Report Darstellende Künste Performing Arts Report
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Internationales Symposium Report Darstellende Künste Die Lage der Theater- und Tanzschaffenden im Kontext internationaler Mobilität International Symposium Performing Arts Report International mobility and the status of artists in the performing arts Zusammenfassung und Dokumentation / Conclusion and documents Internationales Theaterinstitut Zentrum Bundesrepublik Deutschland German Centre of the International Theatre Institute Inhalt :: Table of Contents Einleitung 1 I - Kontext und Ausgangsbedingungen der Debatte Die Diskussion der sozialen Lage darstellender Künstler im internationalen Kontext Die sozialen Lage darstellender Künstler und die Positionen der Politik 2 II – Die nationale Studie und die Debatte in Deutschland 6 „Report Darstellende Künste“ – Teilstudien und Problembeschreibungen Die Lage der Theater- und Tanzschaffenden – Positionen und Diskussion in Deutschland III – Internationaler Vergleich und übergreifende Fragestellungen 12 Studien Die internationale Diskussion - die Lage der Theater- und Tanzschaffenden mit Blick auf Beschäftigung, Mobilität und soziale Sicherheit IV – Initiativen und Handlungsempfehlungen 18 V – Perspektiven und nächste Schritte 24 VI – Zusammenfassung, Reflexion und Dank 27 Introduction 29 I – Context and the Debate’s Point of Departure The discussion of performing artists’ social status in an international context. Performing artists’ social status and the political positions. 30 34 II – The National Study and the Debate in Germany „Performing Arts Report“ – elements of the study and problem descriptions Theatre and dance makers’ status – positions and the debate in Germany III – International Comparison and General Issues 40 Studies The international debate – theatre and dance makers’ status with a focus on employment, mobility and social security IV – Initiatives and Policy Recommendations 46 V – Perspectives and the Next Steps 52 VI – Conclusion, Reflection and Thanks 55 EINLEITUNG Internationales Symposium „Report Darstellende Künste“ EINLEITUNG Nir de Volff, Choreograf Rund 250 Theater- und Tanzschaffende aus dem Inund Ausland, Wissenschaftler sowie Vertreter der Kulturpolitik diskutierten vom 4. bis 6. Mai in der Berliner Akademie der Künste Die Lage der Theater- und Tanzschaffenden im Kontext internationaler Mobilität. Wichtiges Kernstück der Diskussion war die „Studie zur wirtschaftlichen, sozialen und arbeitsrechtlichen Lage der Theater- und Tanzschaffenden in Deutschland“. Möglichkeiten der Koordination auf der Ebene der Mitgliedsstaaten zu finden. Internationale Kunstproduktionen sind nicht ohne Mobilität der Künstler zu denken. Aber nicht allein fehlende finanzielle Mittel hindern Künstler, sondern bürokratische und unflexible Verfahren in Fragen von Visa und Steuern wie auch ungenügende Informationen, rechtliche Unsicherheit und die Inkompatibilität sozialer Sicherungssysteme. Die vorliegende Publikation zum Internationalen Symposium „Report Darstellende Künste“ soll Anregungen und Ergebnisse der dreitägigen Veranstaltung zusammenfassend darstellen und zweisprachig publizieren sowie Beiträge und Debatten auf der beigefügten CDRom für die weitere kulturpolitische Diskussion verfügbar machen. Grundlage hierfür sind die Referate und die verschriftlichten und lektorierten Diskussionsbeiträge sowie zusammenfassende Texte in Bezug zum Symposium. Die Publikation beschreibt Problemstellungen, Lösungsmodelle und Handlungsempfehlungen sowie die nächsten kulturpolitischen Handlungsschritte der Akteure. In fünf Abschnitten werden die wesentlichen Anregungen aus den Symposiumsbeiträgen im Fokus der zentralen Fragestellung referiert. Schlüsselzitate und Kommentarnoten führen dann zu den Originaltexten auf der CDRom. Wir danken allen Beteiligten des Symposiums für ihre Beiträge und die Mitwirkung an dieser Publikation. Für die Unterstützung der redaktionellen Arbeit danken wir dem Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste Günter Jeschonnek. Der internationale Rahmen des Symposiums machte deutlich, dass es sich bei den durch die nationale Studie dargestellten Problemen, wie den Wandel der Erwerbstätigkeit, ungenügende soziale Absicherung oder rechtliche Unsicherheit, um globale Entwicklungen handelt und dass vor allem wirtschaftliche und rechtliche Fragen nicht allein in nationaler Verantwortung gelöst werden können. Zugleich bietet der transnationale Vergleich viele Gelegenheiten, von guter Praxis zu lernen und innerhalb der Europäischen Union die Die Publikation wird gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. 1 I - Kontext und Ausgangsbedingungen der Debatte Die Diskussion der sozialen Lage darstellender Künstler im internationalen Kontext Dr. Manfred Beilharz Dr. Max Wyman Präsident des deutschen Zentrum des Internationalen Theaterinstituts Kulturwissenschaftler • Globalisierung bietet nie dagewesene Chancen für Austausch und Begegnung, frei von (geografischen, nationalen, kulturellen) Grenzen • Globalisierung als Herausforderung für die kulturelle Vielfalt • Unesco-Übereinkommen als Schutz vor der Dominanz der Kulturindustrie • Künstler halten sich nicht an echte oder imaginäre Grenzen, sie schöpfen aus vielen kulturellen Quellen und vermischen unterschiedliche Einflüsse: „Die wirklich kreativen Kulturzentren unserer Zeit sind jene, in denen sich viele Kulturen begegnen und gegenseitig befruchten, um etwas Neues, Aufregendes zu erschaffen.“ • Die Darstellenden Künste als Inkubator der Kreativität verstehen • Internationalisierung der Künstlerarbeitsmärkte geht einher mit Abbau der Ensemblestrukturen und öffentlicher Förderung • Auf der Grundlage der Unesco-Konvention zur Kulturellen Vielfalt global Rahmenbedingungen für künstlerische Arbeit sichern 01_Beilharz_dt Jürgen Flügge Vorsitzender des Fonds Darstellende Künste • „Report Darstellende Künste“ als Ergebnis des Symposiums „Europäisch kooperieren und produzieren 2007“ • Fakten aufzeigen und Ressort übergreifendes Handeln auslösen: - Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Künstler = Schutz des kreativen Potentials • Aktuell macht die Finanzkrise diese Aufgaben noch dringender; statt enormer Gelder für die Banken – in der Systemkrise kulturelle Perspektive eröffnen 07_Wyman_dt Nele Hertling Vize-Präsidentin der Akademie der Künste • Ohne die Kraft der Kultur ist Europa undenkbar. • Kunst und Kultur gehören ins Zentrum der politischen Aufmerksamkeit • Akteuren der Zivilgesellschaft kommt besondere Verantwortung in der kreativen Auseinandersetzung mit der Politik zu 02_Fluegge_dt Mit seiner Beschreibung der Herausforderungen und Chancen der Globalisierung für ein neues, kreatives Potential der Künstler öffnete der kanadische Kulturwissenschaftler Max Wyman in seiner Keynote den gedanklichen Horizont für das Symposium. Künstlerischer Austausch über nationale Grenzen hinweg schafft neue Möglichkeiten der Begegnung und neue kreative Identitäten. Dabei kommt zugleich dem Unesco-Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen besondere Bedeutung zu. Die Produktionsbedingungen von Theater sind weltweit geprägt von einer Internationalisierung der Arbeitsmärkte, dem Abbau von dauerhaften Beschäftigungsverhältnissen und dem wachsenden Einfluss der privaten Kultur- und Medienwirtschaft. Der Situation der Künstler – als Träger der kulturellen Ausdrucksformen – gilt daher besondere Aufmerksamkeit. Nicht-Regierungsorganisationen wie das Internationale Theaterinstitut, die wesentlich am Zustandekommen des Übereinkommens beteiligt waren, mobilisieren daher ihre Möglichkeiten des Monitoring der Umsetzung des Übereinkommens. In diesem Rahmen fungiert die in Deutschland initiierte Studie zur Lage der Theaterund Tanzschaffenden als Modell, weitere Studien in anderen Ländern sollen ihr folgen. Das Unesco-Übereinkommen bildete einen Ansatzpunkt für die europäische Agenda für Kultur im Zeichen der Globalisierung, vorgestellt durch die EUKommission im Mai 2007. Die Mitteilung hat seither einen komplexen Prozess des Austauschs zwischen den Mitgliedsstaaten innerhalb der so genannten Offenen Koordinierungsmethode ausgelöst. In drei 2 I - KONTEXT UND AUSGANGSBEDINGUNGEN DER DEBATTE Richard Polacek Kulturpolitischer Berater • Europäische Kultur-Agenda thematisiert - Förderung der Mobilität von Künstlern - Förderung des interkulturellen Dialogs - Umsetzung der Unesco-Konvention zur kulturellen Vielfalt • Umfangreicher Diskussionsprozess (Offene Koordinierungsmethode, Plattformen für den Dialog mit dem Kulturbereich) wurde etabliert • Mobilitätshindernisse bestehen weiter: - Soziale Sicherheit, Besteuerung, Visa für Künstler aus Drittstaaten • Beseitigung der Mobilitätshindernisse hat als generelles Arbeitsmarkt-Thema auch wirtschaftliche Konsequenzen. Hier ist der steuernde Einfluss der EU möglich • „Europa darf kein geschlossener Raum sein.“ Mobilitätshindernisse auch international abbauen 11_Polacek_dt Prof. Dr. Peter P. Pachl, Musiktheaterregisseur • Symposium steht im Kontext mehrerer europäischer Initiativen in den letzten Jahren: - „A soul for Europe“-Konferenzen - Europäische Konferenzen zur Mobilität - Europäisches Haus für die Kultur - European Culture Forum 08_Hertling_dt Theaterinstituts: 2006 zu Förderstrukturen im Freien Theater, 2007 zur Europäischen Zusammenarbeit. Wenn 2009 im Rahmen des Symposiums die nationale Studie unter den Aspekten Wandel der Erwerbstätigkeit, prekäre Arbeitsbedingungen, soziale Absicherung, Förderung und neue künstlerische Arbeitsfelder diskutiert wird, dann führt dies wiederum zum Thema Mobilität – Mobilität als Folge und Antwort auf eine zunehmend diversifizierte und flexibilisierte Arbeitssituation in den Darstellenden Künsten. Plattformen der Kulturakteure (Kreativität, Zugang zur Kultur und Interkultureller Dialog) werden Empfehlungen für kulturpolitisches Agieren auf europäischer Ebene erarbeitet. Im Zuge der Lissabon-Strategie ist Mobilität auch im Bereich der Kultur zum bestimmenden Thema geworden. Auf europäischer Ebene reiht sich das Symposium in Berlin in eine Reihe internationaler Konferenzen zur Mobilität der Künste (Paris und Dublin 2008, Brüssel 2009) ein, setzt jedoch einen besonderen Akzent bei der Situation der Künstler und den Mobilitätshindernissen („impediments to mobility“), welche ihnen bei internationaler Arbeit begegnen. Auf nationaler Ebene steht das Symposium 2009 in einer Reihe von Veranstaltungen des Fonds Darstellende Künste und des Internationalen 3 Die sozialen Lage darstellender Künstler und die Positionen der Politik Dr. Sigrid Bias-Engels Unterabteilungsleiterin beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien • Kultur verbindet und eint die Europäer, Künstler spielen zentrale Rolle • Fördermöglichkeiten des Bundes bei nationaler und internationaler Vernetzung • Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft analysiert auch den Markt für die darstellenden Künste • Künstlersozialkasse für die soziale Absicherung von Künstlern unverzichtbar 04_Bias-Engels_dt Hans-Joachim Otto MdB, Vorsitzender des Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages • Wertschätzung der Künstler in der Politik: „Kunst ist nicht alles, aber ohne Künstler ist Kunst nichts“ • Studie zur sozialen Lage liefert zu Aussagen des Enquete-Berichts Fakten • Zentraler Punkt: Wandel der Erwerbstätigkeit bei den Kreativen – Rahmenfristen für Arbeitslosengeld anpassen • Staatsziel Kultur – Initiative im Bundestag war nicht erfolgreich, kommt nach der Wahl erneut auf die Agenda, wichtig, um Ermessensspielräume für Kulturförderung z.B. in Zeiten der Finanzkrise offen zu halten 06_Otto_dt Lee Soo-eun, Bühnenbildnerin Das Symposium verband die politischen Ebenen in Deutschland und in Europa im Bekenntnis zur Förderung von Kunst und Kultur als „Motor“ oder auch „Seele“ des europäischen Einigungsprozesses wie in der gesellschaftlichen Wertschätzung künstlerischer Arbeit. Auch in der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise darf die Förderung der Kultur nicht aus dem Blick geraten, in der Krise bietet sich sogar die Chance für einen neuen Stellenwert des Künstlers. Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft, welche auf bessere Rahmenbedingungen kreativen Schaffens und die Märkte für die Kreativen zielt. Nicht zuletzt speist sich die Künstlersozialkasse (KSK) zu einem erheblichen Teil aus Bundesmitteln, wichtig daher das Bekenntnis zur KSK auch in der Zukunft, wie es zur Eröffnung des Symposiums unterstrichen wurde. Die politischen Vertreter der Kommunen und Länder thematisieren Kulturförderung als gestaltendes Fördern, das gute Arbeitsbedingungen für Künstler schafft. Langfristige Förderprogramme (z.B. Strukturförderung, Optionsförderung) sollen die existentiellen Bedingungen für künstlerische Arbeit schaffen. Zugleich wird die veränderte Beschäftigungssituation von Künstlern als Seismograph für Veränderungen in der Gesellschaft gesehen, soziale Ist in Deutschland die Förderung der Kultur zuallererst Sache der Kommunen und Länder, so liegen doch beim Bund, respektive dem Beauftragten für Kultur und Medien – Mitveranstalter des Symposiums –, besondere Initiativen, so in der Förderung neuer künstlerischer Angebote (in kultureller Bildung und internationalen Kooperationen) und der 4 I - KONTEXT UND AUSGANGSBEDINGUNGEN DER DEBATTE Xavier Troussard Dr. Hans-Georg Küppers Leiter der Abteilung Bildung und Kultur in der Europäischen Kommission Vorsitzender des Kulturausschuss des Deutschen Städtetages „Die Förderung der Kultur ist eine der vornehmsten und wichtigsten Aufgaben in unseren Städten.“ • Gestaltendes Fördern führt zu Qualität, Arbeits- und Produktionsbedingungen werden verbessert • Gute Praxis: Politik und Künstler entwickeln gemeinsam Rahmenbedingungen für die Förderung • Mobilität als Kernthema für die Zukunft Europas, auch für die Entwicklung des europäischen Binnenmarktes • Förderung von Kreativität und interkulturellem Dialog ohne Mobilität der Kulturakteure nicht denkbar • Initiativen der Kommission: - Studien zur Situation in Europa (ERICartsStudie) und zu den Informationssystemen (ECOTEC-Studie) - Förderung von vier Pilotprojekten zur Mobilität - Abbau von Mobilitätshindernissen durch die Anregungen der Offenen Koordinierungsmethode und die bereichsübergreifende Zusammenarbeit in der Kommission 24_Kueppers_dt / 25_Podium_III_dt Prof. Barbara Kisseler Chefin der Senatskanzlei Berlin „Die Beschäftigungsverhältnisse von Künstlern sind wie der Seismograph für die Entwicklung von Beschäftigung in unserer Gesellschaft allgemein.“ • Aufteilung der Tanz- und Theaterschaffenden in freiberuflich und sozialversicherungspflichtig Tätige greift nicht mehr, große Gruppe „zwischen den Welten“ • Gegebenfalls besondere Lösungen schaffen, da Künstler enormen Stellenwert für die Gesellschaft haben 05_Troussard_dt Ruth Hieronymi MdEP und Mitglied des Ausschuss für Kultur • Europäisches Parlament unterstützt Künstler bei existentiellen Themen: sozialer Status, Bildung, Ausbildung, Mobilität, angemessener Lohn • Forderung, auf der Unesco-Übereinkunft aufbauend, den Rechtsrahmen für die kulturelle Produktion zu sichern • Kulturelle Produkte auch in neuen Medien (Bsp. Onlinemusik) als solche rechtlich schützen 23_Kisseler_dt / 25_Podium_III_dt 09_Hieronymi_dt Absicherung deshalb als gesamtgesellschaftliche Problematik und Aufgabe begriffen. Mobilität in Gang gesetzt, dessen Ergebnisse auch in die Neugestaltung des EU-Programms KULTUR ab 2014 einfließen. Im Fokus stehen aktuell im Rahmen von vier EU-Pilotprojekten auch die soziale Absicherung und die konkreten Beschäftigungsverhältnisse in den Künsten. Bei der Analyse und Verbesserung dieser Rahmenbedingungen arbeiten die Generaldirektionen Kultur und Bildung und Arbeit und soziale Fragen eng zusammen. Ergebnisse der Pilotprojekte werden auch in die Neugestaltung des EU-Programms KULTUR ab 2014 einfließen. Die Vertreterin des Europäischen Parlaments unterstrich das Bekenntnis der Parlamentarier zur Anerkennung des sozialen Status der Künstler, wie in der Erklärung des Parlaments von 2007 dargelegt. Obgleich Kultur die Angelegenheit der Mitgliedsstaaten bleibt, sind wesentliche Fortschritte gerade in der Verbesserung der Arbeitssituation der Künstler durch die offene Koordinierungsmethode der Mitgliedsstaaten – auch in der Arbeitsgruppe zur Mobilität – zu erwarten. Die EU-Kommission hat mit der Kultur-Agenda auch einen breiten Diskussionsprozess zur künstlerischen 5 II – Die nationale Studie und die Debatte in Deutschland „Report Darstellende Künste“ – Teilstudien und Problembeschreibungen wie z.B. geringes Einkommen, drohende Altersarmut • mit den Ergebnissen müssen die Akteure an die Politik heran treten: auf kommunaler, Länderund Bundesebene 12_Jeschonnek_dt Dr. Susanne Keuchel Geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Kulturforschung • Erste Zusammenfassung zentraler Ergebnisse aus der Befragung • Rund ein Fünftel arbeitet „zwischen den Welten“, ist freiberuflich und zugleich über Zeitverträge abhängig beschäftigt • Der Zugang zur Künstlersozialkasse ist schwer insbesondere für die, die in beiden Beschäftigungsformen tätig sind und jene, deren Beruf nicht als künstlerische Tätigkeit anerkannt ist (z.B. Produktionsleiter) • Administrative und organisatorische Aufgaben nehmen zu: „Nur etwa ein Drittel der gesamten Wochenarbeitszeit der freien Tanz- und Theaterschaffenden umfasst derzeit künstlerisch-kreative Arbeitsphasen.“ Zula Lemes, Performerin Günter Jeschonnek Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste und Projektleiter der Studie • Notwendigkeit der nationalen Studie ergab sich aus den Erfahrungen der Symposien 2006 und 2007 sowie aus der Fördertätigkeit des Fonds • seit Künstlerreport 1975 und Enquete-Bericht keine vergleichbar umfassende Untersuchung vorhanden • komplexes Projekt gemeinsam mit Landesverbänden Freier Theater, Wissenschaftlerinnen und ITI realisiert • Wichtiger indirekter Erfolg: Stärkung der Selbstorganisation der freien Theater- und Tanzszene • Ergebnisse belegen empirische Einschätzungen 14_Keuchel_ppt_dt Dr. Carroll Haak Sozialwissenschaftlerin • Gutachten zur sozioökonomischen Lage der darstellenden Künstler in Deutschland auf der Basis des Mikrozensus 2005 und 2006. • Abbau abhängiger Beschäftigungsverhältnisse schreitet voran • Zunahme der Selbständigkeit Der Fonds Darstellende Künste initiierte gemeinsam mit dem ITI die Studie zur wirtschaftlichen, sozialen und arbeitsrechtlichen Lage der Theater- und Tanzschaffenden in Deutschland und realisierte sie gemeinsam mit den Landesverbänden Freier Theater. Die Auswertung erfolgt durch das Zentrum für Kulturforschung, erste Ergebnisse wurden im Rahmen des Symposiums präsentiert, flankiert von weiteren Untersuchungen und Positionsbestimmungen. genaktion beteiligten sich bundesweit 4.047 Theater- und Tanzschaffende. Zusätzlich wurden 350 Einzel- und Gruppeninterviews geführt. Repräsentativ ist die Studie für die selbständig tätigen Theaterschaffenden (Autorin Dr. Susanne Keuchel), welche in der KSK versichert sind, für die fest angestellten Theaterschaffenden ist die Stichprobe nicht groß genug. Die Studie verweist auf eine bedeutende Gruppe von Künstlern, die sowohl fest angestellt wie selbständig arbeiten. Insbesondere diese „Gruppe zwischen den Welten“ verweist auf den (gesamtgesellschaftlichen) Wandel der Erwerbstätigkeit. Trotz hohen Bildungsniveaus ist Seit dem „Künstlerreport“ (Fohrbeck/ Wiesand) von 1973 ist diese Gesamtstudie die bisher umfassendste Datenerhebung aus der Perspektive der Akteure im Bereich der darstellenden Künste. An der Fragebo- 6 II - Die nationale Studie und die Debatte in Deutschland Dr. Cornelia Dümcke • Hohe Arbeitsplatzunsicherheit • Hohes Bildungsniveau der darstellenden Künstler • Selbständige darstellende Künstler arbeiten zu höheren Anteilen im Niedriglohnsegment unter 5 Euro pro Stunde (2005 – 23%, 2006 – 30%) • Rentenhöhen aus der Gesetzlichen Rentenversicherung für künstlerische Berufsgruppen bei etwa 550 Euro im Monat (Männer) bzw. 490 Euro pro Monat (Frauen) Kulturwissenschaftlerin • Erste bundesweite Literaturrecherche und Auswertung der Kultur- und Kreativwirtschaftsberichte von 13 Bundesländern und 8 Städten • Der Teilmarkt beschäftigt 40.300 (3,6%) der Erwerbstätigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft. • Darstellende Künste werden (ob geringer Masse) in den Berichten nicht immer explizit erfasst. • Wert der Berichte in einer genaueren Wahrnehmung der Vielfalt der künstlerischen Produktionsund Organisationsformen durch Wirtschaft und Politik • Berichte spiegeln nicht soziale und wirtschaftliche Situation der Künstler wider – explizite Studien sind erforderlich 13_Haak_dt 22_Duemcke_dt Zula Lemes das Netto-Jahreseinkommen mit 11.500 Euro sehr niedrig. Oftmals müssen zur Lebenssicherung nichtkünstlerische Nebentätigkeiten ausgeübt werden, Verwaltung und Akquise reduzieren zudem die Zeit für kreatives Arbeiten. resultieren langfristig auch geringe Ansprüche in der gesetzlichen Rentenversicherung. Inwieweit Künstler private Vorsorge betreiben – dazu existieren kaum Informationen. Eine Untersuchung der Kultur- und Kreativwirtschaftsberichte von Städten und Ländern (Autorin Dr. Cornelia Dümcke) zeigt die mit den Berichten gegebene Chance, die Rahmenbedingungen der Kreativen zu verbessern, Perspektiven für die nachwachsende Generation aufzuzeigen und Nachfrage gezielt zu fördern. Forschungen zur Lage der Darstellenden Künstler können die Berichte jedoch nicht ersetzen. Nach der Studie zur sozioökonomischen Lage der darstellenden Künstler (Autorin Dr. Carroll Haak) steht dem Abbau abhängiger Beschäftigungsverhältnisse eine stetige Zunahme an Selbständigkeit gegenüber. Selbständige arbeiten zu einem Drittel im Niedrigeinkommenssegment unter 5 Euro, bei den abhängig Beschäftigten ging der Anteil von 12% auf 6% zurück. Aus den geringen Einkommen 7 Die Lage der Theater- und Tanzschaffenden – Positionen und Diskussion in Deutschland Rolf Bolwin Hans Herdlein Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins Präsident der Genossenschaft der Deutschen Bühnenangehörigen „Will man die soziale Lage der Künstler verbessern, muss man ihnen oder für sie einfach mehr bezahlen.“ • Lage der Künstler an den Stadt- und Staatstheatern ergibt sich aus den Zahlen der Theaterstatistik • Öffentliche Zuschüsse bilden den wesentlichen finanziellen Rahmen für die Arbeit der Stadt- und Staatstheater • Einkommen auf Basis der ausgehandelten Tarifverträge • Arbeitszeit und Vertragsdauer der Flexibilität künstlerischer Produktion angepasst • Zusatzversorgung durch Bayerische Versorgungskammer angeboten „Seit der Inkraftsetzung der Agenda 2010 werden die Arbeitnehmer regelrecht in die Scheinselbständigkeit abgedrängt.“ • Scheinselbständigkeit wird auch bei den Stadtund Staatstheatern ausgedehnt • Rechtsnatur des Gastvertrages wandelt sich vom Arbeitsvertrag zum Dienstvertrag • Arbeitnehmer verlieren Schutzrechte wie tarifliche Bezahlung und Beiträge zur Sozialversicherung • Soziale Sicherungssysteme wie Bayerische Versorgungskammer und Künstlersozialkasse werden mit Zunahme der unstetigen Beschäftigung weiter belastet 16_Herdlein_dt / 18_Podium_I_dt 15_Bolwin_dt / 18_Podium_I_dt Erwerbstätigkeit und rechtliche Sicherheit Im Anschluss an die Präsentation der Studien positionierten sich die Interessenvertreter in den Darstellenden Künsten – so der Deutsche Bühnenverein, die Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger und der Bundesverband Freier Theater. In zwei Podiumsdiskussionen wurde mit den Vertretern der Politik aus Städten und Ländern sowie des Deutschen Bundestages diskutiert. Die Beiträge und Diskussionen werden im Folgenden nach den Hauptthemen zusammengefasst. Im Gegensatz zu den Freien Theaterschaffenden stellt sich die Lage der angestellt Tätigen an den Stadt- und Staatstheatern klarer dar. Angaben hierzu finden sich in der Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins und den Tarifverträgen. Danach liegt die Mindestgage bei 1.600 Euro brutto, die Verträge aller künstlerisch Mitwirkenden sind auf eine oder mehrere Spielzeiten befristet, ein Kündigungsschutz existiert nicht. Alle Mitarbeiter sind sozialversicherungspflichtig angestellt, entsprechende Beiträge werden in die Kranken- und Sozialkassen gezahlt, weiterhin existiert eine betriebliche Zusatzversorgung für die Bühnen, die Bayerische Versorgungskammer. Die Zahl der unstetig Beschäftigten nimmt jedoch auch aus Richtung der Stadt- und Staatstheater zu, so u.a. durch neue Regelungen zu Gastverträgen. In diesem Zusammenhang werden immer häufiger Schauspieler als Selbständige beschäftigt und genießen nicht die Rechtssicherheiten des Normalvertrag Bühne. Angesichts der nicht durch Tarife gesicherten Ver- 8 II - Die nationale Studie und die Debatte in Deutschland Olaf Zimmermann Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates Themen für die Diskussion: • Rahmenbedingungen für die Absicherung von Künstlern • Umsetzung der Handlungsempfehlungen der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ • Sicherung der Künstlersozialkasse • Kultur- und Theaterfinanzierung in der Zukunft angesichts der hohen Staatsverschuldung • Zurückgehender Organisationsgrad in den Berufsverbänden und Interessenvertretungen • Umfassender Künstlerreport notwendig Norbert Servos, Chroeograf Alexander Opitz Vorsitzender des Bundesverbandes Freier Theater • Freie Theater erbringen in der Summe kulturelle Leistungen, die den Stadt- und Staatstheatern durchaus vergleichbar sind • Förderung sollte sich viel stärker daran orientieren • Künstlersozialkasse schafft notwendige soziale Sicherung • Informationen zum Freien Theater und politischer Dialog schaffen auch finanzielle Verbesserung • Beispiel Baden-Württemberg: Etaterhöhung für freie Theater von 0,36 Mio auf 1,46 Mio Euro 18_Podium_I_dt 17_BuFT_dt / 18_Podium_I_dt Erhöhung des Etats für Freie Theaterarbeit in BadenWürttemberg um rund 1,1 Mio Euro. handlungsposition der Selbständigen fordert der Bundesverband Freier Theater die Einführung einer Honoraruntergrenze (Mindestgage). In der Diskussion wird deutlich, dass dieser Statuswandel nicht nur eine Folge fehlender finanzieller Mittel ist, sondern oftmals auch von den Freien Künstlern als ihrer Arbeitsweise entsprechend gesehen wird. Das Anwachsen der Freien Szene und (wie in Großstädten wie Berlin) der Zuzug Freier Künstler aus dem In- und Ausland werden als Ursachen für die starke Zunahme der Zahl selbständig Tätiger gesehen. Die soziale Lage der Künstler steht nicht im Fokus von Kulturförderung. Langfristige, über die Projektförderung hinausreichende Konzeptions- oder Strukturförderungen werden jedoch als Modelle gesehen, künstlerische Arbeit durch den Aufbau effizienter Produktionsstrukturen und das Ermöglichen längerer kreativer Schaffensphasen abzusichern. Bestimmte Mindesthonorare bei der Förderung von den Antragstellern zu fordern, hätte (bei konstantem Fördervolumen) eine verringerte Zahl geförderter Produktionen zur Folge. Die verschiedenen Fördermodelle – Einstiegsförderung, Abspielförderung, Investitionsförderung – ermöglichen eine konstruktive Begleitung künstlerischer Entwicklung, sind aber oftmals zu gering ausgestattet. Förderungsstrukturen, neue Wege der Förderung In den Beiträgen wird vielfach die Position vertreten, dass höhere Kulturbudgets über eine höhere Honorierung der künstlerischen Leistungen auch die soziale Lage der Künstler verbessern. Angesichts der aktuellen Finanzkrise scheint es jedoch viel mehr darum zu gehen, Kürzungen abzuwehren. Eine Umschichtung der Mittel von den Stadt- und Staatstheatern zu den Freien Theatern wird in der Diskussion nur vereinzelt gefordert. Positiver Einzelfall bleibt die Soziale Sicherheit Der Abbau von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung bei Zunahme der Zahl der Selbständigen belastet die spezifischen Lösungen der Sozialkassen. Die Zahl der über die Künstlersozialkasse Versicher- 9 Angelika Krüger-Leißner • Finanzierung der Kultur auf drei Säulen in den Blick nehmen: private Ausgaben der Bürger, öffentliche Förderung, bürgerschaftliches Engagement • Daher auch Stiftungsrecht für die Kulturförderung weiter anpassen • „Staatsziel Kultur“ allein bringt keine Förderung • Kulturbereich muss sich im politischen Dialog stärken: „Der Auftritt von Kultur als Ganzes entspricht nicht dem von anderen Lobby-Verbänden, die zum Teil außerordentlich professionell agieren.“ MdB, Mitglied des Ausschuss für Kultur und Medien • Besondere Lösung für Künstler beim Arbeitslosengeld schaffen • Investitionen in Kultur kaum in aktuellen Konjunkturpaketen einzubringen • Schuldenabbau der öffentlichen Hand wird in der Zukunft großen Druck auf Kulturförderung ausüben • Daher „Staatsziel Kultur“ in der Verfassung wichtig • Künstlersozialkasse erhalten • Sozialversicherungssystem nicht mehr zeitgemäß • Langfristig Versicherung für alle Erwerbstätigen schaffen • Alternative: separate Lösung für kurzfristig abhängig Beschäftigte 18_Podium_I_dt Prof. Dr. Susanne BinasPreisendörfer Prof. für Musik und Medien an der Universität Oldenburg 18_Podium_I_dt Themen für die Diskussion: • Rahmenbedingungen für die künstlerische Arbeit in den Städten • Wandel der Erwerbstätigkeit – wachsende Zahl der Selbständigen • Mindesthonorare für Künstler • Suche nach neuen Orten für Theater als Suche nach neuen Tätigkeitsfeldern für Künstler und Publikum Gitta Connemann MdB, Vorsitzende der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ • Besondere Lösung für Künstler beim Arbeitslosengeld schaffen • Wettbewerb um öffentliche Gelder wird in der Zukunft schärfer geführt 25_Podium_III_dt ten hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, die Einnahmen aus den Abgaben der Verwerter (Theater und andere Nutznießer selbständiger künstlerischer Leistungen) wie auch die Zuschüsse aus Bundesmitteln sind gestiegen. Gleichwohl fordern die freien Theater- und Tanzschaffenden eine weitere Öffnung der Kasse für Schauspieler, Tänzer und weitere am künstlerischen Prozess Beteiligte (Dramaturgen, Produktionsleiter) und zugleich eine Erhöhung der Zuschüsse zur Sicherung der KSK. Zugleich sieht der Präsident der GDBA die Bayerische Versorgungskammer durch die Abwanderung der abhängig Beschäftigten in die Selbständigkeit stark gefährdet. Kurzfristige Lösung hier könnte die Aufnahme von Selbständigen in diese Versicherung sein. gestellt. Langfristig, darin stimmten sowohl die Interessenvertreter wie auch die anwesenden BundesPolitikerinnen überein, muss der Umbau der Sozialsysteme angegangen werden. Erforderlich ist ein zeitgemäßes Sozialversicherungsrecht mit evtl. zwingender sozialversicherungsrechtlicher Absicherung für alle Erwerbstätigen. Dies entspräche auch den Handlungsempfehlungen der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“. In der Zeit des Symposiums diskutierte das Bundeskabinett die Rahmenfristen für den Bezug des ALG I und eine künstlerischer Arbeit angemessene Lösung. Die anwesenden Bundespolitikerinnen befürworteten einstimmig eine solche Lösung. Die positive Entscheidung hierzu fiel noch innerhalb dieser Tage. Generell wurde jedoch die Zukunftsfestigkeit der Sozialsysteme angesichts des Wandels der Erwerbstätigkeit (Zunahme der unstetigen Beschäftigung, „Gruppe zwischen den Welten“) generell infrage Weiterhin angestrebt wird eine freiwillige Arbeitslosenversicherung für Künstler, welche als Modellver- 10 Gisela Deckart Dr. Hans-Georg Küppers Tanz- und Theaterreferentin im Kulturamt Köln Kulturdezernent München • Große Wertschätzung der freien Szene in Köln – auch aufgrund des „lauten“ Engagements der Szene • Prozess der Erhöhung der Fördermittel in den letzten Jahren • Akzentuierung und Differenzierung der Förderinstrumente: z.B. Aufführungsförderung, Gastspielförderung, Investitionsförderung • Sinnvolles System, das finanziell besser ausgestattet werden muss • Kooperation zwischen Stadttheatern und freier Szene nur wo sinnvoll, Kooperationen innerhalb der freien Szene wichtiger • Publikum ansprechen durch Profilierung • Mindesthonorare – neue und schwierige Diskussion: „Da muss man genau überlegen, was man durchsetzen kann. […] Ich habe kein Problem damit, dass Honorarkosten höher angesetzt werden sollten. Aber sollte das dann für alle gelten, egal in welchem Projekt?“ • Gemeinsame Diskussion beginnen, wie in der Kulturförderung auch Lage der Künstler betrachtet werden kann • Förderung der kulturellen Bildung ist auch ein Arbeitsmarkt für Künstler 25_Podium_III_dt Prof. Barbara Kisseler Chefin der Senatskanzlei Berlin 25_Podium_III_dt • Große Zahl selbständiger Künstler durch die Anziehungskraft Berlins • Zahlreiche Kooperationen zwischen großen Theatern und freien Produktionen • Neue Orte für Produktionen / neues Publikum für die Künstler: „Man schreibt der freien Szene eine größere Risikobereitschaft und ein anderes Selbstverständnis zu, das sehe ich in der Berliner freien Szene ganz deutlich.“ • Mindesthonorare für Künstler ziehen höhere Ansätze für die Theaterförderung nach sich: als gesamtgesellschaftliche Diskussion durchzustehen Susanne Laugwitz-Aulbach Kulturamtsleiterin Stuttgart • Rahmenbedingungen für freie Theaterarbeit in Stuttgart: Projektfördermittel („Innovationstopf“, Einzelprojekte und Konzeptionsförderung bis drei Jahre) und Spielstätte für die freien Theater • Kulturpädagogische Projekte als Tätigkeitsbereich für selbständige Künstler ausbauen • Mindesthonorare z.B. in Stuttgart nicht realisierbar • Kulturreferat auch in der Funktion eines Beratungs- und Kompetenzzentrums 25_Podium_III_dt 25_Podium_III_dt such bereits existiert. Inwieweit diese mit sozialversicherungsrechtlichen Regeln übereinstimmt, bleibt zu prüfen. den finanziell besser ausgestatteten Theaterhäusern neue Spielorte eröffnen, das künstlerische Potential der Freien Szene ausschöpfen, aber keine langfristige, gleichberechtigte Partnerschaft ermöglichen. Künstlerische Arbeitsfelder und Publikum Vernetzung der Künstler in die Gesellschaft, politische Strukturenbildung Zu den Einkunftsmöglichkeiten für Künstler zählen auch alternative künstlerische Tätigkeiten, für die sich – so die Diskussion – vielfältige Möglichkeiten gerade im Bereich der Kulturellen Bildung ergeben. Im breiten Spektrum der darstellenden Künste unterbreiten die Theater hier vielfältige Angebote, die durch Bund und Länder noch stärker zu fördern wären. Hier ist auch die Bildung eines jungen Publikums angesprochen. Die Problematik der Nachfrage nach den Angeboten von Theatern und der Erschließung neuer Publikumsschichten führte zur Diskussion neuer Kooperationsmodelle zwischen den Theaterhäusern und Freien Theatern. Diese Kooperationen werden dort kritisch gesehen, wo sie In der Diskussion wird angemerkt, dass notwendige Veränderungen der sozialen Lage wie auch der Erhalt von Förderstrukturen durch starke, politisch einflussreiche Interessenverbände vorangetrieben werden müssen. Von Seiten der Kulturpolitikerinnen kam der Aufruf nach verstärkter Interessensbekundung der Künstler im politischen Dialog. Zugleich zeigt die nationale Studie einen Rückgang des Organisationsgrades der Künstler. Das Thema politische Mobilisierung – innerhalb dieser Diskussionen noch wenig ausgeführt – gewann Bedeutung in der Verbindung zur internationalen Diskussion. 11 III – Internationaler Vergleich und übergreifende Fragestellungen Drei Studien wurde im Rahmen des Symposiums vorgestellt, weiteres Material zur mittlerweile vorliegenden Untersuchung von ECOTEC über Informationssysteme zu Mobilitätsfragen findet sich auf der beiliegenden CD-Rom. Daniel Belasco Rogers, Sophia New & Tochter, Künstler Der Status der Künstler im Bereich der Darstellenden Künste Recherche des deutschen Zentrums des Internationalen Theaterinstituts (ITI) vorgestellt von Michael Freundt, stellv. Direktor des Internationalen Theaterinstituts Begleitend zum „Report Darstellende Künste“ erstellte das ITI eine Literaturrecherche, welche über 40 Studien und Handlungsempfehlungen von Künstlernetzwerken, nationalen Parlamenten sowie von Dokumenten auf europäischer und internationaler Ebene auswertet. In Schwerpunktthemen sind die Aussagen zur rechtlichen und sozialen Situation von Künstlern zusammengefasst. • im Einkommensvergleich der Bevölkerung werden durchschnittlich nur geringe Einkommen erzielt • Künstler sind vermehrt selbständig und in ungewöhnlichen Beschäftigungssituationen tätig • notwendige Mobilität wird durch zahlreiche Hindernisse gebremst • hieraus ergibt sich oftmals eine prekäre Lage bei Kranken-, Unfall-, Arbeitslosen- und Sozialversicherung; gravierende Altersarmut droht Mit der Recherche sollen die Dokumente für die kulturpolitische Arbeit besser zugänglich und verwendbar werden. www.iti-germany.de Im Überblick ergeben sich wichtige Möglichkeiten des Vergleichs zur Situation in Deutschland sowie Ansätze zu generalisierten Aussagen: 19_ITI_Recherche_dt 12 III – Internationaler Vergleich und übergreifende Fragestellungen Mobilitätsförderung in Europa („Mobility matters“) Vorgestellt von Andreas Wiesand, Direktor ERICarts - Ergänzungsfonds zur Mobilitätsförderung schaffen - Erfahrungsaustausch zur Mobilitätsförderung vertiefen - Methoden, Hilfsmittel und Informationen zur Mobilität im Internet ausbauen - Abbau von Mobilitätshindernissen: o Definitionen, Verfahren und Formulare harmonisieren o Kosten für Visa und Arbeitserlaubnisse reduzieren o Online-Informationssystem verbessern o Weiterbildung von Multiplikatoren zu rechtlichen und sozialen Bestimmungen ERICarts realisierte 2008 mit Fachleuten aus 35 Ländern eine Studie zur kulturellen Mobilitätsförderung und erstellte einen analytischen Überblick zu den vorhandenen Programmen und Aktionen, Motiven und Ergebnissen. Details über 344 Fördermaßnahmen wurden erhoben. Aus der Definition des Bedarfs der Förderung und der Analyse von Fördermaßnahmen verweist die Studie auf bestehende Ungleichgewichte (z.B. Ost-West-Differenzen) und spricht Empfehlungen für ausgewogene und produktive Mobilitätsprogramme aus. In diesen Empfehlungen wird Mobilität als Entwicklungsprozess verstanden, der bewusst kulturelle Vielfalt, den produktiven künstlerischen Austausch und die kulturelle Zusammenarbeit stärken sollte. Für gemeinsame Anstrengungen in Europa richten sich die Empfehlungen vor allem an die Europäische Union, u.a.: www.mobility-matters.eu 20_mobility-matters_dt Daniel Belasco Rogers, Sophia New & Tochter „Dancers keep moving“ Vorgestellt von Dr. Teunis Jjdens und Dr. Berend Jan Langeberg In einer besonderen Situation sind Tänzer, die in hohem Maße international mobil sind. Die Mitarbeit in Ballett- und Tanzproduktionen kann individuell sehr vielgestaltig sein und häufig wechseln. Zugleich steht die körperliche Leistung nur bis zu einem bestimmten Alter zur Verfügung. Der dann notwendige Berufswandel wird spezifisch für den Tanz als Transition bezeichnet. In einigen Ländern unterstützen Transitionzentren (Stiftungen, Fonds) die betroffenen Künstler. Eine Problematik besteht jedoch im häufigen Wechsel über Ländergrenzen hinweg – Beiträge werden eingezahlt, aber nicht ausreichend für Leistungen akkumuliert. Die Erkenntnisse der Studie führten zu zwei konkreten Lösungen: bilateralen Abkommen und einem gemeinsamen Fonds der Transitionzentren, welcher in ungeklärten Situationen Ausgleich schafft. 26b_AG_soziale_Fragen_dt / 26b_keep_moving_en 13 Die internationale Diskussion - die Lage der Theater- und Tanzschaffenden mit Blick auf Beschäftigung, Mobilität und soziale Sicherheit Chris Torch Direktor von Intercult (Stockholm) und Vizepräsident von Culture Action Europe Themen für die Diskussion: • Mobilität als Folge globaler Migrationsprozesse • Effekte der Mobilität: bloßes Reisen oder künstlerische Zusammenarbeit? • Mobilität und interkultureller Dialog • Architektur der Kulturpolitik in Europa „Der nationale Ansatz unserer Politiker ist wirklich ein großes Hindernis für die Mobilität.“ 21_Podium_II_dt Ralf R. Ollertz Komponist und Leiter der HALLE Tanzbühne Berlin • Mobilität im Sinne der Zusammenarbeit fördern • Green Card für Künstler würde Problem von Visa und Arbeitserlaubnis lösen • Zur Unterstützung für Reisekosten und Transport einen Fonds einrichten • EU-Förderung muss sich den kleinen und kleinsten Strukturen der Künstler anpassen 21_Podium_II_dt Mahla Helman, darstellende Künstlerin Beschäftigungssituation und Mobilität mobility“ (Richard Polacek im Auftrag von PEARLE*) auch auf dem Symposium in den Problemkreisen: Visa und Arbeitserlaubnis, fehlende Informationen und Steuern (im Plenum) sowie rechtliche Unsicherheit und fehlende Koordination der sozialen Sicherungssysteme (in den Arbeitsgruppen) besprochen wurden. Der Wandel der künstlerischen Erwerbstätigkeit wurde auf der internationalen Ebene viel stärker (als in der nationalen Diskussion) als Fakt, als integraler Bestandteil der kreativen Kraft künstlerischer Arbeit diskutiert, der sich – europaweit betrachtet – vielfach anders realisiert, als in einer Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Situation. Flexibilität in der künstlerischen Arbeit und Internationalität in den Künsten sind eng verbunden mit Mobilität. Künstler, die international arbeiten, wurden als Teil von weitgreifender, Gesellschaft verändernder Migration betrachtet. Hiermit verbindet sich auch ein weiteres Merkmal gegenwärtiger Gesellschaften: Interkulturalität – als Folge von Migration. Wobei Mobilität zugleich als Voraussetzung interkultureller Kompetenz auch in der künstlerischen Arbeit gesehen wurde. Rechtliche Sicherheit In internationalen künstlerischen Produktionen sind die Ensembles nicht mehr an Theaterhäuser lokal gebunden, sondern stehen als mobile künstlerische Produktionen den Spielstätten und Festivals gegenüber. Die Mobilität der Künstler bringt einen enormen Wettbewerb, in dem in wechselnden Beschäftigungssituationen der Künstler rechtliche und finanzielle Standards nur teilweise aufgebaut hat und diese kaum zu verteidigen sind. Selbst in Ländern, in denen Mindesthonorare vereinbart wurden, wie in Frankreich, sind diese nicht durchgängig einzufordern. Den ausgesprochenen Chancen der Mobilität stehen kaum veränderte Hindernisse entgegen, die im Anschluss an die wegweisende Studie „impediments to 14 Die internationale Diskussion Dr. Max Wyman Jan Burian Kulturwissenschaftler Regisseur, Theaterleiter und Vize-Präsident des tschechischen ITI • Erfolg und Ergebnis der Mobilitätsförderung in Kanada: vielfach Weiterentwicklung der ästhetischen Formen • Mobilitätshindernisse abbauen: Definitionen harmonisieren, Verfahren vereinfachen, Kosten für Visa reduzieren • Mobilitätsfonds schaffen • Ausbildung für Multiplikatoren • Projekte für internationale Zusammenarbeit fördern • Internationale künstlerische Zusammenarbeit erreicht neues, große Publikum • Kultur schafft Vertrauen zwischen den Menschen in Europa • Unterschiedliche Steuersysteme und wirtschaftliche Differenzen zwischen den Ländern sind größte Hindernisse für Kooperationen • Die Perspektive der Künstler: Jenseits staatlicher Programme funktioniert künstlerische Zusammenarbeit immer sehr konkret zwischen Theaterhäusern und Künstlern • Förderinstrument sollte individuelle Programme und Themensetzungen der künstlerischen Produzenten koordinieren und mit prozentualen Zuschüssen fördern Ann Olaerts 21_Podium_II_dt Direktorin des Flämischen Theaterinstituts Brüssel • Mobilität als künstlerische und wirtschaftliche Notwendigkeit • Künstlerische Arbeitsweisen und Kultur in der Gesellschaft verteidigen • Brückenbildungen mit anderen Sektoren: Bildung, Wirtschaft / Aufbau von Plattformen der Zivilgesellschaft „Wir müssen Fürsprecher für die Kultur in der Gesellschaft sein und das können wir nicht, wenn wir nur uns selbst genügen.“ 21_Podium_II_dt Max Maldacker Referent für Musik, Theater, Tanz im Auswärtigen Amt • Auswärtige Kulturpolitik als Dialoginstrument: „Der Faden der kulturellen Beziehungen darf nicht zerschnitten werden.“ • Visa-Verfahren als Mobilitätshindernis: Probleme lassen sich im Einzelfall durch Dialog mit dem Auswärtigen Amt abbauen, kein prinzipielles Problem 21_Podium_II_dt 21_Podium_II_dt Noch immer stellen die Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten in der Beschaffung von Visa und Aufenthaltstiteln mit Arbeitserlaubnis wesentliche Hindernisse in der Zusammenarbeit mit Künstlern aus Drittstaaten dar. Nicht transparente Prüfverfahren und die geforderte Verpflichtung, für alle ggf. mit dem Aufenthalt oder der Abschiebung verbundenen Kosten persönlich aufzukommen, verhinderten oftmals die Zusammenarbeit mit Künstlern aus Ländern, mit denen der kulturelle Brückenschlag gerade politisches Ziel wäre: Irak, Afghanistan, Sudan. Eine Greencard für Künstler oder ein Künstlerpass wird zumindest als diskussionswürdiger Vorschlag gesehen. kritisiert. Die Cultural Contact Points leisten jedoch gute Vermittlungsarbeit. Der Zugang zu den Programmen sollte auch kleineren Projekten ermöglicht werden, mit kleineren Summen könnte gezielt gefördert werden. Es fehlt ein europäischer Fonds, der dezidiert Unterstützung für Reise- und Transportkosten gibt. Eine Förderung künstlerischer Mobilität durch den Abbau von Mobilitätshindernissen wird vor allem bei der Reduzierung der Kosten für Visa und anderer Dokumente gesehen. Dazu wird der Ausbau der Informationsmöglichkeiten im Internet (z.B. mobility-matters.eu, on-the-move.org) gefordert und der Aufbau von Kontaktstellen zur Mobilität angeregt. Das Know-How für die internationale Produktion muss durch das gezielte Training von Multiplikatoren (Künstlermanager, Produzenten, Kuratoren) verbessert werden. Förderungsstrukturen, neue Wege der Förderung Vielfach werden die Förderinstrumente des EUProgramms KULTUR als zu bürokratisch und der Dimension künstlerischer Produktion unangemessen 15 Soziale Sicherheit Für die künstlerische Mobilität besteht mit Blick auf soziale Sicherheit und die Absicherung im Alter die Problematik, dass Beiträge in die Sozialsysteme verschiedener Länder in vielen Einzelverträgen, jedoch meist für nur kurze Zeiträume gezahlt wurden. Die Frage bleibt, inwieweit diese Beiträge akkumuliert werden, damit hieraus im Alter signifikante Rentenhöhen entstehen. Die Lösung besteht jedoch nicht in einer einheitlichen europäischen Sozialversicherung. Der Vertrag von Lissabon vermeidet eine Übertragung neuer Kompetenzen an die Europäische Union im Bereich der Beschäftigungs- und Sozialpolitik. Der Weg besteht also nicht in der Harmonisierung, sondern der besseren Koordinierung der Sozialsysteme. Ein wichtiger Schritt hierzu wurde auf dem Symposium vorgestellt: die EU-Richtlinie 883, welche bürokratische Verfahren vereinfacht und übergreifende Gültigkeit für unterschiedliche Beschäftigungssituationen hat. Zugleich boten die Arbeitsgruppen die Möglichkeit, die sozialen Sicherungssysteme, wie sie für Künstler in Deutschland bestehen, in den Vergleich mit den Chancen und Problemen der Systeme in anderen Ländern zu setzen. Diskutiert wurden - die Absicherung von Phasen zwischen Arbeitsaufträgen für die Kreativen in Frankreich (Arbeitslosenversicherung für die intermittents) - die Problematik unterschiedlicher bzw. fehlender Zuständigkeiten von Versicherungsträgern für selbständige und abhängig beschäftigte Künstler in Österreich - das finnische Modell einer verwaltungsmäßigen Abwicklung der Sozialleistung für Künstler, angegliedert an die bestehende Rentenverwaltung für Landwirte - die spezifischen Lösungen, welche für Tänzer in verschiedenen Ländern zur Unterstützung in der Transition-Phase geschaffen wurden. Es gilt, in diesen Vergleichen von guter Praxis Anregungen abzuleiten. Doch wurde gewarnt, dass der internationale Vergleich nicht zu einer Angleichung der sozialen Absicherung für Künstler auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner führen darf. Elena Polzer, Produzentin 16 Die internationale Diskussion Künstlerische Arbeitsfelder Angeregt wurde, stärker als bisher die künstlerische Arbeit mit anderen Bereichen zu verbinden, insbesondere mit dem Bildungs- und dem Entwicklungsbereich. Vernetzung in die Gesellschaft, politische Strukturenbildung Um rechtliche, soziale und wirtschaftliche Themen zu diskutieren, müssen über die Kulturpolitik der Staaten wie auch die Generaldirektion Kultur und Bildung in der EU-Kommission hinaus die Ressorts Arbeit und soziale Fragen angesprochen werden. Im Rahmen gesamtgesellschaftlicher Regelungen müssen für die spezifischen Problematiken von Künstlern Lösungen gefunden werden. Erfahrungen des Kultursektors im Ausland zeigen, dass die Anliegen der Künstler vielfach dann erfolgreich in die Politik eingebracht werden können, wenn die Vernetzung verschiedener politischer Arbeitsbereiche und Ebenen gelingt. (Beispiel: Dialog der IG Freie Kultur mit den Bundesministerien in Österreich) Da Mobilität, der Wandel der Erwerbstätigkeit und zunehmende soziale Unsicherheit gesamtgesellschaftliche Themen sind, müssen Künstler aus der Betrachtung einer beruflichen Sonderstellung heraustreten und auf einer Plattform der Zivilgesellschaft agieren. (Beispiel Frankreich: Liaison-Komitees der Intermittents; Beispiel Europa: gemeinsames Agieren von Culture Action Europe mit den Dachverbänden anderer Gesellschaftsbereiche, so u.a. Umwelt, Menschenrechte, Soziales, Frauen, in der Civil Society Contact Group). Riki von Falken, Choreografin 17 IV – Initiativen und Handlungsempfehlungen Johan de Jong Richard Polacek Niederländische Arbeitslosenbehörde Jurist und Kulturberater • Mobilität der Arbeitnehmer wird durch EU-Vertrag gewährleistet • Neue Koordinierung der sozialen Sicherungssysteme durch die EU-Richtlinie 883 in Umsetzung des EU-Vertrags • Zusätzliche Erleichterung durch den (ausschließlich) elektronischen Austausch von Informationen • Richtlinie gilt unabhängig vom Beschäftigungsstatus • Richtlinie gilt für alle Personen, die in einem EULand leben (den Gesetzen des Landes unterworfen sind) • Richtlinie bezieht sich auf alle sozialen Leistungen, außer Arbeitslosenhilfe • Alle sozialen Leistungen werden übertragbar • Die Richtlinie 883 muss auch in die Praxis umgesetzt werden • Problembewusstsein für spezifische Mobilität der Künstler in den Verwaltungen und konkretes Wissen muss erhöht werden • Allgemeine Informationssysteme der EU zur Mobilität von Arbeitern gut ausgebaut, aber kaum bekannt 26b_AG_soziale_Fragen_dt Riitta Seppälä Finnisches Theaterinstitut • Beispiel zur sozialen Sicherung von Künstlern in Finnland • keine besondere Künstlerversicherung; früherer Sonderrentenfonds wieder aufgelöst • Zunahme der Selbständigkeit und kurzzeitiger Beschäftigung erzeugte geringe Rentenanwartschaften • Künstler erhalten finanzielle Zuschüsse zu ihrer Arbeit (Künstlerbeihilfegesetz) • Staatliche und private Beihilfegeber sowie alle Beihilfeempfänger sind zur Zahlung von Sozial- 26b_AG_soziale_Fragen_dt Die Diskussion in den Arbeitsgruppen und im Plenum führte im Verlauf des Symposiums von der Situationsbeschreibung hin zu beispielhaften Einzelinitiativen der Akteure und zu ersten Handlungsempfehlungen an die Politik. Auf nationaler Ebene wurden Initiativen aus dem Kulturbereich vorgestellt, die versuchen, für die Probleme von Künstlern in der Konfrontation mit Erwerbslosigkeit und geringen Einkünften als Selbständige, Lösungen zu finden oder zu erarbeiten. bestehender Angebote (der Bundesagentur für Arbeit, der Künstlersozialkasse, der Bayerischen Versorgungskammer u.a.) durch eine fachkompetente Lotsenstelle für Tänzer im beruflichen Wandel. - Das Projekt Honoraruntergrenze des TanzRaumBerlin Netzwerk und des Landesverband Freier Theaterschaffender Berlin erarbeitete in 2009 eine Darstellung über eine angemessene Honoraruntergrenze für selbständige darstellende Künstler, ermittelte beispielhaft die notwendige Höhe des Etats für freie Projekte des Landes Berlin und begann den Dialog mit der Politik. - Die Künstlergemeinschaft DRAMATEN hat eine Weiterbildungseinrichtung für darstellende Künstler aufgebaut, welche Angebote zum besseren oder Neu-Einstieg in den Arbeitsmarkt unterbreitet und hierfür auch im Sinne der Arbeitsförderung offiziell zertifiziert wurde. - Das Projekt Transition Zentrum Tanz in Deutschland arbeitet an einer besseren Koordinierung Konkrete Empfehlungen: - Absicherung selbständiger und unstetiger Arbeitsformen über eine angemessene Förderung künstlerischer Projekte - verstärkte Wirkungsforschung zu den Künstlerarbeitsmärkten - Mitarbeiter in den Arbeitsagenturen für die spezifische Problematik der Künstler sensibilisieren Erwerbstätigkeit und Mobilität 18 IV – Initiativen und Handlungsempfehlungen Thomas Hinterberger beiträgen verpflichtet, auch bei kurzen Leistungszeiträumen und geringen Zahlungen • Absicherung von Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung • Abwicklung über den Versicherungsträger für Landwirte IG Freie Kultur, Österreich • Studie zur sozialen Lage der Künstler in Österreich • Besondere Problematik verschiedener Versicherungssysteme • Beginn des Dialogs der IG Kultur mit den zuständigen österreichischen Bundesministerien 26b_AG_soziale_Fragen_dt Dieter Welke 26a_Hinterberger_ppt_dt / 27_Berichte_AGs_dt Sprecher des Internationalen Theaterinstituts in der Unesco Paul Bronkhorst • Verschlechterung der soziale Lage von Künstlern international zu beobachten: globale Tendenz • in der Unesco-Übereinkunft zur kulturellen Vielfalt ist keine wirkliche Verpflichtung zum Schutz der Künstler formuliert („shall endeavor“) • In der politischen Vernetzung vom Vergleich – etwa mit Frankreich – lernen • intermittents du spectacle vernetzten sich mit anderen Gruppen des Prekariats; Forderungen öffentlich publik gemacht – mit hoher Akzeptanz in der Bevölkerung; langfristig höherer Organisationsgrad notwendig • In Deutschland kulturpolitische Interessenvertretung stärken, Gewerkschaften der darstellenden Künstler Präsident der International Organization for the Transition of Professional Dancer • Transition-Programme in neun Ländern sind Beispiele für konkrete Lösungen – hier der Problematik des Karriere-Endes professioneller Tänzer und der notwendigen zweiten Berufslaufbahn • Künstler im Tanz arbeiten sehr oft international: große Problematik fehlender Übertragbarkeit von Leistungen der nationalen Transitionzentren • Modellhafte Lösung durch Koordination der Transitionzentren in bilateralen Verträgen und Auflage eines gemeinsamen Fonds 26b_AG_soziale_Fragen_dt / 27_Berichte_AGs_dt / 31_Podium_IV_dt 27_Berichte_AGs_dt / 31_Podium_IV_dt und qualifizieren, damit sich erwerbslose Künstler besser auf dem Arbeitsmarkt positionieren können Konkrete Empfehlungen: - Grundlegende, der Branche angemessene Beschäftigungsrechte garantieren, unabhängig vom Beschäftigungsstatus - Transparenz, Entbürokratisierung und Reduzierung der Kosten in den Visa- und Arbeitserlaubnisverfahren - Abbau von Mobilitätshindernissen, die in der Praxis des unterschiedlichen Steuerrechts der EUMitgliedstaaten bestehen - Erhalt und langfristige Förderung des Portals on-the-move.org, Aufbau spezifischer Informationsdienste (durch Ausbau der Cultural Contact Points, Kontaktstellen zur Mobilität oder Internet basiert) Auf europäischer Ebene stehen die Projekte zur Verbesserung der Informationssysteme für mobile Künstler im Vordergrund: - Der Ausbau des bestehenden Informationsportals www.on-the-move.org - Das EU-Projekt SPACE, welches ein Ausbildungsprogramm für Multiplikatoren erarbeitet - SPACE / Travelogue wird als Informationssystem auch politischen Entscheidungsträgern aller Ebenen einen besseren Überblick über die Zirkulation von Theater- und Tanzproduktionen (damit verbundene Probleme und Herausforderungen) geben - Der Vorschlag zur Einrichtung von Kontaktstellen oder sog. on-stop-shops zur Mobilität in der aktuellen Studie von ECOTEC und innerhalb des EU-Projekts PRACTISE 19 Anne Gensior, Dramaturgin Soziale Sicherheit die Richtlinie für die Künstler zu vereinfachen und die Anwendung in der Verwaltungspraxis durchzusetzen. Die Koordination der Transitionzentren weltweit wurde beispielhaft vorgestellt. Durch bilaterale Abkommen sowie einen gemeinsamen Fonds wird erreicht, dass Beiträge, die von Tänzern bei den Transitionzentren verschiedener Länder gezahlt werden, auch akkumuliert werden und Leistungen erfolgen können. Das finnische Modell der Künstlerbeihilfe lieferte einen guten Vergleich zum Gedanken, selbständige Künstler über höhere Fördermittel in die Lage zu versetzen, über ihre Sozialbeiträge ohne besondere Fonds angemessene Rentenleistungen zu erhalten. Auf nationaler Ebene wurde auf die Sicherung der spezifischen Lösung Künstlersozialversicherung fokussiert, obgleich auch die prinzipiellere Lösung, der Kampf für ein bedingungsloses Grundeinkommen, thematisiert wurde. Konkrete Empfehlungen: - Künstlersozialkasse sichern und ausbauen - Zugangsmöglichkeiten für alle am Kunstprozess Beteiligten ermöglichen - Möglichkeit zur freiwilligen Arbeitslosenversicherung erhalten - Krankenkassen-Wahltarif für Selbständige mit der Option des Krankengelds ab dem ersten Tag anbieten Konkrete Empfehlungen: - institutionelle Strukturen und Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die einzigartigen Arbeitsbedingungen von darstellenden Künstlern berücksichtigen und Zugang zu Sozialversicherung, Krankenversicherung sowie gerechten und Auf europäischer Ebene schafft die neue EU-Richtlinie 883 eine prinzipielle Verbesserung in der Koordination der sozialen Sicherungssysteme. Hier bleibt die Herausforderung, die Information über 20 IV – Initiativen und Handlungsempfehlungen Dearbhal Murphy Volker Metzler Produktionsgemeinschaft DRAMATEN Stellv. Generalsekretärin der International Federation of Actors • werkstatt.DRAMATEN als Beispiel für die Nutzung arbeitsmarktpolitischer Instrumente durch Künstler • Weiterbildungseinrichtung für darstellende Künstler 2009 gegründet • Workshops, Seminare und szenische Arbeit – Schutzraum für künstlerische und persönliche Entwicklung • Coaching für Bewerbungen, Mentoring, Netzwerkbildung für die Teilnehmer • aktuelle Initiative: internationales „Manifest zur Stellung von Künstlerinnen und Künstlern“ • Zunahme der Selbständigkeit: FIA als Gewerkschaftsdachverband nimmt Problematik wahr, engagiert sich für Selbständige • Selbständige können in anderen Ländern nicht von Tarifverträgen profitieren; werden im Durchschnitt am niedrigsten bezahlt; Streiks für bessere Honorare sind illegal „Wir versuchen, diese Schauspieler so zu koordinieren, dass sie mit einer Stimme sprechen.“ • Positionspapier der FIA stellt Themen und Forderungen der Künstler der EU-Kommission dar • Gestaltung der rechtlichen und sozialen Situation der Künstler durch Mitwirkung in den europäischen Sozialausschüssen: Branchenabkommen für die darstellenden Künste angestrebt 30_Metzler_dt Prof. Dr. Wolfgang Schneider Direktor des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim Themen für die Diskussion: • Kulturförderung in Deutschland schafft Rahmenbedingungen und Apparate – die direkte Künstlerförderung ist eher gering: wie zu verändern? • kulturpolitische Stimme für die darstellenden Künstler stärken: In welchen Strukturen? • konkrete Verbesserungen für künstlerische Produktionen: Welche Beispiele? • Soziale Sicherung für Künstler: Spezielle Lösungen ausbauen oder gesamtgesellschaftlich das System ändern? 27_Berichte_AGs_dt / 31_Podium_IV_dt 26a_Manifest_dt 31_Podium_IV_dt Auf europäischer Ebene besteht gegenwärtig, auf Initiative der EU-Kommission wie auch des Kulturbereichs, ein intensiver Konsultationsprozess für die EU-Förderprogramme ab 2014. Teil dieses Prozesses sind die vier EU-Pilotprojekte zur Mobilität, welche auch Empfehlungen zu neuen, effizienten Förderinstrumenten erarbeiten. flexiblen Steuer- und Rentensystemen sichern, ungeachtet der vertraglichen Situation Förderungsstrukturen, neue Wege der Förderung Auf nationaler Ebene kam zum Votum für langfristige und differenzierte Fördermodelle der Vorschlag, stärker Kooperationsmodelle zwischen Stadttheatern und Freier Szene zu entwickeln. Konkrete Empfehlungen: - soziale und Bildungs-Budgets für Kultur und Kunst erschließen - Aufbau eines International Performance Networks zur Förderung von Gastspielen in Europa Konkrete Empfehlungen: - Budgets der Länder und Kommunen sichern und erhöhen - Differenzierte Fördermodelle entwickeln, die sowohl vielfach gegebener Kleinteiligkeit künstlerischer Projekte gerecht werden, wie auch langfristigen Entwicklungsprozessen - Angebote der kulturellen Bildung in den Kommunen und auf dem Land fördern 21 Mary Ann DeVlieg Walter Heun Generalsekretärin des International Network for Contemporary Performing Arts (IETM) Künstlerischer Leiter des Tanzquartier Wien „Die darstellende Kunst ist ein Vorreiter der europäischen Seele durch die Art und Weise, wie produziert wird und wie eine europäische oder internationale Gemeinschaft in diesen Produktionen gelebt wird.“ • Wert des Kulturbereichs auch im politischen Dialog thematisieren, Brückenbildungen auch in andere gesellschaftliche Bereiche • soziale und Bildungs-Budgets für künstlerische Projekte gewinnen • Kulturförderung stärken: neue Produktionsorte schaffen, Optionsförderung für freie Ensembles auf Bundesebene schaffen • International Performance Network in Europa als Fördermodell für die Mobilität von Produktionen aufbauen • Erfahrungen und Ergebnisse aus der Netzwerkarbeit mit IETM • Europäische Netzwerke bauen konkrete Instrumente der Künstlerförderung auf • Europäische Netzwerke sind erfolgreiche kulturpolitische Interessenvertretungen - Roberto-Cimetta-Fonds für Mobilität (1986) - Aufbau der kulturpolitischen Plattform Culture Action Europe - Mobilitätsportal on-the-move.org (2005) - Projekt mobile.home (gemeinsam mit PEARLE*, 2006) und Studie „impediments to mobility“ - Initiativen in den europäischen Plattformen für den Dialog mit dem Kultursektor - Partner in den EU-Pilotprojekten zur Mobilität: SPACE und PRACTISE 31_Podium_IV_dt 31_Podium_IV_dt / 32_Podium_V_dt Auf europäischer Ebene wurde das Manifest des Dachverbands der Schauspielergewerkschaften International Actors Federation (FIA) vorgestellt, welches Mindestforderungen für die soziale und rechtliche Absicherung von Künstlern international kommuniziert. Die FIA hat international Initiativen ergriffen, auch die nicht-organisierten Selbständigen einzubeziehen und deren Interessen zu vertreten. Vernetzung in die Gesellschaft, politische Strukturenbildung Auf nationaler Ebene wurde vorgeschlagen, eine gemeinsame Plattform aufzubauen, auf der die Künstler und ihre Interessenvertretungen – der Bundesverband Freier Theater, der Deutsche Bühnenverein, der Fonds Darstellende Künste, das Internationale Theaterinstitut, die Gewerkschaften und weitere – ihre kulturpolitische Arbeit koordinieren. Konkrete Empfehlungen: - Forderungen der Künstler stärker an gesamtgesellschaftlicher Problematik orientieren - Bündnispartner für politische Ziele in allen Bereichen der Zivilgesellschaft suchen Konkrete Empfehlungen: - Staatsziel Kultur in der Verfassung verankern - Verbindung zu den Ressorts Bildung, Wirtschaft sowie Arbeit/Soziales auf Landes- und Bundesebene stärken - Gemeinsame Arbeit von Politik und Kulturbereich an langfristigen Theaterentwicklungsplänen - Institutionelle Strukturen des Bundesverband Freier Theater und der Landesverbände fördern 22 IV – Initiativen und Handlungsempfehlungen Adrienne Goehler Publizistin • statt für kleinteilige Verbesserungen lieber eine große gesellschaftliche Lösung erkämpfen: „Ich bin minimalistisch geworden. Ich bin nur noch für das Grundeinkommen. Alles andere ist Reparatur, und warum sollte jetzt irgendjemand der Kunst eine Extrawurst braten?“ • kulturferne Institutionen wie Arbeitsagenturen und Krankenkassen als Partner für künstlerische Projekte gewinnen • Förderinstrumente verbessern: Entscheidungen durch unabhängige Jurys treffen lassen; durch Förderfonds experimentelle Projekte stärken statt Leuchttürme finanzieren • Politische Vernetzung der Künstler: „Wir müssen dort Diskurse eröffnen, wo wir die Avantgarde sind, bei den prekären Verhältnissen und in der Projektarbeit – also bei den Arbeitsbedingungen, die auf die gesamte Gesellschaft zukommen werden.“ 31_Podium_IV_dt / 32_Podium_V_dt Linda Weißig, Choreografin und Tänzerin 23 V – Perspektiven und nächste Schritte Max Schumacher Künstler • kritische Fragen an die Praxis der Mobilitätsförderung in Deutschland - Dominierende Stellung des Goethe-Instituts - Transparenz • Nachhaltigkeit von Mobilität: Kooperationen mit Künstlern vor Ort unterstützen • Mindeststandards für Angebote an mobile Künstler, z.B. bei Residenzprogrammen 32_Podium_V_dt Lydia Westrich MdB • Künstlersozialversicherung – ein Erfolg politischer Debatten der 70er Jahre • Mindestlohn – aktuelle Debatte in vielen Branchen • „Report Darstellende Künste“: gute Grundlage für die Diskussion über Mindesteinkommen im künstlerischen Bereich • öffentliche Aufmerksamkeit auf die Künstler lenken, die nicht auf dem roten Teppich wandeln • Verankerung der Arbeitsbedingungen auch in den Förderrichtlinien (bei Filmförderung angestrebt, wäre auf andere Bereiche auszudehnen) 32_Podium_V_dt Das Internationale Symposium findet sein follow up auf verschiedenen Arbeitsebenen in der Politik und im Kulturbereich. Besonderes Zeichen ist der Umstand, dass die Diskussionen des Symposiums unmittelbar Eingang in die Arbeit der Expertengruppe Mobilität der EU-Mitgliedsstaaten fand. Die zeitlichen Wegmarken waren und sind die Wahl des Europa-Parlaments und die Konstitution seines Ausschusses für Kultur, die Bundestagswahlen in Deutschland (27. September) und die Neugestaltung politischer Verantwortung in den Bundesministerien. Das European Cultural Forum (28.-30. September), die aktuelle Arbeitsphase der Expertengruppe Mobilität der Mitgliedsstaaten bis 2010 sowie die Neugestaltung der EU-Förderprogramme Kultur in 2010ff. markieren den Zeitrahmen für den Dialog zwischen Politik und Kulturbereich in Europa. Dr. Thomas Engel, Dramaturg 24 V – Perspektiven und nächste Schritte Amelie Deuflhard Intendantin Kampnagel Hamburg • Mobilität als künstlerische und wirtschaftliche Notwendigkeit für Künstler • Verantwortung der Produktionshäuser und großen Spielstätten: - Infrastruktur für Projekte stellen - Über internationale Netzwerke Förderung für europäische Projekte erreichen - Künstler in ihrer künstlerischen und wirtschaftlichen Entwicklung beraten und vernetzen • Mindesthonorare sollten für produzierende Künstlergruppen und Produktionshäuser verpflichtend sein • Mobilitätshindernisse in der Steuerpolitik (z.B. Ausländersteuer) abbauen • Koordinierung sozialer Sicherungssysteme verbessern, so dass Sozialabgaben zwingend zu Sozialleistungen führen, auch bei international agierenden Künstlern • EU-Förderung: Eigenanteile der Beteiligten national besser fördern 32_Podium_V_dt Anke Rauthmann, Opernregisseurin - Das Internationale Theaterinstitut schafft die Verbindung zu den internationalen Netzwerken der darstellenden Künste und der Kultur, stärkt mit diesen (u.a. den Partnern im EU-Projekt SPACE) die Informationsmöglichkeiten zur Mobilität und den Zugang zu Informationen in Fragen Recht und soziale Sicherheit, und schafft Vernetzungsmöglichkeiten nationaler und internationaler Akteure. - Die Expertengruppe Mobilität der EU-Mitgliedsstaaten setzt Schwerpunkte auf die Koordination von Förderprogrammen zur Mobilität, erarbeitet konkrete Vorschläge zum Abbau von Mobilitätshindernissen und berät den Aufbau von Kontaktstellen zur Mobilität. Angeregt wird die langfristige Sicherung des Informationsportals on-the-move.org. - Die EU-Kommission / Generaldirektion Kultur und Bildung erarbeitet Empfehlungen zur Förderung künstlerischer Mobilität und zum Abbau von Mobilitätshindernissen im Dialog mit dem Kulturbereich und mit den Generaldirektionen Regionales sowie Arbeit und soziale Fragen. In diesem Sinne wurden am Schluss bzw. in der Folge des Symposiums von den jeweiligen Akteuren folgende Aufgaben / Handlungsschritte dargestellt: - Der Bundesverband Freier Theater und die Landesverbände bringen ihren Forderungskatalog auf den politischen Ebenen in Deutschland (Kommunen, Länder, Bund) ein. Besondere Schwerpunkte sind die Kulturförderung, angemessene Einkommen für die freien Theaterschaffenden und die Sicherung der Künstlersozialkasse. Hierfür wird auch der Dialog mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales fortgeführt. Ein zentrales Projekt ist die Diskussion von Honoraruntergrenzen in den Ländern und Kommunen. - Der Fonds Darstellende Künste wird diesen Diskussionsprozess begleiten und unterstützen. - Die künstlerischen Produktionshäuser übernehmen stärkere Verantwortung für die Schaffung neuer Produktionsmöglichkeiten und für die Beratung von Künstlern. 25 Daphne Tepper Risto Kivelä Politik Analystin, Culture Action Europe Vorsitzender der Expertengruppe Mobilität der EU-Mitgliedsstaaten • Culture Action Europe als starke Stimme des Kulturbereichs, um Kulturpolitik in ihrem Entstehen zu beeinflussen • Mitgestaltung des politischen Dialogs auf europäischer Ebene in den Plattformen „Interkultureller Dialog“, „Zugang zur Kultur“ und „Kreativität und Kulturwirtschaft“ • mit konkreten Projekten Partnerschaften in den komplexen politischen Strukturen aufbauen • für die Empfehlungen des Symposiums und weitere kulturpolitische Arbeit politische Eckwerte beachten: - Wahlen zum EU-Parlament - Konstitution des Kulturausschuss - European Culture Forum (28.-30. September) - Europäischer Arbeitsplan in Umsetzung der Agenda bis 2010 • EU-Kulturförderung stärken: Dialog besonders auf nationaler Ebene führen, weil Kulturbudget durch die Politiker der Mitgliedsstaaten bestimmt wird • nationale Kulturpolitik auffordern, auf kommunaler und Landesebene den europäischen Aspekt in der Kulturförderung zu stärken • Arbeit der Expertengruppe als Teil der Offenen Koordinierungsmethode im Bereich der Kultur • Schwerpunkt: Abbau von Hindernissen der Mobilität von Künstlern und Kulturschaffenden • Prioritäten: - Informationssysteme zur Mobilität - Bestehende Mobilitätsförderung (Residenzprogramme, ERASMUS-Programm) - Kontaktstelle zur Mobilität mit juristischer und ökonomischer Kompetenz - Abbau von bürokratischen Verfahren, Koordination der Verwaltungspraxis auf nationaler und europäischer Ebene • Gute Studien und Problembeschreibungen liegen vor; Expertengruppe arbeitet an umsetzbaren und konkreten Vorschlägen • EU-Kulturförderung: bürokratische Hemmnisse abbauen • starke Ungleichgewichte zwischen nationalen Förderprogrammen der Mitgliedsstaaten zur Mobilität: Analyse und Vorschläge • Konkrete Empfehlungen bis Ende 2010 - Die International Federation of Actors (FIA) setzt bei den Handlungsempfehlungen des Manifests einen Schwerpunkt bei der Durchsetzung von Mindesthonoraren für selbständige Künstler unabhängig von der Beschäftigungssituation international. - Das International network for contemporary performing arts (IETM) engagiert sich für die Themen der Mobilität von Künstlern in der Folge der bisher erfolgreich auf den Weg gebrachten Projekte wie z.B. Roberto-Cimetta-Fonds, on-the-move.org sowie in den Plattformen für den Dialog mit dem Kulturbereich und den EU-Pilotprojekten SPACE und PRACTISE. - Culture Action Europe arbeitet aktiv an den Plattformen für den Dialog mit dem Kulturbereich. Ziel sind differenzierte Empfehlungen für die Gestaltung der Kulturpolitiken in Europa, insbesondere Empfehlungen an die EU-Kommission zur Neugestaltung des EU-Programms Kultur ab 2014. CAE bringt die Themen der Kultur in den Dialog mit anderen gesellschaftlichen Bereichen ein (Civil Society Contact Group). Diese Publikation zum Symposium soll überreicht werden den Vertretern 21_Podium_V_dt 21_Podium_V_dt - der Interessenverbände und Partner in den Darstellenden Künsten in Deutschland - der Länderministerien - des Deutschen Bundestages - der zuständigen Ministerien auf Bundesebene - der europäischen Netzwerke - des Europäischen Parlaments - der EU-Kommission 32_Podium_V_dt 33_Varopoulou_dt 34_Staines_dt 35_Mittelstaedt_dt 36_Schluss_gesamt_dt 26 VI – Zusammenfassung, Reflexion und Dank Die Schlussrunde des Symposiums verdeutlichte noch einmal die eindrucksvolle Arbeit der nationalen Studie, die Fülle der diskutierten Themen und die Komplexität der politischen Ebenen. Das Internationale Symposium „Report Darstellende Künste“ wurde veranstaltet von Zentrum BRD des Internationalen Theaterinstituts (ITI) Fonds Darstellende Künste Akademie der Künste, Berlin Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Die nationalen und internationalen Beobachter und die Veranstalter lenkten den Blick auf die in Deutschland bzw. in Europa drängenden Themen und appellierten an gemeinsame Aktionen auf den politischen Ebenen. In Kooperation mit In der Schlussmeldung zum Symposium, in der Presse und in den Publikationen in der Folge des Symposiums werden die Diskussionspunkte weiter bearbeitet – so in den Kulturpolitischen Mitteilungen Nr. 125, in der hier vorgelegten Publikation wie schließlich im Buch des Fonds Darstellende Künste „Report Darstellende Künste“ (erscheint Anfang 2010) Bundesverband Freier Theater Culture Action Europe, Brüssel Botschaft von Kanada, Berlin Das Internationale Theaterinstitut bedankt sich bei allen Partnern und Beteiligten. Lorenz Huber, Medienkünstler & Vanessa Huber-Christen, Choreografin u. Medienkünstlerin 27 28 Introduction „Performing Arts Report“ International Symposium Introduction Nir de Volff, choreographer On May 4th to 6th, approximately 250 theatre and dance makers from Germany and abroad, scholars as well as representatives from the realm of cultural politics discussed The Status of Theatre and Dance Makers in the Context of International Mobility in Berlin’s Arts Academy. The most important element of the discussion was the “Study on the Economic, Social and Legal Status of Theatre and Dance Makers in Germany”. hinders artists; it’s bureaucratic and inflexible procedures in questions relating to visas and taxes as well as insufficient information, legal insecurity and the incompatibility of social security systems. This publication describes problems, solution models and policy recommendations as well as the protagonists’ next moves in cultural politics. In five chapters essential ideas from the symposium contributions are presented in the focus of the central issue. Key quotes and comments then lead to the original texts on the CD-ROM. We thank all of the symposium’s contributors for their speeches and their cooperation in creating this publication. We also thank the executive director of the Fonds Darstellende Künste, Günter Jeschonnek, for his support in editing it. This publication on the “Performing Arts Report” International Symposium seeks to present ideas and results from the three-day event, publish them in two languages and also make the speeches and debates available on a CD-ROM for further discussion in cultural politics. Speeches and contributions to the discussions (put into writing and edited), as well as texts that summarize the symposium, are the basis for this step. The publication is funded by Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. The international framework of the symposium made it clear that problems presented in the national study – for example changes in employment activity, insufficient social security or legal insecurity – are global developments and that above all economic and legal questions can’t be solved in a national approach. In addition, an international comparison offers many possibilities to learn from good practice and to find, within the European Union, potential for coordination on the member states level. International art productions can’t be reflected upon without considering the artists’ mobility. But it isn’t just the lack of financial means that 29 I - Context and the Debate’s Point of Departure The discussion of performing artists’ social status in an international context Dr. Manfred Beilharz Dr. Max Wyman President of the German Centre of the International Theatre Institute Cultural studies scholar • Globalisation offers unique chances for exchange and interaction, free of geographic, national and cultural borders • Globalisation is a challenge for cultural diversity • UNESCO convention as a protection against domination by the cultural industry • Artists don’t accept real or imaginary borders, they draw inspiration from many cultural sources and mix different influences “The truly creative cultural centres in our time are those in which many cultures meet and inspire one another to create something new and exciting.“ • Understand the performing arts as an incubator for creativity • The internationalisation of artists’ labour markets goes along with a rollback of ensemble structures and public funding • Secure global conditions for artistic work on the basis of the UNESCO Convention on the Protection of Cultural Diversity 01_Beilharz_en Jürgen Flügge 07_Wyman_en Chairman of the Fonds Darstellende Künste • “Performing Arts Report“ as the result of the “European Cooperation and Production” symposium 2007 • Present facts and initiate cross-departmental action: - Improving the conditions for artists = protecting creative potential • At present the financial crisis makes these goals all the more urgent; instead of investing enormous sums in banks, open up cultural perspectives Nele Hertling Vice-president of the Arts Academy • Europe is unthinkable without the power of culture • Art and culture should be in the centre of political attention. • Active Citizens in civil society have a special responsibility in dealing creatively with the political realm 02_Fluegge_dt tal organisations such as the International Theatre Institute that took on a fundamental role in creating the convention are thus mobilising their potential in monitoring the realisation of the convention. Given this framework, the German study on the status of theatre and dance makers serves as a model; other studies in other countries should follow. The Canadian cultural studies scholar Max Wyman opened up the symposium’s intellectual horizon in his keynote on the challenges and chances of globalization and how it opens up a new creative potential for artists. Artistic exchange beyond national borders and new possibilities in contact create new creative identities. Here the UNESCO Convention on the Protection of Cultural Diversity is particularly important. The conditions of production in theatres are characterised world-wide by an internationalisation of the labour markets, the cutback of long-term employment contracts and the increasing influence of the private culture and media industry. The artists’ situation as a carrier of cultural forms of expression requires particular attention. Non-governmen- The UNESCO convention served as a point of departure for the European agenda for culture in a globalizing world, presented by the EU-commission in May 2007. The communiqué initiated a complex process of exchange between the member states within the so-called open method of coordination. The cultural stakeholders will create recommenda- 30 I - Context and the Debate’s Point of Departure Richard Polacek Advisor for cultural politics • Addressed the European culture agenda - Supporting artists’ mobility - Supporting intercultural dialogue - Realizing the UNESCO Convention on the Protection of Cultural Diversity • Expansive discussion process was established (open method of coordination, platforms for dialogue with the cultural sector) • Impediments to mobility continue to exist: • Social security, taxation, visas for artists from third countries • The removal of impediments to mobility has economic consequences as a general issue in the labour market. A steering influence by the EU is possible • “Europe can’t become a closed space.” Impediments to mobility must be removed internationally 11_Polacek_en Prof. Dr. Peter P. Pachl, music theatre director • The symposium is to be seen in the context of numerous recent European initiatives: - “A soul for Europe“ conferences - European Conferences on Mobility - European House of Culture - European Culture Forum 08_Hertling_dt tions for action in EU cultural politics and policy on three platforms: creativity, access to culture and intercultural dialogue. in independent theatre, in 2007 on European cooperation. When the national study is discussed in 2009 under the aspects of change in employment status, precarious work conditions, social security, support and new artistic work fields, then this leads to the issue of mobility: mobility as the result and answer to an increasingly diversified and flexible work situation in the performing arts. In the context of the Lisbon strategy, mobility has also become a leading issue in the cultural sphere. On a European level the symposium in Berlin is a part of a series of international conferences on mobility in the arts (Paris and Dublin 2008, Brussels 2009), but sets a particular accent on the situation of artists and impediments to mobility that they meet when working internationally. On the national level the symposium is a part of a series of events by the Fonds Darstellende Künste and the International Theatre Institute: in 2006 on the support structures 31 Performing artists’ social status and the political positions Dr. Sigrid Bias-Engels Head of the directorate, Federal Government Commissioner for Culture and the Media • Culture combines and unifies Europeans, artists play a key role • Federal support possibilities with national and international networking • Initiative for culture and creative industries also analyses the performing arts market • Künstlersozialkasse is indispensable for artists’ social security 04_Bias-Engels_dt Hans-Joachim Otto Member of the German Bundestag, Chairman of the Committee on Cultural and Media Affairs • Recognition of artists in politics: “Art isn’t everything, but art is nothing without artists.” • The study delivers facts to support the statements from the Study Commission on Culture in Germany Report • Central point: a shift in creative workers’ gainful employment – adapt the deadlines for unemployment benefits • Culture as a state objective – initiative in the Bundestag was not successful, after the elections it will return to the agenda, important to keep cultural support flexible, e.g. in times of financial crisis 06_Otto_dt Lee Soo-eun, stage designer (in cultural education and international cooperation) and the initiative for the cultural and creative economy. They aim to improve the conditions for creative work and its markets. And the Künstlersozialkasse (KSK) is funded to a high degree with federal money; the commitment to the KSK in the future is important, as stated at the opening of the symposium. The symposium integrated the German and European political spheres in a commitment to the support of art and culture as a “motor” or “soul” of the European process of unity and in the social recognition of artistic work. Even when confronted with the current financial and economic crisis, the focus on support for culture shouldn’t be lost; the chance for a new position for artists is even inherent in the crisis. The municipal and Länder political representatives see support for culture as a steering support that creates good work conditions for artists. Long-term support programmes (i.e. structural support, longterm support) are meant to ensure the conditions necessary for artistic work. At the same time the shifting situation in the employment status of artists Even though the support for culture is primarily an issue for municipalities and Länder, at the federal government level or that of the Federal Government Commissioner for Culture and the Media – the coorganiser of the symposium – special initiatives exist: the advancement of new artistic offers to artists 32 I - Context and the Debate’s Point of Departure Xavier Troussard Dr. Hans-Georg Küppers Director of the Department of “Culture and Communication” of the European Commission Chairman of the Board of the German Association of Cities “Supporting culture is one of the most noble and important tasks in our cities.” • Steered support leads to quality; conditions for work and producing are improved • Good practice: the politicians and artists develop the framework for support together • Mobility as a key issue for the future of Europe, also for the development of the European domestic market • Support of creativity and intercultural dialogue is unthinkable without the mobility of the protagonists in culture • Commission initiatives: - Studies on the situation in Europe (ERICarts Study) and on the systems of information (ECOTEC Study) - Support for four pilot projects on mobility - Elimination of impediments to mobility through ideas from the open method of coordination and the interdepartmental cooperation in the commission 24_Kueppers_dt Prof. Barbara Kisseler Head of the Senate Chancellery of the federal state of Berlin „The artists’ employment status is a seismograph for the development of employment in our society in general.” • Dividing dance and theatre makers into the selfemployed and those subject to social insurance contributions is no longer valid, a large group lies “in between” • Create special solutions as necessary, since artists have an enormous importance for society 05_Troussard_en Ruth Hieronymi Member of the European Parliament and the Committee for Culture and Education 23_Kisseler_dt • The European Parliament supports artists in existential issues: social status, education, career training, mobility, appropriate wages • Demand to secure the legal framework for cultural production on the basis of the UNESCO agreement • Legally protect cultural products, even those in the new media (e.g. music online) 09_Hieronymi_dt bility. Its results will also flow into re-designing the EU programme CULTURE in 2014. In the framework of four EU pilot projects, the focus is also on social security and concrete employment situations in the arts. In analysing and improving these conditions, the Directorate General of Culture and Education and Work and Social Affairs are working together closely. The results of the pilot projects will flow into the new design of the EU programme CULTURE in 2014. is seen as a seismograph for changes in society; social security is thus understood to be a society-wide problem and issue. The representative of the European Parliament underlined the commitment of the parliament members to recognising the social status of artists, as stated in the parliament’s 2007 statement. Even though culture remains an issue of the member states, essential advancements can be expected to improve the artists’ work situation through the member states’ open method of coordination – also in the work group on mobility. In the Culture Agenda, the EU commission initiated an expansive process of discussion on artistic mo33 II – The National Study and the Debate in Germany „Performing Arts Report“ – elements of the study and problem descriptions • the results support empirical estimates on low income and the threat of old-age poverty • the stakeholders must approach the political realm with the results on a communal, Länder and federal level 12_Jeschonnek_dt Dr. Susanne Keuchel Executive Director of the Centre for Cultural Research • first summary of central results from the survey: • Approximately one fifth works between the worlds, i.e. works self-employed and as an employee with a limited period contract • Access to the KSK is difficult, especially for those who work in both types of status and those whose profession is not recognized as an artistic activity (i.e. production manager) • Administrative and organisational work is increasing: “For independent dance and theatre makers, only approx. one third of there total work week is made up of artistic-creative work phases.” Zula Lemes, Performer Günter Jeschonnek Executive Director of the Fonds Darstellende Künste and Project Director of the Study • the necessity for the national study was a result of the experiences made at the 2006 and 2007 symposia as well as the support work performed by the Fonds • since the artists’ report from 1975 and the Enquete Report, no comparable study has been done • a complex project realised together with the German Länder Associations for Independent Theatre, scholars and the ITI • important indirect success: a strengthening of the self-organisation of the independent theatre and dance scene 14_Keuchel_en / 14_Keuchel_ppt_dt Dr. Carroll Haak Political Scientist • Assessments on the socio-economic status of performing artists in Germany were performed on the basis of the micro-census of 2005 and 2006. • reduction of employment is increasing • increase in independent work The Fonds Darstellende Künste initiated the study on the economic, social and legal status of theatre and dance makers in Germany together with the ITI and realised it together with the German Länder Associations for Independent Theatre. The evaluation is being performed by the Centre for Cultural Reseach. Preliminary results were presented in the framework of the symposium along with additional research and position papers. spective in the field of the performing arts. 4,047 theatre and dance makers participated in the survey. In addition, 350 individual and group interviews were done. The study is representative (author Dr. Susanne Keuchel) for the self-employed theatre makers that are insured by the KSK; for those employed at theatres the sample is not large enough. The study also refers to an important group of artists that are both employees and self-employed. It is particularly this “group in between two worlds” that indicates a change in work activity (throughout society) has Since the “Künstlerreport” (Fohrbeck/ Wiesand) from 1973, this has been the largest comprehensive accumulation of data from the protagonists’ per- 34 II - The National Study and the Debate in Germany Dr. Cornelia Dümcke • high level of work insecurity • high level of education among performing artists • independent performing artists work at higher percentages in the low-income segment of under 5 EUR/ hour (2005 – 23%, 2006 – 30%) • Pension levels from the mandatory pension insurance for artistic occupations are at about 550 EUR per month (men) and 490 EUR per month (women). Cultural Studies Scholar • First national research on literature and evaluation of reports on culture and creative industries from 13 federal Länder and 8 cities • This market segment employs 40,300 (3.6%) of working individuals • Due to the small mass, performing artists aren’t always listed in the reports • The value of the reports lies in the more precise perception of the variation in the forms of artistic production and organisation in business and politics • Reports don’t reflect the social and economic status of artists – explicit studies are required 13_Haak_dt 22_Duemcke_dt Zula Lemes, Performer decreased from 12% to 6%. The low income leads, in the long term, to low benefits in mandatory pension insurance. There is almost no information as to what extent artists have private pension insurance. Research on the reports on culture and creative industries from the cities and Länder (author Dr. Cornelia Dümcke) demonstrates the opportunity, while improving the conditions for artists, for opening new perspectives for coming generations and supporting the identified need. However, studies on the status of performing artists can not be replaced by reports. taken place. Despite a high level of education, the average yearly net income lies at a very low 11,500 EUR. Often non-artistic part-time work is required to ensure a minimum standard of living; administration and customer acquisition reduces time for creative work. According to the study on the socio-economic status of performing artists (author Dr. Carroll Haak), the reduction of employment has taken place during an increase in self-employment. One third of freelancers work in the low-income segment for under 5 EUR; the percentage of those in steady employment has 35 The theatre and dance makers’ status – positions and the discussion in Germany Rolf Bolwin Hans Herdlein Managing Director, German Theatre and Orchestra Association President of the Genossenschaft der Deutschen Bühnenangehörigen (GDBA) “If you want to improve the social status of artists, then you either have to pay them more or pay more for them.” • Status of artists at city and state theatres can be deduced from the theatre statistics • Public funds form the essential financial framework for work at city and state theatres • Income on the basis of negotiated labour agreements • Work hours and contract durations are fitted to the flexibility of artistic production • Additional benefits from the Bayerische Versorgungskammer “Since the introduction of the Agenda 2010 the employees are practically being forced into false selfemployment.” • False self-employment is also being extended into the city and state theatres • The legal nature of guest contracts turns it from a work contract into a contract of service • Employees are losing protective rights such as wages at tariff levels and premiums to social insurance • Social security systems such as the Bayerische Versorgungskammer and the Künstlersozialkasse are burdened further by irregular employment 15_Bolwin_dt / 18_Podium_I_dt 16_Herdlein_dt / 18_Podium_I_dt Work activity and legal security After the presentation of the studies, performing arts lobbyists – from the German Theatre and Orchestra Association, the Genossenschaft Deutscher BühnenAngehöriger and the Bundesverband Freier Theater – presented their positions. Representatives from the political sphere discussed issues on two panels. In the following the lectures and discussions are summarized according to topics. In contrast to the independent theatre makers, the situation for the employees at the city and state theatres is clearer. Information on this can be found in the theatre statistics of the German Theatre and Orchestra Association and the labour agreements. According to this information the minimum wage is 1,600 EUR gross, the contracts for all artistic employees are limited to one or more seasons and a protection from dismissal doesn’t exist. All employees are on mandatory social insurance, the respective health insurance and social security premiums are paid for and there is also an additional insurance for the theatre, the Bayerische Versorgungskammer. The number of irregularly employed is also increasing in city and state theatres, as is indicated, for example, in the new rules for guest artist contracts. In this context more and more actors are being employed as freelancers and do not benefit from the legal security of the Normalvertrag Bühne contract. Given that those who are self-employed don’t have a negotiating position protected by labour agreements, the Bundesverband Freier Theater demands the introduction of a minimum wage. 36 II - The National Study and the Debate in Germany Olaf Zimmermann Executive Director, German Cultural Council Subjects for discussion: • Situation for securing the status of artists • Realisation of the policy recommendations of the Study Commission “Culture in Germany” • Protecting the Künstlersozialkasse • Financing culture and theatre in the future given the high level of national debt • Reduction in the level of organisation for occupational associations and interest groups • A comprehensive artists’ report is necessary Norbert Servos, choreographer Alexander Opitz Chairman, Bundesverband Freier Theater • In sum, independent theatres produce a cultural output that is comparable to that of state theatres • Support should be more oriented towards this fact • Künstlersozialkasse creates a necessary social security • Information on independent theatre and political dialogue also creates a financial improvement • Example Baden-Württemberg: budget increase for independent theatre from 0,36 mill to 1,46 million EUR 18_Podium_I_dt 17_BuFT_dt / 18_Podium_I_dt The artists’ social status isn’t the focus of cultural support. Long-term conceptual or structural support that goes beyond project-based support are seen as models that secure artistic work via the establishment of efficient production structures and the possibility of longer creative phases in production. To demand certain minimum wages in support would result in a lower number of supported projects, assuming the volume of funding remains constant. The different support models – entry-level support, performance support and investment support – allow for a constructive accompaniment of artistic development, but often suffer from insufficient budgets. It becomes clear in the discussion that this change in status is not just a result of a lack of funds; independent artists often see it as appropriate to their way of working. The growth of the independent scene and (as in major cities such as Berlin) the increase in the number of independent artists from Germany and abroad is seen as the cause of the heavy increase in self-employed artists. Structures for support, new approaches to support The position was often verbalised that higher budgets for culture based on a higher remuneration for artistic work would also improve the artists’ social status. Given the current financial crisis, it seems now the point is to avoid cuts. A shifting of funds from the city and state theatres to the independent theatres was only demanded in exceptions during the discussion. A single positive exception is the increase in the budget for independent theatre work in Baden-Württemberg at the height of approximately 1,1 million EUR. Social Security The reduction of employment requiring mandatory social insurance while the number of the self-employed increases – this burdens the social insurances’ specific solutions. The number of those insured at the KSK has increased markedly in the last few years, as have revenues from the employers (theatres and other beneficiaries of independent artistic work) and federals funds. At the same time the inde- 37 Angelika Krüger-Leißner • Financing culture on three pillars: private citizens’ expenditure, public support, volunteer work and engagement • Thus adapt laws on cultural support for foundations • A “state objective: culture” does not create support • The cultural sphere must become stronger in the political sphere: “The appearance of culture in general doesn’t reach the level of other lobby associations, some of whom work in a very professional way.” Member of the German Bundestag, Member of the Committee for Culture and Media Create a special unemployment benefits solution for artists • Investing in culture can hardly be introduced into the present economic programmes • Reduction in public debt will create pressure on cultural funding in the future • Therefore the “state objective: culture” in the constitution is important • Social security system is no longer up-to-date • Create long-term insurance for all workers • Alternative: separate solution for short-term employees 18_Podium_I_dt Prof. Dr. Susanne BinasPreisendörfer 18_Podium_I_dt Professor for music and media, University of Oldenburg Subjects for discussion: • Context for artistic work in cities • Change in work activity – a growing number of self-employed workers • Minimum wage for artists • Seek new locations for theatre as well as new fields of activity for artists and the public Gitta Connemann Member of the German Bundestag, Chairman of the Study Commission „Culture in Germany “ • Create a special solution for artists for unemployment benefits • Competition for public funds will grow in the future 25_Podium_III_dt pendent theatre and dance makers are demanding a further opening of the KSK to actors, dancers and other participants in the artistic process (dramaturges, production managers), as well as an increase in the funding to secure the KSK. At the same time Hans Herdlein, the president of the GDBA sees that the Bayerische Versorgungskammer is in danger due to the exodus of employees into selfemployed status. Here, a short-term solution could be the acceptance of the self-employed into this insurance. mandatory social insurance support for all workers is necessary. This would also be in accordance with the policy recommendations by the Study Commission “Culture in Germany”. During the symposium the German federal cabinet was discussing the time limits for receiving ALG 1 (unemployment insurance) and a solution that is adequate to artistic work. The federal politicians present at the symposium all support such a solution. A favourable decision on this was taken during the days of the symposium. However, in general, the future perspective of social systems is questioned given the change in work activity (increase in irregular work, “group between the worlds”). In the long term – and here the lobbyists as well as the federal politicians agree – the restructuring of social systems must be begun. An up-to-date social insurance law with an eventual One is also working towards voluntary unemployment insurance for artists; a model test already exists. To what extent this model conforms to existing social insurance regulations needs to be examined. 38 II - The National Study and the Debate in Germany Gisela Deckart Dr. Hans-Georg Küppers Head of Division for Theatre and Dance in the Cologne Cultural Office City Councillor for Culture, Munich • Cooperation between city theatres and the independent scene only when useful; cooperation within the independent scene is more important • Address the public with a profile • Minimum wages – a new and difficult discussion: „One has to think clearly about what one can realise. […] I don’t have a problem with wages being raised. But does that apply to all, regardless of the project?” • Start a common discussion about how the status of artists can be integrated into cultural support systems • Supporting cultural education is also a job market for artists 25_Podium_III_dt • High level of recognition for the independent scene in Cologne, also because of the scene’s “loud” presence • Process of increasing support funds in the last few years • Accentuating and differentiating the instruments of support: e.g. performance support, guest performance support, investment support • A system that makes sense and that needs to be funded at a higher level 25_Podium_III_dt Prof. Barbara Kisseler Head of Berlin State Chancellery Susanne Laugwitz-Aulbach • Large number of self-employed artists due to the attraction of Berlin • Numerous cooperations between large theatres and independent productions • New venues for productions / new audience for the artists: “One associates a greater willingness to take risks and a different self-understanding with the independent scene; I see that quite clearly in Berlin’s independent scene.” • A minimum wage for artists leads to higher levels of theatre support: one must persevere in a discussion within society as a whole Head of the Cultural Office, Stuttgart • Context for independent theatre work in Stuttgart: project-based support (“Innovation budget“, individual projects and concept support up to three years) and a venue for independent theatre • Expand projects in cultural pedagogy as a field of activity for self-employed artists • Minimum wages not to be realised, e.g. in Stuttgart • Cultural Office also has the function as a centre for advice and competency 25_Podium_III_dt 25_Podium_III_dt Artistic Fields of Work and the Public Integrating artists into society, creating political structures Artists’ possible sources of income include alternative artistic activities that, as mentioned in the discussion, exist to a high degree in the field of cultural education. In the broad spectrum of the performing arts the theatres have various offers that could be more strongly supported by the federal and Länder governments. Here the creation and education of a young public was discussed. The problem of demand for the theatres’ offers and the access to new audiences led to the discussion of new models of cooperation between the city and state theatres and the independent theatres. These cooperations are seen critically since the better financed city and state theatres open new venues and incorporate the independent scene’s potential while not enabling a long-term mutual partnership based on equality. It was noted in the discussion that necessary changes in social status as well as the preservation of support structures through strong and politically influential special interest associations must be promoted. The cultural politicians made a call for more statements of interest by artists within the political dialogue process. At the same time, the national study shows a reduction in artists’ level of organisation. The subject of political mobilisation – hardly discussed here – gained with importance reference to the international discussion. 39 III – International comparison and general issues Three studies were presented at the symposium; additional material on the recently published study by ECOTEC about systems of information on questions of mobility can be found on the CD-ROM. Daniel Belasco Rogers, Sophia New & daughter, artists The Status of Artists in the Performing Arts Research by the German Centre of the International Theatre Institute (ITI) Presented by Michael Freundt, Associate Director of the International Theatre Institute • compared to the average income in the populace, only low average incomes are reached • artists tend to be self-employed and active in unusual work situations • necessary mobility is slowed by numerous impediments • often a precarious situation results in artists’ health, accident and unemployment insurance status; grave poverty at old age is a threatening prospect The research intends to make documents more accessible and useful for political work. The ITI did research in literature to accompany the “Performing Arts Report”; it evaluated over 40 studies and policy recommendations from artists’ networks and national parliaments, as well as documents from European and international sources. The statements about the legal and social situation of artists are summarized in main topics. An overview offers important possibilities to compare with the situation in Germany. The overview allows for generalised statements: www.iti-germany.de 40 19_ITI_Research_en III – International comparison and general issues Supporting Mobility in Europe (“Mobility matters“) Presented by Andreas Wiesand, Director, ERICarts With experts from 35 countries, ERICarts realised a study on the support of cultural mobility in 2008 and created an analytical overview of the existing programmes and incentives, motives and results. Details on over 344 support measures were collected. From definitions of support needs and the analysis of support measures, the study makes reference to existing imbalances (e.g. EastWest differences) and gives recommendations for balanced and productive programmes for mobility. In these recommendations mobility is understood as a process of development that is meant to consciously strengthen cultural diversity, productive artistic exchange and cultural cooperation. The recommendations are, above all, focused on the European Union for common efforts within Europe, among others: - Create an additional fund for mobility support - Deepen the exchange of experience in mobility support - Expand methods, means of assistance and information on mobility in the internet - Elimination of impediments to mobility: o Harmonise definitions, procedures and forms o Reduce costs for visas and work permits o Improve online information systems o Education of multipliers in the area of legal and social regulations www.mobility-matters.eu 20_mobility-matters_ppt_en Sophia New, Anne & Daniel Belasco Rogers, artists „Dancers keep moving“ Presented by Dr. Teunis Jjdens and Dr. Berend Jan Langeberg Dancers who are highly mobile on an international level are in a special situation. Working in ballet and dance productions can be very individual and the type of work can change often. At the same time, dancers’ physical ability is only existent up to a certain age. In the dance world, the change in career that is then necessary is termed transition. In some countries transition centres (endowments, funds) support the affected artists. However, one problem lies in frequent moves between countries – premiums are paid but do not accumulate enough for benefits. The conclusions of the study lead to two concrete solutions: bilateral agreements and a common fund for transition centres that can serve as a buffer in unclear situations. 26b_keep-moving_en / 26b_deJong_ppt_en 41 The international debate – theatre and dance makers’ status with a focus on employment, mobility and social security Chris Torch Director, Intercult (Stockholm) and Vice-president, Culture Action Europe Subjects of discussion: • Mobility as a result of global migration processes • Effects of mobility: simply travel or artistic cooperation? • Mobility and intercultural dialogue • Architecture of cultural politics in Europe “The national approach of our politicians is really a big hindrance to mobility.” 21_Panel_II_en Ralf R. Ollertz Composer and Head of the HALLE Tanzbühne Berlin • Support mobility in the sense of cooperation • A green card for artists would solve the problem of visas and work permits • Create a fund to support travel and transport costs • EU support must adapt to the small and smallest structures the artists have 21_Panel_II_en Mahla Helman, performing artist Work situation and mobility zones visas and work permits, the lack of information and taxes (in the plenum), and legal insecurity and a lack of coordination of social security systems (in the work groups). The change in artistic work activity has been discussed more extensively on an international level (than in the national discussion) as a fact and an integral part of the creative power of artistic work that, when seen from a European perspective, is often realised in a different way than the classic employer-employee situation. Flexibility in artistic work and the international character of the arts are closely tied to mobility. Artists who work internationally are seen as a part of an extensive migration that is changing society. Here another characteristic of current societies is present: interculturality as a result of migration. Mobility is seen as a prerequisite for intercultural competency in artistic work as well. Legal security Ensembles are no longer bound to local theatres in international artistic productions; instead, they face venues and festivals as mobile artistic productions. The mobility of artists has brought on an enormous competition in which legal and financial standards can hardly be set or defended given the artists’ shifting work situations. Even in countries where agreements on minimum wages exist, e.g. in France, they can’t always be insisted upon. The difficulties and insecurities in attaining visas and resident status with work permits still represent essential impediments to working with artists from third countries. Unclear assessment procedures and the requirement to personally cover the costs relat- The chances of mobility are hindered by impediments that have hardly changed over the time. These were discussed with reference to the groundbreaking study “impediments to mobility” (Richard Polacek on commission by PEARLE*) for the problem 42 The international debate Dr. Max Wyman Dr. Jan Burian Cultural Studies scholar Director, Theatre Director and Vice-president of the Czech ITI • Success of mobility support in Canada: multiple developments in aesthetic forms • Reducing impediments to mobility: harmonise definitions, simplify procedures, reduce costs for visas • Create a fund for mobility • Training for multipliers • Support projects for international cooperation • International artistic cooperation reaches a new, large audience • Culture creates trust between people in Europe • Different tax systems and economic differences between countries are big impediments for cooperation • The artists’ perspective: • The cooperation between theatres and artists functions very concretely independent of any state programmes • Instruments for support should coordinate the artistic producers’ programmes and subjects, and support them with percentage-based funding. 21_Panel_II_en Ann Olaerts Director, Vlaams Theater Instituut • Mobility as an artistic and economic necessity • Defend artistic approaches to work and culture in society • Build bridges to other sectors: education, business / creation of platforms in civil society “We have to be lobbyists for culture in society; it’s something we can’t do if we remain self-satisfied.“ 21_Panel_II_en Max Maldacker Head of Division for Music, Theatre and Dance in the Foreign Office • Foreign cultural politics is an instrument of dialogue: “The thread of cultural relations should not be cut.” • Visa procedures as an impediment to mobility: problems can in some cases be minimised in a dialogue with the Foreign Office, it is not a problem of principle 21_Panel_II_en 21_Panel_II_en ing to the residency or deportation often prevents a cooperation with artists from countries where building cultural bridges would be a political objective: Iraq, Afghanistan, Sudan. A greencard for artists or an artist passport is seen as a suggestion worth discussing. Support for artistic mobility via the reduction of impediments to mobility is seen above all in the reduction of costs for visas and other documents. In addition, the expansion of information access in the internet (mobility-matters.eu, on-the-move.org) was demanded and the creation of contact points for mobility suggested. The know-how for international productions must be improved through the targeted training of multipliers (art managers, producers, curators). Support structures, new paths for support Often the instruments of support of the EU programme CULTURE were criticised as being too bureaucratic and not adapted to the dimension of artistic production. The Cultural Contact Points offer good advice. The access to the programmes should be made possible for smaller projects as well; one could offer specific support with small sums. Social Security The problem of artistic mobility from the perspective of social and old-age security is that the premiums for the social systems in different countries are paid for in many individual contracts but usually just for short periods of time. The question arises, whether these premiums are accumulated so that significant pension benefits are available at old age. The solution can’t be found in a unified social security sys- A European fund is lacking that specifically offers support for travel and transport costs. 43 tem in Europe. The Lisbon contract avoids handing over new competencies to the European Union in the area of employment and social politics. Thus the path doesn’t lie in harmonisation but rather in the improved coordination of social systems. An important step was presented at the symposium: the EU regulation 883, which simplifies bureaucratic procedures and has a universal applicability to different employment situations. In addition, the work groups enabled the comparison of social security systems for artists in Germany with systems in other countries, including their problems and chances. In the discussion: - Securing phases between work for artists in France (unemployment insurance for intermittents) - The problem of different or non-existent responsibilities of insurances for self-employed and employed artists in Austria - The Finnish model of a administration of social benefits for artists affiliated with the existing pension insurance for farmers - The specific solutions for dancers in different countries to support the transition phase The objective is to receive ideas by comparing good practice; at the same time the warning was given that international comparisons should not lead to an adaptation of artists’ social security at the lowest common denominator. Elena Polzer, producer 44 The international debate Artistic fields of work The stronger connection of artistic work to other fields, especially the fields of education and development, must be enhanced. Networking into society, creating political structures To discuss legal, social and economic issues, it doesn’t suffice to address the Directorate General for Culture and Education in the EU Commission; the departments for work and social issues must also be addressed. In the framework of social regulations in general, specific solutions must be found for artists. Experience from the cultural sector abroad demonstrates that artists’ issues can be brought onto the political agenda when networking with various political work areas and levels succeeds. (Example: the dialogue of the IG Freie Kultur with the federal ministries in Austria.) Since mobility, the change in work activity and increasing social insecurity are issues for the whole of society, artists must step out of their particular work situation and act on a civil society platform. (Example France: intermittents liaison committees; example Europe: common work by Culture Action Europe with other societal spheres, for example the environment, human rights, social issues and women’s rights in the Civil Society Contact Group.) Riki von Falken, choreographer 45 IV – Initiatives and Policy Recommendations Johan de Jong Richard Polacek Dutch Unemployment Office Lawyer and cultural adviser • Mobility of employees is guaranteed by EU contract • New coordination of social security systems through the EU regulation 883 in realisation of the EU contract • Additional relief through the (exclusively) electronic exchange of information • Guideline applies independently of work status • Guideline applies to all people who live in a EU country (are subject to their laws) • Guideline refers to all social benefits except for unemployment assistance • All social benefits are transferable • Guideline 883 also has to be put into practice • The consciousness for the problem of specific mobility of artists in the administrations and concrete knowledge must be increased • General EU information systems on mobility for workers are expansive but not known 26b_AG_soziale_Fragen_dt Riitta Seppälä Finnish Theatre Institute 26b_keep-moving_en / 26b_deJong_ppt_en • Example of artists’ social security in Finland • No special artist insurance; earlier special pension funds were dissolved • Increase in self-employment and short-term work caused low pension benefits • Artists receive financial support with their work (artist assistance law) • State and private providers of assistance and assistance beneficiaries are required to pay social security premiums, even for short-term work and low income In the course of the symposium, the work group and plenary discussion moved from a description of the status quo to examples of individual initiatives and on to the first policy recommendations. - The TanzRaumBerlin Network and Landesverband Freier Theaterschaffender Berlin project for a minimum wage limit for self-employed performing artists determined the resulting necessary budget for Berlin’s independent projects and has begun the dialogue with the political sphere. Work activity and mobility On a national level initiatives were introduced from the cultural realm that attempt to find or create solutions for the artists’ problems with unemployment and low income in a self-employed status. - The artist community DRAMATEN created a training centre for performing artists that offers them an improved or new introduction into the job market; they have a certification for work support programmes. - The project Transition Zentrum Tanz in Deutschland is working on an improved coordination of existing offers (the Federal Agency for Labour, the Künstlersozialkasse, the Bayerischen Vorsorgungskammer, among others) via an expert advising centre for dancers in a career change. Concrete recommendations: - Secure self-employed and irregular work forms through an appropriate support for artistic projects - Increased research on the effects in the artists’ labour markets - Workers in the Agency for Labour need to be sensitised to and qualified for the specific problems artists have so that artists can position themselves on the labour market more advantageously At the European level, emphasis is put on the projects for improving the information systems for mobile artists: 46 Thomas Hinterberger • Securing health, accident and pension insurance • Administered by the farmers’ insurance IG Freie Kultur, Austria • Study on the social status of artists in Austria • Special problem of different insurance systems • Dialogue is beginning between the IG Kultur and the responsible Austrian federal ministries 26b_AG_soziale_Fragen_dt Dieter Welke 26a_Hinterberger_ppt_dt / 31_Panel_IV_en Speaker at the UNESCO for the International Theatre Institute • Deterioration of the social status of artists can be observed on an international level: global trend • In the UNESCO Convention on the Protection of Cultural Diversity there is no real requirement to protect artists (“shall endeavor“) • Learn from comparisons for political networking, e.g. France • Intermittents du spectacle are networked with other groups in precarious situations; demands were made public with high acceptance from the general populace; in the long term, high level of organisation necessary • Strengthen lobby work in the realm of cultural politics, union of performing artists Paul Bronkhorst President, International Organization for the Transition of Professional Dancers • Transition programmes in nine countries are examples of concrete solutions – here the problem of professional dancers ending their careers and the necessity of a second career • Artists in dance often work on an international basis: large problem with the transfer of benefits in the national transition centres • Model solution in the coordination of transition centres with bilateral contracts and the creation of a common fund 27_Berichte_AGs_dt / 31_Podium_IV_dt 31_Panel_IV_en - The expansion of the existing information portal www.on-the-move.org - The EU project SPACE that is working on an education programme for multipliers - SPACE / Travelogue, as a system of information, will also give political decision-makers a better insight into the circulation of theatre and dance productions (and the connected problems and challenges) - The recommendation to establish contact centres or so-called one-stop-shops on mobility in the current ECOTEC study and within the EU project PRACTISE - Maintenance and long-term support for the portal on-the-move.org, creation of specific information services (in the expansion of Cultural Contact Points, contact centres for mobility or based on the internet) Concrete recommendations: - Guarantee fundamental work rights that are fitted to the field, independent of work status - Transparency, less bureaucracy and reduction of costs for visa and work permit procedures - Reduction of impediments to mobility that exist in the practice of different tax laws among EU member states 47 Anne Gensior, dramatic adviser Social security lation for artists and to enforce its application in administrative practice. On the national level the issue of maintaining the specific solution Künstlersozialversicherung was the focus, even if the more principle solution, the battle for a basic income, was discussed. The worldwide coordination of the centres for transition was presented as exemplary. Through bilateral agreements as well as a common fund, the premiums of dancers that paid to the transition centres in different countries are also accumulated and benefits then granted. The Finnish model of artists’ assistance offered a good comparison to the idea of putting self-employed artists in the position to receive appropriate pension benefits via higher means of support, so that they can pay their premiums without a special fund. Concrete recommendations: - Maintain and expand the Künstlersozialkasse - Create access opportunities for all those involved in the art process - Maintain the possibility to be insured against unemployment on a voluntary basis - Offer a health insurance programme for the selfemployed with the option for sick pay from the first day of illness Concrete recommendations: - Create institutional structures and contexts that reflect the unique work conditions for performing artists and secure the access to social insurance, health insurance as well as just and flexible tax and pension systems, regardless of the work contracts at hand On the European level the new EU regulation 883 creates a fundamental improvement in the coordination of social security systems. Here the challenge remains, to simplify the information about the regu48 IV – Initiatives and Policy Recommendations Dearbhal Murphy Volker Metzler Production group DRAMATEN Deputy General Secretary, International Federation of Actors • werkstatt.DRAMATEN as an example for artists’ use of work market instruments • Training facility for performance artists founded in 2009 • Workshops, seminars and working on scenes – protected space for artistic and personal development • Coaching for applications, mentoring and creating networks for the participants • Current initiative: international “Manifesto on the Status of Artists” • Increase in self-employment: FIA as an association of unions addresses the problem and acts in the name of the self-employed • The self-employed can’t profit in other countries from labour agreements; on average they are paid the least; strikes for better wages are illegal “We are trying to coordinate these actors so that they speak with one voice.” • FIA position paper communicates artists’ issues and demands to the EU Commission • Work on the legal and social situation of artists through cooperation in the European committees on social issues: agreements for the performing arts are the objective 30_Metzler_dt Wolfgang Schneider Director, Institute for Cultural Politics at the University of Hildesheim Subjects of discussion: • Cultural support in Germany creates contexts and apparatuses – direct art support is minimal: how do we change this? • Strengthen the voice for performing artists in cultural politics: in what structures? • Concrete improvements for artistic productions: what examples? • Social security for artists: expand special solutions or change the system on a societal level? 31_Panel_IV_en 26a_manifesto_en 31_Panel_IV_en Support structures, new paths in support on mobility are a part of this process; they will work on recommendations for new and efficient instruments of support. On the national level – in addition to the vote for more long-term and differentiated support models, the suggestion came to develop stronger models of cooperation between city theatres and the independent scene. Concrete recommendations: - Access social and education budgets for culture and art - Create an International Performance Network to support guest performances within Europe Concrete recommendations: - Secure and increase the budgets in the Länder and municipalities - Develop differentiated support models that are appropriate to the detailed nature of artistic projects and their long-term development processes - Support offers for cultural education in municipalities and in rural regions On the European level there is currently an intense process of consultation, initiated by the EU Commission and the cultural realm, on the EU support programmes for 2014 and beyond. Four pilot projects 49 Mary Ann DeVlieg Walter Heun General Secretary, International Network for Contemporary Performing Arts (IETM) Artistic Director, Tanzquartier Wien „The performing arts are a vanguard for the European soul in the way production occurs and a European or international community is lived within these productions.” • Raise the subject of culture’s value in political dialogue; build bridges to other realms of society • Access social and education budgets for artistic projects • Strengthen support for culture: create new production venues, long-term support for independent ensembles on a federal level • Create an International Performance Network in Europe as a model to support mobility of productions • Experience and results of network activity in the IETM • European networks create concrete instruments for artist support • European networks are successful in lobbying within cultural politics - Roberto Cimetta Fund for Mobility (1986) - Creation of the platform in cultural politics: Culture Action Europe - Mobility portal: on-the-move.org (2005) - Project mobile.home (together with PEARLE*, 2006) and the study “impediments to mobility“ - Initiatives in European platforms for dialogue within the cultural sector - Partner in the EU pilot projects on mobility: SPACE and PRACTISE 31_Panel_IV_en 31_Panel_IV_en / 32_Panel_V_en On the European level the manifesto of the association of actors’ unions International Actors Federation (FIA) was presented; it communicates the minimal demands for the social and legal security for artists on an international level. The FIA has started international initiatives to integrate non-union selfemployed workers and intends to represent their interests. Networking in society, building political structures On the national level the suggestion was made to create a common platform on which artists and their representatives – the Bundesverband Freier Theater, the Deutsche Bühnenverein, the Fonds Darstellende Künste, the International Theatre Institute, the unions and others – could coordinate their work in cultural politics. Concrete recommendations: - Orient the artists’ demands more closely on problems that effect all of society - Search for partners for political objectives in all realms of civil society Concrete recommendations: - Anchor culture as a state objective in the constitution - Strengthen the ties to the departments of education, the economy, as well as labour / social issues on the level of the Länder and the federal government - Common work in the fields of politics and culture on long-term theatre development plans - Support the institutional structures of the Bundesverband Freier Theater and the Landesverbände 50 IV – Initiatives and Policy Recommendations Adrienne Goehler Author • Instead of small improvements, it is better to fight for a large societal solution: “I have become a minimalist. I am only for a basic income. Everything else is a repair job; why should anyone give the arts special treatment now?” • Institutions foreign to culture such as the labour agencies must be won for cultural projects • Improve instruments of support: decisions by independent juries; fund experimental projects instead of highlights • Artists’ political networking: “We have to open up discourses where we are the avant-garde: in precarious conditions and in project work – also in the working conditions that the entire society will experience in the future.” 31_Panel_IV_en / 32_Panel_V_en Linda Weißig, choreographer and dancer 51 V – Perspectives and the Next Steps Max Schumacher Artist • Critical questions on the practice of supporting mobility in Germany - Dominant position of the Goethe Institute - Transparency • Sustainability of mobility: support the cooperation with artists on location • Minimal standards for offers to mobile artists, e.g. for residency programmes 32_Panel_V_en Lydia Westrich Member of the German Bundestag • Künstlersozialversicherung – a success from 1970s political debate • Minimum wage – current debate in many spheres • “Performing Arts Report“: good foundation for the discussion about minimum wages in the arts sector • Steer public attention to the artists who are not walking on red carpets • Anchor work conditions in the support guidelines (aspired to in film support, should be extended to other realms) 32_Podium_V_dt The international symposium’s follow-up will take place on various work levels in the realms of politics and culture. An important sign is that the symposium discussions had direct influence on the work of the EU member states’ expert group for mobility. The milestones in the schedule were and are the European Parliament elections and the consitution of its commission for culture, the Bundestag elections in Germany (September 27th) and the new division of political responsibility in the federal ministries. The European Cultural Forum (September 28th – 30th), the current work phase of the member states’ expert group for mobility until 2010 and the new design of the EU support programme Culture in 2010 and following mark the timeframe for the dialogue between the political and cultural realms in Europe. Dr. Thomas Engel, dramaturgy specialist 52 V – Perspectives and the Next Steps Amelie Deuflhard Artistic Director, Kampnagel Hamburg • Mobility as an artistic and economic necessity for artists • The responsibility of production theatres and large venues: - Offer infrastructure for projects - Attain support for European projects through international networks - Advise and network artists in their artistic and economic development • Minimum wages should be required for artist groups and producing theatres • Reduce impediments for mobility in tax policies (e.g. foreigners’ tax) • Improve the coordination of social security systems so that premiums always lead to benefits, also for artists who work internationally • EU-Support: support the own share of those participating on a national level 32_Panel_V_en Anke Rauthmann, music theatre director Given this background, at the end or shortly after the symposium the respective protagonists presented the following steps: SPACE, among others), strengthen the information potential on mobility and access to information on questions regarding legal issues and social security while creating network potential for national and international players. - The EU member states’ expert group on mobility will set a focus on the coordination of support programmes for mobility, work on concrete recommendations for the reduction of impediments to mobility and advise the creation of contact points for mobility. Securing on-the-move.org in the long term is suggested. - The EU Commission / Directorate General for Culture and Education will create recommendations to support artistic mobility and reduce impediments to mobility in a dialogue with the cultural realm and Directorate Generals for Regional and Social Affairs. - In their manifesto’s policy recommendations the International Federation of Actors (FIA) will focus on the realisation of minimum wages for self-employed artists independent of their work situation on an international level. - The Bundesverband Freier Theater and the Landesverbände will introduce their catalogue of recommendations to the political sphere (municipalities, Länder, federal government). Special emphases will be placed on cultural support, appropriate wages for independent theatre makers and the protection of the Künstlersozialkasse. To do so, the dialogue with the Federal Ministry of Labour and Social Affairs will be continued. A central issue in the discussion is a minimum wage in the Länder and municipalities. - The Fonds Darstellende Künste will accompany and support this process of discussion. - The producing theatres will take over the responsibility for creating new production potentials and for advising artists. - The International Theatre Institute will connect the international networks of performing arts and culture and, with them (the partners in the EU project 53 Daphne Tepper Risto Kivelä Political Analyst, Culture Action Europe Head of the EU member states’ expert group on mobility • Culture Action Europe as a strong voice in the cultural arena to influence cultural policy as it occurs • Forming political dialogue on a European level in the platforms “Intercultural Dialogue“, “Access to Culture“ and “Creativity and the Cultural Economy“ • Create partnerships in the complex political structures with concrete projects • Observe political cornerstones for the symposium recommendations and further political work: - Elections to the EU Parliament - Constitution of the Cultural Committee - European Culture Forum (September 28th – 30th) - European work schedule for realising the agenda until 2010 • Strengthen EU cultural support: have a dialogue on a national level, because the cultural budgets are determined by the politicians of the member states • Demand that national cultural policy strengthen the European aspect in cultural support • Work of the expert group as a part of the open method of coordination in the realm of culture • Focus: reducing impediments to mobility for artists and those working in culture • Priorities: - Systems of information on mobility - Existing support for mobility (residency programmes, ERASMUS programme) - Contact point for mobility with legal and economic competency - Minimise bureaucratic procedures, coordination of administrative practice on a national and European level • Good studies and problem descriptions exist; expert group is working on realisable and concrete recommendations • EU cultural support: reduce bureaucratic hindrances • Strong imbalance between the member states’ national support programmes for mobility: analysis and recommendations • Concrete recommendations by the end of 2010 32_Panel_V_en 32_Panel_V_en - The International Network for Contemporary Performing Arts (IETM) will become active for issues of artists’ mobility as a follow-up to successful projects such as the Roberto Cimetta Fund, on-the-move. org and the platforms for dialogue with the cultural realm and the EU pilot projects SPACE and PRACTISE. - Culture Action Europe will work actively in the dialogue platforms within the cultural realm. The objective is to give differentiated recommendations for the design of cultural policy in Europe, particularly recommendations to the EU Commission for the reform of the EU programme Culture in 2014. CAE will bring cultural issues into dialogue with other realms of civil society (Civil Society Contact Group). This publication will be given to the representatives of - The lobby groups and partners in the performing arts in Germany - The Länder ministries - The German Bundestag - The responsible ministries on the federal level - The European networks - The European Parliament - The EU Commission 32_Panel_V_en 54 VI – Conclusion, Reflection and Thanks The final round of the symposium once again highlighted the impressive work in the national study, the number and depth of the issues discussed and the complexity of the political arena. The “Performing Arts Report” International Symposium was organised by German Centre of the International Theatre Institute (ITI) Fonds Darstellende Künste Academy of the Arts, Berlin Federal Government Commissioner for Culture and Media The national and international observers and the organisers directed our view onto the urgent issues in Germany and Europe and made an appeal for a common approach within the political sphere. In the symposium’s concluding remarks, in the press and in the publications after the symposium, the issues raised in the discussions will be worked on further – as in the case of the Kulturpolitische Mitteilungen Nr. 125, this publication and finally in the book by the Fonds Darstellende Künste, “Report Darstellende Künste” (to be published in early 2010). In cooperation with Bundesverband Freier Theater Culture Action Europe, Brüssel Embassy of Canada, Berlin The International Theatre Institute thanks all partners and participants. Vanessa Huber-Christen & daughter, choreographer and media artist 55 56 Internationales Symposium Report Darstellende Künste International Symposium Performing Arts Report Zusammenfassung und Dokumentation / Conclusion and documents Veranstaltungsort / venue Akademie der Künste Hanseatenweg 10 10557 Berlin Organisation / organization Fonds Darstellende Künste: Günter Jeschonnek (Geschäftsführer und Projektleiter der Studie zur Lage der professionellen Theater- und Tanzschaffenden in Deutschland) ITI Germany: Michael Freundt (Stellv. Direktor ITI Germany), Andrea Heß (Projektkoordinatorin Symposium) Kontakt / Contact Zentrum BRD des Internationalen Theaterinstituts / ITI Germany Schloßstr. 48, 12165 Berlin Tel. +49 / (0)30 791 17 77 Fax +49 / (0)30 791 18 74 symposium@iti-germany.de www.iti-germany.de Fonds Darstellende Künste Weberstraße 59a, 53113 Bonn Tel. +49 / (0)228 280 48 57; +49 / (0)228 280 48 58 Fax: +49 / (0)228 280 48 59 info@fonds-daku.de www.fonds-daku.de Impressum :: Imprint Publikation des Zentrums Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts :: Publication of the German Centre of the International Theatre Institute Präsident :: President: Manfred Beilharz Herausgeber :: Editor: Thomas Engel Redaktion :: Associate Editor: Michael Freundt, Andrea Heß Fotos :: Pictures: © Albrecht Grüß Redaktionsschluss :: Editorial deadline: 31.01.2010 Internationales Theaterinstitut PF 41 11 28, D-12121 Berlin Schloßstr. 48, D-12165 Berlin Tel. +49 (0)30 791 17 77 Fax +49 (0)30 791 18 74 info@iti-germany.de Gefördert durch :: With support of www.iti-germany.de Layout: Albrecht Grüß Druck :: Print: Tastomat Druck GmbH