischer Praxaposlolus, d. jener Theil des i. kanonischen Briefe, die Apostelgeschichte und die Briefe Pauli men 198 in Folioformat, Bll. mit wenigen Abbreviaturen Kennzeichen ins XI. .Ih; ist geschrieben (> zusam- zählt und gehört nach verlässlichen paläographischen Nach der desselben. in die erste Hälfte Ausführung der sie mit Recht, wenn auch nicht gerade zu den Prachtdoch zu den sehr schönen und werthvoilen Handschriften gezählt werden. kann Die Höhe des Pergaments beträgt bei derselben nien; die Sie enthält. Bezug auf Pergament, Schrift und kunstvolle reichlich vergoldeten Initialen handschriften, so ein auf weissem dünnen leicht rollenden Pergament sehr schön und zwar wahrscheinlich sorgfältigen Ausstattung in ist Testaments, welcher die Apocalypse, die JN. Höhe der Schriftcolumne aber nur 1 1 8 Zoll 8 Zoll Zoll 7 Linien, die Breite und 1 bis 2 9 Li- Linien, die Breite h Zoll Linien Pariser MaassCs. Das erste Blatt derselben ist auf der Rückseite mit einem sinnreichen, jetzt leider, trotz des dabei nach beiden Seilen hin angebrachten Schutzes von eingelegtem Scideiistotf, stark bescbädiglen Miniaturgemälde versehen, dessen richtige Deutung Handschrift sehr wichtig, aber zugleich auch sehr schwierig rizontal laufende Liqicn queer Felde wird die Vision des h. in der Mitte der Linken (nach der Apokalypse _ in fürstlichem (Jeschichte die ist zwei gleiche Felder gclheilt. in der ilurch vier hoIn dem obern dem Schwerte im Munde und dem Sternenkranz in der Rechten); rechts vor ihm der h. Johannes, ganz Anbetung seines Herrn und Meisters versunken. scher Herzog für Dasselbe .lohannes dargestellt, von welcher im ersten Capilel der Apo- kalypse die Rede, nämlich (Christus mit in in ist. In Gewände, mit der Lanze WaHenträger mit cnlbloS!.lem Srhwcrie. dem untern Felde in der Rechten Vor dem Herzog steht ein Ahi steht ein : mit hinter ilcm böhmiihm ein Krumm- 22 Stab, ansclieinend ein Benedictinerabt, der so lung auf unsern Praxapostel) dem steht es eben ein Buch (wahrscheinlich vom Herzoge zum ihm stehenden Ordensbruder zu übergeben. hinter eine Gesclienk empfangen hat und den Ecken der In der befinden sich in kleinen runden Feldern Porträte von Geistlichen,' sechs nämlich die milderen zu beiden Feldern gehörend. Anspie- im BegrifTe der an Fel- Zahl, Die jetzt stark beschädigten Inschriften zwischen den Linien auf der Gränzscheide der beiden Felder scheinen vollständig gelautet zu haben dabi(t-) (Si I) : neq)uis solem- debes (aspic)ere (Chris)tum, Munus votu(m su)perabit — und 2) (Si paru(ni) ) jene mit Beziehung auf das obere, diese mit Beziehung Auf dem Buche selbst ist das Wort dominus ganz deutlich zu lesen. und des Bildes überlasse ich Männern vom Fache. Das Miniaturgemälde, welches von Kennern für einheimisch d. i. böhmisch gehalten und ins XI Jh. gesetzt wird, wurde durch einen zwischen das erste und zweite Pergamentblalt einge- auf das untere Bild. Deutung der f)ie letzlern Inschrift setzten rothen, so wie durch einen auf dem Pergament bekleideten Holz- zuerst mit reinem deckel aufgeklebten blauen Seidenstoff vor Verletzung geschützt: indessen hat sich nur der erste noch erhalten. Über den loge, einigen Inhalt des Codex ist zu bemerken, dass den einzelnen auch die Vorreden des Capitel vorgesetzt sind. nymus und des AIcuinus. den, welclie bekanntlich Der Text h. Büchern kurze Pro- Hieronymus, dann den meisten die Summarien der enthält die Vulgata mit den Verbesserungen des h. Hiero- Die Eintheilung in Capitel weicht aber von der jetzt herrschen- Hugo zu Anfange des XIII .Ih. einführte, so wie von andern allen mir bekannten gänzlich ab. Es enthält nämlich die Apokalypse 48, der Brief des Jacohus 20, die Apostelgeschichte 64 Capitel u. s. w., alle zusammen aber 400 Laodiceer, der hier nach jenem an die Colosser eingeschaltet ist, den Brief an die Capitel, mitgezählt. Die bekannte Eintheilung des Euthalius (um 460) zählte in a,llem nur 219 Capitel. der Codex, mit Da es möglich ist, dass Ausnahme des Miniaturgemäldes, ursprünglich aus dem Auslande stammt (wirklich stimmt die Schrift auffallend mit ein, z. B. manisches mit Tab. IN. V Tomi es altern um Sanct-Galler Handschriften über- so bemerkenswerther, dass fast .Ih. in Lyon ganz übereinstimmt, nämlich ein ro- in der An- bis auf den Um- demselben die Apostelgeschichte der Apokalypse vorangeht. stand, dass in dem ist Testament aus dem Ende des XIII oder Anfange des XIV ordnung der Bücher mit unserem Codex Mit einigen bei Perlz), so II 191 Blatte geht der Text des Praxapostolus zu Ende. Y>s% sieben Blätter unterscheidet sich etwas von jenem des Apostels. tern stehen die Pergament der Auf den letzten ersten sechs Blät- Legenden von den h. eilf Tausend Jungfrauen (der Codex hat irrthümlich I.\ und der li. Cordula, nach meiner Schätzung von einer Hand aus dem millium virginünt) Ende des XII mag auch der jetzige Einband der Handschrift und somit schon damals, wie wir gleich sehen werden, alten und stark beschädig- Jh. In diese Zeil die Befestigung der Fragmente am Hinterdeckel Logenden, was nicht unmöglich ten Das letzte liinl Einsiedlern fallen, ist, in wenn man nicht lieber in Polen ein, anqehmen will, dass den schon gebundenen Codex eingetragen Blau nimmt eine etwas fragmentarisch gehaltene und welche ich bestimmt für diese wurden. unbeendigle Legende von noch etwas später in den Codex . 23 am eingelrageti halle, so wie es von der ebenfalls unvollständigen Rede Matthias auf der Vorderseite des ersten Blattes (mit dem XIV etwa 3. dem Apostels Feste des Miniaturgemälde) gewiss ist, welche Jh. angehören dürfte. Die zwei Fragmente befanden sich zur Zeit ihicr EnldcckLuig auf der innern Seite des Hinterdcckels, wo senkrecht neben einander gestellt und stark mit Lein) angeklebt waren. sie Obere oder der Kopf der Schriftcolumne nach dem breiRand des Deckels, das Untere aber nach innen gegen die Falze oder den Rücken des Codex gekehrt war, so dass man den Deckel der Breite nach vor sich hinhalten musste, wenn man die Schrift lesen wollte. Der Raum, den die zwei Fragmente auf dem Deckel einnahmen, betrug der Höhe nach 8 Zoll 2 Linien, der Breite nach 1 Zoll 1 Linie. Das erste Fragment hielt in der Breite ö Zoll 7 Linien, das zweite 5 Zoll 6Y„ Linie. Die Schrill Zoll 7 Linien, die des zweiten von G Zoll 9 Linien. des ersten bildete eine Columne von Sie waren so geriehtetj dass das ten äussern 1 Die Breite der Schriftcolumne, sten zwischen ^2 Ablösung der — .ö7, bei dem dem auf beiden Fragmenten sehr ungleich, hielt bei als zwischen zweiten Blätter, hat sich das b8 — 63 Pariser Linien. nach Jetzt, er- der Pergament durch Einwirkung der Luft, wie natürlich, Fragment in der Höhe etwMs, wiewohl unbedeutend, verzogen, so dass gegenwärtig das erste Höhe 8 Zoll, in der Breite h Zoll 6 Linien, das zweite aber in der Breite ö Zoll e'/j Linie hält. krumm beschnitten ist, Da der Rand beider Blätter nicht Beide Rlätter am übrigens sind und da ganze Buchstaben weggeschnitten beim ersien Anblick der Fragmente aus der schnitten, so dass hie Es war gleich sondern geradlinig, so bedeckte das linke Blatt an einigen Stellen den ten bis beiläufig auf 2 Linien. Inder Zoll T'/a Linie, 7 ganz linken Rand des RechRande be- stark sind. des Beschall'enheit Perga- ments und der Schrift leicht zu erkennen, dass diese zwei Blätter nicht einer, sondern zwei Bei näherer Prüfung verschiedenen Handschriften angehören. erste Blatt ein Balimpsest bestätigte sieh, nach (Codex rescriptus) mit Ablösung des Blattes, ergab sich dazu, dass das getilgter glagoUtischer Schrift ist auch von der andern Seite desselben, zugleich zeigte, dass das Blatt mit der Rückseite, welche zugleich die Fleischseite aussen gekehrt, mit der Vorderseite aber, welche die Haar- oder INarbenseite war. falls> Bei dem zweiten Blatt, welches kein Palimpsest zugleich die Haar- oder INarbenseite Da ist, ist, war II, bemerke ich z. 15. I. B. .j., H. A. zu sich nach angeklebt Fragment mit 10 u. s. w. I, haben, die thun ein für allemal, dass ich, ihre Vorderseite, mit A, ihre Uiiekseite mit B, Zilfern bezeichnen werde, ist, nach aussen gewendet. präcis sprechen zu können, das erste links liegende gende mit dies wo die Vorderseite, welche eben- wir es nun hier mit Schriften von verschiedenen Schreibern wir streng unterscheiden müssen, so ist, und um kurz und das zweite rechts lie- und die Zeilen mit arabischen Ausserdem werde ich, wo es nölhig sein wird, die ursprüngliche Lage der Blätter durch die Ausdrücke oll'ene Seite und bedeckte Seite andeuten, was, wie aus Rückseite nicht identisch ist. dem Gesagten erhellt, bei I mit der Vorder- und 24 4. Bevor ich zur näherp Angabe und Würdigung des Inhalts der Fragmente schreite, ihren äussern Habitus, so gut ich es vermag, beschreiben. will ich Schon so mit der ersten Betrachtung der Pergamente gewahrte ich; bei mittelbar auf dem buchenen Holzdeckel so Leim überdeckt waren, dass Theil dieser Beschädigungen in die Zeit vor Blätter mit dem und abgewetzt dem Ankleben jetzigen Einbände gleichzeitig ging dritte aus dass dieselben un- gewissermassen ganz im Leim sassen; sie selben mehrfach beschädigt, durchlöchert, zerrissen das zweite und 1) angeleimt und überdies auf der Oberfläche fest fällt; 3) waren, 2) dass hervor. ein dass die Einsetzung der Das erste lehrte der .\ugenschein ist. überzeugenden Gründen die- und dass selbst, Denn beim Ankleben wurde der dicke dunkle Leim von den alten Löchern natürlich nicht bedeckt, sondern quoll über den Rand derselben hervor und bedeckte den letztern: auch kam dabei das Pergament an solchen wo Stellen, Löcher und Risse am Rande waren, durch Einbiegen, die Die neueren Löcher rühren dage- Einschlagen und Ausspreizen aus seiner normalen Lage. gen von Bücherwürmern her, welche nicht nur den Holzdeckel mehr oder weniger tief angefressen, sondern auch die anliegenden Pergamentblätter der Handschrift ganz congruent Diese Löcher waren durchbohrt haben. sowohl im Deckel kleinere vom Leime im Codex, bedeutend als Löcher durch Reibung entstanden. Aus man nicht schliessen, dass in frei l. und nach beiden Seiten hin, und zwei B, sind zwei grössere dem Umstände, dass an der anliegenden Buchstaben hie und da von Leim Seite des letzten Blattes der Handschrift die scheinen, darf ganz Nur tief. Fragmente die erst später bedeckt Dieser Leimansatz rührt offenbar eben so, wie jener an der Vorderseite des ersten von der eingedrungenen Feuchtigkeit her, wodurch sich der erweichte er- eingeklebt wurden. Bialtes, Leim von der Ober- Dass die Fragfläche des Deckels allmälig loslöste und an der Gegenseite haften blieb. mente gleich ursprünglich beim Einbinden des Codex mit Vorsatz und Bedacht hier eingelegt wurden, geht für den Unbefangenen aus der Einrichtung des kostbaren Codex und Betrachtung des sorgfältigen Einbandes unzweifelhaft hervor. Denn der Arfordner des Einbandes, welcher den Vorderdeckel zuerst mit reinem verlornen blauen Seidenstoff bekleiden liess, um Pergament, hierauf mit einem das anliegende erste Blatt mit turen vor Reibung zu schützen, hätte woiil ein Blatt reines Pergament auch wenn terdeckel nicht gespart, es den jetzt Ulinia- auf den Hin- ihm nicht um sichere Aufbewahrung und Erhaltung der schon damals alten und beschädigten, aber für wichtig erachteten Frag-mente zu thun gewesen wäre. Literarhistoriker, welche zugleich sind, wissen zur des Alterthums, zu sichern, Genüge, dass wenn auch und dass oft Kenner von Handschriften und Paläographen es im Mittelalter Sitte nur als war, ähnliche ehrwürdige Überreste Curiosa, auf diese Weise vor Verlust und Untergang wir dieser weisen Vorsorge die Erhaltung mancher schätzbaren Denk- mäler zu verdanken haben. Ich Aufgabe näher berührt , hier will, um nicht weitläufig zu sein, nur das, was unsere jetzige kurz anführen. Auf ähnliche Weise auf dem Deckel ange- Alphabet in Das bekannte Abecenarium bulgaricuin oder das glagolitische einer Handschrift der kais. Bibliothek in Paris (No. 1240), von den Benedicti- nern des Maurus zwischen S.iO— 9b0, von Kopitar klebt haben sich erhalten: h. 1) ins XI— XII Jh. gesetzt. 2) Ein glago- 25 (wenn ich nicht irre ein Bruchstück aus einer Paulinischen Epistel) litisches Blatt Nomocanon vom serbischen 1263 .1. des Brevnover Abtes Divis cyiillische Alphabet, auf Befehl Dobrovsky Divis (wie ich dafür halte, nach 11 1 38ö zwischen den I — 1409) etwa gegen Ende des XII oder und den späten Nachkommen ö. Ich will nun das Pergament und Jh. und zwar zuerst I. was bei jenem, wie bereits erwähnt, die Fleischseite, bei diesem die Haarseite man aber bei aufmerksamem Beschauen sieht und durchaus rauh kleben Braun und ist. genommenen und gedrungenen Leim beschmiert An ist. zu sein, weiss wo nur dort, gelblich weiss und dem es mit reichlich zum An- durch Öffnungen der Membran einigen Stellen, 8 A., II. ist. wie schon gesagt, ein Palimpsest und ist, lichibraun, theiis Seiten,, theils dem Anfange der 8 Zeile, ferner zwischen und B. gleich, dass es eigentlich bloss gelblich glatt ist es von den theils eine in erhallen. die Tinte etwas näher besciireiben, Das Pergament des ersten Fragments Seite B. und theils Vor- Stock- in Denkmäler, Anfang des XIII mit ausschliesslicher Rücksicht auf die anfangs offen gewesenen Seiten oder scheint zwar auf den ersten Blick glatt — 1366 dem (XIII Jh.) drei schätzbaren holm angeklebt. Eine ähnliche sinnige Sorgfalt hat, wie diese sichere Freistatt gebracht 13G0 J. geschrieben und auf Codex giganteus derdeckel des berühmlen, aus Höiimen stammenden so auch unsere Fragmente, einem in Hrn. A. von Mihanoviö. 3j Das glagolitische und bei 3 dem Ende der B. zwischen z. erstreckt sich 9 Zeile, ein- und 7 Rasur nicht die über die ganze Oberfläche der Membran, sondern diese trägt noch sichtbare Spuren von Buchstaben aus der getilgten alten Loupe Spuren von 20 — 21, drungen, die zweite Schrift. die Falten der abgeschabt kräftig als und ersten ist, Doch Buchstabens 3 die wo und gleichsam einem , V Initialen tiefer nicht mit der ganz Schrift sich die alte 13 Z. das Pergament in (in — 16 und A einge- mit der getilgten Schrill ähnelt, Zeile letzte wo man keine Zeile, fast Dort, Schatten, und blossen ausserdem fällt in Übrigens Hess auch die urspiüngliche dunklere Schritt dort, wo Membran. rein, Es gibt den zwei unvertilgten erscheint dieselbe viel schwärzer als Ausnahme des sie Schrift. entdecken kann. erhalten hat, namentlich bei substantia) Z. alter Schrift Die zweite Schrift nur braune, keineswegs schwarze Spuren zurück. ist aber dunkelbraun, umbrafarben oder sepiafarben, keineswegs so schwarz, die besser erhaltenen Buchstaben der ursprünglichen Schrift, namentlich die zwei oben- genannten Initialen. nicht etwa bloss ihre Doch liegt Spuren in noch die Die Tinte war gleichsau» dick, was mit der Loupe an der Beschaffenheit der besterhaltenen Buchstaben sind die ersten kein Grund und die vorliegt, die Schrift für verwischt zu Sogar die gegen Ende der 24. Zeile mit dem Worte Schrift an. Linien zwischen den Zeilen, keine zu entdecken. herum, rühren sei halten, so dass Initiale T SVA (sve es mit : dem erkennen zu :) von Bimsstein oder Schabeisen , so fängt ist (rasorium die s. Doch wo dünnerer sehr blass, und bedie plötzlich oder mit der wie ist. auch dort, etwas mit sie 26— 2T Z. Griffel Das grosse Loch am linken Rande ofTenbar leicht letzten drei Zeilen merklich blasser, als die übrigen, Tinte geschrieben zu sein scheinen. reits der Membran, Substanz, dieser Schrift seihst auf der Membran. blassere Feder, kleinen um novacula) her. 4 sind dieses ün- 26 streitig stand dort eine Initiale, und als sich der S(l)ieil)er überzeugte, wie schwer die Initialen zu vertilgen, liess er die antlern Die stehen. uiibeiüiirt es uispriingliciie sei, glatie und glänzende gelbliclnveisse Oberfläche des Pergaments ist nur noch dort sichtbar, wo sie weder durch Schaben rauh gemacht, noch mit Leim beschmiert wurde, also nur an sehr wenigen Siellen. Das zweite Fragment ganz andern, viel Abnützung wegen, ist, wenn man die offene Haar- oder Narbenseite betrachtet, auf Farbe gröbern Pergament geschrieben, dessen theils kaum erkennen zu Die Membran schlechter erhalten, als jenes erste. litt weit und dunkelschvvarzen rein- von Bimsstein, dennoch mehr als bei Tinte, deren dem d. tiieils ihre am In der das Blatt sicher als , rauhen Pergaments sein sind mit Mennig geschrieben und haben durch die Zeit spurlos verschwunden bedeutend hell isabellfarben, Es bei verliischien Die Züge der Buchstaben sind eckiger und krummer Theil auch nur eine Folge des ist i. glatt. ersten Fragment. Spuren der Viertel ist gröber, körniger, weniger durchschei- ist pergamenlfarben, gelblich, durchgänijig fein rauh, nirgends sind zwar Furchen, gleichsam beinahe drei einem grossen der theils Dieses Fragment ist. nend, so weit es noch zu ersehen eigentlich lederfarben, Die .Schrift selbst dem der Menge des Leimes wegen, mit Oberfläche stark bedeckt sind, nun, auf ist 3, keineswegs und i kein Zeile h Palimpsest. geschrieben mit emer Buchstaben graubraun sind. dem ersten Blatte, was Die könnte. rothen meisten gelitten, so dass Spuren so mit Leim überzogen zum Buchstaben sie theiis sind, dass ihren letzten Schatten nur noch derjenige entdecken und sehen kann, der von ihnen schon etwas weiss. Mitten zwischen den Zeilen laufen dünne und massig tiefe, mit einem Griffel eingegrabene und in schief- einfallendem Lichte sehr kenntliche Furchen, übrigens weder ganz gerade, noch je zwei und zwei in gleicher Entfernung, aber, so weit sichtbar, bis auf den leeren aus. Am tern am Ende rechten Hand der Columne gänzlich. läuft eine Der Unke Rand des zu oft überschritten wird. Am Ende der 4. und am Anfange der Rand des Pergaments hin- senkrechte Linie, welche aber von den Wör- 19. stark beschnittenen Blattes fehlt Zeile zerschnitt der Griffel die Membran und verursachte eine Scharte. Der auf diesem Blatte zu dick aufgetragene Leitn ist besonders dunkel und dick, beinahe kaffeebraun oder dunkel tabakfarben. In den untern ö oder 6 Zeilen sind die Buchstaben stellenweise mit einer ganzen Rinde erdiger Pappe beschmiert, und dalier, besonders am Ende der letzten Zeile, beinahe bis zur Unkenntlichkeit bedeckt RinJe befindet sich auch auf dem leeren Rande des Pergaments. Diese Dass die Farbe des Pergaments bei ist, lirte A., als I. tend gelber, so wie umgekehrt bei IL B., als bei der Haar- bei der Fleischseite, oder Narbenseite, bedeu- zwar reiner, aber blasser auf den Seiten I. B. und IL A., liegt in der Natur der Sache. Eine weitere detailBeschreibung dieser beiden Seiten, auf denen die Fragmente angeklebt waren, würde, als da dieselben so vielen Wechselfällen beim .ankleben und Abnehmen unterlagen, für die Wissenschaft ganz unfruchtbar sein. (3. farbe, Die 2V«/e des Fra^^nients und scheint I. B. ist von verschiedener bald hellerer bald dunklerer Sepia- rein organisciier Natur, ohne Beimischung von Metalisalzen, zu sein (etwa 27 wo Sepia), da sie auch da, sie in den Si luiftziigen ihre Spuren im Pergamenle zurückgelassen genlheil durch die Dasselbe den Spuren v(jn gilt nichl bloss subslaniia aufliegt, in Behandlung mit solchen, gleich wie mit reinen) Wasser, schen und blasser wird. wo noch durch Rcagenticn nicht verändert, liat, der im wegradirien früheren Ge- nur weggewaSclirift, Züge einigermassen besser ohalten sind, rein schwarz erscheint, aber ebenfalls von Reagentien nicht verändert wird, also von Tuscli, Russ oder einem ähnlichen organisciien Stoffe herzurühren scheint. Aus dem Grunde war bei der schon an sich, wie die zwar da, die auch durch das Ablösen stark beschädigten Schrift der Vorderseite Wege Restauration auf chemischem Anders verhält es sich beim Fragment angenommen als bei I. II. keine I. Schon auf der Vorderseile zeigte der der Grund Denn obwohl Anblick die ganz andere Natur der Tinte. etwas dunkler (A) desBlatles möglich. des erste an Blattes, sich durch Alter und Sclimulz stellenweise eine tiefbraune Färbung B., hatte, so trat die tief braunschwarze Schrift dennoch kräftig und deutlich, zum Beim Ablösen des Blattes blieb die eigentliche Substanz der Theil noch reliefartig, hervor. Tinte, mit welcher die Zeilen der Rückseile geschrieben zum waren, grössien Theile auf dem Holzdeckel oder vielmehr auf der glatten und harten Leimschichte zuiück, welche das Blatt mit dem Holzdeckel verband; nur einzelne inselartige Oberfläche der Leimschichte mit sich und zeigten die Schrift Wiewohl der Text Gründen rathsam, fast ganz Eine Blaues zogen des die ursprünglicher Conservation. werden konnte, so schien entziffert die Rückseite, namentlich einiger gen, durch Reagentien aufzufrischen. Flecke in es doch aus mehreren anomalen Stellen und Buchstaben we- concenirirte Lösung von Schwefelwasserstoff- Schwefelammonium (Ammoniunisulfhydral), welche jedoch schon längere Zeil bereitet und massig gelb geworden war, wurde mit einem gleichen Volum Wasser verdünnt und mit einem weichen Pinsel leicht aufgestrichen. Sogleich die trat Schrift in der prächtigsten wenn auch etwas verwaschen, dunkel schwarzgrün hervor, und blieb auch so, nachdem das Blatt einige Minuten lang auf weichem Wasser gelassen und durch mehrstündiges Pressen zwischen oft gewechseltem Fliesspapier vollkommen ausgetrocknet war. Nach Deutlichkeit, Tagen jedoch einigen fing die restituirie Schrift wieder merklich an zu verbleichen, wess- halb das Blatt sogleich zwischen zwei Spiegelplatten verschlossen und durch Verklebung mit Goldpapier der Luft möglichst entzogen wurde, worauf dann die Schrift nur abblasste. Bemerkt muss noch werden, dass die durch noch Ammoniumsulfliydrat Schrift nur in der ersten Zeil grün erschien, bald jedoch eine bleich wenig restituirte kaffeebraune Farbe annahm und behielt. Die rollien Zeichen der mit Ammoniumsulfbydrat behandelten Seile wurden sämmtlich tief schwarzbraun selbst die auf der andern Seile, welche nicht ein ; Tropfen Reagens berührte, befindlichen rothen Zeichen und Reste von Zeichen wurden durch den blossen Dampf des Ammoniumsulfhydrats zum Theil Beweis , dass sie Leimschichte des sulfhydrat und zwar fast mit schwarzbraun Mennig und nicht mit Zinnober geschrieben wai en. Holzdeckels zurückgebliebenen Schriflreste noch dunkler und schärfer hervorgerufen, natürlich sowohl die rothen als die schwarzen. wurden durch Ammoniumjene auf als gefärbt: ein Die auf der Dass dem Blatte die schwarze 4» selbst, Tinte des 28 Kraijmcnls nachdem Gesagten kaum Eisentinte gewesen, dürfte II. treten der Sclirift durch .immoniumsuHliydiat blassen erklärt sich natürlich durch in zueifelliaft sein. Das .\uf- schnarzgrüner Farbe, das nachherige Ver- Bildung von Schwefeleisen und durch dessen O.xyda- Lösung von Kaliumeisencyaniir (gelbem Blutlaugensaize) brachte direci angewendet natürlich keine Bläuung hervor, und Anwendung von regelrechten Proceduren (Behandlung mit Chlor u. s. w.) schien bei dem ehrwürdigen Reste weder rathEine tion an der Luft. sam, noch auch — — da es sich am Ende nur um Befriedigung der Neugier handeln konnte nothwendig. Schliesslich will ich nen Seiten B. von noch ausdrücklich bemerken, dass die ursprünglich offen gelegeA. von IL weder vor, noch bei, noch nach dem Ablösen durch und I. irgend welche Behandlung (die schon einzige auch berührte im Mindesten nur Einwirkung Buchstaben von die Keste der rothen II. A. beschädigt Dampfes des von oder verunstaltet wurden Ammoniumsulfhy.lrat auf abgerechnet, welche davon grösstenllieils etwas dunkler gefärbt wurden), da ich unbeugsam und unbeirrt an dem Vorsatz festhielt, Seiten in ihrer vorgefundenen Gestalt und Integrität der Nachzeit und ihren diese Forschern zu Aus diesem Grunde konnte zu einer Ablösung auf nassem Wege nicht geschritten werden, indem dadurch die Schrift L unfehlbar ganz preisj^'egeben worden wäre, ganz abgesehen von der Beschaffenheit des, wenn auch wenig verwitterten, doch höchst morschen erhalten. und dünnen Pergaments. stellenweise fast spinngewebeartig oben bemerkt, dass die Fragmente aus zwei verschiedenen Handstammen, welche zwar beide liturgischen Inhalts waren und dem Ursprünge nach höchst wahrscheinlich demselben Zeitalter angehörten, indess doch von verschiec"enen Schreibern herrührten und einen verschiedenen Text enthielten. Ich will nun ihren Inhalt vor1. Ich habe bereits schriften läußg summarisch bezeichnen. Das erste Exapostelarien griechisch Fragment enthält zehn sogenannte Svetilnen solche kurze Hymnen, welche an Sonn- und Festlagen bei der Mette i. lat. matutinum) am Schlüsse des Kanons gesungen werden, von denen fünf und , (i^a^oaTsddnior), d. (slaw. lOTpeMi», der Anfang der sechsten mit "27 Zeilen auf die Vorderseite fallen und vom ersten Schreiber sind, der Schluss der sechsten und die vier andern aber auf 29 Zeilen die Rückseite Doch ist das zehnte Exapostelarion einnehmen und vom zweiten Schreiber herrühren. nicht ganz auf dem Blatte enthalten, und von denen auf der Vorderseite das erste ohne ist andern Handschrift gar nicht zu Beihilfe eines corrcspondirenden Textes aus einer entziflern. Die Sonn- und Festtage, zu denen diese Exapostelarien gehören, sind, das Ite unlesbare abgerechnet, folgende: 2) Die h. Mesopentecoste, d. i. Mittwoch nach dem vierten Ostersonntag (feria August; 4) quarta hebdomadis quartae post pascha); Der Ailerheiligensonntag, tag des Blinden, d. Das h. Pfingstfest; i. 8) d. i. der sechste Ostersonntag; Die Geburt des der hh. Petrus und Paulus, am h. 28. Juni; 3) Die Verklärung Christi, der erste Sonntag nach Pfingsten; 6) Das Fest der Himmelfahrt Johannes des Täufers, am und 10) 24. Juni; ö) am Christi; 9) 6. Der Sonn") Das Fest Das Fest der Himmelfahrt Maria, am Ib. 29 Von August. und diesen zehn Exapostelarien kann ich bis jetzt nur eins ganz, die übrigen gar niclit mit dem entsprechenden zur Hälfte zwei Texte, sei es aus griechischen oder aus slawischen Quellen, belegen. Das zweite ciums am drei Antiphonien vermag beiden Seiten, jede zu 24 Zeilen, nämlich drei und zwar von einer CAoyxEA CTpacTin), (sluw. und zwei Makarismen (cBAHAhNii) den Blatt enthält auf Passionstage (esiiaieiiHij) ich zur Zeit nur die erste mit einen 'I'heil Antiphonien und dem des Hand. derselben Ofli- Kathisma ein , Von griechischen Originaltexte zu parallelisiren; das Kathisma und die beiden Makarismen hingegen sind in den betreffen- den Kirchenbüchern sowohl griechisch 8. Ich lasse nun, um vollständig zu finden. als slawisch für die folgenden Bemerkungen und Betrachtungen Grundlage vor den Augen zu haben, den Text der beiden Fragmente, soweit gen, ihn zu entziffern, seiner ganzen Gestaltung nach, d. und Wort für i. wisch orthographirten Transscription, Der letztern in als will ich nöthige mir gelun- Seite für Seite, Zeile für Wort, mit allen Abbreviaturen und Interpunctionszeichen, sowohl in der ursprünglichen glagolitischen Schrift, die es einer folgen, adäquaten Zeile und zwar lateinisch-sla- mich auch hinführo, bei der Be- sprechung des Einzelnen, der Bequemlichkeit wegen, häufig bedienen. Als ein hoffentlich nicht überflüssiges rillische Epimetron füge ich dem Umschreibung des glagolitischen Textes deuteten Grunde, dem bei, letztern selbst nicht unmittelbar Es lag eigentlich anfangs gar nicht in gegenüber am Ende eine cydem so eben ange- allen da dieselbe, aus gestellt meiner Absicht diese Umschreibung werden konnte. hier aufzuneh- men; indessen enlschloss ich mich später doch dazu, und zwar um so lieber, als ich glaube nicht ohne Grund voraussetzen zu dürfen, dass sie manchen Lesern willkommen sein wird, indem wir jetzt das ungeläufige Glagolitische für den Druck gewöhnlich mit cyrillischen Buchstaben umzuschreiben pflegen und diese Methode chung sehr zweckdienlich ist. in der That zu grösserer Verdeutli- 30 \. I. ' 1. ü. 8A9V 3b (£*>)& §V3ÜU 3 »-PS 4 ">. fbAt;.«. 6. 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Vi.znese 21) : dadiin' b : : iiuio oti. : : i vi c c c o o NA VTjZNOSENIE (sie slavu bu sbinereiiiiiib slizami inoimi : veli :oocooov.ooo prosv osveti : i radue : oslepi.nuvsi gi ly olimi 25. s'gresi sboru mali bb nasb veselim' sje grecha e b(ce?) va nb.... eko cesarili i gi vlfiClF SICH' 11). sje eje modlitvaiiii : 15. : : NA PREOBRA svelile VT) 31 A. I. 1. : kb ot^cu svoeinu uceiiikonib ^ o o : r(adl shivoju : 32 ,1. 1. 2^31^ 2. fb^8^''|A)VB "iPlL'A^SgNhA 3. 2VA ^d^a kä V>B0b-f9S3 g3€ :) -P-h : i. f3€-P'BüDS:'98üD53 5. <$IAÜU(-S) 6. aÖDSS 7. -f.fgCU3<3,«:8 8. XAX-S VUTS 9. XS f bS(i^3 836 5<«)<ftS-P+ 11. A^3 %,b3€ : ef§ a&X»cJibA3€ 83^3 f bS S r3>A3-fg 3X» o c SVAÜO : i:i. SÜD+A 1?LUS f S^'HÜUA^-S <ft^S : : : f3€'P00<SÜ05J'3gü05:. : : •?+ b3C>o^a3 : 'i?3üO'B)o'B8 )t>3<«.+ÜU+5 13. 3 JbV-S ÜD'i?3^ IL <«.«ftStra'i?a& 3€Äb3^ X3 : lo. liV+<R,3€'VSX-B ÜUV33 aüUB-P33 WB tfÄB8üUVB-P33 b9 ; : 8'i?A o o f 300b+ +r§8üO : 18. §<ft+ 19. 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Tvorica zakomi oti ucenika pravidinago li). kiipisa 30. eko bezakoniniki. 21. lovi 22. sa vipijiice raspini mjeni 23. nujii 24. slyni na sudisci i i pila poslavi nasycisago sie vi. pu niy ie pravidi(nomu) •:• 33 I. R' CKT»TL\'MIT» 2. Caok : Uli ep OR€T 8 npuBA 'SKO f-T> iMioio -. \w npiinoAGKAeime 8. OtI 9. n(plHc(u OT eiioviifi) oi;"ii a!HBOHOc"HHN' BOVAeTiT.) 1^" u OOß TKA|> CTOV.\eNn>(i|'t) KOi'AT» (mh uivjeAipoTiH no(Ypi)in.iiH jcc (aJHlßOTl BT. 'h cb-b : (tih KO;^A Te (tKO A») 11. KOVH)l (HCToIy'iIHKT. YA0KtK0(AI0)BT.Ye 12. CKtT(H)A'IIA '.. nptOBpA^H CA HA fOpt NC BC nOKA:^AB'h OVYeilHKOMl CßOHMl 15. (c)tUOV Bl CKUTlAt OKAAllt 16. ^W i:. cncH 18. XbAAOV 19. HpOAeilHI|H BO 2i\ i(H •21. UT. 22. CB^THA 2:5. Oy'M'HÜH MOH OYH OCAtm.HOyBlIJH 2i. r(Aro) 2.S. cVptUIH 26. OMIH 27. CB'nTHA 28. Bi^^Ncce 29 Ml H : Boy MCUAHTBAMH H CKOpOV rptNA : OTHMH IIA (c).A i : : pA^oye : caabov Boy : ^o,.ot.cuoco tih npocB ocBtTH CAl^AMH : H.AHiT. BT. 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A'^ßOllljCIO 24. pHMiCKA iioxBAAo 2.S IIPT»(;TAIU:illie CBt.TOIIOCT.II()lt : : CK'B Bijli 2e. npilCTABH CIA OTl ^CMIÄ 27. m IICRCCa MATH BHiH« : : MA o o A. 40 1 •. \ o_ iiuAiuT, 3 Ha : Oy^apHIII« TIA l|tCa|>H) o. Toy 0VA'*peM"*^i' BinpAuuN/ii K. Ti* B : : : Bl BINIMH •; B 8. iiTH(|)Oin. 9. 7,!\ AiaiecißncTORaxov »j m\ : m (oTi.iin.i :• r^\r^ : ^e oyveHHKOMi. tkohmi npot.Rt 11. Bauie 1-2. A^^CTT. 3. 14. iiOA» CAHHi ort 1 6. ^«in» OAOBO : iica :• k : rwt.-h nOUHAmH HIH (riAiHcji TS Ki^HH K)AO HAoycTH e:^a ahka ano CTOAlCKSrO Tk» OTlAOyVH eija •& iinAeime th\ ahiiih ci OHtMH : aiG CitAHAAiiia Kat : l^JlKOIIOnpilCTOY MIA TIH 23. ejß A*pa 2i. :• H.\ 21. A^TH cnaci 22. _ : B • : lll r» 20. ate lfl.^J\0!r>HIIIA nillO 18. I H : : iipt HeOCT*KH MHe n. 19. h Ml* Eei^aKoiaHiH (t)* rV OBHAKiij IIMO mch HeKicjcoTt pai^oyMtiTH i:, r KevepH TKoe« ; 10. 1 e MHH 4. 7. i,v«;i« :• Okhaov Ml* tKO ncH uho/,h • H :• ß aiiTii(l)()in. : ßeYeoiiK'K(iii)£i npt h 41 Tpün 1. OTipHIIOVei^lH OTipHHOV 2. OHtMl tTfl : OVMIHK'L TßOH np« ilO:;« Komm KAxn ticnoMi 3. ^pt 4. Hü TKOn 5. At OEAHVaTt TIA 6. MtpHOe MHA0C(k1>AH npOROBt 7. erb (0 : ßo KecxBaAiiiiit ase TOrO HC ök A A CHI H^KEAH'K MHAOCTH rA«r.i g KA1IUR6HHII 9. ^ptKH pa^H «Aau-L : :• _ Ä . pnii . ^ eicti 6H HpH^l 10. HCCA'L AptK'^M'b TRB 11. HlMt papOHIIHKL 12. BICC^AH 13. Uli ^anoBtA nptCToynH ci 14. TBoptuiaro h a ApovriH nponiA 19. Th 16. ifiiro 17. npH;^eiuH 18. TBopiip ^aKOiioy oti oyYeHHKa 19. KOvnHiiia CIA H EL pAH OEt EO ElKOy CIA BA TIA HCnOE1i;^Illll6 TAIA CIA : noMiAiiH mia cnce crAA ei ii'bCApi.CTBHC CBOe •:• npAE'LA'bHAro h EC^aKOIIliHHK'b H HHACl 20. '&K0 21. TOBH 22. uia Biniioiic 23. Hoyio HACiHii'biiiAro ch^ ei noy 24. CTIHHH MIH xe npaET>Al(HOMOV) IIA COVAHIUVH HOCTAEH pAcniHH miahi 42 Die Beleurhtung des vorausgeschickten Grundtextes Einklammerungen überhaupt, voranstellen, deren eine die nun den Gej;enstand der folnolhwendige Bemerkungen soll hier will ich vorläufig nur zwei genden Uiitersucliungen bilden: andere aber die unlesbaren die Die eingeklammerten Buchslaben sind solche, welche Stellen spcciell betrifft. Folge der in Beschädigungen der Membran und der Schrift im Original entweder gänzlich fehlen, nur dem geringsten Theile nach sichtbar sind, oder, erkannt werden konnten. herrühren, wie A. I. 8. ßestimmlheit nicht Versehen und Lücken dagegen, die von den Schreibern selbst zivonos'nich', B. 21. veri, A. II. in 14. I. oben zu lesen. Abgesehen von den lädirten und ist, mit alle Siellen völlig entfärbten Sepia- oder Pflanzen-Tinte geschriebenen Seite I. A., wo entschiedener und Zeilen B. und Problematisch bleibt ist. II. I. der ohne 1. sind in den rothen Überschrifien svo(ja_ II. k. :) wo schon das 9 o nicht ganz sicher mehrere Wörter und Zahlzeichen, wo zweimal, nach otxpelo Z. 16 und nach (gMa(s)i Z. 19., mit Hilfe sind, enthalten A. einiges, was problematisch bleibt oder gar nicht B. mir, es Sicherheit Stellen ganze Wortcomplexe eines gleichlautenden Textes aus einer andern Handschrift absolut unlesbar I. charakteri- wenn wird, wur- bisti, 9. ausführlich Wunder nehmen der allen Membranen Niemand angewandten Mühe, nicht gelungen A., ohidjec und B. Ich hoffe, dass es bei der trotz aller auch die Seilen oder mit den ohne Verbesserung gelassen. sirlen Beschaffenheit wie ist ich vorkommende 8 (denn zu lesen ; unlesbar auch das die Überreste einer roihen Majuskel vor der Zeile 21 halte ich für Theile der verzierten zur Z. 20 gehö- rigen Initiale sein, wie es man ^) mit Gewissheit nicht zu deuten vermag. 20 bedeutet; sondern es nähnilich hier /Sapv? rj^oi ist eher eine Andeutung der (sonus gravis): es könnte entsprechenden slawischen Wortes oder etwas 9. Dieses 8 kann hier keine Zahl erwartet und wie in den spätem slawischen Ausgaben wirklich steht Stimme. demnach das dem bekanntlich insgesainmt aus Bücher sowohl griechisch 8 der Anfangsbuchstabe des dem Griechischen ins Slawische übersetzt sind. Allein so viel Be- letztere Da nun diese slawisch vorhanden sind, so wäre eine Nachweisung des grie- chischen Originaltextes und der slawischen Version in andern Handschriften für die Kritik mit Büchern nach griechischem Ritus zu thun haben, welche als weil steht Ähnliches sein. Es springt in die Augen und wurde wiederholt bemerkt, dass wir es hier standiheilen von liturgischen bis zur (•^•), Im Griechischen oder Drucken und Interpretation unserer Fragmente das erste und dringendste Bedürfniss. Mühe ich mir auch in dieser Beziehung gab, so gelang es mir dennoch nicht, Stunde des einen und des andern vollständig habhaft zu werden; so dass ich ge- nöthigt bin, mich auf die Mitiheilung dessen, was ich bis jetzt gefunden oder erhalten habe, Die Ursache, warum es so schwer zu beschränken. mente vorzudringen, liegt ist, bis nicht allein in der Unmöglichkeit, zu der die Europa zerstreuten griechischen und slawischen Handschriften sehen, sondern vorzüglich in bis des Ende des IX X Jh. eine Jh. dem Umstände, in unserer so kurzer Zeit Frag- durch durchzu- dass die griechischen Kirchenbüihcr, welche noch ziemlich einfach und gering an Zahl Umwandlung erfuhren und zu Quelle hieher gehörigen, waren, einer Zahl anwuchsen, seit dem Anfange die uns in Staunen : 43 Umwandlung wurde zwar Bei dieser setzt. von dem allen Grundstock Vieles den neueo in Bau, verändert oder unverändert, lierübergenommen, gar Vieles aber auch, zumal in späte- und durch neuere Gebilde rer Zeit, als veraltet beseitigt ersetzt. Dieses Schicksal traf X besondere die alten kurzen einfachen Exapostelarien, welche schon im haftern des Kais. Constantin Porphyrogenet ein bedeutender schon jetzt (913 — 959) machen mussten. Da indcss und slawischen Quellen Platz unserer Fragmente aus alten griechischen Tlieil zu belegen ist, so zweifle ich nicht, dass es mit der Zeit bei beharrlichem Nach- suchen gelingen wird, auch für den andern Theil die erwünschten Ur- oder Parallel-Texte Handschriften zu entdecken. in alten Zu den Exapostelarien gleichem Wortlaut in und A. I. (Dt'E aillBOIIOCIlblX'B TH XHEOTl, B-h Zu dem glagolitischen aiiO nur B. fand sich BOAl Es lautet dort: serbischen zwischen die J. Mll I)I6A(I0TIJ, — 1361 dem Synaxar dem Ende des XII Parallele in bulgarisclicn Apostels aus 1357 nOV6flllH Ji,A MI BOlf- HCTOVHHK'b, VA0Btl!0illOr>V6. dritten entdeckte ich selbst eine Codex copirten von ganz zweite, 1311 in Moskau vor, das ich der J. CT0VA6liei|h nflHCIIOTCIiOVI|lb, xpHCT6, TCKOVI|IH EOJi,\ und zwar das eins, einem pergamentenen Triod vom Güte des Hrn. Prof. Bodjansky verdanke. ACTb ins- den prunk- Jh. Typicon, welche fallenden eines Jh. indess nur einem aus und in zur einem Hälfte übeieinstimmt. llptoGpA^H CA im a!äxs. n,\ «HTBAMH In rop'E, xpHCTC EOHie, ßCHneih (Typ. KbcimieTi. (Typ- noiiti:?» iriLib ovvciihkohx c.ijbä cboä, tKoa-.e noidi^iie) cBUTb rp-EUiimiiOMb tboii (Typ. iicTHiibiib HCTiiiiiibiii), mo- uo- CBtTOAJBYe ruciiOAH (Typ. omitt. rocnoAH), c^^E^ tu. EoroftOAiiil*. Übereinstimmung damit iv MeTtjiOQCfco&rjg Tiövvavxo. ii) Aafixpov xat rü ifjiiv ooei, lautet YpiffTS Menäum der griechische Text im ö &c6g, toig n^UQTKiXotq -lo rotg dil^ctg aov rö cpcSg : fia&tjiaii aov r^v liidiov äö^av aov, xa&mf TtQiaßn'nig r^g &iot6xov, (jpojTO- doza, do^cc aoi. Weit schwächere Anklänjje an unseren glagolitischen Text finden chenden Hymne aus einem Sticherarion des XI— XII Jh. in der kais. sich in einer entspre- Bibliothek Sanct- in Petersburg. Sie lautet nach Hrn. Prof. Sreznevsky gütiger Miltheilung CBtTlMb TBOHMb OYV£llllliOM1> iioc|)bA6 CBOHIIT. rociiOAii, BbCH) BbceilCIlOyiO OCK-RTHBX., CIISOV CBOK). cbnacii ^OY'"'' Ein Gleiches gilt Illiü Mllffh IW fOfl^ II^RiVBAIillelUil B1.IC0I|G OTT. lipOOEpi^H CA, lipCCTOyllAeilli«. Bili^rXlH, nOK.1^ilBl TtMb BinblCMl TH, UH- h.aiuiI. von der fünften Svelilna, welche mir die Herren ProflF. Bodjansky in allen gedruckten Kirchenbuche eingeschickt in Kazan aus einem Moskau und Grigorovic haben. OYiiiihia Moii CUHpeilie, H OYii, nOKAAHU (aciii:n.iciiiii.iA, (DMUll rocno^H, (dtt. Im Griechiscilcn nach Hrn. Grigorovic Tovg votQOvg fiov iv^sig, oixi/Qfiov, triv MpaYiuro rptx», tu npocBUTH, b.ioxiiel, i|ie.^pE, Clte^^iVI.III. öcpO-nlfiovg, also nintjocoiihov^. tanBivamv, xal toXi tffi : xvnis, fistavoiag ix CoqifQrig nuaoTt'ag, dnonkvvov däxQvai. av qptorrtyoJyTjffo», 44 Etwas abweichend lautet dieselbe, nach des Hrn. Bodjansky Mittheilung, nanntcn pergamentenen Triodion vom MH OYH ocAbnuiHH, focnoAH, ©T'L MpavbHaro Pj^oviiiitii in dem obge- 1311. .1. tu npocBtiH, rptxa, hoho/khbi, i|i6Ape. CMtpCHHie, H nOKilMIIIIK (OMUH CAh:^itMH. den übrigen, namentlich zu der sechsten und neunten, Zu lassen wohl sich einzelne entsprechende Sätze oder Parzellen aus alten Handschriften und Drucken nachweisen; aber Darum mögen hier nur noch als Probe die sechste und dem genannten serbischen Typicon, diese aus dem Synaxar des das Ganze stimmt nicht überein. neunte stehen, jene aus ÜHö Gelynjer Psalters (beide mit bulgarisirter Orthographie). Bi^iiece ca bi cuaBt, \pHCT€ eoaie llerp.A, K.AMCiib Bt^pbiiii BtpbllO AIIOB.ATH Bt.pi:, npOYEH, »KO H cLiBopb p^Aocih ii.iiiib, Clllll ICCH JOV,M, H?B1;l|UHl HMT. BA.ArOCSOBeilHI€l.ll>, tlKO TXI no^BLAHMi n-um, ii Etpl:, npOnOE'EA>>>IHI<'&l ovveiiHKOM'b EOaiHH, H:^B.1BHT6Ib coroM.nAPHK haba.; CE^UB.iiihTb EO Bbct,\'b npa;- npOC«l|ie rp^XOtCL OCTaBAEIIHie. anzufüliren, Ich unterlasse es den griechischen Text der beiden letzten Exapostelarien man CBATiro OGi:T0B.^iiHi€Mb I.IHpOy. den gedruckten Kirchenbürhern leicht finden kann. Von dem zweiten Fragment vermag ich gleich die erste Antiphona mit dem griechischen Originaltext aus dem Hymnographen Cosmas zu belegen, den ich der Güte des Hrn. da ihn in Prof. Miklosich verdanke, da mir nur die lateinische Version lautet bei Gallandus (Bibl. Patr. XIII. p. i): 'EKVxkajffai' ifiEvdfi xvreg watl jioXXo't^ "24 ixQÖrriffar, ava^^ ainyova Zu den zwei andern Antiphonien QaniiTficp' ctijj' fehlen mir die griechischen vom Ich führe ihn nach der Venediger Ausgabe UoTÖg {^äniae; aov TQÖno?, 'lovda, (TS f-ti] aTtmoaio; r'o Gebote Derselbe stand. Tjpcörraj' ce, <tov de xaTgttaoTVQOvv xal nävza vrro^iehai; anavtag faaaag. das gewöhnliche Triodion den griechischen Text des xal zu roxi /t^ iitv laotfffiKZog zwr uD.cor iaziQTjffe ; noSng zove azijXizsvezai yrrn/irj- fi-q ; Ss fi^ bietet dar. rov ioqov es zäv ünoatöXmv (TvräHJlvri(Titg Tovg vnBQttäev; avzov dafür ISbO an. zov acotfjQog i'tQyäaaxo iafiäzcov rixpng zovg äianunog rj TiQodÖTtjv zäv .1. Originale; und der Makarismen Kalliisma ij ixiivoig <ts a noacov aya&äv zijg ZQant^ijg äfin^fiav iyirov! dvsixaffzog fiaxQO&vfita xrjQvzzezai xal fiiya eXeog. ^la. mxrjcrev ^iXov 'yidaa TinnaStlaov zov xovTizöfiivov Mvrja&7]zi xal Tov zov ßrjfiazi yfyover ctTtoixog' 6 fiev yuQ yevffäfuvog ivzolrjv ri&ezrjffi zov vo/wv iazriaav, noiTjzrjv Tjjicäv, ix xoavyä^ovzBg- di'xaiov Xriaz'^v iiiurjadjievot, amzrjQ, ^aOrjov ^zavoaaov mazei XQa^ofiev ^vXov dia jzotrjaarzog- zov iv ävouot, iQrmcp Mvi^cr&rjzi xal avazavoov^avog 0e6v äfwXoyriaii aov. iv zfi ßairiXiia wvrjtravzo äs aravnov 6 Xriariii nctQadsiaor 6 di xal mg Tranävofiov avrör zovzovg fiavvaSotriaavza rmär, acoziqQ, iv l zä UiXäzov 'Hftitg de z^ ßaaiXeirt aov zöv ! Ich enthalte micli absichtlich, den slawischen Text aus den gedruckten cyrillischen Kir- chenbüchern anzuführen, da 10. Bei der bereits oben des Fragments I, es zur {"So. 5. Erläuterung unserer Fragmente nichts beiträgt. 6' geschilderten Beschaffenheit der Membran und Tinte darf es nicht befremden, dass von einer Restaurirung der getilgten Schrift — 45 gar nicht die Rede sein kann. was darüber Alles, der angestrengtesten UntersucJiun^' nacli gesagt werden kann, reducirt sich auf das Folgende. Die in dem Fragment auf Seite A. oder I. .luf der fi verdeckt gewesenen Haarseite iiher ursprünglich gewesene glagohlische Schrift wurde nicht durch Abschaben und durch Ai)reiben, sondern wahrscheinlich bloss durch Waschen geschehen konnte, mit rein organischer Tinte als sie Die Schrift war gross, grösser in den beiden Fragmenten. € 15 in und über dem Worte VaASVS velici S ein am Ende der Zierstrich in alten Schrift, aber ganze i. als die Zeilen —4 1 was Buchstaben, —6 5 1 1 von man der Z. 15 und vor den die in dem in Augen mir fällt. egida Z. ein nahe der unter lotzti'n höchst wahr- slavoju, Initiale, vielleicht Initiale, so ; 8 und gross Die etwas Z. 16 I!) doch konnte dem Anfange folgen Zeilen Vor den B und 8 II Z. > — 12 14 — 16 und und 8. ein zwei der in nur zwischen ich vor der Z. 8 ein "5?, der in 36 und stellt — 10, Initiale hart am wohlerhal- die andere !Nähi; 8 unkenntliche Über dem Anfang finden sich noch deutliche Spuren von der alten Schrift, unten, unter der 27 Zeile den Z. 20 — 21 deutlich ein grosses in den Fal- am Rande der Colunmc, schwindende Spuren von Schrift mit dcrLoupe die ich als liuchstaben zu fixiren suchte wäre: doch für gewiss und den will Anfang 3%."S(Ji+ ich diese Entzifferung Nur so viel scheint mir zuverlässig, dass Kirchenhymnen enthalten habe. tung nicht ausgeb(>n. Zur Verdeutlichung der Reschi eibung und Erklärung die Fb8A... und Deu- gelöschte Schrift der Fragmente müht, treue und richtige Facsimilien von der lesbaren Schrift zu verfertigen. über Folgendes anmerken. Chrisnion ein Zeilen untern Tlieile der Initiale 9 vor Ganz +, wo nicht von (denn 4—12, wie zwischen dem Ende der ausnehmen. V, hierauf ist etwa 'i?'B28 visi oder so etwas lesen könnte. prid... zu lesen geneigt 11. Z. krum- vorletzten oben am linken Rande, dem Anfange der wahrscheinlicher sogar ten des Pergaments, sind zwar schaltenartig zu entdecken, Tiila, wie gesagt, auffallend sind, vertilgter Schrift tene grpsse verzierte Initiale Buchstaben, so dass dem in 9? in fi<3»+'i?3P' nahe dabei zwischen dem Anfange der Z. Anfangsbuchstaben der 13 worauf dann der im 3Kf Es gibt zwar ausserdem noch zerstreute Spuren 8. ein 8, vor der Z. 7 ein grosses ein 8, 27 Z. die Buchstaben ; Zeile A und unter dem in I!l An und vor dem Anfange der des Loches von der ausgekratzten sind zahlreiche Spuren war. neue Schrift Buchstaben konnte ich darin nicht mehr erkennen. Seite B. sind zuerst passt hieher nicht), sichtbar. der Z. mit gegenüber, Spuren von einer verlöschten von einem andern der Z. ^ dem geschrieben als die weniger deutlich ein 9 Z. S aucli so leichter der neuen Schrift, daher von einer andern Hnnd. demselben Fragmente In A ein moin>i; ein noch einigermassen erkennbaren Buchstaben anders gestaltet ; B. letzten P.uchstahen <ß in Zeile; endlich ein scheinlich als Signatur der Lage, d. von der A ...?)e 29 Zeile, rechts gegen den Rand, unter oder und davon mehr oder dem XaS"??» 25 Z. dem ...^8 26 nach und unter men ; Ich erkannte der Endung ..."€3€ in Sepia) der Seite kaum um was (verniuthlich die alte Schrift auf als vertilgt, war Ich auch ich be- will dar- 46 Es etwas Anderes, eine beliebi;^ gewählte Seite aus einer gut erhaltenen Handschrift ist gut nachzubilden und ein Facsiniile von einer halbzerstörten, auf halbzerstörtem Pergament befiridliihen Schrift zu rem wurde Falle Wenn machen. dort die Kritik mit Recht ohne ungerecht zu spannt, so darf sie hier, um Alles aufgeboten, dem Sprödigkeit des Gegenstandes Unmögliches sein. die Forderungen verlangen. nicht mit vereinten Kräften zu höher unse- In erreichen, was trotz der lebendigen Eifer, besonnenen Fleisse und der zähesten Ausdauer zu erreichen möglich war. Die beiden Facsimilien lange sie noch auf I. B. dem Deckel der Ablösung der Blätter hinzu. am Rande Innern und und wurden von den Fragmenten genommen , so Das dritte, nämlich II. B., trat erst nach 0. A. ani;eklebt waren. Auf dreien bedeuten die weissen leeren allen die alten, schon vor dem Ankleben punctirten die von Biiclierwiirmern herrührenden spätem, die Reibung entstandenen Löcher und Beschädigungen. Blatt an diesen Stellen etwas gehoben wurde. man I. sieht, Die i^berreste und Spuren durch eine dunklere Farbe ausgezeichnet. B. sind sehr kräftig, derh, dabei aber regelmässig und ja Sicherheit wie hingemalt. Auf dem Facsimile deutend zerstörten Zustande, wie primitive volle Gestalt der Biichsiaben, die dem ebenfalls lässt die Schrift Ganzen etwas im nicht ausgefüllten rothen L B., Buchstaben sind gleichsam im Fluge mit fend und die Buchstaben meist etwas nach IF. B. erhält zum der alten, vertilgten links so, wie sie glatter, die ist, Sorgfalt dem beschädigten auch dem Blatt be- und beauf die ist, geschmeidiger schwach wie und und punktirten Andeutungen aufzufassen und auf ist die Schrift weniger derb als in ungleich, oft oben an die Linie strei- Vor der geneigt. Initiale > sichtbar. gene, die Basis bildende grosse Schenkel, mit Das Facsimile blosse dem Rohre hingeworfen, schwache Überreste der rothen verzierten forni, links. als Im Allgemeinen Gewicht zu legen. wodurch das mit sichtbarer stark im die die durch B.) Die neue Schrift Nur gleichförmiger- sein mussten, mit Sicherheit zurückschliessen. ihre Figur gar kein (I. A. erscheinen die Buchstaben in J[. auf sie sich schmutzten Pergament erhalten haben; indess und schraffirten Letzlere rühren von einem unter beim Einbinden zurückgebliebenen kleinen Pergamentslreif her, Schrift in Stellen vorhandenen, der Blätter Es ist Zeile 21 sind noch der rechts geschwun- dem Additamentum, anscheinend Theil durch das, was oben in Kreuzes- über die Restau- Da es mir dabei nicht sowohl um ein vollkommenes Facsimile, welches bei der Beschaffenheit der verwaschenen Schrift ohnehin rirung dieser Seile gesagt wurde, seine Beleuchtung. nicht möglich war, als vielmehr des Sinnes zu thun war, so bloss eine leichte schritt erst um nahm Durchzeichnung eine Fixirung der Züge behufs der sicherern Entzifferung ich Anfangs, gleich nach in dann zu ihrer Ausfüllung, Conlouren als (letlres der Restaurirung der Schrift, blanches) mit Bleistift davon, die Schrift auf und dem Pergament nach und nach wieder auszubleichen anfing. Ich, kann daher wohl für die Richtigkeit und Übereinstimmung der Buchstaben im Ganzen, für die absolute Treue aller auch der kleinsten Züge aber nur da bürgen, wo auf den unbeschädigten Stellen der Membran, gleichsam auf kleinen Inseln, die Schrift ganz rein wenig verblich. und scharf hervorgetreten war und auch hernach gar Im Ganzen mag nicht oder nur die ursprüngliche Schrift etwas weniger glatt und gleich. — : 47 die nachgebildete als gewesen ist, Hinsicht zwischen den beiden Facsimilien Die verzierte sich nach dem Reagens ganz dunkel Auge darunter der (II. 18—19 vor den Z. Initiale OD man dass sein, so und A. dieser in als mitten inne liegend vorstellen kann. B.) halte urspiünf^luh einige rolhe Bei.siriche, welche gefärbt hahen und unkenntlich den ersten verfehlten, nämlich zu halte ich für Grund dieselbe mit sit-h geworden Das sind. gegrilienen tief Ansatz zu Initiale. Dass bei an kein Facsiniile zu denken war, leuchtet nach A. I. Indess suchte ich davon für die Paläographie so ein. als jene von Hand und unterscheidet sich von derselben meiklich ß., I. staltung einiger Buchstaben, so dass und demselben von einem nicht sie selbst nur irgend als Die Schrift verräth im Allgemeinen eine leichte ausgebildete möglich war. viel kleiner, dem Gesagten von zu gewinnen, viel sie : ist Ge- der in Schreiber mit jener sein kann, obgleich der Text von Seile A. auf Seile B. ohne Unterbrechung fortläuft. Über werde ihre Eigenlhümlichkeiten unten Einiges beibringen. ich Die Sprache dieser Fragmente stimmt zwar im Ganzen mit jener der 12. Kirchenbücher, wie wir dieselbe den in ältesten Handschi doch im Einzelnen bedeutend von derselben ab und weicht je- Formen dar, welche der westder Böhmen, Mährer und Slowa- bietet Sprachordnung der Slawen und zwar dem Dialect lichen altslawischen finden, ülicrtin, iiten Wir finden hier die wesentlichsten Kennzeichen dieses Dialects so vollund schlagend beisanmien, dass dadurch jeder Zweifel gänzlich beseitigt wird. SolF. B. 9 und che Kennzeichen sind: I) das epenthelische d vor /: I. A. I(i. niodliivami. ken angehören. ständig — 10 svetidbna. Doch I. 13 — und 14 modlitvu. nicht isedlent. 10. iseleni, B. II. — — B. 2ö. prestavenie. A. II. lO — 11. proevevase. lovlenie, nicht prepolovenie. 3) Die einfachen Sibilanten c slawischen Lauie II. A. und 14. 16 obidjec. — n. sie und zd: — kommt — I. B. II. rozistvo. anbelangt, so wo st A. lö 9. — — tajecago sje, 22. utvrxzenie. — Was et Ein rozbsto findet porozbstvo« man auch gium zu Raygern, welche Kopitar 2. und — vxsedli 12 Doch sje. — nach Labralen l A. I. prepo- ". z statt der combinirten alt- prosvecb. — 23. nasycisago. die abgekürzte lo. — chvaljecimi. — rozxso B. 10. I. Form roziso und rozistvo in freilich, p. 81. den sehr (p. 22 noia ad »rozbsivo v. — 819. »Kota rozdbstvo Zeilen im Marlyrolo- allen cyrillischen jedoch ohne allen KIT sluvacismus pro Grund, triftigen nicht aner> wollte. Diese dialektischen Kennzeichen ersten Ranges semble (denn einzelne davon, wie ausnahmsweise auch sliensis, B. 1. — Kopilar für mährisch und slowakisch erklärte slavico.») B. 11. dieselbe als rozbstvo (neben rozbstvo) auch im Glagolita Clozianus vor, formas nioravicas roztstvo kennen prisnolckucx. 16. — 19 si-didlina. A. Der Mangel des cpenthelischen 2) — 26. zemje. 11. in z. B. sehr alten Hands« im bulgarischen Apostel XU zusammengenommen oder der Mangel des In iflen XIII .Ih. u. statt j fungirenden bulgarischer Familie, s. w., jedoch nie c z. /, in ihrem En- finden sich B. in) Code.x Supra- statt ä7 oder z statt äd) sind für die Heimath des Schreibers oder das Vaterland der Fragmente oder beide zugleich entscheidend, so dass die Merkmale zweiten Ranges nun ein um so grösseres Gewicht ge- 48 Zu diesen winncn. stall — mene. I. zälile ich — IL B. 21. sudisci. A. II. b. lO. Jena. B. I. A. — II. — vT>sech'. 17. udarenimi A. 21. 23. und schieden auftauchenden visi statt visi mit * für die ältesten Formen klaster u. s. krles, w. Wörter, und nespor aus um z. d. Zuhörer das xvon iUrjuov spöttisch hervor. (L. II. in ent. und vespera v kri w. das hohe für Polabinger Lausitzer, erzählt, unwiderlegbar verdrehten, volsa s. auch die als schon vor 970 krles sprachen, geht aus dem, was Ditmar vom Bischof Boso seine mne so hosi, zivocisi u. B. Cesi, Böhmen, die i. erstenmal mehr aufgeben, so claustrum xvoib iUrjaov, Dass aber die Elbeslawen, des s zeugen. — visi. 18. altböhinisch B. l.eza, sonst II. 8. — visecbskae muss ich meine frühere statt böhmischen Sprachdenkmäler und d. oder udarenijemb. 24. ferner und visecbskae Ansicht über die Aussprache dieser und ähnlicher dass — visecbskae. des altslawischen esa, eda, serb. zar (num.) Nach den hier zum za, statt Alter B. 2. I. udarenienib statt 23.1 c. Endlich rechne ich hieher auch die schwankende, äusserst inconsequente Bezeichnung des Rhinesnms, wie wir sie auch in den lateinisch-orthographirten zwei ältesten böhmischen Frai,'cnenten nämlich in Libusa's Gericht und im Evangelium des Johannes antreffen, dem h. Zustande des frühen Verkomniens der Nasalen bei den genannten drei Volkszweigen ange- messen (in Prokop's Evangeliaiiuin keine Spur von Rhinesmus mehr), worüber gleich ein Mehreres. Es ist übrigens beachtenswerther Umstand, dass ein worden, nicht streng und consequent bereits angedeutet abweichende Formen (prepolovlenie, 13. Beide Fragmente bieten iselem.) uns dialektische Färbung, wie diese durchgeführt ist, sondern einige unberührt geblieben sind. vereint beinahe das ganze glagolitische Alphabet dar, Ausnahme der sonst gebräuchlichen Buchstaben W st und «B» tk, welche darin nicht vorkommen, so wie der Buchstaben x und ip ps, welche überhaupt bis jetzt in keinem glagolitischen Denkmal entdeckt wurden, obgleich sie ursprünglich vielleicht in dem nämlich mit -f Alphabet enthalten Frai^ment I. M, -P, 9, f, b, binirten ^€ B. für waren folgende 8, m, und EE Schiiftlafel sind aus der neuen Schrift. h, für y, mitgezählt. ja, I. A. Glag. Cloz. Buchstaben vor: », 5, 3§ für u und je [Kopüar 34 "V, so UI, tf, wie äO.) p. +, C, Sh, 3, P", €, a, «S, B. A, die augenscheinlich Die eingeklammerten herübergenommen, der erste kommen Insbesondere V, %, 36, ^, Ob, in 8, 'S, 3€ und %€, die zusammengesetzten 36 ^ Buchstaben z und aus der gelöschten, <€ e dem 1", ih, com- und auf der der zweite aus O, "&, 3€ und "fl». Dagegen enlhält das zweite Fragment folgende 35 Buchstaben: +, t!, V, %, £h, 3, Ä, &, öo, 'S, 5, M, Ä, A*, -P, 9, r, b. a, OD, &, m, <p, I», ©, -V, ^, in, «. «S. A, V, 9€ und 38 einschliesslich die combinirten und zusammengesetzten Buchstaben. Es gehen also zur vollständigen Reihe Es fehlen also die Zeichen A?, (p, !•, nur folgende fünf Figuren Einige Buchstaben un I §€ bloss zweimal (das am Rande), -S und € ab: kommen i.loss ^ W, S, <€, %£ und sehr selten vor. <fl». So stehen M und einmal in der ausgelöschten Schrift fünfmal u. s. w. I. © bloss einmal, ^, (p A. als Signatur unten Diejenigen Buchstaben, welche in beiden Fragmenten vorkommen, unterscheiden sich in Rücksicht auf ihre Figur und Gestalt nur äusserst wenig und von einander, so dass die kleinen Differenzen So zufassen sind. 3 im hat P'ragnient T der untere queer hindiwcli geht, Häkchen, beides in Man vergleiche noch als sie Abweichung der die ist mit den Buchstaben anderer A gewandten Grundstrich, ein rechts mit '3S -P, der von S und (Siehe Taf. fP. II.) Denkmäler, sowohl bulgarischer glagolitischer Um Buchstaben aufmerksam machen über der huri/.onlalen Linie, fehlt tf Gestalt der Buchstaben in beiden Fragmenten, kroatischer Familie, selbst der ältesten, vergleicht. hier bloss auf folgende bei , zwischen den zwei feinen horizontalen Strichen. Stricli beiden Fragmenten die Buchstaben in Ungleich grösser wovon demselben Fragment vorn am Grundstrich ein in Übereinstimmung mit dem Codex Assemanianus der Basis hinaufsteigende senkrechte wenn man unwesenthchen Punctea in blosse kalligraphische Modificationen auf- zwei leine liorizontale Striche in der Mitte, II. liat als nicht weitläufig zu sein, will ich einem geraden Grundstrich 56 mit : mit einer Schlinge an dem, unten meist rechts, seltner links mit einem ungespaltenen Grundstrich & der Mitte, in einem diakritischen Zeichen vernjehrtes, modificirtes in §3- als beiden 9, 39- in Frag- menten deutlich aus den zwei neben einander gestellten einfachen Zeichen 3 und 3, gleich dem griechischen ov, gebildet, wofür andere Denkmäler schon ein 3& bieten, endlich -8 und S, augenscheinlich ebenfalls Modificationen blosse des 3 mittelst der links auslaufenden im Fragment Eine besondere Beachtung verdient noch die Gestalt des Jota SchHnge. dessen senkrechter Grundstrich dem mit zweiz.ackigen Untergestell dem ganz II., alten phöni- dem hebräischen und aramäischen koph entund hebräischen Jod, so wie das oben am Grundstrich angebrachte Sclilinge als eine blosse cischen !• spricht, so dass sich die rechts Zuthat des Erfinders des pische Alphabets erweist, welcher glagolitischen zum Bildung anderer Buchstaben aus nachahmend, so gern anwendete, einmal so vor, was kaum eine auch bei der dieselbe Theil nachweisbaren Elementen, gleichsam z. B. bei t?, %. £h, "V u. Nachahmung des blosse ähnlich s. Sogar das w. das Äthio(p kommt cursiven (p in gestalteten seit dem XI Jh. sein dürfte. (Man sehe alles auf der Taf. II nach.) dem Griechischen oi nachgebildete Conibinalion "88 für das jetzige griechischen Handschriften Was die scheinbar slawische, von dem Urheber des Alphabets diphthongisch aufgefassie y anbelangt, so fand noch in dem Evangeliarium Assemani, wo sie mit SS abwechselt, und in ich dieselbe nur dem ein SS Prof Grigorovic, wahrend andere darbieten, was Die Schrift von ist I. zum A. griechischen hat da er in die i'üv ihr die Gestaltung des €, des S, ohne den sein, dem ersten glagolitischen Einschiebsel des Achridaner cyrillischen Apostels aus bei Hrn. oi alte der grössern Schrill in Graphik der Mitte. einiges die Taf. mir bekannt, ihn in S dem II nach), des ff, Gebrauch des Häkchens oder Apostrophs über der Linie ferner letzterer auch 3 erscheint und enthält. statt des E (l) XII Jh. deren H gleich ist. ist und des 3 und geschwunden auch Eigenthümlich statt Eigenlhümli.h Bemerkenswürdige. Doch könnte der Überschriften vorkommende zusammengezogene Majuskel 3& gleich melir. viel weniger stimmt, wenn anders 3€ (man sehe horizontalen Beistrich Denkmäler, so B die einmal ferner (b), der wovon — 50 Die Bezeichnung der Nasalen Fragmenten unseren in Wir nähere Betrachtung. eine verdient finden hat und Eigenthümliches viel der altslawischen für die Kirchensprache zuständigen Nasenlaute e und q, präjolirt je und ja, in beiden Fragmenten nur drei Zeichen, nämlich im Fragment Nur entbehren. f. 3€ und %£ jenem das für jq, so dass in e und und für je der stark verwischten Schrift in und im Fragment 0. &€ für q und 3€ e und ja der gehörigen Bezeichnung ja, diesem das q, in A. I. C ein ist nur in einigen Fällen richtig 21. sje zweimal, 28. (s)e doch das oder und regelrecht, namentlich (sj)ej denn der Buchstab vor erste e nicht ganz sicher. — II. .\. B. 14 — 15. und n. mje. 12. 3. propjetx. — 15 — — 5. — I. h — — sje. zeichnung der Nasalen unterlassen, namentlich — budetx. 18. chvalu. — 13 — — drejc. A.3. obidu. — II. n. B. 14. 4. viziozisa. 1. otxrinu. mjeninuju; oder 22 — 23. pjenxtikostie Ich s. (so). — A. ...anoju. 5. — — und 22. 9. premudrae. 21. — 6. — — 10. umu- B. 6. I. II. und 4 in 14. 18. ta. II. diesem letztern Worte der Rhinesmus, so das n nach der Nasale je ein Überfluss. In dem Worte in ist dem Evangeliarium zu den überzeiligen Zeichen unserer Fragmente. Sie sind von zweierlei ' vorkommenden (nur einmal umgekehrt dem Buchstaben gesetzt, z. " ) sehr oft das 'S als B. istoc'niki, z. B. Kp'cii, t'kho, or'Mh, : duchom', op'r.iii'L, svetil'na, veselini' »je, man findet und in sondern auch Legende vom dem in den Fragmenten eines Psalters und einer Legende von der s. Griechen brauchten ein ähnliches Häkchen viaturzeichen. (Vgl. Pfeiffer über Bücherhandschriften begegnet man auffallenderweise zwei Tonzeichen über dem S. 202.) Spiritus, vorkommen und wurden nirgends bemerkt. wie dieselben in slawischen Dasselbe gilt in h. h. im ältesten den ältesten Kodrat dem dem Worte als Thekia aus über — dem Worte zweiten und letzten Buchstaben desselben. den griechischen in den nur (als unsrigen ähnlicher Apostroph), im Code.\ Suprasliensis, u. die nicht nA.iM6H'iit6, ^^.tKon'H'Lii.i'L, häufig, Punct), im Izbornik 1073 (ein Art. griechischen dessen Äquivalent oder Abbre- m'ne, c'to, man'na, tbk'mo, Denkmälern kroatischer Familie äusserst dem cyrillischen Handschriften gar nicht selten, namentlich in der zwar über II. t'a). Evangeliarium Assemanianum nicht selten stall — prisnotekucx. 23. dxvoiceju. w. Dieses Zeichen oder statt dessen auch einen Punct Auch — liiesxvestovachu. II. So wie im Glagolita Clozianus einigemal, w. 26. zemje. tje. 19. A, wird statt des darin allein I. glagolitischen 23. 15. ...eje, aber auch die Be- ist 29. slavoju. ta statt le, tje Apostroph ähnliche Zeichen u. — — pomjeni mje. Oft 16. 23. oslepxnuvisi. 5. lanitu. 13. viatur rechts über dadim' I. obidjec 14. zu sehen. ist aber 13. se, steht richtig man'na. komme Im Fragmente — 20 — — 4— — — nas?. 15. chvaljecimi. e ist nicht zu dieser Zeichen — 25. bogorodice. — — 16 — 17.zakonoprestupino. — 20. — 22. otiluci. — (bei den Slowaken noch jetzt — kupisa. — 21. sudisci. — 22. vipijuce. — 22—23. prestupi. — — unrichtig vollzogen, namentlich A. pomilaj. — B. B. 3 I. 21. slavu. modlitvu. udarisa. mjenxnuju. Assemanianum — A. 17. dus§ I. grjedet(b). vxprasacha. tajecago 16. 4 ß. eigener Gestalt noch in Anwendung entdecken, welche Gestalt dort auch das präjotirieSC hat. Die Im Fragment SP'<Jl>+ (gr. XI. Jh. Abbre- II. A. 'Jovdn) 13. und Sie ähneln in Hinsicht der Ge- den Uncialhandschriften des VIII — IX Jh. Handschriften in dieser Form, meines Wissens, noch von dem Zeichen """ über dem 3 in dem Worte Antifon 51 Es Z. Ih. der griechische Circuniflex in seiner uralten ist an diesen Stellen mag die Absicht obgewaltet haben, den ihrer Bei Ciestalt. Anwendung Sängern die richtige Aussprache der fremden Wörter anzudeuten. Endlich ist noch die Ligatur sehen des Schreibers zu erwähnen, welche '§S X des einfachen statt in und 1. zweimal aus Verund zwar unter der B. 6. II. milosridi und niilosti, einfachen Titla, steht. (S. Taf. V.) Wir haben demnach, wie aus dem Gesagten erhellt, in diesen Fragmenten die Schrift von drei verschiedenen Schreibern vor uns, abgesehen von der vertilgten Schrift in dem Fragment I. A. und B., von der es ungewiss bleibt, ob beide Seiten von einer und derselben Hand oder von Es Händen zwei verschiedenen Letzteres seien. ist mir sogar wahrscheinlicher. der Formbil- von selbst einleuchtend, dass diese hier angedeuteten Eigenheilen ist dung der Buchstaben, so wie Combination zur Bezeichnung von einfachen Lauten und ihrer Diphthongen, für die Geschichte des Ursprungs und der Forlbildung des glagolitischen Alphabets von grosser Wichtigkeit sind ist, will doch kann ich diesen Gegenstand, so interessant er : hier nicht weiter verfolgen, wohl aber hoffe ich darauf anderswo zurückzukommen. Ich nur so viel bemerken, dass wir hier unzweifelhaft den ältesten Typus der Glagolica vor uns haben, und zwar in einer Uncialschnft, aus welcher sich später einerseits die runde bulgarische, andererseits die eckige kroatische Glagolica, jene der griechischen Cursivschrift, diese der lateinischen Fracturschrift analog, entwickelt hat. 14. Die Rechtschreibung in ist Zustande der Schreibekunsl bei Wege, beiden Fragmenten sehr schwankend und entspricht einem den Slawen, wo man bei der schriftlichen Aulfassung der Jede Orthographie ist bemüht war erst auf praktischem Rede, zu orthographischen Regeln vorzudringen. dem Gerathewohl heimgegeben, so lange sie kein stetiger Schulun- und überwacht. Daher, von unserem heutigen Standpuncte aufgefasst, so viele Inconsequenzen und Unrichtigkeiten, besonders bei der Bezeichnung der den Slawen eigenthümlichen Nasenlaute e und q und der schwachen Vocale <B(i) und -8 b}. Über die Nasenlaute habe ich das Nöthige bereits oben des Zusanmienhangs wegen terricht regelt auf einmal beigebracht. Anwendung In der des S und ber von L A. kennt nur S, kein S und so nasi, Z. 28. 3Ü0'S'V3& ottcu, wendet, wie oben bemerkt worden, — 21. veseüm' 'S und 27. S — dadim'. — 11. istoc'niki. sj§, statt fi 2-4. prosvosveti 23. um'nei. statt I. 20. "VAS+bSCÜ-B und an B : häufig ein Z. 1. V. cesarifb, -f +111« erkennen dem Apostroph — (!. ...ob'n... B. I. ist S'iPAüUXA-PA sveffkne Z. 8. Derselbe ist. ähnliches Ab- — — 16. duchom'. — 17. visech' — 23 — 21. m'nogago. — 25. s'gresi. 12. 22. 27. svi'til'na. svetil'na (8). Unrichtig Der Schreiber von daher Z. überall, so weit es deutlich zu unterscheidet er nicht genau: Z. gVAüDSA'-f+ 88), und stimmen die drei Schreiber nicht überein. Der Schrei- er schreibt dem Buchstaben breviaturzeichen rechts über nich'. B : 8. zivonos'- svjctych'. Die (S), aber Z. 22. aG5V3-P9g-PSfc' zivonos'nich' — beiden (S und statt prosveti oder osveti. unterscheidet 'S und -K genauer und ftlilt nur in dem Wdite _ 52 rimiska Z. der Anwendung. Weitere Unrichtigkeiten sind bei ihm: Z. 3und 24. in pjenitikostie, Z. sti, auch leicht Z. roziso, 10. Der Schreiber von udarenimi, Z. 5. — — 21 6 und A. ü. propovesti, 10 18. tvorbca, — — pravidinago, 19. 24. prav'Bdx(nomu). A. Z. ist — — 17. oblicati, 5. A. zakonopreslupino, 14. sitvorisago, niiiosrxdi, 6. cesaristvie, 17. wo auch nach Anwen- statt obidj^ci, S sichtbar — 23. Injen^nuj^ statt 23. celenie statt c^lenie, B. 9. ist, von ersichtlich, dass der Srlireiber ist viel- ist. vxpijuce und raspini, 23. nasyc^sago, obidjec 14. oder richtiger bystt und 22 statt biisti Aus dem Facsimile 13 20. bezakoniniki, 22. Fehlerhaft 16 beschvalxnae, 4. zapovedi, 13. dung von Reagentien keine Spur von einem bxstx bezakoniny, 12. nepomine, 4. krizinimx, 11. pj^nntiko- 4. bc^ und statt kennt wieder nur B, kein B, und schreibt daher B. — 12. predastx, 11 bce statt very, Z. 25. unbezeichnete Abkürzung zu fassen es nicht als eine apostobskago. B. Z. 3 22. 7. wenn vinimi, 1. veri psili statt posili, Z. 21. 14. maninuju. Zeile B. II. zuerst I. statt oti trapezy das nächstfolgende otirinu hinschrieb, hierauf die Sylben rinu verwischte, über dieselben mit kleinerer Schrift trap setzte und dann weiter der Zeile in fortfuhr. Derselbe nahm, wie ich schon oben bemerkt habe, Z. einfachen m Titla gi d. und dchm' 16. d. 23. oslepxnuvsi d. che 1. d. dchi vbsi, 5. duchom', i, sve vsech' i. Christe, d. i. bzbstvbnoe (ohne Titla) d. ds? d. i. spasi i. vtsecbskae, 7. bi d. d. i. i. 27. bzie d. hog-b, boga, 10. i. che 16. spse, 19. und svetil'na als 18. d. i. In II. A. Christe, 2. 14. 8. und gi 18. mit aufgesetztem a, d. i. i. und apostoly, 13. chvi i. II. A. 21), siboru und d. 8. In I. d. i. Christovi, i. d. (so) vsi i. bogoro- n~ (psa)mx und psa gi d. i. 5. svj(ftaö, ba d.i. boga, 25. bce 15. d. 23. boze, bogi, i. vgl. sboru und 15. 3. d. d. i. psabmx, gospodi und gospodi. H.H. I 7. 5. ba spase. Also in allem folgende Wörter: bogi, duch und dusa, apostoli, svjety. svetii'na, spasti, vbsecbsky verwendet hat. Die Anfänge der Schreibekunst bei den Slawen und das unmittelbare, Auffissen der mündlichen Rede mittelst der Schrift ohne Einsicht in mologie bekunden sich 19. und und oslepxnuvisi. Es ist offenbar, dass der Schreiber svjety, stammverwandt behandelt und in vbsi, vbsecbsky und oslepinuvisi die Li- vbsi, nie statt des Apostrophs oder Pajerek primemi, glasi die mir etwas unsicher. 19. sind i. bu nicht sxpasi, T" bozie. bogorodica, Christosi, gospodb, spasi und psalimx, sibor, (so, 20. stae d. . und des statt in iseli 13. A. Z. I. be, bi, 4. — dic^ 21. Z. apstoly d. bozbstvbnoe, i. und 20. 13. denn bo und nb d.i. svjety, 6. sty und 10. svetilbna vtsechi svjetychi, i. vsecbskae d. 2. duchi, Christe, i. 17. spsi, oslep^nuv^si, i. Z. üt^rinu zweimal ausgeschriebene den Fragmenten folgende vor: in steh' d. so trug er mit ezy 7. oberhalb der Zeile nach. -h d. i. über das vollends Eben Überfluss hin. die vergessenen en dus§, ebendas. 16. setzte Z. 8. Von Abbres'iaturen kommen gospodi, 9. und 13. che bügu, B. zum etwas seitwärts h 1 zapoved und die Ligatur ml, und 6. primisa, auch II. in A. 12. den gekürzten Sprachformen, bezakoniny, B. 4. beschvalinae, wie 10. noch Grammatik I. B. iseleni, 6. 17. unsichere und pride, 7 pridesi, Ety- — 8. 20. ; bezakonxniki, 22. raspini der volleren und regelrechten statt prüde, priimemi : kontny, bezichvalbnae, izxselenx, priidesi, bezxzakonbnik, razipmi u. beziza- , w. s. Die hier angeführten Folgewidrigkeiten und Versehen (jinQOQdftara) in der Rechtschrei- bung haben ihren Grund der Unvollkommenheit des glagolitischen in theils dem welches offenbar nach gleich anfangs ganz zwecklos ein doppeltes d. i, i. niadius aus majus u. und und s. aber kein echtes, Jod A? entspricht A aus dieses meine Paniätky hiahol. pisemn. w., vgl. folgerichtige Präjotirung kennt, sondern sein ('), sein daher auch 19), d. glacies, i. dem dem dj, mittellat. keine ein- und zugleich für ja — eingerichtet, ausgesprochen wurde, Jh. serbisch ^, vgl. diacere aus jacere, diaccio aus ghiaccio fache 8 und (r/) dem V wie es im Mittelalter, etwa seit _;, 'S bekam (denn slawischen Jota-Laut entsprechendes Jota-Zeichen lateinischen Alphabets wenn auch mit Zuziehung anderer, griechischen, ja miss- e, bräuchlich auch für je braucht und für ja, je wieder neue Zeichen und Ligaturen verwen- %€, 3€ det — theils in der Ungeübiheit der ersten Schreiber, und sind ältesten allen in slawischen Denkmalern, glagolitischer und cyrillischer Familie, in gleicherweise anzutreffen. Wir finden: Beispielshalber führe ich nur einige an. Izbornik 1073 ^oyiiNKH piiEJ, ; im Ostromirschen Lvang. th im (Jo. statt Tti 23) u. 17, Grigorovic, ferner im Glagol. Clozianus und im Regel ganz aufhebt. i, In der cyrillischen u. (p. s. w. 7 V. mitoimtcb m nxi (nobis); bivaati statt u. s. w. 4) 6 V. icrikxvi in h in Evang. uiiAt im Glag. Cloz. im Ev. Assem. neben Äea>ai|it shsati (p. z. B. in in in andern 243, v. izicehti, den karantanischcn Aufsätzen dem Fragment glag. Hss. bulg. Familie, eines Sticherars aus einmal sogar primi und kosti Anomalien in 9 p. v. izi crikivi. pride, prides, als in statt manchmal auch dem XL priimx und kostii. Jh. 1073 u. s. w., dem priti, nähern. Man in der vergleiche noch, ausser dem mit psanx, spasenbe, zemi, prelomb u. in in 5) pridete s. w. cetiri., Assimilation besludxnae 34i), iceliti, Zusamraenzieprimi, prili, , primi, ubica, Mari den ältesten cyrillischen, Ostrom. Ev. prida, z. B. im Ostromir'schen Fortschritt der Schreibekunst gemäss, den glagolitischen bulgarischer und kroatischer Familie. haben, dass sich unsere Fragmente vladika 180), v. priti, Im Ganzen sind diese und ähnliche den berühmtem cyrillischen Handschriften, lium, im Izbornik b Selbst lUhSt, nexaipb im Izbornik 1073 bivajeit, ; primete, bozi, bozich, bali, v poglagolani, im Glag. Cloz. pride, prida, und eben so wurde. verwandelt b . im Cod. Suprasliensis bestuda, becinu, becbstvuje, bezi studa, bezi, cinu, bezxcbstvuj?, hungen von hh Kodrat stand ursprünglich überall h. Häkchens Cloz. bezakoniij^ (p. 7 217), bestisixni, posLente; statt xi und bei Zographi Assemani, Suprasliensis so häufig, dass sie die Verschmelzungen von Lauten nach Präpositionen durch und Zusammenziehung im Glag. (p. Ostrom. Eine Verwechslung des x und 3) 265), Codex Hirn statt nxi (nobis) Eine Verwechslung des ^ und 2) Evang. Legende vom welches aber durch Wegradirung des obern Diakon Grigorij schrieb einigemal im w. s. den drei glagolitischen Evangelien, nämlich im h in « und Eine Vermengung von 1) Clozianus noKftHeTi pokrieti, ni Glagolita Orthographie Übrigens wird man bemerkt häufig angeführten, unser Evange- viel spärlicher, psi, dem Glagolita Clozianus spasi, zemje, prestavenie beim Glagolita Clozianus, welche Formen Ko- — 54 ohne Bedenken pitar für Moravismen und Slovakismen Auch erklärte. karantanischen die Aufsätze bieten spasal, spasi, ohne % dar. Bezug auf die bisher besprochenen und noch weiter zu erwähnenden In schen und grammatischen Anomahen und Fehler unserer Fragmente orthographi- ich will schliesslich noch im Allgemeinen, zur Vorbeugung von schiefen Urtheilen bei weniger Eingeweihten, be- dem merken, dass wir äimlichen Erscheinungen auf Gebiete der kirchlichen Literatur gegnen und desshalb nicht berechtigt sind, über unsere einheimischen Denkmäler ein geres Unheil, litischen Reste, gleich dem Schreiber der oder Freisinger Aufsätze dämmerung in , täten häufig entschlüpfen, oder wenn der Diakon Johann anders und nen wir ähnliche glänzende kommen herumzugehen, um lassen, die beidemal Abenddämmerung unsere ersten Übersetzer der biblischen zu Schulden , chucholy prozHziti, zu seinem Schlussformel den bei Menge nachweisen: oder wenn Bücher sich manchmal arge Miss- in und kirchlichen brauchen so Iz- so kön- hinschreibt; fehlerhaft statt Abnormi- von Lapsus aus Unkenntniss oder Ungeübtheit Beispiele vielgewandten Griechen zur Zeit ihrer Völkern zlizanii suchoty und andere ähnliche sliizauii, prosl^ziti, bornik 1073 zweimal und jedesmal karantanischen gleichzeitigen fast und Grammatik zur Zeit der Morgenwanken und straucheln, wenn dem Schreiber des knichcii, zv^gonix, rati, svoboda, rad%, knig^cii, zv^komx, wahrscheinlich stren- Schreiber unserer glago- Orthographie der bei den Slawen öfter kläglich Codex Suprasliensis svobota, griffe Wenn die über die fremden, ergehen zu lassen. als in XI Jh.) allenthalben^ bei Slawen und Nichtslawen, be- der ersten Hälfte des Mittelalters (VI wir jetzt mehr lange nicht ihre ersten Übersetzer auf ähnlichen Fehlern zu dafür neuere Isagogiker, Hermeneutiker und Exegeten bereits »sattsam andern bei da ertappen, gesorgt haben. Es scheint, dass die mährischen, pannonischen und bulgarischen Slawen die Regeln der Orthographie Bezug auf in -b und h, ji und (waren doch sogar die Polen noch im XIV und e durch Zeichen a und Kl -h und b streng gebracht haben bei sich nie ganz ins Klare nicht Jh. die Schrift gehörig zu unterscheiden tener Schreibekunst lo. .w, — XV !) : im Stande, erst die Nasalen q Russen mögen bei fortgeschrit- gesondert haben, dafür aber zwei die haben wieder die diese kläglich zusanunengemengt, anderer Übel nicht zu gedenken. Die Inlcrpuncüon der Fragmente gehört zu den selteneren und verdient Beachtung. Die regelmässige Interpunction bilden in beiden Fragmenten zwei grosse, meist eckige, senkrecht über einander gestellte Puncte, welche in seltener angewendet werden, wofern sie I. B. gar zu häufig, in II. und A. im Ictz'ern, wie mir wahrscheinlich ist, Nur I. B. 21. steht zweimal bloss ein Punct tentheils verschwunden sind. nach den Zahlbuchslaben und einigemal auch am Ende des Absatzes auch drei eck, ja IL B. 17. einmal sogar B. 3. bilden drei vier in ein Viereck zusammengestellte Puncte. Puncte den Schluss der Zeile und sowohl auf dieser werden am Ende des Aufsatzes oder krummgeschweifte Striche, als der Überschrift den zwei Zierathen zur Ausfüllun;; der Linie, dienen bei den Runen zwei, seltner drei Puncle zur Interpunction: Seile, Puncten und in etwas IL A. ein Drei- Auch als noch angehän;;t. dasselbe ; B. nicht gröss- in auf L I. A., mehrere Bekanntlich gewahrt man 53 auf einem sibirischen Denkmal mit Inschrift bei Strahlenberg (Nordösll. Theil V. S. 308, vgl. S. 357. 399 armenischen Handschriften findet ein Punct die kleinere Interpunclion. In alten und neben einem ebenfalls zwei und drei Puncte nach etwas seitwärts zwei Puncte in man in dem einem Hetrurischen , nicht Cambridge in viel p. I. In zwei der ältesten seit ohne Ausnahme. ganz V DIV, und die Tab. So dem IX Jh. nach CDXCII) p. findet Evan- (siehe und in Jüngern paläographisch sehr merkwürdigen griechischen {Astle Or. of Writing ed. Tab. 2. Denkmälern fand ich einigen wenigen aus der ältesten Periode, und zwar terpunction. man begegnet w. s. griechischen Evangeliarium Vaticanum No. 351 aus wahrscheinlich Psalter u. obschon nicht Puncte, quadruplex ed. Bianchini P. geliar. man den mittlem und der Satz mit der Regel nur dem drei, Im Aethiopischen wird jedes Wort vom andern durch vier und mehren Puncten geschlossen. Im Grie- links gestellt. getrennt Römischen, Oskischen chischen, Zeit samaritanischen in , Eur. Tab. Im Gothischen bilden zwei Puncte die grössere, 410—411). u. v. cyrillischen VI. in 76) p. zwei Puncte Interpunction diese welche solchen, bis In- als nur jetzt in augen- entweder scheinlich aus glagolitischen Originalen abgeschrieben sind, oder Ländern, wo die Glagolica bekannt war, angehören namentlich im Gregor von Nazianz aus dem XI .Jh. in S. Petersburg (in den ersten vier Reden, wenn ich nicht irre), in zwei bulgarischen Lectionarien der Episteln aus dem XII Jh., in den uralten cyrillischen Zeilen im Rlartyrologium zu Raygern und in den ältesten bulgarischen und serbischen Urkunden (aus dem XII Jh.) Auch in dem Evangeliarium des h. Prokop in Rheims werden die Zahlbuchstaben meist zwischen zwei Puncte eingefasst, manchmal auch die Abbreviaturen in dem Synaxarium , damit geschlossen. 16. Von grammatischen Formen, welche eine besondere Aufmerksamkeit verdienen, biezum Theil bereits oben als dialektische Kennzeichen angeführten, nur ten sich, ausser den wenige dar. Hieher gehören II. povelenimx des Glag. Clozianus A. .t. udarenimi (p. 8. v. statt des Cod. Suprasliensis übereinstimmt, so dass -imi. eine priti, primi u. s. w. ; IL B. b. womit des üblichen udarenijemb, pokynoveniimt 296) und kameniimb, poveleniinib, Verschmelzung des oblicatx, gekürzt aus oblicaati (statt oblitajeib), ii wie wäre, Form welche ich für die ursprüngliche halte, Hr. Miklosich aber für eine durch Assimilation entstandene spätere erklärt (Lautlehre 33, Formenl. die ältere) und die übrigens auch im Cod. Suprasliensis byvaati, se u. s. vistaesi, w., in 8.i. doch Vitae 95. einem Fragment des iziskaatb, Cyrillus nczabyvaate u. s. 384 Ijuda w. ; in in i den altböhmischen sie ebenfalls für z. B. choti, lani, hosli XI Jh. vistaasi statt den ältesten Textpartien des Moskauer die Nominative kizni statt k^znb annehmen könnte, da oben Z. 13. Ijuda steht, Ijuda u. s. w.) und milosti statt milostb II. statt dem Alexandrinus aus (wo man zugleich eine Unterlassung der Verdopplung des S, Schreiber, 30 hielt er Handschriften vorkommt, izbavtjati, nasystaati, pominaati, povelevaati(so), priblizaati im bulgarischen Apostol des XII Jh. byvaa, Bibelcodex 1499 p. in sehr alten cyrillischen vgl. B. nach auch 7., der II. A. Gewohnheit Glag. Cloz. ein Archaismus, p. 20. alter 10. \. der sich im Passionale und in einigen andern Wörtern in den — Handschriften erhallen hat, da überhaupt, je höher hinauf in ältesten slawischen je häufiger ein h an die Stelle des b tiv), statt Tbiii^iAHBOie THqi.AitHBOie ecMH, HtcTH, OT^itCTH u. s. mende gekürzte Aorist, statt zu belegen : obidos? Form Die slatt KpbCTt, RffEAHipiiiKTi. im Sticherar aus dem XI Jh., 3. ü. ; milosridi der Zeit, S.v. 281), (p. nptAt>iiiaiJüTb im (.^omina- iienpHtA^iiH im bulgarischen Apostel aus dem XII Jh. w. klosich Lautl. 20, Formen!. 44); IL A. vgl. sivestelb (testis). im Glag. Cloz. B. caiH statt caih z. kroatisch-glagolitischen Hss., k^hct«, qpHKJE', ijpHKB,^ in Izbornik 10" 3, tritt, auch Mi- (vgl. obidu, der einzige in unsern Fragmenten vorkomA. lizesivestovachu, sonst kzesivestvovacha, 6. mir dunkel und ich vermag B. 6. ist II. sie nicht vielleicht ist es ein Schreibfehler. Von solchen Wörtern und Ausdrücken, welche den glagolitischen Handschriften specider Bestimmung von cyrillischen Copien gla fisch eigen sind, so dass sie als Kriterien bei golitischer Handschriften dienen, sind folgende zwei zu d. merken: otipelo das Additamentum der Antiphona, bis jetzt von mir nur i. wo schen copirten bulgarischen Apostel aus dem XII Jh. entdeckt, vorkommt, und nxnib steht. Das II seltene Cod. Suprasliensis Da 10 B. II. es wichtig krizinxmi, wofür t)'Ec:ipHT'L A. 20* I. ist in cjTillischen in Bii|tcjpHTH len andern Eigenthünilichkeiten, welche ter — 16. Glagoliti- im Synaxar fünfmal es geläufig. ca Doch hat dem sei auch dem Glagolitischen hier bemerkt, dass ausser vie- Glagolitismus ein vom CyriUismus sehr abste- Wortformen hinreichen. Wörter und der häufige Gebrauch von gekürzten oder archaistischen Aoristen; und Wortformen, wie nebesbski, dina dem Handschriften immer kristi- diejenigen cyrillischen Handschriften, welche aus ist, chendes Gepräge geben, hiezu meist schon einzelne 1) U. A. 9. u. 15 aus ij'Ec.ipovieTh. abgeschrieben sind, leicht und bestimmt zu erkennen, so Solche sind: dem in kriz, otxpelo, s?tb, venirai, tacaje, (statt onsica), misa (statt bljudo), zaib (statt die Imperfecta (2 pers. dual, et pl.) auf -sete und seia bratn, bratrija, vxcnaj grob), vT,sleplja u. s. und -chota oder -chote : 2) Wör- zembski, w., dann imjaseie, jadjaasete, pijasete (Psalt. Eugenio-Pogod. sec, XI), dejasete (Glag. Cloz.), chozdaasete (Evang. Assem.), besedovaseta (Cod. Hankean.), glagolaachota (Miss, ^ovük.), EHM'b statt EM.Vb u. s. w. das Praet. emmi oder Form Es versteht sich, nicht jedes Wort oder jede für sich allein, sondern mehrere in ihrem Ensemble. In Bezug auf die Form obidu kürzte Aoristformen auch in den sei noch nachträglich bemerkt, dass sich ähnliche geböhmischen Sprachdenkmälern biblischen und ältesten kirchlichen Inhalts (selten oder gar nie in andern) finden, worüber meine Pocatky staroues. mluvnice im Vybor z liter. n. Nach dem Laufe bleibt ces. (Bd. I. S. der bisherigen 108 — 109) nachzusehen Erörterungen über unsere noch übrig das Vaterland und das Aller derselben genauer Wir berühren hieniit sind. in ehrwürdigen Erwägung zu Reste ziehen. zwar die interessanteste, aber zugleich die schwierigste und dunkelste Partie unserer Aufg.ibe. Diese Schwierii;keiten würden weit geringer sein, wenn aus den ersten zwei .lahrhunderten nach der Einführung der mährischen und pannonischen Slawen zahlreichere, zumal slawischen datirte Liiurf;ie Handschrilten sich uns bei den und Reste 57 und wenn wir über den Ursprung der beiden slawischen Alphabete, des erhallen hätten glagohtischen und cyrillischen, über die Prioriiä^ des So aber die Parität beider schon im Klaren wären. einen oder des uns fehlt oder über andern der in cyrillischen Datum des graphie jeder sichere Maassslab über das Jahr 1056 (bekannllicli das Paläo- Oslromir'- schen Evangeliariuins) hinaus, obgleich ich meines Theils überzeugt bin, dass einige unda- besonders Fragmente, nicht unbedeutend höher hinauf cyrillische Handschriften, tirte Noch schlimmer chen. sieht es mit da die ältesten unter denselben Buchstaben zwar schon in kommen, der dalirte Theodor von Salona und die ist, vom J. Zeuge, unverdächtiger Abbildung noch nicht immer nur aber veröffentlicht hat. gen, entscheiden für sich allein die ein -) 880 (zw. glagolitische, jetzt vom Archimandrit Porphyrij Zeuge, gesehen dem Erzbischof unter — 890), griechischen Uikunde nur der jetzt eingestreute 1222, Copie eines (Spalatro) verfertigten Originals bis sind, aber leider undalirten cyrillischen Handschriften vor- glagolitische Psalter dem Athos rei- der glagolitischen Handschriften aus ohne Datum sämmtlich ältesten, glagolitisclie Unterschrift in einer auf Iveri ster den der Paläographie und verschwunden J. leider Historische Zeugnisse, wie sie zur Sache nicht, indem Cyrill's Erfindung im Klo- 982 (1846), zwar ein getreuer in Zeit vorlie- einer neuen Schrift für die Slawen zwar historisch unantastbar feststeht, aber auch die Thatsache glaub- würdig gemeldet wird, dass dessen Schüler und Gehilfe Clemens in nachmaliger Bischof als Bulgarien ein anderes deutlicheres Alphabet für die Südslawen zusammengestellt habe, so dass bei dem gänzlichen Schweigen über die Figuren des einen und des andern eine spä- tere Verwechslung oder Übertragung des Namens von dem einen auf das andere (ursprüng- lich hiess das Alphabet nur das slawische, azbuka slovertbskaja) nicht Wunder also, dass unter den slawischen Gelehrten über das unmöglich wäre. Kein und gegenseitige relative Alter Verhältniss der beiden slawischen Alphabete keine Meinungseinheit herrscht! terzog mich von zu keinem endlichen Schlüsse wiederholten deckung neuem der Revision der und Forschung der gediehen, so dass ich die dieser wichtigen ich un- Millheilung der Resultate meiner Zukunft anheimstellen muss. Veröffentlichung Auch noch sind meine Untersuchungen Streitfrage, aber Vielleicht veranlasst die Ent- Fragmente auch andere Forscher, ihren Scharfsinn und Fleiss diesem interessanten Problem zu widmen, um wo möglich bald dessen endgültige Lösung herbeizuführen. Ich habe oben für jeden Kenner genügend nachgewiesen, dass das an und für sich chenslawische Grundgewebe des ist, welche unzweifelhaft dem Textes Dialekt der kir- durchgängig mit Laut- und Sprachformen versetzt Böhmen, Mährer und Slowaken in , Gegensatz zu Da jedoch die Area dieses Dialekts in alten Richtung zum mindesten vom Riesengebirg bis Pesth, in der andern den übrigen slawischen Dialekten, angehören. Zeiten in der einen aber vom Egerlande storisch gelrennten ') Wem bis ßarlfeld Volkszweigen fallen liier nicht die Ungvar reichte und dieselbe überdies von drei hieingenommen wird; so wäre eine genauere Bestimmung und analugen gotliisclieu Unterscliriften in den lateinischen Urkunden zu Neapel Arcizü ein! 8 58 der Heimalh unserer Reste allerdings erwünscht, wenn aber an hinreichenden Anhaltspunkten. es fehlt lischem Wirken unter den Slawen in und zwar sowohl die Schrift, Ländern bekannt und die eine Da dem und andere glagolitische, — 885) blieb die slawische dem Zerknicken auch nach und Magyaren, noch lange Zeit in diesen bekannt dies allgemein Der Schrift. h. Wenzel ist, so erinnere ich nur an einige Data für 935) lernte (-j- seiner in Jugend (jedenfalls vor von einem 928) neben der lateinischen auch die slawische Schrift (ungewiss welche) ,1. Der römisclie Papst Johann slawischen Priester gründlich. der Gründung des Prager der slawischen (verumtamen non secundum welche linguae), Liturgie der unbekannt und nicht der bekanntlich mit Bulgaren und Russen gentis vel Russiae Bulgariae aut sectam ritus im Lande also nach Cosmas, bei XIII verbietet, Böhmen den Gebrauch Bisthums 912 den zusammenhängenden slawischen Schrift Hiezu und Method's aposto- einzelnen Klöstern, zumal in Ungarn, zuui Theil unter Druck und in Drangsalen, gepflegt. Cyrill's seit Mähren und Pannonien (862 cyrillische als die durch Deutsche der ersten Aussaat derselben überhaupt möslich wäre. sie Denn slavonicae aut un^ewünscht war. nicht Dieses Zeugniss verliert dadurch, dass die Bulle unterschoben und der Ausdruck Russiae verfehlt Bedeutsamkeit und seine ist, unserem Beweiskraft in Falle gar nicht, da es die Ansicht dem X Cosmas' und seiner Zeitgenossen über eine nahe Vergangenheit ausspricht. Das angehörige lateinische Martyrologium enthält sehr alte cyrillische Zeilen Prokop h. und Mabillon de re am Rande einzelne lernt die slawische Schrift in Sazawa um 1097 erhält. bis 134" 1032, wo Emaus Methodius, doch wohl Rheims. Endlich wie z. B. die , nicht denn cyrillische, — 1366 im Kroatien J. dem h. berühmten Evangelienbuches in verehrt demselben ein cyrillisches, von , weiter einige kenntlich mit einen des Theil liegende Spuren des Bohemismen Ähnliches treffen wir, Theil noch auf zwei Pergamentbiätter Ungarn an. gräkoslawische iNicht JNeilra auf lange Klöster unter der Suprematie des Papstes, namentlich Csanad, Arad, vielleicht auch bei Böhmen, in Legende vom h. Wenzel, will Brewnower Abt Divis I. zwischen früher, in der FesLsetzung der Magyaren finden wir dort einige Schutze der Könige von Ungarn und Altslowenismus Codex giganteus zur Aufbewahrung Podlazicer, jetzt Stockholmer zum der Tradition versetzte das glagolitische und cyrillische Alphabet sorgfältig einkleben. VVysegrad, Kloster — 1061) , Evangeliarium und den Legende eine alten Benedictiner aus glagolitische ö.) Wörter. Cyrillus und und zwar zu Ehren des h. Hieronymus ganz ohne Rücksicht auf historische Präcedenzien und den schreiben in cyrillische Lehrer, und baut ein slawisches ich jetzt absichtlich mit Stillschweigen übergehen, lässt der 1360 2 1709. p. 363, nr. in Prag, Wunsch der Böhmen, und Prokop zugeschriebenes für stiftet Jh. der been- das ist der slawische Ritus, mit kurzer Unterbrechung (lOaö Karl IV Kaiser das Kloster sich dipl. ed. beigeschriebene Wysehrad, wo nach einer slawische Schule bestand, von einem angesehenen in Datum 809 Raygern (denn das Handschrift, vgl. deten Chronik, nicht der Der in dem Berge Sobor in u. s. nach dem Vesprim, w. Im J. 1204 bemerkt Papst Innocentius in einem Schreiben an Kg. Emerich, dass sich in der Ge- gend von Sümeg nur Klöster dort seien ein lateinisches (licet unum sit ibi Kloster befindet, während doch mehrere griechische Latinorum coenobium, quum tarnen ibidem sint niulta 59 Graecorum.) Endlieh im Vesprimer Diöcese sche einzuführen. zu J. 1221 befiehlt Papst Honorius der von Alters her dort ansässigen griechischen statt Denn den Ausdruck Nee novum Schreiben an Kg. Emerich heisst: rum naiionum convenlus uni domino sub Griechen, bestand, Slawen, nicht und hin flüchteten 1061 als Slavi zu deuten, Urkunde im römischen Archiv selbst in der Wörter upixmc d. i. reN;;(i)BHi|h lasse, noch für unthunlich jetzt Volk dort KpAXh Form nach da- angeführten Zeugnissen Stehen echt slawische Anderes hieher gehöriges übergehe ! welche von den aus nach der Versicherung oder slavinica lingua in Bezug auf diese Klöster wirklich vorkommt. in auf der ungarischen Krone zwei der unerörtert ich das als welche auf die glagolitische Schrift zu deuten seien, da ich lische, sung und reoEiT^ so wie mal, Inschrift der Mönche lateinimehr berechtigt dem päpstlichen Mönche 1055 aus Sazawa sich Prokop's slawische meines geehrten Freundes, des Hrn. Palacky, der Ausdruck Slavi einer als in regno tuo diversa- ut in habitu famulentur, regali so als es in neo absurdum, est von da wieder zurückkamen, und doch um nionaehi Graeci gl.iube ich und durch auf den Hitus zu beziehen sein Wvscrad die Abtei zu in ich dies- auf die cyril- befriedigende Lö- eine halte. Das Angeführte dürfte nun vollkommen hinreichen, die Enlslchung und Erhaltung unserer Fragmente auf dem böhmischen und mährisch-pannonischen Boden begreiflich zu machen, keineswegs Böhmen dass alte aber, in und wenn stalt roz- derum Heimath derselben zu bestimmen. die Teplitz Denn wenn man für die bei Jölsva, 1856 die wollte, so von Hrn. Mährer und Slowaken auf die (mit Rücksicht auf razumeti H. Ä. Böhmen entgegnen, ersteres eine 13.) dass letzteres ein Belus bei ihnen ein meines Erachtens, alle Ich drei Volkszweige in die dem XIV aus t'a und raz- Slawismus, wie iselen in tje sei. und prepolovlenie, Es mögen sich demnach, Ehre der Hervorbringung dieser schätzbaren theilen! habe bereits und präcisen beide in Pesih, bekanntern Formen Gewicht legen wollten, so könnten wie- unvollkommene Bezeichnung der Nasale je Denkmäler brüderlich 18. engere könnten die Slowaken erwiedem, glagolitische Fragmente auch bei ihnen gefunden werden (so im J. 1839 von Hrn. Sam. Chalupka Jh.), die den Fundort geltend machen etwa Fixirung des oben nachdrücklich Allers der dalirte glagolitische Codices, fehlen. bemerkt, dass uns zu einer bestimmten Fragmente die nöthigen Behelfe, Denn es ist in vor allem aber der Paläographie wie in der Mathematik, man unbekannte Grössen nur durch bekannte bestimmen kann. Wenn ich es demnach im Interesse der Wissenschaft und dem Triebe eines jeden selbständi;;en dass dennoch wage, Forschers folgend, das Aller der beiden Fragmente etwas genauer zu bestimmen und die- selben in eine relativ hohe Zeit zu versetzen, so bin ich schuldig, die Gründe, welche mich dazu ermuthigen, olfen und vollständig darzulegen. Meine Gründe sind folgende. Zuvörderst spricht schon der ganze äussere Habitus der Membranen, der Tinten und der Schrift, so wie nicht minder der Umstand, dass dieselben zu der wurden, XII — bereits XIII Jh. stark abgenutzt und beschädigt waren, bedeutend vorausjjehende für eine Zeit, als sie angeklebt ungewöhnlich hohe, dem Zeit. S* ! Zweitens zeigt sich die Schrift eine reine Uncialschrift in solchen Formen, dass aus als durch kalligraphischen ihr naturgemäss, dem unter Fortschritt, einerseits chischen Schreibekunst die bulgarische runde Glagolica, andererseits der römischen Graphik die kroatische gerade von diesen beiden kehrt jene aus einer Einfluss der grie- unter der Einwirkung Fractur hervorgehen, aber nicht umge' steife entwickeln konnte. sich darf, die Majuskeln in den Überschriften und im Texte oder, wenn man so sagen und Minuskeln, unterscheiden sich lediglich durch ihre verschiedene Grösse, keineswegs aber durch ihre Figur, Buchstaben Drittens. Die salien zum Evangelien und im Glagolita Clozianus allzusichtbar vor Z. 14 —n und B. IT. vor Z. l8 griechischen Handschriften des IX dieser Hinsicht z. kleinen Schrift, wo geschweigen, im Glag. B. —X Cloz. fi Jh. genug die Buchstaben dem 3 A?, ältesten den drei in ältesten (die zwei verzierten Initialen hieher gezählt, ihres Gleichen S, <8 bekannten in man vergleiche in B der grossen in und ist, zu Typus als in Gregor von Na- einen Jüngern TL.) Auch Handschriften, cyrillischen und nur gleichgeformtes B. finden); und und ä. (Siehe Tafel 1" I. übrigens die Figuren nur noch in der ersten sichtbar Majuskeln in derselben schon zianz in S. Petersburg, eine der abgerundetes, kein ist nicht natürlich die Verwandtschaft der auch einige dass — 19 uasern Fragmenten haben, namentlich ein der Trennung der Ver- Beweise, dass sie und der gemeinen oder der Cursiva vorausgehen, welche schon hat schon unterschiedenes diakritisch Jer mehr Viertens. Die Art, wie die Linien in und zwei je zwei Pergaments über und unten, Fünftens. im Fragment fehlt, gezogen sind, d. ist denen selbstverständlich ohne die i. weder ganz gerade, noch durch die ganze Breite des leider linke die jetzt nach eng gezogenen Parallel-Li- zwei ganz und gar der Gewohnheit des IX Jh. gemäss. Der Gebrauch der Tinte I., A. beiden Verticalen hinaus, von die Wegschnitt des Bandes nien oben II. in gleicher Entfernung, aber so weit sichtbar erinnert an die aus rein organischen Stoffen, namentlich der Seiiiaiinie IX Periode des —X Jh., wo Tinte diese im Orient, be- sonders in Byzanz, sehr häufig angewendet wurde. Der embryonische Zustand der Orthographie und Grammatik, wie er in in irgend einem andern slawischen Denkmal anzutreffen sein verräth ebenfalls ein Zeitalter, wo man kaum angefangen hatte die Sprache aus dem Sechstens. einem solchen Grade kaum dürfte, Munde des Volkes schriftlich aufzunehmen, also ein gleich der karantanischen Aufsätze, des Evangeliums des und ein paar ^ anderer ältesten Denkmäler Hand chen altes oder noch älteres Johannes, der Legende vom ist, Derselbe sagt nämlich, der Ductus eines Griechen ist. woher der Russismus KplCTHHNCTt ! (Uc. Zapis. col. 1. lin. II. 2. S. 66.) 10— U h. als das Kodrat*) unserer Sprache und Schrift. In der ScbätzuDg des Alters dieses Fragraeots, so wie einiger andern, weiche ich von Vostokov etwas ab. der h. A'&CKt Offenbar hat also hier ein Russe eiuen sei desshalb so alterthümlich Ahcr ich frage: statt AlCTt"? bulgarischen «cnn weil dem geehrten Hrn. die Abschrift von die Al.schrift Steht doch Codex , copirt, col. 2 lin. von einem Grie5 echt bulgarisch und dabei, wie gewöhnlich. 61 Siebentens. Die Abwesenheit sämintlicher, später, namentlich im XI Jh. schon sehr üblicher Ausnahme der diakritischer Zeichen über den Zeilen, mit lichen und sonst Wörtern Ijuda und Antifom. zeugt A. (II. 13. verdient Beachtung, dass schon die Griechen, ausser andere Zeichen sehr alten Gesangnoten, auch bei feierlichem Vorlesen, wendeten [Motiifaucon B. des z. sehr aiterthüm- drei Zeichen über so wie des von Anl'ang her üblichen lö), minder für eine sehr hoch hinaufgehende niclit Form nach ilirer nicht vorkoinnienden Handschriften slawischen in Evangeliums zur Was Zeit. den die erstem anbelangt, so eigentlichen, bei ihnen bekanntlich Andeutung der Modulation der Stimme u. s. w., besonders im VIII —X Jh., häufig ver- Gr. 231. 233. 358.) Pal. Zustande Achtens. Die eigenthümliclie Interpunction, wie sie in diesem elementarischen und ganz adäquaten Form in einer in andern slawischen Handschriften nicht zu finden spricht selbst für ihr hohes, alle unsere bekannte Endlich Fragmente, hier auch der fällt Weisen ist (i' Umstand gewichtig namentlich des ersten oder chenbücher, nicht dem spätem, man unwahrscheinlich, dass wie er seit ich die Waagschale, das der Text unserer (-j- dem älteren Zustande der X Jh. 959) geworden ist, dem Anfang des oder Kir- Leo dem seit entspricht; denn es vervielfältigt hätte. nun das Gewicht dieser sämmtlichen Gründe überlege und dabei erwäge, an eine Uibersetzung dass einerseits in ist, .\ller. einen antiquirten Text später neu übersetzt oder auch nur durch Abschriften für den Kirchengebrauch Wenn Denkmäler überragendes der Exapostelarien, und Constantin Porphyrogenet 911) den Pajerek, griechischen der Kirchenbücher für Slawen die in und Method nicht zu denken ist, andererseits aber der wirkliche augenfällige Sachverhalt es nicht zulässt, diese Fragmente in eine und dieselbe Zeit mit den bekannten datirten und undalirten cyrillischen und glagolitischen Denkmälern Mähren und Pannonien vor Cyrill des XI Jh. zu stellen, so trage kein ich Bedenken, ihren Ursprung innerhalb hundert Jahre nach CyriU's und Method's Auftreten in Mähren, 862 — 950, Die zu setzen. der ältesten glagolitischen in dem kurzen Texte vorkommenden oder psi statt s^pasi litischen nach und ptsi, stellen diesen aus Wörter krizxnimx und otipelo, die oder zwischen specifischen obidu, ersten die .lahre Kennzeichen Handschriften, copirten cyrillischen Aoristform der die Orthographie somit unsere Fragmente an die Spitze z. B. die von spasi und der ältesten glago. Sprachdenkmäler, nämlich des Glagolita Clozianus und der drei Evangelien, welche Vostokov's Sprache und Stil gegrümletem Urihcilc (Evang. Ostrom. eine eigene Classe bilden, schriften, die sich in menen Maassstabe üibrigens denselben der Regel durch eine ich vorkommenden Killiges russisirt. Ich liabe dafür, dass Schrift, auch in Hinsicht auf gemessen werden dürfen. billigerweise nicht halte Predisl. IV) und mit dem von besseren cyrillischen Handgrössere Formvollendung auszeichnen, genom- beide sowohl Fragmente, trotz der der getilgten altern, Verschiedenheit der in als vor mir Fragmente eines Sticherars aus einem Kloster auf aus Ru.ssiko, tw» 'i'woaojv), die luversichtlich dem XI Jh. angehöreo und schon der darüber gesetzten dem Berge Atlios (vicIKiclil Russi.siuea eullialltn. (•2 neuem, (ii'unde einer in und derselben die rinte, Zeit angehören und liörhstens Die Rechlsrhreibung Jahre auseinander liegen. des Palinipscsts von enthalte, die ein einige wenii;e Lehrer mit seinen Schiilern, sei es au einer Kirche, oder in einem Kloster, oder in einer Schule vornahm, und zu diesem Behüte schon gewordenen Handschrift, bescliriebenes Pergament, vielleicht aus einer unbrauchbar früher aus der zugleich eine Doch fand. um das Pergament und könnten zu der Verniuthung berechtigen, dass, wo nicht beide, so doch die eine Membran Uibungen im Schreiben wie I., Signatur & iheiUveise ersichtlich, verwendete. Anpassung des Dialects Es an dieses für mich verschlossene Gebiet der sehr ist die wahrscheinlich, dabei dass Landessprache gangbare Divination überlasse ich nun statt getrost andern hiezu befähigtem, gewandtem Geistern! NACHTRAG. Zur Seile 44 Zeile Ich trage hier den aus Versehen nicht angeführten griechischen 22. Text der zweiten Antiphona aus derselben I8.Ö0. S. 'Ev «') vollständigem Ausgabe des Triodion (Venedig 374) nach: r^ diinva trov, Xotart dl TTUonvoitoi 'loiSni; tivx Die erste Äntijihona )] 6 0sd^, roig ßov^&rj ist ftafl-rjrai'^ aov Tinoü.eys^' Eii trvrdfai. daselbst als rnonanior S. 381 zu lesen. f| vfuöv nanccdaiffei fit. DRUCKFEHLEE. • S slalt Spitignev lies Spylignev 10 statt lateinichen lies lateinischen M2 slnlt Austattung lies Ausstatinng 8 und statt 18, Seile 18 Zeile 7, beim 19 und 25 lies bei 21 statt Literaturfreunde lies Literaturlreunden 28 stall Sreznevsky lies Sreznevsky's 7af? 1 "iU Talf.ll. \ Fraiim.l.H. V-) M i; ^^"ij'^^^^j^a Fommiiia aiiliqiia nnrariiiu (orrosiouc fitfrifii rnrmlintiKir l \ . Tab. /i: Fradiii.H.A, O Fowriiifui fuiliniKi liiiraniiN corroisionr riin . Tdir I l'Vaiiin.ll.lJ. Kcli/l/on (il> fiirlKlijito oll iiicinhidiiac O Q ForiiiiiiiKi „ cl fiiiil(/iif/ tuudnint seil[i In nie (hfornKiliuitriii . rrirro\i(iiir oiUl iioimiliil ti/flii<teii^ . Höfler, Karl Adolph Constantin Z 115 Glagolitische Fragmente .5 G55H6 PLEASE CARDS OR DO NOT REMOVE FROM THIS POCKET SLIPS UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY