Vorl. Chronik Messer-Gas 1
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Vorl. Chronik Messer-Gas 1
MESSER-AUSTRIA Am Kanal 2 2352 - Gumpoldskirchen Der Wiener Fabrikant Johann Medinger erwarb 1849 „An der Schleuse 4“ – dem jetzigen Standort von Messer Austria - eine Mühle, gelegen am Wiener Neustädter Schifffahrtskanal in Gumpoldskirchen. In dieser Material- und Farbholzschneidemühle erzeugte er erfolgreich Farbstoffe für Färber und konnte bald expandieren. Zu dieser Mühle in Gumpoldskirchen kam bald eine bestehende Fabrik in Himberg, wo er verschiedene Artikel für Färbereien und Druckereien herstellen konnte sowie eine Fabrik in Neufeld an der Leitha, von welcher aus er z.B. den erzeugten „Ammoniak flüssig wasserfrei“ nach Südamerika und in den fernen Osten exportierte. Seine Söhne Eduard und Dr. Emil Medinger führten nach Johann Medingers Tod sein Lebenswerk unter der Firmenbezeichnung „Medinger & Söhne“ erfolgreich weiter und erhielten 1904 den „kaiserlichen Adler im Schilde und Siegel“. Damit sich die Brüder auch mit der Herstellung von Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff befassen konnten, gründeten sie 1908 gemeinsam mit der Gesellschaft für Karl von Lindes Eismaschinen die Österreich-Ungarischen Sauerstoffwerke mit Sitz in Gumpoldskirchen. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg gewann das autogene Schweißen und Schneiden für die Bau-, Eisen- und Metallindustrie ständig an Bedeutung, sodass die Österreich-Ungarischen Sauerstoffwerke mehrere Zweigfabriken in anderen Ländern der Monarchie errichteten. Leider bedeutete das Ende der Monarchie auch das Ende für die Sauerstoffwerke und der Betrieb ging 1919 in das Eigentum der Hydroxygen Ges.m.b.H. über, die 1906 gegründet wurde. In VERNAY´s Vierstaaten-Jahrbuch, Bd. III, Chem. Ind. aus 1928 findet man folgende Eintragung: In den Nachkriegwirren wurde das Werk von 1948 bis 1955 als Deutsches Eigentum dem USIA-Konzern unterstellt, welcher die Aufgabe hatte, diejenigen Betriebe zu verwalten, die von den Sowjets als Deutsches Eigentum beschlagnahmt worden waren. 1955 (Abschluss des Staatsvertrages) kam die „Hydroxygen“ in den Besitz der öffentlichen Hand und sollte verstaatlicht bzw. an interessierte Mitbewerber verkauft werden. 1959 kaufte der Industrielle Dr. Friedrich Baumgartner die „Hydroxigen“ und führte das Unternehmen bis . 1969 In diesem Jahr erfolgte auch die Übernahme durch die Messer Griesheim GmbH. Die weitere Erfolgsgeschichte in chronologischer Reihenfolge: 1978 Neubau der Luftzerlegungsanlage (LZA) mit einer Kapazität von 1400 m3/h Sauerstoff 1986 50%iger Erwerb der Firma C. Franzel & Söhne KG, Wien 1987 Neubau der Acetylenfabrik 1988 Erweiterung der LZA auf 4000 m3/h 1991 Aufbau und Betreuung der ersten neuen Messer-Gesellschaften in Mittel-Südost-Europa 1991-1996 Errichtung von 4 Abfüllwerken in Österreich 1996 Zertifizierung der MGA nach DIN ISO 9001 1997 Joint Venture mit Gerhold, Herzogenburg Erwerb der Medizintechnikunternehmen Sanesco AG und Laborex AG, Wien Zertifizierung nach ISO 14001, ISO 46001, und der EMAS 1836/93 1998 Fusion/Verschmelzung der Messer Gerhold in die Messer Austria 1999 Zertifizierung nach Responsible Care Fusion/Verschmelzung der C. Franzel & Söhne KG in die Messer Austria 2001 Inbetriebnahme des 1. Europäischen Schall-Emissions-Flaschenprüfwerkes in Herzogenburg 2002 Einführung des individuellen Flaschenverfolgungssystems BABEL 2004 Bau des Kompetenzzentrums für Forschung und Entwicklung für Industrie, Metallurgie, Wärmebehandlung und Brennertechnologie 2006/7 Bau der Restgasverwertungsanlage und des Helium Tanklagers Im neu erbauten Forschungs- und Entwicklungszentrum Gumpoldskirchen werden marktgerechte Anwendungen für die Bereiche Lebensmitteltechnik, Umweltschutz, Metallurgie, Verfahrenstechnik entwickelt. Vom Frosten und Verpacken von Lebensmitteln über Schmelz- und Härtevefahren für Metalle bis zum Aufbereiten von Trink- und Abwasser spannt sich der vielfältige und interessante Bogen der Gase- Anwendungen. F o t o Messer Austria T e x t : Herbert Herzog MESSER AUSTRIA GmbH Head of Marketing & Communications Industriestraße 5 A-2352 Gumpoldskirchen Tel.: +43 50603 217 Fax: +43 50603 273 Internet: http://www.messer.at Layout und inhaltliche Ergänzung Werner Kohl werner.kohl1@tele2.at 0043-699-117-26957 ehrenamtlicher Mitarbeiter Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, Wien 5 Auer von Welsbach-Museum Althofen Wien, Februar 2009