In Tschechien wird schon der nächste Wahlkampf vorbereitet
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In Tschechien wird schon der nächste Wahlkampf vorbereitet
Erscheinungsort Wels P. b. b. Verlagspostamt 4020 Linz Einzelpreis S 15.- Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLO) Fatale Folgen VON MANFRED MAURER 43. Jahrgang Wien-Linz, 3. Juli 1997 Folge 13/14 1996 76 Störfälle im AKW Dukovany 49. Bundestreffen der Südmährer Tribüne der Meinungen (Seite 2) (Seite 4) (Seite 12) In Tschechien wird schon der nächste Wahlkampf vorbereitet In Prag deutet einiges auf Neuwahlen im kommenden Frühjahr hin: Die oppositionellen Sozialdemokraten (CSSD) rechnen offenbar schon fix mit vorgezogenen Parlamentswahlen. Wie die auflagenstärkste Prager Tageszeitung „Miada franta dnes" kürzlich berichtete, hat die CSSD schon mehrere tausend großflächige Plakatwände für den Wahlkampf im April und Mai 1998 reserviert. CSSD-Chef und Unterhauspräsident Milos Zeman hatte am Freitag vor zwei Wochen beteuert, er wünsche keine baldige Parlamentswahl. Die Bestellung von Werbeflächen durch die CSSD bestätigte nun ihr Vizechef und Wahlmanager Vladislav Schrom der „Miada franta dnes": „Nach realistischer Einschätzung der jetzigen Lage sind jederzeit Neuwahlen zu erwarten." Laut jüngsten Meinungsumfragen ist die CSSD die stärkste politische Kraft im Lande. Der größte Rivale der CSSD - die Demokratische Bürgerpartei (ODS) von Regierungschef Vaclav Klaus - trifft nach eigenen Angaben keine derartigen Wahlvorbereitungen. ODSWahlmanager Tomas Ratiborsky sagte, seine Partei reserviere Werbefiächen nur für die im Herbst 1998 geplanten Kommunalwahlen. „Mit einer vorzeitigen Parlamentswahl rechnen wir nicht", so Ratiborsky, der sich über die Vorbereitungen der CSSD überrascht zeigte. Die CSSD hat auch für die Kommunalwahlen im Herbst kommenden Jahres Werbeflächen geordert. Prager Werbefachleute schätzen die Vorgangsweise der Zeman-Partei als „sehr klug" ein. In den Frühjahrsmonaten herrsche reges Interesse an Werbeflächen. Die besten Plätze würden von verschiedenen Firmen reserviert. „Unser Ziel ist es, im Wahlkampf die ersten zu sein. Wer die Torte als erster aufschneidet, kann das beste Stück nehmen", zitierte „Miada franta dnes" einen CSSD-Spitzenpolitiker. Die Meldungen über die offensichtlichen Wahlvorbereitungen der CSSD folgten nur wenige Tage, nachdem tschechische Medien aus einem vertraulichen CSSD-Bericht zitiert hatten, in dem Zeman die Parteimitglieder aufforderte, nicht zu sehr auf vorgezogene Parlamentswahlen zu drängen. Der Herbst 1998 der beste Termin. Seit der Unterhauswahl im Juni 1996 ist das Kräfteverhältnis zwischen der Regierungskoalition unter Klaus und der Opposition praktisch ausgeglichen. Die Koalition stellt derzeit 100 der insgesamt 200 Abgeordneten. Der Opposition gehören 98 Mandatare an. Zwei parteilose Parlamentarier - beide ehemalige CSSD-Mitglieder - gehören keiner Fraktion an. Vor zwei Wochen gewann die Regierung Klaus denkbar knapp mit 101 zu 99 Stimmen - ein Vertrauensvotum. Das Bild der Heimat Die Burg der Vohburger über der Eger baute Kaiser Friedrich I. (1152-1190) zur Pfalz aus. Erhalten geblieben sind von der Anlage vor allem der Schwarze Turm, Teile des Palas und die Burgkapelle. Der Schwarze Turm, das älteste Bauwerk, aus dunklem schwer zu bearbeitendem Basaltgestein gefügt, bewachte den Eingang der Burg. Künstlerisch besonders wertvoll ist die Doppelkapelle. Von der Unterkapelle, einem kryptenartigen, dunklen Raum mit gedrungenen Säulen, steigt der Besucher empor in die lichte Ober kapeile mit ihren schlanken marmornen Mittelsäulen, die spitzbogig gegurtete Gewölbe tragen. MIT ENTSETZEN hat die Welt die sogenannten „ethnischen Säuberungen" im ehemaligen Jugoslawien verfolgt. So mancher konnte genau nachfühlen, was die vertriebenen Moslems, Kroaten, aber auch Serben durchmachen mußten. Die Sudetendeutschen hatten Ähnliches selber erleben müssen. Und gerade jene, die am eigenen Leib verspürt hatten, was sich hinter der beschönigenden Formel „ethnische Säuberung" an Schrecklichem verbirgt, konnten nicht verstehen, warum Europa, warum die Welt dem Grauen so lange untätig zugeschaut hat. JETZT, nachdem in Bosnien der Krieg gestoppt werden konnte, steht die Staatengemeinschaft vor einer erneuten Nagelprobe: Gelingt es, das im Dayton-Vertrag vollmundig festgelegte Rückkehrrecht für alle Heimatvertriebenen durchzusetzen? Es sieht nicht danach aus. Zwar tun die USA und die EU so, als würden sie Druck in diese Richtung machen, doch bislang zeichnet sich eher ab, daß die Vertreiber vollendete Tatsachen geschaffen haben, vor denen die Staatengemeinschaft kapituliert. Europa will seine Ruhe haben. Eine Rückkehr der Vertriebenen wird vielfach als Gefahr für neue Konfrontationen betrachtet. „Ethnisch saubere" Gebiete gelten als kleineres Übel. Das wird zwar nicht offen aufgesprochen, aber sehr wohl gedacht. KROATIENS PRÄSIDENT Franjo Tudjman weiß das auch. Und so hat er vor kurzem im Wahlkampf den Bogen von den Vertreibungen in Kroatien zu den Sudetendeutschen gespannt: Er schmetterte die Forderung nach einer Rückkehr der serbischen Flüchtlinge mit dem Hinweis ab, daß dies ja so wäre, als fordere man die Rückkehr aller Sudetendeutschen in ihre Heimat. WAS SOLLTE Europa daraufsagen? Es kann Tudjman eigentlich nur recht geben, will es sich nicht peinlich berührt eingestehen, daß es sich für die Verbrechen an den Sudetendeutschen eigentlich nie wirklich interessiert hat - auch dann nicht, als das Thema nach dem Zusammenbruch des Kommunismus durchaus aufs europäische Tapet gebracht hätte werden können. Wie die Europäer - vor allem aber die sogenannten Anwälte der Sudetendeutschen diese Problematik unter den Teppich gekehrt haben, das muß natürlich die Vertreiber im ehemaligen Jugoslawien zuversichtlich machen, daß sie letztlich doch mit Nachsicht rechnen dürfen. Irgendwann wächst das Gras über die Massengräber. Und irgendwann werden sich die Vertriebenen mit einem neuen Zuhause abgefunden haben, weil ihnen gar nichts anderes übrig geblieben ist. DIE GESCHICHTE wiederholt sich offenbar doch. DASS ABER JETZT schon das Schicksal der Sudetendeutschen quasi als Rechtfertigung für die jüngsten Menschenrechtsverletzungen herhalten muß, sollte all jenen Politikern zu denken geben, die aus politischer Opportunität oder bloßer Unkenntnis immer wieder Beihilfe zu tschechischer Geschichtsfälschung, Rechtsverdrehung und Unrechtsfestschreibung leisten. Sie verhöhnen damit nicht nur die Opfer eines fünf Jahrzehnte zurückliegenden Genozids, sondern sie liefern damit gleich auch die Absolution für kommende Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das mag nicht beabsichtigt gewesen sein, aber das ist der Effekt, wie Franjo Tudjmans Äußerung beweist. DIE DEUTSCH-TSCHECHISCHE „Versöhnungserklärung" war somit nicht nur im Sinne der Sudetendeutschen eine Erfindung mit fatalen Folgen. SUDETENPOST Folge 13/14 vom 3. Juli 1997 Alarmierender Bericht der Atomkommission: Im Vorjahr 76 Störfälle in Dukovany Als „alarmierend" bezeichnen die Grünen einen jetzt bekannt gewordenen internen Prüfbericht der tschechischen Atomkommission SUJB für das Jahr 1996. Allein beim AKW Dukovany sei es im vergangenen Jahr zu 76 Störfällen gekommen. Details zu dem Prüfbericht veröffentlichte kürzlich der Grün-Abgeordnete Rudi Anschober. Von den 76 Störfällen in Dukovany seien vier mit Stufe „1" auf der internationalen INES Störfallskala bewertet worden. Neun der Störfälle sind, so der Bericht laut Anschober, vom Perso- nal verursacht worden, in 54 Fällen habe es Mängel bei den Anlagen selbst gegeben, fünfmal sei die Betriebsvorschrift fehlerhaft gewesen, bei den restlichen Vorkommnissen sei die Ursache nicht eruierbar gewesen. Insgesamt sei es, so die SUJB, aufgrund der Alterung der Anlage in Dukovany zu einer „Verschlechterung der Sicherheitsmerkmale" gekommen. Auch beim in Bau befindlichen Atomkraftwerk Temelin habe die Kommission eine Reihe von Gründen für Beanstandungen gefunden. Besonders gravierend seien, so Anschober, die von der SUJB festgestellten Mängel bei der Qualitätskontrolle bei den Montagearbeiten in den Reaktorblöcken. Auch seien laut Kommissionsbericht die Qualitätssicherungsprogramme und die technischen Auflagen teilweise nicht erfüllt worden. Resümee des Grün-Abgeordneten Anschober: „Nach diesem neuerlichen Alarmbericht der tschechischen Atomkommission ist es allerhöchste Zeit, daß die österreichische Bundesregierung endlich aus ihrem Anti-Atomtiefschlaf aufwacht." Sozialdemokraten gehen überraschend auf Distanz zum AKW Temeiin Der Vorsitzende der oppositionellen tschechischen Sozialdemokraten (CSSD) und Präsident des Prager Abgeordnetenhauses, Milos Zeman, hat den Bau des südböhmischen Atomkraftwerkes Temelin überraschend kritisiert. Auf einer Pressekonferenz in Budweis erklärte er kürzlich, Temelin sei eine „sehr schlechte Investition". Er schlug vor, die Fertigstellung des AKW zu überprüfen und ein örtliches Referendum über andere Arten der Energiegewinnung zu überlegen, beispielsweise die Umwandlung Temelins in ein Gaskraftwerk. „Dies zu überlegen wäre zumindest gut", sagte Zeman. Es war das erste Mal, daß sich die tschechische Sozialdemokratie beziehungsweise Zeman selbst öffentlich kritisch über Temelin äußerten. Bisher hatte die CSSD gegen das AKW keine grundlegenden Einwände und in den bisherigen Programmdokumenten der Partei wurde Temelin nicht ausdrücklich erwähnt. Über einen Stopp des Baus von Temelin müßten laut Zeman Experten urteilen. Dies werde aber erst unter der „künftigen sozialdemokratischen Regierung" geschehen, weil das gegenwärtige Kabinett von Vaclav Klaus dafür in den letzten fünf Jahren wahrscheinlich nicht Prager Regierung wirbt mit Märchen für den NATO-Beitritt An den Schulen Tschechiens werden zur Zeit Bücher mit Märchen aus den NATO-Ländern verteilt, um den reservierten Standpunkt der tschechischen Öffentlichkeit zum geplanten NATO-Beitritt aufzuweichen. Wie die Zeitungen kürzlich berichteten, wurde die Kampagne feierlich an einer Prager Sprachschule gestartet. Das auf Englisch verfaßte „The NATO Story Book", das zwei Märchen aus jedem NATOLand beinhaltet, ist eine Schenkung der Manfred-Wörner-Stiftung in Brüssel. Das Prager Verteidigungsministerium will es nun auch in die tschechische Sprache übersetzen lassen. Der stellvertretende Chef des Sicherheitsausschusses des Prager Abgeordnetenhauses, Jan Kramek, erklärte bei der Ausgabe der ersten Exemplare, die ältere Generation sei „mit dem Bild infiziert", wonach die NATO eine aggressive und ausschließlich militärische Organisation sei, was nicht den Tatsachen entspreche. Major Milos Balaban aus dem Verteidigungsministerium betonte, die Allianz habe auch eine menschliche Dimension: „Dazu gehören auch die Märchen". Nach jüngsten Meinungsumfragen ist die Befürwortung des NATO-Beitrittes in der tschechischen Öffentlichkeit - im Gegensatz zu Polen oder Rumänien - nicht eindeutig. Die meisten Umfragen zeigen, daß nicht einmal die Hälfte der tschechischen Bevölkerung die NATO-Mitgliedschaft unterstützt. Im Hintergrund stehen entweder die alten Vorurteile aus der Zeit des Kalten Krieges oder die Befürchtung, daß der NATO-Beitritt zu viel Geld koste. Importhindernisse verbessern tschechische Handelsbilanz Die tschechische Wirtschaft, deren größtes Tschechischn Experten weisen darauf hin, Problem seit längerem das überhöhte Außendaß die positive Entwicklung der Handelsbilanz handelsdefizit ist, verzeichnet eine positive im Mai noch nicht die kürzliche Abwertung der Wende. Nach jüngsten statistischen Angaben Tschechen-Krone beinhaltet. Die Import-Depots stiegen im Mai 1997 (gegenüber Mai 1996) zum seien mit der Abwertung überflüssig geworden ersten Mal seit mehreren Jahren die Exporte und man könne ihre baldige Aufhebung erwarstärker als die Importe, und das sogar deutlich. ten, hieß es. Einer Exportzunahme um 9,5 Prozent stand eine Importsteigerung um nur 0,5 Prozent gegenüber. Tschechische Experten führen diese Entwicklung vor allem auf die umstrittenen, von der EU kritisierten Importdepots zurück, Die staatlichen Tschechischen Eisenbahnen die die Prager Regierung im April dieses Jahres (CD) haben im vergangenen Jahr einen Reeingeführt hat. kordverlust in der Höhe von 4,7 Milliarden KroDas Außenhandelsdefizit für die letzten 12 nen (1,77 Mrd. Schilling) verbucht. Im Vergleich Monate lag im Mai bei 169 Mrd. Kronen (65 Mrd. zu 1995 sind die Verluste um 1,7 Milliarden KroSchilling) und war damit um vier Mrd. Kronen nen gestiegen. Als erste Gegenmaßnahme künniedriger als im April. Eine ähnliche Entwicklung digte die CD nach Angaben der Prager Tageswird für die kommenden Monate erwartet. Das zeitung „Pravo" eine Erhöhung der Fahrpreise Tschechische Statistische Amt (CSU) korrigierte ab September um 50 Prozent an. Langfristig in diesem Zusammenhang seine Prognose seien weitere Aufstockungen vorgesehen. Zubezüglich der weiteren Entwicklung des Defizits dem will das Management die Verluste durch und erklärte, dieses könnte für 1997 bei 160 die Stillegung verlustbringender Verbindungen, Mrd. Kronen begrenzt werden, während frühere die beschleunigte Privatisierung regionaler Prognosen noch mehr als 200 Mrd. Kronen Strecken sowie durch einen Personalabbau erwartet hatten. 1996 belief sich das tschechische Aussenhandelsdefizit auf 160 Mrd. Kro- reduzieren. Die mit mehr als 100.000 Arbeitnehmern zu den größten Unternehmen des Landes nen, 1995 machte es erst 100 Mrd. Kronen und zählende Bahn will noch in diesem Jahr rund 1994 nur etwa 20 Mrd. Kronen aus. 9000 Arbeitsplätze streichen. Tschechiens Bahn wird teurer genug Fachleute gehabt habe, betonte Zeman. Zeman gab weiters bekannt, die Vize-Chefin der CSSD, Petra Buzkova, und CSSD-Senator Pavel Rychetsky planten, an einer Blockade Temelins durch Umweltschützer von 6. bis 13. Juli teilzunehmen. „Wir haben Sympathien für ökologische Organisationen, wir führen einen Dialog mit ihnen und betrachten sie nicht als Extremisten", erklärte Zeman in Anspielung auf einen vertraulichen Bericht des tschechischen Geheimdienstes (BIS), in dem vor zwei Jahren Umweltgruppen als extremistisch eingestuftworden waren. Grenzvertrag Der im Jahre 1994 zwischen Deutschland und Tschechien unterzeichnete Vertrag über den Verlauf der gemeinsamen Staatsgrenze tritt im September in Kraft, teilte das Außenministerium in Prag mit. Die Ratifikationsurkunden seien am selben Tag zwischen beiden Ländern ausgetauscht worden. Es ist das erste Mal seit 1919, daß die BRD und CR in gutnachbarschaftlicher Absicht eine Vereinbarung über den gesamten Verlauf der gemeinsamen Grenze getroffen haben. Diese ist die längste Außengrenze Deutschlands mit einem Nachbarstaat. Der Vertrag enthält Grundsätze über die Feststellung des Verlaufs der Staatsgrenze in ihren beweglichen und unbeweglichen Teilen, die Vermessung und Vermarkung der Grenze sowie über den Schutz der Grenzzeichen. Die Mitarbeiter und Landsleute des Landesverbandes Salzburg gratulieren ihrem Obmann Prof. Dr. Wilhelm E. Mallmann zu seinem 80. Geburtstag am 5. Juli auf das herzlichste und wünschen ihm weiterhin viel Glück und Gesundheit! Ex-KP-Chef jetzt Sozialdemokrat Der frühere tschechische KP-Chef und Filmregisseur Jiri Svoboda ist der sozialdemokratischen Partei (CSSD) des Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, Milos Zeman, beigetreten. Um den CSSD-Beitritt hatte sich der 51jährige Svoboda schon vor drei Jahren bemüht. Allerdings war damals sein Beitrittsantrag wegen Einwänden eines Teiles der CSSDFührung nicht akzeptiert worden. 1993 legte Svoboda den Parteivorsitz zurück und trat zugleich aus der KP aus, nachdem er sich erfolglos bemüht hatte, die Partei umzubenennen und zu refomieren. An der Spitze der KP stand er seit 1990. Svoboda ist auch erfolgreicher Filmregisseur, der in seinem Werk vor der Wende die Zustände in der kommunistischen Tschechoslowakei - im Bereich der begrenzten Möglichkeiten - kritisierte. Im Dezember 1992 wurde Svoboda Opfer eines Attentatsversuches. Ein bisher unbekannter Täter hatte ihn vor seinem Haus niedergestochen und schwer verletzt. Gedanken des Bundesobmannes Bei Gesprächen mit Personen, die sich mit unseren Anliegen befassen oder an diesen interessiert sind, taucht immer wieder die Frage auf: „Befassen sich auch jüngere Leute von ihnen damit?" Mit gutem Gewissen können wir diese Frage bejahen. Es werden sogar immer mehr, was vielleicht auch daran liegt, daß mit dem jetzt vorhandenen und gut frequentierten „Haus der Heimat" in Wien nicht nur jüngeren Menschen vor Augen geführt wird, daß durch Zielstrebigkeit, Ausdauer und unermüdlichen Fleiß Beachtenswertes Zustandekommen kann. Damit ist auch ein Bezug auf unsere Geschichte und unsere Vorfahren gegeben. Es erinnert daran, daß diese in jahrhundertelanger schwerer Arbeit unsere Heimat von einer Wildnis zu einem kulturell und wirtschaftlich hochstehenden Herzstück Europas machten. Nicht mit dem Schwert, sondern mit dem Pflug und geistiger Regsamkeit „eroberte" und kultivierte man das Land, ehe man gewaltsam daraus vertrieben wurde. Dies und familiäre Fakten wecken immer mehr das Interesse von jüngeren Menschen sudetendeutscher Herkunft. Von all diesen will ich stellvertretend nur die Namen Eberhard und Znoy nennen. Letztere hat in einer einmaligen Arbeit, die mit dem Förderpreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft gewürdigt wurde, ihr besonderes Interesse bewiesen. Dies hatte aber Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit gekostet, denn die Unterlagen kommen ja nicht auf einen zu, die mußte man mühsam sammeln, sichten und auswerten. Viele junge Menschen bringen heute nicht die Geduld und den nötigen Willen dazu auf. Das liegt vielleicht auch daran, daß schon ab der Schule gepredigt wird, das mußt Du bekommen, darauf hast Du ein Recht, das hat Dir die Schule, die Firma, der Staat zu geben. Ein sehr interessanter Brief einer älteren Landsmännin hat mir dies wieder vor Augen geführt. Ihr Mann ist als Fähnrich der k.u.k. Armee in russische Kriegsgefangenschaft geraten, floh aus dem Lager bei Astrachan, schlug sich durch die russische Steppe nach Persien und Aleppo in Mesopotamien durch. Von dort meldete er sich nach Monaten und kehrte 1917 wieder nach Österreich zurück. Er wurde aufgefordert, einen Bericht über seine Erlebnisse an das Kriegsministerium in Wien zu senden, was er umgehend tat. Die Kopie dieses Berichtes ging durch die Vertreibung der Familie verloren. Heute leben vier Familien, Senioren, Mittelalter, bis zu Kindern, in Bayern und wollen unbedingt diesen Bericht eines ihrer Vorfahren, der sicher ein zeitgeschichtliches, für diese Landsleute aber auch ein familiäres Dokument ist, das beschafft werden soll. Und wer soll es? Die Uroma soll es versuchen und sie amüsiert sich darüber. Sie ist Leserin der „Sudetenpost", weil sie sich das Wissen von der Heimat im Kuhländchen - Nordmähren - in Altösterreich, wie sie schrieb, erhalten will. Ihre Anfrage um die Möglichkeit der Beschaffung richtete sie daher an unsere „Sudetenpost", von der es über Umwege zu mir kam, handgeschrieben in einer leserlichen Schrift, um die ich sie beneide. Korrekt, wie es früher üblich war, lag ein internationaler Antwortschein bei. Besonders erwähnenswert ist aber, daß die Landsmännin, die von ihrer Familie beauftragt wurde, seit sieben Jahren in einem Heim wohnt, wo sie beihnahe als bescheidenes, vergnüngtes Lebenswunder gilt. Eine rüstige alte Dame, die für ihre Familie die J\rbeit" macht. Sie wurde 1896 geboren, also jetzt über 101 Jahre alt. Eine Persönlichkeit, an der man sich nur ein Beispiel nehmen kann und der wir wegen der Familiengeschichte helfen werden. ^_ Ihr Bundesobmann Karsten Eder , s SUDETENPOST Folge Ì3/14 vom}.lull 1997 Österreich und CR kooperieren bei der Lehrlingsausbildung Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Umstrukturierungen nach der „Samtenen Revolution" und den Bestrebungen der CR, EU-Mitglied zu werden, begann in den letzten Jahren eine bilaterale Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und der Republik Österreich am Berufsbildungssektor. Eines der staatlich unterstützten Projekte in diesem Bereich trägt den Titel „Transformation des Berufsbildungssystems in der Tschechischen Republik auf die Bedürfnisse der Marktwirtschaft auf europäischem Niveau", begann 1993 und endet mit dem heurigen Jahr. Zweck dieses österreichisch-tschechischen Gemeinschaftsprojektes ist es, die Ausbildung für bestimmte Lehrberufe in der CR an die Erfordernisse der Marktwirtschaft anzupassen und somit im Rahmen des gesamteuropäischen Integrationsprozesses einen konkreten Beitrag zur Verbesserung und Harmonisierung des europäischen Fachkräftepotentials zu leisten. Als Projektpartner fungierten auf tschechischer Seite ursprünglich das Wirtschaftsministerium und ab 1. November 1996 das Ministerium für Bildung, Jugend und Leibeserziehung sowie auf österreichischer Seite das Bundeskanzleramt, das Bundesministerium für Unter- rieht und kulturelle Angelegenheiten sowie das Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten, gemeinsam mit den Instituten „KulturKontakt" und „Bildungsforschung der Wirtschaft". Die beteiligten Ministerien tragen, mit Ausnahme der Kosten für die österreichische Projektbetreuung, die gesamte Finanzierung des Projektes. Die Projektbetreuung liegt in der Tschechischen Republik direkt beim Ministerium für Bildung, Jugend und Leibeserziehung. In Österreich wurde eine eigene Gesellschaft gegründet (B&H Verlagsgesellschaft m.b.H.), die gegenüber den drei Ministerien u. a. für die Urheberrechtsverwaltung, ordnungsgemäße Finanzabwicklung und Organisation verantwortlich ist und die Projektbetreuung mit Eigenmitteln finanziert. Die tschechische Schulbehörde wählte zu Beginn des Projektes im Jahre 1993 jeweils einige Lehrberufe aus den Branchen Metall, Chemie, Bau, Holzverarbeitung, Gastronomie, Fremdenverkehr, Automatisierungstechnik und kaufmännische Berufe aus. Jeder dieser Lehrberufe wurde in vier Schritten („Projektteile") transformiert und dient künftig als Modell für die übrigen Lehrberufe der Branche. Entschädigung für Kommunismus-Opfer Die Regierung in Prag hat beschlossen, den Opfern der kommunistischen Herrschaft eine Entschädigung von 400 Millionen Kronen (rund 150 Millionen Schilling) zu zahlen. Laut Gesundheitsminister Jan Strasky soll das Geld, den Opfern politischer Verfolgung in der ehemaligen Tschechoslowakei (CSSR) zukommen, die in Gefängnissen und Arbeitslagern interniert wurden. Alle Opfer erhielten 625 Kronen (etwa 230 Schilling) für jeden Monat, den sie zwischen dem Jahr 1948 und November 1989 in Haft verbracht hatten. Viele Firmen finanziell in Nöten Urlaubssperre der Geschäftsstelle Wien Die Sudetendeutsche Landsmannschaft der Geschäftssteile Wien im „Haus der Heimat", 1030 Wien, Steingasse 25, Tel. 718 59 19, Fax: 718 59 23, ist wegen Urlaubs vom 30. Juni bis 18. Juli 1997 geschlossen. Für dringende Angelegenheiten ist ein Journaidienst jeweils am Mittwoch, dem 2. JuH, 9. Juli und 15. Juli, von 9 bis 12 Uhr, eingerichtet. Normaler Dienstbetrieb ist wieder ab 21. Juli. Fax durchgehend in Betrieb. V J Die Finanzlage zahlreicher tschechischer Unternehmen ist im vergangenen Jahr deutlich schlechter geworden. Dies geht aus einer Analyse des Industrieund Handelsministeriums hervor. Demnach erarbeiteten von 2000 erfaßten Unternehmen im ersten Quartal 1996 nur 1356 Gesellschaften Gewinn. Zum Jahresende seien es lediglich noch 845 Firmen gewesen. Experten ist es ein Rätsel, wieso die Unternehmen trotz ihrer schlechten Finanzlage hohe Löhne auszahlen und deren Wachstumstempo im Verlauf des Jahres noch steigern konnten, schreibt „Miada fronta dnes". Zudem sei die Arbeitsproduktivität im vergan- genen Jahr hinter dieser Entwicklung zurückgeblieben. Den Statistiken nach erhöhten sich die monatlichen Durchschnittseinkommen im vergangenen Jahr um 18 Prozent. Die Bezirksgruppe Graz wünscht unserer Musikpädagogin Lmn. Margarete Kroemer aus Marschendorf bei Trautenau alles erdenklich Gute zu ihrem 100. Geburtstag am 29. 7. Tschechische Regierung kürzt die Sozialausgaben drastisch Die tschechische Regierung hat drastische Kürzungen der Sozialausgaben beschlossen. Das laufende Sozialbudget für 1997 wurde zwar nur um umgerechnet 266 Millionen Schilling gekürzt, jenes für das kommende Jahr aber gleich um acht Milliarden Schilling /1,15 Milliarden DM. Mit den freiwerdenden Mitteln sollen das Budgetdefizit eingedämmt und Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft finanziert werden. Mit dem Beschluß folgte die Regierung unter Premier Vaclav Klaus den Vorschlägen von Arbeits- und Sozialminister Jindrich Vodicka. Demnach wird die Anzahl von unterstützungsberechtigten Menschen eingeschränkt. Statt bisher 95 Prozent der tschechischen Eltern werden künftig nur mehr 75 Prozent Kinderbeihilfe erhalten. Finanzminister Ivan Pilip schloß darüber hinaus nicht aus, daß die Gehälter von Staatsangestellten auch im nächsten Jahr eingefroren werden könnten, um das angestrebte Ziel eines leichten Budgetüberschusses zu erreichen. Eine automatische Erhöhung der Pensionen und des Existenzminimums soll es nur mehr geben, wenn die Inflation zehn Prozent über- steigt. Dies war in den letzten Jahren in Tschechien nicht der Fall. Liegt die jährliche Inflationsrate bei fünf Prozent, ist eine Erhöhung Ermessenssache der Regierung. Die Arbeitslosenunterstützung wurde um zehn Prozent gekürzt und beträgt höchstens das eineinhalbfache des Existenzminimums - in den ersten drei Monaten 4560 Tschechische Kronen (1700 Schilling / 245 DM). Gehälter für Beamte mußten zusammengekratzt werden Nach den jüngsten Turbulenzen in Tschechiens Wirtschaft und Politik mußten die Staatsangestellten bis Monatsmitte auf die Anweisung ihrer Juni-Gehälter warten. Finanzminister Ivan Pilip mußte sogar einen Gesetzesbruch begehen, um die Auszahlung zu gewährleisten. Er überschritt den Budgetschuldenrahmen und nahm von der Zentralbank CNB einen durch das Budgetgesetz nicht gedeckten zusätzlichen Kredit auf. Die im Juni übliche Anweisung des dreizehnten Gehalts (Urlaubsgeld) und die Vorschüsse für die Juli- und August-Gehälter wurden allerdings ausgesetzt, kündigte der Minister an. elt kassieren! rami Raiffeisen http: // www. raiffeisen.at / rbgooe cire it In jeder Raiffeisenbank! SUDETENPOST Folge 13/14 vom 3. Juli 1997 Willkommen zum 49. Bundestreffen der Südmährer am 2. und 3. August 1997 Liebe Landsleute, liebe Freunde der Südmährer, liebe Geislinger Mitbürger, ich möchte Sie mit dieser Begrüßung herzlich zu unserem 49. Bundestreffen einladen und Sie ermuntern, zu unseren Veranstaltungen zu kommen. Im 52. Jahr der Vertreibung, friedfertig und trotzdem nicht dem Zeitgeist erliegend, wollen wir uns wieder treffen und die Öffentlichkeit auf die Vergangenheit aufmerksam machen, weil das, was wir aus der Vergangenheit her anzuprangern haben, als Unheil fortwirkt und Mittel der Macht geblieben ist. Ich meine, solange Vertreibungen aus der Vergangenheit möglichst unerwähnt bleiben sollen, solange werden sie auch in der Gegenwart nicht unterbleiben. Das Elend unserer Tage ist durch die Medien allgegenwärtig. In Zaire, in Bosnien und wo auch immer. Hätte sich das Bewußtsein über die Vertreibungen während und nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer moralischen Realität entwickelt, dann wäre die Gemeinschaft der Völker heute weniger herausgefordert. Wir können um unseres und des Verständnisses von Menschlichkeit willen nicht schweigen und nicht den politischen Wünschen folgen und uns einfach von der Geschichte überrollen lassen. Es muß gesagt sein, auch im Rahmen der Einladung zu unserem Bundestreffen, daß die Sudetendeutschen tief enttäuscht sind und keine Entwicklung erkennen können, die ihrer moralischen und rechtlichen Position entspricht. Deutschland und die Tschechische Republik haben sich auf eine Erklärung geeinigt, die Papier ist, solange der Geist und die Taten der Menschen in der Tschechei und bei uns dieses nicht nachvollziehen. Wir haben uns bezüglich friedfertiger Annäherung Renovierung und Restaurierung von Kulturdenkmälern verschiedenster Art sicher nicht ins Abseits gestei/t. Wir mußten aber erfahren, daß man uns auf die Seite schob, als es schwierig wurde und die Staaten einfach zu Ergebnissen kommen wollten. Der Herr Bundespräsident und der Herr Staatspräsident haben mit großen Worten, die den Alltag nicht berücksichtigen und die Vergangenheit nicht bewältigen, auf ihre Völker eingeredet. Dafür werden sie in der internationalen Öffentlichkeit gelobt. Wo bleibt aber das Volk, wo bleiben Recht und Gerechtigkeit? FESTPROGRAMM FREITAG, 1. AUGUST 1997 15.00 Uhr Kranzniederlegung am Ostlandkreuz und am Grab ctes ersten Landschaftsbetreuers Josef Löhner. 16.00 Uhr: Sitzung des Südmährischen Landschaftsrates im „Atten Rathaus". 18.00 Uhr: Gemeinsame Sitzung des Südmährischen Landschaftsrates und der Obleute der südmähfischen Verbände in Österreich im „Alten Rathaus". Kommen wir zusammen und reden wir miteinander, wenn schon die tschechische Staatsführung nicht mit uns reden will und die deutsche Öffentlichkeit nicht für uns eintritt. Ich sage Ihnen, wir leben noch und wir werden nicht ruhen, um füreinander da zu sein. Um auch da zu sein, wenn sich die politischen Verhältnisse und vor allen Dingen die Entwicklung der politischen Moral in unserer Heimat verbessert haben. SAMSTAG, 2. AUGUST 1997 9.00 Uhr: Landschaftstag in der Aula des Michelberg-Gymnasiums. 10.15 Uhr: Kreistage im Michelberg-Gymnasium. 13.30 Uhr: Sitzung des Patenschaftsrates im Michefberg-Gymnastum. 14.30 Uhr: Festliche Eröffnung des 49. Bundestrefferts in der AuJa des Michelberg-Gymnasiums. Grußworte: Oberbürgermeister Martin Bauch, GeisÈìngen; Or. Werner Nowak, Landesobmann der SL, BW; Hofrat Prof. Dr. Gottlieb Ladner, Obmann des Dachverbandes der Südmährer in Österreich. Verleihung d. Südmährischen Kulturpreises. Festvortrag: Bernd Possett, MdEP, steflv. Bundesvorsitzender der SLÏ „Volksgruppe mit Zukunft: Europa braucht die Sudetendeutschen". 17.30 Uhr: Kfemens-Maria-Hofbauer-Gedächtnisgottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Maria, Geisfingen-Altstadt. 20.00 Uhr: Sommerserenadenkonzert der Südmährischen Sing- und Spielschar im Schloßhaf Geisfingen-Eybach. Eintritt DM 1Q-. Zubrtngerdlenst mit Bus. Abfahrt 19.30 Uhr an der TVAHaüe sowie Rückfahrt nach Ende der Veranstaltung zur TVA-Halle. „Südmähren lebt", kommen Sie und zeigen Sie, daß es so ist. Franz Longin, Landschaftsbetreuer SONNTAG, 3. AUGUST 1997 8.30 Uhr: Festgottesdienst, Hauptzetebrant und Predigt: Weihbischof Dr. Johannes Kreidier, Rottenburg / Stuttgart in Konzefebration mit Pfarrer Edgar Briemle und den Heimatpriestern; Totenehrung. 10.00 Uhr: Kundgebung, Festredner: Minister Gerhard Mayer-Vorfelder, MdL, anschließend großes Heimattreffen der Ortsgemeinschaften. 14.00 Uhr: Treffen der „Jüngeren Generation" im Musiksaat der Lindenschule. Landschaftsbetreuer Franz Longin Heimatfahrt nach Bärn Erbschaften des Sudetendeutschen Sozialwerkes ermöglichten Baubeginn Bereits seit 1992 wird alljährlich im September eine Gemeinschaftsfahrt nach Nordmähren durchgeführt. Im Mittelpunkt steht dabei der Besuch der ehemaligen Kreisstadt Bärn. Initiator dieser Fahrt ist der hessische Landesobmann Alfred Herold, dessen Wiege in Bärn stand. Die heurige Fahrt dauert vom 11. September 1997 (Abfahrt) bis zum 17. September (Rückfahrt). Die Reiseroute: Eschwege Gießen (Autobahnraststätte Reinhardshain) Hanau/Hbf. - Nürnberg (Zusteigemöglichkeiten an der A3 zwischen Hanau und Nürnberg) Waidhaus / Grenze - Pilsen - Prag - Brunn Olmütz - Bärn. Es wurde wieder ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Neben einer großen Altvaterrundfahrt wird dem deutsch-tschechischen Begegnungszentrum in Mährisch-Schönberg ein Besuch abgestattet. Ein Tagesausflug führt in die mährische Landeshauptstadt Brunn. Am 14. 9. findet eine deutsche Messe statt (Pf. Kindermann) und in Rautenberg wird ein deutscher Gedenkstein eingeweiht. Zwei Tage sind für „Spurensuche" in der Heimat reserviert. Anmeldungen: Edith Heinemann, Rotenburger Str. 54, 37269 Eschwege, Tel. 05651 / 10919 und Alfred Herold, Offenb. Landstr. 21, in 63512 Hainburg, Tel. 06182 / 4296; Fax 06182 / 68643. Dort erhalten Sie auch nähere Infos. Richtfest auf dem Heiligenhof Priesterjubiläum Am 24. Juli 1997 feiert unser langjähriges Mitglied Herr Professor P. Dr. Oswald Gehlert sein fünfzigjähriges Priesterjubiläum. Wir wünschen dem jubilar alies erdenklich Gute und Gottes Segen für sein weiteres Wirken. Bund der Erzgebirger - Der Vorstand Stiftung Sudetenland Nach einem langen Winter, der den Baubeginn auf dem Heiligenhof um einige Wochen hinauszögerte, begannen die Umbau- und Renovierungsarbeiten Mitte Februar am Bungalow des Zeltplatzes und Anfang April am Haupthaus. Am 7. Mai konnte Richtfest gefeiert werden, inzwischen arbeiten die Handwerker an den Inneninstallationen. Traudì Kukuk, die Heim- und Verwaltungsleiterin der sudetendeutschen Bildungsstätte in Bad Kissingen, dankte dem Architekten und allen, die zum Gelingen des Rohbaus beigetragen haben. Der Schweinfurter Bauunternehmer Helmut Irblich (früher Jägerndorf / Sudetenland) betonte im Namen der Handwerker, daß es gelungen sei, deutsche Arbeitskräfte zu verpflichten. Architekt Eckhard Kudlich (Marktleugast, früher Troppau) würdigte die Leistungen der beteiligten Firmen. Der Bungalow des Zeltplatzes, zu dem rund ein Hektar Wald- und Wiesengelände gehört, war inzwischen in die Jahre gekommen, so daß sich die Frage „Abriß oder Modernisierung?" stellte. Wegen mangelnder statischer Tragfähigkeit mußte etwa ein Drittel der alten Bausubstanz weggerissen werden. Es entstand ein neues Sommerhaus mit Satteldach, das mit modernen Duschräumen und Sanitäranlagen, einem großen Küchenbereich für die Selbstversorgung der Gästegruppen und einer Heizungsanlage ausgestattet ist. Für rund 300.000 DM modernisiert, steht das Gebäude nun wieder der Jugend zur Verfügung und kann auch während der kalten Jahreszeit genutzt werden. Ohne nennenswerte Beeinträchtigungen der Seminar-Veranstaltungen begannen die Bauarbeiten mit den Renovierungsarbeiten am Haupthaus. Hier wurden bislang 320.000 DM investiert. Das Nordende des Gebäudes wurde dem Aussehen des Bauwerkes angepaßt, Dem Stiftungsrat der Stiftung Sudetenland gehören an: Dr. Alfred Ardelt, Landesobmann der SL, Präs.-Mitglied der SLBundesversammlung; Helmut Haun, Minist.-Dirigent a. D.; Hans Ulrich Kopp, Mittelständischer Unternehmer, Vorstandsassistent; Heinz Kraus, Finanzpräsident a. D.; Erwin Kronewitter, Deutscher Böhmerwaldbund, Bauunternehmer; Jörg Kudlich, Minist.-Rat, Sudetendeutsches ArchivVorsitzender; Edmund Liepold, Arbeitskreis für deutsche und europäische Bauernfragen; Rudolf Mähner, Wirtschaftsberater, Witiko-Landesvorsitzender; Dr. Werner Nowak, Rechtsanwalt, Landesobmann der SL; Dr. Walter Staffa, Arzt, Vorsitzender des Deutschen Seminars Stuttgart; Horst Rudolf Übelacker, Bundesbankdirektor, Witiko-Bundesvorsitzender. ^ gleichzeitig entsteht so mehr Raum für zwei weitere Büros, der Personalaufenthaltsraum erfährt eine Vergrößerung, ein Lehrerzimmer und drei Gästezimmer werden mit Dusche und WC ausgestattet. Letztendlich sollen weitere 500.000 DM in die Fassadensanierung und Ausstattung zahlreicher Gästezimmer mit Dusche und WC fließen. Zwei jüngere Erbschaften ermöglichten den Beginn der jüngsten Baumaßnahmen am Heiligenhof. Der kürzlich verstorbene Hans Fritscher begleitete in den letzten Jahren die Entwicklung des Heiligenhofes mit wohlwollendem Interesse, vor allem aber mit Anregungen für weitere Ausbau- und Renovierungsvorhaben. Natürlich war auch ihm klar, daß Baumaßnahmen nicht ohne erhebliche Eigenmittel zu realisieren und öffentliche Zuschüsse in Zeiten leerer Staatskassen undenkbar sind. So entschied er sich 1990, sein gesamtes Vermögen dem Sudetendeutschen Sozialwerk zu vererben. Auch Adelgunde und Franz Möldner waren dem Sozialwerk in besonderer Weise zugetan. Der 1986 verstorbene Franz Möldner war langjähriger Erster Vorsitzender des Sozialwerks und auch seine im November des Jahres 1996 verstorbene Frau war über viele Jahre hinweg aufmerksame Begleiterin und Förderin der Arbeit des SSW. Carsten Eichenberger Urlaubssperre Während der Urlaubszeit in den Monaten Juli und August bleibt die Geschäftsstelle der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Oberösterreich, 4040 Unz, Kreuzstraße 7, geschlossen. V Die beim Regierungspräsidium Stuttgart eingetragene „Stiftung Sudetenland e. V." soll dem Lebensrecht und dem Recht auf die Heimat der Sudetendeutschen dienen; sie ist staatlich als gemeinnützig anerkannt und uneigennützig tätig. Wegweisende Grundlage ist die Entschließung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 22. November 1967, in der es heißt: 1. Durch Krieg darf kein Gebiet erworben werden. - 2. Besetzte Gebiete müssen geräumt werden. - 3. Die Rechte der Vertriebenen sind zu wahren. Ziel der Stiftung ist auf der Grundlage dieser Entschließung und damit auf der Grundlage anerkannten Völkerrechts ein von den rechtmäßigen Erben und Bekenntnis-Sudetendeutschen besiedeltes Sudetenland als Teil eines partnerschaftlich verbundenen freien Europas der Vaterländer. Die Stiftung berät Anspruchsberechtigte über Möglichkeiten der Geltendmachung ihrer Rechte unter Beachtung der Rechtsberatungsbestimmungen. Sie ist bereit, Vermögens-, tntschädigungsund insbesondere Eigentumsansprüche (auch Immobilieneigentum) treuhänderisch zu übernehmen und zu vertreten. Die Stiftung wird vor allem in Fällen tätig, in denen Sudetendeutsche keine Erben haben oder, wenn Erben vorhanden, aber nicht in der Lage bzw. nicht bereit sind, die Tradition der Vorfahren weiterzuführen und die entsprechenden Rechte selbst zu wahren. J J Wir gratulieren unserem langjährigen Chormitglied Maria Barnreiter, geb. Lausecker und Gatten Johann zur Goldenen Hochzeit am 31. Mai 1997 in Sankt Martin / Traun. Sudetendeutscher Singkreis Linz /Traun Lodgman-Plakette für Karl Rotter Ehrungen standen in den Bezirksgruppen Oberbayern an. Eine Sitzung des oberbayerischen Bezirksvorstandes in München nutzte BO Herbert Prochazka dazu, dem Referenten für Bauernfragen und Mitglied des Landesvorstands, Karl Rotter (Foto), die Lodgman-Plakette zu überreichen. Der 1918 in Weikersdorf bei Mährisch Schönberg geborene Rotter fand nach über fünf Jahren russischer Gefangenschaft 1951 seine Familie im schwäbischen Todtenschleule wieder. Rotter ist seit über 40 Jahren SL-Mitglied und neben seiner Tätigkeit auf Landesebene auch Ortsobmann von Dachau-Stadt und geschäftsführender Kreisobmann von Dachau, Mitglied der Bundesversammlung, Vorstandsmitglied der Heimatlandschaft Altvater und seit fünf Jahren Heimatkreisbetreuer von Mährisch Schönberg sowie seit acht Jahren stellvertretender Landesobmann vertriebener Bauern in Bayern. SUDETENPOST Folge 13/14 vom 3. Juli 1997 Heimat im Herzen Stti>ctettì>ettt£d)ee ^ctmuttrcffett WIEN UND KLOSTERNEUBURG - 20. BIS 21. SEPTEMBER Resultat der Deutsch-tschechischen Erklärung: VERHÖHNUNG HEMMT VERSÖHNUNG Samstag, 20. September, Wien: 10 bis 18 Uhr: Nonstop Video- und Lichtbildvorführungen: Schicksalsheimat Böhmen Mähren - Schlesien, Haus der Heimat, 1030 Wien, Steingasse 25, 2. Stg./2. OG. 9 bis bis 13 Uhr: Böhmerwaldmuseum - Erzgebirger Heimatstube, 1030 Wien, Ungargasse 3, Parterre 9 bis 12 Uhr: Nordböhmen-Heimatstube, 1080 Wien, Kochgasse 34/Tür 12 Sonntag, 21. September, Klosterneuburg: „Ausstellung Heimat im Herzen", Böhmerwaldmuseum und Erzgebirger Heimatstube, 1030 Wien, Ungargasse 3. Geöffnet von 25. Mai bis 26. Oktober 1997, jeden Samstag von 9 bis 12 Uhr. Unter diesem Titel zeigt das Böhmerwaldmusem, das seit 25. Mai 1997 gemeinsam mit der Erzgebirger Heimatstube nach der Wintersperre wieder geöffnet ist, eine mit reichem Bildwerk ausgestattete sehenswerte Ausstellung der Böhmerwaldheimat. Die schönen, unvergeßlichen Bilder uralter deutscher Kulturstätten, vertraute Bilder der Städte und Dörfer, die auf lichten Anhöhen herrlicher Waldlandschaft eingebettet liegen. Bilder vom Leben und Schaffen ihrer Menschen, von deren Sitten und Gebräuchen. Sie alle vermitteln in lebhafter Vielfalt dem Museumsbesucher ein buntes Gemälde von der geliebten Heimat der Böhmerwäldler. Weit hingezogene Wälder, ausgedehnte Täler und Höhen, lassen die Weiten des Raumes erahnen, in denen der Hochwald in gottesnaher Natur dem Menschen stolz und mächtig seit urdenklichen Zeiten begegnen. Schlösser alter Geschlechter, historische alte Bauten und Kirchen, Wohn- und Gedenkstätten Adalbert Stifters und anderer geistiger Schöpfer des Kulturlebens Böhmens sind in Schrift und Bild festgehalten. Geschichtskundig aufgeschlossen, in treffender Aufmachung, begleitet der Wortlaut zu den Bildern das gesamte ins Licht der Gegenwart gesetzte Sammelwerk der Ausstellung „Heimat im Herzen". Die dargebrachte Heimatschau ist bis 26. 10. 1997 zu den Öffnungszeiten des ERBEN GESUCHT Verwandte der Eheleute Franz ZACH und Maria, geb. Habrova, welche in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts in AltHart, Kreis Waidhofen an der Thaya, wohnhaft waren. Meldungen erbeten an DipLKfm. Wolfgang Moser, Zeppelinstraße 36, D-76530 BadenBaden, Telefon: 07221-3696-14 (bitte Aktenzeichen W-604 / WM angeben). 6es.m.b.H. & Co KG • Im Höhnersteig 9 • A-4020 Linz Tel.: (0732) 27 43 51 - 0* • Fax: (0732) 27 43 5317 • Telex: 02 2796 Böhmerwaldmuseums und der Erzgebirger Heimatstube, die jeden Sonntag, vom 9 bis 12 Uhr, unentgeltlich zugänglich ist. Spenden sind erbeten. Vergessen Sie nicht, diesen Bildgruß der alten Heimat Böhmerwald durch Ihren Besuch der Ausstellung zu würdigen. Einen besonderen Schmuck erhält die Bilderschau beigegeben durch die reizvollen, mit künstlerischer Fertigkeit vollendeten einmaligen schönen Klöppelarbeiten des Arbeitskreises der Frauen, unter der Leitung der Bundesfrauenreferentin Gerda Maier. Nach bisher vernommenen Äußerungen seitens der Ausstellungsbesucher bietet die Veranstaltung „Heimat im Herzen" in tief beeindruckender anschaulicher Weise einen bildhaften Ausschnitt von der wahren angestammten Heimat der Deutschen des Böhmerwaldes. Zur aufrichtigen Freude der Veranstalter erwartet das Böhmerwaldmuseum im Verein mit der Erzgebirger Heimatstube eine Besuchergruppe des „Adalbert-Stifter-Vereines", am 28. Juni 1997 aus Augsburg. Die aus 45 Personen bestehende Reisegruppe, unter Führung von Herrn Otto Lang, will ihren Besuch im Böhmerwaldmuseum insbesondere der Besichtigung der Ausstellung „Heimat im Herzen" widmen. Das Böhmerwaldmuseum erwartet auch Ihren Besuch und lädt dazu herzlich ein. Mag. Engelbert Steinwender Herbst-Seminar auf Burg Hohenberg 21. bis 26. 9.: Kulturlandschaft Böhmen. Begegnungen von Deutschen und Tschechen. 12. bis 17.10.: Menschen in Grenzgebieten. Das Beispiel Euregio Egrensis. 2. bis 7. 11.: Regionen, Kulturen, Völker. Kulturregion Böhmen und Mähren. 16. bis 21. 11.: Nachbar Tschechien. 30. 11 bis 5. 12.: Schwierige Erbschaften. Deutsche und Tschechen in den 90er Jahren. Teilnahmebedingungen: Unterkunft und Verpflegung: frei Unterbringung: in Zweibettzimmern Tagungsbeitrag: auf Anfrage Fahrtkosten: gehen zu Lasten der Teilnehmer. Kulturelle Kinderfreizeit für Kinder aus der Tschechischen Republik und Deutschland: 10. bis 24. 8.: Burg Hohenberg Teilnahmebedingungen: Unterkunft und Verpflegung: frei Teilnehmerbeitrag: DM 280,-, darin enthalten sind: Programmkosten, Tagesfahrten, Eintrittsgelder. Fahrtkosten: gehen zu Lasten der Teilnehmer. Anmeldungen richten Sie bitte an die Grenzlandbildungsstätte Burg Hohenberg, Postfach 24, 95691 Hohenberg, Telefon: 09233-77260, Fax: 09233-772611. 10 bis 12 Uhr: Mährisch-schlesisches Heimatmuseum, Rostockvilla (Franz Schubert und seine mährisch-schlesischen Wurzeln) 12 Uhr: Eröffnung der Buchausstellung im Foyer der Babenbergerhalle 13 Uhr: Gottesdienst in der Stiftskirche 14 Uhr: Trachtenzug zum Sudetendeutschen Platz - Totengedenken 15 bis 18 Uhr: Großtreffen in der Babenbergerhalle Grußworte und Ansprachen: Patenbürgermeister Dr. Gottfried Schuh, LV-Obmann Adalbert Schmidl, Abg. z. NR. Mag. Herbert Scheibner Mitwirkende: Prof. Uhi und sein Ensemble, Stadtkapelle Klsterneuburg 19. September bis 3. Oktober, Wien: 10 bis 18 Uhr, täglich - außer Sonntag: Ausstellung - Nachkriegsverbrechen. „Die Vertreibung und der Genozid an den Sudetendeutschen", Kulturzentrum „Haus der Heimat", 1030 Wien, Steingasse 25. Prof. Dr. Wilhelm E. Mallmann 80 Professor Dr. Wilhelm E. Mallmann feiert seinen 80. Geburtstag. Er wurde am 5. Juli 1917 in Maffersdorf bei Reichenberg / Nordböhmen geboren. Nach Absolvierung der Grund- und Hauptschule sowie des Gymnasiums inskribierte er als ordentlicher Hörer an der philosophischen Universität in Florenz im Herbst 1937. Wegen Einberufung zum Wehrdienst mußte er sein Studium 1939 unterbrechen. In den Jahren 1939 bis Mai 1944 war er als Panzerjäger und dann als Dolmetscher neben Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch im Einsatz. Von Mai 1944 bis April war er in britischer Gefangenschaft, 1946 wurde er in St. Martin bei Villach entlassen. Ab Oktober 1946 setzte er sein Studium in Florenz fort und am 17. März 1951 promovierte er zum Dr. phil für neuzeitliche Geschichte an der Universität in Florenz. Von 1954 bis 1956 war Dr. Mallmann wissenschaftlicher Sekretär am Forschungsinstitut Salzburg für den Donauraum. Am 1. Oktober 1956 wurde Dr. Mallmann zum Direktor der Salzburger Volkshochschule bestellt. In seiner Ära entwickelte sich die Volkshochschule zu einer der bekanntesten Erwachsenenbildungseinrichtungen. Neben seiner Leiterfunktion in Salzburg war Dr. Mallmann auch als Vortragen- der im In- und Ausland tätig. Für seine Verdienste in der Erwachsenenbildung wurde ihm im Jahre 1969 vom Herrn Bundespräsidenten der Titel Professor verliehen und die Stadt Salzburg ehrte ihn durch Verleihung des Ringes, das Land Salzburg durch die Verleihung des silbernen Ehrenzeichens. Am 31. Oktober .1984 ging Prof. Dr. Mallmann als Direktor der Salzburger Volkshochschule in den Ruhestand. Im November 1980 wurde Dr. Mallmann zum Obmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Landesverband Salzburg, gewählt, welche Funktion er noch immer mit rastlosem Einsatz für die Belange der Heimatvertriebenen ausübt. In seine Schaffensperiode fällt auch die Organisation und Gestaltung der 40-JahrFeier 1982 zum Gedenken an die Vertreibung, an der viel Prominenz und Politiker und verschiedene Verbände teilnahmen. Im Jahre 1995 wurde der Vertreibung vor fünfzig Jahren bei einem Gottesdienst in der Kollegienkirche, zelebriert von Generalvikar Dr. Paarhammer unter Teilnahme zahlreicher Persönlichkeiten und Landsleuten, gedacht. Am 20. Juni 1997 wurde ihm der vom Papst verliehene Sylvesierorden durch Erzbischof Georg Eder überreicht. Trachtenfestzug am 31. August in Krems an der Donau Autobus zum Nulltarif ab Wien! Bereits mehrmals wurde auf diese sehr wichtige Brauchtumsveranstaltung hingewiesen. Dieser Festzug findet im Rahmen der Internationalen Volkskunstfestspiele (mit über 130 Gruppen, aus Österreich, den angrenzenden Ländern und aus allen Kontinenten) am Sonntag, dem 31. August, statt. Auch wir als Sudetendeutsche werden in einer geschlossenen Gruppe (Kinder, Jugendliche, Erwachsene jeden Alters) dabei mitmachen. Wir rufen alle sudetendeutschen Trachtenträger aus ganz Österreich recht herzlich auf, daran teilzunehmen! Treffpunkt ist um 13.15 Uhr in der ehemaligen Kaserne in der Kasernstraße nächst dem Stei- nertor in Krems. Der Festzug beginnt um 14 Uhr und führt uns durch die Innenstadt (über die Landstraße zur Kremstalstraße, weiter über die Ringstraße bis zum Stadion, wo eine Brauchtumsveranstaltung den Festzug beschließen wird). Unter anderem wird ab Wien von Seiten der Sudetendeutschen Landsmannschaft ein eigener Autobus zum Nulltarif geführt, Treffpunkt (Abfahrt) ist um 9.50 Uhr, am Praterstem (Venedigerauseite, bei der Post). Bitte um dringende Anmeldung dazu bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich, Steingasse 25, 1030 Wien (zu Händen von Frau Swoboda)! Machen auch Sie mit und stärken Sie unsere Gruppe! SUDETENPOST Hofmann Irmi: „Köstlichkeiten aus Klöstern", Ehrenwirth Verlag München - Landesverlag Linz, 1996.204 Seiten, ill., Preis: öS 218.-. Wenn Sie kulturelle Sehenswürdigkeiten und gleichermaßen kulinarische Köstlichkeiten im österreichischen, süddeutschen, Schweizer und im Südtiroler Raum interessieren, sollten Sie sich dazu ein paar Tage Zeit nehmen - vorher aber sollten Sie dieses Buch lesen. Irmi Hofmann, Hauptschullehrerin aus Bayern, hat sich drei Jahre Zeit genommen, um zu beweisen, daß in klösterlicher Abgeschiedenheit nicht nur der Geist genährt wird; vielmehr hat die Autorin - wie schon vor ihr die Heilige Teresa von Avila festgestellt, „daß Gott auch zwischen den Kochtöpfen zugegen ist". So ist es ein Kochbuch der besonderen Art geworden, weil es Irmi Hofmann verstand - mittlerweile hat sie schon vier Kochbücher herausgebracht - , Kultur und Geschichte von mehr als hundert Klöstern dem Leser nahezubringen und auf ihre Besonderheiten hinzuweisen. Ob im Benediktinerstift Kremsmünster, das - 777 durch Bayern-Herzog Tassilo gegründet durch seine Kunstsammlungen und die freistehende Sternwarte besticht, ob im barocken Augustiner-Chorherrenstift St. Florian, dessen musikalische Tradition durch die St. Florianer Sängerknaben weitergeführt wird, oder im Stift Schlägl, wo sich 1218 die Chorherren am Ufer der Großen Mühl niederließen und damit den Ausgangspunkt für die wirtschaftliche Erschließung der Region schufen, überall erhielt Irmi Hofmann die Rezepte ihrer vorzüglichen Menüs und nicht zu vergessen - die Tips für die dazu passenden klösterlichen Tropfen, womit wieder einmal die oft zitierte Einheit von Leib, Geist und Seele in Klöstern bewiesen ist. Ein Kochbuch der besonderen Art, das auch durch seine prächtige Ausstattung zum relativ günstigen Preis manche Hobby-Bibliothek kochbegeisterter Hausfrauen und -manner zieren wird. hol Dr. Karl Hans Erti. Kultur und Zeitgeschichte - Archiv der Zeit, Rosenheim, Vertrieb: Buchdienst DVG, Postfach 1180, D-3252 Preußisch Oldendorf. Die Broschüre „Der Prager Maiaufstand 1945" beschreibt, wie und wer es eigentlich ermöglicht hatte, daß sich, kurz vor Herannahen der russischen Armee, so etwas wie ein Volksaufstand in Prag bilden konnte. Daß eine Division der damals sogenannten russischen Befreiungsarmee Vlasov entscheidend daran beteiligt war, wissen wohl die wenigsten. Nicht der massenhafte Widerstandswille und nationale Heroismus der Tschechen waren Auslöser dieses blutrünstigen Austobens an den Deutschen, sondern Strategiespiele des nahen Kriegsendes. Gerhard Rollmann: „Der verfehlte Weg", Roman, 486 Seiten, DM 48,-, Verlag Druckhaus Mayer, Jena-Erlangen. In seinem Roman „Der verfehlte Weg" erzählt Gerhard Rollmann die Geschichte einer Familie, die sich in den Wirren der Zeit zu behaupten versucht. Großvater Wilhelm Krumholz verkauft sein Gut und zieht in die Stadt, um seinen Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen. Doch die Zahlungen des Käufers bleiben aus und nur der Älteste, Alexis, kann sein Lehrerstudium beenden. Ein zweiter Sohn tritt in den Dominikanerorden ein und bringt es bis zum Prior und Hochschullehrer. Der dritte, Wilhelm, aber muß das Bäckerhandwerk erlernen und macht sich selbständig. Zwischen den liberalen Alexis und Mannes, dem Dominikaner, kommt es öfter zu Meinungsverschiedenheiten (Spiegelbild der österreichischen Gesellschaft). Von allen dreien aber hat nur Alexis einen Nachkommen, Ernst, der den Vorstellungen des Vaters nicht genügt. Deshalb schickt er ihn zu dem inzwischen reich gewordenen Onkel, um das Bäckerhandwerk zu erlernen. Doch Ernstens ganze Liebe gilt der Natur. Er heiratet die Tochter eines Großbauern, Anna, die sich später zum eigentlichen Motor eines Geschäftes entwickelt, das sie zuerst in Pacht, später als Besitz übernehmen. Als der Erste Weltkrieg losbricht, scheint alles gefährdet und Ernst versucht vergeblich, vom „Dienst an der Waffe" befreit zu werden. Landesweit bringen Hunger und Not Unruhe in Wir haben gelesen die Städte. Die Schwierigkeiten sind kaum zu meistern. Doch der Friedensschluß bringt nur fremde Sieger. Neue Schwierigkeiten tun sich auf, bis sich auch hier die Wogen glätten. Nach den Anfangsschwierigkeiten wendet sich Ernst mehr seiner alten Liebe, der Natur, zu, während Anna das Geschäft und vier Kinder zu betreuen hat. Der Großvater Alexis sorgt dafür, daß nicht schon der Erstgeborene in der Backstube landet, er wird wie sein Vorbild Lehrer, die kranke Tochter heiratet einen Sportler, der dritte wendet sich als ehrgeiziger Student der nationalistischen Idee zu - worüber seine Mutter entsetzt ist - und der letzte weiß nicht, wohin er soll und pendelt so zwischen „Kunst und Backkunst" hin und her. Der Zweite Weltkrieg wirft alle Pläne durcheinander und läßt mit seinem Ausgang alle weitgesteckten Ziele unerreichbar werden. Die Familie verliert allen Besitz und muß ihre Heimat, wie das Land verlassen. ten), die Gemeindechronik in Wickwitz von 1828 bis 1918 (Seite 36 bis 309) und U NAS VE VOJKOVICICH A JAKUBOVE (Bei uns in Wickwitz und Jokes) durchgesehen und das Wichtigste aufgenommen. Weitere Beiträge sind unter anderem urzeitliche Funde am Mutschiegl, Herrschaft Hauenstein, Volkscharakter, Altvorderen, Bauernhof, Bauernhochzeiten, Schulwesen, Wald und Jagd, Berghang rutscht in die Eger, Eisenbahnzeitalter, Eisgang, Hans-KudlichWarte, Kirchsprengel Welchau, Ratschenbuben, Maibaumfest, Egertal-Heimatfest, Porzellanfabrik in Jokes, die schrecklichen Ereignisse 1945 in Totzau, Vertreibung und Neubeginn, Eghalanda Gmoi z'Pfungstadt, Patenschaftsübernahme für Wickwitz und Jokes sowie eine Zeittafel über die Sudetendeutschen, die mit den keltischen Boier um 400 v. Chr. beginnt. „Hier lege ich Ihnen einen Roman vor, der ganz frisch aus der Presse kommt und von allen jenen Tatsachen erzählt, die in dem Deutsch-tschechischen Vertrag verschwiegen wurden," schrieb Gerhard Rollmann an die „Sudetenpost". „Trotzdem kann man ihn als ,Antikriegsroman' auslegen, da es ja die zwei Weltkriege waren, die alte Ordnungen zerstörten. Daher ist er auch für jene lesbar, die von den Vertreibungen nichts wissen wollen." Josef Walter König: „In Nordmähren und Sudetenschlesien unterwegs", 128 Seiten, DM 17.90. Zu bestellen bei: Helmut Preußler Verlag, 90482 Nürnberg, Dagmarstr. 8, Tel. (09 11) 9 54 78-18, Fax (0911) 54 24 86. Josef Walter König, 1923 in Hotzenplotz geboren, und als erfolgreicher Schriftsteller ausgewiesen, hat den ersten Reiseführer in unsere engere Heimat zusammengestellt. Mit 128 Seiten Text, 54 Abbildungen, davon 29 im Vierfarbendruck, führt er in unser unvergessenes Heimatland. Mit neun Stadtplänen der wichtigsten Städte sowie einem deutschtschechischen Verzeichnis der Orte und geographischen Bezeichnungen. Ein Vademekum zur Vorbereitung einer Reise und „vor Ort". Der Reisebegleiter ist aber zugleich auch ein Buch, das Erinnerungen und Sehnsüchte weckt. Das Buch führt in die Kreise Bärn, Freiwaldau, Freudenthal, Jägerndorf, Mährisch-Schönberg, Römerstadt, Sternberg, Troppau sowie in das Kuhländchen und den Schönhengstgau. „... und zogen in die Ferne", Sudetendeutsche Siedlungen und Gemeinschaften in aller Welt von 1827 bis heute, von Horst Löffler. Das Buch, Eckartschriftenband Nr. 141, hat 108 Seiten im TB-Format und kostet öS 88.-. Nicht erst seit der Vertreibung aus ihrer jahrhundertealten Heimat in den böhmischen Ländern in den Jahren 1945/46 sind die Sudetendeutschen weit verstreut - bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden durch freiwillige Auswanderung sudetendeutsche Siedlungen außerhalb ihrer Heimat. Zum ersten Mal liegt nun eine umfassende und dennoch knapp und übersichtlich gehaltene - und damit gut lesbare - Darstellung über Entstehen, Entwicklung und heutige Lage der sudetendeutschen Siedlungen und Gemeinschaften in aller Welt vor, von Neuseeland über das südliche und nördliche Amerika, über Skandinavien und das Banater Bergland bis hin zu den nach der Vertreibung aufgebauten sudetendeutschen Gemeinschaften und den nach 1989 entstandenen Zusammenschlüssen der wenigen in der Heimai verbliebenen Sudetendeutschen. Der Autor, 1940 in Oberplan im Böhmerwald geboren, befaßt sich seit Jahrzehnten mit den deutschen Minderheiten in aller Welt - als Sudetendeutscher, der seiner Volksgruppe eng verbunden ist, natürlich in besonderer Weise mit seinen sudetendeutschen Landsleuten. So entstand eine handliche, besonders auch Jüngere interessierende Übersicht, wie sie in dieser Eindringlichkeit und Gegenwartsnähe bisher nirgendwo sonst zu finden war. Anschriften der sudetendeutschen Gemeinschaften in aller Welt ergänzen den Band. G.Z. Im November vorigen Jahres ist das Heimatbuch „Dorfgeschichte von Jokes im Egerland" erschienen, herausgegeben von Oskar Girschick, Tilsiter Str. 4 A, 64372 Ober-Ramstadt (Telefon 0 61 54/26 61). Über diese Adresse ist die Broschüre zum Preis von DM 35,- mit Rechnung lieferbar. Umfang 312 Seiten, mit 49 Fotos, 20 Zeichnungen und 5 Landkartenausschnitten. An dem Heimatbuch haben ehrenhalber und in dankenswerter Weise 27 Personen mitgearbeitet. Neben alten Büchern ab 1785 (entnommen sind die Beschreibungen über Jokes und die Nachbarorte) wurden die Schulchronik in Jokes von 1922 bis 1971 (226 Seiten), die Gemeindechronik in Jokes von 1914 (398 Seiten), von 1939 (392 Sei- Josef Carl Grund, „Im Erzgebirg' und Egerland". Erlebtes und Erlauschtes. 144 Seiten, DM 19,70. Helmut Preußler Verlag, 90482 Nürnberg, Dagmarstraße 8. „Heitere Geschichten mit wehmütigem Lächeln" nennt der Autor seine erlebten und erlauschten Erzählungen aus dem Böhmischen Erzgebirge und dem Egerland. Der Bogen ist weit gespannt: von sagenhaften Zeiten in die Gegenwart, von Kaiser Karl IV. bis zum alten Pospischel. Der Autor ist im Erzgebirge und im Egerland aufgewachsen und kennt Land und Leute. Das Heimatland seiner Kindheit und Jugendzeit läßt Josef Carl Grund in schönen, aber auch spannenden Geschichten wieder aufleben. In dieser interessanten Sammlung finden Sie Heiteres, Nachdenkliches und Erbaulichkeit. Josef Carl Grund wurde 1920 in Dümberg bei St. Joachimsthal geboren und lebt seit 1957 in Nürnberg. Er schrieb mehr als 100 Bücher: Kinderund Jugendbücher, Romane, Reisebücher; 32 Theaterstücke und einige Hör- und Fernsehspiele. Seine Bücher erschienen in 15 Sprachen (darunter Japanisch, Polnisch, Finnisch, Rätoromanisch, Afrikaans). Für seine Werke erhielt der Autor neun deutsche und sechs ausländische Auszeichnungen. 1982 bekam er den „Kulturpreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft für Schrifttum". Sepp Koppal: „Von Heimat zu Heimat", ein beachtenswerter Gedichtband, erschienen im Selbstverlag des Autors. DM 23,80, incl. Porto und Verpackung. Bestellungen sind an den Autor Sepp Koppal, Postfach 33, D-63918 Großheubach, Telefon 0 93 71 / 32 52, zu richten. Rechtzeitig zum Treffen seines Heimatkreises Dux in der Patenstadt Miltenberg ist im Selbstverlag des Autors Sepp Koppal ein kleiner, aber durchaus beachtenswerter Gedichtband mit dem Titel „Von Heimat zu Heimat" erschienen. Sepp Koppal, 1927 im Wallfahrtsort Maria-Ratschitz in Böhmen geboren, bietet dem interessierten Leser in zahlreichen Gedichten und erklärenden Zwischentexten eine Wegbeschreibung besonderer Art. Es ist Folge 13/14 vom 3. Juli 1997 der sich über fünf Jahrzehnte hinziehende Weg eines Heimatvertriebenen von Böhmen ins schöne Frankenland, in seine neue Heimat Großheubach bei Miltenberg. Koppal beschreibt auf seinem Weg viele Stationen, kleine Umwege, aber gerade auch die vielen Menschen am Wegrand. Sein Weg streift auch alle Jahreszeiten, den hoffnungsvollen Frühling ebenso wie den Sommertagstraum, den bunten Herbst und auch die kalten Tage und schönen Feste des Winters. Mit der Weihnacht verbindet er Träume seiner Jugendzeit in der böhmischen Heimat, aber er geht auch die Vermarktung dieses und anderer Feste kritisch an. Er geht seinen eigenen Weg und fühlt sich doch nie allein. Mit Ehrfurcht sieht er in der belebten wie unbelebten Natur die Schöpferkraft Gottes. Hast und Eile liegen dem „Wanderer durch ein halbes Jahrhundert" fern. Er rennt nicht, sondern er geht offenen Blickes und nimmt sich Zeit für das Betrachten manch glücklicher Begebenheiten am Wegesrand. Am Ende dieses Weges dankt er nicht nur Gott dafür, daß er ihn allzeit begleitet und beschützt hat - vor den Wirren des Krieges, durch die bitteren Erfahrungen der Vertreibung und manch andere Not. Er dankt auch allen Menschen, die ihm auf diesem Weg begegnet sind und ihm geholfen haben und denen, die ihm eine neue Heimat haben finden lassen. Sein Rat ist schlicht, nicht ziellos nach vorn zu gehen, sondern das Zurückliegende in Erinnerung zu behalten, nicht zu vergessen, woher man kommt, aber auch mit offenem Auge das zu sehen, was vor einem liegt. Der Titel „Von Heimat zu Heimat" und auch der Inhalt seines Buches weisen gezielt darauf hin, daß das Schicksal der Vertriebenen nicht unbedingt die Heimatlosigkeit sein muß. Die „alte" wie auch die „neue" Heimat sind gleichsam wie die beiden Kammern unseres Herzens. Sepp Koppal weist bewußt darauf hin, daß in den Herzen der Heimatvertriebenen der Gleichklang zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft nur dann stimmt, wenn die alte wie die neue Heimat den gleichen Platz im Herzen haben. Der Gedichtband von Sepp Koppal ist weder nur Erinnerungs- noch Trauerliteratur. Seine Gedichte haben realen Bezug und lassen ihn als aufmerksamen Beobachter auch scheinbare Banalitäten erkennen. Und doch sind seine Gedichte besinnlich und - obgleich einfach in Sprache und Stil - animieren sie zum Nachdenken. Sie sind nicht für den Augenblick bestimmt. Bisweilen finden sich auch Sechszeiler, die die Spontaneität ihrer Entstehung nicht verleugnen können und ein wenig an Limericks erinnern. Diesem Gedichtband gebührt Aufmerksamkeit und es ist ihm eine interessierte Leserschaft zu wünschen. Und wer schon nicht unterm Jahr die Zeit findet, Gedichte zu lesen, der sollte sie sich dafür zumindest in der stillen Zeit zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr nehmen - es lohnt sich wirklich. Dkfm. Hans-Werner Wanie Reiner Elsinger: „50 Jahre Vertreibung der Deutschen aus Südmähren 1945 1995". Das Hardcover-Buch im Format A4 (20,5 x 29,2 cm), mit 214 Seiten, 43 Fotos sowie 77 Dokumenten, Grafiken, und Kartenskizzen kostet S 255.-. Bestellungen schriftlich an: „Dachverband der Südmährer", per Adresse Reiner Elsinger, A-2380 Perchtoldsdorf, Postfach 50, oder im Buchhandel. ISBN 3-9500683-0-9. Das Buch schildert nach einem kurzen, geschichtlichen Rückblick auf Besiedelung und Grenzen vor allem die Entstehung des deutsch-tschechischen Gegensatzes im 19. Jahrhundert, die Entwicklung zum Nationalstaat CSR, die nationalen Irrtümer der Zwischenkriegs- und Kriegszeit als Ursache der Vertreibung. Eine Vielzahl wichtiger Daten und Fakten zum deutsch-tschechischen Verhältnis, zur eigentlichen Vertreibung und zur Eingliederung der Vertriebenen nach dem Krieg und der Bildung der landsmannschaftlichen Gliederungen. Es ist ein historisch wahrheitsgemäßer Argumentationskatalog, der auch eine Zusammenfassung völkerrechtlicher Grundlagen für eine gedeihliche Zukunft Europas aufzeigt. Viele anschauliche Illustrationen machen das Buch zum unentbehrlichen Helfer in der historischen Auseinandersetzung. SUDETENPOST Folge 13/ U vom 3. lull 1997 Vor 60 Jahren starb in Graz die Mystikerin Sr. Klara Fietz Am 15. Juni 1937 starb in Graz im Alter von 32 Jahren Sr. Klara Fietz aus der Kongregation der Franziskanerinnen von der Unbefleckten Empfängnis. Sie war eine fachlich hochgebildete Lehrerin und wurde von ihren Schülerinnen hochverehrt, weil sie ihnen mit großem Verständnis begegnete. Mit Geduld und Ergebung hatte sie seit 1926 ihre Kankheit, Lungentuberkulose und später auch Darmtuberkolose, ertragen. Daß sie aber mehr war als eine vorbildliche Lehrerin und Ordensfrau, erfuhr die Welt erst, als sie an ihrem Sterbetag ihrem Spiritual zwei Hefte überreichte, die ihr Tagebuch während der letzten drei Jahre ihres Lebens darstellten. Voller Erstaunen erfuhren ihre Mitschwestern durch diese Aufzeichnungen nach dem Tode von Schwester Klara, daß diese sonnige Schwester mit dem strahlenden Lächeln im aufreibenden Leben der Schule und im unauffälligen Alltag des Klosterlebens zu einer tiefen Mystikerin gereift war. Unter dem Titel „Gott lieben, meine einzige Wissenschart" erschien das Tagebuch bald im Druck, das Sr. Klara in die Reihe großer Liebender und Gottesfreunde stellt. Schon 1943 wurde der Seligsprechungsprozeß eröffnet. 1968 wurden die Akten des Informationsprozesses in Graz abgeschlossen und nach Rom gesandt. Als Vizepostular für die Seligsprechung wurde in Deutschland der Landsmann Sr. Klaras, Vertriebenenseelsorger Pfarrer Adolf Schrenk, in Österreich Klaras Mitschwester Paula vom Schwester-Klara-Komitee in Graz bestellt. Die Seligsprechung wird in nächster Zeit erwartet. Sr. Klara wurde als Rosa Fietz am 6. Jänner 1905 in Niederlindewiese im damaligen Österreichisch-Schlesien geboren, besuchte die dortige Volksschule und ab 1915 die Bürgerschule der Ursulinen in Freiwaldau. Nach deren Abschluß trat sie 1919 als Kandidatin bei den Gra- zer Schulschwestern ein, einer 1843 gegründeten Kongregation. Rosa machte in Graz 1923 ihr Abitur und absolvierte das Noviziat. Dabei erhielt sie den Ordensnamen Klara. 1927 legte sie die ewige Profeß ab und studierte dann in Graz noch Deutsch und Geographie. Das Thema ihrer Doktorarbeit war „Das Romeo-undJulia-Motiv im deutschen Drama". Sie war die erste Schwester der Kongregation, die promovierte. In dieser Zeit meldeten sich immer wieder Anzeichen ihrer Krankheit, so daß Klara manche Monate zur Behandlung war. Im März 1935 brach sie während einer Schulkonferenz völlig zusammen, im April war klar, daß ihr noch höchstens zwei Lebensjahre bleiben könnten. Aus ihrem Tagebuch wissen wir, wie sie sich in dieser Zeit auf ihren Heimgang vorbereitete: „In Liebe brennen am Fuße des Kreuzes und immer höher hinauf brennen, bis die Flamme schließlich hinauf schlägt in das göttliche Feuer", schreibt sie. Ihre Sehnsucht nach dem Tode hatte nichts mit Lebensmüdigkeit zu tun, sondern macht sichtbar, was Mystik ist: Reife der Gottesbeziehung. Klara Fietz lebte als Mystikerin verborgen, ohne ihren aufgetragenen Dienst zu vernachlässigen. Ihr Tagebuch wurde auch in andere Sprachen übersetzt. Biographien über sie erschienen in französischer, englischer, portugiesischer und kroatischer Sprache. Besonders verehrt wird sie bei ihren sudetendeutschen Landsleuten, die Sr. Klara seit der Wende auch in Tschechien bekannt gemacht haben, wo ihr Geburtsort heute liegt. Die deutsche Vizepostulatur und das Sudetendeutsche Priesterwerk haben bereits in dritter Auflage das Buch „Liebe und Leiden. Leben der gottseligen Sr. Dr. Klara Fietz" herausgegeben, das für DM 19,80 noch erhältlich ist. Bestelladresse: Sudetendeutsches Priesterwerk, Postfach 1467, D-61454 Königstein. Rudolf Grulich geistige und kulturelle Wiedereingliederung Mittel- und Osteuropas in die Gemeinschaft der freien europäischen Staaten und Nationen liehen worden. Die / \ C | 3 | 1 3 6 1 1 " würdigen. posthume Aus^er im Janre zeichnung durch geborene 1 8 99 Ungarns Staats Tomasek galt in Präsident Arpad der Zeit der kommunistischen Herrschaft in Göncz nahm im Budapester Parlament Karder Tschechoslowakei (1948-1989) als eine dinal Miloslav Vlk, Tomaseks Nachfolger als der Gallionsfiguren des friedlichen WiderPrager Erzbischof und Primas von Böhmen, standes gegen das Regime. 1989 setzte er entgegen. Der vom deutschen Industriellen sich für die Heiligsprechung der Agnes von Paul Kleinewefers nach 1989 gestiftete Böhmen (Anezka Ceska) ein. Zuvor hatte er Preis wurde 1995 dem früheren polnischen ein „Jahrzehnt der geistlichen Erneuerung" Ministerpräsidenten Tadeusz Mazowiecki angeregt, das heuer mit den Feierlichkeiten und im Vorjahr in memoriam dem ungarizum 1000. Todestag des Heiligen Adalbert schen Regierungschef Jozef Antall verlie(Vojtech; 955-997) seinen Höhepunkt fand. hen. Der Preis soll die Verdienste um die Der diesjährige Adalbert Preis ist kürzlich in Budapest an den 1992 verstorbenen Prager Kardinal Frantisek Tomasek ver_ _ _^ ^ Weihnachts-Schi lager in Kärnten Was soll das? - werden sich viele Leser fragen. Doch die Antwort ist sehr einfach: Wer für die Weihnachtsferien ein gutes und preiswertes Quartier benötigt, hat dieses entweder schon vor Monaten bestellt bzw. muß dieses bald bestellen. Denn wer erst im September kommt, muß zumeist mit teureren Quartieren vorlieb nehmen. Für Familien mit Kindern und jungen Leuten aus ganz Österreich haben wir für die Weihnachtsferien ein überaus günstiges Angebot, unser sogenanntes Winterlager. Auch heuer sind wir vom 26. Dezember 1997 bis zum 3. 1. 1998 (eventuell auch bis zum 6. Jänner 1998) auf der Koralpe im Lavanttal in Kärnten zu Gast (nächst Wolfsberg). Die Unterkünfte befinden sich in 1400 m Seehöhe. Es sind dies Ferienwohnungen mit bestem Komfort und zu günstigen Preisen (mit Fernsehen, Radio, Bad / Dusche, WC usw.). Es steht uns ein eigener Aufenthaltsraum zur Verfügung und auch die Sauna kann gegen geringes Entgelt benützt werden. Zu den Liften (zirka 2 km entfernt) fährt ein Gratisbus - und es gibt acht Lifte sowie die Möglichkeit für Schi- und Snowboardkurse. Auch eine Langlaufloipe ist vorhanden. Man kann sich die Mahlzeiten in den Appartements selbst zubereiten oder im Haus bzw. in die nahe „Waldrast" essen gehen. Auf den Pisten stehen mehrere Hütten zur Verfügung. Dies war so ein kleiner Hinweis, welche Möglichkeiten sich dort bieten. Natürlich sind schon etliche Appartements vergeben - aber es sind noch einige zu haben. Man sollte sich nicht scheuen, auch wenn man zum ersten Mal dabei sein will - gerade darum laden wir die jungen Familien mit Kindern und junge Leute zum Mitmachen recht herzlich ein. Werte ältere Landsleute - sagen Sie Ihren jungen Leuten Bescheid und machen Sie diese auf die familienfreundliche Möglichkeit aufmerksam. Nähere Auskünfte und Anfragen sowie Anmeldungen (mit Personenanzahl und Altersund eventuell Telefonangabe) sind dringend an die SDJÖ, Hubert Rogelböck, Hietzinger Hauptstraße 140 A/1/4, 1130 Wien, zu richten (bitte nur schriftlich). Wohlgemerkt: Der Aufruf und die Einladung richtet sich an Interessierte aus ganz Österreich! Meldet Euch bitte so rasch als möglich - bis auf bald, mit einem kräftigen Schi Heil (und das im Sommer!). Ist dies der Dank des Vaterlandes? Einstmals vertrieben von grausamen Schergen, gejagt und erschlagen in bitterer Zeit, geschändet, verscharrt hinter bömischen - Bergen, nur selten entkommen nach bitterem Leid, und endlich geborgen nach grausamen Stunden, so haben wir einstens uns wiedergefunden. Das Land, das uns aufnahm nach all diesen Leiden, lag elend darnieder, von Feinden zerstört, es könnt' uns nur ärmliche Zuflucht bereiten und hat sie doch trotzdem uns Armen gewährt. Wir haben, als damals wir angekommen, es dankbar empfunden und angenommen. Wir halfen auch dankbar, Ruinen zu räumen, vernichtete Städte neu aufzubau'n und wagten voll Hoffnung vom Frieden zu träumen, wir wollten so gerne der Zukunft vertrau 'n. Doch heut', wo wir alt sind, ist Krieg alleroten, ist Lüge und Elend zum Alltag geworden. All jene, die einstmals voll Hoffnung vertrauten, das Volk, das Deutschland einst aufgebaut, die Armen und Alten, in Ehren Ergrauten, die treu ihrer Führung gar lange vertraut, die merkten heut bitter, sie wurden vergessen die oben, die haben ganz and're Int'ressen! Die einstmals vertrieben, von Bomben geschlagen, das Deutschland geschaffen, so herrlich und schön, sie müssen bald kleinlaut im Elend verzagen und schließlich und endlich am Bettelstab geh'n. Sie sollen sich ducken und bettelnd sich bücken, auf Bahnhöfen schlafen und unter den Brücken... Jedoch, ehe sie noch im Elend verkommen, in das sie Parteibuchstrategen geführt, da haben die Alten sich vorgenommen, den Leuten dort oben ganz ungerührt, statt hilflos zu jammern und nutzlos zu klagen, die ehrliche, bittere Wahrheit zu sagen! Sepp Koppal EIN MALHEFT FÜR KINDER Mal was vom Böhmerwald Die erste Folge von „Mal was vom Böhmerwald", die sich mit dem Gebiet um Krummau befaßte, ist seit einiger Zeit ausverkauft. Auf verschiedentliche Anfragen hin wurde nunmehr eine weitere Folge erstellt. Diesmal geht es um das Gebiet um die Kreisstadt Prachatitz. Ein kleiner Vogel, ein Fink, fliegt von Ort zu Ort und erkundet neugierig die Landschaft. In Prachatitz wird ebenso Station gemacht wie in Winterberg, Wallern, Eleonorenhain, Obermoldau, Sablât und Tisch. Aber auch auf dem Libinberg mit seinem Aussichtsturm, im Urwald am Kubani, an der Tussetkapelle und an der Moldauquelle ist der kleine Fink zu finden. Die heimatkundlichen Motive sind mit ansprechenden Tier-, Pflanzen- und Kinderbildern aufgelockert. Und wer hätte nicht Lust, einfach mal durch die Wiesen zu reiten, auf der Moldau Boot zu fahren oder einer alten Dampflokomotive zuzusehen? Neben solchen vorgegebenen Mo- Grenzübergang Litschau länger offen In den Sommermonaten können Radfahrer und Fußgänger die Grenze Litschau/ Schlag im Waldviertel nach Tschechien länger überqueren. Wie der ÖAMTC meldet, ist der Übergang für diese Personengruppen von 1. Juli bis 31. August von 8.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. tiven wird den Kindern aber auch immer wieder die Möglichkeit gegeben, ihre eigene Phantasie einzubringen und selbst gestalterisch tätig zu werden. Ein Malheft, das Kinder auf spielerische Art anregt, sich mit dem Böhmerwald zu befassen und vielleicht auch mal nachzufragen bei Eltern und Großeltern. Der Reinerlös des Malheftes wird für die Renovierung des Hauses der Böhmerwäldler, des „Adolf-Webinger-Haus" in Lackenhäuser, zur Verfügung gestellt. Das Malheft (40 Seiten, ringgeheftet, Größe DIN A 4, quer, DM 7,-) ist erhältlich bei: Reinhold Fink, Nägelestraße 1, D-70734 Fellbach, Tel./Fax: 0711 / 58 67 23. Achtung! Frauengruppe der SLÖ Wien: Unsere Sommertreffen finden am Mittwoch, dem 9. Juli und Mittwoch, dem 13. August 1997, um 15 Uhr, im Restaurant „Prilisauer", Linzer Straße 423, 1140 Wien, statt. Zu erreichen: Endstelle der Straßenbahn Linie 49, stadtauswärts neben der Brücke, oder mit der U-4 bis Endstation Hütteldorf, dann mit dem Bus 149 bzw. 249 bis zur Endstelle der Straßenbahn Linie 49. Wie immer sind auch die Herren und Gäste herzlich willkommen. Auf ein geselliges Beisammensein freut sich Ihre Bundesfrauenreferentin Gerda Mayer Veranstaltungen im Raum Wien und Niederösterreich Zu den nachfolgenden Veranstaltungen, die zum Teil durch die Sudetendeutsche Landsmannschaft, landsmannschaftliche Gruppierungen bzw. durch die Sudetendeutsche Jugend abgehalten werden, werden alle Landsleute, die Freunde der Sudetendeutschen, aber vor allem die mittlere und jüngere Generation recht herzlich zur Teilnahme eingeladen! 1. Znaimer-Treffen: Freitag, 15. August, Unterretzbach, Beginn ist um 9.30 Uhr mit einer Feldmesse beim Znaimer Denkmal. Ab Wien und ab Oberösterreich werden Autobusse geführt! 2. Kirtag am Südmährerhof in Niedersulz: Sonntag, 17. August: Bei jedem Wetter findet diese traditionelle Brauchtumsveranstaltung am Südmährerhof im Rahmen des Weinviertier Dorfmuseums statt. Beginn um 9.30 Uhr mit einer Feldmesse, ab 14 Uhr Kirtag nach heimatlichem Brauch! Ab Wien werden Autobusse geführt - Anmeldung jeden Dienstag und Donnerstag von 9 bis 12 Uhr bei der Landsmannschaft „Thaya", 1120 Wien, Spießhammergasse 1, Telefon 812 39 53. 3. Mandelsteintreffen der Böhmerwäldler: Sonntag, 31. August: Beim Gedenkkreuz der Böhmerwäldler am Mandelstein bei Gmünd im Waldviertel findet das alljährliche Treffen der Böhmerwäldler und der Klemensgemeinde statt. Beginn um 10 Uhr mit einer Feldmesse und Kundgebung. Anschließend Heimattreffen. Am Samstag abend: Heimatabend! 4. Jedermann-Sportwettkämpfe: Am Samstags 13. September: Zum 19. Mal wird auf der Bundesspielanlage Wienerberg, in Wien 10, Grenzackergasse, diese sportliche Veranstaltung für jedes Alter und Geschlecht, also für jedermann, von zirka 4 bis 80 Jahre, durchgeführt! Wieder findet diese Veranstaltung auf Wunsch vieler Teilnehmer nur am Samstag statt! Und zwar von 14 bis 18 Uhr (mit Leichtathletik-Dreikampf, Faustball- und Fußballspiel. Anschließend ist ein gemütliches Beisammensein in Oberlaa. Jeder kann daran teilnehmen - auch Eure Freunde! 5. Sudetendeutscher Heimattag in Wien und Klosterneuburg: Von Samstag, dem 20. September bis Sonntag, dem 21. September. 8 SUDETENPOST Fred-Liewehr-Gasse in Wien Kammerschauspieler Fred Liewehr erSohn des Geehrten, an die Versammelten. blickte am 17. Juni 1909 in Neutitschein/ Eine Abordnung der SLÖ in heimatlicher Kuhländchen das Licht der Welt. Unser Tracht - unter der Führung von BundesobLandsmann verstarb am 19. Juli 1993 in mann Karsten Eder - brachte den FestWien und wurde am Hietzinger Friedhof gästen die Abstammung Liewehrs ins Bebestattet. wußtsein. G. Zeihsei Max Reinhardt engagierte ihn als Eleve an das Theater in der Josefstadt, ab 1933 war er am Burgtheater. 1969 wurde er zum Ehrenmitglied und 1981 Doyen. Liewehr verkörperte in rund achttausend Auftritten 260 Rollen, vom jugendlichen Klassikerhelden bis zum reifen Charakterdarsteller (u. a. Romeo, Götz von Berlichingen, Marquis Posa, Mortimer). Ab 1949 auch an der Volksoper (u. a. 1956 Petruccio in „Kiss Me Kate", Ehrenmitglied). Trat auch bei den Salzburger Festspielen auf und war 30 Jahre Lehrer am Wiener Reinhardt-Seminar. Umfangreiche Film- und Fernsehtätigkeit rundete Liewehrs künstlerisches Schaffen ab. Der Wiener Gemeinderat beschloß, nach diesem verdienten Bürger eine Gasse im 1,3. Gemeindebezirk Hietzing zu bennen. Am 10. Juni 1997 fand die Enthüllung der Erinnerungstafel vor Ort durch Kulturstadtrat Dr. Peter Marboe und Bezirksvorsteher Dipl.-Ing. Heinz Gerstbach statt. Die Laudatio hielt Frau Kammerschauspielerin Annemarie Düringer. In sehr kompetenter und menschlicher Weise malte sie anschaulich die Größe des Schauspielers und Menschen Fred Liewehr. Enthüllung der Fred-Liewehr-Tafel. Von links nach rechts: BV Gerstbach, Florian Herzliche Schlußworte des Dankes richLiewehr, STR Marboe. tete Burgschauspieler Florian Liewehr, der Budweiser Treffen in Freilassing Einladung zum Budweiser Treffen 1997 am 20. und 21. September 1997 (Samstag/Sonntag) in Freilassing, „Hotel Rupertus", M.-Oberdorfer-Straße 6. Besitzer ist die Familie Chudoba, Tel. (08654) 46860, Fax: 468646. Das Hotel mit gutbürgerlichem Speiserestaurant befindet sich am Stadtrand, am Platz der Kirche Sankt Rupert, nicht weit vom Bahnhof entfernt. Programm: Samstag, 20. September, 15 Uhr, Beginn des Treffens, 17 Uhr, offizieller Teil (Begrüßung, Bericht des Heimatkreisbetreuers etc.). Danach gemeinsames Abendessen und anschließend geselliges Beisammensein. Karlhans Wagner wird einen Videofilm über die Gedenkfeier und Einweihung des Mahnmals über den Massengräbern der Vertreibungsopfer auf dem St.-Ottilien-Friedhof in Budweis am 20. Mai 1995 vorführen. Am Sonntag besteht die Möglichkeit, an Gottesdiensten teilzunehmen. Ab 10 Uhr Ausklang des Treffens mit einem Frühschoppen im „Hotel Rupertus". Quartierbestellungen können über den Fremdenverkehrsverein Freilassing e. V., Postfach 2119, D-83384 Freilassing, Tel.: (08654) 2312, Fax: 1795, vorgenommen werden. Anfragen bezüglich des Treffens beantwortet Eduard Kneissl, Sudetenstraße 13, D-82110 Germering, Tel.: (089) 8412464. . .,_•• i ' ' . -. v .' Krummau-Buch in Österreich erhältlich In unserer Mai-Ausgabe haben wir Rudolf Doyschers „Krummau - Sonne und Sturm im Jugendparadies", (Preis öS 364.- und Versandspesen) besprochen. Mit viel Liebe zum Detail hat er Fotos, Dokumente und Zeitzeugenberichte als Vermächtnis für die nachwachsenden Krummauer dargestellt. Der Bürgermeister und Kulturreferent von Moosburg sowie Presseorgane würdigten diese Publikation. Wir empfehlen allen Krummauern und Freunden von Krummau dieses Buch. Bestellung oder Abholung nach Vereinbarung beim „Verband der Böhmerwäldler in OÖ.", Obmann Josef Wiltschko, 4040 Linz, Kreuzstraße 7, Telefon: 0 73 2 / 70 05 91, über den sowohl Lieferung wie Zahlungsverkehr für Österreich erfolgt. Besucher der Stadt Krummau können es abholen bei Landsmann Rev. ThDr. Rieh. Franz. Adresse: Franz und Jana Musila, 38101 C. Krumlov, Na svahu 251 (schriftliche Verabredung ist nötig, da ohne Telefon). Erzgebiree-Eeerland Sozusagen ohne Fixprogramm verlief unser sehr gut besuchter Juni-Heimatnachmittag vor der Sommerpause. Nachdem unser Obmann das Auditorium begrüßt hatte, verlas Schriftführer W. Reckziegel eingelangte Post und gratulierte - wegen der Sommerpause - sowohl den Juni- als auch den Juli-Geborenen zum Geburtstag. Für langjährige Mitgliedschaft wurden mit Urkunden, Ehrenzeichen und Holzschnitt-Emblemem geehrt: Frau Luise Neusser (10 Jahre), Marianne Haan (35 Jahre), Josef Stark (35 Jahre), Isolde Hofrichter (40 Jahre) und Anni Zinner (40 Jahre). - Über den Ablauf des diesjährigen Sudetendeutschen Tages in Nürnberg entwickelte sich eine breitgefächerte Diskussion, die über eine Stunde währte, und nachdem für das Jahrestreffen am 20. und 21. September geworben wurde, sich noch im kleinen Kreis fortsetzte. Der Tenor der überwiegenden Meinungen: Große Enttäuschung über das „Uns-im-Stich-Lassen" der Regierungen in Deutschland und Österreich. Aber dennoch ein starker Wille: Wir geben nicht auf! - Besondere Gratulation zum 90. Geburtstag unserem allseits getreuen Landsmann Herrn Heinrich Lang. Ein Mann der ersten Stunde, als es noch gar nicht so leicht war, sich als Sudetendeutscher zu deklarieren, trat der Jubilar unserer Gemeinschaft bei und wird es auch zeitlebens bleiben. Lieber Landsmann! Obwohl schon betagt, wünschen wir uns alle: Der Herrgott möge Sie noch ein Weilchen in körperlicher und geistiger Frische im Diesseits belassen. Ein herzlichstes „Glück auf!" vom gesamten Vorstand. Ebenfalls entbieten wir Glückwünsche zum Halbrunden Herrn Friedrich Wohlrab in Tirol (65) und zum Runden Frau Margarete Kiensch (80). - Nächste Mitteilung im September. Freudenthal/Altvater Troppau in Wien Bedingt durch die Feiertage, konnten wir unsere Mütter erst am 22. Mai d. J. feiern. Die Heimatgruppe spendete herrliche Torten und unsere Wirtin, Frau Musil, überraschte uns dazu mit ein paar Flaschen Wein, die mit Applaus aufgenommen wurden. Unsere Sissy Unterberg hatte wieder einige passende Lieder einstudiert und unterstützte uns mit ihrer Ziehharmonika. Ein paar besinnliche und heitere Gedichte gaben Gesprächsstoff, doch der geht uns ohnehin nie aus. Die Geburtstagskinder ließen wir mit unserem Lied hochleben. Genau einen Monat zuvor haben wir unsere Lmn. Else Neuhold am Wiener Zentralfriedhof auf ihrem letzten Weg begleitet und ihr ein wenig Heimaterde mitgegeben. Als Erinnerung Folge 13/14 vom 3. Juli 1997 bleiben die schönen. Zeichnungen, die sie für jeden Anlaß parat hatte. - An einem bewölkten Morgen (am 7. Juni d. J.) versammelten wir uns zur Busfahrt. Nach pünktlicher Abfahrt und launiger Begrüßung durch unsere Obfrau landeten wir bald am Rastplatz St. Polten, wo wir im Restaurant „Rosenberger" den vielen verlockenden Köstlichkeiten natürlich nicht widerstehen konnten! Leider mußten von hier zwei von uns wegen einer plötzlich auftretenden Blessur nach Wien zurückkehren. Wir fuhren dann weiter nach Wieselburg, durch das Erlauftal nach Hochrieß. Dort empfing uns eine freundliche Wirtsfamilie mit herrlichem Essen, was nach sich zog, daß wir anschließend alle einen Verdauungsspaziergang brauchten. Zu sehen und zu bestauenen gab es hier genug. Ein Wildgehege mit Rot- und Damwild, Mufflons, Wildschweine, einen Teich zum Bootfahren mit Fischen und vielen Enten, schöne Reitpferde und entzückende Ponys, die sich streicheln ließen. Stundenlang könnte man die Tiere beobachten, wir waren begeistert. Nach einer guten Jause mit Kaffee, Mehlspeise, Eis und einem Verdauungsschnapserl, das unser Verein beigesteuert hatte, traten wir gestärkt und gutgelaunt die Heimfahrt an und dankten insgeheim dem Wettergott für diesen schönen, sonnigen, unvergeßlichen Tag. - Am 24. August d. J. gibt es noch eine Möglichkeit zum Plausch mit dem Humanitären Verein beim „Wolff" in Neustift am Walde, wie immer ab 16 Uhr. Wir verabschieden uns über den Sommer und wünschen uns und allen Freunden ein gesundes, frohes Wiedersehen am 11. September d. J. im Vereinslokal „Musil". HB. Bund der Nordböhmen und Riesengebiree in Wien Es macht immer wieder Freude, mit netten Landsleuten zu plaudern, so auch beim letzten Monatstreffen vor der Sommerpause am 14. Juni. Zwei liebe Gäste konnten wir dabei willkommen heißen: Frau U. Zink, eine zu Besuch weilende Verwandte unserer Lobendauer Lmn. M. Vornegger, und Frau E. Eibensteiner, die uns süße Freude schenkte, denn sie kam mit einer großen Schachtel voll köstlichem Konfekt aus firmeneigener Produktion, von dem sich jeder was nehmen durfte. Nochmals herzlichen Dank der Spenderin! Und weil es der Wettergott an diesem Tag so gut meinte, sangen wir frisch und munter ein Wanderlied. Obmann D. Kutschera übermittelte Grüße von unseren derzeit kranken und daher am Kommen verhinderten Mitgliedern Dr. G. Bauer und O. Marhold. Wir wünschen beiden von Herzen baldige Besserung! Grüßen ließen auch H. Kutschera, M. Anreitter und H. Winter. Von den im Juni geborenen Heimatfreunden waren nur zwei anwesend. Wir gratulierten ihnen mit Applaus. Der Obmann erinnerte noch an Veranstaltungen, die in den Ferien stattfinden und begann dann mit der angekündigten „Nachlese zum Sudetendeutschen Tag in Nürnberg". Der Vortrag wurde mit großem Interesse aufgenommen, müssen wir uns doch zu den Hauptbetroffenen zählen. Kritik an der deutschen Diplomatie blieb nicht aus. Und Vaclav Havel mit seiner Auslegung des Wortes „Heimat" kam auch nicht gut weg dabei. Auf andere Gedanken brachte uns Lmn. M. Vornegger mit dem sinnvollen Gedicht „Ich wünsche Dir Zeit", und für einen heiteren Abschluß sorgte Lm. E. Rohn mit einem niederländischen „Ballgeflüster". Unser nächstes Monatstreffen ist am 13. September. Wir wünschen unseren Mitgliedern und Freunden erholsame Sommertage und würden uns sehr freuen, alle gesund wiederzusehen. R. H. Zwittauer und Müslitzer in Wien Der 3. Juni war ein schöner Tag! Zunächst einmal das Wetter betreffend: ein sonniger, angenehmer, nicht heißer Tag, so richtig ausgewählt, um einen Ausflug zu machen. Und dann - es klappte alles wie am Schnürchen! Unsere Sommerfahrt führte uns auf die Schallaburg. Das renovierte Renaissanceschloß, das erstmals im 12. Jahrhundert genannt wird, begeisterte uns durch seinen Terrakottahof, dessen Arkadenbögen die Doppelarkaden des Obergeschosses mit den schönen roten Plastiken tragen. Dr. Mayr erwartete uns schon, um uns durch seine Ausstellung „Spielzeug - die Welt im Kleinen für jung und alt" zu führen. Lmn. Toni Michalek hatte dies mit Dr. Mayr persönlich abgesprochen. Eine der bedeutendsten österreichischen Privatsammlungen auf dem Gebiet des Spielzeugs, durch das Land Niederösterreich vom Chirurgen Dr. Mayr erworben, macht die Schallaburg zu einem großen Anziehungspunkt der Spielzeugfreunde. Es gibt keinen Lebensbereich und kein Ereignis, ohne daß dies nicht im Spielzeug seinen Niederschlag gefunden hätte. Das älteste Spielzeug ist ein aus dem vierten vorchristlichen Jahrhundert stammender griechischer Puppenkopf. In der Dauerausstellung sind alle wichtigen Sparten von Spielzeug vertreten. In einem eigens angefertigten Videofilm führte Dr. Mayr Spielzeug in Bewegung vor. Herzlichen Dank für die ausgezeichnete Führung! Die Schallaburg 1997 zeigte uns hernach in einer Ausstellung am Beispiel des Wiener Hofes und des böhmischen Adels die Wohnkultur im Wandel von Empire und Biedermeier zum Historismus der Donaumonarchie im 19. Jahrhundert. Kaiserliches Mobiliar lassen diese Bilder für den Besucher lebendig werden. Das schmackhafte Mittagessen verzehrten wir im Donauhof in Emmersdorf und am frühen Nachmittag unternahmen wir einen Spaziergang durch die Innenstadt von Krems, die viele Sehenswürdigkeiten aufzuweisen hat. Der gelungene und harmonisch verlaufene Ausflug fand einen gemütlichen Abschluß beim Heurigen „Mauser", den für uns Lmn. Maria Frodi ausgesucht hatte. Um über diesen schönen und erlebnisreichen Tag nachlesen zu können, erhielten wir ein Erinnerungsblatt, das uns historische und gegenwärtige Gegebenheiten nicht so bald vergessen läßt. - Beim letzten Heimatabend vor der Sommerpause am 27. Juni wünschte Obmann Direktor Karl Fordinal den Landsleuten gute Erholung und sprach die Hoffnung aus, alle am 24. Oktober hier in der „Sonne" gesund wiederzusehen. Waltraut Herwei ,Bruna Wien' Doppelte Begrüßung durch Frau Hennemann und den etwas später gekommenen Obmann. Einige schon lange nicht dagewesene Landsleute konnten wir begrüßen. Zum Beispiel Frau Wilhelmine Samstag aus Brunn, Frau Jenny Dania, Herrn Dipl.-Ing. Martinek. Aus Böhmen Frau Berankova, aus München und für immer jetzt hier Herrn und Frau Frimml. Landsmann Helmuth Lammel (von Klösterle) und alle anderen. Grüße wurden von einem Landsmann übermittelt, und zwar von Herrn Mag. Sonntag, von der ehemaligen „Sonntag-Apotheke", er lebt jetzt in Brasilien, wo viele Brünner leben!! - Die Gräberfahrt wurde zu den vierzehn Grabstellen am Fronleichnamstag durchgeführt, bei leider sehr schlechtem, kaltem Wetter. Doch das sind wir, die überlebt haben, unseren toten Landsleuten schuldig. Auch eine Kerze wurde bei unserem Landsmann Franz Müller entzündet, doch auch bei den Nikolsburgern in Poysdorf taten wir dies. Als Auffrischung wurde von Frau Hennemann „Brunn von A bis Z", Gedankenspaziergänge durch unsere Stadt, von Buchstabe zu Buchstabe, gebracht. Im September geht der Spaziergang weiter. Denn alle waren sehr interessiert und mäuschenstill. - Am 13. September 1997 ist wieder Heimatabend, da wird der Ausflug der „Bruna-Wien" für Oktober besprochen. Vorschläge werden auch gerne entgegengenommen. Auch über das „Haus der Heimat" wurde gesprochen. Am Heimattreffen 1997 in Klosterneuburg wollen wir uns recht rege beteiligen. Der Vorstand der „Bruna-Wien" wünscht allen Mitgliedern und Freunden der „Bruna" schöne Sommertage, mit einem Wort einen schönen Urlaub. Ingeborg Hennemann Kulturverein Südmährerhof Beim Vereinsabend vom 11. Juni konnten wieder zahlreiche Geburtstagskinder beglückwünscht werden: Maria Widauer, Hedi Kunz, Johann Schlederer, Johann Matzka, Erhard Hecht, Grete Boy er, Erich Mischka, Helene Blazek, Maria Landauf und Mitzi Grech, der Sohn Günter die Glückwünsche überbrachte. Obmann Elsinger berichtete über das Ergebnis des Kreuzbergtreffens, seine Reise nach Prag zur Ehrenpromotion von Univ.-Prof. Dr. Franz Gerstenbrand, wo er auch Gelegenheit hatte, mit Mercedes Dietrichstein zu sprechen. Leider verschiebt sich der Zeitpunkt der Auslieferung der Vertreibungsdokumentation auf Ende Juni. Für die nächste Zeit und die Sommerpause wurde eine umfangreiche Terminlistebekanntgegeben: Für die Fahrt zum Bundestreffen nach Geislingen sind noch Plätze im Bus von Mitzi und Günter Grech, wie auch im Thayabus von Luise Glanzl frei. Bitte fernmündlich anmelden. Günter Grech, früh und abends unter Wien 888 28 15, Thaya Dienstag und Donnerstag von 9 bis 12 unter Wien 812 39 53. Luise Glanzl lud auch die Nikolsburger zum Znaimertreffen nach Unter Retzbach am 15. August ein. Im Museumsdorf Niedersulz ist immer etwas los und zwar finden am 27. Juli Volksmusik- und Volkstanztage statt. Obmann Elsinger rechnet aber auf jeden Fall mit einer Teilnahme aller Landsleute am „Südmährer Kiritog", am Sonntag, dem 17. August; Feldmesse um 9.30 Uhr, 11 Uhr Frühschoppen, vielleicht sogar mit einem Auftreten der Südmährischen Sing- und Spielschar, 14 Uhr Kiritogsaufzug. Heuer steht auch ein neues Zelt zur Verfügung und die Landschaftsdokumentation präsentiert sich mit zahlreichen Neuerungen. Ein weiterer wichtiger Termin ist das zehnjährige Bestandsfest der Sektion Nikolsburg mit einem Ausflug nach Nikolsburg und einer Feier ab 14 Uhr mit unseren Nachbarn in Drasenhofen, im Saal vom Gasthof Mayer, am 7. September. Anmeldungen zur Busfahrt bei Reiner Elsinger unter Wien 869 13 16 oder Fax 865 30 26. - Neuigkeiten aus der Heimat: In Nikolsburg werden nunmehr auch Wohnungen privatisiert und zwar zu einem Preis von 1900 Kronen pro Quadratmeter. Die Belagserneuerung der Hauptgasse ist fertiggestellt. Derzeit renoviert man die erste SUDETENPOST Folge 13/14 vom 3. Juli 1997 Kapelle des Kreuzweges, da dort keine komplizierten Fresken sind. Auch eine Renovierung der Dreifaltigkeitssäule am Stadtplatz wird für das Jahr 1998 überlegt, erfordert aber hohe Kosten. Die Region Nikolsburg - Eisgrub Feldsberg wurde im Zentrum Berlins (Hotel Berlin), von 10. bis 24. Mai, unter Mitwirkung einer Zimbalmusik vorgestellt und erfreute sich regen Interesses. Als Ergänzung der Prager Ausstellung über Rudolf II., wurde auch am 9. Mai in Feldsberg, Landwirtschaftliches Museum, eine Ausstellung „Rudolf II. und Mähren", von Landwirtschaftsminister Josef Lux eröffnet, die auch der Landwirtschaft und der Jagd gewidmet ist. Am 31. Mai kam es in Brateisbrunn zum traditionellen Treffen der Einwohner mit den „Besuchern" aus Österreich und Deutschland anläßlich der Renovierung des Kriegerdenkmals. Dabei erhielt der Bürgermeister auch eine Chronik mit Wappen durch die Besucher. Am 15. Juni kam es zu einer „Pilgerfahrt" der Kroaten nach Neu Prerau, wobei auch der Übergang nach Alt Prerau geöffnet war, da Kroaten aus Österreich, aber auch aus dem Inneren des Landes teilnahmen. Am 9. August findet wieder das Dreistädtefest Nikolsburg - Poysdorf - Wolkersdorf statt. In Nikolsburg wird das Wohnhaus des Malers Rudolf Gajdos (auf der Steinzeile) zum Verkauf angeboten (3 Millionen Kronen). RE am 21. 6. 1966, Frau Helene Kolba, geb. Gehr, von der Brünnerstraße, am 27. 6. 1916, Lm. Wilfried Brauner von der Holzmaisterstraße (Uhrmacher) am 27. 6. 1936 und seine Schwester Irmgard, verheiratete Pukl, am 28. 6. 1940. Frau Olga Rettenmayer am 3. 7. 1912, Lm. Rainer Schmid aus Altstadt (Tierarzt) am 5. 7. 1939, Frau Ilse Negrin, geb. Stenzl, vom Stadtplatz am 6. 7. 1924, Dr. Gottfried Duval, der Ehemann unserer Ruth Hauser, aus dem Schloß am 6. 7. 1928, Frau Liese Homma, geb. Mauler, vom Stadtplatz, am 13. 7. 1918, Frau Gabriele Schrömmer am 24. 7. 1916 und Karl Moravec am 29. 7. 1921. - Im August feiern Geburtstag: Frau Herta Höger aus Undangs geb. am 1. 8. 1911; Frau Ruth Duval, geb. Hauser, wird am 8. 8. 70 Jahre alt, und auch Lm. Ing. Anton Grolig begeht am 8. 8. sein 70. Wiegenfest. Frau Traudì Matzke, geb. Proksch, wurde am 10. 8. und ihr Ehemann Hofrat Dr. Oskar Matzke am 12. 8. 1920 geboren. Lm. Alfons Schrömmer, von der Holzmaisterstraße, am 14. 8. 1914, Lm. Berthold Olschansky, aus Biosdorf am 19. 8. 1911, Frau Else Schmid, Gattin des Tierarztes, aus Altstadt, am 25. 8. 1911, Frau Käthe Treytl, geb. Müller, aus Kornitz, am 29. 8. 1920 und Frau Inge Motyka, geb. Brasser, aus dem Schloß, wird am 26. 8. 70 Jahre alt. - Zum Abschluß unseres gemütlichen Beisammenseins las Prof. Negrin über die heißen Sommer und schweren Gewitter in unserer alten Heimat, an die sich Lm. Karl Hübl noch deutlich erinnern kann. Gertrud Irlweck Hochwald"-Wien Erinnerungen, die uns niemand nehmen kann, verbinden uns immer noch mit unserer alten Heimat, obwohl schon 52 Jahre vergangen sind, seit wir von ihr vertrieben wurden. Besonders die Bräuche, vom Frühjahr bis zum Spätsommer, angefangen mit dem Felderbeten, dem Maibaumauf stellen, die Sonnwendf euer und das Wallfahrten waren sehr schön. Im August ist immer eine Gruppe Wallfahrer von Strobnitz nach Maria Schnee (Heiligenstoa) gepilgert. Beim Weggehen der Pilger haben wir Kinder sie ein Stück begleitet. Ein Weg dauerte sechs bis acht Stunden. Die Pilger blieben dort über Nacht und nächsten Tag ging's wieder heimwärts. Wir Kinder gingen den Wallfahrern am späten Nachmittag wieder ein Stück entgegen und überreichten ihnen einen selbstgepflückten Blumenstrauß. Als Dank bekamen wir von demjenigen, dem wir das Bukett gaben, ein Bild mit der Muttergottes (von Maria Schnee) als Andenken. Wir freuten uns riesig über so ein Bild. Nun hat sich vom Verein „Hochwald" eine Gruppe zusammengetan, um nach Neu Maria Schnee am Hiltschenerberg der nachgebauten Kirche vom Böhmerwald zu fahren. Wir fahren am Donnerstag, 7. August, um 7 Uhr, vom Westbahnhof (Tankstelle) weg. Um 11 Uhr wird eine Messe gelesen. - Die Initiatoren dieses Kirchenbaues sind die Nachkommen des Gasthofbesitzers Studeni, bei dem sich früher viele Wallfahrer getroffen haben. Vom Verein „Hochwald" wurde auch eine Sitzbank gespendet. - Die Feier in der Kirche organisiert für uns Herr Studeni, der auch dafür sorgt, daß ein Pfarrer für uns eine Messe lesen wird. Zum Mittagessen sind wir im „Franzosenhof", in Wullowitz, angemeldet. Sollte noch jemand an dieser Fahrt teilnehmen wollen, bitte bei mir melden. Tel. Wien 620 46 02 oder 0 26 23 / 72 7 87. Bitte bis spätestens 25. Juli anmelden. Die Fahrt kostet S 250.-. Den Reisepaß mitnehmen, wenn noch Zeit bleibt, fahren wir vielleicht über Budweis nach Wien zurück. M. Prinz Mährisch-Trübauer in Wien Da sich am 19. 6. 1997 unser Obmann OProk. Franz Grolig wegen eines Trauerfalles entschuldigen mußte, gestaltete sein Stellvertreter ProfTFranz Negrin diesen letzten Heimatabend vor den großen Sommerferien. Leider waren allein von unseren treuen Heimatabendbesuchern acht Landsleute erkrankt, die bei der Begrüßung von Prof. Negrin mit besonderen Genesungswünschen bedacht wurden. Einen wichtigen Punkt bei den Vereinsnachrichten nahm der „Sudetendeutsche Tag" in Klosterneuburg ein, der heuer am 20. / 21. September stattfindet und wo wie immer viele Trachtenträger erwartet werden. Für das Trachtenfest in Krems, Anfang September, konnten leider nur wenige Teilnehmer gewonnen werden, da erstens die Fahrt für unsere Landsleute schon zu beschwerlich ist und zweitens dort hauptsächlich ausländische Trachten dominieren. Frau Irene Kunc, die Leiterin des Begegnungszentrums in Mährisch-Trübau, hat uns liebenswürdigerweise mit Prospekten, Trübauer Stadtplänen, Wegkarten und einigen Trübauer Barockbüchlein versorgt, die von den Landsleuten freudig entgegengenommen wurden. Wir wollen auf diesem Wege Frau Kunc herzlich danken. - Unsere besten Glückwünsche ergehen an folgende Geburtstagskinder: Frau Lore Koblischke, die Witwe nach unserem Lan. Gottfried, feierte am 1. 6. in unserem Kreis ihren 70. Geburtstag, am 7. 6. Frau Karoline Novak, geb. Rauscher, aus der Herrengasse und Lm. Gusti Zecha aus Kunzendorf am 9. 6. den 75er. Frau Dr. Brigitte Keck, die Tochter unserer Lmn. Edith, geb. Korkisch (Baumeister), wurde am 18. 6. 1959 geboren, Lm. Franz Grolig jun., der jüngere Sohn unseres Obmannes, NÍEDEROSTERREICH St. Polten Zu dem am 20. Juni letzten Treffen vor der Sommerpause konnte unser Obmann nur mehr wenige treue Stammgäste begrüßen. So kam es dann im engen Kreise zu einem Meinungsaustausch, hauptsächlich bezüglich des Sudetendeutschen Tages in Nürnberg, der diesmal ganz im Zeichen der „Schlußstricherklärung" stand und die dort anwesenden Politiker zum Teil mit Unmutsäußerungen seitens der Landsleute bedacht wurden. Kein Wunder, wurden doch die Versprechungen, die bei dem vorangegangenen Sudetendeutschen Tagen abgegeben worden sind, nicht erfüllt! Weder Stoiber, Kinkel, Neubauer und Co. konnten sich gegen die Bonner, von Kohl bestimmte Politik, durchsetzen. So ist letztendlich dieser „Schandvertrag" zustandegekommen und nun versucht man mit Beschwichtigungen, wie etwa, daß der Vertrag keine endgültige Lösung sei, die Vertriebenen bei „Laune" zu halten und darauf hinzuweisen, daß es unbedingt zu einem Dialog zwischen den Betroffenen und den Tschechen kommen muß! Es bleibt abzuwarten, ob dies gelingen wird, offiziell hat das Prag abgelehnt! - Zu den in unserer Ortsgruppe erfolgten Ereignissen wäre noch zu berichten, daß unser ältestes Mitglied - Herr Paulus Letschka - im hohen Alter von 97 Jahren, am 27. Mai 1997, von uns gegangen ist! Trotz seines außergewöhnlichen Alters hat er noch des öfteren an unseren Treffen teilgenommen. Er stammte aus einer südmährischen Bauernfamilie, von der Ortschaft Millowitz. Obmann Franz Schaden hielt am offenen Grab einen bewegten Nachruf und es war auch eine Abordnung von unserer Ortsgruppe dabei. Wir werden den allseits getreuen Landsmann in steter Erinnerung behalten! Mit dem Wunsch auf eine erholsame Sommerzeit an alle Mitglieder, bzw. Landsleute, der Orts- bzw. Bezirksgruppe und auf ein gesundes Wiedersehen im September, zur gewohnten Zeit, endete das vorläufig letzte Treffen vor dem Beginn des Herbstes. G. P Einladung zum Mostheurigen Landsleute der Orts- und Bezirksgruppe Sankt Polten treffen sich am Donnerstag, dem 14. August, beim Mostheurigen in Kirchsteig bei Kasten, Familie Hurm-Wech, zu einem gemütlichen Nachmittag! Zusammenkunft ist um 14 Uhr vor dem Gendarmerieposten in Böheimkirchen oder direkt ab 15 Uhr im Heurigenlokal. Kinder sind natürlich willkommen, es gibt eine Spielwiese! Diese Veranstaltung ist » nur für Selbstfahrer möglich! G. P. x* .> Baden Am 24. Mai haben wir uns das letzte Mal vor der Sommerpause beim Heurigen „Märzweiler" getroffen. Es war leider nur eine kleine Runde, aber es war trotzdem ein gelungener Nachmittag. Nach der Begrüßung durch unsere Obfrau, Frau Oberschulrat Scharb, wurde fleißig geplaudert und u. a. beschlossen, daß wir uns in Zukunft nicht mehr am Samstag, sondern immer am 3. Freitag im Monat treffen. - Unser nächstes Zusammensein findet daher am Freitag, dem 17. Oktober 1997, um 15.30 Uhr, wie gewohnt im Grand Hotel „Sauerhof", statt. Wir bitten um Vormerkung und freuen uns auf ein gesundes und frohes Wiedersehen. Helga Kunc OBEROSTERREICH Enns-Neueablonz Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag im Juli: Am 8., Thérèse Fock (77) in Enns und am 19., Hans Tannhäuser (73) in Enns. - Wir bedanken uns bei der Firma J. Purkert, Metallwaren GmbH, in 4470 Enns, Perlenstraße 1012, für eine Spende zugunsten des „Hauses der Heimat", in Wien, in der Höhe von S 2500.-. Unser nächstes Treffen bei „Hofer" ist am 10. Juli. Heinz Rössler Freistadt Demnächst feiern folgende Mitglieder Geburtstag: Am 9. 7. Johann Köppl, am 10. 7. Johann Ringdorfer, am 20. 7. Maria Schreiner, am 23. 7. Hermann Hütter, am 27. 7. Ottilie Neuwirth und am 27. 7. Theresia Pils. Wir gratulieren allen Geburtstagskindern herzlich und wünschen für die Zukunft alles Gute, vor allem Gesundheit und Wohlergehen. H. K. verstehen können (oder wollen), welches Leid einer ganzen Volksgruppe mit deutscher Muttersprache angetan wurde. Herr Amtsrat Seefeldner zeigte in eindrucksvollen Dias seine Reiseeindrücke über China: Peking mit Kaiserpalast und Gärten, Sommerpaläste und großartige Landschaft, einen Teil der 6000 Kilometer langen Chinesischen Mauer, er erzählte über Konfuzius und Buddha. Vielen Dank! - Der Vorstand wünscht allen Landsleuten und Heimatfreunden eine erholsame Sommerzeit und wir treffen einander am 16. September im „Wilden Mann", um 17 Uhr. Hilde Kratochwill Wels Die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag gehen an: Herrn Gustav Filia, geb. am 5. 7. 1922; Frau Ilse Hergl, geb. am 1. 7. 1914; Frau Anna Herrmann, geb. am 26. 7. 1908; Frau Martha Pechmann, geb. am 31. 7. 1927; Frau Hildegard Purrer, geb. am 28. 7. 1925; Herrn Rudolf Schneider, geb. am 9. 7. 1923 und Herrn Hans Peter Westen, geb. am 5. 7. 1923. Wir danken ihnen für ihre Treue zur alten Heimat und wünschen ihnen weiters alles Gute, vor allem Gesundheit und Wohlergehen! Gerti Bucher Rohrbach Todesfälle. Am 17. Mai 1997 verstarb in Haslach Herr Rudolf Kitzberger im 93. Lebensjahr. Er wurde am 9.4.1905 in Tisch im Böhmerwald als Sohn eines armen Frachters geboren. Als Rudolf sechs Jahre alt war, mußte sein Vater das kleine Häuschen infolge Verschuldung verkaufen und die Familie war gezwungen, in Verband der einem Bauernstübl Quartier zu beziehen und Südmährer in Oberösterreich sich beim Bauern als Dienstboten zu verdingen. Auch Rudolf mußte sich als kleiner Bub Geburtstage: Die Verbandsleitung wünscht während der Not des Ersten Weltkrieges als auf diesem Wege allen im Monat Juli geborenen Hüterbub durchschlagen. Mit Arbeit, Fleiß und Jubilaren alles Gute, vor allem Gesundheit und Sparsamkeit baute er sich in Böhmen, zusamWohlergehen. Sie gratuliert insbesonders aber men mit seiner Frau, eine eigene Existenz auf zum: 91. am 14. 7. Hilde Machek aus Neuschal- und führte bis zur Vertreibung eine Gastwirtlersdorf, 91. am 29. 7. Ing. Ernst Röscher aus schaft. Als Rudolf aus dem Zweiten Weltkrieg Hosterlitz, 89. am 7.7. Andreas Machatsch aus heimkehrte, mußte er erfahren, daß sein Sohn Lundenburg, 86. am 28. 7. Klara Henhapl aus in den letzten Kriegstagen im Raum Wien sein Tracht, 81. am 29. 7. Martha Röscher aus junges Leben lassen mußte. Um der offiziellen Hosterlitz, 73. am 2. 7. Anna Kastner aus Neu- Ausweisung nach Deutschland zu entgehen, siedl, 71. am 7. 7. Katharina Bauer aus Land- floh Rudolf mit seiner Frau und seinen zwei schau, 71. am 21. 7. Anna Weiß aus Hödnitz, Töchtern nach Österreich, wo er zunächst in 71. am 22. 7. Martha Worbis aus Töstitz, 71. am der Zwettlmühle und nachher in Haslach Ar26. 7. Ernst Kargl aus Kadolz, 70. am 10. 7. beit fand. Mit Eifer und Fleiß baute er sich am Franz Windhab aus Großtajax und 65. am 12. 7. Ortsrand von Haslach eine neue Existenz auf. Helga Sturm aus Znaim. Poldi Traunwieser Er, der in der alten Heimat bereits den Tod von zwei Söhnen im Kindesalter und den Soldatentod des dritten Sohnes hinnehmen mußte, Vöcklabruck blieb auch in der neuen Heimat von Schicksalsschlägen nicht verschont. Vor acht Jahren starb Unser letztes Treffen vor den Sommerferien seine älteste Tochter Anna im Alter von nur 53 war ein wenig dadurch überschattet, daß das Jahren an Krebs, vor sechs Jahren ging ihm uns vertraute Extrazimmer von einer anderen seine treusorgende Gattin in die Ewiggkeit vorGruppe besetzt war und wir mit dem allgemei- aus und vor vier Jahren verunglückte sein nen Gastzimmer vorlieb nehmen mußten. Nach zwanzigjähriger Enkel mit dem Auto. Möge der der Begrüßung erwähnte der Obmann kurz die Gott unserem Verstorbenen ein Artikel in der „Sudetenpost" über den Sude- allmächtige Wiedersehen schenken bei seinen Geliebten! tendeutschen Tag. In der aufkommenden Dis- Am 20. Mai 1997 verstarb in Haslach Herr Dr. kussion kam zum Ausdruck, daß bei solchen Markus Gilhofer im 89. Lebensjahr. Da seine Gelegenheiten wohl viel ge- und versprochen wird, aber nachher bald wieder in Vergessen- Ehefrau aus Südmähren vertrieben worden heit gerät. Die Kassierin Ulli ließ herzliche war, trat Dr. Gilhofer der Sudetendeutschen Grüße übermitteln, weil sie wegen der Knie- Landsmannschaft bei und kritisierte in seinen operation noch nicht gehfähig war. Willi Worten bis zuletzt das große Unrecht der Verwünschte ihr gute Genesung. Mit kräftigem treibung. Markus Gilhofer wurde am 15. DeApplaus schlössen sich alle an. Mit einem Glas zember 1908 in Bad Leonfelden geboren und Wein stießen wir auf das Wohl der Geburtstags- absovierte das Gymnasium Wilhering. Das Mekinder des zweiten Quartals an. Die im Juli und dizinstudium an der Uni Wien finanzierte er August Geborenen wurden in diese guten Wün- sich durch Nachhilfeunterricht. Nebenbei half sche einbezogen. Es sind dies: Christi Beck am er seinen Brüdern, das elterliche Anwesen, zu 3. 1., Anna Liehmann am 8. 7., Anna Breinl am dem eine Mühle, eine Säge und eine Landwirt21.7., Maria Wallner am 1. 8., Roswitha Schot- schaft gehörten, mit modernsten technischen tenberger am 5. 8., Annemarie Gotschi am Einrichtungen auszustatten und auszubauen. 15. 8. und Johann Eder am 28. 8. Das nächste Nach der Promotion im Jahre 1934 arbeitete Treffen findet am Sonntag, dem 14. 9. 1997, Dr. Gilhofer in Spitälern in Wien und Mödling. statt. Sollte sich eine Änderung ergeben, wird Nach einer schweren Verwundung im Rußlanddies in der am 4. 9. 1997 erscheinenden „Sude- feldzug 1941 vom Krieg heimgekehrt, arbeitete tenpost" und eventuell telefonisch mitgeteilt. er wieder in Spitälern in Wien und Mödling. Im Bis dahin, liebe Landsleute, schöne Sommer- Jahre 1951 ging der gelernte Chirurg nach monate, alles Gute und auf ein zahlreiches Wie- Indonesien, wo er auf Timor ein 400-Bettendersehen am 14. September 1997. HK. Spital, auf Flores eine Lepra-Station und auch auf Sumatra ein Spital aufbaute. Obwohl Dr. Gilhofer bereits Ende 1959 Indonesien verließ, wurde er dort heute noch, bei seinen jüngsten Riesen-Isergebirgler Besuchen, als großer Mann und Wohltäter verehrt. Von 1960 bis 1975 war Dr. Gilhofer Fachund Briixer in Linz arzt für Chirurgie am Krankenhaus in BraunIn bewährter Weise wurde der Sommeraus- au. Als Pensionist baute er von 1973 bis 1992 flug nach Ramsau/Steiermark von Obmann das bekannte Johannes-Bad in Bad Füssingen Josef Fellner und dem Busunternehmer Pilsba- in Bayern auf. Seit Anfang der 50er Jahre hatte cher - „Der Neydhartinger" - gestaltet. Eine Dr. Gilhofer aber seinen Hauptwohnsitz in fröhliche Runde, eine wunderschöne Gegend Haslach. Der allmächtige Gott vergelte unserm und der Besuch der Lodenwalke Steiner... was lieben Verstorbenen all das Gute, das er für die brauchte es mehr zu einem gelungenen Aus- vielen Menschen, die sich an in wandten, getan flug? Etliche liebe Gäste vergrößerten die hat! - Geburtstage: 16. Mai, Alois Stögmüller Runde und ab Mittag zeigte sich der Dachstein (Berg b. Rohrbach), 83 Jahre; 22. Mai, Josef und seine Nachbarn im hellsten Sonnenglanz. - Pachner (Haslach), 49 Jahre; 29. Mai, Alois Im Juni feierten Geburtstag: M. Schaaser und Stelzer (Haslach), 78 Jahre; 31. Mai, Herbert U. Kastner, V. Schmid, M. Friedrich, H. Lienert Preitschopf (Helfenberg), 70 Jahre; 5. Juni, und H. Wenzel, wir gratulierten schriftlich oder Adolf Schneider (Berg b. Rohrbach), 76 Jahre; persönlich und wünschen unseren erkrankten 14. Juni, Maria Obermüller (SchwarzenLandsleuten baldige Genesung. - Beim letzten berg), 77 Jahre; 23. Juni, Josef Koplinger (HasHeimatabend berichtete Obmann Fellner, daß lach), 70 Jahre; 5. Juli, Rudolf Geyer (Aigen), unsere Gruppe mit der Spende an das „Haus 70 Jahre; 10. Juli, Franz Hoppe (Rohrbach), der Heimat" auf einer Tafel genannt wird, 38 Jahre; 18. Juli, Marianne Hoppe (Rohrbach), Lmn. Schaaser erzählte über ausführliche Kor- 69 Jahre, 24. Juli, Johann Koplinger (Haslach), respondenz mit Tschechen in Tabor, die nicht 74 Jahre. Dr. Fritz Bertlwieser 10 Salzbur Allen Landsleuten, die im Monat Juli ihren Geburtstag feiern, gratulieren wir recht herzlich und wünschen weiterhin alles Gute, vor allem beste Gesundheit: Hedwig Pripadlo in Hallein am 4., Prof. Henriette Pinggera in Bischofshof en am 4., Dr. Wilhelm E. Mallmann am 5. zum 80., Dr. Franz Stradai in St. Gilgen am 7. zum 90., Christine Truschner in Henndorf am 7. zum 70., Herta Bohusch am 13., Josef Ortner am 10., Leopold Gröger am 14., Maria Kreibich am 14., Josef ine Prantl in Oberalm am 18., Horst Raynoschek am 19., Elisabeth Posselt in Oberalm am 21., Dr. Adolf W. Sallmann am 23., Anna Berndt in Elsbethen am 23., Dr. Walter Grünwald in St. Gilgen am 23. und Apolonia Schneider am 26. E. P. SUDETENPOST in Kirchf indisch saßen wir gemütlich beim Mittagessen beisammen, dem in Tschantschendorf die Jauseneinnahme folgte, die von der Landsmannschaft gespendet wurde. Die Weiterfahrt in das Weinviertel, Heiligenbrunn, das Wandern auf der Kellerstraße, gab uns einen Blick auf eine Sehenswürdigkeit; die schön und kunstvoll schilfgedeckten Häuser. Mit einer Kostprobe vom „Uhudler" bekam unsere Muttertagsfahrt eine freudige Aufmunterung! Auch die Rückfahrt über die Autobahn ging problemlos über die Bühne und bevor Graz erreicht war, gab es ein herzliches Verabschieden der Landsleute untereinander sowie ein Dankeschön an unsere beiden Helfer an diesem Zustandekommen; ein Danke an Lmn. Lisi Ruppitsch, die in mühevoller Kleinarbeit diese Fahrt durchgeführt hat sowie an Lmn. Gusti Tschetschounik, die Organisatorin der jährlichen Sudetendeutschen Tage, die auch bei dieser Muttertagsfahrt mit Hand anlegte. Mit freudiger Feststellung aller, daß wir in Graz unser neues Zuhause haben, schloß die diesjährige, gelungene Muttertagsfahrt bei der abschließend bekanntgegeben wurde, daß von Frau Hedda Bardel eine Karte aus Bremen und von Frau Marta Hödl Urlaubsgrüße von einer Schiffsreise kamen. Lisi Ruppitsch schreibung angeführt, waren wir wieder in St. Veit a. d. Gian und ein schöner, vielseitiger und frohgestimmter landsmannschaftlicher Tagesausflug fand ein positives Ende. - Unsere vorgesehene Zweitage-Bergtour findet wieder im Monat August statt. Das Ausflugsziel: das Großglocknergebiet, mit dem Besuch der Berghütten Luckner, Studi, Glorer und die Salmhütte. Der Abstieg folgt zur Pasterze und in Heiligenblut steigen wir in den Omnibus ein. Die Auffahrt erfolgt auf der Mautstraße von Kais zum Lucknerhaus. Es gibt wieder mehrere Ausflugs- und Gehvarianten. E. K. Klagenturt Wir wünschen allen im Monat Juli geborenen Landsleuten Gesundheit und Wohlergehen auf ihrem Lebensweg und die „Sudetenpost" schließt sich den Glückwünschen an und zwar: 93 Jahre, Willi Rott aus Teplitz-Schönau am 13. 7.; 85 Jahre, Maria Welzl aus Neu-Rothwasser am 27. 7.; ferner gratulieren wir Dr. Albert Dreier (Klagenfurt), Hedda Pohl (Eger), Robert Rotter (Mährisch-Schönberg), Gudrun Treul (Klagenfurt). Hans Puff Leoben Innsbruck Benediktbeuern, eines der ältesten Benediktinerklöster in Oberbayern, war das Ziel unseres diesjährigen Ausfluges am 11. Juni. Erwartungsvoll bestiegen wir bei schwülem Sommerwetter den Bus, um in Richtung Deutschland zu fahren. Nach angenehmer Fahrt durch die oberbayerische Landschaft, vorbei an Walchensee und Kochelsee, kamen wir vorzeitig an, so daß uns noch Zeit blieb, die gepflegte Klosteranlage zu bewundern, bevor die offizielle Führung begann. Unser Führer zeigte uns die schönsten und interessantesten Räume, und wir waren alle sehr beeindruckt von den jahrhundertealten Schätzen, den Gemälden und der wunderschön restaurierten Abteikirche mit ihrer barocken Farbenpracht. Im Gastgarten des „Klosterstüberl" nahmen wir dann das reichhaltige Mittagessen ein und schrieben Grußkarten an Freunde und Landsleute, die leider aus verschiedenen Gründen an dieser Fahrt nicht teilnehmen konnten. Am frühen Nachmittag fuhren wir gemächlich zurück nach Schlehdorf am Kochelsee. Nach einem gemeinsamen Spaziergang zum See und durch den Ort machten wir es uns im Gasthof „Klosterbräu" gemütlich. Bei Kaffee und Kuchen wurde gesungen und „gelotscht". Und unsere Gäste, eine Sängerrunde aus Innsbruck, die uns immer bei unseren Ausflügen begleitet, trugen mit ihren Liedern zum gelungenen Verlauf des Nachmittags sangesfreudig bei. Punkt 17.30 Uhr war Aufbruch und frohgelaunt erklangen während der Rückfahrt im Bus heimatliche Weisen. Mit einem kurzen Rückblick auf diesen schönen Tag dankte Obmann-Stellvertreter Dr. V. Jahn, auch in unserem Namen, Obmann Gerhard Steiner für die gelungene Organisation dieses Sommerausfluges und mit leisem Bedauern verabschiedeten wir uns, wohlbehalten wieder in Innsbruck angekommen, voneinander. - Unser Juni-Treffen fand schon am nächsten Tag (2. Donnerstag im Monat) statt, wie immer im Hotel „Weißes Kreuz", in der Mozartstube. Unser Obmann hatte einen Videofilm über „Benediktbeuern und die Benediktenwand" vorbereitet, und so erlebten wir nochmals die tags zuvor stattgefundene Ausflugsfahrt. Auch eine Zusammenfassung über den Sudetendeutschen Tag 1997 in Nürnberg bekamen wir zu sehen, welche wieder eine Diskussion über die Deutsch-tschechische Erklärung zur Folge hatte. Wie immer war der Nachmittag viel zu schnell vorbei, und wir beschlossen, keine Sommerpause einzulegen, sondern uns am 10. Juli und am 14. August, um 14.30 Uhr, ganz zwanglos zu einem „Stammtisch" einzufinden. Und ich hoffe, daß trotz Urlaubszeit recht viele kommen. Erika Riess Am 28. Mai 1997, einem wunderschönen Tag, unternahm die Frauengruppe Graz ihre Muttertagsfahrt, für die heuer das Burgenland gewählt wurde, die in einem vollbesetzten Autobus durch die Oststeiermark, nach Bernstein führte, wo auch genügend Zeit gegeben wurde, den Ort und die Geschäfte mit den schönen Serpentin-Schmuckstücken zu besichtigen. Auch die Auswahl zwischen einem Spaziergang zur Burg hinauf oder zur Besichtigung des Felsenmuseums war vorhanden. Da nun, wie beim Wetter oft üblich, plötzlich ein bösartig blasender Wind einsetzte, ging es im Bus geschützt weiter zu einem Platz wo sich ein prachtvoller Blick zur Riegersburg bot, dann ging die Fahrt weiter nach Tatzmannsdorf. Bei einer Rundfahrt dort bekamen wir alle die schönen Kuranlagen und Hotels zu sehen und Zum letzten Heimatnachmittag vor den Sommerferien hatten sich wieder viele Landsleute eingefunden, um im Kreise von Heimatfreunden ein bißchen Besinnung und auch persönliche Kontakte zu finden. Dazu trugen bei: Landesobmann-Stellv. KR Franz Lausecker, Hedwig Schindler, Helga Pristonig, Hedi Czermak, Fanny Eisenhut, Maria Stocker, Greti Ottrin und die „Zornsteiner" Wolf gang und Martin. Bezirksobmann Rudi Czermak konnte über einige Aktivitäten in letzter Zeit berichten: Gelungener Muttertagsausflug, Teilnahme an Veranstaltungen in Brück, Langenwang, Donawitz sowie am Sudetendeutschen Tag in Nürnberg. Weiters auch an der erfolgreichen „Historischen Ausstellung" (Lm. Heinz Lausecker) im „Alten Rathaus zu Leoben", wo die SLÖ mit ihren Exponaten die Aufmerksamkeit der Besucher erhielt. Die Trachtengruppe wird demnächst teilnehmen in Wolfsberg, Leoben, Krems, Großgmain und Wien-Klosterneuburg. Folgenden Geburtstagskindern in den beiden Sommermonaten wird gratuliert: Mag. pharm. Walter Prade, Christa Wegener, Margarethe Schulhauser, Friedl Vogel, Maria Pacher, Erika Burger, Maria Vretschko, Josefa Lausecker, Sabine Retschnig, Antonia Steinegger, Helene Ebner, Luise Weigelt, Ing. Karl Kutschera, Helga Pristonig, Erika Speri und Berta Hegenbarth. - Nächster Heimatnachmittag: Freitag, 12. September. Rudolf Czermak St. Veit a. d. Gian Kultureller Frühlingsausflug. Die St. Veiter Bezirksgruppe sowie die Jugend bietet ihren Mitgliedern, der Jugend sowie dem Freundeskreis, alljährlich die Teilnahme an zwei Tagesreisen und einer zweitägigen Bergtour an. Diese verschiedenartig organisierten Ausflüge ermöglichen, wo das Interesse vorhanden ist, zumindest die Teilnahme an einem Ausflug. Unsere erste Kulturausflugsfahrt führte uns vor einem Monat ins Kärntner-Unterland nach Diex und Grafenbach, wo sich zwei gut erhaltene imposante Wehrkirchen befinden. Wer mit offenen Augen durch das Kärntnerland reist, erblickt die verschiedensten kirchlichen Bauformen sowie Burgen und Schlösser, wahrhaft beinahe überall Zeugnisse einer wechselvollen Vergangenheit. Im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts verwüsteten die Türken mehrmals das Kärntnerland, Tod und Feuer sowie Zerstörung dezimierten vor allem die Landbevölkerung. Nur befestigte Kirchen boten einen gewissen Schutz, so daß etwa 100 Wehrkirchen entstanden, wovon etwa 60 noch Spuren ihrer damaligen Wehrhaftigkeit aufweisen. - Unsere Frühlingsreise war auch abgestimmt auf die Mütter und Omis. Das Reisewetter war günstig, die Stimmung gut, der Omnibus beinahe voll besetzt und während der Fahrt wußte der Reiseführer, Obmann Ernst Katzer, von Land und Leuten allerhand zu erzählen. Natürlich gab es wieder Geschichtsunterricht und ein bißchen Landsmannschaftliches. Der Harmonikaspieler, unser Mitglied Josef Ruppitsch, sorgte für Unterhaltung. Die über 1100 Meter hoch gelegenen Orte sind eine Reise wert und von Diex, Grafenbach und dem Jauntalblick gibt es einen weiten, überaus schönen Rundblick ins Kärntner Unterland mit dem Abschluß der gewaltigen Karawankenkette. Wir legten einige Raststationen ein, besuchten die Wehrkirchen, machten kleinere Spaziergänge und zuletzt gab es noch in Diex eine Kirchenführung. Im Gasthof gegenüber der Wehrkirche wurden wir bestens bewirtet. Die Heimreise traten wir auf der anderen Seite in Richtung Görtschitztal an und in Brückl schloß sich der Kreis unserer Tagesreise. So ziemlich genau wie in der Aus- Unser sommerlicher Nachmittag findet am Donnerstag, dem 10. Juli 1997, ab 14.30 Uhr, beim „Lamplwirt" in Ebental, statt. Autobuslinie 70, vom Heiligengeistplatz bzw. Wiesbadner Straße bei Stand 13. Der Bus fährt in Intervallen von 20 Minuten - ..10, ..30, ..50, ab. Ich freue mich auf ein Wiedersehen, bringen Sie auch Ihre Freunde zu diesem gemütlichen Beisammensein mit. - Ich wünsche allen Landsleuten eine erholsame, sommerliche, schöne Zeit, allen Kranken aber baldige Besserung. Ihre Gerda Dreier Landeseruppe Kärnten Die Jahreshauptversammlung des Landesverbandes Kärnten fand am 7. Juni 1997 im „Messerestaurant" in Klagenfurt statt. Nach einer halbstündigen Wartezeit eröffnete Geschäftsführer Lm. Hans Puff um 14.30 Uhr die Hauptversammlung. Er gab bekannt, daß das Referat von Prof. Wolf Kowalski, Kulturreferent der SLÖ Wien, an den Beginn der Hauptversammlung gesetzt ist. Erst daran schließen sich die Berichte der Amtswalter und die Neuwahlen an. Geschäftsführer Hans Puff begrüßte die Mitglieder und Freunde sowie die erschienenen Ehrengäste: Bürgermeister der Landeshauptstadt Klagenfurt Dkfm. Harald Scheucher, Vorsitzender der Gottscheer Landsmannschaft Hofrat Dr. Krauland, LHStv. i. R. Dkfm. Dr. Walther Weißmann und Chefredakteur i. R. Heinz Stritzl. Entschuldigt hatten sich Baumeister Josef Riffert, Vorsitzender der Volksdeutschen Landsmannschaften Kärnten, Dkfm. Franz Sladek, Geschäftsführer der VL und Konsul Ing. Sepp Prugger, Obmann der Kärntner Landsmannschaft sowie Bürgermeister Ing. Siegfried Kampl, Gurk. Landesobfrau Gerda Dreier richtete ebenfalls herzliche Grußworte an die Erschienenen und eröffnete die Hauptversammlung. Es folgte nun das Referat von Prof. Wolf Kowalski, welches die jetzige Situation der Sudetendeutschen Landsmannschaft, die Haltung des Bundesverbandes beleuchtete. Eine Kurzfassung: „Die Versöhnungserklärung ist natürlich in aller Munde und es hat eine gewisse Enttäuschung Platz gegriffen. 1989/90 gingen die Sudetendeutschen mit einer Euphorie auf die Tschechen zu. Es wurden Flugzettel in tschechischer Sprache verfaßt und an die Touristen verteilt. Die Reaktionen waren positiv und man war überzeugt, daß sich auch weiterhin alles positiv entwickeln wird. Nach der seinerzeitigen Rede Präsident Havels hatte man sich viel erwartet. Die innerpolitischen Beziehungen in Tschechien brachten aber eine Trendwende, da der kommunistische Einfluß stärker wurde. Dadurch, daß bei den Gesprächen zwischen Deutschen und Tschechen die Sudetendeutschen ausgeschlossen wurden, wurde Bundeskanzler Kohl sowie die deutsche Regierung in Zugzwang gebracht. Es wurde nie versucht, auf die Tschechen Druck auszuüben, zumal dies im Hinblick auf die Wünsche der Tschechen leicht möglich gewesen wäre. Innerpolitisch gewannen in Tschechien die Republikaner immer mehr Einfluß, was eine Verständigung weiter erschwerte. Die Forderungen der Sudetendeutschen wurden wohl verbal zum Ausdruck gebracht, fanden aber in keinem offiziellen Papier Aufnahme. Die neue Situation ist von tiefer Enttäuschung gekennzeichnet. Die Unmutsäußerungen gegenüber den Regierungsvertretern beim Sudetendeutschen Tag waren unerwartet groß. Der Versöhnungsvertrag ist dadurch gekennzeichnet, daß die Benes-Dekrete und das Amnestiegesetz aufrecht bleiben. Es besteht ein Ungleichgewicht zwischen den Taten der Deutschen und den Vertreibungsmaßnahmen der Tschechen. Wenn immer wieder behauptet wird, daß die Tschechen die Deutschen dahin geschickt haben, wo sie vor 1938 waren, so ist dies ja eine Geschichtslüge. Es gibt auch in Tschechien Strömungen, die an einer Aufklärung der Wahrheit interessiert Folge 13/14 vom 3. )u¡¡ 1997 sind. Die Meinung der Bevölkerung ist mit der Meinung der Politiker nicht immer gleichzusetzen. Wir werden konsequent weiterarbeiten. Die Versöhnungserklärung ist nun mal eine Niederlage für die Sudetendeutschen. Es ist darin aber auch ein Positivum zu sehen, da man dadurch zu der Wurzel, auf das Recht auf Heimat, zurückgekehrt ist. Es ist jetzt klar gesagt , daß das Recht auf Rückkehr besteht. „Jetzt erst recht!" Es schloß sich eine rege Diskussion an. Es war ein Thema, das jeden Landsmann interessierte, aber auch die Ehrengäste, wie dies aus der Fragestellung ersichtlich wurde. Landesobfrau Dreier dankte Prof. Kowalski für dieses ausgezeichnete Referat, für sein Kommen und überreichte als Gastgeschenk ein Buch „Der Dom zu Gurk". Bürgermeister Dkfm. Harald Scheucher bat ebenfalls, seine Grußworte vor den Beginn der offiziellen Tagesordnung zu stellen, da er eine weitere Veranstaltung zu besuchen habe. In seinen Begrüßungsworten gab er seiner Freude Ausdruck, zu dieser Veranstaltung eingeladen worden zu sein. Dies sei seine erste direkte Kontaktaufnahme mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft in seiner nunmehr 50 Tage währenden Amtszeit. Er betonte, daß gerade dieses Referat für ihn sehr aufschlußreich ist, da es die Lage und Situation der Sudetendeutschen Landsmannschaft deutlich aufzeigte. Er erklärte, daß er, wie sein Vorgänger Altbürgermeister Hofrat Mag. Guggenberger, Ansprechpartner für unsere Volksgruppe, für unsere Landsleute sein wolle. Er wünsche der Hauptversammlung einen guten Verlauf und allen Landsleuten für die Zukunft viel Erfolg. Landesobfrau Dreier bedankte sich für sein Kommen und für seine Begrüßungsworte. Geschäftsführer Hans Puff teilte mit, daß die Beschlußfähigkeit gegeben sei. Beim Totengedenken wurde insbesondere der im Berichtsjahr verstorbenen Landsleute gedacht, ebenso auch derer, die schon lange in die ewige Heimat abberufen wurden. Es folgten die Berichte der Amtswalter. Landesobfrau Dreier betonte in ihrem Bericht, daß wir auch weiterhin unserer Heimat, unserer Volksgruppe die Treue halten sollen. Auch wenn so mancher nach dem Vertrag enttäuscht sei, da dieser nicht das Erhoffte für uns brachte. Durch vermehrte Öffentlichkeitsarbeit können wir auf unser Schicksal aufmerksam machen. Die Teilnahme an den verschiedensten Veranstaltungen gibt uns dazu oft die Möglichkeit, Gespräche zu knüpfen. Durch die Schaffung der Kulturstätte in Gurk wird es möglich sein, durch die ausgestellten Exponate, die von unserer Kultur, Brauchtum und Herkunft Zeugnis geben, alles dies, zu bewahren. Ein neues Ziel wird hier in Kärnten angestrebt. Einen Versuch ist es wert. Die Gemeinde Seeboden - Kurverwaltung - schrieb eine Sudetendeutsche Woche aus. Wenn es gelingt, einmal im Jahr Sudetendeutsche hier in Kärnten zusammenzuführen, so würde damit eine Neubelebung erfolgen. Denn dadurch kann man auch die jüngere Generation ansprechen. (Die Ostpreußen und Schlesier haben heuer bereits ihr 13. Treffen). Ein großer Erfolg war die Baumsetzung im Europapark in Klagenfurt am 26. April 1997. Es war eine schöne gemeinsame Veranstaltung mit den Volksdeutschen Landsmannschaften, die auch einen guten Besuch aufwies. Geschäftsführer und Obmann der Bezirksgruppe Klagenfurt Hans Puff berichtete über die Arbeit und Veranstaltungen innerhalb der Landesgruppe sowie der Bezirksgruppe. Es gibt monatliche Zusammenkünfte, Besuche bei den Landsleuten, die Kontakte der Mitglieder sind ausgezeichnet. Lm. Gustav Bund gab in Vertretung von Kassier DI. Leopold Anderwald den Kassabericht ab. Lm. Katzer erstattete einen ausführlichen Bericht über die von der Bezirksgruppe St. Veit geleistete Tätigkeit. Auch hier finden gemeinsame Fahrten, vor allem auch mit der Jugendgruppe, statt. Das Großereignis war im vergangenen Jahr wieder der Besuch der deutschen Landsleute aus Grulich, was viel Arbeit und Einsatz erforderte, damit dieses Treffen überhaupt stattfinden konnte. Erfolgreich ist auch immer die Bergtour, die gut vorbereitet wird, woran sich auch die Jugend beteiligt. Auch hier ist großer Einsatz erforderlich, daß alles klappt, daß alle wieder gut nach Hause kommen. Obmann Katzer gab für die verhinderte Jugendreferentin Annemarie Spendier den Bericht über die geleistete Jugendarbeit ab. Besonderen Anklang fand die Aufführung „Rübezahl" bei der Adventfeier im Dezember vorigen Jahres. In Vertretung von Bezirksobmann DI. Anderwald erstattete Lm. Dorli Thiel den Tätigkeitsbericht der Bezirksgruppe Villach. Hier sind vor allem die monatlichen Zusammenkünfte des Frauen- und Familienkreises hervorzuheben. Diese werden gut angenommen und sehr gut besucht. Die Teilnehmerzahl hat sich gegenüber den Vorjahren erhöht. Fahrten und Diavorträge werden unternommen. Die Kontakte der Landsleute sind gut. Der Bericht der Landesfrauenreferentin Dreier gibt Aufschluß über die Vielfalt der Frauenarbeit, damit verbunden sind vor allem die Kontakte zu den Mitgliedern. Die Frauen sind nach wie vor das Bindeglied zur Nachfolgegeneration. Auch wenn derzeit die Beteiligung der jüngeren Generation ein anderes Bild zeigt, so wurde doch in diese Generation der Grundstein der Zugehörigkeit zum Sudetendeutschtum gelegt. Wichtig ist die Trachtengruppe, die immer präsent für die verschiedenen Veranstaltungen ist. SUDETENPOST Folge 13/14 vom 3. Juli 1997 Der Bericht des Kassaprüfers wurde zustimmend zur Kenntnis genommen und dem Kassier sowie dem gesamten Vorstand über Antrag von Mitglied Dr. Kielmeier der Dank für die geleistete Arbeit und die Entlastung erteilt. Nachdem der Vorstand zurückgetreten war, übernahm Dr. Kielmeier den Vorsitz und verlas den beschlossenen Wahlvorschlag. Einstimmig wurde dieser angenommen und die Neuwahl durchgeführt. Die in der Namensliste angeführten Mitglieder wurden wiederum einstimmig gewählt. Alle nahmen ihr Amt an. Landesobfrau Dreier dankte für das Vertrauen und erklärte, daß sie und jeder Einzelne der Gewählten weiterhin bemüht sein werden, zum Wohle der Volksgruppe zu handeln. Es folgten nun die Grußworte von Hofrat Dr. Krauland, der den neuen Vorstand beglückwünschte und viel Erfolg und weiterhin gute Zusammenarbeit wünschte. Auch ihn hatte das Referat von Prof.Kowalski sehr interessiert, da es viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Volksgruppen gibt. Er übermittelte auch die Grüße und Wünsche des Vorsitzenden der Volksdeutschen Landsmannschaft, Baumeister Josef Riffert, sowie die des Obmannes der Kärntner Landsmannschaft, Konsul Ing. Sepp Prugger. Der Geschäftsführer dankte allen Mitgliedern für ihr Kommen, Die Landesobfrau hofft, daß unsere Volksgruppe auch weiterhin so aktiv bleibt. Sie dankte allen Erschienenen, ebenso allen Amtswaltern für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit, die auch im neuen Arbeitsjahr eine so gedeihliche sein möge. Um 17 Uhr schloß die Hauptversammlung. - Ergebnis der Neuwahl: Landesobfrau: Gerda Dreier, 1. Landesobmann-Stellv. und Geschäftsführer: Hans Puff, 2. Landesobmann-Stellv.: Ernst Katzer, 3. Landesobmann-Stellv: Dorli Thiel, Schriftführer: Dr. Albert Dreier, Schriftführer-Stellv.: Herlinde Weißhaupt, Landeskassier: Dipl.-Ing. Leopold Anderwald, Kassier-Stellv.: Gerhard Eiselt, Landesfrauenreferentin: Gerda Dreier. Kulturreferentin: Gerda Dreier, Jugendreferentin: Annemarie Spendier, Kassaprüfer: Otto Schubert, Gustav Bund; Beiräte: Rainer Eiselt, Arnold Funk, Heinz Klein, Hedwig Schabus und Luise Petutschnig. Gerda Dreier Nikolsburs-Geislingen Allen Geburtstagskindern im Juli herzliche Glückwünsche! Besonders unseren Jubilaren: (94) am 14. 7. Franz Christibauer, (92) am 8. 7. Anna Schneider (Schrott), (91) am 31. 7. Katharina Markus (Englisch), (85) am 17. 7. Helmut Pfeil, (75) am 2. 7. Marianne Schlederer (KrippeL), am 12. 7. Liselotte Pfeil (Jaksch), am 14. 7. Georg Krupp, am 18. 7. Anna Parstorfer, (70) am 4. 7. Liselotte Wagner (Vogelbeer), am 7. 7. Rudolf Moryc, am 17. 7. Anton Schmid, am 21. 7. Anna Zillich (Helmich), am 25. 7. Stephanie Lober (Wagner), am 27. 7. Annemarie Pfeifer (Stenitzka), (65) am 12. 7. Helma Kobsa, am 14. 7. Josef Trostek, am 28. 7. Marie Serno (Führer), (50) am 21. 7. Birgit Feller (Köhler). Vielen Dank für die Spende von einem unserer treuesten Nikolsburger, vom Verwalter und guten Geist des Südmährerhofes in Niedersulz, Franz Ginzel. - Zur Erinnerung: Am 3. August ist Geislinger Treffen und am 17. Kirtag in Niedersulz. Also, auf geht's! - Irgendwer schrieb einmal, daß die Lazarettgasse die schönste der Welt sei, daraufhin hagelte es Proteste. So weit, so gut. Diesmal aber, beim Kreuzbergtreffen, bewiesen ihre Bewohner sogar, daß sie auch die treuesten sind. Aus dieser kleinen Gasse kamen nämlich im Verhältnis die Meisten zum Kreuzberg, und daran ändern auch alle Proteste nichts. Es freuten sich dort über ein Wiedersehen: Franz und Marianne Ginzel, Herbert und Emmy Ginzel, Johann Ginzel, Mitzi Ginzel (Dachtl), Johann und Mitzi Ginzel (Bruckner), Karl und Aloisia Fritsch, Josefa Fritsch (Helmich), Anton Schmid, Mitzi Schmid (Leng), Anna und Josef Zillich, Josef und Olga Straka, Heinz und Mitzi Straka (Gösele), Karli Amstler, Karli und Anna Grassi, Kurt und Greta Nedoma und natürlich die beinahe zur Lazarettgasse gehörenden: Rudi und Hedi Gerì (Kefeder), Marie Breitkopf (Helmich), Lieselotte und Reiner Elsinger. Na, was sagt Ihr jetzt zu unserer Gasse? Sie ist doch wert, daß man sie lobt! Das Treffen der 70er in Stetten bei Wien war für alle Teilnehmer ein tolles Erlebnis. Als Beobachter am Rande konnte ich nur fröhliche, strahlende Gesichter feststellen. Organisiert von Josef Straka mit Unterstützung durch Rudi Kefeder und Resi Fendt war der Erfolg vorprogrammiert. Um dem Freitag abend einen besonderen Glanz zu verleihen, spielte unser Josef zur Überraschung aller Teilnehmer den Rosenkavalier. Er schenkte jeder Dame zur Erinnerung an diese Zusammenkunft eine langstielige dunkelrote Rose und die holde Weiblichkeit war gerührt. Wie gesagt: für die 70er ein unvergeßliches Erlebnis! K. N. 11 DIE JUGEND BERICHTET Jugendredaktion 1030 Wien, Steingasse 25, Tel. 1 / 718 59 13 Bundesjueendführune Hurra - die Ferien und der Urlaub sind da. Wir möchten gleich die Gelegenheit benützen, um Euch und Ihnen allen schöne Tage, mit viel Sonne und Erholung, zu wünschen. Da kann man ausspannen, um so für neue Tätigkeiten im Herbst bestens gerüstet zu sein. Dies gilt für jedermann, egal, ob man ferne Länder bereist, ans Meer oder in die Berge fährt bzw. ob man daheim bleibt. Die Sommerzeit steht uns mit all den angenehmen Dingen ins Haus. Wer jedoch eine Reise ins Sudetenland unternimmt, ins Land der Großeltern oder Eltern, möge dabei mitfahrende junge Menschen sehr gut darauf vorbereiten. Alte Fotos, Erzählungen usw. können veranschaulichen, wie es einst einmal dort ausgesehen hat. Zumeist wird es aber nicht wie früher sein. Entweder bestehen Häuser nicht mehr, wurden diese umgebaut, vieles geändert oder ist dem Verfall preisgegeben usw. Darauf muß man sich auch selbst einstellen. Viele Fragen werden sich bei solchen Fahrten ergeben. Diese sollte man wahrheitsgemäß, ohne jedwede Ressentiments, beantworten. Junge Menschen sind da ein wenig skeptisch (was das Vorrecht der Jugend sein darf), gerade darum sollte man auf größere Objektivität achten. Gute Aufklärungsarbeit ist daher gefragt und ist auch vonnöten. Denn es handelt sich zumeist um Dinge, die vor mehr als 50 Jahren geschehen sind - das muß man jüngeren Menschen erst begreiflich machen. Junge Menschen müssen es erst persönlich sehen, was es heißt, eine schöne Heimat verlassen zu müssen bzw. aus dieser vertrieben zu werden. Nur dann können sie all dies begreifen, was die ältere Generation befällt, wenn sie auf heimatlichem Boden stehen. Dies ist wahrlich eine große Aufgabe für alle Landsleute, um diese sind Sie nicht zu beneiden - aber diese Arbeit muß im Interesse der Volksgruppe getan werden. - Wir wünschen Ihnen ein gutes Gelingen bei diesem Vorhaben. Hoffentlich setzen dies auch viele Landsleute in die Tat um - es wäre wirklich wünschenswert. Die jungen Leute wissen viel über alle möglichen Länder auf der ganzen Welt, aber über das Land, aus dem die Eltern oder Großeltern vertrieben wurden, wissen sie leider nur sehr wenig oder fast nichts. Hier gilt es noch sehr viel zu tun, werte Landsleute. Die Ferien sind dazu eine gute Zeit! - Ganz besonders möchten wir alle Schifahrbegeisterten und das im Sommer! - auf das diesjährige Winterlager vom 26. 12. 1997 bis 3. 1. 1998 auf der Koralpe in Kärnten hinweisen! Wer nämlich in den Weihnachtsferien ein gutes und schönes Quartier sucht, dazu noch schöne Pisten usw., der muß sich schon jetzt um einen fixen Platz kümmern. Daher sind junge Leute sowie Familien mit Kindern aus ganz Österreich herzlichst eingeladen, bei dieser bestimmt sehr schönen Winterfreizeit mitzumachen. Man sollte sich nicht davor scheuen, auch wenn man das erste Mal dabei sein will! Und die älteren Landsleute werden herzlichst gebeten, ihre jungen Leute und deren Familien auf diese sehr günstige Möglichkeit aufmerksam zu machen - es lohnt sich, die Weihnachtsferien in einer netten Runde zu verleben! Näheres bitte dem Aufruf im Zeitungsinneren zu entnehmen. Eines gilt jedoch: Bitte um rasche Anmeldungen - das Platzangebot ist natürlich beschränkt! Wer zuerst kommt, hat seinen Platz sicher! Heimstunden für jungen Leute, jeden Mittwoch ab 19.30 Uhr, im Haus der Heimat, in Wien 3., Steingasse 25 / 2. STG. / 2. OG - auch den ganzen Sommer über! Wir führen ein sommerliches Programm durch: mit Tischtennis, Minigolf, Praterbesuch, Baden (daher bei Schönwetter Badesachen mitnehmen) u.a.m. Damit wollen wir für Dich und Deine Freunde ein schönes und abwechslungsreiches FerienUrlaubsprogramm bieten! - Auf folgende Veranstaltungen möchten wir hinweisen und ersu- chen Jim Vormerkung und um Eure Teilnahme: Sonntag, 17. August: Kirtag am Südmährerhof in Niedersulz, NÖ. Samstag, 13. September: Jedermann-Sportwettkämpfe auf der Bundesspielanlage Wienerberg, Wien 10, Grenzackergasse! - Am Sonntag, dem 31. August, findet in Krems an der Donau ein großer Trachtenfestzug statt, an dem auch wir teilnehmen werden. Dazu laden wir alle sudetendeutschen Trachtenträger - egal ob jung ob alt - recht herzlich zur Teilnahme ein! Näheres in dieser Zeitung! Unser Sommerfest - Sommerfete - am 20. Juni in der Steingasse war ein überaus guter Erfolg und übertraf unsere kühnsten Erwartungen. Mit fast 50 Personen hatten wir nicht gerechnet. Neben vielen jungen Leuten kamen auch viele aus der mittleren und älteren Generation, darunter etliche ehemalige SDJ-ler. Und dazu noch etliche Landsleute, die durch die „Sudetenpost" auf dieses Fest aufmerksam gemacht wurden! Die Stunden verliefen bei guter Musik, herrlichen Imbissen und guten Getränken viel zu schnell. Bis weit nach Mitternacht waren die Besucher anwesend, und man freute sich auch über das Wiedersehen mit Freunden, die man schon jahrelang nicht mehr gesehen hatte. Alles in allem eine Sache, die zur Wiederholung anregt! Ein herzliches Dankeschön an all diejenigen, die die vielen Vorbereitungen getroffen hatten und so zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben. - Das Volkstanzfest in Liesing fiel dagegen buchstäblich dem Schlechtwetter zum Opfer. Es war wirklich sehr kühl und dann begann auch der Regen, so daß an eine Veranstaltung im Freien nicht zu denken war. Dadurch war auch der Besuch nicht so, wie man es sich gewünscht hatte. Landessruppe Niederösterreich Die Sonnwendfeier am Kreuzberg bei Klein Schweinbarth war wieder sehr schön und sehr gut besucht. Nach heimatlichem Brauch wurde diese Feier gestaltet. - Zum wiederholten Male findet in Krems, am Sonntag, dem 31. August, um 14 Uhr, im Rahmen der Internationalen Volkskunstfestspiele der große Festzug der Trachten- und Brauchtumsgruppen aus aller Welt statt. Auch die Sudetendeutschen sind mit ihren schmucken Trachten dabei. Jedermann, gleich welchen Alters und Geschelchts, der eine Tracht besitzt, ist zur Teilnahme aufgerufen! Macht alle mit - wir gehen unter der Bezeichnung „Sudetendeutsche Trachtengruppe Österreich". Im Zeitungsinneren findet man weitere Hinweise! - Folgende Veranstaltungen stehen uns in nächster Zeit bevor und wir ersuchen alle Freunde und auch Landsleute, da mitzumachen: Freitag, 15. August: Znaimer-Treffen in Unterretzbach beim Denkmal (9.30 Uhr); Sonntag, 17. August: Südmährer-Kirtag am Südmährerhof in Niedersulz (9.30 Uhr); Sonntag, 31. August: Böhmerwäldler-Treffen am Mandelstein bei Gmünd. Landeseruppe Kärnten Die Vorbereitungen für unsere Wochenendbergfahrt laufen auf Hochtouren. Soviel sei schon jetzt vertraten: Die Fahrt führt uns nach Kais, wo u. a. die Luckner-, Flora- und Stüdlhütte besucht werden. Bezüglich des Termines (23. / 24. August bzw. 30. / 31. August) wird noch verhandelt - der Termin wird aber noch rechtzeitig bekanntgegeben. Wie immer wird es bestimmt eine sehr schöne Tour werden, an der alle Generationen mitmachen können. Interessierte mögen sich so bald als möglich bei Familie Katzer, Novemberstraße 7, 9300 St. Veit/ Gian, melden - noch haben wir Plätze frei! Dies gilt auch für das Winterlager vom 26. 12. 1997 bis 3. 1. 1998, auf der Koralpe im schönen Lavanttal. Alle Schifreunde sind da zum Mitmachen herzlichst eingeladen (bitte im Zeitungsinneren den besonderen Hinweis nachlesen). Meldet Euch dazu bei Hubert Rogelböck, 1130 Wien, Hietzinger Hauptstraße 140 A/1/4, sofort an! BESTELLSCHEIN FÜR DIE Bestellschein bitte ausschneiden und einsenden an: „Sudetenpost", Kreuzstraße 7, 4040 Linz\ Telefonische Bestellung: 0 73 2 / 70 05 92. Arbeitskreis Südmähren Die Sonnwendfeier fand diesmal bei nicht sehr gutem Wetter am Kreuzberg in Klein Schweinbarth, gegenüber von Nikolsburg gelegen, statt. Der Verschönerungsverein und die Feuerwehr von Klein Schweinbarth hatten „volle Arbeit" geleistet und alles bestens vorbereitet. Wir können nur von hier ein herzliches Dankeschön sagen. An der eigentlichen Brauchtumsfeier beteiligten sich trotz des Schlechtwetters weit über 150 Leute aus nah und fern. Zahlreiche Landsleute, Kameraden und Freunde waren gekommen, ein Teil der Ortsbevölkerung war ebenfalls dabei. Die Gemeinde Drasenhofen war natürlich mit dem Herrn Bürgermeister vertreten. Es war eine schöne und stimmungsvolle Feier und das Feuer brannte lichterloh gegen den Himmel. Auch das Sonnwendspringen kam nicht zu kurz, und besonders Mutige sprangen über das Feuer. - Am Wochenende, 2. /3. August, findet in Geislingen an der Steige in Baden-Württemberg das große Südmährer-Treffen statt. Wir sind dabei, vor allem die Trachten- und Fahnengruppen. Lieber Freund und Landsmann Du kommst doch auch nach Geislingen, oder? Merkt Euch bitte unbedingt vor: Sonntag, 31. August: Trachtenfestzug in Krems an der Donau, Beginn 14 Uhr (Treffpunkt 13 Uhr, in der ehemaligen Kaserne, in der Kasernstraße) wir sind dabei, Du machst doch auch mit bei der Südmährischen Trachtengruppe? Beachtet die Hinweise in dieser Zeitung! - Die übrigen Sommertermine findet man in einer eigenen Aufstellung im Zeitungsinneren - wir laden recht herzlich zum Besuch all dieser Veranstaltungen ein. & Klosterneuburg Spenden für die „Sudetenpost" 4 2 . - Dkfm. Dr. Josef Gerì, Maria Enzersdorf/G. 42.-Maria Hammer, Linz 4 5 . - Frana Hermann, Draßmarkt/Bgld. : 45.-Maria Kitzler, Wien 50.-Helga Hofer, Enns 87.-Helga Schelle, D-Buchloe ,92.-Hilda Schindler, Linz 140.- Rudolf Baumgartner, D-Bruchsal 140.-Augusta Jahnel, D-Naumburg 150.- Anton Adam, Linz 200.- Otto Rumi, Haslach a. d. Mühl 500.- Willi Schicho, Freistadt 700.- Hans Kraus, Langenwang ; Die „Sudetenpost" dankt allen Spendern sehr herzlich! Redaktionsschluß Redaktionsschluß ist jeweils am Donnerstag, acht Tage vor dem Erscheinungstermin, bis dahin müssen die Beiträge bei der Redaktion eingelaufen sein. Später eingelangte Berichte können nicht mehr berücksichtigt werden. Folge 15/16 7. August 4. September Folge 17 18. September Folge 18 2. Oktober Folge 19 Folge 20 16. Oktober Folge 21 30. Oktober Folge 22 13. November Folge 23 27. November Folge 24 11. Dezember Red.-Schluß Red.-Schluß Red.-Schluß Red.-Schluß Red.-Schluß Red.-Schluß Red.-Schluß Red.-Schluß Red.-Schluß 31. Juli 28. August 11. September 25. September 9. Oktober 23. Oktober 6. November 20. November 4. Dezember Ich abonniere die „SUPETENPOST" für mindestens ein lahr! Name: SCHON ABONNIERT? Straße: Plz: DIE ETWAS ANDERE SUDETENDEUTSCHE ZEITUNG! Ort: Telefon: Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein, Kreuzstraße 7, 4040 Linz, Ruf und FAX: 0 73 2 / 70 05 92, Obmann: Professor Dr. Rudolf Fochler, Geschäftsführer: Ing. Peter Ludwig. Alle in 4040 Linz, Kreuzstraße 7. Druck: LANDESVERLAG Druckservice. 4600 Wels, Boschstraße 29. Die Zeitung erscheint zweimal monatlich. Jahresbezugspreis: Inland S 308.- incl. 10 % Mehrwertsteuer, Ausland: S 368.(DM 52,50); Einzelpreis S 15.-, Postsparkassenkonto 7734.939, Bankkonto Allgemeine Sparkasse Linz, Konto 0000-028.135. Für die Bezieher aus Deutschland: Volksbank-Raiffeisenbank, Passau, Konto-Nr. 89869, Blz. 74090000. Postanschrift und Anzeigenannahme: Kreuzstraße 7,4040 Linz. 12 SUDETENPOST Selbst auf die Schnauze gefallen Tribüne der Meinungen Der bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber sprach auf dem Sudetenbesonders an Menschenleben, erlitten deutschen Tag 1996 in Nürnberg, betreffs der haben, stehen sie natürlich heute mit ihren offenen sudetendeutsch-tschechischen ProProblemen an erster Stelle! Was zählen da bleme von vielem, was nach seiner Ansicht zum Vergleich die Leiden der Sudetendeutgeschehen sollte und müßte, bevor man eine schen, der Verlust ihres Vermögens und ihrer Deutsch-tschechische Erklärung unterzeichHeimat, der Tod von 240.000 Mitbürgern? nen könne. Er warnte sogar jene, die der Rein gar nichts! Sie sind und waren die ganzen Entwicklung mißtrauisch entgegensa„bösen Deutschen", die den Krieg ausgelöst hen: „Ja, ja, die Erklärung sei ja schon fertig, man wolle ja nur diesen Tag abwarten und haben und nun keine Forderungen stellen dann noch die Wahlen, darum würde das dürfen! alles hinausgezogen werden. Ich sage nur, Bundespräsident Herzog sagte in Prag ich kann mir nicht vorstellen, daß das einer u. a. folgendes: „...Mich beherrscht ein Gefühl glaubt, daß man so Politik machen könnte, der Scham und der Empörung über das dann würde er gewaltig auf die Schnauze falUnrecht und das Leid, das Millionen Menlen. Denn das würde Bayern nicht mitmaschen von Deutschen zugefügt wurde!" Kein chen, meine Damen und Herren." Wort über das Unrecht und die Verbrechen, Aber dann ist es passiert, der Sudetendeutdie von den Tschechen an den Sudetendeutsche Tag ist vorübergegangen, die tschechischen verübt wurden! Kniefälliger und unterschen Parlamentswahlen auch - und was würfiger geht es wohl nicht mehr! Solche kam dann? Sozusagen als WeihnachtsgeMenschen stehen an der Spitze des Staates, schenk für uns Vertriebene: Die Deutschsprechen im Namen des ganzen Volkes, tschechische Erklärung. Und wer ist gewaltig dafür sollte sich der Bundespräsident schäauf die Schnauze gefallen? Nicht schwer zu men! Aber nun zurück zu unserem Recht, das erraten: Der, der es vorher anders prophezeit uns leider immer noch vorenthalten wird: Wir hatte. Es ist schon ein starkes Stück, wenn werden nie an einen Steven Spielberg - der sich jener starke Sprüche klopfende Politiker genannt wird - herankommen und der eine beim diesjährigen Sudetendeutschen Tag Dokumentation über die Vertreibung, mit den hinstellt und sagt: „Ich muß mich an dem modernsten Mitteln der heutigen Technik, messen lassen, was ich vor einem Jahr an bringen würde! Dazu fehlt uns tatsächlich das dieser Stelle gesagt habe. Damals habe ich Geld! Und selbst um viel Geld würde wohl vier Eckpunkte genannt: 1. Die Vertreibung Herr Spielberg dieses Thema nicht behanals Ganzes bedauern. 2. Die BeneS-Dekrete deln, eine Flut von Beschimpfungen seitens und das Gesetz vom 8. Mai als Unrecht aus seiner Landsleute wäre ihm sicher. So bleibt der Welt schaffen. 3. Das Heimatrecht aneruns nur die Möglichkeit, mit anderen friedlikennen. 4. Die Sudetendeutschen in die Verchen Mitteln, mit gezielter Propaganda und handlungen einbeziehen... Was konnte verstärkter Tätigkeit in den Verbänden unser davon erreicht werden?" Anliegen unter das Volk zu bringen! BesonDer Herr Ministerpräsident würdigt die CR, ders die Politiker, aber auch die Schulbehördaß sie erstmals die Vertreibung und Ausden - die zur Aufklärung viel beitragen könsiedlung bedauert und meint: „Das ist zu würnen - müssen immer wieder auf dieses unerdigen." Über das Straffreistellungsgesetz vom ledigte Problem aufmerksam gemacht wer8. Mai 1946, das die CR ebenfalls bedauert, den! Ein weiterer wichtiger Faktor sind die meint Herr Dr. Stoiber: „Ich verstehe dies als Medien, sie hätten es in der Hand, endlich Distanzierung von den BeneS-Dekreten." über dieses Thema die Wahrheit zu schrei(Anmerkung des Verfassers: Wie naiv sind ben, bzw. zu zeigen! Tatsächlich haben sich Sie, Herr Ministerpräsident? Oder besser: Für gegen uns - wie Herr Zeihsei schreibt - alle wie dumm halten Sie uns?) „verschworen"! Um hier einen „UmdenkproWenn Herr Dr. Stoiber jetzt davon spricht, zeß" einzuleiten, bedarf es sehr viel Aufdaß er als einen der zu erfüllenden Eckpunkklärungsarbeit. Leider spielt eben dabei das te „Die Vertreibung als Ganzes bedauern", Geld wieder eine große Rolle! 1996 nannte, so müssen wir ihm entgegenHerr Zeihsei listet auf, was er im Monat, halten, daß das nicht so stimmt, seine Formubzw. im Jahr an Beiträgen zahlt und meint: lierung von damals war: „Verständigung kann „Ob die Gewichtung stimmt', daß ihm seine doch dauerhaft nur gelingen, wenn man anerHeimat so wenig wert ist, er „schäme" sich kennt, daß die kollektive Vertreibung der dafür! Er braucht sich nicht zu schämen! Es Sudetendeutschen Unrecht war." bleibt einem jeden überlassen, wieviel ihm Es ist ein großer Unterschied, ob man das seine Heimat wert ist! Sie müßte mehr wert Unrecht nur bedauert oder es eingesteht. sein als alles andere! Doch, wenn auch manEine weitere wörtliche Aussage von Nürncher in seinem Herzen so denkt, seine Mögberg 1996: „...Zielführende Verhandlungen lichkeiten sind eben beschränkt. können nicht an München und vor allem nicht Jeder einzelne könnte sein Scherflein dazu an den Sudetendeutschen vorbei geführt beitragen, um damit eine Kampagne zu starwerden." ten und in der Presse einen Aufruf mit dem Wie es wirklich gelaufen ist, wissen wir nun entsprechenden Begleittext, der die gesamte zur Genüge. Auch dieser Mann, genannt Problematik aufzeigt, zu erlassen, um damit Schirmherr der Sudetendeutschen, liebe die Politiker und die gesamte Bevölkerung Landsleute, hat sein Wort gebrochen und „wachzurütteln" und aufzuzeigen, daß auch somit uns gegenüber an Ansehen verloren. diese gerechten Forderungen der SudetenVerschaukelt worden zu sein, bedeutet noch deutschen bisher nicht erfüllt wurden! nicht - vielleicht von manchen Politgewalten Es bliebe abzuwarten, ob diese Maßnahme herbeigesehnt - unser Ende. Erhalten wir uns bei unseren Mitbürgern soviel Echo findet, weiterhin langen Atem. Bei Wahlen sich stets daß sich ein Erfolg einstellt! erinnern: Die Obhuts- und SchirmherrschaftsDie alte Heimat darf uns nie zur Fremde wächter sind treulose Gesellen! werden, wenn wir auch von dort vertrieben Albert Schmidl,Breitenfurt, SL-Landeswurden, sie hat weiterhin ihren Wert erhalten verbandsobmann Wien, NÖ., Bgld. und eines Tages werden die nachfolgenden Generationen diesen Wert wieder zu schätzen wissen! Ing. Gustav Pittner, Langenlois Der Wert der Heimat Zu diesem Bericht, den Herr Gerhard Zeihsei in der „Sudetenposf vom 15. Mai brachte, wäre folgendes zu sagen: Der Vergleich mit den Juden und dem Thema der Vertriebenen, bzw. ihrer Forderungen, hat leider nicht den gleichen Stellenwert! Es wird mit zweierlei Maß gemessen! Wie die Juden es machen, daß sie zu ihrem Recht kommen? Ganz einfach! Wie sie es schon von eh und je her machten! Sie besitzen das nötige Wissen und vor allem eine große Portion von „Schlauheit" und eben immer das nötige Geld! Durch die erheblichen Verluste, die sie im vergangenen Krieg, Zeichen der Zeit In den Zeitungen unseres Nachbarlandes Tschechien findet man nicht selten recht interessante Berichte. Man kann auch viel zwischen den Zeilen lesen, das ist gar nicht schwer. Da lese ich in einer Prager Wochenzeitschrift folgende Mitteilung. Eine anonyme Umfrage unter Lehrlingen und Jugendlichen brachte erschreckende Ergebnisse. Auf die Frage der Roma angesprochen, lautete die Antwort der Mehrzahl: alle ausweisen - erschlagen - ins Gras - Zigeunern Angst machen, sei nicht verboten, Rassenhaß auch nicht, das gehöre zur Demokratie. Frivole, leichtfertige Worte Jugendlicher vielleicht, aber sind da nicht auch Meinungen und Ansichten Erwachsener wiedergegeben? Feindseligkeit gegen die Wesensart mancher Bevölkerungsgruppen sind im ganzen Lande weit verbreitet. Der Vorsitzende der Republikanischen Partei, Dr. Miroslav Sladek selbst, hat diesen Satz ausgesprochen: „Die Zigeuner begehen schon ein Verbrechen damit, daß sie geboren werden." Nicht nur Zigeuner sind seine Feindbilder, sondern auch Deutsche und Juden, vor allem aber die Sudetendeutschen. „Sudetjaky" nennt er sie, das übliche Schmähwort. Er und seine Gesinnungsgenossen haben sich besonders fanatisch vor dem Prager Liechtensteinpalais gezeigt, als damals der deutsche Bundeskanzler die Erklärung unterzeichnete. Schmährufe wie: „Kohl raus, geh nach Haus!" - wir wollen kein zweites Protektorat. Kein schönes Bild für ein Land, aber der Kanzler hat alles nobel überhört. In der tschechischen Tageszeitung „Lidove noviny" kann man einen Bericht über die damaligen Ereignisse lesen, die sich im Prager Parlament zugetragen haben. Es wird von den Exzessen der Republikaner und Kommunisten berichtet. Einige dieser Auswüchse will ich hier in Schlagworten wiedergeben: „... unsere Feinde sind die Germanen, die Zigeuner und Juden und die Liberalen in unserer Regierung. ...die Versöhnungserklärung ist der erste Schritt zur Wiedererstehung des Großdeutschen Reiches im Rahmen der sogenannten Europäischen Union. ...der letzte Schritt zum Untergang der tschechischen Nation. ...ich würde zur Abstimmung ehemalige KZ-Häftlinge ins Parlament schicken, ihnen ein Maschinengewehr in die Hand geben, dann wären das Problem und die Abstimmung erledigt. ...schlagt die Fremdlinge und alle Papstanhänger, nichts anderes verdienen sie." So berichtet es die tschechische Zeitung. Solche Aufrufe und Schmähungen publiziert der Abgeordnete Josef Krejsa laufend im Parteiorgan der republikanischen Partei. Dieser Herr ist uns auch schon bekannt. Er und sein Kollege Rudolf Smucer waren es, die damals in Theresienstadt die Kränze zertreten haben, die deutsche Besucher an einer Gedenkstätte niederlegen wollten. Für diese Tat sollte ihnen die Immunität im Abgeordnetenhaus aberkannt werden. Dazu kam es aber nicht. „Die Handlungsweise der beiden Abgeordneten muß als Ausdruck einer politischen Anschauung gewertet werden." So lautete der Urteilsspruch. Seither treiben sie weiter ihr Unwesen im Parlament und in der Politik. Über ihre aggressiven Reden wird vielfach geschmunzelt und diese als humorvolle Erfrischung hingenommen. Warum aber interessiert sich die Gesetzgebung des Landes nicht für diese wühlerische Tätigkeit ihrer Volksvertreter? In keinem europäischen EU-Staat wäre das geduldet. Die Zeichen der Zeit aber sprechen eine deutliche Sprache! Thomas Steffal, Aichwald Der hochgelobte Vaclav Havel Niemand ist für seine Vorgänger verantwortlich, jeder aber dafür, in welcher Weise er sie würdigt, auch ein Dichterpräsident. Als kürzlich die Prager Straße, in der die Privatwohnung des Präsidenten liegt, einen neuen Namen erhielt, ehrte Vaclav Havel den Namensgeber durch seine persönliche Teilnahme an der kleinen Feier. Die Feier galt Dr. Edvard BeneS. Auch wohlmeinende Kritiker fanden aus Kenntnis der tschechischen Geschichte diese Geste befremdlich, auch mit Blick auf das fragwürdige „AmnestieGesetz" vom 8. Mai 1946, das den berüchtigten BeneS-Dekreten zugerechnet wird. Die Ursache dafür liegt im Jahre 1938. Aufgrund seiner Politik, die auch zur Abtretung des deutschen Sudetenlandes führte, trat BeneS am 5. Oktober 1938 zurück. Kei- Folge 13/14 vom 3. Juli 1997 neswegs, wie er später behauptete, auf Druck des Deutschen. Reiches, sondern er floh vor der sich steigernden Wut der tschechischen Bevölkerung über die Katastrophe, in die sie BeneS gesteuert hatte. Davor brachte er sich in England in Sicherheit (siehe bei H. P. Habel: George Kennan „From Prague after Munich", 1968). Verfassungsgemäß wurde daraufhin der Präsident des Verwaltungsgerichtshofes, Dr. Emil Hacha, sogar einstimmig, zum dritten tschechoslowakischen Staatspräsidenten gewählt. Dessen ungeachtet gab sich BeneS während des Zweiten Weltkrieges als Präsident der Tschechoslowakei aus und erschien nach Kriegsende im Mai 1945 mit diesem Amtsanspruch in Prag, obwohl er rechtlich nur eine gewöhnliche Privatperson war. Er ließ Dr. Hacha sofort verhaften und ein Prozeß wurde angekündigt. Zu dem konnte es nie kommen, weil der 74jährige Hacha am 27. Juni 1945 im Prager Pankraz-Gefängnis von drei Uniformierten mit Gummiknüppeln erschlagen wurde. Bezeichnenderweise verhinderte das berüchtigte „Amnestie-Gesetz" auch die Klärung der Frage, in welcher Weise sich BeneS an diesem Mord persönlich beteiligt hat, dessen Begünstigter er war. BeneS hatte nämlich bei einem Prozeß die gerichtliche Feststellung zu fürchten, daß Dr. Hacha immer noch rechtlich das Amt des Staatspräsidenten inne hatte und er (Beneë) bei der Gaunerei der Amtsanmaßung zu erwischen war. Offen ist auch, in welchem Maße persönliche Verstrickungen BeneS' in Verbrechen auf das Amnestiegesetz einwirkten. Die persönliche Teilnahme Vaclav Havels an der posthumen Ehrung von BeneS - als Präsident kann man dergleichen ja unauffällig vermeiden - wirft ein schlechtes Licht auf den Hochgelobten. Rudolf Pietsch-Niedermühl, Krailling Für die Heimat demonstrieren! Die Deutsch-tschechische Erklärung hat mit erschreckender Deutlichkeit leider gezeigt, daß wir von den Politikern aller Farben im Regen stehen gelassen werden. Daß es nach über fünfzig Jahren Hoffen und Harren so gekommen ist, liegt aber auch zum großen Teil an uns. Ich schlage deshalb vor, daß in allen Bezirkshauptstädten Deutschlands zum Tag der Heimat im September 1997 Demonstrationen in aller Öffentlichkeit veranstaltet werden. Verzichten wir endlich auf schulterklopfende Reden von Politikern, die jetzt nicht mehr glaubhaft sind. Es muß doch möglich sein, zehn Prozent der Millionen Vertriebenen zu diesem Vorhaben zu motivieren. Es sind noch drei Monate Zeit, organisatorisch die entsprechenden Maßnahmen zu treffen. Fast allwöchentlich wird uns im Femsehen sichtbar gemacht, mit welcher Entschiedenheit Interessengruppen für ihre Anliegen eintreten. Es darf einfach nicht wahr sein, daß die größte gesellschaftliche Schicksalsgemeinschaft, nämlich wir, die Vertriebenen, dazu nicht in der Lage sind. Wäre es so, würden wir als die Versager des Jahrtausends gelten und hätten Grund genug, uns vor den Vorfahren und den Nachkommen zu schämen. Deshalb rufe ich alle Mitglieder der Bezirksvorstände, der Länder und des Bundes im Bund der Vertriebenen (BdV) auf, unverzüglich mit der Arbeit zu beginnen. Wir werden Aufmerksamkeit erregen, Nichtvertriebene werden merken, daß wir nicht aufgeben und Junge werden uns Respekt zollen. Zögern wir nicht länger, demonstrieren wir für unsere Heimat, für unser" Eigentum, für Wahrheit und Gerechtigkeit, für Frieden, Freiheit und Versöhnung. Vors. Edmund Liepold Bund der Vertriebenen Vereinigte Landsmannschaften Bezirksverband Unterfranken Leserbriefe stellen grundsatzüch persönliche Meinungen dar und müssen nicht der Meinung der Redaktion und des Herausgebers oder der SLÖ entsprechen. - Wir bitten um Verständnis, daß wir anonyme Leserbriefe nicht abdrucken können. J
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