5 Fahrwerke im Test - Camping

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5 Fahrwerke im Test - Camping
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www.reisemobil-international.de
ES KOMMT ▶ Das Wechselkennzeichen für Reisemobile
FEBRUAR 2012 € 3,70
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Alle Hefte
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Hobby Siesta 65 TL –
Top-Leistung günstig
Allradmobile auf VW
Tischer Amarok und
T5 von Terra Camper
Nahe Zukunft
Dethleffs zeigt den Evan
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GESAMTSIEGER
Renaissance der Rundsitzgruppe
1. PLATZ
2 012
Stellplatz-Check
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Karneval im Rheinland
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Große Leserbefragung: König Kunde Award
aus Reisemobil International, Ausgabe September 2012
Die Sieger stehen fest
Eine sensationelle
Leser-Beteiligung beim
König Kunde Award 2012 bestätigt
frühere Befragungen, liefert aber
auch einige neue Erkenntnisse.
Die Alten sind die Neuen, aber nicht
alle. Es gibt auch Veränderungen. So
könnte das Fazit des König Kunde Awards
2012 von Reisemobil International lauten.
Mit spezifisch geändertem Fragebogen,
der sich vornehmlich auf die Hauptkriterien
der Kundenzufriedenheitsanalyse bezog,
erzielte das Fachmagazin eine Rekordbeteiligung unter seinen Lesern. Dies liegt
sicherlich an den Fragen rund um die künftige Ausstattung in Reisemobilen – ein Thema, das auf klares Interesse gestoßen ist.
Aber der Reihe nach. Auch 2012 hat
sich Adria als die Marke bewährt, die bei
Ihnen, liebe Leser, die größte Zufriedenheit
hervorruft. Besitzer von Adria-Fahrzeugen
bewerten sie in den Kategorien Kundenbindung, Qualität, Reisekomfort und PreisLeistungs-Verhältnis am besten. Dethleffs
als Zweitplatzierter beansprucht dagegen
die besten Noten in den Rubriken Werkstatt, Service und Umwelt für sich. Laika
steht erstmals auf dem Treppchen. Aber
natürlich ist alles viel komplexer: Die Auswertung umfasst wie in jedem Jahr weitere
Punkte, die dann zum Gesamtsieg führen.
Gleiches gilt für die Premium-Fahrzeuge, die wegen ihrer außerordentlichen
Größe und Ausstattung eine eigene Bewertung erfahren. Hier gewinnt Carthago die
Kategorien Reisekomfort, Preis/Leistung,
Design, Service und Umwelt und platziert
sich damit ganz knapp vor Phoenix. Diese
Marke indes entscheidet Kundenbindung,
Wohnkomfort, Werkstatt und Qualität für
sich. Auf den dritten Platz schiebt sich 2012
wieder die Marke Concorde.
Wie in jedem Jahr gibt es auch wieder zwei Sonderpreise. Nach Ansicht ihrer
Besitzer baut Laika die innovativsten Fahrzeuge. Hymer und Phoenix produzieren
demzufolge die exklusivsten und sichersten
Fahrzeuge im Volumensegment.
Die begehrten Auszeichnungen des
König Kunde Awards beim Zubehör ergattert bei den Markisen erstmals die Marke
Prostor. Bei den Sat-Anlagen verbucht
Oyster / ten Haaft die zufriedensten Kunden. Mit Klimaanlagen von Dometic sind
Reisemobilisten am glücklichsten. Die Fahrwerkstechnik entscheidet Goldschmitt für
sich, und – Premiere – bei den Trägersystemen ist Linnepe erste Wahl. Die Rückfahrsysteme von Waeco bewerten Leser weiterhin am besten, und wenn es um Wärme
geht, siegt die Marke Alde zum sechsten
Mal in Folge.
So weit die Bewertung des eigenen Besitzstandes. Aber wie sieht die Wunschliste
der Leser aus? Reisemobil International hatte eine Liste bewerten lassen.
Ganz vorn steht Wintertauglichkeit,
dicht gefolgt von einem guten PreisLeistungs-Verhältnis. An dritter Stelle
wünschen sich die Mobilisten eine hohe
Fahrsicherheit. Bei der Wunschausstattung rangiert der Beifahrer-Airbag mit 92
Prozent vor dem ESP (90 Prozent) und der
Klimaanlage fürs Cockpit (85 Prozent). rec
Das sind die Sieger in den Einzelkategorien
Kundenbindung
Das wichtigste Kriterium beim
König Kunde Award ist die Kundenbindung. Sie beinhaltet die eigene
Zufriedenheit, also den Wiederkauf
und die Weiterempfehlung an
Freunde – beides maßgebliche
Faktoren der Markenqualität.
Volumen-Hersteller
Luxus-Fahrzeuge
1. Adria
2. Dethleffs
und Frankia
1. Phoenix
2. Carthago
3. Concorde
1. Laika
2. Frankia
3. Eura Mobil
1. Phoenix
2. Carthago
3. Concorde
und Niesmann+Bischoff
1. Adria
2. Hymer
3. Dethleffs
1. Phoenix
2. Carthago
3. Niesmann+Bischoff
1. Adria
2. Hymer
3. Dethleffs
1. Carthago
2. Niesmann+Bischoff
3. Phoenix
Wohnkomfort
Hier bewerten die Besitzer ihre
Fahrzeuge hinsichtlich Schlaf- und
Wohnkomfort, einschließlich des
Stauraums, der Isolation, des Heizsystems und des Sanitärangebots.
Qualität
Bei der Qualität haben die Besitzer ihre Reisemobile im Allgemeinen und die Verarbeitung sowie
die Dichtigkeit, aber auch die
Sicherheitsstandards bewertet.
Reisekomfort
Die Rubrik Reisekomfort umfasst
die allgemeinen Fahreigenschaften wie Straßenlage und
Handling, aber auch Zuladung,
Verbrauch und die subjektiv
empfundenen Fahrgeräusche.
䊳
Große Leserbefragung: König Kunde Award
Preis/Leistung
Es kommt nicht unbedingt darauf
an, was ein Fahrzeug kostet, sondern wie in Relation zum Preis
seine Wertigkeit einzustufen ist.
Volumen-Hersteller
Luxus-Fahrzeuge
1. Adria
2. Dethleffs
3. Eura Mobil
1. Carthago
2. Phoenix
3. Concorde
1. Dethleffs
2. Adria
3. Hymer
1. Phoenix
2. Carthago
3. Niesmann+Bischoff
1. Laika
2. Hobby
3. Adria
1. Carthago
2. Concorde
3. Niesmann+Bischoff
1. Dethleffs
2. Bürstner
3. Hymer
1. Carthago
2. Concorde
3. Phoenix
1. Dethleffs
2. Adria
3. Eura Mobil
und Hymer
1. Carthago
2. Phoenix
3. Concorde
Werkstatt
Eine Marke ist so gut wie ihr Werkstattnetz. Neben der Zufriedenheit
spielen hier aber auch technische
Probleme, Kulanz und Servicegedanke eine Rolle.
Design
Das Fahrzeugdesign insgesamt ist
ein wichtiges Kriterium, aber hier
kommen die Aspekte Innovation,
Exklusivität und Prestige zum
Tragen.
Service
In diesem Bereich bewerten die
Fahrzeugbesitzer die Stärke der
Service-orientierung ihres Herstellers bezüglich Hotline, Bedienungsanleitung und mehr.
Umwelt
Diesen Aspekt hat Reisemobil
International erstmals als Einzelkategorie mit in die Befragung
aufgenommen. Er bezieht sich
auf die Umweltverträglichkeit des
Materials, der Motoren, aber auch
der Herstellung.
Die Gewinner in der Kategorie Zubehör
Markise
1. Prostor
2. Omnistor
3. Fiamma
SAT-Anlage
1. Oyster / ten Haaft
2. Crystop
3. Camos
Klimaanlage
1. Dometic
2. Truma
Fahrwerkstechnik
1. Goldschmitt
2. Al-Ko
3. VB-Airsuspension
und Sawiko
Trägersystem
1. Linnepe
2. Sawiko
3. SMV
Rückfahrsystem
1. Waeco
2. Luis
3. Camos
Heizung
1. Alde
2. Truma
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Vergleich
Fünf Reisemobilfahrwerke
aus Reisemobil International, Ausgabe Februar 2012
Moderner Fünfkampf
Ein exklusiver Vergleichstest der Superlative: fünf identische
Fahrzeuge mit unterschiedlichen Fahrwerks-Konzeptionen –
Reisemobil International erläutert, analysiert und bewertet
Technik, Fahrsicherheit und Komfort.
Von Heiko Paul (Text) und
Hardy Mutschler (Fotos)
䊳
Vergleich
Fünf Reisemobilfahrwerke
Fünf auf einen Streich –
die Fahrwerks-Alternativen
Wer ein Reisemobil mit Al-Ko-AMC-Chassis auf Basis des Fiat Ducato X250
besitzt, kann prinzipiell jede Al-Ko-Fahrwerksvariante nachrüsten. Vorausgesetzt der Aufbauhersteller hat die Maßvorgaben von Al-Ko beachtet und
ausreichend Bauraum im Radkasten frei gelassen. ESP im Basisfahrzeug
schränkt die Nachrüstmöglichkeit der derzeit verfügbaren Al-Ko-Fahrwerksvarianten nicht ein, die ESP-Funktionen bleiben erhalten. Die Komponenten sind von Bosch bezüglich der ESP-Kompatibilität getestet und
von Fiat freigegeben – bis auf die nagelneue X4-Federung. Deren Freigabe
wird in wenigen Tagen wohl kommen. Was Sie von welchem Fahrwerk
erwarten dürfen, wo die Vorteile liegen und für wen sich eine exklusivere
Variante bezahlt macht, zeigt der große Test.
V
or allem erfahrene Reisemobilisten sind es, die sich Gedanken
um das Fahrwerk ihres Fiat Ducato
machen, schließlich ist die Reisemobilbasis Nummer 1 nicht gerade als
Sänfte bekannt – da wünscht sich so
mancher, komfortabel wie in einem
guten Pkw über Bahnschienen oder
Gullydeckel hinwegzugleiten. Zudem schwappt der Trend zur Luftfederung von den großen, schweren
Mobilen, wo sie schon fast standardmäßig eingebaut wird, mittlerweile
auch auf die kleineren Klassen über.
Schließlich wollen auch die Insassen
eines Viertonners von den neuen
Errungenschaften in Sachen Federungskomfort profitieren.
Beim Neukauf eines Mobils,
aber auch zur späteren Nachrüstung, stehen völlig unterschiedliche
Federungssysteme bereit. Keine Frage, dass sie auch preislich weit auseinander liegen. Bei unseren Testfahrzeugen reichte die Spanne von
1.900 bis 10.000 Euro.
Ist ein geändertes Fahrwerk
überhaupt notwendig und muss es
unbedingt gleich eine Vollluftfederung sein? Oder finden sich auch
dazwischen Varianten, die den Federungskomfort und vielleicht sogar
noch die Fahrsicherheit verbessern,
aber deutlich weniger kosten? Das
sind nur einige der Fragen, die sich
in diesem Zusammenhang stellen.
Für gesicherte Antworten hilft
dann nur eines: ein ausführlicher
Test wichtiger, gängiger Systeme in
direktem Vergleich, quasi Auge in
Auge.
Hatte Reisemobil International
beim Fahrwerksvergleich vor einem
knappen Jahr vier integrierte HymerB-Klassen am Start, so sind es jetzt
sogar fünf ebenfalls vollintegrierte
Fahrzeuge, allesamt umgerüstet
nach den Vorstellungen der Redaktion. Äußerlich sind unsere Carthagos dabei nicht zu unterscheiden.
Sie sind 6,85 Meter lang und 2,34
Meter breit und haben eine zulässige Gesamtmasse von 4.250 Kilogramm. Aufgebaut sind sie auf dem
Maxi-Chassis von Fiat. Klar, dass der
Radstand mit 3,80 Metern und auch
der Überhang identisch sind. Damit
die Radlasten gleich ausfallen, ist sogar der Grundriss derselbe. Gleiches
Reifenfabrikat, gleiche Reifengröße, Profiltiefe und Luftdruck – diese
Vorgaben müssen natürlich ebenso
passen, ansonsten lassen sich die
ermittelten Messwerte nicht direkt
miteinander vergleichen.
Grundlegende
Unterschiede
gibt es allerdings beim Fahrwerk der
Fünflinge: Ein Carthago rollt auf dem
Fiat-Spezial-Chassis mit horizontal
halbiertem und damit flachem Leiterrahmen, Schraubenfedern vorne
und einer blattgefederten Hinterachse. Kurzum: Dies ist das handelsübliche Serienfahrwerk von Fiat mit
breiter Spur hinten.
Der zweite Testkandidat hat
vorne exakt die gleichen Fiat-Federbeine, ab den Fahrersitzen nach
hinten aber tiefer gesetzte, verzinkte
Rahmenholme sowie einzeln an
Längslenkern aufgehängte Hinterräder, die über Drehstäbe aus Stahl
Fotos: Dieter S. Heinz
federn: das gerne und häufig verbaute Al-Ko-AMC-Chassis also.
Mit gleichem Chassis, aber geänderter Hinterachse fährt das dritte
Fahrzeug vor. Al-Ko Level Controller
(ALC) heißt das Produkt, das die
Hinterachse des AMC-Chassis weiter
optimiert. Der Level Controller wird
anstelle der herkömmlichen Radstoßdämpfer montiert und hält ohne
äußere Energiezufuhr den Fahrzeugaufbau über der Hinterachse immer
auf optimalem Niveau. Während der
Fahrt übernimmt er auch einen Teil
der Traglast, weshalb Al-Ko beim
Umbau die gesamte Radaufhängung
samt Drehstabfeder ersetzt.
Der vierte Carthago im Bunde
weist gegenüber den bisherigen
Varianten eine Luftfederung an der
Hinterachse auf, und zwar die AlKo Air Premium X2. Ein Kompressor
liefert den beiden Federbälgen situationsabhängig den notwendigen
Luftdruck. Die X2 sorgt an der Hin-
terachse zudem für eine konstante
und beladungsunabhängige Niveaulage. Auch bei der X2 tauscht
Al-Ko die komplette Achse, schließlich soll der Luftbalg die Federung
übernehmen und nicht die Drehstäbe, die hauptsächlich der Fixierung
der Schwinghebel dienen. Zudem
ist die Lagerung der Schwingen auf
Komfort optimiert. Die Aufhängung
an der Vorderachse verbleibt nach
wie vor im Fiat-Originalzustand.
Bei Fahrzeug Nummer fünf sind
sogar alle vier Räder luftgefedert.
Air Premium X4 heißt die seit dem
letzten großen Fahrwerkstest von
Reisemobil International grundlegend überarbeitete Anlage. Sie
besteht aus der X2-Luftfederung
der Hinterachse, zusätzlich sind die
beiden Federbeine vorne ebenfalls
luftgefedert und kommen so ohne
Schraubenfedern aus. Jeder Luftbalg
der Air Premium X4 wird individuell
angesteuert. Die Lage des Mobils 䊳
So wird’s gemacht – die Kriterien für den Fahrwerks-Vergleichstest
Testfahrzeuge
Modelle: Integrierte von Carthago
mit identischen Grundrissen, aber
unterschiedlichen Fahrwerkskonzepten. Kein Fahrzeug mit ESP
ausgerüstet.
Bereifung: einheitlich Michelin
Agilis Camping, 225/75 R 16 CP,
Fülldruck 5,5 bar.
Fahrzeugdaten: Gesamtlänge
685 cm, Gesamtbreite 234 cm,
Radstand 380 cm, Hecküberhang
205 cm, Spurweite vorn 181 cm,
hinten 198 cm.
Fahrzeugvorbereitung
Alle Fahrzeuge wurden exakt
verwogen und auf 4.236 bis 4.256
Kilogramm beladen. Vorder- und
Hinterachslast bei jedem Fahrzeug
jeweils im Rahmen der Toleranz
identisch.
Fahrkomfortbewertung
Die wesentlichen Faktoren, die
den Fahrkomfort eines Fahrzeugs
prägen, sind das Auftreten von
Schwingungen und Vibrationen
sowie das Geräuschbild während
der Fahrt. Beides ist natürlich
von der Fahrgeschwindigkeit, der
Fahrbahnoberfläche und eben von
der Fahrwerkskonzeption abhängig.
Schwingungen und Vibrationen
werden physikalisch korrekt als Beschleunigungswerte erfasst. Mittels
eines Mess-Dummys, der auf dem
Beifahrersitz und dem Mitfahrersitz
auf der Seitendinette in Fahrzeugmitte positioniert wird, erfolgt eine
frequenzbewertete Messung der
Beschleunigungswerte in allen
drei Raumrichtungen nach DIN
EN ISO 8041. Die Frequenzbewertung der Messung ist wichtig,
denn rasch aufeinander folgende
Schwingungen bis 80 Hz haben
Auswirkungen auf die Wirbelsäule
und können so unter anderem
Rückenschmerzen hervorrufen und
auf Dauer die Leistungsfähigkeit
beeinträchtigen.
Der Frequenzbereich von 0,1 Hz bis
0,5 Hz ist für so genannte Kinetosen von Bedeutung (Reise- oder
Seekrankheit). Ermittelt wurden
die Vergleichswerte aWV – also in
drei Achsen –, gemessen in m/s2.
Die Fahrkomfortmessung erfolgt
auf extremem Kopfsteinpflaster,
dem Belgisch-Block-Abschnitt der
Iveco-Teststrecke in Markbronn.
Aus mindestens zehn Messfahrten
werden die Ergebnisse gemittelt.
Des Weiteren erfolgt eine subjektive Prüfung auf einem selektiven
Rundkurs, der innerstädtische
Strecken beinhaltet, ebenso wie
Landstraßen- und Autobahnanteile.
Abschnitte mit teils schlechten
Fahrbahnoberflächen, Bahnübergänge sowie Querfugen
auf Schnellstraßen erlauben die
Fahrwerksbeurteilung sowohl
von den Vordersitzen wie von der
Dinettenbank aus.
Zur Beurteilung des Geräuschniveaus wird der energieäquivalente
Dauerschallpegel im Innenraum in
Dezibel gemessen und nach der AKurve bewertet, was den Frequenzgang des menschlichen Gehörs
berücksichtigt. Der Dauerschallpegel ist eine technische, über die
Messzeit gemittelte Größe, wobei
als Faustformel gilt, dass ein um 10
dB höherer Pegel in etwa als doppelte Lautstärke empfunden wird.
Beim Test wurde die Zunahme des
Dauerschallpegels beim Überfahren
der Belgisch-Block-Strecke sowie
bei Tempo 100 auf der Autobahn
erfasst und in Relation zum mittleren Standgeräusch der Fahrzeuge
gesetzt. Das Mess-Mikrofon befindet sich jeweils in Kopfhöhe.
Fahrstabilität
Die Fahrdynamikbeurteilung erfolgt
auf abgesperrtem Testgelände
anhand des doppelten Fahrspurwechsels gemäß ISO 3888-1.
Beim Durchfahren der Pylonengasse mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten beurteilt das Testteam
das Einlenken und Wanken des
Fahrzeugs, seine Spurtreue sowie
die Tendenz zum Über- oder Untersteuern.
Dieter S. Heinz
Ortstermin unter
einem Carthago.
Die Komponenten
der Luftfederungen
wie Kompressor und
Druckluftspeicher sind
kleiner geworden. Sie
finden unter jedem
Mobil ihren Platz.
Vergleich
Fünf Reisemobilfahrwerke
Die Belgisch-BlockStrecke ist eine
Herausforderung
für jedes Fahrwerk
und jeden Aufbau.
Zu den Erschütterungen durch das
Kopfsteinpflaster
kommen noch die
Bodenwellen.
während der Fahrt steuert die Anlage vollelektronisch, im Stand ist sie
zudem individuell beeinflussbar.
Die neue X4 hat im Verhältnis
zu ihrem Vorgänger deutlich mehr
Funktionen. Das neue Fahrwerk
kann achsweise nivelliert werden,
also vorne sehr tief und hinten hoch
oder umgekehrt. Sogar eine seitliche Neigung ist möglich, beispielsweise um den Wassertank besser
entleeren zu können.
Die elektronischen Niveausensoren der luftgefederten X2- und
X4-Fahrwerke gewährleisten, dass auch bei
voller Beladung die
ursprüngliche Bodenfreiheit erhalten bleibt,
eine Funktion, die beide Fahrwerke
beim Test problemlos erfüllen.
Entscheidendes Kriterium für
die Käufer oder Nachrüster der Fahrwerke ist aber der Zugewinn in Sachen Komfort. Um ihn zu ermitteln,
setzt Reisemobil International auf
dieselbe Messtechnik, die bei jedem
Profitest eingesetzt wird.
Dazu verzurren die Tester einen
75 Kilogramm schweren Dummy in
den auf 4,25 Tonnen ausgeladenen
Fiat-Spezial-Chassis mit Flachrahmen
Vorteil zum Fiat-Serien-Leiterrahmenchassis
Um 140 Millimeter reduzierte Chassis-Höhe (höherer Aufbau möglich)
Geringeres Gewicht (70 Kilogramm leichter)
Günstig und robust, spur- und sturzkonstante Radführung über den gesamten
Federweg
Zwei Nachteile haften an den Starrachsen: Jede Radbewegung auf der einen Seite
beeinflusst auch die andere Seite. Die Kombination mit relativ großen ungefederten
Massen reduziert den Federungskomfort. Zudem benötigt die Konstruktion meist
mehr Bauraum als Einzelradaufhängungen.
FUNKTION: Blattfedern
sichern die Längsführung
der Achsen. Sie übernehmen die Federarbeit,
die Reibung zwischen
den Einzelplatten dämpft
Vibrationen. Der Hydraulikstoßdämpfer kontrolliert
das Aus- und Einfedern der
Achse.
Blattfeder
Stoßdämpfer
Kasten: Karsten Kaufmann
Die Käufer
wünschen sich vor
allem Zugewinn
beim Fahrkomfort
Sinus-Wellen bringen
jedes Fahrwerk
zum Hüpfen. Da
haben die Testfahrer
keinen Blick für das
Alpenpanorama im
Hintergrund.
Ein Mess-Dummy liefert Daten
zur Beurteilung des Fahrkomforts
und des Geräuschpegels
Carthagos. Für zehn Runden über
den Testparcours nimmt er auf dem
Beifahrersitz Platz, dann wechselt er
für zehn Runden auf die Rücksitzbank. Ein Mikrofon, 75 Zentimeter
über der Sitzfläche installiert, misst
den Dauerschallpegel im Innenraum,
Beschleunigungssensoren am Dummy zeichnen auf, wie heftig normalerweise Passagiere auf Beifahrersitz
und Rücksitzbank durchgeschüttelt
werden.
Gemessen wird auf der genormten Kopfsteinpflasterstrecke,
Belgisch Block genannt. Mit exakt
50 km/h preschen die Test-Mobile
darüber hinweg. Um jedes Mal auf
dem exakt identischen Abschnitt
der Strecke zu messen, löst ein am
Fahrzeug installierter Sensor den Be-
ginn der Daten-Erfassung aus. Neben den nackten Messergebnissen
ist natürlich auch die Beurteilung
durch die Fahrer wichtig, einmal bei
der Überfahrt der Belgisch-BlockStrecke sowie auf einem Rundkurs
mit Ortsdurchfahrt, Landstraße und
Autobahn.
Der Carthago mit originalem
Fiat-Flachrahmenchassis
erreicht
auf den Vordersitzen Beschleunigungswerte im Mittel von 2,18 m/
s2, auf der Mittelsitzbank messen
die Tester 1,82 m/s2. Das sind Fiattypische Werte, wie sie bei dieser
Fahrwerksausführung auch in den
vergangenen Profitests von Reisemobil International registriert wurden.
Das Fahrwerk lässt den Fahrer nie
im Unklaren über den Straßenzu- 䊳
Stoßdämpfer
Aufwändige Messtechnik
gehört ebenso zum Test wie
die Popometer von Fahrer und
Mitfahrer. Ein stoßgesicherter
Laptop zeichnet die Signale
der Sensoren auf.
Die Drehstabfederung
Im Gegensatz zum Fiat-Chassis setzt Al-Ko auf die
Drehstabfederung. Sie wird im Automobilbau seit
vielen Jahren eingesetzt. Bekannteste Vertreter
sind frühere VW Käfer und Porsche 911. Eine
Drehstabfeder ist ein Stab mit fester Einspannung
an beiden Seiten. Unerwünschte Verspannungen
vermeidet ein Stützlager auf der Drehseite. Bei AlKo sind mehrere Drehstäbe zusammengefasst und
in einem Rohr geführt. Sie können sehr exakt an
das zu tragende Gewicht angepasst werden.
Drehstäbe
Achsrohr
Achsbock
Vergleich
der Autarkie-Weltmeister
Fünf Reisemobilfahrwerke
Al-Ko-AMC-Chassis mit Drehstabfederung
Breitspur-Längslenkerachse mit Einzelradaufhängung, Drehstabfederung und Stoßdämpfern – auch mit ESP kombinierbar.
Vorteil zum Fiat Serienfahrwerk mit Flachrahmen-Chassis
AMC-Tiefrahmen-Chassis bietet eine Rahmenabsenkung von
bis zu 220 Millimeter gegenüber dem Fiat-Serien-Leiterrahmenchassis und 80 Millimeter gegenüber dem Fiat-Spezial-Chassis.
Es ermöglicht damit entsprechend größere Aufbauhöhen und
schafft Platz für einen vollwertigen Doppelboden.
Um bis zu 50 Kilogramm leichter als vergleichbares Fiat-Flachrahmenchassis
Tieferer Schwerpunkt bringt mehr Fahrsicherheit
Al-Ko-AMC-Hinterachse mit Einzelradaufhängung
Auch als Version für Dreiachser verfügbar
Rahmen
Stoßdämpfer
Das Mehr-WertReisemobil
• Mehr Sicherheit: AL-KO-Spezialtiefrahmen
• Mehr Zuladungsreserven:
4,5 / 5,0 t zul.-Ges.-gewicht
• Mehr Design: Raumkonzept „Yachting“ mit
Wohnraumhöhe 2,12 m
• Mehr Freiheit: Gesamtfahrzeughöhe unter 3 m
• Mehr Überblick: Carthago-Sichtkonzept
als Testsieger
• Mehr Komfort: vordere Rundsitzgruppe
mit extragroßer Seitenbank
• Mehr Stauraum: Doppelboden „Jumbo“
mit 63 cm hohen Außenklappen
• Mehr prima Klima und Winterfähigkeit:
Alde-Warmwasserheizung und
Thermokonzept
• Mehr Autarkie: 180 l Frischwasser,
160 l Abwasser, 2 x 80 Ah-Gel-Batterie
• Mehr Kontrolle: Elektro-Heckzentrale
• Mehr Reisemobil: Bestes Preis-LeistungsVerhältnis
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Achsschwinghebel
Achsbock (Verbindung
Achse/Chassis)
FUNKTION: Beim AMC-Chassis übernehmen die Drehstäbe die Arbeit
der Blattfedern. Das Achsinnenrohr „verdreht/torsiert“ hierbei die im
Widerlager fixierten Drehstäbe. Der Hydraulikstoßdämpfer dämpft das
Aus- und Einfedern der Achse. Der Schwinghebel ist zugleich Radaufnahme und Fixierung für Radbremse und Stoßdämpfer.
stand. Gullydeckel, Bahnübergänge,
kleine Wellen werden spürbar direkt
an die Insassen weitergeleitet.
Obwohl das stahlgefederte AlKo-Chassis (AMC) die gleiche Vorderachse hat wie das Fiat-Flachrahmenchassis, sehen die Messwerte
selbst vorne schon besser aus. 1,92
m/s2 verzeichnet der Sensor, hinten
sind es 1,69 m/s2. Der verbesserte
Federungskomfort ist merkbar, von
der Hinterachse kommen weniger
Stöße durch.
Das Mobil mit der Al-Ko-ALCHinterachse bietet dann in Sachen
Komfort eine weitere Steigerung.
Bei identischen Messwerten vorne
ist die Hinterachse komfortabler gefedert (1,49 m/s2). Auffallend ist ein
leichtes Nicken der Karosserie bei
Bodenwellen, aber Vibrationen der
Karosserie bei kleinen Wellen und
Unebenheiten werden besser geschluckt.
Noch mehr Komfort signalisieren die Messwerte des Mobils mit
der luftgefederten Hinterachse. 1,79
m/s2 vorne und 1,50 m/s2 auf der
Mittelsitzbank ermitteln hier die Sensoren. Wiederum hat die Federung
an der Hinterachse positive Auswirkung auch auf die Vorderachse, die
sich nach wie vor im Serienzustand
befindet.
Die Nickbewegungen des Mobils erscheinen den Testern etwas
reduziert. Bei größeren Wellen stel-
Die Hinterachse
beeinflusst den
Komfortwert der
Vorderachse
len sie aber keine signifikanten Unterschiede zum ALC-Fahrwerk fest,
etwas geschmeidiger ist jedoch die
Überfahrt von Gullys oder Bahnübergängen.
Absoluter Sieger in Sachen
Komfort ist die Luftfederung an
der Vorder- und Hinterachse. Die
Sensoren zeigen bei der Fahrt über
das Kopfsteinpflaster vorne eine Beschleunigung von 1,39 m/s2, hinten
sind es lediglich 1,18 m/s2.
Das neue X4-Fahrwerk entpuppt sich damit als äußerst komfortabel in allen Lebenslagen, ob auf
der Teststrecke oder im Fahrbetrieb.
Es bügelt viele Unebenheiten 䊳
Um die Komfortmessung jedes Mal
exakt an derselben
Stelle auszulösen,
ist ein Lichtimpuls
notwendig. Wichtig
nach jeder Fahrt:
die im Protokoll
festgehaltenen
persönlichen
Eindrücke der
Testcrew.
Al-Ko-AMC-Chassis mit ALC (Al-Ko Level Controller)
FUNKTION: Der Al-Ko Level
Controller übernimmt drei Funktionen: die Niveauregelung,
das Dämpfen und das Federn
in Kombination mit den Drehstäben. Der Traglastanteil des
ALC entlastet die Drehstäbe,
die somit komfortabler ausgelegt werden können. Nachrüstung: 1.900 Euro, Erstausrüstung Carthago: 1.250 Euro.
Basis ist das AMC-Chassis.
Das vollautomatische System
funktioniert ähnlich einer Pumpe.
Die Ein- und Ausfederbewegungen der Hinterachse nutzt
ALC während der Fahrt, um
Öl gegen ein Gaspolster im
integrierten Hochdruckspeicher
zu drücken. So hebt sich das
Heck des Fahrzeugs auf das
optimale Fahrniveau. ALC ersetzt
den Hinterachs-Stoßdämpfer
im AMC-Chassis und ist nur für
Zweiachser verfügbar.
Befestigungskonsole
Spezielle Drehstäbe
ALC
Schwinghebel
als Radaufhängung
(muss bei ALC-Aufrüstung
getauscht werden)
Vorteil zum Al-Ko-AMC-Tiefrahmen-Chassis
Vollautomatischer NiveauEinstiegs- und Beladehöhe
ausgleich des Aufbaus auf
immer konstant
verschiedene BeladungszuGrößere Bodenfreiheit
stände
Im ALC integrierte ZusatzAusgleich erfolgt nach
gasfeder
Beladungsvorgang innerhalb
Auffahrten auf Rampen oder
weniger 100 Meter Fahrt
Fähren meist problemlos
Erfolgt zeitgleich beim
Fahrzeug steht links und
Entladen des Fahrzeugs,
rechts stets gleich hoch –
Fahrt nicht nötig
keine Schrägstellung
Vergleich
Fünf Reisemobilfahrwerke
Der Dummy auf dem
Beifahrersitz ist mit
einem Mikrofon und
Beschleunigungssensoren ausgestattet.
komplett weg. Auch den auf der
Komfort-Runde liegenden Bahnübergang nehmen Fahrer und der
Passagier auf der Rücksitzbank nur
noch dezent wahr. Bei der Fahrt über
große und kleine Wellen gelingt das
Zusammenspiel der beiden luftgefederten Achsen ausgezeichnet, die
Tester sprechen gar von einem reisebusähnlichen Fahrkomfort.
Ob Komfort zu Lasten der Fahrsicherheit geht, prüfte Reisemobil
International dann beim doppelten Spurwechsel nach ISO 38881 (schneller Elchtest). Ziel dabei ist
es, mit größtmöglicher Geschwindigkeit zwischen den Pylonengassen
hin- und herzuwechseln. Bewährt
hat sich auch, zunächst einmal bei
einer Durchfahrtsgeschwindigkeit
von 90 km/h, die mit allen Fahrwerken problemlos möglich ist, erste
Eindrücke zu sammeln.
Dabei gibt sich das Fiat-Serienfahrwerk sehr spurtreu. Für
ein Reisemobil wankt es bei den
Spurwechseln wenig nach. Die
Hinterachse ist sehr hart, weil der
Anschlagpuffer dauerhaft im Eingriff ist, was aber der Fahrstabilität
zugutekommt. Mit dem Serienfahrwerk sind hohe Geschwindigkeiten
zwischen den Pylonen möglich.
Weil das Heck im Grenzbereich zum
Ausbrechen neigt, ist aber Vorsicht
geboten. Bei 90 km/h neigt sich das
Al-Ko Air Premium X2-Vollluftfederung für AMC-Hinterachse
Balgkonsole
Schlauchrollbalg
FUNKTION: Hier übernehmen
die Federstäbe die Fixierung des
Schwinghebels im Achsrohr und
übertragen die Seitenkräfte. Der
Schlauchrollbalg übernimmt nahezu komplett die Federfunktion.
Auch bei Druckverlust des Balgs
stellen integrierte Notlaufeigenschaften die Mobilität sicher. Der
Stoßdämpfer dämpft Ein- und
Ausfederung.
Stoßdämpfer
Air-Premium-Achse (im Achsrohr
spezielle Drehstäbe)
Tasten für
die Funktionen
Elektronisch geregeltes, vollautomatisches Luftfedersystem für
Al-Ko-AMC-Hinterachsen. Für Zwei- und Dreiachs-Chassis verfügbar,
auch mit ESP kombinierbar.
Nachrüstung (Basis AMC-Chassis): ca. 7.000 Euro, Erstausrüstung
Carthago 3.490 Euro (Zweiachser), ca. 8.700 Euro (Dreiachser).
Komponenten:
■ Kompressoreinheit mit elektronischer Steuerung
■ Vollluftfederung Hinterachse
mit Niveausensoren
■ Schlauchrollbalg
■ Auf Luftfederung abgestimmte
Drehstäbe
■ Stoßdämpfer mit integriertem
Cellasto-Anschlagpuffer
■ Fernbedienung
Vorteil zum Al-Ko-AMC-Chassis mit ALC
Bei Geschwindigkeiten bis
Kabelgebundene Fernbedienung
zu 25 km/h lässt sich Heck
für Heben/Senkenfunktion
anheben
Zwei beliebig programmierProblemlosere Fähraufbare Memory-Niveautasten
fahrten (Vergrößerung des
Heck kann – bezogen auf
hinteren Böschungswinkels)
Fahrniveau – bis zu 50 MilliWeltweit diagnosefähige
meter stufenlos angehoben
Steuerungselektronik über
und bis zu 60 Millimeter
Internet
abgesenkt werden (LEDs in
Fernbedienung informieren
Schon nach Motorstart erfolgt
über Fahrzustand/Niveau)
automatische Niveauregelung
AMC-Chassis stärker zur Seite. Bei
höheren Geschwindigkeiten beginnt es, sich aufzuschaukeln und mit
dem Heck nach außen zu drängen.
Beim schnellen Spurwechsel lässt
sich dieses Eigenlenkverhalten nutzen, der Fahrer muss aber schnell
reagieren und präzise gegenlenken.
Da der Grenzbereich schon bei niedrigeren Geschwindigkeiten als beim
Serienchassis angesiedelt ist, wirkt
das Mobil rein subjektiv jedoch sicherer zu fahren.
Das Fahrzeug mit der ALCHinterachse hat sowohl bei der
Durchfahrt mit 90 km/h als auch
im Grenzbereich das beste Fahrverhalten. Es wankt weniger als das 䊳
Wie schnell reagiert
ein Reisemobil auf
Lenkbefehle? Beim
extremen Kurvenfahren wird dies deutlich.
Dabei zeigt sich auch,
ob das Mobil in einer
Kurve über die Vorderräder nach außen
schiebt oder ob das
Heck ausbricht.
Kein Fahrwerk ist
im Grenzbereich
kritisch – dennoch
gehört ESP dazu
Al-Ko Air Premium X4-Vollluftfederung für Vorder- und Hinterachse
Elektronisch geregeltes, vollautomatisches Luftfedersystem. Verfügbar für
Zwei- und Dreiachs-Chassis.
Nachrüstung (Basis AMC-Chassis): ca. 10.000 Euro. Erstausrüstung Carthago:
8.460 Euro (Zweiachser), ca. 12.000 Euro (Dreiachser).
Domlager
Komponenten:
■ Kompressoreinheit mit elektronischer Steuerung
■ Vollluftfederung Hinterachse mit
Niveausensoren
■ Luftreservoir für kurze Reaktionszeiten
■ Schlauchrollbalg
■ Stoßdämpfer mit integriertem
Cellasto-Anschlagpuffer
■ Auto-Level-Sensor
■ Vollluftfederbeine an den Vorderachsen mit Niveausensoren
■ Kabelgebundene Fernbedienung
■ Identisch mit Air Premium X2Hinterachsluftfederung
■ Auf Luftfederung abgestimmte
Drehstäbe hinten
Die Fahrwerkskomponenten arbeiten vollautomatisch. Direkt nach Motorstart
erfolgt die automatische Niveauregelung. Die Hinterachse kann manuell, bezogen
auf Fahrniveau, bis zu 50 Millimeter angehoben (Fährenauffahrten) und bis
zu 60 Millimeter abgesenkt werden (LEDs in Fernbedienung informieren über
Fahrzustand/Niveau). Vorderachse kann, bezogen auf das Fahrniveau, bis zu 75
Millimeter angehoben und bis zu 65 Millimeter abgesenkt werden.
Vorteil zur Air Premium X2-Hinterachsluftfederung
auch stufenloses Anheben/AbsenSeitliches Neigen zum Entleeren
ken von Heck oder Front möglich
der Tanks
Offroad-Funktion: maximales AnheAuto-Level-Funktion für Niveauausben des Fahrzeugs für größtmöggleich auf Stell- oder Campingplatz
liche Bodenfreiheit
(elektronische Wasserwaage)
Parking-Funktion: maximales
Kneeling-Funktion per einmaligem
Absenken für leichteres Beladen
Tastendruck: Vornüber- oder
und Einsteigen
Hintenüber-Stellung. Alternativ
Schlauchrollbalg
Hinterachse
wie X2
Abrollkolben
Stoßdämpfer (geht durch
Balg hindurch bis Domlager)
Zusätzliche
Funktionen
FUNKTION: Funktion und Bauteile der Hinterachse entsprechen denen der X2. Das Al-Ko-Luftfederbein vorn ersetzt komplett das serienmäßige McPherson-Stahlfederbein. Den Stoßdämpfer stimmt
Al-Ko speziell auf das Luftfederbein ab. Wie an der Hinterachse
stellen auch im Luftfederbein integrierte Notlaufeigenschaften
bei Druckverlust des Balgs die Mobilität sicher. Der Stoßdämpfer
dämpft die Ein- und Ausfederung.
Vergleich
Fünf Reisemobilfahrwerke
Beim Spurwechsel nach ISO
3888-1 muss der Fahrer fix und
beherzt reagieren. Hier kommt
es darauf an, möglichst hohe
Geschwindigkeiten zu erreichen.
Fahren wie im Reisebus:
Luftgefederte Achsen bügeln
viele Fahrbahnunebenheiten
vollständig weg
Komfortverbesserung gegenüber
Original-Chassis in Prozent
40
Hinterachse
Vorderachse
35
30
25
20
15
10
A
Pr l-Ko
em A
iu ir
m
X2
Al
Pr -Ko
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iu ir
m
X4
0
rk
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5
B
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ah
rw
e
stahlgefederte AMC-Chassis und
reagiert präzise auf Lenkbefehle.
Auch Fahrgeschwindigkeiten zwischen 110 und 115 km/h sind gut
beherrschbar.
Der Carthago mit der luftgefederten Hinterachse wankt hingegen beim Spurwechsel stärker. Das
ist aber in den Pylonengassen bei
90 km/h noch kein Problem. Im
Grenzbereich bei rund 110 km/h
beginnt die Hinterachse jedoch zu
hüpfen, dann neigt das Heck zum
Ausbrechen. Fahrdynamisch ist die
luftgefederte Hinterachse bei dieser
Geschwindigkeit ausgereizt.
Das Al-Ko-Luftfederfahrwerk X4
zieht bei 90 km/h in den Pylonengassen souverän seine Spuren. Die
Vorderachse wirkt beim Einlenken
sehr leicht, die Seitenneigung der
Karosserie fällt mit dieser Version
beim Spurwechsel höher aus als bei
den zuvor gefahrenen Fahrwerksvarianten. Bis 105 km/h bleibt das
Fahrzeug dennoch beherrschbar. Bei
höheren Geschwindigkeiten drängt
das Heck nach außen. Um das Mobil
auf Kurs zu halten, muss der Fahrer
fix und vor allem richtig reagieren.
Die X4-Vollluftfederung bietet
im Reigen der Testkandidaten zweifellos die komfortabelste Art, ein
Reisemobil auf Fiat-Basis zu fahren,
allerdings auch die teuerste. Die
Nachrüstung eines AMC-Zweiachsers schlägt mit rund 10.000 Euro
zu Buche. Das ausgezeichnete Federungsverhalten könnte sich über
Jahre gesehen jedoch auszahlen,
denn das Fahrwerk filtert auch harte
Stöße weg. Das garantiert nicht nur
entspanntes Reisen, sondern reduziert auch die Krafteinwirkung auf
Aufbau und die Möblierung.
Zudem erwartet Al-Ko nach ausgiebigen Fahrversuchen zusammen
mit Bosch in wenigen Wochen die
ESP-Freigabe von Fiat für das neue,
mit Teilen von VB-Airsuspension ausgerüstete X4-Fahrwerk, so dass in
Sachen Fahrsicherheit ein weiterer
großer Schritt nach vorne möglich
ist. AMC-, AMC mit ALC- und X2Fahrwerke haben die Fiat-Freigabe
bereits. Das bedeutet, dass beim
Reisemobilhersteller ESP zusammen
mit den entsprechenden Fahrwerken geordert werden kann und die
Nachrüstung solcher Mobile ohne
Einschränkung der ESP-Funktion
möglich ist.
Das AMC-Chassis mit der AirPremium-X2-Volluftfederung an der
Hinterachse kostet für einen Zweiachser bei der Nachrüstung rund
7.000 Euro. Das Fahrwerk bietet verbesserten Fahrkomfort gegenüber
den Basis-Fahrgestellen und ermöglicht das Heben und Senken an der
Hinterachse.
Wer ein Fahrzeug mit AMCChassis besitzt, kann sich gute Federungswerte und eine bessere Fahrstabilität durch die Nachrüstung der
ALC-Hinterachse sichern und hat
damit ein Produkt, das vom Fahrkomfort nahezu gleichauf mit der
luftgefederten Hinterachse liegt.
Rund 1.900 Euro verlangt Al-Ko bei
der Nachrüstung für das Produkt
mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis in unserem Test – nicht ohne
Grund verbaut beispielsweise der
Reisemobilhersteller LMC serienmäßig den Al-Ko Level Controller.
Wer mit dem AMC-Chassis von
Al-Ko mit der Drehstabfederung an
der Hinterachse unterwegs ist, wird
sicherlich ebenso zurechtkommen
wie Fahrer von Mobilen mit originalem Fiat-Chassis mit Leiter- oder
Flachrahmen – hunderttausende
bisher abgespulter Strecken-Kilometer beweisen es.
Dass mittlerweile aber auch
beim Fiat deutlich komfortableres
Reisen angesagt ist, verdeutlichen
High-End-Lösungen wie das weiterentwickelte X4-Fahrwerk oder die
preisgünstige Nachrüstvariante mit
der geänderten ALC-Hinterachse
für das Al-Ko-Chassis. Denn eines ist
klar: Ein echtes Plus an Fahrkomfort
ist eine feine Sache, und wenn die
Sicherheit ebenso davon profitiert,
䊳
umso besser.
Wie komfortabel sind die
Fahrwerke? Wie sicher sind
die Mobile zu fahren? Ein
Kamerateam begleitet den
exklusiven Test von Reisemobil International.
Vergleich
Fünf Reisemobilfahrwerke
Vergleichstest Reisemobil-Fahrwerke – die Ergebnisse
Fiat Flachrahmen
AMC Drehstabfeder
ALC
vorne
2,18
1,92
1,92
hinten
1,82
1,69
1,49
Komfortsteigerung
vorne
gegenüber Fiat Original hinten
0%
12 %
12 %
0%
7%
18 %
bei 100 km/h
69,2
70,2
71,9
bei 50 km/h auf Belgisch Block
FAHRKOMFORT
Beschleunigung
aWV in m/s2
DAUERSCHALLPEGEL IN dB (A)
Leerlauf
50,7 (Mittelwert aller Fahrzeuge)
76,6
80,5
78,2
Steigerung bei 100 km/h
19
20
21
Steigerung auf Belgisch Block
26
30
27
SUBJEKTIVE BEURTEILUNGEN
Rundkurs vorne
PUNKTEWERTUNG
Rundkurs hinten
PUNKTEWERTUNG
Fahrdynamik
PUNKTEWERTUNG
Fazit
Durchschnittliches Ansprechverhalten,
Fahrzeug fällt in Unebenheiten hinein,
Vibrationen am Lenkrad ausgeprägt.
●●●
Kurze harte Spitzen, Fahrbahnschläge
kommen recht deutlich durch (Gullydeckel). Am Bahnübergang hart und
kernig. Autobahnfahrt markant fühlbar,
verheimlicht nichts.
●●
Das Mobil neigt sich in der Ausweichgasse nur wenig zur Seite. Geübte Fahrer
erreichen über 115 km/h. Fahrzeug ist
gut beherrschbar. Hohe Lenkpräzision,
wenig Wanken. Die Hinterachse ist
hart abgestimmt, der Anschlagpuffer
dauerhaft im Eingriff. Im Grenzbereich
bricht das Mobil überraschend an der
Hinterachse aus.
●●●●
Die Testbasis zeigt keine ausgesprochenen Stärken und Schwächen. Mit ihr
bleibt das Innengeräusch auf passablem
Niveau. Sie meistert den Spurwechseltest sehr ordentlich und definiert den
Standard in Sachen Fahrkomfort. Wer
eher zügig unterwegs sein will und sich
mit durchschnittlichem Fahrkomfort
zufrieden gibt, ist hiermit eigentlich ganz
gut bedient.
Durchschnittliches Ansprechverhalten
Durchschnittliches Ansprechverhalder Federung, Vibrationen am Lenkrad, ten der Federung, leichte Vibrationen
vor allem beim Überfahren von kleinsten
am Lenkrad, leichtes Schwingen
Wellen. Leichtes Schwingen und Nicken
vorhanden, Nickbewegungen des
der Karosserie.
Fahrzeugs fühlbar.
●●●
●●●
Deutlich angenehmeres Federungsverhal- Im Vergleich zum Original-Fahrwerk
ten. Nur leichte Unterschiede bei kleinen
kommen spürbar weniger VibratiWellen und Löchern; Schlaglöcher und
onen durch, wirkt insgesamt schogroße Wellen federt das Fahrwerk deut- nender. Lange Bodenwellen werden
lich besser ab.
besser gedämpft.
●●
Fahrzeug ist gut beherrschbar. Deutlich
größere Seitenneigung als das FiatSerienfahrwerk. Maximal erreichbare
Geschwindigkeit beim Spurwechsel
geringer. Das Eigenlenkverhalten des
Aufbaus lässt sich mit fahrerischem
Einsatz in der Pylonengasse für hohe
Geschwindigkeit nutzen.
●●●
●●●
Das Fahrzeug ist gut beherrschbar.
Die Vorderachse wirkt im Vergleich
zur Hinterachse zu weich und taucht
beim Einlenken ein. Wankneigung
geringfügig stärker ausgeprägt als
beim Fiat-Original-Fahrwerk. Beim
Spurwechsel mit 110 bis 115 km/h
zeigt er ein gutmütiges Fahrverhalten
und nur minimales Nachwippen.
●●●●
Vor allem auf sehr schlechten WegstreVorn und vor allem hinten ist ein
cken kann diese Fahrwerkslösung etwas echter Komfortgewinn messbar. Das
knackig werden. In puncto Fahrdynamik spiegelt sich auch in den subjektiven
sind schon Abstriche zu machen. Dafür
Beurteilungen auf dem Rundkurs
dürfen sich sogar die vorne Reisenden wider. Beim Fahrdynamiktest schafft
über einen gewissen Komfortgewinn
die ALC-Hinterachs-Konstruktion
freuen. Ideal für alle, die von einem
nicht ganz den Standard der FiatReisemobil-Chassis in Sachen Fahrkom- Basis. Dafür bleibt das Fahrzeugheck
fort etwas mehr erwarten.
immer brav auf gleichem Niveau
– unabhängig von der jeweiligen
Beladung. Ein Tipp für kostenbewusste Kenner.
X2
X4
1,79
1,39
1,50
1,18
18 %
36 %
18 %
35 %
71,6
68,9
78,5
76,1
21
18
28
25
Leichte Verbesserung der VorderIn allen Kriterien deutlich besser, weachse zu verzeichnen, wirkt etwas sentlich weniger Poltern zu spüren. Viele
komfortabler als das ALC-Fahrwerk. Fahrbahn-Unebenheiten werden komplett
Nur geringe Nickbewegung des
kompensiert, allenfalls tiefe Gullydeckel
Fahrzeugs vorhanden, etwas stärnoch spürbar. Eine insgesamt deutlich
keres Schwanken in Kurven.
weichere, Pkw-ähnliche Abstimmung,
aber mit ausgeprägteren Aufbauschwankungen.
●●●●
●●●●●●
Gegenüber ALC keine signifikanten Deutliche Komfortverbesserung gegenUnterschiede zu verzeichnen. In der
über den anderen Versionen. Kurze,
Tendenz etwas weicher und damit spitze Vibrationen kaum spürbar – wirkt
angenehmer – insbesondere beim wie weichgespült. Stöße werden bestens
Überfahren von Gullydeckeln und
ausgefiltert, Bodenwellen kein Thema
am Bahnübergang.
mehr. Fahrbahnstöße von Gullys und
selbst die Bahngleise sind allenfalls noch
ganz leicht spürbar.
●●●
●●●●●●
Trotz leichter Seitenneigung bleibt
Das Fahrzeug bleibt bis etwa 105 km/h
das Fahrzeug spurtreu und bis
spurtreu und gut beherrschbar. Die
in höhere GeschwindigkeitsbeSeitenneigung ist allerdings ausgeprägter
reiche recht gut beherrschbar. Die
als bei den anderen Versionen. Die
Hinterachse beginnt beim extremen Vorderachse wirkt beim Einlenken sehr
Ausweichen ab etwa 110 km/h
leicht, bei höheren Geschwindigkeiten
aber leicht zu hüpfen und zeigt eine
beginnt das Heck auszubrechen.
Tendenz zum Übersteuern.
●●●
●●
Gleichermaßen mehr Fahrkomfort
Gleichermaßen komfortabel und leise
vorn und hinten garantiert die Luftist die Vollluftfederung im Reisemobil.
federung an der Hinterachse. Vor
Beim Fahrdynamiktest wird nicht ganz
allem knackige Stöße meistert sie das Geschwindigkeitsniveau der übrigen
wirklich ordentlich. Beim Fahrdyna- Kandidaten erreicht. Mit dieser technisch
miktest ergab sich unter extremen
aufwändigen Lösung werden Maßstäbe
Bedingungen eine leichte Unruhe
gesetzt – leider auch im Preis. Hier gilt
auf der Hinterhand. Dafür aber kann ohne Abstriche die Prämisse: Reisen statt
man die Fahrzeughöhe hinten nach
rasen.
individuellen Vorgaben einstellen –
etwa beim Parken an Schrägen.
Die Carthago
Mehrwert-Formel
jedem Carthago Reisemobil steckt das Gen der Liner
„ InKönigsklasse.
Unverwechselbare Gemeinsamkeit und
entscheidender Unterschied zugleich. Für dieses Mehrwert Versprechen verbürge ich mich mit meinem Namen.
“
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