Zeitung 3 2012.qxd:Deutsch

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I.P.
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70 % – NE BOZEN
Generalversammlung der Revierleiter
Bär: Feindbild in der Öffentlichkeit?
Der Kritik begegnen
Magazin des Südtiroler Jagdverbandes
JÄGERZEITUNG
Juli 2012 Nr. 3
JÄGERZEITUNG
Ideenschmiede Weidwerkstatt
impressum
Jägerzeitung
Mitteilungsblatt des Südtiroler
Jagdverbandes
Verantwortlicher Schriftleiter:
Heinrich Aukenthaler
Reg. Tribunal Bozen, 51/51,
10. 9.1951
Herausgeber:
Südtiroler Jagdverband, Bozen
Druck: Ferrari-Auer, Bozen
Redaktion:
Heinrich Aukenthaler (auk),
Mara Da Roit, Lothar Gerstgrasser (l. g.), Ewald Sinner (e. s.)
Redaktionsanschrift:
Schlachthofstraße 57
39100 Bozen
Tel. 0471 061700
Fax 0471 061719
E-Mail: info@jagdverband.it
Grafisches Konzept:
Harald Ufers, Bozen
Nachdruck, auch teilweise, nur
mit Zustimmung der Redaktion
In den letzten Wochen haben
wir angeregt, dass sich in den
einzelnen Bezirken Jägerinnen
und Jäger an bestimmten
Abenden treffen könnten, um
über die Zukunft unserer
Jagd zu reden – nicht nur zu
reden, sondern Ideen vorzubringen, Vorschläge auszuarbeiten, was wir tun sollten
und müssen, um das Weidwerk in eine sichere Zukunft
zu führen. Denn die Gewässer, in denen unser Boot
schaukelt, sind bewegt. Die
inhalt
kurzinfo
3 Was gibt es Neues?
titelthemen
6 Generalversammlung
der Revierleiter
Bericht des Landesjägermeisters
19 Der Bär, ein Feindbild in
der Öffentlichkeit?
26 Leserforum / Polemik
und kein Ende
30 aktuelles
30 Landeskollektivvertrag
für landwirtschaftliche
Arbeiter
31 »Werkstatt Natur« –
Von einer Idee zu einer
Institution
33 Spurensuche im Schnee
34 veranstaltungen
34 Rückblick Hegeschauen
Titelbild
2
Nachgewitterstimmung im
Sarntal
44 kunst
Foto: Serafin Locher
44 Broschen aus
Wildzähnen
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
editorial
Jagdgegner formieren sich,
sie beanstanden bestimmte
Praktiken, sie haben aber vor
allem ein Ziel: die Jagd als
überholte Tätigkeit abzuschaffen. Wenn es Woche für
Woche hämmernde Leserbriefe gibt, die immer auf dieselbe Taste drücken, dann glauben die Leute früher oder
später die Botschaften. Ja,
selbst unter den Jägern gibt
es solche, die fleißig mitwirken am Abriss des gemeinsamen Hauses, am Leckschlagen
des Bootes. Damit aber kritische Stimmen nicht ungehört
bleiben, sollten sie sich in
konstruktiver Weise artikulieren können. Die Weidwerkstatt wäre eine Möglichkeit
dafür. Wir wollen hoffen,
dass sie da und dort eingerichtet wird und Früchte
trägt.
45 hundewesen
58 sport
45 Vollversammlung des
VSSGF
48 Prüfungen des Österreichischen Brackenvereins
48 Brackenübungstag
50 Hauptprüfung des
Österreichischen
Schweißhundevereins
51 Klub Dachsbracke
58 Landeswintersporttag
2012
60 Jägerrodeln in Jaufental
51 wildkrankheiten
52 mitteilungen
52 Österreichischer Fachausschuss für Schießwesen tagt in Salzburg
52 Kursprogramm der
Forstschule Latemar
53 wildkunde
53 Murmeltier in
Siedlungsnähe
54 jagdliches
schießen
54 Bezirksschießen Bozen
55 Landesschießen der
Südtiroler Jägerschaft
56 jagderlebnis
56 Elchjagd in Alaska
Heinrich Aukenthaler
61 jägerinnen
61 Jägerinnentreffen 2012
61 jagdhornbläser
61 Konzert »Alles Horn«
62 wildküche
62 Eintopf mit Wildfleisch
63 reviere/bezirke
63 Herzlichen Glückwunsch
64 Berichte
aus den Revieren
72 gedenken
78 kleinanzeiger
KURZINFO
Bär und Medien
Die Südtiroler und Trentiner Bären sind die eigentlichen
Medienstars der letzten Zeit. Der Unfall auf der MeBo bei
Terlan, bei dem ein Auto Totalschaden erlitt und der Bär
getötet wurde, hat nun auch für internationale Schlagzeilen gesorgt: in der »Bild« und im »Spiegel Online«, in der
»TT«, im »Stern« u.a.
Der »Spiegel Online« berichtet, dass nun Experten eine
Erhöhung der Zäune
entlang der Schnellstraße und Autobahn fordern, für uns
keine
Neuigkeit,
denn wir haben sowohl der Autobahngesellschaft als auch
der MeBo-Straßenverwaltung schon
vor Jahren geschrieben, dass die Zäune
entlang dieser Straßen auf mindestens
1,8 Meter erhöht
werden müssten, allerdings wegen der
Rotwildwechsel.
kurzinfo
Fehlabschüsse
geografisch gehäuft
Bei den Informationsveranstaltungen für Revierleiter und
Ausschussmitglieder kam man auch auf mehrjährige verwechselbare Hirsche zu sprechen, und wie deren Abschuss zu vermeiden sei. Im Pustertal sorgte die Wertung
unseres Mitarbeiters Lothar Gerstgrasser für Erstaunen.
Er meinte, die Fehlabschüsse bei den Hirschen seien offensichtlich geografisch konzentriert, und zwar auf den
Osten des Landes. Es sieht so aus, als würde der eigentliche Geist der entsprechenden Richtlinie falsch umgesetzt: möglichst früh möglichst viele Schmaltiere zu erlegen, und wenn es dabei einmal zu einer Verwechslung
mit einem »C-Hirsch« käme, diese nicht zu ahnden. Vielmehr hat es den Anschein, dass die Hirschjährlinge bis
15. Juni in einigen Landesteilen und Revieren geradezu
gesucht werden und in einigen Revieren sogar mehrjährige Hirsche bewusst erlegt werden, in der Hoffnung, diese
würden dann als »verwechselbar« eingesuft.
Ein Storchenjahr
Störche sieht man neuerdings nicht nur als Stoffimitation
an vielen Häuserwänden unseres Landes hängen, wenn
dort gerade Kindersegen eingekehrt ist. Auch in Südtirols
Himmel werden immer häufiger Störche gesehen, eine
Folge der Bestandserholung in den Brutgebieten. Heuer
war ein ausnehmend gutes Storchenjahr. Am 9. Mai wurden bei Algund 13 Störche gesehen, am 14. Mai sah Stefan Reichegger in Bozen-Süd über 50 Störche am Himmel, und am selben Tag entdeckte der Förster Alex Zambelli im Toblacher Feld 15 Exemplare, sie blieben für
längere Zeit dort. Am 6. Juni beobachtete Verbandsjagdaufseher Hansjörg Götsch bei Schluderns 11 Störche.
Personaländerungen im Amt
Im Amt für Jagd und Fischerei wird es an der Spitze wesentliche Personaländerungen geben. Amtsdirektor Heinrich Erhard geht mit 31. Jänner in Pension und beendet
damit eine über 30 Jahre dauernde, erfolgreiche Karriere,
die dem gelernten Forstwirt viel Anerkennung eingebracht
hat. Nicht genug damit: Am 1. September wechselt zudem sein Stellvertreter Giorgio Carmignola Arbeitgeber.
Er wird eine Stelle bei der SEL antreten. Im Amt entsteht
damit eine große Lücke, was
Kompetenz und Erfahrung
anbelangt.
JÄGER
ZEITUNG
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KURZINFO
kurzinfo
Gams-Lungenproben Jagd und Schulen
Jedes Jahr entnehmen die Gamsjäger in den an das Räudegebiet angrenzenden Landesteilen kleine Lungenteile,
welche im Tierseuchenbekämpfungsinstitut auf RäudeAntikörper untersucht werden. Von den im Vorjahr getesteten Proben waren acht positiv: zwei davon stammen
aus dem Revier Pfunders, je eine aus Tiers und Kastelruth, zwei aus dem Valmingtal bei Sterzing und je eine
positiv getestete Lungenprobe wurde auf den Prantacher
Mähdern in St. Leonhard in Passeier sowie im Jagdrevier
Moos bei Lazins in der Texelgruppe entnommen, hinzu
kommen zwei Proben aus dem Nordtiroler Gschnitztal,
welches an das Jagdrevier Brenner angrenzt. Im Dolomitengebiet brach die Krankheit in der Regel zwei bis drei
Jahre nach den ersten positiven Befunden aus.
Raufußhühner –
gute Zählergebnisse
Seit dem Jahr 2008 werden die Hühnervögel mittels Zählungen im ganzen Land erhoben. Die heurigen Spielwildzählungen verliefen durchwegs positiv. Inzwischen sind
allle der von den Jagdaufsehern ausgefüllten Erhebungsbögen in unserem Büro eingelangt. Die Tendenz ist
gleichbleibend, teilweise sind auch leicht gestiegene Bestände mitgeteilt worden. Heuer fällt auf, dass bei den
Hahnen besonders viele Schneider gezählt wurden. Dies
bedeutet, dass der letztjährige Bruterfolg gut war. Ähnlich positiv schaut es auch bei den Schneehühnern aus.
Heuer wurden in den Probeflächen insgesamt zumindest
gleich viele balzende Hahnen gesehen oder gehört als in
den letzten Jahren.
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JÄGER
ZEITUNG
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Sie arbeiten im Stillen, aber umso effizienter: unsere
Jagdaufseher, Mitarbeiter und einige Förster des Amtes.
Die Projekte in Südtirols Schulen werden begeistert angenommen, in Rasen etwa, wo ein Vogelprojekt über das
ganze Jahr betreut wurde oder in Bruneck, wo die Schüler mehrfach zu Wildbeobachtungen geführt wurden.
Auch Südtirols Jägerinnen sind nach wie vor aktiv. Eine
gründliche Ausbildung im Fach Wald-Wild-Pädagogik soll
noch bessere Voraussetzungen schaffen.
Jagdaufseher können zufrieden sein
Die Erneuerung des Landeskollektivvertrages (siehe Bericht auf Seite 30) kann die Jagdaufseher zufriedenstellen.
Sie haben nicht nur einen gesicherten Arbeitsplatz, sondern auch eine angemessene Entlohnung, die fortwährend der gesunkenen Kaufkraft angepasst wird. Einzelne
Unzulänglichkeiten oder auch Problemfälle wird es bei
rund 80 Personen immer geben. Alles in allem genießen
die Jagdaufseher mit ihrer ökonomischen Behandlung eine leistungsgerechte Anerkennung. Was sie in Zukunft erreichen möchten, ist ein einziger Arbeitgeber. Dies kam
auch bei der heurigen Vollversammlung des Südtiroler
Jagdaufsehervereins zum Ausdruck.
titelthemen
Mit der Zeit Schritt halten
Erst vor drei Jahren ist
die letzte Neufassung
der Landesjagdordnung in Kraft getreten. Wir waren damals
aufgerufen, das zusammen mit Landund Forstwirtschaft
entwickelte Strategiepapier zur Entschärfung der Wald-FeldWildproblematik in
unser Regelwerk einzubauen.
Inzwischen haben sich die
dort festgelegten Grundsätze
weitgehend bewährt. Bei der
ab Mai wirksamen Neufassung ging es uns darum, einige Verbesserungen oder Angleichungen einzuführen: Neben verwaltungsmäßigen
Notwendigkeiten haben wir
uns wieder mit den Hegerichtlinien befasst. Die wichtigste Änderung betrifft das
Rehwild. Die Flexibilität für
die Aufteilung Jungwild/Altwild ist etwas erweitert worden, und der Beginn der Trophäenbockjagd ist auf den 15.
Juni vorgezogen worden. Das
ist nichts anderes als eine
Rückbesinnung auf die früher
in unserem Land übliche Jagdzeit, die später wegen gesetzlicher Vorgaben des Staates
auf den 1. August verschoben
werden musste. Inzwischen
wurden von unserem Geschäftsführer landauf, landab
Informationsveranstaltungen
abgehalten. Dabei wurde natürlich auch über die Landesjagdordnung ausführlich debattiert. Und wie nicht anders
zu erwarten, wurden auch
Anregungen und kritische Anmerkungen vorgebracht. In
der Hauptsache ging es dabei
um den Termin der Trophäenbockjagd. Ich bin mir sicher, dass, sofern es die gesetzlichen Rahmenbedingungen weiterhin zulassen, die
frühere Jagderöffnung auf
den Trophäenbock über kurz
oder lang allgemeine Anerkennung finden wird. Der
Jagdbeginn mitten in der
Brunftzeit war und bleibt ein
Notbehelf. Wir müssen auch
einsehen, dass eine intensive
Jagd zur Hochbrunft nicht
unbedingt die beste Lösung
darstellt.
Ich möchte es so sagen: Wir
sollten uns Zeit lassen, um die
Folgen oder besser gesagt die
Möglichkeiten dieser neuen
Regelung zu erkunden.
Nicht anders war und ist es
mit der vorgezogenen Rehbockjagd ab 1. Mai im Obstund Weinbaugebiet: zunächst
heftig angezweifelt, haben
sich die Reviere damit weitestgehend angefreundet.
Was mich beim neuen Regelwerk besonders freut ist der
Umstand, dass die weiteren
Zeichen, die wir setzen wollten, auf sehr positive Resonanz gestoßen sind: die starke Verschiebung des Eingriffes beim Gamswild auf alte
und junge Stücke, die Vereinfachung bei der Registrierung
der erlegten Rehgeißen und
Kitze, die Definition der Rechte der Jungjäger, die Neuabgrenzung der Eintrittsgebühr
zuzüglich eventueller Sonderbeiträge für Investitionen,
welche die Reviere in den Jahren vorher eventuell getätigt
haben.
Bei unserer letzten Generalversammlung hat auch der
Landesjägermeister von Trient
einige Grußworte gesprochen,
und er sagte, nach Durchsicht
unserer Landesjagdordnung
habe er feststellen müssen,
um wieviel einfacher die Jagd
bei uns geregelt ist als im
Trentino, und er würde uns
darum beneiden. Wenn ich
nordwärts blicke, so stelle ich
fest, dass dort nicht alles
jagdlich so sinnvoll geregelt
ist wie bei uns. Ich werde
nicht müde darauf hinzuweisen, dass wir, bei aller Notwendigkeit, Dinge ständig zu
verbessern, doch auch die positiven Seiten unseres Jagdwesens nicht aus den Augen
verlieren sollten. Wenn wir in
Zukunft über Diskussionsforen, wie auch immer diese
aussehen mögen, imstande
sind, noch mehr am Weidwerk zu feilen, dann soll es
uns allen recht sein.
Mit dieser Überzeugung blicke
ich zuversichtlich in die Zukunft. Die Jagd hat es immer
gegeben, es muss und soll
auch in Zukunft immer Platz
für sie sein. Bemühen wir
uns, die Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Euer Landesjägermeister
Klaus Stocker
Im Juni einen älteren
Rehbock strecken?
Früher war es möglich,
warum nicht heute.
Fotos: Heinrich Aukenthaler
JÄGER
ZEITUNG
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titelthemen
Generalversammlung der
Revierleiter in Bozen
Es ist rund 25 Jahre
her, seit in Bozen die
letzte Generalversammlung der Revierleiter abgehalten wurde. Ende der 80er-Jahre verlegte der
Landesjagdausschuss
den Austragungsort
zwar nach Terlan und
Nals, aber erst Landesjägermeister Klaus
Stocker führte die Praxis ein, Jahr für Jahr
verschiedene Häuser
und Reviere im ganzen
Land zu besuchen.
Ab 1993 lauten die Orte der
Reihe nach: Nals, Kardaun,
Sarntal, Girlan, Lana, Mühlbach, Nals, Völlan, Kaltern,
Klausen, Neumarkt, Kastelbell-Tschars, Gais, Latemar,
Seis, Schenna, Schlanders, St.
Leonhard im Gadertal. Die
Versammlung war jedes Jahr
ein Höhepunkt in der Tätigkeit unserer Gemeinschaft.
Und heuer sollte es nicht anders sein. Landesjägermeister
Klaus Stocker erklärte gleich
am Anfang, dass dies seine
20. Generalversammlung als
Landesjägermeister sei und
seine letzte sein werde, da er
sich nächstes Jahr nicht mehr
der Wahl stellen wolle. Er ließ
dann auch alle Versammlungen, die er geleitet hatte, Revue passieren (siehe Bericht).
Aber zurück zum Austragungsort: Der tüchtige Revierleiter von Bozen Christian
Battisti hatte angeboten, im
Schloss Maretsch die Versammlung zu organisieren.
Battisti hatte bereits letztes
Jahr mit großem Erfolg die
Hegeschau des Bezirkes Bozen dort ausgerichtet, und die
Gemeinde hatte ein offenes
Ohr für den Wunsch der Jägerschaft. So haben es auch
alle Teilnehmer als aufmerksam und schön gefunden,
dass sowohl der Bürgermeister Luigi Spagnolli als auch
der Vizebürgermeister Klaus
Ladinser der Einladung gefolgt und zur Versammlung
erschienen sind.
Die einführenden Worte
sprach Christian Battisti, der
zunächst auf das Schloss und
dessen Erbauer verwies und
zusätzlich sein Revier vorstellte, das 120 Mitglieder aufweist und über 2.500 Hektar
Jagdfläche verfügt bei einer
Revierfläche von 5.230 Hektar. Battisti konnte auch be-
Landesjägermeister Klaus
Stocker blickte bei der heurigen Generalversammlung
auf 20 Jahre Amtsführung
zurück.
Alle Fotos: Wendelin Gamper
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richten, dass alle Schalenwildarten und letzthin immer
häufiger auch der Hase das
Revier bevölkern. Nicht auslassen konnte er die Wildschäden, die um Bozen herum ein
Problem darstellen, aber mit
gutem Willen und Zusammenarbeit konnte man bisher größere Konflikte vermeiden.
Nach der Begrüßung durch
Landesjägermeister Klaus Stocker, der auch eine ganze Reihe von Ehrengästen nennen
durfte, allen voran Landeshauptmann Luis Durnwalder,
trat Bürgermeister Spagnolli
ans Rednerpult. Er überzeugte die Versammlung mit seinen klaren Aussagen zur Rolle
der Jagd, die ein Teil des Naturschutzes sei, er beklagte
das mangelnde Naturverständnis der verstädterten Bevölkerung und er sprach der
Versammlung Mut zu, in ihrem Bemühen um lebensraumkompatible Wildbestände
nicht nachzulassen. Spagnolli
weiß, wovon er redet. Er war
schließlich eine Zeitlang Direktor des Nationalparks Stilfser Joch. Sein Stellvertreter
Klaus Ladinser wollte da nicht
nachstehen und sah in der
Tatsache, dass die Revierleiter
aus allen Landesteilen in Bozen zusammengeströmt war,
ein Signal für die Notwendigkeit des Zusammenstehens
zwischen Stadt und Land zum
Wohle aller Südtirolerinnen
und Südtiroler.
Klaus Stocker bat auch den
Trienter Landesjägermeister
Giampaolo Sassudelli ans Rednerpult, der sich vor allem
vom Rahmen der Veranstaltung beeindruckt zeigte und
meinte, in Trient würde man
schwerlich ein historisches
Gebäude für die Austragung
titelthemen
»Die Kompetenzübertragung fördert die gute
Verwaltung, steigert die
Selbstdisziplin und hat
sich im Jagdsektor auf
jeden Fall bewährt«, sagte der Landeshauptmann
Luis Durnwalder.
der Revierleiterversammlung
zur Verfügung erhalten. Sassudelli gab auch unumwunden
zu verstehen, dass er uns
Südtiroler auch sonst noch für
das eine und andere beneide,
etwa um unsere Landesjagdordnung, die er vor kurzem
durchstudiert hatte, wie denn
in der Provinz Bozen in manchen Dingen überhaupt auf
unnötige Bürokratie verzichtet werde.
heute und hier, sondern überhaupt. Tiefenthaler lobte das
gute Einvernehmen zwischen
Bauernbund und Südtiroler
Jagdverband, welches auch zu
einer Anpassung der wichtigs-
ten Verträge zur Wildschadensvergütung und zur Instandhaltung der Wildzäune
geführt habe. Es gehe dem
Bauernbund nicht um eine
Vergütung der Schäden, sondern um eine Vorbeugung,
stellte Tiefenthaler klar.
Darauf war die Stunde des
Landesjägermeisters gekommen, und er führte in seiner
Rede alle wichtigen Themen
aus. Nach dem Rückblick widmete er sich der Jagdstrecke
der wichtigsten Wildarten,
verwies auf die Zählergebnisse beim Rotwild, zeigte auf,
wie sich das Gamswild entwickelt hat und wie die Räude
zurückgegangen ist. Schließlich streifte er auch das Steinwild, Fuchs und Hase, die
Hühnervögel, und zum
Schluss nahm er zu einigen
besonderen Themen Stellung:
zur Fütterung, zur Anti-JagdBewegung, zur Jagdaufsicht,
zur Disziplinarkommission, zu
den Finanzen, zu Kritikpunkten, welche da und dort ver-
Sassudelli bekräftige seinen
Willen zur Zusammenarbeit
zwischen beiden autonomen
Provinzen in jagdlichen Angelegenheiten und nannte auch
schon als Beispiel die gegenseitige Anerkennung spezialisierender Prüfungen.
Als nächsten bat Klaus Stocker den Obmann des Südtiroler Bauernbundes Leo Tiefenthaler ans Rednerpult, der
auf seine Kleidung verweisend
gleich zu Beginn klarstellte,
dass er kein Jäger sei, aber
dass er sich gerne mit Jägern
zusammensetze, nicht nur
Ein Blick auf den Innenhof des Schlosses Maretsch während der Eröffnungszeremonie
JÄGER
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titelthemen
Die Jagdhornbläser vom Ritten umrahmten die Versammlung.
lautet sind (siehe dazu den eigenen Bericht).
Ein Tagungsordnungspunkt,
der nicht fehlen darf, ist die
Rede des Landeshauptmanns.
Er lobte im Allgemeinen seinen Vorredner und dessen
Ausführungen mit Ausnahme
jenes Punktes, in welchem
Stocker seinen Kandidaturverzicht mitgeteilt hatte. Durn-
walders Worte waren von
großer Herzlichkeit geprägt,
und er verstand es auch, diese
Haltung der Versammlung zu
vermitteln. »Wir sind ja stolz
darauf, dass wir gemeinsam
über die Jagd reden können,
dass uns eine gemeinsame Geschichte, gemeinsame Traditionen verbinden«. Durnwalder lobte auch die gute Zusammenarbeit mit den
Die Versammlung war auf
einem der Ecktürme des
Schlosses dreisprachig angekündigt.
Amtsdirektor
Heinrich Erhard
mit »seinem«
Revierleiter
Otto Jochberger
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JÄGER
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Vertretern des Jagdverbandes, insbesondere mit dem
Landesjägermeister, dem er
zugestand, in den letzten
zwanzig Jahren doch ganz
Wesentliches für die Konsolidierung des Jagdsystems geleistet zu haben. Der Landeshauptmann kam dann auf die
Sinnhaftigkeit der Kompetenzübertragung zu sprechen,
weil dies gleichzeitig zu einer
Verantwortungsübernahme
seitens der mit den Kompetenzen Betrauten führe. Dies
steigere die Selbstdisziplin,
fördere die gute Verwaltung
und habe sich auf dem Jagdsektor auf jeden Fall bewährt.
Wenn man die Jäger das Wild
selbst verwalten lasse, so
würden sie als erste sagen:
Diese Art wollen wir nicht
übermäßig bejagen, denn sie
geht zurück, und jene können
wir stärker bejagen, denn sie
nimmt zu. Natürlich konnte
ein Hinweis auf die übergeordnete Rolle der Jagd nicht
fehlen, die nun einmal dafür
sorgen müsse, das richtige
Gleichgewicht zwischen den
Wildtieren und dem Lebens-
raum zu bewahren und damit
möglichen Konflikten mit den
Grundbewirtschaftern vorzubeugen.
»Ganz vermeiden kann man
die Wildschäden nie, aber man
kann sie im erträglichen Ausmaß halten« und damit verwies er auf die Bemühungen,
den Rotwildbestand im Rahmen zu halten.
Durnwalder gab sich auch
überzeugt, dass die Jagd, wie
wir sie in unserem Land ausüben, von der großen Mehrheit der Bevölkerung befürwortet werde. »Während auf
staatlicher Ebene sich zwei
Drittel gegen die Jagd aussprechen, sind in Südtirol sicher 80 Prozent dafür«. Das
sei auch ein Ergebnis des umsichtigen Verhaltens der Jäger
gegenüber der Öffentlichkeit,
der guten Zusammenarbeit
zwischen Jagdverband und
Naturschutzorganisationen
und der umsichtigen Führung
des Südtiroler Jagdverbandes.
Zum Schluss ging Durnwalder
auf die Rechtsgrundlagen der
titelthemen
Der Bozner Bürgermeister Luigi Spagnolli, sein Stellvertreter Klaus Ladinser, der Landesjägermeister von Trient Gianpaolo Sassudelli und der Obmann des Südtiroler Bauernbundes Leo Tiefenthaler sprachen Grußworte.
Jagd ein und bedauerte die
zunehmende Beanstandung
jagdlicher Vorschriften durch
gesamtstaatliche Institutionen
oder durch lokale Gerichtsbarkeiten, denen man doch eine gewisse Kenntnis der hiesigen Sachlage zutrauen können sollte. Dass man sich auf
Staatsebene um die jagdlichen
Regeln in Südtirol so große
Sorgen mache, sei alles andere als verständlich. »Hat denn
der Staat nichts Wichtigeres
zu tun, als sich darum zu
kümmern, an wie vielen Tagen in der Woche in Südtirol
die Jäger auf die Jagd gehen
Immer konzentriert bei der Sache, unser Landeshauptmann
können?« Durnwalder verwies im Detail auf die einzelnen angefochtenen Gesetzesbestimmungen und verteidigte dieselben auch: die
Verlängerung der Jagd auf
Fuchs und Schwarzwild und
den Garantiefonds. Auch die
Gerichtsentscheide zum Steinwild waren Anlass für eine
treffende Bemerkung: »Wer
hat das Steinwild nach Südtirol gebracht, wer hat es gehegt, wenn nicht die Jäger?
Und ist es nicht sinnvoll, eine
Wildart zu nutzen, anstatt die
Tiere verenden zu lassen?«
Auch zu den Murmeltieren äußerte sich Durnwalder und
kommentierte die Forderung
der Richter, es müssten erst
schwere Schäden nachgewiesen werden, bevor man einzelne Stücke entnehmen
könnte. »Was nützt die Entnahme, wenn die Schäden bereits vorhanden sind?«, und
er meinte, auch das Murmeltier sollte man in Südtirol
kontrollieren können. Wenn
50.000 Stück vorhanden
sind, dann darf wohl niemand
sagen, dass wir diese Wildart
mit der Entnahme von wenig
mehr als tausend Stück gefährden.
Zu den Schäden insgesamt
meinte der Landeshauptmann,
dass die Vergütungen funktionieren, aber die Forderungen
im Rahmen bleiben müssten.
Revierleiter Christian Battisti hatte die Veranstaltung
perfekt organisiert.
Zum Schluss nannte er noch
einige besonders lobenswerte
Bemühungen der Jägerschaft,
zum Beispiel im Zusammenhang mit der Bekämpfung der
Räude. »Wer hat sich darum
gekümmert, wenn nicht die
Jäger? Oder haben etwa die
Jagdgegner etwas getan?«
Zum Schluss kam Durnwalder
noch einmal auf die Ankündigung des Landesjägermeisters, nicht mehr zu kandidieren zurück, und legte ihm nahe, diesen Entschluss noch
einmal zu überdenken. Der
Landesjägermeister seinerseits
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titelthemen
vernahm nicht ohne eine gewisse Rührung diese anerkennenden Worte.
Am Ende seiner Rede verwies
Durnwalder noch einmal auf
die Notwendigkeit, in jagdlichen Dingen zusammenzustehen, und wie immer wurde
sein Bericht mit großem Applaus quittiert.
Im geschäftlichen Teil der
Versammlung verlas Heinrich
Aukenthaler die Abschlussbilanz und den Haushaltsvoranschlag, den Bericht der Rechnungsrevisoren trug Paul Rizzi vor, und zum Schluss
wurden die Abschlussbilanz
und der Haushaltsvoranschlag
einstimmig genehmigt.
Es folgte der gesellige Teil mit
einem hervorragenden Essen,
welches die Revierleitung von
Bozen bestellt hatte. Die
Jagdhornbläser von Ritten gaben der Veranstaltung einen
schönen musikalischen Rahmen, und für eine flotte und
sympathische Bedienung der
Gäste sorgten Jägerinnen aus
den Bezirken Bozen, Meran
und Unterland.
Es war wieder eine harmonische Versammlung, die in die
Annalen unserer Vereinigung
als ein Markstein der Bestätigung und Konsolidierung eingehen wird.
Heinrich Aukenthaler
Mara Da Roit
Die Begrüßung am Eingang hätte herzlicher nicht sein können.
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JÄGER
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titelthemen
Mitarbeiter des Jagdverbandes begrüßten die Revierleiter
und Ehrengäste beim Eingang.
Immer bei Veranstaltungen
dabei: Claudia Gambaretto
und Angelika Thaler
Beim gemütlichen Teil
wurde ein gutes Essen
aufgetragen mit passendem Lokalkolorit.
Jägerinnen gaben der Versammlung eine besonders sympathische Note.
Von links Paula Thaler, Margareth Morandell, Jasmin Strobl, Claudia Gambaretto und Rosmarie Kobler.
Revierleiter Battisti mit zwei Helferinnen:
Petra Zelger und Angelika Thaler
JÄGER
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titelthemen
Bericht des Landesjägermeisters Klaus Stocker
Ein Rückblick
Verehrte Gäste, liebe Revierleiterinnen und Revierleiter,
heuer darf ich die 20. Generalversammlung als Landesjägermeister mit Euch begehen.
Als ich am 22. Mai 1993 das
erste Mal bei einer Generalversammlung am Pult stand,
behandelte ich das Thema
»Die Jagd in unserer Zeit«.
Damals waren Autoaufkleber
im Umlauf »Jagd ist out«.
Und meine Botschaft lautete:
»Jagd ist in«.
Das versuchte ich mit einer
Definition zu unterlegen. »Die
Jagd ist eine pflegliche Nutzung eines Naturgutes, nach
dem Prinzip der Nachhaltigkeit ausgeübt. Damit verbunden muss aktive Mitwirkung
an den Bestrebungen des Natur- und Umweltschutzes
sein. Das moderne Bild des
Jägers muss von diesem Bemühen geprägt sein, und die
Motivation des Jägers erwächst aus dem Bedürfnis
nach Naturerlebnis und aus
dem Streben nach aktiver Naturpflege«.
Damals waren wir noch 5060
Jäger und 58 Jägerinnen. Die
Jagdaufsicht lag in den Händen von 84 Revier- und zehn
Verbandsjagdaufsehern. Einige weitere Schwerpunkte aus
meinem ersten Amtsjahr: die
Zusammenarbeit mit Landwirten, Forstleuten und Naturschützern, die Frage der Haftung bei Wildunfällen, die Öffentlichkeitsarbeit. Unser
Geschäftsführer hatte damals
Fortbildungswochen für
Grundschullehrer betreut.
1994 trafen wir uns in Kardaun. Ich beschäftigte mich
näher mit dem Schalenwild
und der Schalenwildjagd.
14.000 Abschüsse hatten wir
im Jahr vorher erzielt, auf
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JÄGER
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Landesjägermeister Klaus
Stocker berichtete nicht
nur über das abgelaufene
Jahr, sondern zog auch
Bilanz über zwanzig Jahre Amtsführung.
Staatsebene wurden gerade
einmal 30.000 Stück Schalenwild erlegt. Südtirol lieferte
also knapp die Hälfte der
Schalenwildstrecke Italiens.
Ich ging auf die Ausbreitung
des Gamswildes in tiefere Lagen ein, auf das Vordringen
des Rotwildes, und die neuneinhalb Tausend erlegten Rehe machten 140 Tonnen
Wildbret aus, damals noch
gleichviel wie Gams und Rotwild zusammengenommen. In
einem programmatischen Aufruf sprach ich mich für eine
naturnahe Jagdausübung aus.
»Denn auf der Höhe der Zeit
zu bleiben, ist unablässig für
die Absicherung des Weidwerkes«.
Im Jahr 1995 lautete das
Hauptthema im Bericht
»Jagd im Umbruch - Zukunftsperspektiven«. Ein
Abschnitt daraus: »Die mediengeprägte Gesellschaft ist
manipulierbar geworden. Die
Meinung der Masse wird über
Bilder und Nachrichten beeinflusst. Oft werden kleinere
Gruppen innerhalb der Gesellschaft – nennen wir sie ruhig
Randgruppen – als Ziel der
Angriffe ausgemacht. Jagd
und Jägerschaft sind beliebte
Ziele einer oft voreingenommenen Berichterstattung. Das
sind die Tatsachen, und daraus haben wir Folgerungen
zu ziehen für unsere Verhaltensweisen und für unsere
Strategien«.
Auf Staatsebene stand das
Rahmengesetz zu den Naturschutzgebieten vor der Verabschiedung. Im Land hatten wir
gerade eine Anfechtung des
Jagdkalenders hinter uns, und
das Jagdverbot mit Hunden
im Tollwutgebiet verärgerte
die betroffenen Brackenjäger.
Wir versuchten, Verbesserungen ins Südtiroler Jagdgesetz
zu bekommen, was zum Beispiel bei der Haftung für
Wildschäden im Wald gelungen ist. Wir hatten die Gründung der Schweiß- und Ge-
brauchshundeführervereinigung zustande gebracht, und
in der Fernsehsendung »Linea
verde« wurde vor 6 Millionen
Zuschauern die Jagd in Südtirol positiv dargestellt.
1996, im Sarntal, hatten wir
Dr. Gerhard Anderluh eingeladen, der über die Jagd in der
Gesellschaft von morgen referierte. Ich versuchte einen Rechenschaftsbericht und eine
Standortbestimmung vorauszuschicken. Für die Verteidigung des Weidwerkes müsse
man die Zeichen der Zeit erkennen, die Kontaktpflege intensivieren, wildkundliche
Fachtagungen ausrichten. Unsere Jäger müssen kompetent
und glaubwürdig bleiben, war
eine der Botschaften.
1997, in Girlan, vertieften
wir die faunistische Situation
im Land. Wir müssten die Gaben unserer Natur umsichtig
und maßvoll nutzen, lautete
eine Forderung. Zu den vielen
Besonderheiten des Weid-
titelthemen
werks, sagte ich, »Die Jagd
soll und darf, wenn alle Vorgaben stimmen, auch Freude
bereiten«. Wir feierten damals das geänderte Jagdgesetz als einen Marktstein in
der Entwicklung unserer
Jagd. Mit der ersten Landeshubertusfeier hatten wir einen neuen kulturellen Akzent
gesetzt.
1998, in Lana, war mein Bericht vorwiegend dem Wild
gewidmet. In Südtirol waren
die Bestände wegen der politischen Wirren über hundert
Jahre lang arg in Mitleidenschaft geraten. Erst mit Beginn der 60er-Jahre erholten
sie sich dank der Bemühungen
der Jäger. Ich warnte vor
dem Schwarzwild. »Die in
letzter Zeit vermehrt festgestellten Spuren, welche brechende Sauen hinterlassen,
sind nicht zu übersehen und
für die Bauern nicht hinzunehmen«. Zum Großraubwild
lautet die Prognose, dass Bären und Luchse ab und zu als
Gäste wieder in unserem Land
auftauchen würden. Auch die
Kosten der Jagd wurden gestreift: Allein für die Aufsicht
zahlten Südtirols Jäger damals 3,5 Milliarden Lire.
1999 waren wir in Mühlbach.
Zwei Themen wurden genauer abgehandelt: »Die Jagd
im Dienste der Land- und
Forstwirtschaft« und »Die
Jagd im Lichte der öffentlichen Meinung«. Denn allen
ökonomischen und ökologischen Argumenten zum Trotz
war die Jagd unter Beschuss,
man sprach damals vom Bambisyndrom. In Meran wurde
in einer Schule eine bundesdeutsche Meinungsumfrage
zur Jagd wiederholt. Die Südtiroler Jugendlichen waren
weitaus besser auf die Jagd
zu sprechen als ihre bundesdeutschen Altersgenossen.
2000, in Nals, hatten wir gerade die erste Landeshege-
schau hinter uns. Diese war
ein großer Erfolg. Zu den
Rechtsgrundlagen der Jagd
meinte ich: »Es werden in einem demokratischen System
immer die Nichtjäger sein, die
über die Geschicke der Jagd
entscheiden, solange die Jäger
eine kleine Minderheit sind«.
Unter dem Titel »Die Jagd hat
viele Gesichter« konnte ich
auf einige Akzente, die wir
gesetzt hatten, hinweisen: ein
Konzert über Jagdmusik im
Kurhaus Meran, ein Jagdhornbläsertreffen in Stern,
Wald-Wild-Exkursionen für
Lehrer und Familien in Hahnebaum, Kurse über Wildbretverwertung und Kochkurse,
die Sonderschau Jagd und Fischerei mit dem Thema
»Wald-Wild, eine Lebensgemeinschaft«, Vorträge
zur Gamsräude und zur Rotwildbewirtschaftung.
2001 waren wir in Völlan.
Das Thema lautete: »Wild
und Natur erhalten – Auftrag und Verpflichtung der
Jäger«. Ich war gerade für
eine dritte Verwaltungsperiode in meinem Amt bestätigt
worden. Im Bericht ging ich
vor allem auf die Kulturfolger
ein, die kontrolliert werden
müssten. Damals waren wir
5537 Mitglieder, 119 davon
waren Jägerinnen. Als Hauptanliegen der Jägerschaft sah
ich in diesem Jahr die Rechtssicherheit und die Imagepflege an. Die Durchführungsverordnung zum Jagdgesetz hatte bessere Voraussetzungen
für die Verwaltung der Reviere geschaffen.
In Kaltern im Jahr 2002, also
vor zehn Jahren, lautete der
Slogan: »Für Wild und
Wald- die Südtiroler Jäger«. Um die Wälder ist es
dann auch im Wesentlichen
gegangen. Ich meinte, die
Jagd ist notwendig für die
Gesunderhaltung der Wildbestände und um Wildschäden
zu vermeiden. Im Besonderen
wies ich auf die Wildbewirtschaftung im Lichte neuer Erkenntnisse hin. Wir hatten begonnen, die Wildstrecken,
EDV-gestützt, auszuwerten.
2003 waren wir in Klausen,
und ich ging der geänderten
Haltung der Gesellschaft zu
natur- und jagdrelevanten
Themen nach. Die Fragen, die
ich behandelte, lauteten:
Wie kann das Naturerbe Wildtier in die Kulturlandschaft
dauerhaft eingegliedert werden?
Wie können Schutz und Nutzung nebeneinander ohne
grundsätzlichen Konflikt bestehen?
Welcher Voraussetzungen bedarf es, um einen breiten Konsens zur Jagd zu erhalten?
In Neumarkt, im Haus Unterland, auf den Tag genau vor
acht Jahren, widmete ich
mich den Aufzeichnungen
über Wald und Wild in den
letzten 50 Jahren. Vor 50
Jahren hatten die 4500 Südtiroler Jäger 10.000 Hasen gestreckt, aber so gut wie kein
Schalenwild. Nun konnte ich
berichten, dass das jagdbare
Schalenwild alle geeigneten
Lebensräume besiedelt hatte.
Die 50 Jahre Rückblick veranlassten mich auch, auf die Organisation der Jägerschaft
und ihre Leistungen zu verweisen: zur Sicherung des
Reviersystems in den 60erJahren und durch Zusammenhalt in Krisensituationen, als
Referenden zur Abschaffung
der Jagd angestrebt wurden.
Wir hatten eben ein Strategiepapier zur Entflechtung der
Wald-Wild-Problematik unterzeichnet. Eine Spendenaktion
für den Bäuerlichen Notstandsfonds, zu der ich aufgerufen hatte, brachte €
42.000 ein.
2005 in Kastelbell/Tschars
ging es wieder in erster Linie
ums Wild. Die Räudewelle
hatte nach Sexten, Toblach
und Prags das Gadertal erreicht. Positives konnte ich
vom Steinwild mitteilen. Die
Zählung hatte über tausend
Stück ergeben. Im Berichtsjahr waren 13 Stück
Schwarzwild erlegt worden,
mehr als in den sechs vorausgegangenen Jahren. Ein besonderes Ereignis bewegte
damals die Südtiroler: die Bären in Völlan und Tisens. Ich
unterstrich die Haltung des
Südtiroler Jagdverbandes,
kein Großraubwild in unserer Kulturlandschaft künstlich einzubürgern und bei
spontaner Zuwanderung zu
prüfen, ob die Lebensvoraussetzungen für die Art gegeben
sind, die Bevölkerung zu informieren und bei Gefahr verantwortungsbewusst vorzugehen.
Im Jahr 2006 waren wir in
Gais. Ich widmete mich unserem Jagdsystem, das ich als
ein erprobtes und anerkanntes Modell bezeichnete, weil
es den Ansässigen das Jagdrecht einräumt, weil es in den
Reviergemeinschaften eine
gute Selbstkontrolle ermöglicht, und weil die hauptberufliche Jagdaufsicht beste Erfolge erbrachte hatte. Dieses
Jagdsystem verpflichtet aber
zur Rücksichtnahme auf die
Anliegen anderer Berufs- und
Interessengruppen. Ich hielt
mich beim Begriff der Nachhaltigkeit auf, bezeichnete die
Jagd als eine gewachsene Tradition und warnte vor möglichen Gefährdungen des Systems durch höchstrichterliche
Urteile, wie das in Trient der
Fall war. Von der Jägerschaft
her hatten wir die 6000-Mitglieder-Grenze überschritten.
Einige grundsätzliche Aussagen: Die Wildtiere sind ein
Gut der Allgemeinheit und
stellen einen natürlichen
Reichtum unserer Heimat dar.
Die Jagdstatistik zeigt, dass
Südtirols Jäger ihre Aufgaben
erfüllen.
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
13
titelthemen
2007 waren wir in der neuen
Forst- und Jägerschule in Latemar. »Unser Land, unser
Wild, unsere Jagd« – das
war das Thema. Die Bestandszahlen der Wildtiere, der
Sachstand in den Revieren,
das alles erfüllte uns mit Zuversicht. Unser Land wollte
ich als Kulturraum, Wirtschaftsraum und Lebensraum
darstellen. Die Aufgabe der
Jäger in unserem Lande sah
ich darin, Lebensräume sichern zu helfen, die Vielfalt in
der Natur zu bewahren, eine
ausgewogene Nutzung zu sichern, Konflikten vorzubeugen, problematische Arten zu
kontrollieren. Wir selbst sollten uns für Neues öffnen und
ein Leben lang lernen.
In Seis am Schlern waren wir
2008 zu Gast. »Wildtiere im
Wandel, neue Aufgaben für
die Jäger«, hieß die Botschaft. Besonderes Augenmerk sollten wir auf die Entwicklung des Rot- und
Schwarzwildes werfen, denn
Wild und Wald, das ist eine
Frage des richtigen Gleichgewichts. Die Wildsituation zeigte ich anhand der Daten unserer Jagdaufseher auf. Damals
widmeten wir uns auch erstmals der Wildbrethygiene.
Das EU-Hygienepaket hatte
die Rahmenbedingungen vorgegeben. Alle Jagdaufseher
waren zur kundigen Person
ausgebildet worden.
Die Versammlung in Schenna
Ende Mai 2009 stellte ich unter das Thema »Jagd in der
Zeit«. Wertewandel, neues
Rollenverständnis, geänderte
Sensibilitäten hatten auch vor
der Jagd nicht Halt gemacht.
Eine Meinungsumfrage in Italien hatte ergeben, dass zwei
Drittel der Bevölkerung entschieden gegen die Jagd sind.
Ich verwies auf die doppelte
Zielsetzung des Jagdgesetzes,
welches nicht nur die Erhaltung einer artenreichen Wildtierfauna, sondern auch den
Schutz der land- und forstwirtschaftlichen Kulturen als
Hauptanliegen herausstreicht.
Positives konnte ich zur jagdlichen Weiterbildung berichten. In Latemar hatten 26
Kurse stattgefunden. Das Verbandsbüro hatte sich als Servicestelle für alle an der Jagd
Interessierten bewährt.
Vor zwei Jahren waren wir in
Schlanders. Damals war die
Kommunikation ein zentrales
Anliegen in meinem Bericht.
Dazu hatten wir einen Refe-
Die Jagdstrecke bei den Rehen hat sich in den letzten 20
Jahren nur geringfügig verändert.
14
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
renten aus der Schweiz eingeladen. Wir haben allen Grund,
einen öffentlichen Streit um
die Jagd und deren Regeln zu
vermeiden. Die eigenen Reihen sind zu überzeugen, der
Öffentlichkeit ein positives
Bild von der Jagd zu vermitteln. Zur Lösung mancher
schwieriger Wildschadensproblematiken hatten wir die Einrichtung eines Fonds mitgetragen. Er sollte für nicht vermeidbare Wildschäden
genutzt werden, aber auch
für Vorbeugemaßnahmen und
selbst für Revierverbesserungsinitiativen. Dieser Fonds
ist erst heuer gesetzlich verankert worden.
Die zweite Landeshegeschau
in Franzensfeste hatte ein gutes Echo hinterlassen.
Letztes Jahr waren wir erstmals im Gadertal, in St. Leonhard. »Zur Situation von
Jagd und Wild in Südtirol«,
war der Titel meines Berichts.
Zum Rotwild lautete die Analyse, dass sich diese Wildart in
den letzten 60 Jahren in Südtirol behauptet und ausgebreitet hat. Auch das Gamswild
hat erheblich zugenommen.
Die Wildschadensvermeidung
müsse Vorrang haben. Mit
dem Bauernbund hatten wir
die Anpassung des Wildschadensabkommen vereinbart.
Am Ende des Berichts versuchte ich eine neue Definition
und rief unsere Jägerschaft
dazu auf, »die Jagd als eine
mit unserer Kultur und unseren Traditionen eng verknüpfte Tätigkeit im Sinne der heutigen Wertvorstellungen und
der geänderten Notwendigkeiten zu pflegen und zu erhalten«.
Das waren 20 Jahre Schwerpunkte. Und vieles von dem,
was wir gemeinsam entwickelt, und was ich euch gesagt
habe, gilt heute genauso wie
in den vergangenen Jahren.
Lasst mich nun aber einige
Angaben zur Wild-und Jagdsituation im Berichtsjahr vorbringen.
Rehwild - Jagdstrecke bleibt ziemlich
konstant
Wenn ich zurückschaue auf
die Entwicklung der Schalenwildbestände in den letzten
20 Jahren, dann fällt mir zuerst das Rehwild ein. Auch
heute noch wird von den guten Rehbeständen der 90erJahre gesprochen, als in praktisch jeder Wiese regelmäßig
Die obere blaue Linie stellt die jagdliche Entnahme bei den
männlichen Rehen dar, die untere rote Linie entspricht der
Jagdstrecke bei den weiblichen Tieren.
titelthemen
Rehe ausgetreten sind. Der
Blick auf die Abschussstatistik
ließe uns wohl nicht abnehmende Bestände vermuten.
Tatsächlich ist der Abschuss
während der letzten zwei
Jahrzehnte nur um etwa 10%
zurückgegangen. Im abgelaufenen Jagdjahr kamen in Südtirols Revieren 8.794 Rehe
zur Strecke. Bei einem genaueren Blick auf die Abschussdaten erkennen wir,
dass vor allem die Bockstrecke geringer ausfällt als noch
vor einigen Jahren. Dafür entnehmen wir heute gleich viel
weibliche Tiere wie männliche, eine Entwicklung, die ich
mit Wohlwollen zur Kenntnis
nehme.
Die 78 hauptberuflichen Jagdaufseher geben in ihren jährlichen Dienstberichten eine Einschätzung zum Wildbestand in
ihren Aufsichtsgebieten ab.
Für das Rehwild können die
Ergebnisse wie folgt zusammengefasst werden:
In 36 Revieren wird der Bestand als gut eingeschätzt, für
die allermeisten Reviere sprechen die Jagdaufseher von
»mittleren« Beständen, und
nur in acht Revieren spricht
der Jagdaufseher von einem
schwachen Rehbestand. Die
Abschusspläne werden zum
größten Teil als »an den Bestand angepasst« angesehen,
einige Jagdaufseher sind sogar der Meinung, die Rehbestände könnten wesentlich
stärker genutzt werden.
Rotwild - Bestandszunahme vielerorts
eingedämmt
Dass das Rotwild innerhalb
von so kurzer Zeit praktisch
das gesamte Land besiedeln
würde, hätten vor 20 Jahren
wohl die wenigsten von uns
gedacht. Heute ist der Rothirsch in ganz Südtirol beheimatet und er kann in den allermeisten Revieren bejagt
werden. Eine Entwicklung,
die uns eigentlich erfreuen
sollte und die auch als Beweis
dafür gewertet werden kann,
dass die Südtiroler Jäger auf
ihre Wildbestände schauen
und diese umsichtig bejagen.
Das Rotwild birgt aber auch
ein gewisses Konfliktpotential
in sich.
Wir haben in den letzten Jahren versucht, die Bestandeszuwächse einzubremsen. Laufend wurden die Abschusspläne angehoben, so dass wir
heute mehr als doppelt so viel
Rotwild erlegen als noch vor
fünfzehn Jahren. Heute können wir jedoch sagen, dass
wir die Bestände in den meis-
ten Gebieten des Landes unter
Kontrolle haben, in einigen
Gebieten haben wir den Rotwildbestand möglicherweise
bereits leicht reduzieren können. Auch die Jagdaufseher
werten den Rotwildbestand in
ihren Aufsichtsgebieten mittlerweile als gleich bleibend
und in zahlreichen Gebieten
als in Abnahme begriffen. Zunehmende Bestände finden
sich – den Jahresberichten
der Jagdaufseher zufolge –
nur noch in einzelnen Rotwild-Randgebieten.
Landesweit gesehen können
wir jedoch noch nicht von einer entscheidenden Bestandsreduktion ausgehen, dies unterlegen nicht zuletzt die Zählergebnisse der letzten elf
Jahre, bei denen stets zwischen 5.500 und mehr als
6.000 Stück Rotwild beobachtet wurden. Wir müssen
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titelthemen
Rotwildzählungen (Balken)
und Abschüsse (rote Linie)
somit von einem landesweiten
Bestand von mindestens
10.000 Stück Rotwild ausgehen. Mittlerweile kommen
jährlich deutlich mehr als
3.000 Stück Rotwild zur
Strecke.
Gamswild - Sorgenwild?
Wenn wir in der Vergangenheit über das Gamswild in
Südtirol gesprochen haben,
dann meist über die Gamsräude, über die zahllosen Ausfälle, die diese Krankheit in den
Gamsbeständen der Dolomi-
ten und neuerdings auch im
Gebiet Wiesen-Pfitsch gefordert hat. Die Erfahrungen der
letzten Jahre zeigen, bis es
trotz des seuchenhaften Auftretens der Krankheit mehrere Jahre dauert, bis gute
Gamsbestände völlig zusammenbrechen. Ist der Tiefpunkt einmal erreicht, dauert
es hingegen nicht lange, dass
wieder ein ansehnlicher Bestand heranwächst. In den
Sextner Dolomiten, aber auch
am Seekofel und im FanesSennes Gebiet ist dieser Bestandsaufbau nicht zuletzt
aufgrund der umsichtigen Be-
jagung durch die lokale Jägerschaft zurzeit voll im Gang.
Das abgelaufene Jagdjahr hat
uns erstmals wieder hoffen
lassen, dass die Räudewelle
möglicherweise doch noch
stoppt und die Krankheit sich
nicht weiter in Richtung Westen ausbreitet. Es wurden
nämlich landesweit nur 51
Krankheitsfälle registriert,
das ist so wenig wie Ende der
90er-Jahre, als die Räude gerade erst ausgebrochen war.
Auch das befürchtete Überschwappen der Krankheit auf
die orografisch rechte Seite
des Eisacktals ist bisher aus-
Alle bisherigen Gamsräudefälle in der Übersicht: in schwarz alle Fälle bis 2010, in grün die
neuen Fälle des Jahres 2011
16
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
geblieben. Und so bleibt uns
die Hoffnung, dass dies auch
heuer und in den nächsten
Jahren nicht eintreten mag.
Allerdings darf noch nicht
Entwarnung gegeben werden.
Die Räudewelle hat sich nach
Süden und Westen ausgebreitet.
Die Angst vor der Räude hat
sich mittlerweile auch in der
jagdlichen Bewirtschaftung
der Gamsbestände niedergeschlagen. Zahlreiche Jagdaufseher verzeichnen nämlich in
ihren Aufsichtsgebieten eine
merkliche Reduktion der
Gamsbestände. Vielleicht mag
diese Reduktion auch dazu
beitragen, dass eine weitere
Ausbreitung der Krankheit
unterbunden werden kann.
Steinwild
Vom Steinwild möchte ich nur
mitteilen, dass die Entnahme
im Jahre 2011 45 Stück betrug. Es bleibt zu hoffen, dass
die Gerichte die sinnvolle Nutzung nicht völlig unterbinden.
Fuchs und Hase
An Feldhasen kamen im vorigen Jagdjahr 2.615 zur Strecke, das ist geringfügig weniger als noch in den beiden
vorhergehenden Jahren. Dennoch hält der positive Trend
in den Obst- und Weinbaugebieten weiter an. Was die
Jagdstrecke bei den Schneehasen betrifft, so müssen wir
in der Jagdstatistik bis auf
das Jahr 2001 zurückgehen,
als in Südtirol ähnlich viele
weiße Hasen zur Strecke gekommen sind wie im Vorjahr.
Es wurden nämlich nicht weniger als 586 Schneehasen erlegt, fast neunzig davon allein
im Jagdrevier Sarntal, aber
auch die Jäger in den Revieren Brenner, Enneberg,
Schnals und Mals durften sich
über eine reiche Ernte bei den
Schneehasen freuen.
Was den Fuchs betrifft, so
titelthemen
können wir die gute Nachricht
weitergeben, dass die Tollwut-Impfaktion ein voller Erfolg gewesen ist und die Tollwut gestoppt werden konnte.
Die Impfkampagne dürfte, sofern es nicht zu unvorhergesehenen weiteren Krankheitsfällen kommen, bald abgeschlossen werden.
Hühnervögel
Bei den Hühnervögeln, im Besonderen beim Spielhuhn, zeigen die nun verpflichtend
durchzuführenden Bestandserhebungen im Frühjahr, dass
wir Südtiroler Jäger die Bestände umsichtig nutzen. Die
Erhebungen der Jagdaufseher
und zahlreicher Jäger zeigen
einen Bestand von landesweit
2.000-2.500 balzenden Spielhahnen, wir können somit einen ansehnlichen Bestand vorweisen.
Im Vorjahr kamen während
der Herbstjagd ab 15. Oktober 348 Spielhahnen zur
Strecke.
Auch der Steinhuhnbestand
darf gebietsweise als sehr gut
bezeichnet werden. Besonders
im Vinschgau, aber auch in
zahlreichen anderen Gebieten
sind die sonnigen und felsdurchsetzen Südhänge von
Steinhühnern besiedelt. Die
Jagd auf Steinhühner ist und
bleibt jedoch etwas für Spezialisten. Von den landesweit
gut 200 freigegebenen Steinhühnern kamen nur 92 Stück
zur Strecke, der Großteil davon in den Revieren des
Vinschgau. Hinzu kommt eine
Jagdstrecke von 348 Schneehühnern.
Fütterung
Ich darf noch einige Worte
zum Thema Fütterung erwähnen. Hier lassen sich landesweit zwei Tendenzen beobachten. Zum einen gibt es Reviere, welche von jeglicher
Fütterung abgelassen haben.
Zu nennen sind hier vor allem
einige Reviere des Oberpustertales, im Konkreten Wahlen, Toblach, Pichl in Gsies
und auch Prags. Aber auch in
den Revieren des Jagdbezirks
Unterland wird bereits seit
Jahren nicht mehr gefüttert.
Es gibt offensichtlich aber
auch Bemühungen, die Fütterungsaktivität wieder zu intensivieren.
Die Verfütterung von Heu,
besonders aus lokaler Ernte,
kann auch ein Beitrag zur
Nutzung von aufgelassenen
Bergwiesen sein. In einem solchen Fall wird die Fütterung
auch von Försterseite nicht
negativ gesehen.
Schwerpunkte des
letzten Jahres
Nach der allgemeinen Wildsituation möchte ich noch einige Schwerpunkte aus unserer
Tätigkeit des letzten Jahres
hervorheben. Es war für mich
und auch für die Jagd im Allgemeinen kein leichtes Jahr.
Trotz allem wollten wir uns
von den gebotenen Aufgaben
nicht abhalten lassen.
Landesjagdordnung
Wir haben zügig an der Landesjagdordnung gearbeitet
und dort einige Akzente gesetzt, die zukunftsweisend
sind, und zum anderen auch
einige verwaltungsmäßige
Notwendigkeiten geregelt.
Wertvoll finde ich die neue
Ausrichtung zur Gamswildbejagung, die sich zum Ziel
setzt, die Bestände noch naturgerechter zusammengesetzt zu lassen und den weidmännischen Grundsätzen folgend zu hegen und zu nutzen.
Die abklingende Räude gibt
uns neue Hoffnungen.
Auch die vorgezogene Rehbockjagd, glaube ich, wird
sich bewähren. Ich glaube,
wir tun richtig daran, wenn
wir den Jagddruck zur
Brunftzeit herunterfahren.
Denn gerade in der Brunftzeit
bräuchte das Wild auch etwas
Ruhe.
Anti-Jagd-Bewegung
Es hat sich auch in Südtirol eine aktive Tierrechtsbewegung
gebildet, die hier allerdings
ein Hauptziel vor Augen zu
haben scheint: die Abschaffung der Jagd.
Mir scheint, es ist diesen Leuten jedes Mittel recht, unsere
Tätigkeit, unsere Gilde zu verunglimpfen und als überholt
darzustellen. Das Gebot der
Stunde lautet, den Wertewandel zu beachten, darauf einzugehen, die Diskussion zu suchen und an Lösungen zu arbeiten. Das darf aber kein
Grund dafür sein, die übliche
Tätigkeit, die wir im Rahmen
unseres Auftrages zu erfüllen
haben, zu vernachlässigen. Im
Ausschuss haben wir uns re-
gelmäßig getroffen und alle
anfallenden Themen behandelt.
Jagdaufsicht
Ein besonderes Anliegen ist
und bleibt die Jagdaufsicht.
Die Versuche, unsere Revierund Verbandsjagdaufseher als
nicht glaubwürdig abzustempeln, haben wir zurückgewiesen. Sie sind Amtsträger der
Gerichtspolizei und üben diese
Funktion mustergültig aus. Es
genügt, auf die Anzeigen und
Erhebungsprotokolle zu
schauen, die die Jagdaufseher
verfasst haben. 2011 haben
die Verbands- und Revieraufseher 115 Protokolle verfasst, sechs davon in Zusammenarbeit mit den Förstern
des Amtes für Jagd und Fischerei.
Auch der Disziplinarrat hat
gut gearbeitet. Seit wir im
Jahr 2007 die schon früher
innegehabte Kompetenz wie-
Die Niederwildstrecke des Jahres 2011
Murmeltiere
Feldhasen
Schneehasen
Füchse
Dachse
Steinmarder
Spielhahnen
Steinhühner
Schneehühner
Wachteln
Fasanen
Ringeltauben
Stockenten
Knäkenten
Krickenten
Blässhühner
Waldschnepfen
Amseln
Wacholderdrosseln
Krähen
Eichelhäher
Elstern
2007 2008
2009 2010 2011
1.493
0
838
923
748
2.647 2.354 3.058 2.802 2.615
376
327
419
318
586
4.272 2.812 3.360 3.837 3.243
55
30
7
13
14
238
187
0
2
0
288
262
289
300
348
98
94
112
103
92
325
275
333
290
348
0
0
0
0
2
96
60
15
13
4
190
270
187
200
169
990
972
820 1.023
806
7
12
14
11
20
14
17
3
10
9
0
9
1
6
6
25
311
204
109
475
14.199 14.122 10.180 10.254 5.891
14.490 11.333 4.866 8.417 4.851
1.264 1.155 1.045
967
775
4.380 4.135 2.431 3.606 1.185
479
402
304
247
266
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
17
titelthemen
der übertragen erhalten haben, sind mehr als 320 Aussetzungen des Jagderlaubnisscheines verfügt worden,
2011 waren 97 Personen von
einer Aussetzung des Jagderlaubnisscheins betroffen. Die
Polemik zu diesem Thema,
die von einzelnen weitergetragen worden ist, kann ich nur
so verstehen, dass man Misstrauen säen wollte, und leider
sind diese Botschaften mitunter von einzelnen Presseorganen dankbar aufgenommen
worden.
Beiträge
Ein Thema, das ebenfalls in
die Zeitung kam, war unsere
finanzielle Situation. Natürlich
haben wir durch den Ankauf
unseres Sitzes im Jahr 2009
mit einer gewissen Liquiditätsknappheit rechnen müssen. Der zugesagte Beitrag
des Landes wird zum Teil erst
heuer eingehen. Ich bin davon
überzeugt, dass ein Verband,
der einen öffentlichen Auftrag
erfüllt, auch ein Recht auf eine Bezuschussung von der öffentlichen Hand hat, vor allem
im Hinblick auf den Umstand,
dass die Jäger ja für ihre Tätigkeit Abgaben zahlen.
Die Jagdaufsicht allein kostet
die Jäger Südtirols über 2,6
Millionen Euro, die Konzessionsgebühr, die jeder von uns
einzahlen muss, bringt dem
Staat und dem Land eine
schöne Summe ein. Mit einer
neuen Bestimmung des Omnibusgesetzes, welches am vergangenen 4. Jänner in Kraft
getreten ist, wurden wir beauftragt, die Jahres- und
Gastkarten erst nach einer
Kontrolle über die Einzahlung
der Konzessionsgebühren
auszustellen. Den entsprechenden Verwaltungsaufwand
haben unsere Leute im Büro
bewundernswert gemeistert.
Natürlich ist auch sichtbar geworden, dass da und dort ein
gewisser Schlendrian eingeris18
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
sen hatte. Und jene, die sich
am meisten gegen die Kontrolle wehrten, das waren,
wie nicht anders zu erwarten,
gerade diejenigen, die es sich
bequem gemacht hatten.
Internationale
Kontakte
Einer der Kritikpunkte, die
ich immer wieder gehört habe, waren unsere Auslandskontakte. Ich glaube, ein
Jagdverband wie der unsere
muss über die eigene Grenze
hinausschauen, auch weil die
Jagd mehr und mehr auf europäischer Ebene geregelt
wird. Wir haben in den Gremien, denen wir angehören,
immer gute und wertvolle
Erkenntnisse und Erfahrungen mit nach Hause nehmen
können: Die Arbeitsgemeinschaft der Jagdverbände des
Südostalpenraums, der wir
seit 60 Jahren angehören,
widmete sich 2011 dem Klimawandel, bei der Internationalen Jagdkonferenz, die
wir im Burgenland besuchten, ging es um Jagd und Jugend. Den Hauptreferenten
haben wir heuer zur Jagdaufseherfortbildung nach
Südtirol geholt. Wer an der
Sinnhaftigkeit dieses Bemühens zweifelt, der möge die
Jagdaufseher fragen, die, wie
ich gehört habe, ausnahmslos
begeistert waren von den
Botschaften und Werkzeugen, die ihnen von Ing. Bunyai aus dem Burgenland
mitgegeben wurden.
Der Bezirk Bozen ist einen
Schritt weitergegangen und
lädt den Referenten für die eigenen Mitglieder zu einem
Vortrag ein, der demnächst
stattfinden wird. Dem Internationalen Jagdrat C.I.C. gehören wir nur am Rande an.
Mit dem früheren Präsidenten
Dieter Schramm sind wir näher bekannt geworden, und
er hat uns eingeladen, das
Südtiroler Jagdsystem in die-
sem wichtigsten internationalen Jagdgremium vorzustellen. Eine Folge der Kontakte
war es, dass ein Buch, welches in Südtirol von Ingeborg
Lanthaler und Johann Waldner herausgegeben wurde,
vom C.I.C. als das beste Jagdbuch des Jahres 2011 ausgezeichnet wurde. Bereits vor
Jahren war unser Schriftsteller Erwin Hofer für eine seiner Jagdbücher vom C.I.C.
prämiert worden.
Geschäftsstelle
Zu unserem Büro noch einige
Hinweise. Ich glaube, der
neue Sitz hat sich bewährt.
Der Parteienverkehr hat ganz
deutlich zugenommen, und es
sind auch immer mehr Nichtjäger, die uns aufsuchen: Lehrerinnen, Kinder, Studenten,
Forscher. Sie werden von unserem Personal gut bedient
und äußern sich entsprechend
lobend. Der wildbiologische
Sektor ist besser abgedeckt,
und diesbezüglich ist die Zusammenarbeit mit dem Amt
für Jagd und Fischerei deutlich intensiviert worden. Es
vergeht kaum eine Woche, in
der nicht ein Mitarbeiter des
Amtes bei uns ist, und ich
glaube, die Keile, die zu treiben man zwischen unseren Institutionen bemüht war, sollen uns nicht davon abhalten,
für die Sache zu arbeiten, sowohl in unserem Haus als
auch im zuständigen Assessorat. Das ist und bleibt sowohl
unsere Pflicht als auch die der
beamteten Leute.
Zusammenarbeit
Wir haben allen Grund zusammenzustehen. Ich erwarte
demnächst ein Urteil des Verfassungsgerichtshofes, das
nicht in allen Teilen positiv
ausfallen wird. Mit Hilfe unserer Volksvertreter muss es
uns gelingen, die wesentlichen Säulen unseres Jagdsys-
tems zu stützen. Der italienische Jagdverband hilft uns
dabei. Wir haben im letzten
Jahr für alle Funktionäre des
Jagdverbandes auf Staatsebene Informationsveranstaltungen in der Forstschule Latemar abgehalten. Diese Tätigkeit hat Früchte getragen,
und ich habe von einer Gesetzesinitiative gehört, in welcher das Informationssystem
über die Jagd, wie wir es den
Leuten aus den anderen Provinzen vorgestellt haben,
staatsweit verankert werden
soll. Die Jagd und die Wildbewirtschaftung der Zukunft
braucht solide Grundlagen:
Zahlen, Statistiken, Berichte,
auf die jeder, den es angeht,
Zugriff hat. Unsere Statistiken sind dem Amt für Jagd
und Fischerei zur Verfügung
gestellt worden. Heute gehört der Datenaustausch zur
ganz normalen Praxis. Das
nenne ich Synergien schaffen,
denn die Zeit, in welcher jeder sein Gärtchen hüten
konnte und sich nicht über
den Zaun schauen ließ, sind
vorbei. Das kann man sich
nicht mehr leisten.
»Viribus unitis«
Liebe Revierleiter, meine Zeit
als Landesjägermeister geht
dem Ende zu. Ich habe schon
lange angekündigt, dass ich
nach zwanzig Jahren Tätigkeit neuen Kräften Platz machen möchte. Diesen neuen
Kräften möchte ich ein geordnetes Haus überlassen: eine
funktionierende Geschäftsstelle, eine umsichtige Wildbewirtschaftung, kurz gesagt,
Voraussetzungen, die es erlauben, Wild und Jagd in die
Zukunft zu führen. Unsere
Kräfte werden wir bündeln
müssen, und lassen Sie mich
es mit dem Wahlspruch des
Kaiser Franz Josef sagen: »Viribus unitis«, »mit vereinten
Kräften« für Wild, Natur und
Jagd.
titelthemen
Der Bär, ein Feindbild in der
Öffentlichkeit?
Von Giorgio Carmignola, Amt für Jagd und Fischerei
Im Jahr 2011 haben
die beiden deutschsprachigen Tageszeitungen Südtirols in 71
verschiedenen Artikeln
von den Bären in Südtirol berichtet. In den
Jahreszeiten, in denen
der Bär aktiv ist, war
somit zumindest jeden
vierten Tag ein Bericht
oder ein Kommentar
über die Bären in den
Zeitungen zu finden.
Fotofallen beweisen es: die Bären gehen um.
Ein Teil der Berichte beschäftigte sich mit dem Vorkommen und den Wanderbewegungen der Bären, mit den
vorgefallenen Bärenrissen sowie der Fangaktion im Oktober. Der weitaus größere Teil
der Berichterstattung war der
Problematik gewidmet, welche die Anwesenheit des Sohlengängers mit sich bringt.
Nicht fehlen durfte wie immer
die Einschätzung des berühmtesten heimischen Bergsteigers, der, aus welchen Gründen auch immer, sich mehr
mit den Bären auseinandersetzte als mit der Ausrüstung
für Bergsteiger.
Die mediale Auseinandersetzung mit der Bärenanwesenheit in Südtirol hat inzwischen
einen Ton angenommen, welcher einer objektiven Einschätzung der Situation nur
mehr wenig Platz einräumt.
Zwei Ideologien treffen nämlich aufeinander: »Alternative« Personen sprechen sich
dafür aus, dass die Bären in
unseren Bergen durchaus vorkommen können und sollen.
Der Großteil der Bevölkerung,
die »normalen« Personen machen sich jene Meinungen zu
Eigen, welche die Vertreter
der einzelnen Vereinigungen
und auch die Politiker über
die Massenmedien gegen den
Bären vorbringen. Dieselben
Vereinigungen fordern aber
auch den Einsatz eines Bärenanwaltes in Südtirol, dessen
Aufgabe wahrscheinlich nicht
sein sollte, sich für die Inte-
ressen der Bären einzusetzen.
Die Jagdbehörde hat hingegen
institutionelle Aufgaben, welche von lokalen, nationalen
oder internationalen Richtlinien vorgegeben werden. Diese
Richtlinien verpflichten die
Mitgliedstaaten, Maßnahmen
zu ergreifen, welche den
Schutz der Großraubtiere sicherstellen und somit ihre
Wiederbesiedelung ermöglichen. Eine weitere Aufgabe,
welche indirekt damit zusammenhängt, ist jene, die Öf-
Foto: Amt für Jagd und Fischerei
fentlichkeit objektiv über die
Großraubtiere zu informieren. Wir danken daher der Jägerzeitung für die Möglichkeit, die aktuelle Situation
über die Bären in Südtirol
darzustellen.
Rasche Entwicklung des Bärenbestandes
Wie bekannt hat die Anwesenheit der Bären in Südtirol ihren Ursprung in einem Wie-
Die Anzahl der Bären im
Trentino und in den angrenzenden Ländern
hat in den letzten zehn
Jahren kontinuierlich
zugenommen.
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
19
titelthemen
Die bestätigten Bärennachweise in den Provinzen Trient
und Bozen in den Jahren 2010 und 2011 ergeben folgendes Bild über die Verbreitung des Bären.
Gemeldete Bärennachweise
2008
Spuren
12
Sichtungen
16
Foto und Filme
1
Anwesenheit bei Fütterung 1
Autounfall
0
Risse
43
2009
15
19
2
0
1
24
2010
27
14
4
0
0
43
2011
23
11
13
0
0
20
dereinsiedlungsprojekt, welches in der Provinz Trient
durchgeführt worden ist. Von
dieser Bärenpopulation im
westlichen Landesteil der Provinz Trient haben sich im Zuge der Bestandeszunahme immer mehr junge Einzelbären
in die umliegenden Gebiete
ausgebreitet. Darüber hinaus
haben einige dieser Bären
weite Wanderungen unternommen und die Schweiz,
Österreich und auch Deutschland erreicht. Im Jahr 2011
wurden mittels genetischer
Analysen in der Provinz Trient
und in den umliegenden Regionen 33 Bären nachgewiesen. Diese Anzahl ist als Mindestanzahl zu verstehen, die
zuständigen Behörden in
Trient gehen von weiteren
vier Individuen aus, von denen
im Jahr 2011 jedoch kein genetischer Nachweis gelungen
ist.
In Zusammenarbeit mit der
autonomen Provinz Trient
wird aufgrund der registrierten Nachweise alljährlich eine
Bären-Verbreitungskarte angefertigt, welche das im Laufe
des Jahres vom Bären besuchte Gebiet umfasst. Das Gebiet
mit regelmäßigem Bärenvorkommen umfasst mittlerweile
die deutschsprachigen Gemeinden des Nonsberges, das
Ultental sowie den nördlichen
Teil des Mendelkammes. Nur
vereinzelte Individuen haben
die Etschtalsohle überquert
und sind in weiter entlegene
Gebiete abgewandert.
Bären in Südtirol
Seit dem Jahr 2005 sind Bären mehr oder weniger regelmäßig in Südtirol anzutreffen.
Alle Hinweise, welche dem
Amt für Jagd und Fischerei
gemeldet werden, werden
überprüft und festgehalten. In
den vergangenen vier Jahren
ist die Anzahl an gemeldeten
Bärennachweisen relativ konstant geblieben.
Wenn möglich werden Gewebeproben eingesammelt und
einer genetischen Untersuchung unterzogen. Diese ermöglichen eine genaue Bestimmung der anwesenden
Tiere.
Bis heute wurden in Südtirol
ausschließlich männliche Bären nachgewiesen. Es handelt
sich um die Jungen der einst
Die Peildaten des Halsbandsenders zeigen, dass sich
M13 im Zeitraum zwischen
dem Fang Mitte Oktober
und Ende Jänner 2012 vorwiegend im Grenzgebiet am
Nonsberg aufgehalten hat.
Grafiken:
Amt für Jagd und Fischerei
20
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
titelthemen
ausgewilderten Bären oder
von deren Nachkommen. Im
Jahr 2011 konnten in Südtirol sechs verschiedene Bären
nachgewiesen werden. Hinzu
kommen drei weitere Tiere,
welche das Land durchquert
haben, von denen es aber
nicht gelungen ist, Haare oder
Kot für eine genetische Analyse sicherzustellen.
Im Jahr 2012 sind bisher vier
verschiedene Bären in Südtirol
bestätigt worden, zwei davon
hatten sich bereits im Vorjahr
im Land aufgehalten. Es handelt sich dabei um den sechsjährigen Bär MJ2G1, den
vierjährigen M1 und den
zweijährigen M13 (Männchen
mit der fortlaufenden Nummer 13). Beim vierten Bären
handelt es sich mit M14 um
den Bruder von M13.
Wie die genetischen Analysen
bestätigen, nutzten alle im
Jahr 2011 in Südtirol nachgewiesenen Bären im Vorjahr
auch Gebiete in der Provinz
Trient. Es handelt sich somit
um »Pendler«, welche sich
nur zeitweise in unserem
Land aufhalten.
Fang und Problematik rund um
M13
Im Oktober 2011 riss ein junger Bär in unmittelbarer Nähe
von Bergbauernhöfen im Ultental mehrere Schafe und
kehrte in den darauf folgenden Tagen mehrmals zu diesen Rissen zurück. Er warf
auch mehrere Mülleimer um,
und auch Beobachtungen auf
geringe Distanz blieben nicht
aus. Dieses »überaus zutrauliche« Verhalten gab den Anlass, beim Umweltministerium
um den Fang und die Besenderung des Bären anzusuchen, mit der Absicht, die Bewegungen des Bären nachverfolgen zu können und eine
Bewertung des problematischen Verhaltens vornehmen
zu können. Der Bär wurde am
Auch in der Schweiz zeigte
der Bär wenig Scheu gegenüber den Menschen.
16. Oktober 2011 vom Aufsichtspersonal des Amtes für
Jagd und Fischerei unter Mithilfe eines Försters des Servizio Faunistico der autonomen
Provinz Trient gefangen. Es
handelte sich um den zweijährigen Jungbär mit dem Kürzel
M13. Zwischen Mitte Oktober
und dem 31. Jänner war es
möglich, die Bewegungen des
Bären nachzuvollziehen. Danach verlor der Bär das Senderhalsband. Die gewonnenen
Informationen sind sehr interessant, zumal der Bär keine
Winterruhe hielt. Dies ist bei
jungen Bären und bei geringen Schneehöhen nichts Ungewöhnliches. Der Bär hielt
sich im Grenzgebiet zwischen
den Provinzen Bozen und
Trient auf und legte ein unproblematisches Verhalten an
den Tag. Als Besonderheit
muss hingegen angesehen
werden, dass M13 mehr als
einen Monat lang von einem
zweiten Bär begleitet worden
ist, welcher mit Hilfe der genetischen Analysen als sein
Bruder M14 identifiziert werden konnte.
Mit dem Beginn des Frühjahrs
hat M13 erneut seine Wanderbereitschaft an den Tag
gelegt. Noch vor Beginn seiner Wanderung ist es im Ultental zu drei Nahbegegnungen, einmal mit einer Wandererin, je ein weiteres Mal mit
den Jagdaufsehern der Reviere St. Pankraz und Ulten, ge-
kommen. Zehn Tage später
wurde er dann von einer
Bäuerin und einer Skitourengruppe im hinteren Schnalstal
beobachtet. Zu Ostern war
M13 bereits in der Schweiz
angelangt. Das weiterhin wenig scheue Verhalten des jungen Bären hat die Verantwortlichen im Kanton Graubünden dazu veranlasst, den
Bären erneut zu fangen und
mit einem Halsbandsender
auszustatten. In den darauf
folgenden Tagen wurde der
Bär von einem Zug der Rhätischen Bahn gestreift, jedoch
nicht schwer verletzt. Der
Aufprall hat allerdings den
Sender beschädigt und funktionsuntüchtig gemacht. In den
letzten Wochen wurde M13 in
der Valtellina in der Provinz
Sondrio gesichtet. Er hält sich
zurzeit somit im lombardischen Teil des Nationalparks
Stilfser Joch auf.
Das Problem der
Schäden
Auch wenn einige Schadensvorfälle einen enormen Niederschlag in den Medien gefunden haben, hielten sich die
von den Bären verursachten
Schäden an den Haustieren im
vergangenen Jahr durchaus in
Grenzen. Verglichen mit den
Vorjahren wurden deutlich
weniger Schafe gerissen.
Trotzdem haben die Übergriffe des Bären auf ein Fohlen
und ein Kalb im August des
Vorjahres für großen Unmut
gesorgt. Das führte dazu,
dass dem Bär eine besondere
Aggressivität zugeschrieben
wurde. Schwerer ins Gewicht,
zumindest aus ökonomischer
Sicht, fallen die Schäden an
Bienenstöcken, welche vor allem im Frühjahr festgestellt
worden sind. Um diesen Schäden vorzubeugen, müssen unbedingt Vorkehrungen getroffen werden. Bienenstöcke
müssen im Bärengebiet mit
Elektrozäunen geschützt werden. Diese werden entweder
vom Amt für Jagd und Fischerei zur Verfügung gestellt
oder es wird für deren Ankauf ein finanzieller Beitrag
gewährleistet. Neben dem direkten Schaden beklagen die
Älpler im Ultental eine deutliche Abnahme an gealptem
Weidevieh. Viele Viehhalter
ziehen es vor, das Vieh außerhalb des Ultentals in Gegenden zu alpen, in denen es keine Bären gibt.
Der Einfluss auf
den Tourismus
Der Bär wird allzu gern verantwortlich gemacht für Probleme, die sich in der Realität
als weniger gravierend als
dargestellt herausstellen. In
der Provinz Trient haben Berechnungen ergeben, dass die
Anwesenheit der Bären im
Brentagebiet zu einer deutliJÄGER
ZEITUNG
3/2012
21
titelthemen
chen Wiederbelebung des
Tourismus geführt hat. Die
Tourismus-Verantwortlichen
in Südtirol berichten hingegen
von zahlreichen Absagen von
Touristen, weil die Touristen
Angst hätten, sie könnten einem Bären begegnen. Es kann
sicher nicht in Abrede gestellt
werden, dass manche Touristen ein Bärengebiet meiden
werden. Es gibt wahrscheinlich mindestens ebenso viele
Touristen, welche ein naturnahes Berggebiet, in dem sogar der Bär vorkommt, besonders schätzen. Die Übersicht über die Entwicklung
des Tourismus in den Gemeinden mit Bärenvorkommen
lässt auf jeden Fall keine negative Entwicklung erkennen.
Schlussbemerkung
Der Bär ist da. Auch der Wolf
hat seine Pfoten ins Land gesetzt und in Zukunft muss mit
weiteren Wölfen gerechnet
werden. Die Akzeptanz in der
Bevölkerung, welche das
Berggebiet bewirtschaftet, ist
sehr gering. Es stellt sich die
Frage, wie es weitergehen
soll. Zurzeit scheint es - diesen Eindruck erweckt zumindest die Berichterstattung in
den Zeitungen – dass man
Südtirol als »nicht geeignet«
für Großraubtiere deklarieren
möchte und dass man alle Hebel in Bewegung setzt, alle
Tiere zu entfernen, welche
für den Riss eines Schafes
oder einer Ziege verantwortlich sind. Die Problematik
wird damit jedoch nicht gelöst
sein, denn es wird ein neuer
Bär auftauchen und das Problem wird von vorne beginnen.
Der Abruzzenbär, eine Leidensgeschichte
Neben den alpinen
Braunbären existiert
in Italien eine zweite
Unterart von Bären:
der Abruzzenbär, die
Italiener nennen ihn
»orso bruno marsicano«. Sein Verbreitungsgebiet liegt vorwiegend im Nationalpark der Abruzzen.
Mit dem Bärenbestand geht
es aber seit Jahrzehnten abwärts. Während in den
1970er-Jahren noch 100
Exemplare unterwegs waren,
ist der Bestand heute so gut
wie ganz ausgeödet. Im letzten Herbst hat die Nationalparkverwaltung mit nicht weniger als 135 Mitarbeitern
versucht, den Bärenbestand
zu erheben. Das Ergebnis war
so gut wie Null. Man beklagt
inzwischen das Fehlen fruchtbarer Weibchen und im Allgemeinen eine Zunahme der
Mortalität, die es zu stoppen
gelte. Die Schuld am Rückgang wird den Hirten und den
Jägern gegeben. Dagegen
wehren sich die Jäger natür22
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
Der Abruzzenbär, ein Fall fürs Museum? Die Zukunft wird es zeigen.
lich, und sie legen Wert auf
die Feststellung, dass seit den
20er-Jahren des vorigen
Jahrhunderts, als die letzten
Bärenjagden veranstaltet wurden, nie ein Jäger einen Bären
gestreckt hat. Es bleibt als
Grund die Wilderei. Aber auch
die anderen Vorschläge und
Beanstandungen der Umweltschützer stoßen auf Unverständnis: Verbot der Giftaus-
legung (als ob es diese noch
gäbe), die Geschwindigkeitsbegrenzung für Autos und
auch die Abdeckung einer
Tränke gehört zu den Anregungen. Der Sekretär der
Gruppe Wilderness - Associazione italiana per la wilderness, Franco Zulino, schreibt
zum Schluss einer Aussendung: »Es wird nicht lange
dauern, da werden sich die
Gelehrten und Umweltschützer mit dem Vorschlag an die
Behörden werden, aus Slowenien Bären einzubürgern zur
Blutauffrischung der Population«.
Das gesamtstaatliche Institut
ISPRA schätzt den Bärenbestand in den Abruzzen aufgrund genetischer Analysen
allerdings auf etwa 40 Exemplare.
auk
titelthemen
Zwei Bären auf Südtirols Straßen überfahren
In den vergangenen
zwei Monaten ist es
bekanntermaßen
gleich zu zwei Verkehrsunfällen auf Südtirols Straßen gekommen, in denen Bären
verwickelt waren.
Glücklicherweise blieben die in die Unfälle
verwickelten Personen
dabei unverletzt.
Die von den Fahrzeugen erfassten Bären kamen hingegen
ums Leben. Diese Vorfälle entfachen erneut die Debatte um
die Bären in Südtirol, sie führen aber auch dazu, das Problem von Verkehrsunfällen an
Wildwechseln zu beleuchten.
Der Unfall mit M14
bei Villanders
Das zweijährige Bärenmännchen M14 hielt sich am Osterwochenende zwischen Terlan
und Unterrain auf und plünderte hier in einer Obstanlage
in der Nähe der Schnellstraße
MeBo einen Bienenstock.
Zwei Wochen später, am
Morgen des 21. April, wurden
auf dem frisch gefallenen
Schnee in der Nähe des Schigebietes am Rittnerhorn Spuren eines Jungbären entdeckt,
welche, vom Sarntal kommend in Richtung Barbian
führten. Die Größe der Abdrücke ließ vermuten, dass
möglicherweise M14 sie hinterlassen hatte. Um 23 Uhr
desselben Tages wurde der
Jungbär auf der BrennerStaatsstraße auf der Höhe
von Villanders von einem in
Richtung Süden fahrenden
Auto erfasst. Der Fahrer des
Wagens, Johann Kainzwalder,
konnte den Zusammenstoß
Wurde bei Villanders überfahren: der Bär M14.
mit dem Bären nicht vermeiden. Glücklicherweise blieben
der Autolenker sowie sein
Sohn, der am Beifahrersitz
saß, unverletzt. Der Sohlengänger hingegen verendete
infolge der schweren inneren
Verletzungen, welche er sich
beim Aufprall zugezogen hatte. Der Bärenkadaver wurde
dem Naturmuseum übergeben, welches die Präparierung
des Tieres veranlasst hat und
das Präparat ab dem nächsten
Herbst ausstellen wird.
Zweiter Bär auf der
MeBo überfahren
In der Nacht vom 7. auf den
8. Juni kam es zu einem weiteren Unfall mit tödlichem
Ausgang für einen jungen Bären. Der Unfall ereignete sich
Fotos: Amt für Jagd und Fischerei
kurz nach Mitternacht auf der
Nordspur der MeBo auf der
Höhe von Terlan. Der dramatische Unfallhergang lässt erkennen, dass Bruno Svaldi,
der Lenker des Unfallfahrzeuges, keine Chance hatte dem
Tier auszuweichen. Der junge
Bär hatte die Fahrbahn nämlich plötzlich betreten, und in
Folge der hohen Geschwindigkeit kam es zu einem heftigen
Vom Hauptverbreitungsgebiet der Bären sind bereits zahlreiche Jungtiere ausgewandert,
der Großteil davon nutzte den Korridor über den Vinschgau. Bären, welche das Etschtal
Grafik: Amt für Jagd und Fischerei
überqueren, gehen ein hohes Unfallrisiko ein.
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
23
titelthemen
Aufprall. Um welchen Bär es
sich handelt ist bisher nicht
bekannt, es müssen noch die
genetischen Analysen abgewartet werden. Auf jeden Fall
handelt es sich um einen jungen Bären im Alter von drei
bis vier Jahren, möglicherweise um M1. Auch der Kadaver
dieses Bären wurde einem
Landesmuseum zur Verfügung gestellt, dem Museum
Ladin Ursus ladinicus, in welchem die prähistorischen Funde zum Höhlenbär der Dolomiten ausgestellt sind.
Wanderkorridore
Die meisten Bären halten sich
in jenem Gebiet auf, in dem
sie geboren wurden. Weibliche Tiere nutzen dabei kleinere Gebiete als männliche. Einige junge, anderthalb- bis
fünfjährige männliche Tiere
entfernen sich hingegen weiter weg von ihrem Geburtsort. Es handelt sich hierbei
um eine Überlebensstrategie:
die Weibchen bleiben in ihrem
angestammten Gebiet und
festigen die Population, von
den Männchen reproduzieren
sich hingegen nur die dominanten Tiere erfolgreich. Die
jungen Männchen sind gezwungen abzuwandern und
neue Lebensräume zu erkun-
den. Die Erfahrungen, welche
wir im Zuge des Life-UrsusProjektes gemacht haben, zeigen uns drei häufiger genutzte Wege, welche von auswandernden Tieren beschritten
werden. Diese Wege, welche
sich durch Südtirol ziehen,
können als »ökologische Korridore« angesehen werden.
Der wichtigste ökologische
Korridor ist demnach jener,
über den die Tiere vom Kerngebiet aus über den Vinschgau
ins Engadin und weiter nach
Tirol gelangen. Über diesen
Korridor sind in den letzten
sieben Jahren Wanderungen
von neun Jungbären bekannt
geworden.
Die Ausbreitungsrichtung,
welche mit den meisten Problemen behaftet ist, ist der
Osten. Drei Bären, die Bärin
Vida, M14 und jener Bär, welcher auf der MeBo überfahren
worden ist, haben bisher
nördlich von Bozen das Etschtal überquert, zwei weitere
Bären haben das Etschtal südlich von Bozen überquert. Um
das Tal zu überqueren, müssen auch die großen Verkehrsachsen sowie die Eisenbahnlinie gequert werden,
was mit einem erheblichen
Unfallrisiko verbunden ist.
Schließlich stellt der Ausläufer
der Karnischen Alpen im Osten unseres Landes einen
Wanderkorridor für Bären
dar, welche von Slowenien,
dem Friaul oder Kärnten auswandern. Bisher ist in den
Jahren 1997, 2002, 2009
und 2011 je ein Bär im östlichsten Landesteil bekannt
geworden.
Erhöhtes Unfallrisiko bei Bären
Seit Beginn des Wiederansiedlungsprojektes im Jahr 1999
sind in Südtirol vier Verkehrsunfälle bekannt geworden, in
denen ein Bär verwickelt war.
Im August 2001 wird auf der
Autobahn in der Nähe von Au24
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
Das zweite Unfallopfer, ein männliches Stück mit einem
Gewicht von 110 kg, wurde bei Terlan totgefahren.
er die Bärin Vida angefahren
und am Hinterbein verletzt.
Im April 2009 streift ein Auto
auf der Gampenpassstraße einen Bären, ohne diesen zu
verletzen.
Im April 2012 wird M14 auf
der Brennerstaatsstraße bei
Villanders angefahren und getötet
Dasselbe Schicksal ereilt im
Juni 2012 einen weiteren Bären auf der MeBo bei Terlan.
Im Trentino sind bisher zwölf
Zusammenstöße mit Bären
verzeichnet worden, zehn davon auf Landesstraßen, zwei
auf Staatsstraßen. Bei diesen
Unfällen ist jedoch nur einmal
ein Bär getötet worden, es
handelte sich dabei um eines
von drei Bärenjungen, welches im Juli 2008 in der Val
Rendena beim Überqueren
der Straße überfahren worden ist.
Das Problem der Straßenunfälle mit Bären ist auch in Gebieten mit etablierten Bärenvorkommen, in denen auch
die Jagdausübung auf Bären
erlaubt ist, bekannt. So stehen in der Statistik 2006 des
Landes Slowenien 94 auf der
Jagd erlegte Bären weiteren
26 im Straßen- oder Bahnverkehr verunglückten Bären gegenüber. Auch in der Region
Groski Kotar in Kroatien, welche mit 150.000 Hektar we-
niger als ein Viertel so groß
ist als Südtirol, sind in der
jahrelangen Statistik 19 Prozent des registrierten Bärenabganges auf Verkehrsunfälle
zurückzuführen. Von 73 Verkehrsunfällen mit Bären, welche in einem Zeitraum von 30
Jahren registriert wurden,
sind 51 im Schienenverkehr
passiert.
Grünbrücken oder
Unterführungen
Mehrere europäische Länder
haben sich des Problems der
ökologischen Barrieren, wie
große Verkehrsadern sie darstellen, angenommen. Als
funktionierende Lösungen stehen Unterführungen oder
großräumige Grünbrücken
zur Wahl. Das eingeschränkte
Platzangebot in den Talsohlen
unseres Landes macht die
Realisierung eines solchen
Überganges für die Wildtiere
noch schwieriger. Bei der
Projektierung und der Verwirklichung der zahlreichen
Straßenabschnitte, welche in
den vergangenen Jahren fertiggestellt worden sind, ist
dem Thema Wildwechsel jedoch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden.
Giorgio Carmignola
Übersetzung:
Lothar Gerstgrasser
titelthemen
Leserforum
Im Folgenden wollen wir versuchen, ein Leserforum einzurichten, nicht zuletzt auch deshalb,
um kritischen Stimmen Raum zu geben.
Eine Regel vorweg: Wir behalten uns vor, Leserbriefe auch gekürzt wiederzugeben, wenn sie die übliche Länge eines Leserbriefes (1.200 Anschläge) überschreiten.
Zur Bärenrunde
im Sender Bozen
Die Vertretung der Südtiroler
Jäger ist sicher gut wahrgenommen worden!
Mir fehlten Infos zur Frage
»Bärin mit Bärenkindern«.
Man hat mich im Osten davor
immer besonders gewarnt!
Zum Bestand eine Bemerkung:
In Turku / Finnland wurde ich
aufgeklärt: Bestand 1000
Stück, 100 für Jagd vorgesehen. Angeblich weitere hundert werden in entlegenen Orten entnommen. Die Schüler
haben weite Strecken bis zum
Sammelort Auto und Bus,
man denke an die lange,
dunkle Jahreszeit! Diese Wege
sind bärenfrei.
Hugo Daprà, Völs
Jagdliche Leitlinien
Bezugnehmend auf die »Strategie für Wild und Wald –
jagdliche Leitlinien« möchte
ich auf Hemmschwellen, die in
vielen Revieren bestehen, ob
26
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
damit verbundene Notwendigkeiten oder nicht, hinweisen.
Als Beispiel nenne ich das Revier Ritten, in dem absichtlicher Abstand besteht, den Abschussplan von Rotwild zu erfüllen.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass nach Erlegung des
ersten Hirsches eine Sperre
von fünf Jahren und nach Erlegung des zweiten Hirsches
eine Sperre von zehn Jahren
dem Jäger auferlegt wird. Dadurch werden gute und erfahrene Hirschjäger zurückgebremst, und zudem versucht
der Jäger nach der Sperre nur
bessere Hirsche zu erlegen.
Abschüsse von schwächeren
Hirschen werden nicht mehr
getätigt. Zudem besteht bei
den gesperrten Jägern nur
beschränktes Interesse, Kahlwild zu erlegen.
Eine weitere Hemmschwelle
ist die untersagte Jagd auf
den Hirsch jener Jäger, denen
ein Gamsabschuss zusteht. Im
Revier Ritten betrifft es 50
Jäger jährlich. Von zirka 140
Jägern können maximal 50
bis 60 Jäger den Hirsch bejagen. Die Jagd auf Kahlwild
steht zwar allen Jägern zu,
aber wie oben gesagt, besteht
wenig Interesse, auch weil das
richtige Ansprechen viel Erfahrung voraussetzt und weil
bei Fehlabschüssen immer das
Spektrum der Sanktionen als
Hemmschuh im Nacken sitzt.
Die bei Nichterfüllung des Abschussplanes angedrohte Vervollständigung der Abschüsse
durch Jagdaufseher dürfte
auf Unverständnis und auf
Widerstand bei der Jägerschaft stoßen.
Deshalb sollte nicht nur die
Kommission für die Abschussplanung sich mit der Angelegenheit befassen, sondern
auch der Jagdverband sollte
die von den Revieren restriktiven selbstgebastelten Auflagen mit gesetzlichen Normen
einer Regelung zuführen.
Dietmar Bregenzer
Stacheldrahtzäune
und aufgelassene
elektrische Plastikzäune
Bei meinem Jagdrundgang in
der vergangenen Woche, habe
ich in der Örtlichkeit »Samberg« in Eggen in der Gemeinde Deutschnofen einen
alten Stacheldrahtzaun und
den aufgelassenen elektrischen Plastikzaun angetroffen
und fotografiert.
Diese alten Zäune hängen
sehr oft abgebrochen lose herum, sind teilweise im Gras
eingewachsen und sind so für
das Wild und für die Jagdhun-
de eine laufende Gefahr. In
der Jagdpresse werden immer wieder Fotos von Wildtieren und Jagdhunden gezeigt, welche durch solche
Zäune schwer verletzt oder
sogar getötet wurden.
Ich ersuche deshalb die hierfür zuständigen Stellen, bei
den Bauern im Berggebiet zu
intervenieren und darauf hinzuweisen, dass solche Zäune
entfernt und entsprechend
entsorgt werden müssen. Ich
weise auch auf das entsprechende Entsorgen hin, da ich
auch festgestellt habe, dass
zusammengerollte Drahtund Plastikzäune oft auch
nur im Wald liegengelassen
werden.
Richard Pichler, Eggen
Zusammenarbeit
Jäger/Landwirte
In unserem Revier ist die gute
Zusammenarbeit mit der bäuerlichen Bevölkerung das
wichtigste Anliegen, deshalb
haben wir auch verschiedene
Aktionen: Jedem Bauern, und
auch wenn zwei Generationen
auf demselben Hof leben,
wird ein Jagdkalender ausge-
titelthemen
teilt, den wir selber machen
und auch finanzieren. Weiters
wird jedes Jahr im Sommer
ein Grillfest veranstaltet, wo
die Bauern mit Familien und
die Jäger mit den Familien
eingeladen sind. Wir laden die
Grundbesitzer immer fraktionsweise ein, weil sonst zu
viele zusammenkämen. Die
Grillfeste kommen sehr gut
an, wie die Teilnehmerzahlen
mit zirka 200 Personen be-
weisen. Das Wichtigste ist sicher der Kontakt zwischen
Bauern und Jägern. Wie immer, wenn man gemütlich zusammensitzt, lassen sich die
Probleme leichter ausdiskutieren. Zwecks Wildbret für die
Bauern haben wir das hier so
geregelt, dass abwechselnd jeder Bauer im Laufe der Jahre
Wildbret vom Revier erhält,
und zwar auch die Bergbauern und nicht nur die Obst-
bauern, alle 200 Höfe unseres
Reviers.
Deswegen meine Frage als
Revierleiterin: Wie kann es
sein, dass ein Revier, das seine Hausaufgaben macht,
Wildschäden zahlen muss für
Reviere, wo dem nicht so ist?
Die Kosten, die wir als Revier
für die Bauern ausgeben, belaufen sich auf zirka 3.000
Euro jährlich. Kann ich da
auch um einen Beitrag zwecks
Vergütung ansuchen?
Ich hoffe, dem Jagdverband
die Situation in unserem Revier etwas näher gebracht zu
haben. Eines noch zum
Schluss: Würde sich mancher
Jäger anders verhalten gegenüber der landwirtschaftlichen
Bevölkerung, würden viele
Probleme gelöst werden
Helga Moosmair, Revierleiterin St. Leonhard in Passeier
Polemik und kein Ende
In einer nie dagewesenen Intensität wurden
in den letzten Monaten die Jägerschaft,
der Jagdverband, die
Jagdausübung an und
für sich kritisiert. Einige Personen scheinen
sich regelrecht auf alles, was mit der Jagd
zu tun hat, eingeschossen zu haben.
Bislang haben sich mehr oder
minder verschiedene Stoßrichtungen herauskristallisiert.
Die »barbarische
Jagd«
Eine neue Anti-Jagd-Bewegung macht nun auch in unserem Land immer häufiger von
sich reden. Die gesamtstaatliche Liga zur Abschaffung der
Jagd hat in unserem Land einen Ableger gebildet, der
Hauptvertreter scheint Herr
Richard Steinmann aus Brixen
zu sein. Steinmann verfasst
vor allem Leserbriefe, welche
die verschiedensten Themen
berühren: die Jagd als unzeitgemäßes Hobby, die Jagd als
nicht öffentlich förderungswürdige Einrichtung, das Töten von Tieren als barbari-
Richard Steinmann verdreht Begriffe und verändert Aussagen, um gegen die Jagd zu polemisieren.
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
27
titelthemen
scher Akt. Dabei nimmt es
Steinmann mit den Argumenten nicht besonders genau. In
einer Radiosendung zum Thema Tierschutz wurde er zugeschaltet, und dabei wandte er
sich gegen die »Leitlinien für
eine wald- und feldverträglichen Wildbewirtschaftung«.
Bei dieser Gelegenheit erregte
sich Steinmann über dieses
vom Südtiroler Bauernbund,
von Forstbehörde und vom
Jagdverband unterzeichnete
Abkommen und meinte, bei
Wildschäden, die er übrigens
kategorisch in Abrede stellt,
würden sogar Jagdschutzgebiete miteinbezogen, sodass
das Wild nirgends mehr Ruhe
genösse. Das Wort »Jagdschutzgebiete« kommt aber
im Abkommen nicht vor, wohl
aber der Begriff »Jagdschutzorgane«. Es heißt in den Leitlinien, dass bei Wildschäden
und wiederholt nicht erfüllten
Abschussplänen die Jagdschutzorgane in die Erfüllung
der Abschusspläne mit einbezogen werden müssen. Aus
»Jagdschutzorganen« machte
Steinmann »Jagdschutzzonen«. Das ist eigentlich schon
ein starkes Stück.
Anlässlich der Jagd- und Fischereimesse in Riva del Garda gab es heuer wieder vor
den Messetoren eine Protestveranstaltung. Dabei war auch
Richard Steinmann anwesend,
der ein Schild um den Hals
trug, auf welchem unter dem
Bildnis von Johann Wolfgang
von Goethe geschrieben
stand: »La caccia è sempre
una forma di guerra« (»Die
Jagd ist immer eine Art von
Krieg«).
Unter dem Namenszug J. W.
von Goethe stand noch erklärend: »Filosofo e scrittore tedesco«, ein deutscher Philosoph und Schriftsteller also.
Diese Erklärung dürfte nicht
nur Germanisten stören. Was
aber an der ganzen Botschaft
perfide erscheint, ist die Art
und Weise, mit welcher Goethe hier durch einen ungenau
zitierten und aus dem Zusammenhang gerissenen Satz als
Jagdgegner erscheint, wobei
Goethe nicht nur kein Jagdgegner, sondern vielmehr in
jungen Jahren ein praktizierender Jäger war. Das aber
passt nicht ins Weltbild des
Richard Steinmann. Zum zitierten Satz: Er stammt aus
dem Frühwerk Goethes »Götz
von Berlichingen mit der eisernen Hand«.
Im Original läuft die Szene, in
der diese Worte fallen, wie
folgt ab. Götz von Berlichingen sitzt in Jagsthausen an einen Tisch, da treten die Reitersburschen Lerse und Georg
mit Wildbret auf. Götz:
»Glück zu, brave Jäger!«
Georg: »Das sind wir aus braven Reitern geworden. Aus
Stiefeln machen sich leicht
Pantoffeln«. Lerse: »Die Jagd
ist doch immer was, und eine
Art von Krieg«. Georg: »...
Wenn sich die Welt umkehrte,
würden wir Jäger werden. Da
sind wir’s ohne das ... «. Hier
beklagen also zwei Reitersleute, dass sie nicht zum Kriegsdienst ausreiten dürfen.
Goethes Haltung zur Jagd
wird auch in seinen Hauptwerken, etwa in den Gedichten, positiv geschildert. Im
schönen Gedicht »Verschiedene Empfindungen an einem
Platze« heißt es in der vierten
Strophe:
»Es lohnet mich heute
Mit doppelter Beute
Ein gutes Geschick«.
In den letzten zwei Zeilen
schreibt Goethe:
»Es lebe der Jäger,
Es lebe sein Glück«.
Zu den schönsten Gedichten
Goethes zählt die »Harzreise
im Winter«, das einen Jagdausflug mit dem Herzog Carl
August reflektiert, Goethe
schreibt darin: »Der du der
Freuden viel schaffst, jedem
ein überfließend Maß, segne
die Brüder der Jagd auf der
Fährte des Wilds«.
Wenn man in den Briefen
Goethes stöbert, findet man
interessante Aussagen zur
Jagd. Am 15. Januar 1781
schreibt der Dichter an den
Herzog Carl August: »Ich bin
sehr neugierig, wie Ihre Jagd
abgelaufen ist, die meine
schränkt sich auf einen Raben
ein, den ich gestern von einer
28
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
hohen Aschen aus einer Entfernung, wo er sich sicher
glauben konnte, mit meiner
guten Flinte, wie einen Sack
heruntergeworfen habe«.
Goethe hat auch die Jagd kritisiert und unter anderem den
Umstand angeprangert, dass
dem Schwarzwild zu wenig
Einhalt geboten würde. Aber
das alles interessiert den
Herrn Steinmann nicht, und
er stellt uns Goethe einfach
als einen Jagdgegner dar.
Die zweite
Stoßrichtung
Die zweite Stoßrichtung der
Kritik zielt auf den Jagdverband, auf dessen Befugnisse,
auf seine angebliche Macht,
auf den Umstand, dass er öffentliche Beiträge bekommt,
was nichts anderes ist als die
Anwendung eines bestehenden Gesetzes. Der Hauptvertreter dieser Linie ist der ehemalige Mitarbeiter und Förster im Amt für Jagd und
Fischerei Karl Hofer, der inzwischen auch als ein Experte
in Jagdsachen bezeichnet
wird. Hofer kann als Speerspitze jener Kräfte angesehen
werden, die im Jagdverband
eine feindliche Organisation
wittern.
Der sogenannte Abbau der
Dienststellen des Amtes für
Jagd und Fischerei hat in ihm
einen unerbittlichen Kritiker
gefunden, er spricht von einem gut funktionierenden
Dienst, der auf Druck des
Südtiroler Jagdverbandes reduziert worden sei. Es stellt
sich die Frage, warum Hofer
dies alles so genau weiß. Warum schreibt er nicht, wieviel
Anzeigen und Erhebungsprotokolle die Förster und wieviele die Verbandsjagdaufseher gemacht haben, deren Reduzierung er fordert, ohne
darauf hinzuweisen, dass seit
1988 die Verbandsjagdaufseher von damals 21 auf heute
sieben reduziert worden sind
titelthemen
die Leute früher oder später.
Leider gibt es auch in Jägerkreisen einige wenige, die auf
die Argumente der genannten
Kritiker abfahren.
Wenn aber Jagdgegner angebliche Missstände in die Öffentlichkeit tragen wollen,
dann geht es ihnen ganz sicher nicht darum, dass diese
Misstände ausbleiben, sondern einzig und allein um die
Abschaffung der Jagd. Das erkennen nicht einmal alle Jäger, wie aus verschiedenen
Rückmeldungen leider abgeleitet werden muss.
An die eigene
Brust klopfen ...
und im Amt für Jagd und Fischerei die Stellen im umgekehrten Verhältnis seit damals
verändert worden sind. Am
Anfang seiner Anti-SJV-Mission sah Hofer die an den Jagdverband zurückgegebene
Kompetenz, Disziplinarstrafen
zu verhängen, als rechtlich
unzulässig an.
Letzthin beschäftigte sich Hofer intensiver mit den Beiträgen, die der Jagdverband erhält, und er beanstandet, dass
es eine nie dagewesene Änderung der Kriterien gegeben
habe. Dem Jagdverband war,
wie anderen Verbänden auch,
ein Beitrag für das neue Büro
zugesichert worden. Mit den
Kriterien für die Beitragsgewährung hat sich der Jagdverband überhaupt nie befasst
und auch nie interveniert. Das
ist allein Sache der Landesregierung und der Ämter.
Karl Hofer hat in seiner aktiven Dienstzeit sehr gut mit
dem Jagdverband und seinen
Aufsehern zusammengearbei-
tet. Er hat stets mit Engagement und Kenntnis seine Arbeit getan. Es bleibt zu hoffen, dass das frühere gegenseitige Vertrauen wieder
hergestellt werden kann.
Zielrichtung drei
Die dritte Ebene der Kritik
klammert sich an Einzelvorkommnissen rund um die
Jagd und nimmt diese zum
Anlass, um dem Unmut gegen
die Jäger Luft zu machen, ob
das nun zu weite und zu unvorsichtige Schüsse sind, bei
denen riskiert wird, das Wild
nur zu verletzen, ob es getötete Katzen oder Hunde sind
– die Zielrichtung der Kritik
geht allerdings nicht an die
Einzelnen, an die Urheber,
sondern an die Jägerschaft
insgesamt. Zum wiederholten
Male wird in Leserbriefen darauf hingewiesen, dass bei
Hundetötungen nichts unternommen wurde, und natürlich
wird der Jagdverband ange-
sprochen. Zum Hintergrund:
Eine Hundetötung passierte
im Jahr 2007. Während der
Fuchsjagd hatte ein Jäger irrtümlicherweise einen Hund
erlegt. In diesem Fall gab es
einen vollen gerichtlichen
Freispruch. Auch in einem
zweiten Fall einer Hundetötung, die vor nicht langer Zeit
vorgekommen ist, wurde die
Sache gerichtlich archiviert.
Was soll also der Jagdverband
machen, könnte man sich zu
Recht fragen. Dass man auch
bei der Katzentötung zuerst
die Gerichte entscheiden lassen muss, leuchtet den Tierschützern nun einmal nicht
ein.
»Nur keck verleumden, etwas
bleibt immer hängen«. Dieser
Spruch geht auf den griechischen Philosophen und
Schriftsteller Plutarch zurück,
der um Christi Geburt lebte.
Wenn die Falschmeldungen
oder Verleumdungen mit
hämmernder Frequenz vorgetragen werden, glauben sie
Die dritte Kategorie der Kritiken, welche einzelne Missstände aufgreifen, um das
Ganze zu verurteilen, dürfen
keinesfalls auf die leichte
Schulter genommen werden.
Es geht um nichts weniger als
um den Fortbestand der Jagd.
Eine Jagd, welche die Zeiten
erhöhter Sensibilität in der
Öffentlichkeit überdauern
will, muss vorzeigbar bleiben.
Vorzeigbar sein heißt, dass alles, was man im Zuge der
Jagdausübung oder im Jagdbetrieb tut, auch der öffentlichen Beobachtung standhalten
sollte. Ein gewagter Schuss
auf zu großer Distanz – kein
Thema, das darf nicht sein.
Das Risiko, ein Wildtier nur
zu verletzen, muss vermieden
werden. Unerlaubte Erlegungen von Haus- oder Wildtieren – absolut kein Thema. Um
die Vorzeigbarkeit der Jagd
werden wir uns in den nächsten Monaten und Jahren vermehrt bemühen müssen,
wenn wir wollen, dass nicht
nur wir auf die Jagd gegangen sind, sondern dass auch
unsere Kinder noch dieser
schönsten Freizeitbeschäftigung nachgehen können.
Heinrich Aukenthaler
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
29
aktuelles
Landeskollektivvertrag für landwirtschaftliche Arbeiter
Am 7. Juni einigten
sich die Vertragspartner auf die Unterzeichnung des Landeskollektivvertrages für
landwirtschaftliche Arbeiter. Die Verhandlungen hatten sich über
Monate hingezogen.
Zum Schluss ging es
vor allem um die Entlohnung.
Der Kompromiss, der unter
dem Vorsitz des Obmanns des
Südtiroler Bauernbundes Leo
Tiefenthaler schließlich die
Zustimmung aller fand, lautet:
Ab 1. Juni 2012 werden die
Löhne für landwirtschaftliche
Arbeit um 2,7 % erhöht, ab
1. Jänner 2013 um weitere
2,5 %. Damit soll die vorhergesagte Inflation, die für den
Euro-Raum mit 2,4+2,4%
veranschlagt ist, aufgefangen
werden.
Bei den Verhandlungen sitzen
die Gewerkschaftsvertreter
mit den Vertretern der Arbeitgeberverbände an einem
Tisch. Das sind auf der einen
Seite der Südtiroler Bauernbund mit Obmann Leo Tiefenthaler, wobei die Verhandlungen größtenteils der Personalchef Josef Haller leitet, der
auch am besten Bescheid
weiß, ferner die Südtiroler
Gärtnervereinigung mit Valtl
Raffeiner und Hansjörg Auer,
von der Fachgruppe Obstbau
Otmar Clementi, vom Südtiroler Jagdverband Heinrich Aukenthaler, von der Federazione Proviniciale Coltivatori Diretti Luca Rossi, als Vertreter
der Großbetriebe war Daniel
Bedin von der Laimburg anwesend.
Von der Gewerkschaftsseite
waren für den ASGB Priska
Auer und Norbert von Spinn,
vom GLL-AGB/FLAI-CGIL
Christine Pichler, vom F.A.I.S.G.B. CISL Paul Mulser und
vom U.I.L.A./U.I.L.-S.G.K.
Christian Troger mit dabei.
Die diesjährigen Verhandlungen waren von einer nicht guten Ausgangslage geprägt. Die
wirtschaftliche Situation in
Italien ist ungewiss. Die Arbeitsmarktreform lässt auf
sich warten und wird wohl
keine großen Veränderungen
bringen. Das zwingt Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände zum Zusammenschauen. Aus diesem Grund waren
die Forderungen auch durchwegs mäßig und der Ab-
schluss ausgewogen. Die Südtiroler Jagdaufseher sind laut
dem Ergänzungsvertrag in
der Kategorie für hochspezialisierte landwirtschaftliche Arbeiter eingestuft. Laut geltender Lohntabelle erhalten sie
ab Juni 2012 einen Grundlohn von 1.450,94 Euro, eine
Qualifikationszulage von
223,52 Euro, einen Spesenersatz von 67,06 Euro und eine
Mensazulage von 112,20
Euro. Zusammen mit der gewährten Erhöhung von
2,7 %, das sind 39,18 Euro,
entsteht daraus ein Gesamtbruttolohn von 1.892,98
Euro. Nicht inbegriffen in diesem Betrag ist die Fahrtkostenvergütung, die gegenwärtig 0,03 Euro pro beaufsichtigenden Hektar beträgt.
Zurzeit sind in Südtirols Revieren 72 Revier- und sieben
Verbandsaufseher im Dienst.
Gruppenfoto nach Abschluss der Verhandlungen: Von links Hansjörg Auer und Valtl Raffeiner von der Gärtnervereinigung, Josef Haller (vorne), Personalchef des Südtiroler Bauernbundes, Norbert von Spinn vom ASGB, Leo Tiefenthaler,
Obmann des Bauernbundes, die Gewerkschafter Christian Troger, Christine Pichler, Paul Mulser und Priska Auer und
Heinrich Aukenthaler vom Südtiroler Jagdverband.
Foto: Südtiroler Bauernbund
30
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
aktuelles
»Werkstatt Natur« - Von einer
Idee zu einer Institution
Der Bezirk Bozen
konnte Roman Bunyai,
den Leiter der »Werkstatt Natur«, am 1.
Juni 2012 für einen
Vortrag für Revierleiter und Revierausschussmitglieder in
Kaltern gewinnen. Dabei berichtete Bunyai
über seine Erfahrung
und die Wichtigkeit in
Sachen Wald- und
Jagdpädagogik.
Vor allem mit Spielen sind die Kinder zu gewinnen.
Die steigende Anzahl von beeindruckten Besuchern der
»Werkstatt Natur« zeigt, dass
Familien und andere Naturinteressierte gerne die Möglichkeit nutzen, die Geheimnisse
rund um Wald, Wild und Jagd
zu erkunden. Nach der Eröffnung im Herbst 2002 ging
die »Werkstatt Natur« nach
einem kurzen Probebetrieb
im Frühjahr 2003 in Vollbetrieb. Als erste wild- und
waldpädagogische Erlebnis-
Roman Bunyai aus dem Burgenland konnte
wertvolle Anregungen geben.
stätte des Burgenlandes wurde sie bereits im ersten Jahr
von den burgenländischen
Schulen und Kindergärten
sehr gut angenommen. Die
Pädagogen sind vom Angebot
begeistert und empfehlen die-
se Naturerlebnisstätte weiter.
Durch diesen Bekanntheitsgrad bei Schulen und Kindergärten erleben mittlerweile
rund 10.000 Kinder pro Jahr
mit all ihren Sinnen diese
Werkstatt der etwas anderen
Spielerisch die Natur erleben, Lothar Gerstgrasser weiß, wie es geht.
Fotos: Eduard Weger
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
31
Art. Gestartet war man mit
700 Besuchern pro Jahr.
Die »Werkstatt Natur« bringt
Familien mit Kindern, Kindergärten, Grund- und Hauptschulen, Gymnasien und berufsbildenden Schulen die Lebensräume Wald, Feld und
Wasser näher. In der Werkstatt Natur haben naturinteressierte Familien die Möglichkeit, die Geheimnisse rund
um Wald, Wild und Jagd zu
erforschen. Unter fachkundiger waldpädagogischer Leitung erfahren Kinder gemeinsam mit ihren Eltern spielerisch das Naturerlebnisareal
mit vielen aufregenden Stationen genauso wie die Geheimnisse rund um den Wald und
seine wilden Bewohner.
Gerade in der heutigen Zeit
ist und wird es immer wichtiger, schon für die Kinder Aufklärungsarbeit zu betreiben
und die Umweltbildung und
Naturvermittlung für Groß
und Klein zu fördern. Ein bekanntes Zitat von Konfuzius
sagt: »Erkläre mir - und ich
werde vergessen. Zeige mir und ich erinnere mich. Lass es
mich tun - und ich verstehe.«
Die Kinder in den Schulen
werden mittlerweile von Angeboten überhäuft. Jeder ver-
sucht sich dort zu bewerben,
ob Sportvereine, Musikkapelle, Feuerwehr, Rettung und
dergleichen. Wir müssen unser Wissen in Sachen Natur
und Wild zwar den Schulen
anbieten, wir müssen aber
imstande sein, unser Wissen
angemessen und erfolgreich
weiterzugeben. Das Fernziel
lautet, dass nicht wir uns an
die Schulen wenden müssen,
sondern die Schulen von sich
aus zu uns kommen und unser Wissen in Anspruch nehmen.
War es vor einigen Jahren
noch die städtische Bevölkerung, der der Bezug zur Natur
oft gefehlt hat, ist dies jetzt
leider auch im ländlichen Bereich immer öfter anzutreffen.
Warum nicht die natürlichen
Ressourcen nutzen? Jäger haben seit jeher, und heute sicherlich noch viel mehr, versucht mit ihren Wildtieren zu
haushalten. Warum sollten
wir dieses äußerst wertvolle
Gut der Natur nicht nutzen?
Wäre es besser, wenn wir im
Kaufhaus vakuumverpackte
Schnitzel oder gemästete
Hühner kaufen würden, die in
ihrem kurzen Leben überhaupt nie ein Tageslicht gesehen haben?
Jagdaufseher geben ihr Wissen weiter.
32
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
Wer kennt im Grunde die Natur so gut wie wir Jäger? Wir
müssen aber endlich den Mut
fassen und uns nicht verstecken, sondern nach vorne wagen und unser Wissen auch
zeigen. Wer außer uns Jägern
setzt sich für Wildtiere ein?
Hat jemand einen Jagdgegner
gesehen, Lebensraumverbesserungen für das Wild zu machen? Hat jemand Jagdgegner
gesehen, wie sie in strengen
Wintern hungernden Rehen
Heu ausgetragen haben?
Nein, aber leider machen wir
derzeit häufig den Fehler, anstatt dieses unser gutes Tun
den Nichtjagenden zu präsentieren, uns über Medien selbst
ins schlechte Licht zu rücken.
Auch im Auftreten und in der
Kommunikation müssen wir
Jäger noch einiges lernen und
verbessern. Wir sind nun mal
eine kleine Minderheit in der
Bevölkerung und es ist nicht
leicht, die Nichtjagenden von
der Jagd zu überzeugen. Wir
müssen aber alles daran setzen uns hier von unserer besten Seite zu zeigen. Zum Beispiel wäre es viel sinnvoller,
Fotos von lebenden Tieren
mit Erzählungen ins Internet
zu stellen, als Fotos mit Gewehr und erlegtem Wild. Wir
glauben anscheinend, dass
diese Internetseiten nur von
Jägern besucht werden. Da
liegen wir falsch, letztere Fotos sind ein gefundenes Fressen für Jagdgegner.
Wir können mit ganz einfachen Mitteln Kindern und Jugendlichen unser Wissen über
den verantwortungsvollen
Umgang mit der Natur, die
ökologischen Zusammenhänge, die Vielfalt der heimischen
Wildtiere und ihrer Lebensweisen vermitteln, ganz nach
dem Motto »Im Wald vom
Wald lernen«! Der Wald in all
seiner Strukturvielfalt und
seinem Artenreichtum ist Ort
für Verständnis, Freiraum und
Entfaltung.
Eduard Weger
GRAPHIC Irene Kraus
aktuelles
Sterzing 39049 Vipiteno
Hochstraße 7 Via Alta
Tel. - Fax 0472 768 088
www.walter-brunner.it
aktuelles
Spurensuche im Schnee
Auf dem Programm des Kindergartens von Sand in Taufers stand heuer das Thema
»Der Wald«. Unter diesem Aspekt und in der Rolle des Vaters und Jägers hatte ich das
Vergnügen, am 27. Jänner
2012 zusammen mit den Kindergärtnerinnen, vor allem
mit den beiden Jagdaufsehern
Andreas Sigismondi und Werner Clara einen Ausflug zu
den Rein-Wasserfällen in der
Nähe von Sand in Taufers zu
organisieren.
Hier wurde mit dem Material,
welches freundlicherweise von
den beiden Jagdaufsehern zur
Verfügung gestellt worden
war, eine Fährte gelegt, eine
echte »Spurensuche im
Schnee«. Auf einer kurzen
verschneiten Strecke mitten
im Wald konnten die Kinder
den Tierspuren folgen. Die
Kinder konnten am Wegessrand ausgestopfte Tiere wie
zum Beispiel einen Adler, eine
Eule, ein Schneehuhn und natürlich einen Fuchs betrachten.
Das Interesse der Kleinen war
sehr groß und trotz eisiger
Kälte – es herrschten minus
10 Grad Celsius – hatten sie
viel Spaß bei der netten Spurensuche. Passenderweise haben die Kinder beim Fuchspräparat »Fuchs du hast die
Gans gestohlen« und bei der
Eule »Eine weiße Eule fliegt
herum« gesungen.
Großes Interesse erregten natürlich auch unsere drei vierbeinigen Helfer Aika, Luna
und Lilly und die beiden grün
gekleideten »Waldmänner«.
Mit ihrer Anwesenheit und ihrem sympathischen Wesen haben die Aufseher sogar die
schüchternsten Kinder verzaubert.
Am Ende des Ausflugs, nach
einem Picknick, wurden die
kleinen Teilnehmer mit Schildkappen und T-Shirt des Jagdverbandes ausgestattet.
Die Professionalität und die
Freundlichkeit der Jagdaufseher wurde mit einem großen
Applaus der kleinen Spurenleser prämiert.
Ein großes Dankeschön geht
an die ausgezeichneten Jagdaufseher und an den Südtiroler Jagdverband.
Luca Cimbri
Andreas Sigismondi erklärt
den Ruf eines Uhus.
Trotz eisiger Kälte ein unvergesslicher Erlebnistag. Die Kindergartenkinder von Sand in Taufers werden ihn in guter Erinnerung behalten.
Fotos: Luca Cimbri
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
33
veranstaltungen
Hegeschauen – Ein Rückblick
Trophäenschauen, Hegeschauen – um die
passende Bezeichnung
streiten sich die Jäger
immer noch. Aus den
anfänglichen Trophäenschauen wurden,
auch per Landesjagdordnung, mit der Zeit
Hegeschauen. Der
Grund liegt auf der
Hand: Wir wollen ja
nicht mit unseren Trophäen protzen, sondern die Bemühungen
der Hege aufzeigen.
Natürlich gehört es zum
Zweck der Hegeschauen, dass
sie nicht nur für die Jäger,
sondern für die Öffentlichkeit
bestimmt sind. Deswegen
wird jede Hegeschau mit einem meist festlichen, offiziellen Teil eingeleitet. Der Bezirksjägermeister berichtet
dabei über das abgelaufene
Jagdjahr und spricht auch all-
gemeine Themen jagdlichen
Interesses an.
Dass die Aktualität nicht zu
kurz kommt, dafür sorgen
auch die verschiedenen Gastredner: der Landeshauptmann, der Landesjägermeister, der Direktor des Amtes
für Jagd und Fischerei und
auch andere politische oder
Behördenvertreter.
Bezirk Bozen
Die heurige Reihe der Hegeschauen eröffnete der Bezirk
Bozen, der seit Jahren, dem
Unterlandler Beispiel folgend,
die Hegeschauen der Reihe
nach in verschiedenen Revieren ansiedelt.
Welschnofen war heuer an
der Reihe, und das Revier hat
der Veranstaltung alle Ehre
gemacht. Dafür sorgte auch
der Revierleiter Roman Pattis
mit seinen Leuten. Er begrüßte dann auch als Erster die erschienenen Jägerinnen und
Jäger, Revierleiter und Gäste
und stellte in wenigen Sätzen
seinen Jagdbezirk vor.
Bezirksjägermeister Eduard
Interessierte Besucher, auch Nichtjäger, waren dabei.
Die Jagdhornbläsergruppe Völs sorgte für die musikalische
Note.
Bezirksjägermeister Eduard Weger eröffnete die heurige
Runde der Hegeschauen.
34
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
veranstaltungen
Besondere Trophäen werden immer bestaunt.
Sie leben für die Jagd: unser Jagdaufseher
Weger ist durch seine leutselig-praktische Art bekannt. Er
hält nicht lange Reden, sondern sagt in wenigen Worten,
zirksjägermeister die Einbeziehung der Schulen in die
Hegeschau an. »Es ist wichtig,
die Lehrer und Kinder mit
dem Thema Jagd vertraut zu
machen. Bei der Jagd steht
nicht die Tötung von Tieren
im Vordergrund, bei der Jagd
geht es um die Erhaltung eines gesunden Wildbestandes,
die Jagd in unserem Land ist
auch Kultur und Tradition«.
Weger verwies unter anderem
auf die guten Ergebnisse seines Bezirkes bei der Rehwildhege. In dieselbe Kerbe hieb
Landesjägermeister Klaus Stocker, der alles in allem dem
Bezirk eine positive Bilanz attestierte.
Auch der Amtsdirektor Heinrich Erhard sprach beim offiziellen Teil zu den Gästen und
brachte dabei ein Anliegen
was seiner Meinung zu sagen
ist: wie das Jagdjahr verlaufen ist, was besonders positiv
ist, und dabei sprach der Be-
Revierleiter Roman Pattis begrüßte die Gäste.
Amtsdirektor Heinrich
Erhard bei seinem State-
vor, das er immer wieder
nennt: »Die Jagd steht im
Dienst der Landeskultur«, und
Erhard meint damit, dass der
Wildbestand den Ansprüchen
der Land- und Forstwirtschaft
angepasst bleiben muss. Auch
wendet sich Erhard immer
wieder gegen eine Wildfütterung, weil er meint, die Wildbewirtschaftung solle sich von
den Praktiken der Haustierhaltung abgrenzen. Ein Thema, das Erhard auch streifte,
war die zunehmende Fremdbestimmung der Jagd, und er
meinte damit vor allem die
gerichtlichen Entscheidungen,
die immer wieder die notwendigen Maßnahmen der Behörde in Frage stellen oder außer
Kraft setzen.
ment zur Situation der
Jagd in unserem Lande.
Fotos: Heinrich Aukenthaler
Am zweiten Märzwochenende
waren gleich drei Hegeschauen angesagt. Jene der Bezirke
Sterzing, Unterland und Meran.
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
35
veranstaltungen
Bezirk Sterzing
Der Bezirk Sterzing war heuer wieder nach einer mehrjährigen Pause Gast in der Festhalle von Wiesen, und es ist
der dortigen Revierleitung zu
verdanken, dass die Veranstaltung einen würdigen und
gefälligen Rahmen erhielt. Bezirksjägermeister Johann Parigger hatte sich viel Mühe
gemacht und einen gefälligen
Bericht zusammengestellt, in
welchem besonders das Verhältnis der Abschüsse auffiel:
605 Gamsabschüsse standen
475 Reh- und 213 Rotwildabschüssen gegenüber. Daran
erkennt man, dass dem
Gamswild in Sterzing besonders viel Bedeutung geschenkt
wird. Die zurückgegangenen
Räudefälle von 60 im Jahr
2010 auf sechs im Jahr 2011
lassen die Hoffnungen der
Wipptaler Jäger wachsen,
dass es mit der Räude doch
nicht so schlimm kommen
werde, wie sich dies anfänglich abgezeichnet hatte. Parigger lobte die Bemühungen der
Reviere, die Gamsbestände
vor allem entlang der Eisackfurche auszudünnen.
Ein Thema, welches Parigger
anschnitt, galt dem Tourismus
im Winter, insbesondere den
Schneeschuhwanderern und
Skitourengehern. Die Wintersportbegeisterten hätten nun
einmal ihre Rechte, müssten
aber auf der anderen Seite
lernen, auf die Wildtiere
Bezirksjägermeister Johann Parigger hatte sich viel Mühe gegeben.
Schauen und ratschen –
immer interessant
Fotos: Heinrich Aukenthaler
V.l.: Albert Wurzer, Benedikt Haller, Christian Egartner,
Ferdinand Mühlsteiger, Günther Haller
36
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
Auch die Scheibe des Bezirksschießens wurde überreicht.
Gäste von auswärts: Reinhard Kammerer, Gottfried Hopfgartner, Eduard Weger, Erich Prenn, Albert Wurzer
veranstaltungen
Rücksicht zu nehmen.
Auch in Sterzing wandte sich
der Amtsdirektor Heinrich Erhard an die Gäste und wiederholte seine Ansichten, die er
auch bei anderen Hegeschauen vorgebracht hatte.
Bezirk Unterland
Heinrich Erhard und Gottfried Hopfgartner
Am selben Tag und beinahe
zur selben Stunde fand die
Hegeschau im Bezirk Unterland statt, diesmal in Kurtatsch. Das Revier mit Fritz
Kofler an der Spitze hatte sich
für die gute Vorbereitung und
den reibungslosen Ablauf verdient gemacht. Bezirks- und
Landesjägermeister Klaus Stocker verwies auf die guten
jagdlichen Ergebnisse in sei-
nem Bezirk und hob insbesondere die Bemühungen hervor,
das Rotwild in Grenzen zu
halten, ein Gebot auch im
Lichte des guten Auskommens
mit Landwirten und Waldbesitzern.
Stocker schnitt auch alle aktuellen Themen an und rief am
Ende seine Jäger zu Zusammenarbeit, Kameradschaft
und friedlichem Nebeneinander mit Land- und Forstwirtschaft, zum freundschaftlichen Miteinander unter den
Jägern auf.
Bezirk Meran
Tradition wird im Bezirk Meran groß geschrieben. Sie äußert sich in verschiedensten
Das Revier Brenner präsentierte sich gut.
Freundlicher Empfang in Kurtatsch mit Claudia Gambaretto
Die Jagdhornbläsergruppe »Houlerwind« aus Ratschings
Vize-Landesjägermeister Alessandro Eccher: Er sprach zu
den italienischen Gästen.
Die Unterlandler Reviere konnten eine jagdlich gute Ernte
präsentieren.
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
37
veranstaltungen
Bezirksjägermeister Josef
Mair, ein Verfechter der
jagdlichen Kultur
Details. So halten die Meraner
am Ablauf der Hegeschau in
Algund fest, dort gibt es am
Sonntagmorgen eine Hubertusmesse, und dann strömt
alles in das Peter-ThalguterHaus, das einen kaum zu
überbietenden Rahmen für
die wichtigste Veranstaltung
der Jäger des Bezirkes bietet.
Bezirksjägermeister Josef
Mair ist ein traditionsbewuss-
ter Jäger, der Werte bewahrt
haben möchte und sich gegen
Moden und Bewegungen wendet, welche das Jägersein infrage stellen. Sein Ausspruch:
»Wir Jäger sind nicht böse
Buben, die das Wild gnadenlos
abschießen«, brachte es zur
Titelzeile im Dolomiten-Bericht. Auch der Satz, dass die
Jagd eine uralte Tradition hat,
die wir uns nicht nehmen
lassen, wurde im Zeitungsbericht besonders hervorgehoben. Nachhaltiges, naturschonendes und tierschutzgerechtes Nutzen und damit einen
gesunden, artenreichen und
lebensraumverträglichen
Wildbestand schaffen, das
war eine der zentralen Botschaften, welche Mair den
versammelten Gästen, Jägerinnen und Jäger mitgab.
Mair ging wie üblich auf die
Zahlen in seinem Bezirk ein,
versäumte es aber nicht, auch
einige Botschaften »zum Mitnehmen«, wie er es nannte,
vorzubringen, darunter die
Notwendigkeit, die Zeichen
der Zeit zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, am Bewährten festzuhalten und die jagdliche Kultur,
die ihren Ausdruck in Sprache, Kleidung und Musik findet, zu pflegen. Tradition im
Bezirk Meran ist es auch, altgediente Jägerinnen und Jä-
Miss Südtirol Andrea Aster
Vizebürgermeister Martin
Geier
Helga Moosmair und Florian
Haller
Jagdlicher Nachwuchs?
Die ältesten Jäger des Bezirkes werden vom Bezirksjagdausschuss prämiert.
38
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
Die Jagdhornbläsergruppe Auerhahn aus Vöran
Fotos: Heinrich Aukenthaler
veranstaltungen
Bezirksjägermeister Mair ist Jäger und Revierleiter in Tisens.
Der Vizebürgermeister Martin
Geier brachte eine nette Einschätzung der Jägerei vor,
und Landesjägermeister Klaus
Stocker unterstrich die Botschaften des Bezirksjägermeisters noch einmal und bezeichnete das gute Nebeneinander zwischen Jägern,
Landwirten und der Forstbehörde als unabdingbar.
Die Hegeschau in Meran ist
immer einen Besuch wert. Es
gibt im hinteren Bereich des
großen Hauses eine nette
Ausstellung von Jagdartikeln
und jagdlichem Kunsthandwerk, und die Jagdaufseher
des Bezirkes sorgen für eine
wirklich gute Bewirtung. Man
hat den Eindruck, hier ziehen
alle an einem Strang, und so
soll es sein.
Bezirk
Oberpustertal
Der Bezirk Oberpustertal hatte heuer St. Martin in Gsies
als Austragungsort gewählt.
Bereichert wurde die Veranstaltung durch eine Fotoausstellung, die sowohl alte Jagdfotos als auch neue Naturaufnahmen zeigte. So hatten sich
denn auch zahlreiche Nichtjäger bei der Veranstaltung eingefunden, die Bezirksjägermeister Christian Töchterle
gekonnt leitete. Den Beginn
machte Günther Bachmann,
der Revierleiter von St. Mar-
Heinrich Erhard,
ein aufmerksamer
Zuhörer
Alessandra Beneduce und Othmar Geiser
ger mit der Ehrennadel des
Bezirkes auszuzeichnen. Dabei
tritt der gesamte Bezirksausschuss, mit dem Mair ein gutes Team zu schaffen imstande war, auf die Bühne. Die
Auszeichnung erhielten heuer
Hermann Girardini, Alois Lanthaler, Hermann Blaas, Giovanni D’Arienzo, Gottfried
Gerstgrasser, Oskar Schwien-
bacher (Riemer) Georg Staffler, Anton Mairhofer, Romano
Pesenti, Luciano Marcante
und Pius Weis. Auch in Meran
traten wieder wie üblich verschiedene Ehrengäste als Redner auf, wobei Heinrich Erhard vom Amt für Jagd und
Fischerei die Notwendigkeit
der Hegeschauen als Rechenschaftsbericht unterstrich.
Ein Bild aus früherer Zeit: 1956 bei der ersten Hegeschau
des Bezirkes beschränkten sich die Abschüsse auf einige
Dutzend Stück Schalenwild.
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
39
veranstaltungen
tin, dem die Vorbereitung der
Veranstaltung übertragen
worden war. Bezirksjägermeister Töchterle wies in seiner Grundsatzrede auf die
Funktion der Hegeschauen
hin, die der Kontrolle über die
Einhaltung der Abschusspläne
diene, aber vor allem ein Ort
der Begegnung sei.
Daneben musste der Bezirksjägermeister auch auf die zentralen Aufgaben der Jagd verweisen: Die Gesunderhaltung
der Wildbestände und deren
zahlenmäßige Begrenzung.
Das Oberpustertal zeichnet
sich seit eh und je durch gute
Wildbestände aus. Vom Rehwild ist das ohne Einschränkung zu sagen, beim Gamswild hatte die Räude in den
letzten Jahren die Bestände
nach unten gedrückt, sie erholen sich nun aber wieder,
wie der Bezirksjägermeister
nicht ohne Erleichterung bemerken konnte. Zum Rotwild:
Die Jäger bemühen sich nach
Kräften, die Abschusspläne zu
erfüllen, was ja gar nicht so
leicht ist. Trotz der widrigen
Witterungsbedingungen konnten die Oberpustertaler einen
halbwegs zufriedenen Gesamtabschuss erzielen. Eine
Neuigkeit nannte Töchterle in
Bezug auf das Schwarzwild.
Der Bezirk ist 2011 etwas
überraschend von Besuchen
der Schwarzkittel weitgehend
verschont geblieben. Die
Oberpustertaler Hegeschau
war gut besucht, Jagdverband, Forstbehörde und Jagdbehörde waren mit mehreren
Exponenten vertreten. Landesjägermeister Klaus Stocker
berichtete von einem neuen
Wind, welcher der Jagd entgegenbläst und auf den sich
die Jäger einstellen müssen,
die nun einmal nur einen kleinen Prozentsatz der Bevölkerung ausmachen. Das Zusammenstehen innerhalb der Jägerschaft und die
Zusammenarbeit mit den
wichtigsten Partnern aus
Land- und Forstwirtschaft sei
nach wie vor das Gebot der
Stunde, sagte Stocker.
Bezirk Vinschgau
Am selben Tag wie im Oberpustertal wurde auch im
Vinschgau die Hegeschau ab-
Gäste und Veranstalter bei der Hegeschau in Schlanders
40
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
Bezirksjägermeister Berthold Marx mit Landesjägermeister Klaus Stocker und Luciano Scacchetti
gehalten. Bezirksjägermeister
Berthold Marx konnte mit Zufriedenheit auf die Leistungen
seiner 26 Jägerinnen und 833
Jäger verweisen. Im Vinschgau ist die Hegeschau, die
auch heuer wieder im Kulturhaus in Schlanders abgehalten
wurde, wirklich ein Ort der
Begegnung, denn man sieht
den ganzen Tag über Familien, Jägersfrauen, Kinder, und
das ist es eigentlich, was die
Hegeschau bewirken soll. Im
Vinschgau fehlt auch nie eine
jagdpolitische Note. Der Be-
zirksjägermeister verwies auf
die doch extrem hohen Forderungen beim Rotwildabschuss, die zu erfüllen mehr
und mehr ein Ding der Unmöglichkeit würde. Denn im
Vinschgau sind, zumindest
teilweise, die Rotwildbestände
deutlich gesunken. Das bedeutet nicht, dass nicht die Zusammenarbeit mit Land- und
Forstwirtschaft gesucht wird.
Denn es gibt genügend gemeinsame Anliegen und Themen. So verwies der Bezirksjägermeister auch auf den
Druck der freizeittreibenden
Menschen auf die Einstandsgebiete des Wildes. Marx bat
um Rücksichtnahme, denn die
Natur-gehört-mir-Haltung
könne sich nun einmal niemand leisten.
Beeindruckend waren im
Vinschgau wie üblich auch die
Zahlen. Auf jeden Jäger trifft
es 1,25 Rotwildabschüsse.
Von solchen Möglichkeiten
würden anderswo die Jäger
geradezu träumen. Marx hatte auch eine Reihe von Ehrengästen geladen, darunter den
Landeshauptmann Luis Durnwalder, den Landesrat Richard Theiner, die Vertreter
von Bauernbund, Nationalpark und öffentlicher Sicherheit, und natürlich seine Kollegen vom Landesjagdausschuss. Zum Schluss dankte
er eigens den Kindergärtne-
veranstaltungen
»Wenn es keine nennenswerte Wildschäden gibt, so
haben die Jäger ihre Aufgabe gut erfüllt«, meinte Bezirksjägermeister Gottfried
Hopfgartner bei der Hegeschau.
1955 fand im
Bezirk Bruneck
die erste
Hegeschau statt.
rinnen von Latsch für die Mitgestaltung der Hegeschau. Alles in allem zog Bezirksjägermeister Berthold Marx eine
sehr zufriedenstellende Bilanz.
Bezirk Bruneck
zirkshegeschau fand wieder in
Sand in Taufers statt. Die
Mühlwalder Jägerinnen und
Jäger hatten die Veranstaltung übernommen. Bezirksjägermeister Gottfried Hopfgartner sprach in seiner Rede
von einem klaren Auftrag,
den die Jäger zu erfüllen hätten. Als Beweis, dass sie ihrem Auftrag gerecht gewor-
(
Der Bezirk Bruneck war Ende
März an der Reihe. Die Be-
DieJägerin
Das Jagdmagazin für die Frau
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den sind, nannte Hopfgartner
das Fehlen nennenswerter
Wildschadensmeldungen.
Hopfgartner befasste sich,
wie seine Kollegen in den anderen Bezirken, mit den wichtigsten jagdbaren Wildarten,
nannte an erster Stelle das
Rehwild, dessen Entnahme
sich in seinem Bezirk auf
1.500 Stück eingependelt hat.
Gamsen werden nur gut halb
so viele erlegt, nämlich an die
800. Mit dem Gamswild geht
es auch im Bezirk Bruneck
wieder aufwärts. Dies hängt
direkt mit dem Abklingen der
Räude zusammen. Deshalb sei
es an der Zeit, das Gamswild
zurückhaltend und schonend
zu bejagen, damit wieder ähnlich gute Bestände wie vor
dem Räudezug ermöglichst
würden, meinte Hopfgartner.
Beim Rotwild gab es auch in
Bruneck Probleme mit der
Abschussplanerfüllung. Die
ungünstige Witterung war ein
Grund dafür.
Viele Gäste waren der Einladung des Bezirksjägermeisters gefolgt, der Landesjägermeister Klaus Stocker und
seine Stellvertreter, die Senatorin Helga Thaler Ausserhofer, der Amtsdirektor Heinrich Erhard und andere mehr.
Einen besonders herzlichen
Gruß entbot Hopfgartner seinem Vorgänger Erich Prenn.
Hopfgartner hatte zur Hegeschau einen Vortrag im Programm angekündigt, den der
Geschäftsführer des Südtiroler Jagdverband Heinrich Aukenthaler hielt. Es ging darin
um die Zukunftsperspektiven
der Jagd.
Bezirk Brixen
Mit der Veranstaltung in Feldthurns Mitte April schloss sich
der Reigen der Südtiroler He-
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JÄGER
ZEITUNG
3/2012
41
veranstaltungen
geschauen. Besonders erfreut
zeigten sich die Revierleiter
der organisierenden Jagdreviere von Feldthurns und
Klausen Gottfried Kerschbaumer und Alfons Pfattner über
die Tatsache, dass neben vielen Jägerinnen und Jägern
aus nah und fern auch zahlreiche Nichtjäger begrüßt werden konnten. »Unser Ziel,
auch den nichtjagdenden Teil
der einheimischen Bevölkerung für das Thema Wild und
Jagd in Südtirol zu sensibilisieren, kann als mehr als erreicht bezeichnet werden«, so
Kerschbaumer und Pfattner
einhellig.
Die Südtiroler Jägerschaft ist
laut Landesjagdgesetz dazu
verpflichtet, mittels jährlichen
Hegeschauen die Trophäen
des im Vorjahr erlegten Schalenwildes vorzuzeigen. Als
Veranstaltungsort für die heurige Trophäenschau des Jagdbezirks Brixen konnte das geschichtsträchtige Schloss Velthurns gewonnen werden.
Diesem Aspekt widmete der
Bezirksjägermeister Rino Insam im Rahmen seiner Eröffnungsrede am Samstagabend
große Aufmerksamkeit. »Das
Schloss Velthurns mit seiner
großen jagdlichen Tradition
stellt den idealen Ort für eine
solche Veranstaltung dar.
Noch heute sind in der den
Schlossgarten umfriedenden
Steinmauer die Nistplätze der
gehaltenen Vögel erkennbar,
und die Bildmotive im Fürs-
tenzimmer zeugen vom jagdlichen Stellenwert jener Zeiten«, so Insam.
Europaparlamentarier Herbert Dorfmann würdigte den
Einsatz der veranstaltenden
Jagdreviere, Jäger und Nichtjäger mittels dieser Veranstaltung stärker miteinander zu
verknüpfen. »Jagd, Ökologie
und Naturschutz sind Themen, welche auch in Brüssel
immer wieder im Mittelpunkt
stehen«, berichtet Dorfmann.
»Besonders beeindruckt hat
mich hier die Tatsache, dass
sämtliche Grundschulkinder
aus Feldthurns, Garn, Latzfons und Verdings auf kindgerechte Art und Weise durch
die Ausstellung geführt und
über die Wildtiere und ihre
Lebensweisen informiert wurden.«
Auch Armin Zöggeler war in Feldthurns mit dabei.
Bezirksjägermeister Rino Insam und Amtsdirektor Heinrich Erhard
V.l.: Heinrich Erhard, Herbert Dorfmann, Rino Insam, Walter Crepaz, Heinz Holzer und Klaus Stocker
42
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
Immer wieder bei unseren Hegeschauen: interessierte Jägerinnen und Gäste.
veranstaltungen
Gottfried Kerschbaumer begrüßte im Schloss Velthurns
die Gäste, die sich in einem
schönen Saal eingefunden
hatten.
Fotos: Heinrich Aukenthaler
Als Hausherr der Gemeinde
Feldthurns dankte Bürgermeister Konrad Messner den
beiden Jagdrevieren für Ihren
Einsatz im Rahmen des Dorflebens und zeigte sich sehr
überzeugt von der Veranstaltung sowie dem Veranstaltungsort selbst. »Die vielen
positiven Reaktionen von Seiten der bisherigen Besucher
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sprechen eine klare Sprache»,
so Messner. »Und durch die
Hegeschau ist es zudem gelungen, viele Einheimische von
der Wertigkeit unseres Landesmuseums zu überzeugen.«
Der Jagdbezirk Brixen umfasst zwanzig Jagdreviere
kraft Gesetzes sowie vier Eigenjagdreviere. Trotz der
weiterhin rückläufigen Abschusszahlen beim Gamswild,
was auf den aktuellen Bestandseinbruch aufgrund der
Räudeepedemie orografisch
links des Eisacks zurückzuführen ist, konnten die Jäger
auf eine beachtliche Strecke
zurückblicken: Im vergangenen Jahr wurden insgesamt
228 Stück Rotwild, 1.376
Stück Rehwild, 357 Stück
Gamswild und 2 Stück
Schwarzwild erlegt. Bei den
Hühnervögeln kamen 50
Spielhähne, 26 Schneehühner
und 6 Steinhühner zur Strecke, beim Haarwild 170 Feld-
Alessandro Eccher sprach
zu den italienischsprachigen
Jägern.
hasen, 55 Schneehasen sowie
419 Füchse.
würden, was wir nicht hoffen
wollen.
Hegeschauen
zeitgemäß?
Musik
Über die Hegeschauen ist heuer wieder in den verschiedenen Presseorganen, vor allem
in den Dolomiten, gut und positiv berichtet worden. Es gab
aber auch kritische Stimmen,
die in einigen Leserbriefen ihren Ausdruck fanden. Jagdgegner stoßen sich an der
Veranstaltung der Jäger, und
unter der Jägerschaft selbst
stellte sich der eine und andere die Frage, ob die Hegeschauen noch zeitgemäß seien. Ein Ort der Begegnung
sind sie allemal, eine Möglichkeit des Vergleichs, des Gedankenaustauschs, der gelebten jagdlichen Tradition und
Kameradschaft. Unserer Jagd
würde viel fehlen, wenn die
Hegeschauen abgeschafft
Über allem steht und schwebt
die Musik. Wann immer Menschen sich zu bedeutsamen
Ereignissen und in festlich-feierlicher Stimmung treffen,
kann und darf die Musik nicht
fehlen. So sind denn auch die
Hegeschauen ohne die Auftritte der Jagdhornbläsergruppen
unseres Landes undenkbar geworden. Ältere Jäger erinnern
sich noch an Zeiten, in denen
es in Südtirol so gut wie keine
Jagdhornbläser gab. Das ist
jetzt anders geworden. Bei
den heurigen Hegeschauen
zeichneten sich unsere Bläsergruppen im Auftritt und im
musikalischen Können aus.
Heinrich Aukenthaler,
der Bericht von Brixen
stammt von Markus Kantioler
Klaus Stocker lobte die Bemühungen der Jäger.
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
43
kunst
Broschen aus Wildzähnen –
Patent Hermann Mair
Wenn man heute bei
Jägerveranstaltungen
den Hut- oder Broschenschmuck beachtet, so fallen mitunter
kunstvoll gearbeitete
Anstecker aus Wildzähnen auf. Besonders
schön sind die Edelweißnachbildungen
aus Rehzähnen.
Wem ist diese Verwertung einer lange Zeit unbeachtet gebliebenen Trophäe eingefallen? Hermann Mair, der ehemalige Jagdaufseher des
Reviers Brenner, hatte die
Idee und die Hand dazu. Er
hat zeitlebens Hunderte und
Aberhunderte von Broschen
hergestellt. Dafür sammelte
er fleißig die Rehunterkiefer
ein. Vor allem ältere Stücke
eignen sich gut für die Nach-
bildung eines Edelweißes. Mit
der Zeit hat Hermann Mair
seine Gestaltungsideen verfeinert und ausgebaut. Einen
Kranz von Molaren rund um
das Edelweiß, Blumennachbildungen aus Fuchshakeln, ja
sogar größere Broschen aus
verschiedenen Zähnen, inklusive Murmeltier-Nagezähne,
stellte er her.
Hermann Mair stammt vom
Kralhof in Trens. Der 1926
Geborene verlegte seinen
Wohnsitz nach Gossensass.
Dort trat er im Jahr 1959
den Jagdaufsichtsdienst an.
Nach seiner Pensionierung im
Jahr 1988 übte Mair noch
freiwilligen Jagdaufsichtsdienst aus. Hermann war ein
umsichtiger Aufseher, der lange Zeit den gesamten weiblichen Cervidenabschuss ganz
allein tätigte. Zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn
wurde er sogar noch beauf-
Der frühere Jagdaufseher von Brenner Hermann Mair hat
als erster Edelweißbroschen aus Rehzähnen angefertigt.
tragt, einen Adler zu erlegen,
der bei den Hirten in Pflersch
für Unmut gesorgt hatte. Darüber existiert im Büro des
Jagdverbandes eine ausführliche Korrespondenz. Wenig
später wurden die Adler unter
Schutz gestellt. Mair könnte
stundenlang von seinen vielen
Erfolgen erzählen, unterlässt
dies aber aus sympathischer
Bescheidenheit. Gern besucht
er immer noch die Hegeschauen, wo immer sie stattfinden. Seine geschickte Hand
und Leidenschaft, Wildzähne
zu kleinen Jagdbroschen zu
verarbeiten, hat er seinem
Enkel Tobias vererbt.
Heinrich Aukenthaler
Fotos: Heinrich Aukenthaler
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JÄGER
ZEITUNG
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hundewesen
Schweiß- und Gebrauchshundeführervereinigung tagt in Meran
Am 31. März traf sich
die Vereinigung der
Südtiroler Schweißund Gebrauchshundeführer zu ihrer 17.
Vollversammlung im
Schießstand von Meran.
Obmann Peter Rubner eröffnete die Versammlung und
begrüßte die Teilnehmer und
Ehrengäste, darunter den
Landesjägermeister Klaus Stocker, den stellvertretenden
Landesjägermeister Eduard
Weger, den Amtsdirektor
Heinrich Erhard, den stellvertretenden Landesveterinärdirektor Ernst Stifter, den Obmann der Vereinigung Jagdterrier Friedrich Fliri, den
Obmann des Klubs Tirolerbracke Gebietsführung für Südti-
V.l.: Kassierin Doris Ausserer, Landesjägermeister-Stellvertreter Eduard Weger, Landesjägermeister Klaus Stocker, Obmann Peter Rubner, die Bezirksführer Hermann Gruber,
Alois Frener, Johann Rungaldier und Otto Wenin
Fotos: Leo Hellweger
rol Andreas Girardini, den
Präsidenten der Jagdhundefreunde Diego Penner und
noch weitere Vertreter befreundeter Hundeklubs aus
dem In- und Ausland.
Eine Reihe von Personen, darunter Landeshauptmann Luis
Durnwalder und Geschäftsführer Heinrich Aukenthaler,
hatten sich entschuldigt.
Jahresrückblick
Rubner fasste die wichtigsten
Tätigkeiten wie folgt zusam-
men. Am 28. August 2011
fand im Revier St. AndräAfers die erste Vorprüfung
des ÖSHV für Bayerische Gebirgsschweißhunde und Hannoveraner statt. Alle sechs angetretenen Hunde konnten
die Prüfung bestehen. Für die
Jagd mit glücklichem
Ausgang: Leo Hellweger
(ganz links) wird oft zu
Nachsuchen gerufen.
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
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hundewesen
Der stellvertretende Landesveterinärdirektor Ernst
Stifter erhielt aus Dank für
die gute Zusammenarbeit
von Peter Rubner eine Ehrenurkunde überreicht.
Organisation war Bezirksführer Alois Frener mit seinen
Helfern verantwortlich. Rubner dankte auch dem Revier
St. Andrä-Afers. Ein Gespann
konnte im abgelaufenen Jahr
die Hauptprüfung bestehen.
Elmar Niederbrunner mit seiner BGS-Hündin Amanda.
Zwei Hundeführern gelang es
mit ihren Dachsbracken, die
Gebrauchsprüfung zu absolvieren, nämlich Josef Fischnaller aus Lüsen und Hermann
Gruber aus Pfitsch.
Rubner musste auch von
schmerzhaften Verlusten be-
richten: Anton Mayr, Helmuth
Strobl und Elmar Heinisch
hatten ihre BGS-Hunde durch
Unfälle eingebüßt. Auch Stefan Weisenhorn aus Matsch
verlor bei der Nachsuche seinen Terrier.
Nachwuchs
Im Jahr 2011 gab es in Südtirol zwei Würfe von BGS-Hündinnen. Otto Jochberger durfte sich über neun Welpen seiner Hündin freuen. Benedikt
Torgglers Hündin wölfte vier
Welpen.
Zusammenkünfte
und Treffen
Ein großer Tag für die Hundeführer war das Brackenjägertreffen am 4. Juni 2011
auf der Tschötscher Heide.
Ein nächstes Brackenjägertreffen wird es erst wieder
2013 geben. Verschiedene
Bezirkstreffen werden von
der Hundeführervereinigung
gefördert. Am 23. September
fand am Puntleider See ein
von der Bezirksführung Sterzing organisiertes Treffen
statt. Auch der Bezirk Bruneck unter Bezirksführer Leo
Hellweger organisierte ein
Treffen. Es fand in St. Lorenzen am 29.04.11 statt.
Nachsuchenbericht
Die Rotwildjagd fordert öfters den Einsatz von Hunden.
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JÄGER
ZEITUNG
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Ein zentraler Punkt im Rückblick Peter Rubners ist stets
der Nachsuchenstatistik gewidmet. Von 74 Hundeführern wurden 2011 661 erfolgreiche Nachsuchen gemeldet. Es handelte sich um 249
Stück Rehwild, 287 Stück
Rotwild und 125 Stück Gamswild. Rubner hielt abschließend fest, dass nach 15 Jahren Aufbauarbeit jetzt ein gutes Niveau erreicht ist. Im
ganzen Land gibt es eine ge-
nügende Anzahl guter Nachsuchengespanne. Er meinte,
ein einsatzbereiter Hund sollte mindestens zehn Einsätze
pro Jagdjahr absolvieren. Aus
diesem Grund halte er es
nicht für sinnvoll, die Anzahl
der Nachsuchengespanne über
ein gewisses Maß anwachsen
zu lassen. »Schweißarbeit erfordert gute Vorbereitung,
harte Arbeit und ständige Einsatzbereitschaft«.
Gesetzliche
Verbesserungen
Rubner lobte die Neufassung
des Jagdgesetzes, mit welcher
das mutwillige Einfangen von
Jagdhunden im jagdlichen
Einsatz unterbunden werden
konnte. Damit erkannt wird,
dass sich ein Jagdhund im
Einsatz befindet, hat der Südtiroler Jagdverband Halsbänder mit einer entsprechenden
Aufschrift anfertigen lassen.
Jahresprogramm
2012
Heuer findet in Latemar wieder ein dreitägiger Kurs über
die Jagdgebrauchshundeführung statt. Interessierte sollten sich anmelden. Weiters
wird es 2012 zwei Vorprü-
hundewesen
fungen für Bayerische und
Hannoversche Schweißhunde
in Südtirol geben, eine wird
im Vinschgau stattfinden, eine
zweite in Gröden. Rubner
dankte den Freunden vom
Österreichischen Schweißhundeverein für die Abnahme der
Prüfungen.
Zum Schluss dankte Rubner
dem Landesjägermeister dafür, dass er das Schweißhundewesen gefördert und die
Gründung der VSSGF ermöglicht habe.
Grußworte
der Ehrengäste
Landesjägermeister Klaus Stocker erinnerte an die Zeit, in
welcher noch mit Schäferhunden Nachsuchen durchgeführt
wurden. Der Aufbau der Vereinigung sei auch den einzelnen Klubs und dem Willen zur
Zusammenarbeit zu verdanken. Er schloss seine kurze
Ansprache mit der Bitte, die
Nachsuchen mit dem zuständigen Revierleiter abzusprechen. Heinrich Erhard bezeichnete in seiner Grußbotschaft die Hundeführer als
unverzichtbare Leute.
Vortrag über die
Tollwut
Zum Schluss der Versammlung hielt der stellvertretende
Landesveterinärdirektor Ernst
Stifter einen Vortrag über die
Tollwutvorbeugung und verwies dabei auf die Sinnhaftigkeit der durchgeführten Impfungen, wobei er sich auch
für das Verständnis der Hundeführer bedankte. Er berichtete, dass es 2012 noch zwei
Impfaktionen geben wird, die
zweite voraussichtlich im November. Sollten keine neuen
Tollwutfälle mehr im Land
festgestellt werden, dann
werde es nächstes Jahr keine
Impfung mehr geben.
Als Dank für seinen Einsatz
überreichte Rubner dem stellvertredenden Landesveteri-
närdirektor eine Ehrenscheibe.
Von den Ehrengästen wandten sich noch Paul Öttl vom
Österreichischen Schweißhundeverein, Diego Penner von
den Jagdhundefreunden Südtirols, Hansjörg Baumann
vom Österreichischen Brackenverein, Friedrich Notdurfter, der neue Gebietsführer
für Südtirol des Österreichischen Brackenvereins, Andreas Girardini, Gebietsführer
des Klubs Tiroler Bracke und
Friedrich Fliri vom Jagdterrierclub Südtirol an die Versammlung.
Gleichzeitig mit der Vollversammlung wird jedes Jahr ein
hart umkämpfter Schießbewerb ausgetragen. Otto Wenin und Betti Meister sorgten
auch heuer wieder für einen
reibungslosen Ablauf des
Schießens. Den ersten Platz
errang Andreas Girardini, den
zweiten Alois Frener und den
dritten Andreas Kofler. Ein
weiterer Abschuss ging per
Losentscheid an Willi Franzelin. Eine Tageskarte auf Niederwild, spendiert von Revierleiter Eduard Weger, ging an
Lorenz Mair.
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JÄGER
ZEITUNG
3/2012
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hundewesen
Österreichischer Brackenverein
Anlagen und Gebrauchsprüfungen 2011
Auch im letzten Jahr führte
der Österreichische Brackenverein in jedem Österreichischem Bundesland Anlagen
und Gebrauchsprüfungen
durch, unter anderem auch im
Bundesland Tirol. Dabei ist
auch der Südtiroler Hundeführer Albert Tschurtschenthaler aus Sexten (Bild rechts)
mit seiner Steirischen Rauhaarbracken-Hündin Conny
von der Laugenalm zur Anla-
genprüfung angetreten. Sie
konnten mit 232 Punkten bestehen. Der Abschluss der
Prüfung fand am 15.1.2012
in Ried im Zillertal mit anschließender Preisverteilung
statt.
Weiters hat noch Gottfried
Fuchsberger vom Ritten (im
Bild unten) mit seiner
Brandlbracken-Hündin Bira
vom Niederwieserhof die Brackierprüfung in Kärnten abge-
legt. Das Gespann hat die
Prüfung mit 241 Punkten bestanden. Beide Hündinnen
wurden mit der Formwertnote »vorzüglich« bewertet.
Der Österreichische Brackenverein und seine Südtiroler
Mitglieder gratulieren den
beiden Hundeführern zu diesem guten Ergebnis bei der
Prüfung und wünschen ihnen
mit ihren Hunden viel Erfolg.
Welpenvermittlung und Auskunft:
www.bracken.at oder beim Gebietsführer von
Südtirol: Friedrich Notdurfter Tel. 348 4447481
oder E-Mail friedl.notdurfter@bracken.at
Brackenübungstag
Christina Wasserer
und Friedl Notdurfter
hatten für den 10. Juni
zum ersten Brackenübungstag ihrer Gebietsführung auf die
Angerer Alm bei Oberolang eingeladen.
Ausnahmsweise war das Wetter mit unseren schönen Hunden einmal bestenfalls »mittelgnädig«. Nicht nur wir
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JÄGER
ZEITUNG
3/2012
Nordtiroler waren bereits von
einigen starken Regengüssen
ins Pustertal begleitet worden. Christina erwartete alle,
die sich angemeldet hatten, zu
einer herzlichen Begrüßung
am Parkplatz. Dreizehn Steirische Rauhaarbracken und
zwei Brandlbracken nebst
Führern/ Führerinnen und Begleitung waren auch über beträchtliche Entfernungen angereist. So ging es gleich einmal zur Auflockerung für
Hunde und Führer eine dreiviertel Stunde über einen stei-
len Waldweg zur Angerer
Alm. Präsident Hansjörg Baumann hatte nebst Familie und
Hund das Privileg zur Alm hinauffahren zu dürfen. Wer
noch nie auf der Angerer Alm
war, sollte dies zunächst dringend einmal nachholen, und
wer schon dort war, war vermutlich nicht ganz so überrascht, wie herzlich wir vom
Wirt der Alm Hans Sulzenbacher (natürlich auch Führer
einer Steirischen) begrüßt
wurden. Unter herzlich meine
ich im speziellen Fall auch ei-
nen guten »Zirbeler«. Als alle
Hunde abgelegt und etwas ruhig geworden waren, sagte
uns Gebietsführer Friedl Notdurfter ebenfalls Grüß Gott,
bedankte sich für das wirklich
zahlreiche Erscheinen zu seinem ersten Übungstag und
bat dann Hansjörg Baumann
um ein paar Grußworte, die
diesem – wer ihn kennt,
weiß, was ich meine – natürlich nicht schwer über die Lippen kamen. Bei fast 40 Personen mit fünfzehn Hunden
war seine Freude über den
hundewesen
Widerhall der Einladung natürlich groß. Hansjörg Baumann ging gleich dazu über,
allen »neuen« Hundebesitzern
ans Herz zu legen, sich liebevoll ihrer Hunde anzunehmen
und die Ausbildung nicht nur
mit Strenge sondern eben
auch mit Herz zu betreiben.
Er betonte, dass jeder Einzelne der Anwesenden ein Stück
Visitenkarte des Österreichischen Brackenvereins nach
außen sei. »So wie wir uns
mit unseren Hunden präsentieren, so werden wir als Jäger, als Hundeführer und als
Mitglieder des ÖBV wahrgenommen!« Wahrscheinlich
war kaum jemand unter den
Anwesenden, der das nicht
wusste, aber Hansjörg schilderte kurz noch die besonderen Aufgaben »unserer
Zwei«, damit jedem Hundeführer klar vor Augen steht,
worauf er bei der Ausbildung
seines Hundes achten und
Übungstag auf der Angerer Alm in Oberolang
Wert legen muss. Der Präsident empfahl allen, die die
Möglichkeit haben, auch Unterordnungskurse mit ihren
Hunden zu besuchen, da auch
die Leichtführigkeit des Hundes ein wichtiges Prüfungsfach darstellt und weil ein gehorsamer Hund nach außen
hin ein sehr gutes Bild macht.
Friedl Notdurfter konnte mit
einem Schussgerät einen mäßig lauten Schuss abgeben,
den der Hund, der Schussruhe
demonstieren sollte, gelassen
aber mit Interesse quittierte –
wie auch die meisten anderen
Hunde. Als nächstes legte
Friedl eine Hasenschleppe für
einen Junghund (der Hase
wurde am Ende der Schleppe
mit einer Kiste abgedeckt) –
auch diese Aufgabe bewältigte
ein Junghund mit Bravour
und ohne Probleme. Dann
wurde noch eine am Vortag
gelegte Schweißfährte (ca.
500 m) zur Anschauung ausgearbeitet. Vorher war erklärt worden, wie man so eine Übungsfährte für seinen
Hund sehr gut selber anlegen
oder von jemand anderem
treten lassen kann. Wieder
löste der auserwählte Hund
seine Arbeit mit Freude und
Erfolg. Nachdem der Präsident allen noch einmal eingeschärft hatte, dass nur wiederholtes Üben, Üben, Üben
zum Erfolg führen kann, stellte er sich gerne für alle weiteren Fragen und Auskünfte zur
Verfügung. Hans Sulzenbacher, eine kompetente Dame
in der Küche und ein paar
hilfreiche Hände sorgten dann
dafür, dass ein Spitzenhüttenmenu für alle serviert werden
konnte. Hans hatte ausgezeichnete Weine, Schnäpse
und überhaupt ein Superessen
vorbereitet! Da fiel es nur geringfügig auf, dass zwischendurch immer wieder mal ein
recht heftiger Regenschauer
niederging, der dann aber
gleich wieder ein paar Sonnenstrahlen Platz machte.
Nachdem auch Kaffee und Kuchen serviert, sämtliche Hundethemen von allen Seiten besprochen und diskutiert waren, war der Nachmittag
schon so weit fortgeschritten,
dass sich die ersten Gäste verabschiedeten und auf den
Weg ins Tal machten. Wie es
sich für den Präsidenten und
die Schriftleitung nebst Anhang gehört, waren wir so
ziemlich die letzten, die sich
bei Friedl, Christina und Hans
für die nette Aufnahme und
den schönen Übungstag bedankten. Ich bin überzeugt,
dass sehr viele der Brackenleute, die bei diesem »kleinen
Fest für unsere Hunde« dabei
waren, nicht zum letzten Mal
auf die wunderschöne und so
herzlich bewirtschaftete Angerer Alm gekommen sind!
Nochmal danke, Christina,
Friedl und Hans und der Dame in der Küche für den gelungenen Sonntag!
Heidi Blasy
JÄGER
ZEITUNG
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hundewesen
Österreichischer Schweißhundeverein
Amanda vom Würzjoch besteht
Hauptprüfung
Elmar Niederbrunner aus dem
Revier Gais hat ein wichtiges
Ziel erreicht. Seine BGS-Hündin Amanda vom Würzjoch
bestand im Herbst die Hauptprüfung. Der aus Sölden gerufene Leistungsrichter des
Österreichischen Schweißhundevereins Siegfried Fiegl
konnte bei einer Nachsuche
auf ein Stück Kahlwild die
Eignung der Hündin für die
Nachzucht bestätigen.
Laut geltendem Reglement
dürfen nur jene Hunde für die
Zucht verwendet werden,
welche die Hauptprüfung bestanden haben. Niederbrunners Hündin Amanda suchte
sehr konsequent und ausdauernd und bewies dabei, alle
geforderten Eigenschaften zu
besitzen. Ein herzliches Weidmannsheil dem Hundeführer
Elmar.
Elmar Niederbrunner (rechts) konnte mit der Hündin Amanda vom Würzjoch die Hauptprüfung bestehen.
Bücher für den Hundefreund
Wer sich heute einen Hund
anschafft, der will sich gut informieren.
Eine immer beliebtere Informationsquelle ist das Internet,
aber nicht alles, was dort
steht, ist auch hieb- und stichfest. Da verlässt man sich besser auf das gute alte Buch.
Besonders im österreichischen
Jagd- und Fischereiverlag findet sich eine ganze Reihe von
Büchern über den Hund im
Allgemeinen oder über bestimmte Rassen im Besonderen. Einige seien kurz vorgestellt.
Andreas Gass hat im genannten Verlag ein schönes Buch
50
JÄGER
ZEITUNG
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herausgegeben: »Hunde-die
besseren Jäger« der Untertitel heißt: Rassen, Ausbildung,
Jagd. Es handelt sich hier um
das Standartwerk schlechthin.
Wer sich mehr zu den
Schweißhunden hingezogen
fühlt, der findet im Buch »Mit
dem Schweißhund auf Du und
Du« von Daniel Schneeweiß
einen guten Ratgeber.
Ein gutes Buch ist auch das
von Heinz Aujesky stammende Werk »Der gesunde Jagdhund – Pflege, Vorsorge, Erkrankungen«. Der Tierarzt
und Jäger Aujesky weiß, wovon er redet. Dieses Büchlein
ist angenehm zu lesen.
Im Verlag Gollwitzer ist vor
gut zwei Jahren von Hellmuth
Wachtel ein recht kritisches
Buch über die Hundezucht
veröffentlicht worden. Der Titel klingt programmatisch:
Hundezucht 2000. Wachtel
wendet sich darin gegen den
übertriebener Rassenfanatismus, der zu einer genetischen
Verarmung einzelner Rassen
geführt hat, was sich wiederum in erhöhter Krankheitsanfälligkeit auswirkt.
In der Jagd- und Kulturverlagsanstalt Vaduz gibt es das
Büchlein von Herbert Bansen
»Verwundt danach« und ein
weiteres von M.Tasch-Wick-
hoff »Der Schweißhund-Führer«.
Wer sich die einzelnen Büchlein einmal durchblättern
möchte, kann dies im Büro
des Südtiroler Jagdverbandes
gerne tun.
auk
hundewesen
Klub Dachsbracke
Im letzten Jahr konnten zwei
Hundeführer mit ihren Dachsbracken die Gebrauchsprüfung mit teils hervorragender
Leistung erfolgreich bestehen:
am 21. und 22.Oktober 2011
errang Josef Fischnaller aus
Lüsen mit seiner Trixi vom
Omesberg 231 Punkte und
somit einen II b Preis, 4. Stufe des HF-Abzeichens, HF Diplom des Klubs.
Am 28.-29.Oktober 2011
konnte Hermann Gruber aus
Pfitsch mit seinem Barros
vom Mair am Bach 181 Punkte und somit einen II. Preis,
1. Stufe des HF-Abzeichens
erringen.
Die Mitglieder des Klub
Dachsbracke gratulieren dazu
herzlichst!
Manfred Harrasser
Hermann Gruber mit seinem treuen Begleiter Barros.
Verkehrt herum angewachsener
Hinterlauf
Der Sarner Jagdaufseher Serafin Locher beobachtete Ende Jänner dieses Jahres in einem Feld ein abgekommenes
Bockkitz, welches den Hinterlauf schonte und im tiefen
Schnee nicht mehr weiterkam. In der Meinung, es müsse sich um ein Tier handeln,
welches in der vorhergehenden Nacht von einem Auto angefahren worden war, erlegte
er das Stück. Am erlegten
wildkrankheiten
Stück angekommen erkannte
er, dass sich das Kitz bereits
vor längerer Zeit den Hinterlauf gebrochen hatte und dass
dieser verkehrt herum wieder
angewachsen war. Möglich
wäre auch, dass dem Kitz in
seinen ersten Lebenstagen der
Lauf abgemäht worden ist.
Der Bruch war nicht völlig
ausgeheilt und auch geringfügig entzündet.
Woher kommt der Bock?
Vor einiger Zeit ist im Verbandsbüro ein Wiederfund
von einem markierten Rehbock eingelangt, dessen Herkunft nicht bekannt ist.
Der Rehbock wurde im Jagd-
revier St. Andrä-Afers in der
Örtlichkeit Palmschoß auf der
Würzjochstraße von einem
Auto erfasst und tödlich verletzt. Am rechten Lauscher
trug der Bock die abgebildete
blaue Marke mit der Nummer
50. Trotz Nachfrage konnte
Jagdaufseher Alois Frener bisher nicht herausfinden, wann
und wo der Bock markiert
worden war.
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
51
mitteilungen
Österreichischer Fachausschuss
für Schießwesen tagt in Salzburg
Die österreichischen Jagdverbände sind in einer Zentralstelle organisiert. Dort ist
auch ein Fachausschuss für
Schießwesen angesiedelt. Bei
der letzten Sitzung ging es
nicht nur um das alljährliche
Jägerschaftsschießen, welches
heuer am 24. und 25. August
in Kärnten durchgeführt wird.
Die Fachleute sprachen auch
Themen allgemeinen Interesses an, allen voran die Bleischrotdebatte. Zur bleifreien
Schrotmunition ist die Haltung der österreichischen Jägerschaft eher distanziert. Die
Tests mit Schrot aus Wismuth, Zink und Weicheisen
verliefen nicht zufriedenstel-
Forstschule Latemar
Kursprogramm 2012
Gamspirschführer
Termine: Montag, 10. bis Freitag, 14. September 2012
Montag, 5. bis Freitag, 9. November 2012
Faszination Lockjagd
Termine: Freitag, 13. Juli 2012 von 9 bis 15 Uhr
Montag, 17. September 2012 von 9 bis 15 Uhr
Zerwirken und Trophäen präparieren
Termine: Dienstag, 18. bis Mittwoch, 19. September 2012
Mittwoch, 14. bis Donnerstag, 15. November 2012
Wildwürste leicht gemacht
Termine: Dienstag, 13. September 2012 von 9 bis 17 Uhr;
Dienstag, 4. Dezember 2012 von 9 bis 17 Uhr
Wildbret in der Küche
Termin: Freitag, 7. September 2012 von 9 bis 16 Uhr
Der Jagdgebrauchshund
Termin: Mittwoch, 24. bis Freitag, 26. Oktober 2012
Ein Jagdhund hat je nach Interesse und Möglichkeiten des Jägers verschiedene Einsatzbereiche. Wer professionell Nachsuchen mit dem Hund macht, braucht viel Zeit für den Hund
und die Praxis der Nachsuche. Der Freizeitjäger wird daher in
seltenen Fällen seinen Hund ausreichend für die Schweißarbeit einsetzen können. Daher ist es von Vorteil, den Jagdhund
auch für die Jagdausübung, zum Beispiel das Brackieren einsetzen zu können. Im Kurs geht es aus diesem Grund um die
52
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
lend. Wismuth ist teuer und
außerdem wie Zink giftig,
und die Schussentfernung
wird reduziert. Bei den Büchsenpatronen hingegen sind die
Alternativen vorhanden. Es
gibt inzwischen gut schießende Patronen von Barnes, Bionic Yellow von RWS und Skadi von HDB und andere. Auch
über technische Neuerungen
unterhielten sich die Fachleute. Es ging vor allem um Sehhilfen für die Jagd bei fortgeschrittener Dämmerung und
zur Nachtzeit. In Österreich
werden Nachtsichtutensilien
»nur für die Jagd im Ausland«
verkauft.
vielfältigen Einsatzmöglichkeiten eines Jagdhundes.
Inhalte des Kurses: Ziele und Aufgaben der V.S.S.G.F, Hunderassen, Anforderungen an den Schweißhundeführer und
den Schweißhund, Prüfungswesen, Auswahl/Haltung/Führung des Jagdhundes für die Schweiß- und Brackierarbeit,
Gehorsamfächer, Verhalten des Jägers und des Hundeführers, Schuss- und Pirschzeichen, Nachsuche, Fehler bei der
Schweißarbeit, künstliche Schweißfährten.
Praxis: Vorführen Brackieren mit erfahrenen Hunden, Ausrüstung für die Schweißarbeit, beispielhaftes Anlegen und
Ausarbeitung einer künstlichen Schweißfährte, Interpretieren
des Anschusses.
Kultur und Tradition der Jagd leben
Termin: Donnerstag, 19. bis Freitag, 20. Juli 2012
Unter Jagd im engeren Sinn wird meist das Erbeuten von
Wild verstanden. Die Jagd und ihre Faszination besteht aber
tatsächlich aus mehr: Neben dem Naturerlebnis bietet sie kulturelle, gesellschaftliche und kulinarische Höhepunkte.
Das vielseitige Seminar beginnt mit Vorträgen über die geschichtliche Entwicklung der Jagd, entstandene Traditionen,
Wilderei, Emotion und gesellschaftlichen Stellenwert. Darin
eingebettet sorgen Geschichten und musikalische Einlagen
für Auflockerung. Aufgegriffen wird auch das Thema der
Jagdethik. Nicht zu kurz kommt der gemeinschaftliche Teil
beim Singen von Jagdliedern. Am Abend geht es zum Mitterleger unterhalb der Latemarwände, wo sich das Wild gerne
aufhält und gut beobachtet werden kann.
Am darauf folgenden Tag werden Wildgerichte zubereitet,
damit klingt das Seminar mit einem kulinarischen Erlebnis
aus.
Die detaillierten Kursprogramme und das Anmeldeformular
finden sie unter www.forstschule.it oder
www.jagdverband.it. Für weitere Informationen und die Anmeldung wenden Sie sich an Alessandra Beneduce im Büro
des Südtiroler Jagdverbandes (Tel. 0471 061703 oder EMail alessandra.beneduce@jagdverband.it)
wildkrankheiten
Schwer verletzter
Fischreiher
Am 2. Februar wurde in der
Örtlichkeit Seehof im Revier
Taisten ein Fischreiher schwer
verletzt von einem Bauern
aufgefunden. Der zuständige
Jagdaufseher Peter Burger
war in unmittelbarer Nähe
und sofort an Ort und Stelle.
Er konnte feststellen, dass die
linke Schwinge gebrochen
war, der Reiher hatte zudem
mehrere Hautabschürfungen
und war ziemlich geschwächt.
Zu Hause versuchte Jagdaufseher Peter Burger, die Verletzungen fachgerecht zu versorgen. Zumal der Vogel keine Nahrung mehr aufnahm,
erlag er nach drei Tagen seinen Verletzungen.
Dreiläufiger Rehbock
mit Kehlknoten
Am 4. Februar gelang Jagdaufseher Peter Burger ein besonderer Abschuss. Durch das
Fernglas erkannte Burger,
dass der Rehbock dreiläufig
war, er konnte aber nicht erkennen, was er an der Kehle
trug. Bei genauer Betrachtung
wurde das Ausmaß der Verletzung ersichtlich. Durch eine
kleine Öffnung an der Kehle
verlor der Rehbock beim Wiederkäuen ständig Äsung, wobei sich durch die Kälte der
Knoten immer mehr und
mehr vergrößerte. Dank des
Hegeabschusses konnte dem
Stück ein qualvoller Tod erspart werden.
Murmeltier in Siedlungsnähe
Dass sich die Wildtiere der
Berge immer weiter auch in
tiefere Lagen vorwagen, ist
inzwischen allgemein bekannt.
Von den Murmeltieren ist das
ganz gewiss der Fall, denn sie
breiten sich auch immer mehr
aus. Über eine besonders seltene Beobachtung berichtete
kürzlich der Jagdaufseher der
Reviere Flaas-Afing, Jenesien
und Terlan Hans Rungaldier.
Rungaldier war Ende Juni
2011 nach Hinterafing gerufen worden, genauer zum Außerschmalzhof, der auf 700
Höhenmetern liegt. Dort hatte es ein Zusammentreffen
zwischen einem Murmeltier
und dem Hofhund in der Garage des Hofes gegeben. Der
Schäferhund ließ dem Tier allerdings keine Chance und tötete es. An Ort und Stelle
konnte Rungaldier feststellen,
dass das Murmeltier gleich
neben dem Hof unter einer
Stützmauer seinen Bau gegraben hatte. Es könnte in die
Garage des Hofes gelangt
oder auch vom Hund dorthin
gejagt worden sein. Ein derart tiefes Murmeltiervorkommen ist in unserem Land eher
selten. Auch liegt der Außerschmalzhof weit entfernt von
den bekannten Murmeltiervorkommen auf der Sarner
Scharte, am Katzbergersee
und am Ifinger. Allerdings
hatte es vor einiger Zeit beim
Untersalmberger im Formes-
wald bei Sarnthein eine Murmeltiersichtung gegeben.
Rungaldier schließt nicht aus,
dass sich das nun in Hintera-
wildkunde
fing festgestellte Murmele um
dasselbe handeln könnte, das
bereits im Formeswald unterwegs war.
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
53
jagdliches
schießen
Bezirksschießen Bozen
101 Teilnehmer haben am
Schießstand von Meran beim
Bezirksschießen des Bezirkes
Bozen am 24. und 25. Mai
teilgenommen. Lobenswert ist
das wirklich gute Gesamtergebnis, es wurden 60 Gold,
35 Silber und 6 Bronze erzielt. Erstmals wurde heuer
laut neuer Schießordnung
auch in zwei Kategorien unterteilt, und zwar in Kipplauf
und Repetierer. Ziel dieser
Unterteilung soll es sein, dass
auch Jäger mit Kipplaufgewehren eine Chance für gute
Platzierungen haben und somit auch die Teilnehmerzahl
steigt.
Unter den Teilnehmern wurden wiederum schöne Sachpreise verlost, der glückliche
Gewinner des Haupreises war
Franz Robatscher aus dem
Revier Tiers.
Den Sieg in der Mannschaftswertung holte sich zum dritten Mal das Revier Sarntal,
welches somit auch die Wandertrophäe behalten darf.
Ein Dank geht an die Reviere
unseres Bezirkes für die zahlreichen Sachpreise sowie an
Kategorie Kipplauf
Schütze
1. Peter Paul Thaler
2. Eduard Weger
3. Arno Pircher
4. Udo Karnutsch
5. Adolf Wiedmer
6. Christian Pechlaner
7. Walter Unterhofer
8. Franz Robatscher
9. Daniel Pichler
10. Michael Palla
Revier
Sarntal
Sarntal
Jenesien
Mölten
Mölten
Ritten
Mölten
Tiers
Jenesien
Kaltern
Kategorie Repetierer
Schütze
1. Günther Spiess
2. Gottfried Lun
3. Peter Messner
4. Gerold Kaufmann
5. Johann Mittelberger
6. Toni Calliari
7. Christian Thuile
8. Paula Brugger
9. Josef Perkmann
10. Klaus Messner
Revier
Waffe
Sarntal
Steyr
Ritten
Blaser
Sarntal
Sako
Pfatten
Blaser
Mölten
Sako
Jagdaufseher Remington
Mölten
Atzl
Sarntal
Steyr
Mölten
Steyr
Sarntal
Sako
den Schießreferenten Arno
Pircher und Verbandsaufseher
Sieger der Kategorie Kipplauf: von links Arno Pircher
(3.), Peter Paul Thaler (1.) und Eduard Weger (2.)
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JÄGER
ZEITUNG
3/2012
Waffe
Kaliber
Blaser
.222 Rem
Blaser 5,6x50R-Mag.
Krieghoff 5,6x50R-Mag.
Blaser
.222 Rem
Baikal
.223 Rem
Blaser 7 mm Rem.-Mag.
Blaser
.222 Rem
Blaser
.222 Rem
Merkel
.223 Rem
Ferlacher
.22-250 Rem
Kaliber
.222 Rem
.223 Rem
.222 Rem
.22-250 Rem.
.222 Rem
.222 Rem
.222 Rem
.222 Rem
.222 Rem
.222 Rem
Lorenz Heinisch für die Abhaltung der Veranstaltung.
Punkte Abzeichen
30,22
Gold
30,21
Gold
30,19
Gold
30,16
Gold
30,14
Gold
30,13
Gold
30,13
Gold
30,11
Gold
30,04
Gold
29,19
Silber
Punkte Abzeichen
30,24
Gold
30,24
Gold
30,24
Gold
30,24
Gold
30,24
Gold
30,24
Gold
30,23
Gold
30,23
Gold
30,23
Gold
30,22
Gold
Bezirksjägermeister
Eduard Weger
Die Sieger der Kategorie Repetierer: Peter Messner (3.), Günther
Spiess (1.) und Gottfried Lun (2.)
jagdliches
schießen
Landesschießen der Südtiroler
Jägerschaft 2012
Am Samstag, 7. Juli 2012 findet auf dem Festplatz von Taufers im Münstertal das 12. Landesschießen der Südtiroler Jägerschaft statt. Alle
Südtiroler Jägerinnen und Jäger können unabhängig von ihrem Ergebnis beim Revier- oder
Bezirksschießen daran teilnehmen.
Schießzeiten: Samstag, den 7. Juli von 8 bis zirka 15 Uhr.
Anmeldungen werden bereits um 7.30 Uhr angenommen; Anmeldeschluss ist bis zirka 15 Uhr.
Teilnahmeberechtigt sind alle Jägerinnen und Jäger, die
Mitglieder des Südtiroler Jagdverbandes sind.
Einschreibungen am Festplatz in Taufers bei Ankunft. Die
Teilnehmer müssen den gültigen Waffenpass und die Versicherung sowie den Anmeldeschein der verwendeten Waffe vorweisen können. Die Einschreibegebühr von 15 Euro ist bei der Anmeldung zu entrichten.
Kategorien: Kipplauf und Repetierer.
Wertung: Geschossen wird auf eine Distanz von 200 m, dabei
werden drei Schüsse auf die Standardzielscheibe des Südtiroler
Jagdverbandes abgegeben. Bei Punktegleichheit hat der Schütze den Vorrang, dessen schlechtester Schuss näher am Zentrum liegt. Über die Reihung entscheidet die Jury. Diese kann
bei Unsicherheit infolge abgeprallter Geschosse nachschießen
lassen.
Schießzeit: 15 Minuten inklusive Probeschießen.
Zugelassene Waffen: Repetiergewehre: Höchstgewicht 4,8
kg, Laufdurchmesser an der Mündung maximal 17 mm und,
20 cm vor der Laufwurzel, maximal 24 mm Durchmesser. Es
sind nur Waffen aus normaler Produktion mit Kammer für Serienmunition zugelassen. Über die Zulassung von Gewehren
aus handwerklicher Fertigung entscheidet die Jury. Feineinstellung des Stechers und »Bedding« sind erlaubt. Das Magazin der
Repetiergewehre mit Horizontalverschluss muss mindestens eine Patrone fassen. Kipplaufgewehre: Höchstgewicht 4,8 kg,
Drillinge können schwerer sein, Rest wie oben.
Jeder Teilnehmer darf nur seine eigene Waffe verwenden. Eine
Weitergabe ist nur innerhalb von Familienangehörigen erlaubt
(gesetzliche Ehepaare, Eltern – Kinder, Geschwister).
Zugelassene Kaliber: Patronen mit mindestens 40 mm Hülsenlänge, Zentralzünder, Kaliber .222 und größer (5,6 mm).
Benchrestkaliber wie PPC, BR, 6x47 und 6x51 sind ausgeschlossen. Es sind nur Gewehre mit normalem Patronenlager
zugelassen, es dürfen keine engen Patronenlager verwendet
werden, eine Normpatrone muss ladbar sein.
Zielfernrohre bis zu 8-facher Vergrößerung. Variabel verstellbare Zielfernrohre werden bei der Waffenkontrolle mit Aufkleber blockiert.
Mannschaftswertung
Gewertet werden die fünf besten Schützen eines Bezirkes. Die
Wandertrophäe muss dreimal gewonnen werden, ehe sie endgültig dem Siegerbezirk zugesprochen wird.
Preisverteilung um ca. 16.30 Uhr auf dem Festplatz in Taufers
Auskunft und weitere Infos erteilt der Landesschießreferent
Eduard von Dellemann unter der Tel. 339 22 65 275, auch auf
der Website des Südtiroler Jagdverbandes finden sich die Ausschreibung und die Anmeldeformulare zum Download:
www.jagdverband.it
Nachhaltige Energiesysteme, gesunde Wärme.
Qualität aus Deutschland
Betriebsfertige Feuerungsanlagen
Biomasseheizungen für Hackschnitzel und Pellets
Effiziente Holzhackmaschinen
Robuste Mobilhacker
Modernste Feuchtemessgeräte
Professioneller Service
Jahrzehntelange Erfahrung
Energie im Kreislauf der Natur
SAN-HELL GmbH P.-Mitterhofer-Str. 14, I-39025 Naturns, Südtirol, Tel. 0473 660 590, info@san-hell.com, www.san-hell.com
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
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jagderlebnis
Elchjagd in Alaska
Einmal in Alaska auf
Elchjagd; das war
schon als junger Mann
mein Traum, den ich
mir dann irgendwann
auch verwirklicht habe, und zwar gemeinsam mit meinen zwei
Kindern Christina und
Manfred.
Diese waren inzwischen 21
und 20 Jahre alt und genauso
begeistert wie ich von diesem
Land. Über ein Jagdreisebüro
in Österreich buchte ich dann
die Jagd. Also starteten wir
über den »großen Teich« zuerst nach Anchorage, der
größten Stadt in Alaska, wo
uns unser Guide Gerry Pahl
schon erwartete. Wir schauten nicht schlecht, als wir ihn
sahen: ein Mann mit ca. 130
kg und langem roten Bart,
halt ein typischer Amerikaner,
dachten wir. Nach einer netten Begrüßung brachte er uns
in unser Hotel, wo wir für eine Nacht unser Quartier hatten. Wir besprachen nur noch
das Wichtigste mit unserem
Jagdführer, denn nach einem
Flug von 14 Stunden waren
wir recht müde und wollten
nur noch schlafen.
Am nächsten Morgen, nach
dem sehr reichlichen amerikanischen Frühstück, holte uns
Gerry ab und es ging mit seinem Truck Richtung Chugach
mountains. Dort wartete bereits ein Wasserflugzeug auf
uns. Da diese kleinen Flieger
nur zwei Personen Platz bieten, waren zwei Flüge nötig.
Meine Tochter und ich waren
beim zweiten Flug an Bord.
Das wird ein Abenteuerurlaub, das spürte ich, als wir
die traumhaften Gletscher
überflogen und so viel unberührte wunderschöne Natur
56
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
sahen, dass man es einfach
nicht beschreiben kann. Es
war schon dunkel, als wir
dann nach ca. zwei Stunden
Flug landeten. Einige Jagdführer hatten am Ufer ein
großes Lagerfeuer angezündet, damit der Pilot wusste
wo landen. Nun ging es auf
Pferderücken weiter zum
Camp. Vier Guides ritten mit
uns. Wir waren nämlich die
erst Nacht im Hauptcamp, wo
sich immer alle sammeln.
Hauptcamp heißt, dass dort
alle in großen Zelten schlafen,
aber auch eine kleine Holzhütte war vorhanden, in welcher
ein altes Indianerehepaar für
alle kochte. Dies war alles in
der Wildnis, zwei Flugstunden
von der Zivilisation entfernt
und nur mit Funk an jedem
Abend mit der Außenwelt verbunden. Die Außencamps
wurden von hier aus jeden
Tag mit Nahrung beliefert,
mit einem Buschflugzeug, das
schon 40 Jahre alt war. Der
Pilot namens Brad musste
beim Fliegen mit der Hand die
linke Fensterscheibe zuhalten,
damit sie nicht aufging! Allein
schon einmal mit so einen Vehikel zu fliegen, war die Reise
wert, nicht zu reden vom Landeplatz. Jede einzelne Landung ist spannend, wir staunten nicht schlecht, in welchem
Gelände der Pilot die Landung
hinkriegte. In den Zelten hatten wir einen sogenannten
Alaskaofen, die ganze Nacht
musste abwechselnd einer von
uns aufstehen, um Holz nachzulegen. Denn die Nächte sind
wirklich eisig, aber in unseren
dicken Schlafsäcken war es
angenehm. Morgen für Morgen lag frischer Schnee, aber
das Wetter beruhigte sich
meist im Laufe des Vormittags. Eine sehr provisorische
Dusche und ein Plumpsklo
war unser Komfort. Aber hier
braucht es nicht mehr. Der Indianer namens Clim und seine
Frau kochten wirklich gut. Es
gab Elchfleisch, und sogar
Wildbret vom Schwarzbären
haben wir gegessen. Köstlich!
Nach dem Essen wurde, wie
soll es auch anders sein in
Alaska, Whisky getrunken.
Noch etwas möchte ich in
meiner Geschichte erwähnen:
Wir hatten in den zehn Tagen
das unglaubliche Glück, jede
Nacht bzw. jeden Abend das
Nordlicht zu sehen und das
Heulen der Wölfe zu hören.
Dieses Naturschauspiel zu erleben, ist einfach phänomenal.
Unser erster Jagdtag beginnt.
Die Gewehre, die man hier
ausleihen konnte, werden
kurz begutachtet, ein Probeschuss wird gemacht. Die
Pferde stehen schon gesattelt
und mit den wichtigsten Sachen beladen vor unserer
Holzhütte. Mitgenommen
werden ein kleines Zelt und
die nötigsten Nahrungsmittel,
für den Fall, dass das Flugzeug wegen schlechten Wetters mal nicht kommen könnte, weiters viel warme und
trockene Kleidung, Regensachen, Erste-Hilfe-Kästchen
usw.
So, die Gewehre nun in den
Sattel gesteckt und los ging’s.
Wir ritten den ganzen Tag
durch bewaldetes, teils mooriges Gelände, durch eine unberührte wunderschöne Wildnis
mit gewaltigen Gletschern, die
bis hinunter in die Täler reichen, und riesigen Flüssen.
Schon am ersten Tag sahen
wir einige Grizzlys, Schwarzbären, Kojoten, Steinadler
Einen Elchschaufler in der Wildnis Kanadas zu erlegen ist
für manchen Jäger ein Lebenstraum. Leonhard Wasserer
gönnte sich das Erlebnis.
jagderlebnis
Keine Menschenseele weit und breit. Wer hierher zum Jagen kommt, muss gut ausgerüstet sein.
und natürlich auch den Weißkopfseeadler, der als Wappentier des amerikanischen Kontinents gilt und deshalb sehr
streng geschützt wird. Es war
einfach unglaublich. Unsere
Jagdtage waren abwechslungsreich und vor allem oft
spannend, wenn wir uns an
ein Wild heranpirschten.
Langsam gewöhnten sich unsere Allerwertesten an das
viele Sitzen auf den Pferden.
Nachts wurde den Pferden eine Glocke umgehängt, als
Schutz vor den Bären, die
nachts nicht selten in der Nähe waren. Die Pferde werden
in diesem Fall unruhig, denn
sie wittern die Bären, sagte
man uns. Dann am fünften
Tag erblickten wir in einem
Flusstal einen starken Elchbullen und weiter oben noch einen. Es war ja auch September, also Brunftzeit für diese
Riesen. Unser Jagdführer versuchte mit Lockrufen einen
der Bullen heranzulocken. Das
gelang aber leider nicht. Anzupirschen war auch nicht
möglich, da es schon dunkel
wurde, und so mussten wir
zurück. Am nächten Jagdtag
sah ich dann gegen Abend
beim Heimkehren in der Nähe
unseres Zeltplatzes wieder einen starken Elchbullen. Wir
erkannten sofort, dass dies einer der Elche vom Flusstal
war. Schnell blieben wir mit
unseren Pferden stehen. Ich
sprang herunter und suchte
flink einen passenden Schussplatz. Mit einer Winchester
Kaliber 338 schoss ich. Beim
ersten Schuss kein Zeichnen!
Ein zweiter Schuss! Der Bulle
drehte sein Haupt zu uns, so
musste ich auch noch eine
dritten abgeben. Jetzt brach
er zusammen. Es waren alles
gezielte Schüsse, aber in der
Brunftzeit verträgt so ein
starkes Tier eben mehr. Ich
war glücklich und natürlich
aufgeregt, als wir zu dem erlegten Elch gingen. Vor mir
lag ein gewaltiger Bulle mit
einem riesigen Geweih und ca.
800 kg Gewicht. Allein das
Geweih wog über 30 kg.
Mein Sohn Manfred und ich
brachen den Bullen noch auf,
mussten dann aber alles so
liegen lassen, denn es wurde
Nacht. Nachts sollte man nicht
so einfach ohne Zelt und Feuer in der Wildnis sein. Also
gingen wir zurück in unser
Zelt und feierten schon mal
ausreichend mit Whisky unseren Jagderfolg. Am nächsten
Morgen hatte dann auch Manfred das Glück, und er erlegte
einen etwas kleineren Elchbullen. Nun hatten wir den ganzen Tag zu tun, die Elche zu
zerlegen und auf die Pferde
zu packen. Am vorletzten Tag
gelang es mir dann auch noch,
einen Wolf zu erlegen. Da diese Tiere sehr scheu sind, ist
dies nicht so einfach.
Meine Tochter Christina blieb
in diesen zehn Jagdtagen im
Hauptcamp bei dem IndianerEhepaar, den anderen Guides
und dem Piloten, sie wurden
dreimal von einem Schwarzbären »besucht«. Sie hatte
das große Glück, zwei- bis
dreimal täglich mit dem
Buschflieger auf den Lebens-
mitteltransporten in alle Außencamps mitfliegen zu können. Sie sah natürlich viel
Wild, denn Brad flog sie zu jeder Dallschafherde, die sie sahen, oder an jeden Grizzly heran, den sie erspähen konnten, um unzählige Fotos
machen zu können. Einmal,
als mein Jagdführer Cliff Geburtstag hatte, kam der Flieger mit einer im Camp gebackenen Torte an und landete
direkt in einem Flussbett, wo
das Wasser und der Dreck nur
so spritzten. Christina fand
das als das i-Tüpfelchen von
all ihren tollen Flügen.
Diese Jagdreise war für alle
von uns ein wahnsinnig tolles
Erlebnis, und ich kann nur jedem Naturliebhaber eine Reise nach Alaska empfehlen.
Leonhard Wasserer
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
57
sport
Kälte, Schneefall, strahlende Gesichter
Das Jagdrevier Prags
lud alle Jägerinnen
und Jäger Südtirols
am Samstag, den
11. Februar 2012 zum
Wintersporttag ins
Pragsertal herzlich ein.
Das Wetter zeigte sich zwar
nicht von seiner besten Seite,
doch bekanntlich gibt es ja
nur schlechte Kleidung, kein
schlechtes Wetter.
Wie bereits zur Tradition geworden, haben sich die Wintersportler der Südtiroler Jägerschaft in Jagdbekleidung
gemessen, dies gibt dieser
Veranstaltung sicherlich ein
besonderes Flair.
Revierleiter Günther
Schwingshackl mit seinem
Team machte die Veranstaltung zu einem wirklich gelungenen Event. Er bot den Teilnehmern faire Wettbewerbe,
vorzügliche Verköstigung und
optimale Voraussetzung für
geselliges Beisammensein. Dafür sei ihm und seinem Team
herzlichst gedankt.
Die Tagesbestzeiten holten
sich im Ski Alpin der Sarner
Eduard Weger, im Rodeln Harald Wild vom Revier Wiesen
und im Aufstieg Helmut
Hochrainer vom Revier Brenner.
Die Mannschaftswertung ergab sich aus jeweils dem
schnellsten in Ski Alpin, Rodeln und Aufstieg pro Revier.
In der Mannschaftswertung
war das Revier St.Martin
Gsies nicht zu schlagen, dicht
gefolgt vom Revier Brenner
an zweiter Stelle und dem Revier Sarntal an dritter Stelle.
Die gesamte Ergebnisliste findet sich auf unserer Website
zum Download: www.jagdverband.it/de/aktuelles/landeswintersporttag-der-südtiroler-jägerschaft-in-prags/54194.html
Austragung des
nächsten Landeswintersporttages
Reviere, welche Interesse an
der Austragung des nächsten
Wintersporttages haben,
möchten sich bitte innerhalb
Juli 2012 beim Südtiroler
Jagdverband melden.
Moderator Alex Ploner (links) und der Revierleiter von
Prags Günther Schwingshackl
Fotos: Eduard Weger
58
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
Ergebnisse
Ski Alpin
Jägerinnen:
1. Antonia Bergmeister (Vintl)
2. Petra Thaler (Schenna)
3. Paula Brugger (Sarntal)
Jäger 1942 und älter:
1. Helmut Stecher (Graun)
2. Hans Mair (Schenna)
3. Hermann Hellweger (Toblach)
Jäger 1943 – 1948:
1. Pasquale Colella (Bruneck)
2. Albert Kammerer (Kiens)
3. Erich Weissteiner (Pfunders)
Jäger 1949 – 1953:
1. Sepp Trojer (Vierschach)
2. Herbert Pezzedi (Corvara)
3. Hartmann Hintner
(St. Magdalena Gsies)
Jäger 1954 – 1958:
1. Wilfried Hofer (Wiesen)
2. Josef Plattner (Brenner
3. Peter Pörnbacher (Olang)
Jäger 1959 – 1963:
1. Martin Lerchner (Kiens)
2. Dieter Prugger (Olang)
3. Robert Daporta (Villnöss)
Jäger 1964 – 1968:
1. Klaus Obrist (Feldthurns)
2. Hubert Peer (Mals)
3. Ulrich Gamper (Ulten)
Jäger 1969 – 1973:
1. Eduard Weger (Sarntal)
2. Oswald Schranzhofer (St.
Martin Gsies)
3. Ernst Bergmeister (Pfunders)
Jäger 1974 – 1978
1. Ulrich Patscheider (Graun)
2. Reinhard Brugger
(St. Martin Gsies)
3. Michael Falk (Terenten)
Jäger 1979 und jünger:
1. Alexander Zöschg (Ulten)
2. Stefan Schwingshackl (Prags)
3. Alexander Mayr (Pfunders)
Rodeln
Jägerinnen:
1. Martina Premstaller (Sarntal)
2. Mathilde Thaler (Sarntal)
3. Rosa Kemenater (Sarntal)
Jäger 1948 und älter:
1. Erich Mair am Tinkhof
(Mühlwald)
2. Erich Oberarzbacher (Pichl
in Gsies)
sport
3. Siegfried Winding (Terenten)
Jäger 1949 – 1958:
1. Hermann Rubatscher
(Wengen)
2. Bartl Thaler (Sarntal)
3. Oswald Mair (Schenna)
Aufstieg
Jägerinnen:
1. Walburga Rienzner (Toblach)
2. Maria Lechner (Pfalzen)
3. Nadia Wieser Pixner (Moos
in Passeier)
Jäger 1959 – 1963:
1. Josef Engl (Kiens)
2. Franz Craffonara (Welschellen)
3. Gottfried Thaler (Brenner)
Jäger 1963 und älter:
1. Ernst Schwingshackl
(St.Martin Gsies)
2. Bernhard Gitzl (Taisten)
3. Anton Ploner (Moos in Passeier)
Jäger 1964 – 1973:
1. Harald Wild (Wiesen)
2. Alois Georg Neumair
(Pfunders)
3. Johann Premstaller (Sarntal)
Jäger 1964 – 1973:
1. Helmut Hochrainer (Brenner)
2. Filipp Unterpertinger
(Terenten)
3. Egon Kargruber (Taisten)
Jäger 1974 und jünger:
1. Mainrad Obergolser
(Pfunders)
2. Hubert Unterweger (Sarntal)
3. Karl Fischnaller (Villnöss)
Jäger 1974 und jünger:
1. Andreas Nestl (Sterzing)
2. Ulrich Raffl (St. Leonhard
in Passeier)
3. Robert Laner (Gais)
Hoflieferant des
Schwedischen Königshauses
Fjällräven Jagdbekleidung
in Südtirol:
Auer – BIGNAMI
Bruneck – BELLIGOLI
Marling – JAWAG
Toblach - ALPENFUCHS
Vahrn – PARSCHALK
Import für Italien:
Fenix Outdoor Italia - Tel: 0472-767201
www.fjallraven.it
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
59
sport
29. Jägerrodeln in Jaufental
Am 12. Februar wurde das
traditionelle »Jägerrodeln mit
Luftgewehrschießen auf der
Strecke« auf der Rodelbahn
Waldeben im Jaufental ausgetragen. Dieses wohl traditionsreichste und als originell
bekannte Jägerrodeln ist
mittlerweile fester Bestandteil
im Terminkalender vieler Jägerinnen und Jäger unseres
Landes geworden. Bereits bei
Tagesanbruch konnten die
ersten der rund 130 angemeldeten Teilnehmer im weidmännisch geschmückten Vereinshaus von Jaufental willkommen geheißen werden.
Die auf der Bühne zur Schau
gestellten exklusiven Siegertrophäen und Jagdmotivmalereien rüttelten die Kampfgeister endgültig wach. Die einwandfreie Organisation des
hiesigen Sportvereins erlaubte
den planmäßigen Start. Die
Teilnehmer fanden eine bestens präparierte und gesicherte Piste vor. Am Schießstand
auf der Stecke warteten die
bereits schussbereiten Gewehre. Nach dem Schießen sprangen die Rennläufer akroba-
tisch auf die in Startposition
gerichteten Schlitten und rasten Richtung Ziel weiter. Dort
angekommen, löste sich die
Rennspannung, und der Pulsschlag normalisierte sich wieder. Unmittelbar nach Abschluss des Rennens wurden
die Renn- und Schussergebnisse ausgewertet. Die Rennläufer stärkten sich in der
Zwischenzeit mit köstlichem
Hirschgulasch und Knödeln im
Vereinshaus und übten sich in
der verbleibenden Zeit im Jägerlatein, Witze Erzählen, gemütlichem Kartenspiel und
versuchten noch die verbliebenen Lotterielose zu erhaschen.
Die Jagdhornbläsergruppe
Jaufental erfreute die Anwesenden zwischendurch mit
lauschiger Jagdmusik. Pünktlich um 15 Uhr begrüßte der
Revierleiter alle Anwesenden
und Ehrengäste. Blumen für
alle Teilnehmerinnen und die
exklusiven handgeschnitzten
Gamstrophäen erfreuten die
Siegerherzen bei der anschließenden Preisverteilung. Nach
der Ziehung der Preise unter
den Startnummern und der
Die glücklichen Gewinnerinnen der Jägerinnen 1. Mathilde
Thaler (Sarntal), 2. Antonia Bergmeister (Vintl), 3. Irma
Wieser Siller (Jaufental), 4. Martina Locher (Sarntal)
Unser ältester und treuester Teilnehmer Franz Robatscher
1931 (Tiers), Meinhard Steiner aus Mühlwald (Tagesbestzeit) und Mathilde Thaler für das am stärksten vertretene
Jagdrevier Sarntal
Die Mannschaftssieger des starken Jagdrevier Sarntal mit
Hubert Unterweger, Bartl Thaler und Jakob Stauder
60
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
großen Lotterie mit Wildabschüssen, Gutscheinen und
vielen wertvollen Sachpreisen
wurden die Sieger und Gewinner gebührend gefeiert. Ein
besonders Weidmannsheil
geht an die Sieger der Wandertrophäe des Jagdreviers
Sarntal. Dem heiligen Hubertus sei Dank für die unfallfreie
und rundum gelungene Ver-
anstaltung.
Wir möchten uns bei allen Revieren und Teilnehmern herzlich bedanken und hoffen auf
ein Wiedersehen beim großen
30-jährigen Jubiläumsrodeln
am Samstag, den 2. Februar
2013.
Im Namen der Jägerschaft
von Jaufental Weidmannsheil
und einen guten Anblick 2012
jägerinnen
Jägerinnentreffen 2012
Die Jägerinnen des Bezirkes Meran laden ganz
herzlich zum traditionellen Jägerinnentreffen
am Sonntag, 8. Juli 2012 ins Ultental ein!
• Empfang mit Frühschoppen im malerischen Bergort St. Moritz um 8.30 Uhr
• Heilige Messe im idyllischen Hügelkirchlein zu St. Moritz um
10 Uhr
• Gemütliche Wanderung (auch Fahrgelegenheit) und anschließendes kameradschaftliches Beisammensein auf Breiteben,
mit kulinarischen Genüssen und musikalischem, unterhaltsamen Programm am Nachmittag
Die offizielle Einladung mit detaillierter Programm- und Anfahrtsbeschreibung folgt.
Nähere Informationen erteilt Frau Walburga Staffler, Tel. 0473
795398 oder 347 4204445
Alle aktiven und auch nicht aktiven Jägerinnen sind willkommen!
jagdhornbläser
»Alles Horn«
Es war schon ein gelungenes
Konzert, und die vielen Zuschauer waren nicht nur zufrieden, sie waren regelrecht
begeistert. Unter dem Motto
»Alles Horn« fand heuer zum
zweiten Mal ein Bläserkonzert
am Festplatz von Lana statt.
Als Veranstalter zeichneten
die Jagdhornbläservereinigung und der Verkehrsverein
Lana und Umgebung verantwortlich. Die Idee stammt
vom im vergangenen Jahr
verstorbenen Obmann der
Vereinigung, Robert Mair.
Dem Ausschuss der Südtiroler
Jagdhornbläservereinigung
war es ein Anliegen diese Veranstaltung in seinem Gedenken zu wiederholen. Zum Einsatz kamen sieben Jagdhornbläsergruppen aus dem
Gadertal, aus Mals, Matsch,
Graun, Naturns, Schenna und
Lana. Sie boten ein ansprechendes und abwechslungsreiches Programm, das den
vielen Besuchern einen Einblick in Südtirols kulturelle
Jagdszene gestattete. Nicht
nur ein musikalischer Genuss,
sondern auch ein optischer
Hingucker waren die Sarner
Alphornbläser, und mit Begeisterung wurden auch die
Einlagen des Hornquartetts
der Musikkapelle St.Pauls/Eppan und des Hornensembles
der sechs Schülerinnen der
Musikschule Lana aufgenommen. So spannte sich der musikalische Bogen von traditionellen Stücken aus dem jagdli-
chen und alpenländischen Bereich bis hin zu klassischen
und modernen Hörnerklängen. Stehenden Applaus erhielten die Jagdhornbläser, als
sie abschließend gemeinsam
den »Tiroler Jägermarsch«
und die Volksweise »Auf auf
zum fröhlichen Jagen« für
das Publikum zum Besten gaben. Es war Südtirols Landesjagdhornmeister Pio Pescoller, der dabei den Taktstock
führte. Bei einer kräftigen
Brettlmarende, zusammengestellt aus allerlei »Guetigkeiten« aus der Wildküche der
St. Pankrazer Jagdhornbläsergruppe, wurde anschließend noch lange gemütlich
geplaudert und gesungen. In
Einem waren sich die Veranstalter und alle Anwesenden
einig: Diese Veranstaltung
sollte in Zukunft zur Tradition
werden.
Paula Brugger
Foto: Lotte Eisenstecken
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
61
wildküche
Eintopf mit Wildfleisch
Ein Tipp von Hans Engl aus Terenten
Eintöpfe sind regionale Gerichte und werden oft auch »Omas
Küche« zugesprochen
oder sogar als ArmeLeute-Essen abgetan.
Man findet sie nahezu
auf der ganzen Welt.
Als bekannteste Beispiele bei
uns kennen wir die Bauerngerstesuppe, die Gulaschsuppe, die italienische Gemüsesuppe und viele mehr. Einige
haben sogar die Aufnahme in
die klassische Küche geschafft
und man kennt sie auf der
ganzen Welt; wie z. B. die
Marseiller Fischsuppe die
»Bouillabesse«, die russische
Rotrübensuppe »Borschtsch«
oder der irische Hammeleintopf »Irish Stew«, um nur einige zu nennen.
Die Zutaten der Eintöpfe unterliegen im Grunde keiner
genauen Zusammensetzung,
sie bestehen aus Produkten,
welche die Region und die
Jahreszeit gerade hergeben,
wobei persönlichen Vorlieben
Raum gegeben wird. Insider
wissen, dass Eintöpfe am
nächsten Tag bzw. aufgewärmt noch besser schmecken. Auf jeden Fall werden
Fleisch, Gemüse, Kräuter und
Gewürze mit viel Flüssigkeit
zusammen verkocht bzw. geschmort. Das Fleisch kann von
Rind, Schwein, Schaf, Ziege,
Huhn, Kaninchen, Wild oder
Wildgeflügel stammen. Geräuchertes oder Würste der genannten Sorten können verwendet werden. Durchwachsene Fleischteile (unedle Teile)
oder Teile mit Knochen, die
sich im Rohzustand nicht sauber ausbeinen lassen, eignen
sich am besten. Sie bringen
viel Geschmack in das Gericht
und lassen sich im gekochten
Zustand sauber vom Knochen
lösen.
Wichtig ist, dass die Zutaten
mit der kürzeren Garzeit später oder nach und nach dazu-
gegeben werden z. B. Hülsenfrüchte, Fleisch, Karotten zuerst, Kartoffeln oder Zucchini
zuletzt.
Befolgt man einige Grundregeln, ist die Zubereitung von
Eintöpfen relativ einfach. Man
braucht nur ein Kochgeschirr
und könnte das Gericht recht
originell auch auf einem offenen Feuer zubereiten, ein
Schnellkochtopf verkürzt die
Kochzeit auf etwa ein Drittel.
Das Geschirr sollte groß genug gewählt werden.
Zuerst das Fleisch mit etwas
Fett und Zwiebel anbraten,
evtl. auch das harte Gemüse
wie Karotten, dann mit einem
passenden Wein ablöschen,
diesen verdunsten lassen, mit
soviel Wasser aufgießen, bis
das Gargut bedeckt ist, und
dann zum Kochen bringen.
Weitere Zutaten wie Geschmacksträger und Gewürze,
je nach Kochdauer, werden
nach und nach dazugegeben.
Kräuter sollten erst in den
letzten 10 Minuten beigege-
ben werden, da sich sonst ihre Aromen verflüchtigen bzw.
im Raum verpuffen. Das Gericht sollte nicht sprudelnd
kochen sondern leicht sieden,
da sonst die Flüssigkeit unappetitlich trüb wird. Während
der Kochzeit sollten der
Schaum und das Fett an der
Oberfläche mehrmals abgeschöpft werden. Bei Bedarf
etwas Flüssigkeit nachgießen,
beliebig abschmecken oder
nachwürzen und heiß servieren.
Nachfolgend ein klassisches
Beispiel; das Rezept aus der
französischen Bretagne: Cassoulet (sprich Kassolee).
Cassoulet vom Wild (Wild-Eintopf)
Für 6 Personen
Zutaten
Fleisch: 500 g Wildschweinschulter
500 g Hirschschulter
200 g Wildsalami
1 St. Wildkaminwurze
Gemüse: 500 g Karotten und 200 g Selleriestange, geschält,
beides in fingerdicke Stäbchen geschnitten
250 g kleine Zwiebeln (Schalotten oder Perlzwiebel)
250 g weiße Bohnen, getrocknet
Gemüsebündel:
½ Karotte, Knollen- und Stangensellerie, Lauch
Gewürzsäckchen:
3 Gewürznelken, 3 Wacholderbeeren, Thymian, Rosmarin, Lorbeer
Weiteres: Öl zum Anbraten, 1/8 l Weißwein zum Ablöschen
1 EL geschnittene Petersilie zum Bestreuen
Bohnen über Nacht einweichen, dann kochen. Das Fleisch in
große Würfel schneiden, in einem Schmortopf mit etwas Fett
rundum goldbraun anbraten.
62
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
Die Würste in dicke Scheiben schneiden, zusammen mit dem
Gemüse zum Fleisch geben und etwas anziehen lassen.
Überschüssiges Fett abschütten.
Mit Weißwein ablöschen, mit Wasser oder Suppe (oder dem
Bohnenwasser) aufgießen, bis das Gargut knapp bedeckt ist,
Gemüsebündel und Gewürzsäckchen dazugeben und salzen,
Gut zugedeckt im Rohr bei 180°C etwa 1 ½ Stunden garen.
Dieses Gericht wird in tiefen Tellern mit Sud und mit Petersilie
bestreut angerichtet, dazu serviert man knusprig geröstete
Brotscheiben oder ein kräftiges Bauernbrot.
Herzlichen
Glückwunsch!
Name
Revier
90 Jahre
Carlo Ben
Lajen
89 Jahre
Georg Eisenstecken
Enzo Kier
Anton Perkmann
Mario Todesca
Feldthurns
Altrei
Mölten
Neumarkt
88 Jahre
Matthias Breitenberger Kastelbell,
Schluderns
Franz Egger
Hafling
Anton Stieger
Schlanders
Johann Zuech
Lana
87 Jahre
Heinrich Freiberger
Michael Messner
Terenten
Antholz
86 Jahre
Johann Astner
Josef Firler
Angelo Frigerio
Walter Ghedini
Konrad Gruber
Josef Klotz
Alois Köhl
Adolf Neuhauser
Antonio Pizzarello
Prettau
Stilfes
Elzenbaum, Stilfes
Bozen
Latsch
Laas
Deutschnofen
Mölten
Bozen
85 Jahre
Albert Amorth
Jakob Gruber
Peter Gruber
Matthias Ladurner
Ernst Zemmer
St. Martin in Pass.
St. Johann/Ahrntal
Luttach, St. Johann
Riffian
Kastelruth
84 Jahre
Oswald Adami
Josef Egger
Hermann Klotz
Walter Locher
Pius Mair
Vigil Obwegs
Anton Pircher
Johann Rofner
Anton Stoll
Ludwig Wiedenhofer
Taufers
St. Leonhard in Pass.
Ratschings
Sarntal
Mühlbach
Enneberg
Sarntal
Terenten
Taisten
Welschnofen
83 Jahre
Johann Dorigo
Alois Frei
Luis Gapp
Rudolf Holzner
Max Karlegger
Josef Lambacher
Wilhelm Nairz
Johann Oberhammer
Peter Parth
Gottfried Planer
Johann Rainalter
Josef Rieper
Ludwig Santifaller
Franz Sparer
George Carl Tinzl
Alfons Walcher
Pfalzen
St. Pankraz
Naturns
Ulten
St. Leonhard in Pass.
Sexten
Proveis
Taisten
Laas
Eppan, Kastelruth
Schluderns
Terenten
Bruneck
Ulten
Pfalzen
Eppan
reviere
bezirke
In den Monaten Februar, März, April, Mai und Juni
wurden 172 Jäger 70, 75, 80 und mehr Jahre alt.
82 Jahre
Giovanni Bartesaghi
Josef Brunner
Gian Carlo Cattoi
Simon Fink
Ernst Frenes
Johann Hofer
Johann Kammerer
Josef Klammer
Otto Kofler
Franz Mair
Robert Paris
Fabio Rella
Jaufental
Brenner
St. Andrä
Klausen
Lüsen, St. Andrä
Marling
St. Lorenzen
St. Peter/Ahrntal
Kurtatsch
Schenna
Naturns, Ulten
Lüsen, Natz-Schabs
81 Jahre
Albuin Burger
Antonio Cestari
Franz Eller
Erwin Lanziner
Franz Lintner
Anton Mair
Ludwig March
Anton Messner
Erhard Nicolussi
David Oberrauch
Anton Pfeifer
Josef Ploner
Franz Robatscher
Bruno Rossi
Johann Spitaler
Adolf Unterkircher
Ratschings
Auer
Algund
Ritten
Jenesien
Wiesen
Terlan
Villnöss
Bozen
Klausen
Leifers
Innichen
Tiers
Salurn
Obermais, Ulten
Pfunders
80 Jahre
Gino Bresciani
Johann Brunner
Josef Carlini
Josef Costa
Bruno Degasperi
Josef Feichter
Franco Fraccaroli
Zeno Giacomuzzi
Lajen
Moos in Passeier
Kurtatsch
Kiens
Obermais
St. Lorenzen
Glurns
Brixen, Pfeffersberg, St. Andrä
Alois Holzer
Kematen
Alfons Huber
Prags
Agostino Iobstraibizer Bruneck
Matthias Klotzner
Untermais
Armin Ladurner
St. Pankraz
Edoardo Lintner
Mühlbach, Ritten,
Natz-Schabs
Josef Neumair
Pfunders
Gustav Oberhammer Innichen
Franz Pfitscher
Truden
Anton Pichler
Deutschnofen
Josef Ploner
Aldein
Josef Prader
Mühlbach, Vahrn,
Villnöss
Anton Thanei
Mals
Luciano Turini
Aldein
Rudolf Unterholzner Ulten
Adolf Untersteiner
Latsch
Erich Wurmböck
Innichen
75 Jahre
Federico Alfreider
Albert Fischer
Josef Geiser
Josef Gorfer
Josef Gruber
Corvara
St. Andrä
St. Felix
Kastelbell
Aldein
Alois Gumpold
Christian Hellweger
Eduard Hofer
Josef Hofer
Luis Innerebner
Alois Knolseisen
Mainrad Ladurner
Anton Lanzinger
Erhard Lösch
Anton Mair
Franz Mair
Alois Mur
Ernst Pahl
Franz Parth
Italo Piasentin
Albert Schiefer
Franz Schiefer
Josef Michael Schuster
Christof Thaler
Alois Weissensteiner
Rudolf Wierer
Paolo Wieser
St. Leonhard in Pass.
St. Lorenzen
St. Leonhard in Pass.
St. Peter in Ahrntal
Sarntal
Tiers
Kastelbell
Sexten
Ulten
St. Lorenzen
Wiesen
Ritten
Prags
Laas
Bozen
St. Leonhard in Pass.
Sterzing
Ober- u. Untermais
Sarntal
Sarntal
Kiens
Abtei
70 Jahre
Alois Ainhauser
Elzenbaum,
Jaufental, Sterzing
Josef Alber
Hafling
Georg Ausserhofer
Luttach
Giancarlo Bonometti Bozen
Hermann Braunhofer Ridnaun
Dietmar Bregenzer
Ritten
Mario Burattin
Eppan
Giuliano Chemelli
Bozen
Eduard Cicolini
Lana
Giorgio Dal Savio
Eppan
Felix Denicolò
Wolkenstein
Claudio Eccher
Bruneck
Albin Eder
Prettau
Anton Engl
Terenten
Helmut Gräber
Montal
Hubert Haselrieder
Pfitsch
Adolf Hellweger
St. Lorenzen
Hermann Hellweger Toblach
Erich Hernegger
Kiens
Martha Holzer Pratzner
Naturns
Josef Kammerlander Bruneck
Gottfried Kaserer
Latsch
Alois Klapfer
Pfalzen
Anton Kofler
Marling
Hubert Kofler
Eppan
Karl Mark
Margreid
Josef Messner
Pfitsch, Ratschings,
Terlan
Walter Messner
St. Ulrich
Hermann Niederbrunner Mühlwald
Josef Obexer
Villnöss
Dante Piccini
Brixen
Oswald Plattner
Deutschnofen
Josef Prenn
Mühlwald
Alfred Raffaelli
Branzoll
Josef Schenk
Lajen
Christoph Schuster
Schlanders
Franz Seeber
Gais
Adriano Tisi
Tiers
Beniamin Trafojer
St. Pankraz
Gottfried Tschaffert Wengen
Meinhard Walder
Latsch
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
63
reviere
bezirke
Bezirk Bozen
Revier Deutschnofen
Hirschjäger 2011
Alljährlich werden bei der
Vollversammlung des Jagdrevieres Deutschnofen die Trophäen abgegeben. So auch bei
der diesjährigen Versammlung
am 12. Februar 2012.
Zum ersten Mal wurden im
vergangenen Jahr im Revier
16 Trophäenhirsche zum Abschuss freigegeben. Im Zeitraum von zwanzig Tagen
wurden 17 Stück erlegt! Und
auch jeder einzelne Abschuss
wurde gebührend gefeiert.
Sehr erfreulich dabei ist, dass
Alt-und Jungjäger gleichermaßen erfolgreich waren. Mit
diesen Aussichten wünschen
wir unseren Jagdkameraden
auch heuer wieder viele schöne Stunden im Revier, guten
Anblick und Weidmannsheil!
gamo geboren und bereits in
seinm ersten Lebensjahr übersiedelten seine Eltern nach
Bozen, wo er dann auch sein
ganzes Leben verbrachte.
1959 heiratete er seine Frau
Ernestina, aus dieser Ehe ging
die Tochter Kathrin hervor.
Seit 1971, also genau seit 40
Jahren, geht Herbert im Revier Jenesien auf die Jagd,
zehn Jahre lang, von 1975
bis 1984, war er zudem als
Rechnungsprüfer tätig.
Gern fährt Herbert zum Gasthof Locher, wo er mit seinen
Jagdkollegen ein »Ratscherle«
machen kann und vor dem
Heimfahren beim »Friedl«
noch auf ein letztes Schnapserl vorbeischaut.
Neben der Jagd liebt Herbert
auch das Reisen. Er hat alle
Kontinente dieser Erde schon
des Öfteren bereist.
2011 gelang ihm trotz angeschlagener Gesundheit noch
ein guter Rehbockabschuss.
Deine Jagdkameraden, deine
Frau Ernestine und Tochter
mit Enkelin wünschen dir
noch viele schöne Jagdtage,
aber vor allem, dass es gesundheitlich wieder aufwärts
gehen möge.
Weidmannsheil!
Revier Flaas Afing
Besonderes Glück
Besonderes Glück hatten Vater und Sohn Karl und Egon
Thurner am 10. September
2011. Morgens konnte der
Vater einen guten Hirsch erlegen. Und im Laufe des Vormittags konnte auch der Sohn
Egon einen weiteren Hirsch
erlegen, beide in Oberplatt
Berg.
Zu den nicht alltäglichen Abschüssen ein herzliches Weidmannsheil.
Die Revierleitung
Revier Jenesien
80. Geburtstag
Am 9. Dezember 2011 feierte
unser Jagdkollege Herbert
Peroni seien 80. Geburtstag.
Herbert wurde 1931 in Ber-
Fasanerie, privat, in Nordkroatien
mit 15 ha Land und adäquaten Betriebsstätten
zu verkaufen. Info: Tel. +43(0)664 2548620
64
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
reviere
bezirke
Bezirk Brixen
Revier Villnöss
Eröffnung des Jagdhauses
Revierleiter Peter Rabensteiner
Von links: Monika Puner, Bürgermeister Robert Messner,
Landeshauptmann Luis Durnwalder, Hubert Kritzinger,
Revierleiter Peter Rabensteiner und Paul Pernthaler
Ein gelungenes Fest zur Einweihung des neuen Jagdhauses im Revier Villnöss gab es
kürzlich in St. Magdalena, wo
sich das neugebaute Jagdhaus
der Villnösser Jägerschaft befindet. Mit viel Freude und
auch ein bisschen Stolz traf
man sich fast vollzählig vor
dem schmucken Gebäude,
dessen Notwendigkeit bereits
vor mehr als zehn Jahren erkannt wurde und dessen Realisierung im Jahr 2011 nach
dreijähriger Bauphase fertiggestellt wurde.
Revierleiter Peter Rabensteiner schilderte in seiner Ansprache kurz die Entstehungsgeschichte des Jagdhauses
von den ersten Planungen vor
über zehn Jahren und den darauffolgenden Versuchen, einen geeigneten Standort zu
finden, bis zur Fertigstellung.
Im Jahr 2008 wurde dem Revier Villnöss schließlich von
der Gemeinde ein passendes
Grundstück zugewiesen. Im
Jahr 2009 hat der neu gewählte Revierausschuss mit
der Planung und Realisierung
begonnen, mit zwei klaren
Grundsätzen: Abschluss der
Bauarbeiten innerhalb der Periode des Ausschusses und
Abschluss der Bauarbeiten mit
positivem Kassastand.
Die belegten Gesamtkosten
wurden zum Großteil durch
das Jagdrevier selbst und mittels eines außerordentlichen
Sonderbeitrages der Villnösser Jäger getragen, die sich
auch aktiv in unermüdlicher
Art und Weise am Bau beteiligten. Der Rest kam aus Beiträgen der öffentlichen Hand.
Im November 2011 war es
dann soweit: Der Pfarrer von
Villnöss Hochw. Paul Faller
segnete das Gebäude in Anwesenheit von Landeshauptmann Luis Durnwalder, dem
Bürgermeister Robert Messner, dem Kommandanten der
Carabinieristation Villnöss Vito Gemmiti, den Revierleitern
der Nachbarreviere und der
Jägerschaft von Villnöss. Besonders das Mitwirken der
Aferer Jagdhornbläser hat
sehr zum guten Gelingen der
Einweihungsfeier beigetragen.
Luis Durnwalder lobte in seiner Ansprache den großen
Einsatz des Revierausschusses
und der Villnösser Jäger, ohne deren persönlichen Einsatz
solche Reviereinrichtungen
gar nicht möglich seien.
Mehrmals betonte er die
Wichtigkeit solcher Einrichtungen im Hinblick auf hochwertiges und gesundes Wildbret. Des Weiteren wünschte
er dem Revier Villnöss viel
Freude mit dem neuen Jagdhaus und dass die Kameradschaft stets im Vordergrund
stehe. Anschließend begaben
sich die Jäger in die nahegelegene Feuerwehrhalle um bei
der Hubertusfeier den überaus freudigen Tag ausklingen
zu lassen. Die Revierleitung
Bezirk Bruneck
Revier Enneberg
Abschuss zum Jubiläum
Dem rüstigen Hermann Kastlunger möchten wir etwas
verspätet zu seinen 70. Geburtstag und zu seinen 45
Jahren als Jäger gratulieren.
Dem Hermann gelang im Vor-
jahr zum Jubiläum ein wunderbarer Abschuss eines Berghirsches, der ausgiebig gefeiert wurde.
Die Jagdkameraden
aus St. Vigil in Enneberg
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
65
reviere
bezirke
Revier Gais
Revier St. Leonhard
Ehrungen
Unser Ausflug
mit den Jägern
Peter Oberschmid ist seit 60
Jahren Jäger und langjähriges
Ausschussmitglied, und Karl
Renzler ist seit bereits 40
Jahren Kassier und Schriftführer im Jagdrevier Gais. Bei
der Vollversammlung am 8.
März 2012 wurden sie aus
diesem Anlass besonders gefeiert. Als Dank wurde ihnen
ein Geschenkskorb überreicht.
Gleichzeitig wurde dem Revierleiter Josef Kronbichler
als Anerkennung und Dank
für die geleistete Arbeit als
langjähriger Revierleiter (30
Jahre) in Gais von einer kleinen Gruppe von Jägern eine
Holzschnitzfigur überreicht.
Ein kräftiges Weidmannsheil
wünscht die Jägerschaft von
Gais.
Die Geehrten Karl Renzler, Josef Kronbichler und Peter
Oberschmid (die ersten drei von rechts)
Bezirk Meran
Revier St. Felix
Hubertusbildstöckl
Im Revier St. Felix wurde im
letzten Jahr im Herbst ein
Hubertusbildstöckchen neu
errichtet. Die Initiative ging
auf Martin Kofler zurück, die
Arbeiten wurden gemeinsam
mit den Jägern des Reviers
66
JÄGER
ZEITUNG
3/2012
durchgeführt. Die feierliche
Einweihung nahm Pfarrer Roland Maier am 29.10.2011
vor, dazu fanden sich viele Jäger und auch deren Familien
und Freunde ein.
A. Bertagnolli
Die 5A und 5B der Grundschule St .Leonhard trafen
sich am Samstag, dem 19.
Mai mit ihren Lehrpersonen,
einigen Eltern, den Jägern
und der Revierleiterin Helga
Moosmair um halb sieben Uhr
an der Bushaltestelle. Sobald
alle da waren, fuhren wir mit
Privatautos zum Parkplatz
vor der Fartleiser Brücke. Wir
wanderten beschwingt los
und nach ca. einer halben
Stunde machten wir eine kleine Pause. Die Jäger bauten
ihre Fernrohre auf und suchten die Landschaft um uns herum nach Wildtieren ab. Nach
einer Weile entdeckte der Jäger Andreas einen Steinadler,
der auf einem der Berggipfel
thronte. Ein anderer fand eine
Gämse, die im Wald umherlief. Als wir die Tiere eine
Weile beobachtet hatten,
packten wir wieder alles zusammen und wanderten weiter. Auf dem Weg zur Almhütte kamen wir an einem alten Stall vorbei, in dem wir
viele Truthennen und Truthähne sahen. Auf einem Hügel
etwas oberhalb der Fartleiser
Alm bot sich wieder die Gelegenheit Wild zu beobachten,
wie z.B. eine Gämsenfamilie,
die in den Felsen herumturnte. Ein Jäger hatte Mitleid mit
den frierenden Muttis und
Lehrerinnen. So zündeten wir
gemeinsam ein riesiges Lagerfeuer an. Wir Buben trugen
eifrig Holz zusammen. Das
war für alle eine Riesengaudi!
Als das Feuer erloschen war,
gingen wir zur Alm zurück.
Dort warteten bereits die
Förster mit zwei Luftgewehren auf uns. Beim Schießwettbewerb traten Buben und
Mädchen getrennt an. Zuerst
erklärte uns der Förster, wie
wir mit dem Gewehr umgehen sollten, wie das Zielen
geht und dass der Abzug nur
wenig Druck erfordert.
Nach dem Schießen grillten
uns die Jäger noch Wildfleisch, es schmeckte köstlich!
Als das Grillen fertig war, gab
es noch eine Preisverteilung,
die ersten drei bekamen ein
Abzeichen und der Rest bekam ein grünes T- Shirt mit
der Aufschrift »Jagdrevier St.
Leonhard in Passeier« und einen Anhänger. Als wir alle am
Nachmittag wieder zu Hause
ankamen, waren wir müde
aber voller glücklicher Erinnerungen an diesen besonderen
und wunderschönen Tag.
Wir Schüler von St. Leonhard
möchten uns alle ganz herzlich bei allen Jägern für diesen
unvergesslichen Ausflug bedanken!
Jakob Hofer, Klasse 5A
reviere
bezirke
Bezirk Meran
Revier Ulten
Erstes Stück Steinwild erlegt
Die Auswilderungsaktion in
Ulten mit vier Böcken und
vier Geißen im Gebiet des Hasenöhrls hat Mitte der Neunzigerjahre stattgefunden. Die
beiden fünfjährigen Böcke
wanderten noch im selben
Sommer ab und wurden später an der Grenze ins Rabbital
gesichtet. Auch die restlichen
Tiere haben unterschiedliche
Wanderungen unternommen
und sind zwischen der Bergkette orographisch links des
Ulten- und Martelltales bis
nach Naturns und St. Pankraz
umhergezogen.
Anfangs hat es nur gelegentliche Beobachtungen der Tiere
gegeben, und es war wenig
über die Einstände bekannt.
Nachdem sich das Steinwild
vorwiegend im Anteil des Nationalparks Stilfser Joch aufgehalten hat, konnten nur
spärliche Aussagen über die
Entwicklung und den Zuwachs gemacht werden.
Mehr und mehr aufgefallen ist
das Steinwild, als es sich im
Winter dann mehr talauswärts aufgehalten hat und
jährliche Zählungen durchgeführt wurden, bis im Jahre
2009 der erste Steinbock in
den Revieren Ulten, Naturns
und St. Pankraz zum Abschuss freigegeben wurde.
Am 1. August 2009 wurde
der elfjährige Bock dann im
Revier St. Pankraz im Gebiet
der Hochwart vom Jäger Albert Matzoll zur Strecke gebracht, was wohl für alle Jäger ein einmaliges Erlebnis
war. Im gleichen Jahr und im
Jahr 2010 war auch eine
Steingeiß offen, welche noch
von der Auswilderungsaktion
stammte und mit einer Ohrmarke versehen ist (Alter ca.
17 Jahre).
Dieses Stück wurde dann auch
wiederum verlost, konnte jedoch in keinem der drei Reviere erlegt werden. Nachdem
im Revier St. Pankraz ein
Stück erlegt wurde, waren
jetzt Ulten und Naturns an
der Reihe, so war es vereinbart worden. Bei der Vollversammlung im Juli im Jagdrevier Ulten hat dann wiederum
eine Steinwildverlosung stattgefunden. Das erste Los fiel
auf den Jäger Tobias Gamper
und zwei weitere Jäger des
Reviers Ulten. Schon beim
ersten Mal war ausgemacht,
dass die Jäger immer nur einen Tag zur Steinwildjagd
aufbrechen können, und dann
der nächste Verloste abwech-
selnd im Dreitagesrhythmus
drankommt. Bei der Verlosung wusste man noch nicht,
was für Stücke Steinwild mit
Dekret des zuständigen Landesrates freigegeben werden.
Am 16. September wurde
dann das Dekret an die drei
Reviere übermittelt, welches
den Abschuss der besagten
Steingeiß, und eines Bockes
mit einem Mindestalter von
neun Jahren festlegte.
So trug es sich zu, dass am
Samstag, dem 17. September
der erste Verloser zum Ausmachen des Steinbockes ins
Gebiet des Falkomai aufgebrochen ist, eine mögliche Erlegung war damals noch weit
weg.
Niemand wusste so recht Bescheid, wo sich das Steinwild
zu diesem Zeitpunkt aufhalten
könnte.
Verschiedene Orte kamen in
Frage, und die Jagdaufseher
samt Parkpersonal hatten in
letzter Zeit keine Beobachtung festgehalten.
Am Freitag, dem 23. September, bei strahlendem Wetter
war es dann wieder soweit,
Tobias Gamper und der Jagdaufseher des Revieres Ulten
Hansjörg Gamper brachen
wiederum zur Steinwildjagd
auf.
Ziel war es dieses Mal im Bereich der Nationalparkgrenze
und weiter talauswärts nach
dem Steinwild Ausschau zu
halten. Das betroffene Gebiet
war somit im Bereich des
Flatschberges, Schuasterhüttl
und Hasenöhrl. Beim Abglasen der felsigen und kargen
Landschaft ist dann auf einer
Entfernung von zirka einem
Kilometer ein Steinbock sitzend unter einer Felskante
gesichtet worden. Nach einem
langen und schwierigen Aufstieg wollte man näher zum
Bock hinkommen, um das Alter zu bestimmen. Vor Ort
JÄGER
ZEITUNG
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bezirke
wurde der Bock zunächst
dann nicht mehr gesehen, da
er vom Gelände verdeckt
wurde. Bald aber war man
durch ein gekonntes Umgehen
in nächster Nähe des Gesichteten, und das Alter wurde
auf neun Jahre geschätzt.
Die Freude war natürlich riesengroß, denn der Gesuchte
entsprach dem Dekret und
wurde vom Jagdaufseher zum
Abschuss freigegeben. Einer
Erlegung stand somit nichts
mehr im Wege, die Distanz
passte, und der edlen Wildart
wurde von Tobias der Schuss
angetragen.
Kurze Zeit später standen der
Erleger und der Begleiter vor
dem Bock und zählten die
neun Jahresringe.
Ein Händedruck mit einem
kräftigen Weidmannsheil und
eine Dankesminute an den
Heiligen Hubertus durften
nicht fehlen, denn es war jetzt
soweit, und beim zweiten
Pirschgang wurde das erste
Stück Steinwild im Revier Ulten, und das von einem passioniertem Steinwildkenner,
erlegt.
Tobias verbringt nämlich viel
Zeit mit dem Steinwild im
Aufsichtsbereich des Jagdrevieres Dorf Tirol, wo das
Steinwild wohl zu seiner beliebtesten Wildart zählt und
über welche er auch genauestens Bescheid weiß. Rasch
wurden die rote Arbeit verrichtet und ein paar Fotos gemacht, aber jetzt kam erst
das Schwierige, der Abtransport ins Tal. Aufgrund des felsigen und steinigen Geländes
war an einen Abtransport am
späten Nachmittag nicht mehr
zu denken. So wurde beschlossen, den Steinbock im
Revier zu belassen und am
nächsten Tag die Bergung mit
Helfern anzugehen. Ein paar
Telefonate am Abend, und der
Bergungstrupp für den nächsten Tag stand bereit.
Um 5 Uhr standen der Erleger und drei Helfer bei Kaser68
JÄGER
ZEITUNG
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feld noch in der Finsternis in
St. Nikolaus zum Aufbruch
bereit. Jeder der Beteiligten
musste einen dünnen Fichtenstamm mit hinaufnehmen,
erst oben am Steinbock verriet einer der Helfer die originelle Idee zur Bauweise eines
Bergegerätes. Nach dem Zusammenbau begann mit vereinten Kräften der anstrengende Abtransport im schwierigen Gelände. Wendelin
gelangen mit seinen geübten
Augen eine Vielzahl schöner
Fotos von Landschaftsmotiven
mit Sonnenaufgang in der Ultner Bergwelt. Er hielt auch
die gesamte Bergung mit seier Kamera fest. Das eine oder
andere Rasterle musste
selbstverständlich auch sein.
Auf dem Fahrweg angekommen, wurde der Bock mit Ästen und Zweigen eingebettet,
und etwas müde aber zufrieden wurde die Fahrt angetreten. Natürlich wurde der Abschuss von Jägern und auch
Nichtjägern im Tal begutachtet. Die Jagdhornbläserkollegen von Tobias haben es nicht
versäumt, mit Hornklängen
den Bock zu verblasen. Bis
zum späten Abend wurde
noch über das eine oder andere gefachsimpelt und diskutiert. Eines waren sich aber
alle sicher, nicht nur die Erlegung des Steinbockes wird in
Erinnerung bleiben, sondern
auch die anstrengende Bergung an einem so strahlendem Herbsttag.
Ein Dank ergeht somit vonseiten des Erlegers noch einmal
an den Begleiter Hansjörg
Gamper, an Wendelin Gamper, Peter Trafoier und Albert
Gamper, die am Tage der
Bergung anwesend waren.
Wir wünschen nachträglich
noch ein kräftiges Weidmannsheil und weiterhin einen guten Anblick in Gottes
freier Natur.
Deine Familie
und deine Jagdkameraden
Revier Unsere Liebe Frau im Walde
Ehrungen für 30 und
40 Jahre Reviermitglied
Bei der Versammlung am 27.
April 2012 wurden zwei Ehrungen im Jagdrevier von Unsere Liebe Frau im Walde vorgenommen. Pius Weiss wurde
eine Ehrenscheibe für 40-jährige Mitgliedschaft und Othmar Geiser eine für 30-jährige Mitgliedschaft überreicht.
Beide erfahrenen Jäger sind
immer mit viel Freude und
Leidenschaft bei der Jagd.
Othmar ist zudem seit langer
Zeit als Revieraufseher in den
Revieren Tisens und Völlan tätig. Der Revierleiter Christoph
Egger sprach beiden ein großes Lob für stets kamerad-
schaftliches und verantwortungsvolles Verhalten bei der
Jagd aus und überreichte im
Namen des Jagdreviers beiden
Geehrten eine Ehrenscheibe.
Die gesamte Jägerschaft von
Unsere lb. Frau im Walde gratuliert beiden recht herzlich
und wünscht weiterhin vor allem Gesundheit und noch viele
erfolgreiche Jahre inner- und
außerhalb der Jagd, zudem
schöne Stunden im Revier,
verbunden mit einem guten
Anblick und einem kräftigen
Waidmannsheil.
Christoph Egger
Revier Völlan
Leo Lochmann geehrt
Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Jagdreviers Völlan, welche am 12.
Februar im Gasthof Falger in
Völlan stattgefunden hat, war
der Höhepunkt die Ehrung
des Revierleiters Walter Lochmann.
Walter Lochmann ist seit 32
Jahren begeisterter Jäger und
Gamspirschführer und übt
nun seit 20 Jahren ehrenamtlich das Amt des Revierleiters
aus. Der Revierleiter-Stellvertreter Leo Lochmann bedankte sich im Namen der gesamten Jägerschaft beim Revierleiter für seinen unermüdlichen wertvollen Einsatz und
seine kameradschaftliche Art
und überreichte ihm dafür eine Ehrenkurkunde. Die ge-
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bezirke
samte Jägerschaft des Reviers
Völlan wünscht dem Geehrten
weiterhin viele gesunde Jagd-
jahre, einen guten Anblick und
ein kräftiges Waidmannsheil!
Revier Rasen
Bezirksabzeichen in Gold
Gratulation dem Revierleiter
Martin Messner zum Erhalt
des Bezirksabzeichens in
Gold. Alles Gute wünschen die
Jagdkameraden aus dem Revier.
Bezirk Oberpustertal
Revier Prags
40 Jahre Mitglied
Bei der alljährlichen Weihnachtsfeier des Jagdrevier
von Prags wurde Alfons Huber das Ehrenzeichen in Gold
für 40-jährige Mitgliedschaft
überreicht. Alfons ist Mitglied
seit dem Jahre 1971 und immer noch ein rüstiger und aktiver Weidmann. Er war einer
der ersten Jäger, welche die
Jägerprüfung absolvieren
mussten, um in den Genuss
des Waffenscheines und der
Jagdkarte zu gelangen.
Seine große Leidenschaft war
und ist noch immer die Gamsjagd. Noch heute mit seinen
bereits stolzen 80 Lenzen
scheut er keine langen Fußmärsche, um erfolgreich zu
sein. Alfons ist ein Jäger von
altem Schrot und Korn, nur
mit der heutigen Bejagung
des Rehwildes kann er sich
nicht anfreunden. Der Geißenabschuss ist ihm ein großer
Dorn im Auge.
Die Jägerschaft von Prags
gratuliert dem Geehrten mit
einem kräftigen Weidmannsheil und wünscht ihm noch
viele schöne und vor allem gesunde Jahre in Gottes schöner
Natur.
Die Jäger von Prags
Bezirk Sterzing
Revier Jaufental
Eine ganz besondere Ehrung
Am 4. Februar 2012 fand im
Rahmen der Generalversammlung des Jagdreviers
Jaufental eine nicht alltägliche
Ehrung statt. Sebastian
Gschnitzer alias Seeber
Waschtl wurde für seine langjährige Mitgliedschaft im
Jagdverein und zu seinem 90.
Geburtstag eine Ehrenurkun-
de überreicht.
Der am 20. Jänner 1922 in
Jaufental geborene Waschtl,
Seeberbauer in Kaltenbrunn,
ist seit sage und schreibe
1944 aktiver Jäger und Reviermitglied. In seiner fast
70-jährigen Jägerlaufbahn
sind ihm beachtliche Abschüsse gelungen. Zahlreiche
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Gams-, Reh- und Hirschtrophäen zieren seinen Hausflur
und die Bauernstube. Auch
Auerhahn und Spielhahn posieren stolz in Balzstellung am
Getäfel. Besondere Freude
machte ihm die Hasenjagd mit
seinen Jagdhund, welcher er
bis vor einigen Jahren frönte.
Der Waschtl lässt sich nach
wie vor nicht von der Jagd
abhalten. So gelang ihm in
der vergangenen Jagdsaison
ein sehr guter, ja wahrscheinlich sein bester Rehbockabschuss, und als krönenden
Abschluss der Jagdsaison
2011 erlegte er noch einen
Gamsjahrling.
Die Jägerschaft von Jaufental
wünscht dir, lieber Waschtl
viel Gesundheit, einen guten
Anblick und noch viele schöne
Erlebnisse im Revier.
H. Wieser
Revier Stilfes
»Hahn in Ruh« für Franz Firler
Es gibt Ausnahmeerscheinungen in der Jägerschaft. Franz
Firler, Wostn Franzl, gehört
mit Sicherheit dazu. Mit 16
Jahren, noch während des
Krieges, löste der 1925 geborene älteste Wastn-Sohn seine
erste Jagdkarte im Revier
Stilfes. Das Gewehr, das er
sich beim Bignami in Bozen
kaufte, eine Ferlacher Bockbüchsflinte im Savage-Kaliber,
hat er sich hart erarbeitet und
erspart. Denn der Wald, das
Wild, sie lockten den fleißigen
und aufmerksamen Naturburschen mehr als alles andere.
Es war ihm zunächst nur kurz
vergönnt, zu Hause auf die
Jagd zu gehen, denn er muss-
te nach Jugoslawien einrücken. Oft erzählt er davon,
wie er zur Frühjahrszeit im
fremden Gebiet den kleinen
Hahn hörte und von seinen
Vorgesetzten die Erlaubnis erhielt, einen Spielhahn zu
schießen. Die Rückkehr aus
dem umkämpften Jugoslawien war dramatisch, und mit
knapper Not kam der Franzl
im späten Frühjahr 1945 wieder in der Heimat aus. Sofort
begann er mit Waldarbeiten,
aber über die Lebensmittelmarken wurden die jungen
Burschen wieder zu den Behörden gelotst, und nun
musste er abermals die Heimat verlassen und eine Art
Wiedereingliederungsprogramm in die zivile Gesellschaft absolvieren. Als endlich
Ruhe einkehrte, war Franz
Firler zeitlebens vor allem
fleißig: als Bauer, Sägeschneider, Hausmetzger, daneben
war er ein leidenschaftlicher
und weidgerechter Jäger,
dem es keiner gleichzutun
vermochte. Alle, die ihn auf
der Jagd erleben konnten,
wissen von seinem untrüglichen Instinkt, seiner Geduld,
seiner Ruhe und seiner Gewissenhaftigkeit. Franzl war ein
beliebter Jagdbegleiter, seine
größte Freude war es ihm, einen Gast, wie er die auswärtigen Jäger betitelte, zu einem
Abschuss zu verhelfen und danach ein wenig zu feiern. Nur
den Rehbock, den wollte er,
sooft es die Einteilung zuließ,
sich verdienen.
Das Revier Stilfes wollte dem
Franz Firler anlässlich seines
70-jährigen Jagdjubiläums eine besondere Freude machen
und überreichte ihm eine passende Scheibe, die den Geehrten einmal als jungen Burschen mit 16 Jahren und
dann als gestandenen alten
Jäger zeigt. Franz Firler übte
eine Zeit auch den Aufseherberuf aus, war auch Revierleiter des Reviers Freienfeld, das
damals noch nicht in vier Teilreviere unterteilt war. In den
Archiven des Jagdverbandes
befindet sich ein Bild von einer Revierleiterversammlung.
Das Foto stammt aus den führen 60er-Jahren und zeigt
den Wostn Franzl inmitten
seiner Revierleiter-Kollegen.
Heuer hat der Wostn Franzl
seine Jagdkarte nicht mehr
gelöst, seine Gewehre abgegeben, aber die ihn kennen,
wissen es: Seine Gedanken
werden noch bei der Jagd
sein, und so soll es bleiben.
Das wünschen ihm alle, die
ihn kennen und schätzen gelernt haben.
Heinrich Aukenthaler
Franz Firler bei einer Generalversammlung der Revierleiter
Anfang der Sechzigerjahre
KASER
Präparator seit 1976
Von links: Egon Wieser, Revierleiter Luis Ploner, Michael
Überegger, Franz Firler und Florian Winkler
70
JÄGER
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Tel. +43 512 570988
Leopoldstraße 55 A, Innsbruck (Stadteinfahrt Brenner)
reviere
bezirke
Bezirk Vinschgau
Revier Schnals
Revier Latsch
85. Geburtstag
Glückwunsch zum 70.
Gottfried Kaserer, seit
50 Jahren Jäger aus Leidenschaft, feierte am
27. April 2012 seinen
70. Geburtstag.
Zu diesem Anlass möchten ihm seine Frau Lisl
und seine vier Töchter
mit Familie noch viele erfolgreiche Jagdjahre, Gesundheit und Glück wünschen. Ein kräftiges
Weidmannsheil !
Am 21. Mai 2012 feierte
Alois Oberhofer seinen runden
85. Geburtstag. Die Jagdhornbläsergruppe Similaun
Schnals und der Revierleiter
Willi Götsch gratulierten ihm
dazu herzlich. Vor seinem Zuhause namens »Jägerheim«
spielten die Bläser zu diesem
besonderen Anlass einige
Jagdstücke. Der in seiner aktiven Zeit passionierte Jäger
lud die gesamten Bläser zu
Speis und Trank ein. Bei Zi-
therklang wurde erzählt, gelacht und einige schöne Stunden bei gemütlichem Zusammensein verbracht.
Für die freundliche Einladung
bedanken sich die Jagdhornbläser recht herzlich und
wünschen auf diesem Wege
nochmals alles Gute, Zufriedenheit und vor allem viel Gesundheit für die Zukunft!
Die Jagdhornbläsergruppe
Similaun Schnals
Revier Latsch
Eine gelungene Überraschung zum 80er
Am Christtag, den 25. Dezember 2011, feierte unser
Jagdkollege Stefan Müller, Jäger im Revier Latsch und Ulten, seinen 80sten Geburtstag. Trotz des hohen Festtages ließen es sich die
Jagdhornbläser von Latsch
nicht nehmen, dem Jubilar ein
Ständchen zu spielen. Überrascht und erfreut über die
Darbietung lud uns der Steff
zur selbstgemachten Hauswurst ein. Die ausgestellten
Trophäen im Hausgang und
im Jägerstübele gaben uns
genug Gesprächsstoff zur Marende. Erneut ertönten draußen vom Hofraum jagdliche
Klänge. Auch die Jagdhornbläser aus dem Revier Ulten
nahmen den weiten Weg auf
sich, um ihre Wertschätzung
zu bekunden. Abschließend
spielten wir zusammen, sehr
zur Freude des Jubilars, den
Tiroler Jägergruß. Mit einem
»Huangarter« und viel Jagerlatein ließ man den Abend
erst zu später Stunde ausklingen.
Die Jagdhornbläser
aus Ulten und Latsch
Ergebnisse der Verlosung anlässlich der Hegeschau
Oberpustertal vom 18. März in St. Martin in Gsies
Folgende Lose wurden gezogen:
139, 934, 986, 1018, 1431, 2718, 2965, 3116, 4061, 4130,
4244, 4862, 4918, 5178, 5405, 5616, 5622, 5857, 5894,
6017, 6577, 6908, 7143, 7181, 7862, 8581, 9026, 9027,
9218, 9410, 10044, 10349, 10781, 11247, 11258, 11420;
A0211, A0694, A0737, A1955, A2131, A3091, A3583, A3660,
B0038
Die Gewinner mögen sich mit dem Revierleiter Günter
Bachmann unter Tel. 348 67 22 417 innerhalb 30. Juni
2012 in Verbindung setzen.
JÄGER
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gedenken
Karl Eisath
Vigil Rudolf Zingerle
Gezeichnet von einer heimtückischen Krankheit verstarb allzufrüh
am 14. Dezember 2011 unser
Jagdkamerad Karl Eisath, allgemein bekannt als Gerber-Karl.
Karl wurde im Jahr 1949 am Gerberhof in Eggen geboren. Bereits
als 17-Jähriger hatte er den Waffenpass und konnte in der Eigenjagd Reiteralpe auf die Jagd gehen. Bald darauf erhielt er auch
die Jagdkarte im Revier Deutschnofen, wo er bis zuletzt Mitglied war. Er war über viele Jahre
hindurch ein gewissenhafter Revisor im Revier.
Karl war ein geselliger Mensch und ein angenehmer Jagdkamerad, er war allseits geschätzt und beliebt. Neben seiner Freude
an der Jagd bewirtschaftete er in vorbildlicher Weise seinen
Gerber-Hof und die dazugehörende Meierl-Alm. Er war ein guter Wirt und hatte durch sein offenes, geselliges Wesen einen
immer größer werdenden Bekannten- und Freundeskreis.
Trotz seiner Vielseitigkeit kam dabei seine Familie nicht zu
kurz. Er war seiner Frau ein liebevoller Ehemann und seinen
Kindern ein treusorgender Vater.
Die unübersehbare Menschenmenge, die ihn auf seinem letzten
Weg begleitete, gab Zeugnis davon, wie beliebt und geschätzt
Karl allseits war. Die gesamte Jägerschaft des Reviers Deutschnofen wird den Gerber-Karl stets in guter und dankbarer Erinnerung behalten. Ein letztes Weidmannsheil und Weidmannsruh, deine Jagdkameraden.
A. Eisath
Knapp einen Monat nach seinem
80. Geburtstag, den wir noch mit
ihm erleben durften, verstarb am
19. Februar 2012 unser Jagdkamerad Vigil Rudolf Zingerle.
Bekannt als der Zingerle Rudl war
er Bauer am Zingerlehof in Vals.
Jeden Sommer gings mit dem Vieh
auf die Alm, auf seine vielgeliebte
Fane. Rudl war ein Vereinsmensch vom alten Schlag und immer
für die Gemeinschaft da. So war er Gründungsmitglied der
Freiwilligen Feuerwehr und der Musikkapelle Vals. Bei beiden
Vereinen war er über 20 bzw. über 40 Jahre lang tätig. Als
erster Flügelhornist der Musikkapelle waren sein Können und
sein Fleiß beispielhaft. Die Musik und die Jagd waren seine große Leidenschaft und prägten seine Freizeit. Rudl war nicht nur
ein Jäger, er war Heger und Pfleger. Er kannte keinen Neid
und freute sich über jeden Abschuss, sei es den eigenen wie
den seiner Jagdkameraden. Noch im hohem Alter zeigte er uns
Jüngeren sein Können, indem er zweimal die Ehrenscheibe
beim Jägerschießen auf der Fanealm gewann.
Mit Rudl verlieren wir einen guten Freund und einen langjährigen Wegbegleiter, der unsere Jagdkultur durch Kameradschaft, Bescheidenheit und humorvolle Geselligkeit prägte. Die
feierliche Beerdigung gestaltete sich dann auch zu einer Kundgebung der Trauer, des Mitgefühls und der Wertschätzung seiner Person.
Mit dem Musikstück vom »Guten Kameraden« verabschiedete
ihn die Musikkapelle. Danke Rudl und Waidmannsruh!
Die Jagdkameraden des Reviers Mühlbach
Alois Karnutsch
Heindl Moroder
de Doss
Am 28. September verstarb nach
längerem Leiden unser Jagdaufseher Alois Karnutsch. Die Jagdleidenschaft war dem Luis bereits in
die Wiege gelegt. Er war Jagdaufseher in Hafling, Vöran und Mölten. Diesen Dienst übte er gewissenhaft aus. Eine besondere Gabe
besaß der Luis im Ansprechen von
Wild. Große Freude hatte der Karnutsch Luis an der Hasenjagd, ebenso an der Gamsjagd. Er errichtete Salzlecken im dichten Waldrand, im Gamsberg, damit
das Wild in Ruhe Salz annehmen konnte. Der Luis sah im Wild
nicht nur Beute, sondern das Leben der Natur, das zu pflegen
und zu hegen gilt.
Nach der Pensionierung war Luis Karnutsch Jäger im Revier
Mölten, solange es seine Gesundheit zuließ.
Am 1. Oktober trugen ihn Jagdaufseher zur letzten Ruhestätte
im Friedhof von Mölten. Die Jagdhornbläser von Mölten spielten das letzte »Halali« während der Kranzniederlegung. Die Jäger und Jagdaufseher werden den »Karnutsch-Luis« in guter
Erinnerung behalten. Ein letztes Weidmannsheil.
Die Jäger von Mölten (Revierleiter Josef Schwarz)
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JÄGER
ZEITUNG
3/2012
(20.09.1925 - 11.02.2012)
Er war ein Jäger alter Schule,
unser Heindl, der es sich auch
mit seinen 86 Jahren nicht nehmen ließ, »sein« Jagdrevier zu
durchstreifen. Dabei hatte er bereits im fernen Jahr 1963 das
erste Mal die Jagdkarte im Revier St. Ulrich gelöst, und auch
heuer wollte er, wie selbstverständlich, die Karte wieder erneuern, hatte er doch letztes Jahr noch einen alten Bock erlegen
können. Aus diesem Vorhaben wurde leider nichts mehr, denn
am 11.02.2012 hat der Herrgott ihn zu sich geholt.
Dabei hatte die Jagd für Heindl all die Jahre über eine wichtige
Rolle in seinem Leben gespielt, und wenn er von so manchem
Erlebnis erzählte, hörte ihm die Jungen gerne zu und hingen
an seinem Mund. Wohl auch deshalb, weil für Heindl das Weidwerk weit mehr war als das bloße Erlegen eines Stücks Wild,
galt doch seine Freude nicht nur den eigenen Abschüssen, sondern gleichermaßen auch jenen der anderen Jagdkameraden,
mit welchen er gerne das erlegte Stück »beweinte« und das
Jagderlebnis teilte.
gedenken
Aber auch wenn es im Revier Arbeiten zu verrichten gab, war
Heindl stets zur Stelle. Unvergessen sein Einsatz und sein Engagement bei der Errichtung der Jagdhütte »la Ciaces«, aber
auch bei der Heumahd, beim Einbringen des Heues, beim Heupressen, bei der Errichtung von Futterständen und Hochsitzen
usw. war er stets zugegen und half tatkräftig mit. Seine tiefe
Verbundenheit mit der Jagd äußerte sich aber auch in der Anfertigung zahlreicher Skulpturen und Reliefs mit jagdlichen Motiven, wobei sein handwerkliches Geschick einmal mehr zu Geltung kam.
Lieber Heindl, du wirst unserem Revier fehlen. Ruhe in FrieDas Jagdrevier St. Ulrich
den.
Johann Fischnaller
Im vergangenen Jahr mussten
wir leider wieder zwei unserer
Jagdkameraden aus dem Revier Villnöss zum letzten Geleit
verabschieden.
Am 30. Juni 2011 verstarb
unser Jagdkollege Johann
Fischnaller, der am
14.05.1930 in St. Valentin,
Villnöss, geboren ist und als
Proweiger-Hansele im ganzen
Tal bekannt war.
Er war das jüngste von sechs
Kindern. Mit vierzehn Jahren
kam er nach Algund, wo er den Spenglerberuf erlernte. Er erlangte den Meister seines Handwerks und wurde in seinem
Heimattal selbständig. 1962 erwarb er einen Baugrund in St.
Peter und erbaute sein Eigenheim und eine Spenglerwerkstätte. Über 40 Jahre übte er seinen Beruf aus und galt als arbeitsamer und freundlicher Zeitgenosse. 1987 ehelichte er Anna
Profanter, in der er eine liebevolle und fürsorgliche Ehefrau
fand, die ihm zur Vervollständigung seines Familienglücks einen
Sohn schenkte. 25 Jahre diente er bei der freiwilligen Feuerwehr und war somit dem Nächsten im Tale stets zu Diensten.
2002 erlitt er mehrere Schlaganfälle, von denen er sich jedoch
recht gut erholte, bis ihm 2010 erneut das Schicksal nicht
wohlgesonnen war und ihm ein weiterer Schlaganfall das rechte Augenlicht raubte. Dies traf den Hans sehr schwer, da er
sein geliebtes Weidwerk nicht mehr ausüben konnte, denn sein
größtes Hobby war die Jagd, was auch die Mitgliedschaft von
45 Jahren im Revier Villnöss verdeutlicht. Trotz seines zeitaufwändigen Berufes fand er immer wieder ein wenig Freizeit, um
sie der Jagd zu widmen, so schaffte er es, einige kapitale Abschüsse zu tätigen. Die Leidenschaft zur Jagd lag wohl in der
Familie, auch sein Bruder Luis war Jäger, ist ihm aber leider
vor Jahren im Tode vorausgegangen.
Der Hans war bei seinen Mitmenschen aufgrund seiner Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit sehr beliebt, was auch die entsprechend große Anteilnahme der Bevölkerung und der Jäger an
dem Begräbnis bestätigte. Mit einem »Ruhe in ewigem Frieden« verabschieden sich die Jagdkameradinnen und Jagdkameraden des Reviers Villnöss.
Albert Vontavon
Am 30. August 2011 verstarb kurz vor
seinem 87. Lebensjahr Albert Vontavon.
Albert war das dritte von fünf Geschwistern. In seiner Jugend musste er
sehr hart arbeiten und erlernte das
Metzgerhandwerk in Klausen. Nach
dem 2. Weltkrieg begann er mit seinem Pferdegespann Transporte für die Talbevölkerung zu tätigen. Es waren vor allem
Holzfuhren, die er übernahm, aber nicht nur diese: mit seinem
Pferdegespann lieferte er von St. Magdalena aus alle Dachplatten für das Schutzhaus Schlüterhütte. Er erzählte oft davon,
dass er bisweilen zweimal am Tag diese Strecke zurücklegen
musste und wie vielen natürlichen Widrigkeiten er dabei begegnete. 1946 heiratete er Marianne Erardi, mit welcher er neun
Kinder großzog und 63 Jahre lang glücklich verheiratet war.
In den 50er-Jahren kauften sein Bruder Otto und er ein Lastauto. Mit diesem wurden nicht nur weiterhin Holztransporte
durchgeführt, sondern sogar Personentransporte, wie zum
Beispiel die in dieser Zeit berühmten Dolomitenfahrten, denn
damals gab es noch kein Busunternehmen im Tal. Zusätzlich
war Albert auch für 20 Jahre der Pächter des Fallerhofes.
1962 erbaute er in St. Magdalena sein Eigenheim und eröffnete darin das Lebensmittelgeschäft »Vontavon«, welches heute
noch besteht und von seiner Tochter Berta im Laufe der Jahre
erweitert und vergrößert wurde. Zusätzlich war er auch einer
der erste geprüften Liftmaschinisten im Tal und arbeitete für
die Liftgesellschaft. Als Pensionist verbrachte er viele Stunden
bei seinem größten Hobby, dem Pflegen seiner kleinen Wiese,
wo er Hasen, Hühner, Truthühner und seine über alles geliebten Blumen betreute.
Albert war 58 Jahre lang Jagdmitglied des Reviers Villnöss,
auch zwei seiner Brüder waren aktive Jäger. Von 1971 an war
er einige Jahre in der Jagdaufsicht und in der Revierbetreuung
tätig. In dieser Zeit hat er als Pirschführer mit einem unserer
Jagdkameraden einen Gamsbock erlegt. Es war wohl einer der
ersten Gamsabschüsse im Revier Villnöss überhaupt. Seine Vorliebe im Jagdlichen galt jedoch der Brackierjagd. Das Gespür
für die Fertigkeiten eines guten Brackenhundes trügte ihn
kaum. Er kannte alle alten Hasenwechsel im Revier. 2006 erlegte er noch einen kapitalen Geweihträger.
Eine große Trauergemeinde, darunter zahlreiche Jäger aus nah
und fern, begleiten den Albert auf seinem letzten Weg. Am Ende der sakralen Feier erklangen ihm zu Ehren das Lied »Auf,
auf zum fröhlichen Jagen«, von seinen Urenkeln gespielt und
»Näher, mein Gott zu Dir« von der Bläsergruppe der Musikkapelle. Ein letztes inniges und aufrichtiges Weidmannsheil, dir
lieber Albert, entbietet dir die Jägerschaft des Reviers Villnöss.
Alois Engl
Am 5. Dezember 2011 ist Alois Engl nach längerer Krankheit
kurz nach der Vollendung seines 85. Lebensjahres verstorben.
Der Krumaschneida Lois, wie er überall genannt wurde, war
61 Jahre lang aktiver Jäger im Jagdrevier Terenten, einige Zeit
war er auch als Ausschussmitglied tätig und er war auch langjähriger Revieraufseher in Terenten.
JÄGER
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gedenken
Die größte Freude bereitete ihm zeitlebens die Hasenjagd mit
der Bracke. »Wenn im Herbst die Hunde lustig jagen«, war die
für ihn die wahrhaft schönste Melodie. Und an seinem 84. Geburtstag war es ihm noch vergönnt seinen letzten Hasen zu erlegen. Seine jagdliche Leidenschaft und die Verbundenheit mit
dem Wild und der Natur zeigten sich auch bei seinen vielen
Jagdgängen auf Auerhahn und Spielhahn sowie beim Pirschen
auf den Rehbock und beim
Gamsjagern. 1962 konnte er
den ersten Gamsabschuss in Terenten tätigen, und im Laufe
seiner vielen Jagdjahre konnte
er zu seiner großen Zufriedenheit miterleben, wie der Gamsbestand anwuchs und er nach
erfolgreicher Jagd noch öfters
Weidmannsdank sagen konnte.
Der Lois war ein geselliger, humorvoller Jagdkamerad, der mit seinen Erzählungen zu unterhalten wusste und dabei waren seine Begeisterung und seine
Passion zu spüren. Gerne berichtete er auch von früher und
von seinen glücklichen Jagdtagen mit seinem Vater.
Feierlich und würdevoll umrahmt wurde seine Beerdigung von
der Musikkapelle Terenten, der er viele Jahre als aktives Mitglied angehört hatte. Die Anteilnahme der Bevölkerung war
groß, und auch viele Jäger kamen, um den Lois auf seinem
letzten Wege zu begleiten und ihm den Trauerbruch auf den
Sarg zu legen. Der Krumaschneida Lois wird all jenen, die ihn
gekannt haben in guter Erinnerung bleiben und die Jagdkameraden grüßen ihn mit einem letzten Weidmannsheil.
bung bei der Moser Alm.
Begleitet von vielen Jagdkameraden aus nah und fern wurde
der Peato am 23. Februar zu Grabe getragen, und die Jagdhornbläsergruppe aus Dorf Tirol blies ihm zum Abschied das
letzte Halali.
Die Jäger von Terenten werden ihn stets in guter Erinnerung
behalten. Weidmannsruh!
Steidl Martin
Martin wurde am 17.03.1988 als
fünftes Kind in Innichen geboren.
Nach Abschluss der Pflichtschulen
machte er eine Ausbildung zum
Tischler.
Schon seit frühester Kindheit waren
die Tiere und die Natur seine Leidenschaft. Deshalb beschloss er im Jahr
2008 die Jagdprüfung zu machen, welche er auch gleich mit
Bravour bestand. Er wurde Mitglied im Revier Welschellen und
liebte es auf die Jagd zu gehen. Besonders genoss er das gemütliche Zusammensein mit den Jagdkollegen. Sein größter
Stolz waren seine Trophäen.
Martin war ein sehr hilfsbereiter und pflichtbewusster junger
Mann. Wo immer er gebraucht wurde, stand er mit Rat und
Tat zur Seite. Viel zu früh, am 30.11.2011, hat er diese Welt
verlassen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde
er am 5. Dezember zu Grabe getragen.
Dankbar für die Zeit, die wir mit ihm verbringen durften, rufen
wir ihm auf diesem Weg noch ein letztes Weidmannsruh zu!
Deine Familie
Peter Leitner
Am 21. Februar dieses Jahres
verstarb unser Jagdkamerad
Peter Leitner im Alter von 89
Jahren. Er folgte somit seiner
Frau Cäcilia, die erst drei Wochen vorher verstorben war.
Der Moar Peato trat mit 18
Jahren dem Jagdverein Terenten bei. 70 Jahre lang war er
ein aktiver und passionierter
Jäger, einige Jahre davon war
er auch als Ausschussmitglied tätig. Vor zwei Jahren musste er
aus gesundheitlichen Gründen mit der aktiven Jagerei aufhören, behielt aber sein Interesse und seine Freude für das jagdliche Geschehen bei. Der Peato war ein sehr geselliger und kontaktfreudiger Mensch. Im Kreise seiner Jagdkameraden erzählte er mit Begeisterung von seinen Jagderlebnissen und erklärte
den Jägern mit der typischen Handbewegung »seine Mentalität«. Seine große Leidenschaft war die Hasenjagd und dabei
legte er großen Wert auf einen guten Hasenhund. So manch interessante Geschichte wusste er daher auch über die Jagd mit
seinen Hunden zu berichten. Im Laufe der vielen Jagdjahre
konnte er auch einige gute Rehböcke und Gams erlegen, worauf er sichtlich stolz war. Sein liebstes Jagdgebiet des Revieres
war das Gebiet um seine Almhütte Moarbrunn und die Umge-
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JÄGER
ZEITUNG
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Robert Mair, Othmar Sorarui
und Josef Genetti
Es ist immer traurig, von einem geliebten Menschen und Jagdkameraden Abschied nehmen zu müssen, und dies umso mehr,
wenn in kurzer Zeit sich solche Ereignisse wiederholen. So
werden die Jäger des Jagdreviers Lana die letzten Monate des
vergangenen Jahres wohl noch lange als traurige Zeit in Erinnerung behalten, mussten sie sich nämlich innerhalb von fünf
Wochen gleich drei Mal von einem geschätzten Jagdkameraden
endgültig verabschieden.
So erreichte uns am 26. Oktober die unfassbare Nachricht,
dass uns unser Jagkamerad
Robert Mair plötzlich, bei der
Ausübung der Jagd, im Alter
von 67 Jahren für immer verlassen hat. Robert war allgemein geschätzt und wird all jenen, die ihn besser kannten,
als ein umsichtiger und begeisterter Jagdkamerad in Erinnerung bleiben. In seiner fast
30-jährigen Mitgliedschaft
gedenken
war Robert vier Jahre lang stellvertretender Revierleiter und
acht Jahre lang Revierleiter des Jagdreviers Lana sowie zwölf
Jahre lang Bezirksjägermeister des Jagdbezirkes Meran. In dieser Eigenschaft setzte er sich stets tatkräftig für die Belange
der Jagd und im Besonderen für die jagdliche Kultur ein.
Neben seiner Liebe zur Jagd begeisterte er sich sehr für die
Musik, die er von seiner Kindheit an aktiv pflegte. Somit ist es
fast selbstverständlich, dass er bei der Gründung der Jagdhornbläsergruppe von Lana führend beteiligt war und sich später mit großem Einsatz um die Gründung der Vereinigung der
Südtiroler Jagdhornbläser bemühte, der er dann seit 1993 als
erster Obmann vorstand.
Wie groß die Wertschätzung für Robert war, zeigte die unüberschaubare Menschenmenge, die ihn auf seinem letzten
Weg begleitete. Zahlreiche Jagdkameraden aus nah und fern
sowie Jagdhornbläser von den verschiedensten Jagdhornbläsergruppen unseres Landes erwiesen ihm die letzte Ehre und
verabschiedeten sich von ihm unter den Klängen des letzten
Halali mit einem Trauerbruch an seinem Grab.
Nur wenige Tage später, nämlich am
19. November 2011, verabschiedete
sich ein weiteres Jagdmitglied endgültig von seinen Jagdkameraden.
Othmar Sorarui verstarb im Alter
von 79 Jahren. Er war 30 Jahre lang
begeisterter Jäger in den Jagdrevieren Lana und St. Pankraz und allseits
bekannt und geschätzt.
Das Vigiljoch, der Hausberg von Lana, war der Lieblingsort von Otto.
Bereits in jungen Jahren zeigte er
dort sein Können als talentierter
Schifahrer und begeisterte Jung und
Alt. Später als Jäger verbrachte er dort viel Zeit, um sich von
der Arbeit zu entspannen, die Natur zu genießen und der Jagdleidenschaft nachzugehen.
Eine große Trauergemeinde begleitete Otto auf seinem letzten
Weg und bescheinigte das große Ansehen, das er in der Gemeinde genoss. Als letztes Weidmannsheil und zugleich Dank
für die Kameradschaft legten die Jäger den Trauerbruch auf
sein Grab.
Und wiederum nur wenige Zeit später, und zwar am 9. Dezember, verstarb Josef Genetti im Alter von 91 Jahren. Auch
er war 30 Jahre Mitglied des Jagdreviers Lana und gleichzeitig
des Jagdreviers Völlan. Trotz des hohen Alters übte Sepp die
Jagd bis zuletzt mit Begeisterung
aus, mit Ausnahme der letzten
zwei Jahre, wo er aus gesundheitlichen Gründen aussetzen musste.
Unter den Jagdkameraden genoss
er wegen seines jagdlichen Geschicks, seiner fröhlichen und humorvollen Art und seiner Kameradschaft großes Ansehen. Eine
rege Anteilnahme der Bevölkerung
und der Jägerschaft an der Beerdigung zeugten von der Wert-
schätzung des Verstorbenen. Nach gutem Weidmannsbrauch
legten ihm die Jagdkameraden als letzten Gruß den Trauerbruch auf das Grab.
Alle Jäger, die euch kannten, und im Besonderen die Jagdkameraden aus Lana werden sich, lieber Robert, Othmar und
Sepp, gerne an euch erinnern, euch stets in dankbarer Erinnerung behalten und ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Jäger vom Revier Lana
Josef Marth
Am 22. Juli 2011 verstarb unerwartet im Alter von 73 Jahren Josef Marth, genannt der TomeleSepp.
Im fernen Jahr 1961 löste er seine
erste Jagdkarte im Revier Moos in
Passeier. Schon seit seiner Kindheit
wurde sein Leben von Arbeit und
vielen Entbehrungen am Bergbauernhof geprägt. Er verbrachte
viel Zeit in der freien Natur in seinen geliebten Bergen. Besonders die Jagd auf die Schneehasen hatte es ihm angetan, aber
auch von so manchem Gamspirschgang und der Fuchsjagd
konnte er etliche lustige Geschichten erzählen. Seine große
Freude und Leidenschaft an der Jagd gab er an seine beiden
Söhne weiter.
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung erwiesen ihm
Jagdkameraden und Jagdhornbläser die letzte Ehre. Weidmannsruh.
Robert Wenin
Am Stephanstag 2011 gaben die Jäger
und Jagdhornbläser von St. Pankraz neben einer schier unübersehbaren Menschenmenge ihrem Kameraden Robert
Wenin das letzte Geleit. Den Silberhofer
Robert, wie er genannt wurde, zeichnete
sein zuverlässiger Charakter besonders
aus. Er war in seinem kurzen Leben allseits geschätzt und geachtet. Seine Kindheit verbrachte er am Silberhof oberhalb
von St. Pankraz, wo er eine behütete
Kindheit erleben durfte. Nach seiner Lehre
als Zuckerbäcker wechselte Robert in den
Landesdienst, wo er als Vorarbeiter bei
der Wildbachverbauung sowohl von den
Vorgesetzten als auch von den Arbeitskollegen stets geschätzt und gefragt war.
Früh entdeckte er seine Leidenschaft für die Jagd, die er gewissenhaft und mit Respekt vor Schöpfung und Natur ausübte.
Für mehrere Jahre hat er in der Jagdhornbläsergruppe »Spielhahn« in St. Pankraz die zweite Stimme geblasen. Seine Bläserkameraden gestalteten daher auch die Totenmesse besonders
eindrucksvoll mit. Unvergessen bleiben für die Jagdkameraden
ihre gemeinsamen Jagdausflüge nach Russland und Ungarn.
Leider war es Robert nicht vergönnt, seine zwölfjährige Tochter und seinen zehnjährigen Sohn weiter heranwachsen zu seJÄGER
ZEITUNG
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gedenken
hen. Eine tückische Krankheit, mit abwechselnden Höhen und
Tiefen, zwischen Hoffen und Bangen, zerstörte das traute Familienglück. Den beiden Kindern und der jungen Witwe Magdalena gilt unsere ganze Anteilnahme.
Lieber Robert, wir bedanken uns für die gemeinsame Zeit mit
einem friedlichen Weidmannsruh!
Deine Jagd- und Jagdhornbläserkameraden
Alois Wenin
Am 21. Jänner 2012 ist unser
Jagdkamerad Alois Wenin nach längerer Krankheit, jedoch plötzlich
und unerwartet während eines
Krankenhausaufenthaltes verstorben.
Alois Wenin, der Keil Luis, ist am
13. Oktober 1925 auf dem Keilhof
am Außernörderberg in St. Pankraz
geboren und wuchs dort auf.
Schon seit frühester Jugend war der Luis mit der Natur und
der Jagd verbunden, dies bewirkte wohl das Aufwachsen auf
dem Bergbauernhof, seine Arbeit als Holzer und später als
Bauer auf dem Oberhof in Völlan.
Alois blieb auch von den Schrecken des 2. Weltkrieges nicht
verschont und musste mit 18 Jahren an die Front. 1945 kam
er in die Gefangenschaft der Russen, welche dann bis Mai
1950 in der Ukraine andauerte.
Am 20. Mai 1950 konnte er nach Hause zurückkehren. Dieser
Tag war immer ein besonderer in seinem Leben, er bezeichnete
ihn sogar als seinen 2. Geburtstag.
Im fernen Jahre 1957 löste der Luis seine erste Jagdkarte und
übte die Jagd bis 2009 im Revier St. Pankraz aus.
Der Luis war stets ein zufriedener und ausgeglichener Jäger
von altem Schrot und Korn. 1960 hat er seine Frau Rosa geheiratet, welche ihm zwei Töchter und einen Sohn schenkte.
Sein Sohn verunglückte bei einem tragischen Unfall im Alter
von 18 Jahren, und die Ehefrau verstarb mit 68 Jahren.
Dies war ein großer Schmerz für den Luis, aber trotzdem hat
er seinen Lebensmut nicht verloren, und er hat bis ins hohe Alter stets das Beste für seine Familie und den Hof gegeben.
Auch als Nichtjäger hat er sich noch für das jagdliche Geschehen interessiert, besonders gefreut hat ihn, als seine beiden
Neffen die Jägerprüfung bestanden haben, mit welchen er den
einen oder anderen Pirschgang unternommen hat. Der Luis
war stets ein hilfsbereiter und mitfühlender Mensch, was sich
auch bei seiner Beerdigung zeigte. Jeder war stets an seinem
Hof willkommen, und die Gastfreundschaft bei einer Marende
stand stets im Vordergrund.
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde der Luis am
24. Jänner von seinen Jagdkameraden in Völlan zur letzten
Ruhestätte begleitet. Diese verabschiedeten sich mit dem Trauerbruch am Sarg, und die Jagdhornbläsergruppe »Spielhahn St.
Pankraz« erwies ihm mit dem »Gebet des Jägers« am offenen
Grab die letzte Ehre.
Die Jagdkameraden werden den Keil-Luis stets in guter und
dankbarer Erinnerung behalten.
Ein letztes Weidmannsheil und Weidmannsruh.
M.T.
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JÄGER
ZEITUNG
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Franz Gruber
Franz Gruber wurde am 13. Februar 1921 in Ulten geboren. Er wuchs
auf dem elterlichen Hof »Boch« auf,
welchen er später auch übernahm.
Mit dem Hof hatte er große Freude
und bewirtschaftete ihn mit sehr viel
Fleiß. Schon früh durfte er mit seinem Vater auf die Jagd gehen. Als er von der Kriegsgefangenschaft nach dem 2. Weltkrieg zurückkehrte, beantragte er im Jahre 1946 die Jagdkarte. Besonders faszinierte ihn die Jagd auf den Rehbock, welche
er gerne alleine ausübte. Zur Gamsjagd ging er zusammen mit
seinem Bruder Sepp. Franz war 60 Jahre lang Inhaber der
Jagdkarte im Revier Ulten und der älteste Jäger im Revier.
Am 12. Juli 2011, ein knappes Jahr nach dem Tode seines
Bruders Sepp, verstarb Franz nach einem erfüllten Leben. Eine
große Trauergemeinde begleitete den Bocher Franz auf seinem
letzten Weg, darunter viele Jäger und die Jagdhornbläser. Ein
letztes Weidmannsheil und Weidmannsruh!
Die Ultner Jäger
Johann Brunner
Kurz vor Weihnachten ereilte uns
die Nachricht vom Tod unseres geschätzten und beliebten Jagdkameraden und ehemaligen Revierleiters
Johann Brunner (Brugga Hons). Für
die Jäger von Niederdorf kam diese
Nachricht plötzlich und überraschend. Hons löste seine erste Jagdkarte im Jagdrevier Niederdorf im
fernen Jahr 1947 und war somit einer der dienstältesten Jäger in unserem Revier. Gleichzeitig
war Hons auch viele Jahre Mitglied im Jagdrevier Prags. Von
1973 bis 1996, also ganze 24 Jahre lang, stand Hons unserem
Revier als Revierleiter vor. Für seinen langjährigen Einsatz für
die Jagd im Allgemeinen und das Jagdrevier Niederdorf im Besonderen wurde er 1993 mit dem silbernen Ehrenzeichen des
Südtiroler Jagdverbandes ausgezeichnet. Seine ganz besondere
Passion galt der Gamsjagd. Als langjähriger Hüttenwirt (19691991) der Seekofelhütte (Egra-Hütte) ist ihm diese Wildart
ganz besonders ans Herz gewachsen, und so hat Hons auch als
Gamspirschführer in unserem Revier unzählige Jäger zur
Gamsjagd begleitet und hat ihnen durch seine langjährige Erfahrung zu einem passenden Abschuss verholfen.
Sein Leben war geprägt von der Arbeit in der familieneigenen
Gärtnerei, in welcher er bis zu seinem Tod mitarbeitete. Seine
gesellige und humorvolle Art machten ihn im ganzen Dorf sehr
beliebt. Hons war ein Vereinsmensch und neben dem Jagdrevier war er in unzähligen Vereinen und Institutionen in unserem Dorf an vorderster Front aktiv und hatte stets ein offenes
Ohr für die Anliegen der einzelnen Vereine. So war Hons langjähriger Präsident des Niederdorfer Sportvereins, war Mitglied
bei den Niederdorfer Eisschützen und der freiwilligen Feuerwehr, um nur einige zu nennen.
Die Jäger von Niederdorf werden ihren Brugga Hons stets in
dankbarer und ehrender Erinnerung behalten. Weidmannsruh!
gedenken
Johann
Brunner
Am 21. Dezember 2011 verstarb im Alter von 84 Jahren unser allgeschätzter Jagdkamerad
Johann Brunner aus Niederdorf.
Der Brugga Hons, wie er auch
genannt wurde, war von Jugend
auf stets mit der Natur verbunden. Hans war Gärtner im eigenen Betrieb, den er mit sehr viel
Fleiß und Freude aufgebaut hatte. Viele Kränze für seine vorausgegangenen Jagdkameraden hatte er selbst gewunden und
auf die Gräber gelegt. Er war weit über das Pustertal hinaus
bekannt.
Im Jahre 1965 kam der Brugga Hons als Jagdmitglied ins
Jagdrevier von Prags, wo er immer ein gern gesehener und geschätzter Jäger war. Bis im Jahre 2006 übte er aktiv in unserem Revier das Weidwerk aus. Seine große Leidenschaft war
die Gams- und Hahnenjagd, wo er kapitale Stücke sein Eigen
nennen durfte. Selten ließ der Hons eine Jagdversammlung
oder eine Veranstaltung des Reviers aus. Die Kameradschaft
war ihm immer sehr wichtig.
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und der Jägerschaft wurde der Hons in seiner Wohngemeinde Niederdorf zur
letzten Ruhe geleitet. Unter den Klängen der Jagdhornbläsergruppe »Amperspitz« aus Taisten nahmen wir Jäger Abschied
von unserem geschätzten Jagdmitglied.
Die Jägerschaft von Prags wird den Brugga Hons stets in guter
Erinnerung bewahren. Ein letztes Weidmannsheil und Weidmanns Ruh.
Die Jäger von Prags
Max Franzelin
Am 6. Jänner 2012 verstarb im 89. Lebensjahr
unser Jagdkamerad Max
Franzelin.
Der Lanzelin Max, wie er
überall genannt wurde,
war seit dem Jahre
1978 Mitglied im Jagdrevier Truden. Davon
war er vier Jahre im örtlichen Revierausschuss
sowie acht Jahre als Rechnungsrevisor tätig. Die Jagdleidenschaft war dem Max in die Wiege gelegt, die Hasenjagd und die
dazugehörige Geselligkeit schätzte er besonders. Mit ihm verliert die Dorfgemeinschaft wohl einen der letzten Trudner Originale.
Viele Jagdkameraden und Freunde aus den verschiedenen Dorfvereinen, welchen er angehört hatte, sowie die Trauerfamilie
begleiteten Max auf seinem letzten Weg zum Grabe. Mit einem
letzten Gruß der Bläsergruppe verabschiedete sich die Jägerschaft Truden, die ihn stets in guter Erinnerung behalten wird.
Weidmannsruh.
Gustav Forcher
Am 22. Februar ereilte
uns die traurige Nachricht vom Tod des geschätzten und beliebten
Jagdkameraden Gustav
Forcher, Pinthof Gustl.
Gustl wurde 54 Jahre
alt. Sein Tod kam für uns
trotz seiner schweren
Krankheit, die er in seinen letzten Lebensmonaten erdulden musste,
plötzlich und überraschend.
Gustl trat im Jahr 1996 in das Jagdrevier Kastelbell-Tschars
ein und war ein humorvoller und geselliger, vor allem aber zufriedener Jagdkamerad. Seit dem Jahre 2005 wirkte Gustl im
Revierausschuss mit, wo er uns stets ein zuverlässiger und gewissenhafter Mitarbeiter war, der seine Aufgaben pflichtbewusst und zuverlässig ausführte. Gustl war ein Ausschussmitglied, auf das man sich verlassen konnte. Auf seinen Pirschgängen standen nicht die Größe der Trophäe oder das Gewicht des
erlegten Stückes im Vordergrund, sondern das Jagderlebnis
und der Respekt vor dem erlegten Wild.
Seiner Familie war er ein liebevoller Vater und Ehemann. Sie
stand bei ihm stets an erster Stelle.
Er war auch ein Mann des Ehrenamtes, er war in verschiedenen Vereinen und Organisationen tätig, so bei der Feuerwehr,
im Bauernbund, in der Eigenverwaltung, dem Bodenverbesserungskonsortium, überall wurde er wegen seiner Zuverlässigkeit geschätzt.
Im Juni letzten Jahres erlegte Gustl einen Jährlingsbock und
am 1. Oktober gelang es ihm noch, einen guten Hirsch zu erlegen, woran er sich trotz seiner angeschlagenen Gesundheit
sehr erfreute. Die große Anzahl an Trauergästen anlässlich seiner Beerdigung erwies die große Wertschätzung nicht nur innerhalb der Dorfbevölkerung, sondern weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Lieber Gustl, du wirst uns stets in guter Erinnerung bleiben. Weidmannsruh.
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