Historischer Überblick Luftfahrzeuge der Bundeswehr
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Historischer Überblick Luftfahrzeuge der Bundeswehr
STUDIENARBEIT Oliver Engels Historischer Überblick über die Luftfahrzeuge der Bundeswehr UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN FAKULTÄT FÜR LUFT- UND RAUMFAHRTTECHNIK INSTITUT FÜR LUFTFAHRTTECHNIK UND LEICHTBAU Betreuer: Prof. Dr.-Ing. W. Staudacher Dipl. Ing. M. Hornung München, im Mai 2000 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis I Abkürzungsverzeichnis Aufgabenstellung 1 Einleitung 1 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) 2 2.1 Kampfflugzeuge 2.1.1 Republik F-84 2.1.2 Canadair CL-13 „SABRE“ Mk.5 und Mk.6 2.1.3 Fiat/Dornier F-86 K „SABRE“ 2.1.4 Armstrong Whitworth „SEA HAWK“ 2.1.5 Fairey 17 „GANNET“ 2.1.6 Cessna T-37 und Northrop T-38 „TALON“ 3 4 6 8 9 11 13 2.2 Transport- und Verbindungsflugzeuge 2.2.1 Piper L-18 C „SUPERCUP“ 2.2.2 Pützer „ELSTER B“ 2.2.3 CCF „HARVARD“ Mk. IV 2.2.4 „PIAGGIO“ P-149 D 2.2.5 Dornier Do-27 A/B 2.2.6 Lockheed T-33 A „SHOOTINGSTAR“ 2.2.7 Fouga „MAGISTER“ CM-170 R 2.2.8 Douglas C-47 D „SKYTRAIN“ 2.2.9 Nord Aviation N 2501 „NORATLAS“ 2.2.10 Hunting Percival „PEMBROKE“ C Mk. 54 2.2.11 Grumman HU-16 D „ALBATROSS“ 2.2.12 De Havilland DH-114 „HERON“ 2 D 2.2.13 Convair CV-340 und CV 440 15 15 16 17 18 19 21 22 23 24 25 27 28 29 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung(1966-1978) 31 3.1 Kampfflugzeuge 3.1.1 Lockheed F-104 „STARFIGHTER“ 3.1.2 Fiat G-91 3.1.3 McDonnell Douglas F-4 „PHANTOM II“ 32 33 35 36 3.2 Transport- und Verbindungsflugzeuge 3.2.1 Dornier Do-28 D „SKYSERVANT“ 3.2.2 Dassault Breguet BR-1150 „ATLANTIC“ 3.3.3 C-160 D „TRANSALL“ 3.3.4 HFB 320 / HFB 320 ECM „HANSA JET“ 3.3.5 Douglas DC-6 „LIFTMASTER“ 39 39 41 42 44 46 Inhaltsverzeichnis 3.3.6 Lockheed C-140 „JETSTAR“ 3.3.7 Boeing 707 3.3.8 VFW 614 Fokker 47 48 49 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) 51 4.1 Kampfflugzeuge 4.1.1 „ALPHA JET“ 4.1.2 PA 200 „TORNADO“ 4.1.3 Mikojan MiG 29 „FULCRUM“ 51 52 54 58 4.2 Transport- und Verbindungsflugzeuge 4.2.1 Canadair CL-601 „CHALLENGER“ 4.2.2 Dornier Do-228 4.2.3 Grob „EGRETT“ D-500 4.2.4 Airbus A-310 4.2.5 Tupolew TU-154 M 60 60 62 63 64 66 5 Zukünftige Projekte 5.1 Eurofighter 2000 „TYPHOON“ 5.2 Future Transport Aircraft FTA (FLA) 6 Zusammenfassung II Literaturverzeichnis III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge 68 69 72 74 I Abkürzungsverzeichnis I Abkürzungsverzeichnis BMVg Bundesministerium der Verteidigung FFS Flugzeugführerschule ICAO Interim Combined Air Operation Lfz Luftfahrzeug KRK Krisenreaktionskräfte MDAP Mutual Defence Assistance Program NVA Nationale Volksarmee PTL- Propeller-Turbo-Luftstrahl- RAF Royal Air Force RCAF Royal Canadian Air Force SAR Search and Rescue STOL Short Takeoff And Landing TSK Teilstreitkraft USAF United States Air Force WaSLw Waffenschule der Luftwaffe WEU Westeuropäische Union WTD Wehrtechnische Dienststelle 1 Einleitung 1 Einleitung In den letzten Jahren hat sich immer mehr gezeigt, wie wichtig der Einsatz von Luftfahrzeugen bei militärischen Operationen ist. Gerade am Beispiel des Kosovo-Konfliktes wurde die Bedeutung von Luftfahrzeugen und insbesondere der kombinierte Einsatz von Luftfahrzeugen mit unterschiedlichen Aufgabenspektren deutlich. Die Bundeswehr hat seit ihrer Gründung verschiedenste Luftfahrzeuge in ihren Beständen gehabt, die für die jeweilige Bedrohungssituation oder das erwartete Einsatzspektrum entwickelt, beschafft und eingesetzt wurden. Diese Studienarbeit soll einen Überblick über die in der Bundeswehr seit 1956 eingesetzten Luftfahrzeuge geben. Dabei soll neben den technischen Daten auch untersucht werden, welcher politische bzw. historische Hintergrund diesen Flugzeugen zu Grunde lag, d.h. für welche Bedrohungslage sie entwickelt und eingesetzt wurden. Dabei soll auch die zahlenmäßige Entwicklung des Bestandes in die Untersuchung mit einbezogen werden. In Anlehnung an die Chronologie gliedert sich diese Arbeit im Wesentlichen nach der historischen Entwicklung des Bestandes von Luftfahrzeugen, der in der Bundeswehr mit der Einführung des Eurofighters bald in die vierte Generation gehen wird. So soll neben der Zusammenstellung der in der Vergangenheit und Gegenwart eingesetzten Flugzeuge auch ein Ausblick auf im Zulauf oder in der Entwicklung befindliche Projekte gegeben werden. Bei der Betrachtung wird jedoch nur auf die Starrflügler eingegangen, da eine genaure Untersuchung der Hubschrauber der Bundeswehr den Rahmen dieser Studienarbeit übersteigen würde. -1- 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Rüstungstechnologie in Deutschland zerschlagen und nach der Entwaffnung der Wehrmacht kein Wehrmaterial mehr verfügbar. Somit stand der Aufstellungsstab des Materialkommandos der Luftwaffe vor der schwierigen Aufgabe die Teilstreitkräfte mit Luftfahrzeugen auszurüsten. Denn mit der teilweisen Wiedererlangung der Wehrhoheit und dem Beitritt in die Nordatlantische Allianz und die WEU musste schnell eine Vielzahl fliegender Waffensysteme beschafft werden. Zudem sollten ganz unterschiedliche Einsatzspektren abgedeckt werden. Deutschland hatte zuerst einmal seine eigene Lufthoheit abzusichern. Ferner wurde erwartet, dass Deutschland als direkter Nachbar von Staaten des Warschauer Paktes der Hauptkriegsschauplatz einer zukünftigen militärischen Auseinandersetzung sein würde. Daher musste auch Deutschland im Rahmen der kollektiven Bündnisverteidigung nach der damals geltenden Natostrategie „massive retaliation“ zum möglichst frühen Aufhalten eines gegnerischen Angriffs und zur Durchführung eines eventuell sogar nuklearen Gegenschlags auf dem Gebiet des Gegners beitragen können. Die materielle Erstausstattung der Bundeswehr mit Luftfahrzeugen wurde mit Gerät durchgeführt, das in befreundeten Ländern bereits mit Erfolg eingesetzt wurde. Dies konnte naturgemäß nur eine Notlösung sein. Aber im Rahmen des „Mutual Defense Assistance Program“ (MDAP) wurden Deutschland viele Flugzeuge kostenlos überlassen, und um ein schnelles Aufwachsen der Bestände der drei TSK’s zu gewährleisten wurden auch Flugzeuge übernommen, die nicht genau in das geplante Einsatzkonzept passten. -2- 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Im einzelnen befanden sich damals folgende Luftfahrzeuge in der Beschaffung oder waren im Zulauf: „ 977 strahlgetriebene Kampfflugzeuge 424 strahlgetriebene Schulflugzeuge 440 propellergetriebene Schulflugzeuge 206 propellergetriebene Transportflugzeuge 5 propellergetriebene Seenotrettungsflugzeuge 16 propellergetriebene U-Boot-Jagdflugzeuge 34 strahlgetriebene Seeaufklärungsflugzeuge 173 mittlere Transporthubschrauber 45 leichte Hubschrauber 50 Aufklärungs- und Rettungshubschrauber 91 Verbindungs-, Zieldarstellungsflugzeuge und Hubschrauber Damit standen den fliegenden Verbänden von Heer, Marine und Luftwaffe insgesamt 2461 Luftfahrzeuge zur Verfügung.“ 1 2.1 Kampfflugzeuge Die erste Ausstattung der Bundeswehr mit Kampfflugzeugen bestand aus 4 unterschiedlichen Baumustern: 2 Varianten der F-84 3 Varianten der F-86 2 Varianten der „SEA HAWK“ die Fairey 17 „GANNET“ AS Mk.-4 Die F-84 und F-86 kamen bei der Luftwaffe zum Einsatz, die Marine bekam die „SEA HAWK“ und die TSK Heer bekam damals noch keine Kampfflugzeuge. 1 Materialamt der Luftwaffe, „Nutzungs-Management fliegender Waffensysteme seit 1956“, Köln, 2000, S. 16 -3- 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) 2.1.1 Republik F-84 Die F-84 wurde für die Luftwaffe in zwei Varianten beschafft. Zum einen die F-84 F „THUNDERSTREAK“ als Jagdbomber und die RF-84 F „THUNDERFLASH“ als taktischer Aufklärer. Beide Maschinen gingen konstruktiv aus der F-84 E hervor, bei der noch ungepfeilte Flügel verwendet wurden. Der Entwurf entstand zu einer Zeit, als die Regierung der USA sehr zurückhaltend in Bezug auf Neuentwicklungen von Kampfflugzeugen war. Um die aerodynamischen Möglichkeiten des Rumpfes besser auszunutzen sollte die F-84 F mit Pfeilflügeln versehen werden und ansonsten 55% der bisherigen Komponenten weiterverwendet werden. Die erwünschte Leistungserhöhung blieb jedoch zunächst aus, und der Entwurf drohte aus finanziellen Gründen in der Versenkung zu verschwinden. Doch mit dem Beginn des Koreakrieges im Juni 1950 waren dann doch wieder genügend Mittel vorhanden, und so erhielt Republik am 6. August 1951 den Auftrag zum Bau einer neuen Versuchsmaschine. Es stellte sich heraus, dass in erster Linie die mangelnde Triebwerksleistung der Grund für das Ausbleiben der Leistungssteigerung gewesen war. So wurde die Maschine erst mit einem importierten Triebwerk und später mit dem Wright J-65 ausgestattet. Durch die vielen Modifikationen entstand am Ende ein Jagdbomber, der mit seinen Vorgängern nur noch sehr wenig zu tun hatte. Am 14. Februar flog der erste Prototyp der Serienmaschine der F-84 F. In diesem Jahr untersuchte man auch die Möglichkeiten einer Variante mit geschlossenem Rumpfbug und Lufteinläufen an der Flügelwurzel. Diese Version war aber wegen der schlechten Flugleistungen für einen Jäger ungeeignet, bildete jedoch die Grundlage für die Aufklärerversion RF-84 F „THUNDERFLASH“. 2 2 Dressel, Joachim/Griehl, Manfred, „Taktische Militärflugzeuge in Deutschland 1925 bis heute“, Friedberg,1992, S. 144 -4- 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Abbildung 2.1: F-84 F Am Ende der Entwicklung war ein einsitziger, luftbetankungsfähiger Jagdbomber entstanden, der als Mitteldecker in Ganzmetallbauweise gebaut wurde und schon mit einem Cockpit als Druckkabine und einer Flüssigatemsauerstoffversorgung ausgestattet war. Die „THUNDERSTREAK“ hatte ein starres Bugfahrwerk und zeichnete sich durch gute Wendigkeit im Fluge und durch die Kampfkraft seiner vielseitigen Bewaffnung aus. So war der Jagdbomber mit sechs Maschinengewehren Kaliber 12,7 mm ausgestattet und konnte an seinen vier Außenlaststationen 2715 kg Bomben oder bis zu 42 Raketen aufnehmen. Abbildung 2.2: RF-84 F Bei der „THUNDERFLASH“ war der Lufteinlauf an die Flügelwurzel verlegt worden, so dass die kegelförmige Rumpfnase bis zu sechs Kameras aufnehmen konnte. Für Nachtaufnahmen ließen sich zusätzlich noch Blitzlichtbomben unter den Tragflächen montieren. -5- 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Die Bundesluftwaffe besaß schließlich 450 Jagdbomber vom Typ F-84 F und 108 RF-84 F Aufklärungsflugzeuge. Es gab zwei verschiedene Triebwerksausführungen. Ein Teil der Maschinen war mit dem J65-W-3 Triebwerk mit 32,09 kN Schub ausgerüstet, die anderen nutzten das J65-W-7 mit 33,81 kN. Die Aufklärer wurden später in einer Austauschaktion alle mit der W-3 Variante ausgestattet, da sich dieses Triebwerk als zuverlässiger erwiesen hatte. In den Jahren 1964 bis 1967 wurde die F-84 durch die Flugzeugmuster F-104 G bzw. G-91 abgelöst, und auch die RF-84 wurde durch die RF-104 ersetzt. Die ausgemusterten Flugzeuge dienten zum Großteil als Sockelflugzeuge der Präsentation, aber ein Teil wurde auch als Rüstungshilfe an die griechische und türkische Luftwaffe abgegeben. 2.1.2 Canadair CL-13 „SABRE“ Mk.5 und Mk.6 (North American F-86) Das nicht allwettertaugliche Tagjagdflugzeug war eine Lizenzproduktion der North American F-86 „SABRE“. Dieser einsitzige Tiefdecker war ein Luftfahrzeug, welches sich besonders durch seine hohe Geschwindigkeit und gute Manövrierfähigkeit auszeichnete und war für den Luftkampf in großen Höhen ausgelegt. Die begrenzte Tiefflugangriffsfähigkeit wurde in einer Nebenrolle für den Luft-Boden Einsatz genutzt. „Bei den Einsatzverbänden der Bundesluftwaffe stellte die „Sabre“ neben den HAWK und NIKE-FlaRak-Einheiten, die beweglich operierende Komponente der Luftverteidigung Mitteleuropas bei Tag dar und diente der Schließung von Abwehrlücken im Bereich von CINCENT“ 3 Die Variante Mk.5 verwendete im Unterschied zur F-86 ein anderes Triebwerk – das kanadische „Avro Orenda 10“. Die Mk.6 hatte das noch stärkere Triebwerk „Avro Orenda 14“. Die ersten Flugzeuge vom Typ Mk.5 wurden am 18. Februar 1957 an die Luftwaffe ausgeliefert. Sie stammten aus der kanadischen Außenhilfe und wurden der Luftwaffe von der Royal Canadian Air Force kostenlos überlassen. Flugzeuge dieses Typs wurden jedoch nie in 3 Dressel, Joachim/Griehl, Manfred, „Flugzeuge und Hubschrauber der Bundeswehr“, Stuttgart 1990, S.19 -6- 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) den Einsatzverbänden eingesetzt. Der Typ Mk.5 wurde nur an den Waffenschulen und den Technischen Schulen im Rahmen der Ausbildung eingesetzt. Bei den Jagdgeschwadern wurden insgesamt 225 Maschinen vom Typ Mk.6 eingesetzt. Diese Maschinen waren auch nicht allwettertauglich, hatten jedoch durch ihr stärkeres Triebwerk und ein niedrigeres Fluggewicht eine merklich höhere Geschwindigkeit. Sie waren zum Zeitpunkt ihrer Einführung mit sechs Maschinengewehren vom Typ 12,7mm-Colt-Browning AN-M3 bewaffnet. Abbildung 2.3: Canadair CL-13 der Royal Canadian Air Force Die Maschinen vom Typ Mk.6 wurden während ihres Einsatzes bei der Luftwaffe zwei mal umgerüstet und kampfwertgesteigert. Als erstes wurde die Sicherheit der Piloten durch den Einbau eines Schleudersitzes erhöht. Dieser Schleudersitz der Firma Martin Baker vom Typ MB-GW 5 ermöglichte es dem Piloten sich bei drohendem Verlust der Maschine durch das Kabinendach hindurchzuschießen. Bei der zweiten Kampfwertsteigerung wurden die Maschinen mit Startschienen für Luft-Luft Raketen ausgestattet. So kam bei diesem Flugzeug im Luftkampf erstmals eine Rakete und nicht nur das Maschinengewehr zum Einsatz. In diesem Fall war es eine Rakete mit InfrarotSuchkopf vom Typ AIM-9B „SIDEWINDER“. Nachdem die Maschinen bei den Jagdgeschwadern durch die F-104G ersetzt worden waren, wurden die meisten „SABRE“ verkauft. Sie gingen unter anderem nach Portugal, Venezuela und Pakistan, wo sie im Indisch-Pakistanischen Konflikt 1971 Verwendung fanden. Die Mk.5 der Waffenschulen wurden größtenteils als Ersatzteil- und Elektroniklieferant verwertet. -7- 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Interessanterweise kamen die Triebwerke dieser „SABRE“ bei dem Startbahnenteisungsgerät „Feuriger Elias“ zum Einsatz, bei dem die Triebwerke seitlich an einen LKW montiert wurden und so mit den heißen Abgasen die Startbahn aufgeheizt wurde. 2.1.3 Fiat/Dornier F-86 K „SABRE“ Mit der CL-13 hatte die Luftwaffe zwar schon einen sehr leistungsfähigen Jäger erworben, man war jedoch immer noch nicht allwetterkampffähig. So musste noch ein weiterer Flugzeugtyp angeschafft werden. Die Wahl fiel auf die North American F-86 K, die von der USAF gekauft und dann von der Firma Fiat in Italien aufgerüstet wurden. Die F-86 K war eine völlige Neukonstruktion, abgeleitet aus der F-86 D, und hatte nur noch sehr wenig mit den anderen Versionen vom Typ „SABRE“ gemeinsam. Der wesentlichste Unterschied zu der anderen „SABRE“ zeigte sich am Bug. Der Lufteinlauf war unterhalb der Nase angeordnet, was es ermöglichte den Rumpfbug als Radom auszuführen und dort das Such- und Feuerleitradar „AN/APG-37“ einzubauen. Ferner kam bei dieser Version noch der Feuerleitrechner „MG-4“ zum Einsatz. Die F-86 D hatte in späteren Versionen einen Behälter für bis zu 24 ungelenkte Raketen vom Typ Mighty Mouse. Bei der F-86 K wurden anstelle dieses Behälters wieder vier 20 mm Kanonen „M24A-1“ eingebaut, von denen jeweils zwei rechts und links vom Lufteinlauf positioniert wurden. Zwei Raketen AIM-9B „SIDEWINDER“ ergänzten diese schon sehr leistungsfähige Bewaffnung und machten die F-86 K zu einem ernst zu nehmenden Gegner im Luftkampf. In Abbildung 2.4 sind das Radom, der Lufteinlauf, sowie die rechten MG-Schächte gut zu erkennen. Insgesamt ist aber noch eine deutliche Ähnlichkeit zur Canadair CL-13 vorhanden. -8- 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Abbildung 2.4: F-86 K der Luftwaffe Auch in dieser „SABRE“ wurde ein Schleudersitz der Firma Martin Baker nachgerüstet, der eine Weiterentwicklung des in der CL-13 eingesetzten Typs war. Die Bundeswehr erhielt von diesem Typ 88 Flugzeuge, die in Turin in Lizenz gefertigt wurden. Leider fehlte der Luftwaffe zum Zeitpunkt der Auslieferung das nötige Personal um die Maschinen alle in die Luft zu bringen, daher wurde ein Teil von ihnen bei der Firma Dornier konserviert abgestellt. Aus den ursprünglich drei geplanten Allwettergeschwadern wurde somit letztendlich nur eins, das JG 74 „Mölders“. „Die letzten 45 F-86 K besaßen im Gegensatz zu den 43 ersten vergrößerte Flächenendstücke und trugen daher die Bezeichnung F-86K-NF (»Neue Fläche«)“ 4 Da im Mai 1964 bereits die ersten Starfighter nach Deutschland geliefert wurden, sollte die Ära der F-86 K nicht lange dauern. Bis 1966 waren alle in der Luftwaffe vorhandenen Maschinen entweder verschrottet oder verkauft und durch die F-104G ersetzt worden. 2.1.4 Armstrong Whitworth „SEA HAWK“ Als die Hawker Werke sich zur Entwicklung dieses Flugzeuges entschlossen war die Zielsetzung ein Jagdflugzeug für die Royal Air Force (RAF) zu entwickeln. Doch die RAF zeigte keinerlei Interesse an der Konstruktion, und so wurde das entstandene Kampfflugzeug 4 Dressel/Griehl, „Flugzeuge...“, S.19 -9- 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) auf die Bedürfnisse der Marine abgestimmt. Es wurde eine motorgetriebene Faltvorrichtung in die Tragflächen integriert sowie Katapultbeschläge und ein Fanghaken installiert. Am Ende der Entwicklung war ein Marinejagdbomber und Seeaufklärer entstanden, der im September 1948 zu seinem Erstflug startete. Im Jahre 1953 ging die Produktion auf die Firma Sir Armstrong Whitworth Aircraft Ltd über. Für die Marineflieger wurden die Baumuster Mk.100 als Jagdbomber und Mk.101 als Seeaufklärer beschafft. Insgesamt wurden 34 Luftfahrzeuge gekauft, jeweils 17 von jedem Typ, und im Zeitraum September 1958 bis April 1959 an die Marineflieger ausgeliefert. Beide Baumuster trugen ein Triebwerk der Firma Rolls Royce Nene vom Typ „R.N.6 Mk.103“ mit Zentrifugalverdichter, dessen Abgasstrahl in zwei Schubdüsen gegabelt wurde, was die Nutzung des Heckrumpfes für einen großräumigen Tank ermöglichte. Ihre Basisbewaffnung bestand aus vier 20mm „British Hispano Mk.5“ Kanonen sowie Aufhängungen für Zusatztanks und Bomben. Die „SEA HAWK“ musste ein breites Aufgabenspektrum abdecken, das sich von Kampfunterstützung der eigenen Seestreitkräfte z.B. bei amphibischen Operationen bis hin zu Kampfeinsätzen gegen feindliche See- und Luftstreitkräfte sowie gegen Küstenziele erstreckte. Für diese Aufgaben wurden die Waffenlaststationen unter den Tragflächen mit bis zu vier 227 kg Bomben oder bis zu zwanzig 12,7 cm Raketen beladen. Abbildung 2.5: Armstrong Whitworth „SEA HAWK“ - 10 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Die Mk.101 hatte für Aufklärungsmissionen ein Bordradar vom Typ „Ekco 38B“, das sich in einem Radarbehälter an einer der Außenlaststationen unter der rechten Tragfläche befand. Der zugehörige Schirm war im Cockpit anstelle eines Waffenzielgerätes platziert. Im Jahre 1964 wurden noch Versuche unternommen die Bewaffnung durch die AIM-9B und 70mm Luft-Boden Flugkörper zu verbessern, doch da man sich schon im Jahre 1960 für die Umstellung auf F-104 bzw. RF-104 entschieden hatte und diese dann auch im Jahre 1963 begann, blieb es hier bei der Testphase. 2.1.5 Fairey 17 „GANNET“ AS Mk.4 Die Fairey 17 „GANNET“ entstand aufgrund einer Ausschreibung der Royal Navy für ein trägergestütztes U-Boot-Jagdflugzeug mit faltbaren Tragflächen. Als Trägerflugzeug besaß es einen Fanghaken sowie zwei Propellerturbinen, welche in einem Block vereint waren, parallel liefen und jeweils eine der beiden Luftschrauben antrieben. Dieser Antrieb ermöglichte eine extrem kurze Startstrecke und trotzdem eine hohe Reichweite, da im Reiseflug eine der beiden Turbinen auf Leerlauf geschaltet wurde und nur mit einem Propeller geflogen wurde. So konnte viel Treibstoff gespart werden. Die beiden hintereinander angeordneten Luftschrauben sind in Abbildung 2.6 zu erkennen. Die dreisitzige, leistungsgesteigerte Version AS Mk. 4 absolvierte im Jahre 1956 ihren Erstflug. Sie war mit dem Triebwerksblock Bristol Siddley „Double Mamba ASM.D.3“ ausgestattet. - 11 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Abbildung 2.6: Fairey 17 „GANNET“ Die Maschinen, die für die deutsche Marine beschafft wurden, stammten aus einem Fertigungslos, das eigentlich für die Royal Navy bestimmt war, dessen Auslieferung jedoch unterblieb, da die Maschine den Anforderungen der Engländer nicht genügte. Andererseits war dies auch ein Grund sich für die „GANNET“ zu entscheiden da sie zum Zeitpunkt des Kaufentscheids direkt verfügbar war und nicht erst noch produziert oder gar entwickelt werden musste. Die Maschinen sollten als U-Boot-Jäger und Seefernaufklärer zusammen mit den anderen Marinekampfflugzeugen zum Schutz der Seewege über der Nordsee und zur Bekämpfung gegnerischer U-Boote und Überwassereinheiten eingesetzt werden. Dazu befand sich unter dem Rumpf in einem ausfahrbaren Radom das Suchradar. Im Waffenschacht konnten zwei Torpedos, zwei Fallschirmminen, Bomben, Wasserbomben oder Ortungsbojen mitgeführt werden. Zusätzlich war es möglich bis zu 16 Raketen unter den zweifach faltbaren Tragflächen einzurüsten. - 12 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Abbildung 2.7: Die zweifach faltbare Tragfläche der „GANNET“ Insgesamt wurden 16 dieser Flugzeuge beschafft und bis zum Jahr 1968 geflogen. Dann wurden sie durch die leistungsstärkere Bréguet „ATLANTIC“ ersetzt und bei den Vereinigten Flugtechnischen Werken in Bremen eingemottet, wo sie bis auf eine, die an ein Museum ging, Anfang der 70er Jahre verschrottet wurden. 2.1.6 Cessna T-37 und Northrop T-38 „TALON“ Diese beiden Flugzeugtypen werden auf der Sheppard AFB, Texas, USA als Schulflugzeuge eingesetzt. Es sind beides Strahlflugzeugtrainer, die dort im Rahmen des „European NATO Joint Jet Training“ unter amerikanischen Hoheitsabzeichen eingesetzt werden. Bei der Cessna liegen die beiden Sitze nebeneinander, was die Kommunikation zwischen Fluglehrer und -schüler sehr erleichtert und ein schnelles Eingreifen des Lehrers ermöglicht. In Verbindung mit den noch relativ gutmütigen Flugeigenschaften macht diese Eigenschaft die Cessna zum idealen Trainingsflugzeug für die fliegerische Grundausbildung mit Strahlflugzeugen. Abbildung 2.8: Cessna T-37 - 13 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Bei der T-38 liegen die beiden Sitze klassisch hintereinander. Sie wird aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit zur Vermittlung des taktischen Überschallfluges eingesetzt. Abbildung 2.9: Northrop T-38 „TALON“ Beide Flugzeugmuster werden in Sheppard bis heute zur Pilotenausbildung genutzt. - 14 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) 2.2 Transport- und Verbindungsflugzeuge In diesem Kapitel zeigt sich besonders gut, wie bei der Aufstellung der Bundeswehr Flugzeuge ausgewählt wurden. Da man noch über gar keine Luftfahrzeuge verfügte und auch nicht selbst entwickeln durfte, wurde für jeden Bedarfszweck ein Flugzeugtyp ausgewählt und im Ausland gekauft. Neben dem anfänglichen Verbot der Entwicklung von Luftfahrzeugen hätte eine Neukonstruktion aber auch viel zu lange gedauert und ein schnelles Aufwachsen der Luftstreitkräfte wäre nicht möglich gewesen. So wurden für die unterschiedliche Einsatzzwecke „einfach“ Flugzeugtypen ausgewählt und dann für die drei TSKs beschafft. Kostenüberlegungen spielten hierbei noch keine große Rolle, da man die meisten Flugzeuge von befreundeten Streitkräften im Rahmen von Rüstungshilfe kostenlos bekam. Leider spielten auch Wartungs- und Instandhaltungsüberlegungen bei der Auswahl keine große Rolle, was sich in der großen Vielfalt der beschafften Flugzeugtypen widerspiegelt. So wurde eine große Anzahl unterschiedlichster Flugzeugtypen (jedoch von denen wiederum nur eine kleine Stückzahl) beschafft. 2.2.1 Piper L-18 C „SUPERCUP“ Die Piper „SUPERCUP“ wurde in den USA gebaut und erfreute sich dort vor allem bei den Sportfliegern großer Beliebtheit, da sie außerordentlich gutmütige Flugeigenschaften besaß. Sie wurde auch als Verbindungs- und Schulflugzeug eingesetzt. Die L-18C, die militärische Ausführung der Piper PA-18, war das erste Schulflugzeug für Piloten der im Aufbau befindlichen deutschen Streitkräfte. Sie war ein Doppelsteuerung, einmotoriges, wobei propellergetriebenes, Flugschüler und zweisitziges -lehrer Schulflugzeug hintereinander saßen. mit Die Zweiblattluftschraube wurde von einem 4-Zylinder-Boxermotor Continental C90-8F angetrieben und besaß noch keine Verstellmöglichkeit. - 15 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Abbildung 2.10: Amerikanische Piper L-18C Ferner musste die Luftschraube von Hand angeworfen werden, da der Motor nicht über einen Anlasser verfügte. Die Luftwaffe erhielt in den Jahren 1955 und 1956 40 dieser Flugzeuge im Rahmen des MDAP. Sie wurden in den zwei Flugzeugführerschulen und dem Fluganwärterregiment zu Schulungs-, und Auswahlzwecken genutzt. Bereits im Jahre 1957 begann die Ablösung der Piper durch die Do-27, 1963 führte die Luftwaffe die Piaggio P-149D zur Auswahlschulung ein. So wurden die Piper den entstandenen Bundeswehrflugsportgruppen überlassen, und als diese 1980 aufgelöst wurden, an zivile Flugsportclubs verkauft. Viele dieser Flugzeuge fliegen noch heute als „Oldtimer“. 2.2.2 Pützer „ELSTER B“ Die Pützer Elster ist in militärischer Hinsicht eher unbedeutend, denn sie wurde in der Bundeswehr nicht für militärische Zwecke eingesetzt. Sie flog in den Flugsportgruppen, die in allen drei Teilstreitkräften entstanden waren. Dieses Flugzeug wurde dort für den allgemeinen Sportflug, für die Ausbildung sowie für das Schleppen von Segelflugzeugen benutzt. Besonders für die Schulung zur Erlangung der Flugscheine A und C war sie sehr gut geeignet, da sie eine niedrige Flächenbelastung, eine große Leistungsreserve, gutmütige Flugeigenschaften und eine robuste Bauweise besaß. - 16 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Die Entwicklung der Pützer geht auf einen Motorsegler zurück, aus dem sie abgeleitet wurde. Sie wurde bei der deutschen Firma Alfons Pützer KG entwickelt und startete 1955 zu ihrem Erstflug. Die Bundeswehr kaufte insgesamt 24 Flugzeuge des Typs Elster B, der mit einem stärkeren Triebwerk von Continental ausgestattet war. Bereits 1978 schied dieses Luftfahrzeugmuster aus der Bundeswehr aus und wurde an die jetzt zivil geführten Flugsportgruppen verkauft. 2.2.3 CCF „HARVARD“ Mk. IV Die Entwicklung dieses Flugzeugtyps geht auf die 30er Jahre und die Firma North American zurück. Die ursprüngliche Bezeichnung war North American AT-6. Die Maschine war ein zweisitziger, propellergetriebener Tiefdecker, der von der Firma Canadian Car and Foundry in Lizenz gefertigt wurde und die Bezeichnung CCF „HARVARD“ Mk. IV bekam. Sie wurde durch einen 9-Zylinder-Sternmotor angetrieben und besaß einen Verstellpropeller mit konstanter Drehzahl. Abbildung 2.11: eine Harvard der RCAF - 17 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Auffällig war bei dieser Maschine die große Cockpitabdeckung, die es der Besatzung ermöglichte nach oben in alle Richtungen aus dem Flugzeug schauen zu können. Sie wurde als Trainer für Fortgeschrittene eingesetzt und diente der Vorausbildung vor den ersten JetFlugstunden. Außerdem diente sie zur Zieldarstellung bei der Ausbildung von Jägerleitoffizieren: Bei den Landekontroll- und Flugsicherheitslehrgängen wurden mit ihr Platzanflüge durchgeführt. Insgesamt war sie aber nur eine Übergangslösung, bis die strahlgetriebenen Fouga/Messerschmitt CM 170R „MAGISTER“ zur Auslieferung in die Truppe kamen. „Erwähnenswert ist auch die Verwendung der „Harvard“ als kunstflugtaugliches Übungsflugzeug bei der FFS-A in der Zeit von 1959 bis 1962. Am 8. September 1959 trat das Kunstflugteam der Schule mit vier Maschinen auf dem Flugtag in Landsberg erstmals in die Öffentlichkeit. (...) Nach dem unvorhersehbaren Absturz von vier F-104 der Kunstflugstaffel der WaSLw 10, am 19. Juni 1962, verbot das BMVg alle weiteren Aktivitäten in diesem Bereich.“ 5 2.2.4 „PIAGGIO“ P-149 D Noch in der Vorbereitungsphase der Wiederbewaffnung der deutschen Streitkräfte suchte man nach einem modernen Schulflugzeug für die Luftwaffe. Ende 1955 kam ein Angebot von der italienischen Firma Piaggio, die ihre P-149D als bis zu fünfsitziges Mehrzweckflugzeug vorstellte. Bei der Vorführung der Maschine zeigte sich, dass dieses Flugzeug nur sehr schwer ins Trudeln zu bringen war und insgesamt die Flugleistungen als gut, auf jeden Fall besser als die der Saab „SAFIR“ bezeichnet werden konnten, die man damals ebenfalls in Erwägung gezogen hatte. So wurde die P-149 D für die Luftwaffe in viersitziger Ausführung mit Doppelsteuer und einer Vollsicht-Tropfenhaube beschafft. Sie war mit einem 6-Zylinder-Boxermotor vom Typ Lycoming GO-480-B1A6 ausgestattet, der einen Dreiblatt-Verstellpropeller antrieb. 5 Dressel/Griehl, „Flugzeuge...“, S.105 - 18 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Außerdem besaß sie ein elektrisch einziehbares Dreipunktfahrgestell und eine komplette Blindflug- und Navigationsausrüstung. Abbildung 2.12: P-149D „Pidschi“ Insgesamt wurden von diesem Luftfahrzeug 265 Stück beschafft, die in vielen Bereichen Anwendung fanden. Zunächst wurden sie für die fliegerische Anfangsausbildung bei der FFSS eingesetzt und übernahm später bei Luftwaffe und Marine eine Zweitrolle als Verbindungsflugzeug. Sie ersetzte schließlich auch die Piper L-18 und die „Harvard“ der einzelnen Schulen. Durch den intensiven Schulbetrieb traten aber auch Mängel an den Flugzeugen auf, die bis zu ihrer Behebung zeitweise zur Sperrung des gesamten Flugzeugbestandes führten. Diese Mängel wurden durch die Firma Focke-Wulf bzw. ihrer Nachfolgerin Vereinigte Flugtechnische Werke behoben, so dass das Luftfahrzeug bis 1990 verwendet werden konnte. 2.2.5 Dornier Do-27 A/B Nach dem 2.Weltkrieg wurde durch die Siegermächte die Konstruktion, Produktion und der Betrieb von Luftfahrzeugen in Deutschland verboten, und dieses Verbot blieb bis zum 08.05.1955 bestehen. So war die Firma Dornier gezwungen ihren Firmensitz nach Madrid in Spanien zu verlegen. Dort entstand im Jahre 1953 im Auftrag des spanischen Luftfahrtministeriums der einmotorige Schulterdecker Do 25, aus dem die Serienvariante Do 27 hervorging. - 19 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Sie war mit einem klassischen Hochauftriebsflügel ausgestattet und zeichnete sich daher durch hervorragende Kurzstart- und Langsamflugeigenschaften aus. Es war mit ihr sogar möglich, bei entsprechendem Gegenwind, in der Luft zu stehen oder sogar rückwärts zu fliegen. Die Do 27 fand in allen drei TSKs Einsatz, jedoch vornehmlich bei den Heeresfliegern. Sie diente als leichtes Verbindungs-, Transport-, Aufklärungs-, Schul-, und Sanitätsflugzeug. In der Kabine befanden sich Sitzplätze für zwei Besatzungsmitglieder und vier Passagiere, aber es ließen sich auch eine Reihenmesskamera mit Überdeckungsregler oder zwei Tragen für den Verwundetentransport einsetzen. Abbildung 2.13: Do-27 der Heeresflieger Im Januar 1957 begann die Auslieferung an die Bundeswehr, jedoch schon Mitte der 60er Jahre erkannten die Heeresflieger, dass sich Hubschrauber besser für ihre Einsatzzwecke eigneten, so dass mit der Einführung von Hubschraubern die Zahl der verwendeten Do-27 rasch sank. Bei Luftwaffe und Marine kam es zu einer Ablösung durch die zweimotorige Do 28. So wurden die Do 27 im Rahmen von Verteidigungshilfen an andere Länder abgegeben oder an zivile Nutzer verkauft. 2.2.6 Lockheed T-33 A „SHOOTINGSTAR“ - 20 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Die T-33 A wurde konstruktiv aus der Lockheed F-80 A abgeleitet, indem man vor und hinter den Tragflächen jeweils eine Rumpfsektion einfügte und somit ein zweisitziges Schulflugzeug geschaffen hatte. Die F-80 wurde ursprünglich als Antwort auf die deutsche Me262 A-1a entwickelt, kam jedoch für die Kampfhandlungen in Europa zu spät. Außerdem zeigte sich bei Vergleichsflügen mit erbeuteten Me262, dass die F-80 leicht unterlegen gewesen wäre. Die T-33 A wurde durch ein geräuscharmes Allison J33-A-35 Radial-Einwellentriebwerk angetrieben, dessen Lufteinläufe links und rechts des Rumpfes kurz vor der Flügelwurzel realisiert wurden. Abbildung 2.14: Lockheed T-33A Strahlflugtrainer Im Zeitraum 1956 bis 1961 wurden insgesamt 192 dieser Luftfahrzeuge an die Luftwaffe ausgeliefert. Es gab sie in zwei unterschiedlichen Versionen : die T-33A-1-LO hatte noch den Rumpfbug der F-80, in den zwei Maschinengewehre integriert werden konnten (oder bei Fehlen der Bewaffnung Ballast mitgeführt werden musste) sowie die Version T-33A-5-LO, bei der im Bug ein Funkpeilsystem und ein Instrumentenanflugsystem integriert waren. Sie wurde bei der Luftwaffe hauptsächlich zur „Fortgeschrittenen Ausbildung von Piloten auf strahlgetriebenen Luftfahrzeugen“ , aber auch zum IFR-Anflugtraining und als schnelles Verbindungsflugzeug genutzt. - 21 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Mit der Verlegung der fliegerischen Ausbildung in die USA Anfang der 60er Jahre begann der Stern der T-33 A zu sinken. Dennoch dauerte es bis zum Jahre 1976, bis die letzte T-33 A ausgemustert wurde. 2.2.7 Fouga „MAGISTER“ CM-170 R Die CM-170 wurde von der Firma Portez-Air Fouga als leichter Strahltrainer für die französische Luftwaffe entwickelt und stellte den ersten in Serie produzierten Strahltrainer der Welt dar. Sie ist leicht an ihren zwei ungewöhnlichen Konstruktionsmerkmalen zu erkennen. Zum einen besitzt sie ein V-Leitwerk anstelle eines separaten Höhen- und Seitenleitwerks und zum anderen ist zur Verbesserung der Sicht im hinteren Cockpit eine Periskopanlage installiert, die in der Cockpitmitte aus der Kanzel herausragt. Abbildung 2.15: Fouga „MAGISTER“ CM-170R Ausgerüstet mit zwei Radial-Einwellen-Turboluftstrahltriebwerken Turboméca „Marboré IIA“ war sie das bis dahin einzige Strahlflugzeug, das gleichzeitig bei Luftwaffe und Marine eingesetzt wurde. Die Luftwaffe bestellte 234 Flugzeuge dieses Typs als Ersatz für die veralteten CCF „Harvard“ Mk. IV, wobei nur die ersten 40 Stück von Fouga in Frankreich hergestellt wurden, und die weiteren von der Flugzeug-Union-Süd in Deutschland in Lizenz gefertigt wurden. Die Marine besaß zeitweise 14 „MAGISTER“. - 22 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Während des Einsatzzeitraums untersuchte die Firma Martin Baker die Möglichkeit zwei Schleudersitze in die Zellenstruktur der Maschinen zu integrieren, und es wurden schließlich auch Ausschussversuche durchgeführt. Doch vor Abschluss der Entwicklung und dem endgültigen Einbau der Sitze entschloss man sich bereits für die Außerdienststellung der „MAGISTER“, so dass das Programm abgebrochen wurde. Mit der Verlegung der Strahlausbildung in die USA kam auch für dieses Flugzeug das Aus. Über 100 Luftfahrzeuge kaufte die französische Industrie zurück um sie nach einer Umrüstung und Verbesserung an Algerien, Belgien, Israel, Marokko und Togo weiterzuverkaufen. Der Rest wurde zu Ausstellungsstücken oder wurde z.T. nach Beschussversuchen verschrottet. 2.2.8 Douglas C-47 D „SKYTRAIN“ Eigentlich hatte sich der Führungsstab Luftwaffe bei der Aufstellung der Lufttransportverbände für das französische Luftfahrzeugmuster Nord 2501 „NORATLAS“ entschieden. Leider verzögerte sich die Auslieferung dieser Flugzeuge aber. So erhielt die Bundeswehr zur Deckung der dringend benötigten Lufttransportkapazität aus den USA 20 Flugzeuge vom Typ C-47 D „SKYTRAIN“ der Firma Douglas. Dieses Flugzeug wurde aus dem wohl erfolgreichsten Transportflugzeug der Luftfahrtgeschichte, der Douglas Commercial DC-3 „DAKOTA“ abgeleitet und ist deren militärische Version mit verstärktem Kabinenboden. Sie ist ein Ganzmetall-Tiefdecker ohne Druckkabine und wird von zwei 14-ZylinderDoppelsternmotoren vom Typ Pratt & Whitney R-1830-90B angetrieben. Diese wiederum treiben zwei verstellbare Dreiblattluftschrauben mit konstanter Drehzahl an. - 23 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Abbildung 2.16: amerikanische C-47 D „SKYTRAIN“ Mitte bis Ende des Jahres 1957 erhielt die Bundeswehr die 20 Maschinen. Ihnen wurden im Rahmen der vorgeschriebenen Inspektionen in Europa standardisierte Avionik eingebaut bzw. nachgerüstet. Sie wurden jedoch schon nach kurzer Nutzungszeit wieder in Reserve gestellt, denn bald nach ihrer Auslieferung trafen auch die „NORATLAS“ ein. Sie wurden allerdings nicht direkt verkauft oder verschrottet, sondern erst einmal für andere Nutzungszwecke umgerüstet. So wurden z.B. 14 Luftfahrzeuge an die Flugvermessungsstaffel der Fernmelde-, Lehr- und Versuchsabteilung 612 abgegeben, die sie als Hörsaal- und Vermessungsflugzeug einsetzte. 1962 wurde zusätzlich ein Flugzeug mit einer kompletten Avionikausstattung der F-104G ausgestattet um Flugzeugführer in einem fliegenden Hörsaal an den neuen Navigations- und Feuerleitgeräten auszubilden. Am 26.März 1976 wurde die letzte „SKYTRAIN“ ausgemustert. Leider gingen zwei C-47 bei Flugunfällen verloren, bei denen auch die gesamte Besatzung den Tod fand. Die restlichen Flugzeuge wurden verkauft, wobei heute noch eins im Deutschen Museum in München steht. 2.2.9 Nord Aviation N 2501 „NORATLAS“ Die N2501 wurde aus der Gotha GO 242 abgeleitet, wobei die wesentlichen Merkmale von der französischen Nord Aviation übernommen wurden. So war die „NORATLAS“ an den Merkmalen zentrale Rumpfgondel, doppelter - 24 - Leitwerksträger, Schulterdecker und 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) durchgehender Laderaum mit Heckladetor erkennbar. Sie wurde als taktisches Kampfzonenund Mittelsreckentransportflugzeug eingesetzt. In diesem Aufgabenspektrum war es möglich sie für den Truppen-, Fallschirmjäger-, Verwundeten- und Lastentransport einzusetzen. Abbildung 2.17: N 2501 „NORATLAS“ Die Luftwaffe bestellte insgesamt 186 Flugzeuge dieses Typs, die von zwei 14-ZylinderSternmotoren angetrieben wurden. Dabei wurden die meisten von einem deutschen Firmenkonsortium in Lizenz gefertigt, welches sich aus den Firmen HFB, Weserflug und Siebel ATG zusammensetzte. Die Lizenzbauten erhielten die Typenkennzeichnung N2501D. Neben den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten im Lufttransport wurden einzelne Maschinen aber auch zur Ausbildung von z.B. Kampfbeobachtern für die neu einzuführenden Luftfahrzeuge RF-4E eingesetzt. Ab 1968 wurde die „NORATLAS“ nach und nach durch die C-160 „TRANSALL“ ersetzt, wobei einige Luftfahrzeuge in den Luftstreitkräften verschiedener Länder Südeuropas und Nordafrikas eine neue Verwendung fanden. Andere wurden als Ausstellungsstücke an Bundeswehrverbände oder Museen übergeben, und der Rest wurde verschrottet. 2.2.10 Hunting Percival „PEMBROKE“ C Mk. 54 Die Hunting Percival „PEMBROKE“ ging auf einen Auftrag der Royal Air Force aus dem Jahre 1951 zurück. Sie war Nachfolger der Percival P-50 „PRINCE“, deren Flugleistungen sich durch eine Vergrößerung der Tragfläche und eine Verbesserung des Rumpfwerkes - 25 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) erheblich steigern ließen. Die Besatzung der „PEMBROKE“ bestand aus vier Personen, und in der Kabine hatten 10 bis 14 Passagiere Platz. Durch die Kombination von recht kompakter Bauweise mit doch beachtlicher Transportkapazität konnte sie ein beachtliches Aufgabenspektrum abdecken. So wurde sie nicht nur für leichte Transporte, sondern auch als Reise-, Verbindungs-, Fotovermess-, Flugvermess-, sowie Ausbildungsflugzeug eingesetzt. Die zur Vermessung eingesetzten Luftfahrzeuge waren mit einer speziellen Rumpfnase aus Glas ausgestattet, die den Einbau einer Fotokamera ermöglichte. Abbildung 2.18: Hunting Percival „PEMBROKE“ Die Pembroke wurde insgesamt über den Zeitraum von 1957 bis 1975 bei der Bundeswehr verwendet, wobei sie in allen drei Teilstreitkräften zum Einsatz kam. Zahlenmäßig bedeutete dies, dass die Luftwaffe über 23, das Heer über 4 und die Marine über 6 Luftfahrzeuge dieses Typs verfügten. Als man an den Tragflügelholmen einzelner Flugzeuge Anrisse entdeckte, entschloss man sich zu einer vorzeitigen Ausmusterung der „PEMBROKE“. Die meisten Flugzeuge wurden an zivile Unternehmen verkauft oder verschrottet. Einige gingen auch an die neu entstandene Messstelle der Bundesanstalt für Flugsicherung, die aus der Flugvermessungsstaffel hervorgegangen war und für die Vermessung der zivilen wie auch der militärischen Navigationseinrichtungen zuständig war. Die letzte „PEMBROKE“ verließ die Bundeswehr im Oktober 1975. - 26 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) 2.2.11 Grumman HU-16 D „ALBATROSS“ Die Entwicklung dieses Flugzeuges geht bis auf das Jahr 1944 zurück. Denn schon da gab die USAF den Auftag zur Entwicklung eines Amphibienflugzeuges, das sowohl auf dem Land landen konnte, als auch auf dem Wasser zur Aufklärung und Seenotrettung eingesetzt werden konnte. Um das Aufgabenspektrum des Such- und Rettungsdienstes im küstennahen Bereich wahrnehmen zu können stellte sich bei der Marine schnell heraus, dass die hierfür eingesetzten Hubschrauber mit ihrem Leistungsspektrum nicht ausreichten. So wurden zunächst fünf, später nochmals drei der Amphibienflugzeuge HU-16B von der USAF übernommen. Nach einer Modernisierung Anfang der 60er Jahre erhielten sie die Bezeichnung HU-16D. Abbildung 2.19: Grumman „ALBATROSS“ Bei der Bundesmarine wurden sie ausschließlich für den Seenotrettungsdienst eingesetzt. Da die zwei 9-Zylinder-Sternmotoren vom Typ Curtiss-Wright R-1820-76A beim Wasserstart jedoch sehr viel Sprit verbrauchten, starteten die Maschinen meist in Kiel-Holtnau zum SAREinsatz um damit mehr Flugzeit zu erreichen. Normalerweise wurde ein solcher SAR-Einsatz mit vier Besatzungsmitgliedern durchgeführt, es konnten jedoch bis zu zwölf Verletzte auf Tragen transportiert werden. Auch die technische Ausstattung der Maschinen war voll und ganz auf den SAR-Einsatz abgestimmt. So verfügten sie über eine Kommunikationsanlage, die vom UHF-, über VHFund HF- sogar bis in den LF-Bereich senden und empfangen konnte. Außerdem hatten sie - 27 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) einen Radiokompass, LORAN, TACAN, einen Markierungsfeuerempfänger, einen UHFPeiler, einen VOR-Empfänger sowie einen Gleitpfadempfänger und einen Radarhöhenmesser. Leider konnte durch die geringe Anzahl an Lfz und die relativ lange Instandsetzungsphase bei der Betreuungsfirma Focke-Wulf ein reibungsloser Einsatzbetrieb nicht gewährleistet werden. Hinzu kam, dass mit der Einführung des Hubschraubers „SEA KING“ das Einsatzspektrum der „ALBATROSS“ effektiver abgedeckt werden konnte, und somit wurden die Amphibienflugzeuge im Jahre 1971 augemustert. Nichtsdestotrotz konnten mit ihnen während der SAR-Einsätze 44 Menschen aus unmittelbarer Lebensgefahr gerettet werden. 6 2.2.12 De Havilland DH-114 „HERON“ 2 D Als Franz-Josef Strauß gerade das Amt des Verteidigungsministers übernommen hatte, wurde auf seinen Beschluss hin dem BMVg zusätzlich zur Fahrbereitschaft auch noch eine Flugbereitschaft hinzugefügt. Die ersten Maschinen der vorerst in Nörvenich aufgestellten und später nach Köln-Wahn verlegten Flugbereitschaft BMVg waren zwei von der englischen Firma De Havilland übernommene DH-114 “HERON” 2 D. Sie wurden aus der “HERON” Serie 1 abgeleitet und besaßen im Gegensatz zu ihren Vorgängern ein vollkommen einziehbares Fahrwerk. Abbildung 2.20: De Havilland „HERON“ 6 Dressel/Griehl, „Flugzeuge...“, S.140 - 28 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Angetrieben wurde die “HERON” von vier 6-Zylinder-Reihenmotoren vom Typ DH “Gipsy Queen 30 Mk.2”, die jeweils eine verstellbare Zweiblattluftschraube auf Drehzahl brachten. Da bis auf das Fahrwerk sonst nichts gegenüber dem Vorgängermodell geändert wurde, zeichnete sich die “HERON” 2 D durch verbesserte Flugleistungen aus, die auf den wesentlich geringeren Luftwiderstand zurückzuführen waren. Während zwei Mann als Cockpitbesatzung notwendig waren, konnte der Innenraum wahlweise mit 6 bis 17 Sitzen ausgestattet werden um die “speziellen Aufträge” für das BMVg erledigen zu können. Nach nur fünf Jahren beschloss das BMVg 1962 die beiden Lfz außer Dienst zu stellen. Sie wurden an britische Zivilunternehmen verkauft und durch Maschinen des Typs Lockheed “JET STAR” ersetzt. 2.2.13 Convair CV-340 und CV 440 Die Convair 340 wurde konstruktiv aus ihrem Vorgänger, der CV 240 abgeleitet, indem man jeweils eine Rumpfsektion vor und hinter dem Tragflügel einfügte und somit die Sitzplatzund Transportkapazität erhöhte. Gleichzeitig erhielt sie ein stärkeres Triebwerk um die gestiegene Gesamtmasse aufzuwiegen. Abbildung 2.21: Convair CV 340 - 29 - 2 Luftfahrzeuge der Erstausstattung (1956-1965) Die CV 440 wurde wiederum aus der 340 abgeleitet, indem man weitere Modifikationen am Triebwerk vornahm und die Schallisolierung der gesamten Kabine verbesserte. Bei der Bundeswehr wurden eine CV340 und fünf CV440 eingesetzt, die alle von der Flugbereitschaft BMVg geflogen wurden. Sie waren als Transportflugzeug mittlerer Reichweite konzipiert und mit zwei Pratt & Whitney R-2800-CB 16 (CV 340) bzw. R-2800CB 17 (CV 440) ausgestattet. Diese 18-Zylinder-Doppelsternmototoren trieben jeweils eine Dreiblatt-Verstellluftschraube an. Die Flugzeuge trafen zwischen 1959 und 1967 bei der Flugbereitschaft ein und wurden dort mit einer Besatzung von drei bis vier Mann geflogen, wobei ein Teil der Besatzung als Kabinenpersonal fungierte. Im Jahre 1970 verkaufte die Bundeswehr zwei der Maschinen an die schweizer Fluggesellschaft Swissair, so dass man nur noch über vier dieser Flugzeuge verfügen konnte, diese wurden dann in den Jahren 1973 und 1974 ausgesondert. - 30 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) In den 60er und 70er Jahren sollte die Bundeswehr eine grundlegende Erneuerung ihres Luftfahrzeugparks vollziehen. Nachdem die Grundausstattung in den Aufstellungsjahren der Bundeswehr nun beschafft war und auch erste Erfahrungswerte mit den vorhandenen Luftfahrzeugen und ihrer Wartung und Instandsetzung gemacht worden waren, war es nun möglich, ohne großen Zeitdruck neue Waffensysteme auszuwählen, die die recht zusammengestückelt wirkende Erstausstattung ersetzen konnten. Der Trend in dieser Zeit ging ganz eindeutig weg von vielen, stark spezialisierten Mustern hin zu Flugzeugen, die als Standardausrüstung in verschiedenen Varianten genutzt wurden. Zu nennen ist hier in erster Linie der F-104 „STARFIGHTER“, der in dieser Zeit in vielen westlichen Streitkräften eingeführt und mit Erfolg eingesetzt wurde. In der Literatur wird diese Zeit oft sogar als „STARFIGHTER-Ära“ bezeichnet. Auch war es erstmalig möglich neue Konstruktionen zu testen und auszuwählen, da man nicht mehr unter dem Zeitdruck des schnellen Aufwuchses stand, der für die Erstausstattung prägend war. Zwar konnte man sich noch nicht dazu durchringen eigene Konstruktionen in Auftrag zu geben, aber zum einen war die deutsche Luftfahrtindustrie auch noch nicht so weit einen eventuellen Technologievorsprung vor z.B. den USA in ein Flugzeug umzusetzen, zum anderen war es auch nicht nötig, da auf dem Markt ausreichend neue und für die damalige Zeit gute Konzepte auf dem Markt waren. Denn in vielen westlichen Streitkräften war zu diesem Zeitpunkt eine Erneuerung notwendig, was zu einer Serie von Neuentwicklungen führte. So wurden hauptsächlich amerikanische Konstruktionen angeschafft, die sich dort schon bewährt hatten und mit denen schon erste Erfahrungen gemacht worden waren. Bemerkenswert ist auch die Anzahl der Luftfahrzeuge, die in dieser Zeit angeschafft wurden. Denn während zur Erstausstattung zwangsläufig eine große Menge an Flugzeugen gekauft werden musste, so ist auch die Zahl von insgesamt 2405 Luftfahrzeugen, die im Rahmen der Folgeausstattung beschafft wurden, im Vergleich zu heutigen Vorgaben sehr hoch. - 31 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) Diese Zahl setzte sich wie folgt zusammen: • 1406 strahlgetriebene Kampfflugzeuge • 233 strahlgetriebene Schulflugzeuge • 291 propellergetriebene Transportflugzeuge • 134 mittlere Transporthubschrauber • 341 Mehrzweckhubschrauber Und dies alles, obwohl noch einige der in der Erstausstattung beschafften Muster zumindest vorläufig weiter verwendet wurden. Diese neue Ausstattung bedeutete für die technischen Abteilungen einen deutlichen Technologiesprung, der bewältigt werden musste. Doch im Gegensatz zu den ersten Jahren brauchten nicht mehr so viele unterschiedliche Muster betreut zu werden. 3.1 Kampfflugzeuge Für die nächsten Jahre bildeten die Waffensysteme • F-104 (mit 4 Varianten) • G-91 (mit 3 Varianten) • F-4 (mit 3 Varianten) die Standardausrüstung der fliegenden Kampfverbände der Luftwaffe und Marine, wobei sich die Heeresflieger nach und nach immer mehr auf Hubschrauber als die am besten für ihre Einsatzzwecke geeigneten Luftfahrzeuge stützten. Die unterschiedlichen Varianten eines im Grunde gleichen Baumusters machten die Zentralisierung der Instandsetzungsarbeiten in Werften möglich, was zu kürzeren Standzeiten der einzelnen Luftfahrzeuge führte. Auch die Ausbildung des technischen und fliegenden Personals wurde wesentlich einfacher, da eine grundlegende Musterschulung für alle einheitlich durchgeführt werden konnte. - 32 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) 3.1.1 Lockheed F-104 „STARFIGHTER“ Der „STARFIGHTER” löste die F-86 ab, die schon allein deshalb nicht mehr zu fliegen waren, da die Beschaffung von Ersatzteilen immer schwieriger wurde. Er sollte für mehr als ein Vierteljahrhundert das Rückgrat der meisten fliegenden Einsatzverbände der Luftwaffe und Marine bilden. Die Entwicklung der F-104 ging auf eine Forderung der USAF nach einem ÜberschallInterceptor zurück. Im Rahmen der damals gültigen NATO-Strategie sollte ein Kampfflugzeug entwickelt werden, das im Rahmen der Offensiv-Verteidigung gegnerische Flugzeuge schon auf ihren Basen bekämpfen konnte. Diese Rolle als Jagdbomber wurde jedoch durch die hervorragenden Intercepteigenschaften dominiert. Gerade als Abfangjäger war die F-104 besonders gut geeignet, da sie z.B. in gut 2 ½ Minuten eine Höhe von 30000 Fuß erreichen konnte. Der „STARFIGHTER“ sollte später in fast allen NATO-Staaten zum Einsatz kommen. Die Besonderheiten der Konstruktion bestanden aus den extrem dünnen, schlanken, trapezförmigen und mit negativem V-Winkel am ebenso schlanken Rumpf angebrachten Tragflügeln und dem auf dem Seitenleitwerk aufgesetzten Höhenleitwerk. An den fünf Flügel- und Rumpfstationen konnten maximal 2200kg Außenlasten mitgeführt werden, wobei sich das Waffenspektrum von einfachen Bomben über Luft-Luft-Raketen bis hin zu thermonuklearen Bomben (USA) erstreckte. Nach einer zweijährigen intensiven Untersuchung beschloss der Verteidigungsausschuss im November 1958 die Beschaffung der F-104 für Luftwaffe und Marine in vier Varianten. Im Einzelnen waren dies: • 586 Maschinen vom Typ F-104G • 163 Maschinen vom Typ RF-104G • 30 Maschinen vom Typ F-104F • 137 Maschinen vom Typ TF-104G Die ersten Maschinen wurden ab 1960 ausgeliefert und zunächst von der Firma Lockheed Aircraft Corporation in Kalifornien produziert. Später wurden die Flugzeuge durch europäische Firmen in Lizenz gefertigt. Die Nutzungszeit des „STARFIGHTER“ zeichnet sich durch überdurchschnittlich viele Modifikationen am Luftfahrzeug aus. Nicht zuletzt die vielen Abstürze, die der F-104 im - 33 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) Volksmund den Beinamen „Witwenmacher“ gaben, waren der Auslöser für ca. 3000 technische Änderungen, die der Verbesserung bzw. Erhöhung der Lebensdauer, Einsatzbereitschaft und Flugsicherheit dienten. Abbildung 3.1: F-104 „STARFIGHTER“ Die vielfältigen Möglichkeiten der F-104 führten zu einem sehr breit gefächerten Einsatzspektrum. Die Versionen F-104F und TF-104G wurden bei Luftwaffe und Marine zur Pilotenausbildung eingesetzt. Die RF-104G war als taktischer Aufklärer konzipiert worden und wurde als solcher ebenfalls bei Luftwaffe und Marine eingesetzt. Bei ihr ergaben sich allerdings einige aerodynamische Probleme, die aus der Installation einer Ausbuchtung für Kamerasysteme an der Rumpfunterseite resultierten. Sie senkten die Grenzwerte der Überziehwarnanlage um 6%. Die wohl wichtigste Variante war die F-104G, die als allwetterfähiger, Hochleistungs-Tagund Nachtjäger bzw. schwerer Jagdbomber konzipiert war und bis 1975 das Standardwaffensystem bei Luftwaffe und Marine darstellte. Die vielfältige technische Ausstattung der Maschine stellte neue Herausforderungen an die Piloten und deren Ausbildung, die insgesamt fast 2000 Luftfahrzeugführer absolvierten. Zusätzliche Anforderungen ergaben sich durch die Vielzahl von unterschiedlichen Waffen, die die Jagdbomberversion an den Rumpf- und Unterflügellaststationen mitführen konnte. Das Waffenspektrum erstreckte sich von Spreng- und Schüttbomben über Feuerbomben, LuftBoden-Raketen und –Lenkflugkörper und Luft-Schiff-Lenkflugkörper bis hin zu taktischen Nuklearbomben. Nachdem in 31 Jahren Nutzungszeit insgesamt 1,9 Millionen Flugstunden mit den Varianten der F-104 erflogen wurden, endete die Ära „STARFIGHTER“ in den Jahren 1987 und 1988 - 34 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) bei Marine und Luftwaffe und schließlich 1991 mit dem Ablauf der Verkehrszulassung des letzten noch im Flugbetrieb befindlichen Lfz. Ersetzt wurde die F-104, insbesondere die Jagdversion, durch die F-4 „PHANTOM“, deren Einführung im Jahre 1971 begann. 3.1.2 Fiat G-91 Während einer NATO-Tagung 1952 in Lissabon wurde der Vorschlag für die gemeinschaftliche Entwicklung eines leichten Erdkampfflugzeuges gemacht. Eine genaure Spezifikation ergab sich ein Jahr später, als die Begriffe Light Weight Strike Aircraft (LWSA) und Light Weight Strike Reconnaissance (LWSR) definiert wurden und im Jahre 1956 zu einer Ausschreibung führten, bei der folgende Grundanforderungen an das zu entwickelnde Luftfahrzeug gestellt wurden: • Kurzstarteigenschaften • kurze Landestrecke • Wartung mit geringem Aufwand auch unter Feldbedingungen • Einsatz von weniger oder unbefestigten Pisten • Höchstgeschwindigkeit von etwa Mach 0,95 • Leergewicht von maximal 2200kg An der Ausschreibung beteiligten sich acht europäische Firmen, wobei sich die Firma Fiat mit ihrer aus der F-86K, die sie in Lizenz fertigten, abgeleiteten G-91 klar durchsetzten. Die Fiat G-91 war ein einstrahliger Tiefdecker, der als taktisches Gefechtsfeld Luftnahunterstützungskampfflugzeug für den Unterschall ausgelegt war und durch ein RollsRoyce Triebwerk vom Typ Bristol Orpheus 803D-11 angetrieben wurde. Das Triebwerk wurde nicht auf herkömmliche Weise angelassen, sondern mit Hilfe von Kartuschen „angeschossen“. - 35 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) Abbildung 3.2: Fiat G-91 Sie wurde bei der Bundeswehr zur Tagaufklärung mit hoher Geschwindigkeit in niedrigen Flughöhen, zur Erdkampfunterstützung für Bodentruppen sowie als leichter Jagdbomber für taktische Einsätze genutzt. Die Luftwaffe erhielt die G-91 in drei Varianten, wobei die G-91 R/3 die meistgenutzte und Standardversion war. Dieser Typ hatte zwei fest eingebaute Kanonen vom Typ DEFA 552 und konnte in der Rolle als Jagdbomber an vier Unterflügellaststationen bis zu 1000kg Waffen zuladen. Als Aufklärer wurden dort nur zwei Zusatztanks angebracht. In der Rumpfspitze über dem Lufteinlauf befanden sich dann drei Luftbildkameras. Der Nutzungszeitraum dieses Luftfahrzeugs in der Bundeswehr begann im Jahre 1961 mit der Auslieferung des ersten Flugzeugs an das AG 53 und endete 18 Jahre später im Jahre 1979. 3.1.3 McDonnell Douglas F-4 „PHANTOM II“ Über den Ersatz für die F-104G und die RF-104G wurde in der Bundeswehr zunächst viel gestritten. Dies resultierte nicht zuletzt aus der Vielzahl an möglichen Angeboten, die der damalige Markt bot. Die RF-4E wurde dann relativ schnell ausgewählt um den „STARFIGHTER“ als Aufklärer zu ersetzen. Doch vor der Beschaffung der F-4F wurde noch geprüft, stattdessen die Lockheed „LANCER“, Dassault „MIRAGE F1“, Northrop P530 (die spätere F-18 „HORNET“), eine verbesserte Northrop F-5, die Saab „VIGGEN“, die LTV V100 oder den „JAGUAR“ einzuführen. Doch schließlich entschied man sich auch bei der Jagd- und Jagdbombervariante für die „PHANTOM“, da die RF-4E schon vorhanden war und sich somit logistische Vorteile in der Instandhaltung ergäben. Zusätzlich überzeugte die „PHANTOM II“ durch ihre vielfältigen - 36 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) Möglichkeiten, die durch die Modifikationen für die Bundesluftwaffe, die zur Variante F-4F führten, noch verbessert wurden. In Folge des bisherigen Einsatzes bei der USAF war die „PHANTOM“ auch bereits weitgehend ausgereift, d.h. es mussten keine „Kinderkrankheiten“ mehr beseitigt werden. Der ursprüngliche Entwurf der F-4 „PHANTOM II“ Familie geht auf eine Studie zur Ablösung des einstrahligen Kampfflugzeuges McDonnell F3H „DEMON“ zurück. Zunächst wurde sie nur bei der US-Navy eingeführt, da sie als doppelsitziger, zweistrahliger und allwetterfähiger Überschalltiefdecker mit Faltflügeln und Fanghaken für den Einsatz von Flugzeugträgern aus konzipiert war. Ihre hervorragenden Leistungsmerkmale führten jedoch schnell dazu, dass auch die USAF dieses Muster übernahm. „Die F-4 war das erste Kampfflugzeug, das mit bordeigenem Radargerät Ziele aufspüren, erfassen und abfangen konnte“ 7 Die deutsche Version F-4F unterschied sich von der US-Version F-4E, aus der sie hervorgegangen war, durch ein verbessertes Bremssystem, ein Höhenleitwerk ohne Vorflügel, ein geändertes Cockpitlayout und ein vereinfachtes Radar. Die sonstigen Hauptkonstruktionsmerkmale, die zu einem sehr markanten Aussehen des Lfz führen, wurden unverändert übernommen. Im einzelnen sind dies: • tief angesetzter Tragflügel, mit positiver V-Stellung an den Außenflügeln • gepfeilter Stabilisator mit negativer V-Stellung • große gepfeilte Seitenflosse • klappbare Außenflügel • seitlich am Rumpf angebrachte Lufteinläufe Abbildung 3.3: F4-F „PHANTOM“ 7 Materialamt der Luftwaffe, „Nutzungs-Management ...“, S. 78 - 37 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) Neben den hervorragenden Flugeigenschaften und der hohen militärischen Nutzlast der Jagdund Jagdbomberversion bot auch der Aufklärer RF-4E wesentliche technische Neuerungen, die zu einem taktischen Vorteil führten. Hier ist insbesondere das Side Looking Airborne Radar (SLAR) zu nennen, das es erstmals ermöglichte ein Ziel aufzuklären ohne es direkt zu überfliegen. Außerdem kam bei der RF-4E eine Kombination aus optischen, Radar- und Infrarotsensoren zum Einsatz, die eine Aufklärung bei jedem Wetter möglich machte. Abbildung 3.4: RF4-E in Sonderlackierung des AG 51 „I“ Die erste für den Einsatz bei der Luftwaffe modifizierte F-4F „PHANTOM II“ absolvierte ihren Erstflug am 18. März 1973 bei McDonnell Douglas in St. Louis. Die Jagdvariante wurde ab 1974, der Jagdbomber ab 1975 an die Geschwader ausgeliefert. Die Aufklärerversion wurde bis zum Jahr 1994 benutzt. Ihre Aufgaben übernimmt jetzt z.T. der TORNADO ECR. Die F-4F wird nach der derzeitigen Planung frühestens 2002 durch das europäische Jagdflugzeug Eurofighter 2000 „TYPHOON“ ersetzt. Nach der jetzigen Planung werden die letzten „PHANTOM“ bis 2012 geflogen. - 38 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) 3.2 Transport-, Verbindungs- und Sonderflugzeuge Bei den Transport-, Verbindungs-, und Sonderflugzeugen sind folgende acht Typen zu nennen: • Dornier DO-28 „SKYSERVANT“ • Dassault Breguet „ATLANTIC“ • C-160 D „TRANSALL“ • HFB 320 „HANSA JET“ • Douglas DC-6B „LIFT MASTER“ • Lockheed C-140 „JETSTAR“ • Boeing 707 • VFW 614 Fokker Diese Flugzeugtypen wurden im Wesentlichen zusätzlich zur Erstausstattung beschafft, wenn sie auch nach und nach zur Ausmusterung der bisherigen Flugzeuge beitrugen. Gerade im Transportbereich stellte die „TRANSALL“ einen Technologiesprung dar, da ihre sehr guten Kurzstart und -landefähigkeiten, auch auf unbefestigten Pisten, neue Aufgabengebiete erschlossen. 3.2.1 Dornier Do-28 D „SKYSERVANT“ Die Do-28 D war sehr eng an ihre Vorgänger Do-28 A-1 und B-1 angelehnt. Es blieb bei den direkt an den Tragflächen angebrachten Triebwerksgondeln, dem für STOL ausgelegten Tragflügel und dem robusten Fahrwerk. Die wichtigste Modifikation wurde an der Zelle durchgeführt. So wurde der Rumpf um einiges vergrößert, so dass er kastenförmig wurde und zwischen 6 und 14 Passagiere oder bis zu 1200kg Lasten aufnehmen konnte. Als Kompromiss zwischen STOL-Fähigkeiten und akzeptablen Reisegeschwindigkeiten erhielten die Tragflächen im Außenbereich die Vorflügel der Do-28 A-1, wohingegen die - 39 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) Innenteile glatte Nasensegmente bekamen. Zur Verbesserung des Auftriebsverhaltens bei Start und Landung verwendete Dornier bei diesem Flugzeug Doppelspaltklappen. Insbesondere der geringe Wartungsaufwand machten die Maschine für das BMVg und den Haushaltsausschuss interessant. So zeichnete sich die Do-28 D durch einen sehr geringen Wartungsaufwand aus. Besonders der Ersatzteilvorrat konnte extrem klein gehalten werden, nicht zuletzt weil linkes und rechtes Triebwerk identisch und somit austauschbar waren. Abbildung 3.5: Dornier Do-28 D „SKYSERVANT“ Obwohl die Maschine insbesondere durch ihre STOL Fähigkeiten ein breites Einsatzspektrum abdecken konnte, wurden nur vier von ihnen beschafft. Diese wurden mit einer VIPAusstattung versehen und an die Flugbereitschaft im BMVg übergeben. Der Nutzungszeitraum der „SKYSERVANT“ erstreckte sich von 1970 bis 1994, wobei zwei Do-28 D mit einem Luftüberwachungssystem zur Aufspürung von Ölverschmutzungen auf See ausgerüstet wurden und die Bezeichnung Do-28 D-2(OU) erhielten. Diese beiden Flugzeuge wurden dann auch erst in den Jahren 1995 und 1996 ausgemustert. - 40 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) 3.2.2 Dassault Breguet BR-1150 „ATLANTIC“ Im März 1957 wurde eine multinationale Planungsgruppe der NATO gegründet, die die Rahmenbedingungen für ein neu zu entwickelndes „Maritime Patrol Aircraft“ (MPA) festlegen sollte. Als wichtigste Forderung ging die Verpflichtung zur bilateralen Zusammenarbeit aus der Planungsgruppe hervor. Die taktischen Forderungen wurden ein Jahr später an alle in Frage kommenden Hersteller verschickt, woraufhin die Firma Breguet ein Kooperationsabkommen mit den Firmen Avro, Dornier, Focker und Sud Aviation abschloss. Die beste Abdeckung des Einsatzspektrum mit gleichzeitiger multinationaler Zusammenarbeit in der Konstruktion und Produktion erfüllte die Breguet „ATLANTIC“, was sie schließlich auch zum Sieger der Ausschreibung machte. Obwohl sich die USA und Großbritannien aufgrund von zu starken eigenen Luftfahrt-Lobbys schon früh aus dem Programm zurückzogen wurde die „ATLANTIC“ in die Seestreitkräfte Frankreichs, Deutschland, der Niederlande und in die Luftwaffe Italiens eingeführt. Abbildung 3.6: Breguet BR 1150 „ATLANTIC“ Die Bundesmarine übernahm die ersten Flugzeuge dieses Typs offiziell am 26. Januar 1966. In der endgültigen Konzeption war sie ein zweimotoriger Tiefdecker, ausgestattet mit zwei Turboprop-Triebwerken vom Typ „Tyne MK 21“, dessen Einsatzspektrum die Seeraumüberwachung, die U-Boot-Suche, die U-Boot-Jagd sowie Such- und Rettungseinsätze vorsah. Die Maschine verfügt über ein Unterwasserortungssystem, ein Seeraumüberwachungsradar, ein System für elektronische Schutzmaßnahmen und ist mit Torpedos, Seeminen und/oder Wasserbomben bewaffnet. - 41 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) Nachdem am Höhen- und Seitenruder sowie an den Außenflächen Modifikationen zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit durchgeführt wurden, wurde in den Jahren 1971 bis 1987 die Bordelektronik und Waffentechnik kontinuierlich an neuere Standards angepasst. Seit 1993 läuft ein weiteres Programm, welches die Nutzungsdauer erneut erhöhen soll. Dabei soll durch den Einbau einer GPS-gestützten Lasernavigationsplattform, den Einbau eines Nachtsichtsensors und die Ergänzung bzw. den Austausch von Komponenten der Kommunikationsanlage die „ATLANTIC“ noch bis ins Jahr 2010 einsatzfähig gehalten werden. Die 14 noch einsatzfähigen Exemplare dieses Luftfahrzeugmusters in der Version MPA bilden noch heute das Rückgrat der Seeaufklärung und U-Boot-Bekämpfung in der Bundesmarine. 3.3.3 C-160 D „TRANSALL“ Das Waffensystem C-160 D „TRANSALL“ resultierte aus einer deutsch-französischen Zusammenarbeit zur Entwicklung eines Nachfolgers für die „NORATLAS“. Hierzu gründeten die Regierungen der beiden beteiligten Ländern 1959 eine Arbeitsgemeinschaft „TRANSporter ALLianz“, die später auch namensgebend für das Luftfahrzeugmuster sein sollte. Doch schon anlässlich der Projektierung ergaben sich vielfältige Probleme. So strebte Frankreich ein Transportflugzeug an, das gleichzeitig für strategische Einsätze verwendbar war. Deutschland hingegen verlangte nach einem Mittelstrecken-Kampfzonentransporter mit STOL-Fähigkeiten. Schließlich einigte man sich auf eine mittleres Transportflugzeug mit einer Nutzlast von 8to. Die Entwicklung und Fertigung sollte gleichmäßig auf deutsche und französische Firmen verteilt werden. Im einzelnen waren hier die Firmen VFW, HFB, Dr. Blume und Weserflug an dem deutschen Firmenkonsortium beteiligt, das für die Rumpfbaugruppe zuständig war. Der französische Vertragspartner bestand im Wesentlichen aus der Firma Nord Aviation und war für die Tragfläche und die Triebwerksgondeln zuständig. Die „TRANSALL“ ist ein Hochdecker mit Druckkabine und gasförmiger Atemsauerstoffversorgung, der von zwei PTL-Triebwerken der Firma Rolls-Royce vom Typ „Tyne Mk 22“ angetrieben wird. Die beiden Vierblatt-Metallpropeller mit automatischer - 42 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) Verstellung ermöglichen dem Lfz eine sehr kurze Start- und Landestrecke. Die Auslegung der Zelle und des Fahrwerks ermöglichen den Start auch von behelfsmäßig vorbereiteten Pisten. Abbildung 3.6: C-160 D „TRANSALL“ auf unbefestigter Piste Der zigarrenförmige Rumpf mit seiner Heckladeklappe erlauben ein zügiges Be- und Entladen auch sperriger Lasten. Der Innenraum der C-160 D kann für sechs verschiedene Einsatzarten umgerüstet werden: • Personentransport (bis 93 Passagiere) • Verwundetentransport • Absetzen von Fallschirmjägern • Materialtransport • Feuerlöscheinsatz • Absetzen/Abwerfen von Lasten Deutschland beschaffte insgesamt 110 Flugzeuge vom Typ C-160 D für die Luftwaffe. Von der französischen Variante C-160 F wurden nur 50 Stück hergestellt und an Frankreich geliefert. Die deutschen Flugzeuge wurden im Zeitraum von 1968 bis 1971 an die Luftwaffe ausgeliefert. Schon in den frühen achtziger Jahren wurde erkennbar, dass zur Erreichung der Angestrebten Nutzungsdauer bis ins Jahr 2010 lebensdauererhaltende Maßnahmen unerlässlich waren. So wurde in den ersten beiden Projekten die Struktur verbessert, indem man kritische Bereiche der Tragflächen durch neue oder kaltverfestigte Nietverbindungen zu verstärken versuchte. In einem dritten Projekt wurde dann auch die Avionik auf einen neueren Stand gebracht, indem - 43 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) eine autonome Navigationsanlage (ANA) und eine moderne Flugrechenanlage (FRA) eingebaut wurden. Diese beiden Systeme ersetzten eine Vielzahl der bisher verwendeten Systeme und machten auch den dritten Mann im Cockpit, der als Navigator fungierte, überflüssig. In den letzten Jahren wurden zusätzlich Maßnahmen durchgeführt um die Besetzung gegen den Beschuss mit Handfeuerwaffen zu schützen. So wurden im Bereich des Cockpits und des vorderen Laderaums Kevlarmatten in die Rumpfstruktur integriert. Dies war insbesondere durch die Einsätze im ehemaligen Jugoslawien notwendig geworden. Zudem wurden Komponenten wie Flugkörperwarner, Infrarot-Täuschkörper, Radarwarnempfänger und Radartäuschkörper eingebaut, die aus dem ausgemusterten Waffensystem RF-4E stammten. Von den 110 beschafften Maschinen sind heute noch 85 im Einsatz, eines der Ausbildung des technischen Personals dient, vier verloren gingen und 20 im Rahmen der Verteidigungshilfe an die Türkei abgegeben wurden. Geplant ist die Fortsetzung der Nutzung bis ins Jahr 2010, jedoch scheint die Entwicklung des Nachfolgers, der mittlerweile die Bezeichnung Future Transport Aircraft (FTA) trägt, länger zu dauern als geplant, so dass eine erweiterte Nutzungsdauer zu erwarten ist. 3.3.4 HFB 320 / HFB 320 ECM „HANSA JET“ Anfang 1961 führte die Firma Hamburger Flugzeugbau GmbH eine Marktanalyse durch, ob mehrsitzige Geschäftsreiseflugzeuge in Europa reelle Verkaufschancen haben würden. Schon kurze Zeit später wurde die Konzeption eines bis zu zwölfsitzigen strahlgetriebenen Geschäfts- und Kleinverkehrsflugzeugs vorgelegt. Das wohl auffälligste Konstruktionsmerkmal des später als HFB 320 in Serie gegangenen Flugzeugs waren die 15° nach vorn gepfeilten Tragflächen. Durch diese Vorpfeilung wurden sehr gute Langsamflugeigenschaften erreicht, womit wiederum kurze Start- und Landestrecken realisiert wurden. - 44 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) Abbildung 3.7: HFB „HANSA JET“ Parallel zu der Entwicklung als Geschäftsreisejet wurden auch sieben militärische Versionen des „HANSA JET“ konzipiert, die die Serienstückzahl erhöhen und somit die Stückentwicklungskosten senken sollten. Die Bundeswehr beschaffte insgesamt 16 Flugzeuge dieses Musters. Die ersten acht waren HFB 320, die zum einen bei der heutigen Wehrtechnischen Dienststelle und zum anderen als VIP-Transporter in der Flugbereitschaft BMVg eingesetzt wurden. Die anderen acht waren HFB 320 ECM. Dies war eine der von HFB entwickelten militärischen Versionen. Sie zeichnete sich durch einen verlängerten Bug-, Rumpf- und Heckradom aus, in dem zusätzliche Antennen untergebracht waren. Diese Flugzeuge wurden zur Ausbildung von Personal in der elektronischen Kampfführung genutzt. Während die ersten beiden HFB 320 im Jahre 1976 an die WTD ausgeliefert wurden, erhielt die Bundeswehr die ECM Variante erst in den Jahren 1977 bis 1982. Die Verkehrsflugzeuge wurden in den Jahren 1987 und 1988 mit der Einführung der „CHALLENGER“ nach und nach ausgemustert. Die ECM Trainer wurden erst in den Jahren 1993 und 1994 außer Dienst gestellt. Nachdem man sie demilitarisiert hatte, indem man die ECM-Komponenten ausgebaut hatte, wurden sie an zivile Fluggesellschaften oder Privatleute verkauft. Ein Luftfahrzeug dieses Typs steht noch heute als Ausstellungsstück im Luftwaffenmuseum Berlin-Gatow. - 45 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) 3.3.5 Douglas DC-6 „LIFTMASTER“ Die DC-6 ging konstruktiv aus der DC-4 der Douglas Aircraft Company Inc. hervor. Sie wurde auf Veranlassung der USAF entwickelt, aber später auch von vielen zivilen Fluggesellschaften übernommen. Sie zeichnete sich gegenüber ihrem Vorgänger durch einen verlängerten Rumpf, eine Druckkabine mit Klimaanlage und thermische Enteisung des Trag- und Leitwerks sowie der Cockpitverglasung aus. Abbildung 3.8: DC-6 der USAF Das viermotorige Luftfahrzeug wurde durch Kolbenmotoren Pratt & Whitney R-2800-CB17, luftgekühlte 18-Zylinder Doppelsternmotoren mit Wassereinspritzung, angetrieben. Diese Motoren setzten ihre Leistung von jeweils 1864 kW über eine verstellbare Dreiblattluftschraube in Vortrieb um. Wegen des vielversprechenden Leistungsspektrums kaufte die Bundeswehr insgesamt vier DC-6B. Zwei wurden im Januar 1962 von der Fluggesellschaft Western Airlines und weitere zwei im Sommer 1965 von der Fluggesellschaft Sabena gebraucht gekauft. Mit der Einführung der Boeing 707 endete der Nutzungszeitraum der DC-6 schon im Jahr 1969. Zwei Maschinen wurden an die nigerianische Regierung und die anderen beiden an die Fluggesellschaft Sterling weiterverkauft. - 46 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) 3.3.6 Lockheed C-140 „JETSTAR“ Die Lockheed C-140 war das erste strahlgetriebene Verbindungsflugzeug, das für die Flugbereitschaft beschafft wurde. Der Prototyp, der nach einer Ausschreibung der USAF entwickelt wurde, war zunächst mit nur zwei Triebwerken ausgestattet und absolvierte 1957 seinen Erstflug. Ab 1959 wurde die Maschine dann mit vier Triebwerken ausgerüstet, die paarweise am hinteren Rumpf angebracht waren. So war ein leichtes Hochleistungstransportflugzeug entstanden, welches mit zwei Mann Besatzung zwischen 10 und 17 Passagieren befördern konnte und vornehmlich zum VIP-Transport bei der Flugbereitschaft BMVg eingesetzt wurde. Neben den auffällig in die Tragflächen integrierten Treibstofftanks ist das gepfeilte Zentralleitwerk als Konstruktionsmerkmal zu nennen. Abbildung 3.9: Lockheed C-140 Eigentlich sollte die Bundeswehr nur drei dieser Maschinen bekommen, die im Jahre 1962 auch gekauft wurden. Doch nach einem Unfall mit Notlandung war eine C-140 so schwer beschädigt worden, dass sich eine Instandsetzung nicht mehr lohnte und dafür eine vierte beschafft wurde. Es war geplant die Maschinen wegen ihrer enormen „Grundzeiten“ für Wartung und Instandsetzung vorzeitig zu verkaufen und durch die Dassault Bréguet „FALCON 50“ zu - 47 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) ersetzen. Nachdem aber in Abstimmung mit dem Hersteller die Inspektionsintervalle von 24 auf 30 Monate verlängert worden waren und ferner die Mittel zur Beschaffung der „FALCON“ fehlten, wurde der Neukauf verschoben und später sieben „CHALLENGER“ beschafft. Somit erstreckte sich der Nutzungszeitraum von 1962 bis 1982. Die drei noch flugtüchtigen Maschinen wurden schließlich 1986 an einen ägyptischen Privatmann verkauft. 3.3.7 Boing 707 Als Ersatz für die Douglas DC-6B wurden im Jahre 1968 vier Boeing 707 als Langstreckentransporter beschafft. Dies geschah jedoch erst nach schier endloser Diskussion, denn es wurden zunächst auch andere Flugzeugmuster wie z.B. die Canadair CI-44, die DC 8/61 und die C-141 „STARLIFTER“ auf ihre Verwendungsmöglichkeit hin untersucht. Unter Einbeziehung der verschiedensten Konzepte entschied man sich schließlich für die damals modernste Version, die Boeing 707-307C. Abbildung 3.10: Boeing 707 im Passagiertransport Sie ist mit vier Pratt & Whitney IT3D-3B Turboluftstrahltriebwerken ausgestattet und kann bis zu 174 Passagiere befördern. Sie wird jedoch auch zum VIP-Transport (13 VIP, 88 Economy Plätze), Kranken- und Verwundetentransport (88 Tragen/Bahren, 9 Einzelsitze für medizinisches Personal) oder in einer Mix- und Max-Frachtversion (160 Sitze und 4 Frachtpaletten bis keine Einzelsitze und 13 Frachtpaletten) eingesetzt. - 48 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) Ihre wesentlichen Aufgaben bestanden in regelmäßigen Flügen zu den Standorten der Bundeswehr in den USA und Kanada sowie im Materialtransport bei humanitären Einsätzen. Wegen des hohen Lärmpegels der vier Triebwerke wurde schon früh über eine Umrüstung auf andere Triebwerke nachgedacht. Doch obwohl die Zellen der eingesetzten B 707 erst verhältnismäßig wenige Flugstunden hatten, entschied man sich wegen der hohen Kosten einer Umrüstung Mitte der 80er Jahre für den Einbau eines „Hush-Kits“ zur Lärmdämmung der Triebwerke und später für den Ersatz des Luftfahrzeugmusters durch den Airbus A 310. Die Beschaffung des Airbus war zwar teurer als der Austausch der Triebwerke, sollte sich jedoch wegen des geringeren Treibstoffverbrauchs auf Dauer rechnen. So wurden im Jahre 1997 bereits zwei B 707 an die NATO verkauft, die diese nach einer Umrüstung als E-3A „AWACS“ (Airborne Warning And Control System) zur Luftraumüberwachung einsetzt. Gleichzeitig wurden die Flugaufträge aus dem Regierungsbereich an die beschafften Airbus A 310 übertragen. Der sukzessive Ersatz der Boeing 707 durch den A 310 fand im November 1999 im Rahmen eines feierlichen Appells sein Ende. 3.3.8 VFW 614 Fokker Die Vereinigten Flugtechnischen Werke GmbH entwickelten zusammen mit der Firma Fokker dieses zweistrahlige Transportflugzeug für etwa 40 Passagiere. Der Prototyp absolvierte 1971 seinen Erstflug, das erste Serienluftfahrzeug flog im Jahr 1975. Die VFW 614 ist mit zwei Mantelstromtriebwerken Rolls-Royce „SNECMA M 45H Mk.501“ ausgestattet. Um bei dem Tiefdecker ein Ansaugen von Fremdkörpern in die Triebwerke zu vermeiden wurden diese auf „Stielen“ auf die beiden Tragflächen aufgesetzt. Aufgrund dieser Konstruktion und den großen Niederdruckreifen konnte dieses Lfz auch von unbefestigten Pisten starten. - 49 - 3 Die „neuen“ fliegenden Waffensysteme der Folgeausstattung (1966-1978) Abbildung 3.11: VFW 614 Fokker Bei der Bundeswehr wurden nur drei Maschinen dieses Typs eingesetzt. Sie wurden im April, Juni und August 1977 an die Luftwaffe ausgeliefert. Man hatte zwar auch überlegt Boeing 737 einzuführen, doch entsprach dieser Flugzeugtyp nicht ganz den gemachten Vorgaben. Zum anderen spielten hierbei auch politische Überlegungen eine Rolle. Die Vereinigten Flugtechnischen Werke waren mit der VFW 614 nicht sehr erfolgreich, da sie vom Kostenverhältnis Passagier/Flugkilometer zu unwirtschaftlich war. Daher wollte man dem deutschen Unternehmen mit dem Kauf von drei Maschinen einen ökonomischen Anschub geben und entschied sich gegen den Kauf der Boeing. Doch trotz dieses „Schubes“ blieb das Lfz-Muster ohne Erfolg. Nach nur 16 Maschinen wurde die Produktion im Jahre 1978 eingestellt. Die hohen Kosten waren auch der Grund, warum man die drei VFW 614 der Luftwaffe schon 1998 außer Dienst stellte und zum Verkauf anbot. - 50 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) 4.1 Kampfflugzeuge Bei den modernen Kampfflugzeugen der Bundeswehr zeigt sich die Fortsetzung einer Entwicklung, die sich schon am Beispiel der Breguét „ATLANTIC“ durchzusetzen vermochte. Wegen der immer knapper werdenden Haushaltsmittel vieler NATO-Staaten und den steigenden Entwicklungskosten für neue Luftfahrzeuge wurden neue Luftfahrzeugmuster nahezu ausschließlich in internationaler Zusammenarbeit entwickelt und gefertigt. Mit dieser Entwicklung stiegen auch die Ansprüche, die an ein modernes Kampfflugzeug gestellt wurden. So sollten möglichst alle neuen Technologien genutzt werden, denn man wollte ja kein Flugzeug entwickeln, welches man gleich wieder modernisieren müsste, und es sollte möglichst auch „alles“ können: hervorragende Flugeigenschaften, hohe Waffenzuladung, niedriger Radarquerschnitt und am besten noch Jäger, Jagdbomber, Bomber und Transporter/Tanker in einem. Teilweise resultierte diese Entwicklung aber nur aus der hohen Zahl an beteiligten Nationen, denn diese hatten meist recht unterschiedliche Vorstellungen von dem, was man eigentlich haben wollte. Dafür ist der „ALPHA JET“ ein typisches Beispiel, denn er sollte erst nur ein reiner Strahltrainer werden, aber Deutschland wollte schließlich im Gegensatz zu Frankreich lieber einen leichten Jagdbomber zur Luftnahunterstützung. So musste das entwickelte Flugzeug beide Anforderungen erfüllen. Das Bild der modernen Luftfahrzeuge der Bundeswehr ist im Wesentlichen vom „TORNADO“ geprägt. Zwar stellt die „PHANTOM“ immer noch einen hohen Anteil, aber sie gehört eigentlich zu einer älteren Generation von Flugzeugen. Mit dem „TORNADO“ konnte die Bundeswehr in Einsätzen wie z.B. im Kosovo zeigen, dass sie einen unverzichtbaren Anteil der NATO-Luftstreitkräfte ausmacht und als internationaler Partner ernst zu nehmen ist. - 51 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) 4.1.1 „ALPHA JET“ Die internationale Zusammenarbeit, die man mit der Dassault-Breguet BR1150 „ATLANTIC“ begonnen hatte, wollte man aufgrund ihres Erfolges gerne fortführen. Schon 1960 zeichnete sich die Notwendigkeit ab, das Baumuster Fouga „MAGISTER“ durch einen neuen Strahlflugzeugtrainer abzulösen. 1968 wurden dann schließlich die Forderungen für die Konzeption eines neuen Trainers festgelegt und an die Industrie geleitet. Nachdem drei Entwürfe von deutschen und französischen Firmen eingegangen waren entschied man sich zur Zusammenarbeit mit dem französischen Militär, da sie einen ähnlichen Bedarf hatten. So wurde 1970 ein Vertrag geschlossen, der die Firmen Avions Marcel Dassault-Breguet Aviation (AMD-BA) und Dornier mit dem Bau eines neuen Strahlflugzeugtrainers beauftragte. Da diese Firmen auch schon an der „ATLANTIC“ beteiligt waren hoffte man auf einen ähnlichen Erfolg. Der von den beiden Firmen eingereichte Entwurf sah neben der Erstrolle als Trainer noch den Einsatz als leichten Jagdbomber zur Luftnahunterstützung vor. Dies entsprach der damaligen NATO-Doktrin, die verlangte, dass Schulflugzeuge in einer Nebenrolle auch für Kampfeinsätze genutzt werden konnten. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Auffassung der Luftwaffe bezüglich der Erst- und Zweitrolle des „ALPHA JET“ grundlegend geändert. Während die Franzosen weiterhin einen reinen Strahltrainer wünschten, wollten ihn die Deutschen in der Erstrolle zur Luftnahunterstützung einsetzen und erst in Zweitfunktion als Trainer. Da der „ALPHA JET“ jedoch beide Forderungen erfüllen konnte, kam es nicht zu einem Bruch im Gemeinschaftsprojekt. Es wurden nur leichte Modifikationen durchgeführt, so dass sich die deutsche Version schließlich ein wenig von der französischen unterschied. Am Ende der Entwicklung – der erste Prototyp flog 1973 – stand ein freitragender, gepfeilter Hochdecker mit negativer V-Stellung der Tragflächen und des Höhenleitwerks. Er hatte an eine zellenseitige Verstärkung zur Aufnahme von Waffenlasten unter dem Rumpf und den Tragflächen und wies im gesamten Geschwindigkeitsbereich Flugbedingungen ein hohes Maß an Stabilität auf. - 52 - und unter allen 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) Die Tragflächen waren mit einem sehr wirksamen Hochauftriebssystem ausgestattet, welches dem „ALPHA JET“ eine relativ niedrige Landegeschwindigkeit ermöglichte. Abbildung 4.1: „ALPHA JET“ Die Bundeswehr beschaffte 175 „ALPHA JET“, nachdem der Verteidigungsausschuss 1975 die Gelder dafür bewilligt hatte. Alle Maschinen waren als Zweisitzer ausgeführt, obwohl die Besatzung bei einem Einsatz zur Luftnahunterstützung nur aus dem Lfz-Führer bestand. Sie wurden in den Einsatzrollen Luftnahunterstützung (leichter Jagdbomber), Hubschrauberbekämpfung, Gefechtsfeldaufklärung und zur Anfänger- und Fortgeschrittenenschulung (ab 1994 auch zur Tornado-Vorlaufausbildung) genutzt. An den maximal sechs Außenlaststationen und unter dem Rumpf ließen sich Raketenstartgeräte für 70mm Luft-/Bodenraketen, Sprengbomben, BL 755 Bombenhüllen mit Kleinbomben sowie Kraftstoffzusatzbehälter mitführen. Ab 1980 wurde bei 80 „ALPHA JET“ der hintere Schleudersitz ausgebaut, da man dadurch beim Einsatz als leichter Jagdbomber Gewicht sparen konnte; denn nur in der Ausbildung wurde der hintere Sitz durch einen Fluglehrer benutzt, bei Kampfeinsätzen blieb er in der Regel leer. Am 30.06.1997 wurde der „ALPHA JET“ nach 18 Jahren Nutzungszeit außer Dienst gestellt. Die fliegerische Ausbildung der Besatzung strahlgetriebener Kampfflugzeuge erfolgt seitdem ausschließlich in des USA, denn die Fluglehrgruppe Fürstenfeldbruck wurde mit der - 53 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) Ausphasung des „ALPHA JET“ ebenfalls aufgelöst. 105 Flugzeuge wurden der Fliegerhorstgruppe Fürstenfeldbruck überstellt und werden dort nun der Stillstandwartung unterzogen. 4.1.2 PA 200 „TORNADO“ Der „TORNADO“ ist das in der Literatur wohl am umfangreichsten dokumentierte Flugzeug der Bundeswehr. Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu übersteigen sollen hier nur die wichtigsten Stationen der Entwicklungsgeschichte dargestellt werden. Um sich auch bei einer potentiellen Zerstörung der eigenen Start- und Landebahnen noch wirksam gegen einen Gegner wehren zu können beschäftigte man sich schon Mitte der 50er Jahre mit der Technologie des Vertical / Short Take-off and Landing V/STOL. Es wurden diverse Konzepte entwickelt und die verschiedensten, teilweise aus der F-104 abgeleiteten Versuchsflugzeuge gebaut und erprobt. Als sich nun 1967/68 die Befehlshaber der Luftwaffen Belgiens, Deutschlands, Italiens, Kanadas, Großbritanniens und der Niederlande trafen um über ein Nachfolgemuster für die F-104 nachzudenken, waren also V/STOL-Fähigkeiten gerade sehr begehrt. Und eine Umrüstung war dringend notwendig, da mit der Änderung der NATO-Doktrin von massive retaliation auf flexible response die F-104 nicht in der Lage war Bomben bei jedem Wetter so zielgenau abzuwerfen, wie es nun gefordert wurde. Für einen massiven nuklearen Gegenschlag war sie mit ihrer Allwetterflugfähigkeit bestens geeignet, aber ihr fehlte die Allwetterkampffähigkeit. So einigten sich die beteiligten Länder ab Mitte der 70er Jahre einen allwettertauglichen Mittelstrecken-Jagdbomber einzuführen. Dieses Projekt lief anfangs unter dem Namen „Multi-Role-Aircraft“ (MRA 75). Nachdem sich Kanada und die Niederlande wegen zu divergenten Eigeninteressen aus dem Projekt zurückgezogen hatten, begann 1969 die Konzeptionierung des mittlerweile „Multi Role Combat Aircraft“ (MRCA) genannten Projekts unter folgenden Prioritäten: • Allwettertauglichkeit bei jeder Tageszeit • Kurzstart- und -landeeigenschaften - 54 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) • extreme Tiefflugeigenschaften mit Terrain-Following-System bei hohen Geschwindigkeiten • Mitführen umfangreicher militärischer Nutzlasten Schließlich gründeten Firmen aus den beteiligten Nationen ein Konsortium, aus dem später die Panavia GmbH hervorging. Daher kommt auch die erste Typenbezeichnung für das MRCA, nämlich PA-100 für die einsitzige Variante (wurde später aufgegeben) und PA-200 für den Zweisitzer. Im Jahre 1970 begann dann schließlich die Entwicklungsphase. Nachdem man auf eine einsitzige Version völlig verzichtet hatte, sah die Konzeption eine zweisitzige Grundversion PA-200 IDS (Interdiktion/Strike) sowie eines daraus abgeleiteten, weitestgehend baugleichen Trainers vor. Am 14.08.1974 startete der erste Prototyp zu seinem offiziellen Erstflug. Das äußere Erscheinungsbild des freitragenden Schulterdeckers ist vom kastenförmigen Rumpfmittelteil, den rechteckigen Lufteinläufen, den schwenkbaren Flügeln mit Hochauftriebssystemen und einem relativ großen Seitenleitwerk geprägt. Abbildung 4.2: „TORNADO“ IDS Die Bauweise mit Schwenkflügeln ermöglicht bei einer Pfeilung von 25° hohen Auftrieb für Start und Landung und bei maximaler Pfeilung von 67° geringen Widerstand bei minimierter Böenanfälligkeit im Tiefflug. Dies verleiht dem Tornado hervorragende Flugeigenschaften vom Langsamflug bis in den Überschallbereich und gute Manövrierfähigkeiten in allen Flughöhen. - 55 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) Zwei im Rumpfheck nebeneinander eingebaute Mantelstromtriebwerke vom Typ RB 199-34R Mk.101, spätere Fertigungslose Mk.103 mit erhöhter Schubleistung, bringen den „TORNADO“ auf eine Geschwindigkeit von bis zu Mach 2,2. Ein geometrisch variables Lufteinlaufsystem gewährleistet eine ausreichende Luftversorgung der Triebwerke bei allen Fluglagen. Die wohl herausragendste Eigenschaft des „TORNADO“ wird durch seine rechnergestützte Avionik und das Fly-by-Wire System erreicht. So kann er im extremen Tiefflug durch automatischen Geländefolgeflug noch Überschall fliegen und somit Gegnern entkommen oder sich unterhalb des gegnerischen Radars dem Ziel nähern. Das Waffenspektrum des „TORNADO“ reicht von zwei fest eingebauten Mauser Bk-27 Bordkanonen Lenkflugkörper über Sprengbomben, „SIDEWINDER“, Streubomben, Seeminen Luft/Boden-Lenkflugkörper (Marine), „HARM“, Luft/LuftLuft/Schiff- Lenkflugkörper „KORMORAN“ bis hin zur Mehrzweckwaffe MW 1 (Submunitionsbehälter) und bei Bedarf auch Nuklearbomben von NATO-Partnern. Die Fertigung des IDS „TORNADO“ begann 1976 mit der Produktionsfreigabe und endete 1989 mit der Auslieferung der letzten Maschine des 6. Bauloses. Insgesamt wurden 322 Lfz beschafft. Davon waren für die Luftwaffe 155 in der Version GS (G:German S:Single Steer) und 55 Version GT (T:Trainer, also Steuermöglichkeit auch von hinten) sowie für die Marine 100 GS und 12 GT. Die „TORNADOS“ repräsentieren die Technologie der 80er Jahre. So war es schon kurz nach der Einführung notwendig durch geeignete Maßnahmen eine Angleichung an neuere Anforderungen und Technologien zu erreichen. Dies ist auch regelmäßig geschehen, was dazu beigetragen hat, dass die Flugzeuge auch heute noch durchaus konkurrenzfähig zu Maschinen anderer Nationen sind. Für die Zukunft sind weitere Maßnahmen wie z.B. die Ausrüstung mit „laser guided bombs“ und Laserzielbeleuchter und ein GAF-RECCE Pod (optische und Infrarotaufklärung) geplant. Im November 1988 gab das BMVg die Produktionsfreigabe für ein 7. Fertigungslos von insgesamt 35 weiteren Lfz. Diese unterschieden sich aber von den bisherigen „TORNADO“. Mit der Weiterentwicklung der bodengebundenen und radargestützten Luftverteidigungswaffen und Führungssysteme war eine ernstzunehmende Bedrohung der eigenen - 56 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) Luftfahrzeuge entstanden, auf die man angemessen reagieren können musste. So musste ein luftgestütztes System entwickelt werden, welches die Bedrohungslage und Zielinformationen auf dem Gefechtsfeld und im gegnerischen Hinterland mit ausreichender Eindringtiefe erfassen, die gewonnenen Informationen verzugslos an andere Lfz und Bodenstationen weitergeben und die ausgemachten Ziele direkt wirksam bekämpfen konnte. Dies ist im groben der Aufgabenbereich, der in der NATO-Strategie als SEAD (suppression of enemy air defense) definiert ist. Dafür schien der Tornado mit seiner hervorragenden Eindringfähigkeit bestens geeignet, und so wurden zwei Versuchsmaschinen mit umfangreicher elektronischer Zusatzausrüstung ausgestattet. Am Ende dieser Entwicklung stand der PA-200 „TORNADO“-ECR (electronic combat and reconnaissance). Die ECR Version unterscheidet sich äußerlich nur minimal vom IDS„TORNADO“. Er verfügt über Triebwerke vom Typ Mk.105, die etwas mehr Schub liefern als die Mk.103 und hat keine Maschinenkanonen mehr. Statt dessen sind umfangreiche elektronische und optische (Infrarot) Aufklärungs- und Selbstschutzkomponenten eingebaut bzw. unter den Außenlaststationen angehängt, die gegnerische Radarstationen erfassen, via Datalink an eigene Kräfte weitermelden und mit High Speed Anti-Radiation Missile („HARM“) bekämpfen können. Abbildung 4.3: „TORNADO“ ECR Im Kosovo Konflikt hat der ECR-„TORNADO“ seine herausragenden SEAD-Eigenschaften bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. - 57 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) Mit der Auslieferung der Maschine mit dem taktischen Kennzeichen 46+57 endete im Januar 1992 die Beschaffung des PA-200 „TORNADO“ für die Bundeswehr. Seit Nutzungsbeginn bis 1997 einschließlich flog die IDS Variante (GS und GT) insgesamt 613805 Flugstunden, der ECR-„TORNADO“ 39987 Flugstunden. Ein Ende des Nutzungszeitraums ist z.Zt. noch nicht in Sicht. 4.1.3 Mikojan MiG-29 „FULCRUM“ Die MiG-29 ist wohl das für die Bundeswehr wichtigste Waffensystem, welches von der ehemaligen NVA übernommen wurde. Mit der Wiedervereinigung Deutschland gelangten 20 MiG-29A (einsitzige Version) und 4 MiG-29B (zweisitzige Version) in den Geschwader der Verfügungsbestand der Luftwaffe. In der NVA wurden diese Flugzeuge seit 1988 in einem Luftstreitkräfte/Luftverteidigung als leichtes Frontjagdflugzeug geflogen. Die „FULCRUM“ zeichnet sich durch überragende Manövriereigenschaften und moderne Flugkontroll-, Zielund Schadensdiagnoseelektronik aus. So wurden die übernommenen Luftfahrzeuge auch als erstes einer intensiven technischen Untersuchung unterzogen um Erkenntnisse über die russische Militärtechnologie zu erhalten. Denn die MiG-29 war zum Zeitpunkt der Übernahme, im Oktober 1990, eines der modernsten russischen Kampfflugzeuge. Nach der Erkenntnisgewinnung wurden die Flugzeuge schließlich im Jagdgeschwader 73 in Laage als Abfangjäger eingesetzt. Dazu wurden die Luftfahrzeuge noch einem umfangreichen Anpassungsprogramm unterzogen, welches die Angleichung an die NATO und ICAO Standards zum Ziel hatte. Dabei wurden z.B. zusätzliche Flächentanks, ein GPS-System und ein bordgestützes Videosystem eingebaut sowie das Radar modernisiert. - 58 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) Abbildung 4.4: Mikoyan MiG-29 Seit 1997 werden die Luftfahrzeuge im normalen Ausbildungs- und Flugbetrieb eingesetzt und sind bei internationalen Übungen gerngesehene Teilnehmer zur Simulation russischer Gegner. Zur Zeit fliegen noch 23 MiG-29 in der Luftwaffe, nachdem ein Einsitzer nach einem Flugunfall ausgesondert wurde. Sie werden durch ein internationales Firmenkonsortium industriell betreut, welches sich aus den Firmen DASA und MiG-MAPO sowie dem der staatlichen Institution „Rosswoorushenie“ zusammensetzt. Es ist geplant das Lfz noch bis zum Jahr 2003 zu nutzen, dann soll es durch den „EUROFIGHTER“ ersetzt werden. - 59 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) 4.2 Transport- und Verbindungsflugzeuge In diesen Bereich fallen nur wenige moderne Lfz-Muster. Im Transportbereich ist die Umrüstung auf Flugzeuge der dritten Generation erst teilweise durchgeführt. So befindet sich z.B. der Nachfolger der „TRANSALL“, das Future Large Aircraft noch mitten in der Entwicklungsphase. Weiterhin haben sich Neuerungen durch die Übernahme von Lfz der ehemaligen Nationalen Volksarmee ergeben, wie z.B. durch die Einführung der Tu-154. Im Einzelnen sind in diesem Abschnitt fünf Muster zu nennen: • Challenger • Do-228 • D-500 • A-310 • Tu-154, wobei hier die Grob „EGRETT“ D-500 eine Sonderrolle spielt, da von ihr nur vier Lfz gebaut wurden und sie nach dem aus Kostengründen vorzeitig abgebrochenen Programm nie offiziell in die Bundeswehr eingeführt wurde. 4.2.1 Canadair CL-601 „CHALLENGER“ Die „CHALLENGER“ wurde für den Kurz- und Mittelstreckenbereich konzipiert und als Ersatz für die Lfz-Muster HFB 320 und C-140 „JETSTAR“ beschafft. Die Firma Bombardier Inc. Challenger Division leitete dieses Flugzeug aus dem „Lear Star 600“, der späteren Canadair CL-600 ab. Konstruktiv zeichnet sich die „CHALLENGER“ durch Winglets an den Tragflächenspitzen, zwei am Rumpfheck angebrachte Triebwerke vom Typ General Electric CF-34-1A mit Schubumkehr und einem T-Leitwerk aus. - 60 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) Abbildung 4.5: CL-601 „CHALLENGER“ Von diesem Flugzeugtyp wurden insgesamt sieben Maschinen beschafft und bei der Flugbereitschaft BMVg in Dienst gestellt. Das erste Lfz traf dort im Mai 1986 ein, das letzte im Juni 1987. Mit der „CHALLENGER“ können insgesamt 16 Passagiere befördert werden. Da sie aber hauptsächlich für den politisch-parlamentarischen Bereich eingesetzt wird, ist die Bestuhlung meist in einer zwölfsitzigen Konferenzanordnung ausgeführt. Sie kann jedoch auch für den Transport von Verwundeten und Kranken, inklusive Sauerstoffbeatmung und EKGÜberwachung, eingesetzt werden. Dafür wurden drei Einbausätze „Sanitätsausstattung“ beschafft, die bei Bedarf eingebaut werden können. Durch den Ausbau der hinteren Sitzreihen kann das Flugzeug auch zum kombinierten Passagier- und Frachttransport genutzt werden. Die sieben beschafften Flugzeuge dieses Typs befinden sich alle noch im Einsatz. Nach der Umrüstung der Triebwerke auf das „GE CF-34-3A“ ist auch noch kein Ende der Nutzungsdauer absehbar. - 61 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) 4.2.2 Dornier Do-228 Die Dornier Luftfahrt GmbH leitete Mitte der siebziger Jahre aus der Do-28 die Maschinen Do128-2 und Do 128-6 ab. Bei diesen Maschinen sollte eine höhere Fluggeschwindigkeit als bei ihrem Vorgänger erreicht werden. Doch diese Flugzeuge konnten sich wegen zu geringer Triebwerksleistung bzw. zu hohem Gewichts nicht durchsetzen. So begannen 1979 Versuche, die zu einer neuen Tragflächenstruktur führen sollten. Es wurden zwei leistungsstärkere Triebwerke eingebaut und eine „Tragfläche neuer Technologie“ (TNT) verwendet, die dem superkritischen Profil moderner Kampfflugzeuge ähnelten. Am Ende der Entwicklungsphase, in die auch die Bundesmarine mehrere Jahre mit Testflügen eines Prototyps eingebunden war, führte schließlich zu dem zweimotorigen Schulterdecker, der als Kleintransportflugzeug verschiedene Einsatzbereiche übernehmen kann. So kann die DO-228 nicht nur zum Passagier- und Frachttransport genutzt werden, sondern sie wird auch wirkungsvoll zu Umweltüberwachungsaufgaben auf Land und See und zur Erstellung von Luftbildaufnahmen eingesetzt. Abbildung 4.6: Dornier Do-228 Trotz der guten Eigenschaften der Maschine dauerte es sehr lange, bis man sich zur Beschaffung des Luftfahrzeugmusters entscheiden konnte. In den Jahren 1997 und 1998 wurden schließlich fünf Maschinen gekauft. davon fliegt eine bei der Wehrtechnischen Dienststelle in Manching und vier beim Marinefliegergeschwader 3 in Nordholz. Sie ersetzten die nicht mehr vorhandene Lufttransportkomponente der Marine, die mit der Ausphasung der Do-28 im Jahre 1995 verloren gegangen war. Zwei weitere Maschinen, von denen eine schon im Jahre 1991 beschafft und seitdem eingesetzt wurde, wurden vom Verkehrsministerium - 62 - finanziert und an das 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) Marinefliegergeschwader 3 übergeben. Diese Maschinen sollten durch die Bundeswehr, bei denen nur die Kosten für Personal und Ersatzteile lagen, zur Ölüberwachung über Nord- und Ostsee eingesetzt werden. Sie trugen die Typenbezeichnung DO-228 LM (Luftraumüberwachung Meeresverschmutzung). Hauptziel des Einsatzes dieser Maschinen ist die Erkennung und Klassifizierung von schädlichen Chemikalien, Müll, Mineralölprodukten und biologischen Substanzen. Dazu wurden sie mit Spezialgeräten der Do-28 D-2OU ausgestattet, die man den ausgemusterten Maschinen entnommen hatte. 4.2.3 Grob „EGRETT“ D-500 Die D-500 taucht nur in wenigen Literaturquellen auf. Das liegt zum einen daran, dass dieses Flugzeug während der Entwicklung noch mehrere Jahre geheim gehalten wurde, und zum anderen daran, dass das Programm kurz nach der öffentlichen Vorstellung eingestellt wurde. Ziel der Bemühungen war es ein luftgestütztes, abstandsfähiges Primäraufklärungssystem (LAPAS) zu entwickeln, welches die Mitte der 80er Jahre bestehenden Aufklärungssysteme ergänzen sollte. Man wollte mit diesem Flugzeug die elektronischen Abstrahlungen gegnerischer Radargeräte, Luftverteidigungsanlagen und Gefechtsstände außerhalb der Reichweite gegnerischer bodengestützter Luftabwehr lokalisieren und deren Positionen an eigene Bodenstationen oder Luftfahrzeuge weitergeben. Dazu wurde von der Firma Burghart Grob Luft- und Raumfahrt GmbH & Co KG, die sich hauptsächlich mit Segelflugzeugen beschäftigt, ein Trägerflugzeug für große Höhen entwickelt. Es war größtenteils aus Glas- und Kohlefasermaterial gefertigt und zeichnete sich durch große Spannweite, lange Einsatzdauer und eine Dienstgipfelhöhe zwischen 17000 und 20000 m aus. Ausgestattet mit einem PTL-Triebwerk der Firma Garrett Typ 331-14A erreichte die D-500 eine Höhe von 15000 m in nur 42,5 Minuten. Der Prototyp flog erstmals im Jahr 1987. Er wurde an die Fa. MBB in Manching überführt, wo auch die Integration der elektronischen Missionsausstattung der Firma E-Systems vorgenommen wurde. - 63 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) Im Rahmen der Erprobung wurden noch konstruktive Änderungen durchgeführt (z.B. die Spannweite noch vergrößert) und die Maschine schließlich mit der Typenbezeichnung D-500 versehen. Abbildung 4.7: Grob „EGRETT“ D-500 Es war geplant 15 dieser Flugzeuge zu beschaffen und zusätzlich eine umfangreiche Bodenkomponente einzurichten, die die erfassten Daten empfangen, auswerten und aufbereiten konnte. Doch die Auflösung des Warschauer Paktes, die Wiedervereinigung Deutschlands, knapper werdende Haushaltsmittel usw. führten im Jahre 1993 zur Einstellung des Projektes. Die vier Exemplare, die bis dahin schon hergestellt waren, wurden an die Industrie und Forschungsinstitute veräußert, die sie für wissenschaftliche Untersuchungen in großen Höhen einsetzen. 4.2.4 Airbus A-310 Die Entwicklung des Airbus A-310 begann im Jahr 1967, als sich zunächst Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammenschlossen um in einem Gemeinschaftsprojekt ein Großraumflugzeug für Langstrecken zu entwickeln, das auf dem internationalen Markt gegen die US-amerikanischen Produkte bestehen konnte. Später schlossen sich auch die spanische und niederländische Regierung an, die Briten ihre Beteiligung allerdings aufkündigten. - 64 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) Das von dem internationalen Firmenkonsortium Airbus entwickelte Flugzeug trug die Bezeichnung A-300 und flog erstmals 1972. 1978 leitete man aus dem Projekt A-300 B-10 eine verkürzte Version ab, die dann später A-310 genannt wurde. Die Tragflächen des A-310 zeichnen sich durch ein überkritisches Profil aus, einer damals auf neuesten aerodynamischen Erkenntnissen basierenden Entwicklung. Ferner ist der Airbus mit einem vollelektronischen, digitalisierten Cockpit mit Bildschirmtechnik und Druckschaltern, die gleichzeitig Anzeige- und Bedienelement sind, ausgestattet. Angetrieben wird das Flugzeug von zwei Turbofantriebwerken der Firma General Electric vom Typ CF6-80C2A2. Abbildung 4.8: Airbus A-310 Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der damit verbundenen Auflösung der staatlichen Fluggesellschaft der DDR „Interflug“ wurden drei Airbus A-310-304 an die Bundeswehr verkauft und der Luftwaffe für Transportaufgaben überstellt. Neuer Halter wurde die Flugbereitschaft BMVg, die die drei Maschinen seit Dezember 1991 im Routineflugdienst nach USA und Kanada sowie für Aufträge im politischparlamentarischen Bereich einsetzt. Die Maschinen tragen wie die B707, die ihre Vorgänger waren, Traditionsnamen: „Konrad Adenauer“, „Kurt Schumacher und „Theodor Heuss“. Im Jahr 1995 wurden von der Lufthansa AG zwei weitere A-310 gekauft, die die letzten B707 ersetzten und deren Traditionsnamen übernahmen. - 65 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) Für die Zukunft ist eine Ausstattung der Airbusse mit einem Einrüstsatz „Luftbetankung“ vorgesehen, der die Bundeswehr unabhängig von ausländischen Tankflugzeugen machen soll. Denn die Auslandseinsätze haben deutlich gezeigt, dass für eine regelmäßige Einsatzdauer von mehreren Stunden eine Luftbetankung der Kampfflugzeuge unvermeidbar ist. 4.2.5 Tupolew TU-154 M Die Tu-154 ist ein dreistrahliges Mittel- bis Langstrecken Luftfahrzeug, welches von der Firma Tupolew in Kuibyshew hergestellt wird. Zwei Maschinen dieses Typs wurden von der ehemaligen Nationalen Volksarmee nach der Wiedervereinigung im Oktober 1990 in die Luftwaffe übernommen. Nachdem das Lufttransportgeschwader 65 aufgelöst wurde, kamen die Maschinen bei der Flugbereitschaft BMVg als Passagier- und Transportflugzeug zum Einsatz. Die Tu-154 zeichnet sich durch drei am hinteren Rumpf angebrachte Bypass-TurboluftstrahlTriebwerke vom Typ D-30KU-154 II und ein gepfeiltes T-Leitwerk aus. Abbildung 4.9: Tupolew Tu-154 Eine der beiden Maschinen wurde im Rahmen des „Open Skies“ Programmes umgerüstet und mit vielfältiger Beobachtungs- und Überwachungselektronik ausgestattet. Leider ist keins der beiden Luftfahrzeuge mehr im Dienst. - 66 - 4 Die modernen Flugzeuge der Bundeswehr (1978 - heute) Die Passagiervariante Tu-154 M wurde nach der Reparatur eines Rollschadens im August 1995 in die Stillstandswartung überführt und befindet sich zur Zeit in der Verwertung. Die Variante Tu-154 M/OS, die für „Open Skies“-Flüge eingesetzt wurde, ging bei einem tragischen Flugunfall am 13.09.1997 vor der afrikanischen Westküste verloren. - 67 - 5 Zukünftige Projekte 5 Zukünftige Projekte Bei den für die Zukunft geplanten Projekten zeigt sich vor allem die Entwicklung, dass die Gelder in fast allen Wehretats immer knapper werden. So bleibt eine internationale Zusammenarbeit mehrerer Rüstungspartner in der Entwicklung unvermeidbar, während in der Wirtschaft die Globalisierung schon viel weiter fortgeschritten ist. Die Projekte sind aber auch geprägt durch die Unsicherheit über die Wirtschaftlichkeit in den Herstellerfirmen. Die Langwierigkeit internationaler Rüstungsprojekte über mehrere Legislaturperioden in mehreren Staaten bringt oft eine Änderung der politischen Vorgaben für ein Projekt und fast immer eine Kürzung des Programms, eine Reduzierung der Abnahmemenge, Einstellung von Fördermitteln oder gar den Abbruch des Projektes und damit den wirtschaftlichen Totalverlust für beteiligte Firmen mit sich. So ist auch die Entwicklungsgeschichte des „EUROFIGHTER“ geprägt durch immer wieder kommende Diskussionen über die Notwendigkeit und die Kosten eines solchen Projektes. Nichtsdestotrotz ist die Notwendigkeit der Modernisierung gegeben und der „EUROFIGHTER“ wird ja nun auch im Jahre 2003 in die Bundeswehr eingeführt werden. Bei den zukünftigen Projekten ist aber noch eine weitere Entwicklung zu erkennen, nämlich die Reduzierung auf immer weniger Luftfahrzeugmuster insgesamt. Mit der Multifunktionalität moderner Waffensysteme werden die „Nebenkosten“ aus Wartung, Instandsetzung, Ersatzteilbevorratung, etc. immer mehr dadurch reduziert, dass ein und dasselbe Flugzeug in modifizierter Variante für verschiedenste Einsatzzwecke genutzt wird. - 68 - 5 Zukünftige Projekte 5.1 Eurofighter 2000 „TYPHOON“ Schon Ende der 70er Jahre stellte sich die Frage nach einem Nachfolger für die F-4F „PHANTOM“, der deren Luftjagdrolle übernehmen sollte. Die taktischen Forderungen für ein solches Flugzeug wurden vom Führungsstab Luftwaffe als „Taktisches Kampfflugzeug für die neunziger Jahre (TKF 90)“ festgelegt. Wie auch alle anderen zu der Zeit in der Planung befindlichen Projekte sollte die Entwicklung im europäischen Rahmen realisiert werden. Entsprechend der angestellten Bedrohungsanalyse sollte das Flugzeug gegenüber den Jagdflugzeugen und tieffliegenden Jagdbombern der Warschauerpakt-Staaten (MiG 29, MiG31, Su 27, Su 24 und Su 25) eine technologische und militärische Überlegenheit bieten. Die Entwicklungsgeschichte des Eurofighters ist durch endlose Debatten der beteiligten Länder geprägt. So durchlief das Projekt mehrere Konzeptionsphasen, die durch unüberbrückbare Eigeninteressen der beteiligten Nationen immer wieder scheiterten. So lassen schon die unterschiedlichen Namen wie TKF 90, „European Combat Aircraft“ (ECA), „Agile Combat Aircraft“ (ACA), „European Fighter Aircraft“ (EFA), „Jagdflugzeug 90“ (JF 90) und schließlich Eurofighter 2000 mit der Exportbezeichnung „TYPHOON“ das endlose Hin und Her der Entwicklung erkennen. Für das endgültige Projekt wurde im November 1986 durch Deutschland, Spanien, Italien und Großbritannien ein Memorandum of Understanding unterzeichnet und schließlich 1988 die Entwicklungsverträge abgeschlossen. Doch auch dieses Projekt wurde vor dem Hintergrund des Ende des Kalten Krieges und vor allem den finanziellen Engpässen der beteiligten Nationen noch mal um drei Jahre verschoben und die Anzahl der zu liefernden Flugzeuge verringert. Insgesamt sollen für die Luftwaffe 180 Eurofighter beschafft werden. Davon sollen 140 in der Jagdrolle eingesetzt werden und 40 als Ersatz für die als erste ausgelieferten und damit ältesten Tornados in der Luftangriffsrolle dienen. Der Erstflug des Prototypen des EF 2000 fand am 27.März 1994 statt. Im Rahmen der multinationalen Zusammenarbeit wurde das Luftfahrzeug auch von einem europäischen Firmenkonsortium, der Eurofighter GmbH, bestehend aus den Firmen Alenia (Italien), British Aerospace (Großbritannien), CASA (Spanien)und DASA (Deutschland) entwickelt. - 69 - 5 Zukünftige Projekte Der Eurofighter ist ein Jagdflugzeug der modernsten Generation. Sein auffälligstes Konstruktionsmerkmal ist die „Delta-Canard-Konfiguration“. Sein relativ niedriges Leergewicht wird durch den Einsatz modernster Werkstoffkombinationen, wie z.B. Glas- und Kohlefaserverbundmaterial, Aluminium-Lithium-Legierungen, und neuartige Fertigungsverfahren realisiert. Das Luftfahrzeug ist aerodynamisch instabil ausgelegt, wodurch eine sehr hohe Agilität erreicht wird, die aber einen hohen Regelaufwand mit sich bringt, um das Flugzeug überhaupt noch kontrollierbar zu machen. Die Steuerbefehle des Piloten werden ständig durch Flugzeugdaten und Luftwerte ergänzt und damit optimale Werte für die Steuerflächen errechnet um somit ein Optimum der möglichen Flugzeugleistung herzustellen. Bei einer solchen Auslegung ist ein mechanisches Notsteuersystem nicht mehr möglich. Daher hat der Eurofighter vier gleiche, voneinander unabhängig arbeitende „Flight Control Computer“, die dem System die nötige Redundanz verleihen. Abbildung 5.1: Eurofighter 2000 Das Flugzeug ist insgesamt mit einem sehr hohen Elektronikanteil ausgestattet, der modernste Radar-, Zielerfassungs- und –bekämpfungs-, Selbstschutz- sowie Cockpittechnologie beinhaltet. Gleichzeitig bietet sich dadurch eine sehr gute Ausbaufähigkeit des Systems beispielsweise durch Software-Updates. Doch auch die Struktur bietet Raum für Steigerungen - 70 - 5 Zukünftige Projekte – so lassen z.B. die Lufteinlauf- und Ansaugschächte ohne konstruktive Veränderung eine Schubzunahme der Triebwerke um 15% zu. Schon jetzt bieten die beiden Eurojet 200 Triebwerke einen maximalen Schub von je 90 kN bei Nachbrennerbetrieb, was dem Eurofighter ein Schub-Gewichts-Verhältnis von nahezu 1:1 verleiht. Als erstes Flugzeug der Luftwaffe hat der Eurofighter eine systemimmanente Atemsauerstoffversorgung, das sogenannte „OBOGS“ (Onboard Oxygen Generating System). Hier wird durch ein Molekularsieb aus der Abzapfluft der Triebwerke der Sauerstoff herausgefiltert und der Atemluft ohne den sonst nötigen Vorratsbehälter zugeführt. Nach der jetzigen Planung soll der erste Eurofighter 2003 an das JG 73 „STEINHOFF“ in Laage ausgeliefert werden. Während der insgesamt etwa 12 jährigen Umrüstungsphase sollen die Jagdgeschwader 71 „R“, 72 „W“, 73 „S“, und 74 „M“ nach und nach mit dem neuen Baumuster ausgestattet werden. Damit wird die Luftwaffe über ein Jagdflugzeug der neuesten Generation verfügen, obwohl bei neueren Entwicklungen schon der Einsatz von Schubvektorsteuerung und STEALTH-Technologie Einzug findet. - 71 - 5 Zukünftige Projekte 5.2 Future Transport Aircraft FTA (FLA) Als Nachfolgemuster für die C-160 „TRANSALL“, ist eine Neuentwicklung zur Zeit noch in der Planungsphase. Eine Ablösung der C-160 sowie der C-130 und G 222 bei anderen NATO Partnern ist für das Jahr 2010 vorgesehen. Die Vorgaben an die Entwicklungsfirmen bestehen aus der Beibehaltung der operationellen Fähigkeiten des bisherigen Waffensystems unter Vergrößerung der Transportkapazität, der Reichweite und Erhöhung der Reisegeschwindigkeit. Für die Vorgaben des BMVg sowie sieben weiterer europäischer Partner liegen zwei Entwürfe vor. Zum einen ist dies die A-400M, die von dem europäischen Industriekonsortium EUROFLAG (European Future Large Aircraft Group) entwickelt wurde. Sie ist als Schulterdecker mit TLeitwerk konzipiert und mit vier PTL-Triebwerken ausgestattet. „Das Lfz wird weiterhin über ein Mission Management System, ein bodenunabhängiges Anflug- und Landesystem, ein Wolken- und Wetterradar, eine Scherwindwarnung, eine Bodennäherungswarnung und eine Flugverkehrskollisionswarnung verfügen. Das Lfz besitzt ein Frachtraumladesystem und gestattet den Transport des Großgerätes der KRK.“ bordautonomes 8 Abbildung 5.2: A-400 M Eine weitere mögliche Konzeption für das FTA/FLA besteht aus einer Modifikation der Antonow AN-70. Sie trägt mittlerweile die Typenbezeichnung AN-7X und wird voraussichtlich auf der ILA’2000 das erste mal zu sehen sein. 8 Materialamt der Luftwaffe, „Nutzungs-Management ...“, S. 168 - 72 - 5 Zukünftige Projekte Abbildung 5.3: Antonow AN-7X Eine Entscheidung zwischen beiden Vorschlägen ist für den Sommer 2000 geplant und auch dringend notwendig um die Kosten für die an der Entwicklung beteiligten Firmen nicht explodieren zu lassen. Für die Luftwaffe sollen insgesamt 75 Lfz beschafft werden, die die C-160 ablösen. Die Industrie geht europaweit von einer Mindeststückzahl von 180 Flugzeugen aus. - 73 - 6 Zusammenfassung 6. Zusammenfassung Wenn man den gesamten Luftfahrzeugbestand der Bundeswehr über die Jahre betrachtet, dann lassen sich ein paar eindrucksvolle Entwicklungen erkennen. Während die Erstausstattung von einer sehr hohen Anzahl von unterschiedlichen Baumustern geprägt war, die bereits fertig entwickelt und möglichst günstig für den benötigten Einsatzzweck gekauft wurden, ging die Tendenz hin zu immer weniger Grundversionen, die leicht modifiziert für verschiedenste Aufgaben eingesetzt werden. Diese Entwicklung resultiert sicherlich hauptsächlich aus den immer knapper werdenden Finanzmitteln, die der Bundeswehr wie auch ihren Verbündeten für Rüstungsvorhaben zur Verfügung stehen. Die Reduzierung des Verteidigungshaushaltes hat auch die immer weiter fortschreitende Globalisierung bei Rüstungsprojekten verursacht. Denn genauso wie sich immer mehr Firmen zu Konsortien zusammenschließen um ihr Einzelrisiko zu minimieren, ist die Entwicklung neuer Flugzeuge europäisiert, ja fast internationalisiert worden, um Projekte bei leichter Reduzierung des Auftragsvolumens eines einzelnen Landes nicht gleich ganz scheitern zu lassen. Diese Entwicklung hat zwar auch viele positive Aspekte, doch werden diese oft auf Kosten der eigenen militärischen Interessen erkauft. Der Einfluss der Politik ist im Laufe der Jahre immer größer geworden. Einerseits werden die Entwicklungen den sich rascher ändernden politischen Rahmenbedingungen in bezug auf die Bedrohungslage angepasst, aber andererseits sind neuere Projekte auch immer mehr durch wechselnde Bundespolitik, insbesondere der Finanzpolitik, beeinflusst. Allgemein lässt sich sagen, dass die Bundeswehr sich von dem (fast etwas überhastet zusammengekauften) Luftfahrzeugbestand der Nachkriegszeit gelöst hat und sich zu einem im Luftkrieg mittlerweile unverzichtbaren Bündnispartner mit moderner Technologie entwickelt hat. Zu hoffen bleibt, dass Neuanschaffungen von Luftfahrzeugen der neuesten Generation wie geplant bald durchgeführt werden und die Bundeswehr und damit auch Deutschland die internationale Position festigen kann, die in der Vergangenheit erarbeitet wurde. - 74 - II Literaturverzeichnis II Literaturverzeichnis Aerospace Publishing Ltd. “encyclopedia”, http://www.airpower.co.uk , 1997-1999 Alles-Fernandez, Peter (Hrsg.) „Flugzeuge von A bis Z“ Band 2 und Band 3, Koblenz, 1988 Angelucci, Enzo (Hrsg.) „Weltenzyklopädie der Flugzeuge Band I Militärflugzeuge 1914 bis heute“ München, 1981 Boeing Company McDonnell Douglas History – Military Aircraft http://www.boeing.com/companyoffices/history /mdc/militar4.htm , 2000 Donald, David „Die Militärflugzeuge der Welt“ Friedberg, 1988 Dressel, Joachim / Griehl, Manfred „Flugzeuge und Hubschrauber der Bundeswehr“ Stuttgart, 1990 Dressel, Joachim / Griehl, Manfred „Taktische Militärflugzeuge in Deutschland 1925 bis heute“, Friedberg, 1992 Gunston, Bill „Militärflugzeuge der Welt“ München, 1985 Harkin, Jeremy http://www.militaryaviation.com New York, 1995-1999 II Literaturverzeichnis Harris, Susan (Redaktion) „ENZYKLOPÄDIE DER FLUGZEUGE Technik · Modelle · Daten“, München, 1991 Jackson, Paul (Hrsg.) „Jane’s All the World’s Aircraft“ Jane’s Information Group Ltd. diverse Ausgaben, London, 1976-1999 Kopenhagen, Wilfried (Hrsg.) „Das große FLUGZEUGTYPENBUCH“ Berlin, 1990 Pickler, Ran “Canadair History Website” http://www.hwcn.org/~ac423 Schwarz, Karl „Last der Entscheidung“, in „FLUG REVUE ILA EXTRA“, Ausgabe Juni 2000, Stuttgart, 2000 Wood, Derek „Jane’s WORLDAIRCRAFT RECOGNITION HANDBOOK“ , Fifth Edition, Coulsdon, 1992 III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.1 F-84 F „THUNDERSTREAK“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Triebwerk: Jagdbomber 1956 bis 1966 10,25 m 13,24 m 4,76 m 30,23 m² Wright J65-W-3 bzw. J65-W-7 Triebwerksleistung: 32,10 kN bzw. 33,85 kN Höchstgeschwindigkeit: in Bodennähe in 10600m Flughöhe Überführungsreichweite: Taktische Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 1060 km/h 985 km/h 3770 km 1400 km 13700 m Leermasse: Startmasse: 6195 kg 11450 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.2 Canadair CL-13 Mk.6 „SABRE” Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Triebwerk: Tag-Abfangjäger 1957 bis 1975 11,31 m 11,46 m 4,48 m 29,00 m² Avro Canada „Orenda Mk. 14“ Triebwerksleistung: 32,35 kN Höchstgeschwindigkeit: 1150 km/h Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 1620 km 14000 m Leermasse: Startmasse: 4510 kg 7420 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.3 Fiat/Dornier F-86 K „SABRE“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Triebwerk: Allwetter-Abfangjäger 1957 bis 1966 11,92 m 12,50 m 4,57 m 29,11 m² Höchstgeschwindigkeit: Reichweite: Überführungsreichweite: Dienstgipfelhöhe: 1112 km/h 850 km 1200 km 15000 m Leermasse: Startmasse: Startmasse(max.): 6450 kg 8460 kg 9280 kg General Electric J47-GE-17B Triebwerksleistung: 24,13 kN(33,36 kN mit Nachbrenner) III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.4 Armstrong Whitworth „SEA HAWK“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: a) Marine-MehrzweckKampfflugzeug b) Marine-Aufklärer 1957 bis 1966 11,89 m 12,09 m 2,98 m 25,83 m² Triebwerk: Rolls Royce Nene Mk.103 Triebwerksleistung: 2449 kp Höchstgeschwindigkeit: Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 94 km/h in 6100m 830 km 13500 m Leermasse: Startmasse: 4208 kg 7327 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.5 Fairey 17 „GANNET“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Triebwerk: a) U-Boot-Jäger Höchstgeschwindigkeit: b) Seeüberwachungsflugzeug Reichweite: 1958 bis 1968 Dienstgipfelhöhe: 16,60 m 13,10 m Leermasse: 4,20 m Startmasse: 44,85 m² Armstrong-Siddeley „Double Mamba“ Mk-101 Propellerturbine Triebwerksleistung: 2280 kW 485 km/h 1500 km 7600 m 6900 kg 10200 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.6 Cessna T-37B Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Zweisitziger Strahltrainer 1966 bis heute 10,31 m 8,93 m 2,80 m Höchstgeschwindigkeit: 685 km/h Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 1400 km 11600 m Leermasse: Startmasse: 2200 kg 2825 kg Triebwerk: 2xContinental J-69-T-25 Triebwerksleistung: 9,11 kN III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.7 Northrop T-38A „TALON“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Zweisitziger Strahltrainer 1967 bis heute 7,69 m 14,12 m 3,94 m Höchstgeschwindigkeit: Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 1358 km/h in 11000m 1770 km 16500 m Leermasse: Startmasse: 3860 kg 5520 kg Triebwerk: 2xGeneral Electric J-85-Ge-5 Triebwerksleistung: 34,3 kN III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.8 Piper L-18 C „SUPERCUP“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: AnfängerSchulflugzeug 1956 bis 1980 10,77 m 6,86 m 2,05 m 16,60 m² Triebwerk: Continental C90-8F Triebwerksleistung: 129 kW Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 580 km 4200 m Leermasse: Startmasse: 360-380 kg 680-750 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.9 Pützer „Elster B“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Schul- und Sportflugzeug 1959 bis 1980 13,22 m 7,10 m 2,50 m 17,50 m² Triebwerk: Continental C90-12F Triebwerksleistung: 129 kW Höchstgeschwindigkeit: 165 km/h Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 450 km 4000 m Leermasse: Startmasse: 470 kg 700 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.10 CCF „HARVARD“ Mk. IV Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Zweisitziges Schulflugzeug 1955 bis 1966 12,77 m 8,99 m 3,56 m 23,60 m² Höchstgeschwindigkeit: Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 330 km/h in 1500 m 1200 km 7500 m Leermasse: Startmasse: 1890 kg 2550 kg Triebwerk: Pratt & Whitney R-1340 AN-1 Triebwerksleistung: 748 kW III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.11 Piaggio/Focke-Wulf P-149 D Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Schul- und Höchstgeschwindigkeit: Verbindungsflugzeug 1957 bis 1990 Reichweite: 11,12 m Dienstgipfelhöhe: 8,52 m 2,85 m Leermasse: 18,81 m² Startmasse: Triebwerk: Lycoming GO-435-C2 Triebwerksleistung: 354 kW 280 km/h in 1000 m 1050 km 5200 m 1160 kg 1650 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.12 Dornier Do-27 A/B Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: a) Verbindungsflugzeug b) Heeresaufklärer c) Schulflugzeug d) Sanitätsflugzeug 1957 bis 1980 12,00 m 9,60 m 3,50 m 19,40 m² Triebwerk: Lycoming GO-480-B1-A6 Triebwerksleistung: 201 kW Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 1100 km 3600 m Leermasse: Startmasse: 1050 kg 1570 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.13 Lockheed T-33 A „SHOOTINGSTAR“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Zweisitziger Strahltrainer 1956 bis 1976 11,86 m 11,49 m 3,57 m 21,81 m² Triebwerk: Allison J-33-A-35 Triebwerksleistung: 23,5 kN Höchstgeschwindigkeit: 854 km/h in 3000 m Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 1925 km 12350 m Leermasse: Startmasse: 3800 kg 5670 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.14 Fouga „MAGISTER“ CM-170 R Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Zweisitziges Schulflugzeug 1957 bis 1969 12,14 m 10,06 m 2,80 m 17,30 m² Höchstgeschwindigkeit: Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 715 km/h in 9000 m 925 km 12200 m Leermasse: Startmasse: 1940 kg 3100 kg Triebwerk: 2xTurboméca „Marboré IV“ Triebwerksleistung: 7,84 kN III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.15 Douglas C-47 D „SKYTRAIN“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Reise-, Schul-, Transportflugzeug und Elektronik-Aufklärer 1957 bis 1976 28,96 m 19,65 m 4,56 m 91,71 m² Höchstgeschwindigkeit: Reichweite: Dienstgipfelhöhe: Leermasse: Startmasse: Triebwerk: 2xPratt & Whitney R-1830-90B Triebwerksleistung: 2x880 kW 360km/h in 3000 m 2560 km max. 5800 km 8000 m 7650 kg 12250 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.16 Nord Aviation N 2501 „NORATLAS“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Mittelstrecken Transportflugzeug 1956 bis 1974 32,50 m 21,96 m 6,00 m 101,20 m² Höchstgeschwindigkeit: 440 km/h Reichweite: bei voller Zuladung Dienstgipfelhöhe: Leermasse: Startmasse: 1500 km Triebwerk: 2xSnecma/Bristol „Hercules“ 759 Triebwerksleistung: 56300 kW 7300 m 13300 kg 21500 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.17 Hunting Percival „PEMBROKE“ C Mk.54 Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Verbindungs-, SAR-, Höchstgeschwindigkeit: Transport- und Messflugzeug 1957 bis 1974 Reichweite: 19,70 m Dienstgipfelhöhe: 14,00 m 4,90 m Leermasse: 37,20 m² Startmasse: Triebwerk: 2xAlvis „Leonides“ Mk. 12-701 Triebwerksleistung: 2x 748 kW 355 km/h in 600 m 1850 km 6700 m 4400 kg 5900 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.18 Grumman HU-16 D „ALBATROSS“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Transport- und SAR-Amphibienflugzeug 1958 bis 1972 24,40 m 18,90 m 7,30 m 90,15 m² Höchstgeschwindigkeit: 335 km/h in 5700 m Reichweite: 3650-4350 km (Zusatzbehälter) 5100 m 10800 kg 15450 kg Dienstgipfelhöhe: Leermasse: Startmasse: Triebwerk: 2xWright R-1820-76A Triebwerksleistung: 2095 kW III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.19 De Havilland DH-114 „HERON“ 2 D Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Verbindungs- und Reiseflugzeug 1957 bis 1963 21,80 m 14,80 m 4,31 m Höchstgeschwindigkeit: 354 km/h Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 1250 km 5700 m Leermasse: Startmasse: 3680 kg 5890 kg Triebwerk: 4xd.H. Gipsy Queen 30 Mk.2 Triebwerksleistung: 4x186 kW III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.20 Convair CV-340 und CV-440 Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Triebwerk: Reise- und Transportflugzeug 1959 bis 1974 32,12 m 24,15 m 8,57 m Höchstgeschwindigkeit: 500 km/h Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 1400-1850 km 7600 m Leermasse: Startmasse: 13800 kg 22000 kg 2xPratt & Whitney R-2800-CB-16 (340) 2xPratt & Whitney R-2800-CB-17 (440) Triebwerksleistung: 2x 1864 kW III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.21 Lockheed F-104G Starfighter Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Leermasse: Triebwerk: a) Allwettertauglicher Abfangjäger b) Allwettertauglicher Jagdbomber c) Taktischer Aufklärer d) Marine-Mehrzweck-Kampfflugzeug 1960 bis etwa 1987 Höchstgeschwindigkeit: 6,70 m 2450 km/h in 13000 m 16,66 m 1854 km/h in 15500 m 4,09 m taktische Reichweite: 18,22 m² Überführungsreichweite: Dienstgipfelhöhe: 6350 kg Startmasse: a) General Electric J79-GE-11A b) MTU J79-MTU-J1K Triebwerksleistung: 69,41 bis 70,75 kN ca. 850 km 3500 km 15500 m + 13500 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.22 Fiat G-91 Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: leichtes Erdkampfflugzeug leichter takt. Aufklärer 1960 bis 1982 8,56 m 10,29 m 3,98 m 16,42 m² Höchstgeschwindigkeit: Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 1045 km/h in 1500 m 1850 km 13260 m Leermasse: Startmasse: 3269 kg 5670 kg Triebwerk: Rolls Royce „Orpheus“ Mk. 803 D11 Triebwerksleistung: 22,3 kN III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.23 McDonnel Douglas F-4 „PHANTOM II“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Abfangjäger taktischer Jagdbomber allwetter-Aufklärer (RF-4F) 1973 bis heute 11,70 m 19,20 m 5,00 m 49,20 m² Triebwerk: 2x MTU J79-17A Triebwerksleistung: 17900 lbs Höchstgeschwindigkeit: 2450 km/h Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 3200 km 17000 m Leermasse: Startmasse: 13895 kg 27300 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.24 Dornier Do-28 „SKYSERVANT“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Kurzstrecken-TransportFlugzeug, SAN und SARFlugzeug, Umweltüberwachungsflugzeug 1970 bis heute 15,55 m 11,40 m 4,01 m 29,50 m² Höchstgeschwindigkeit: 295 km/h Reichweite: 4501450 km Dienstgipfelhöhe: 7800 m Leermasse: Startmasse: 2607 kg 3800 kg Triebwerk: 2x Lycoming IGSO-540-A1E Triebwerksleistung: 566 kW III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.25 Dassault Breguet BR-1150 „ATLANTIC“ Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Seeraumüberwachungs-, Uboot-Jagd-, ECM und SAR-Flugzeug 1965 bis heute 30-38,60 m 31,80 m 11,30 m 120,30 m² Höchstgeschwindigkeit: 625 km/h Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 9200 km 10000 m Leermasse: Startmasse: 24000 kg 41000 kg Triebwerk: 2x Rolls-Royce „Tyne 20“ Mk.21 Triebwerksleistung: 9100 kW III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.26 C-160 D „TRANSALL“ Technische Daten Einsatzzweck: MittelstreckenTransportflugzeug Höchstgeschwindigkeit: Reisegeschwindigkeit : Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: 1968 bis heute 40,00 m 32,10 m 11,65 m 160,10 m² Reichweite: Dienstgipfelhöhe: Leermasse: Startmasse: Nutzlast: 8000 kg (max. 16000 kg) Triebwerk: 2xRolls-Royce „Tyne“ 20 Mk. 22 Triebwerksleistung: 16590 kW 536 km/h in 4500 m 495 km/h in 8000 m 5095 km mit 8to Nutzlast 8500 m 28052 kg 49100 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.27 HFB 320 / HFB 320 ECM „HANSA JET“ Technische Daten Einsatzzweck: Verbindungsflugzeug Höchstgeschwindigkeit: 815 km/h Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: 1968 bis 1990 14,49 m 16,61 m 4,76 m 30,15 m² Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 2650 km 11900 m Leermasse: Startmasse: 4450 kg 8210 kg Triebwerk: 2x General Electric CJ610-5 Triebwerksleistung: 2x 25,6 kN III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.28 Douglas DC-6 „LIFTMASTER“ Technische Daten Einsatzzweck: Transportflugzeug Höchstgeschwindigkeit: 580 km/h Einsatzzeitraum: 1962-1969 Reichweite: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: 35,86 m 32,10 m 8,92 m 139,91 m² Dienstgipfelhöhe: 62007300 km 6100 m Leermasse: Startmasse: 24585 kg 48525 kg Triebwerk: 4x Pratt & Whitney R-2800-CB17 Triebwerksleistung: 4x 1864 kW III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.29 Lockheed C-140 „JETSTAR“ Technische Daten Einsatzzweck: Reiseflugzeug VIP-Transporter Höchstgeschwindigkeit: 880 km/h Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: 1962-1986 16,58 m 18,43 m 6,25 m 50,40 m² Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 5132 km 14500 m Leermasse: Startmasse: 10000 kg 17850 kg Triebwerk: 4x Pratt & Whitney JT 12A-6A Triebwerksleistung: 53,4 kN III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.30 Boing 707 Technische Daten Einsatzzweck: Langstrecken Transportflugzeug Höchstgeschwindigkeit: Reisegeschwindigkeit: 1010 km/h 886 km/h Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: 1968 bis heute 44,45 m 46,64 m 12,95 m 228.00 m² Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 10500 km 12500 m Leermasse: Startmasse: 45000 kg 150400 kg Triebwerk: 4x Pratt & Whitney GT 3D Triebwerksleistung: 4x 80,15 kN III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.31 VFW 614 Fokker Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: MittelstreckenTransportflugzeug 1977 bis heute 21,50 m 20,60 m 7,84 m 64,00 m² Höchstgeschwindigkeit: Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 715 km/h in 6700 m 1200 km 7600 m Leermasse: Startmasse: 12180 kg 19950 kg Triebwerk: 2x Rolls-Royce M45H Mk.501 Triebwerksleistung: 2x 32,4 kN III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.32 „ALPHA JET“ Technische Daten Einsatzzweck: leichter Jagdbomber Schulflugzeug Höchstgeschwindigkeit: Reisegeschwindigkeit : 1020 km/h 850 km/h Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: 1981 bis heute 9,11 m 12,29 m 4,19 m 17,50 m² Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 430-1100km 14650 m Leermasse: Startmasse: 3345 kg max. 8000kg Triebwerk: 2x SNECMA/Turboméca „LARZAC“ 04-C6 Triebwerksleistung: 2x 13,24 kN III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.33 PA 200 „TORNADO“ Technische Daten Einsatzzweck: Mehrzweck Kampfflugzeug (IDS) Höchstgeschwindigkeit: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: 1982 bis heute 8,60 bis 13,90 m 16,70 m 5,95 m 26,60 m² Reichweite: Dienstgipfelhöhe: Triebwerk: Leermasse: Startmasse: 2x Turbo Union RB.199-34R Mk.101 (IDS) 2x Turbo Union RB.199-34R Mk.101 (ECR) Triebwerksleistung: 2x 38,7 kN trocken und 66,01 kN mit Nachbrenner (IDS) 2x 40,48 kN trocken und 71,5 kN mit Nachbrenner (ECR) 2450 km/h in 11000 m 1350km/h in Bodennähe 5000 km 15000 m + 13850 kg 18650 kg max. 28,5 to III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.34 Mikojan MiG-29 „FULCRUM” Technische Daten Einsatzzweck: Abfangjäger Höchstgeschwindigkeit: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: 1993 bis heute 11,36 m 17,32 m 4,73 m 38,00 m² Reichweite: Dienstgipfelhöhe: Triebwerk: 2x Klimov/Leningrad RD 33 Triebwerksleistung: 2x 49,42 kN Leermasse: Startmasse: 2445 km/h in 11000 m 2100 km 17000 m 10900 kg 15240 kg max. 18,5 to III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.35 Canadair CL-601 „CHALLENGER“ Technische Daten Einsatzzweck: VIP-Reiseflugzeug Höchstgeschwindigkeit: 850 km/h Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: 1986 bis heute 19,60 m 20,85 m 6,30 m 41,80 m² Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 6200 km 13500 m Leermasse: Startmasse: 9050 kg 19550 kg Triebwerk: 2x General Electric CF-34-1A Triebwerksleistung: 2x 38,5 kN III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.36 Dornier Do-228 Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Transportflugzeug Umweltüberwachung 1997 bis heute 16,97 m 16,55 m 4,86 m 32,00 m² Triebwerk: 2x Garrett TPE331-5 Triebwerksleistung: 2x 533 kW Höchstgeschwindigkeit: Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 435 km/h in 3500 m 1650 km 9000 m Leermasse: Startmasse: 3070 kg 5700 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.37 Grob „EGRETT“ D-500 Technische Daten Einsatzzweck: ElektronikHöhenaufklärer Höchstgeschwindigkeit: Reisegeschwindigkeit: Einsatzzeitraum: Spannweite: 1989-1993 (Erprobung) 31,40 m Länge: Höhe: Flügelfläche: 12,20 m 5,80 m 47,80 m² Reichweite: unbekannt Einsatzdauer begrenzt durch Pilotenermüdung ca. 10-12h Dienstgipfelhöhe: 20000 m Leermasse: unbekannt Startmasse: ca. 5500 kg Triebwerk: Garrett TPE 331-14A Triebwerksleistung: 1210 kW gedrosselt auf ca. 730 kW 445 km/h 300 km/h III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.38 Airbus A310 Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Kurz- und MittelstreckenTransportflugzeug 1991 bis heute 43,89 m 46,66 m 15,80 m 219,00 m² Reisegeschwindigkeit: Reichweite: 850 km/h in 9450 bis 12495 m 8056 km Leermasse: Startmasse: 80801 kg max. 164000 kg Triebwerk: 2x General Electric CF6-80C2A2 Triebwerksleistung: 2x 273 kN III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.39 Tupolew TU-154 M Technische Daten Einsatzzweck: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: Passagier-/FrachtTransportflugzeug „Open Skies“-Überwachung 1990-1997 37,55 m 60,90 m 11,40 m 201,45 m² Triebwerk: 3x Soloview D-30U-154 Triebwerksleistung: 108 kN Höchstgeschwindigkeit: 900 km/h Reichweite: Dienstgipfelhöhe: 4000 km 11000 m Leermasse: Startmasse: ca. 50775 kg max. 100000 kg III Anhang: Technische Daten der besprochenen Luftfahrzeuge IV.40 „EUROFIGHTER“ Technische Daten Einsatzzweck: Jagdflugzeug Höchstgeschwindigkeit: Einsatzzeitraum: Spannweite: Länge: Höhe: Flügelfläche: geplant ab 2003 10,95 m 15,96 m 5,28 m 50,0 m² Einsatzreichweite: Dienstgipfelhöhe: Leermasse: Startmasse: Triebwerk: 2x Eurojet EJ 200 Triebwerksleistung: 2x 60,0 kN trocken und 90,0 kN mit Nachbrenner 2125 km/h in 11000 m 463 bis 556 km unbekannt 10995 kg max. 23000 kg