August - Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Transcription
August - Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
vormals Gottscheer Bote Heimatblatt der Gottscheer Folge 8 – Jahrgang 108 (95) August 2011 Gottscheer Zeitung – offizielles Organ der Gottscheer Vereinigungen – Erscheint jeden Monat – Sämtliche Berichte und Zuschriften sind an die „Gottscheer Zeitung“, A-9021 Klagenfurt am Wörthersee, Österreich, Postfach 64, zu richten – Abdruck (auch auszugsweise) nur mit Quellenangabe gestattet. www.gottschee.at Jahresbezugspreis: Österreich € 22,–, Deutschland/europäisches Ausland € 28,–, USA/Übersee US-$ 38,–, Kanada Can. $ 48,–, Luftpost USA/Übersee US-Dollar 48,–, Luftpost Kanada Can. Dollar 63,–, Hypo Alpe-Adria-Bank AG, 9020 Klagenfurt, Konto 120.2057, BLZ 52000, SWIFT-BIC: HAABAT2K, IBAN: AT 845200000001202057 MIT ÜBER LAND U N D M E E R V E R BU N D E N DER H E I M AT IM HERZEN Die Gottscheer Gedächtnisstätte in Klagenfurt Schon in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts befaßten sich namhafte Gottscheer Persönlichkeiten mit dem Gedanken der Errichtung einer Gottscheer Gedächtnisstätte. Dies nicht nur zur Erinnerung an die Heimat, sondern vor allem auch als Dank, daß die Gottscheer Landsleute die schweren Jahre des Krieges und der Nachkriegszeit gut überstanden haben. Dazu hat ihnen vor allem ihr tiefer Glaube die Kraft gegeben. Es war daher naheliegend, ein kirchliches Gebäude als Dank zu errichten oder ein schon bestehendes Kirchenobjekt in die Verwaltung zu übernehmen. Nach langen Verhandlungen hat sich die Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt – unterstützt von vielen Vertretern der Landsmannschaft in Deutschland – 1961 für die Übernahme der Schloßkirche zu Krastowitz in Klagenfurt entschlossen, die uns das bischöfliche Ordinariat der Diözese Gurk-Klagenfurt angeboten hat. Die Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt hat sofort mit der Renovierung des kirchlichen Gebäudes, das dem Hl. Ulrich geweiht ist, begonnen und es als Gottscheer Gedächtnisstätte ausgestattet. Darin hat in späterer Folge auch die Statue der von den Gottscher sehr verehrten Muttergottes, der Schutzmantelmadonna, eine Heimstätte gefunden. Die Statue, die 1985 vom Künstler Konrad Campidell geschaffen wurde, versinnbildlicht deutlich, wie die Gottscheer unter dem Schutzmantel der Muttergottes Hilfe und Hoffnung erhalten haben. Die Gottscheer Gedächtnisstätte steht jährlich am 1. Sonntag im August im Mittelpunkt der Wallfahrt. Heuer fand diese am 7. August statt. Der Gedenkstein in der Gottscheer Gedächtnisstätte in Klagenfurt; „. . . Wir gedenken aller, die in der Heimat ruhen, in den Kriegen ihr Leben gaben, durch die Drangsal der Zeit gestorben oder verschollen sind . . .“ Die Einweihung der Kirche erfolgte am 1. Juli 1963. Sie wird seither als Wallfahrtsstätte der Gottscheer, die in aller Welt leben, aufgesucht. Es sollte eine Stätte werden, zu der die Landsleute eine Art Wallfahrt antreten könnten, der Gedenkstätte sollte möglichst langes Bestehen gesichert werden, und zwar dadurch, daß sie dort erstehen sollte, wo sich in Europa die meisten Landsleute in einem begrenzten Gebiet niedergelassen haben. Pfarrer Heinrich Wittine gab in der „Gottscheer Zeitung“ vom April 1961 folgenden Aufruf heraus: „Die Gedächtniskapelle möge eine stete Erinnerung sein an alle unsere Lieben, welche im Kriege ihr Leben Die Kirchenglocke aus der ehemaligen Heimat, die am 7. August 1966 geweiht wurde und seither im Turm der Gedächtnisstätte hängt und von dort die Gläubigen ruft. Glockenpaten waren Maria Rom und Eduard Fink. hingeben mußten, und im weiteren Sinne an unsere Väter und Mütter, Brüder und Schwestern, Verwandten und Bekannten und an unsere Ahnen, welche in der einstigen Heimat und in der weiten Welt in Gottes Frieden ruhen; sie soll ein Zeichen und eine Mahnung sein, daß nicht Krieg, Haß und Vergeltung, sondern nur Liebe und Vergebung den einzelnen Menschen wie die gesamte Menschheit retten können, daß wir alle Brüder und Schwestern, Kinder Gottes sind, welcher die unendliche Liebe und zugleich das höchste Glück der liebesuchenden Menschheit ist. Die Kapelle möge eine Stätte des Dankes sein für die unzähligen Wohltaten, welche vom Herrn unserem Völklein durch 600 Jahre zuteil wurden und der Bitte, daß es ihm weiterhin in Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe dienen möchte, solange es sein heiligster Wille ist.“ Schon im Oktober 1961 erklärte sich das bischöfliche Ordinariat in Klagenfurt bereit, den Gottscheern die Kirche beim Schloß Krastowitz zur Verfügung zu stellen. Im folgenden Jahre wurde die Kirche renoviert, Boden im Ausmaß von 7000 m2 um die Kirche durch die Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt angekauft und mit einem feierlichen Gottesdienst, den Pfarrer Alois Krisch gemeinsam mit Pfarrer Weiß hielt, wurde sie am 1. Juli 1962 in die Obhut der Landsmannschaft übernommen. Mit Beschluß des Gemeinderates von Klagenfurt vom 30. Juni 1963 wurde die zur Kirche führende Straße ,,Gottscheer Straße“ genannt, und am 4. August fand die erste Wallfahrt statt. Dompropst DDr. Philipp Bugelnig zelebrierte den Festgottesdienst und weihte den Gedenkstein und das Kirchenfenster ein, dessen Glasscheiben das Bildnis des heiligen Bartholomäus tragen. Der Mesner nahm als Geschenk des Fürsten Auersperg einen Meßkelch und ein Meßgewand, beides aus der alten Heimat, im Namen der Landsmannschaft in Verwahrung. Universitätsprofessor Dr. Eberhard Kranzmayer, Prof. Dr. Maria Hornung, Dr. Maria Kundegraber, alles Forscherpersönlichkeiten von Namen, unterstrichen durch ihre Anwesenheit die Bedeutung des Tages. Ein Jahr darauf wurde der Altar der Kirche erneuert, im selben Jahr benannte der Magistrat von Klagenfurt das Gelände um die Kirche als „Gottscheer Gedächtnisstätte“. Oberschulrat Volksschuldirektor Hermann Petschauer organisierte und leitete die erste Gottscheer Kulturwoche vom 1. bis 8. August 1966 auf Schloß Krastowitz. 70 Teilnehmer hatten sich gemeldet. Bei der Wallfahrt am 7. August wurde von Generalvikar Dr. Josef Kadras die aus der ehemaligen Heimat stammende Glocke geweiht und in den Turm gezogen. Ein Jahr darauf lag das Gedenkbuch fertig vor, das eine Chronik enthält, ein Ortsverzeichnis der ehemaligen Sprachinsel und die Namen der Opfer von Krieg und Vertreibung; es wurde geweiht und dem Fundus der Gedächtnisstätte einverleibt. Seit 1963 findet alljährlich die Wallfahrt statt, bei der die Gottscheer Gedächtnisstätte im Mittelpunkt steht. Heiteres Kirchlein, im Walde geborgen, suchender Blick im fröhlichen Rund, uraltes Wort aus betendem Mund – Pilger der Sehnsucht sind wir geworden. Alten Gewändern huldigt die Klage, inniges Lied verstreut seinen Klang, Kindheit erblüht und wird zu Gesang – Heimweh verliert sich in Traumbild und Sage. † Richard Lackner Seite 2 August 2011 GOTTSCHEER ZEITUNG Otto von Habsburg, der letzte Kaisersohn, verstorben Dr. Otto von Habsburg, ältester Sohn des letzten regierenden Kaisers von Österreich und Königs von Ungarn, langjähriger Europaabgeordneter und Ehrenpräsident der Internationalen Paneuropa-Union, ist am 4. Juli 2011 in seinem Haus in Pöcking am Starnberger See in Deutschland im Alter von 98 Jahren verstorben. Für ihn wurden Trauerfeierlichkeiten in Bayern, in Österreich aber auch in Ungarn abgehalten. An diesen Feiern nahmen zahlreiche Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland teil, so u. a. auch der schwedische König Carl Gustav mit seiner Gattin Silvia. Otto von Habsburg fand in der Wiener Kapuzinergruft seine letzte Ruhestätte. Der verstorbenene Kaisersohn war eine anerkannte und geschätzte Persönlichkeit, die sich sehr für den Frie- den in Europa eingesetzt hat. Von ihm wurde auch die Europäische Gemeinschaft entsprechend gefördert. Der verstorbene Kaisersohn war u. a. auch Herzog von Kärnten und Krain. Damit war er auch irgendwie „Oberherr“ des Gottscheerlandes. Am 19. April 1970 besuchte Otto von Habsburg auch die Gottscheer Gedächtnisstätte in Klagenfurt. In seiner Begleitung waren u. a. sein Bruder Robert Habsburg und Prälat DDr. Philipp Buggelnig. Der verstorbene Kaisersohn nahm an jenen Tagen an einer Europatagung teil, die im Schloß Krastowitz stattfand und hat dies zum Besuch unserer Gedächtnisstätte benutzt. Er interessierte sich u. a. eingehend für den Gottscheer Gedenkstein und hat sich auch in das Besucherbuch eingetragen. Unterschrift seiner kaiserlichen Hoheit Otto von Habsburg und Begleitung im Besucherbuch der Gedächtnisstätte in Klagenfurt. Offizielle Homepages unserer Vereinigungen: www.gottschee.at (Arbeitsgemeinschaft der Gottscheer Landsmannschaften) www.gottscheenewyork.org (Gottscheer Relief Assoc. NY) www.eouv.com (E. Ö. U. V. Cleveland) www.gottschee.org (GHGA) www.alpineclub.ca (Alpen Klub Kitchener) Erinnerungskreuz im Hornwald Der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt ist es endlich gelungen, zu erreichen, daß auch für die Gottscheer Landsleute, die durch die Kriegs- und Nachkriegsereignisse zugrunde gegangen sind, ein Erinnerungskreuz im Hornwald „pod hrenom“ aufgestellt werden kann. Hierzu hat uns die Republik Slowenien mit Bescheid vom 14. Dezember 2010 die Genehmigung erteilt. Bei den vielen Eingaben und Vorsprachen zur Erreichung dieser Genehmigung hat uns der von den Gottscheern sehr geschätzte Dr. Mihael Petrovič, ehemaliger Bürgermeister von Gottschee/Kočevje, sehr geholfen; wofür wir ihm aus ganzem Herzen dankbar sind. Die Inschrift auf dem Kreuz ist slowenisch und deutsch; die deutsche Fassung lautet: „Unseren Landsleuten, Opfern der Verirrungen des 20. Jahrhunderts – Die Gottscheer Gemeinschaft“. Für die Anschaffung des Erinnerungskreuzes hat der Kärntner Landesrat Dr. Josef Martinz einen Großteil der Kosten übernommen, wofür ihm die Gottscheer Gemeinschaft dankt. Das Kreuz wurde im Hornwald bereits aufgestellt; die Einweihung bzw. Segnung wird im Herbst 2011 erfolgen. Die Gottscheer Zeitung wird in der nächsten Ausgabe den Termin bekanntgeben. Steinmetzmeister Alojzij Erjavec beim Aufstellen des Gedenkkreuzes im Hornwald; er erledigte diese Arbeit unentgeltlich – herzlichen Dank. Neben ihm (rechts) Dr. Mihael Petrovič. Foto: Mihael Petrovič Unsere Meinung In der letzten Ausgabe des Heimatblattes wurde an dieser Stelle zum Ausdruck gebracht, daß die Frage des Weiterbestandes des Gottscheertums äußerst akut ist. Die Zielsetzung, Gottscheer zu bleiben, darf nicht aus dem Auge verloren werden. Heute wollen wir aufzeigen, wie unser Volkstum in der Tat lebendig bleiben kann. Dieser Aufruf ist besonders an Landsleute gerichtet, in deren Umgebung noch Nachbarn von daheim leben. Viele bedauern jedoch in Zuschriften, daß bei ihnen weit und breit kein Gottscheer lebt. Unser Heimatblatt gibt in dieser Rubrik immer wieder Gedanken zum Überlegen. Natürlich kommt dabei auch die Meinung und die Zielrichtung unseres Heimatblattes und der Gottscheer Gemeinschaft zum Ausdruck. Es gibt verschiedene Meinungen, wie wir unser Kulturgut erhalten sollen. Generell muß davon ausgegangen werden, daß das Volkstum „gelebt“ werden muß, das heißt, es muß lebendig bleiben. Es kann nur etwas an die Nachkommenschaft übergeben werden, was man selbst gelebt, erlebt und geübt hat. Daraus folgt, daß unsere ältere Generation das aus der alten Heimat überbrachte Volkstum weiter ausüben soll. Nur wer dies im Glauben an die Heimat tut, ist auch befähigt, es weitergeben zu können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Volkstum weiter zu geben. Vor allem muß unsere Sprache Verwendung finden. So weit als nur möglich soll sich die ältere Generation in der Gottscheer Sprache unterhalten und man darf hier nicht auf einen Dialekt hinweisen. Sprache ist ein Kulturgut eines Volkes und schon der bekannte Kärntner Sprachforscher, Univ.-Prof. Dr. Eberhard Kranzmayer, hat immer wieder erklärt, daß auch die Kärntner und Osttiroler es den Gottscheern verdanken, wie bei ihnen im Mittelalter geredet wurde. In der Abgeschlossenheit unserer Heimat als Sprachinsel war die Sprache von der Umgebung unbeeinflußt und ist rein geblieben. Das Liedgut nimmt ebenfalls eine besondere Stelle ein. Wir haben immerhin über 800 Gottscheer Lieder, durch die unser Volkstum besonders zum Ausdruck kommt. Von den einzelnen Gottscheer Chören werden diese Lieder auch immer wieder dargeboten. Das Liedgut ist daher ein wesentlicher Bestandteil des Volksgutes. Aber nicht nur die Sprache und das Lied sind wesentliche Bestandteile des Kulturgutes. Dazu gehört insbesondere auch das Brauchtum. Es ist natürlich äußerst schwierig, bäuerliches Volkstum zu erhalten und zu pflegen, zumal wir doch „städtische“ Bewohner geworden sind. Dieses Brauchtum kann daher nur in Legenden, Erzählungen und Mären weiterleben. Dies können wir alle noch tun. Dabei geben uns besondere Tage des Jahres dazu Anlaß und dabei kommt auch zum Vorschein, daß der Glaube eng mit dem Brauchtum verbunden ist. Die kirchlichen Festtage waren ein besonderer Anknüpfungspunkt, Bräuche zu pflegen. Wichtig sind natürlich auch die verschiedenen Begegnungen unserer Landsleute. Dabei wird immer über die Heimat gesprochen und besonders auch die Nachbarschaft hervorgehoben. Die Begegnungen sind wie geschaffen, Gemeinschaft zu pflegen. Nicht zuletzt ergibt sich dies aus der historischen Entwicklung unserer Gemeinschaft. Gerade in der heutigen Zeit, in der wir die alte Heimat nicht mehr haben, wird in nachbarschaftlichen Gesprächen auch immer wieder das Schicksal unserer Heimat und deren Bewohner besprochen und erörtert. Es darf uns niemand übel nehmen, daß darin auch eine bestimmte Sehnsucht zur Heimat zum Ausdruck kommt. Wenn sich zwei Gottscheer unterhalten, kommt immer wieder der Satz hervor: „Wie schön war es doch daheim!“ Schon zur Erhaltung der objektiven Geschichte soll es auch weiterhin so sein, daß die Begegnungen von Landsleuten ein wichtiger Faktor zur Erhaltung des Gottscheertums sind. Gerade deswegen veranstalten die Gottscheer Vereinigungen, wo immer sie ihren Sitz haben, solche heimatlichen Begegnungen oder Feste. Bei diesen Festen lebt die Heimat, lebt Gottschee. Jeder, der eine Gottscheer Veranstaltung besucht, wird feststellen können, daß die Heimat im Mittelpunkt steht. Die dargebotenen Bräuche mögen vielleicht an die Jetztzeit angepaßt sein, aber sie haben ihren Ursprung im Gottscheer Leben daheim. In allen Satzungen der Gottscheer Organisationen ist der Satz enthalten „. . . das Ziel der Vereinigung ist die Erhaltung des Volkstums.“ Dies ist nur möglich, wenn wir die aufgezeigten Kriterien befolgen. Daran kann uns niemand hindern, das sind wir unserem Volkstum und unserer Geschichte schuldig. Daher auch hier der Aufruf, haltet die Gottscheer Sprache und das Brauchtum, so gut es möglich ist, wach. Die Rubrik „Unsere Meinung“ findet bei den Leserinnen und Lesern besonderen Anklang; auch Vorschläge werden gemacht. Heute verweisen wir auf einen Brief unseres Landsmannes Burkhard Otterstädt aus Monroe, NC, USA (siehe Seite 4). Der Redaktionsausschuß Die 46. Gottscheer Kulturwoche war noch im Gang, als die vorliegende Ausgabe des Heimatblattes in Druck ging. Die Sing- und Trachtengruppe der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt unter der Leitung von Erwin Michitsch (in der vorderen Reihe Vierter von links) hat wiederum einen Großteil der Veranstaltungen mit ihren Liedbeiträgen bereichert. Der Festgottesdienst wurde von Militäroberkurat Dr. Harald Tripp und Pfarrer Mag. Richard Kogler (links im Bild) zelebriert. Ausführliche Berichte folgen in der Doppelnummer September/Oktober, die um den 10. September erscheint. August 2011 Seite 3 GOTTSCHEER ZEITUNG Landsleute, besucht die Kulturstätte der Heimat in Gurk Bei den Kanaltalern auf dem Luschari Wie jedes Jahr folgten auch diesmal die Gottscheer der Einladung des Kanaltaler Kulturvereines in Kärnten zum Treffen auf den Luschariberg bei Tarvis in Italien. Am Samstag, dem 9. Juli, fand diese Veranstaltung bei herrlichstem Sommerwetter statt und eine große Anzahl von Kanaltalern und ihre Freunde war auf dem Luschariberg zusammengekommen. Unter den vielen Festgästen sah man u. a.: Dr. Franco Baritussio, Landesrat von Friaul-Julisch-Venetien, der Kärntner Landtagsabgeordnete Hannes Anton in Vertretung des Landeshauptmannes Gerhard Dörfler sowie Obmann RR Anton Koroschetz und Obmann-Stv. Ossiander von der Landsmannschaft der Untersteirer, Obmann DI Leopold Anderwald von den Sudetendeutschen und Obmann-Stellvertreter Ing. Unger von den Donauschwaben. Obmann Alfredo Sandrini und Obmann-Stv. Hansi Preschern von den Kanaltalern in Tarvis waren mit einer großen Abordnung vertreten, wie auch ihre Freunde des Kanaltaler Kulturvereines in Kärnten mit ihrem Obmann Di Karl Heinz Moschitz und Stellvertreter Hermann Mitteregger an der Spitze. In Gottscheer Tracht, die allgemein wieder rundum bewundert wurde, nahmen die Landsleute Sigrid und Otto Tripp, Helene und Heinz Schrott sowie Helene Gattereder teil. VorsitzenderStellvertreter Otto Tripp überbrachte auch die Grüße des Vorsitzenden Dr. Viktor Michitsch, der aus gesundheitlichen Gründen an der Teilnahme verhindert war. Die Festmesse wurde von Pfarrer Mag. Richard Kogler aus VillachMaria Gail und Pfarrer Don Dionisio Mateucig aus Saifnitz gelesen. Der ge- mischte Chor aus Moosburg unter der Leitung von Stefanie Moser brachte die lateinische Messe „Messe breve C-Dur Nr. 7“ von Charles Gounod zur Aufführung. Nach dem Gottesdienst wurde am Festplatz hinter der Kirche wiederum der Verstorbenen bei der dort angebrachten Gedenktafel gedacht. Auch hier sang der Chor aus Moosburg. Die Gedenktafel befindet sich an der Außenmauer der Kirche Maria Luschari und trägt die Inschrift: „Kanaltal – Heimat warst Du uns und bleibst es auch – Kanaltaler Kulturverein in Kärnten, im Juni 2000.“ Sie wurde am 14. Juli 2001 bei einer Festveranstaltung feierlich enthüllt und gesegnet. Zum Abschluß wurde von allen das Kanaltallied von Prof. Gretl Komposch gesungen. In den Gasthäusern auf dem Luschariberg fanden sich danach die vielen Teilnehmer der Festveranstaltung zum Essen und zur Unterhaltung ein. Ausstellung in Erinnerung an die Heimatvertriebenen mit interessanten Museumsstücken. Auch über die Gottscheer ist viel erfahren. Besichtigen Sie auch den Wappenhain mit den Wappen aller volksdeutschen Landsmannschaften in Kärnten. Täglich geöffnet! Kommt nach Gurk! In dem den Gottscheern zugewiesenen Raum in der Kulturstätte ist nicht nur die Tracht ausgestellt, interessierten Museumsbesuchern werden auch bäuerliches Handwerkszeug und diverse Schriften gezeigt. Die an der Wand angebrachten Felle von Wolf und Bär aus dem Gottscheerland wurden uns von den Geschwistern Dr. Valerie Loser und Dr. Beatrix Hecher, geb. Loser (beide aus der Stadt Gottschee, jetzt in Klagenfurt) zur Verfügung gestellt. Die Tiere wurden vom Vater Richard Loser und ihrem Onkel Viktor Loser erlegt. Das Kanaltal, die Verbindung zwischen Tarvis und Pontafel (Pontebba) war deutsches Gebiet ab 973; 1007 Übergabe an den Bischof von Bamberg, ab 1759 österreichisch durch den Ankauf von Kaiserin Maria Theresia. Zwischen 1809 und 1815 (Wiener Kongreß) Besetzung durch die Franzosen. Im Ersten Weltkrieg war das Kanaltal Frontgebiet gegen Italien, wurde durch den Vertrag von St. Germain 1919 von Österreich abgetrennt und kam zu Italien. Die deutschstämmige Bevölkerung wurde ab 1939 nach einem Vertrag zwischen Mussolini und Hitler großteils nach Kärnten umgesiedelt (5700 Personen). Unsere Landsmännin Pauli Stephens, geb. Lampeter aus Hinterberg, jetzt in Hereford in England, hat erst kürzlich beim Besuch bei ihrer Nichte Martha Tiefenbacher und ihrer Familie Gurk besucht. Unsere Gottscheer Abordnung auf dem Luschariberg: Otto und Sigrid Tripp, Helene Gattereder, Helene und Heinz Schrott. Foto: Schrott Wir radeln wieder! Fährst auch Du mit? Lieber Leser! Der Gurker Dom und der Wappenhain werden bei einem Besuch in Gurk natürlich auch besucht. Hast Du Dein Heimatblatt schon bezahlt? 11. Gottscheer Radltag am Samstag, 3. September 2011 Liebe Gottscheer und Freunde Diesmal fahren wir auf dem Karnischen Radweg (Gailtal) von Hermagor nach Villach. Wir treffen uns um 6.45 Uhr am Hauptbahnhof Klagenfurt, fahren mit dem Zug (einschließlich Radtransport) nach Hermagor, wo wir um ca. 9 Uhr die Radfahrt beginnen. Zustiegsmöglichkeit an allen Haltestellen. Wir wollen die wunderschöne Landschaft des unteren Gailtales erkunden. Abseits vom Massenverkehr freuen wir uns schon auf den Rad- und Bahnausflug mit unseren Gottscheer Freunden. Pausen und geselliges Beisammensein sind nach Bedarf wie immer eingeplant. Kommt alle mit! Informationen: Heinz und Helene Schrott, Telefon 0 46 3/29 41 14 oder 0 66 4/483 22 18. EINLADUNG ZUM OKTOBERFEST IN TORONTO am Samstag, dem 24. September 2011 im Restaurant „The Musket“, 40 Advance Rd., Islington, Toronto. Einlaß 18 Uhr, Tanz ab 19.30 Uhr Für Musik sorgt das „Edelweiss Duo“ Tickets: 15 Dollar pro Person Zu bestellen bei: Robert Köstner (905/936-3469) oder Helga Graf (416/249-6865) oder Hannelore Strohl (905/855-3377) Der Vorstand der Gottscheer Relief Assoc. in Toronto freut sich auf Ihr zahlreiches Kommen! Seite 4 GOTTSCHEER ZEITUNG August 2011 Maria und Franz Rom zum Gedenken Am 29. Juni jährte sich zum 4. Mal der Todestag unseres Ehrenmitgliedes Maria Rom. Aus diesem Anlaß hat die Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt in der Edlinger Kirche in Spittal/Drau einen Gedenkgottesdienst gefeiert. Dabei wurde auch ihres Gatten Franz Rom, ebenfalls Ehrenmitglied der Landsmannschaft, gedacht. Den Gottesdienst zelebrierte EM Pfarrer Mag. Richard Kogler; gesanglich umrahmt wurde die Messe von der Sing- und Trachtengruppe der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt unter der Leitung von Erwin Michitsch. Pfarrer Kogler würdigte in seiner Predigt die Persönlichkeiten der Ehegatten Rom und wies darauf hin, daß Marias Sterbetag auf den Namenstag der Heiligen Peter und Paul fiele. Pfarrer Mag. Richard Kogler zelebrierte die Gedenkmesse Besonders hob er die Hilfsbereitschaft der Eheleute Rom hervor und wies auf die Gläubigkeit dieses Gottscheer Ehepaares hin. Es war tatsächlich so, daß das Haus Rom in Spittal nicht nur ein Gasthaus/Restaurant mit angeschlossener Fleischerei war, sondern einfach ein offenes Haus für alle Landsleute, die nach Spittal kamen. Jeder wurde willkommen geheißen und bewirtet. Soweit als möglich wurden die Wünsche erfüllt. Es war angenehm, mit diesen treuen Landsleuten über die Heimat und über das Schicksal der Gottscheer Menschen zu reden. Man fühlte sich einfach daheim. Franz Rom stammte aus Mösel, seine Frau Maria aus Obrern. In der Stadt Gottschee betrieb Franz Rom mit Hilfe seiner Frau schon eine angesehene Fleischerei. Durch die Umsiedlung kamen sie für einige Zeit nach Ratschach in der Untersteiermark, von dort gelangten sie über Umwege nach Spittal/Drau, wo sie ihre neue Heimat aufbauten. Sie schufen einen Gastbetrieb und eine weit über die Grenzen Kärntens hinaus bekannte Fleischerei. Der vom Haus Rom hergestellte Osterschinken war bekannt und begehrt. Noch vor dem Gedenkgottesdienst begrüßte Ehrenringträger OSR Ludwig Kren die zahlreich erschienenen Landsleute. Er wies darauf hin, daß Landsleute zusammengekommen waren, um der Ehegatten Rom zu gedenken und sie zu würdigen, aber auch um ihnen zu danken. Anschließend fand auf dem Friedhof vor der Grabstätte des Ehepaares Rom eine kurze Andacht statt, wo auch eine Kerze mit Gottscheer Wappen entzündet wurde. Schon während des Gottesdienstes hat die Sing- und Trachtengruppe Gottscheer Marienlieder zu Ehren der Verstorbenen dargeboten. Es sei hier erwähnt, daß Maria Rom eine besondere Verehrerin der Muttergottes war. Die karitative Tätigkeit von Maria Rom war allseits bekannt und wird auch heute noch besonders geschätzt. Beim Gedenkgottesdienst war auch die langjährige Mitarbeiterin der Familie Rom, Frau Margarethe Satter, anwesend, die von dieser Gedenkstunde besonders angetan und ergriffen war. Nach der Feierlichkeit lud die Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt die Teilnehmer zu einem Essen in das bekannte Familienhotel Bodner in Obervellach ein. Otmar Bodner ist ein Sohn von Aloisia Bodner, geborene Stritzel aus Rußbach, ihre Tochter Regina Bodner ist Vorstandsmitglied (Kassier) der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt. Die Landsleute blieben noch lange in nachbarschaftlichem Gespräch beisammen und würdigten immer wieder die Ehegatten Rom. Der Vorsitzende der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt, Dr. Viktor Michitsch, konnte an der schönen Feier diesmal leider nicht teilnehmen, war aber in Gedanken dabei. Leserbriefe Lm. Burkhard Otterstädt aus Monroe in den USA übermittelte dem Heimatblatt nachstehenden Leserbrief, den er nach dem Lesen von „Unserer Meinung“ verfaßt hat. Wir möchten seine Gedankengänge unseren Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten und danken für seine Anregungen und für „Seine Meinung“ (Burkhard Otterstädt ist der Sohn von Hilde, geb. Erker aus Mitterdorf, und Ehrenringträger Herbert Otterstädt). Sehr geehrte Damen und Herren! Aufmerksam verfolge ich immer Ihre Rubrik auf Seite 2 der GZ „Unsere Meinung“, die Ihre Gedanken widerspiegelt und zum Nachdenken anregt. Wie schon des öfteren war es diesmal wieder das Thema des Weiterbestehens des Gottscheertums, das Ihnen und uns allen am Herzen liegt. Sie regen an, die alten Sitten und Gebräuche zu pflegen, ebenso den Glauben und im Gottscheer Dialekt miteinander zu reden. Ich wuchs zwar nicht als Katholik aber im selben Glauben evangelischer Konfession in Hessen in Deutschland auf und spreche nicht gottscheerisch. Sitten und Gebräuche sind mir zwar vom Hörensagen und Lesen bekannt, aber pflegen konnte ich sie nicht, mit wem auch? Nun sind der katholische Glauben ebenso wie der Gottscheer Dialekt und das Brauchtum zweifelsfrei ganz wichtige Bestandteile der Kultur des Gottscheertums, und das wird auch entsprechend in der GZ so dargestellt. Die fatale Konsequenz ist dabei allerdings, und das geschieht sicherlich ohne Absicht, daß wir uns ausgegrenzt fühlen, die wir nicht mehr in Gottschee geboren wurden, einer anderen Konfession angehören und Dialekt und Brauchtum nur ganz am Rande mitbekommen haben. Aber so ist es! Mein Fall wird kein Einzelfall sein, im Gegenteil, die Zahl der letzten in Gottschee Geborenen, die heute alle über 70 sind, ist, zusammen mit den älteren, noch lebenden, wesentlich kleiner geworden als diejenige der jüngeren Generationen. Die Mehrheit der heutigen „Gottscheer“ haben Gottschee nicht mehr gesehen, als es noch von Gottscheern bewohnt war, und ich bin sicher, daß die Mehrzahl derselben kein Gottscheerisch mehr sprechen kann. Eine bedeutende Zahl der Jüngeren wird auch nicht mehr katholisch sein. Das Gottscheertum zu erhalten, ist fraglos eine gute aber auch harte Aufgabe. Das Problem wird dadurch erschwert, daß ja jede neue Generation in ihrer eigenen Heimat aufwächst, mit der sie sich mit dem gleichen Recht im Alter so verbunden fühlt, wie es die alten Gottscheer mit ihrer tun. Sagte nicht schon Ernst Moritz Arndt: „Wo das erste Menschenauge sich liebend über deine Wiege neigte, wo deine Mutter dich zuerst mit Freuden auf dem Schoß trug und dein Vater dir die Lehren der Weisheit ins Herz grub, Da ist deine Liebe, da ist dein Vaterland.“ Diese Weisheit ist Realität. Der Abstand der Gottscheer Nachkommen zu Gottschee wird sich immer weiter vergrößern, das wird jeder einsehen müssen. Die Frage ist also, was man Wirksames beitragen kann, um das Gottscheertum zu erhalten. Appelle an die Mitglieder der Sing- und Trachtengruppe mit Erwin Michitsch (rechts im Bild) in der Edlinger Kirche in Spittal Das Gastwirteehepaar Otmar und Tanja Bodner, zwischen ihnen Otmars Mutter, Aloisia Bodner mit den Landsleuten Martha Tiefenbacher, Grete Tschernitz, Regina Bodner, Helene Gattereder, Erwin Michitsch und Helene Schrott (von links) vor dem schönen Hotel Bodner in Obervellach. Das Hotel bietet neben viel Komfort und Gemütlichkeit auch familiäres Ambiente! E-mail: info@hotel-bodner.at, Homepage: www.hotel-bodner.at Fotos: Martha Tiefenbacher Leserschaft, Sprache, Brauchtum und kath. Glauben – und hier sollte man vielleicht doch darauf achten, daß man uns „Ebenfallschristen“ nicht ausgrenzt – sind sicher gut, aber sie werden den Trend der fortschreitenden Distanzierung nicht aufhalten können. Einem Bedürfnis der Menschen nachzukommen und ihnen etwas Besonderes anzubieten, von dem sie Gebrauch machen würden, wäre vielleicht ein Weg, die Gemeinschaft zumindest in bescheidener Form zu erhalten. Es wäre sicher nicht verkehrt, insbesondere die Generation, die jetzt voll im Leben steht, beruflich gefordert ist, dafür aber regelmäßig ihren Urlaub in Anspruch nimmt, ins Visier zu nehmen. Hier eine Idee: Vielleicht ließe sich auf dem Boden Gottschees ein „Ferien-Paradies“ erstellen, gleich einem „Lärchenhof“ bei Kitzbühel, der den Gottscheern weltweit ein Reiseziel bieten würde, wo sie neben Entspannen, Tennis, Golf, Schwimmen, Massagen, gutem Essen, etc. gleichzeitig die alte Heimat besuchen und mehr über sie lernen könnten. „Time Sharing“ wäre in diesem Zusammenhang vielleicht auch ins Kalkül zu ziehen. Freilich bedürfte es einer vorangehenden Marketingstudie und müßte für einen Investor oder evtl. einer Investorengruppe interessant sein. Vielleicht würde sogar die Gottscheer Gemeinschaft die Finanzierung selbst übernehmen können. Die GZ wäre in der richtigen Lage, sich für so etwas einsetzen zu können. Vielleicht haben Sie in Klagenfurt schon über Ähnliches nachgedacht. Wenn nicht, wäre der Vorschlag vielleicht eine Überlegung wert. Ihnen wünsche ich weiterhin guten Erfolg mit der GZ. Mit freundlichen Grüssen, Burkhard Otterstädt Ruthilde J. Woelfl, geb. Verderber aus Gottschee, jetzt in Morrisville in Pennsylvania wohnhaft, hat mit Jahresbeginn 2012 das Abo der „Gottscheer Zeitung“ aufgekündigt. Das bedauern wir sehr! Sie schreibt u. a.: „. . . in meiner Nähe sind keine Gottscheer, obwohl ich immer wieder um eine Verbindung suchte . . . Zu den jetzigen Meldungen habe ich keine Verbindung, von den „alten Gottscheern“ wird nichts mehr erwähnt, als ob sie nicht existiert hätten. In meinem Herzen bin ich auf die Gottscheer sehr stolz und werde meine Heimat nie vergessen. Ich brachte auch meine Söhne Gustav und Wolfgang zu den Treffen nach Klagenfurt und Graz. Sie haben dort auch das Museum in der Gedenkstätte besucht. Meine Söhne waren auch sehr stolz auf ihren Großvater Gustav Verderber . . .“ Frau Ruthilde Woelfl wurde am 23. Dezember 1925 in Gottschee geboren. Viele Landsleute ihres Alters sind nicht mehr am Leben und wir können nichts mehr von ihnen schreiben. Diese Generation Gottscheer hat die Heimat im Herzen getragen. Wir versuchen im Heimatblatt, für jede Generation unserer Leserschaft Interessantes mitzuteilen und wir bedauern wirklich, daß für Ruthilde Woelfl scheinbar nichts dabei ist. Wir akzeptieren aber ihre Meinung und grüßen sie und ihre Familie recht herzlich! Du fandest nach des Krieges Wirren, das täglich Brot, ein sich’res Heim; laß dich auch weiter nicht beirren und schaff den Kindern ein Daheim – und dennoch denke gern zurück an Kindheitstage – Heimatglück. Karl Schemitsch August 2011 Seite 5 GOTTSCHEER ZEITUNG Unsere Gemeinschaften in Übersee Jahrestreffen der GHGA Die 19. Jahrestagung der GHGA, die am Samstag, dem 18. Juni in Las Vegas stattfand, war sehr erfolgreich. Präs. Dr. Elizabeth Nick übermittelte uns den Bericht in Englisch, den wir in Kurzfassung auch in Deutsch für unsere interessierten Leser wiedergeben. Über 90 Personen nahmen an dem Treffen teil, darunter viele Familienangehörige und Nachkommen der Familie von Bill und Kate Loschke sowie von anderen Familien. Die ältesten Teilnehmer kamen aus Kalifornien: Gustav Fink, geboren 1927 in Neulag Nr. 2, und Maria Tarankow, geborene Schmuck, geboren 1927 in Obertappelwerch Nr. 4. Unter den Anwesenden gab es noch weitere Landsleute, die in der alten Heimat geboren wurden: Mary Krische Rees, 1939 in Wretzen und Erna Schmuck Tersi, 1941 in Rudolfswerth. In der Untersteiermark wurden folgende Landsleute geboren, die anwesend waren: Irma Cerne, Irene Lackner Honer, Erich Mille, Bertha Schmuck Moody, Erich Samide, William Schinkel und Elfriede Stiene Stonitsch. Während der Film von Father Trapp aus dem Jahr 1936 gezeigt wurde, konnte sich Gustav Fink als kleiner Bub sehen und erkannte viele im Film. Edward Skender, Vizepräsident der GHGA, gab eine kurze Beschreibung der vorhandenen Publikationen über Gottschee, die bei der Tagung erhältlich waren. Präsidentin Elizabeth Nick verfaßte einen geschichtlichen Überblick über die schon in den Jahren 1880 bis 1890 in den Westen der USA ausgewanderten Landsleuten. Viele dieser Ersteinwanderer stammten aus den Ortschaften Altlag, Ebental und Unterwarmberg. Darunter waren die Schauer Geschwister aus Kuntschen und die Höfferles aus Neulag; Mitglieder der Fami- lie Kraker aus Neulag siedelten sogar in Neu Mexiko; die Geschwister Herbst aus Setsch kamen nach Wyoming, die Stampfel Geschwister aus Weissenstein siedelten sich in Colorado an, ebenso wie Andrew Petschauer aus Neubacher und seine Frau Josephine König aus Kletsch. In Kalifornien fanden viele eine neue Heimat: die Gliebes aus Kukendorf sowie George und Mary Kraker (Gliebe) aus Langenton. Die Gottscheer arbeiteten in den Kupferminen in Montana und Arizona, in den Kohlenminen von Montana, Colorado, New Mexiko und Wyoming, in den Gold- und Silberminen von Colorado sowie auf großen Farmen und Ranches in Colorado und Wyoming. Ron Schuss, der Reiseleiter der letzten Europareise im Mai 2011, gab einen interessanten Bericht darüber und zeigte über 200 Bilder. Besonders hervorgehoben wurden die Besuche in den Kirchen und Ortschaften von Gottschee, Tschermoschnitz, Wretzen, Gatschen und Rodine. Nach dem Essen nahmen die Teilnehmer an einem Ahnenforschungsworkshop, der von Kate Loschke Baum geleitet wurde, teil. Sie erklärte außerdem die Kirchenaufzeichnungen der verschiedenen Pfarren, die auf CD erhältlich sind. Hier sind 42.000 Aufzeichnungen aus 21 Pfarren festgehalten. Am Abend saß man nach dem vorzüglichen Abendessen gemütlich beisammen, die Musiker Helmut Högler und Franz Gerber, die aus dem Raum Vancouver in Kanada angereist waren, sorgten für stimmungsvolle Musik und gute Unterhaltung. Die Vorstandsmitglieder, deren Angehörige und Freunde, hatten nicht nur einen erlebnisreichen Tag, sondern verbrachten auch viel Zeit, um sich mit den noch in der Heimat geborenen Landsleuten zu unterhalten. Unter den Teilnehmern: Gustav Fink aus Neulag mit Erich Samide und Erich Mille, die beide in der Untersteiermark geboren wurden. Foto: Elfriede Stonitsch Die Geschwister Martha Schmuck Gallagher, geboren in Bruck an der Mur (links) und Maria Tarankow, geb. Schmuck aus Obertappelwerch 4 (beide leben heute in Kalifornien) mit ihrer Tochter Diana Abed (stehend) Foto: John B. Gladitsch Besuchen Sie die Homepage der GHGA und informieren Sie sich über die vielseitige Arbeit dieser Gottscheer Organisation: www.gottschee.org Der GHGA-Vorstand in Las Vegas: Edward Skender, Vice-President; Elizabeth Nick, President; Mary Krische Rees, Director; Peggy Smerkar, Associate Director; Elfriede Stiene Stonitsch, Secretary; John Gladitsch, Director; Kate Loschke Baum, Treasurer; William Schinkel, Director und Ron Schuss Director (von links nach rechts). Foto: Peter Hohner GHGA Annual Conference 2011 The 19th Annual Conference of the Gottscheer Heritage and Genealogy Association was held on Saturday, June 18, at the Tropicana Hotel in Las Vegas, Nevada. Over 90 people attended the event, including the relatives and descendants of Bill and Kate Loschke Baum, as well as other family groups. The oldest Gottscheers in attendance were Gustav Fink, born in 1927 in Neulag #2, now living in California; and Maria Tarankow (nee Schmuck), born in 1927 in Obertappelwerch #4, now living in California. Also born in Gottschee were Mary Krische Rees, born in 1939 in Wretzen, and Erna Schmuck Tersi, born in 1941 in Rudolfswert. Gottscheers who were born in the Resettlement area were Irma Cerne, Irene Lackner Honer, Erich Mille, Berta (Cathi) Schmuck Moody, Erich Samide, William Schinkel, and Elfriede Stiene Stonitsch. During the viewing of the film made by Father Trapp when he visited Gottschee in 1936, Mr. Fink described and named the members of his family. Mr. Fink himself was seen in the film as a young boy living in the village of Neulag, as well as members of his family. Attendees enjoyed Mr. Fink’s description and names of the people shown in the film, especially from the villages of Neulag and Altlag. Edward Skender, GHGA vicepresident, gave a brief description of the GHGA publications available for purchase at the conference. The selected publications were A Short History of the Duchy of Carniola and Gottschee County by L. Edward Skender; Gottschee: A History of a German Community in Slovenia from the 14th to the 20th Century by Thomas F. Bencin; Gottschee Between the World Wars: The Years in Review 1919–1940, edited by Maria Cuzzo and Edward Skender; Gottschee 1406–1627, Feudal Domain on the Frontier of Empire by Georg Widmer, translated by Andrew Witter; Gottschee: The Lost Cultural Heritage of the Gottscheer Germans by Mitja Ferenc, translated by Edgar Erker; and The Parish of Mösel: Its Villages, Churches and People by Rev. Joseph Erker, translated by Andrew Witter. Elizabeth Nick gave a brief history of the Gottscheers who emigrated from their villages in Gottschee and settled in the western United States in the 1880s and 1890s. Many of the early immigrants were from the villages in the parishes of Altlag, Ebental, and Unterwarmberg. Some of those Gottscheers were the Schauer siblings from Kuntschen, Hoefferle from Neulag, and Kraker from Neulag settled in Gallup, New Mexico. The Herbst siblings from Setsch traveled to the state of Wyoming. The Stampfel siblings from the village of Weissenstein settled in Colorado along with many other Gottscheers including Andrew Petschauer from Neuacher and his wife Josephine Koenig from Kletsch. In California were the Gliebes from Kukendorf, George and Mary Kraker Gliebe from Langenton. In the western United States, Gottscheer men worked in the copper mines in Montana, and Arizona; the coal mines in Colorado, Montana, New Mexico, and Wyoming; gold and silver mines in Colorado; and the farms and ranches in Colorado and Wyoming. Ron Schuss, leader of the GHGA May 2011 tour to the former villages of Gottschee and Slovenia, gave an enjoyable and lively presentation of the places visited during the two week tour. Attendees enjoyed viewing over 200 photos. Especially noted was the church in Kocevje (city of Gottschee), the renovated church in Tschermoschnitz, the church in the village of Wretzen, the memorial in Gatschen, the village of Rodine and Ron’s relatives who live in the area. After lunch and the GHGA annual business meeting, Kate Loschke Baum conducted the genealogy workshop, explaining the methods used to locate Gottscheer ancestors in the microfilm parish records of Gottschee. In a morning session Kate described the parish marriage records available on CD and book format. She also reported that she had completed the transcription of marriage records of the parish of (city) Gottschee with nearly 7800 records. Those records as well as 20 other parishes are now available on a CD that includes over 42,000 marriage records, Marriages of Gottschee, Twenty-one Parishes. The evening began with a social hour at 6:00 and the accordion music by Helmut Hoegler and Franz Gerber, both from the Vancouver area in Canada. With a delicious dinner and music after the meal, it was a wonderful ending to an enjoyable day with family and friends. Franz Gerber (links) und Helmut Högler spielten beim GHGA-Treffen flott auf; beide wohnen in der Nähe von Vancouver, Kanada. Foto: David Fisher Seite 6 August 2011 GOTTSCHEER ZEITUNG Unsere Gemeinschaften in Übersee Də Khöscht ahoimə in Göttschəab Picknick in Toronto In der Frühlings-Ausgabe der GHGA „The Gottscheer Connection“ stellte Frank Schmidt seinen „Gottscheer yeast cake better known as Pobolitzn“ vor und veröffentlichte auch das Rezept. Es ist schön, daß diese Generation, die nicht mehr in der alten Heimat geboren wurde, den Brauch weiterpflegt. So wie der Kuchen – im Original ist er eine Nutzpotitze und keine echte Pobolitzn – aussah, mußte er vorzüglich schmecken. Sicherlich ist die Bezeichnung „Pobolitzn“ für ihn die richtige. Vielerorts wurde zur Nußpotitze auch „Nüsspobollitsǝ“ gesagt. In unserem 2008 neu aufgelegten Kochbuch mit dem oben angeführten Titel finden wir beide Gottscheer Spezialitäten, die gerne nachgebacken werden. Für Frank Schmidt veröffentlichen wir das Rezept für die „echte“ Pobollitzə. Das Picknick des Gottscheer Vereins in Toronto hatte sich dieses Jahr zu einem kleinen Familientreffen gestaltet. Viele Gottscheer Familien hatten sich eingefunden, um bei dieser jährlichen Veranstaltung mitzumachen, obwohl das Wetter nicht gerade einladend war. mundete. Natürlich durften die heimisch gemachten Strudel nicht fehlen. Obwohl es am Morgen noch nach Regen aussah, wurde es ein schöner, sonniger Nachmittag und man unterhielt sich unter den schattigen Bäumen im Park. Familie Hoefferle war mehr als vollzählig erschienen, denn alle folgten der Einladung von Sofie Hoefferle, die seit vielen, vielen Jahren aktiv im Club mitarbeitet und gerade ihren 80. Geburtstag feiern konnte. Neben den engsten Familienmitgliedern kamen auch Nichten mit ihren Familien von außerhalb Torontos und viele Freunde. Nun weiß man erst, was Rosenknospe sei, jetzt da die Rosenzeit vorbei; Ein Spätling noch am Stocke glänzt und ganz allein die Blumenwelt ergänzt. Die Kinder hatten ihren Spaß, denn der schöne Rasen im Park bot genug Platz, um nach Herzenslust herumzutollen. Präsident Helmuth Petsche dankte allen Mitarbeitern und vor allem den fleißigen Köchinnen; sie alle konnten zufrieden feststellen, daß den Gästen das vorzüglich zubereitete Mittagessen mit Schnitzel und Beilagen sehr gut Johann Wolfgang von Goethe Robert Koestner und seine Gattin Hanny hatten alles bestens vorbereitet, damit sich die Anlage von seiner besten Seite zeigen konnte. Alle freuen sich auf das nächste Picknick im Jahre 2012. Durch diese Veranstaltungen sollen die Freundschaften unter den Gottscheer Familien miteinander und untereinander aufrecht erhalten bleiben. Präsident Petsche lud abschließend auch zum Oktoberfesttanz am Samstag, dem 24. September 2011, um 19.30 Uhr in das Restaurant „The Musket“ ein. 54. Steubenparade in New York Die 54. Steubenparade findet heuer am 17. September 2011 statt. An der 5th Avenue, entlang des wunderschönen Central Parks, wird wiederum ein spektakulärer und farbenprächtiger Umzug knapp zwei Kilometer stadtaufwärts bis zur 86. Straße ziehen, die früher das Zentrum deutscher Kultur in New York war. Diese Parade ist alljährlich ein außergewöhnliches Ereignis. Die Gottscheer Gemeinschaft in New York nimmt jedes Jahr mit einer großen Abordnung daran teil. Wir hoffen, daß wir von unseren Landsleuten in New York schöne Bilder von der Parade erhalten und sie mit einem Bericht in der November-Ausgabe veröffentlichen können. Eingeleitet wird der Paradetag mit einer Festmesse um 9.30 Uhr in der St. Patrick‘s Kathedrale (Fifth Avenue, 53rd Street). Eine der Prinzessinnen aus dem Hofstaat der regierenden Miss German America ist eine Gottscheerin. Christina Kraker (rechts auf dem Bild) ist die Tochter von John und Linda Kraker aus Mahopac, NY, die beide bereits in den USA geboren wurden. Väterlicherseits sind ihre Großeltern John und Herta Kraker. Herta wurde in Zwischlern geboren und kam als junges Mädchen in die USA, John wurde schon in Amerika geboren, dessen Vater stammte aus Niedermösel. Christinas Vater, Mitglied des Krankenunterstützungsvereins, tanzte bei der Ersten Gottscheer Tanzgruppe und ist auch Mitglied des Bowling Clubs. Der Großvater hatte beim KUV den Posten eines Vermögensverwalters (Trustee). Mütterlicherseits kommen ihre Großeltern (Christian und Gertrud Markert) aus Bayern; sie sind ebenfalls in die USA ausgewandert. Obwohl Christina schon in der zweiten Generation in den USA geboren wurde, hat sie eine enge Bindung zu ihren deutschsprechenden Verwandten. Sie spricht fließend deutsch und besucht zur Zeit die Universität von Scranton, wo sie Internationale Wirtschaft mit Schwerpunkt Finanzwirtschaft und Deutsch studiert. Wir wünschen Christina eine schöne Zeit bei der Steubenparade und für ihre Zukunft alles Gute. Das Heimatblatt grüßt sie und ihre Familie recht herzlich. Termine . . . . . . in Cleveland Sonntag, 14. August 2011 Picknick der Gottscheer Brass Band & des Gottscheer Tanz und Spielkreises Sonntag, 11. September 2011 Meeting Lodge & Ladies Auxiliary Sonntag, 18. September 2011 Kirchtag mit Messe um 12 Uhr (Bestellungen Mittagessen bei Marie 440-944-2207) Miss German America 2011, Denise Manukian (Bildmitte), mit zwei ihrer Prinzessinnen, darunter Christina Kraker (rechts im Bild) 49. Nordamerikanisches Gottscheer Treffen in Ridgewood, NY 2. bis 5. September 2011 August 2011 Seite 7 GOTTSCHEER ZEITUNG zum 66. Geburtstag (9. August) Helene Schrott, geborene Parthe aus Graz (Handlern), jetzt in Lambichl bei Klagenfurt (Bild unten); Unsere Jubilare Helen Jonke – 100 Jahre Man sieht ihr die 100 Jahre nicht an und doch feierte Helen Jonke, geb. Krenm am 3. Juli dieses hohe Jubelfest. Mit einer großen Party in Westchester wurde im „Crabtrees’s Kittle House“ mit Verwandten und Freunden gefeiert. Auch ihre Schwester Mitzi Haug war dabei. 1911 wurde Helen Jonke in Brooklyn geboren. Als Dreijährige kam sie mit den Eltern zurück nach Gottschee (Masern). 1929 wanderte sie dann allein nach Amerika aus und arbeitete als Kindermädchen. Die Jubilarin (Bildmitte) mit ihrer Schwester Mitzi Haug (rechts) und ihrer Cousine Berta Radske, geb. Wolf, die selbst am 21. August ihren 91. Geburtstag feiern wird. 1934 folgte die Eheschließung mit Frank A. Jonke, und sie zogen in die Bronx. 1939 wurde Sohn Frank J. und 1948 Tochter Carol geboren. 1959 wurde Ridgewood ihr neues Zuhause. Ein schwerer Verlust war für sie 1969 der Tod von Sohn Frankie, der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. 1986 wurde die Jubilarin Großmutter; Rene, Tochter von Carol Peterson, wurde geboren. Ihr Glück schien vollkommen. 1994 verlor sie ihren Ehemann Frank. Seit 2005 lebt die Jubilarin nun in Fleetwood in Winchester und verbringt hier eine schöne Zeit. Wir wünschen Helen Jonke noch viele schöne und vor allem gesunde Jahre im Kreis ihrer Familie und ihrer Freunde. Alles Gute zum 100er! Sophie und Traude Gliebe – 70 Jahre In Unterwarmberg Nr. 13 wurden dem Ehepaar Josef Gliebe und Berta (geb. Högler aus Altlag) am 1. August 1941 die Zwillinge Sophie und Traude in die Wiege gelegt. Hier kamen auch die Geschwister Maria, Elisabeth und Johann zur Welt. 1941 siedelte die Familie nach Tschatesch/Čatez bei Rann/Save, in die damalige Untersteiermark, um. Dort erblickte Edith als 6. Kind der Familie das Licht der Welt. Im Mai 1945 kamen Berta Gliebe und ihre sechs Kinder mit einem Flüchtlingstransport nach Moosburg in Kärnten, wo Margit als siebentes Kind zur Welt kam. Der Familienvater konnte nicht mitkommen, denn er wurde in der Untersteiermark, wie viele seiner Landsleute, zum Volkssturm eingezogen und blieb zum Leid der Familie für immer vermißt. Einige Monate später kamen die Jubilarinnen mit ihrer Mutter (Schimmlsch Berta aus Altlag Nr. 17 und Schwester des unvergessenen Oberlehrers Fritz Högler) und den anderen Geschwistern in ein Flüchtlingslager nach Kapfenberg. Mit großen Entbehrungen verbrachten sie ihre Kindheit. Maria und Elisabeth wanderten mit 17 Jahren in die USA aus und unterstützten die Mutter und die jüngeren Geschwister so gut sie konnten. 1965, als auch die jüngste Tochter erwachsen war, starb die geliebte Mutter. Wie gerne hätten ihr die Kinder noch eine schöne Zukunft geboten. Die Jubilarinnen wurden wie ihre Geschwister zu tüchtigen Menschen erzogen und feierten am 1. August ihren 70. Geburtstag. Nach Absolvierung der Pflichtschule in Kapfenberg besuchten die Zwillinge die Haushaltungsschule „Jugend am Werk.“ Nach einigen berufsbedingten Jahren in Deutschland wurde Sophie wieder in Kapfenberg seßhaft. Traude war über als 30 Jahre in einer Möbelfabrik in Deutschland tätig. Seit ihrem Ruhestand wohnt sie mit ihrem Lebenspartner in Slowenien, kommt aber immer zu den Veranstaltungen der Gottscheer nach Graz-Mariatrost und nach Klagenfurt. Ihre Tante Ella Rössel, geb. Högler, die Leiterin des Gottscheer Jugendchores in Kapfenberg, konnte Sophie, Traude und ihre Schwester Edith wie auch Gottscheer Jugendliche aus Kapfenberg zur Teilnahme an verschiedenen Auftritten bei Gottscheer Veranstaltungen begeistern. Rundfunkaufnahmen folgten. Natürlich waren alle Landsleute, die diese, in Gottscheer Tracht auftretende, junge Gruppe sehen und hören konnten, von ihren Darbietungen sehr angetan. Der Verein Gottscheer Gedenkstätte in Graz-Mariatrost ist stolz auf ihre Mitglieder Sophie und Traude Gliebe. Mit ihrer Schwester Edith Eisenkölbl, geb. Gliebe, bilden sie den Kapfenberger Dreigesang. Gemeinsam erfreuen sie die Gottscheer Landsleute und deren Freunde mit Liedern in der schönen Gottscheer Mundart. Auch bei der Gottscheer Kulturwoche in Klagenfurt traten sie in den letzten Jahren an einem Abend gemeinsam mit anderen Sangesgruppen auf. Wir gratulieren Sophie und Traude recht herzlich zum Jubiläum und wünschen ihnen alles Gute, Glück und Gesundheit auf ihrem weiteren Lebensweg. Möge ihr Gesang auch weiterhin bei Veranstaltungen der Gottscheer in Graz, Klagenfurt, Bad Aussee oder Kapfenberg unsere Landsleute und Heimatfreunde erfreuen. Weitere Jubilare Wir gratulieren . . . . . . im Burgenland . . . zum 64. Geburtstag (20. August) Maria Loser aus Minihof. . . . in Deutschland . . . zum 81. Geburtstag (15. August) Maria Mahkota, geborene Juran aus Altsag, jetzt in Moers; zum 76. Geburtstag (28. August) Rosemarie Ksionsek, geborene Kusold aus Reichenau, jetzt in Ehlscheid. . . . in Kalifornien . . . zum 84. Geburtstag (1. August) Gustav Fink aus Neulag, jetzt in Castro Valley, und Karl Hönigmann aus Pöllandl, jetzt in Rendondo Beach (31. August). . . . in Kanada . . . zum 90. Geburtstag (20. August) Heinrich Putre aus Lienfeld, jetzt in Toronto. . . . in Kärnten . . . zum 90. Geburtstag (14. August) Frieda Oberauner, geborene Wolf aus Hornberg, jetzt in Mühldorf; zum 87. Geburtstag (24. August) Burgunde Kulmer, geborene Verderber, aus Gottschee, jetzt in Klagenfurt; zum 83. Geburtstag (17. August) Erna Nettek aus Klagenfurt; zum 82. Geburtstag (30. August) Anna Gasser, geborene Primosch aus Göttenitz, jetzt in Pörtschach; zum 78. Geburtstag (28. August) Ing. Hubert Miklitsch aus Laibach, jetzt in Spittal/Drau; zum 69. Geburtstag (22. August) Otto Tripp aus Klagenfurt, jetzt in Wölfnitz (Bild unten); zum 65. Geburtstag (25. August) Peter Kren aus Klagenfurt; zum 64. Geburtstag (16. August) Mag. Günther Kampfer aus Klagenfurt. . . . in New York . . . zum 99. Geburtstag (29. August) Maria Krauland; zum 96. Geburtstag (26. August) Franz Petschauer aus Muckendorf; zum 91. Geburtstag (21. August) Berta Radske, geborene Wolf aus Hinterberg, jetzt in Maspeth, NY.; zum 89. Geburtstag (13. August) Elisabeth Kikel aus Altlag; zum 88. Geburtstag (23. August) Hilde Wittreich aus Handlern; zum 85. Geburtstag (23. August) Siegfried Erker aus Windischdorf; zum 80. Geburtstag (25. August) Rosi Stalzer, geborene Michelitsch aus Grafenfeld und Pauline Fink/Kamme, (5. August) aus Otterbach. Halte das Glück wie den Vogel, so leise und lose wie möglich! Dünkt er sich selber nur frei, bleibt er dir gern in der Hand. Friedrich Hebbel . . . in Oberösterreich . . . zum 78. Geburtstag (12. August) Katharina Plesche, geborene Sickiner aus Čerič, HR; zum 68. Geburtstag (12. August) Sophie Wuchse in Mondsee. . . . in Ohio . . . zum 87. Geburtstag (28. August) Franz Ratschki in Willowick. . . . in der Steiermark . . . zum 92. Geburtstag (10. August) Frieda Piculjan aus Koflern, jetzt in Graz; zum 80. Geburtstag (8. August) Alois Höfferle aus Langenton, jetzt in Wagna bei Leibnitz; zum 68. Geburtstag (10. August) Josef Perz aus Altendorf, jetzt in Judendorf; Bereits am 24. Juli feierte Ludmilla Steyer, geb. Mikolitsch aus Gehack, jetzt in Graz, ihren 81. Geburtstag. . . . in Tirol . . . zum 86. Geburtstag (3. August) Olga Groß, geborene Lackner aus Unterlag, jetzt in Innsbruck. . . . und in der alten Heimat Als „Kapfenberger Dreigesang“ kennt man die Gliebe-Schwestern: Die Jubilare Traude und Sophie Gliebe (Zweite und Dritte von links) mit ihrer Schwester Edith Eisenkölbl hier bei einem Auftritt bei der Gottscheer Kulturwoche in Klagenfurt. zum 86. Geburtstag Milka Jesenc, geborene Oswald aus Langenton, jetzt in Obrern (30. August); zum 77. Geburtstag (26. August) Maria Auguštin, geborene Ogulin verw. Krische aus Wertschitz, jetzt in Krapflern; zum 75. Geburtstag (5. August) Prof. Doris Debenjak in Laibach. Allen Jubilarinnen und Jubilaren beste Wünsche und viel Gesundheit im neuen Lebensjahr! Seite 8 August 2011 GOTTSCHEER ZEITUNG Gottscheer Linde – Baum des Jahres Bereits im Jahre 1892 hat der in Diensten der Fürsten Auersperg stehende, bekannte Forstwirt Dr. Leopold Hufnagel entschieden, besonders schöne und hervorragende Bäume zu schützen und sie der Nachwelt zu erhalten. Vorerst hatte er besonders das Hinterland um Göttenitz im Auge, später wurde das Gebiet erweitert. Dies erklärte Obmann Bojan Kocjan von der Gottscheer Waldbehörde bei der kürzlich stattgefundenen „Woche des Waldes“ in Gottschee. Diese Tradition haben die nunmehrigen Gottscheer Forstwirte 2006 wieder aufgegriffen und haben besonders bemerkenswerte Bäume für schützenswert erklärt. Im Gottscheer Gebiet sind dies u. a. ein Nußbaum in Rieg – der größte Nußbaum von Slowenien –, ein Kastanienbaum in der Stadt Gottschee und nunmehr ein Lindenbaum bei der Kirche in Lienfeld. Sie haben alle den Titel „Erinnerungsbäume“ erhalten. Wie erwähnt erhielt der Lindenbaum in Lienfeld 2011 diese Bezeichnung, der einen Umfang von 4,64 m und einen Durchmesser von 1,48 m hat. Seine Höhe beträgt 27,5 m und er dürfte ein Alter von ungefähr 250 Jahren haben. Diese Meldung entnahmen wir einem Bericht aus der in Pennsylvania, USA, in Englisch und Slowenisch erscheinenden Zeitschrift „Prosveta“ vom 29. Juni 2011 (Slovenian National Benefit Society) , den uns Landsmännin Sophia Stalzer Wyant aus Palisade, Minnesota, übermittelt hat, wofür wir ihr herzlichst danken. Mondnacht Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküßt, daß sie im Blütenschimmer von ihm nur träumen müßt. Die Luft ging durch die Felder, die Ähren wogten sacht, es rauschten leis die Wälder, so sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus. Joseph Freiherr von Eichendorff (1788–1857) Von Desinic zum Friedrichstein Mit der Überschrift „Das bittere Ende einer mittelalterlichen Romanze“ könnte man die Beziehung von Graf Friedrich von Cilli zu Veronika von Desinic versehen. Südlich vom slowenischen Rohitsch-Sauerbrunnn lag jenseits der Grenze am Oberlauf des Kroatenbachs, eines rechten Zubringers der Krapina, das Stammschloß dieser dem kroatischen niederen Adel angehörenden Edlen. Und Friedrich von Cilli, Sohn des mächtigen Reichsfürsten Herrmann II. von Cilli, des Schwiegervaters von Kaiser Siegmund, verliebte sich in die Schöne. Er heiratete sie heimlich. Da der Vater aus „Prestige-Gründen“ eine eheliche Verbindung nicht zuließ und auch weil Friedrichs erste Frau, die dem mächtigen kroatischen Frankopan entstammte, unter nicht ganz geklärten Umständen tot aufgefunden worden Der Lindenbaum in Lienfeld, Juli 2011 Foto: Anja Moric, Mitterdorf Menschen, die bloß arbeiten, finden keine Zeit zum Träumen, Nur wer träumt, gelangt zur Weisheit. Nez Percé Lieber Leser! Hast Du Dein Heimatblatt schon bezahlt? war, brachte er sie auf sein Schloß auf „unserem“ Gottscheer Friedrichstein. Die Romanze, ein gottscheerisches „Romeo und Julia“, endete gewaltsam: Veronika wurde zu Tode gebracht, Friedrich – war er ein „Playboy“ des 15. Jahrhunderts? – für einige Zeit auf dem „Friedrichsturm“ der Burg Obercilli eingekerkert. Verständlich, daß dieses Ereignis die Literatur seither immer wieder beschäftigte. So schrieb der slowenische Dichter und Schriftsteller Oton Župančič, 1878 in Vinica an der Kulpa (Bainitsn in Baissnkhroin) geboren, das Drama „Veronika Deseniška. Der katholische Kulturverein Rinkenberg/Vogrče (Kärnten) hat es im Juni/Juli mit 44 Laienschauspielern in Bleiburg und im Pfarrhof von Rinkenberg aufgeführt. Schicksalsjahre der Gottscheer Die Jahre der Urbarmachung des Gottscheerlandes, die Jahre der vielfachen Türkeneinfälle und des Wiederaufbaues und dann schließlich die Jahre der Umsiedlung und des Neubeginns in der Untersteiermark, Flucht und Vertreibung, Suchen nach einer neuen Heimat – das alles waren Schicksalsjahre der Gottscheer. Darüber wurde in der 46. Gottscheer Kulturwoche viel gesprochen. In seinem Gedichtband „Ahoimə – Daheim in Gottschee“ hat OSR HD Karl Schemitsch im Jahre 1974 einen Beitrag auf gottscheerisch zur Umsiedlung verfaßt. Lesen Sie selbst: Die Kirche in Lienfeld im Jahre 1970. Foto: Richard Meinel Aff dɘ Gossɘ gean In maindər Schüəl (8. Folge) Dər Pödn ünt ’s Mēr-Agə „Podenj“ shūgənt1 də Hoimischn ünt „Bodental“ hoissət éns Oart von Doarfə, gonts üntərn Pargə Vrtača (2180m). Barlain2, biə a Tontspödn vellikh3 ischt ahánt4 dər Pödn, et tsən glābm, biə a Plots tsən Polln khinkn5. Abai?6 Də Schtüdiəretn shūgənt, khait voar a puər taüshnt Juərn ischt ahánt vīlə Metər hoach Aisch7 gəlāgn, bés uar von Pargə gərütschət ischt. In a schpétərər Tsait ottər is bérmər gəruətn8 ünt ’s hot uəngəhévn tsə tāgn9. ’s Bossər hot aüssin gədrükkhn, hant hin bū haint də Tscheppaschlucht ischt. A puər Lokkhn hent obər tsərükh plībm, oanai a gonts a großai10 ünt də Laitə shūgnt dərtsüə „Meerauge“. Khait abakh voar a hündərt ünt mear Juərn ischt a Diərndle mit tsbean ingəbātetn Ökkschn innin gəvolln11; noch longər Tsait hont shai khait in Veldeser See12 ’s Gəschponn vün. Dai Gəschichtə dərtsélnt də Laitə ā an Külpa Roinə13 von a Diərndlain, ingəbātetn Okkschn ünt én Sheablain pain „Wasserfall“ öbər dər Milə von Gərbats14. Nöch eppos Loidigəs15 dərtsüə: In èn Meerauge ischt biərklich a naintsainjérigəs (neunzehnjähriges) Diərndle ümkham16; i hon ’s güət gəkhenn . . . Ludwig Kren 1 sagen; 2 wahrlich, wirklich wahr; 3 fast; 4 dort; 5 den Ball treten; 6 warum?; 7 Eis; 8 dann ist es wärmer „geraten“ (d. h. geworden); 9 tauen; 10 eine „eine“ ganz große; 11 mit zwei Ochsen im Joch („ingəbatət“); 12 der See von Veldes in Slowenien (Blejsko jezero); 13 am Abhang (Rain) zur Kulpa; 14 die Mühle vlg. Gərbats an der Straße oberhalb von Fara; 15 etwas Trauriges; 16 umkommen, hier i. S. von sterben. Atte, Autatte, Autammo! Bia shbār khimm i haint aüar tsə aiərn Grēbərn! I shöll ai vərluəßn, biər müssn nüə ollə inshər Lantle vərluəßn, dos Lantle, bes iər shö in ocht gəhautn hot. Biər müssn gean. Iər hot abakh a großəs Lont pəschitsn khennən. Dos großə Lont hont shai schon voar ībar tsböntsikh Juərn tsəshlūgn ünt biər hūbm et mear də Grentsn von a großn Lontə tsə pəbochn, nain, biər shaibm shö vīln schon in Bāgə. I hon mit dar main gəurbaitn, biər hūbm in Khindərn dos bellt ībərgābm, buəs iər insch hot gābm. Pai insch is nöch gonts güət gəgean, ūbər vīlə von inshərn Nochparn hent schon longə bait bekh in’s taitschə Lont, guər vīlə hent in Amerika. Pai Teməlaisch ünt Grüəbarsch hent də Haishər schon tsənondərgəvollən, vīlə Haishər schteant lār. Nüə hent Italienarə khām, ünt biər shölln ollə bekh von dū, a bekh von ai. Main Hartsə ischt nöch niə shö shbār gəbān. Aus, buəs ai shö taiər, shö schean ischt gəbān, buəs iər ünt aiər də Eltarn shö topfər vərtaidigət hont, aus müß i vərluəßn. Gött pəgām ai ollə, ar gīb ai in Vrīdn ünt vərschoan ai, benn ondrə ībər inshər də Akkhər, in inshərn Baut bərnt gean, benn ondrə in inshər Haüshə bərnt lābn. Main Hont geat nöch abakh ībər aiər də Grēbər. Pəhiət ai Gött! Vər mi gait’s et mear vīl Scheanəs, vərlaicht bart’s in Khindərn abakh pessar gean. Gött gīb ai dai eabigə Rüə! Vater, Großvater, Großmutter! Wie schwer komme ich heute herauf zu euren Gräbern! Ich soll euch verlassen, wir müssen nun alle unser Ländchen verlassen, jenes Ländchen, das ihr so in acht gehalten habt. Wir müssen gehen. Ihr habt einmal ein großes Land beschützen können. Jenes große Land haben sie schon vor über zwanzig Jahren zerschlagen und wir haben nicht mehr die Grenzen eines großen Landes zu bewachen, nein, wir sind so vielen schon im Wege. Ich habe mit meiner Frau gearbeitet; wir wollten den Kindern das übergeben, was ihr uns gegeben habt. Bei uns ist es noch ganz gut gegangen, aber viele unserer Nachbarn sind schon lange weit weg ins deutsche Land, gar viele sind in Amerika. Bei „Temeleisch“ und „Grubarsch“ (Hausnamen) sind die Häuser schon verfallen, viele Häuser stehen leer. Nun sind Italiener gekommen, und wir sollen alle weg von da, auch weg von euch. Mein Herz ist noch nie so schwer gewesen. Alles, was euch so teuer war, was ihr und eure Eltern so tapfer verteidigt habt, alles muß ich verlassen. Gott beschütze euch alle, er gebe euch den Frieden und verschone euch, wenn andere über unsere Äcker, in unsere Wälder gehen werden, wenn andere in unseren Häusern leben werden. Meine Hand gleitet noch einmal über eure Gräber, behüte euch Gott! Für mich gibt es nicht mehr viel Schönes, vielleicht wird es den Kindern einmal besser gehen. Gott gebe euch die ewige Ruhe! August 2011 Seite 9 GOTTSCHEER ZEITUNG Joe führt durch die Stadt Auch in dieser Ausgabe des Heimatblattes führt uns Fred Muschler weiter durch die Stadt Gottschee. Unsere Leserinnen und Leser werden sicher wieder viel Interessantes vom „Schtattle“ erfahren. Auf dem Wege zurück zur Haupt- In den frühen Dreißigern wurde dieser straße halten wir uns links; das erste Platz verbaut. Herr Seignemartin hatte Gebäude rechter Hand beherbergt Josef im alten Loy-Gebäude eine Apotheke Hönigmanns Sodawassererzeugung, betrieben, nun erbaute er ein Gebäude vlg. Pepschle. Es folgen mehrere Nie- daneben und führte sein Geschäft hier derlassungen, dann die Ställe von Willi weiter. Ihm folgte Herbst mit seinem Schleimer und sein Gasthaus. Wenn wir Gemischtwarenladen im Koscheruns auf der Hauptstraße nach links ge- Hause: er errichtete auf diesem Platz wandt haben, sehen wir ein altes Gatter sein Haus und übersiedelte mit seinem mit einem Gemüsegarten dahinter; hier Geschäft hierher. Etwas später gesellte beginnt eine Sackstraße. Herr Petrovic, sich Herr Pfeffer mit seinem Neubau der die Musikkapelle der Stadt leitet, dazu, einem Hause auf dem Platze, wo lebt hier. An der rechten Seite der sich ehemals der Zuckerladen befunden Straße, aber etwas abgesetzt, wohnt hatte, und führte sein Geschäft hier weider allseits bekannte Rechtsanwalt Dr. ter. Das Lokal der ehemaligen Apotheke Hans Arko, der im öffentlichen Leben wurde ärztliche Ordination. überaus tätig ist, durch seine Hände Hans Schleimer, vlg. Schpakhonsch, laufen alle Angelegenheiten, die die stellt mit Gasthaus, Stallungen und eiGottscheer betreffen. ner Bierniederlage das letzte Gebäude Gleich wo die Straße anfängt, steht in diesem Block; um die Ecke ist schon Karl Braunes Lederwarenhandlung, in die oben erwähnte Alte Mühle. Über der Nähe das neue Feuerwehrdepot mit die Straße ist das Blindenheim und den Gerätschaften im Erdgeschoß und diesem nahe die Konditorei Marek. einer Turnhalle darüber. Es folgen Hö- Beim Blindenheim beginnt die Satternigmanns Werkzeug- und Gerätehand- Allee, die für den Fahrzeugverkehr lung, die Weinhandlung Ganslmayer gesperrt ist. Rechts von dieser Allee und Bachmayers Geschäft mit einer liegt ein weites, offenes Feld, es ist Schmiede im Erdgeschoß. Kurz vor dies der Spielplatz für die Schüler der der Brücke befindet sich Karl Braune, städtischen Volksschule. Rechts davon, vlg. Khorlsch: Gasthaus mit Stallun- über die Straße vom Spielplatz, ist die gen. Vom anderen Ende der Brücke Satter-Villa, ein sehr altes Gebäude mit nach Süden blickend, sehen wir einen hübsch gestaltetem Vorgarten. Auf derHolzdamm, der sich etwa 200 Fuß weit selben Seite, aber etwa 100 Fuß weiter, bis zu einem sehr altertümlichen Ge- stehen wir vor dem Hotel Hauff. Herr bäude erstreckt, es ist dies die frühere Hauff hat die Postverbindung zwischen Stadtmühle. Laibach und Gottschee eingeführt, und Am Ende der Brücke kommen wir das dreimal in der Woche. Nachdem die zum Unteren Platz, dessen rechte Seite Kutschen auch Reisende beförderten, das Auerspergschloß beherrscht, ins war die Errichtung eines Quartiers, eben Auge springt die schöne Allee. Benach- des Hotels, eine logische Sache. In den bart liegt Gustav Verderbers Gasthaus, Sommermonaten finden auf dem ausgevlg. Hardaisch, mit Stallungen und dehnten, schattigen Platz zwischen dem einer Kegelbahn. Die rechte Seite der Hotel und der Hauptstraße öfter KonStraße vervollständigen Pojes Kino, zerte und Tanzveranstaltungen statt. Porupskis Gemischtwarenhandlung, Die beiden stattlichen Gebäude über die Bäckerei Hermann Hiris, wo eine die Straße bzw. links von diesem Platze Straße abzweigt, die uns zu den Ten- sind Studentenheime, ihr Fußballplatz nisplätzen und der Badeanstalt an der befindet sich über die Straße. Rinse führt, und das Gasthaus Loser. Vielleicht 200 Fuß die Straße abwärts Das erste Haus an der linken Seite, steht rechts die Franziskuskapelle, weiHoffmann, beherbergt einen Billard- tere etwa 200 Fuß – Peter Lackners Ziesaal, hier trifft sich die anspruchsvollere gelfabrik. Lackner ist auch der Inhaber Bürgerschaft. Es folgen die Eisenwaren- des Gasthauses über die Straße, es ist handlung Huber, der Friseursalon Fritz dies ein heimeliges Plätzchen, das von Hutter, die Fleischerei Josef Pfeffer der Geschäftswelt der Stadt geschätzt und der Süßwarenstand Čuk. Dahinter wird. Von hier aus, an der Grenze des dehnt sich ein weiter Platz, wo in den Stadtgebietes, wandern wir zurück in Sommermonaten immer wieder ein die Stadt. Wanderzirkus seine Zelte aufschlägt. (Fortsetzung folgt) Die alte Stadtmühle in Gottschee, hier ein Bild um 1910 Das Bild zeigt den Schloßplatz in Gottschee, links das Gasthaus Harde und anschließend das Schloß, bei einer schweren Überschwemmung in der Stadt. Einst und jetzt Die Pfarrkirchen des Gottscheer Landes Ausgewählt und bearbeitet von Ludwig Kren 30. Die Filialkirchen der Stadtpfarre Jahrhunderts. Durch den gewölbten Glockenraum betritt man das Innere, die gerade, bemalte Holzdecke wird Zu den ältesten Kirchen des Gott- mit 1660 datiert. Die Stichkappen scheerlandes gehört zweifelsohne die der Fensternischen des Presbyteriums 1339 erwähnte, dem hl. Bartholomäus bilden ein Kreuzgewölbe. geweihte Kapelle, die der Ortenburger Die Filialkirche St.Laurenzius Otto auf seine Bitte hin in seiner (früher St. Katharina bzw. St. Veit) in „villa“ errichten durfte. Den Stürmen Seele (Željne)20 steht mitten im Dorf; der Zeit konnte sie widerstehen, mußte sie war früher von einer Friedhofaber 1872 abgerissen werden – Stadt- mauer umgeben. 1526 wird sie als St. pfarrkirche war inzwischen (1791) Katharina geweiht angeführt, ihre im die Auerspergkapelle innerhalb der zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts Stadtmauern geworden. 1874 wurde errichtete Nachfolgerin dem hl. Veit. sie durch die Friedhofskapelle zum Diese Datierung ist durch die noch hl. Kreuz ersetzt (s. Catalogus Cleri im 19. Jahrhundert erhaltene Glocke 1916). 1954 wurde sie abgerissen, aus 1573 belegt. 1717 bekam sie zugleich der sie umgebende Friedhof einen Glockenturm, zgl. wurde wahrauf den jetzigen Platz verlegt. (s. a. scheinlich das Schiff verlängert und „Pfarrkirchen“ in den Folgen vom barockisiert. Nach einem Blitzschlag Jänner und Februar 2009). 1888 wurde sie gründlich erneuert; die Die Filialkirche Corporus Christi17 Beseitigung der Schäden des Zweiten (Trata) wird erstmals 1471 erwähnt, Weltkrieges erforderten ab 1967 masdann wieder 1526 und 1581; Valvasor sive Anstrengungen; 1996 wurde das Dach neu eingedeckt. Durch eine gewölbte Vorhalle im Unterteil des Glockenturms betritt man das längliche Kirchenschiff, das je zwei Fenster in den Wänden erhellen. 1975 wurde die gerade Holzdecke eingezogen. Das Kreuzrippengewölbe folgt der Überlieferung eleganter gotischer Presbyterien mit Gewölbefeld und Fünfachtelschluß. Aus kegelförmigen Diensten an den Wänden laufen Steinrippen inmitten der Decke in zwei SchlußSteinen zusammen. In den Wänden des dreiseitigen Presbyteriumabschlusses dürften spitzbogige gotische Fenster vermauert sein. Die Johannes dem Täufer geweihte und erstmals 1526 erwähnte Die Hl.-Kreuz-Kapelle auf dem alten Stadtfried- Filialkirche von Zwihof in Gottschee schlern (Cvišlerji) stand Bilder aus dem Buch „Friedhöfe und Grabsteine der einst am nördlichen Gottscheer Deutschen“ von Mitja Ferenc, Gojko Zu- Dorfrand. 1942 wurden pan und Mateja Bavdaz, 2002 Kirche und Dorf angezündet, 1947 die Kirche weiss 1689 hier um die Bruderschaft abgerissen. Sie war wahrscheinlich des Hl. Sakraments. Den „endgülti- der Kirche von Klindorf ähnlich. gen Bauabschluß“ von 1751 machten 1861 hatte sie einen Glockenturm mit die zwei Brände ab 1910 teilweise Kegeldach sowie ein neues Presbyzunichte, eine gründliche Erneue- terium erhalten, dessen Gewölbe wir rung war notwendig geworden. Die in der Kirche Corpus Christi wieder Schäden des Zweiten Weltkrieges finden. konnten erst 1986 endgültig beseitigt (Fortsetzung folgt) werden. Damals wurde auch die letzte der Kreuzwegstationen „entsorgt“ – der Kreuzweg führte von der „al- 17 Dolinar/Ferenc/Resman/Saražin/Zupan: Das ten“ Stadtpfarrkirche (am Stadtrand) Sakrale Erbe im Gottscheerland; Kočevje 2006 (slowen.-deutsch) herauf. Zu erwähnen ist die damals 18 s. FN 1; S. 36 aufgestellte zweisprachige Gedenkta- 19 s. FN 1 fel mit den Namen der hier bestatteten 20 s. FN 1 Pfarreinwohner. Corpus Christi hat „. . . einen der schönsten Goldaltäre . . . der Altaraufsatz nimmt die gesamte Höhe des Presbyteriums ein . . . die Altarmitte zwei vorzügliche . . . Gemälde . . . “18 Die Filialkirche St. Maria Magdalena in Klindorf19 (Klinja vas) steht mitten im Dorfe in einem Friedhof, ihre Errichtung kann auf die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert angenommen werden, allerdings wird sie erst von Valvasor (1689) erwähnt. Das mit einem Ziegeldach gedeckte Gebäude ist nur durch Fenster im Schiff und Presbyterium gegliedert, ins Auge fällt ein gußeiserner Grabstein – nahe dem Turm – aus der Mitte des 19. Die Kirche in Seele um 1970 Foto: Richard Meinel Seite 10 GOTTSCHEER ZEITUNG August 2011 „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr“ Im Wahlspruch der Feuerwehr „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr. Einer für alle – alle für einen“ sind die Ideale des freiwilligen und ehrenamtlichen Wirkens zum Ausdruck gebracht. Auch im Gottscheerland gab es in den vielen Ortschaften freiwillige Feuerwehren, die im Brandfall oder zur Verhütung ihr Bestes gaben. Unser Landsmann Reinhold Deutschmann aus Maierle 5, jetzt in Krieglach in der Steiermark zu Hause, übersandte dem Heimatblatt ein Foto der Freiwilligen Feuerwehr in Maierle. Seine Mutter Maria hat die Namen (teilw. überliefert) zusammengestellt. Sollte einmal Platz sein, mögen wir es doch für alle Landsleute aus dieser Gegend veröffentlichen, meinte unser Landsmann, der immer wieder unsere Gottscheer Kulturwoche in Klagenfurt besucht. Wir haben dies zum Anlaß genommen, einige Bilder von Feuerwehren unseres Gottscheerlandes den Leserinnen und Lesern, die diese noch von daheim kennen oder für jene, die sich dafür interessieren, zu veröffentlichen. Lm. Josef Bauer, der in Klagenfurt gelebt hat, hat uns seinerzeit dieses Bild von der Feuerwehr in Graflinden zur Verfügung gestellt. Es zeigt die Gründungsmitglieder im Jahre 1905. Die einzelnen Männer wurden „nummeriert“; 1. Johann Göstel, 2. Johann Staudacher, 3. Johann Lackner, 4. Andreas Lackner, 5. Josef Kofler, 6. Johann Loretitsch, 7. Jakob Staudacher; 8. Johann Spitznager; 9. Franz Bauer, 10. Peter Loretitsch, 11. Johann Flack; 12. Josef Kobetitsch; 13. Josel Köstel, 14. Josef Bauer, 15. Johann Lackner, 16. Josef Röthel, 17. Josef Kobetitsch. Graflinden lag an der Straße Gottschee–Tschernembl und gehörte zur Pfarre Unterlag. Die Freiwillige Feuerwehr in Unterlag im Jahre 1931. Beim Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr in Mooswald im Jahre 1933 wurde auch das Zeughaus eingeweiht. Die Weihe vollzog Kanonikus Ferdinand Erker. Rechts neben ihm von links: Mesner Reimann, Dr. Hans Arko und Landsmann Rom. Foto: Josef Dornig Die Freiwillige Feuerwehr Suchen im Jahre 1926. Bis auf den Lehrer Vodopivec (links sitzend) sind alle Gottscheer, die in der Monarchie noch die deutsche Schule besucht haben. In der Mitte sitzt der Kommandant Franz Glatz und rechts neben ihm der ehemalige Bürgermeister Josef Pospischil. Die anderen sind aus Suchen, Merleinsrauth und Gehack. Foto. R.Verderber Gottscheer Gedichte Das Bild stammt von der 30-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr in Maierle aus dem Jahr 1939. Maierle war das Zentrum mit den Orten Straßenberg, Döblitschberg, Bistritz und Grodetz. Sie war eine der bestausgerüsteten Feuerwehren des Landes. Liegend: Willi Kump, Maierle; Josef Roschitz, Straßenberg; Albert Stiene, Döblitschberg; Sitzend von links nach rechts: Jakl Brinskelle, Josef Brinskelle, der „alte“ Michael Göstel, Matthias Jellen, alle Maierle; der „alte“ Hauptmann und Gastwirt Mathias Rom, „Matinsch“, Fleischerei in Maierle; „Hauptmosch“ Kump, Wilhelm Kobetitsch, Gastwirt und Hauptmann, alle Maierle; Mallneritsch, Vidosce; Nick, Bistritz; Muschitsch, Bistritz; Major Müller, Maierle und Vogrin, Bistritz. Stehend 1. Reihe: Mathias Jako, Straßenberg; Johann „Bolf“ Roschitz, Maierle; Anton Lackner, Bistritz; Heinrich Stiene, Döblitschberg; Bernhard Rom, Maierle; Karl Dichelberger, Straßenberg; Ernst Göstel „Metlasch“, Josef „Metlasch“ Göstel, Josef Kump, Hauptmann, alle Maierle; Josef Rom, Bistritz und Franz Kobetitsch, Straßenberg. Stehend 2. Reihe: Josef Meditz, Straßenberg; Mathias Nick, Bernhard Nick, Anton Majerle, alle Bistritz; Johann Schager, Maierle; Anton Jaksa, Döblitschberg; Verscaj,Schuster in Maierle; Ivane, Straßenberg; Josef Starz „Lusarsch“, Döblitschberg; Matthias Jellen, Maierle; Kure, Janez, Josef Staudacher „Pargasch“ Maierle; Muschitsch, Bistritz. Stehend 3. Reihe: Aupitsch, Straßenberg; Anton Majerle, Vidosce; Ferdinand Plavec, Friedrich Plavec, beide Bistritz; Mathias „Görsch“ Deutschmann, Tischlerei in Maierle; Stiblai, Bistritz; Ferdinand Majerle,Bistritz; Ludwig „Görsch“ Deutschmann und Johann Staudacher „Pargasch“, Schneider in Maierle. Von diesem Gedichtband sind noch Restbestände vorhanden, die wir zu einem Sonderpreis von € 4,– pro Stück, zuzüglich Porto, anbieten wollen. Bestellungen bitte an die „Gottscheer Zeitung“, PF 64, 9021 Klagenfurt, Tel. 0 65 0/377 71 10 oder e-m-a.tiefen bacher@chello.at. August 2011 Unsere Toten Alois Wietreich – Neubacher Am 20. März 2011 verstarb Landsmann Alois Wietreich in seinem Zuhause in Werndorf bei Graz nach kurzer Krankheit. Er wurde am 15. Juni 1920 in Neubacher geboren. Mit seinen Eltern und Geschwistern kam er 1941 mit dem Zug in die Untersteiermark. Zu Kriegsende flüchtete er zu Fuß in die Steiermark und kam im Mai 1941 nach Graz. Nach der Umsiedlung wurde die Steiermark seine neue Heimat und in Graz erlernte er den Beruf eines Zimmermannes. Seine Frau Albina, geb. Kraker, stammt aus Steinwand 9. Mit viel Fleiß erbauten sie sich in Werndorf bei Graz ein schönes Eigenheim; zwei Söhne wurden geboren: Helmut, 59, lebt in Werndorf; Herbert, 54, lebte lange Zeit in Hamburg und ist vor einigen Jahren auf die Azoren ausgewandert. Der Verstorbene konnte sich an sechs Enkeln erfreuen: Stefanie und Imanuel leben in Hamburg, Luiza, Magdalena und Frieda auf den Azoren (Insel Sao George) und Stefan ist in Werndorf zu Hause. Von den sechs Geschwistern des Verstorbenen leben noch die Schwestern Maria Fink und Emma Schauer in Leibnitz; Franz, Josef, Rosalia und Elfriede sind bereits verstorben. Auf dem Zentralfriedhof in Graz hat Landsmann Wietreich seine letzte Ruhestätte gefunden. Seiner Gattin Albina, den Söhnen und den trauernden Familienmitgliedern entbieten wir unsere aufrichtige Anteilnahme. Möge Alois Wietreich in Frieden ruhen! Elisabeth Eisenzopf – Gottschee Wieder ist eine treue Gottscheerin von uns gegangen. Im Alter von 94 Jahren verstarb am 6. Juni Elisabeth Eisenzopf, geb Hegenbart, in New City, New York. Im Jahr 1950 beschloß die Familie nach Amerika auszuwandern und am 4. Juli 1950 – dieses Datum vergaß die Verstorbene nie – kamen sie in New York an. Richard arbeitete bei S & S Corrugating Paper &Co, sie selbst bekam Arbeit in einer Strickerei in Ridgewood. Kurz nach der Ankunft in NY schloß sich Richard dem Gottscheer Hilfswerk und war in der Folge bei den Gottscheer Vereinen sehr tüchtig; für 26 Jahre war er der Festleiter für das Gottscheer Volksfest. Im Jahre 1967 schloß sich Elisabeth dem Deutsch Gottscheer Gesangsverein an. Sie war eine begeisterte Sängerin und erhielt nach 25 Jahren 1992 die Ehrenmitgliedschaft. Die Eheleute, oft auch mit den Kindern, verbrachten viele schöne Stunden bei Konzerten, Festlichkeiten und Unterhaltungen im Gottscheer Klubhaus. Ein schwerer Schicksalsschlag war für Elisabeth der Tod ihres Sohnes Werner, der am 16. März 2003 verstarb. Ein Jahr später verstarb ihr Gatte Richard und am 8. September 2006 verlor sie ihren Sohn Egon. So verlor sie in drei Jahren ihren Mann und beide Söhne. Dieses Leid war oft kaum ertragbar für sie. Nur mit Gottes Hilfe konnte sie sich noch einmal aufraffen. Nach dem Tod ihres geliebten Mannes konnte sie gesundheitshalber nicht mehr allein in Ridgewood leben. Sie zog nach New City, wo ihr Sohn Egon damals noch lebte. In Sunrise Assisted Living erhielt sie viel Hilfe und bekam wieder Freude am Leben. In diesem Altenheim wurde viel gesungen, gebastelt, gemalt und auch gebetet. Die Wochenenden und Feiertage verbrachte sie meistens bei ihrem Sohn Egon, der Schwiegertochter Rita (Henriette) und den Enkelkindern Anita und Peter. Mit ihren Urenkelkindern Amanda, Andrew, Shane and Kyle hatte sie viel Freude und war sehr stolz auf sie. Sie werden ihre Oma nie vergessen. Obwohl sie sich in den letzten Jahren in ihrem neuen Zuhause wohl gefühlt hat, war sie mit ihrem Herz und ihrer Seele noch immer in Ridgewood. Sie dachte an die schönen Jahre mit ihrem Mann und den Verwandten, an die schönen Stunden mit den Freunden und den Mitsängerinnen vom Chor. Sie alle werden Elisabeth Eisenzopf in guter Erinnerung bewahren. Den trauernden Familienangehörigen entbieten wir unsere aufrichtige Anteilnahme. Die Verstorbene fand auf dem Linden-Hill-Friedhof in Ridgewood an der Seite ihres Gatten ihre letzte Ruhestätte. Möge sie in Frieden ruhen! Haint pringǝt mon Khērtsn tsǝ ’n Grēbǝrn, mon schtellǝt a Roashn dǝrtsuǝ, dǝ Laitǝ, shai schprachnt haint ollǝ: „Gött, gīb in dai eabigǝ Rüǝ!“ Stefanie Hiris – Schäflein Sie wurde am 23. September 1916 in Gottschee geboren. Ihre Eltern waren Johann und Franziska Hegenbart. Am 15. Oktober 1939 heirate sie ihren geliebten Mann, Richard Eisenzopf aus Hohenegg. Ihr Sohn Egon kam am 27. August 1941 zur Welt, sein Bruder Werner zwei Jahre später. Nach der Umsiedlung und Flucht nach Österreich fanden sie in Rottenmann in der Steiermark ein neues Zuhause. Seite 11 GOTTSCHEER ZEITUNG Im hohen Alter von 90 Jahren verstarb am 30. Mai 2011 Stefanie Hiris in Klagenfurt. Die Verstorbene wurde am 20. Februar 1921 in Schäflein 1 als sechstes von neun Kindern dem Ehepaar Karl und Josefa Hiris, geb. Roschitz, geboren. Vom bekannten und beliebten Pfarrer August Schauer erhielt sie in Nesseltal die Taufe. Der Verlust der Heimat war für sie sehr schwer. Im Umsiedlungsgebiet lebte sie in Ratschach, Virchau und zuletzt in Lorenzberg bei Gurkfeld, wo sie im Juli 1943 ihren einzigen Sohn Alfred zur Welt brachte. Bei Kriegsende gelang die Flucht im Mai nach Österreich. Im Juni 1945 kam sie mit Sohn, Eltern und Geschwistern nach Maria Wörth in Kärnten. Zuerst fand sie Arbeit in verschiedenen Haushalten, später in der Wäscherei Umlauft in Klagenfurt, wo sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 1981 arbeitete. Zwischenzeitlich übersiedelte die Familie 1962 nach Klagenfurt. Die Wenn wir Dir auch Ruhe gönnen, ist voll Trauer unser Herz, Dich leiden sehen und nicht helfen können, das war unser größter Schmerz. Hiermit geben wir die traurige Nachricht bekannt, daß unsere innigst geliebt Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Frau Elisabeth Eisenzopf geb. Hegenbart aus der Stadt Gottschee am 6. Juni 2011 im Alter von 94 Jahren nach schwerem Leiden verstorben ist. Nach einer Seelenmesse in der römisch-katholischen Kirche Our Lady of the Miraculous Medal in Ridgewood, NY, haben wir unsere liebe Verstorbene am 9. Juni 2011 auf dem Linden-Hill-Friedhof in Ridgewood, NY, im Familiengrab zur letzten Ruhe beigesetzt. In tiefer Trauer: Henriette Eisenzopf Henry und Herta Eisenzopf Alois und Linda Eisenzopf Anita Statkevich Peter Eisenzopf Amanda Statkevich Andrew Statkevich Shane Eisenzopf Kyle Eisenzopf sowie alle Nichten und Neffen im Namen aller Verwandten. Schwiegertochter Schwager und Schwägerin Schwager und Schwägerin Enkelin Enkel Urenkelin Urenkel Urenkelin Urenkel Danksagung: Wir danken allen Verwandten, Freunden und Bekannten für die Blumenspenden, Meßkarten und Beileidsschreiben. In Göttisch Nūm, Richard! Als dem Jünglingsalter Entwachsene lernten wir uns einander 1941 kennen. Der Auftrag, sich für unser Gottschee einzusetzen, führte uns in jener Zeit zusammen, die unaufhörlich Entscheidungen verlangte. Die Umstände zwangen uns, unsere Heimat aufzugeben, damit wir unser Volkstum, unsere Sprache und unsere Tradition bewahren. Dann zog der Krieg den Vorhang zu . . . Nach Jahren trafen wir wieder aufeinander und erkannten, daß wir nach wie vor unseren Freiraum unserem Völklein widmen. So wurde aus Zusammenarbeit Freundschaft, die bis ins hohe Alter hielt. „Weißt Du noch“? beherrschte unseren Meinungsaustausch so bei den Tagungen der Arbeitsgemeinschaft Kultur in Deutschland wie auch bei den Plauderstündchen im Garten Eures Heimes in Graz. Musisches Schaffen war ein Thema, unsere Gedanken kreisten um unser gefährdetes Gut, die Mundart. Unaufhaltsam enteilte die Zeit, Erinnerungslücken als Menetekel mahnten, die Uhr lief . . . Nüə pischt Dü bīdər vöraus gəgean, Dü, Michəlaisch Richard, dar schtótaschə Lontnar! Fahre wohl, Freund, Du bleibst mir unvergessen. Lüwe Erwin Erker zum Gedenken 7. August 1960–11. September 2001 Zehn Jahre sind nun vergangen, seit unser Sohn beim Terroranschlag auf das World Trade Center in New York ums Leben kam. Möge er in Frieden ruhen! Im lieben Gedenken von seinen Eltern Josefine und Siegfried Erker, Ridgewood, New York Verstorbene war eine begeisterte Leserin des Heimatblattes. In den letzten Jahren hatte die Landsmännin mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, auch ihre Mobilität war stark eingeschränkt. Liebevoll wurde sie von ihrem Sohn, unterstützt durch die Hauskrankenhilfe der Caritas, gepflegt. Eine plötzliche Lungenentzündung machte eine Überstellung ins Krankenhaus notwendig, wo sie schließlich verstarb. Bei der Begräbnisfeier auf dem Zentralfriedhof in Klagenfurt erklang zum Abschied für die Verstorbene das Gottscheer Heimatlied. Unsere Anteilnahme gilt Sohn Alfred und der Schwester Josefa, die in Klagenfurt leben. Möge Stefanie Hiris in Frieden ruhen! Maria Rath – Handlern Bereits im Vorjahr, am 23. April 2010, verstarb in Graz die allseits als „Plesche Mine“ bekannte Landsmännin Maria Rath, geb. Hutter, im 91. Lebensjahr. Wir haben von ihrem Tod erst kürzlich erfahren und wollen uns im Heimatblatt von dieser überaus hilfsbereiten und dem Heimatblatt gegenüber immer wieder spendenfreudigen Landsmännin verabschieden. Am 15. April 1920 wurde Maria in Handlern geboren und verlor schon im ersten Lebensjahr ihren leiblichen Vater: Die Mutter heiratete darauf Lm. Plesche, zu dem sie zeitlebens ein inniges Verhältnis hatte. Als die Familie umgesiedelt wurde, fanden sie in Arch in der Untersteiermark ein neues Zuhause; ihr weiterer Lebensweg war beschwerlich, war sie doch von Mai 1945 bis vor Weihnachten im Lager Tüchern interniert, wo sie mehrfach gefoltert wurde. Dennoch wurde aus Maria Rath eine lebensbejahende, aufrichtige und immer hilfsbereite Frau, die nach anfänglicher Bleibe in der Weststeiermark in Graz eine neue Heimat bekam. Sie heiratete und hatte mit ihrem Mann zwei Kinder; die Tochter verstarb bereits als Jugendliche, vom Sohn Günther, der in Graz wohnt, freute sie sich über einen Enkel. Für über 33 Jahre arbeitete sie in einem Hotel und war überaus beliebt und arbeitsam. Sie war stets offen für das Gottscheertum, traf sich mit Landsleuten und nahm immer – solange es ihre Gesundheit zuließ – an den Gottscheer Treffen in Klagenfurt und Graz teil. In Graz fand sie auch ihre letzte Ruhestätte. Möge Maria Rath ihren Frieden ruhen! Seite 12 August 2011 GOTTSCHEER ZEITUNG Es spendeten Für die Gottscheer Zeitung: Paul Sandor, Middleton, NY Lillian Betsch, Middle Village, NY Joe und Helene Ruppe, St. Louis, MO Berta Kump, Middle Village, NY Albert Kofler, Newfoundland, PA Alfred Matzelle, Glendale, NY Berta Spreitzer, Walden, NY Elenor und Anton Knaus, Emerson, NJ Marie Kaltschitz, Hawley, PA Maria Matzelle, Glendale, NY Alma Schliwka, Middle Village, NY Werner Klun, Garden City, NY US-$ 52,– US-$ 25,– US-$ 22,– US-$ 12,– US-$ 12,– US-$ 12,– US-$ 12,– US-$ 7,– US-$ 2,– US-$ 2,– US-$ 2,– US-$ 2,– Für die Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt: Paul Springer, Klagenfurt Friederike Roth, Klagenfurt Herta Huber, Markersdorf € 28,– € 6,– € 3,– Für die Gottscheer Kulturwoche: (Programmheft) Olga Groß, Innsbruck Maria Staudinger, Wien Anton Novak, Klagenfurt Heinrich Auersperg-Breunner, Schloß Wald Maria Eppich, Klagenfurt Olga Ure, Feldkirchen Valerie Porupski, Klagenfurt Dr. Mr. Beatrix Hecher, Klagenfurt Dr. Mr. Valerie Loser, Klagenfurt DI Dr. Kurt Erker, Klagenfurt Ing. Hubert Miklitsch, Seeboden Alfred Wohlfahrt, Villach RR Helmut Lackner, Wolfsberg Dr. Roswitha Klingler, Kematen Dr. Helmut Isepp, Villach Friederike Wakonig, Villach Frank Mausser, Pörtschach Rosalia Grabensteiner, Haimburg Harald Jaklitsch, St. Marein Vinzenz Ritschel, Feldkirchen Walter Siegmund, Graz Mag. Günther Kampfer, Klagenfurt DI Roman Brinskelle, Fernitz Erna Leitner, Villach Reinhold Deutschmann, Krieglach Erika Ernstbrunner, Oberalm Werner Brunner, Klagenfurt Dr. Heinz Leitner, Villach Aloisia Nowak, Baden Kurt Predota, Klagenfurt Dr. Nikolaus Fheodoroff, Klagenfurt Emma Jantschgi, Ebenthal Dir. Annemarie Bradatsch, Maria Gail Josef Schauer, Viktring Gerhard Skiber, Mariahof Christine Pospischil, Ruden DI Alfred Reichenauer, Wien € 50,– € 50,– € 38,– € 30,– € 30,– € 30,– € 30,– Gunthilde Schmidt, Wien Anna Maria Kaspar, Klagenfurt Dr. Siegfried Lorber, Klagenfurt Dr. Wilhelm Kollmann, Judenburg Gertraud Steinke, Klagenfurt HR Dr. Herbert Krauland, Klagenfurt Gottfried Ruppe, Bad Aussee Mag. Berhard Meures, Wölfnitz Aurelia Miklin, Klagenfurt Mag. Dr.Emil Locker, St. Paul i. L. Ingrid Jellen, Klagenfurt Annemarie Pucko, Graz Ing. Mag. Günter Krauland, Klagenfurt Mag. Elfriede Breitenhuber, Klagenfurt Christine Röthel € 15,– € 12,– € 10,– € 10,– € 10,– € 10,– € 10,– € 10,– € 10,– € 10,– € 10,– € 5,– Absender – Sender – Expéditeur: A-9021 Klagenfurt am Wörthersee, Postfach 64, Europa Falls unzustellbar, bitte mit neuer Anschrift an den Absender zurücksenden. If not deliverable as addressed please return to sender with the new address. En cas de non-distribution, merci de retourner à l’expediteur en mentionnant la nouvelle adresse. „Gottscheer Zeitung“ – offizielles Organ der Gottscheer Landsmannschaften. Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt (Vorsitzender Dr. Viktor Michitsch, Tel. 00 43/ 42 42-56 5 94). Für den Inhalt und die Gestaltung verantwortlich: Martha Tiefenbacher, Tel. (0 46 3) 37 7 71 oder Handy (0 65 0) 377 71 10. E-mail: e-m-a.tiefenbacher@chello.at. Druck: Theiss GmbH, 9431 St. Stefan/Lav., Am Gewerbepark 14. P. b. b. Zul.-Nr. GZ02Z030437M € 5,– Verlagspostamt 9020 Klagenfurt am Wörthersee € 5,– € 5,– Erscheinungsort Klagenfurt am Wörthersee Für den Gottscheer Altsiedlerverein: (Erinnerungsmauer) Fred Muschler, Walden Sophia Stalzer-Wyant, Palisade US-$ 200,– US-$ 200,– Im Gedenken an unseren am 10. Juni 2011 verstorbenen Vater, Schwiegervater und Großvater, Herrn Josef Petschauer, spenden wir der Gottscheer Zeitung € 200,–. Fam. Sigrid und Otto Tripp, Klagenfurt-Wölfnitz Stadtwappen von Klagenfurt Anläßlich des 100jährigen Bestandes der „Gottscheer Zeitung“ im Jahre 2004 von der Stadt Klagenfurt verliehen. Wir danken allen Spendern recht herzlich für ihre Unterstützung. Aufgrund der umfangreichen Vorbereitungen für die 46. Kulturwoche und der vielen Veranstaltungen während dieser, kommt diese Ausgabe erst am 9. August zum Versand. Wir bitten um Ihr Verständnis! Lostage € 30,– € 30,– € 30,– Einsendeschluß für die Doppelnummer mit ausführlicher Berichterstattung von der 46. Gottscheer Kulturwoche ist der 20. August 2011. € 30,– € 30,– € 30,– € 25,– € 20,– € 20,– € 20,– € 20,– € 20,– € 20,– € 20,– Leuchten vor Maria Himmelfahrt die Sterne, dann hält sich das Wetter gerne (14. 8.). Mariä Himmelfahrt klarer Sonnenschein, bringt meistens viel und guten Wein (15. 8.). Bauernregeln Im August, beim ersten Regen, pflegt die Hitze sich zu legen. Der August muß Hitze haben, sonst Obstbaumsegen wird begraben. Frühschoppen in Klagenfurt An jedem ersten Sonntag im Monat treffen sich Gottscheer Landsleute in Klagenfurt ab 10.30 Uhr im Gasthaus im Landhaushof (vis-à-vis Heiligengeistplatz), das unserem Landsmann Peter Haas gehört. € 20,– € 20,– € 20,– € 20,– € 20,– € 20,– € 20,– € 20,– € 20,– Bestellungen des neuen Gottscheer Kochbuches um € 18,– plus Porto bitte an die Gottscheer Landsmannschaft, Postfach 64, A-9021 Klagenfurt am Wörthersee, oder e-m-a.tiefenbacher@chello at. € 20,– € 20,– Es könnte ein schönes Geschenk zum Geburtstag sein. € 20,– € 20,– € 20,– € 15,– € 15,– An unsere Landsleute in Übersee! Wir danken allen Lesern recht herzlich für die pünktliche Bezahlung des Abos bei unseren Landsleuten in Kanada und in den USA. Es sind dies in Kanada: Edda Morscher, 247 BelleviewAve, Kitchener, Ontario, N2B 1G9 und Hannelore Strohl, 2653 Hammond Road, Mississauga,Ontario, L5K 2M5 und in USA: Robert Kraker, 71-33 Central Ave, Glendale, NY 11385 und Bernard Wiederwohl, 6700 Metro Park Dr., Mayfield Village, OH 44143, USA. (Senden Sie einen an diese Personen ausgestellten Scheck mit demVermerk „Gottscheer Zeitung“, bitte keine Schecks direkt nach Klagenfurt). Ihr Heimatblatt „Von der Drau zur Kulpa: Gottschee – ein Lesebuch“ von OSR Ludwig Kren sollte in keinem Gottscheer Haushalt fehlen; es ist auch für Nicht-Gottscheer interessant. Sie suchen ein passendes Geschenk? Hier ist es! Viele Bestellungen beweisen dies. Sichern Sie sich ein Exemplar für Ihre Hausbibliothek. Das Buch kostet exkl. Porto € 20,– bzw. US-$ 27,–. Bestellungen an die „Gottscheer Zeitung“, Postfach 64, 9021 Klagenfurt am Wörthersee oder an Martha Tiefenbacher, Tel. 0650 3777110 oder an e-m-a.tiefenbacher@chello.at Kommen auch Sie einmal zu dieser netten Runde! Stammtisch in Deutschland Die Landesgruppe Nord-West unter ihrer Obfrau Maria Schager lädt wieder zu einem Stammtisch ein. Er findet am Sonntag, dem 4. September 2011, mit Beginn um 11 Uhr im bereits bekannten Gasthof Löhdorf in Solingen statt. Sie freut sich schon, Sie – und Dich – begrüßen zu können. Kommt recht zahlreich!
Similar documents
Jänner - Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Harald Scheucher, GR Christina Krainz und Dr. Viktor Michitsch. tuation der Gottscheer Altsiedler zu verfassen, um diese der Bundesregierung übergeben zu können. Außerdem sagte Scheucher Stipendien...
More informationErich Petschauer DAS JAHRHUNDERTBUCH DER GOTTSCHEER
Heimat geborenen Generation von Gottscheern das Gesamtschicksal ihres Völkchens vor Augen zu führen. Nicht verschweigen sollte man meiner Meinung nach außerdem, daß dieses Buch in die Hände der noc...
More information