5 Fahrwerke im Test - Camping
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5 Fahrwerke im Test - Camping
E 19189 www.reisemobil-international.de ES KOMMT ▶ Das Wechselkennzeichen für Reisemobile FEBRUAR 2012 € 3,70 A D D Alle Hefte O 2 011 W N LO e v i t a l r e p u S r e d rt eich l g r e V : k c u r d r e d n So 5 mfo o K d n u it e h r e X4 rsich • Technik, Fah en, AL-KO AMC, ALC, X2 und m • Fiat Flachrah t s e T m i e k r : e e d w n u K g i n Fahr ö K e i d u t eller S t s r e s H t i m e iu m h e r n e d e ng der P i u t r r e f w t u m z a s n e G e Kund o siegt in der e: Car lg o F in l a M n e Zum zweit PProfi rofittest est Hobby Siesta 65 TL – Top-Leistung günstig Allradmobile auf VW Tischer Amarok und T5 von Terra Camper Nahe Zukunft Dethleffs zeigt den Evan thag LMC MC ggegen eggen H Hymer ymer GESAMTSIEGER Renaissance der Rundsitzgruppe 1. PLATZ 2 012 Stellplatz-Check Stellplatz Check USA sta statt att Winterfrustt Karneval im Rheinland Floridaa iim m Mietmobill Große Leserbefragung: König Kunde Award aus Reisemobil International, Ausgabe September 2012 Die Sieger stehen fest Eine sensationelle Leser-Beteiligung beim König Kunde Award 2012 bestätigt frühere Befragungen, liefert aber auch einige neue Erkenntnisse. Die Alten sind die Neuen, aber nicht alle. Es gibt auch Veränderungen. So könnte das Fazit des König Kunde Awards 2012 von Reisemobil International lauten. Mit spezifisch geändertem Fragebogen, der sich vornehmlich auf die Hauptkriterien der Kundenzufriedenheitsanalyse bezog, erzielte das Fachmagazin eine Rekordbeteiligung unter seinen Lesern. Dies liegt sicherlich an den Fragen rund um die künftige Ausstattung in Reisemobilen – ein Thema, das auf klares Interesse gestoßen ist. Aber der Reihe nach. Auch 2012 hat sich Adria als die Marke bewährt, die bei Ihnen, liebe Leser, die größte Zufriedenheit hervorruft. Besitzer von Adria-Fahrzeugen bewerten sie in den Kategorien Kundenbindung, Qualität, Reisekomfort und PreisLeistungs-Verhältnis am besten. Dethleffs als Zweitplatzierter beansprucht dagegen die besten Noten in den Rubriken Werkstatt, Service und Umwelt für sich. Laika steht erstmals auf dem Treppchen. Aber natürlich ist alles viel komplexer: Die Auswertung umfasst wie in jedem Jahr weitere Punkte, die dann zum Gesamtsieg führen. Gleiches gilt für die Premium-Fahrzeuge, die wegen ihrer außerordentlichen Größe und Ausstattung eine eigene Bewertung erfahren. Hier gewinnt Carthago die Kategorien Reisekomfort, Preis/Leistung, Design, Service und Umwelt und platziert sich damit ganz knapp vor Phoenix. Diese Marke indes entscheidet Kundenbindung, Wohnkomfort, Werkstatt und Qualität für sich. Auf den dritten Platz schiebt sich 2012 wieder die Marke Concorde. Wie in jedem Jahr gibt es auch wieder zwei Sonderpreise. Nach Ansicht ihrer Besitzer baut Laika die innovativsten Fahrzeuge. Hymer und Phoenix produzieren demzufolge die exklusivsten und sichersten Fahrzeuge im Volumensegment. Die begehrten Auszeichnungen des König Kunde Awards beim Zubehör ergattert bei den Markisen erstmals die Marke Prostor. Bei den Sat-Anlagen verbucht Oyster / ten Haaft die zufriedensten Kunden. Mit Klimaanlagen von Dometic sind Reisemobilisten am glücklichsten. Die Fahrwerkstechnik entscheidet Goldschmitt für sich, und – Premiere – bei den Trägersystemen ist Linnepe erste Wahl. Die Rückfahrsysteme von Waeco bewerten Leser weiterhin am besten, und wenn es um Wärme geht, siegt die Marke Alde zum sechsten Mal in Folge. So weit die Bewertung des eigenen Besitzstandes. Aber wie sieht die Wunschliste der Leser aus? Reisemobil International hatte eine Liste bewerten lassen. Ganz vorn steht Wintertauglichkeit, dicht gefolgt von einem guten PreisLeistungs-Verhältnis. An dritter Stelle wünschen sich die Mobilisten eine hohe Fahrsicherheit. Bei der Wunschausstattung rangiert der Beifahrer-Airbag mit 92 Prozent vor dem ESP (90 Prozent) und der Klimaanlage fürs Cockpit (85 Prozent). rec Das sind die Sieger in den Einzelkategorien Kundenbindung Das wichtigste Kriterium beim König Kunde Award ist die Kundenbindung. Sie beinhaltet die eigene Zufriedenheit, also den Wiederkauf und die Weiterempfehlung an Freunde – beides maßgebliche Faktoren der Markenqualität. Volumen-Hersteller Luxus-Fahrzeuge 1. Adria 2. Dethleffs und Frankia 1. Phoenix 2. Carthago 3. Concorde 1. Laika 2. Frankia 3. Eura Mobil 1. Phoenix 2. Carthago 3. Concorde und Niesmann+Bischoff 1. Adria 2. Hymer 3. Dethleffs 1. Phoenix 2. Carthago 3. Niesmann+Bischoff 1. Adria 2. Hymer 3. Dethleffs 1. Carthago 2. Niesmann+Bischoff 3. Phoenix Wohnkomfort Hier bewerten die Besitzer ihre Fahrzeuge hinsichtlich Schlaf- und Wohnkomfort, einschließlich des Stauraums, der Isolation, des Heizsystems und des Sanitärangebots. Qualität Bei der Qualität haben die Besitzer ihre Reisemobile im Allgemeinen und die Verarbeitung sowie die Dichtigkeit, aber auch die Sicherheitsstandards bewertet. Reisekomfort Die Rubrik Reisekomfort umfasst die allgemeinen Fahreigenschaften wie Straßenlage und Handling, aber auch Zuladung, Verbrauch und die subjektiv empfundenen Fahrgeräusche. 䊳 Große Leserbefragung: König Kunde Award Preis/Leistung Es kommt nicht unbedingt darauf an, was ein Fahrzeug kostet, sondern wie in Relation zum Preis seine Wertigkeit einzustufen ist. Volumen-Hersteller Luxus-Fahrzeuge 1. Adria 2. Dethleffs 3. Eura Mobil 1. Carthago 2. Phoenix 3. Concorde 1. Dethleffs 2. Adria 3. Hymer 1. Phoenix 2. Carthago 3. Niesmann+Bischoff 1. Laika 2. Hobby 3. Adria 1. Carthago 2. Concorde 3. Niesmann+Bischoff 1. Dethleffs 2. Bürstner 3. Hymer 1. Carthago 2. Concorde 3. Phoenix 1. Dethleffs 2. Adria 3. Eura Mobil und Hymer 1. Carthago 2. Phoenix 3. Concorde Werkstatt Eine Marke ist so gut wie ihr Werkstattnetz. Neben der Zufriedenheit spielen hier aber auch technische Probleme, Kulanz und Servicegedanke eine Rolle. Design Das Fahrzeugdesign insgesamt ist ein wichtiges Kriterium, aber hier kommen die Aspekte Innovation, Exklusivität und Prestige zum Tragen. Service In diesem Bereich bewerten die Fahrzeugbesitzer die Stärke der Service-orientierung ihres Herstellers bezüglich Hotline, Bedienungsanleitung und mehr. Umwelt Diesen Aspekt hat Reisemobil International erstmals als Einzelkategorie mit in die Befragung aufgenommen. Er bezieht sich auf die Umweltverträglichkeit des Materials, der Motoren, aber auch der Herstellung. Die Gewinner in der Kategorie Zubehör Markise 1. Prostor 2. Omnistor 3. Fiamma SAT-Anlage 1. Oyster / ten Haaft 2. Crystop 3. Camos Klimaanlage 1. Dometic 2. Truma Fahrwerkstechnik 1. Goldschmitt 2. Al-Ko 3. VB-Airsuspension und Sawiko Trägersystem 1. Linnepe 2. Sawiko 3. SMV Rückfahrsystem 1. Waeco 2. Luis 3. Camos Heizung 1. Alde 2. Truma und Eberspächer Das besser-günstige Reisemobil feiert 1. Geburtstag auf dem Caravan Salon. Der c-tourer wird ein Jahr alt. Stoßen Sie darauf mit uns an! Ein Glas Sekt steht in der Halle 16 am Carthago-Stand für Sie bereit. Carthago Reisemobilbau GmbH t Tel. + 49 (0) 751 - 7 91 21 0 t info@carthago.com t www.carthago.com t Jetzt Fan werden! Vergleich Fünf Reisemobilfahrwerke aus Reisemobil International, Ausgabe Februar 2012 Moderner Fünfkampf Ein exklusiver Vergleichstest der Superlative: fünf identische Fahrzeuge mit unterschiedlichen Fahrwerks-Konzeptionen – Reisemobil International erläutert, analysiert und bewertet Technik, Fahrsicherheit und Komfort. Von Heiko Paul (Text) und Hardy Mutschler (Fotos) 䊳 Vergleich Fünf Reisemobilfahrwerke Fünf auf einen Streich – die Fahrwerks-Alternativen Wer ein Reisemobil mit Al-Ko-AMC-Chassis auf Basis des Fiat Ducato X250 besitzt, kann prinzipiell jede Al-Ko-Fahrwerksvariante nachrüsten. Vorausgesetzt der Aufbauhersteller hat die Maßvorgaben von Al-Ko beachtet und ausreichend Bauraum im Radkasten frei gelassen. ESP im Basisfahrzeug schränkt die Nachrüstmöglichkeit der derzeit verfügbaren Al-Ko-Fahrwerksvarianten nicht ein, die ESP-Funktionen bleiben erhalten. Die Komponenten sind von Bosch bezüglich der ESP-Kompatibilität getestet und von Fiat freigegeben – bis auf die nagelneue X4-Federung. Deren Freigabe wird in wenigen Tagen wohl kommen. Was Sie von welchem Fahrwerk erwarten dürfen, wo die Vorteile liegen und für wen sich eine exklusivere Variante bezahlt macht, zeigt der große Test. V or allem erfahrene Reisemobilisten sind es, die sich Gedanken um das Fahrwerk ihres Fiat Ducato machen, schließlich ist die Reisemobilbasis Nummer 1 nicht gerade als Sänfte bekannt – da wünscht sich so mancher, komfortabel wie in einem guten Pkw über Bahnschienen oder Gullydeckel hinwegzugleiten. Zudem schwappt der Trend zur Luftfederung von den großen, schweren Mobilen, wo sie schon fast standardmäßig eingebaut wird, mittlerweile auch auf die kleineren Klassen über. Schließlich wollen auch die Insassen eines Viertonners von den neuen Errungenschaften in Sachen Federungskomfort profitieren. Beim Neukauf eines Mobils, aber auch zur späteren Nachrüstung, stehen völlig unterschiedliche Federungssysteme bereit. Keine Frage, dass sie auch preislich weit auseinander liegen. Bei unseren Testfahrzeugen reichte die Spanne von 1.900 bis 10.000 Euro. Ist ein geändertes Fahrwerk überhaupt notwendig und muss es unbedingt gleich eine Vollluftfederung sein? Oder finden sich auch dazwischen Varianten, die den Federungskomfort und vielleicht sogar noch die Fahrsicherheit verbessern, aber deutlich weniger kosten? Das sind nur einige der Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen. Für gesicherte Antworten hilft dann nur eines: ein ausführlicher Test wichtiger, gängiger Systeme in direktem Vergleich, quasi Auge in Auge. Hatte Reisemobil International beim Fahrwerksvergleich vor einem knappen Jahr vier integrierte HymerB-Klassen am Start, so sind es jetzt sogar fünf ebenfalls vollintegrierte Fahrzeuge, allesamt umgerüstet nach den Vorstellungen der Redaktion. Äußerlich sind unsere Carthagos dabei nicht zu unterscheiden. Sie sind 6,85 Meter lang und 2,34 Meter breit und haben eine zulässige Gesamtmasse von 4.250 Kilogramm. Aufgebaut sind sie auf dem Maxi-Chassis von Fiat. Klar, dass der Radstand mit 3,80 Metern und auch der Überhang identisch sind. Damit die Radlasten gleich ausfallen, ist sogar der Grundriss derselbe. Gleiches Reifenfabrikat, gleiche Reifengröße, Profiltiefe und Luftdruck – diese Vorgaben müssen natürlich ebenso passen, ansonsten lassen sich die ermittelten Messwerte nicht direkt miteinander vergleichen. Grundlegende Unterschiede gibt es allerdings beim Fahrwerk der Fünflinge: Ein Carthago rollt auf dem Fiat-Spezial-Chassis mit horizontal halbiertem und damit flachem Leiterrahmen, Schraubenfedern vorne und einer blattgefederten Hinterachse. Kurzum: Dies ist das handelsübliche Serienfahrwerk von Fiat mit breiter Spur hinten. Der zweite Testkandidat hat vorne exakt die gleichen Fiat-Federbeine, ab den Fahrersitzen nach hinten aber tiefer gesetzte, verzinkte Rahmenholme sowie einzeln an Längslenkern aufgehängte Hinterräder, die über Drehstäbe aus Stahl Fotos: Dieter S. Heinz federn: das gerne und häufig verbaute Al-Ko-AMC-Chassis also. Mit gleichem Chassis, aber geänderter Hinterachse fährt das dritte Fahrzeug vor. Al-Ko Level Controller (ALC) heißt das Produkt, das die Hinterachse des AMC-Chassis weiter optimiert. Der Level Controller wird anstelle der herkömmlichen Radstoßdämpfer montiert und hält ohne äußere Energiezufuhr den Fahrzeugaufbau über der Hinterachse immer auf optimalem Niveau. Während der Fahrt übernimmt er auch einen Teil der Traglast, weshalb Al-Ko beim Umbau die gesamte Radaufhängung samt Drehstabfeder ersetzt. Der vierte Carthago im Bunde weist gegenüber den bisherigen Varianten eine Luftfederung an der Hinterachse auf, und zwar die AlKo Air Premium X2. Ein Kompressor liefert den beiden Federbälgen situationsabhängig den notwendigen Luftdruck. Die X2 sorgt an der Hin- terachse zudem für eine konstante und beladungsunabhängige Niveaulage. Auch bei der X2 tauscht Al-Ko die komplette Achse, schließlich soll der Luftbalg die Federung übernehmen und nicht die Drehstäbe, die hauptsächlich der Fixierung der Schwinghebel dienen. Zudem ist die Lagerung der Schwingen auf Komfort optimiert. Die Aufhängung an der Vorderachse verbleibt nach wie vor im Fiat-Originalzustand. Bei Fahrzeug Nummer fünf sind sogar alle vier Räder luftgefedert. Air Premium X4 heißt die seit dem letzten großen Fahrwerkstest von Reisemobil International grundlegend überarbeitete Anlage. Sie besteht aus der X2-Luftfederung der Hinterachse, zusätzlich sind die beiden Federbeine vorne ebenfalls luftgefedert und kommen so ohne Schraubenfedern aus. Jeder Luftbalg der Air Premium X4 wird individuell angesteuert. Die Lage des Mobils 䊳 So wird’s gemacht – die Kriterien für den Fahrwerks-Vergleichstest Testfahrzeuge Modelle: Integrierte von Carthago mit identischen Grundrissen, aber unterschiedlichen Fahrwerkskonzepten. Kein Fahrzeug mit ESP ausgerüstet. Bereifung: einheitlich Michelin Agilis Camping, 225/75 R 16 CP, Fülldruck 5,5 bar. Fahrzeugdaten: Gesamtlänge 685 cm, Gesamtbreite 234 cm, Radstand 380 cm, Hecküberhang 205 cm, Spurweite vorn 181 cm, hinten 198 cm. Fahrzeugvorbereitung Alle Fahrzeuge wurden exakt verwogen und auf 4.236 bis 4.256 Kilogramm beladen. Vorder- und Hinterachslast bei jedem Fahrzeug jeweils im Rahmen der Toleranz identisch. Fahrkomfortbewertung Die wesentlichen Faktoren, die den Fahrkomfort eines Fahrzeugs prägen, sind das Auftreten von Schwingungen und Vibrationen sowie das Geräuschbild während der Fahrt. Beides ist natürlich von der Fahrgeschwindigkeit, der Fahrbahnoberfläche und eben von der Fahrwerkskonzeption abhängig. Schwingungen und Vibrationen werden physikalisch korrekt als Beschleunigungswerte erfasst. Mittels eines Mess-Dummys, der auf dem Beifahrersitz und dem Mitfahrersitz auf der Seitendinette in Fahrzeugmitte positioniert wird, erfolgt eine frequenzbewertete Messung der Beschleunigungswerte in allen drei Raumrichtungen nach DIN EN ISO 8041. Die Frequenzbewertung der Messung ist wichtig, denn rasch aufeinander folgende Schwingungen bis 80 Hz haben Auswirkungen auf die Wirbelsäule und können so unter anderem Rückenschmerzen hervorrufen und auf Dauer die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Der Frequenzbereich von 0,1 Hz bis 0,5 Hz ist für so genannte Kinetosen von Bedeutung (Reise- oder Seekrankheit). Ermittelt wurden die Vergleichswerte aWV – also in drei Achsen –, gemessen in m/s2. Die Fahrkomfortmessung erfolgt auf extremem Kopfsteinpflaster, dem Belgisch-Block-Abschnitt der Iveco-Teststrecke in Markbronn. Aus mindestens zehn Messfahrten werden die Ergebnisse gemittelt. Des Weiteren erfolgt eine subjektive Prüfung auf einem selektiven Rundkurs, der innerstädtische Strecken beinhaltet, ebenso wie Landstraßen- und Autobahnanteile. Abschnitte mit teils schlechten Fahrbahnoberflächen, Bahnübergänge sowie Querfugen auf Schnellstraßen erlauben die Fahrwerksbeurteilung sowohl von den Vordersitzen wie von der Dinettenbank aus. Zur Beurteilung des Geräuschniveaus wird der energieäquivalente Dauerschallpegel im Innenraum in Dezibel gemessen und nach der AKurve bewertet, was den Frequenzgang des menschlichen Gehörs berücksichtigt. Der Dauerschallpegel ist eine technische, über die Messzeit gemittelte Größe, wobei als Faustformel gilt, dass ein um 10 dB höherer Pegel in etwa als doppelte Lautstärke empfunden wird. Beim Test wurde die Zunahme des Dauerschallpegels beim Überfahren der Belgisch-Block-Strecke sowie bei Tempo 100 auf der Autobahn erfasst und in Relation zum mittleren Standgeräusch der Fahrzeuge gesetzt. Das Mess-Mikrofon befindet sich jeweils in Kopfhöhe. Fahrstabilität Die Fahrdynamikbeurteilung erfolgt auf abgesperrtem Testgelände anhand des doppelten Fahrspurwechsels gemäß ISO 3888-1. Beim Durchfahren der Pylonengasse mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten beurteilt das Testteam das Einlenken und Wanken des Fahrzeugs, seine Spurtreue sowie die Tendenz zum Über- oder Untersteuern. Dieter S. Heinz Ortstermin unter einem Carthago. Die Komponenten der Luftfederungen wie Kompressor und Druckluftspeicher sind kleiner geworden. Sie finden unter jedem Mobil ihren Platz. Vergleich Fünf Reisemobilfahrwerke Die Belgisch-BlockStrecke ist eine Herausforderung für jedes Fahrwerk und jeden Aufbau. Zu den Erschütterungen durch das Kopfsteinpflaster kommen noch die Bodenwellen. während der Fahrt steuert die Anlage vollelektronisch, im Stand ist sie zudem individuell beeinflussbar. Die neue X4 hat im Verhältnis zu ihrem Vorgänger deutlich mehr Funktionen. Das neue Fahrwerk kann achsweise nivelliert werden, also vorne sehr tief und hinten hoch oder umgekehrt. Sogar eine seitliche Neigung ist möglich, beispielsweise um den Wassertank besser entleeren zu können. Die elektronischen Niveausensoren der luftgefederten X2- und X4-Fahrwerke gewährleisten, dass auch bei voller Beladung die ursprüngliche Bodenfreiheit erhalten bleibt, eine Funktion, die beide Fahrwerke beim Test problemlos erfüllen. Entscheidendes Kriterium für die Käufer oder Nachrüster der Fahrwerke ist aber der Zugewinn in Sachen Komfort. Um ihn zu ermitteln, setzt Reisemobil International auf dieselbe Messtechnik, die bei jedem Profitest eingesetzt wird. Dazu verzurren die Tester einen 75 Kilogramm schweren Dummy in den auf 4,25 Tonnen ausgeladenen Fiat-Spezial-Chassis mit Flachrahmen Vorteil zum Fiat-Serien-Leiterrahmenchassis Um 140 Millimeter reduzierte Chassis-Höhe (höherer Aufbau möglich) Geringeres Gewicht (70 Kilogramm leichter) Günstig und robust, spur- und sturzkonstante Radführung über den gesamten Federweg Zwei Nachteile haften an den Starrachsen: Jede Radbewegung auf der einen Seite beeinflusst auch die andere Seite. Die Kombination mit relativ großen ungefederten Massen reduziert den Federungskomfort. Zudem benötigt die Konstruktion meist mehr Bauraum als Einzelradaufhängungen. FUNKTION: Blattfedern sichern die Längsführung der Achsen. Sie übernehmen die Federarbeit, die Reibung zwischen den Einzelplatten dämpft Vibrationen. Der Hydraulikstoßdämpfer kontrolliert das Aus- und Einfedern der Achse. Blattfeder Stoßdämpfer Kasten: Karsten Kaufmann Die Käufer wünschen sich vor allem Zugewinn beim Fahrkomfort Sinus-Wellen bringen jedes Fahrwerk zum Hüpfen. Da haben die Testfahrer keinen Blick für das Alpenpanorama im Hintergrund. Ein Mess-Dummy liefert Daten zur Beurteilung des Fahrkomforts und des Geräuschpegels Carthagos. Für zehn Runden über den Testparcours nimmt er auf dem Beifahrersitz Platz, dann wechselt er für zehn Runden auf die Rücksitzbank. Ein Mikrofon, 75 Zentimeter über der Sitzfläche installiert, misst den Dauerschallpegel im Innenraum, Beschleunigungssensoren am Dummy zeichnen auf, wie heftig normalerweise Passagiere auf Beifahrersitz und Rücksitzbank durchgeschüttelt werden. Gemessen wird auf der genormten Kopfsteinpflasterstrecke, Belgisch Block genannt. Mit exakt 50 km/h preschen die Test-Mobile darüber hinweg. Um jedes Mal auf dem exakt identischen Abschnitt der Strecke zu messen, löst ein am Fahrzeug installierter Sensor den Be- ginn der Daten-Erfassung aus. Neben den nackten Messergebnissen ist natürlich auch die Beurteilung durch die Fahrer wichtig, einmal bei der Überfahrt der Belgisch-BlockStrecke sowie auf einem Rundkurs mit Ortsdurchfahrt, Landstraße und Autobahn. Der Carthago mit originalem Fiat-Flachrahmenchassis erreicht auf den Vordersitzen Beschleunigungswerte im Mittel von 2,18 m/ s2, auf der Mittelsitzbank messen die Tester 1,82 m/s2. Das sind Fiattypische Werte, wie sie bei dieser Fahrwerksausführung auch in den vergangenen Profitests von Reisemobil International registriert wurden. Das Fahrwerk lässt den Fahrer nie im Unklaren über den Straßenzu- 䊳 Stoßdämpfer Aufwändige Messtechnik gehört ebenso zum Test wie die Popometer von Fahrer und Mitfahrer. Ein stoßgesicherter Laptop zeichnet die Signale der Sensoren auf. Die Drehstabfederung Im Gegensatz zum Fiat-Chassis setzt Al-Ko auf die Drehstabfederung. Sie wird im Automobilbau seit vielen Jahren eingesetzt. Bekannteste Vertreter sind frühere VW Käfer und Porsche 911. Eine Drehstabfeder ist ein Stab mit fester Einspannung an beiden Seiten. Unerwünschte Verspannungen vermeidet ein Stützlager auf der Drehseite. Bei AlKo sind mehrere Drehstäbe zusammengefasst und in einem Rohr geführt. Sie können sehr exakt an das zu tragende Gewicht angepasst werden. Drehstäbe Achsrohr Achsbock Vergleich der Autarkie-Weltmeister Fünf Reisemobilfahrwerke Al-Ko-AMC-Chassis mit Drehstabfederung Breitspur-Längslenkerachse mit Einzelradaufhängung, Drehstabfederung und Stoßdämpfern – auch mit ESP kombinierbar. Vorteil zum Fiat Serienfahrwerk mit Flachrahmen-Chassis AMC-Tiefrahmen-Chassis bietet eine Rahmenabsenkung von bis zu 220 Millimeter gegenüber dem Fiat-Serien-Leiterrahmenchassis und 80 Millimeter gegenüber dem Fiat-Spezial-Chassis. Es ermöglicht damit entsprechend größere Aufbauhöhen und schafft Platz für einen vollwertigen Doppelboden. Um bis zu 50 Kilogramm leichter als vergleichbares Fiat-Flachrahmenchassis Tieferer Schwerpunkt bringt mehr Fahrsicherheit Al-Ko-AMC-Hinterachse mit Einzelradaufhängung Auch als Version für Dreiachser verfügbar Rahmen Stoßdämpfer Das Mehr-WertReisemobil • Mehr Sicherheit: AL-KO-Spezialtiefrahmen • Mehr Zuladungsreserven: 4,5 / 5,0 t zul.-Ges.-gewicht • Mehr Design: Raumkonzept „Yachting“ mit Wohnraumhöhe 2,12 m • Mehr Freiheit: Gesamtfahrzeughöhe unter 3 m • Mehr Überblick: Carthago-Sichtkonzept als Testsieger • Mehr Komfort: vordere Rundsitzgruppe mit extragroßer Seitenbank • Mehr Stauraum: Doppelboden „Jumbo“ mit 63 cm hohen Außenklappen • Mehr prima Klima und Winterfähigkeit: Alde-Warmwasserheizung und Thermokonzept • Mehr Autarkie: 180 l Frischwasser, 160 l Abwasser, 2 x 80 Ah-Gel-Batterie • Mehr Kontrolle: Elektro-Heckzentrale • Mehr Reisemobil: Bestes Preis-LeistungsVerhältnis Fragen Sie Ihren Carthago Handelspartner nach unseren attraktiven Frühjahrsangeboten. Carthago Reisemobilbau GmbH • 88213 Ravensburg/Schmalegg www.carthago.com Achsschwinghebel Achsbock (Verbindung Achse/Chassis) FUNKTION: Beim AMC-Chassis übernehmen die Drehstäbe die Arbeit der Blattfedern. Das Achsinnenrohr „verdreht/torsiert“ hierbei die im Widerlager fixierten Drehstäbe. Der Hydraulikstoßdämpfer dämpft das Aus- und Einfedern der Achse. Der Schwinghebel ist zugleich Radaufnahme und Fixierung für Radbremse und Stoßdämpfer. stand. Gullydeckel, Bahnübergänge, kleine Wellen werden spürbar direkt an die Insassen weitergeleitet. Obwohl das stahlgefederte AlKo-Chassis (AMC) die gleiche Vorderachse hat wie das Fiat-Flachrahmenchassis, sehen die Messwerte selbst vorne schon besser aus. 1,92 m/s2 verzeichnet der Sensor, hinten sind es 1,69 m/s2. Der verbesserte Federungskomfort ist merkbar, von der Hinterachse kommen weniger Stöße durch. Das Mobil mit der Al-Ko-ALCHinterachse bietet dann in Sachen Komfort eine weitere Steigerung. Bei identischen Messwerten vorne ist die Hinterachse komfortabler gefedert (1,49 m/s2). Auffallend ist ein leichtes Nicken der Karosserie bei Bodenwellen, aber Vibrationen der Karosserie bei kleinen Wellen und Unebenheiten werden besser geschluckt. Noch mehr Komfort signalisieren die Messwerte des Mobils mit der luftgefederten Hinterachse. 1,79 m/s2 vorne und 1,50 m/s2 auf der Mittelsitzbank ermitteln hier die Sensoren. Wiederum hat die Federung an der Hinterachse positive Auswirkung auch auf die Vorderachse, die sich nach wie vor im Serienzustand befindet. Die Nickbewegungen des Mobils erscheinen den Testern etwas reduziert. Bei größeren Wellen stel- Die Hinterachse beeinflusst den Komfortwert der Vorderachse len sie aber keine signifikanten Unterschiede zum ALC-Fahrwerk fest, etwas geschmeidiger ist jedoch die Überfahrt von Gullys oder Bahnübergängen. Absoluter Sieger in Sachen Komfort ist die Luftfederung an der Vorder- und Hinterachse. Die Sensoren zeigen bei der Fahrt über das Kopfsteinpflaster vorne eine Beschleunigung von 1,39 m/s2, hinten sind es lediglich 1,18 m/s2. Das neue X4-Fahrwerk entpuppt sich damit als äußerst komfortabel in allen Lebenslagen, ob auf der Teststrecke oder im Fahrbetrieb. Es bügelt viele Unebenheiten 䊳 Um die Komfortmessung jedes Mal exakt an derselben Stelle auszulösen, ist ein Lichtimpuls notwendig. Wichtig nach jeder Fahrt: die im Protokoll festgehaltenen persönlichen Eindrücke der Testcrew. Al-Ko-AMC-Chassis mit ALC (Al-Ko Level Controller) FUNKTION: Der Al-Ko Level Controller übernimmt drei Funktionen: die Niveauregelung, das Dämpfen und das Federn in Kombination mit den Drehstäben. Der Traglastanteil des ALC entlastet die Drehstäbe, die somit komfortabler ausgelegt werden können. Nachrüstung: 1.900 Euro, Erstausrüstung Carthago: 1.250 Euro. Basis ist das AMC-Chassis. Das vollautomatische System funktioniert ähnlich einer Pumpe. Die Ein- und Ausfederbewegungen der Hinterachse nutzt ALC während der Fahrt, um Öl gegen ein Gaspolster im integrierten Hochdruckspeicher zu drücken. So hebt sich das Heck des Fahrzeugs auf das optimale Fahrniveau. ALC ersetzt den Hinterachs-Stoßdämpfer im AMC-Chassis und ist nur für Zweiachser verfügbar. Befestigungskonsole Spezielle Drehstäbe ALC Schwinghebel als Radaufhängung (muss bei ALC-Aufrüstung getauscht werden) Vorteil zum Al-Ko-AMC-Tiefrahmen-Chassis Vollautomatischer NiveauEinstiegs- und Beladehöhe ausgleich des Aufbaus auf immer konstant verschiedene BeladungszuGrößere Bodenfreiheit stände Im ALC integrierte ZusatzAusgleich erfolgt nach gasfeder Beladungsvorgang innerhalb Auffahrten auf Rampen oder weniger 100 Meter Fahrt Fähren meist problemlos Erfolgt zeitgleich beim Fahrzeug steht links und Entladen des Fahrzeugs, rechts stets gleich hoch – Fahrt nicht nötig keine Schrägstellung Vergleich Fünf Reisemobilfahrwerke Der Dummy auf dem Beifahrersitz ist mit einem Mikrofon und Beschleunigungssensoren ausgestattet. komplett weg. Auch den auf der Komfort-Runde liegenden Bahnübergang nehmen Fahrer und der Passagier auf der Rücksitzbank nur noch dezent wahr. Bei der Fahrt über große und kleine Wellen gelingt das Zusammenspiel der beiden luftgefederten Achsen ausgezeichnet, die Tester sprechen gar von einem reisebusähnlichen Fahrkomfort. Ob Komfort zu Lasten der Fahrsicherheit geht, prüfte Reisemobil International dann beim doppelten Spurwechsel nach ISO 38881 (schneller Elchtest). Ziel dabei ist es, mit größtmöglicher Geschwindigkeit zwischen den Pylonengassen hin- und herzuwechseln. Bewährt hat sich auch, zunächst einmal bei einer Durchfahrtsgeschwindigkeit von 90 km/h, die mit allen Fahrwerken problemlos möglich ist, erste Eindrücke zu sammeln. Dabei gibt sich das Fiat-Serienfahrwerk sehr spurtreu. Für ein Reisemobil wankt es bei den Spurwechseln wenig nach. Die Hinterachse ist sehr hart, weil der Anschlagpuffer dauerhaft im Eingriff ist, was aber der Fahrstabilität zugutekommt. Mit dem Serienfahrwerk sind hohe Geschwindigkeiten zwischen den Pylonen möglich. Weil das Heck im Grenzbereich zum Ausbrechen neigt, ist aber Vorsicht geboten. Bei 90 km/h neigt sich das Al-Ko Air Premium X2-Vollluftfederung für AMC-Hinterachse Balgkonsole Schlauchrollbalg FUNKTION: Hier übernehmen die Federstäbe die Fixierung des Schwinghebels im Achsrohr und übertragen die Seitenkräfte. Der Schlauchrollbalg übernimmt nahezu komplett die Federfunktion. Auch bei Druckverlust des Balgs stellen integrierte Notlaufeigenschaften die Mobilität sicher. Der Stoßdämpfer dämpft Ein- und Ausfederung. Stoßdämpfer Air-Premium-Achse (im Achsrohr spezielle Drehstäbe) Tasten für die Funktionen Elektronisch geregeltes, vollautomatisches Luftfedersystem für Al-Ko-AMC-Hinterachsen. Für Zwei- und Dreiachs-Chassis verfügbar, auch mit ESP kombinierbar. Nachrüstung (Basis AMC-Chassis): ca. 7.000 Euro, Erstausrüstung Carthago 3.490 Euro (Zweiachser), ca. 8.700 Euro (Dreiachser). Komponenten: ■ Kompressoreinheit mit elektronischer Steuerung ■ Vollluftfederung Hinterachse mit Niveausensoren ■ Schlauchrollbalg ■ Auf Luftfederung abgestimmte Drehstäbe ■ Stoßdämpfer mit integriertem Cellasto-Anschlagpuffer ■ Fernbedienung Vorteil zum Al-Ko-AMC-Chassis mit ALC Bei Geschwindigkeiten bis Kabelgebundene Fernbedienung zu 25 km/h lässt sich Heck für Heben/Senkenfunktion anheben Zwei beliebig programmierProblemlosere Fähraufbare Memory-Niveautasten fahrten (Vergrößerung des Heck kann – bezogen auf hinteren Böschungswinkels) Fahrniveau – bis zu 50 MilliWeltweit diagnosefähige meter stufenlos angehoben Steuerungselektronik über und bis zu 60 Millimeter Internet abgesenkt werden (LEDs in Fernbedienung informieren Schon nach Motorstart erfolgt über Fahrzustand/Niveau) automatische Niveauregelung AMC-Chassis stärker zur Seite. Bei höheren Geschwindigkeiten beginnt es, sich aufzuschaukeln und mit dem Heck nach außen zu drängen. Beim schnellen Spurwechsel lässt sich dieses Eigenlenkverhalten nutzen, der Fahrer muss aber schnell reagieren und präzise gegenlenken. Da der Grenzbereich schon bei niedrigeren Geschwindigkeiten als beim Serienchassis angesiedelt ist, wirkt das Mobil rein subjektiv jedoch sicherer zu fahren. Das Fahrzeug mit der ALCHinterachse hat sowohl bei der Durchfahrt mit 90 km/h als auch im Grenzbereich das beste Fahrverhalten. Es wankt weniger als das 䊳 Wie schnell reagiert ein Reisemobil auf Lenkbefehle? Beim extremen Kurvenfahren wird dies deutlich. Dabei zeigt sich auch, ob das Mobil in einer Kurve über die Vorderräder nach außen schiebt oder ob das Heck ausbricht. Kein Fahrwerk ist im Grenzbereich kritisch – dennoch gehört ESP dazu Al-Ko Air Premium X4-Vollluftfederung für Vorder- und Hinterachse Elektronisch geregeltes, vollautomatisches Luftfedersystem. Verfügbar für Zwei- und Dreiachs-Chassis. Nachrüstung (Basis AMC-Chassis): ca. 10.000 Euro. Erstausrüstung Carthago: 8.460 Euro (Zweiachser), ca. 12.000 Euro (Dreiachser). Domlager Komponenten: ■ Kompressoreinheit mit elektronischer Steuerung ■ Vollluftfederung Hinterachse mit Niveausensoren ■ Luftreservoir für kurze Reaktionszeiten ■ Schlauchrollbalg ■ Stoßdämpfer mit integriertem Cellasto-Anschlagpuffer ■ Auto-Level-Sensor ■ Vollluftfederbeine an den Vorderachsen mit Niveausensoren ■ Kabelgebundene Fernbedienung ■ Identisch mit Air Premium X2Hinterachsluftfederung ■ Auf Luftfederung abgestimmte Drehstäbe hinten Die Fahrwerkskomponenten arbeiten vollautomatisch. Direkt nach Motorstart erfolgt die automatische Niveauregelung. Die Hinterachse kann manuell, bezogen auf Fahrniveau, bis zu 50 Millimeter angehoben (Fährenauffahrten) und bis zu 60 Millimeter abgesenkt werden (LEDs in Fernbedienung informieren über Fahrzustand/Niveau). Vorderachse kann, bezogen auf das Fahrniveau, bis zu 75 Millimeter angehoben und bis zu 65 Millimeter abgesenkt werden. Vorteil zur Air Premium X2-Hinterachsluftfederung auch stufenloses Anheben/AbsenSeitliches Neigen zum Entleeren ken von Heck oder Front möglich der Tanks Offroad-Funktion: maximales AnheAuto-Level-Funktion für Niveauausben des Fahrzeugs für größtmöggleich auf Stell- oder Campingplatz liche Bodenfreiheit (elektronische Wasserwaage) Parking-Funktion: maximales Kneeling-Funktion per einmaligem Absenken für leichteres Beladen Tastendruck: Vornüber- oder und Einsteigen Hintenüber-Stellung. Alternativ Schlauchrollbalg Hinterachse wie X2 Abrollkolben Stoßdämpfer (geht durch Balg hindurch bis Domlager) Zusätzliche Funktionen FUNKTION: Funktion und Bauteile der Hinterachse entsprechen denen der X2. Das Al-Ko-Luftfederbein vorn ersetzt komplett das serienmäßige McPherson-Stahlfederbein. Den Stoßdämpfer stimmt Al-Ko speziell auf das Luftfederbein ab. Wie an der Hinterachse stellen auch im Luftfederbein integrierte Notlaufeigenschaften bei Druckverlust des Balgs die Mobilität sicher. Der Stoßdämpfer dämpft die Ein- und Ausfederung. Vergleich Fünf Reisemobilfahrwerke Beim Spurwechsel nach ISO 3888-1 muss der Fahrer fix und beherzt reagieren. Hier kommt es darauf an, möglichst hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Fahren wie im Reisebus: Luftgefederte Achsen bügeln viele Fahrbahnunebenheiten vollständig weg Komfortverbesserung gegenüber Original-Chassis in Prozent 40 Hinterachse Vorderachse 35 30 25 20 15 10 A Pr l-Ko em A iu ir m X2 Al Pr -Ko em A iu ir m X4 0 rk A Dr l-Ko eh A st M ab C fe de r Al m -Ko it AL AM C C 5 B Se asis rie F nf iat ah rw e stahlgefederte AMC-Chassis und reagiert präzise auf Lenkbefehle. Auch Fahrgeschwindigkeiten zwischen 110 und 115 km/h sind gut beherrschbar. Der Carthago mit der luftgefederten Hinterachse wankt hingegen beim Spurwechsel stärker. Das ist aber in den Pylonengassen bei 90 km/h noch kein Problem. Im Grenzbereich bei rund 110 km/h beginnt die Hinterachse jedoch zu hüpfen, dann neigt das Heck zum Ausbrechen. Fahrdynamisch ist die luftgefederte Hinterachse bei dieser Geschwindigkeit ausgereizt. Das Al-Ko-Luftfederfahrwerk X4 zieht bei 90 km/h in den Pylonengassen souverän seine Spuren. Die Vorderachse wirkt beim Einlenken sehr leicht, die Seitenneigung der Karosserie fällt mit dieser Version beim Spurwechsel höher aus als bei den zuvor gefahrenen Fahrwerksvarianten. Bis 105 km/h bleibt das Fahrzeug dennoch beherrschbar. Bei höheren Geschwindigkeiten drängt das Heck nach außen. Um das Mobil auf Kurs zu halten, muss der Fahrer fix und vor allem richtig reagieren. Die X4-Vollluftfederung bietet im Reigen der Testkandidaten zweifellos die komfortabelste Art, ein Reisemobil auf Fiat-Basis zu fahren, allerdings auch die teuerste. Die Nachrüstung eines AMC-Zweiachsers schlägt mit rund 10.000 Euro zu Buche. Das ausgezeichnete Federungsverhalten könnte sich über Jahre gesehen jedoch auszahlen, denn das Fahrwerk filtert auch harte Stöße weg. Das garantiert nicht nur entspanntes Reisen, sondern reduziert auch die Krafteinwirkung auf Aufbau und die Möblierung. Zudem erwartet Al-Ko nach ausgiebigen Fahrversuchen zusammen mit Bosch in wenigen Wochen die ESP-Freigabe von Fiat für das neue, mit Teilen von VB-Airsuspension ausgerüstete X4-Fahrwerk, so dass in Sachen Fahrsicherheit ein weiterer großer Schritt nach vorne möglich ist. AMC-, AMC mit ALC- und X2Fahrwerke haben die Fiat-Freigabe bereits. Das bedeutet, dass beim Reisemobilhersteller ESP zusammen mit den entsprechenden Fahrwerken geordert werden kann und die Nachrüstung solcher Mobile ohne Einschränkung der ESP-Funktion möglich ist. Das AMC-Chassis mit der AirPremium-X2-Volluftfederung an der Hinterachse kostet für einen Zweiachser bei der Nachrüstung rund 7.000 Euro. Das Fahrwerk bietet verbesserten Fahrkomfort gegenüber den Basis-Fahrgestellen und ermöglicht das Heben und Senken an der Hinterachse. Wer ein Fahrzeug mit AMCChassis besitzt, kann sich gute Federungswerte und eine bessere Fahrstabilität durch die Nachrüstung der ALC-Hinterachse sichern und hat damit ein Produkt, das vom Fahrkomfort nahezu gleichauf mit der luftgefederten Hinterachse liegt. Rund 1.900 Euro verlangt Al-Ko bei der Nachrüstung für das Produkt mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis in unserem Test – nicht ohne Grund verbaut beispielsweise der Reisemobilhersteller LMC serienmäßig den Al-Ko Level Controller. Wer mit dem AMC-Chassis von Al-Ko mit der Drehstabfederung an der Hinterachse unterwegs ist, wird sicherlich ebenso zurechtkommen wie Fahrer von Mobilen mit originalem Fiat-Chassis mit Leiter- oder Flachrahmen – hunderttausende bisher abgespulter Strecken-Kilometer beweisen es. Dass mittlerweile aber auch beim Fiat deutlich komfortableres Reisen angesagt ist, verdeutlichen High-End-Lösungen wie das weiterentwickelte X4-Fahrwerk oder die preisgünstige Nachrüstvariante mit der geänderten ALC-Hinterachse für das Al-Ko-Chassis. Denn eines ist klar: Ein echtes Plus an Fahrkomfort ist eine feine Sache, und wenn die Sicherheit ebenso davon profitiert, 䊳 umso besser. Wie komfortabel sind die Fahrwerke? Wie sicher sind die Mobile zu fahren? Ein Kamerateam begleitet den exklusiven Test von Reisemobil International. Vergleich Fünf Reisemobilfahrwerke Vergleichstest Reisemobil-Fahrwerke – die Ergebnisse Fiat Flachrahmen AMC Drehstabfeder ALC vorne 2,18 1,92 1,92 hinten 1,82 1,69 1,49 Komfortsteigerung vorne gegenüber Fiat Original hinten 0% 12 % 12 % 0% 7% 18 % bei 100 km/h 69,2 70,2 71,9 bei 50 km/h auf Belgisch Block FAHRKOMFORT Beschleunigung aWV in m/s2 DAUERSCHALLPEGEL IN dB (A) Leerlauf 50,7 (Mittelwert aller Fahrzeuge) 76,6 80,5 78,2 Steigerung bei 100 km/h 19 20 21 Steigerung auf Belgisch Block 26 30 27 SUBJEKTIVE BEURTEILUNGEN Rundkurs vorne PUNKTEWERTUNG Rundkurs hinten PUNKTEWERTUNG Fahrdynamik PUNKTEWERTUNG Fazit Durchschnittliches Ansprechverhalten, Fahrzeug fällt in Unebenheiten hinein, Vibrationen am Lenkrad ausgeprägt. ●●● Kurze harte Spitzen, Fahrbahnschläge kommen recht deutlich durch (Gullydeckel). Am Bahnübergang hart und kernig. Autobahnfahrt markant fühlbar, verheimlicht nichts. ●● Das Mobil neigt sich in der Ausweichgasse nur wenig zur Seite. Geübte Fahrer erreichen über 115 km/h. Fahrzeug ist gut beherrschbar. Hohe Lenkpräzision, wenig Wanken. Die Hinterachse ist hart abgestimmt, der Anschlagpuffer dauerhaft im Eingriff. Im Grenzbereich bricht das Mobil überraschend an der Hinterachse aus. ●●●● Die Testbasis zeigt keine ausgesprochenen Stärken und Schwächen. Mit ihr bleibt das Innengeräusch auf passablem Niveau. Sie meistert den Spurwechseltest sehr ordentlich und definiert den Standard in Sachen Fahrkomfort. Wer eher zügig unterwegs sein will und sich mit durchschnittlichem Fahrkomfort zufrieden gibt, ist hiermit eigentlich ganz gut bedient. Durchschnittliches Ansprechverhalten Durchschnittliches Ansprechverhalder Federung, Vibrationen am Lenkrad, ten der Federung, leichte Vibrationen vor allem beim Überfahren von kleinsten am Lenkrad, leichtes Schwingen Wellen. Leichtes Schwingen und Nicken vorhanden, Nickbewegungen des der Karosserie. Fahrzeugs fühlbar. ●●● ●●● Deutlich angenehmeres Federungsverhal- Im Vergleich zum Original-Fahrwerk ten. Nur leichte Unterschiede bei kleinen kommen spürbar weniger VibratiWellen und Löchern; Schlaglöcher und onen durch, wirkt insgesamt schogroße Wellen federt das Fahrwerk deut- nender. Lange Bodenwellen werden lich besser ab. besser gedämpft. ●● Fahrzeug ist gut beherrschbar. Deutlich größere Seitenneigung als das FiatSerienfahrwerk. Maximal erreichbare Geschwindigkeit beim Spurwechsel geringer. Das Eigenlenkverhalten des Aufbaus lässt sich mit fahrerischem Einsatz in der Pylonengasse für hohe Geschwindigkeit nutzen. ●●● ●●● Das Fahrzeug ist gut beherrschbar. Die Vorderachse wirkt im Vergleich zur Hinterachse zu weich und taucht beim Einlenken ein. Wankneigung geringfügig stärker ausgeprägt als beim Fiat-Original-Fahrwerk. Beim Spurwechsel mit 110 bis 115 km/h zeigt er ein gutmütiges Fahrverhalten und nur minimales Nachwippen. ●●●● Vor allem auf sehr schlechten WegstreVorn und vor allem hinten ist ein cken kann diese Fahrwerkslösung etwas echter Komfortgewinn messbar. Das knackig werden. In puncto Fahrdynamik spiegelt sich auch in den subjektiven sind schon Abstriche zu machen. Dafür Beurteilungen auf dem Rundkurs dürfen sich sogar die vorne Reisenden wider. Beim Fahrdynamiktest schafft über einen gewissen Komfortgewinn die ALC-Hinterachs-Konstruktion freuen. Ideal für alle, die von einem nicht ganz den Standard der FiatReisemobil-Chassis in Sachen Fahrkom- Basis. Dafür bleibt das Fahrzeugheck fort etwas mehr erwarten. immer brav auf gleichem Niveau – unabhängig von der jeweiligen Beladung. Ein Tipp für kostenbewusste Kenner. X2 X4 1,79 1,39 1,50 1,18 18 % 36 % 18 % 35 % 71,6 68,9 78,5 76,1 21 18 28 25 Leichte Verbesserung der VorderIn allen Kriterien deutlich besser, weachse zu verzeichnen, wirkt etwas sentlich weniger Poltern zu spüren. Viele komfortabler als das ALC-Fahrwerk. Fahrbahn-Unebenheiten werden komplett Nur geringe Nickbewegung des kompensiert, allenfalls tiefe Gullydeckel Fahrzeugs vorhanden, etwas stärnoch spürbar. Eine insgesamt deutlich keres Schwanken in Kurven. weichere, Pkw-ähnliche Abstimmung, aber mit ausgeprägteren Aufbauschwankungen. ●●●● ●●●●●● Gegenüber ALC keine signifikanten Deutliche Komfortverbesserung gegenUnterschiede zu verzeichnen. In der über den anderen Versionen. Kurze, Tendenz etwas weicher und damit spitze Vibrationen kaum spürbar – wirkt angenehmer – insbesondere beim wie weichgespült. Stöße werden bestens Überfahren von Gullydeckeln und ausgefiltert, Bodenwellen kein Thema am Bahnübergang. mehr. Fahrbahnstöße von Gullys und selbst die Bahngleise sind allenfalls noch ganz leicht spürbar. ●●● ●●●●●● Trotz leichter Seitenneigung bleibt Das Fahrzeug bleibt bis etwa 105 km/h das Fahrzeug spurtreu und bis spurtreu und gut beherrschbar. Die in höhere GeschwindigkeitsbeSeitenneigung ist allerdings ausgeprägter reiche recht gut beherrschbar. Die als bei den anderen Versionen. Die Hinterachse beginnt beim extremen Vorderachse wirkt beim Einlenken sehr Ausweichen ab etwa 110 km/h leicht, bei höheren Geschwindigkeiten aber leicht zu hüpfen und zeigt eine beginnt das Heck auszubrechen. Tendenz zum Übersteuern. ●●● ●● Gleichermaßen mehr Fahrkomfort Gleichermaßen komfortabel und leise vorn und hinten garantiert die Luftist die Vollluftfederung im Reisemobil. federung an der Hinterachse. Vor Beim Fahrdynamiktest wird nicht ganz allem knackige Stöße meistert sie das Geschwindigkeitsniveau der übrigen wirklich ordentlich. Beim Fahrdyna- Kandidaten erreicht. Mit dieser technisch miktest ergab sich unter extremen aufwändigen Lösung werden Maßstäbe Bedingungen eine leichte Unruhe gesetzt – leider auch im Preis. Hier gilt auf der Hinterhand. Dafür aber kann ohne Abstriche die Prämisse: Reisen statt man die Fahrzeughöhe hinten nach rasen. individuellen Vorgaben einstellen – etwa beim Parken an Schrägen. Die Carthago Mehrwert-Formel jedem Carthago Reisemobil steckt das Gen der Liner „ InKönigsklasse. Unverwechselbare Gemeinsamkeit und entscheidender Unterschied zugleich. Für dieses Mehrwert Versprechen verbürge ich mich mit meinem Namen. “ Karl-Heinz Schuler, Gründer, Inhaber und Geschäftsführer von Carthago Die Carthago Mehrwert-Formel. Carthago Karosseriebau „longlife“ aus der Liner Königsklasse Carthago Sichtkonzept getesteter Bestwert Carthago Busspiegel „bestview“ Carthago Isolier Frontscheibenplissee mit Dualfunktion Carthago Klimakonzept Carthago Möbelbau „handmade“ Carthago Reisemobilbau GmbH t Tel. + 49 (0) 751 - 7 91 21 0 t info@carthago.com t www.carthago.com t Jetzt Fan werden!
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