Musik für den letzten Weg

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Musik für den letzten Weg
 »Musik für den letzten Weg«* * “Music for the last journey”
EDITOR’S NOTE
Innervillgraten, ein 1402 m ü. d. Meer liegendes und rund 1000 Einwohner zählendes Dorf in Osttirol / Österreich: Fast nirgendwo in den Alpen sind Trauermärsche
heute noch so lebendig wie hier. Wann immer jemand aus der Dorfgemeinschaft
stirbt – sei es ein stilles Mitglied der Dorfgemeinschaft, sei es ihr verdienstvollster
Vertreter –, die örtliche Musikkapelle rückt vollzählig aus, begleitet die Toten
mit klingendem Spiel von ihren Heimathäusern, wo sie immer noch aufgebahrt
werden, zur Kirche und auf den Friedhof zur letzten Ruhe. Bei jedem Wetter
und an jedem Tag der Woche. — Musik für den letzten Weg: Über Generationen
hat sich ein besonderes Repertoire erhalten, darunter auch Stücke der beiden
Villgrater Bauern Josef Steidl Vater und Sohn, die fast ein Jahrhundert lang als
Organisten, Chorleiter und Kapellmeister wirkten. Ein einzigartiges und rares
musikethnologisches Dokument einer faszinierenden alpinen Musik, die zugleich
weinen und lachen kann.
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Innervillgraten, a village in East Tyrol / Austria, situated 1,402 meters above sea
level, with some 1,000 inhabitants: the funeral music tradition is probably more
alive here than anywhere else in the Alpine region. Whenever a member of the
village community passes away, and regardless of their official importance, the
local music band marches out in full strength to personally and musically accompany the deceased from their family home, where they have been laid out
in state, to the church and their final resting-place in the cemetery. Any day of
the week, in any weather. — Music for the last journey: over generations a very
special repertoire has been accumulated, also including compositions by two
local farmers, Josef Steidl the Elder and the Younger, who collectively held the
offices of organist, choir master and musical director of the local music band
for almost a century. This album is a unique ethnomusicological document of a
fascinating Alpine music tradition: music that laughs and weeps at the same time.
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Musikkapelle Innervillgraten
Nachklänge
01 Ruhe sanft (August Ritzberger, 1872–1943) *
02 Trost in Tränen (Erwin Trojan, 1888–1957)
03 Mein Trost in Tränen – Grablied (Josef Steidl jun., 1905–1979) **
04Abschiedsklänge (Rudolf Melusin, 1826–1887) **
05 Der letzte Seufzer (von Eismann) **
06Trauermarsch (Josef Steidl sen., 1864–1945) *
07 Wie die Glocken düster dröhnen – Grablied (Josef Steidl jun., 1905–1979) *
08Abschiedsklänge (Bernhard Linhart, 1870–1918) **
09 Teure Mutter (Hans Kliment, 1906–2006)
10 Trauermarsch in d-Moll (Bernhard Linhart, 1870–1918) ***
11 Andante Religioso (Karl Oberthor) *
12Trauermarsch (von Hübner) **
13Nachklänge (Bernhard Linhart, 1870–1918)
14 Ruhe sanft – Trio (Josef Steidl jun., 1905–1979) *
15 Ruhe sanft (Erwin Trojan, 1888–1957)
16 Ich hatt einen Kameraden (arranged by Hans Kliment, 1906–2006) ****
total time
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adapted by Hannes Schett
adapted by Christian Mair
arranged by Johann Pircher
Live-Recording Friedhof / Cemetery Innervillgraten
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05:03
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01:47
68:21
Musikkapelle Innervillgraten
Katharina Lusser, flute
Manuela Gutwenger, flute
Barbara Senfter, flute
Franziska Schett, flute
Christina Steidl, flute
Manuela Lusser, flute
Bianca Schett, oboe
Eduard Senfter, English horn
Stephanie Mascher (substitute), alto saxophone
Patricia Fürhapter, alto saxophone
Claudia Mair, tenor saxophone
Dominik Schett, baritone saxophone
Valentina Lanser, bass clarinet
Julia Senfter, clarinet
Andreas Bachmann, clarinet
Daniel Mair, clarinet
Karolina Ortner, clarinet
Maximilian Senfter, clarinet
Romed Lanser, clarinet
Dominic Schett, clarinet
Josef Bachmann, clarinet
Christian Mair, flugelhorn
Arnold Lanser, flugelhorn
Markus Schett, flugelhorn
Andreas Mair, flugelhorn
Hannah Schett, trumpet
Stefan Senfter, trumpet
Marco Fürhapter, trumpet
Bernhard Wiedemair, french horn
Anton Hofmann (substitute), french horn
Franz Lusser, french horn
Albin Pircher (substitute), baritone
Bruno Lanser, baritone
Sandro Schett, baritone
Peter Schett, trombone
Alois Lusser, trombone
Michael Niederkofler, trombone
Josef Lusser, trombone
Christian Lanser, tuba
Josef Steidl, tuba
Andreas Mair, tuba
Leonard Senfter, snare drum
Paul Schett, bass drum
Alexander Schett, cymbals
Hannes Schett, conductor
(Kapellmeister-Stellvertreter)
Trotz umfangreicher Recherchen ist es uns nicht
gelungen, bei allen Stücken die Urheberschaft bzw.
die korrekten Angaben zu den Komponisten herauszufinden. Hinweise sind erbeten an:
office@col-legno.com
Despite extensive research we have not been able
to trace the origins, or details on the composers, of
all the pieces on the album. We should be grateful if
you forwarded any relevant information to:
office@col-legno.com
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FIRST LISTENER’S NOTES
Die letzte Ehre
Von Thomas Nußbaumer
»Statt Stillstand in Schmerz und Klage vermittelt der Trauermarsch den Eindruck
eines zeremonialen Dabeiseins. Nun gewinnen Blechbläser und Schlagwerk ein
Mitspracherecht und die Trauermusik bekommt militärischen Anstrich.« – Diese Charakterisierung des Trauermarsches im Nachschlagewerk »Die Musik in
Geschichte und Gegenwart« trifft in besonderem Maß auch auf die Trauermusiktradition der Gemeinde Innervillgraten in Osttirol zu, wobei das »zeremoniale Dabeisein« zum Zeitpunkt des »letzten Weges« hier nicht nur virtuell (als
»Eindruck«) erfolgt, sondern sehr real. »Beim Ableben von Menschen in den
Tiroler Bergdörfern war es üblich«, schildern die Innervillgrater Musikanten
in einer Projektbeschreibung zum vorliegenden Tonträger, »dass die Musikkapelle den Toten mit Trauermärschen verabschiedete. Die Musiker, alles Laien,
ließen im Fall eines Begräbnisses ihre Tätigkeit ruhen oder nahmen sich vom
Arbeitgeber frei, um ihre Pflicht in der Gemeinde zu erfüllen. Dabei erwiesen
sie dem Verstorbenen mit Trauermärschen, die schon seit Generationen gespielt
wurden, die letzte Ehre.«
Diese Praxis ist heute nur noch in wenigen Dörfern des Alpenraumes so lebendig
und bedeutsam wie in Innervillgraten. Wenn jemand gestorben ist, wenden sich
die Hinterbliebenen an die Musikkapelle und bitten sie, das Begräbnis musikalisch zu umrahmen. Bei jedem Todesfall rückt noch heute die vollständige
(!) Besetzung der Kapelle aus, egal an welchem Wochentag. Dabei schöpft die
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seit 1831 bestehende Innervillgrater Musikkapelle aus einem großen, teils nur
handschriftlich niedergelegten Repertoire an Trauermärschen.
Die auf dieser CD vorgestellten Trauermärsche aus dem Innervillgrater Blasmusikfundus beeindrucken, wenn man sie in einem Stück hört, durch die Wucht
ihrer Gleichförmigkeit. Der Trauermarsch ist ein unverkennbares Musikgenre.
Heroisch ist sein Gestus und tröstlich seine Wirkung. Wie ein Muster durchzieht die rhythmische Figur aus Viertelschlag, punktierter Achtel, gefolgt von
einer Sechzehntel und zwei weiteren Viertelschlägen alle diese Stücke. Der B-Teil
steht – ebenso wie bei den vorbildhaften Trauermärschen von Beethoven oder
Chopin – meist durch seinen lyrischen, melancholischen Ausdruck in einem
deutlichen Kontrast zu den marschartigen Eckteilen. Ein Trauermarsch kann
einem Trauernden jenen Halt verleihen, den er benötigt, um den geliebten verstorbenen Menschen mit Fassung auf seinem »letzten Weg« zu begleiten. Ein
Trauermarsch hilft Trauer zu lindern. »Für mich ist das Spielen eines Trauermarsches sehr ergreifend«, sagt der Innervillgrater Kapellmeisterstellvertreter
und Initiator dieses Tonträgers, Hannes Schett, »ein Trauermarsch kann einem
sehr viel sagen. Er erinnert einen an die schönen Zeiten mit den Verstorbenen
und oft hilft er auch Abschied zu nehmen.«
Ein Blick auf die Titelliste zeigt, dass die Musikkapelle Innervillgraten, wenn
sie Trauermärsche spielt, vor allem in der österreichischen Blas- und Militärmusiktradition verwurzelt ist. Komponisten wie Rudolf Melusin (1826–1887),
August Ritzberger (1872–1943), Erwin Trojan (1888–1957) oder Hans Kliment
(1906–2006) sind im ganzen Alpenraum bekannt, Karl Oberthor oder Bernhard
Linhart scheinen hingegen eher im regionalen Nahbereich verortet zu sein.
Sehr typisch sind auch die Titel der pathosreichen Musikstücke: »Ruhe sanft«,
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FIRST LISTENER’S NOTES
»Abschiedsklänge«, »Nachklänge«, »Der letzte Seufzer«, »Trost in Tränen« usw.
Beachtenswert ist, dass die meisten dieser Werke nicht einfach »aufgelegt« und
abgespielt werden können, sondern immer wieder der Bearbeitung, der »Einrichtung« für die jeweils aktuelle Besetzung der Innervillgrater Musikkapelle
bedürfen.
Zu arrangieren war in der Praxis der Blasmusik immer schon gang und gäbe
und kaum jemand weiß das besser als die Innervillgrater aus langer historischer
Erfahrung. Zu den schillerndsten Persönlichkeiten des Innervillgrater Musiklebens zählen die beiden »Högger«-Bauern Josef Steidl d. Ä. (1864–1945) und sein
Sohn Josef Steidl d. J. (1905–1979). Beide wirkten jahrzehntelang als Kapellmeister. Insbesondere Steidl d. Ä. leistete in dieser Funktion von 1892–1934 wahre
Pionierarbeit und wäre, wenn ihm sein Vater eine Kirchenmusikausbildung
in Regensburg erlaubt hätte, wohl ein bedeutender Musiker geworden. Er ist
mit einem selbstkomponierten »Trauermarsch« auf dieser CD vertreten. Seine
handschriftlichen Erinnerungen »Mein Lebenslauf als Musiker« (veröffentlicht
in den »Tiroler Heimatblättern« 1983), die bis 1936 reichen, verdeutlichen, wie
sehr im dörflichen Milieu persönliches Engagement und Flexibilität erforderlich waren, um eine musikalische Fest- und Feierkultur aufrechtzuerhalten. Als
Organist, Kirchenchorleiter und Kapellmeister bildete Steidl d. Ä. unermüdlich
junge Musikanten aus. Viele Musikalien hat er »aus meiner Geldtasche«, wie
er öfter betont, für die Kapelle angeschafft und »für Gotteslohn« bearbeitet.
Steidl, der seine musikalischen Kenntnisse neben seinem Beruf als Landwirt
vorwiegend autodidaktisch erwarb, war imstande, Schubert-Messen oder Mozart-Opernouvertüren für Blasmusik zu arrangieren. Sein Lebenslauf zeigt auch
auf, in welchem Ausmaß die Blasmusik ab Ende des 19. Jahrhunderts aus der
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lokalen in die patriotische Szene hinüberglitt, bis man selbst für den Kaiser und
schließlich für Engelbert Dollfuß als angeblichen »Retter Österreichs« (Steidl)
spielen musste.
Josef Steidl d. J. stand seinem Vater als Arrangeur und Komponist in nichts nach.
Seine beiden Grablieder »Mein Trost in Tränen« und »Wie die Glocken düster
dröhnen«, die ebenfalls auf dieser CD enthalten sind, unterstreichen den tröstlichen Aspekt der Trauermusik. Trauermusik ist letztlich eine Kulturtechnik zur
Bewältigung der Todeserfahrung. »Da mich diese getragenen und harmonischen
Klänge immer wieder aufs Neue berühren und in einen emotionalen Bann ziehen,
war es mir ein großes Anliegen, diese alten, selten gespielten Trauermärsche
für die Nachwelt auf einem Tonträger festzuhalten«, fasst Hannes Schett seine
Bemühungen zusammen.
Thomas Nußbaumer, geb. 1966 in Hall in Tirol.
Studium der Musikwissenschaft und Germanistik an der Universität Innsbruck, Promotion 1998.
Veröffentlichung der Dissertation unter dem Titel
»Alfred Quellmalz und seine Südtiroler Feldforschungen (1940–42). Eine Studie zur musikalischen
Volkskunde unter dem Nationalsozialismus (Innsbruck 2001)«. Habilitation 2010 an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit
1995 arbeitet Nußbaumer am Innsbrucker Sitz
der Universität Mozarteum Salzburg, Abteilung
für Musikwissenschaft, Abteilungsbereich Musikalische Ethnologie. Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: Musik und Brauch, Fasnacht,
Volksmusik und Nationalsozialismus, Volksmusiküberlieferung im Alpenraum, insbesondere in
Westösterreich und Südtirol, Musik der Old Order
Amish in Iowa (USA).
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about
Musikkapelle Innervillgraten
Die Musikkapelle Innervillgraten wurde im Jahre 1831 gegründet.
Die schillerndste Persönlichkeit in der Geschichte der Musikkapelle dürfte
wohl Josef Steidl (1864–1945) vulgo »Högger« gewesen sein. Im Alter von 14
Jahren war er als Es-Klarinettist der Musikkapelle beigetreten, übernahm mit
28 Jahren das Kapellmeisteramt und übte dieses von 1892 bis 1934 aus, wobei er
in den letzten Jahren eng mit seinem Sohn und Nachfolger zusammenarbeitete.
Im Jahre 1934 wurde er zum Ehrenkapellmeister der Musikkapelle Innervillgraten ernannt. Er war in Sachen Kirchenmusik auch durch Eigenkompositionen
und Arrangements für die Blasmusik tätig. Seine Kompositionen und Nachbearbeitungen diverser Werke großer Komponisten wie z. B. von W. A. Mozart
bereichern auch heute noch das Repertoire der Musikkapelle Innervillgraten.
Von 1935 bis 1974 führte Josef Steidl jun. (1905–1979, Sohn des Ehrenkapellmeisters Josef Steidl sen.) die Musikkapelle Innervillgraten an. Auch dieser tat
sich durch viele Eigenkompositionen und Arrangements hervor, die auch heute
noch gerne von den Musikanten gespielt werden. Gleichzeitig leitete er den
Kirchenchor und spielte bis zu seinem Lebensende die Orgel in der Pfarrkirche
St. Martin in Innervillgraten.
Zum Zeitpunkt der CD-Veröffentlichung zählt die Musikkapelle 61 aktive Mitglieder.
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Begräbnis, Innervillgraten, Mai 2015
Funeral, Innervillgraten, May 2015
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Musikkapelle Innervillgraten, 1968
Innervillgraten music band, 1968
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Josef Steidl jun., 1905–1979 (oben / above)
Josef Steidl sen., 1864–1945 (links / left)
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Musikkapelle Innervillgraten, 1973
Innervillgraten music band, 1973
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Begräbnis, Mai 2015
Funeral, May 2015
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FIRST LISTENER’S NOTES
Last respects
by Thomas Nußbaumer
“A funeral march expresses not so much a state of suspension amidst grief and
lamentation but rather a feeling of ceremonial participation. The brass players
and percussionists are now granted a say, and funeral music takes on a military
quality.” – This description of the nature of a funeral march in the reference book
“Die Musik in Geschichte und Gegenwart” is especially true of the funeral music
tradition kept up in the East Tyrolean village Innervillgraten. Here “ceremonial
participation” means not just a virtual “feeling” of accompanying the deceased
on their “last journey” but is to be taken quite literally. “In Tyrolean mountain
villages, when someone died it was customary for the local music band to bid
the deceased farewell by playing funeral marches for them,” the Innervillgraten
musicians explain in the project description for this album. “For every funeral
the members of the band, all of them amateur musicians, suspended their work
or took time off in order to fulfill their duty within the community, and pay their
last respects to the deceased with funeral marches that had been traditional for
many generations.”
Other than in most villages in the Alpine region, in Innervillgraten this custom
is still kept alive and plays an important role in village life. When somebody
dies, the deceased’s family ask the local band to provide the musical accompaniment to the funeral. Even today, the Innervillgraten music band, founded in
1831, attend every funeral in full strength (!), regardless of the day of the week.
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Their repertoire of funeral marches is plentiful and includes many compositions
copied out by hand.
When listening to this compilation of traditional Innervillgraten funeral
marches in one go, one cannot help being impressed by the sheer force of their
homogeneity. Funeral marches are an instantly recognizable music genre. They
come with a heroic attitude and bring consolation. The rhythmic figure of quarter beat, dotted eighth, followed by a sixteenth and another two quarter beats,
occurs throughout these marches like a pattern. In many of them, like in Beethoven’s or Chopin’s exemplary funeral marches, the B part’s lyrical, melancholy
expression contrasts strongly with the march-like nature of the other parts. A
funeral march may provide the mourners with the support they need to be able
to muster sufficient composure for accompanying a loved one on his or her “last
journey.” A funeral march helps to soothe the grief. “Playing a funeral march is
a very moving experience for me,” says Hannes Schett, deputy musical director
of the Innervillgraten music band, who initiated the production of this album.
“A funeral march may give you so much. It reminds you of the good times you
had with the person you lost, and often helps you to finally let go.”
The track list shows that the Innervillgraten music band’s repertoire of funeral
marches is mainly centered on the Austrian brass band and military music tradition. Some of the composers, like Rudolf Melusin (1826–1887), August Ritzberger
(1872–1943), Erwin Trojan (1888–1957) and Hans Kliment (1906–2006), are wellknown throughout the Alpine region, while others, such as Karl Oberthor or
Bernhard Linhart, appear to be local celebrities. The titles of the highly emotional
marches are also rather typical of the genre: “Ruhe sanft” (Rest in peace), “Abschiedsklänge” (The sound of farewell), “Nachklänge” (Echoes), “Der letzte Seufzer”
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FIRST LISTENER’S NOTES
(The last sigh), “Trost in Tränen” (Comfort in tears), etc. Most of these compositions
cannot simply be “put on” and played but require regular rearrangement, need
to be “adapted” to suit the current instrumentation of the band.
In traditional brass band practice, it has always been customary to write
one’s own arrangements, and from their long experience the Innervillgraten
music band are certainly qualified to testify to this. Two of the most remarkable
personalities in local music history are the “Högger” farmers, Josef Steidl the
Elder (1864–1945) and his son Josef Steidl the Younger (1905–1979). Each held
the position of musical director for several decades. Especially Steidl the Elder
did some pioneering work during his tenure, which continued from 1892 to
1934, and if his father had allowed him to study church music in Regensburg,
he probably would have become a renowned professional musician. One of his
compositions, the “Trauermarsch,” is included on this album. He also left a
handwritten memoir entitled “Mein Lebenslauf als Musiker” (My life as a musician, published in the “Tiroler Heimatblätter” in 1983), which covers the years
up to 1936 and gives us an idea of the enormous commitment and flexibility
needed for keeping up a tradition of musical events and celebrations in a small
village. In his capacity as organist, church choir master and musical director of
the local music band Steidl the Elder was tireless in training young musicians.
He often bought the sheet music for the band himself, paying for it “out of my
own pocket” and writing the arrangements “for the love of God,” as he repeatedly pointed out. Steidl, a full-time farmer whose musical skills were largely
self-taught, was able to arrange Schubert masses or overtures to Mozart operas
for a traditional Alpine brass band. His memoir also reflects how, from the late
19th century onwards, the local music bands took on an increasingly patriotic
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role, playing in honor of the Emperor as well as, later on, of Engelbert Dollfuß,
the alleged “savior of Austria” (Steidl).
Josef Steidl the Younger was his father’s equal both as an arranger and as a composer. His two funeral songs “Mein Trost in Tränen” (My comfort in tears) and “Wie
die Glocken düster dröhnen” (The melancholy booming of the bells), also included
on this album, emphasize the comforting nature of funeral music. Ultimately,
funeral music is a cultural technique that helps us cope with the experience
of losing someone through death. Summarizing his motives, Hannes Schett
explains: “These solemn and harmonious tunes never fail to touch me and cast
an emotional spell over me. This is why it was so important to me to make sure
that these old and rarely played funeral marches would be recorded for posterity.”
Thomas Nußbaumer, born in Hall / Tyrol in 1966.
Studied musicology and German at Innsbruck University. Doctor’s degree in 1998. Publication of his
thesis under the title “Alfred Quellmalz und seine
Südtiroler Feldforschungen (1940­–42). Eine Studie
zur musikalischen Volkskunde unter dem Nationalsozialismus (Innsbruck 2001).” Habilitation at
Vienna University of Music and Performing Arts
in 2010. Since 1995 Nußbaumer has been working
at the Innsbruck branch of the Salzburg Mozarteum University, department of musicology, subdepartment ethnomusicology. His research and
publication activities are focused on: music and
folklore; carnival; folk music and national socialism; folk music traditions in the Alpine region, in
particular West Austria and South Tyrol; music of
the Old Order Amish in Iowa (USA).
19
about
Musikkapelle Innervillgraten
The Innervillgraten music band was founded in 1831.
The most dazzling personality in the history of the music band was probably
Josef Steidl the Elder (1864–1945), aka “Högger”. Having joined the band at the
age of fourteen as E flat clarinetist, he was appointed musical director at the age
of twenty-eight, an office he held from 1892 to 1934. During the last few years
before his retirement he collaborated closely with his son and successor.
In 1934 Steidl the Elder was appointed honorary musical director of the
Innervillgraten music band. He contributed many original compositions and
arrangements of church music to the band’s repertoire. His compositions and
adaptations of works by famous composers, such as W. A. Mozart, still feature
prominently in the music band’s programs.
Josef Steidl the Younger (1905–1979), the son of the honorary musical director
Josef Steidl the Elder, held the office of musical director of the Innervillgraten
music band from 1935 to 1974. He also made himself a name as a composer and
arranger; many of his works (e. g. two funeral songs, the march “Trauermarsch
vom Högger”) are still today popular items in the band’s repertoire. Steidl the
Younger also was church choir master and played the organ at the church of
St. Martin in Innervillgraten until the end of his days.
At the time of the release of this album the music band has 61 active members.
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Die Musikkapelle Innervillgraten dankt ihren Förderern:
The Innervillgraten music band would like to thank its sponsors and supporters:
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Raika Villgratental
Cafe Alfonsstüberl (Innervillgraten)
Planwerkstatt Schett Andreas (Innervillgraten)
Wintersportschule Hochpustertal
Osttirol Werbung
Tischlerei Lanser (Innervillgraten)
Badl Alm (Innervillgraten)
Gasthof Raiffeisen (Innervillgraten)
Erdbau Fürhapter GmbH (Innervillgraten)
Villgrater Natur
Wiedemayr Landtechnik (Heinfels)
Bäckerei Gasthof Bachmann (Innervillgraten)
Holzbau Lusser (Heinfels)
Gemeinde Innervillgraten
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Also released by col legno
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Franui, Schubertlieder / Brahms Volkslieder / Mahlerlieder (WWE 3CD 20307)
Alma, Transalpin (WWE 1CD 20428)
Alma, Nativa (WWE 1CD 20310)
Catch-Pop String-Strong, II (WWE 1CD 30009)
Catch-Pop String-Strong, Catch-Pop String-Strong (WWE 1CD 30006)
Akkosax, An Werner Pirchner (WWE 1CD 30003)
Wolfgang Puschnig, For the Love of It (WWE 1CD 30007)
Arvo Pärt, Babel (WWE 1CD 20427)
www.col-legno.com
© + ⓟ 2015 col legno music GmbH
Schönlaterngasse 5/3/16, 1010 Wien (A)
Producer col legno / Andreas Schett
Recording Date October 3–5 2014
Recording Locations Probelokal / Rehearsal
room Musikkapelle Innervillgraten;
Friedhof / Cemetery Innervillgraten
Recorded, mixed and mastered by Christoph
Lukasser, www.sound-service.at
Recording Supervisor Johann Pircher
Text Thomas Nußbaumer
Translation Astrid Tautscher
Cover Artwork Stefan Heyne,
www.stefan-heyne.de
Photography Eduard Senfter (p. 11, 15),
Johann Wiedemair (p. 12), Alois
Wiedemair (p. 14), Archive
Graphic Design Circus. Büro für Kommunikation
und Gestaltung, www.circus.at
This recording was realized with the support of: