Text 308mit Bildseiten - Keip GmbH

Transcription

Text 308mit Bildseiten - Keip GmbH
ANTIQUARIATSKATALOG 627
RECHT, GESCHICHTE, WIRTSCHAFT
Law, History, Economics
Alte Drucke des 16.-18. Jahrhunderts
Zeitgenössische Schriften
Eine Auswahl an
wissenschaftlichen Büchern
Reprints und Zeitschriften
Dissertationen, Disputationen
Pamphlete, Mandate
Alte Zeitschriften
Acta Eruditorum
Göttingische gelehrte Anzeigen
etc.
KEIP & VON DELFT
57
22
6
13
402
18
1346
113
15
858
KATALOG 627
1. Alte Drucke, Recht und Geschichte
2. Rechtsgeschichte, Monographien vom 18. bis 20. Jahrhundert
3. Alte Gesetzeswerke, Kommentare
4. Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
5. Strafrecht, Strafprozeß
6. Zivilrecht, Zivilprozefl, Justiz
7. Wirtschaft, Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
8. Alte Dissertationen, Disputationen, 17. und 18. Jahrhundert
9. Kirchenrecht, Kirchengeschichte
10. Juristische Festschriften
11. Politik, Geschichte
12. Pamphlete, Mandate, Patente, Verordnungen,
16.- 18. Jahrhundert
13. Länder, Regionen, Orte
14. Alte Wirtschaftswissenschaft, Ende des 17. Jahrhunderts
bis Mitte des 19.
15. Sozialpolitik, Sozialgeschichte, Sozialismus
16. Kulturgeschichte, Wissenschaft, Buchwesen
17. Alte Zeitschriften, Handbücher, Bibliographien, Zeitungen
18. Wissenschaftliche Zeitschriften
1. Recht
2. Wirtschaft, Wirtschaftsrecht
3. Politik
4. Geschichte, Kultur, Archäologie
5. Literatur, Sprache
6. Natur, Technik, auch Geographie
7. Kunst, Kunstwissenschaft
19. Keip Verlag, neue Titel aus unseren Reihen
Register
KEIP & VON DELFT GMBH
Spessartstrasse 2, D-63811 Stockstadt am Main, Germany
Fon +49 (6027) 40974-0 Fax +49 (6027) 40974-42
E-Mail: info@keip.net Internet: www.keip.net
3
11
24
32
56
68
87
105
122
129
132
141
171
194
212
221
226
234
238
239
240
242
245
246
248
263
Lieferbedingungen Keip & von Delft GmbH
Terms of Delivery Keip & von Delft GmbH
Vertragspartner ist die Keip & von Delft GmbH, Spessartstr. 2, 63811
Stockstadt.
Contractual partner is Keip & von Delft GmbH, Spessartstr. 2, 63811
Stockstadt.
Das Angebot ist freibleibend. Die Firma Keip & von Delft GmbH ist
berechtigt vom Kaufvertrag zurückzutreten, falls das bestellte Produkt
bereits ausverkauft ist. Preise sind in Euro angegeben und enthalten
die gesetzliche Mehrwertsteuer von derzeit 7 % für Bücher, Graphiken
und Kunstgegenstände. Rechnungen sind zahlbar rein netto nach
Erhalt. Versand auf Kosten des Bestellers. Eigentumsvorbehalt bis zur
völligen Bezahlung nach § 455 BGB. Erfüllungsort und Gerichtsstand
ist für beide Teile Stockstadt.
Offers are non-binding. Keip & von Delft GmbH shall be entitled to rescind the pertinent contract of sale if the product ordered has since
been sold out. Prices are stated in euros and include the statutory
value-added tax of currently 7 % for books, graphics and works of art.
Invoices are due and payable strictly net upon receipt. Orders are sent
at the customer’s expense. Right of ownership is reserved until payment in full as per Section 455 BGB (German Civil Code). Place of fulfillment and legal forum for both parties is Stockstadt.
WIDERRUFSRECHT:
Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von einem Monat ohne
Angabe von Gründen in Textform (z. B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch
Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt frühestens mit
Erhalt dieser Belehrung. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die
rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache. Der Widerruf ist
zu richten an:
RIGHT OF REVOCATION:
You can rescind your contractual declaration within one month in text
form (e. g. letter, fax, email) without having to state any reasons or by
returning the ordered item(s). The period commences upon receipt of
this legal information at the earliest. The deadline can be met by sending the revocation or returning the ordered item(s). The revocation is
to be sent to:
Keip & von Delft GmbH, Spessartstr. 2, 63811 Stockstadt
Tel. [+49] (0)6027 40974-0, Fax [+49] (0)6027 40974-42,
zentrale@keip.net
Keip & von Delft GmbH, Spessartstr. 2, 63811 Stockstadt
Tel. [+49] (0)6027 40974-0, Fax [+49] (0)6027 40974-42,
zentrale@keip.net
Im Falle eines wirksamen Widerrufs sind die beiderseits empfangenen
Leistungen zurückzugewähren und ggf. gezogene Nutzungen (z. B. Zinsen oder für den Gebrauch der Sache eine Nutzungsgebühr) herauszugeben. Können Sie uns die empfangene Leistung ganz oder teilweise
nicht oder nur in verschlechtertem Zustand zurückgewähren, müssen
Sie uns insoweit ggf. Wertersatz leisten. Bei der Überlassung von
Sachen gilt dies nicht, wenn die Verschlechterung der Sache ausschließlich auf deren Prüfung - wie sie Ihnen etwa im Ladengeschäft möglich
gewesen wäre - zurückzuführen ist. Im Übrigen können Sie die Wertersatzpflicht vermeiden, indem Sie die Sache nicht wie ihr Eigentum in
Gebrauch nehmen und alles unterlassen, was deren Wert beeinträchtigt. Paketversandfähige Sachen sind zurückzusenden. Sie haben die
Kosten der Rücksendung zu tragen, wenn die gelieferte Ware der
bestellten entspricht und wenn der Preis der zurückzusendenden
Sache einen Betrag von 40 Euro nicht übersteigt. Anderenfalls ist die
Rücksendung für Sie kostenfrei. Nicht paketversandfähige Sachen werden bei Ihnen abgeholt. Verpflichtungen zur Erstattung von Zahlungen
müssen Sie innerhalb von 30 Tagen nach Absendung Ihrer Widerrufserklärung erfüllen. Ende der Widerrufsbelehrung.
In the event of valid revocation, the received performances are to be
returned and any benefits therefrom (e.g. interest or fee for the use of
the ordered item(s)) surrendered. If you cannot return the received performance in full or in part or only in a worse condition, you may be liable for compensation to that extent. Where items have been provided,
this shall not apply in so far as the deterioration of the goods is due
solely to their inspection – as would have been possible for you if the
transaction had taken place in a shop. Otherwise, you can avoid the
duty to compensate by not using the goods as your property and refraining from any actions that impair their value. Items are to be returned
if they can be sent by parcel post. You have bear the costs of returning
the goods if the supplied goods are as ordered and if the price of the
goods to be returned is less than EUR 40.00. Otherwise, returning the
goods shall be free of charge for you. Items not suitable for parcel post
will be collected. You have to meet any obligations to reimburse payments within 30 days from mailing your revocation.
Die Versendung der Ware erfolgt gegen Rechnung, bei Neukunden
behalten wir uns Vorausrechnung vor. Des weiteren besteht die Möglichkeit der Zahlung per Einzugsermächtigung oder per Kreditkarte
(Visa, Master Card, AmEx).
Die angebotenen Bücher und Zeitschriften sind, wenn nicht anders vermerkt, dem Alter und branchenüblichen Standard entsprechend gut
erhalten. Gebrauchsspuren sind bei antiquarischen Titeln nur angegeben, soweit es sich um wertvolle Werke handelt. Kleinere Mängel sind
bei der Preisgestaltung berücksichtigt, aber nicht immer erwähnt.
Innerhalb Deutschlands berechnen wir für eine Büchersendung (bis
1 Kilo) 2,- bzw 2,30 Euro. Bücher ab 1 Kilo oder ab einem Wert von
40 Euro werden als Paket verschickt; wir bemühen uns immer, den für
den Käufer günstigsten Tarif zu nutzen. Büchersendungen ins Ausland
versenden wir entweder per Einschreiben oder als internationales
Postpaket. Der Versand gegen Nachnahme erfolgt nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden, die zusätzlichen Gebühren hierfür sind von
diesem zu tragen.
Ausländische Kunden werden gebeten, den Rechnungsbetrag in Euro
spesenfrei für uns auf eines unserer Konten zu überweisen. Bei Zahlung per Scheck (ausgenommen Eurocheque) müssen wir leider Bankspesen in Höhe von 10,- Euro berechnen.
End of the legal information.
The goods shall be sent against invoice, we reserve the right to require
payment in advance in the case of new customers. Payment may also
be rendered by direct debit or credit card (Visa, Master Card, AmEx).
Unless otherwise stated, books and magazines offered are to a corresponding standard as per their age and standard customary in the
trade. Traces of use are stated in the case of rare books in so far as they
are of a valuable nature. Minor faults have been taken into account
when setting the price and may not always be mentioned.
We charge EUR 2.00 or 2.30 for mailing books within Germany (up to
1 kilo). Parcels over 1 kg or with a price exceeding EUR 40.00 will be
sent by parcel post; we will allways try to find the cheapest way for
shipment. We ship books abroad either by registered mail or as an
international parcel. Items are mailed cash on delivery only at the
express request of the customer, who also has to bear the additional
costs this incurs.
Foreign customers are requested to make payment with international
money order or bank draft with the payee’s charges paid. Otherwise
we have to take bank charges of 10,- Euro.
1. Alte Drucke, Recht, Geschichte
1
ANDLERN, Franz Friedrich, Corporis
constitutionum imperialium tomus secundus bipertitus. Sive notae theologicae, canonicae, politicae, historicae, et juridicae in tomum primum.
2 Teile (in 2 Bdn). Frankfurt/M., J.
Ph. Andreä, 1704. Folio. 7 Bl.,
1822 S., 20 Bl. (fortlaufend paginiert). Pgtbde der Zeit (angestaubt, Innengelenke mit kl.
Wurmspuren, gleichmäßig leicht
gebräunt, Vorsätze sowie Band 1
meist, Band 2 vereinzelt mit Nässespur am oberen Rand). € 800,-
bis zu xenia, xenodochium, zelotypia und zelus, mit entsprechenden Belegstellen. - Einband etwas fleckig, Vorderdeckel
gewellt, dadurch Bezug gelöst. Letzte 20 Blätter unten mit
leichtem Feuchtigkeitsschaden.
tertan, Vormund, Wechsel, Wein, Wien, Wucher, Württemberg, Würzburg, Zauberei, Zeuge, Zoll und Zutrinken.- Sehr
selten.- NDB 1, 273; Pütter I, 248; nicht bei Zischka.
Lange Zeit das Standardwerk der juristischen Fachsprache,
zuerst 1559 erschienen und zuletzt noch 1778 gedruckt. Hier
gewissermaßen die Ausgabe mit den Änderungen und Verbesserungen letzter Hand. Der Jurist Barnabé Brisson, Staatsrat unter Heinrich III., Parlamentspräsident von Paris und einer der bedeutendsten französischen Humanisten des 16.
Jhdts, wurde im Gefolge der Hugenottenkriege 1591 umgebracht. - Adams B 2852; vgl. Zischka 178. - Gestochenes Exlibris von Tobias Otto Tabor auf der Titelrückseite mit handschriftlicher Datierung von 1675. Tabor, Sohn des Juristen
Joh. Otto Tabor, gab 1670 die Beiträge seines Vaters zur juristischen Lexikographie (Additiones ad Barbosae Thesaurum)
heraus; vgl. Jöcher IV, 979.
3 BRISSON, Barnabé, De verborum quae ad ius pertinent significatione libri XIX. Quorum maior pars ab auctore recensita &
edita; reliqua ... ex adversariis &
schedis illius, à Petro Brederodio
collecta digestaq(ue) est Paris, S.
Nivelle, 1596. Folio. 3 Bl., 657
(recte 659) num. Bl. Mit HolzErste (einzige) Ausgabe.- Enzyklopädie
schnitt-Druckermarke auf d. Titel.
des gesamten deutschen Staats- und
Neuer Hpgtbd unter Verwendung
Rechtswesens, erschienen als Ergänzung
eines alten Rückens (Ränder
zur 2. Auflage (1700) der von dem kaiserdurchgehend mit Nässespuren, etlichen Reichshofrat v. Andlern herausgegebenen Sammlung der deutschen
was braunfleckig und feuchtwelReichsgesetze, Wahlkapitulationen etc.
lig, sehr zahlreiche Marginalien
Enthält in lexikalischer Anordnung eine
von alter Hand, Titel mit hinterlegVielzahl von Kollektaneen und Materiali6
ten Randläsuren und etwas knicken - teils lateinisch, teils deutsch - zu alspurig, Bl. 160, 161 u. 311 doppelt paginiert, Bl.
len in den Gesetzen angesprochenen Themen von Abbas,
Abusus, Accisa, Acht, Adel, Advocatia, Aufruhr etc. bis zu Un314 übersprungen).
€ 800,-
2
BARBOSA, A.: THESAURUS LOCORUM iurisprudentiae, ex axiomatibus Augustini Barbosae,
et analectis John. Ottonis Taboris, et Samuelis
Strykii aliorumque concinnatus. Editio quarta. Novis axiomatibus ex recentioribus autoribus magna
ex parte auctior facta ab Andr. Christoph. Rösenero. 2 Teile (in 1 Bd). Leipzig, Fritsch, 1707. 662
(recte 660), 421 (recte 415) S. Pergamentband der
Zeit mit altem handschriftlichem Rückentitel. Folio.
€ 1.200,-
4
BRUNNEMANN, Johann, Commentarius in duodecim libros Codicis Justinianei, quo singulae leges et authenticae breviter & succinctè
explicantur ..., opus theoretico-practicum ... Editio
post claudicantem & mendosam Gallicanam tertia, ab innumeris mendis repurgata, novis ac necessariis additionibus ut & summariis aucta. Leipzig, Chr. Michael für J. Chr. Tarnow, 1672. Folio. 10
Bl., 1360 S., 63 Bl. Mit gestochener Titelvignette.
Pgtbd der Zeit (Einband berieben und fleckig,
Rücken aus altem Material erneuert, teilweise
leicht gebräunt und etwas braunfleckig, stellen-
Vgl. Lipenius I, 854 (EA von 1652). - Juristischen Quellenwerk des portugiesischen Juristen Barbosa (1590-1649).
Nach der 3., von Stryck bearbeiteten und vermehrten Ausgabe (“per axiomata Samuelis Strckii auctam”). Auch Tabor
(1604 - 1674), der die 2. Ausgabe bearbeitet hatte, war ein
angesehener Professor (Straßburg, Güstrow, Gießen, siehe
ADB 37, 337ff).). Die vorliegende Ausgabe von Rösner erfuhr
bis 1737 noch 2 weitere Ausgaben. Im ersten Buch 138 Kapitel axiomatum iuridicorum (von abbates, abbatiae, bis de
auctoritate, auxilio, beneficio), im 2. Buch 36 Kapitel de bacillis fissis, bis bannitis, banno, im 3. Buch 135 Kapitel (de cadaveribus, de caducitate bis de curiositate, de custodia), etc
3
Alte Drucke, Recht, Geschichte
weise mit schwacher Nässespur im unteren
weißen Rand, Name auf Titel).
€ 650,-
kleinen Wurmlöchern, auch im Text, danach nur
noch einzelne Wurmgänge im Außenrand).
€ 12.000,-
Eines der Hauptwerke Johann Brunnemanns. Zuerst 1663 erschienen, hier in der Ausgabe letzter Hand. “Hervorgegangen aus Vorlesungen, welche Brunnemann 15 Jahre lang privatim, dann publice gehalten hatte, ist dieses umfassende
Werk von dem Verfasser selbst später neu bearbeitet und im
letzten Jahre seines Lebens (1672) in
zweiter Auflage herausgegeben” (Stintzing/Landsb. II, 108; die Ausgabe wird auf
dem Titel jedoch als dritte Auflage bezeichnet, da zwischenzeitlich die im Titel
genannte fehlerhafte französische Ausgabe, Lyon 1669, erschienen war).
1. KARL V. (Kaiser), Peinlich Halßgericht. Des Allerdurchleuchtigsten ... Keyser Carols des Fünfften, und des Heyligen
Römischen Reichs Peinlich Gerichts Ordnung, auff den
Reichßtägen zu Augsburg und Regenspurg, in jaren dreissig, und zwey und
dreissig gehalten, auffgericht und beschlossen. Frankfurt/M., N. Basse, 1581.
6 Bl., 29 num. Bl., 1 Bl. weiß. Mit gr. Titelholzschnitt u. 6 etwa halbseitigen Textholzschnitten (Titelbl. am Außenrand
hinterlegt, vereinzelt Unterstreich. von alter Hand). - Deutsche Ausgabe der ‘Carolina’, dem ersten und einzigen reichsein5
BUDÉ, Guillaume, Opeheitlichen Strafgesetzbuch. Die ‘Carolina’
rum tomus III. in quo annotatiofußte auf der älteren ‘Bambergensis’ und
nes in Pandectas tam priores
wurde 1532 nach langjährigen Vorarbeiquam posteriores comprehendunten verabschiedet. Anfänglich konnte sie
tur, ad postremam authoris recosich nur langsam gegen die landesrechtlignitionem expressae ... Eiusdem
chen Bestimmungen durchsetzen, trug
dann aber “als wahrhaft reformierendes
Forensia, in quibus et vulgares et
Gesetzeswerk trotz ihrer ausdrücklich
vere Latinae iurisconsultorum losubsidiären Geltung zu einer weitgehenquendi formulae traduntur. 2 Teile
6
den Neugestaltung des Strafrechts bei”
(in 1 Bd). Basel, N. Episcopius d.J.,
(Kaspers 132). Der Titel- und ein Textholzschnitt zeigen Ge1557. Folio. 10 Bl., 399 S., 16 Bl.; 190 S., 19 Bl. Mit richtsverhandlungen, zwei weitere Holzschnitte mit Abbil2 unterschiedlichen Holzschnitt-Druckermarken dung verschiedener Folter- und Hinrichtungsmethoden. - 2.
auf Titel u. Schlussblatt (jeweils wiederholt). Ldrbd BAMBERGISCHE PEINLICHE HALSSGERICHTSSORDNUNG,
der Zeit (Einband fleckig und beschabt, Ecken be- (Bamberg, J. Wagner, 1580). 4 Bl. (letztes weiß), 72 num. Bl.,
20 Bl. (das 2. weiß). Mit Holzschnitt-Titel u. 21 meist ganzstoßen, ohne die Schließbänder, Ränder durchge- seit. Textholzschnitten.- Unter den ersten deutschen Strafhend etwas stockfleckig, teilweise mit Nässespur gesetzbüchern “hebt sich wegen der geschickten Zusamim Bund, Stempel auf Titelrückseite).
€ 500,- menfassung des einheimischen Rechts mit den bereits eingeAus der vierbändigen ersten Werkausgabe. In sich abgedrungenen fremden römisch-italienischen Rechtselementen
schlossener dritter Band mit den ins juristische Fach fallendie ‘Bambergische Halsgerichtsordnung’ oder ‘Constitutio
den Schriften des großen französischen Humanisten GuillauCriminalis Bambergensis’ von 1507 heraus” (Kaspers 132).
me Budé (Budaeus, 1468 - 1540). “Mit seinen Annotationes
Sie entstand unter der Leitung Johann v. Schwarzenbergs,
in Pandectas (zuerst 1508) ließ Budé seine Vorgänger Valla,
Hofmeister (Kanzler) des Fürstbistums, der als solcher auch
Polizian und Zasius weit hinter sich und bereitete den Weg
die Aufsicht über das Hofgericht führte. Hier die revidierte
für die großen Juristen der nächsten Generation wie CuiaciFassung von 1580. “Die Revision der Bambergensis im Jahre
us. War er doch nicht nur versiert in den alten Sprachen, son1580 durch den Bischof Johann Georg und seine Räte ist bisdern besaß zudem eine weit größere Kenntnis der Materie,
her nur als Tatsache hingestellt worden, ohne dass man weidie ihn befähigte, besonders schwierige Stellen in den Panter auf ihre Wichtigkeit eingegangen ist” (Kohler/Scheel II,
dekten in ihrem Zusammenhang zu interpretieren” (Pfeiffer
XXI u. LXXXI). Einzige Ausgabe mit dem schönem Holz129). - VD 16 B 9075; Adams B3074.
schnitt-Titel und einer ganzseitigen Darstellung des Jüngsten
Gerichts von Jobst Amman (Becker 139). Die anderen, noch
6
CAROLINA, BAMBERGENSIS: SAMMEL- eher mittelalterlich wirkenden Holzschnitte (Moses, VereidiBAND mit 6 Schriften vorwiegend zum Strafrecht gung von Beisitzern, Vorführung eines Delinquenten durch
Gerichtsbüttel, peinliches Verhör, Du sollst nicht falsch Zeugaus den Jahren 1572 - 1581. , Folio. Datierter nis geben, Hinrichtungen etc.) sind größtenteils WiederverSchweinsldrbd auf Holzdeckeln, bezeichnet P.HK. wendungen der Originalstöcke von Wolf Traut aus der Erst1583, mit Blindprägung und 2 Schließen (berie- ausgabe (vgl. Thieme/B. 33, 353a). - VD 16 B 266. - 3. SAUR,
ben, gebrochener Vorderdeckel und Schließen Abraham, Straff Buch, Das ist: Gründtliche und rechte Underfachgerecht restauriert, die ersten 2 Schriften an- weysung wie heutiges tags, nach allen gemeinen beschriebfangs mit zahlreichen, später weniger werdenden nen Geistlichen und Weltlichen Rechten, Reichs auch Lands
Ordnungen, Statuten, Opinionen der Rechtsgelehrten, und
4
Alte Drucke, Recht, Geschichte
wolhergebrachter gewonheiten, etliche grobe eusserliche
Sünde, Frevel und begangne Missethaten, Bürgerlich und
peinlich zustraffen gepflogen werden ... jetzundt wider von
newem an vielen orten mercklich gemehret, und mit schönen
Figuren gezieret. Frankfurt/M., N. Basse, 1581. 6 Bl. (letztes
weiß), 162 S., 7 Bl. (letztes weiß). Mit kl. Holzschnitt-Druckermarke, hessischem Wappenholzschnitt u. 9 (2 wiederholte)
Textholzschnitten (gleichmäßig leicht gebräunt, S. 91 mit kl.
Eckabriss ohne Textverlust, S. 115 mit Einriss) .- Dritte Ausgabe (zuerst 1577). “Den Schluss der deutsch geschriebenen
(strafrechtlichen) Literatur des 16. Jahrh. bildet Abraham
Saurs Strafbuch ... Bemerkenswert (ist) einesteils die steigende Berücksichtigung der Carolina und andernteils die
Berücksichtigung der Partikularrechte, unter denen das sächsische in den Vordergrund tritt” (Stinzing/L. I, 634 f). Saur
wirkte bis zu seinem Tode (1593) am hessischen Hofgericht
in Marburg. Erste illustrierte Ausgabe; die Holzschnitte mit Illustrationen zu verschiedenen Straftaten wie Gotteslästerung, Totschlag, Münzfälschung, Aufruhr, Beihilfe zur Flucht
und Bestechlichkeit der Richter. - VD 16 S 1932.- 4. GUIDO v.
SUZZARA u. GRILLANDO, Paolo, Von Peinliche(n) Fragen wie
ein Richter, Vogt, Schulthaiß, oder andere Amptspersonen,
darinnen verfaren sollen ... Guidonis de Susaria, Item, auß
dem vierdten Buch Grillandi, auffs kürzest verfast, und jetzo
gemeinem nutz, und sonderlich den gerichtsheltern zum besten verdeutscht, Durch Georgium Lauterbecken. Auch dessen eine schöne Vorrede zum Leser ... Nürnberg, D. Gerlach,
1574. 4 Bl. (letztes weiß), 35 num. Bl. Mit gr. Wappenholzschnitt auf d. Titelrücks. (gleichmäßig leicht gebräunt, leichte
Nässespuren am oberen Rand, die letzten Bl. mit kl. Randläsuren, einige Unterstreich, u. Marginalien von alter Hand). Wohl zweite deutsche Ausgabe; nicht im VD 16 und im KVK
(vgl. VD 16 G 4064 ff mit Ausgabe von 1576 u. später). - Zwischen (3) und (4) zwischengebunden zwei weitere Titel zum
allgemeinen deutschen Land- und Lehn- bzw. Stadtrecht: 5.
KAYSERLICH UND KÖNIGLICH LAND UND LEHENRECHT, Satzungen, Sitten und Gebreuch, wie die unsere Teutsche Vorfahren lang wol herbracht und erhalten ... vieler besonderer
Stücken halben, als, von Leibeygenschafft, Achten, Kämpfen,
Weydwercken, Erbfällen, Lehen, und andere auch Gerichtlichen Sachen, etc. gantz lustig zu lesen, und nachmals in
zweiffelhafftigen Geschefften notwendig ... widerumb an
tag gebracht, durch Sebastian Meichßner. Frankfurt/M., (J.
Schmidt für S. Feyerabend), 1576. 8 Bl., 121 num. Bl., 1 Bl.
weiß. Mit Titelholzschnitt u. Holzschnitt-Verlegermarke am
Schluss.- Zweite von Meichßner edierte Ausgabe. - VD 16 D
724.- 6. STATUTE(N)BUCH, GESATZ, ORDNUNGEN UND GEBRÄUCH, Keyserlicher, Allgemeyner, und etlicher Besonderer
Landt und Stett Rechten. Jetzundt auffs new und zum vierdten mal revidirt, gebessert, und uber vorige Edition(em) gemehrt. Frankfurt/M., (M. Lechler für Egenolffs Erben), 1572. 4
Bl., 161 num. Bl., 1 Bl. weiß. Mit Titelholzschnitt u. 17 Textholzschnitten. - Die schönen Holzschnitte zeigen den Kaiser
als Gerichts- und Lehnsherren, Gerichtsverhandlung und Urteilsverkündung, verschiedene Rechtsgeschäfte wie Testament(seröffnung), Erbschaft, Vormundschaft, Kauf, Bürgschaft, Eheschließung etc. Ab Bl. 143 auch wieder über
“Peinliche Criminal und Malefitz Sachen”.- VD 16 D 713.
7
CARPZOV, Benedict, Jurisprudentia forensis Romano-Saxonica, secundum ordinem constitutionum D. Augusti Electoris Saxoniae in part
IV. divisa. Leipzig/Frankfurt, Ritzschius, 1663. 41
Bll., 1492 S. und Index. Mit gestochenem Titel und
Frontispiz. Blindgeprägtes Schweinsleder auf
Holzdeckeln (fleckig und beschabt, Rückengelenke teils eingerissen, späteres Papier-Rückenschild).
€ 1.800,Erste Ausgabe. - Rechtspraxis und Rechtstheorie haben nicht
zu allen Zeiten ein friedliches Nebeneinander aufzuweisen.
Im Gegensatz zum anglosächsischen Rechtskreis zeigte sich
in Deutschland die Kathederjurisprudenz als dominant. Nicht
so in Sachsen. Im Wirkungskreis des berühmten Leipziger
Schöppenstuhls und unter der Führung von Benedikt CARPZOV (1595-1666) erlangte der Rechtspraktiker höchstes soziales Ansehen. Schließlich war ein Richterposten weit aus
höher eingeschätzt und auch begehrter als ein Lehrstuhl.
Kollation: Kupferporträt Carpzovs gegenüber dem schönen
ganzseitigen Titelkupfer (mit Datum von 1663).
8
CARPZOV, Benedikt, Definitionum forensium, ad Constitution(es) Electoral(ium) Saxon(um) synopsis, adornata a Joh. Heinrich Schröter. Editio nova. Leipzig und Frankfurt, Martini,
1713. 8vo. Gestochenes Titelblatt, (6) 684 (68) S.
Halbpergament der Zeit.
€ 450,Zuerst 1664. Teil 1 mit 33 prozeßrechtlichen constituionen,
Teil 2 de contractibus, 53 const. Teil 3 de successionibus, 38
const., Teil 4 criminalia, 48 const., sowie umfangreicher Index.
9
CAVALLIERI, Giacomo, Decisiones
Sacrae Rotae Romanae coram Iacobo Cavalerio S.
R. E. presbytero Card. Sancti Eusebii, dum esset eiusdem Rotae Auditor, ad Sanctissimum Dominum
Nostrum Urbanum Octavum pontificem maximum. Cum summariis, & indice Marci Antonii de
Benedictis i.v.d. romani. Rom, ex Typogr. Rever.
Cam. Apostolicae, 1639. Mit Wappenholzschnitt
auf dem Titel. 6 Bll., 617 S., 29 Bll, Flexibler Pergamentband der Zeit. Folio. (Rücken gebräunt und
mit kleinen Einrissen)
€ 750,Giacomo Cavallieri, latein. Jacobo Cavallerius (1566-1629),
wurde als Spross eines römischen Patriziergeschlechts nach
einem Literatur- und Jurastudium 1590 Referendar der
päpstlichen Signatur. Clemens VIII. machte ihn 1593 zum
Gouverneur der Stadt Castello, womit er sein Referendariat
aufgeben musste. Unter dem Pontifikat von Paul V. kehrte er
1606 als Auditor der Rota an die Kurie zurück. Unter Urban
VIII. erhielt er die Stelle eines Datars und wurde in den Rang
eines Kurienkardinals erhoben. Die hier in einziger Ausgabe
vorliegenden Decisionen enthalten 658 Entscheidungsvor-
5
Alte Drucke, Recht, Geschichte
schläge (Vota decisiva), die der Autor in der Zeit seines Auditorats von 1607 bis 1623 als Auditor ponens der Rota Romana vorgelegt hat. Sie sind eines der vielen Zeugnisse kurialer
Rechtsprechungsliteratur, die für diese Literaturgattung in
der frühen Neuzeit weit über Italien hinaus vorbildlich geworden sind. - Offenbar einzige Ausgabe.
1 eine gefaltete Tafel. Neuer Pergamentband (aus
altem Notenpergament).
€ 1.800,Eine der zahlreichen Werkausgaben, die nach dem Tode des
großen französischen Juristen Jacques Cujas (1522 - 1590)
erschienen. - Papier teils recht fleckig.
13
DÄHNERT, Johann Carl,
Sammlung gemeiner und besonderer Pommerscher und Rügischer
Landes-Urkunden, Gesetze, Privilegien, Verträge, Constitutionen
und Ordnungen. 7 Bde und Repertorium (also 8 Bde). Stralsund,
Struck, 1765/1802. Folio. 4 Halblederbände der Zeit (einer
etweas abweichend),die anderen
4 Bände sehr schön im Stil der Zeit
mit reicher Rückenvergoldung in
Hldr nachgebunden.
€ 5.600,-
10
COCCEJI, H.: VITA VIRI
perillustris ac jcti summi Henrici
de Cocceji, in qua fata ejusdem
succincte enarrantur, motae controversiae ordine recensentur, singulaque scripta exacte enumerantur. Quedlinburg u. Aschersleben,
G. E. Struntz, 1721. Kl.-4to. Gestoch. Titelporträt, 3 Bl., 95, (1) S.
Neuer Ppbd (Ränder etwas eng,
das Titelporträt außen bis an den
Bildrand beschnitten, vereinzelte
Anstreich. mit Tinte von alter
Hand).
€ 130,-
Dahlmann/Waitz 1482; Humpert 13529;
Nieders. LB, Schriften über Pommern 31;
Erste Ausgabe. - Maßgebliche Biographie
ADB 4, 701. Das Hauptwerk besteht aus 3
des bedeutenden, 1719 gestorbenen
Bänden und Repertorium (1765/69), die 4
Staatsrechtlers und Rechtsphilosophen
11
Supplemente erschienen 1782-1802,
Heinrich v. Cocceji. Sie wurde im folgenwobei die letzten beiden von Gustaf von
den Jahr als Einleitung zu Band 1 seiner gesammelten DispuKlinckowström fortgesetzt wurden (1799-1802). Im 2. Suptationen (Exercitationes curiosae) wieder abgedruckt, wobei
plementband ein Gesamtindex über die bis dahin erschieneder Autor mit den Initialen A.H.L. angegeben wurde. - Roternen 5 Bände. - Man begegnet hier einer der Schlüsselfiguren
mund, Gel. Bremen, Anh. S. XIX; vgl. Stintzing/Landsb.
pommerscher Geschichtsschreibung: “Nicht nur die BiblioIII.1/Noten 65; ADB IV, 373; Pütter I, 285.
thek, deren erster wirklich berufsinteressierter Leiter er war,
hat ihm Außerordentliches zu danken, auch die Universität
11
CORPUS JURIS CIVILIS codicibus veteri- als Ganzes stand weithin unter dem Einfluß seiner überrabus manuscriptis et optimis quibusque editionibus genden Persönlichkeit” (Ernst Zunker in Zentralblatt für Bibcollatit. Rec. G. Chr. GEBAUER... Cur. G. A. SPAN- liothekswesen 67 (1953), S. 374). - Der sehr um den AusGENBERG.. 2 Bde. Göttingen, Dietrich, 1776/97. 8 tausch mit Schweden bemühte Dähnert legte als sein
Lebenswerk eine üppige Urkundensammlung für seine
Bl., 78 S., 20 Bl., 1144 S., 1 Bl.; 21 Bl., 680 S., 18 Heimat Pommern vor. Unzählige kaiserliche Verordnungen,
Bl., 814 S., 48 S., 4 Bl. Halblederbände. € 2.100,- Verträge, Regiments-Verfassungen, Landesprivilegien, LandEbert 11037. - Graesse III, 503. - ADB VIII, 451. - Neuausgabe
tagsabschiede etc. wurden berücksichtigt. Obgleich Dähnert
der Justianianschen Rechtsbücher von dem berühmten Götdes öfteren mangelnde Zuverlässigkeit in den Quellennachtinger Juristen und Historiker Gebauer, nach seinem Tode
weisen nachgesagt wurde, ist doch die Menge des (tlw. nur
1773 von Spangenberg beendet. Sie ist als sog. Göttinger
hier edierten) Materials so groß, daß das Werk des Stockoder auch Gebauer’sches Corpus in die Literatur eingeganholmer Universitätsbibliothekars grundlegend geblieben ist.
gen und bis heute unentbehrlich.
Hier liegt auch das sehr seltene “Repertorium” von 1769 vor,
welches als ausführlicher Index den Benutzungswert der drei
12
CUIACIUS (Cujaz), Jacobus, Opera, Anfangsbände wesentlich erhöht. Eine echte Rarität; in
quae de iure fecit et edi voluit. Ab ipso auctore po- dieser Vollständigkeit seit Kriegsende nicht auf Auktionen
nachgewiesen! - Rare monument of German historiography.
stremum recognita et libris quibusdam aucta. In The town of Stralsund in Pommerania belonging to the
tomos quatuor distincta, quorum catalogus, et ca- Swedish crown, Daehnert was librarian at the Royal library in
pita a facie cuiusque tomi, excepto primo, qui post Stockholm and had all the possibilities to collect rare docupraefationem illa tradit, continentur. (4 Teile in ments, a good part of them lost in the meantime, on the his1 Band), Frankfurt, Andreas Wechel Erben, 1595. tory of Pommerania. Many German historians had published
Folio. Alle Teile zusammen über 1230 Seiten, in Teil collection of medieval documents, before and after Leibniz.
But Daehnerts collection, published in the middle of the 18th
6
Alte Drucke, Recht, Geschichte
century, was a kind of masterpiece among them. Extremely
rare collection.
tensiver Forschung in Archiven und Bibliotheken, über eine
außerordentliche Kenntniß mittelalterlicher Handschriften
und Urkunden. G’s. Leistung liegt vor allem in den zwar nicht
durchweg einwandfreien, zum Teil aber noch nicht ersetzten
Editionen bedeutender Quellen zur Rechts- und Rechtsgeschichte...” (NDB VI, 601). - Gutes, nur leicht gebräuntes und
stellenweise auch etwas fleckiges Exemplar.
14
DREYHAUPT, Johann Christoph von,
Pagus neletici et nudzici, oder ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz-Stifft, nunmehr aber
dirch den westphälischen Friedens-Schluß secularisirten Hertzogthum Magdeburg gehörigen SaalCreyses, Und aller darinnen befindlichen Städte,
Schlösser, Aemter, Rittergüter, adelichen Familien,
Kirchen, Clöster, Pfarren und Dörffer, insonderheit
der Städte Halle, Neumarckt, Glaucha, Wettin, Löbegün, Cönnern und Alsleben. 2 Bde. Halle, Emanuel Schneider, 1749/50. 13 Bl., 1008 S., 10 Bl.,
232 S.; 11 Bl., 974 S., Reg., 221 S. Mit 2 gest. Frontisp., 61 teils gefalteten Kupfertafeln, 57 Textkupfern und 33 Textholzschnitten. Pergamentbände
der Zeit (fleckig). Folio.
€ 2.600,-
16
GREGORIUS TOLOSANUS, Petro, Syntagma iuris universi, atque legum pene omnium
gentium, es rerum publicarum praecipuarum, in
tres partes digestum. Haec editio post auctoris ipsius recognitionem, auctionem et emendationem.
Frankfurt, Hoffmann, 1611. 14 Bl., 1104 S., 61 Bl.
Pergamentband der Zeit. Folio.
€ 2.400,Spätere Ausgabe. - CLC G 853. Stintzing-L. I, 424, Anm. 1:
“Sein großes (Werk) beruht auf der Institutionenordnung. Er
weicht aber von dieser in sofern ab, als er die res den personae voranstellt, weil so die Ordnung bei der Schöpfung gewesen sei; und unter actiones alle Handlungen versteht, daher auch die Erwerbsarten des Eigenthums, der Verträge, Verbrechen u. s. W. hier zusammenstellt.” - Einband etwas
fleckig, berieben und bestoßen, Schließbänder fehlen. Unterschiedlich, zum Teil stark gebräunt, braun- und stockfleckig,
teils mit Textanstreichungen in Rotstift oder Tinte, vereinzelt
mit Randausrissen.
Kosch 3, 553; NDB 4, 123f. - Erste Ausgabe dieses umfangreichen, mit vielen Mühen verfaßten Geschichtswerks, “Muster
einer Städtechronik, in welcher der engere Kreis sich auf die
Geschichte der ganzen Landschaft erweitert” (ADB 5, 407).
- Mit annähernd 700 Urkunden im Wortlaut, fast 700 Kurzbiographien bedeutende Männer dieser Region, sowie umfangreichen genealogischen Tafeln ist das Werk wohl die die
mustergültigste Quelle für die Geschichte des Landes. - Die
Tafeln über die Universität Halle, das Waisenhaus zu
Glaucha, die “Hallischen Gelehrten”, schöne gefaltete Ansichten von Halle, Alsleben, Cönnern, Löbegrün, Wettin und
Giebichenstein, das Grabmal auf dem Petersberg etc. - Laut
dem auf beiden Deckel geprägten “C.W.H. 1751” und dem
Besitzvermerk war der erste Eigentümer ein C.W. Herold, der
sich allerdings mit den üblichen Hilfsmitteln nicht nachweisen läßt.
17
GUNDLING, Nicolaus Hieronymus
(ed.), Triga libellorum rarissimorum. Primus, Ludovici Malquytii vera non simulata JCtorum philosophia. Alter, Marquardi Freheri decisiones areopagiticae. Tertius, Guilielmi Doviatii ennarationes
in responsa jurisconsultorum naturalia. Halle, E. G.
Krug, 1727. Kl.-4to. 16, 288 S. Neuer Ppbd (Titel
gebräunt u. mit Stempel auf Rückseite, ohne die
8 Bl. Index am Schluss).
€ 300,Neudruck dreier bedeutender rechtshistorischer Abhandlungen aus dem späten 16. und frühen 17. Jahrhundert. Die umfangreiche Abhandlung des französischen Juristen Malquytius über die Beziehungen zwischen Philosophie und Jurisprudenz bei den Hebräern, Griechen und Römern (zuerst Paris 1606) umfasst 208 S. Der kleine Beitrag des deutschen
Rechtshistorikers Freher (30 S.) erschien zuerst 1615; die Erläuterungen des französischen Rechtsgelehrten Doviatius
(Doujat) zu den Digesten zuerst 1583.
15
GOLDAST von HAIMINSFELD, Melchior, Collectio constitutionum imperalium; hoc est,
DD. NN. Imperatorem Caesarum, ab regum Augustorum, Sacri Imperii Germano-Romani, recessus,
ordinationes, decreta, rescripta, mandata et edicta, in publicis comitiis promulgata, aut alias edita.
4. Auflage. 4 Bde (in 3). Mit 4 (3 gleichen) gestochenen Titelvignetten. Frankfurt, Zunner für Jung,
1713. Folio. Lederbände der Zeit (mit je 2 RSchildern und reicher Rückenvergoldung) (etwas berieben, Ecken bestoßen, Kapitale von Bd 1 mit Fehlstellen).
€ 1.800,-
18
LEIBNIZ, Georg Wilhelm, Codex juris
gentium diplomaticus, in quo tabulae authenticae
actorum publicorum, tractatuum, aliarumque rerum majoris momenti per Europam gestarum,
pleraeque ineditae ... continentur, a fine seculi undecimi ad nostra usque tempora ... (u.) Mantissa
codicis juris gentium diplomatici ... Ex manuscriptis praesertim bibliothecae Augustae Guelfe-
Dünnhaupt 1662; Stintzing/L I, 736; Bibl. Kammergericht Berlin I, S. 253; Kat. Bibliothek Reichstag I, S. 116. Important
collection of constitutional documents of the Old German
Reich, nice copy. - Schönes Exemplar der “dernière et plus
compléte édition” (Graesse III, 108). “G. verfügte, dank in-
7
Alte Drucke, Recht, Geschichte
bytanae codicibus. 2 in 1 Bd. Hannover, S. Ammon
(für G. Freytag), 1693 - 1700. Folio. 16 Bl., 24, 479
S.; 15 Bl., 180 (recte 188) S., Zwischentitel, 380
(recte 384) S. Lederband der Zeit mit reicher
Rückenvergoldung (hinterer Deckel etwas beschabt, Rücken oben mit Fehlstelle, teilweise
braunfleckig).
€ 2.400,-
20
MÜNTER, Johann Carl Ernst, Rosstauscher Recht. 2. verbesserte und vermehrte Ausgabe. Hannover, Hahn, 1796. 288 S. Einfacher Pappband der Zeit (mit verblaßtem Rückenschild)
€ 600,Letzte Ausgabe unter dem Recht des Alten Reiches, 1810
noch eine dritte verbesserte und durch das westphälische
Recht vermehrte Ausgabe. Münter (1765
- 1812) war Autor u. a. von “de matrimonio Romano” (1786), “Index Novellarum” (1788), “Einige Beiträge zu der Lehre von der Gütergemeinschaft unter Eheleuten” (1793). Behandelt alle Fragen im
Zusammenhang mit Kauf und Verkauf
von Pferden sowie von Schäden, die
durch Pferde angerichtet werden können.
Über den Autor siehe Hamberger/Meusel
V, 355 und öfter. - Vorsätze mit zahlreichen Notizen von alter Hand, im Block
wenige Anstreichungen, teils mit rotem
Bleistift.
Erste Ausgabe. - Das umfangreiche Quellenwerk bildete die erste Frucht der historischen Studien, die Leibniz zur Begründung des hannoverschen Anspruchs auf
die Kurwürde im Reich unternommen
hatte. Die bedeutsame Vorrede ‘De notionibus iuris et iustitiae’ entwickelt zugleich wie im Vorübergehen “die Grundzüge einer Rechtsphilosophie, in welcher
die aristotelische Einteilung der Gerechtigkeit mit der von Hugo Grotius vorgenommenen Gliederung verbunden und
ein theologisierender Abschluß erreicht
wird” (ADB 18, 190). Auch in spezieller
rechtshistorischer Hinsicht war das Werk
21
PACIUS, Julius, Dn. Sacraein Novum: “Indem Leibniz hier den positiven Satzungen im Völkerrecht zuerst
tissmi Principis Justiniani Juris
wieder Raum schafft gegenüber den aus
enucleati ex omni vetere iure
obersten Prinzipien erschlossenen naturcollecti Digestorum seu Pandec18
rechtlichen Lehren, steht er für seine Zeit
tarum libri quinquaginta: Graegegen Grotius und mehr noch gegen Pufendorf ganz vereincarum legum interpretatione , argumentis, sumzelt da” (Stintzing/Landsberg III/1 Text, S. 27). - Ravier 33 u.
mis, notis aucti et locupletati studio et opera Jul.
50; Paisey L 391 u. 392; Humpert 13377 u. 13382.
Pacii I.C. Attrebatum, Eust. Vignon, 1580: Imperial-Folio. Etwas späterer Lederband auf 7 Bünden
mit großen Supralibros.
€ 3.600,-
19
DU RIVAIL, Aymar, Civilis historiae Iuris,
sive in XII. Tab. Leges commentariorum libri quinque, iam denuo diligenter recogniti. Historiae item
iuris Pont. liber Singularis. Lyon, J. de Tournes u. G.
Gazeau, 1551. 16, 272 S. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf Titel. Ldrbd der Zeit (Rücken unter Verwendung des alten Materials später ausgebessert
und mit kleinen Fehlstellen oben und unten, hinterer Deckel mit Wurmfraß an der oberen Ecke und
etwas abgestoßen, teilweise mit schmaler Nässespur im Außenrand und im Bug, sonst geringfügig
braunfleckig, die letzten 2 Bl. mit klener hinterlegter Randläsur, Exlibris Bibliothek Hammer Stockholm auf Innendeckel).
€ 680,-
Erstausgabe des Corpus Juris durch den in Deutschland einflußreichen Paduaner Juristen! Seine hier vorliegende Corpus-iuris-Ausgabe ist eine der vielen textkritischen Ausgaben
aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und zugleich eine der letzten vor der Gothofredus-Editon von 1587, die für
die nächsten zweihundert Jahre maßgeblich wurde. Die Präsentation der Digesten stützt sich auf Taurellius, die des Codex auf Contius.
Julius Pacius (Pace) a Beriga (9.4.1550 Vicenza - 1635 Valence) war ein hochbegabter Schüler, der schon mit 13 Jahren
einen Traktat über Arithmetik verfaßt hatte. Er studierte in
Padua bei Zabarella Philosophie, bei Mantua Benavides, Decianus, Gribaldus Mopha und Panzirolus Jura, bis er den juristischen Doktorgrad erwarb. Er wollte sich in seiner Vaterstadt als Advokat niederlassen, mußte aber wegen seiner
Neigung zum Protestantismus seine Heimat verlassen und
fand, wie viele seiner Glaubensgenossen aus Italien oder
Frankreich, 1575 in Genf Zuflucht. Hier erhielt er alsbald eine
Professur. Von 1585 bis 1596 lehrte er in Heidelberg und ging
dann nach Sedan, Montpellier, wiederum nach Padua und
schließlich nach Valence. Vielleicht ist er später wieder zum
alten Glauben zurückgekehrt. Wie die Brüder Gentilis gehört
Pacius zu den italienischen Humanisten, die als Protestan-
Lange Zeit maßgebliche Schrift zur äußeren Geschichte und
zur Erläuterung des ältesten römischen Rechts, bedeutsam
auch als der erste, wenn auch noch unkritische Versuch zu einer Sammlung der Fragmente des Zwölftafelgesetzes. Zuerst
Valence 1515 erschienen. Aymar du Rivail (hier: Rivallius, etwa 1490 - 1560) war Richter am Parlament von Grenoble.Cartier, de Tournes 204; Adams R 594; vgl. Stintzing/L. I, 335;
Hoefer 42, 325.
8
Alte Drucke, Recht, Geschichte
ten Italien den Rücken kehren mussten. Als Schüler von Zaverkampi. 2 Teile (in 1 Band). Amsterdam, Chanbarella war Pacius Anhänger des Neuaristotelismus, den er
guion, 1742. 400; 523 S., plus Index. Pergamentauch für die Rechtswissenschaft fruchtbar zu machen verband der Zeit mit reicher Rücken- und Deckelversuchte. Sein Ziel war eine Synthese von Theorie und Praxis in
goldung.
€ 1.200,der Jurisprudenz. Er gehört zu den wenigen italienischen JuKritische Ausgabe mit den Anmerkungen vieler Wissenristen des 16. und 17. Jahrhunderts, die auch im akademischaftler. Enthält im ersten Teil den bellum Catilinarium und
schen Milieu, also außerhalb praktischer Jurisprudenz, in den
den bellum Jugurthinum, im zweiten Teil
folgenden Jahrhunderten noch ernst gehistorische Fragmente, die orationes ad
nommen wurden, wie die Nachdrucke
Caesarem de republica ordinanda, fragseiner Werke im tonangebend gewordementa historicorum veterum etc. Fortsetnen Holland im 17. Jhd zeigen. Schon früh
zung des Titels: Cum notis integris Clareahat er sich als Herausgeber einen Namen
ni, Rivii, Ciacconii, Ursini, Carrionis, Magemacht. So hat er Schriften des Aristonutii, Coleri, c. et A. Popmae, Palmerii,
teles herausgegeben, kommentiert und
Putschii, Douzae, Gruteri, Ruperti, Grasübersetzt. Die Juristen verdanken ihm eiwinckelii, et Joseph Wasse; atque selectis
ne Institutionen-Ausgabe (Lyon 1579),
Castilionei, Zanchii, J. Fr. Gronovii, Jani
der schon 1580 eine vollständige CorpusBroukhusii, etc., accedunt Julius Exsuperiuris-Ausgabe folgte, die hier in einem
antius et Porcius Latro, ut et fragmenta
wohlerhaltenen Exemplar vorliegt. Seine
historicorum, cum notis integris A. Popzahlreichen Schriften fanden weite Vermae, Coleri, Ruperti, Wasse, Broukhusii,
breitung und wurden bis in das frühe 18.
etc. cura Sigberti Havercampi. Cum indiciJahrhundert hinein nachgedruckt. Zu ihbus copiosissimis.
nen gehören u. a. die “Enantiophanon sive legum conciliandarum centuriae”
(Speyer 1596, später auch Hanau, Lyon,
23
SAVIGNY, Friedrich C.
Frankfurt, zuletzt Köln 1661), ferner eine
von, Vom Beruf unsrer Zeit für
21
Sammlung von Disputationes (Hanau
Gesetzgebung und Rechtswissen1590) und einige Gesamtdarstellungen zum gemeinen
schaft. Heidelberg, Mohr u. Zimmer, 1814. 2 Bl.,
Recht, so die propädeutischen Juris quo utimur epitome
162 S. Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem
(Speyer 1574, zuletzt 1597) und Isagogicarum libri (Lyon
Rückenschild (Einband gering beschabt, Ecken
1606, später auch Straßburg, Erfurt, Amsterdam, Basel und
zuletzt Utrecht, 1680), ferner die Analysis Institutionum (Lyleicht bestoßen, Vorsätze etwas leimschattig,
on 1605, später auch Basel, Leiden, Jena und Utrecht, zuletzt
Stempel auf Titel und erstem Textblatt, handschrifLyon 1670) und Analysis Codicis (Lyon 1616, später auch
tiche Signatur verso Titel, gering stockfleckig).
Straßburg, zuletzt Lyon 1696), in denen diese Rechtsbücher
€ 600,“analytisch”, d. h. ohne strenge Bindung an die LegalordErste Ausgabe.- Friedrich Carl v. Savignys programmatischen
nung etwas ausführlicher erläutert werden, die gleichfalls sySchrift erschien erstmals 1814, als es möglich war, “über öfstematisch angelegten Methodicarum ad Justinianeum Codifentliche Dinge nach freyer Überzeugung öffentlich zu recem libri tres et de contractibus libri sex (Lyon 1606) und ein
den”. Er befaßt sich mit dem Vorschlag, “ein gemeinsames
Commentarius ad quartum librum Codicis (Speyer 1596), der
bürgerliches Gesetzbuch für Deutschland abzufassen, und
die leges Codicis exegetisch behandelt. Hinzu kommen Eindadurch die politisch so wichtige Einheit der Deutschen, zuzelexegesen wie der In l.frater a fratre Dig. de condictione ingleich aber auch die Rechtspflege und die Rechtswissendebiti Commentarius (Genf 1578), der Commentarius in l.
schaft zu fördern”. Die Schrift war Savignys erste Veröffentlitransigere Cod. de transactionibus (Lyon 1604) und der Comchung nach den Befreiungskriegen und seiner Rückkehr an
mentarius in titl Dig. et Cod. de Pactis, de transactionibus et
die Universität und sie ist die Gründungsschrift der von Sade errore calculi (Lyon 1616).
vigny initiierten historisch-romantische Schule der RechtsKollation: jeweils mit eigenen Titelblättern 1) Digesten: 16
wissenschaft (vgl. Stintzing/Landsberg III/2,199).- Goedeke
Blätter, 1736 Spalten; 2) Codex: 10 Bll, 888 Spalten, 11 Bll., 1
VI, 233, 2.
leeres Bl.; 3) Authenticae seu Novellae etc: 4 Bll., 328 Spalten; 4) Consuetudines feudorum partim ex editione vulgata,
partim ex Cuiaciana nunc primum vulgata apposite: 2 Bll.,
60 Spalten, 1 w.Bl.; 5) Justiniani Edicta, item Justini, Tiberii,
ac Leonis aliorumque imp. consuetudines: 4 Bll., 136 Spalten;
6) Just. Institutionim (juris) libri IV etc.: 4 Bll.,104 Spalten, 3
große Tafeln (eine gefaltet); Indices und De ratione ordinis a
iurisconsulto pandectis observati etc 67 Blätter.
24
SCHMID, Wilhelm Ernst, Trutina doctrinarum Jo. Brunnemanni, JC. quibus in commentariis suis ad Pandectas & Codicem, caeterisque
scriptis suis, a Bened. Carpzovio, aliisque JCC. Saxonicis, dissentiendum sibi esse existimavit. 2 Teile (in 1 Bd). Jena, M. Scherpentier, 1697. Kl.-4to. 4
Bl.,158 S., 1 Bl. weiß; 156 S., 26 Bl. Pgtbd der Zeit
22
SALLUST, C. Crispi Sallustii (opera) quae
extant. Cum notis integris etc., cura Sigeberti Ha9
Alte Drucke, Recht, Geschichte
(hinterer Innendeckel mit Wurmspur, anfangs mit
Wurmspur im Außenrand, S. 155 in Teil 2 mit hinterlegtem Abriss am unteren Rand ohne Textverlust).
€ 1.400,-
rio forensi Lynckeriano, deprehenditur. O.O., Dr. u. Jahr (etwa
1698). 15 S.- Nicht im VD17. - VII: INDEX REPETITUS, quorundam judiciorum, ex sanis omnibus caeteris, de celeberrimis
JureConsultis, aliisque viris eruditis, nostri etiam temporis:
quorum fama meritis in rempubl. literariam variis & variè
Erste Ausgabe.- VD17 23:243113X.- Der Beginn einer der nanixa ... O.O., Dr. u. Jahr (etwa 1698). 32 S. - Nicht im VD17. ch Umfang und Kampfesweise ungewöhnlichsten ProfessoVIII: STRYK, S. Modesta Calumniarum Jenensium depulsio;
renfehden. Ihr Ursprung liegt mehr als eine Generation
Halle, Zeitler u. Musselius, (etwa 1698). 4 Bl. - VD17
zurück in dem Gegensatz zwischen den beiden im Titel ge7:635447C.- IX: STRYK, S. Tractatus de actionibus forensibus
nannten Juristen Benedikt Carpzov (gest.
investigandis et caute eligendis, ut & de
1666) und Johann Brunnemann (gest.
actionum praescriptione: In Academia Fri1672). Wilhelm Ernst Schmid knüpfte an
dericiana publicis disputationibus propodiesen Gegensatz erneut an und unterzog
situs; Editio secunda emendatior. 2 Teile
Brunnemanns Lehrmeinungen einer kritiin 1 Bd. Halle, H. J. Meyers Erben u. G.
schen Prüfung. Hinter Schmid aber stand
Zimmermann, 1698. 6 Bl., 408 S., 18 Bl.; 2
sein Lehrer, der damals hochberühmte, in
Bl., 76 S. 2 Bl.- Teil 2 mit dem Titel: Disserseinen Rechtsauffassungen überaus kontatio de juribus et actionibus non cessibiservative Jenaer Jurist Nic. Christoph v.
libus. - VD17 12:206202P .- X: (LYNCKER,
Lyncker. Als Schmid den Inhalt seiner
N.CHR., pseud.:) KAROLI SYLBINDI NICEI
Schrift in öffentlicher Disputation unter
Monita plusquam quinque millia; quibus
dem Vorsitz Lynckers verteidigen wollte,
totidem & ampliùs errorum, absurdorum
meldete sich ein Nachfahre Brunne& deliquiorum, tractatus nuperrimus Samanns, der in Halle die Rechte studierte,
muelis Strykii De actionibus forensibus ...
als Opponent, wurde aber von der Uniconvincitur. Frankfurt u. Leipzig, G. H.
versität Jena nicht zugelassen. Dieser JaOehrling, 1698. 2 Bl., 554 (recte 556) S.,
kob Brunnemann veröffentlichte darauf18 Bl. (S. 415/16 doppelt paginiert). hin eine schriftliche Widerlegung. GleichVD17 3:322537D. - XI: KURTZER VERLAUF
zeitig erschienen in Halle Streitschriften,
der Stryckischen Händel. Jena, J. D. Werin denen Lyncker und Schmid in derbster
22
ther, 1699. 28 S. - VD17 12:158138W.
Weise angegriffen wurden. Der Streit
wuchs sich damit zu einer Fehde zwischen der Juristischen
25
SCHOTTEL(IUS), Justus Georgius, De
Fakultät in Jena und der der damals jungen Reformuniversingularibus quibusdam et antiquis In Germania
sität Halle aus. Schließlich wurde auch der berühmte HallenJuribus et Observatis. Kurtzer Tractat Von Unterser Jurist Samuel Stryk, Schwiegersohn Brunnemanns, in dieschiedlichen Rechten in Teutschland. Frankfurt/M.
sen Streit hineingezogen. Um sich an Stryk zu rächen nahm
sich Lyncker in einer pseudonym veröffentlichten Schrift desu. Leipzig, G. H. Grentz, (nach 1686). 7 Bl., 587
sen Traktat “De actionibus forensibus” vor, um darin nicht
(recte: 591), 13 (Register-)S. Pgtbd der Zeit (ohne
weniger als 5465 (!) Fehler und Irrtümer nachzuweisen (vgl.
Frontispiz und ohne Errata-Blatt).
€ 750,ADB 19, 739). Die wichtigsten dieser hin und her gewechselBerühmtes Rechts-Curiosum des als Sprachneuerers und ten Streitschriften hier angebunden: II. LYNCKER, N.CHR.
Kritikers bekannt gewordenen Justus Georg Schottel(ius),
(praes.) u. SCHMID, W.E. (resp.) Trutina doctrinarum Jo. Brunder auch Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft war.
nemanni ... et ad aequilibrium revocata a Jacobo BrunneHier begibt er sich in den Grenzbereich von Rechts- und
manno. Wittenberg, H. J. Meyers Witwe, 1697. 3 Bl., 34 S.Volkskunde, befaßt sich aber auch sprachlich mit merkwürdiVD17 1:013625G.- III: C.L.C. J(uris) C(onsulti) Ad Jacobum
gen Aspekten des alten deutschen Privatrechts wie dem HaBrunnemannum de statu cocntroversiae ejus praesenti, episgestolzen-Recht, dem Fehm-Recht, Garten- und Gastrecht,
tola. (anonym, o.O., Dr. u. Jahr, am Ende datiert:) Jenae, ex
dem Mann-, Fürsten, Strand-, Haverei-, See-, Stapel-, ZehntMuseo, Kal. Jun. 1697. 4 Bl.- VD17 1:013669P. - IV: BRUNNEund Sendrecht.- Im Vorwort mit 1671 datierter, in Wahrheit
MANN, Jacob. Castigatio trutinae Jenensis sive vindiciae
aber wohl nach 1686 erschienener Druck (nach der Wirdoctrinarum Joann. Brunnemanni, quibus a Benedicto Carpkungszeit des Druckers, bei Benzing mit 1686 - 1692 angegezovio ... dissentit. Halle, Chr. Salfeld, 1698. 4 Bl., 230 S., 5 Bl.
ben). Unser Exemplar mit zwei zusätzlichen Blättern (+319 - VD17 1:014433S. - V: INDEX IN VINDICIAS NON VINDICES
+320 = Bogensign. +X2 und +X3) und ohne die oft angegemalesani auctoris Halensis: quas ut inconsultas Brunnemanbene Doppelpaginierung u. den Paginierungssprung. - VD17
ni adversus Carpzovium aliosque Saxones doctrinas,
3:005886V (Kollation exakt wie bei unserem Exemplar); vgl.
suamque existimationem uberius prostitueret: adversus
Dünnhaupt 3842; Faber du Faur 702. - VORGEBUNDEN: GEscriptum undiquaque innocentissimum Trutinae Schmidianae
RICKE, J. W. Schottelius illustratus et continuatus, sive Spici... O.O. u. Dr., 1698. 4 Bl.-VD17 7:660341Q. - VI: INDEX QUOlegium... Oder: Nachlese zu des Hrn. Schottelii Tractat von alRUNDAM JUDICIORUM VESANORUM de celeberrimis Jureten sonderbahren Rechten und Gewohnheiten in TeutschConsultis nostri potissimùm temporis quorum fama meritis
land, Welcher beygefüget... Ein curieuser Anhang einiger alin remp. litterariam nixa, protervè commaculata, in instructo-
10
Rechtsgeschichte
ten Rechte... Leipzig u. Wolfenbüttel, G. Freytag, 1718. 10 Bl.,
226 S., 9 Bl (davon Bl. 8 u. 9 = Q 1 - 2 verbunden: nach den
Vorstücken bei Schottelius mit eingebunden). - Die Ergänzung von dem Peiner Stadt-Syndicus Johann Werner Gericke
u. a. über Floßrecht, die alte Ritter-Strafe des Hunde-Tragens,
das Kreuz-Gericht, Los-Gericht und das alte Eid-Gericht.
Über das Erinnerungsvermögen (de memoria). - Kollation:
(8), 584, (64); (10), 516, (40); (8), 344, (32, 132, 4) S.
27
THOMASIUS, Christian, Institutionum
jurisprudentiae divinae libri tres. In quibus fundamenta juris naturalis secundum hypotheses illustris Pufendorffii perspicue demonstrantur, & ab objectionibus dissentientium ... liberantur, fundamenta itidem juris divini positivi
universalis primùm à jure naturali
distincte secernuntur & explicantur. Editio quarta ... Halle, Chr. Salfeld, 1710. Kl.-4to. 1 Bl., 84, 650
S., 5 Bl. Ldrbd der Zeit m. reicher
Rvergoldung (etwas berieben,
durchgehend kleine Wurmspuren
im unteren weißen Rand, anfangs
etwas stärker).
€ 650,-
26
STRYK, Samuel, Praelectiones Viadrinae de cautelis contractuum necessariis. Editio octava revisa et aucta. Wittenberg, G.
Zimmermann, 1724. 4to. (angebunden 2 weitere Schriften:) De
jure sensuum tractatus in quo
quae in utroque jure de sensibus
disposita dilucide explicantur in illustri academia Brandenburgica
decem publicis disputationibus.
(Frankfurt, Conradi 1726). (und
3.). Tractatus de actionibus forenDas erste große Hauptwerk des Thomasisicus investigandis et caute elius, entstanden aus einer Vorlesungsreihe
gendis ut et de actionum praean der Universität Leipzig und 1688 zuscriptione nec non de juribus et
erst erschienen. Nach Lieberwirth eines
28
der am meisten zitierten Werke des Thoactionibus non cessibilibus. (Wittemberg, Zimmermann 1725). Pergamentband der masius. Thomasius legte zwar Pufendorfs Grundsätze des
Zeit (Einband vorn braunfleckig).
€ 800,- Naturrechts zugrunde, geht aber in vielerlei Hinsicht selbst-
ändig darüber hinaus. Das Werk wurde Gegenstand eingehender juristischer, theologischer und philosophischer Erörterungen und sowohl die Zeitgenossen wie die Späteren,
“die fast einhellig von der Weiterführung der Grotius-Pufendorfischen Gedankenreihe sprechen, bestätigen das Neue in
Thomasius’ Werk” (Lieberwirth). Vor allem der Aufklärungsgedanke einer Trennung von (Natur-)Recht und (Offenbarungs-)Religion, von Rechtswissenschaft und Theologie mit
ihrem jeweils verschiedenen Geltungsbereich wird mächtig
vorangetrieben. - Lieberwirth 27; Stintzing/Landsb. III/1 Noten 47 u. Text S. 72 f.
Die Schriften des berühmten Rechtsprofessors zu Halle Samuel Stryk (1640-1710) wenden sich zwar an die akademische Zuhörerschaft, auch dieser Band ist Ergebnis seiner Vorlesungen zu Frankfurt an der Oder: Praelectiones Viadrinae,
stellen aber auch Einleitungs- und Orientierungsschriften für
die Rechtspraxis dar. In Kautelen werden die wichtigen,
schwierigen und streitigen Fragen der Vertragslehre erörtert,
damit der Jurastudent schon in der Universität auf die Rechtspraxis vorbereitet wird. Die 2. Schrift Befasst sich mit dem
“Recht der Sinne”. I. Über das Sehen (de visu), II. das Recht
der Blinden (de jure caecorum), III. Über das Hören (de auditu)... aber auch VI. Über den Geschmack (de gustu) oder VIII.
2. Rechtsgeschichte
stellungen der Gerechtsamen des Herzogs Albrecht von Oesterreich auf die Kron Böhmen gegen... Kasimir von Polen. 3. Geschichte des Krieges zwischen den Eidgenossen und
dem Herzoge von Burgund Karl den Kühnen. - 4. Einige Urthel der Schöppen zu Magdeburg. - Außerdem von J. Chr. K.
Crudelius: Von dem Gerichtszwange der westfälischen heimlichen Gerichten... (im 15. Jh. in der Oberlausitz). - Holzmann/B. I,4669; Hamberger/M. I,80; ADB I,497; Meusel, Verstorbene II,240 (Crudelius).
28
ANTON, Karl Gottlob, Diplomatische
Beiträge zu den Geschichten und zu den teutschen Rechten. Leipzig, A. Fr. Böhme, 1777. Gr.8vo. 246 S. Ppbd um 1860 (unbeschnitten, berieben u. etwas bestoßen, erste Lagen m. schwachem braunem Fleck).
€ 240,Erste Ausgabe.- Enthält von dem aus Lauban gebürtigen Juristen Karl Gottlob Anton, Verfasser zahlreicher juristischer
und historischer Arbeiten und Mitbegründer der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, folgende Aufsätze:
1. Geschichte der Belagerung der Stadt Wien 1529. - 2. Vor-
29
BINDER, Julius, Die Plebs. Studien zur römischen Rechtsgeschichte. Leipzig, Deichert, 1909.
11
Rechtsgeschichte
XIX, 630 S. Halbleder der Zeit (Leder berieben, kleines Papierschildchen auf Rücken).
€ 240,-
32
COCCEJI, Samuel v., Introductio ad Henrici de Cocceji Grotium illustratum, continens dissertationes prooemiales XII, in quibus principia
Grotiana circa jus naturae per totum opus dispersa, ad iustam methodum revocantur etc. Halle,
Waisenhaus, 1748. Folio. (12) 510 (56) S. Pergamentband der Zeit.
€ 420,-
Seltene Originalausgabe. Binder (1870 - 1939) war an den
Universitäten Würzburg, Erlangen u. Göttingen tätig und
wandte sich v.a. der Rechtsphilosophie zu.
30
BODEN, Friedrich, Sammelband mit 4
Schriften zum altnordischen Recht aus den Jahren
1903 - 1905,
€ 70,Enthält 1. Mutterrecht und Ehe im altnordischen Recht. Berlin u. Leipzig, Verlag
der Frauen-Rundschau, (1904). 1 Bl., 138
S. (Ränder papierbedingt gebräunt, Stempel u. Sign. auf Titel). - 2. Die isländische
Regierungsgewalt in der freistaatlichen
Zeit. Breslau, M. & H. Marcus, 1905. 4 Bl.,
101 S. (Untersuchungen zur deutschen
Staats- u. Rechtgeschichte 78).- Sowie als
Separatbindungen aus der Zeitschrift für
Rechtgeschichte/Germanistische Abeilung Bd 24 (Weimar, Böhlau, 1903): 3.
Das Urteil im altnorwegischen Recht. 59
S. (einige Bleistiftanstreichungen).- 4. Die
isländischen Häuptlinge. (63) S. (Bleistiftanstr.).- Alle vier Schriften mit eigenhändiger Verfasserwidmung für den Nordisten und Volkskundler Prof. Paul Herrmann (vgl. Kosch 7, 1021).
Stintzing/Landsberg III.1, Noten 139. Einführung zum geplanten Kommentar zu
Grotius, den Vater und Sohn Cocceji in 4
Bänden erschienen ließen. Hierin Cocceji’s “Novum systema justitiae naturalis et
Romanae” als 12. Dissertation (ab Seite
227). - Frisches Exemplar.
29
31
BOECKLER, Johann Heinrich, De rebus
seculi post Christum natum XVI. Liber memorialis
cum Commentario: Recognitus, auctus, et ab innumeris, quibus scatebat, mendis repurgatus, indicibusque necessariis instructus, opera Jo. Burchardi
Maji. Kilon, Reumann für Riechel , 1697. 792 S., 20
Bl. Index. - Angeb: PFANNER,T., Historia Comitiorum Imp. celebratorum a.o.r. 1652/53/54. Weimar, Müller für Bielck 1694. 22 Bl., 968, 144 S. Mit
gestochenem Frontispiz. Zusammen 2 Werke in
Ldr der Zeit.
€ 260,I. Jöcher I, 1165. Wegele 478. ADB 2, 752. NDB 2, 372. - Johann Heinrich Boeckler (1611-1672), Polyhistor, hatte eine
große Wirkung als Prof. in Straßburg. Dem Verständnis seiner
Zeit entsprechend arbeitete er nicht kritisch, sondern compilierte seine Werke. Wissenschaftlich verkehrte er mit H. Conring und C. v. Boyneburg. Politisch war ihm Schweden der
Retter der protestantischen und deutschen Freiheit. - Bibl.Stempel auf Titel. II. Jöcher III, 1485. - Tobias Pfanner (16411716), Theologe, war fürstl. Rat im ernestinischen Sachsen
und dort auf Reichsangelegenheiten spezialisiert. Er schrieb
eine Geschichte des westfälischen Friedens und diese Zeitgeschichte der Grafschaften, eine staatsrechtliche Abhandlung,
die als Anhang (144 S.) den Reichstagsabschied zu Regensburg 1654 hat. - Einband etw. berieben.
33
CRUSIUS, Jakob Andreas, Opuscula varia politico-juridico-historica. Ad illustrationem
Iuris tam publici. quàm privati,
nec non Rerum Germanicarum
spectantia. Minden, impensis J.
Köhler (in Bremen), 1668. 4 Bl.,
414 (recte 424), 72 S. Neuer Ppbd
(Paginierung springt nach S. 128
zurück).
€ 220,Erste Ausgabe. - Sammlung von sechs
rechtshistorischen Abhandlungen, u.a. De praeeminentia dominio Principis & Reipublicae in subditos; Commentarius ad
famosam legem Axiosis (gr.), D. de L. Rhodia de jactu; De jure
detractionis & emigrationis, Germanis Abzug und Nachsteur
dicto; Notae historicae ad Auream Bullam Caroli IV. und De
Kynophoria (gr.) sive canum portatione, paena antiquis temporibus apud Saxones aliosque populos usitatâ. - Der spätere Hannoverscher Hof- und Regierungsrat Jacob Andreas
Crusius (1636 - 1680) war zu dieser Zeit Stadtsyndikus von
Minden. - ADB 4, 632; Jöcher I, 2235. - Das Buch wurde wohl
von Johann Piler in Minden gedruckt, dem Crusius in seinem
Haus Räume zur Einrichtung einer Druckerei zur Verfügung
gestellt hatte. Der auf dem Titel als Verleger (“impensis”) genannte Jakob Köhler, der auch andere Werke von Crusius verlegt hat, wirkte dagegen in Bremen.- Benzing, Buchdrucker
330 u. 64.
34
DREYER, Johann Carl Heinrich, De cespitalitatis requisito in testibus habilibus, Von
Zeugen, die mit unbeweglichen Gütern angesessen seyn müssen, commentatio iuris Germanici
privati. Frankfurt/M. u. Leipzig, ohne Verlag, 1750.
Kl.-4to. Titel, 150 S. Rücken-Broschur (etwas angestaubt, Außenrand unbeschnitten, S. 3/4 mit Papierfehler unter Verlust weniger Buchstaben).
€ 80,-
12
Rechtsgeschichte
Johann Carl Heinrich Dreyer, damals Professor in Kiel, später
erster Syndikus von Lübeck, war ein entschiedener Gegner
des römischen Rechts, dessen ganze Leidenschaft den
deutschen Rechtsaltertümern galt (vgl. Stintzing/Landsb. III.1
Text 269 ff).
38
FOERSTER, August Heinrich, Tractatus
politico=historico=juridicus de emancipatione
equestri, vulgo von Wehrhafft machen. Altenburg,
Richter, 1727. (20) 174 (12) S. Einfacher Pappband
der Zeit.
€ 100,Behandelt auch den alten Brauch, einen
Knecht oder jungen Mann durch eine
Ohrfeige oder einen Backenstreich
“wehrhaft” zu machen, aber auch natürlich die Sitte, den Anwärter aus der Hand
eines Fürsten ein Schwert empfangen zu
lassen.
35
DREYER, Johann Carl
Heinrich, Miscellaneen oder
Kleine Schriften über einige Gegenstände des teutschen Rechts.
Lübeck, Iversen, 1784. Kl.-4to. 5
Bl., 128 S. Kart. der Zeit (angestaubt, Rücken beschabt, unbeschnitten, Titel mit Prägestempel).
€ 110,-
39
FRITSCH, Ahasver, Tractatus de jure ac statu pagorum
Germaniae. Jena, J. Bielcke, 1673.
Kl.-4to. 96 Bl. Neuer Ppbd (Ränder
eng beschnitten, ohne das Titelporträt, gleichmäßig leicht gebräunt, Titel mit kl. Abriss an d.
oberen Ecke).
€ 150,-
Johann Carl Henrich Dreyer, Professor in
Kiel und Syndikus von Lübeck, ist mit einigen seiner deutschrechtsgeschichtlichen Arbeiten einer der “direkten Vorläufer der deutschen romantischen Schule”
(NDB). Der vorliegende Band enthält sieben Abhandlungen u. a. zur Kenntniß der
Zusammenfassende Darstellung der für
Deich-Gesetze zur Erläuterung der Lü37
die Dörfer und Landgemeinden geltenden
beck- und Hamburgischen Deichordnung
gesetzlichen und administrativen Bestimmungen: über Eifür die Vierlande, über Fehler und Irrtümer in der deutschen
gentumsformen der Bauernhöfe, Frondienste, Schultheiße,
Rechtsgelehrsamkeit aus Miss- oder Unverstand der alten
Dorfgerichte, Zehntgrafen, den Landadel, Dorfkirchen und Sprachkunde, über Kollektivhaftung bei Holz-Diebstahl und
schulen, Gemeindeversammlungen, Kirmesse etc. Mit zahlüber einige alte Eides-Gewohnheiten. - Stintzing/Landsberg
reichen deutschsprachigen Zitaten. Die letzten 44 Blatt mit
III.1/Noten 185.
der “Schultheissen-Ordnung des Fürstenthums Gotha de An36
DRUMANN, Wilhelm, Die Arbeiter und no 1652”, der “Fürstl. Sächsisch-Gothanischen Rüge-Gerichts-Ordnung” und zahlreichen anderen rein deutschspraCommunisten in Griechenland und Rom. Nach chigen Quellentexten.- Humpert 13368.
den Quellen. Königsberg, Bornträger, 1860. IV, 346
(4) S. Einfacher schwarzer Ppbd der Zeit. € 120,-
40
GANS, Eduard, Das Erbrecht des Mittelalters. 2 Bde, Stuttgart, Cotta, 1829/35. XV, 480;
XIV, 714 S. Abweichend Pappband und Halbleder
der Zeit (Stempel und Name auf Titel)
€ 120,-
Prager 1214. Erste Ausgabe. - Drumann war bekannt geworden durch seine sechsbändige Geschichte Roms (1834/44).
Eigentlich eine Sozialgeschichte Griechenlands und Roms; zu
den Arbeitern rechnet Drumann auch Gewerbetreibende und
Banausen, Händler, Künstler, Lehrer, Redner, Athleten etc. Im
kleinen abschließenden Teil Communismus schildert er die
Eigentumsgesetze.
Das sind Bände 3 und 4 von “Das Erbrecht in weltgeschichtlicher Entwicklung. Eine Abhandlung der Universalrechtsgeschichte”. Bde 1 und 2 des Werkes unter dem Titel “Das römische Erbrecht..” erschienen.
37
ECKHARDT, Karl August (Hrsg.), Die
mittelalterlichen Rechtsquellen der Stadt Bremen.
Bremen, G. Winter, 1931. Gr.-8vo. 333 S. Hlwd.
€ 100,-
41
GEIER, Ehrenfried, Observationes ad ius
et antiquitates Germanorum in vicem supplementi ad Speidelii et Besoldi opera. Cum dissertatione
praeliminari de media iurisprudentia veterum Ictorum editae a Fr. G. Struvio. Jena, J. F. Bielcke,
1710. Kl.-4to. 8 Bl., 144 S., 2 Bl. Rücken-Broschur.
€ 150,-
Schriften der Bremer wissenschaftlichen Gesellschaft, Reihe
A: Veröffentlichungen aus dem Bremischen Staatsarchiv 5. Enthält das Stadtrecht von 1303/08, von 1428, von 1433 und
die Kundige Rulle (d.h. die Pergamentrolle mit den öffentlich
bekannt zu gebenden Polizeigesetzen) von 1450 und 1489
sowie ein Glossar.
Beiträge zu einem Reallexikon des deutschen Rechtswesens
unter Einschluss von Aspekten der deutschen Geschichte und
Kulturgeschichte: Über Achtschwur, Alraunen, altfränkisch,
13
Rechtsgeschichte
Amme, Auslöschung aus dem Wachs, Bachant, Bauergülden,
Berggerichte, Bote, Brandbriefe, Brautwagen etc. Die durchgehend deutschen Stichwörter werden durch Zitate aus teils
deutschen, teils lateinischen Quellen erläutert. Herausgegeben als ein Supplement zu den größeren Werken von Christoph Besold (Thesaurus practicus, 1629 u.ö.) und J. J. Speidel (Sylloge quaestionum juridicarum et politicarum secundum alphabeti, 1627 u.ö.). - Jöcher II, 975
(unter Geyer).
Schwäbischen Land- und Lehn-Rechts, Wobey der
Gebrauch der Dreßdenschen, Wolfenbüttelschen,
und Oldenburgschen, zum Druck kommenden Codicum Picturatorum durch einige Abbildungen, die
das Sächsische Land- und Lehn-Recht erleutern,
unter Augen gestellet worden. Hannover/Lüneburg, Schmidt, 1746. 4 Bll., 128 S.
Mit Textholzschnitten und 1 Falttafel. Ppbd der Zeit.
€ 360,-
42
GERCKEN, Philipp-WilErste Ausgabe. - ADB 10, 61. - Grupen
helm, Vermischte Abhandlungen
(1692-1767) ließ sich 1715 als Advokat in
aus dem Lehn- und Teutschen
Hannover nieder, wurde 1719 Syndikus
und 1725 Bürgermeister der Antstadt
Rechte, der Historie etc. mit ArchiHannover. Seine Arbeiten zeichnen sich
valischen Original-Urkunden und
durch ausgebreiteste Belesenheit in den
Siegeln erläutert. Teile 1-2 (von 3)
Quellen aus (ADB). - Die Abbildungen aus
in 1 Bd. Hamburg u. Güstrow, Bualten Rechtsquellen reproduziert. - Etwas
chenröder u. Ritter, 1771 - 1777.
gebräunt, leicht stockfleckig, Exlibris. EinTitel m. gestochener Vignette, 8
band teils berieben und bestoßen.
Bl., 232 S.; Titel m. gestochener
45
GUNDLING, Nicolaus
Vignette, 5 Bl., 268 S., 10 Bl. (RegiHieronymus, De emptione
ster u. Berichtigungen). Ppbd der
uxorum, dote et Morgengaba ex
Zeit mit goldgeprägtem Rückeniure Germanico libellus singularis.
schild u. Farbschnitt (Rücken be44
Leipzig, J. Chr. Langenheim, 1731.
schabt, Kapitale u. Ecken etwas
bestoßen, Name, Sign. u. kl. Etikett a. Vorsatz, Kl.-4to. 1 Bl., 146 (statt 150) S., 4 Bl. Rücken-BroStempel verso Titel, streckenweise gebräunt bzw. schur (angestaubt, 2 Bl. = S. 3 - 6 fehlen). € 90,schwach braunfleckig).
€ 240,- Historisch-privatrechtliche Abhandlung Über Brautkauf, Mitgift und die sog. Morgengabe.
Erste Ausgabe des ersten und zweiten Teils. - Historische Abhandlungen über Witwenrecht, märkisches Lehnsrecht, das
sog. Einlager-Recht, über die ehemalige Stendalsche Münze,
Herzog Rudolf d. Ä. von Sachsen und seine Ansprüche auf die
Mark, den falschen Waldemar, den Beginn des Ius fisci in
deutschen Fürstentümern, das sog. Frustrum, ferner über Öffnungsrecht (Jus Aperturae), Lehenbede (Precaria feudali), die
Bedeutung des Wortes “Testamentum”, die Markgrafschaft
Landesberg im Osterland, über Margarethe Maultasch,
Markgraf Meinhard von Brandenburg etc.- Teil 3 erschien
1781.- Meusel, Verstorbene IV,110; ADB IX,2.
46
HANDWÖRTERBUCH DER RECHTSWISSENSCHAFT. Herausgegeben von Fritz StierSomlo und Alexander Elster. 6 Bde und 2 Erg.-Bde
(alles Erschienene). Berlin, de Gruyter, 1926/37.
Hlwd (Band 8 im Nachdruck) (Ebde sauber mit Folie überzogen, St.a.Titelrückseite).
€ 450,1. Abandon - Deichgüter; 2. Deichverbände - Giroverkehr; 3.
Glaubensfreiheit - Luxemburg; 4. Mädchenhandel - Reichsexekution; 5. Reichsgericht - Territorialprinzip; 6. Testament Zwischenstreit; Ergänzungsbände: 7. Abänderung von Urteilen - Zweite Notverordnung; 8. Die Rechtsentwicklung der
Jahre 1933 bis 1935/36. Der Umbruch. Hrsg. von E. Volkmar.
43
GESCHICHTLICHE GRUNDBEGRIFFE.
Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Herausgegeben von Otto
Brunner, Werner Conze und Reinhart Koselleck.
8 Bde (in 9, komplett mit Register!). Stuttgart,
Klett, 1974/97. OLwd.
€ 700,-
47
HARDESIANUS, Cyriak (praes.), Fr.
LANGER (resp.). De Papia Poppaea reducendâ
et moderandâ in repub. civili repetitio historicopolitica (Frankfurt/Oder), J. Eichorn, 1619. Kl.-4to.
10 Bl. Rücken-Broschur (leicht gebräunt, 2 kl.
Wurmlöcher im Außenrand).
€ 120,-
Frisches Exemplar des Standardwerkes mit Originalschutzumschlägen. Von Ade, Anarchie, Angestellter, Antisemitismus
bis Wohlfahrt, Würde, Zivilisation - Kultur, Bd 8 Register (in 2
Bdn) (NP 1150,- EUR).
Rechtshistorische Abhandlung über die Lex Papia Poppaea
aus der Zeit des Kaisers Augustus, deren eigentlicher Zweck
die Förderung der Eheschließungen war. - Bibliographisch für
uns nicht nachweisbar; nicht im VD 17, im KVK und bei Dun-
44
GRUPEN, Christian Ulrich, Teutsche Alterthümer, zur Erleuterung des Sächsischen auch
14
Rechtsgeschichte
in der gelehrten Welt Aufsehen. Unter Umgehung der üblichen akademischen Laufbahn wurde ihr bis dahin unpromovierter Autor zum Ehrendoktor ernannt und erhielt sogleich
eine ordentliche Professur an der Universität Bonn.
kel (II, 294 f), der mit 52 Nummern das relativ vollständigste
Verzeichnis der Schriften des Frankfurter Juristen Cyriak Herdesianus gibt.
48
HARPPRECHT von HARPPRECHTSTEIN, Stephan Christoph, Speculi Suevici et
praesertim iuris feudalis Alamannici in foris vicariatus Suevo Franconico Palatini non usus modernus. Aus ohnverwerfflichen Der teutschen ReichsHistorie und Grund-Gesetzen ... erwiesen und dargethan. 2 Teile (in 1 Bd). Kiel, J. Chr. Reuther, 1723.
Kl.-4to. 5 Bl., 240 S.; 1 Bl., 154 S., 3 Bl. RückenBroschur (Titel angestaubt).
€ 280,-
51
HEIDER, Daniel, Gründlicher Historischer
Bericht Von denen alten Reichs-Vogteyen bey den
Erb- Frey und Reichs-Stätten wie auch bey den
Hohen und andern Stifften und Clöstern... 2 Teile
( in 1 Bd). Ulm, J. W. Rößlin für J. Gerlin, 1655. 4to.
Gestochener Titel, 13 Bl., 582 (recte 580) S., 145
(recte 135) S. 75 Bl. Pgtbd der Zeit (ohne die
Schließbänder, erste Bl. feuchtfleckig, sonst nur
gering gebräunt od. braunfl.).
€ 550,-
Äußerst gründliche und materialreiche Untersuchung darüber, welche Gesetzeskraft der Schwabenspiegel und das alemannische Lehnrecht in der Geschichte gehabt haben. Trotz
des lateinischen Titels größtenteils deutsch abgefasst. Stephan Christoph Harpprecht, durch sein mutiges Auftreten gegen die Mätressenwirtschaft des Stuttgarter Hofes massiven
Verfolgungen ausgesetzt, bewies, dass der Schwabenspiegel im süddeutschen Raum keineswegs die große Geltung
besaß, die ihm Schilter und noch Chr. Thomasius zugeschrieben hatten. Die Abhandlung entstand zur Wahrung der Interessen des Fürstl. Lichtensteinschen Hauses.- Stintzing/
Landsb. II.1/Text 160 u. Noten 107; ADB 10, 626. - Exemplar
mit Nachlass-Stempel “Ex bibliotheca Christoph Wiese
I.U.D.”, d. i. vermutlich der kurmainzische Hofgerichtsrat
Christoph Ignaz Wiese, seit 1791 ordentlicher Professor für
Feudalrecht an der Universität Mainz (vgl. Hamberger/Meusel 8, 515).
Erste Ausgabe der umfassenden Arbeit zum Thema “Reichsvogteien-Streit”. Zu diesem Stoff hatte Daniel Heider bereits
verschiedene Arbeiten veröffentlicht. Als Justitiar der Stadt
Lindau hatte er unmittelbar mit dem “bellum diplomaticum
Lindaviense” oder Urkundenkrieg zwischen der Reichsstadt
Lindau und ihrer Frauenabtei zu tun; elf Eingaben von ihm
sind zu dieser Sache ergangen. Ein zentraler Punkt im
Rechtsstreit und wichtig für die Geschichte der Diplomatik
wurde die Frage nach der Echtheit des Gründungsdiploms. Titel mit Besitzvermerk Franciscus Richard. - Holzmann/Boh.
VII,1426; ADB XI,304; Jöcher II,1443.
52
HOFFMANN, J. W.: GUDE, Gottlob
Friedrich, Vita Io. Guilielmi Hoffmanni I(uris)
U(triusque) Doctoris ... ac historiarum professoris
in academia Vitebergensi celeberrimi. Una cum eiusdem (Hoffmanni) panegyricis et orationibus
praemissa commentatione de Ictorum et Politicorum in scripturam sacram meritis critico exegeticis. Leipzig, J. C. Langenheim, 1742. 4to. 3 Bl., 40,
200 S., 1 gest. Schrifttafel. Hpgtbd der Zeit (ohne
das Titelporträt, Titelblatt mit altem Besitzvermerk
und Ausschnitt der unteren Ecke).
€ 160,-
49
HECK, Philipp, Die altfriesische Gerichtsverfassung. Mit sprachwissenschaftlichen Beiträgen von Theodor Siebs. Weimar, Böhlau, 1894. Gr.8vo. 15, 499, (1) S. Mit 1 kolor. Skizze friesischer
Rechtsgebiete im 13. Jhd. Neuer Lwdbd (St.a.T.).
€ 110,Einzige Ausgabe, erste 1963 ein Nachdruck.
50
HEFFTER, August Wilhelm, Die athenäische Gerichtsverfassung. Ein Beitrag zur Geschichte des Rechts, insbesondere zur Entwickelung der Idee der Geschwornengerichte in alter
Zeit. Köln, J. P. Bachem, 1822. 12, 497 S. Ppbd der
Zeit (berieben und etwas bestoßen, Rücken m. altem Papier passend überklebt, Ränder etwas gebräunt, am Ende mit kl. Nässespur im oberen
Rand).
€ 200,-
Erste Ausgabe .- Johann Wilhelm Hof(f)mann (1710 - 1739)
war Professor der Rechte und Geschichte in Wittenberg.
“Sein früher Tod war ein schwerer Verlust für die Wissenschaft. Der gründlichste Kenner der staatsrechtlichen Literatur des 18. Jhdts, Pütter, urteilt über ihn: ‘In unserer ganzen
Litteratur ist mir kein Rechtsgelehrter bekannt, der in so wenigen Jahren in so vielerlei verschiedenen Theilen der Rechte so mancherlei Materien mit solcher Geschicklichkeit bearbeitet hätte ... lauter wahre Meisterstücke’. Sein Landsmann Gude hat in eingehender Weise unter Benützung reichen Quellenmaterials Hoffmanns Leben beschrieben und
dessen sämtliche Werke kurz besprochen” (ADB 12,598). Angehängt sind einige Reden Hofmanns, u.a. seine Wittenberger Antrittsvorlesung De studii historici impedimentis und
der Nachruf auf seinen älteren Stiefbruder, den Staatsrechtler Christian Gottfried Hofmann.
Erste Ausgabe. - Erstveröffentlichung des großen Juristen
und Rechtshistorikers August Wilhelm Heffter (1796 - 1880),
der danach durch eine Reihe grundlegender Werke internationale Anerkennung erlangte und “zur geistigen Elite seiner
Zeit” zählte (NDB). Heffter hatte in Berlin bei Savigny und
Eichhorn studiert. Schon diese Erstveröffentlichung erregte
15
Rechtsgeschichte
53
HOLTZENDORFF, Franz von (Hrsg.),
Rechtslexikon. Herausgegeben unter Mitwirkung
vieler Rechtsgelehrter. 3., auf Grund der neuesten
Reichsgesetzgebung vollständig umgearbeitete
und unter besonderer Berücksichtigung des Verwaltungs- und Handelsrechts bedeutend vermehrte Auflage. 4 Bde (in 3). Leipzig,
Duncker und Humblot, 1880/81.
Insgesamt 3490 S. Priv.-Lwd.
€ 200,-
56
HUSANUS: MERKEL, Johannes, Heinrich Husanus. (1536 - 1587). Herzoglich Sächsischer Rath, Mecklenburgischer Kanzler, Lüneburgischer Syndicus. Eine Lebensschilderung. Göttingen, Horstmann, 1898. Gr.-8vo. 4 Bl., 403, (1) S.
Neuer Lwdbd.
€ 70,Biographie einer wichtigen Persönlichkeit
der Rechtsgeschichte in BraunschweigLüneburg und Mecklenburg (für das er
ein Lehnsrecht entwarf). - Mit einer Bibliographie der wichtigeren juristischen
und literarischen Arbeiten Husan’s, einem
Literaturverzeichnis und einem LiteraturVerzeichnis.
Letzte Auflage. 1. Aagesen - Fungible Sachen; 2. Gad - Otto; 3./4. Pachmann - (Zypaeus). In der Reihe “Encyklopädie der
Rechtswissenschaft in systematischer
und alphabetischer Bearbeitung”, Bd 2. Schönes Exemplar. Bd 3 mit falscher
Rückenprägung: gibt nur Pachmann bis
Stöckhardt, tatsächlich cplt bis Zypaeus. St. auf Vorsatz und Titelrückseite.
57 KASER, Max, Das römische
Privatrecht. 2., neu bearbeitete
Auflage. 2 Bde. München, Beck,
1971/75. XXXI, 833; XXX, 630 S.
Originale Leinenbände € 200,-
54
HOMMEL, Carl FerdinAbtlg 1: Das altrömische, das vorklassische und klassische Recht; Abtlg 2: Die
and, Akademische Reden über
nachklassischen Entwicklungen. - RechtsHerrn Joh. Jacob Mascovs Buch De
geschichte des Altertums im Rahmen des
iure feudorum in Imperio Romano
57
Handbuchs der Altertumswissenschaft.
Germanico. Frankfurt/M., ohne
Verlag, 1758. 8 Bl., 522 S., 15 Bl., 1 mehrfach ge- 58
KLEIN, Johann,. Volumen disputationum
faltete Kupfertafel. Hpgtbd der Zeit (berieben, Vor- juridicarum de utriusque juris materiis ... in Acadederkanten bestoßen, Titel mit Quetschfalte).
mia Rostochiensi publicae ventilationi exposi€ 300,- tarum. Berlin, J. M. Rüdiger, 1706. Kl.-4to. GeErste Ausgabe.- Seltene Schrift Hommels aus seiner ersten
Periode als Professor für Lehnsrecht an der Leipziger Universität, bevor er seine höchst bedeutsame Tätigkeit auf dem
Gebiete des Strafrechts begann, die ihm den Beinamen eines
‘deutschen Beccaria’ eintrug. - Stintzing/Landsb. III.1/Noten
254; ADB 13, 59 (nennt 1767 als Erscheinungsjahr).
stoch. Titelporträt, 5 Bl., 1420 S., 18 Bl. Pgtbd der
Zeit (Innengelenke mit Wurmspuren).
€ 800,Der Jurist Johann (v.) Klein war Professor in Rostock, nach
1693 auch Rektor der Universität. In der nochfolgenden politischen Entwicklung Mecklenburgs, welche zur Landesteilung führte, und während der Zeit des Nordischen Krieges
spielte er eine immer wichtigere landespolitische Rolle, wurde Geheimer Regierungsrat, Direktor der Justizkanzleien zu
Rostock und Schwerin, Präsident des Hof- und Landgerichts
zu Güstrow, schließlich Kanzler. Vorliegend die umfangreiche
Sammelausgabe der 25 von ihm verfassten Rostocker Dissertationen. Sie betreffen die unterschiedlichsten Rechtsmaterien, u.a. De iudice suspecto (d.i.) Vom verdächtigen Richter;
De convenientiis juris Culmensis & Gedanensis cum jure
communi, Saxonico, Prutenico & Lubecensi; De praeferentia
matrimonii in concursu duorum vulgo Wer von beyden den
Vorzug habe, da sein Ehegatte sich an zween zugleich verheyrahtet hat (Hayn/Got. III, 570); De probatione, quae fit per
libros mercatorum (d.i.) Von Beweiß der Schuld aus HandelsBüchern; De lege vestiaria ejusque necessitate; De judiciali
lamiarum confessione, se ex nefando cum Satana coitu prolem suscepisse humanam (d.i.) Was von der Hexen Bekäntnis
zu halten, daß sie aus schändlichem Beyschlaff mit dem Teuffel Kinder gezeuget (Hayn/Got. III, 243). Diese letztere Dis-
55
HOMMEL, Carl Ferdinand, Oblectamenta iuris feodalis sive grammaticae observationes ius rei clientelaris et antiquitates Germanicas
varie illustrantes. Leipzig, J. G. Dyck, 1755. Kl.-4to.
7 Bl., 148 S., 4 Bl. Interims-Broschur der Zeit (Umschlag wasserfleckig und mit Abriss an der unteren Ecke, Rücken mit Abrieb, geringfügig braunfleckig, Ecken eselsohrig).
€ 160,Erste Ausgabe. - Hommel war seit 1752 Professor für Lehnrecht in Leipzig. Damit traten in seiner Arbeit die “germanistischen Rechtsaltertümer neben die romanistischen, nicht
ohne günstige Ergebnisse, zum Beispiel für die Erklärung der
Adelspartikel (“von”) aus der Verbindung von Lehnsadel und
Lehnsgut oder für die Erklärung der kanonistischen Verwandtschaftsberechnung aus deutschrechtlichen Anschauungen” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 387).
16
Rechtsgeschichte
sertation (Respondent Nic. Putter) behandelt vornehmlich
den Fall einer Lucie Bernitsche, die auf ihre Geständnisse hin
verbrannt wurde. Ihre Hexen-Aussagen sind in deutscher
Sprache wiedergegeben. - Jöcher II, 2112 f.- Angebunden:
GRASS,MICHAEL (d.J.) Tractatus juridicus de reditu dominii
legali, Von dem Ruckfalls-Recht Eigenthümlicher Güter. Tübingen, J. Sigmund, 1724. 4 Bl., 308 S., 34 Bl. (letztes weiß).
- Jöcher II, 1133.
ne Untersuchung über das wirtschaftsrechtliche Institut der
Fron- und Spanndienste erschien zuerst 1754 und liegt hier
in einer wesentlich erweiterten Fassung vor, mit Anmerkungen und Urkunden (ab S. 54) herausgegeben von J. Chr.
Kuhn. - Humpert 8789; Meusel VIII, 84; nicht bei Kress u.
Goldsmiths.
Sammelband Malbergische Glosse.
59
KOCH, Johann Christoph, Hals- oder
Peinliche Gerichtsordnung Kaiser Carls V. Und des
H(eiligen) Röm(ischen) Reichs
nach der Originalausgabe vom
J(ahr) 1533 auf das genaueste abgedruckt und mit der zweiten und
dritten Ausgabe vom J(ahr) 1533
und 1534 verglichen nebst dem
Horixischen Programma: wahre
Veranlassung der P.H.G.O. und einer Vorrede worin der Werth und
Nutzen dieser Ausgabe gezeigt
und zu der gelehrten Geschichte
des teutschen peinlichen Rechts
zuverlässige Nachrichten ertheilt
werden. 8. vermehrte Ausgabe.
2 Teile (in 1 Bd). Marburg, Krieger,
1824. 70, 136 S. Ppbd der Zeit.
62
€ 90,Letzte Ausgabe. Unter den wissenschaftlichen Ausgaben des
19. Jahrhunderts gilt die Kochsche als die beste. Die 8. Auflage ist auf der Grundlage der 5. vom 1800 verfaßt; das Vorwort weist einige Änderungen und Ergänzungen zur Ausgabe von 1787 aus. Johann Christoph Koch (1732-1808) studierte in Jena und erhielt 1756 einen Ruf als Ordinarius nach
Giessen, wo er bis zu seinem Tode blieb.
60
KOSELLECK, Reinhart, Klaus SCHREINER (Hrsg.), Bürgerschaft. Rezeption und Innovation der Begrifflichkeit vom Hohen Mittelalter
bis ins 19. Jahrhundert. Stuttgart, Klett-Cotta,
1994. 520 S. OLwd (mit OUmschlag).
€ 40,Sprache und Geschichte, 22. - Mit weiteren Beiträgen von Ulrich Meier, Andrea Löther, Willibald Steinmetz, Ulrike Spree,
Wolfgang Krogel u. a. (NP 66,- €).
61
LAUHN, Bernhard Friedrich Rudolph,
Ueber die Frohndienste der Teutschen. Weißenfels,
Fr. Severin, 1795. 2 Bl., 158 S., 1 Bl. Mit gestoch. Titelvign. Broschur der Zeit (etwas knickspurig, unaufgeschnitten).
€ 200,-
62
LEO, Heinrich, Die malbergische glosse,
ein rest alt-keltischer sprache und rechtsauffassung. Beitrag zu den deutschen rechtsaltertümern. Erstes u. zweites heft (mehr
nicht erschienen!) in 1 Band. Halle, E. Anton, 1842 - 1845. 12, 156
S.; 2 Bl., 163, (1) S. Hlwdbd d. Zeit
mit schlichter Rverg. (teilweise etwas gebräunt).
€ 240,Erste Ausgabe dieser gründlichen, u. a.
von Jacob Grimm unterstützten Untersuchung der “Malbergischen Glossen”, der
interlinear dem lateinischen Text der “Lex
Salica” zugefügten westfränkischen Wörter und Wendungen aus der Rechtssprache, die bis auf das 6. Jahrhundert
zurückgehen. Ein geplantes “drittes heft”
ist nicht erschienen.- Heinsius X/1,493;
vgl. MNE I,417. - Angebunden: LEO, H.
Die malbergische Glosse der lex salica.
Stat handschriftlicher mitteilung an
freunde und befreundete. (Nur in fünf
und zwanzig exemplaren abgedruckt). Halle, gedruckt bei W.
Plötz, 1842. 16 S. - Privatdruck in 25 Exemplaren.- LEO, H.
Vorläufige bemerkungen zur grammatik der malbergischen
sprache. (Halle, Druck von W. Plötz, 1842). 18 S. - Wie die vorige Schrift wohl auch ein Privatdruck in kleiner Auflage. Beiliegend: LEO, H. (“gegenrede” auf August Friedrich Potts
“epilog” zu einer Anzeige von H. Leos “schrift über die malbergischen glossen”). (Halle, gedruckt bei W. Plötz), 1844. 8
S. Lose Lage, quer gefaltet (unbeschnitten, Ränder etwas angestaubt, leicht braunfleckig). - Erste Ausgabe einer Streitschrift des streitbaren Heinrich Leo, wohl auch als Privatdruck erschienen. Mit der handschriftlichen Widmung (H.
Leos): “Herrn Professor Dr./ Hattemer/ in Biel/ in der
Schweitz”.- Heinrich Leo (1799 - 1878) war als Historiker
auch wegen seiner ausgesprochenen Parteilichkeit für die
katholisch-ultramontane Seite umstritten, wegen seiner
Streitlust gefürchtet. “Lediglich auf philologischem Gebiet
leistete Leo echte Forschungsarbeit” (NDB).
63
LINDE, Johann Ernst von der, Dissertationes juridicae quarum prima agit de vindicatione hominum propriorum ejusque praescriptione.
Secunda resolutionem quaestionis: an in successione ab intestato defuncti fratris vel sororis unilateralis liberi cum patris vel matris Germanorum
fratrum vel sororum liberis concurrant? Tertia jus
Der Jurist Bernhard Fr. R. Lauhn (1712 - 1792) war Erb- und
Gerichtsherr auf Mannstedt und bekleidete verschiedene
Ämter im kursächsischen Staats- und Verwaltungsdienst. Sei-
17
Rechtsgeschichte
parentum in liberos circa ingressum in religionem
et vota monastica exhibet. Ad forum civitatis Gedanensis accommodatae. Danzig, J. Z. Stolle,
1698. Kl.-4to. 3 Bl., 242 S. Neuer Ppbd. € 200,-
atque ex instituto I. Dem Erbpacht, II. Lassgutern,
III. Curmeden, IV. Landsiedeleihe, V. Meiergutern,
VI. Schillingshauerrecht, cum ex moribus Medii
Aevi tum ex usu hodierno patriae forensi. Nova
prorsus ratione erutum et declaratum. Halle, Waisenhaus, 1717. Kl.-4to. 3 Bl., 18, 216 S., Sp. 217 473 (recte 472), 12 Bl. Mit gestoch. Titelvignette.
Rücken-Broschur (Titel angestaubt, stärker fleckig
und mit hinterlegten Fehlstellen und Textverlust,
am Ende mit schwacher Nässespur im oberen
weißen Rand, Paginierung springt nach Sp. 310).
€ 150,-
Drei Abhandlungen 1. über die Zurückforderung entlaufener
Bauern und Untertanen; 2. über die Erbberechtigung der Kinder eines Halbbruders oder einer Halbschwester; 3. über das
elterliche Sorgerecht im allgemeinen sowie bei Eintritt in den
geistlichen Stand bzw. Ablegung der Ordensgelübde im besonderen. Johann Ernst von der Linde war Stadtsyndikus von
Danzig.
64
LÖW, Karl Friedrich Ludwig, Ueber die
Markgenossenschaften. Heidelberg, Mohr, 1826.
8, 276 S., 2 Bl. Nachträge und Berichtigungen.
Ppbd der Zeit (berieben, bestoßen, innen braunfleckig).
€ 110,-
Erste Ausgabe, erst 1737 erschien eine zweite.
68
LUDOLF, Georg Melchior von, Vita viri
perillustris Georgii Melchioris de Ludolf, Archidicasterii Imperialis Camerae assessoris, ab ipso
scripta. Edidit praefatusque est Christ. Aug. Heumannus. Göttingen, Universitätsbuchhandlung,
1740. Gestochenes Titelporträt, 7 Bl., 96 S. Neuer
Ppbd (etwas braunfleckig).
€ 120,-
Erste Ausgabe, hervorgegangen aus Löws Dissertation von
1826, die aber nicht in den Buchhandel gelangte. Thema sind
die seit dem 14. Jahrhundert urkundlich erwähnten Zusammenschlüsse von Grundeigentümern, denen dann ein größerer zusammenhängender Landdistrikt zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stand. Diese Veröffentlichung brachte
Löw, der später in Wiesbaden ein angesehener Jurist wurde,
in Bekanntschaft mit dem Freiherrn von Stein. - ADB XIX,
295f.
Einzige Ausgabe. - Autobiographie und Schriftenverzeichnis
des bedeutenden Staatsrechtlers und Assessors des Reichskammergerichts G. M. v. Ludolf (1667 - 1740). - Pütter I, 295;
Stintzing/Landsb. III.1/Noten 103.
65
LOTTER, Melchior, De re beneficiaria libri III. In II tomos distributa. Editio prima in Germania, aliis multo emendatior. 2 Bde (in 1), Köln,
Metternich, 1709/10. (16) 272, 288 (86), (2) 223
(31) S. Pergamentband der Zeit. Folio.
€ 450,-
69
LÜBTOW, Ulrich von, Der Ediktstitel
Quod metus causa gestum erit. Greifswald, Bamberg, 1932. 316 S. OKart.
€ 28,-
Zuerst 1637 erschienen, hier die vorgeblich erste deutsche
Edition. Fortsetzung des Titels: “Opus utrique foro accomodatatissimum, gemino locupletatum indice, priori librorum,
et quaestionum in eo contentarum, posteriori vero materiarum notabilium, alphabetico ordine digesto. Johann Arnold
von Beyweg, ehemaligem Kölner Bürgermeister gewidmet,
und einer epistola dedicatoria des Verlegers Wilhelm Metternich.
70
MAURENBRECHER, Romeo (Hrsg.),
Die rheinpreußischen Landrechte. 2 Bde. Bonn,
Weber, 1830. XXVIII, 502; XII, 936 S. Einfache
Pappbände der Zeit.
€ 600,-
Erste komplette Ausgabe. Ursprünglich Dissertation Greifswald 1926 dort aber nur im Auszug vorgelegt.
Erste und einzige Ausgabe. Band 1: Die Einleitung. Das Jülich-Bergische Landrecht. Die Churkölnische Reformation,
Rechtsordnung und Erläuterung. Die Salm-ReisserscheidtDycksche Rechtsordnung; Band 2: Das Chur-Trierische Landrecht. Das Landrecht der hinteren Grafschaft Sponheim. Das
rheingräfliche Landrecht. Die Manderscheid-Blankenheimische Rechtsordnung. Das Hatzfeld-Wildenburgische Landrecht. Das Gelndernsche Landrecht.
66
LUDEWIG, Johann Peter v., De aetate
legitima puberum et maiorum, Von Mannbarem
und mündigem Alter Caesaris, Regum, principum,
clientum etc. praesertim Germaniae. Halle, Grunert, 1725. 187 S. Zeitgenössische Interimsbroschur.
€ 150,-
71
MAURER, Georg Ludwig, Geschichte
des altgermanischen und namentlich altbairischen oeffentlich-muendlichen Gerichtsverfahrens, dessen Vortheile, Nachtheile und Untergang
in Deutschland ueberhaupt und in Baiern insbesondere. Heidelberg, Mohr, 1824. 4to. 18, 362 S., 3
lithograph. Tafeln m. vier Abbildungen (Gerichts-
Erste Auflage. - Das kleine Werk über die Mannbarkeit und
Volljährigkeit im römischen und griechischen, im germanischen, langobardischen und jüdischen Recht erlebte bis 1744
drei weitere Auflagen.
67
LUDEWIG, Johann Peter, De iure clientelari Germanorum in feudis et coloniis, sigillatim
18
Rechtsgeschichte
szenen). Ppbd der Zeit (Ecken bestoßen, Rücken
unten m. kleinen Fehlstellen im Bezug, anfangs
stärker, sonst nur etwas braunfleckig).
€ 240,-
74
MICHELSEN, Andreas Ludwig Jakob,
Ueber die Genesis der Jury. Eine germanistische
Untersuchung. Leipzig, O. Wigand, 1847. VI, 190 S.
Kartoniert unter Nutzung des Originalumschlags.
€ 80,-
Erste Ausgabe der ersten in gedruckter Form vorliegenden
Arbeit Georg Ludwig Maurers, einer gekrönten Preisschrift
zu einer Frage, die erstmals bereits 1821 von der Münchener
M. war zu der Zeit Professor und Schöppenstuhl-Beisitzer in
Akademie gestellt worden war. Maurers Arbeit gilt als grundJena. Entstehung der Jury nach schwedischem, dänischem,
legend auf einem noch kaum beackerten
isländischem, Dithmarschem und EngliGebiet der deutschen Rechtsgeschichte
schem Recht. Originalausgabe.
und als “Urheberin unserer Proceßordnungen seit 1848” (ADB). “So ist das
75 MOELLMANN, Bernhard,
Buch nicht bloß für die wissenschaftliche
Selecta iuris Saxonici, feudalis et
und geschichtliche Anschauung grundlepublici de Ganerbinatu, Armandiis
gend geworden, sondern auch wirksam
für Reformen im Sinne der Öffentlichkeit
et iudiciis Westphalicis capita ...
und Mündlichkeit einerseits, der HeranNunc ob praestantiam suam typis
ziehung von Laien andererseits, Refortepetita. Jena, J. Fr. Ritter, 1756.
men, die seither als untrennbar zusamKl.-4to. 4 Bl., 110 S., 1 Bl. Neuer
mengehörig erscheinen” (Stintzing/
Ppbd.
€ 120,Landsb. III.2/Text 310) und schließlich
Zuerst 1740 in Kopenhagen gedruckte
auch durchgesetzt wurden. Die Arbeit
Dissertation des aus Flensburg stammenwurde bestimmend auch für Maurers
den Moellmann (1702-1778). Behandelt
weiteres Leben: eine Professur, ein
sehr ausführlich das mittelalterliche
Staatsratsamt, eine Regentschaft (in
westfälische Feme- oder Freigericht (S. 42
Griechenland, in Vertretung für den min- 110). Vorangestellt sind zwei kürzere
derjährigen Wahlkönig Otto) und ein
Kapitel über die Ganerbschaft (Vererbung
bayerisches Ministerpräsidenten-Amt
70
in der Seitenlinie) und die Armandia
waren weitere Stationen seines Lebens.(Recht der Heeresfolge), wobei der Verfasser auch aus skanAus der Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen.dinavischen Quellen zitiert. - Offenbar letzte Auflage.
ADB XX,700.
76
OCKEL, Andreas, Discursus juridico-politici de regali postarum jure, Electorum Principumque Imperii. Quibus majestaticum hoc jus vigore
superioritatis territorialis Serenissimis Principibus
Germaniae competens denuo asseritur; inanibus
oppositionibus, quibus Caesareus Turrianus: Tractatu, quem inscripsit, Glorwürdiger Adler, das ist
gründliche Vorstell- und Unterscheidunge ... von
der Reichs-Stände Landes-Fürstl. Obrigkeit, absonderlich aber von dem Ihr. Keyserl. Majest. reservirten Post-Regal im gantzen Römischen Reich
etc. Halle, Chr. Henckel, (Vorwort datiert von,
1698). Kl.-4to. 4 Bl., 144 S. Pgtbd der Zeit (leicht
gebräunt, durchgehend schwache Nässespur im
oberen weißen Rand, Innengelenke, hinterer Vorsatz u. die letzten 4 Bl. im Bund mit Wurmspuren).
€ 230,-
72
MEIER, Moritz H.E., Georg F. SCHOEMANN, Der Attische Process. Vier Bücher (in
1 Bd.), Halle, Gebauer, 1824. XXII, 794 S. Einfacher
Pappband der Zeit
€ 60,Eine von der Königl. Preuss. Academie der Wiss. in Berlin gekrönte Preisschrift. - Erste Ausgabe. Eine Neubearbeitung erschien noch 1887.
73
MEINERS, Christoph, Geschichte der
Ungleichheit der Stände unter den vornehmsten
Europäischen Völkern. 2 Bde (in 1). Hannover, Helwing, 1792. 6 Bl., 650 S. (durchgehend paginiert).
Hldrbd der Zeit (Einbd leicht beschabt, unteres Kapital eingerissen, vorderes Innengelenk m. kl.
Wurmgang, Signatur u. Stempel auf Vorsatz u. Titel, fast durchgehend leicht stockfleckig, einige
Bleistiftanstreichungen).
€ 300,Eine der zahlreichen historischen Untersuchungen von Christoph Meiners, welche “weder an Genauigkeit der Forschung
noch an Tiefe der Auffassung eine höheren Werth beanspruchen dürfen, aber für die damalige Zeit durch Anregung und
Erweiterung des historischen Sinnes verdienstlich wirkten”
(ADB XXI, S. 225). - Humpert 11443; Menger 255 (irrig 1793).
Juristische Abhandlung, dass das Recht auf Einrichtung von
Poststationen und Postlinien kein kaiserliches, sondern ein
landesfürstliches oder Territorialrecht sei. Auch die seinerzeitige Belehnung der Grafen Taxis mit dem Postregal durch
Kaiser Matthias schmälere keineswegs die Fürstenrechte. Die
im Titel genannte entgegen gesetzte Schrift des Caesareus
Turrianus wurde fälschlich Matthias Zimmermannn oder
19
Rechtsgeschichte
auch Capar Schoppe (Scioppius) zugeschrieben. Tatsächlicher Verfasser war der Hildesheimer Rechtsgelehrte Leopold
Albert Schoppe. - Pütter III, 580.
versalis. Hamburg, B. Schiller, 1710. 120 S. Neuer
Ppbd (innen gebräunt u. stellenweise braunfleckig, teils gering feuchtrandig).
€ 120,Dritte unveränderte Auflage der rechtsgeschichtlichen Abhandlung aus dem Sammelwerk “Der geöffnete RitterPlatz”. Samuel Reyhers (1635 - 1714) umfangreiches Schriftenverzeichnis umfaßt Arbeiten zur Physik, Meteorologie,
Mathematik, Astronomie und Jura; er las als Professor in Kiel
aber auch u.a. zu Festungsbaukunst und Zivilbaukunde. Vgl. Slg Böhme 790; siehe ADB XXXVIII, 354.
77
OSENBRÜGGEN, Eduard, Deutsche
Rechtsalterthümer aus der Schweiz. Hefte 1-3.
Zürich, Meyer und Zeller, 1858-59. 112, 53 S. OHlwd.
€ 90,Separatabdruck aus: Monatsschrift der wissenschaftlichen
Vereine in Zürich. - Inhalt: Das kolenberger Gericht in Basel;
Die Blutrache; Das Ertränken und das Schwemmen; Das Lebendigbegraben der Kindsmörderinnen; Frevel unter russigen Raffen; Gnade bei Recht; Die Unschuldsrose; Der Eid der
Verschwiegenheit. - Alter Stempel auf Titel, sonst gut. - Alles Erschienene.
82
RICHTHOFEN, Karl von, Friesische
Rechtsquellen. Berlin, Nicolai, 1840. 4to. 4 Bl., 42
S., 582 S., 1 Bl., 4 Tabellen, 1 Farbtaf. Hlwd (beschabt, Kapitale mit Einrissen, Vordergelenk etwas gelockert, Stempel auf Titel und Tafelrückseite, Papier leicht gebräunt und stockfleckig, einige
Marginalien mit Blei- und Kopierstift).
€ 300,-
78
PAETZ, Karl Wilhelm, Lehrbuch des
Lehnrechts. Nach des Verfassers Tode herausgegeben und vollendet von Chr. Aug. G. Goede. Neue
Auflage. Göttingen, Dieterich, 1828. 20, 448 S.
Ppbd der Zeit (Rückenkanten beschabt, Ecken bestoßen, anfangs u. am Ende einige Bl. etwas
braunfleckig).
€ 120,-
Erste Ausgabe, mit einer gedruckten Widmung “Jacob Grimm
aus inniger Liebe und Verehrung”. - Richthofen hatte in Göttingen unter Jacob Grimm germanische Philologie studiert
und stand im Begriff, seinen Plan einer gründlichen Erforschung der altfriesischen Rechtsquellen in Angriff zu nehmen, “als mich Jacob Grimm ermahnte, doch zuvor zu sehen,
ob nicht neue friesische rechtsquellen für meine arbeit aufzufinden wären” (Vorrede). Der Rat wurde beherzigt, Richthofen unternahm 1834 eine Studienreise durch die niedersächsischen und friesischen Bibliotheken und Archive, als deren erste Ausbeute 1840 die hier vorliegenden “Friesischen
Rechtsquellen” erscheinen konnten und ihm “mit einem
Schlage einen angesehenen Namen unter den Rechtshistorikern sowohl als unter den altdeutschen Philologen verschafften” (ADB 53,347).
Der Göttinger Jurist Wilhelm Paetz (1780-1807) war ein Meister der historisch-kritischen Methode, wie neben ihm nur
noch Savigny. Er hat dem historischen Verständnis des Lehnrechts Bahn gebrochen “in demselben Augenblicke, da das
Lehnsinstitut selbst seiner politischen Auflösung entgegenging” (Stintzing/Landsb. III.2/Text 180). - Noch 1837 erschien
ein unveränderter Nachdruck.
79
PETERS, Frank, Die Rücktrittsvorbehalte
des römischen Kaufrechts. Köln, Böhlau, 1973. XV,
300 S. OKart.
€ 45,-
83
RIEZLER, Sigmund, Geschichte der Hexenprozesse in Bayern. Im Lichte der allgemeinen
Entwickelung dargestellt. Stuttgart, Cotta, 1896.
X, 340 S. Hlwd der Zeit.
€ 180,-
Forschungen zum Römischen Recht, Abhandlung 31. - Habilitationsschrift, Hamburg 1971/72. - Mit handschriftlicher
Widmung des Verfassers für Max Kaser auf Vorsatz, Stempel
auf Titelrückseite..
Ackermann I, 475; Crowe 473; Hayn/G. III, 175; Lentner
16268; nicht bei Pfister. - Erste Ausgabe. - Enthält als Beilagen Auszüge aus Johann Hartliebs “Buch aller verbotenen
Kunst, Unglaubens und der Zauberei” von 1456. - Beiliegt:
PAULUS, Nikolaus, Hexenwahn un. Hexenprozeß vornehmlich
im 16. Jahrhundert. Freiburg im Breisgau, Herder 1910. 4 Bll.,
283 S. OLwd.
80
REIZER, Adam (praes.), Philippus Fridericus BREGLER (resp.), Dissertatio inauguralis juridica de collaterali, qui a primo acquirente
non descendit, aut investura simultanea non gaudet ...; vulgo Von der nur auf gleiche Helm und
Schild nicht gegründeten Lehens-Folge. Bamberg,
Gertners Witwe, 1753. Kl.-4to. 4 Bl., 79, (3) S. Rücken-Broschur (angestaubt, unbeschnitten). € 70,-
84
RUNDE, Christian Ludwig, Die Rechtslehre von der Leibzucht oder dem Altentheile auf
Deutschen Bauergütern nach gemeinen und besonderen Rechten. 2 Teile (in 1 Bd). Oldenburg,
Schulze, 1805. XXXII, 566 S. Ppbd der Zeit mit altem handschriftlichem Rückenschildchen. € 320,-
Mit handschriftlicher Notiz auf dem Titel: “Sehr brauchbare
Noten zu den 12 Carolingischen Urkunden. Darin Geschichte
der Lehnsverfassung schön”. - De Backer/Somm. VI, 1649,2.
81
REYHER, Samuel, Kurtz gefasste Allgemeine Rechts-Geschichte, Oder Historia juris uni-
Katalog Bibliothek Reichstag II, 4.1. - Erste Ausgabe der seltenen Schrift des Juristen C. L. Runde (1773-1849). “Im Jahr
20
Rechtsgeschichte
1805 veröffentlichte er die Schrift ‘Die Rechtslehre von der
Leibzucht...” welches Werk noch immer als ein Muster von
Monographien über besonders schwierige Rechtslehren geschätzt wird.” (ADB XXIX, 675). - Kapital und Ecken bestoßen.
teste contumace. Halle, Chr. Henckel, 1717. 88 S. - 17. LUDOVICI, J. Fr., De genuino intellectu brocardici vulgaris: Omne
juramentum servandum esse, quod salva salute aeterna servari potest. Halle, Zeitler, 1705. 36 S. - 18. LUDOVICI, J. Fr., De
solennibus juramentorum. (Halle), Zeitler, 1702. 62 S. - 20.
WACHTER, J. Chr., De arresto reali. Marburg, Ph. C. Müller,
1727. 24 S. - 23. LUDOVICI, J. Fr., De eo, qui post litem conte85
SAMMELBAND mit 37
statam bona immobilia possidere desiit.
juristischen Dissertationen aus
(Halle), Chr. Henckel, 1716. 4 Bl., 44 S. dem späten 17. und der ersten
24. GUNDLING, N. H., De lite contestata
Hälfte des 18. Jhdts u. a. von Chr.
commoda plerumque incommoda nunThomasius, Nic. Christoph Lyncker,
quam. Halle, Chr. Henckel, (1720). - 4 Bl.,
56 S. - 25. HEINECCIUS, J. G., De pecunia
Jac. Fr. Ludovici, Nic. H. Gundling
in casum, si caussa ceciderint, ab adpelu. Joh. Gottl. Heineccius. Halle u.
lantibus, alioque remedio utentibus, dea., 1687-1755. Kl.-4to. Hpgtbd der
ponenda. Vulgo Von Succumbenz-GelZeit (angestaubt, teilweise etwas
dern. Halle, J. H. Grunert, 1736. 4 Bl., 39,
eng beschnitten und Titel am un(1) S. - 27. BÖHMER, G. L., De appellatioteren Rand gefaltet, vereinzelt Annis interpositae renunciatione. Göttingen,
A. H. Schultze, 1755. 1 Bl., 54 S. - 28.
streichungen von alter Hand).
BÖHMER, J. H., De collisione praesumtio€ 1.100,num. Editio novissima. Halle, J. Fr. Gru21 der 37 Dissertationen stammen von
nert, 1741. 53, (1) S., 1 Bl. - 31. CARder Universität Halle, deren juristische FaRACH, J. T., De imaginaria aequitate prokultät damals in höchstem Ansehen
bationis pro evitando periurio. Recusa (=
stand. Der Band enthält u.a. (Angabe in
2. Auflage). Halle, Grunert, 1749. 45, (1)
verkürzter Form unter Weglassung der
82
S. - 32. CARRACH, J. T., De femina procuRespondenten und der Bezeichnung Disratrice ad litem. Halle, Grunert, 1751. 3 Bl., 51, (3) S. - 33.
sertatio, Disputatio etc.): 1. THOMASIUS, Chr., De usu actioNETTELBLADT, D., De decisione casuum secundem analonum poenalium juris Romani in foris Germaniæ. Recusa (= 2.
giam. Halle, J. Chr. Hilliger, 1751. 45, (3) S. - 34. NETTELBAuflage). Halle, Salfeld, 1725. 84 S. - Zuerst 1693 erschieLADT, D., De decisione casuum quae fit pro auctoritate. Halle,
nen.- Lieberwirth 69. - 2. THOMASIUS, Chr., De praescriptioHilliger, 1754. 1 Bl., 34 S. - 36. LEYSER, A. v., De iudice legibus
ne regalium ad jura subditorum non pertinente. Recusa (=
recte mitiore. Wittenberg, E. G. Eichsfeld, 1742. 3 Bl., 16, S., 1
2. Auflage). Halle, Salfeld, 1727. 41, (3) S. - Zuerst 1696 erBl. - 37. BÖHMER, G. L., De reliquiis iuris canonici in imperaschienen. - Vgl. Lieberwirth 110 (verzeichnet diese Auflage
toris electione. Göttingen, V. Bossiegel, 1751. 28 S.
nicht). - 3. THOMASIUS, Chr., De remissione tacita pignoris
vel hypothecae per acceptionem chirographi novi aut fide86
SAVIGNY, Leo von, Die französischen
jussoris. Halle, (Salfeld, 1727). 1 Bl., 29, (1) S. (DruckangaRechtsfakultäten im Rahmen der neueren Entben durch Beschnitt entfernt). - Zuerst 1713 mit einem anderen Respondenten erschienen. - Vgl. Lieberwirth 248. - 5.
wicklung des französischen Hochschulwesens.
WERLHOF, J., De examine testium extraordinario, cumprimis
Berlin, Puttkammer und Mühlbrecht, 1891. VIII,
ad instruendam probationem futuram, vulgo zum ewigen
223 S. Hlwd (St.a.T.).
€ 45,Gedächtnüß ... Helmstedt, G. W. Hamm, 1725. 1 Bl., 122 S. Einzige Ausgabe.
7. HORN, C. H., De processu summario ex § IIX Resol. Elect.
Saxon. noviss. Editio secunda. Wittenberg, Gerdes, 1718. 82
87
SCHMELZEISEN, Gustav Klemens, Die
S., 3 Bl. - 8. ENGELBRECHT, G., De recognitione documenRechtsstellung der Frau in der deutschen Stadttorum per testes. Helmstedt, G. W. Hamm, 1695. 16 Bl. VD17 23:243551E.- 9. LYNCKER, N.CHR. De absolutoria. Jewirtschaft. Eine Untersuchung zur Geschichte des
na, Werther, 1695. 60 S. - VD17 1:007675D. - 10. MASCOV, P.,
deutschen Rechts. Stuttgart, Kohlhammer, 1935.
Examen poenitentia civilis. Greifswald, D. B. Starck, 1708. 1
136 S. OKart.
€ 50,Bl., 46 S. - 11. WILLENBERG, S. Fr., De novatione legali.
Arbeiten zur deutschen Rechts- und Verfassungsgeschichte, 10.
(Frankfurt/Oder), J. Coepsel, 1694. 40 S.- VD17 14:023399V.
- 12. HORN, C. H., De probatione plena per unum testem.
88
SCHMIDT, Carl Adolf, Die Reception des
Wittenberg, Goderitsch, 1693. 28 Bl. - VD17 23:624109T. 13. GRASSER, S. P., De eiuranda eieratione bonae spei seu de
römischen Rechts in Deutschland. Rostock, Stiller,
exiguo usu iuramenti perhorrescentiae adversus iudicem.
1868. 10, 328 S. Ppbd der Zeit (Einband beschabt
Halle, J. Grunert, 1729. 1 Bl., 46 S. - 14. FROMMANN, J. A., De
und mit Rückensignatur, Klebespuren und Besitzelectione actionis utilioris, ejusque jure. Tübingen, M. Romvermerk auf Vorsatz, mehrfach gestempelt). € 75,mey, 1687. 80 S. - VD17 12:153761Y. - 16. LUDOVICI, J. Fr., De
21
Rechtsgeschichte
berufen, wo seine Karriere als Staatsmann begann. Siehe
ausführlich ADB 34, 53ff.
Im Gegensatz zur Schule Savigny’s stehend, forderte der Rostocker Jurist eine Rechtswissenschaft, “welche sich nicht
auf das römische Recht, sondern wie die römische Jurisprudenz auf das Volksrecht gründet und dieses zum Ausgangund Zielpunkte ihrer Forschungen macht” (S. 328). - Originalausgabe.
91
SIMON, Johann Georg, Brevis delineatio impotentiae conjugalis, diu hactenus desiderata, nunc vero denuo revisa et opposita spuriis
exemplaribus quae vulgo circumferuntur. Jena, J.
Th. Fleischer, 1674. Kl.-4to. 182 S., 7 Bl. Neuer
Ppbd (teilweise mit schwacher Nässespur im
Außenrand, etwas feuchtwellig).
€ 140,-
89
SCHWESER, Christoph Heinrich, Theatrum servitutum. Oder: Schauplatz der Dienstbarkeiten. Worauf allerly Arten der Servituten, Dienstbarkeiten und Dienstleistungen... vorgestellet ...
erkläret... (und) erörtert... In Truck heraus gegeben
von C. H. S. C. O. Nürnberg, J. E. Adelbulner für W.
Michahelles, 1708. Kl.-4to. 2 Bl., 1270 (recte:
1264) S., 66 Bl. Pgtbd der Zeit (gering fleckig, etwas bestoßen, Rücken oben mit ca. 6 cm langem
fachgerecht hinterlegten Einriß, innen etwas gebräunt, vereinzelt kleine Randläsuren). € 850,-
Frühe Ausgabe dieser mehrfach, auch unrechtmäßig, nachgedruckten Abhandlung vom ehelichen Unvermögen (zuerst
1670 oder 1672). Johann Georg Simon, Professor in Jena und
Halle, war laut ADB selbst erst im vorgerückten Alter zur Ehe
geschritten und hinterließ keine Nachkommen. - VD17
1:003945H; vgl. Hayn/Got. VII, 312 (nur spätere Ausgaben).
92
STEIN, Joachim Lukas, Abhandlung des
Lübschen Rechts, Vierdter Theil in sich fassend Die
Rechte des Gerichtlichen Processes (und:) Abhandlung des Lübschen See-Rechts, worinn dasselbe aus den wahren Quellen hergeleitet, und zureichend expliciret, auch die Verordnungen des
Hänsischen See-Rechts durchgängig mitgenommen werden. 2 Teile (in 1 Bd). Rostock, beim Verf.
u. Lübeck, in Kommission bei J. Schmidt, 1745. 3
Bl., 468 S., 25 Bl.; 3 Bl., 336 S., 12 Bl. Pgtbd der
Zeit (stärker und mit braunem Fleckchen auf dem
Vorderdeckel, innen stellenweise etwas braunfleckig).
€ 100,-
Erste Ausgabe des umfassenden Kompendiums zu den unterschiedlichen Dienstbarkeiten in der Stadt und auf dem Land,
zu Sach- und persönlichen Dienstleistungen, über Knechtund Dienerschaft, Leibeigenschaft, Frohn-, Lehen- und Ritterdienste u. a. mehr. U.a. über Bau-, Wege-, Jagdrecht, Schuldrecht u.a.m.- Christoph Heinrich Schweser (1646 - 1681) gab
u.a. ein Wirtschafts- und Rechtslexikon für Beamte und eine
Monographie über den Beamtenstand heraus.Holzmann/Boh. IV,5129; Humpert 18758 .- VORGEBUNDEN:
(DENEKE, J.) Neu vermehrtes Dorff- und Landrecht..., aufs
neue übersehen (und vermehrt herausgegeben von Ch. L. Bilderbeck). Leipzig u. Celle, Hoffmann, 1708. Gestochenes
Frontispiz, 1 Bl., 9 S., 4 Bl., 357 S., 8 Bl. (Titel m. kleinem
Randausschnitt, innen gebräunt).- Zweite vermehrte Ausgabe (die erste, “Tractatus iuridicus von denen Dorff- und Landesrechten”, erschien 1704). Das dreiteilige Werk behandelt
im 1. Kapitel u. a. den Ursprung und die Geschichte des Dorfes, die Funktion des Schultheissen, die Dorffluren und -kirchen, Handwerker und Kaufleute auf dem Dorf, Dorfschulen,
Patrone, Landgerichte, Bauernprivilegien. Kap. 2 u. a. über
die Dienstbarkeit allgemein, Dienstarten und -verbindlichkeiten u. a. m. Im 3. Kapitel geht es um das Weide- und Hüterecht. - In den Zusätzen Resolutionen über Mühlen, Zwangmühlen, Schäferei, Bienen, den Zehnten, Jagdgerechtigkeit,
Fischerei u. a. m. - In der Vorrede eine kommentierte Bibliographie. - Vgl. Humpert 3011 (EA).
Erste Ausgaben. - Vierter sowie fünfter und letzter Teil der
Abhandlungen Joachim Lukas Steins zum Lübischen Recht:
sie behandeln das Prozeß- und das Seerecht.- Der fünfte Teil
bildet eine zusammenfassende Darstellung des See- und
Seehandelsrechts auf der Grundlage des damals vorherrschenden, im ganzen Ostsee-Raum geltenden Lübischen
Rechts. Joachim Lucas Stein lehrte an der Universität Greifswald. Seine wissenschaftliche Arbeit konzentrierte sich auf
das Lübische Recht, von dem er seit 1738 eine Gesamtdarstellung in Einzelbände herausgab (Bd 1: Personen-Recht; Bd
2 u. 3: Sachen-Recht). Der letzte, in sich abgeschlossene
Band trägt den eigenständigen Titel “Abhandlung des Lübschen See-Rechts”, erschien aber auch manchmal mit einem
Nebentitel und enthält Änderungen und Zusätze zu den Teilen 1 und 2. - ADB 35, 641; Meusel XIII, 322.
90
SEUFFERT, Johann Michael, Versuch einer Geschichte des teutschen Adels in den hohen
Erz- und Domcapiteln nebst einigen Bemerkungen
über das ausschließende Recht desselben auf
Dompräbenden. Frankfurt/M., Andreä, 1790. 8,
230 S. Neuer Ppbd (Stempel a. d. Titelrückseite,
am Falz teils braunrandig).
€ 110,-
93
STRYK, Samuel (praes.), A. D. SONNEMANN (resp.), (Disputatio inauguralis, exhibens
jus Lubecense) ad methodum Institutionum subjunctis juris communis differentiis. Frankfurt/Oder,
J. Ernst, 1674. Kl.-4to. 2 Bl., 180 S. Neuer Ppbd.
€ 150,-
Erste und einzige Ausgabe. - Enslin/Engelmann 402. Seuffert
(1765-1802) war eine Zeitlang beim Reichskammergericht in
Wetzlar und wurde dann vom Fürstbischof nach Würzburg
22
Rechtsgeschichte
Erste Ausgabe.- Abhandlung über das einflussreiche und
weit verbreitete lübische Recht. Der aus Lübeck stammende
Respondent Anton Daniel Sonnemann wurde später selbst
Professor an der Universität Frankfurt/Oder.- Jöcher IV, 676. Die ersten 4 Blatt mit hinterlegten Fehlstellen am oberen
Rand und mehrzeiligem Textverlust, Blatt A2 mit der Vorrede
hinter A3 gebunden).
Damit werde aber das Vertrauen in die Rechtsprechung, der
“juristische Glaube” untergraben, ohne den kein Reich auf
Dauer bestehen kann. Deutscher und (ausführlicherer)
lateinischer Text. - Vigel gilt, zusammen mit seinem etwas
jüngeren Widersacher Vultejus, in Deutschland der wichtigste
Repräsentant der systematischen Richtung humanistischer
Rechtswissenschaft. ADB 39, 694; Stintzing/Landsb. I, 426 f.
94
VACCHIERY, Carl von, Von dem gefreyten Erbrechte in Baiern, dessen Wirkung auf
den Unterthan, und seine Landescultur. In einer
öffentlichen akademischen Versammlung gelesen.
München, J. Lindauer, -1789. Titel, SS. 129 - 164
(so komplett). Rückenbroschur (Umschlag leicht
gebräunt und mit Signatur).
€ 90,-
97
WAL, Gabinus de, Oratio de claris Frisiae
Jureconsultis, dicta Franequerae d. VII. Octobris
1818. Accedunt Annotationes de Vita, Fatis ac
Scriptis Jureconsultorum. Leuwarden, J. W. Brouwer, 1825. 16, 468 S. Interims-Kart. der Zeit (beschabt, Rücken überwiegend weggeschabt, Bezugspapier teils gelöst und mit kleinen Fehlstellen, Vorblatt mit größerem Abschnitt, unaufgeschnitten).
€ 180,-
Karl Albrecht Vacchiery war kurpfalzbayrischer wirklicher geheimer Rat, Hofrathskanzler und Oberkurator der kurbayrischen Schulen sowie Direktor der historischen Klasse der
Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Ein Auszug aus
deren Publikationsreihe. In seiner Rede analysiert er die 1779
eingeführte Änderung zum Erbrecht. - Hamberger/Meusel
VIII, 1789.
Enthält zahlreiche Kurzbiographien westfriesischer Rechtsgelehrter vom ausgehenden Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert. - Der aus Leeuwarden stammende Gabinus de Wal
(1785 - 1833) lehrte Jura in Franeker und Groningen.
98
WALDSCHMIEDT, Johann Wilhelm
(praes.), W. F. L. v DALWIGK zu LICHTENFELS
(resp.) De pactis ganerbinatuum. Von Burgfrieden. Rec(usa = 2. Auflage). Marburg, ohne Verlag,
1737. Kl.-4to. 56 S. Neuer Ppbd (durchgehend etwas feuchtwellig und im Bund etwas stockfleckig).
€ 90,-
95
VERPOORTEN, Philipp Theodor, Commentatio historica de ducatibus in veteri (!) Germaniae regno hereditariis eorumque origine. Notas quasdam adiecit J. E. Zschackwitz. Halle, J. C.
Krebs, 1726. Kl.-4to. 103 S. Broschur. (St.a.Umschlag und Titel).
€ 80,Die Abhandlung zur germanischen Rechtsgeschichte, zuerst
wohl 1706 erschienen und nun von Zschackwitz “ob ihrer
Seltenheit und gediegenen Argumentation” wieder herausgegeben, will zeigen “Germaniae duces non esse e magistratibus et praefectis ortos, sed e regibus, iusque proprium
et hereditarium in suis provinciis ac regnis antiquitus habuisse.”.
Der Jurist Johann Wilhelm Waldschmiedt (hier: Waldschmidt)
war auch Kanzler der Universität Marburg. - Angebunden:
WALDSCHMIEDT, J. W. (praes.) und G. Fr. APPOLDT (resp.), De
feudis castrensibus. Von Burg-Lehen. Rec(usa). Marburg
1737. 38 S. (durchgehend mit schwachem Nässerand).
99
WELL, Carl Joseph, De laudemio iure
protimiseos atque retractus ... Ob praestantiam
argumenti denuo recusa. Wittenberg und Zerbst,
S. G. Zimmermann, 1752. Kl.-4to. 4 Bl., 160 S.
Rücken-Broschur (durchgehend etwas braunfleckig).
€ 100,-
96
VIGELIUS, Nicolaus, Liber singularis de fide juris consultorum, Von Dem Juristischen Glauben, Discite Justitiam, moniti Germana Juventus.
Quedlinburg u. Aschersleben, G. E. Struntz, 1715.
111, (1) S. Neuer Ppbd (alter Stempel auf Titel,
durchgehend braunfleckig und mit kleiner Nässespur im Kopfsteg, wenige Blätter m. Buchstabenverlust an Falz wegen zu “enger” Bindung). € 180,-
Umfassende Abhandlung über die verschiedenen Formen des
im älteren deutschen Recht weit verbreiteten Näher- oder
Retraktrechts, einem Vorkaufsrecht für die nächsten Erben,
die Nachbarn, Miteigentümer und den Landesherrn (Erblosung, Nachbarrecht, Marklosung, Ganerbenrecht und Territorialretrakt). - Nur in Stuttgart und Tübingen nachgewiesen.
Zweiter Druck der zuerst 1580 erschienenen Schrift. Der
Marburger Jurist Vigelius (1529 - 1600) war einer der wenigen, die einen klaren Blick für die beklagenswerten Rechtszuständen der Zeit hatten. Ursache sei einerseits ein
fehlgeleiteter Unterricht, der nur rabulistische Advokaten
(oratores et disputatores), aber keine Richter heranbilde;
zum andern das prozessuale Verfahren, in dem der
eigentliche Streitpunkt eher vernebelt werde. Denn gerade in
der Verwirrung witterten solche Advokaten ihre Chance.
100 WERLHOF, Johannes (praes.), Ludolphus Dietericus HUGO (resp.), Juris, maxime
quo in foro Germani utimur, enucleati, et in succinctas theses memoriales digesti, specimen primum de jure Germanis patrio, universe tali. Helm23
Gesetzeswerke, Kommentare
stedt, G. W. Hamm, 1705. Kl.-4to. 1 Bl., 110 S.
Rückenbroschur. (Titelblatt mit Randeinriss und
Knickspur von altem Blattweiser).
€ 120,-
102 ZILLER, Tuiscon, Ueber die von Puchta
der Darstellung des römischen Rechts zu Grunde
gelegten rechtsphilosophischen Ansichten. Habilitationsschrift. Leipzig, A. Edelmann, 1853. 1 Bl.,
94 S., 1 Bl. Rückenbroschur. (Titel etwas angestaubt und mit kleinem Eckabriss).
€ 90,-
Kompendium der deutschen Rechtsquellen, die bei deutschen Gerichten (neben dem römischen Recht) zur Anwendung kommen. Hier der allgemeine Teil; der zweite, spezielle
Teil erschien 1707. Johann Werlhof war Schüler und Nachfolger H. Conrings als Professor des öffentlichen Rechts in
Helmstedt.- Stintzing/Landsb. III.1/Noten 16; Jöcher IV, 1900.
Über Georg Puchta, dem - neben Savigny - führenden Vertreter der historischen Rechtsschule. Tuiscon Ziller habilitierte
sich mit dieser Arbeit zunächst als Privatdozent für Rechtswissenschaft in Leipzig und erhielt schon im folgenden Jahr
eine Professur für Philosophie. Er entwickelte die Herbartsche Philosophie und Pädagogik weiter und gilt als der eigentliche Begründer der Herbartschen Schule, die bis zur
Jahrhundertwende die gesamte Erziehungswissenschaft und
pädagogische Praxis beherrschte.
101 WOLF, Erich, Grosse Rechtsdenker der
deutschen Geistesgeschichte. 4., durchgearbeitete
und ergänzte Auflage. Tübingen, Mohr, 1963. VIII,
803 S. Mit 17 Bildern. OLwd (mit OUmschlag).
€ 48,Letzte Auflage. - Ex libris Reimer Schmidt.
3. Gesetzeswerke, Kommentare
S., 1 Bl. weiß; Titel, 1 Bl., 56 S., 1 Bl. weiß; Titel, 1 Bl., 32 S.;
Titel, 2 Bl., 1 Bl. weiß, 71, (1) S., 3 Bl. “Ordentlich Register”
mit großer Druckermarke Michael Forsters in Holzschnitt,
zus. mit 5 Titelvignetten (Dreifachwappen) in Holzschnitt.
103 BAYERN: CHURFÜRSTLICHER PFALTZ
FÜRSTENTHUMBS IN OBERN BAYERN, LANDRECHT. 5 Teile (in 1 Bd). Amberg, gedruckt durch
Michael Forster, 1606. Folio. (Kollation siehe unten), Schweinslederband der Zeit auf 4 Bünden
mit Mehrfachfileten auf den Deckeln, eingesetzten geprägten Wappen auf den Mittelfeldern der
Deckel, Vorderdeckel beschriftet und datiert: “Mitterdeich” und “1606”.
€ 700,-
104 BAYERN: KREITTMAYR, Wiguläus Xaver Aloysius, Codex Maximilianeus Bavaricus
Civilis. Oder: Neu Verbessert=- und Ergänzt=
Chur=Bayrisches Land=Recht. 4 Teile (in 1 Bd).
München, Vötter, 1759. 3 Bll.,116, 110, 166, 283
S. Leder der Zeit(Einband leicht berieben und bestoßen).
€ 400,-
Allgemeine LandOrdnung” oder Landrecht der Pfalz, erlassen von Friedrich (IV., dem Aufrichtigen) Pfalzgrafen bei
Rhein, Churfürst und Herzog von Bayern “zu erhaltung guter ruhe und friedens, auch Christlicher Zucht und Erbarkeit”.
Enthält: I,1. Iudicialia: Der Undergerichts Proceß und Ordnung. I,2. Hofgerichtsordnung Churfürstlicher Pfaltz in Bayern, Wie am Churfürstlichen Pfalzgrävischen Hofgeriocht biß
dahero, auch fürbaßhin fürderlichen in Recht verfahren, und
die ergangene Urthel vollstreckt werden sollen. Von newen
übersehen, und an vielen orten nach notdurfft verbessert.
I,3. Vernewerte Ehe- und Ehegerichts Ordnung. II. Von Contracten und Handthierungen. III. Von Testamenten und letzten Willen. IV. Von Erbschafften ohne Testament, vel, De Succeßionibus ab intestato. V. Criminalia, Das ist: Peinliche Malefitz, Ubel und Mißthaten, auch derenselben Straffen und
Ordnungen betreffend. - VD17 1:015861X. - Einband berieben und teilweise stärker fleckig, Schließbänder fehlen,
Deckelkanten und Kapitale stellenweise mit mäßigen Läsuren, vorderer Vorsatz mit alten Material erneuert, hinterer
Vorsatz angestaubt und fleckig, 1 Ecke ergänzt, finger- und
meist nur etwas braunfleckig, Ränder teilweise mit meist
kleinen Ein- oder Ausrissen, Gebrauchsspuren; es fehlen in
der “Ehegerichtsordnung” 2 Bl. Kollation: Haupttitel mit
breiter, figürlicher Bordüre in Holzschnitt (signiert “AF” und
“MW”), 2 Bl., 1 Bl. weiß; Titel, 1 Bl., 37, (3) S.; Titel, 2 Bl., 110
S., 2 Bl.; Titel, 3 Bl. 31, (1) S. (ohne 11 - 14); Titel, 2 Bl., 89, (3)
Erste Oktavausgabe des berühmten Gesetzeswerkes von
1756, für die Vötter ein 10jähriges Privileg erhielt. Die erste
deutsche Kodifikation im Zeitalter des Naturrechts stellt der
berühmte Bayerische Codex Maximilianeus dar. Verfasst
wurde diese Zivilrechtskodifikation vom Vizekanzler des
bayerischen Kurfürsten Max Joseph II. Wigulaeus Xaverius
Aloysius von Kreittmayr (1705-1790), dem berühmtesten
bayerischen Juristen nicht nur des 18. Jahrhunderts. Das Gesetzbuch ist auch die erste umfassende Zivilrechtskodifikation; ein vollständig ausgearbeitetes, alle Teile des Zivilrechts
umfassendes und systematisch angelegtes Zivilgesetzbuch.
Ihm folgten das Preussische Landrecht und der Code civil.
105 BAYERN: KREITTMAYR, Wiguläus Xaver Aloysius, Codex Maximilianeus Bavaricus
Civilis. Oder: Baierisches Landrecht. Neue unveränderte Auflage. München, Regierungsblatt,
1821. VI, 694 S. Halbleder der Zeit (mit Schreibpapier durchschossenes Exemplar, zahlreiche teils
farbige Anstreichungen, Marginalien und Notizen
von alter Hand).
€ 380,24
Gesetzeswerke, Kommentare
das bayrische Landrecht unter Ludwig den Bayern erstmals
kodifiziert. In der Neuzeit nimmt die Reformation des bayrischen Landrechts eine besondere Stellung ein. Es ist eines
der wenigen Reformationen, das relativ unberührt vom Römischen Recht gestaltet wurde. Das Landrecht vereint die
wichtigsten Rechtsgebiete: Privat-, Straf- und Prozeßrecht.
Eine Besonderheit ist die Zusammenführung von Stadt- und
Landrecht, auch das öffentliche, sowie das Polizeirecht. Durchgehende Feuchtigkeitsspur am unteren Steg.
Wigulaeus Xaverius Aloysius von Kreittmayr (1705-1790)
war kurbayerischer Kanzler und schuf mehrere Gesetzbücher,
so das Strafgesetzbuch von 1751, eine Zivilprozeßordnung
von 1753 sowie als Krönung ein Zivilgesetzbuch (Codex Maximilianeus Bavaricus civilis) von 1756.
106 BAYERN: KREITTMAYR, Wiguläus Xaverius Aloysius, Anmerkungen über den Codicem Juris Bavarici Judiciarii , worinn derselbe sowohl mit den gemeinen, als ehemalig-statuarischen Gerichts-Ordnungen und Rechten genau
collationirt, mithin nicht nur der Unterschied inter
Jus vetus & novum ... angezeigt, sondern auch
dieses mit Beyfügung der bey denen Höchsten
Reichs-Gerichten üblicher Praxi in ein mehreres
Licht gesetzet. München, Vötter, 1778. 3 Bl., 679,
(1) S., 4 Bl. (das letzte weiß). Hldrbd der Zeit (beschabt u. bestoßen, Rücken oben und unten mit
Fehlstelle, etwas braunfleckig).
€ 160,-
Stadtrecht vornehmlich für Prag
109 BÖHMEN: VOLLSTÄNDIGE TEUTSCHE
STADT-RECHT, Im Erb-Königreich Böheim und
Marggrafthum Mähren, Von einem, dem Publico
geneigten Rechtsgelehrten in Druck befördert. Wien, Georg Lehmann, 1721. 4to. Titel m. gestochener Vignette recto u. großformatigem Wappenkupfer verso, 8 Bl., 678 S. m. ganzseitigem Kupfer
(Stammbaum), 35 Bl. Register. Späterer Hldrbd
(beschabt, Fuß bestoßen, Kopf beschädigt, Titel
unten angerändert u. mit altem Besitzvermerk,
durchgehend eher gering, mehrere Lagen stark
gebräunt u. braunfleckig, stellenweise etwas wasserrandig, vereinzelte Wurmspuren).
€ 580,-
107 BAYERN: LANDRECHT, Policey: Gerichts= Malefitz= und andere Ordnungen.
der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn.
Landtrecht der Fürstenthumben Obern und Nidern
Bayrn. München, Durch Nicolaum Henricum,
1616. Folio. 9 Teile in einem zeitgenössischen
Schweinslederband mit Blindprägung. Kollation:
Titelblatt mit großem Wappensignet, (18), 827,
(12) S. (fehlendes Bl. Seiten 57/58 ergänzt).
€ 1.800,-
Zweite (eigentlich wohl Titel-)Ausgabe. Das “Vollständige
Teutsche Stadt-Recht” erschien zuerst 1720 bei Runger.
Dann wurde der Verlag von Georg Lehmann übernommen
und der Druckvermerk geändert. Die Rechtsordnung - aus
der böhmischen Sprache übertragen - galt für Prag (für das
es eigentlich ausschließlich hatte gelten sollen), die anderen
böhmischen Städte und für die Grafschaft Glatz. - Das Kupfer
mit dem Stammbaum dient zur Erläuterung erbrechtlicher
Fragen.
Erste Ausgabe des Bayrischen Landrechts von Maximilian I.
aus dem Jahre 1616. Damit kündigte sich für Bayern eine
neue Epoche der Rechtsentwicklung an, die Zeit der großen
Kodifikationen des Territorialstaates (Stölzel). Mit der Schaffung der Rechtseinheit in Bayern wurde auch das Römische
Recht in weiten Teilen der Gesetzgebung zur bestimmenden
Leitlinie. Durch die Vorschrift für die Richter, bei fehlender gesetzlicher Bestimmung das Gemeine Recht (Jus Commune)
anzuwenden, wurde faktisch in weiten Geltungsbereichen
das Römische Recht zum geltenden Recht. Dieses Landrecht
galt bis zur großen Rechtsreform durch Kreittmayr, also bis
weit in das 18. Jahrhundert hinein.
110 CARPZOV, Benedikt, Opus decisionum
illustrium Saxonicarum, causas forenses in serenissimi electoris Saxoniae senatu appellationum
Dresdensi, curia provinciali suprema, facultate juridica et scabinatu Lipsiensi... Leipzig, Ritzsch,
1670. Folio.. 8 Bll., 796 S., 44 Bll. Mit 1 Holzschnittvignette auf Titel. Pappband im Stil der Zeit.
€ 750,Kleinheyer-Schröder 53; Stinzing-L. II, 88, 6. Sammelband von Gerichtsentscheidungen der sächsischen
Obergerichte, vornehmlich des Schöppenstuhls zu Leipzig.
Der berühmte sächsische Jurist Carpzov (1595-1666) suchte
mit seinen Publikationen eine Vereinheitlichung der sächsischen Gerichtsbarkeit zu stützen, edierte höchstrichterliche
Entscheidungen als Präjudizien. - 2. Auflage, zuerst erschienen 1660.
108 BAYERN: REFORMACION des bayrischen
Landrecht nach Christi unsers Hailmachers geburde im fünftzehenhundert und achtzehend in Jar
aufgericht. München, 1518. (H. Schobser). 34 nn.
Bll., 1 weißes Blatt, CLXVIIInum. Bll. Moderner
Hpgtbd. Folio.
€ 4.500,Erstausgabe der berühmten Reformation des bayrischen
Landrechts. Bayern weist von allen deutschen Territorien die
längste Rechtstradition vor. Bereits im 8. Jahrhundert finden
wir Rechtsaufzeichnungen der Bayern. Im Jahre 1335 wird
111 CODE CIVIL: SIREY, Jean-Baptiste, Les
cinq codes annotes de Sirey des dispositions et
décisions de la législation et de la jurisprudence. 5
25
Gesetzeswerke, Kommentare
widmete, trat im Jahre 1806 dem Rheinbunde bei und erhielt
den Titel eines Großherzogs. Auf Drängen Napoleons wurde
die Einführung des Code Napoleon in Hessen vorbereitet. Ein
Vgl. Hoefer 39, 37f. Vollständige Reihe der Kommentare von
Edikt vom 1. August 1808 ordnete die Annahme des Code
Sirey (1762-1845). 1. Code civil annoté (1819, 370 pp.); 2)
Napoleon mit Modifikationen an. Dafür wurde eine KommisCode de procédure civile annoté (1818, 902 pp.); 3) Code de
sion eingesetzt. Zudem bemühte man sich in den Jahren
commerce annoté (1820, 480 pp.); 4) Code pénal annoté
1809 bis 1810 in den sog. Gießener Konferenzen, den Code
(1819, 376 pp.); 5) Code d’instruction criminelle annoté
Napoleon gemeinsam mit Hessen-Nassau und Frankfurt am
(1817, 519 pp). - Wohl Exemplar des Pastoraltheologen und
Main einzuführen. Die Bemühungen
Kirchenrechtlers Johann Michael Benger
schlugen schließlich fehl. Hessen nahm
(1822 - 1870); Namenszug “Benger” auf
schließlich von der Einführung des Code
dem Titel. - Papier teils etwas fleckig, einiNapoleon Abstand. Zur Vorbereitung und
ge Blätter hinterlegt.
Durchführung des Code Napoleon fertigte der Hessische Hofgerichtsadvokat Ger112 CODE NAPOLEON I., Nahardi eine Übersetzung an, die als offizipoleons I, Kaisers der Franzosen,
elle Ausgabe bestimmt war. Die Besonderheit der Übersetzung liegt in ihrer GeKönigs von Italien und Protectors
nauigkeit, insbesondere durch die Verdes Rheinbundes bürgerliches Gegleichung mit vorangegangenen Übersetsetzbuch. Nach der neuesten offizungen und die Notierung der Abweiciellen Ausgabe verdeutscht und
chungen in den Fußnoten. Gerhardi
nebst den von dem Französischen
schätzte die Übersetzung von Daniels als
Rechtsgelehrten Herrn Dard jedie beste ein und legte dessen Code-Napoleon-Übersetzung zur Grundlage seidem Artikel beygefügten Parallelner Übersetzung. Durch die Nichteinstellen des Römischen und ältern
führung des Code Napoleon in Hessen
Französischen Rechts, auch seinen
kamen nur begrenzte Stückzahlen auf
eignem Bemerkungen herausgeden Markt, so dass diese Ausgabe sehr
113
geben von Christian Daniel Erselten ist.
tomes. Paris, Receuil général, 1817-1820. Pappbände der Zeit.
€ 1.200,-
hard. Dessau und Leipzig, Voss, 1808. (24) 624 (4)
S. Halbleder der Zeit.
€ 750,-
114 DRESDEN: DER CHUR-FÜRSTLICHEN
SÄCHSISCHEN RESIDENTZ-STADT DRESDEN STATUTA UND STADT- RECHT, Sammt angehängten
Ordnungen. 3 Teile (in 1 Bd). Dresden, Wincklers
Witwe, 1728. Kl.-4to. Gestochener illustrierter Titel, 3 Bl., 91 S., 6 Bl., 40 S., 4 Bl., 47 S. Ldrbd der
Zeit (beschabt und bestoßen, Gelenke angeplatzt,
leicht gebräunt).
€ 400,-
Erste Ausgabe in der Übersetzung von Erhard, der gleichzeitig auch eine deutsch-französischen Parallelausgabe herausgab. - Der Herausgeber und Bearbeiter Erhard (1759-1813),
seit 1787 Professor in Leipzig hatte bis zu dieser Edition Werke zum sächsischen und preussischen Recht publiziert (u. a.
“Versuch einer Kritik des Allgemeinen Gesetzbuches für die
preussischen Staaten” 1792). Seine Übersetzung des “Bürgerlichen Gesetzbuches Napoleons” war die sechste, ist aber
heute eine immer noch wichtige Edition. Er meinte, die Fehler der 5 vorher erschienenen Editionen revidieren und durch
zahlreiche Anmerkungen ausgleichen zu sollen, so dass diese Ausgabe später als geplant erscheinen konnte, wie er im
Vorwort erklärt.
Mit zwei Anhängen: “Churfürstl. Sächs. gnädigst-confirmirte
Vormundschafft-Ordnung des Raths zu Dreßden” und “Leichen-Ordnung der Stadt Dreßden.”- Statuta und Vormundschaftsordnung wurden 1660-1661 unter Kurfürst Johann
Georg II., die Leichenordnung 1686 unter Johann Georg III.
herausgegeben.- Der gestochene Titel mit Porträts der Kurfürsten August, Johann Georg II. und Johann Georg III. sowie
einer kleinen Ansicht von Dresden.
113 CODE NAPOLEON. Nouvelle édition,
conforme à l’édition originale de l’Imprimerie
Impériale. GESETZBUCH NAPOLEONs, nach der officiellen Ausgabe übersetzt von H. F. D. Gerhardi.
Nebst Angabe der wichtigsten Abweichungen der
Übersetzungen von Daniels, Erhard, Lasaulx, Müller und Spielmann. 2 Bde. Darmstadt und Gießen,
Heyer, 1809. 29 Bl., 439 S.; 2 Bl., 473 S., 1 Bl. Schöne Halblederbände der Zeit.
€ 1.400,-
115 FRANKFURT/MAIN: FICHARD, J., Der
Statt Franckfurt Am Mayn erneuerte Reformation
Wie Die in Anno 1578 außgangen, und publicirt,
Jetzt abermals von neuen ersehen, an vielen underschiedlichen Orten geendert, verbessert und
vermehrt. Frankfurt, Johann Bringer für Jonas Rosen, 1611. 29 Bl., 622 (recte 612) S. Ldrbd der Zeit
(Rücken und teilweise die Kanten unter Verwen-
Erste Ausgabe der deutsch-französischen Parallel-Ausgabe
für Hessen. - Landgraf Ludwig X., dem Gerhardi dieses Werk
26
Gesetzeswerke, Kommentare
dung des ursprünglichen Bezugs erneuert, Innengelenke, hinterer Deckel innen und die letzten Seiten mit Wurmspuren, Besitzvermerk auf erstem
weißen Blatt und Titel (Initialen), durchgehend gebräunt u. etwas braunfleckig, einzelne kleine Läsuren, Paginierung springt von S. 224 auf 235,
fehlt die Kupfertafel).
€ 400,-
118 LEIPZIG: DER STADT LEIPZIG ORDNUNGEN, wie auch Privilgia und Statuta. Leipzig, Thomas Fritsch, 1701. 4 Bl., 556 S., 20 Bl. Register.
Ppbd der Zeit (berieben und teils bestoßen, eine
Ecke gestaucht, Rückenbezug mit altem passenden Papier ergänzt, durchgehend meist stärker gebräunt und braunfleckig).
€ 1.100,-
Zweite und letzte von Johann Fichard besorgte Ausgabe, von
der gleichzeitig eine Folio-Ausgabe erschien. - Im Auftrag
des Frankfurter Rates übernahm es Fichard 1571 die Reformation des Frankfurter Stadtrechts von 1509 zu erneuern,
woraus “ein ganz neues Werk hervorgegangen (ist), welches
an Umfang und Bedeutung das Solmser Landrecht noch
übertrifft” (Stintzing/Landsberg I, S. 597). Das Zivilgesetzbuch wurde 1578 rechtskräftig. - Vgl. NDB V, 120 f.
Sammlung von unterschiedlichen Verordnungen aus der Zeit
von etwa 1650 bis 1700. Enthalten sind u.a. Decisionen und
Mandate zu Vormundschaftsfragen, zum Degentragen,
Bücherauktionen, Raketenabfeuern, Wein-, Pest-, Kleider-,
Feuer-, Spritzen- Ordnung, verschiedene Erlasse das Kirchenleben betreffend, die Leipziger Judenordnung, die Ordnungen
für verschiedene Handwerke (Fleischer, Fleischschätzer, Tuchhändler, Kramer), die Wag- und die Wechselordnung u. a. m.
116 HAMBURG: DER STADT HAMBURG STATUTEN UND GERICHTS-ORDNUNG. Neue unveränderte Auflage (Nebst einem Anhang). Hamburg,
C. Königs Erben, 1771. 4to. 4 Bl., 390 (recte: 388)
S., 30 Bl. Register; 156 S., 1 Bl. Ldrbd der Zeit (beschabt, Rücken teils stärker bestoßen und mit kleinen Läsuren, ohne das Frontispiz).
€ 750,-
119 LÜBECK: DERO KAYSERLICHEN FREYEN
UND DES HEILIGEN REICHS STADT LÜBECK STATUTA und StadtRecht, Sampt angehengter Schiffs:
und Hochzeiten Ordnung: Auffs newe auß den vorigen bereits in Druck außgangen Exemplaren
nachgedrucket. Lübeck, L. Albrechts Erben, 1608.
Kl.-4to. 8 Bl., 105, (1) num. Bl. Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre. Neuer Hpgtbd im Stile der
Zeit (stellenweise mit schmaler Nässespur im
Außenrand, durchgehend etwas braunfleckig und
mit kleiner Wurmspur im Text, wenige Unterstreichungen und Marginalien von alter Hand, Titel mit
kleinen Rändläsuren und zeitgenössischem Besitzvermerk eines Laurentius Wegner). € 1.000,-
Die Hamburger Statuten und Gerichtsordnung (zuerst
1603/05) “gehören in die Familie der bedeutenden Stadtrechtsreformen ..., die es sich zur Aufgabe setzten, das überkommene deutsche mit dem römischen Recht in Einklang zu
bringen sowie den neuen Verhältnissen anzupassen. Das
Hamburger Stadtrecht bildet den Abschluß einer jahrhundertelangen Entwicklung ... Viele Teile behielten bis ins 19. Jahrhundert Gültigkeit” (Kayser, Hamb. Bücher S. 50).- Mit den
beiden niederdeutschen Anhängen (Hamburger Stadt-Recessen von 1603 und Landrecht für Billwerder, Ochsenwerder
u.a.): Een Erbar Rat (hefft) mit Belevinge der Erffgesethenen
Börgerschop, na diser itzigen Tide un Lüffte Gelegenheit, etlike Articul Recesses-Wise verfathen lathen, welcker ... vör
Stadt-Recht tho hollen syn angenahmen un belevet worden...- Slg Böhme 631; Borchling/Claussen 4590.
Ausgabe des revidierten lübischen Stadtrechts von 1586. Aufgrund der Vormachtstellung Lübecks innerhalb der Hanse
avancierte das lübische Recht im Mittelalter zum gemeinsamen Recht für die Seehandelsstädte des Ostseeraumes. Lübeck selbst fungierte als Oberhof und höchstes Gericht für
diesen gesamten Geltungsbereich. Durch unterschiedliche
Kodifizierungen von verschiedenen Bearbeitern kam es im
Lauf der Jahrhunderte jedoch zu Unstimmigkeiten, so daß
1582 mit einer Revision begonnen wurde. “1586 (wird) in
Lübeck als Ergebnis der Revision die erste amtliche Druckausgabe des revidierten lübischen Stadtrechts veröffentlicht
... Es wird in der neuen Form durchweg von den Städten seines Rechtsbereichs übernommen und bleibt dort auch nach
dem allmählichen Wegfall des Rechtszuges nach Lübeck vielfach bis zum Ende des 19. Jhdts in Geltung, in Reval sogar bis
1920” (Kaspers, Vom Sachsenspiegel zum Code Napoléon S.
64 f; Titelvariante der vorliegenden Ausgabe mit Abbildung
des Titels). Inhaltlich ist das lübische Recht ein reines Stadtrecht: es umfaßt alle Rechtsgebiete mit besonderer Betonung des See- und Handelsrechts.- Der Holzschnittrahmen
des Titels zeigt links und rechts zwei Kaisergestalten mit
Szepter und Reichsapfel, oben den doppelköpfigen Reichsadler und unten das Druckersignet des Lorenz Albrecht (vgl.
Grimm S. 308).- VD17 1:017435V.
117 JUSTINIAN, Institutiones Divi Caesaris IUSTINIANI, quibus Juris Civilis elementa singulari
methodo libris quatuor comprehenduntur: Cum
Accursii commentariis, & doctissimorum virorum
annotationibus. Omnia diligentissime purgata, &
recognita. Editio prostrema, 4 Teile (in 1 Bdn), Venetiis, s.n., 1569. 4to. 20 Bll., 383 S., 10 Bll. 359,
225, 145 S.Mit einer grossen gefalteten genealogischen Tafel in Teil 1. Halbpergament der Zeit
(Kanten bestoßen)
€ 750,Im ersten Teil Institutiones, folgen Novellae, Constitutiones,
Codex, Libri feudorum, Constitutiones Friderici II, Extravagantes, Libelles de pace Constantiniae.
27
Gesetzeswerke, Kommentare
120 NÜRNBERG: DER STAT NURMBERG VER- form des Reichskriegswesens scheiterte; es wurde jedoch ein
NEUTE REFORMATION. 1564. (Nürnberg, gedruckt neues Kriegsrecht verabschiedet und die Besoldung und Verdurch Valentin Geißler, 1564). Folio. Titel m. breiter sorgung der Soldaten geregelt; außerdem wurde auf die
Fortsetzung der sog. “Türkenhilfe” entschieden, da noch
Bordüre in Holzschnitt (triumphbogenartige Archi- genügend an diesen Zweck gebundenes Geld von den
tektur, darauf links der Kaiser, rechts ein Gelehrter, Reichstagen 1566 in Augsburg und 1567 in Regensburg vordarüber Genien m. Reichskrone über dem Reichs- handen sei. - VD16 R 813-816 u. D 1281-1284 (alle mit anadler), 1 allegorischer Holzschnitt mit Res Publika, deren Varianten in der Schreibung des Druckorts im Impressum; hier: “stade/ Meyntz”).
Iustitia, Pax, Liberalitas u.a., beide
Blätter vom Monogrammisten
121
PREUSSEN: ALBRECHT
“M.S.”, 43 n. num. Bl., 238 (von
FRIEDRICH v. PREUSSEN Lan240) num. Bl., 1 Bl., 1 gefalteter
desOrdnung Des Hertzogthums
Stammbaum (“Sippschafft vom
Preussen, Auff Anno (15)77 zu KöMänlichen Stamme”) in Holznigsberg gehaltenem Landtage,
schnitt. Schweinslederbd der Zeit
beliebet und angenomen. Königsmit Blindprägung von Plattenberg, Osterberger, 1577. Kl.-4to. 4
und Rollenstempeln (gebräunt,
Bl., 54 (von 55) num. Bl., 1 Bl.
bestoßen, es fehlen die bewegliweiß. Mit ganzseitigem Wappenchen Teile der beiden Schließen,
holzschnitt verso Titel. Neuer
Vorsätze stark gebräunt, fliegenPpbd (innen gleichmäßig geder Vorsatz vorn mit Ausrissen, inbräunt, einige Bl. stärker braunnen nur etwas gebräunt und gelefleckig, ohne Bl. 54 = Schluß der
gentlich leicht fingerfleckig; teils
Kleiderordnung für Krüger, Bauern
etwas braunfleckig, wenige Bl.
u. Knechte).
€ 700,120
stärker gebräunt; die ersten 40 Bl.
Erste Ausgabe. - Die Landesordnung sollmit Nässespur im Unterrand, der Stammbaum mit te die Untertanen Albrecht Friedrichs zu einem “Christlichen,
mehreren hinterlegten Einrissen und 1 ergänzten Gottseligen wandel... und wesen..., und zu erhaltung guter
Randausriß; die beiden fehlenden Bl. 176 und 177 pollicey” veranlassen. Sie enthält zahlreiche Anordnungen u.
als Fotokopien eingebunden, sehr zahlreiche Bibl- a. gegen Gotteslästerung, Fluchen, Zauberei, das unmäßige
Stempel: in den oberen Ecken vieler Blätter und Saufen (so wurde das Trinken vor und während Predigt bzw.
auf dem Buchschnitt).
€ 1.200,- Gottesdienst verboten und die Ausgabe des Kindelbieres eingeschränkt). Weiter gab es Bestimmungen gegen die Eheschließungen Verwandter ersten bis dritten Grades, “Schwechen” einer Jungfrau ohne Heirat hinterher, Verlöbnisse von
Kindern, Unzucht, Ehebruch, Kindesvernachlässigung, es folgen diverse erbrechtliche Regelungen, solche, die Kneipen,
Wochenmärkte, Dienstboten, Jäger, Bauern, Kaufleute oder
Strandgut zum Gegenstand hatten. Am Schluß die Kleiderordnung gegen unmäßige Prachtentfaltung. - VD16 P 4798.
Erste Ausgabe der “Neuen Reformation”, der letzten Kodifikation des Nürnberger Stadtrechtes. - Die Neubearbeitung
der Gesetzessammlung durch Valentin Kötzler, Fabius Gugel
u. a. unterscheidet sich von der alten Fassung (1484 u. ö.)
“durch größere Übersichtlichkeit und bessere Ordnung, sowie durch den modernisirten Ausdruck, während der Inhalt
nicht wesentlich geändert, vom Römischen Recht Manches
neu aufgenommen, Anderes beseitigt oder modificirt ist”
(Stintzing/L.). Die beiden Holzschnitte sind von großer Qualität. Das Blatt mit den Allegorien, das auch im Hintergrund
eine Teilansicht Nürnbergs bietet, wird von Nagler als “sehr
selten vorkommend” bezeichnet und fehlt in der Tat häufig. VD 16 N 2029; Conrad II,369; Stintzing/Landsberg I,542; Nagler (Monogrammisten) IV,2163,1-2 .- (angeb.:) ABSCHIEDT
DER RÖMISCHEN KAYSERLICHEN MAIESTAT, und gemeiner
Stände auff dem Reichstag zu Speyr, Anno Domini M.D.LXX.
auffgericht. (Der Römischen Kayserlichen Maiestät, unnd
deß heyligen Reichs reutter bestallung: Item von bestellung
des feldes: ernewert reutter recht...). Mainz, Fr. Behem, 1571.
2 n. num. Bl., 103 num Bl. Mit 2 Wappenholzschnitten (wiederholt) (einige Lagen im Oberrand gering wurmspurig). - Ergebnisse des letzten Reichstages in Speyer vom 13. Juli bis
13. Dezember. Die von Kaiser Maximilian angestrebte Re-
122 PREUSSEN: ALLGEMEINE DEPOSITALORDNUNG für die Ober- und Unter-Gerichte der
sämtlichen königlich preussischen Lande. Berlin,
G. J. Decker, 1783. 173 S. Ppbd der Zeit (beschabt
und bestoßen, vereinzelt minimal fleckig).
€ 150,Verordnung Friedrichs d. Gr. über die gerichtliche Verwahrung von Geld- und sonstigen beweglichen Vermögenswerten - Voraussetzungen, Verfahrensregeln und Verwaltung.
Am Ende mit Musterseiten zur Führung des Manuals, der Deposital-Tabelle, des Mandaten- und Kassenbuches.- Mit Exlibris Bruno Schenck aus der Verlegerfamilie Schenck (Nachfolger der Drucker/Verleger Decker).
28
Gesetzeswerke, Kommentare
123 PREUSSEN: FRIEDRICH WILHELM III.
von Preussen, Patent wegen Einführung des Allgemeinen Landrechts für die Preußischen Staaten,
und der allgemeinen Gerichts-Ordnung in die in
dem Staats-Vergleiche mit Kur-Pfalz-Baiern vom
10. Juny 1803, Paragraph 8, und in dem Besitz-Ergreifungs-Patente vom 1. November d. J. benannten neuen Besitzungen, welche den frankischen
Fürstenthümern Ansbach und Bayreuth incorporiert worden. Berlin, G. Decker, 1803. Folio. 11 S.
(unbeschnitten, Fußsteg mit schwacher Nässespur).
€ 120,-
Dieses Register ermöglichte es, das aktuellste Gesetz resp.
alle zwischen 1806 und 1826 zu einem bestimmten Gegenstand erlassenen Gesetze und Verordnungen oder auch das
Datum eines bestimmten bekannten Gesetzes zu finden, ohne die Gesetzessammlung durchsehen zu müssen. - M. F. B.
Wentz wirkte als Regierungs-Hauptkassierer in Potsdam und
war dort auch Sekretär der Königl. Märkischen ökonomischen Gesellschaft.
127 RUSSLAND: TOBIEN, Ewald Sigismund, Die Prawda Russkaja, das älteste Rechtsbuch Russlands, nach allen bisher entdeckten und
herausgegebenen Handschriften verglichen, verdeutscht und erläutert. Theil I. Die Handschriften
und Ausgaben, das System und der Text der Prwada Russkaja mit einem Fac-simile des Tatischtschewschen, Tolstoischen und Woskressenskischen Cod. St. Petersburg, Kaiserliche Akademie
der Wissenschaften, 1844. Mit einer farbigen Faksimile-Tafel, einer gefalteten Tabelle, und IV, 94 S.
Text. Pappband der Zeit. 4to.
€ 600,-
Rechtliche Bestimmungen für die Gebiete, die nach den Erbstreitigkeiten mit dem Kurfürsten von Pfalzbayern an
Preußen gefallen und den ehemaligen Markgrafentümern
Ansbach und Bayreuth einverleibt worden waren.
124 PREUSSEN: KOCH, C. F., Allgemeines
Landrecht für die preußischen Staaten. Unter Andeutung der obsoleten oder aufgehobenen Vorschriften und Einschaltung der jüngeren noch geltenden Bestimmungen. Kommentar in Anmerkungen. Nach des Verfassers Tode bearbeitet von F.
Förster, P. Hinschius, A. Achilles u. a. 5. und 6. Ausgabe. 2 Teile (in 4 Bänden). Berlin, Guttentag,
1874/76. Insgesamt ca. 3800 S. Halbleinenbände
im Stil der Zeit.
€ 450,-
Der Serientitel “Sammlung kritisch-bearbeiteter Quellen der
Geschichte des russischen Rechtes”, dessen erster und einziger Band dies war, erscheint hier nicht. Tobien war Dozent
an der Universität Dorpat und Mitglied mehrerer gelehrter
Gesellschaften. Die P. R., eine Sammlung russischen Gewohnheitsrechtes, geht auf das Jahr 1019 zurück - Rücken
erneuert.
128 SACHSEN: BERLICH, Matthias, Decisiones aureae ... innumeris responsis, praejudiciis,
sententiis & judicatis confirmatae & exornatae ...
3 Teile (in 1 Bd). Leipzig, J. H. Richter für
Lanckischs Erben, 1699. Kl.-4to. Gestochenes Titelporträt, 27 Bl., 1624 S., 76 Bl. (fortlaufend paginiert). Pgtbd der Zeit (Rücken mit Einriss, Vorderdeckel und das erste Drittel des Buchblocks an der
unteren Ecke mit gebräunter Nässespur, Innendeckel, Porträt und Titel mit Wurmspuren, Stempel
auf Titelrückseite).
€ 350,-
Heute noch wichtiges Standardwerk.
125 PREUSSEN: UEBERSICHT des Allgemeinen
Preussischen Landrechts, nach seinen Rubriken
und Marginalien, mit Bemerkung der darüber seit
der Publikation (1792) ergangenen neuern Verordnungen und sonstigen Erläuterungen. Halle,
Renger, 1801. 180 S. Hldrbd der Zeit mit dekorativer Rückenvergoldung (berieben, Bibl.-Stempel).
€ 100,Zusammenfassendes Verzeichnis der an die 20000 Paragraphen des “Allgemeinen Landrechts für die Preußischen Staaten” (wie es ab 1794 hieß).
Matthias Berlich (1586 - 1638) hat das gemeine Recht mit
der sächsischen Gesetzgebung und Praxis zu einer Einheit
verarbeitet. Er gilt als einer der bedeutendsten Praktiker
seiner Zeit. “Seine ‘Decisiones’ geben einen ausgezeichneten
Einblick in die damalige sächsische Praxis” (NDB). Zuerst
1625 erschienen. Hier in der letzten Ausgabe, jedoch ohne
die auf dem Titel genannte Beigabe (Accesserunt in hac editione Casparis Ziegleri Decisiones XXXI, in quibus casus
quidam rariores subjectis rationibus deciduntur. 4 Bl., 184
S.). - Stintzing/Landsb. I, 737.
126 PREUSSEN: WENTZ, M.F.B. Repertorium
der neuern Preussischen Landes-Gesetze von
1806 bis incl. 1826. Ein Hülfsbuch für Beamte und
Geschäftsmänner, in alphabetisch-chronologischer Ordnung bearbeitet. Potsdam, Horvath,
1827. 4 Bl., 215 S. Hldrbd der Zeit mit Rückenvergoldung (etwas bestoßen, Rücken mit 2 kleinen
Wurmspuren, Bibl.-Schildchen, 2 Stempel auf Titel).
€ 150,-
129 SCHWEDEN: FRIEDRICH I. von Schweden, Verordnung... Wornach sich Die Greben, Vor29
Gesetzeswerke, Kommentare
stehere, Heimbürgere, Dorffs-Schultzen, Richtere,
Eydgeschworne, Gemeinde-Geld-Erhebere, DorffsKnechte, Ködder-Greben, Dienstladere, Feuerherren, Feldhüter, Nachtwächter und andere in der
Gemeinde zur Aufsicht bestellte Leute, in ihrem
Dienst zu betragen, und wie es mit denen DorffsRechnungen in Zukunfft zu halten. Kassel, Hüter
u. Harmes, 1739. Kl.-4to. 232 S., 18 Bl. Neuer Ppbd
(durchgehend stärker gebräunt und teils fingerund braunfleckig, erste Blätter mit Randfehlstellen durch Wurmfraß, mehrere Lagen im oberen Drittel mit dunkler
Nässespur).
€ 160,-
heit stehenden Länder mit ganz oder teilweise deutschsprachiger Bevölkerung Geltung hatte. Die Sammlung sollte die
Rechtsunsicherheit beenden, die durch die vielen außerhalb
des Gesetzbuches existierenden rechtlichen Regelungen bestand. Diese bis dahin nur verstreut niedergelegten Stadtund Landrechte früherer Herrscher sowie Satzungen und Gewohnheitsrechte sollten endlich zentral aufgezeichnet und
für jedermann greifbar sein. Abgehandelt wurden also u.a.:
Das Recht des Königs, Ehesachen, Erbschaftsangelegenheiten, Grundstücks- und Bausachen, der Handel, Gerichtsdinge, Kapitalverbrechen, Diebstahl; im “Schwedischen Stadtrecht” neben diesen Punkten noch: Schiffssachen, RathausAngelegenheiten, Dobbeln und Spielen.
Der dritte Teil enthält neben dem Kirchenrecht u.a. auch die “Richter-Regeln, (d. i.)
Etliche allgemeine Regeln, nach welchen
ein Richter in seinem Ampte sich zu verhalten hat” und umfasst verschiedene
Gerichts- und Prozeßordnungen.- Dieses
Exemplar ohne den Kupfertitel und das
Porträt Karls XII.
Neuausgabe des Schwedischen Gesetzbuches von 1738, speziell für die Hand
von Dorfrichtern und -Schulzen sowie anderen ländlichen Bediensteten und daher
um die nicht ländlichen Inhalte gekürzt.
Enthält Auszüge aus 49 Abteilungen des
Gesetzes, von der Armen- über die Bauund Münz- bis zur Zoll- und zur Tabaksordnung, außerdem Musterformulare für
die Abrechnung der Kontributionen. Friedrich I. regierte Schweden von 1720 1751 und stammte - als einziger schwedischer Monarch - aus dem Hause HessenKassel.
131 SOLMS: Der GRAFFSCHAFFT SOLMS und Herrschafften Müntzenberg, Wildenfels und Sonnenwalt, etc. Gerichts= und Land=Ordnung wie
130
die anno 1571. publicirt worden,
jetzo abermahls von neuem übersehen, mit Fleiß
130 SCHWEDEN: SCHWEDISCHES LAND- corrigirt, und in gewisse Versicul abgetheilet, auch
RECHT, Wie dasselbe vor Zeiten von ... Carl dem nunmehro zum Vierten Mahl in Druck gegeben.
Neundten Der Schweden, Gothen, Wenden, Fin- Frankfurt am Main, In Verlegung Johann David
nen, Carelen, Lappen in den Nordtlanden, der Ka- Zunners, 1688. Titelkupfer, 5 Bll., 320 S., 8 Bll. Injaner und Ehsten in Lieffland König ... Anno 1608 dex., 1 gefaltete genealogische Tafel. Neu in Halb€ 750,publiciret, Neulicher Zeit aber ... mit vielen gar leder gebunden. Klein-Oktav.
nützlichen Anmerckungen vermehret und erkläret Prozeßordnung und Zivilgesetzbuch, gegeben am 4.4.1571
ausgekommen. Jetzo ... aus der Schwedischen in durch Graf Philipp von Solms für die Grafschaft Solms und
die Herrschaften Münzenberg etc., bestehend aus zwei Teilen
die Teutsche Sprache ... übersetzet und mit kurt- (I: Von Gerichten und gerichtlichem Prozeß, II: Von den Landzen notis marginalibus illustriret. Frankfurt/Main, rechten), entworfen im Auftrag des Grafen durch den FrankLeipzig u. Riga, G. M. Nöller, 1709. Kl.-4to. 8 Bl., furter Stadtsyndikus Johann Fichard (1512-1518), der sich
536 S. mit 2 gestoch. Kopfvignetten. Ldrbd der später der Revision der Frankfurter Reformation von 1509
Zeit (Einband fleckig, Kopf mit kleiner Fehlstelle widmete. Mit ausdrücklicher Absicht der Gemeinverständim Bezug, es fehlen 2 Bl. Errata).
€ 1.000,- lichkeit für den Laien geschriebenes, im Prozeßrecht sich an
Vorbilder deutscher Territorien (Mainz, Württemberg) orientierendes, im Zivilrecht wohl das Gewohnheitsrecht zugrundelegendes, es jedoch in erheblichem Maße gemeinrechtlich
überformendes und auch hier zum Teil auf andere Territorialgesetzbücher (Württemberg, Stadtrechtsreformationen)
zurückgreifendes, für andere kleinere Territorien des rheinfränkisch-mittelrheinischen Raumes vorbildlich werdendes
Gesetzbuch, das zum Teil bis zur Einführung des BGB geltendes Recht blieb. Ed. princ. Frankfurt 1571. - Gebrauchtes Exemplar, Seiten meist fleckig, Wurmspuren auf einigen Seiten.
Angebunden: 1. DES REICHS SCHWEDEN STADT-RECHT, Welches Auff ... Gustav Adolphs ... Befehl Anno 1618 gedruckt,
Nun aber vor kurzer Zeit von neuen aufgeleget ... in die Teutsche Sprache ... übersetzet ... Frankf.M., G. M. Nöller, 1709.
4 Bl., 308 S. - 2. KIRCHEN-GESETZ UND ORDNUNG, So der
Großmächtige König ... Carl der Eilffte ... Im Jahr 1686. hat
verfassen Und Im Jahr 1687. im Druck ausgehen und publiciren lassen. Mit denen dazu gehörigen Verordnungen ... in
Teutsche übersetzt. Riga, G. M. Nöller, (1709). 136, 108 S., 46
(von 48) Bl. - Umfassende Sammlung zur schwedischen
Rechtsordnung, wie sie auch für die unter schwedischer Ho-
30
Gesetzeswerke, Kommentare
132 TOSKANA: ERHARD, Christian Daniel,
Betrachtungen über Leopolds des Weisen Gesetzgebung in Toscana. Dresden, Richter, 1791. Kupferstich-Frontispiz v. Geyser nach Schnorr, 2 Bl.,
136; 260 (recte: 259), (1) S. Hpgtbd um 1900 mit
goldgeprägten Rückenschildern (unbeschnitten,
innen gebräunt, vereinzelt etwas
braunfleckig, hinterer Spiegel mit
Besitzvermerk; der Anhang vor
dem Hauptteil eingebunden).
€ 600,-
Vierte Auflage des 1498 erstmals reformierten Stadtrechts
von Worms (2. Auflage: 1507; 3. Auflage: 1509). Kaspers bezeichnet die Revision als ein “Kuriosum der Rechtsgeschichte”, das zum einen das vorherige Recht fast zur Gänze durch
Bestimmungen des römischen Rechts ersetzte und außerdem
zugleich ein “populäres ‘Lehrbuch des gemeinen Rechts’”
bot. Aufgeteilt in sechs Bücher, behandelt der Band Prozeß-,
Privat- und Strafrecht. Aufgrund der lehrhaften Darstellung und der für ein Stadtrecht ungewöhnlich starken Betonung
der Privilegien der rechtsgelehrten Doctores “als dem Adelsstand zuzurechnenden
‘Ritter’” vermutet Kaspers als Verfasser
einen der am Wormser Reichskammergericht tätigen Juristen (siehe Kaspers S. 54
zur Ausgabe 1499).- VD16 W 4383.
Erste Ausgabe. - Christian Daniel Erhard
war der Verfasser des ersten deutschsprachigen Lehrbuches eines territorialen
Strafrechts (Lehrbuch des kursächsischen
peinlichen Rechts, 1782) und des sächsi134 WÜRTTEMBERG: HAEBERschen Strafgesetzbuches, hatte sich zur
LIN, Georg Heinrich, Rerum in
Zeit des “terreur” während der Französisupremo Ducatus Wurttembergici
schen Revolution mit der Leopoldinischen
appelationum, quod Tubingae est,
Gesetzgebung in der Toscana befaßt. Ertribunali per XLVI. Annos judicatahard hatte von jeher im Vergleich alter
und neuer Gesetzestexte seine liebste
trum et transactarum continua reStudientätigkeit gefunden und sah in Pecensio. Oder: Urtheile, Bescheide,
ter Leopolds Gesetzen ein “auf die anerArbitramenten und Vergliche (!),
132
kanntesten Grundsätze der Gerechtigso von dem Hoch-Fürstl. Württemkeit, (von denen das einzigmögliche wahre Staatsinteresse
berg. Hofgericht zu Tübingen, von Anno 1672. biß
unzertrennlich ist,) gegründetes System”, wert, es in einer
1718. eröffnet und bestättiget worden... Samt ei“planmäßigen, vollständigen Darstellung” zu verewigen.
Keine vergleichbar vernünftige und gerechte Gesetzgebung
ner Zugabe XXXIII. Stücken ergangener Hochsei ihm bei seinen langjährigen Studien begegnet. - Der erste
fürstl. Rescriptorum... Stuttgart, J. B. Metzler,
Teil umschreibt den Geist der Leopoldinischen Gesetzge1720. Kl.-4to. 8 Bl., 762 S., 15 Bl. Register, 120 S.
bung, der zweite enthält Bemerkungen über die toscanische
Zugabe. Pgtbd der Zeit (kleine Klebespur auf der
peinliche Gesetzgebung. Der Anhang bringt einige Gesetze
Rücken).
€ 800,in zeitlicher Folge. - Bereits 1790 erschien Erhards “König
Sammlung von Entscheidungen des Württembergischen
Leopold der Zweyte, als Regent und Gesetzgeber von ToscaHofgerichts zu Tübingen, gezogen aus den Original-Prona”. - Hamberger/M. II,221.
tokollen von dem dort tätigen Hofgerichtssekretär Georg
133 WORMS: DER STAT WORMS REFORMACI- Heinrich Häberlin (1680 - 1727). - Mit einem Register der
ON: STATUTEN. ORDENUNG SATZUNG die alle Parteien, Richter und Verhandlungssachen.- Angebunden: 1.
SCHÖPF, W. A., Tractatus theoretico-precticus, de processu
Stetten: communen: Regimenten: fürstenthum. summi Appellationum Tribunalis, Ducatur Würtembergici,
Herrschafften Hauptleiiten... zu guter regierung quod Tübingae est... Stuttgart, J. B. Metzler, 1720. 4 Bl., 183,
erschiessen mögen. Ohne Ort u. Dr. (Straßburg, Jo- (1) S., 12 Bl. Register. - Erste Ausgabe. Diese prozessuale Arhann Knobloch d.Ä. (?), 1513). 4to. 6 n. num. Bl. beit des bekannten württembergischen Rechtsgelehrten
mit halbseitengroßem Titelholzschnitt (Wappen- Wolfgang Adam Schöpf(f) (1679 - 1777) erschien 1748
darstellung), 92 (von 94) num. Bl. m. ganzseitigen nochmals in erweiterter Form und mit verändertem Titel.Meusel, Verstorbene XII, 371; ADB XXXII,358. - 2. SLEVOGT,
Stammbaum in Holzschnitt. Etwas späterer Ppbd G., Casus forenses selectos ex actis judicialibus authenticis...
mit Pergamentecken (berieben, Rücken sorgfältig Jena, Maier, 1723. 4 Bl., 788 S., 4 Bl.- Gottlieb Slevogt (um
überklebt, innen gebräunt, teils braunfleckig und 1680? - 1732), Neffe des Jenaer Kirchenrechtlers und
mit durchgehender größerer Nässespur im unte- Hofrates Johann Philipp Slevogt, war altenburgischer Hofren und seitlichen Rand, im Unterrand auch fin- und Regierungsadvokat und kaiserliches Comes palatinus.Vgl. ADB XXXIV,462.
gerfleckig, Titel stark gebräunt und mit kleinen
Randeinrissen, ohne die Bl. 28 u. 29, Stammbaum
unten etwas zu knapp beschnitten).
€ 900,-
31
4. Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
135 ACHENWALL, Gottfried, Staatsverfassung der heutigen vornehmsten Europäischen
Reiche im Grundriße. 4., verbesserte Auflage. Göttingen, Vandenhoeck, 1762. 13 Bll., 552 S. Halbleder der Zeit (Stempel auf Titelrückseite, Bibl.Schild
auf Vorderdeckel, innen sehr sauber).
€ 220,-
138 BERGER, Johann August von, Jus apanagiale sive disquisitio de statu principum ac comitum in Germania apanagiatorum immediato,
hujusque origine, natura, effectu. Accessit discussio II. quaestionum affinium: I. an vidua illustris in
dotalitio domino territorii sit subjecta? II.an princeps apanagiatus juris senioratus sit capax? Leipzig, Lanckischs Erben, 1725. Kl.-4to. 8 Bl., 152 S., 4
Bl. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 100,-
Gottfried Achenwall, Professor in Göttingen, wird allgemein
als der Vater der Statistik als historische Hilfswissenschaft
angesehen. Hier eine staatsrechtliche Arbeit.
Gründliche Abhandlung über das Apanage-Recht. Hauptwerk
Johann August Bergers, der als Sohn des Reichshofrates Johann Heinrich Berger zunächst in Wien lebte, wo er im Auftrage verschiedener fürstlicher Häuser deren Angelegenheiten am kaiserlichen Hofe vertrat. 1729 ging er als kurfürstl.
Braunschweigischer Hof- und Kanzleirat nach Celle. - ADB 2,
376; Meusel I, 334.
136 ANSCHÜTZ, Georg, Die Verfassungs-Urkunde für den Preußischen Staat. Vom 31. Januar
1850. Ein Kommentar für Wissenschaft und Praxis.
Bd 1 (Alles Erschienene): Einleitung. Die Titel, Vom
Staatsgebiete und Von den Rechten der Preußen.
Berlin, Häring, 1912. XVI, 643 S. Halbleine mit
schwarzem Lederschild.
€ 250,-
139 BIENER, Christian Gottlieb, Bestimmung der kaiserlichen Machtvollkommenheit in
der teutschen Reichsregierung. Nach ihrem wahren Ursprung und Absichten aus Urkunden,
Staatshandlungen und Gesetzen erwiesen. (3 Teile in 1 Band), Leipzig, Kummer, 1780. 8 Bll., 264 S.,
286 S. Interimskarton der Zeit. Sauberes Exemplar.
€ 360,-
Erste Ausgabe, gutes Exemplar Extrem selten. Nachdruck
erst 1974 durch Scientia. - St.a.Widmungsblatt, getilgter Name auf Titel.
137 BECK, Johann Jodocus, Tractatus de jurisdictione Vogteijica immediata. Von der uhnmittelbahren Vogteiylichen Obrigkeit, Wie Solche heuntiges Tages in Francken, Schwaben, und ander
ungeschloßenen Reichs-Landen...exercirt zu werden pflegt. Nürnberg, J. G. Lochner, 1756. Gestoch.
Frontispiz (A. Nunzer sc.), 7 Bl., 660 S., 34 Bl.
Pgtbd der Zeit (Einband gering gebräunt, Rücken
mit schwacher Klebspur und kleinem Querriß im
Bezug, Innendeckel mit wenigen, oberflächlichen
Wurmspuren, Papier gering gebräunt und vereinzelt braunfleckig).
€ 360,-
Biener (1748 - 1828) war Professor für Natur- und Völkerrecht in Leipzig. Seine “Commentarii de origine et progressu
legum iuriumque Germaniae” (1787, 1795) galten als
wichtiges Werk zu Rechtsgeschichte. Das deutsche Staatsrecht habe dank der Ludewig, Moser und v.a. der Göttinger
Schule einen hohen Grad an Vollkommenheit erreicht. Im Teil
I die kaiserliche Macht in Bezug auf die weltliche Reichsregierung, in Teil 2 kirchliche Angelegenheiten, in Teil 3
kaiserliche Macht in Bezug auf Landesfürsten und Verträge
mit ihnen (ab S. 135 in 2. Band). s. ADB 2, 626.
Titelauflage der ersten Ausgabe 1738; selten .- Umfassende
Arbeit zur Gerichtsbarkeit der zivilen und leichteren Straf-Sachen, die in manchen deutschen Ländern wie landesherrliche
Rechte gehandhabt wurde. Das ergab mancherorts Konflikte
mit der Hochgerichtsbarkeit, deren Befugnisse J. J. Beck hier
definiert und die politische Bedeutung dieser Gerichtsbarkeits-Aufteilung erörtert. - U. a. über das Recht, Edikte zu erlassen, Gerichte, Kanzleien und Archive zu errichten, Maße
und Gewichte anzuordnen, Privilegien zu erteilen, Missetäter
zu begnadigen, Asyle einzurichten, uneheliche Kinder zu legitimieren u.v.m., über Fluß-, Mühl und Forstrecht, Recht
über Berg-, Metall- und Salzwerke, zur Soldatenwerbung, zur
Aufnahme von Juden, Handwerkern und fremden Untertanen u.a. - Der Jurist Johann Jodocus Beck (1684 - 1744) war
in Leipzig und Halle tätig, später in Nürnberg und in seiner
Geburtsstadt Altdorf. - Vgl. Humpert 8775 (EA).
140 BLUNTSCHLI, Johann Caspar, Geschichte des Allgemeinen Statsrechts und der Politik. Seit dem sechzehnten Jahrhundert bis zur Gegenwart. München, J. G. Cotta, 1864. Gr.-8vo. 16,
667, (1) S. Hlwdbd der Zeit mit goldgeprägtem
Rückentitel und eingebundenem OUmschlag.
€ 180,Geschichte der Wissenschaften in Deutschland. Neuere Zeit,
1. Das Werk muß offenbar ein großer Erfolg gewesen sein,
denn es erlebte 1867 eine 2. und 3. Auflage. Das Unternehmen “Geschichte der Wissenschaften in Deutschland” hatte
Leopold von Ranke in dem Wissenschaftler-Beirat vorgeschlagen, den sich der bayerische König Maximilian II. hielt
und der wöchentlich zusammentrat. - Innengelenke etwas
locker, Sign.- u. St. a. d. Umschl., leicht gebräunt.
32
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
141 BODE, Carl Wilhelm Moritz von,.
Opusculum de successione gentilitia ratione principatuum, comitatuum et dynastiarum Imperii Romano-Germanici ex regula obtinente, ac de effectibus eiusdem eminentioribus. O.O., Vlg u. J. (Göttingen, 1750). Kl.-4to. 1 Bl., 106 S. 3 Bl. RückenBroschur (etwas braunfleckig,
Ränder etwas eng beschnitten, Titel angestaubt u. mit Stempel auf
Rückseite).
€ 75,-
Ioan. Petr. de Ludewig opusculum huc pertinens
cum additamentis. Halle, J. Chr. Hilliger, 1737. Kl.8vo. 2 Bl., 76 S. Rückenbroschur. (etwas angestaubt).
€ 75,Bünemann (hier Bünnemann), zu dieser Zeit Sekretär des
preußischen Staatsmenisters v. Borck, trat später in hannoversche bzw. kurpfälzische Dienste. Meusel I, 685.
145 CONRING, Hermann, De
Germanorum Imperio Romano liber unus. Ex autorgrapho B. auctoris auctus. Accessit Francisci
Guicciardini dissertation De origine secularis potestatis in Romana
ecclesia. Helmstedt, Hamm, 1694.
Kl.-4to. 4 Bl., 194 (recte: 164) S., 6
Bl. Neuer Ppbd (innen gelegentlich etwas braunfleckig) € 170,-
Abhandlung über die Bestimmungen zur
Erbfolge in den deutschen Herrscherhäusern. Vermutlich Göttinger Dissertation
zum Erwerb der Dotorwürde. Die letzten
3 Bl. mit einer Eloge der Göttinger Juristenfakultät auf Karl Wilh. Moritz v. Bode,
Hof- und Regierungsrat des Herzogs von
Nassau-Saarbrücken. Es gibt auch Exemplare mit zusätzlich 8 Bl. Vorstücken und
abweichendem Titel (“... gentilitia vulgo
der Stamms-Folge ratione ...”).
Neuausgabe der rechtshistorischen
Abhandlung, die zuerst 1644 erschien.
Hermann Conring (1606 - 1681) war der
letzte deutsche Polyhistor, der auf dem
Gebiete der Medizin ebenso bewandert
war wie in der Geschichte und Rechtsgeschichte.
142 BRANCHU, Balthasar,
Observationes ad jus Romanum,
139
v(ir) ill(ustris) Leibnitius contra v.
cl. Barbeyraccium vindicatus, et disputationes duae
ad Julium Paulum. In quibus multa, ad jus civile,
naturae, gentium, antiquitates, & studia humaniora 146 DAHM, Johann Michael (praes.), J.
pertinentia, illustrantur. Accedit v. ill. Berenger Dis- Ch. Ch. KELLER (resp.), Historica iuris publici
putatio ad l. 40. ff de legat. 1. (Decas 1), Leyden, C. dissertatio de Unione Electorali, Von der Chur-VerWishoff, 1721. 8 Bl., 241, (1) S., 6 Bl. Pgtbd der Zeit ein. Mainz, E. P. Bayer, 1754. Kl.-4to. 4 Bl., 100 S.,
(Einband etwas fleckig, etwas feuchtwellig, die 4 Bl. Rücken-Broschur (angestaubt, Ecken etwas
€ 75,letzten 7 Bl. mit Nässerand).
€ 150,- knickspurig).
Die Kurvereine waren Verträge der Kurfürsten untereinander
vor allem über ihre eigenen Rechte und Aufgaben im Reich.
So behaupteten sie im ersten Kurverein zu Rhense 1338 gegenüber dem Papst ihr Recht auf Kaiserwahl. Die vorliegende
Dissertation mit einem ausführlich kommentierten Abdruck
des letzten Kurvereins von Worms 1558, der dann in der Folgezeit stets unverändert erneuert wurde.- Pütter II, 128.
Erste Ausgabe. - Müller 2863. 1723 erschien noch ein zweiter, weniger umfangreicher Teil.
143 BREZANOCZY, Adam, In academia regia
Posoniensi juris naturae - politici. 2 Teile (in 1 Bd).
Posonium (Bratislava), Patzko und Schauff,
1795/96. 350, 1 Bl., 298 S. Lederband der Zeit mit
Rückenvergoldung und zwei farbigen Rückenschildern (Stempel auf Titelrückseite).
€ 480,-
147 DAUNOU, Pierre-Claude-Francois, Essai sur les garanties individuelles que réclame
l’état actuel de la société. Paris, Brissot-Thivars,
1822. 245 S. Hldr der Zeit.
€ 150,-
Noch 1824 erfuhr das Werk eine zweite Auflage. Der zweite
Teil mit dem Titel “Explicatio juris naturae politici”. Laut Erklärung auf dem Titelblatt war B. Professor für Natur- und
Völkerrecht an der königlichen Akademie in Bratislava (Pressburg)..
Daunou (1761-1840), französischer Politiker und Gelehrter,
war Präsident des Rats der Fünfhundert, unter dem Konsulat
Direktor des Reichsarchivs, 1819-30 Prof. am Collège de
France und leitete das “Journal des Savants”. Vorl. Werk,
erstmals 1819 gedruckt, wurde wegen der Wichtigkeit des
Themas mehrmals aufgelegt.
144 BÜNEMANN, A. R. J., De nobilium Germaniae jure eligendi imperatores, Vom Recht des
deutschen Adels Bey der Kaiser-Wahl, ex medii aevi scriptoribus ... In adpendice perillustris Domini
33
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
venues communaux” (1820), “Histoire de l’administration
locale” (1829).
148 DECKHERR, Johann, Gründliche Historische Nachricht, Von denen In dem H. Röm. Reich
Teutscher Nation Von Zeiten des Ableibens weyland Käysers Friedrich des Zweyten, Biß auff die
Regierung des Allerdurchleuchtigsten Käysers
Leopoldi vorgewesenen Interregnis, Und in denenselben hergebrachten Vicariaten, Deren Verrichtungen und Zufällen; Absonderlich, So viel die
Verwaltung der höchsten Justitz; Wie auch die vorund in den Zeiten des Käyserl. Cammer-Gerichts
vorgefallene denckwürdige Reichs-Handlungen
betrifft... Neben XXIX meistentheils vormahlen nie
außgekommenen Beylagen, gegeben und mitgetheilet. O. O. u. V. (Frankfurt/Main, Polichius ?),
1690. Kl.-4to. 76 S. Neuere marmor. Broschur
(leicht braunfleckig bzw. gebräunt).
€ 220,-
151 DYMOND, Jonathan, An enquiry into the
accordancy of war with the principles of christianity, and an examination of the philosophical reasoning by which it is defended: with observations on
some of the causes of war, and on some of its effects. 2nd Ed., corrected and enlarged. London,
Longman, 1824. 5, IV, 186 S. Halbleder der Zeit
(mit Prägung auf Rücken und Deckel).
€ 60,Verfasser ermittelt, zuerst 1823 erschienen.
152 ERTEL, A. W., Neu-eröffneter Schau-Platz
der Lands-Fürstl. Ober-Bottmäßigkeit, und so genannten Territorial-Superiorität... Deme zu End
noch beygefügt worden... Juristischer Discurs Von
Anschlag und Schätzung der hochgültigen Güter...
Nürnberg, P. P. Bleul, 1701. Kl.-4to. Gestochenes
Frontispiz (sc. Gabr. Ehinger), 1 Bl., 185 S., 12 Bl.;
36 S. Ldrbd der Zeit (beschabt, teils stärker bestoßen u. m. einigen Nagespuren, Vordergelenk
etwas locker).
€ 600,-
Erste Ausgabe. - Nach der historisch-rechtlichen Untersuchung über die im Deutschen Reich gepflegte Zwischenherrschaft in Zeiten der Thronvakanz, folgen als “Beylagen” “Acta” über Verhandlungen” zwischen dem Reich, den Churfürsten und Ständen sowie dem Kammergericht und der Stadt
Speyer in der Zeit von 1612 bis 1658. Johann Deckherr von
Wallhorn war Prokurator am Kammergericht in Speyer, später
am Reichskammergericht in Wetzlar. Seine Schriften “zeugen
von einer ungewöhnlichen Belesenheit und Schärfe des Urtheils” (Stintzing). Mit dem Ex Libris von Bruno Schenck aus
der Verlegerfamilie Schenck (Nachfolger der Drucker/Verleger
Decker). - Pütter III,834; vgl. Stintzing II,244.
Abhandlung über das Problem der landesfürstlichen Territorial-Hoheit. Auseinandersetzungen wie die Bremens mit der
schwedischen Krone, Erfurts mit Chur-Mainz oder Hamburgs
Händel mit den Herzögen von Holstein, zeigten, wie ungeklärt die Rechtslage im Grunde war. Das Institut der landesfürstlichen Oberherrschaft war noch jung (zweihundert Jahre
alt), das alte römische Recht galt nicht mehr: so war - in Ermangelung verbindlicher Rechtsnormen - die Rechtsgewohnheit Recht-schaffend. So hat Ertel in seiner wiederholt
aufgelegten und besonders im Süddeutschen verbreiteten
Darstellung die zeitgenössische Rechtspraxis notiert, erklärt,
durch historische Ausführungen und einen Traktat zur Landgüter-Schätzung ergänzt.- Mit handschriftlichem Besitzvermerk (Ex libris Joannis Henrici Priman... Dono Authoris,
1706) auf dem Titel.- Jöcher II,390; Humpert 7435.- BEIGEDRUCKT: DERSELBE. Praxis aurea, de Jurisdictione Inferiore,
Civili et Bassa Vulgo Von der Niedergerichtbarkeit, Erb-Gericht, Vogteylichen Obrigkeit und Hofmarck-Gericht. Nürnbert, P. P. Bleul, (etwa 1700). Gestochenes Fronstispiz, 9 Bl.,
264; 212, 83 S.- Ursprünglich auf Lateinisch verfaßte, vom
Autor selbst verdeutschte Abhandlung über Theorie und Praxis der Gerichtsbarkeit der Vögte, Amtmänner, Advokaten
und Richter in den deutschen Ländern. In 88 Kapiteln erläutert Ertel, Syndicus der unmittelbaren freien Reichs-Ritterschaft in Schwaben, sein Thema anhand von Definitionen
und zahlreichen Fallbeispielen, und widmete es dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Nürnberg.- Vgl. Humpert
8766 (andere Ausgaben).
149 DOHM, Christian Wilhelm, Ueber den
deutschen Fürstenbund. Berlin, o.Dr., 1785. 2 Bl.,
140 S. Mit gest. Titelvign. Halbleder der Zeit
(Rücken oben und unten mit kleinen Fehlstücken)
€ 180,Kat. d. Bibl. d. Reichstages III, 359. Goed. VI, 285, 6. - Erste
Ausgabe. - Verteidigt im Auftrage Friedrichs d. Großen dessen Plan eines Bundes gegen Österreichs Übermacht (ADB 5,
298). Mit dem Motto, so wie zusammengebundene Pfeile
nicht zu zerbrechen sind, so ist das durch Eintracht verbundene Deutschland nicht zu überwinden.
150 DUPIN, Claude Francois Etienne, Histoire administrative des communes de France. Des
divers changemens survenus dans l’organisation
administrative des villes et communes, des provinces et départemens, depuis le commencement
de la monarchie jusqu’à l’avénement de Charles
X. Précédée d’une notice biographique sur l’auteur par M. Dupin ainé. Paris, Houdaille, 1834.
XXXII, 337 (1) S. Neueres Halbleinen.
€ 220,Dupin (1767 - 1828) war u.a. Autor von “Mémoire sur la statistique du département des Deux-Sèvres” (1801), “Précis
historique de l’administration et de la comptabilité des re-
153 FRANK, Hans, Deutsches Verwaltungsrecht. Unter Mitwirkung von Siegmund Dannbeck,
34
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
Ernst Forsthoff, Ernst Friesenhahn, Walter Hamel,
Ernst Rudolf Huber, F. W. Jerusalem, Theodor
Maunz, Werner Weber, Johannes Weidemann,
Franz Wieacker u. a. München, Zentralverlag der
NSDAP, 1937. XXI, 516 S. OLwd (mit OUmschlag).
€ 400,-
648; (652-)1360 S. Halbleder der Zeit, abweichend
gebunden (Titel Bd 1 etwas fleckig, Bd. 2 kl. Stempel a.Titel).
€ 180,1. Geschichte des englischen Verwaltungsrechts; 2. Das heutige englische Verwaltungsrecht. Zuerst 1857/63 unter dem
Titel “Das heutige englische Verfassungs- und Verwaltungsrecht” in 2 Bänden erschienen. Davon widmete sich der erste
der königlichen Prärogativen und den
Ämtern etc, der zweite der Kommunalverwaltung. Hier also die Neufassung des
damaligen ersten Teilbandes.
154 FRIEDRICH V. von DÄNEMARK: FRIEDENS- COMMERCE- UND NAVIGATIONS-TRACTAT
zwischen Ihro Königl. Majestät zu
Dännemark, König Friderich dem
Fünften, und Mahamet Caramelli
Bey zu Tripolis. D. d. 22 Januarii
Ao. 1752 Altona, Gebr. Burmester,
-1752. Kl.-4to. 4 Bl. . Rücken-Broschur (etwas angestaubt) € 80,-
158 GNEIST, Rudolf, Das heutige englische Verfassungs- und
Verwaltungsrecht. 3 Bde. Berlin,
Springer, 1857/63. XVI, 723; XX,
964; XII, 404 S, Pappbände der
Zeit (mit kleinem Rückenschild,
Einbandkaschierung an den Gelenken stellenweise aufgeplatzt,
alter kleiner St.a.T.).
€ 400,-
König Friedrich V. war ein eifriger Förderer des überseeischen Handels. Gegen die
von der tripolitanischen Küste ausgehende Piraterie suchte sich Dänemark wie
viele andere Staaten - und meist wirkungslos - durch Verträge zu schützen.
Erste Ausgabe. First Edition. - Gneist
(1816-1895) entwickelt, ausgehend von
einer Vorbildfunktion Englands und der
Gesellschaftstheorie Lorenz von Steins,
145
155 FRITSCH, Ahasver, Condas Bild einer rechtsstaatlichen und konclusiones practicae miscellaneae de jure tertii. stitutionellen “sozialen Monarchie”. Er war langjähriges
Item discursus juridicus de jure optionis, Kühr- Mitglied des Preussischen Abgeordnentenhauses und des
oder Wahl-Gerechtigkeit. Cum appendice de cau- Reichstags, zunächst Wortführer der Opposition im Verfassis quibusdam secundum jura et moris odiosis. Je- sungskonflikt (gegen Bismarck), später aber nationalliberaler
Anhänger Bismarcks. - Inhalt der Bände: 1. Geschichte und
na, S. A. Müller, 1669. Kl.-4to. 96 S. Neuer Ppbd.
heutige Gestalt der Aemter in England; 2. Die heutige engli€ 120,- sche Communalverfassung und Communalverwaltung oder
Erste Ausgabe.
das System des Selfgovernment in seiner heutigen Gestalt; 3.
Die Geschichte des Selfgovernment in England oder die inne156 GEORGI, Johann Friedrich, Discursus re Entwicklung der Parlamentsverfassung bis zum Ende des
juris publici de foro competente imperatoris, re- achtzehnten Jahrhunderts.
gisque Romanor. itemque statuum, ac membrorum Imperii nostri Romano-Germanici. Jena, G.
Sengenwald, 1664. Kl.-4to. 78 Bl. Neuer Ppbd
(teilw. stärker braunfleckig).
€ 180,-
159 GOLDAST von Haiminsfeld, Melchior,
Commentarii de Regni Bohemiae, incorporatarumque provinciarum juribus ac privilegiis,
nec non de hereditaria successione Regiae Bohemorum Familiae in libros VI. divisi... cum animadversionibus Stranskii, Balbini, aliorumque... cura
atque studio Johan. Hermann Schminck. 2 Bde (in
1). Frankfurt, Dominik a Sande, 1719. (10), 1222
Spalten; 352 Sp.; (8), 704, (44) Sp. Pergament der
Zeit mit Lederrückenschild (dieses unleserlich). Folio.
€ 900,-
Umfangreiche, teils rechtshistorische Dissertation über die
Frage, welche Rechtshoheit und Gerichtsbarkeit dem Kaiser
bzw. dem Reich und welche den verschiedenen Reichsständen (Landesfürsten, freie Städte, Ritterschaft etc.) zukommt.
Hier die Ausgabe unter dem Namen des Respondenten ohne
Nennung des Praeses Joh. Volkmar Bechmann.
157 GNEIST, Rudolf, Das englische Verwaltungsrecht mit Einschluß des Heeres, der Gerichte
und der Kirche geschichtlich und systematisch. 2.,
völlig umgearbeitete Auflage des I. (und II.)
Haupttheils des englischen Verfassungs- und Verwaltungsrechts. 2 Bde. Berlin, Springer, 1867. XV,
Letzte Ausgabe dieser Sammlung des böhmischen Staatsrechts. Dünnhaupt 1675, 37.2; Faber du Faur 1, 76 (Erstausgabe von 1627). Goldast von Haiminsfeld (1578 - 1635), gab
u. a. heraus “Alamannicarum rerum scriptores aliquot vetusti
a quibus Alamannorum etc” (1606), “Collectio constitutio-
35
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
num imperalium” (4. Ausgabe 1713) etc. Als Anhang zu Band
1 “Appendix commentariorum de juribus ac privilegiis regni
Bohemiae”, Band 2 mit dem Titel “Collectio variorum consilioru de successione et jure hereditario familiae Regiae in
Hungariam, Bohemiam acquisitasque provincias; praesertim
de pactis successoriis cum Domo Austriaca unitis etc”.
Buchhandlung, 1721/42. 2 Bände Pgt und 1 Band
Ldr der Zeit. 4to.
€ 480,Pütter I, 31; Wegele 617. - Erste Ausgabe. Auf Urkunden beruhende Darstellung unter Berücksichtigung von Staatsrecht,
Kirchenrecht, Geographie und Genealogie. Mit dem seltenen, posthum erschienenen fünften und letzten Band (von
Rossmann), der das Interregnum sowie die Epoche bis zum
Tod Ludwigs des Bayern behandelt. Da die (zwei Jahrzehnte
früher erschienenen) ersten vier Teile oft zusammengebunden wurden, ist die Fortsetzung nur den Wenigsten bekannt
(vgl. z. B. ADB 10, 372, die auch von vier Bänden spricht).
160 GROTIUS, Hermann, De jure belli ac pacis libri tres, in quibus jus naturae & gentium, item
juris publici praecipua explicantur. Cum annotatis
auctoris, ex postrema ejus ante obitum cura. Acesserunt annotata in epistolam Pauli ad Philemonem, dissertatio de mari libero, & libellus singularis de aequitate, indulgentia & facilitate ... Nec
non Jo. Fr. Gronovii notae in totum opus de jure
belli ac pacis. Editio novissima. Amsterdam, Janssonius van Waesberge, 1701. 5 Bl., 34, 904 S., 8
Bl., 32 S., 52 Bl. Mit gestoch. Titelporträt u. illustr.
Kupfertitel. Pergament der Zeit.
€ 450,-
163 HELLER, Hermann, Staatslehre. Herausgegeben von Gerhart Niemeyer. Leiden, Sijthoff,
1934. XVI, 298 S. OLwd.
€ 50,Erste Ausgabe des posthum herausgegebenen Hauptwerkes.
- Exiltitel! - Mit ganz wenigen Bleistiftanstreichungen.
164 HENNIGES, Heinrich, Meditationum ad
instrumentum pacis caesareo-svaecicum specimen. 10 Specimina u. 27 Mantissen (in 2 Bdn).
(Halle), 1706/12. An Bd. 2 angeb.: (OBRECHT, U.
oder MÜLDENER, J. L.), Meditationes ad capitulationem Josephi. o.O. 1711. 729, 50, 21, (730-)797,
131, (798-)1244; (1245-)2003, 21 nn. Bll., 364 S.,
11 nn. Bll. Ldr der Zeit (Einbände beschabt, ein
Gelenk angerissen).
€ 300,-
Ter Meulen/Diermanse 592. - Einband angestaubt und
fleckig, meist etwas braunfleckig, Titelporträt mit Einriss und
ganzseitig hinterlegt, Titel mit 2 alten handschriftlichen Besitzvermerken.
161 HÄBERLIN, Franz Dominik (praes.), G.
SÖNLEIN (resp.), De lite inter serenissimas domus Bavaricam et Palatinam super exercitatio
S.R.I. vicariatus Rhenani inter utramque domum
amice composita. Helmstedt, P. D. Schnorr, 1748.
Kl.-4to. 4 Bl., 94 S., 1 Bl. Rückenbroschur (angestaubt, durchgehender Nässerand, Titel mit hinterlegtem Randausriss).
€ 75,-
Henniges, Professor für Recht in Frankfurt/Oder und kurfürstlich-brandenburgischer Gesandter bei der Wahl Karls VI.
1711, kommentierte u. a. das Vertragswerk von Osnabrück
(1648) zwischen Schweden und dem Reich. Das angebundene Werk kommentiert die Wahlkapitulation des späteren Kaisers Joseph I. aus dem Jahre 1690. - Papier tlw. gebräunt
oder stockfleckig. Es fehlen S. 1-6 mit Titelei u. 1. Hälfte der
Einleitung.
Zur Geschichte des jahrzehntelangen Streits zwischen Bayern und der Pfalz über das Reichsvikariat, d.h. das Recht auf
Ausübung der kaiserlichen Gewalt in den rheinischen Gebieten während eines Interims oder bei Minderjährigkeit eines
Kaisers. Der Helmstedter Jurist Franz Dominik Häberlin hat
der geschichtlichen Behandlung von Problemen des deutschen Staatsrechts eine ganz neue Bahn gebrochen.- Pütter
II, 41.
165 HENRION DE PANSEY, Pierre Paul Nicolas, Des Assemblées nationales en France, depuis l’établissement de la monarchie jusqu’en
1614. Paris, Barrois, 1826. 382 S. Schwarzer Ppbd
der Zeit mit rotem Rückenschild.
€ 150,Erste Ausgabe, nur 1829 noch einmal aufgelegt. Henrion de
Pansey (1742 - 1829) war erster Präsident des Kassationshofes in Paris und berühmter Jurist und Richter. Er begann seine
wissenschaftliche Karriere mit einer Arbeit über Dumoulin’s
“Traité des fiefs” (1773); die Beschäftigung mit dem Lehnrecht konnte wohl für einen französischen Advokaten sehr
einträglich sein. Als Advokat wurde er nur durch zwei Fälle
berühmt, nämlich den eines schwarzen Sklaven, der von seinem Herrn nach Frankreich gebracht seine Freiheit erstritt,
und durch einen Prozeß gegen die Comédie Française. Seine
“Dissertations féodales” (1789) hätten wissenschaftlich ein
großer Erfolg werden können, sie kamen aber zu spät. Erst
1796 konnte er seine Karriere fortsetzen, um schließlich
162 HAHN, Simon Friedrich, Vollständige
Einleitung zu der teutschen Staats-Reichs- und
Kayser-Historie, und dem daraus fließenden Jure
Publico, in welcher nicht nur von denen KriegesVerrichtungen eines iedweden Kaysers, oder Königes, accurat und ausführlich gehandelt, sondern
auch die wichtigsten unter iedes Regiment, in
Staats- und Kirchen-Sachen vorgefallene Veränderungen, nebst andern Denckwürdigkeiten gesammlet... 5 Tle (in 3 Bdn, cplt). Halle und Leipzig,
bey Johann Friedrich Zeitler und Fritschichen
36
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
um septemviralium formulae, Aurea Bulla et Sanctio Pragmatica. Accurate revisa et cum optimis
codicibus collata ... Praefatione nova et disquisitione iuris publici de rege Romanorum et iuribus
Electorum S.R.I. circa illius electionem maximopere aucta et emendata. Edito secunda. Jena, J.
Chr. Cröcker, 1752. Kl.-4to. 48, 295, (1) S., 1 Bl.
Rücken-Broschur (geringfügig braunfleckig).
€ 180,-
1809 Präsident des Kassationshofes zu werden. Napoleon
ernannte H. schließlich zum Conseiller d’état und förderte
ihn weiter. Auch während der Restauration behielt H. seine
angesehene Stellung. Vgl. Hoefer, Nouvelle Biographie
Générale, 24, 173ff. - St.,a.T., Bibl.Schildchen auf Rücken,
kleine Läsur unten am Rücken.
166 HEUMANN, Johann, Geist der Gesetze
der Teutschen. Mit einer neuen Vorrede. 2., verbesserte Auflage. Nürnberg, Lochner, 1779. (14)
410 (38) S. Pappband der Zeit im Stil eines Halbpergamentbandes (Deckelkaschierung mit passendem Papier erneuert, Papier sehr gut, nur auf
sehr wenigen Seiten fleckig).
€ 600,-
Sammlung von Schriften und Quellen zum Kurfürstenkollegium oder sog. Kurverein. Enthält u.a. Chr. WILDVOGELII Dissertatio de unione Electorali, N. H. Gundlingii opusculum de
causa et origine unionis seu foederis Electoralis und E. Fr. de
HERTZBERGII tractatio de unionibus et comitiis Electoralibus.- Joh. Andreas Hoffmann lehrte zunächst in Jena, seit
1754 in Marburg die Rechte. - Pütter II, 119.
ADB, 12, 331f. Heumann von Teutschenbrunn (1711-1760)
war Professor in Altdorf zuerst für die Institutionen, dann
auch für Staatsrecht und Pandekten. Den Titel “von Teutschenbrunn” verlieh ihm Kaiser Franz I. in Anerkennung seiner Leistungen in der historischen Quellenforschung und Diplomatik (z.B. “De re diplomatica Imperatricium August. ac
reginarum Germaniae” 1749). Das vorliegende war sein letztes Werk, zuerst 1761 erschienen; das Vorwort datiert 4 Wochen vor Heumanns Tod am 29. September 1760. Die zweite
und letzte Ausgabe wurde von Johann Christian Siebenkees,
Altdorf, herausgegeben. In Heumanns Vorwort heißt es, ein
“witziger Franzos” habe ein Thema berührt, über das schon
“bessere Schriften dieser Art” von deutschen Schriftstellern
erschienen seien. “Der Herr von Montesquieu gab der Sache
eine neue Einkleidung, und stieg plötzlich in den ersten Rang
der heutigen Schriftsteller”. Siebenkees betont seinerseits,
das Heumanns Werk sehr gut aufgenommen worden sei. Er
verweist noch auf ein weiteres wertvolles deutsches Buch,
“Der wahre Geist der Gesäze” (anonym 1766 von Friedrich
Carl Casimir von Creutz), das seit Heumanns erster Ausgabe
erschienen sei sowie auf Beccaria’s “Dei delitti e delle pene”
und Eden’s “Principles of penal law” (1771).
169 HÜBNER, Johann, Reales Staats-Zeitungs- und Conversations-Lexicon, worinnen so
wohl Die Religionen und Orden, die Reiche und
Staaten ... die Linien Deutscher hoher Häuser, ...
Ritterorden ... als auch Andere in Zeitungen und
täglicher Conversation aus allerhand Sprachen
bestehende Termini Artis ... beschrieben werden.
Nebst einem zweyfachen Register und Vorrede.
Leipzig, Gleditsch, 1704. 4 Bll., 1284 Sp., 17 Bll.
Pergamentband der Zeit (Rücken repariert).
€ 650,Vgl. Humpert 1410; Lenz 80f. u. Zischka 4. - Die bedeutendste deutsche Enzyklopädie des 18. Jahrhunderts, als eigentlicher Verfasser gilt der Barockdichter Philipp Balthasar Sinold von Schütz. - Der Hübner, erstmals 1704 erschienen, gilt
als Vorläufer der heutigen Lexika. - Fehlt offenbar das gestochene Frontispiz.
167 HILDEBRAND, Heinrich (praes.),l J.
Chr. FÜRER von HAIMENDORF (resp.), Annus
decretorius M DC XXIIII in instrumenti pacis Caesareo-Suecici art. V. ... oder das Entscheid-Jahr zwischen Catholisch- und Evangelischen, in strittigen
Religions- und darzu gehörigen GerechtigkeitsUbungen. Altdorf, J. W. Kohles, 1729. Kl.-4to. 72 S.
Neuer Ppbd (Außen- u. unterer Rand durchgehend
mit schwacher Nässespur u. etwas feuchtwellig).
€ 65,-
170 ISENSEE, Josef, Paul KIRCHHOF
(Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland. Bde 1-8 (von 10), Heidelberg, Müller, 1987/95. Insgesamt ca. 9870 S. OLwd (mit OUmschlag).
€ 580,Mit Beiträgen von Peter Badura, Ernst-Wolfgang Böckenförde, Otto Kimminich, Wolfgang v. Vitzthum u. a. - 1. Grundlagen von Staat und Verfassung; 2. Demokratische Willensbildung - Die Staatsorgane des Bundes; 3. Das Handeln des
Staates; 4. Finanzverfassung - Bundesstaatliche Ordnung; 5.
Allgemeine Grundrechtslehren; 6. Freiheitsrechte; 7. Normativität und Schutz der Verfassung - Internationale Beziehungen; 8. Die Einheit Deutschlands - Entwicklung und Grundlagen. - Fehlende Bände beim Verlag (NP der hier angebotenen Bände: 1100,- EUR).
Zuerst 1705 erschienene Dissertation über das im Westfälischen Frieden fixierte Jahr 1624 als Stichjahr zur Wiederherstellung der alten konfessionellen Besitzstände.
168 HOFFMANN, Johann Andreas (ed.),
Collectio selectorum opusculum de unionibus
Electorum S.R.I. Accedunt omnium consociation-
171 ITTER, Johann Wilhelm, De feudis imperii commentatio methodica. Qua non tantum ex
37
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
gründlich und treffend sind”. Heinrich Henniges war an die
30 Jahre Gesandter Kurbrandenburgs beim Reichstag zu Regensburg und daher “mit ganz anderer Erfahrung und anderen Hilfsmitteln ausgerüstet als die meisten anderen Staatsrechtsschriftsteller ..., deren wenige ihm an Scharfsinn und
Erfahrung gleichkommen” (Pütter I, 350 ff ausführlich und
mit Inhaltsangabe der einzelnen Teile).
jure feudorum Longobardino, sed et publicis atque pragmaticis Imp. Sanctionibusm Historia Germanica .. controversiae recensentur atque discutiuntur. Frankfurt, Wust für Martins, 1685. Titelkupfer, 7 Bll., 1071 S., 25 Bll. Pergamentband der Zeit
mit schwarz eingefärbtem Schnitt (frisches Exemplar).
€ 300,-
176 KLEINMAYRN, Johann Franz Thaddäus von (anonym), Unpartheyische Abhandlung von dem Staate des hohen Erzstifts Salzburg
und dessen Grundverfassung zur rechtlich- und
geschichtmäßigen Prüfung des sogenannten Juris
Regii der Herzoge in Baiern entworfen im Jahre
1765. (Salzburg, s.n.), 1770. Folio. M. gestochener
allegorischer Titelvignette. (24) 430 S. Text, (14) S.
synoptische Tabellen. Schweinshalblederband der
Zeit (auf 5 Bünden).
€ 360,-
ADB XIV, 645. Pütter Literatur des Staatrecht, I, 266. Erste
Ausgabe. Itter (+1725) war Advokat in Frankfurt. Verfasser
widmet sein Handbuch den Frankfurter Stadträten und Patriziern Günderodt, Eberhard genannt Schwind, Uffenbach
und Lersner. Geschichte und System des Feudsalrechts, am
Schluß ein Kapitel über die Zuständigkeit des Reichshofrates
bzw. des Reichskammergericht.
172 JÄHNS, Max, Heeresverfassungen und
Völkerleben. Eine Umschau. Berlin, Allgemeiner
Verein für Deutsche Literatur, 1885. XII, 408 S. Hlwd der Zeit (St.a.T., mit vereinzelten Bleistiftanstreichungen).
€ 50,-
Holzmann-Bohatta, Anonyme I, 397; Wurzbach XII, 41. - Erste
Ausgabe des “Fundamentalbuches salzburgischer Staatsund Kirchengeschichte und der Anfang eines codex diplomaticus” (ADB XVI, 105). Bedeutender Rechtsgelehrter. Angestoßen durch Ludewig in Halle, welcher “ungemein viel Rühmens von den königlichen Rechten der baierischen Herzoge”
gemacht habe, hätten sich der kurbayerische Hofrat Lory (de
origine et progressu juris Boici civilis) und Michael Adam
Bergmann (De ducum Bavariae jure regio) für die Ansprüche
Bayerns ausgesprochen. K. möchte “das reitzende Bild des
Juris Regii (Bavarici)” als Traum entlarven. - Einband etwas
angestaubt, Papier ganz frisch.
173 JELLINEK, Georg, Ausgewählte Schriften
und Reden. Mit einem Geleitwort von Wilhelm
Windelband. 2 Bde. Berlin, Häring, 1911. XXXII,
454; X, 584 S. Mit 2 Porträt-Tafeln. OLwd. € 175,Originalausgabe. - 1. Philosophie u. Rechtsphilosophie. - Zur
schönen Literatur. - Auf Lebende u. Tote. - Universität. - Das
Prorektoratsjahr. - 2. Rechtsgesch. u. Gesch. der polit. Ideen.
- Staatslehre, Politik u. Staatsrecht. - Völkerrecht. - Eingeklebt
eine Widmungskarte von Camilla Jellinek.
177 KLÜBER, Johann Ludwig (Hrsg.),
Staatsarchiv des teutschen Bundes. Hefte 1-4 (von
6) in 1 Bd. Erlangen, Palm und Enke, 1816. 602 S.
Ppbd der Zeit.
€ 180,-
174 KAEHLER, Siegfried A., Wilhelm von
Humboldt und der Staat. Ein Beitrag zur Geschichte deutscher Lebensgestaltung um 1800. München, Oldenburg, 1927. XIV, 579 S. Mit Porträt. OLwd (mit OUmschlag).
€ 45,-
Katalog der Bibliothek des Reichstages, I, 158. - J. L. Klüber,
Herausgeber der Akten des Wiener Kongresses, gibt in der
vorliegenden, kurzlebigen Zeitschrift die Wiener Bundesakte
mit Erläuterungen wieder sowie die Präliminarien der Bundesversammlung, Geschäftsordnung, Stellung der Standesherren und ähnliches.
Erste Ausgabe des wichtigen Werkes.
175 HENNIGES, Heinrich, Meditationum ad
instrumentum pacis Caesareo-Svecicum specimen
primum (- septimum) = Teil 1 - 7 (von 10) nebst:
Mantissae tres ad specimen quartum ... (u.) Mantissa I. Vota statuum ... (ad specimen quintum) (u.)
Mantissae XIX (ad specimen septimum). Zus. 9
Teile (in 1 Bd). O.O. u. Vlg (Halle, Renger), 1706 1709. Kl.-4to. Zusammen etwa 1400 S. Einfacher
Ppbd der Zeit (Einbd fleckig, Kanten beschabt,
Rücken überklebt, teilw. braunfleckig, S. 128-184
in der Paginierung übersprungen).
€ 250,-
178 KLÜBER, Johann Ludwig, Oeffentliches
Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt am Main, im Verlag der Andreäischen Buchhandlung, 1817. XVIII, 845 S. Pappband der Zeit (Ecken bestoßen, Exemplar aus der
ehemaligen Akademie für Deutsches Recht, München)
€ 550,Seltene Erstausgabe des wichtigsten Lehrbuchs zum Staatsrecht im frühen 19. Jahrhundert. - Das Werk hat bis 1840 insgesamt 4 Auflagen erlebt. Klüber (1762-1837), seit 1786
Professor der Rechte in Erlangen, seit 1817 in Heidelberg,
begleitete und betreute ständig auch politische Missionen.
Beynahe einzig in seiner Art (Pütter).- Abdruck des Friedens
von Osnabrück mit ausführlichen Anmerkungen, “die ungemein praktisch und voller Gelehrsamkeit, auch meist sehr
38
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
So beriet er beispielsweise Hardenberg bei der Regelung des
Rechtszustandes der Standesherren. Sein “Oeffentliches
Recht” erschien im Mai 1817 kurz nach der Konstituierung
der Bundesversammlung und ist “eine ungemein materialreiche, an die öffentliche Rechtstradition des Alten Reiches
anknüpfende Systematik und Dogmatik des neuen Bundesrechts und des gemeinen Staatsrechts der Bundesstaaten” (NDB 12, 134). Das “Öffentliche Recht” erschien im
Herbst 1922 in zweiter Ausgabe und wurde Gegenstand einer preußischen Untersuchung, worüber Klüber seinen Abschied nahm und sich alsbald ins Privatleben zurückzog. “Als
er starb, war er fraglos der angesehenste Staatsrechtslehrer
seiner Zeit” (Wolfgang Mager in NDB). Very rare first edition
of the seminal and most important work on the public law of
the German Bund. Klüber (1762-1837), law professor in Erlangen and Heidelberg, was the most highly regarded teachers of constitutional law of his day.
derdeckel u. erste Lagen gering wurmspurig =
teils minimaler Buchstabenverlust; bis S. 180 untere Ecke m. kleiner Nässespur, durchgehend gebräunt u. teils stärker braunfleckig).
€ 650,Erste Ausgabe des unvollendet gebliebenen Werkes von dem
erst 24jährigen Juristen und späteren Kriegs-, Domainenund Obersanitätsrat Georg Friedrich Lamprecht. In der Rezension der “Allgemeinen Deutschen Bibliothek” wird das
Werk als “in seiner Art wirklich neu” beurteilt, da hier erstmals das weitläufige Fachgebiet derartig zusammengefaßt
und geordnet würde; besonders gelobt werden u.a. die Kapitel über der Bevölkerungspolizei und Lamprechts Beurteilung
des Physiokratismus. Die stilistischen Einwände des Rezensenten (z. B. zum Titel: “Ist es nicht gerade eben so, als wenn
ich sagte: Versuch einer vollständigen Beschreibung des
menschlichen Körpers, mit Inbegriff seiner beyden wichtigsten Haupttheile, des Kopfes und des rechten Arms?”) und
seine Nachweise einiger Ungenauigkeiten konnte Lamprecht
nicht unwidersprochen hinnehmen und konterte mit einem
“Sendschreiben an Hrn Buchhändler Nicolai in Berlin”
(1786).- Humpert 815; Hamberger/M. IV,333. - Der seltene Titel ist lediglich verzeichnet in Halle, Greifswald und Wolfenbüttel.
179 KOCH, Christoph Ludwig, Disquisitio
de austraegis S. R. I. procerum, cumprimis serenissimorum Landgraviorum Hassiae. Gießen, J. Ph.
Krieger, 1749. Kl.-4to. 14 S., 1 Bl., 116, 16 S. Mit
gestochener Titelvignette. Rücken-Broschur (angestaubt, etwas braunfleckig, Titel mit Knitterfalten).
€ 120,-
182 LIEBENTHAL, Christian, Juris foederis
delineatio iuridico-politica, in qua de foederibus
tàm religiosis, quàm politicis, et quatenus et in
quantum cum infidelibus contrahi foedera possunt, disceptatur. Gießen, N. Hampel, 1624. Kl.4to. 40 S. Mit kl. Holzschnitt-Druckermarke auf d.
Titel. Rücken-Broschur (braunfleckig).
€ 110,-
Mit “Austrägen” wurden im alten deutschen Reich Streitsachen bezeichnet, die weder durch Gericht noch durch Gewalt
(Faustrecht), sondern durch von beiden Parteien frei gewählte Richter geschlichtet wurden. Insbesondere regierende Fürsten regelten, solange es noch keine Reichsgerichte gab,
aber auch als Alternative zu diesen, auf diese Weise ihre
Streitigkeiten. Im zweiten Teil (ab S. 79) geht es um die Sukzessionsstreitigkeiten zwischen Hessen-Kassel und HessenDarmstadt. Christoph Ludwig Koch war Professor der Rechte
und Geschichte, Leiter der Universitätsbibliothek in Gießen
und Regierungsrat.
Längere Abhandlung aus dem öffentlichen Recht, die Bündnis- bzw. Staatsverträge zwischen christlichen Staaten und
mit nichtchristlichen Staaten betreffend. Christian Liebenthal, bis dahin Professor für Philosophie und Jurisprudenz in
Gießen, wurde noch im selben Jahr zum fürstlichen Rat in
Darmstadt ernannt.- VD17 23:286302V.
180 KOELLREUTTER, Otto, Verwaltungsrecht
und Verwaltungsrechtsprechung im modernen
England. Eine rechtsvergleichende Studie. Tübingen, Mohr, 1912. VIII, 226 S. Interimskart. € 50,-
183 LINDE, Justin Timotheus Balthasar v.,
Das deutsche Postrecht nach der bundesgesetzlichen Bestimmung, unter Garantie acht europäischer Mächte. Gießen, Ferber, 1857. 276 S. Kart.
€ 50,-
Von Richard Schmidt, Freiburg, angeregte Arbeit, die über
Redlich und Gneist hinausgeht. - Einzige Ausgabe.
Archiv für das öffentliche Recht des deutschen Bundes, II/2 u. 3.
181 LAMPRECHT, Georg Friedrich, Versuch
eines vollständigen Systems der Staatslehre mit
Inbegriff ihrer beiden wichtigsten Haupttheile der
Polizei- und Kameral- oder Finanzwissenschaft
zum Gebrauch academischer Vorlesungen. Bd 1
(alles Erschienene) welcher den ersten Theil und
die eine Hälfte des zweiten enthält. Berlin, auf Kosten des Verfassers, in Commission bei F. S. Hesse,
1784. 22, 800 S. Ppbd der Zeit (gering fleckig u.
etwas bestoßen, Bibl.-Stempel auf Vorsatz, Vor-
184 LISZT, Franz v., Das Völkerrecht. Systematisch dargestellt. 11., umgearbeitete Auflage,
unveränderter Neudruck. Berlin 1920. XIII, 1920.
XIII, 561 S. OHlwd.
€ 75,Letzte, eigenhändige Auflage.
185 LUDEWIG, Johann Peter (praes.), H.
von BARCKHAUS (resp.), De obligatione successoris in principatus et clientelas. Halle, Chr. A.
39
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
Zeitler, 1714. Kl.-4to. 1 Bl., 146 S. Rücken-Broschur
(durchgehend etwas feuchtwellig u. mit schwachen Nässespuren).
€ 70,-
(Schließen ausgerissen, lagenweise leicht gebräunt und etwas braunfleckig, kleiner Stempel
auf Titelrückseite).
€ 250,-
Erste Ausgabe.- Pütter I, 332.
Johann Christian Lünig (1662 - 1740) war der bedeutendste
Sammler und Editor von Quellenschriften zum deutschen
186 LUDEWIG, Johann Peter, Rechtsgegrün- Staatsrecht. Sein Hauptwerk, und für Deutschland das einzidetes Eigenthum, Des Königlichen Chur-Hauses, ge in seiner Art, war das ‘Teutsche Reichs-Archiv’. “Lüning
hatte einen Entwurf gemacht, alle erhebPreussen und Brandenburg, Auf
lichen Urkunden, die sowohl des Reich im
die Hertzogthümer und FürGanzen als alle besondere Teutsche Staastenthümer, Jägerndorff, Liegnitz,
ten einzeln beträfen, soviel er deren habhaft werden könnte, in vier Theilen
Brieg, Wohlau, und zugehörige
drucken zu lassen. Sein Vorrath wuchs
Herrschafften in Schlesien. o. O., o.
aber unter währendem Abdrucke dergeDruck, 1740. 1 Bl., 90 S. Moderner
stalt an, daß vierundzwanzig statt vier
Ppbd (leicht gebräunt, knapp bedaraus wurden. Dies nöthigte ihn, seine
schnitten bei Textverlust in den
vier Haupttheile durch besondere Fortsetgedruckten Marginalien u. in der
zungen und Anhänge zu ergänzen. Also
besteht jetzt der I. Haupttheil oder pars
Lagenzählung).
€ 180,generalis mit zwey Continuationen aus 4
Einer von mehreren Drucken des ersten
Bänden; der II. pars specialis mit vier
Erscheinungsjahres. - Die Erstellung des
Continuationen aus 10 Bänden; der dritte
Gutachtens durch Johann Peter Ludewig
unter der Rubrik Specilegium ecclesiastiging einher mit der preußischen Besetcum mit drey Continuationen aus sieben
zung Schlesiens und damit mit dem BeBänden, wozu noch ein Band als Hauptginn des 1. Schlesischen Krieges. Als
register über das ganze Werk hinStaatsschriftsteller im Dienste Friedrichs
zukömmt” (Pütter I, 310). Der vorliegendes Großen, “dessen Feder jedesmal, so
189
de Band enthält im Hauptteil Urkunden
oft es eine preußische Staatsaktion zu
der Erzstifte Mainz, Trier, besonders zahlreiche von Köln (S.
vertheidigen gilt, in Bewegung gesetzt wird” (Landsberg),
321 - 964) sowie von Salzburg. Der erste Anhang mit Urkunwollte er die Berechtigung des Kriegszuges nachweisen. den der Stifte Magdeburg und Bremen; der zweite Anhang
Pütter I, 332; vgl. Stintzing/Landsberg III, 1 Text 117 ff.
mit “Käyser- und Königlichen Privilegia, auch andere(n) Documenta und Urkunden” des Deutschen Ritterordens und
187 LUDOLF, Georg Melchior, Der expedite des Johanniterordens.
Referendarius, oder: Anleitung, wie man Gerichtliche Acten mit Nutzen lesen, geschickt excerpiren,
und verständig referiren soll. Denen neu angehenden Juris practicis auch theils in Judiciis versirenden Personen zum Besten ans Licht gestellet.
Frankfurt/Main u. Leipzig, J. M. Fleischer, 1725. 3
Bl., 90 S., 2 Bl. Neuer Ppbd (Papier gebräunt, anfangs stärker und mit kleinen Nässefleckchen).
€ 110,-
189 LÜNIG, Johann Christian (Hrsg.), Publicorum negotiorum ab augustissimo Romanorum imperatore, universis Europae regibus, S.R.I.
electoribus ... intra vicennium Latina quidem lingua tractatorum, sylloge. Frankfurt/M. u. Leipzig,
J. T. Boetius, 1694. Kl.-4to. 23 Bl., 1296 S., 16 Bl.
Mit gestoch. Frontispiz u. 1 gestoch. Kopfvignette.
Pergamentband der Zeit.
€ 300,-
Erste Ausgabe des kleinen, rechtspraktischen Abhandlung
von dem großen Staatsrechtler, Kameralisten und Beisitzer
am Reichskammergericht, Georg Melchior Ludolf (1667 1740). Anonym erschienen.
Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung Lünigs: eine chronologische Sammlung der zwischen 1674 und 1694 in lateinischer Sprache verhandelten Staatsschriften, deren er habhaft werden konnte.- Johann Christian Lünig gehört trotz seiner relativ bescheidenen Stellung als Stadtschreiber von Leipzig zu den bedeutendsten Kompilatoren des Jus Publicum
Germanicum. In großem Stile hat er Gesetzen, Urkunden,
Rechtsgutachten, Staatsschriften, Zeremonialanweisungen
etc. gesammelt und in oft mehrbändigen Werken herausgegeben, die noch heute eine Fundgrube darstellen. Pütter bezeichnet ihn neben Chr. L. Leucht als “den zweyten Hauptsammler dieser Zeit, der überall kaum seines Gleichen hat”.
Das vorliegende Exemplar mit dem Exlibris Pütters im vor-
188 LÜNIG, Johann Christian (Hrsg.), Des
Teutschen Reich-Archivs specilegii ecclesiastici
Fortsetzung des I. Theils, Von Ertz-Stifftern, Auch
Teutschem und Johanniter-Orden (Leipzig,
Lanckisch, 1716). 1 Bl., 1084, 140, 198 S.
Schweinsldrbd der Zeit auf Holzdeckeln mit Blindprägung von Rollen- und Einzelstempeln
40
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
deren Innendeckel! 1702 erschien noch ein Supplementband.- Selten.- Pütter I, 309; NDB 15, 468; Paisey L 1220.
Teil 1 als Titelauflage (erstmals 1781), Teil 2 in erster Ausgabe. - Versuch einer Grundlehre der Autonomie (oder Eigenmacht), Gesetze zu erlassen, von dem Tübinger Staatsrechtler J. Chr. Majer (auch Maier, Meyer). Die vorliegenden
Teile umfassen Definition, Prinzipien, Umfang, Grenzen der
Autonomie; die im Titel erwähnte Privatautonomie des
Fürsten und der übrigen Adeligen sollte in einem dritten Teil
entworfen werden, der aber nicht erschien. Johann Christian
Majer (1741 - 1821) hat mehrere große Arbeiten zum
geistlichen und weltlichen Staatsrecht und zu konstitutionellen Fragen verfaßt und sich nach 1800 mit Fragen des
Lehnsrechts befaßt. - Hamberger/Meusel V,16; vgl. zu
Hauptwerken: Pütter II,91f und Stintzing/Landsb. III.1/Text
454f u. Noten 290.
190 LÜNIG, Johann Christian, Selecta scripta illustria, welche viel wichtige und auserlesene
in Causis Publicis ergangene Materien in sich halten, die nicht alleine des Heil. Röm. Reichs OberHaupt, sondern auch deßen Glieder etc. Leipzig,
Lanckisch, 1723. Fol. 6 Bll., 1095 S., 10 Bll. Ledereinband der Zeit (Oberes Kapital leicht lädiert)
€ 450,Erste Ausgabe. - NDB 15, 469. Jöcher II, 2593. - Der Rechtshistoriker Lünig (1662-1740) wurde nach Studium und ausgedehnten Reisen schließlich Stadtschreiber von Leipzig. Die
vorliegende Schrift befaßt sich mit dem Hause Österreich,
Kurfürsten u. Ständen des Hl. Röm. Reichs, der freien ReichsRitterschaft, Reichs- und anderen Ständen (darunter u.a.
Hamburg), den höchsten Reichsgerichten sowie auswärtigen
Königreichen. - Mit tlw. gefalt. genealog. Tafeln. - Ebdrücken
etwas beschabt u. bestoßen.
194 MALCHUS, Carl August von, Politik der
inneren Staatsverwaltung oder Darstellung des
Organismus der Behörden für dieselbe, mit Andeutungen von Formen für die Behandlung und
für die Einkleidung der Geschäfte, vorzüglich jener
in dem Gebiete der inneren Staatsverwaltung. 3
Bde. Heidelberg, J. C. B. Mohr, 1823. Zusammen
über 1400 S. (davon 108 gefaltete Formular-Seiten). Hldrbde der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern und Rückenvergoldung (Bd 3 ähnlich
nachgebunden, m. Bibl.-Stempel auf Titel und
durchgehend leicht braunfleckig; alle Bände gering berieben).
€ 650,-
191 LYNCKER, Nicolaus Chr. (praes.), Fr.
H. MATTHIASSEN (resp.), Dissertatio inauguralis, de immedietate civium Imperii Romano-Germanici. Jena, Werther, 1696. Kl.-4to. 66 S., 3 Bl.
Neuer Ppbd (teilweise gebräunt).
€ 70,Reichsrechtliche Abhandlung über die Privilegien der Fürsten
und der freien, d. h. keinem Landesfürsten sondern nur Kaiser und Reich unterstehenden Reichsritterschaft. - VD17
12:160522K.
Abhandlung über das Recht des Landesherrn in Fragen des
Religionsbekenntnisses. Die Arbeit wendet sich philosophisch gegen Th. Hobbes und dessen Gesellschaftstheorie
vom Krieg aller gegen alle; politisch und staatskirchenrechtlich gegen die römisch-katholische Kirche. Seine eigene Position stützt der Tübinger Philosoph und Theologe Daniel Maichel vor allem auf Pufendorf und Chr. Wolff.- Meusel VIII,
441. - Mit handschriftlicher Widmung auf Titel.
Erste Ausgabe. - Eines der Hauptwerke des Freiherrn Karl August von Malchus (1770 - 1840), u. a. Finanzminister des Königreichs Westphalen und Württembergs und Verfechter des
Gedankens, daß die Verfassung die Richtschnur der Verwaltung und die Verwaltung die Durchführung der Verfassung
sein müsse (vgl. ADB XX, 135). “Politik der inneren Staatsverwaltung” ist eine erweiterte, revidierte und in Teilen gänzliche Umarbeitung des 1821 erschienenen Werkes “Der Organismus der Behörden für die Staatsverwaltung” (vgl. Vorwort S. (III)) und zeichnet sich durch die Anschaulichkeit der
Darstellung und “das gesunde Urteil des erfahreren Praktikers” aus (ADB XX,135). - Bd 1 enthält eine vergleichende,
historisch-statistische Darstellung der meisten europäischen
Staaten und ihrer inneren Verwaltungsorgane, Bd 2 behandelt die formelle Behandlung und Einkleidung der wichtigsten Geschäftszweige (mit vielen Beispielformularen). Der
dritte Band enthält die Sammlung von Gesetzen, Verordnungen und Reglements für die Durchführung der Verwaltungsgeschäfte. - Humpert 12618; HCB 35; NDB XV,726.
193 MAJER, Johann Christian, Autonomie
vornemlich des Fürsten- und übrigen unmittelbaren Adelstandes im R. deutschen Reiche. Tübingen, Heerbrand, 1782. 304 S. (durchgeh. pag.), 2
Bl. Hübscher Hldrbd mit Rückenvergoldung und 2
farbigen Rückenschildern (diese gering berieben,
Innengelenk vorn angeplatzt).
€ 375,-
195 MAZARIN: AUBERY, Antoine, Het leven
en bedryf van den wytberoemden en grooten
staatkundigen Julius Mazaryn, cardinaa, en erste
bedienar van staat,. behelfende deszelus schrandere Maximen, behendige Kuyperyen doorslepen
Beleyd, en Handlingen, voorgefallen onder
Ryks.swayinge van Lodewyk de XIII, en de XIV, Ko-
192 MAICHEL, Daniel (praes.), Chr. L.
NEUFFER (resp.), Dissertatio de jure principis
circa doctrinas publicas. Tübingen, Mezius, 1743.
Kl.-4to. 2 Bl., 96 S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig).
€ 100,-
41
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
Zürioch, Meyer, 1854. XVIII, 134 S., 2 Karten. Originalbroschur.
€ 45,-
ningen van Vrankryk etc. Mitsgaders een naauwkeurig Verbaal van alle Polityke Stukken heymelyke Raadslegingen .. Volgens een Frans, en Italiaans Manuscript, door een voornaam Heer en
Liefhebber ons ter handgestelt, nu in ‘t Nederduyts overgebragt etc. 2 Bde (in 1). Leyden, Boudewyn van der Aa, 1699. (X), 358 S., 22 nn. Bll.;
262 S., 18 nn. Bll. Mit 1 Porträt und 14 Kupfertafeln. Halbpergament der Zeit (Vorderdeckel lädiert, Block ungeschnitten).
€ 160,-
Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Band
10. Erste Ausgabe, 1865 erschien noch ein Nachtrag.
200 MOSER, Friedrich Carl von, Le maitre
et le serviteur ou les devoirs réciproques d’un souverain et de son ministère crayonné avec une liberté patriotique et traduits de l’original allemand
par (Jean) de Champigny. Hamburg, Chr. Herold,
1760, 5 Bl. 214 S. Ldrbd der Zeit mit Deckelfilette
und floraler Rückenvergoldung (Einband leicht beschabt, Ecken u. Kapitale etwas bestoßen, vorderer Vorsatz etwas beschabt, vereinzelt gering
braunfleckig).
€ 200,-
Es scheint sich hier um eine sehr freie niederländische Übersetzung von Auberys zuerst 1688 in Paris erschienenem Werk
“L’histoire du cardinal Mazarin” zu handeln. Der Verleger
van der Aa, bekannt für seine nicht autorisierten Nachdrucke,
könnte damit die Gelegenheit genutzt haben, mittels einer
leicht veränderten Version seine calvinistische und damit
natürlich antifranzösische Einstellung zu verbreiten.
Erste französische Ausgabe .- Mosers vielbeachtetes Buch
(Der Herr und der Diener, 1759) ist “ohne Widerrede eine der
wichtigsten Erscheinungen der gesamten deutschen Aufklärungsliteratur” (Hettner). “Das Staatsideal des aufgeklärten Absolutismus in Kürze umfassend dargestellt und furchtlos auch die Schwächen und Gefahren dieses Systems beim
Namen genannt zu haben macht Mosers Verdienst aus und
erklärt das starke Echo des Buches” (KLL). Der Autor, der von
Goethe, Herder u.a. geschätzte Staatsrechtler und Pietist
Friedrich Karl von Moser (1723 - 1798), sah im fridericianischen Preussen sein Idealbild einer “vernünftigen Landesregierung” schon weitgehend verwirklicht. - Goed. IV/1,236,4;
Humpert 7488 (beide für die deutsche Ausgabe).
196 MEINECKE, Friedrich, Die Idee der
Staatsräson in der neueren Geschichte. München,
Oldenbourg, 1924. 545 S. OLwd.
€ 60,Erste Auflage. - Ernst Troeltsch gewidmetes klassisches Werk.
- Name auf Vorsatz, vereinzelte Bleistiftanstreichungen und
Marginalien mit Tinte.
197 MÖGLING, Jakob David (praes.), J. J.
HELFFERICH (resp.), Dissertatio juris publici de
summo militiae imperialis praefecto, von deß H.
Röm. Reichs Feld-Herrn. Tübingen, J. C. Reis, 1709.
Kl.-4to. 100 S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig, Titel angestaubt, mit Sign. u. Knickspuren).
€ 85,-
201 MOSER, Johann Jacob, Abhandlung von
Provisional-Verfügungen währenden RechtsStreits zwischen Landes-Herrn und derselbigen
Land-Ständen. O. O., o. V., 1765. Kl.-4to. 38 S.
Rückenbroschur (durchgehende schwache Feuchtigkeitsspur).
€ 150,-
Noch 1744 und 1745 erschienen in Jena Neuauflagen dieser
Tübinger Dissertation.
198 MOLLENBEC(K), Bernhard Ludwig,
Dissertatio de iuribus Caesaris circa negotium pacis. Vom Recht des Kaysers Einen Reichs-Frieden
ohne die Stände zu schliessen. Wien, o. Vlg, 1736.
Kl.-4to. 64 S. Neuer Ppbd (durchgehend feuchtwellig u. etwas stockfleckig).
€ 75,-
Erste Ausgabe. - Juristische Abhandlung über die Möglichkeit
von “interims- oder provosional-Verordnungen” für die Zeit,
während der Landesherr und Landstände “vor einem höchsten Reichs-Gericht Proceß führen”. Johann Jacob Moser
zählt zu den bedeutendsten Juristen auf dem Gebiete des
deutschen Staatsrechts.- Meusel IX,301.
Wiener Nachdruck einer staatsrechtlichen Dissertation des
Gießener Juristen und Universitätskanzlers Mollenbeck aus
dem Jahr 1716. Die Schrift, die die eigenständigen kaiserlichen Rechte gegenüber den Landesfürsten betont, trug Mollenbeck eine goldene Kette als kaiserliches Gnadengeschenk
ein - andererseits ein Verbot seines Landesherrn, weiterhin
staatsrechtliche Dissertationen ohne vorherige Zensur
drucken und in öffentlicher Disputation verteidigen zu lassen. - ADB 22, 119.
202 MOSER, Johann Jacob, Anmerckungen
über das Absterben des Churfürstlichen Hauses
Bayern, In so ferne dasselbige einen Einfluß in vile
Stücke der Teutschen Staatsverfassung hat. Frankfurt/M., J. G. Garbe, 1778. Kl.-4to. 32 S. Rückenbroschur (unbeschnitten, etwas angestaubt,
braunfleckig)
€ 180,-
199 MOMMSEN, Theodor (Hrsg), Instcriptiones confoederationis Helveticae latinae.
Erste Ausgabe, zu der im gleichen Jahr eine Fortsetzung erschienen ist. - Meusel IX,321.
42
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
lich zu behandeln” (ADB 30, 711).- Ohne den 1759 erschienenen Anhang mit den urkundlichen Belegen (‘Codex diplomaticus’). - Pütter II, 32; Meusel XII, 123.
203 MOSER, Johann Jacob, De jure exequendi in imp., in specie de executione ab uno der
Crayß-außschreibenden Fürsten altero impedito
vol nolente suscepta. Dissertation, Tübingen, J.
Sigmund, 1720. Kl.- 4to. 44 S. RBr. (Titel angestaubt u. fleckig, St. a. Titel).
€ 350,-
206 MÜLLER, Johann Joachim, Das Dispensations-Recht in verbotenen Ehen Der Chur-Fürsten und Stände, wie auch andern unmittelbaren
Reichs-Gliedern, samt allerseits Unterthanen, Papistisch- und Protestantischer Religion, wem selbiges im Heiligen Römischen Reiche, vor und nach
der Reformation Lutheri zugestanden, nach denen
Natürlichen, und Göttlichen, wie auch Völckerund Menschlichen Rechten. Jena, J. Bielcke, 1706.
Kl.-4to. 39 Bl., 243 (recte 239, 1) S., 29 Bl. Neuer
Ppbd (teilweise mit schwacher Nässespur im
Außenrand, vereinzelte Bleistiftanstreichungen,
Paginierung springt nach S. 86 u. 112, das ErrataBl. am Schluss verkehrt herum eingeheftet).
€ 200,-
Über das Recht der vollziehenden Gewalt im alten deutschen
Reich, insbesondere in dem Fall, wenn Uneinigkeit zwischen
den jeweils zwei Fürsten bestand, die das Recht hatten, die
Ständeversammlung ihres Reichskreises einzuberufen und
deren Beschlüsse zu exekutieren. - Pro licentia Dissertation
(sub praeside Michaele Grasso), mit der der große Staatsrechtler J. J. Moser (1701-1785) nicht nur das Recht zur Advokatur, sondern auch den Titel eines ac. Professors erwarb
(vgl. Pütter I, 408; ADB 22, 373).
204 MOSER: DIE MINISTERSCHULE. Als ein
Anhang zu dem Moserischen Herrn und Diener. 2.,
stark vermehrte und verbesserte Auflage. Freystadt (= Schwabach, Mizler), 1763. 92 S. Neuer
Ppbd.
€ 160,-
Behandelt die Fragen: 1. Nach welchen Rechten einige Ehen
verboten sind; 2. An welche leges connubiales die Reichsfürsten und deren Untertanen gebunden sind; 3. Von welchen
Ehe-Verboten Dispens erteilt werden kann und 4. Wem dann
das Dispensations-Recht zusteht. - Gewissermaßen ein Vortrab zu den gründlichen reichsrechtlichen Arbeiten des Hzgl.
Weimarischen Archivars Johann Joachim Müller (gest. 1731,
vgl. Pütter I, 323), worin er zeigen will, dass die römischen
Päpste dem “Römischen Reichs-Adler ... hohe kayserliche
Majestäts-Rechte und unter diesen besonders das Jus circa
sacra abzureißen sich angemaßet” (Vorbericht).
Ironische Ergänzung zu Mosers berühmter Aufklärungschrift.
Im “Schreiben eines alten Edelmanns an einen jungen
Staatsminister” rät der Autor dem jungen Politiker zu all den
schlechten Eigenschaften und Gewohnheiten, die einen Minister fest im Sattel halten: Bestechlichkeit, Verschwendung,
Ungerechtigkeit, Verlogenheit und stellt diese so als Status
Quo an deutschen Höfen und Kanzleien fest. Im zweiten Teil,
den “Bedencken, von den Eigenschaften, Mängeln, der Wahl
und dem Unterhalte der Minister und Diener” vollzieht der
Autor ein perspektivische Kehrtwendung. Von der ironischen
Bestandsaufnahme wechselt er zur Vorlage ernsthafter Kriterien und praktischer Vorschläge. Einer davon ist, die Minister
gut zu bezahlen, um der Bestechlichkeit vorzubeugen.- Im
Gegensatz zur ersten Ausgabe um über 30 Seiten vermehrt.Goed. IV/I,236,4 (Anmerkung: ungenannter Verfasser); Holzmann/Boh. III,4847 schreibt die Schrift Moser zu; Weller,
Druckorte I, S. 96.
207 MÜLLER, Peter, Commentatio juris publici de conventibus circulorum, in Sacro Romano
Imperio, Von Crayß-Tägen. Editio novissima. Halle,
Hendel, 1734. Kl.-4to. 120 S., 4 Bl. Rückenbroschur
(durchgehend etwas wellig, Titel etwas angestaubt und mit kleiner Beschädigung an der oberen Ecke).
€ 100,-
205 MOSER: SCHEIDT, Christian Ludwig,
Anmerkungen und Zusätze zu des Herrn Geheimten Raths von Moser Einleitung in das Braunschweig-Lüneburgische Staats-Recht. Göttingen,
Pokwitz u. Barmeier, 1757. 32, 432 S. Hldrbd der
Zeit mit Rückenvergoldung (berieben). € 200,-
Dritte und letzte Ausgabe dieser zuerst 1669 erschienenen
Abhandlung. Der Verfasser war zuletzt Kanzler der Grafen
von Reuß.
208 MÜLLER, Peter, Praesidia domus illustris.
Jena, Bauhöfer, 1677. Kl.-4to. 7 Bl., 255 S. Neuer
Ppbd (Titelblatt etwas fleckig, angestaubt und mit
kleinem Eckabriss).
€ 250,-
Erste (einzige) Ausgabe dieser “gründlichen, von überlegender Sachkenntnis zeugenden Anmerkungen” (Stintzing/
Landsb. III.1/Text 251). - Der Göttinger Jurist Christian Ludwig Scheidt war als Hofrat nach Hannover berufen worden,
um in der Nachfolge von Leibniz und Eccard die Quellen zur
Geschichte des Welfenhauses herauszugeben. Er verfügte
somit über die besten archivalischen Voraussetzungen für eine Kritik an J. J. Mosers Werk, “immer bemüht, den frommen
und verdienstvollen Mann, der sich ohne hinreichende
Kenntnis an eine ihm fremde Aufgabe gemacht hatte, glimpf-
Erste Ausgabe. - Die Hilfsmittel eines regierenden (und wohlregierten) Hauses - ein Fürstenspiegel und Handbuch der
praktischen Staatskunst. Der Autor, Gräfl. Stolbergscher Rat,
später Professor der Rechte in Jena, zuletzt Kanzler der Grafen von Reuß, behandelt in 12 Kapiteln: die Erziehung des
Fürsten und der Untertanen; die Ehe des Fürsten und der Untertanen; die Religion; die Haushaltung des Fürsten und der
43
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
Untertanen; das Justizwesen; die Bündnis- und Verteidigungspolitik (De foederibus; De pace armata); der fürstliche
Hof und die Ratgeber sowie Autorität und Ansehen eines
Fürsten. - Singer, Fürstenspiegel S. 162 (zitiert das Werk nur
aus 2. Hand mit der falschen Jahreszahl 1667).
zudem ein bedeutender Staatsrechtsgelehrter, der sich “namentlich durch gründliche praktische Kenntnisse und durch
praktische Behandlung” (Landsberg) auszeichnete. Sogar der
große J. P. von Ludewig mußte seine Schriften - wie die hier
vorliegende - loben, “obschon sie selbstverständlich noch
der älteren, romanisirenden Methode folgen” (Landsberg). Seit 1662 trug er sich
mit dem “großartig angelegten Plan ...,
über einzelne Materien des Reichsstaatsrechts Abhandlungen ... zu schreiben,
welche in ihrer Vereinigung ein zusammenhängendes “opus de jure publico imperii Romano-Germanici” bilden sollten”
(ADB). Bis zu seinem plötzlichen Tode
hatte er sechs dieser Schriften veröffentlicht, 1663 schon den Traktat über das
Asylrecht.- Paisey M 1677.
209 MURHARD, Friedrich,
Ueber Widerstand, Empörung und
Zwangsübung der Staatsbürger
gegen die bestehende Staatsgewalt, in sittlicher und rechtlicher
Beziehung. Allgemeine Revision
der Lehren und Meinungen über
diesen Gegenstand. Braunschweig, Vieweg, 1832. IV S., 2
Bll., 419 S. Marmorierter Ppbd der
Zeit mit hs. Rückenschild (neu aufgebunden).
€ 420,-
211
NETTELBLADT, Daniel
(praes.), G. S. MADIHN (resp.),
Kat. Bibl./Reichsgericht 1,651. On the
De Imperii Sacri statuum protepossibilities and rights of citizens of a
stantium Imp. Rom. Germ. vera
state, to resist and to oppose against the
natura et indole. Halle, Hendel,
government. A rare document of liberal
1751. Kl.-4to. 52 S., 6 Bl. Rückenopposition in the period before the revo212
broschur (Titelblatt mit kleiner
lution of 1848. - Erste Ausgabe, erst 1969
nachgedruckt. - Die Schrift tritt für das Widerstandsrecht der
Randfehlstelle und etwas knapp beschnitten unStaatsbürger ein. Murhard, ursprünglich Mathematiker,
ter Beschädigung von 2 Buchstaben).
€ 90,wandte sich bald politischen Fragen zu, war Redakteur der
später verbotenen “Europäischen Zeitung” in Bern und wurde auch in Deutschland zeitweise politisch verfolgt oder war
in Haft (vgl. ADB XXIII, 62). - Teils stockfleckig, 2 Stempel auf
dem Titel, Vorsatz erneuert.
Über die Stellung der protestantischen Reichsstände nach
damaligem Reichsrecht. Daniel Nettelbladt war einer der
führenden deutschen Juristen in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ein Schüler Christian Wolffs, versuchte er, die gesamte Rechtswissenschaft nach dessen “demonstrativer”
(deduktiver) Methode durchzuarbeiten. Zu seinen bedeutendste Schülern wiederum gehörten die Redaktoren des Allgemeinen Preußischen Landrechts von 1794 J. H. C. v. Cramer, C. G. Svarez und E. F. Klein. - Pütter II, 111.
210 MYLER ab EHRENBACH, Nikolaus,
Tractatus De Jure Asylorum. Tam ecclesiasticorum
quam secularium. In quo omnia fere asyla, quaeque in orbe omnium gentium, et populorum usu
adhucdum vigeant, eorumque ab omni aevo competentes qualitates et conditiones, ac quibus profugis illa pateant aut praecludantur, recensentur:
Praefertim vero de illis asylis, quae in Imperio Romano Germanico erim nunc temporis efflorescant
et quibus asyla aperiendi jus fasque sit, annexis
variis provinciarum constitutionibus, latius differitur; praevis summariis cum indice gemino, tam
quaestionum, quam rerum et verborum. Editio secunda. Tübingen, Cotta, 1686. Kl.-4to. 8 Bl., 172
S., 18 Bl. Neuer Ppbd (Titel etwas angestaubt, wenige kleine Knickspuren, etwas braunfleckig).
€ 400,-
212 OELRICHS, Gerhard (ed.), Collectio dissertationum iuris naturae et gentium in academiis
Belgicis habitarum. Bremen, G. L. Förster, 1777.
Kl.-4to. 1 Bl., 225 S. Broschur der Zeit (teilweise
braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite). € 180,Der Herausgeber, der bedeutende Bremer Jurist und Rechtshistoriker Gerhard Oelrichs, hatte selbst in Utrecht studiert
und promoviert. Der Band enthält 1. ENTRUP, J. H. Specimen
iuris gentium inaugrale quo praecipua civitatis gentium maximae arque iuris earundem voluntarii seu positivi inde derivandi fundamenta destruuntur. (Groningen 1765).- 2. RAM,
Ph. De incestu. (Utrecht 1774).- 3. HOEUFFT, H. Specimen
academicum inaugurale de iure et officio quiescendi in bello.
(Leiden 1768).- Rotermund, Bremer Gelehrte II, 75,9.
Johann Nikolaus Myler ab Ehrenbach (1610 - 1677), einer
der verdienstvollsten Männer Württembergs, war herzoglichwürttembergischer Vizekanzler und Diplomat, Direktor des
Consistoriums und Oberaufseher der Tübinger Universität,
213 OLDENBURGER, Philipp Andreas, Pandectae iuris publici Imperii Romano-Germanici: sive: Limnaeus enucleatus, excerptus, contractus,
44
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
atque per insertas notas ad modernum usum ...
conformatus. Bd 1 (von 2) u. Tomus I. (unicus) additionum ulteriorum ad Limneum enucleatum. 2
Bde. Genf, J. H. Widerhold, 1670. Folio. 13 Bl., 524
(recte 522) S.. 14 genealog. Falttabellen u. 2 Bl.,
265 (recte 267), 141 (recte 143) S. Ppbde der Zeit
(Einbände fleckig, berieben und bestoßen, Innengelenke mit Wurmspuren, etwas braunfleckig, Bd
1 teilweise mit schwacher Nässespur im Außenrand, Paginierungssprung nach S. 132, im Erg.-Bd
S. 191/92 bzw. 95/96 doppelt paginiert). € 300,-
dig, vereinzelt mulschig im Rand, meist gering gebräunt u. etwas braunfleckig, ganz vereinzelt zeitgenöss. Anstreichungen u. Marginalien). € 1.200,Seltene erste Ausgabe der Abhandlung von Francisco Maria
Pecchi, Archidiakon der Kathedrale zu Pavia und Lehrender in
der Akademie der Stadt, über die rechtlichen Aspekte der
Pflichten zur Instandhaltung öffentlicher Einrichtungen wie
Straßen, Aquädukte, Grünanlagen u.a.m., deren Aufteilung
zwischen dem Staat und Privatleuten. Die Arbeit wurde noch einmal in Genua aufgelegt (1698). - 1. De servitutibus in
genere (u.a. über Gewohnheitsrecht, Nutzrecht und Nießbrauch und Instandhaltungspflichten, ausführlich über Traufrecht u.a.m.). - 2. De servitutibus urbanis (Pflege und Instandhaltung städtischer Bauten, z. B. der Stadtbeleuchtung,
des Be- und Entwässerungswesens, wie Wasserleitungen,
Brunnen, Kloaken, Badeanstalten, Brunnen und Zisternen
aber auch von Brücken, sowie der Einrichtungen in Privathäusern wie Fenster, Backöfen). - 3. De servitutibus rusticis (Pflege und Instandhaltung ländlicher Straßen im allgemeinen, öffentlicher und privater Wege im besonderen, Wegerecht von Gärten und Parks, die Instandhaltung von
Brücken, Aquaedukten, Schöpfanlagen u.a.m). - Pecchis
bekanntestes Werk ist die große vierbändige Arbeit über
Aquädukte, ihren Bau und ihre Instandhaltung (1670 1691). - Nicht in British Library 17th cent. Italian Books.
Der im Titel genannte Johannes Limnäus, Geheimrat und
Kanzler des Fürstentums Ansbach (1592 - 1663), hatte in seinem 1629-34 erschienenen dreibändigen Werk als erster das
gesamte deutsche Staatsrecht in seinem ganzen Umfang
darzustellen versucht. Er galt geradezu als das “oraculum in
iure publico” (Pütter). Die Bearbeitung Oldenburgers, die
sich des berühmten Namens wohl nur bediente, ist dagegen
scharf getadelt worden. Pütter spricht von bloßer “Kompilation ohne Kenntnis und Beurteilungskraft” (I, 245). - Ohne
den zweiten Band, der die reichsrechtliche Stellung der freien Reichsstädte, der Universitäten und der Reichsgerichte
behandelt. - Selten.
214 PASCA, Erasmus (praes.), Fr. M.
SPRINZENSTEIN-NEUHAUS (resp.), Facies Imperii Romani antiqua & moderna discursibus historicis, politicis, et iuridicis adumbrata. Ingolstadt, W. Eder, 1640. Kl.-4to. 4 Bl., 149, (1) S., 1 Bl.
Neuer Ppbd (Titel und letztes Blatt angestaubt,
anfangs mit schwacher Nässespur im Bund, Titel
mit Sign. u. Stempel auf Rückseite).
€ 160,-
216 PERTHES, Clemens Theodor, Der
Staatsdienst in Preußen, ein Beitrag zum Deutschen Staatsrecht. Hamburg, Perthes, 1838. Gr.8vo. 6, 178 S. Bedruckte OBroschur (stärker gebräunt, Rücken ähnlich überklebt, Umschlagdeckel an Ecken u. Ränder ergänzt, innen ingesamt gering, gelegentlich stärker braunfleckig, ab
S. 50 m. wenigen Wurmlöchern u. vereinzelt minimalem Buchstabenverlust).
€ 200,-
Erasmus Pasca, Kurfürstl. Bairischer und Bischöfl. Konstanzer
Rat, lehrte an der Universität Ingolstadt römisches Recht. Der
Respondent stammte aus der Familie der Freiherrn und Grafen v. Sprinzenstein, von denen zahlreiche Mitglieder als Offiziere, Beamte und Hofchargen in kaiserlich österreichischen
Diensten standen.
Erste Ausgabe. - Aufgrund dieser wissenschaftlich durchdringenden, die Rechte und Pflichten der preußischen Staatsdiener juristisch abhandelnden Schrift (und aufgrund seiner Lehrtätigkeit) erhielt Clemens Theodor Perthes 1838 eine außerordentliche Professur an der Universität Bonn. - Schröder VI,
22; ADB LIII,12; Mohl II, 351: “Die Schriften ... über die Rechte und Pflichten der preussischen Staatsdiener ... (sind) über
die Gränzen des Staates hinaus von Bedeutung ... wenn sie ...
den Gegenstand wissenschaftlich durchdringen und juristisch
ausgebildet haben, wie diess von Perthes geschehen ist”.
215 PECCHIO, Francesco Maria, Tractatus
de servitutibus. Opus valdè utilè, & necessarium
omnibus Professoribus in foro versantibus pro dirimendis litigiis in materia servitutum, & stillicidii. 3 Bde. Ticini Regii (= Pavia), C. Fr. Magri u. (Bd
3:) Joh. Ghidin, 1689 - 1694. 4to. 8 Bl., 503, (1) S.,
12 Bl., 391, (1), 77, (1) S. u. 6 Bl., 344 S. Mit zus. 3
Wappenholzschnitten (2 wiederholt) u. 2 Textholzschnitten. Kart. der Zeit (alle drei Einbände gebräunt und angestaubt, Bd 1 mit Nage- u. Nässespuren amVorderdeckel, alle Bde m. kl. ovalem
Ausschnitt auf dem fliegenden Vorsatz, Bd 1 u. 2
innen fast durchgehend u. teils stärker feuchtran-
217 PFEFFEL, Christian H., Commentarii de
limite Galliae. Straßburg, J. H. Heitz, 1785. Kl.-4to.
1 Bl., 163, (1) S. Rücken-Broschur (Titel u. letztes
Blatt etwas angestaubt u. knittrig, Stempel auf Titelrückseite).
€ 90,Staatsrechtliche Dissertation über die Grenzen Frankreichs
gegen die Niederlande und das Deutsche Reich nach Geschichte und friedensvertraglichen Regelungen. - ADB 25,
614.
45
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
218 PFEIFFER, Burkhard Wilhelm, Das
Recht der Kriegseroberung in Beziehung auf
Staatscapitalien. Nach Grundsätzen des Privatund Völker-Rechts dargestellt. Kassel, In Commission bei der Hahnschen Hofbuchhandlung zu Hannover, 1823. 14, 362 S. OBroschur (Umschlag mit
kleinen Randfehlstellen, unbeschnitten, etwas braunfleckig).
€ 240,-
ren von Salza, mit Bibliotheks-Zettel, Inventar-Nummer u.
Stempeln.
220 PISTORIUS, Wilhelm Friedrich von,
Amoenitates historico-juridicae. Oder allerhand
die Historien Des Teutschen Reichs, sowol als die
in selbigem üblichen Civil-,
Staats- und Lehen-Rechte, Gewohnheiten und Alterthümer erklärende Dissertationes, observationes, consilia und opuscula, so
theils von andern verfertiget, aber
bißhero noch nie gedruckt, theils
aber absonderlich ausgearbeitet
durch Wilhelm Friedrich von Pistorius. 9 Teile (in 3 Bdn, Teil 9 Register). Frankfurt, A. J. Felßeckers Erben , 1733/53. Mit Kupferporträt
und 8 weiteren Tafeln. Einfache
Pappbände der Zeit (Einbandkaschierung teilweise abgeplatzt
und abgegriffen, innen gutes Exemplar)
€ 650,218
Einzige Ausgabe dieser Veröffentlichung
des liberalen hessischen Juristen Burkhard Wilhelm Pfeiffer (1777 - 1852). Er
setzt sich hier mit den privatrechtlichen
Folgen temporären französischen Oberherrschaft über einen Teil Deutschlands
und besonders mit der davon abhängigen
Bildung und Wiederauflösung des Königreichs Westfalen auseinander. Mit zahlreichen Beispielen aus der völker- und
privatrechtlichen Praxis, z. B. zur Frage,
inwiefern eine Okkupation eine Befreiung
der Schuldner begründe. - Unter dem Kurfürsten Wilhelm I. war Pfeiffer in Ungnade gefallen, weil er in einer Publikation
einem kurfürstlichen Diktum widersprochen hatte. Wegen seiner ausgewiesenen
Tüchtigkeit holte ihn der Kurfürst Wilhelm II. wieder zurück;
doch seine “mannhaft liberale Verfassungstreue” brachte
ihn auch beim neuen Regenten in Schwierigkeiten. - ADB
XXV,634; vgl. Stintzing/Landsb. III.2/Noten 33f.
So vollständig, mit umfangreichem Register. Am Schluß des Registers eine 92seitige Schrift eingeheftet: Unpartheiische, zu gründlicher Einsicht und Beurtheilung
des Nordgauischen und Nürnbergischen Alterthümer dienende Sätze und Fragstücke, datiert 1750, s.l. - Pistorius, Staatsrat beim Grafen von Erbach, war Reichstagsgesandter für die
Wetterau, Franken und Westphalen sammelt hier eigene und
fremde staatsrechtliche Arbeiten, z.B. zum Thema der Wappenregeln, über die Reichstage der fränkischen Könige, den
Tractatus de Barba von Christian Franz Paullini, aber auch einen Abriß der alten deutschen Redlichkeit, Praetensiones
principum Europae, eine anonyme Schilderung des Ursprungs und Herkommen dere Grafen von Castell in Franken,
ein Chartularium Moelnenses von 1318 bis 1593, ein Auszug
aus Georg Arnold’s Bericht über die Grumbachischen Händel,
eine Delineatio der Pommerschen Landesverfassung nach
David Mevius (1650) etc.
219 PFEIFFER, Burkhard Wilhelm, Ueber
die Ordnung der Regierungs-Nachfolge in monarchischen Staaten des teutschen Bundes. Eine historisch-publicistische Abhandlung. Kassel u. Hannover, Hahn, 1826. 2 Bl., 436 S. Hldrbd der Zeit m.
Rückenvergoldung (berieben, Rückenbezug in den
Gelenke etwas angeplatzt und mit kleiner Fehlstelle, innen gering gebräunt).
€ 160,Von der Ordnung der Regierungsnachfolge in teutschen
Staaten überhaupt und in dem Herzoglichen Gesammt-Hause Sachsen-Gotha insbesondere, Buch I. - Erste Ausgabe des
ersten von zwei Bänden dieser historischen Untersuchung
des kurhessischen Juristen und Historikers Burkhard Wilhelm
Pfeiffer (1777 - 1852). Buch 1 widmet sich den allgemeinen
Grundsätzen und Normen des monarchischen Erbfolgerechts, der geschichtlichen Entwicklung des Prinzips der Unteilbarkeit und Erstgeburtsfolge in deutschen Staaten, der
Praxis des deutschen Privatfürstenrechts und weiteren
Aspekten und mündet in einem vergleichenden Überblick
der verschiedenen Thronfolgeordnungen hinsichtlich der Praxis. Buch 2 über die Ordnung der Regierungsnachfolge im
sächsischen Fürstenhaus erschien ebenfalls 1826.- ADB
XXV,634. - Exemplar aus dem Familien-Archiv der Edlen Her-
221 PÖLITZ, Karl Heinrich L., Das constitutionelle Leben, nach seinen Formen und Bedingungen. Leipzig, Hahn, 1831. 10, 170 S. Ppbd der
Zeit.
€ 55,Außen recht hübsches Exemplar, aber Titelblatt mit ca. 4 cm
langem Ausschnitt auf Innendeckel montiert, kein Textverlust, aber natürlich unschön. - Erste Ausgabe. Kosch 2, 989;
Mohl I, 297. Pölitz (1772-1838) war seit 1803 Prof. in Leipzig,
seit 1804 in Wittenberg, seit 1815 erneut in Leipzig. Er
gehörte zu den meistgelesenen Autoren seiner Zeit.. Siehe
auch ADB XXVI,391.
46
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
222 PREUSS, Hugo, Staat, Recht und Freiheit.
Aus 40 Jahren deutscher Politik und Geschichte.
Mit einem Geleitwort von Theodor Heuss. Tübingen, Mohr, 1926. V, 588 S. OLwd (mit OUmschlag).
€ 75,-
225 PÜTTER, Johann Stephan, Grundriß der
Staatsveränderungen des Teutschen Reichs. 6.
großentheils umgearbeitete Ausgabe. Göttingen,
Vandenhoeck & Ruprecht, 1789. 12, 298 S., 4 Bl.
mit gestoch. Titelvignette. Ppbd der Zeit (beschabt
u. bestoßen).
€ 240,-
Erste Ausgabe. - Beiliegend 3 Flugblätter der Deutschen
Staatspartei.
Leitfaden zur deutschen Reichsgeschichte zur Erläuterung
der Entstehung und Entwicklung des deutschen Reichsrechts. Als Grundlage für seine Vorlesungen. - Exemplar mit
handschriftlichem Namenszug von F. H. B. v. Krassow und
Stempel der gräfl. Bibliothek Krassow-Divitz. - Vorletzte Ausgabe.
223 PROJECT der gewissen und beständigen kayserlichen Wahl-Capitulation, cum Appendice, Wie solches den 4.6. und 7. Julii 1711 von
den beyden höheren Reichs-Collegiis verglichen,
collationiret, Und den 8. obgedachten Monats
und Jahrs vom Maynzischem Reichs-Directorio per
privatam Dictaturam communiciret worden ist.
Ohne Ort u. Drucker, (1711). 1 Bl., 100 S. Rückenbroschur (Titel mit kleiner Überklebung und verso
mit Stempel, leicht gebräunt, 2 Seiten im Fußsteg
mit Tintenspuren).
€ 300,-
226 PÜTTER, Johann Stephan, Historische
Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des
Teutschen Reichs. Bde 1 und 2 (von 3). Göttingen,
Vandenhoeck, 1786. 14 Bl., 460 S. u. 17 Bl., 454 S.
mit gestochener Titelvignette (wiederholt). Neue
Ppbde (Bd 1 durchgehend mit Wasserrand u. etwas stockfleckig, Stempel auf Titel).
€ 250,Erste Ausgabe. - “Die vollendetste Form, welche Pütters
ganze Tätigkeit auf dem Felde der Reichsgeschichte erreicht
hat ...” (ADB 26, 759); “... ein anerkanntes Meisterwerk; Pütter erhebt sich darin zu einer wahrhaft literarischen Kunstleistung” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 339). Die beiden vorliegenden Bände umfassen den Zeitraum bis 1740. Es folgte
noch ein dritter Band über den Zeitraum 1740 - 1786.
Das 30 Artikel sowie einen Anhang umfassende “Projekt ...”
markiert als gemeinsames Dokument von Kurfürsten und
übrigen Reichsfürsten das Ende ihrer verfassungspolitischen
Auseinandersetzungen. Es wurde allerdings von keinem Römischen König oder Kaiser ratifiziert und somit nicht zum
Reichsgesetz erhoben. - Selten.
224 PÜTTER, Johann Stephan, Auserlesene
Rechts-Fälle aus allen Theilen der in Teutschland
üblichen Rechtsgelehrsamkeit in Deductionen,
rechtlichen Bedenken, Relationen und Urtheilen,
theils in der Göttingischen Juristen-Facultät, theils
in eigenem Namen ausgearbeitet. (Band 1, von 4).
4 Teile in 1 Band. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, (1767 -) 1768. (Teil 1 in 2 unveränderter
Auflage von 1788). Folio. Gestochenes Titelporträt, 5 Bl., 1096 S., 17 Bl. Zwischentiteleien, 26 Bl.
Register. Neuer Ppbd (durchgehend feuchtwellig,
teilweise. mit schwachem Nässerand, anfangs
und am Ende etwas stockfleckig, S. 257 mit alt
hinterlegter Randfehlstelle, Stempel auf Titelrückseite).
€ 250,-
227 PÜTTER, Johann Stephan, Institutiones
iuris publici Germanici. Göttingen, Vandenhoeck,
1770. 24, 536, 14 S., 1 Bl. mit gestochener Titelvignette. Ppbd der Zeit (beschabt und bestoßen,
teilweise mit ausführlichen Marginalien, Name
auf Vorsatz, Stempel auf Titelrückseite). € 550,-
Eines der letzten dieser früher so oft uns begegnenden
großen Sammelwerke, das erst 1809 abgeschlossen wurde.
Die Urteile oder Gutachten sind stets im vollen Wortlaut wiedergegeben; überwiegen auch die Fälle aus dem Staatsrecht
und aus dem Privat-Fürstenrecht, so mangelt es doch keineswegs an rein privatrechtlichen Fragen; dagegen findet sich
verhältnismäßig wenig Kriminalistisches (Stintzing/Landsb.
III.1/Text 344). - Pütter II, 15 ff (mit Aufzählung der ins
Staats- und Fürstenrecht einschlagenden Titel).
228 PÜTTER, Johann Stephan, Opusculum
de augendo apanagio auctis reditibus natu maximi lilii penes quem imperium est, vulgo primogeniti regentis. Cui accedunt praefationis loco Joannis Adami Koppii meditationes de incongrua adpliocatione paragii et apangii improprii ad famlias
Germanorum illusttres. 2 Teile (in 1 Band), Jena,
Ritter, 1745. kl. 4to. 44, 56 S. Rückenbroschur
Erste Ausgabe unter diesem Titel.- Eines der Hauptwerke Pütters, zuerst 1754 als ‘Elementa iuris publici Germanici’ erschienen und danach mehrfach umgearbeitet. Die einschneidendste Umarbeitung erschien 1770 unter dem neuen Titel
Institutiones etc. “Vergleichen wir dieselbe mit der ersten
Form, so zeigt sich eine noch sauberere Systematik, eine
noch schärfere Durchführung der Pütterschen Konstruktion
des deutschen Reiches auf die Einzelheiten ... Alle Stücke
haben an juristischer Schärfe und damit noch wesentlich an
Kürze gewonnen” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 340 f).
47
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
(durchgehend leicht braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite)
€ 160,-
gräflich Truchseß-Trauchburgischen Linie die Succession in dero Gütern und Ländern der TuchseßFriederichischen Linie in Preussen zukömmt, den
Rechten und Acten gemäß erörtert. Göttingen,
Schulz, 1768. Folio (35 x 22 cm). 4 Bl., 92 S., 1 gefaltete Stammtafel. Moderner Ppbd (gering
fleckig, kleine Knickspuren).
€ 200,-
Erste Ausgabe der ersten selbständigen Veröffentlichung
Pütters nach seiner Inauguraldissertation von 1744. Pütter II,
14; Hamberger/Meusel 6, 180.
229 PÜTTER, Johann Stephan, Teutsche
Reichsgeschichte in ihrem Hauptfaden entwickelt.
Göttingen, Vandenhoeck, 1778. Gr.-8vo. 8 S. m.
gestoch. Titelvign. von J. M. Meil, 8 Bl. Inhaltsverz., 544 S., 16 Bl. Register. Interims-Ppbd der
Zeit (beschabt und bestoßen, unbeschnitten, innen durchgehend etwas braunfleckig). € 200,-
In allen mit dem Reichsstaatsrecht zusammenhängenden
Streitigkeiten, in allen das Privatfürstenrecht berührenden
Processen galt P. als das Orakel (ADB XXVI, 762). - Ausführliche Erörterung des großen Göttinger Rechtsgelehrten darüber, warum die Succession nicht der Truchseß- Zeilischen Linien des anderen Georg-Truchsessischen Hauptstammes zukommt.
Erste Ausgabe der mehrfach aufgelegten Reichsgeschichte
Pütters, von der kurze Zeit später auch ein Auszug erschien.
In einem sehr breitrandigen Exemplar, mit zahlreichen Ergänzungen von alter Hand.
232 PÜTTER: AUF SEINER MAGNIFICENZ DES
HERRN GEHEIMEN JUSTIZRATHS HERRN Johann
Stephan Pütters verlängertes Prorektorat. Göttingen im Jenner, 1773. Gr.-4to. (32 : 20 cm). 2 Bl.
(gering gebräunt).
€ 80,-
230 PÜTTER, Johann Stephan, Ueber
Mißheirathen Teutscher Fürsten und Grafen. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1796. 16 Bl.,
546 S., 6 Bl. Register. Ppbd der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und linearer Rückenvergoldung (vorderer Innendeckel mit Klebespur, alter
Besitzvermerk auf Vorsatz).
€ 850,-
Gedicht auf den Rechtsgelehrten Johann Stephan Pütter, der
als Zweiundzwanzigjähriger 1747 nach Göttingen kam und
dort beinahe 60 Jahre wirkte, anfangs als Extraordinarius der
juristischen Fakultät, später als Ordinarius des Spruchcollegs.
Die Würde des Prorektorats, halbjährlich verliehen, wurde
ihm zuerst 1763 und danach noch dreimal verliehen.- Vgl.
Jöcher/Adelung VI, 1019 f. u. ADB XXVI, 749 ff.
Erste Ausgabe. - Aus Pütters eingehender Beschäftigung mit
dem Fürstenrecht ging als seine “sorgfältigste und auch einflußreichste Monographie” (Stintzing/L.) seine Untersuchung
der “Mißheirathen teutscher Fürsten und Grafen” hervor.
Darin zieht Pütter eine strenge Trennungslinie zwischen niederem und hohem Adel. “Demgemäß vertritt Pütter die
schärffste Anschauung gegen Mißheirathen ... Er geht
sämmtliche Mißheirathen deutscher Fürsten, von den ältesten bis auf die letzten Zeiten, Fall für Fall durch, um zu zeigen, wie Rangungleichheit der Frau und Erbunfähigkeit der
Kinder in solchen Fällen Regel und Recht gewesen”. Lange
Zeit ist Pütters “strengste Auffassung” in der gesellschaftlichen Praxis wie in der Geschichtswissenschaft bestimmend
gewesen; “für die scharfe begriffliche Sonderung zwischen
hohem und niederem Adel ist Pütter’s Lehre die klassisch
feststehende geworden” (Stinzing/Landsberg III/1,342 f). (vorgeb.:) PÜTTER,J. St., Ueber den Unterschied der Stände,
besonders des hohen und niedern Adels in Teutschland zur
Grundlage einer Abhandlung von Mißheirathen Teutscher
Fürsten und Grafen. Göttingen, Vandenhoeck u. Ruprecht,
1795. 11 Bl., 168 S.- Erste Ausgabe der Vorarbeit zur ein Jahr
später erschienenen Darstellung “Über Mißheirathen teutscher Fürsten” (s.o.). Ursprünglich als Grenzbestimmung
zwischen dem hohen und niederen deutschen Adel gedacht,
erweiterte sich die Schrift zu einer Definition der Grundsätze
und Begriffe von der Verschiedenheit der Stände auf Grundlage der deutschen Verfassung.-Stintzing/L. III,343.
233 PUFENDORF, Samuel, De officio hominis
et civis juxta legem naturalem libri duo. Cum annotationibus perpetuis, ad usum praecipuè juridicum directis; & accessione thematum selectiorum
in Acad. Giessensi disputationibus publicis ventilatorum
curante
Immanuele
Webero.
Frankfurt/M., J. M. v. Sande, 1710. Gestoch. Titelporträt, 19 Bl., 409 (recte 408), 26 S., 2 Bl., 60 S.
Pergamentband der Zeit (Einband etwas fleckig
und verzogen, minimal braunfleckig, vereinzelte
Unterstreichungen von alter Hand, Titel mit Namensausschnitt).
€ 240,Zuerst 1673 erschienenes Kompendium aus Pufendorfs
Hauptwerk ‘De jure naturae et gentium’. Es sind diese beiden
Schriften, “welche für Deutschland auf lange hinaus das System des Naturrechts beherrschten und den nachhaltigsten
Einfluss ausübten” (ADB 26, 704). Die Ausgabe des Gießener
Juristen Immanuel Weber erlebte vier rechtmäßige Auflagen
und zwei unrechtmäßige Nachdrucke (ADB 41, 307). Ihr
besonderes Interesse liegt in den angehängten ‘Themata’, in
denen 64 damals kontrovers diskutierte Thesen Pufendorfs,
jeweils unter Angabe “qui consentiunt et qui dissentiunt”,
kurz vorstellt werden.- Vorderer Innendeckel mit
Schenkungsvermerk des Majors Chr. Ludw. Wilh. v. Flotow.
231 PÜTTER, Johann Stephan, Unumstößliche Grundsätze, vermöge deren nach Abgang der
48
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
234 PUFENDORF, Samuel, Introductio ad historiam Europaeam, latine reddita a J. F. Cramero.
Frankfurt, Knoch, 1704. Mit gestochenem Porträt
und Tit. 14 Bl., 736 S., 20 Bl. Pergament der Zeit.
€ 200,-
237 RICHELIEU, A. J.du PLESSIS de, Testament politique. Sixième edition revûe, corrigée, &
augmentée d’observations historiques. 2 Teile (in
1 Bd). Amsterdam, Waesberge, 1709 (u. 1708). Titel, 10 Bl., 276 S.; Titel, 240 S. Ldrbd der Zeit (beschabt und bestoßen, Vorderdeckel gelockert, mit
Exlibris und mehreren alten Notizen vorn, innen gebräunt, erste
und letzte Bl. gering feuchtrandig).
€ 140,-
Erste lateinische Ausgabe einer der weniger bedeutenden
Schriften des großen Staatsrechtlers und
Historikers. Bis zur Gegenwart fortgeführt
und mit einem Kompendium der schwedischen Geschichte erweitert. Vgl. Deutsche
Historiker, IX, 7. - St.a.T.
Zwischen 1634 und 1639 von Richelieu
mit Hilfe einiger Mitarbeiter verfaßtes politisches Programm, in dem der KardinalHerzog seine politischen Grundsätze und
seine Erfahrungen als Staatsmann niederlegte. Es erschien erst mehr als vier Jahrzehnte nach seinem Tod. Lange Zeit für
apokryph gehalten, ist die Schrift inzwischen Richelieu sicher zugeschrieben, nur
hat er sie wohl nicht mehr endgültig ausformulieren können. - Vlg. Cioranescu
III,59263 (3. Aufl. von 1688) u. KNLL
XIV,104.
235 REHBERG, August Wilhelm, Ueber die Staatsverwaltung deutscher Länder und die Dienerschaft des Regenten. Hannover, Hahn, 1807. 238 S. Spät.
Lwd Kl.-8vo (St.a.T.).
€ 320,Humpert 7729; Roscher 746. - Erste Ausgabe. “Entstand unter dem frischen Eindruck der Thätigkeit, welche die preußische Verwaltung 1806 in Hannover entwickelt hatte. Schonungslos deckt R. ihre
Schäden auf, wendet sich gegen das statistische Treiben, gegen den übertriebenen Werth, der auf die Ausbildung der
Formen gelegt wird...” (Frensdorff in ADB XXVII, 575).
238 ROTHSCHILDT, Hermann
Anton Moritz, Die Kommunalverfassung der städtischen und ländlichen Gemeinden des Herzogthums Braunschweig. Braunschweig, Vieweg, 1844. VI, 55 S. Lwd.
€ 60,-
236
236 REICHSTAGSABSCHIED: Aller deß Heiligen Römischen Reichs gehaltener Reichstagordnung, Satzung und Abschied, sampt andern Kayserlichen und Königlichen Constitutionen, als Gülden Bull, Religion, Landfried, Policey, Müntz, Cammergericht ...betreffend, wie die vom Jahr 1356
biß auff das 1613. auffgericht ... Auch ist zu Ende
Kayser Karln V. Peinliche Halßgerichtsordnung ...
beygetruckt. Mainz, Albin, 1615. Fol. 34 nn. Bll.
(Reg.), 804 S., 40 S., 2 nn. Bll. Mit holzgeschn.
Wappen a. T. Neuer Halblderband auf echten Bünden, Titelblatt arg verstaubt und teilweise hinterlegt).
€ 1.200,-
Herzog Friedrich Wilhelm habe 1813 das Kommunalsystem
des Königreichs Westphalen weitestgehend aufgehoben.
239 RUDLOFF, Friedrich August von, Versuch einer richtigen Auslegung und Anwendung
des Hauptschlusses der ausserordentlichen
Reichs-Deputation zu Regensburg vom 25. Februar 1803, § 35. 36. 2 Teile (in 1 Bd). Ohne Ort und
Verlag, 1804. 92, 46 S., 1 Bl. Ppbd der Zeit (leicht
berieben, innen etwas gebräunt u. gering braunfleckig).
€ 140,Erste Ausgabe der Abhandlung über die Paragraphen 35 und
36 des Reichsdeputationshauptschlusses. Sie ermächtigten
“die Landesherren, über das Eigentum der landsässigen Stifte, Abteien und Klöster als ‘Dispositionsgut’ zu verfügen”
(Taddey S. 1022), jedoch abzüglich der Aufwendung für
Wohlfahrt, Schulwesen, Ausstattung der Domkirchen und der
Pensionen für die verabschiedete Geistlichkeit. Diese Verpflichtungen der Rechtsnachfolger der Landesherren gegenüber den Kirchen wurde nach dem II. Weltkrieg im
Grundgesetz festgeschrieben. - Holzmann/B. IV,9426; Heeß
7450.
Von Kaiser Matthias veranlaßte Zusammenstellung verfassungsrechtlicher Dokumente. Beginnend mit der Goldenen
Bulle bietet der Band Reichstagsabschiede, kaiserliche Konstitutionen u. ä. aus drei Jahrhunderten, inklusive der Halsgerichtsordnung Karls V. Zu Anfang umfangreiches Register. Titel, die ersten 3 Blätter und letztes Blatt verknittert und
staubig, insgesamt aber noch beeindruckendes Exemplar.
Mit Marginalien von alter Hand. - Important document of the
Old Reich. Matthias (1557 - 1619) was Emperor from 1612 1619, gave order to the printer Johann Albin to print this collection of constitutional documents, like the Goldene Bulle
(Golden Bull), and the Carolina etc, in September 1612. First 3 leaves dusty and spotted, else fine.
240 RUDLOFF, Wilhelm August, De litteris
convocatoriis ad comitia, dissertatio inauguralis.
49
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
Göttingen, J. H. Schultze, 1767. Kl.-4to. 1 Bl., 69 S.
Rücken-Broschur (durchgehend mit schwachem
Nässerand u. etwas braunfleckig).
€ 80,-
gegen politische Vereine von 1815, gegen die u.a. Niebuhr
heftig polemisierte. Siehe ausführlich ADB 31, 624ff: “Von
Hause aus in der Nationalökonomie Physiokrat, in der Politik Absolutist, in der Jurisprudenz Anhänger des Naturrechts,
hat er diese seine Grundanschauungen stets beibehalten,
und sich doch dem Zeitgeist .. anzuschmiegen verstanden”
(S.626f). So auch in der vorliegenden Schrift, in der er von
dem Verfassungsversprechen des Königs vom 22. Mai 1815
ausgeht. Der oberste Zweck des Staates, Freiheit und Wohlstand jedes einzelnen Bürgers, könne nur durch die erbliche
Monarchie gewährleistet werden.
Habilitationsschrift des damals 20jährigen Pütter-Schülers
Wilhelm August Rudloff über die kaiserlichen Einladungsschreiben zu den Reichstagen. Ab S. 56 mit einer Auswahl
solcher Ausschreiben seit 1338. Rudloff trat später in den
hannoverschen Staatsdienst und führte für den in London residierenden König die hannoverschen Staatsgeschäfte. - Pütter II, 60; ADB 29, 473.
241 RUNDE, Justus Friedrich, De iure convocandi Electores ad electionem Regis Romanorum ante Auream Bullam ... ad illustr. A. B. T. IV,
§ 2. 2 Teile (in 2 Heften). Kassel, H. Schmiedt,
1776. Kl.-4to. 23 u. 24 S. Rücken-Broschur (angestaubt, Teil 2 feuchtwellig).
€ 80,-
244 SCHMIDT, Benedikt (praes.), J. v.
VELTHEIM (resp.), Dissertatio historico-juris publici ... de visitatione Camerale Imperialis, et in ea
actorum revisione ..., von der Kaiserlichen ReichsCammergerichts Untersuch- und Proceß-Uebersehung, dann der hierdurch ... Reichsgesätzmäßig
beseitugten Berufung auf den Reichstage. Ingolstadt, J. C. Gran, 1768. Kl.-4to. 79, (1) S. RückenBroschur (Titel angestaubt u. etwas braunfleckig,
Ecken anfangs u. am Ende etwas knickspurig,
Stempel auf Titelrückseite).
€ 70,-
Abhandlung aus dem alten deutschen Reichsrecht über die
Einberufung des Kurfürsten-Kollegiums zur Königs- bzw. Kaiserwahl. - Dieser Titel nicht bei Enslin/Engelmann u. Pütter. R.
wurde v. a. bekannt durch seine “Grundsätze des gemeinen
deutschen Privatrechts”, das zahlreiche Auflagen erfuhr.
242 SCHEIDEMANTEL, Heinrich Gottfried,
Repertorium des Teutschen Staats- und Lehnrechts. Mit Zusäzzen und neuen Artikeln weit über
die Hälfte vermehret und durchaus verbessert. Bd
2 (von 4): F - K. Leipzig, Weidmann, 1783. 4to. 22
Bl., 720 S., 3 Bl. Mit einer gestochenen Kopfvignette u. 2 kl. Kupfern. (Einbd beschabt u. gering
bestoßen, hinteres Außengelenk angeplatzt, Signatur auf Innendeckel, Besitzvermerk u. Stempel
recto/verso Titel, etwas stockfleckig).
€ 220,-
Pütter II, 88.
245 SCHMIDT, Benedikt (praes.), J. J.
LOHR (resp.), Dissertatio historico-juris publici
... de notis characteristicis superioritatis territorialis, Von denen ohntrüglichen Kennzeichen der Landes-Hoheit. Ingolstadt, J. F. Lutzenberger, 1771.
Kl.-4to. 4 Bl., 104 S., 4 Bl. (das letzte weiß).
Rücken-Broschur (angestaubt, etwas braunfleckig, Ecken anfangs u. am Ende knickspurig).
€ 70,-
Einzelband des Hauptwerkes des Professors der Rechte an
der hohen Karlsschule zu Stuttgart (vgl. ADB XXX, 708). Das
Werk blieb unvollständig und endet mit dem Buchstaben R.
Scheidemantel bearbeitete die ersten beiden Bände; nach
seinem Tod führte Häberlin die Arbeit bis 1795 in zwei weiteren Bänden fort.- Angebunden: Ders. Schreiben an die
Staats- und LehnrechtsGelehrten in Teutschland. Leipzig
1782. 1 Bl., 29 S.- Scheidemantel wehrt sich gegen eine vernichtende Rezension des ersten Teiles seines Repertoriums,
die in der neuesten Juristischen Bibliothek in Gießen 1781
erschienen war.- MNE II, 202; Enslin/Engelmann, Bibliotheca
iuridica I, 331; Meusel, Verstorbene XII, 119.
Benedikt Schmidt war 1766 als Nachfolger Ickstatts Professor des öffentlichen Rechts und Rektor der Universität Ingolstadt geworden. Nach Mosers Urteil (Neueste Bibl. des Teutschen Staatsrechts S. 46) war er “ein Schmierer, elender
Schreiber und heftiger Religionseiferer”. - Pütter II, 88.
246 SCHMITT, Carl, Positionen und Begriffe
im Kampf mit Weimar-Genf-Versailles 1923-1939.
Hamburg, Hanseatische Verlagsanstalt, 1940. 322
S. OLwd (Name auf Titelblatt, Einband etwas angestaubt).
€ 80,-
243 SCHMALZ, Theodor Anton Heinrich
(anonym), Ansicht der Ständischen Verfassung
der Preußischen Monarchie, von E. F. d. V. Berlin,
Rücker, 1823. 74 S. OBroschur. Kl.-8vo. (ungeschnitten).
€ 320,-
Erste Ausgabe. 6 Aufsätze, darunter: Der Status quo und der
Friede, Das Doppelgesicht des Genfer Völkerbundes, Der Begriff des Politischen, Der Völkerbund und Europa, Völkerrechtliche Probleme im Rheingebiet, Die Wendung zum totalen
Staat, Übersicht über die verschiedenen Bedeutungen und
Funktionen der innerpolitischen Neutralität des Staates, Völkerrechtliche Formen des modernen Imperialismus, Reich Staat - Bund, Totaler Feind, totaler Krieg, totaler Staat, Über
Holzmann/Bohatta, Anonymenlexikon, VI, 1035. Schmalz
(1760 - 1831), Jurist, Kameralist, Verfasser zahlreicher juristischer Werke, war berüchtigt geworden durch sein Pamphlet
50
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
das Verhältnis der Begriffe Krieg und Feind, Das neue Vae Neutris, Völkerrechtliche Neutralität und völkische Totalität u. a.
aber auch als Alternative zu diesen, auf diese Weise ihre
Streitigkeiten. Der Adel überhaupt, der sich ungern der bürgerlichen Rechtsordnung unterstellte, bevorzugte dieses Verfahren. Zuerst 1619 erschienen.- Zum gleichen Thema angebunden: HOFMANN, JOH.FR. Modus et norma instituendi &
prosequendi processum Austregarum ... Nunc autem pluribus quoque sententiis Cameralibus antiquis & novis, praevio
legitimo processu publicatis. Ex quibus liquidò apparet, quam strictè tali casu
Sanctiones Imperii Pragmaticae observentur. O.O. u. Vlg, 1754. 47 S.
247 SCHUBERT, Friedrich Wilhelm, Die Verfassungsurkunden und Grundgesetze der Staaten
Europa’s, der Nordamerikanischen Freistaaten
und Brasiliens, welche gegenwärtig die Grundlage des öffentlichen
Rechtes in diesen Staaten bilden.
2 Bde (alles Erschienene). Lämogsberg, A. Samter, 1848 - 1850.
Gr.-8vo. 2 Bl., 6 S., 1 Bl., 379, (1) S.
u. 8, 422 S., 1 Bl. Hübsche Hldrbde
der Zeit mit goldgeprägten
Rückenschildern und Rückenvergoldung (Kopf von Bd 2 mit kleiner Läsur, Vorsätze sowie erste
und letzte Bl. leimschattig, sonst
durchgehend schwach gebräunt,
Spiegel vorn mit altem Stempel
und ausgestrichenem Namenszug).
€ 300,-
249
SCHWANMANN, Christoph, De jure detractionis et
emigrationis, German. Nachsteuer, Abzug, Abschoß etc. Tractatus
juridicus olim a Christophoro
Schwanmanno ... conscriptus,
nunc vero ... iterum recusus et additionibus perpetuis ... atque triga
responsorum juris insigniter
adauctus ... accessit tractatio succincta de censu, German. dem
Schosse, autore C. L. Bilderbeck.
Alles Erschienene dieses gründlichen Ver246
Editio IIda 4 resolutionn. locuplefassungsvergleiches von dem Statistiker
tata. Leipzig, H. F. Hoffmann, 1710. Kl.-4to. 108 S.,
und Historiker Friedrich Wilhelm Schubert (1799 - 1868). Die
Arbeiten für seine Allgemeine Staatskunde hatten ihn mit
8 Bl. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt, eiden entsprechenden Urkunden genau vertraut gemacht. Die
nige Unterstreichungen von alter Hand). € 100,Grundgesetze der einzelnen Staaten hat er durch ausführliche Erläuterungen ergänzt.- Bd 1. Großbritanien (!) und Irland. Nordamerikanische Freistaaten. Frankreich .- Bd 2.
Frankreich (Fortsetzung als Republik). Spanien. Portugal. Niederlande und Luxemburg. Belgien. Schweden und Norwegen.- Der 3. Band, in dem die Verfassungen Deutschlands
und der Schweiz erläutert werden sollten, erschien nicht
mehr. Abweichend vom Titel ist die Verfassungsurkunde Brasiliens nicht mit in dieses Werk aufgenommen worden. MNE II,224; ADB LIV,230.
Das Abzugsgeld wurde bei Auswanderung in ein anderes Hoheitsgebiet erhoben, auch wenn dieses Teil des Deutschen
Reiches war. Dem lag die Auffassung zugrunde, dass ein begütertes Mitglied eines Gemeinwesens sich der angestammten Gemeinschaft nicht entziehen dürfe, ohne einen Teil seiner Güter zur Bezahlung der Gemeinschulden zurückzulassen. Den Abschoß dagegen mussten Auswärtige zahlen, denen Erbschaften im Lande zufielen. Zuerst 1647 erschienen.
Christoph Schwanmann, Syndicus von Buxtehude (gest.
1653), hatte zuvor reichliche Erfahrungen beim Reichskammergericht in Speyer gesammelt.- ADB 33, 188.
248 SCHUBHARD, Georg, Commentatio de
austregis Sacri Romani Imperii, sive instantia privilegiata, qua status S.R.I. fruuntur. Edito nova,
multis insignibusque adaucta accessionibus. De
vita auctoris, de scriptoribus, qui Austregarum argumentum illustrarunt ... praefatus est G. A. Jenichen. Wetzlar, N. L. Winckler, 1754. Kl.-4to. 30,
199, (1) S., 17 Bl., 1 Falttabelle. Neuer Ppbd (etwas
braunfleckig, Titelblatt angestaubt u. mit hinterlegter Randfehlstelle).
€ 130,-
250 SELDEN, John, Mare clausum seu de dominio maris Libri Duo... Accedunt Marci Zuerii
Boxhornii apologia Pro navigationibus Hollandorum adversus Pontum Heuterum, et Tractatus
mutui commercii & navigationis inter Henricum
VII. Regem Angliae & Philippum Archiducem Austriae. London (recte Amsterdam?), iuxta exemplar
W. Stanesbeii pro R. Meighen, 1636. 12 Bl., 61 S.,
1 Bl. weiß, 504 S. mit 2 ganzseitigen gestochenen
Karten, 2 ganzseitigen Holzschnitten u. einigen
Münzabbildungen. Halbpergament der Zeit (Vorsätze erneuert, Ecken teilweise etwas knickspurig).
€ 1.200,-
Mit “Austrägen” wurden im alten deutschen Reich Streitsachen bezeichnet, die weder durch Gericht noch durch Gewalt
(Faustrecht), sondern durch von beiden Parteien frei gewählte Richter geschlichtet wurden. Insbesondere regierende Fürsten regelten, solange es noch keine Reichsgerichte gab,
51
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
Dritte Ausgabe der bedeutendsten Gegenschrift gegen Hurecte: Marburg), 1739. Kl.-4to. 88 S., 1 Bl. weiß.
go Grotius und dessen Abhandlung über die Freiheit der
Rücken-Broschur (etwas braunfleckig u. angeMeere von 1609. Grotius’ Schrift, verfasst im Auftrag der
staubt).
€ 75,1602 gegründeten niederländischen Ostindien-Kompagnie,
Verteidigung der lehnrechtlichen Ansichten, die der bedeurichtete sich zwar primär gegen die spanisch-portugiesische
tende Frankfurter Jurist Heinrich Christian v. Senckenberg zuKonkurrenz im Seehandel, erregte aber vor allem auch in
vor in seinem Lehrbuch (Juris feudalis primae lineae; vgl.
England große Aufmerksamkeit und rief dort die Gegner des
Stinzing/L. III.1/Text 246) entwickelt hatfreien Seehandels auf den Plan. Seldens
te. Gegen wen sich diese Schrift richtet,
Schrift war bereits 1617 verfasst, aber
ob mit Hermann Sincerus, Sohn des Conerst 1635 veröffentlicht worden. Selden
rad, überhaupt eine bestimmte Person
argumentierte für eine sehr weit gefasste
gemeint war, ist nicht festzustellen.- Pütnationale Hoheits-, Schutz- und Wirtter I, 453 f; Meusel XIII, 117; Weller,
schaftszone für die ungestörte Ausübung
Druckorte I, 295; vgl. Weller, Pseud. 523
der Handels- und Fischereirechte rund um
(Sincerus, ohne Auflösung).
England. Die beiden gestochenen Karten
zeigen die westeuropäische Küste von
253 SENCKENBERG, HeinNorwegen bis zur Biscaya mit den britischen Inseln sowie England bis zur Grenrich Christian von, De jure prize nach Schottland. Der vorliegenden
marum precum regum Germaniae
Ausgabe sind erstmals die beiden im Tiimperatorumque indulto papali
tel genannten Beigaben vorangestellt. Da
haud indigente tractatus. E mscto
sie ihrerseits die holländischen Handels... hanc in formam redigit filius
interessen stützten, wurde der Verkauf
Renatus Carolus L.B. de Sender Ausgabe in England durch königliches
Dekret verboten.- Ter Meulen/Diermanse,
(c)kenberg. Frankfurt/M., VarrenÉcrits sur Grotius 57; vgl. Cat. Nederl.
trapp u. Wenner, 1784. Kl.-4to. 16,
250
Hist. Scheepvart Museum II, 942 (Ausga82, 136 S., 1 Kupfertafel. Rückenbe Leiden 1636).
Broschur (etwas angestaubt u. bestoßen, anfangs
bis S. 10 mit Tintenflecken im oberen weißen
Rand).
€ 120,-
251 SENCKENBERG, Heinrich Christian
(praes.), Georg Wilhelm Ludwig BENEKE
(resp.), Disquisitio academica de successione filiarum in regnis et principatibus ... cum additionibus et appendice de successione Austriaca ... et
praefamen de renunciationibus et pactis reservatis. Gießen, E. H. Lammers, -1741. Kl.-4to. 40, 152,
64 S. Neuer Ppbd.
€ 160,-
Erste Ausgabe, posthum von Senckenbergs Sohn herausgegeben. Nach dem Recht der ersten Bitte stand es dem Kaiser zu,
einmal während seiner Regierung ein erledigtes Kanonikat
oder eine Präbende an eine qualifizierte Person seiner Wahl zu
vergeben ohne Rücksicht auf andere vorrangige Ansprüche.
Am Ende mit einem umfangreichen Dokumentenanhang.
254 SENCKENBERG, Heinrich Christian,
Corpus iuris feudalis Germanici, Oder Vollständige
Sammlung der Teutschen Gemeinen Lehens-Gesetze, welche aus allen Teutschen und Longobardischen Lehen-Rechten, samt vielen Reichs-Urkunden, bestehet, von neuem mit einige Zusätzen
vermehrter hrsg. von J. Fr. Eisenhart. Halle, C. H.
Hemmerde, 1772. 45 Bl., 1 Bl., 910 S., 23 Bl. Reg.
Hlwdbd d. späten 19. Jahrhunderts (Text z. Teil
stärker braunfleckig, S. 739/40 u. 741-44 doppelt
eingebunden).
€ 450,-
Umfangreiche staatsrechtliche Deduktion über die Frage der
Erbberechtigung im Falle, dass ein Herrscher ohne männlichen Nachkommen stirbt. Die Arbeit entstand im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Tod Kaiser Karls VI. (1742),
der zum österreichischen Erbfolgekrieg führte. Senckenberg
war der juristische Vorkämpfer für das Recht der weiblichen
Erbfolge, also für die Interessen Maria Theresias. 1745 wurde
er zum Reichshofrat ernannt und ging nach Wien, wo er als
rechte Hand des Reichs-Vizekanzlers eine einflussreiche politische Stellung einnahm. Der umfangreiche Anhang mit
größtenteils deutsch- oder zweisprachigen Quellentexten. Pütter I, 446; vgl. Stintzing/Landsb. III.1/Text 246.
Zweite vermehrte Ausgabe der Sammlung, die “alle bekannten Lehnsrechte germanischen Ursprungs, einschließlich
selbst der ‘Ordonnances de Saint Louis’, außerdem aber noch
dasjenige aus dem erst von Senkenberg aufgefundenen ‘Kleinen Kaiserrecht’” (Stintzing/L.) enthält, und zwar jeweils in
deutsch-lateinischem bzw. (für den “Richtstich Leenrecht”)
niederdeutsch-hochdeutschem Paralleldruck. Im Gegensatz
252 SENCKENBERG, Heinrich Christian
von, Pseud.:) RICCIARDUS de ANTIQIS, Epistola qua Hermanni Conradi F. Sinceri sententia de
usu juris feudalis Langobardici in Germaniae terris
exponitur ac trutinatur. Coloniae, ad exemplum
Venetum sumptu Oberti van Leenhof ... (fingiert,
52
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
zur ersten Ausgabe (1740) wählte der Herausgeber Eisenhart
für den Auszug aus dem Schwabenspiegel die Textausgabe
von der Lahrs, für den aus der Goldenen Bulle keinen deutschen, sondern einen nach der Urschrift aus. Er nahm einige
kleine Umstellungen vor und fügte einige Zusätze, teils in
Auszügen aus den neuesten Wahlkapitulationen, bei.- Stintzing/Landsb. III.1/Text 247 u. Noten 164; Pütter I, 454; Meusel XIII, 118 (alle Ausgabe 1740).
Jena, J. Nisius für G. H. Oehrling, 1685. Kl.-4to. 19
Bl., 696 S., 36 Bl. (das letzte weiß); 4 Bl., 177, (1)
S., 11 Bl. Mit illustriertem Kupfertitel u. 1 gestoch.
Titelvignette. Pergament der Zeit (berieben, vorderes Innengelenk gelockert, Alter Besitvermerk u.
Stempel auf Titel u. Rückseite).
€ 450,-
Das zuerst 1653 erschienene Werk war
die erste große Veröffentlichung Struves,
worin er auch “zuerst seine vortreffliche
255 STELLA,
Johannes
Methode der Darstellung bewährte”
(pseud: Just. Asterius), Deplo(Stintzing/L. II, 153). Für mehr als ein halratio pacis Germanicae, sive disbes Jahrhundert das maßgebliche Handsertatio de pace Pragensi, Tam inbuch des deutschen Lehnrechts (zuletzt
fauste quam injuste inita Pragae
1734 in 11. Auflage). Die vorliegende
Bohemorum
20/30
Maii:
sechste Auflage erstmals um den zweiten
Teil mit den zuvor separat erschienenen
MDCXXXV. In qua artes et
Observationes feudales erweitert. - Paitechnae Austriacorum, vaecordia
sey S 3020. - Zwei weitere juristische
Saxonum, pericula Protestantum,
Schriften angebunden: 2. EYBEN, H. v.
et aequitas belli a Francis et Sue(praes.) u. KOCH, A. (resp.), Disputatio incis jure prolati evidentissime
auguralis de felonia. Helmstedt, H. D.
Müller, 1673. 14 Bl. - Felonie bezeichnet
ostenditur. Juxta exemplar. Paris,
eine Verletzung der lehnrechtlichen VerCramoisy, 1636. 3 Bl., 47 S. Fadenpflichtungen, die den Verlust des Lehen
heftung (Offenbar aus einem
zur Folge hat. Hulderich v. Eyben war als
größeren Band entnommen).
259
ein höchst angesehener Jurist Beisitzer
€ 260,des Reichskammergerichts . - 3.
VD17 12: 207612W; Holzmann-B. Pseud. 20. Jöcher IV, 802. SPRINGSFELD, G. H.,Tractatus juridico-politicus de apanagio
Anläßlich des Friedens zu Prag (1635) zwischen dem Kaiser
ejusdemque jure. Editio posterior priore emendatior & puriu. Sachsen, indem der Kaiser auf die Durchführung des Restior (cura Jacobi Ritter). Halle, Chr. Michael für Chr. Mylius,
tutionsedikts verzichtete. - Gering fleckig u. angestaubt.
1663. 2 (statt 4) Bl., 258 S., 14 Bl. (ohne den Titel u. das erste Bl. der Widmungsvorrede, beide handschriftlich von alter
256 STOERK, Felix (Hrsg.), Handbuch der Hand ergänzt, nachfolgend einige Bl. etwas braunfleckig u.
Deutschen Verfassungen. Die Verfassungsgesetze mit kl. Randläsuren, vereinzelt Unterstreichungen u. Marginalien von alter Hand).- Jöcher IV, 760.
des Deutschen Reiches und seiner Bundesstaaten
nach dem gegenwärtigen Gesetzestande. In 2.
Auflage neu bearbeitet von Fr. W. v. Rauchhaupt.
München, Duncker und Humblot, 1913. IX, 587 S.
Original Halbleder.
€ 150,-
259 THOMASIUS, Christian (praes.), S. J.
HOLZSCHUHER (resp.), Dissertatio juris publici,
de statuum Imperii potestate legislatoria contra
jus commune. Halle, Chr. Salfeld, 1703. Kl.-4to. 55,
(1) S. Rücken-Broschur (gleichmäßig leicht gebräunt).
€ 160,-
Letzte Auflage.
257 STRUVE, Burkhard Gotthelf, Corpus historiae Germanicae a prima gentis origine ad annum usque 1730. 2 Bde. Jena, Bielck, 1730. Insgesamt ca. 3540 S. Mit 8 Kupfertafeln (Siegel). Neu
in Halbleder gebunden. Folio.
€ 450,Erste Ausgabe von Struves Lehrbuch zur deutschen Geschichte, das noch 2 Auflagen erfuhr (ADB, 36, 675).
Erste Ausgabe. - Abhandlung über die der landesherrlichen
Obrigkeit zustehende gesetzgeberische Gewalt. Sie stellt eine Weiterführung und Anwendung des von Thomasius in einer früheren Dissertation (De jure principis circa adiaphora,
1695) entwickelten absolutistischen Territorialsystems dar,
das nur am Naturrecht seine Schranke findet.Stintzing/Landsb. III.1/Noten 56; Lieberwirth 166.
258 STRUVE, Georg Adam, Syntagma juris
feudalis ... Cui accesserunt Observationes feudales ad singula capita: cum decade consiliorum &
responsorum feudalium. Editio sexta (Observationes: ed. secunda). 2 Teile (in 1 Bd). Frankfurt/M. u.
260 TRACTATUS SELECTI de privilegiis. in
quibus non solum de privilegiis in genere, eorum
divisione, revocatione ..., abusu etc. absolutissime
agitur, sed & in specie materia ista in foro utilissima scil. de pseudo privilegiis fisci, fusius exponitur
53
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
... In gratiam omnium in foro versantium. Celle, H.
F. Hoffmann, 1713. Kl.-4to. 168 S., 9 Bl. Neuer
Ppbd (im hinteren Teil gleichmäßig leicht gebräunt).
€ 120,-
ohne Textverlust, Titel angestaubt, vereinzelt etwas braunfleckig).
€ 180,Zuerst 1670 erschienen. Johannes Voet (1647 - 1714) gilt als
einer der bedeutendsten Juristen des usus modernus in den
Niederlanden. Er lehrte zunächst in Herborn, dann in Utrecht
und Leiden. An der Universität Leiden war er der erste, der
den zusätzlichen Lehrauftrag erhielt, neben dem römischen
Recht auch über das Ius hodiernum, das
faktisch geltende Recht, zu lesen.
Sammlung dreier Abhandlungen über das Rechtsinstitut der
Privilegien oder Freiheiten im allgemeinen und in Bezug auf
den Fiskus. Das sind Schwendendorffer
De privilegiis mercatorum (zuerst 1685),
Johann Andreas Frommann (1658), und
Johann Friedrich Scharff De juribus et privilegiis fisci (zuerst Giessen 1711).
265 WAGENSEIL,
Johann
Christoph, Commentatio iuris
publici de comitiis universalibus
Sacri Romano Germanici Imperii.
Leipzig, Langenheim, 1734. Kl.4to. 64 S. Rücken-Broschur
(braunfleckig, Ecken am Ende
knickspurig).
€ 70,-
261 TREUER, Gottlieb Samuel, Commentatio de iure statuum Imperii circa legatos exteros
in Comitiis Editio novissima.
Helmstedt, Schnorr, 1750. Kl.-4to.
1 Bl., 108 S. Ohne Umschlag (etwas braunfleckig, am Ende mit
Nässespur an d. unteren Ecke).
€ 80,Staatsrechtliche Abhandlung zur Stellung
auswärtiger Gesandter auf den Reichtagen. - Pütter I, 376.
264
262 ULRICH, Philipp Adam (praes.), J. J. A.
REIBELT (resp.), Dissertatio inauguralis politico-publica, de consilio, et consiliariis principum.
Würzburg, M. A. Engmann, 1736. Kl.-4to. 4 Bl.,
135, (1) S., 2 Bl. Rücken-Broschur (gering braunfleckig, oberer Rand etwas eng beschnitten, die
ersten 4 Blatt an d. unteren Ecke etwas mulschig
u. beschädigt, Stempel auf Titelrückseite). € 80,-
Zweite Ausgabe der zuerst 1686 erschienenen Abhandlung des berühmten Altdorfer Polyhistors Johann Christoph Wagenseil: Über Geschichte, Zusammensetzung und verfassungsmäßige Stellung
des Reichstages im alten Deutschen
Reich. - Vgl. Will/Nopitsch IV, 150.
266 WAIZENEGGER, Frantz Leopold, Corpus juris publici S. R. imperii academicum In sich
haltend Die Fürnemste Grund-Geseze Des Heil.
Röm. Reichs. Insonderheit Kayser Heinrichs des
Fünfften Vergleich mit Calixo II. dem Pabsten / die
güldene Bulle, die Concordaten Teutscher Nation
mit dem Apostolischen Stuhl, den Land= und Religions=Frieden / Executions=Ordnung, auch Westphälisch, Niemeg, Rißwick, Badisch, und Wienerische Friedens=Schlüsse ... Freiburg, Wagner, 1750.
4 Bll., 926 S., 1 Faltblatt mit einer Übersicht der
Kreiseinteilung des Reiches. Pergamentband der
Zeit mit 2 Schließen.
€ 380,-
Über die verschiedenen Räte (Hof-, Regierungs-, Geheim-,
Kriegsräte etc.) eines Fürsten, deren Ursprung, Aufgaben und
Rechte. Philipp Adam (hier Adam Philipp) Ulrich hat sich übrigens auch sehr um die Hebung der Landwirtschaft in Franken
verdient gemacht, “daher er den Namen Professor iuris et
ruris bekam”.- Meusel XIV, 197.
Einzige Ausgabe. W. bezeichnet sich als oeffentlichen Lehrer
auf der Hohen Schule zu Freyburg im Breisgau. Mit den
staatsrechtlichen Dokumenten des Reiches wie der Goldenen Bulle, verschiedenen Friedensordnungen, der Pragmatischen Sanktion, der Ordnung des Reichshofrat und des
Reichskammergericht sowie der Wahlkapitulation Kaiser
Franz I.
263 VERDROSS, Alfred, Völkerrecht. 3., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Wien, Springer, 1955. XIX, 546 S. OLwd.
€ 60,Rechts- und Staatswissenschaften, 10.
264 VOET, Johann, De iure militari liber singularis. Cui accessit nova praefatio de praestantissimis iuris militaris scriptoribus. Cum indice denuo
editus a Io. Chr. Fischero. Frankfurt/M. u. Leipzig, J.
Chr. Fischer, 1758. 10 Bl., 274 S., 8 Bl. Neuer Ppbd
(die ersten 5 Bl. mit kl. Abriss an d. oberen Ecke
267 WALDNER von FREUNDSTEIN, Friedrich L., Commentatio de firmamentis conventionum publicarum. Recusa (= 2. Auflage).
Gießen, J. J. Braun, 1753. Kl.-4to. 4 Bl., 183, (1) S.
Rücken-Broschur (angestaubt).
€ 85,-
54
Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht
Über die Verbindlichkeit von Verträgen zwischen Staaten
bzw. Regenten und deren Bevollmächtigten sowohl was kriegerische Auseinandersetzungen wie friedliche Beziehungen
betrifft. Ursprünglich Gießener Dissertation von 1709.
Broschur (Ränder etwas eng beschnitten, durchgehend etwas feuchtwellig)
€ 90,Über den Ursprung der deutschen Kurfürsten. Rechtshistorische Dissertation an der Lüneburger Ritterakademie, deren
damaliger Inspektor der Jurist (Johann) Georg Werenberg
war. Die Ritterkademien vermittelten den Söhnen des Adels
eine höhere Bildung, die auf ihre zukünftigen Stellung als Offizier, Diplomat und Beamter im Staatsdienst bzw. als selbständiger Grundherr
und Ökonom hin zugeschnitten war.Meusel XV, 17.
268 WEHNERT, Gottlieb Johann Moritz,
Ueber die Reform der Preussischen Städte-Ordnung. Eine staatswissenschaftliche Abhandlung. Potsdam, F. Riegel, 1828. 10, 54 S. Bedruckte OBr.
(Exlibris u. Sign. auf schwarzem
Lack a. d. Vorderdeckel, 2 Stempel
a. d. Titel, durchgehend, aber
meist nur etwas braunfleckig).
€ 110,-
272
WERLHOF, Johann (praes.), H. Fr. BUCHHOLTZ (resp.),
Vindiciae Grotiani dogmatis de
praescriptione inter gentes liberas
contra illustrem scriptorem Petrum Puteanum. Helmstedt, G. W.
Hamm, 1696. Kl.-4to. 38 Bl. Neuer
Ppbd (durchgehend etwas stockfleckig).
€ 100,-
Freimütige “wissenschaftliche Betrachtung und Erörterung” der Preußischen
Städte-Ordnung von 1808 und die Vorschläge zur Verbesserung des Gesetzes. Holzmann/Bohatta IV,7110.
269 WEISKE, Julius, De septem clypeis militaribus. Leipzig,
Serig, 1830. Gest. Titelbl. m. kolor.
Wappenschilden, 2 Bl., 123 S.
Kart. der Zeit.
€ 80,-
Völkerrechtliche Abhandlung über die
Frage, inwieweit die faktische Zugehörigkeit eines Landes auf Dauer auch einen
rechtlichen Besitzanspruch begründet 268
eine Frage, die durch die französische
Reunionspolitik große Bedeutung erlangt hatte. Der HelmAbhandlung über die sieben sog. Heerschilde als Ausdruck
stedter Jurist Johann Werlhof war ein ausgesprochener Ander Rangverhältnisse in der mittelalterlich lehnsrechtlichen
hänger der Völkerrechtslehre von Hugo Grotius; der im Titel
Ständeordnung vom König (erster Heerschild) über die Fürgenannte Petrus Puteanus (Pierre du Puy) hatte dagegen in
sten und Ritter bis herab zu den einfachen Freigeborenen
mehreren Schriften mit großem Nachdruck die französischen
(siebter Heerschild).- Frühe Arbeit Julius Weiskes, der später
Rechtsansprüche vertreten. - Stintzing/Landsb. III.1/Noten
vor allem als Herausgeber eines großen ‘Rechtslexikons’ be16; VD17 1:002763R.
kannt wurde.
273 WINTERFELD, Friedrich Wilhelm von,
Teutsche und Ceremonial-Politica, Deren Erster
Theil Eine vollständige Politicam, Der Andere aber
eine Cermonial-Politicam, Durch Anführung der
neuesten Exempel ... Deutlich vorgestellet und
entworffen. 2 Teile (in 1 Bd). Frankfurt, Leipzig u.
Nordhausen, C. C. Neuenhahn, 1700. 7 Bl., 962 S.,
11 Bl., Titel in Rot- und Schwarzdruck. Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel
(obere Ecken u. Kapital leicht lädiert, Titel mit kleinem Wappenstempel, Innengelenk vorn mit
Wurmspuren, etwas gebräunt u. stockfleckig, am
Ende einige Blätter mit Druckabklatschen).
€ 420,-
270 WEISSE, Christian Ernst, Lehrbuch des
Königlich Sächsischen Staatsrechts. 2 Teile (in 1
Bd). Leipzig, Hartknoch, 1824/27. XIV, 212; XXIV,
600 S. Halbleder der Zeit mit Rückenvergoldung,
Blindprägung und RSch.
€ 360,Stintzing/L. III2, Noten 193; Hamberger / Meusel VIII, 415
und öfter. - Weisse (geb 1766) war Professor des Staatsrechts
und der Geschichte in Leipzig, bekannt auch für sein “Museum für die Sächsische Geschichte, Litteratur und Staatskunde” (3 Bde 1794ff). Sein Statsrechtslehrbuch erschien nur in
dieser einen Ausgabe. - Exemplar aus der ehemals Apelschen
Bibliothek in Ermlitz. Bibliotheksaufkleber auf dem Rücken,
kleiner Stempel auf Seite 100.
271 WERENBERG, Georg (praes.), B. Chr.
BEHR (resp.), Caput historiae iuris publici Electorum origo nova methodo demonstrata. Halle u.
Leipzig, J. Chr. Krebs, 1731. Kl.-4to. 116 S. Rücken-
Erste Ausgabe. - Auf zwei Teile angelegtes und in sich abgeschlossenenes Handbuch für angehende Diplomaten und Politiker. 1702 erschien separat noch ein dritter Teil mit weiteren Beispielen. - Dunkel I/2, 1246.
55
Strafrecht, Strafprozeß
274 WOHLGEMEINTER und unvorgreifflicher DISCURS, Was bey Allgemeinem jetzigem
Reichs=Tag zu Regenspurg, vermög der in beschehener Käiserlichen Proposition enthaltenen drey
Haupt=Puncten, beyläuffig zu deliberiren vorkommen möchte. Gedruckt im Jahr 1663. (2 Teile in 1
Bd). (Sine loco) , 1663. (138 nn Blätter). Hldr (neu
gebunden).
€ 650,-
zeichnis der türkischen Kaiser sowie Berichte über den Fall
von Waradein und Neuhäusel.
275 ZWACKH, Franz Xaver, Prüfung der
jüngst in Mainz erschienenen Schrift von dem anmaßlichen Rechte eines Reichs-Verwesers ReichsVikariats-Kommissarien zu den deutschen Bischofs-Wahlen zu schicken. (Frankfurt), 1790. 78
S. Rückenbroschur (Umschlag leicht angestaubt
und mit kleiner Signatur, gering stockfleckig).
€ 110,-
Der im Januar 1663 eröffnete Reichstag zu Regensburg musste sich vor allem mit den Türkenkriegen befassen und beschloß eine “Türcken=Hülff”. Der “barbarische Bluthund”,
der soviel Christenblut und Geld gekostet habe, könnte besser bekämpft werden, wenn man die “fast ohne Noth in dem
vorgewesenem teutschen Krieg hingerichtete Millionen Christen gegen den Türcken gebrauchet” hätte; dann wären seine Kräfte jetzt viel geringer. Verfasser geizt auch nicht mit
Zeitkritik und warnt vor Sünde und Gottlosigkeit; nur der
wahre Glaube helfe gegen die Türken. Im Anhang ein Ver-
Erste Ausgabe der anonym erschienen Streitschrift von Franz
Xaver Zwackh (1756 - 1843), Regierungspräsident in München/Speyer und Mitglied des Illuminaten-Ordens. Zwackh
bezieht sich auf die genannte Schrift des Publizisten und
Staatswissenschaftlers Johann Richard Roth (1749 - 1813),
der einer der letzten Vertreter der Mainzer Schule war. - Holzmann/Bohatta III, 10230.
5. Strafrecht, Strafprozeß
276 AMIRA, Karl von, Die germanischen Todesstrafen. Untersuchungen zur Rechts- und Religionsgeschichte. München, Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 1922. VI,
415 S. Hlwd/Pappband der Zeit mit Rückenschild.
4to.
€ 250,-
279 BLANCHARD, Wilhelm, Gottfried DANIELS, Code pénal (und) Code d’instructuion criminelle. Gesetzbuch über Strafen (bzw über das
gerichtliche Verfahren in Criminal-Sachen etc).
Aus dem Französischen nach der officiellen Ausgabe übersetzt. 2 Bde. Köln, Keil, 1811. 289, 571
(1) S. Halbleder der Zeit mit Rückenschildchen.
€ 850,-
Abhandungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-philologische und historische Klasse,
XXXI/3. - (zusammen gebunden mit den Heften 1 und 2 des
Jahrgangs: Magdalene und Wilhelm GEIGER, Pali Dhamma
vornehmlich in der kanonischen Literatur. (1920). 129 S., Hermann JACOBI, Sanatkumaracaritam, ein Abschnitt aus Haribhadras Neminathacaritam. Eine Jaina Legende in Apabharamsá (1921). XXXV, 164 S.
Deutsch-französischer Parallel-Text. 1) Blanchard. Präsident
des Kölner Tribunals, zusammen mit Maleville Herausgeber
eines deutschen Kommentars zum Code Napoléon
(1808/09), später Revisionsrat in Berlin. Cf. Hamberger /
Meusel 22.1, S. 278. 2) Daniels: Daniels (1754-1827), seit
1783 Professor an der Bonner Universität, emigrierte nach
dem Einmarsch der Napoleonischen Truppen nicht, “sondern
(nahm) sogleich eine Ernennung zum Mitglied des Obertribunals Köln an und (wurde) seit 1798 als Lehrer für Gesetzgebung an der dortigen Zentralschule zum Meister des Code Napoléon” (NDB III, 508.). - Name auf Vorsatz, gräfl.
Stempel auf Titel, nur vereinzelte SS. stockfleckig.
277 BADAOUI PACHA, Abdel Hamid, Actes
de la VIIe Conférence Internationale pour l’Unification du Droit Pénal. Avec le concours de Vespasien Pella et Abdel Fattah El-Sayed Bey. Paris, Pedone, 1939. 485 S. Bibl.-Lwd.
€ 80,Sous le Haut Patronage de S. M. Farouk 1er, Roi d’Egypte, le
Caire 112-18 Janvier 1939.
280 BLUM, Hans, Das Strafgesetzbuch für den
Norddeutschen Bund nebst dem Einführungsgesetz. Ein zuverlässiger und leichtfaßlicher Rathgeber für practische Criminalisten, Richter, Vertheidiger, Staatsanwälte und besonders für Geschworne
und Schöffen. Unter Mittheilung der wichtisten
Amendements, Motive und Reden, sowie der ursprünglichen Regierungsvorlage erläutert. Zürich,
Schultheß u. Leipzig, Steinacker, 1870. 10 S., 1 Bl.,
523 S. Hlwdbd der Zeit (durchschossenes Exem-
278 BECHMANN, Johann Volkmar (praes.), J. B. AEPLINIUS (resp.), Disputatio inauguralis de poenitentia delinquentium. Jena, Werther, 1678. Kl.-4to. 43 Bl. Neuer Ppbd (etwas
braunfleckig, 1 Lage gebräunt).
€ 75,Erste (einzige) Ausgabe. - Juristische Dissertation über die
Reue im Hinblick sowohl auf den Täter wie auf die Tat und
die Bedeutung für das Strafmaß. - VD17 1:005699P.
56
Strafrecht, Strafprozeß
plar, beschabt und bestoßen, Innengelenk vorn
oben mit überklebtem Wurmstich, Besitzerstempel auf Vorsatz, durchgehend braunfleckig, alte
Anmerkungen in Text und auf Durchschuß, ab S.
500 durchgeschossene Bl. entfernt, letzte Lagen
mit Wurmstich im weißen Unterrand).
€ 160,-
284 CARPZOV, Benedikt, Practicae Novae
Imperialis Saxonicae Rerum Criminalium, pars prima (- tertia) ex jure civili roman o, Imperiali, saxonico, ordinationibus et constitutionibus electoralibus etc et usu ac observantia fori saxonici confirmatas exhibet. Editio undecima, a multis mendis vindicata, et indice instructa.
(11. Ausgabe), (3 Teile in 1 Bd).
Leipzig, Gleditsch, 1723. Folio. (8)
298; (8) 371; (8) 356 S., (92) S. Index. Lederband
€ 960,-
Erste Ausgabe des ausführlichen kommentierten Handbuches von dem Leipziger Juristen und glühenden Bismarck-Anhänger Hans Blum (1841- 1910), Sohn
Robert Blums. Zu jedem Paragraphen sind
teils sehr umfangreiche Anmerkungen zu
Geschichte und Auslegung abgedruckt.
Das Norddeutsche Strafgesetzbuch vereinigte 22 der bis dahin gültigen 25 in
Deutschland gültigen Strafgesetzbücher
und galt für fast 30 Millionen Menschen.
Stintzing/Landsberg II, 68 ff. - Strafrechtliches Hauptwerk Benedikt Carpzovs
(1595-1666), 1635 erstmals ediert. Darin
wird die sächsische Judikatur verarbeitet
und in Verbindung mit den reichsrechtlichen Grundlagen und auch der italienischen Kriminalistik zu einer neuen Einheit
281 BODINUS,
Heinrich
verschmolzen, die wir heute als den Be(praes.), J. G. HIRSCHFELD
ginn der deutschen Strafrechtswissen(resp.), De barattaria, Gerschaft charakterisieren. Die letzte Ausgaman(ice) von Bestechung der
be erschien 1758, herausgegeben von
Böhmer. Das Werk blieb das grundlegenRichter. Halle, Zeitler, (etwa 1695).
de deutsche Strafrechtsbuch für Praxis
Kl.-4to. 35 S. Rücken-Broschur (Tiund Wissenschaft bis in das 19. Jahrhun281
tel stärker angestaubt, braundert, bis zum Auftreten von Feuerbach. fleckig).
€ 100,Alter Lederbezug auf Leder aufgezogen, so daß sich Eindruck
Ursprünglich Rintelner Dissertation aus dem Jahr 1688. Hier
eines alten Einbandes ergibt. Titel mit handschriftlichen Noneu gedruckt nach der 1693 erfolgten Berufung von Heinrich
tizen von alter Hand.
Bodinus (v. Bode) an die neugegründete Universität Halle.
Zeitler druckte erst seit 1694. - Jöcher I, 1158.
285 CHRISTEMEIJER, Jan Bastijaan, Nieuwe tafereelen uit de geschiedenis der lijfstraffelijke regtspleging. Amsterdam, Beijrinck, 1828. Gestochener illustrierter Titel, 7, (1), 280 S. Hldrbd
der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (Einband
etwas beschabt, teilweise leicht gebräunt und gering fleckig, 1 Bl. mit kleinem Randeinriß). € 140,-
282 BODO, Mathias. Jurisprudentia criminalis secundum praxim et constitutiones Hungaricas
in partes duas divisa. Posonium (Preßburg), Landerer, 1751. 12 Bll., 325 SS., 7 Bll. Leder der Zeit
mit Rückenvergoldung. Folio (Fehlt Rückenschild,
Innengelenke verstärkt)..
€ 420,-
Erste Ausgabe. - “Man findet hier eine Sammlung gerichtlicher Fälle, welche sich an Interesse der Handlung, an künstlicher Verwickelung und Mannichfaltigkeit der Gegenstände
bis zum Roman erheben” (Schiller, zitiert nach einem Auszug
verso Vortitel).
Teil 1 enthält “jus et processum criminalem publica delicta &
malefactores, modumque contra eos procedendi in genere”,
Teil 2 “Crimina publica et privata eorumque poernam & modum puniendi in specie”. Eingans eine 12seitige Dedikation
für Maria Theresia durch Joseph Graf Balassa de Balassa
Gyarmath.
The criminal law of the city of
Genua, Italy, of 1618
283 CALUCI, Giuseppe di, Il fondamento del
diritto di punizione. Memoria. Venezia, Antonelli,
1866. 245 S. Hldr der Zeit (mit aufgeklebter OBroschur).
€ 120,-
286 CRIMINALIUM IURIUM civitatis Genuae libri quatuor. Quibus addita sunt armorum
proclamata. Decreta ad eandem materiam pertinentia. Alia respicientia diversas materias. Ordines
de exulibus classiariis. Ac exemptiones, et privilegia relatorum in militias dominii cum indice capitum et privilegio. Genua, Pavone, 1618. Titel, 5 Bl.,
362 S., 11 Bl. Mit gest. Titelvign. (Wappen) u.
C. firmiert als “avvocato in Venetia” und betont, es handele
sich um eine private Studie, die eigentlich nicht zur Veröffentlichung gedacht war. Berücksichtigt auch naturrechtliche Aspekte und Erkenntnis der modernen Naturwissenschaft. Ein Giuseppe Calucci war 1848/49 in der venetianischen revolutionären Regierung zuständig für das Innere.
57
Strafrecht, Strafprozeß
großer Holzschn.-Druckermarke zum Schluß. Pergamentband der Zeit. Klein-Folio. (Deckel mit buntem Papier überzogen, leicht lädiert).
€ 700,-
(Wappen). Neuer Ppbd (Titel unf letztes Blatt stärker gebräunt, angestaubt und gestempelt, sonst
gering braunfleckig).
€ 140,-
Fontana II, 23. - Als Autoren dieses Strafrechts werden werden in der Dedicatio an den Herzog und die Gubernatores
und Procuratores genannt Nicolaus Jacob Senarega, Stephan
Ang. Cattaneus und Petrus Giovanni Cibo Clavica. Die Vorbreitungen haben
wohl einige Jahre gedauert, jedenfalls
wird im Vorwort ein Entwurf von 1603 erwähnt. Als erster Abschnitt De modo procedendi,im 2. Buch De poenis, beginnend
mit de blasphemis usw. Im 3. Buch Erectio
rotae criminalis, im 4. Buch verschiedene
Dekrete und Abschnitte über Classi de
banditi und Privilegi delle militie. - Durchgehend mit kl. Wurmloch im Außensteg,
die letzten Bll. mit Wurmspur. Titel etwas
fleckig, letztes Bl. mit alten Eintragungen.
Sine-praeside-Dissertation des damals 22jährigen Barons
Leopold Nicolaus v. Ende, später kursächsischer Kabinettsminister und Staatssekretär des Innern (gest. 1792). Exemplar
auf großem Papier mit späterem Exlibris
eines Freiherrn v. Ende-Altjessnitz auf der
Titelrückseite. - Angebunden die Glückwünsche der Juristischen Fakultät der
Universität Halle: PERILLUSTRI IUVENI
Leopoldo Nicolao Libero Baroni ab Ende
... sincero affectu gratulantur ordinarius
Decanus ceterique professores Facultatis
Iuridicae. (Halle 1737). 8 Bl.
290 ERHARD, Christian Daniel, Handbuch des chursächsischen peinlichen Rechts. Bd 1. Leipzig, 1789. 349 S. Ppbd der Zeit
(St.a.T., bestoßen, Rücken leicht
lädiert).
€ 350,-
287 DANNECKER, Gerhard,
Das intertemporale Strafrecht. Tübingen, Mohr, 1993. XXVIII, 623 S.
OLwd (mit OUmschlag). € 50,Habilitationsschrift Freiburg 1991/92. Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Vorsatz.
290
Alles Erschienene. - 1832 erschien noch
eine 2. Ausgabe, herausgegeben von
Schilling. Erhard war 1819 verstorben.
291 EXNER, Franz, Kriminologie. 3., verbesserte und ergänzte Auflage der “Kriminalbiologie”. Berlin, Springer, 1949. X, 330 S. Mit 12 Abbildungen, Obroschur (Vorderer Umschlag leicht lädiert, kleine Fhelstelle).
€ 60,-
288 DITTMER, George Wilhelm, Das Sassen- und Holsten-Recht, in practischer Anwendung auf einige im 16ten Jahrhunderte vorgekommene Civil- und Criminalfälle; nach den im Archive des St. Johannis Klosters zu Lübeck aufgewahrten Protokollen des vormaligen klösterlichen Vogteigerichts, nebst einer tabellarischen Uebersicht,
in dem ferneren Zeitraume vom Jahre 1601 bis
zum Jahre 1730, vorgekommenen erheblicheren
Criminalfälle, und deren Erledigung. Lübeck, von
Rohden, 1843. 188 S. Blindgeprägter Lwdbd der
Zeit (bestoßen, Rücken überklebt, innen gebräunt
u. etwas braunfleckig, zahlreichen Anmerkungen
und Anstreichungen von alter Hand, Nachsatz
komplett mit alten Notizen).
€ 130,-
Letzte Auflage.
292 FEUERBACH, Paul Johann Anselm, Kritik des Kleinschrodischen Entwurfs zu einem peinlichen Gesetzbuche für die Chur-Pfalz-Bayerischen
Staaten. 3 Bde (in 1). Gießen, 1804. (Reprint Keip
1988). 638 S. Lwd.
€ 35,Kodifikationsgeschichte Strafrecht, herausgegeben von Werner Schubert u. a. Edition Bayern. - Remittendenexemplar.
293 FEUERBACH, Paul Johann Anselm, Kritik des natürlichen Rechts als Propädeutik zu einer Wissenschaft der natürlichen Rechte. Altona,
bei der Verlagsgesellschaft, 1796. 28 S., S. 3 - 307
(so komplett). Schlichter Ppbd der Zeit (unbeschnitten, Rücken stärker gebräunt, sonst nur gering braunfleckig, innen leicht gebräunt und minimal braunfleckig).
€ 800,-
Erste Ausgabe. - Zusammenstellung von Gerichtsfällen aus
Zivil- und Kriminal-Protokollen des 16. Jahrhunderts, “in welchen die von den Voreltern übergekommenen Rechts-Ansichten und Gebräuche sich noch rein... (und in niederdeutscher
Sprache) vorfinden” (Vorwort).
289 ENDE, Leopold Nicolaus von, De fatalium rigore iniquo poenisque contumaciae temperandis commentatio. Halle, J. H. Grunert, 1737.
4to. 1 Bl., 321 S. Mit 1 gestoch. Kopfvignette
Erste Ausgabe. - Juristische Erstlingsschrift Feuerbachs und
seine zweite Buchveröffentlichung überhaupt, mit der er seinen Übergang von der Philosophie zur Rechtswissenschaft
vollzog. Ausgezeichnet durch ihre “Formvollendung und die
58
Strafrecht, Strafprozeß
scharfe grundsätzliche Scheidung zwischen Moral- und
Rechtsgebiet, wodurch allein schon ein Wendepunkt in der
Wissenschaft von Recht und Staat bezeichnet wird” (ADB 6,
733).- Sehr selten. - Hamberger/Meusel IX, 335; Adickes
1586; Radbruch, Feuerbach S. 210.
den, auch Jnzichten, und Frag-Stücken.” Froelich berichtet,
daß er die einzelnen Ausführungen möglichst kurz und straff
gehalten hat. Auch die Allegationen waren sehr eingeschränkt: “sehr sparsam gehalten, nur damit den teutschen
Practicanten kein Ekel oder Abscheuen von vielen lateinischen Worten angeworffen werde.” Froelich suchte auch den
Meinungsstreit zu schildern und die opinio communis anzuzeigen: “in strittigen
Meinungen habe die sicherste mit einem
Sternlein auf der Seiten angemerckt.
294 FICHTE, Johann Gottlieb, Grundlage des Naturrechts
nach Principien der Wissenschaftslehre. 2 Bde (in 1). Jena,
Gabler, 1796/97. 11 Bll., 229; 269
S. Neuer Pappband.
€ 450,-
296 FUCHS, Carl, Anklage und
Antragsdelikte. Eine criminalistische Studie. Breslau, Korn, 1873.
IV, 204 S. OLwd (Titel verstempelt).
€ 60,-
Erste Ausgabe. Vgl. Printing and the Mind
of Man 244. - Zweiter Teil mit dem Untertitel Angewandtes Naturrecht.
Einzige Buchausgabe.
295 FROELICH de Frölichsburg, Johann Christian, Com297
GARRAUD, René, Traité
mentarius Jn Kayser Carl des
théorique et pratique du droit péFünfften und deß H. (eiligen)
nal Francais. 3me edition. 6 vols
Röm.(ischen) Reichs Peinliche
(in 5). Paris, Sirey, 1913/35. InsgeHalsgerichts-Ordnung, Oder: Kurtsamt 4594 S. Bibl.-Hlwd. € 500,ze, doch gründliche UnterweiVols 1 et 2 nouveaux tirage 1930. Letzte
294
sung, Wie ein dem Richterlichen
Ausgabe des klassischen Werkes. René
Amt obliegender Nachforschungs- oder Inquisiti- Garraud (1849 - 1930) wurde 1875 nach Lyon berufen, wo er
ons-Process, nach Gelegenheit und Herkommen 46 Jahre Professor für Strafrecht war. Gleichzeitig erhielt er
der Kayserlichen, Chur-Fürstlichen, wie auch an- seine Zulassung als Anwalt. Er ist einer der Gründer der Zeitdern, sonderlich der Ober- und Nieder-Oester- schrift “Archives de l’anthropologie criminelle” im Jahre
reichischen Fürstenthümern und Landen, ... zu 1885, er wurde Mitglied und später Präsident der Akademie
der Wissenschaften in Lyon. Garraud war auch Autor von
Protocoll zu bringen, und zu vollführen seye; ... 7. “Précis de droit criminel” (zuerst 1881, 15. Auflage posthum
Ausgabe, vorjetzo aber mit dienlichen additioni- 1934). Politisch war G. konservativ, in Bezug auf seine wisbus versehen durch J. G. Scopp. 2 Teile und Suppl. senschaftliche Position wurde er von Ferri als “Neo-Klassi(in 1 Bd), Mit gestochenem Frontispiz von G. Kolb. ker” bezeichnet. Er war durchaus interessiert an soziologiFranckfurt & Leipzig, Wohler, 1759. Quart., 7 Bll., schen Aspekten des Strafrechts, stand aber den italienischen
Positivisten kritisch gegenüber. Einige Jahre war er Mitarbei324, 368 S.,10 Bll., 114 S., 4 Bll. Halbpergament ter an der “Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissender Zeit.
€ 800,- schaft”. Siehe Jean-Louis Halperin in criminocorpus..
Letzte Auflage des wichtigen Kommentars. - Johann Christoph Frölich de Frölichsburg, Rechtslehrer an der Universität
zu Freiburg im Breisgau, verfasste den ersten deutschen Carolinakommentar, der im Jahre 1709 zuerst in Innsbruck erschien. Der Kommentar zeigt eindrucksvoll den Stand der
Kriminalrechtswissenschaft im 18. Jahrhundert. Erst der
große Carolinakommentar von Böhmer verdrängte den von
Frölich in Lehre und Rechtspraxis. Der Kommentar ist in zwei
große Abschnitte eingeteilt. Der erste Teil handelt von dem
Inquisitionsprozeß “oder dem Richterlichen Amt und Gewissen obliegenden Nachforschungs-Process mit allen seinen
Formulis von Anfang bis an das Ende, samt einer Summarischen Erklärung des Banns und Achts, auch Anklags-Proceß
weisen wird.” Der andere Teil ist dem materiellen Strafrecht
gewidmet: “Der Andere Theil oder Tractat aber enthält die
Auslegung der vornehmsten schweresten Uebelthaten, mit
dero Abstraffung, mildernden und beschwerenden Umstän-
298 GLASER, Julius, Gesammelte kleinere
Schriften über Strafrecht, Civil- und Strafprocess. 2
Bde. Tendler, 1868. 529; 482 S. Hldr der Zeit mit
Rückentitel und etwas Rückenvergoldung.
€ 450,Erste Ausgabe. - Julius Glaser (1831-1885) studierte
zunächst in Wien, später bei Geib in Zürich und wurde in Wien ab 1856 ao. Professor, seit 1860 ordentlicher Professor.
Wien, später Justizminister Österreichs. Der junge Franz von
Liszt studierte bei ihm von 1869 bis 1873. Höchste Verdienste kommen Glaser bei der Ausformulierung und Gestaltung
des österreichischen Strafprozesses. Er war der führende
Strafprozessualist in Österreich im 19. Jhdt. Darüber hinaus
entwickelte er die später von M. von Buri modifizierte Kausalitätstheorie. (St.-Landsberg III, 2/954-962; 399ff. (Noten);
59
Strafrecht, Strafprozeß
ADB 49, 372). - Einband etwas berieben, Name auf dem Vorsatz, nur leicht gebräunt.
spuren und kleinen Läsuren, Titel stärker gebräunt, sonst nur minimal).
€ 240,Erste Ausgabe der Arbeit, die für ihre Zeit “in der Geschichte
dieser Spezialliteratur eine ehrenvolle Stellung” einnimmt
(Stintzing/L.). Der liberale Jurist und Publizist Franz von Holtzendorff (1829 - 1889) gilt als “Vorläufer der heutigen sozialen und strafrechtspolitischen Richtung” der Rechtswissenschaft. Die Erneuerung des Strafrechts, verfahrens und -vollzuges wie auch die
Abschaffung der Todesstrafe standen im
Mittelpunkt seiner rechtspolitischen Bestrebungen. - Stintzing/L. III/2,Text S. 717;
NDB IX,557.
299 GLASER, Julius, Handbuch des Strafprozesses. 2 Bde. Leipzig, Duncker und Humblot,
1883/85. XVI, 756; XII, 602 S. Hlwd der Zeit.
€ 250,Systematisches Handbuch der Deutschen
Rechtswissenschaft, 9. Abteilung, 4. Theil,
1/2. - Der deutsche Strafprozess erhielt
Ende des 19. Jahrhunderts starke Impulse von dem bedeutendsten Kriminalisten
Österreichs dieser Zeit, Julius Glaser
(1831-1885), Rechtslehrer an der Universität Wien und späterer Justizminister.
Glaser suchte den österreichischen und
deutschen Strafprozess in Einklang zu
bringen. Sein angestrebtes Ziel war es, einen gemeinsamen Gesetzesentwurf zu
verwirklichen. Bei Glaser studierte auch
Franz von Liszt.
303 HOMMEL, Karl Ferdinand, Rhapsodia quaestionum in
foro quotidie obvenientium neque
tamen legibus decisarum. Editio
quarta, longe emendatior et novo
volutine aucta, Vol. VII, continens
panegyrin et memoriam Hommelii, nec non vitam et indicem, curavit Carl Gottlob Roessig. Bayreuth, Ioh. Andr. Lubecc, 1795. 40,
256 S. Mit 1 Tafel. Halbleder der
Zeit.
€ 48,-
300 HILLIGER, Sigismund
Gottlieb (praes.), J. A. PENICKE (resp.), Disputatio juridica
de poena pecuniaria in delictis
300
carnis, Von der Geld-Busse in
fleischlichen Verbrechen. Recusa (= 2. Auflage). K. F. Hommel (1722-1781) war v. a. als Strafrechtler bedeuWittenberg, o. Verlag, 1741. Kl.-4to. 55 S. Neuerer tend, manche wollen in ihm den “deutschen Beccaria” sehen. Das vorliegende Werk ist eine umfassende SpruchHlwdbd (angestaubt, braunfleckig, Bibl.-Schild auf sammlung, die sich am Vorbilde Carpzovs orientiert und das
Innendeckel, Stempel auf Titelrückseite). € 70,- Ziel hatte, gegen dessen “Practica nova...” die eigenen ReAbhandlung über die Tendenz, bei Sexualdelikten (Ehebruch,
Hurerei, Unzucht, Notzucht) nur auf Geldstrafen statt auf Leibes- oder Todesstrafe zu erkennen. Von männlichem Chauvinismus ist noch nicht die Rede. Vielmehr werden als Ursache
die bestechlichen sog. Taschenrichter ausgemacht: “Tasch,
was wilt du geben mir/ Mein Urthel wird genädig dir/ ... / Auf
Land und Wasser raubt man sehr/ noch rauben Taschen-Richter mehr” (S. 5).- Nicht bei Hayn/Got.
formideen zu verbreiten (Kleinheyer/Schröder S. 195). - Vita
mit Impressum 1786.
301 HIPPEL, Robert von, Lehrbuch des Strafrechts. Berlin, Springer, 1932. XL, 440 S. OLwd (mit
wenigen Anstreichungen).
€ 150,-
Rechtsvergleichende Untersuchungen zur gesamten Strafrechtswissenschaft, Folge 3/16.1- 3. - Mit Beiträgen von
Siegfried Lammich, Johanna Bosch, Ulrich Hansen, Albin
Dearing, Stephan Baedeker, Josef Kürzinger, Hans-Heinrich
Jescheck u. a.
304 JESCHECK, Hans-Heinrich (Hrsg.), Die
Freiheitsstrafe und ihre Surrogate im deutschen
und ausländischen Recht. 3 Bde. Baden-Baden,
Nomos, 1983/84. (13) 994; (13, 737); (13, 436) S.
Mit Tabellen. OLwd.
€ 120,-
Besonders eindrucksvoll innerhalb des Lehrbuches ist auch
die einleitende Geschichte des deutschen Strafrechts.
305 KARL V.: HORIX, Johann, Wahre Veranlassung der peinlichen Hals-Gerichts-Ordnung
Käyser Carls des Vten. Mainz, 1765. 16 S. Rückenbroschur (2 Bl. mit Nässespur).
€ 80,-
302 HOLTZENDORFF, Franz von, Das Verbrechen des Mordes und die Todesstrafe. Criminalpolitische und psychologische Untersuchungen. Herausgegeben auf Grundlage öffentlicher in
Berlin und München gehaltener Universitätsvorträge. Berlin, Lüderitz, 1875. 6, 368 S. OBroschur
(Umschlag etwas gebräunt, mit leichten Klebe-
Die Arbeit des Mainzer Hofgerichtsrats Johann Baptist von
Horix erschien erstmals 1757 und wurde auch in die zweite
Auflage von J. Chr. Kochs “Institutionibus iuris criminalis”
aufgenommen. - Wurzbach 9, 270 (EA); Pütter II,53 (1759).
60
Strafrecht, Strafprozeß
306 KAUFMANN, A.: STRAFGERECHTIGKEIT.
Festschrift für Arthur Kaufmann zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von Fritjof Haft, Winfried Hassemer, Ulfrid Neumann, Wolfgang Schild und Ulrich Schroth. Heidelberg, Müller, 1993. IX, 878 S.
Mit Porträt. OLwd.
€ 50,-
der Unterschied inter Jus vetus & novum samt denen Fontibus, woraus das Letztere geschöpft worden, angezeigt, sondern auch dieses mit Beyfügung deren seither ergangen - jüngerer Churfürstl. Resolutionen in ein mehreres Licht gesetzt
wird und von einem unbenannten Authore verfertiget, und mit einem vollständigen
Indice sowohl über den Codicem
selbst, als mit Anmerkungen versehen. 2. Auflage. München, Boetter, 1774. (6) 272 (34) S. Einfacher
Ppbd der Zeit (Rücken leicht lädiert, St.a.T.).
€ 280,-
Mit Beiträgen von Ralf Dreier, Wolfgang
Fikentscher, Joachim Hruschka, Günther
Jahr, Klaus Lüderssen, Hans F. Zacher,
Hans-Heinrich Jescheck u. a.
307 KAUFMANN,
Arthur
(Hrsg.), Schuld und Strafe. Studien zur Strafrechtsdogmatik. 2.,
durchgesehene Auflage. Köln,
Heymanns, 1983. XIV, 268 S. Olwd
(Privates Bibl.Schild auf Vorderdeckel)
€ 48,-
Mit Kreittmayrs Justizreform der Jahre
1751 ff erhielt Bayern die damals modernste Justizverfassung Deutschlands.
Beim Strafrecht ging es dabei weniger
um
eine
Neubewertung
der
Straftatbestände im Lichte der AufkLetzte Ausgabe.
lärung, als vielmehr um prozedurale
Klarheit und Straffung. Zur Erläuterung
308 KAUFMANN, Hilde, Krigab Kreittmayr die Anmerkungen heraus.
minologie I und III. 2 Bde. Stutt“Durch derben Humor gewürzt, zeigt er
gart, Kohlhammer, 1977. 272; 226
da die ganze Fülle seiner Gelehrsamkeit
310
S. OLwd (mit OUmschlag). € 60,und Belesenheit (und) citiert mit seltener
Vollständigkeit alle älteren und gleichzeitigen Autoren ...,
Alles Erschienene. - I. Entstehungszusammenhänge des Verwobei manch kräftig treffendes Wort gesprochen wird. Diese
brechens; III. Strafvollzug und Sozialtherapie.
Anmerkungen bieten daher nicht nur für den bairischen Ju309 KLEINSCHROD, Gallus Alois, Entwurf risten eine fast authentische Interpretation der Gesetzbücheines peinlichen Gesetzbuches für die kurpfalz- er, sondern auch für den Gemeinrechtler ein getreues
Spiegelbild der Lage um die Mitte des (18.) Jahrhunderts.
baierischen Staaten. München, Hübschmann, Nach der Absicht des Verfassers sollten sie gleichzeitig für
1802. VI, 5 Bll., 463 S., 1 Bl. Mit 1 gefalteten Tafel. den juristischen Universitätsunterricht in Baiern dienen”
Interimsbroschur der Zeit.
€ 700,- (Stintzing/Landsb. III.1/Text 225 f).
ADB XVI, 109. - Kleinschrod (1762-1824) war Strafrechtslehrer an der Universität Würzburg. Er publizierte sieben Jahre
312 KRESS, Johann Paul, Commentatio sucvor dem Feuerbachschen Lehrbuch das erste moderne Strafcincta in Constitutionem Criminalem Caroli V. Imrechtslehrbuch seine systematische Entwicklung der Grundperatoris. Hannover, Nicolai Foerster, 1721. 8vo.
begriffe und Grundwahrheiten des peinlichen Rechts nach
(32,548 (24, 1) S. Pergamentband der Zeit.
der Natur der Sache und der positiven Gesetzgebung. - Sel€ 900,ten. - Auf kräftigem Papier gedruckt.
Erste Ausgabe. Johann Peter Kress (1677-1741), Schüler von
310 KLENNER, Albert, Die Tötung auf Verlan- Stryk und Thomasius, lehrte Zeit seines Lebens an der Univergen im deutschen und ausländischen Strafrecht sität Helmstadt, an die er auf Vermittlung von Leibniz berufen war. Sein Kommentar gilt als erster Carolinakommentar
sowie de lege ferenda. Berlin, Heymanns, 1925. von wissenschaftlichem Rang, der durch die historischen
96 S. Hldr der Zeit.
€ 80,- textkritischen Arbeiten, insbesondere der Vergleich der erMit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Titel.
sten Entwürfe der Carolina in den Jahren 1521 und 1529, zusätzlich herausragte. Der Kommentar, ein Markstein in der
311 KREITTMAYR, Wiguleus Xaverius Entwicklung des deutschen Strafrechts, erschien in wiederAloysius, Anmerkungen über den Codicem Juris holter Auflage. Die dritte Auflage von 1736 wart die von
Bavarici Criminalis, worinn derselbe sowohl mit Kress zuletzt bearbeitete, 1786 eine letzte Ausgabe. (ADB
17,130; Stintzing-Landsberg III,1/ 142-144; 88 (Noten). Auf
den gemeinen, als ehemalig statutarischen Crimi- dem zeitgenössischen Einband hat ein Vorbesitzer den Titel
nal-Rechten genau collationirt. mithin nicht nur handschriftlich auf dem Vordeckel wiederholt.
61
Strafrecht, Strafprozeß
313 KRUG, August Otto, Ueber colus und
culpa und insbesondere über den Begriff der unbestimmten Absicht. Leipzig, Tauchnitz, 1854. 82
S. Ppbd der Zeit (mit hs. papiernem Titelschild,
St.a.T.).
€ 120,-
317 LUEDER, Carl, Die Vermögensbeschädigung. Leipzig, Veit, 1867. VI, 199 S. Lwd (St.a.T.).
€ 120,Die Verbrechen gegen das Vermögen vom Standpunkte und
nach den Bedürfnissen der gegenwärtigen deutschen Strafgesetzgebung in zusammenhängenden Monographien, 1.
Krug (1805-1867), hochangesehener sächsischer Jurist, betreute als Mitarbeiter des Justizministeriums die Gesetzgebungsarbeiten für ein
neues sächsisches Strafgesetzbuch.
318 MANZ, Caspar (praes.),
F. WENDLINGER (resp.), Dissertatio ratio-regularis de obligationibus ex delicto, & quasi delicto.
Ingolstadt, Gr. Hänlin, 1643. Kl.4to. 2 Bl., 175 S., 2 Bl. (das letzte
weiß). Kart. der Zeit mit allseitigem Goldschnitt (teilweise mit
schmaler Nässespur am oberen
Blattrand, Stempel auf Titelrückseite).
€ 150,-
314 LANGE, Francois, La
nouvelle pratique civile, criminelle, et beneficiale ou Le nouveau
praticien Francois. Reformé suivant les nouvelles ordonnances...
Douzième édition augmentée. 2
tom. Paris, N. Gosselin, 1719. 4to.
Gestochene Porträt-Tafel, 7 Bl.,
804 S., 30 Bl. Register u. 3 Bl., 788
Zur Frage der Entschädigung bei Diebstahl, Sachbeschädigung, Tötung fremS. Ldrbde der Zeit mit reicher
den Viehs (“Lex Aquilia”), Beleidigung
Rückenvergoldung (berieben, etoder sonst eines angetanenen Unrechts.
was bestoßen und gering fleckig,
- Mit handschriftlichem Vermerk “Ex Bibl.
Bd 1: Papier gering gebräunt u.
Gravenegg” auf dem Titel und kleinem
317
vereinzelt etwas braunfleckig, Bd
gestochenem Wappen-Exlibris auf dem
2: in den weißen Rändern fast durchgehend etwas Innendeckel. Caspar Manz hatte das Rechtsstudium an der
feuchtwellig oder feuchtrandig).
€ 480,- Universität Ingolstadt gründlich reformiert; der ihm nahestehende Theologe Wolfgang Gravenegg (oder Grauenegg; vgl.
ADB 20, 282) war zur gleichen Zeit Provincial des Jesuitenordens.
12. Auflage des Werkes von Francois Lange (1610 - 1684) zur
Zivil- und Strafgerichtsbarkeit. Die erste Auflage erschien
1662 unter dem Namen Victor Tagereau. Nach Hoefer tat
Lange nichts anderes als Tagereaus Werk zu überarbeiten,
das schließlich unter Langes Namen erschien. Nach dem Tode Langes fand man unter seinen Manuskripten eine Abhandlung zum Völkerrecht und eine weitere zum Kirchenrecht, die der “Nouvelle pratique” hinzugefügt wurden. Die
letzte (15.) Auflage erschien 1755.- Vgl. Hoefer XXIX,390f u.
Quérard IV,524.
319 MARBACH, Ulrich (praes.), Fr. SACHS
(resp.), Disputationem juridicam de jure transigendi in caussis criminalibus ... defendet. Straßburg, D. Maag, 1705. Kl.-4to. 44 S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig).
€ 65,Über die Möglichkeit, strafrechtliche Fälle quasi zivilrechtlich
durch Vergleich, d.h. in der Regel durch Zahlung eines Mannoder Lösegeldes zu erledigen. - Jöcher III, 133. - Einzige Ausgabe.
315 LISZT, Franz von, Wilhelm KAHL u. a.,
Gegenentwurf zum Vorentwurf eines deutschen
Strafgesetzbuchs. Begründung. (Nebst einer
Denkschrift, betreffend die Einarbeitung der Nebengesetze von H. H. Kriegsmann). Berlin, Guttentag, 1911. VI, 407 S. Hlwd.
€ 120,-
320 MARQUARDSEN, Heinrich von, Der
Proceß Manning. Zur Veranschaulichung des englischen Strafverfahrens nach unmittelbaren Aufzeichnungen dargestellt. Erlangen, Enke, 1850.
132 S. Ppbd der Zeit (Rücken oben und unten
recht bestoßen, Einbandkaschierung teils berieben, Papier aber sehr gut).
€ 100,-
Liszt und Kahl waren Professoren an der Universität Berlin.
316 LUDOVICI, Jacob Friedrich (praes.),
Johann S. SCHÜZ (resp.), De effectu poenitentiae, et in civilibus et in criminalibus causis. Recusa (= 2. Auflage). Halle, J. Chr. Grunert, 1740. Kl.4to. 56 S. Rücken-Broschur (geringf. braunfleckig).
€ 70,-
Die Ermordung des Zollbeamten Patrick O’Connor durch das
Ehepaar Manning und die Verurteilung und Hinrichtung der
beiden hätten die Zeitungen und die Öffentlichkeit unter Anführung von Charles Dickens zur Aufnahme des Kampfes
“gegen das unnütze, unsittliche Morden im Namen des Staa-
Zuerst 1715 in Halle erschienen.
62
Strafrecht, Strafprozeß
tes” provoziert. Habe Voltaire noch in Sachen Jean Calas um
einen unschuldigen gekämpft, habe die öffentliche Meinung
jetzt einen eindeutigen Mord aus niedrigen Motiven als Anlaß genommen, die Abschaffung der Todesstrafe zu fordern.
Die Arbeit war urspünglich zur Veröffentlichung in der Zeitschrift “Der Gerichtssaal” gedacht.
Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf dem Titelblatt. - Adolf Merkel (1836-1896), der Strafrechtslehrer in Wien und Prag gewesen ist, suchte als einer der wenigen Strafrechtslehrer, eine eigenständige Position zwischen den beiden großen Strafrechtslagern von Karl Binding (Vergeltungstheorie) einerseits und Franz von Liszt (soziologische Strafrechtsschule) andererseits zu behaupten.
321 MATERIALIEN zur Strafrechtsreform.
(Herausgegeben von Justizministerium der Bundesrepublik Deutschland). 15 Bde (in 19). Bonn,
1954/62. Originalausgabe in Karton. 4to.
€ 500,-
323 MITTERMAIER, Carl Joseph Anton,
Das englische, schottische und nordamerikanische
Strafverfahren im Zusammenhange mit den politischen, sittlichen
und socialen Zuständen und in
den Einzelnheiten (!) der Rechtsübung. Erlangen, F. Enke, 1851. Gr.8vo. 12, 560 S. Hldrbd der Zeit mit
Rückenvergoldung (Einband berieben und etwas gebräunt,
Rücken mit kleiner Klebespur, Vorsatz mit mehrfachen handschriftlichen Signaturen., Titel verso u.
recto mit Bibl.-Stempel, Besitzvermerk und Signaturen, stellenweise Unterstreichungen mit Bleistift).
€ 220,-
1. Gutachten der Strafrechtslehrer; 2.
Rechtsvergleichende Arbeiten; 3. Amtlicher Entwurf eines Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuches nebst Begründung 1925 (Reichsratsvorlage); 4. Entwurf eines Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuchs; 5. Entwurf eines Allgemeinen Deutschen Strafgsetzbuches 1930
(Entwurf Kahl); 6. Amtlicher Entwurf eines Strafvollzuggesetzes nebst Begründung vom 13. Januar 1927 (Reichstagsvorlage) und Entwurf eines Strafvollzugsgesetzes mit Begründung vom 9. September 1927 (Reichsvorlage); 7. Entwurf eines Einführungsgesetzes zum Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuch und zum
Erste Ausgabe der Arbeit des bekannten
Strafvollzugsgesetz 1930 (ReichstagsvorHeidelberger Juristen C. J. A. Mittermaier
322
lage); 8. Reform des Strafvollzugsrechts,
(1787-1867), mit der er “den Horizont
Rechtsvergleichende Arbeiten (3 Teile); 9. Reform des Strafdes deutsches Juristenstandes... auf den anglo-amerikan.
vollzugsrechts, Ausländische Vollzugsvorschriften; 10. Das
Rechtskreis (erweiterte)” (NDB). Vorausgegangen war 1850
Strafregisterwesen im Ausland; 11. Entwurf eines Gesetzes
eine Reise nach Großbritannien. Erstmals versuchte Miterbetreffend Änderungen des Gerichtsverfassungsgesetzes;
maier, ein ausländisches Recht nicht nur in Bruchstücken,
12. Entwurf eines Gesetzes betreffend Änderungen des Gesondern als System darzustellen. Der Schwerpunkt liegt hier
richtsverfassungsgesetzes; 13. Bericht der 7. Kommission des
in “Gestaltung und Auffassung, die jene Rechte in ihrer HeiReichstages 12. Legislaturperiode II. Session 1909-1911 zur
mat gefunden haben” (Stintzing/L. III/2,423f).- NDB
Vorberatung der Entwürfe 1. eines Gesetzes betreffend ÄnXVII,585.
derungen des Gerichtsverfassungsgesetzes, 2. einer Strafprozeßordung, 3. eines zu beiden Gesetzen gehörenden Ein324 MITTERMAIER, Carl Joseph Anton, Erführungsgesetzes; 14. Entwurf eines Gesetzes zur Änderung
fahrungen über die Wirksamkeit der Schwurgedes Gerichtsverfasssungsgesetzes und Entwurf eines Gesetrichte in Europa und Amerika, über ihre Vorzüge,
zes über den Rechtsgang in Strafsachen nebst Begründung Mängel und Abhülfe. Erlangen, Enke, 1865. VIII,
Reichsvorlage 1919; 15. Gegenüberstellung des Entwurfs eines Strafgesetzbuches (E1962) und der Stellungnahme des
786 S. Moderner Leinenband mit schwarzem
Bundesrates mit dem Entwurf eines allgemeinen Deutschen
Rückenschild.
€ 320,Strafgesetzbuches (E1930) und dem geltenden Strafgesetz1853 hatte Mittermaier in Jahrgang 5 von “Der Gerichtsbuch (E1962) und des geltenden Strafgesetzbuches. sowie
saal” seine “Erfahrungen über die Wirksamkeit der SchwurSonderband: Die heitere Seite.
gerichte in Deutschland vorzüglich im Herzogthum Braunschweig” erscheinen lassen. Hier nun seine weiter gehenden
Beobachtungen in erster und einziger Ausgabe.
322 MERKEL, Adolf, Die Lehre von Verbrechen und Strafe. Auf der Grundlage des “Lehrbuchs des Strafrechts” in Verbindung mit den übrigen Schriften des Verfassers herausgegeben und
mit einer Einleitung versehen von M. Liepmann.
Stuttgart, Enke, 1912. XLIV, 371 S. Hlwd. € 250,-
325 MITTERMAIER, Carl Joseph Anton,
Die Gesetzgebung und Rechtsübung über Strafverfahren nach ihrer neuesten Fortbildung dargestellt und geprüft. Erlangen, Enke, 1856. XII, 686
63
Strafrecht, Strafprozeß
S. Hldr der Zeit mit Rückentitel und Rückenvergoldung.
€ 420,-
sorum, ex diversis frequentibusque in foro materiis Juridicis. Das ist: Rechtliche Erörterungen Zusammengetragener auserlesener, Bey verschiedenen Hohen Tribunalien, pro & contra gestrittner
Richerlich entschiedner und bey Ober- und UnterGerichtern täglich vorfallender Juridischer Casuum. Nürnberg, Münchmeyer, 1700. (10) 825 (21)
S. Ldr der Zeit.
€ 500,-
Erste Ausgabe. - Mittermaier (1787-1867), Schüler von Feuerbach, war der bedeutendste deutsche Strafprozessualist. Er
hatte Strafrechtslehrstühle an den Universitäten Landshut,
Bonn und Heidelberg inne. Seine Werke zum Strafprozess
prägten entscheidend die Rechtsentwicklung im 19. Jahrhundert. - Stempel auf Vorsatz und Titel, etwas gebräunt.
326 MITTERMAIER, Carl Joseph Anton,
Die Lehre vom Beweise im deutschen Strafprozesse nach der Fortbildung durch Gerichtsgebrauch
und deutschen Gesetzbücher in Vergleichung mit
den Ansichten des englischen und französischen
Strafverfahrens. Darmstadt, Heyer, 1834. VII, 504
S. Pappband der Zeit (St.a.T.).
€ 400,-
Seltene Fallsammlung. - Münchmeyer war Regierungsregistrator und Notar, 1708 verstorben. (DBA 875, 69-70; DBI 3,
1428c), - Schöner zeitgenössischer Ganzleder-Einband auf
vier Bünden mit floral ergänzter, aber verblasster Titelprägung und umlaufendem Farbschnitt. Am oberen Kapital und
der oberen Ecke der hinteren Decke minimale Beschädigungen des Ganzleder-Einbandes. Einige Seiten braunfleckig
und gebräunt. Guter Zustand.
Ein wesentlicher Schwerpunkt des Wirkens von C. J. A. Mittermaier liegt im Bereich des Strafprozeßrechts. Durch seine
Arbeiten zum Beweisrecht bereitet er den Boden für den
Grundsatz der freien Beweiswürdigung.
330 NIEDERSCHRIFTEN über die Sitzungen
der Großen Strafrechtskommission. 14 Bde. Bonn,
1956/60. Insgesamt 6586 S. OKart. 4to. € 500,Originalausgabe. 1. Grundsatzfragen, 1. bis 13. Sitzung; 2.-4.
Allgemeiner Teil, 14. bis 52. Sitzung; 5. Allgemeine Fragen
zum Besonderen Teil, 53. bis 58. Sitzung; 6.-10. Besonderer
Teil, 59. bis 114. Sitzung; 11. Beratungen zur Todesstrafe; 12.
Zweite Lesung des Entwurfs, Allgemeiner Teil; 13. Besonderer
Teil, 2. Lesung; 14. Register und Materialübersicht.
327 MÜLLER, Christian Friedrich, Das
Strafgesetzbuch für die Preußischen Staaten vom
14. April 1851 mit Beifügung der nach den neuesten Strafgesetzbüchern in Oesterreich, Baiern,
Oldenburg, Sachsen, Würtemberg, Braunschweig,
Lippe-Detmold, Hannover, Großherzogthum Hessen, Baden, Anhalt-Dessau und Köthen und den
Thüringischen Staaten geltenden Strafbestimmungen. Halle, Schwetschke, 1852. XII, 652 S.
Lwd.
€ 160,-
331 NOWAKOWSKI, Friedrich, Perspektiven
zur Strafrechtsdogmatik. Ausgewählte Abhandlungen. Wien, Springer, 1981. VI, 327 S. Kart.
(St.a.Vorsatz und Titel, mit Folie überzogen).
€ 30,-
Im ersten Teil das neue preußische Strafgesetzbuch mit Index. Ab Seite 142 “Zusammenstellung der neuen Strafgesetzgebungen Deutschlands nach der Ordnung des Strafgesetzbuchs für die Preußischen Staaten”, und zwar Titel für Titel, Paragraph für Paragraph. - Einzige Auflage.
Forschungen aus Staat und Recht, 53. - N. war Leiter des Instituts für Strafrecht und sonstige Kriminalwissenschaften an
der Universität Innsbruck. Herausgeber der Sammlung
Günther Winkler.
332 OEHLER, Dietrich, Internationales Strafrecht. Geltungsbereich des Strafrechts, Internationales Rechtshilferecht, Recht der Gemeinschaften,
Völkerstrafrecht. 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Köln, Heymanns, 1983. XXX, 689 S. OLwd (mit OUmschlag).
€ 100,-
328 MÜLLER, Peter (praes.), A. DRACHSTEDT (resp.), Commentatio de fuga. Jena,
Bauhöfer, 1678. Kl.-4to. 1 Bl., 318 S. Neuer Ppbd
(unterer Rand bis an den Text heran beschnitten,
teilw. unter Verlust der Kustode).
€ 160,Umfangreiche juridische Abhandlung über alle Arten, sich eines Amtes, einer Verpflichtung oder einer Stellung durch
Flucht zu entziehen: die Flucht von Amtspersonen, von Bürgern, von Knechten und Dienstboten, von Schuldnern, von
Erben, von Inhaftierten, von Klosterinsassen, von Ehegatten,
Soldaten etc. Peter Müller lehrte an der Universität Jena und
war zuletzt Kanzler der Grafen von Reuß.
Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Vorsatz.
333 OEHLER, Dietrich, Wurzel, Wandel und
Wert der strafrechtlichen Legalordnung. Berlin, de
Gruyter, 1950. XX, 217 S. OKart.
€ 25,Habilitation in Münster. Münsterische Beiträge zur Rechtsund Staatswissenschaft, 1. - Im Strafgesetzbuch erscheint
der Kreis der Rechtsgüter, die die rechtlich geschützten Lebensinteressen der Rechtsgemeinschaft und des Einzelnen
darstellen. Der Gesetzgeber wählt diese Rechtsgüter unter
329 MÜNCHMEYER, Michael, Selectae
enucleationes casuum juridico-practicorum in Jucicio contradictorio, jamjam discussorum & deci64
Strafrecht, Strafprozeß
den zahlreichen anderen schutzfähigen Gütern aus, scheidet
sie damit von diesen und legt ihnen einen besonderen
Rechtswert zu (Einleitung). Grundlegendes Werk. betreut von
Arthur Wegner, Halle.
Pappband der Zeit mit kleinem Bibl. Rückenschild
(St.a.T.).
€ 300,See e.g. Walther Riese The legacy of Philippe Pinel. An inquiry
into thought on mental alienation (1969). Pinel (1745 1826), berühmt für seine neuen Ideen in der Psychologie und
Behandlung von Geisteskranken, veröffentlichte das Werk
zum ersten Mal 1801, hier offenbar letzte Auflage.
334 ÖSTERREICH, Bundesministerium für
Justiz, Entwurf eines Strafgesetzbuches smt Erläuterungen. Allgemeiner und Besonderer Teil. 2 Bde. Wien, Eigenverlag, 1964. (19) 128; (42) 324 S.
Lwd. 4to.
€ 150,-
339 RAUTER, Jacques-Frédéric, Traité théorique et pratique du droit criminel Francais,
ou cours de législation criminelle.
2 vols. Paris, Hingray, 1836. 588;
672 S. Moderne schwarze Leinenbände.
€ 220,-
Mit einer handgeschriebenen, umfangreichen Widmung des damaligen Bundesministers für Justiz, Burda, datiert 28. Juni
1965.
Erste Ausgabe. Für Belgien erschien 1837
eine édition augmentée mit 584 Seiten.
R. war Professor für Strafrecht und Député für das Départment Bas-Rhin. Von
ihm auch “Cours de procédure civile
française” (1834), sowie “Über den französischen Gesetzes-Vorschlag, die Verantwortlichkeit der Minister betr. vom 10.
Osenbrüggen (1809-1879), Professor in
Jan. 1834” in Heft 7/1834 von MittermaiDorpat und, als Nachfolger Geibs, in
ers “Kritische Zeitschrift für RechtswisZürich. Landsberg bescheinigt ihm, als
326
senschaft und Gesetzgebung des Auslanstrafrechtlicher Germanist die hinstoristides”. - Sauberes Exemplar mit nur wenigen Braunflecken.
sche Methode mustergültig angewandt zu haben, allerdings
ohne über allgemeineres Geschichtsbild zu verfügen. Immer340 SAMHABER, Johann Baptist Aloys
hin sei ihm aber Hegelianische Spekulation fremd. - Stempel
(praes.)J. A. M. SEUFFERT (resp.), Dissertatio
auf Titelrückseite und auf weiterer Seite, Papier fleckenfrei
philosophico-politica de sensu pudoris in homine
und gut.
335 OSENBRÜGGEN,
Eduard, Abhandlungen aus dem
deutschen Strafrecht. Bd 1 (alles
Erschienene). Erlangen, Enke,
1857. XVI, 269 S. Ppbd der Zeit.
€ 200,-
furti accusato, et eius ad legislatorem relatione.
Würzburg, Nitribitt, 1786. Kl.-4to. 1 Bl., 78 S.
Rücken-Broschur (angestaubt, geringf. braunfleckig, Titel mit Abschnitt der oberen Ecke ohne
Textverlust).
€ 80,-
336 OSENBRÜGGEN, Eduard, Theorie und
Praxis des Liv-, Esth- und Curländischen Criminalrechts in einer Darstellung von Rechtsfällen mit
Excursen. 1. und 2. Lieferung (in 1 Bd). Dorpat,
Kluge, 1846. XII, 165, VI, 182 S. Hlwd der Zeit
€ 280,-
Zur Theorie der Strafe, hier konkret über das Schamgefühl eines Straftäters und in wieweit es vom Gesetzgeber zu
berücksichtigen ist. Bedeutende forensisch-psychologische
und rechtsphilosophische Abhandlung, die sich stark auf
Beccaria bezieht. Wie häufig, ohne die beiden Schlussblätter
mit den von Seuffert bei dieser Gelegenheit verteidigten Thesen u.a. über das Recht des Volkes (1786!) auf Absetzung des
Souveräns.- Hamberger/Meusel 7, 474.
Name auf Vorsatz, beschabter und aufgerissener Halbleinwand-Band der Zeit mit auf Papier gedruckter Titelprägung
und montierten Originalbroschur-Decken. Schönes, fleckenfreies Papier. - Alles Erschienene.
337 PESSINA, Enrico, Elementi di diritto penale. 3 vols. (in 2). Neapel (Napoli), Riccardo
Marghieri di Gius, 1882-1886. 416; VIII, 422, 402
S. Hlwd der Zeit.
€ 150,-
341 SCHOLZ, J. der Dritte. Darstellung des
Strafrechtsfalles gegen die Gräfin von Görtz-Wrisberg und mehre andre des Hochverraths Angeklagte, sammt Entscheidungen der Herzoglich
Braunschweigischen Gerichte und einem Gutachten der Heidelberger Juristenfakultät. Lüneburg,
Herold u. Wahlstab, 1835. 254 S. OBroschur (angestaubt und etwas fleckig, Bibl.-Schildchen, Stem-
Offenbar letzte Auflage.
338 PINEL, Philippe, Traité médicophilosophique sur l`aliénation mentale. Seconde
edition, entièrement refondue et très-augmentée.
Paris, Brosson, 1809. XXXII, 496 S. Marmorierter
65
Strafrecht, Strafprozeß
pel verso Titel, braunfleckig, durchgehende Nässespur im oberen Rand).
€ 140,-
Würzburger Volksausgaben 4 und 2. - (Angebunden:) 1. DAS
GESETZ VOM 26. MÄRZ 1856, betreffend die Gewährleistung
bei Viehveräußerungen. 2. Auflage. Mit Anhang: Verordnung
vom 21. Dezember 1858, den Viehandel betr., München,
1859.- 2. GESETZ DIE VERJÄHRUNGSFRISTEN IN BAYERN BETREFFEND, vom 26. März 1859. Nördlingen, 1859.
Die Gräfin war angeklagt, zusammen u.a. mit dem Kanzleidirektor Bitter, dem Legationsrat Klindworth und anderen gegen Herzog Wilhelm Unruhe stiften zu wollen. Sie sollen Wilhelms unglücklichen Bruder Karl dabei unterstützt haben, die
Herrschaft wiederzuerlangen, die er bei der sog. “Braunschweigischen Revolution von 1830” verloren hatte.- Vgl.
NDB XI,226.
346 TITTMANN, Carl August, Grundlinien
der Strafrechtswissenschaft und der deutschen
Strafgesetzkunde, zum Gebrauche bei Vorlesungen. Leipzig, Fleischer, 1800. XXIV, 418 (20) S.
Halbleder der Zeit.
€ 350,-
342 SCHWARZE, Friedrich Oskar, Das deutsche Schwurgericht und dessen Reform. Erlangen,
Enke, 1865. XVII, 202 S. Lwd (St.a.Vorsatz und Titel).
€ 120,-
Tittmann (1775 - 1834), bekannt für sein 3bändiges “Handbuch der Strafrechtswissenschaft” (2. Aufl. 1822/24), war
auch einer der ersten, der aus den partikularen Strafrechtsentwicklungen eine gemeinsame dogmatische Liniue herausarbeitete und ein erstes modernes Lehrbuch zum Strafrecht
schuf. Originalausgabe. - Stempel auf Vorsatz und Titel.
Unter den am heftigsten umstrittenen Themen war innerhalb
des Strafrechts die Einführung von Geschworenengerichten
nach französischem Vorbild. Eine wichtige und einflussreiche
Schrift zu diesem Thema verfasste der sächsische Generalstaatsanwalt F. O. Schwarze (1816-1886), der später auch
zum Mitglied der Kommission zum deutschen StGB ernannt
wurde.
347 TITTMANN, Carl August, Handbuch der
Strafrechtswissenschaft und der deutschen Strafgesetzkunde. 2., umgeänderte Auflage. 3 Bde. Halle, Hemmerde und Schwetschke, 1822/24. XVI,
440; VII, 687; VIII, 734 S. Hldr der Zeit.
€ 340,-
343 SCHWEIZERISCHES STRAFGESETZBUCH. Code pénal Suisse. Protokoll der zweiten
Expertenkommission. Procès verbal de la deuxième commission d’experts. Beilagenband 1 u. 2 (in
2 Bdn)., Zürich, Füssli, 1916/17. VII, 365; 135, 149,
40, 42 S. Halbleder der Zeit.
€ 100,-
C. A. Tittmann (1775-1834) nahm an den Beratungen des
späteren sächsischen StGB von 1838 teil. Seine historischen
Arbeiten zählen zu den besten seiner Zeit. - Stempel auf Vorsatz und Titel.
1. Strafen und sichernde Massnahmen. Strafvollzug. Behandlung der Jugendlichen. Schutzaufsicht und Verdienstanteil; 2.
Vorentwurf zu einem Schweiz. Strafgesetzbuch (Fassung
vom August 1915): Erstes Buch von den Vergehen. Drittes
Buch: Anwendung und Einführung des Gesetzes.
348 VARGHA, Julius, Die Abschaffung der
Strafknechtschaft. Studien zur Strafrechtsreform.
2 Teile (in 1 Bd). Graz, Leuschner und Lubensky,
1896/97. 609; 753 S. Lwd.
€ 280,Die Diskussionen um die Straftheorien endeten keineswegs
mit dem Inkrafttreten des StGB. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts scharten sich die Strafrechtler um die beiden grossen Kriminalisten Binder und von Liszt. Vargha, Professor für
Strafrecht an der Universität Graz, legte eine umfassende
Gesamtaufnahme zu den Straftheorien und dem Einfluss der
naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise auf die Straftheorien vor. - Erste Ausgabe. Erst 1996 erschien ein unveränderter Nachdruck.
344 STOOSS, Carl, Vorentwurf zu einem
Schweizerischen Strafgesetzbuch. Allgemeiner
Teil. Im Auftrage des schweizerischen Bundesrates
ausgearbeitet von Carl Stoss. Avant-projet de Code pénal Suisse. Traduits par mission du département fédéral de justice par Alfred Gautier. Basel,
Georg, 1893. 88 S. Halbleder der Zeit.
€ 45,345 STRAFGESETZBUCH für das Königreich
Bayern (und) POLIZEISTRAFGESETZBUCH für das
Königreich Bayern. Mit leichtfaßlichen Anmerkungen für den Bürger und Landmann herausgegeben von einem rechtskundigen Beamten. 2 Teile
(in 1 Bd). Würzburg, Stahl, 1862. 6, 112, 66 S.; 8,
65 S. Marmorierter Hlwdbd der Zeit (Einband etwas berieben und gering bestoßen, Stempel auf
Vorsatz und Titel, etwas gebräunt und braunfleckig, einige farbige Anstreichungen).
€ 75,-
349 VIEITES, Moises A., Projet de code pénal. Traduit de l’Espagniol par Calixto Whitmarsh.
Paris, Rousseau, 1928. 165 S. Hlwd der Zeit (St.a.T.
und Vorsatz).
€ 60,Vieites war “Membre du Congrès juridique national Cubain”, “Membre du congrès scientifique panaméricain”,
“Ancient membre de la commission codificatrice nationale
Cubain” etc, laut Titelblatt. Wie der Übersetzer mitteilt, hat
Vieites auf einer Tagung der Association international de droit pénal sein Project vorgelegt.
66
Strafrecht, Strafprozeß
350 VORENTWURF zu einem Schweizerischen Strafgesetzbuch. Neue Fassung der Expertenkommission. April 1908. (Zusammen mit:) ERLÄUTERUNGEN zum Vorentwurf vom April 1908.
Im Auftrag des eidg. Justiz- und Polizeidepartements von Prof. (Emil) Zürcher verfasst. Bern,
Stämpfli, 1909/14. 94; XVI, 503 S. Beide Bände in
Halbleder der Zeit.
€ 200,-
Prediger am Haller Zucht- und Arbeitshaus und hatte seit
1804 ein Extraordinariat für Moral und Ethik an der Universität.
354 WALDKIRCH, Johann Rudolf à, Der Gerechte Folter-Banck, Das ist eine rechtliche und
gründliche Anweisung und Undersuchung, ob, wie
und wann eine Christliche Obrigkeit, die verdächtigen Maleficanten, könne oder solle peinlich befragen. Aus den bewärtesten Rechts-Lehreren,
zum Nutzen jedermäniglichs... vorgestellet. Bern,
Daniel Tschiffeli, 1710. 4 Bl., 95, (1) S. Neuer Ppbd
(Titel angestaubt u. etwas stärker, sonst nur gering braunfleckig).
€ 300,-
351 WACH, Adolph, Der Arrestprocess in seiner geschichtlichen Entwicklung. Teil 1: Der italienische Arrestprocess. (Alles Erschienene). Leipzig,
Haessel, 1868. VI, 234 S. Leinwand der Zeit (St.a.T.
und Vorsatz).
€ 240,-
Erste Ausgabe der seltenen Schrift über den Einsatz der Folter in der juristischen Untersuchung. Gedacht für Richter, Advokaten und andere Rechtsvertreter, erörtert sie Fragen und
Probleme wie: Ob die Tortur bei Christen erlaubt sei? - Pflicht
und Amt der Malefiz-Richter und -Schreiber - Verschiedene
Torturen und wer nicht gefoltert werden solle (u.a. Adlige,
hohe Militärs und Graduierte) - Art und Abstufungen der Folter - Voraussetzungen für die Anwendung der peinlichen Befragung (Beschuldigungen, Indizien etc.) - Wie die evtl. Unschuld eines Gefangenen erwiesen werden soll.- Johann Rudolf à Waldkirch (1678-1757) wurde 1710 Doktor der Rechte
und lehrte ab 1722 an der Basler Universität. Sein bekanntestes Werk ist die “Gründlich Einleitung zu der Eydgenossischen Bundes- und Staats-Historie” (1721).- Meusel XIV,380;
vgl. AB XL,709f.
Seltene Frühveröffentlichung Wachs, d. h. seine Leipziger Habilitationschrift.
352 WÄCHTER, Carl Georg von, Beitrag zur
Geschichte und Kritik der Entwürfe eines Strafgesetgzbuches für den Norddeutschen Bund. Leipzig, Edelmann, 1870. IV, 140 S. Einfacher schwarzer Pappband der Zeit (St.a.T.).
€ 120,Originalausgabe der Denkschrift. Im ersten Teil Geschichte
der Entwürfe, das heißt des Bundesbeschlusses des Nordeutschen Bundes vom 18. April 1868 und des ersten Entwurfes,
dem das Preußische Strafgesetzbuch von 1851 zu Grunde
lag, sowie seine Revision. Im Teil 2 die Kritik des Entwurfes
des Deutschen Reichstages vom Februar 1870.
353 WAGNITZ, Heinrich Balthasar, Historische Nachrichten und Bemerkungen über die
merkwürdigsten Zuchthäuser in Deutschland.
Nebst einem Anhange über die zweckmäßigste
Einrichtung der Gefängnisse und Irrenanstalten. 2
Bde, Halle, Gebauer, 1791. XII, 372; VIII, 286, VIII,
272 S. Mit Kupferstichporträt und mehrfach gefalteten Tabellen. Hldr der Zeit (St.a.T.).
€ 1.200,-
355 WELCKER, Carl Theodor, Die letzten
Gründe von Recht, Staat und Strafe, philosophisch
und nach den Gesetzen der merkwürdigsten Völker rechtshistorisch entwickelt. Gießen, Heyer,
1813. 8 Bl., 590 S. Halbleder der Zeit m it rotem
Rückenschild.
€ 600,Kleinheyer-Schröder 369; Stolleis 2, 177 ff. - Erste Ausgabe.
C. T. v. Welcker (1790-1868) gilt als der wichtigste und populärste liberale Jurist im 19. Jahrhundert. Grosse Bedeutung
erlangte diese programmatische Frühschrift, in der er das
Vernunftrecht gegen die immer dominanter werdende historische Rechtsschule von Savigny und vor allem gegen Hegel
verteidigte. Das Vernunftrecht sichert nach Welcker die wahre Freiheit und die sittliche Selbstbestimmung des Menschen. In diesem Sinne entwickelt Welcker eine umfassende
Straftheorie.
Wagnitz (1755-1838), ist für die Rechtsgeschichte wegen
seiner Beiträge zur Gefängnisreform der Spätaufklärungszeit
wichtig geworden. Seine “aus der Praxis erwachsenen, für
die Geschichte der Justiz- und der Gefängnisseelsorge bedeutsamen Vorschläge zu einer Reform des Strafvollzugs mit
dem Schwerpunkt einer Beamtenausbildung verbanden sich
mit einem den zeitgenössischen Anliegen Hallescher Theologen entsprechenden Engagement für die Ausbildung der Prediger (RGG)”. Er schrieb hierzu “Über die moralische Verbesserung der Zuchthaus-Gefangenen” (1787) und die hier in
einem Exemplar vorliegenden “Historischen Nachrichten
und Bemerkungen über die merkwürdigsten Zuchthäuser in
Deutschland” (1791/94 in 2 Bänden). Nach einem Studium
der Theologie (wohl in Halle) wurde er 1777 Adjunkt an der
Liebfrauenkirche seiner Geburtsstadt, 1786 Diakon und war
schließlich von 1808 bis 1834 Oberpfarrer und Superintendent daselbst. Außerdem wirkte er von 1784 bis 1817 als
356 WILDVOGEL, Christian, Dissertatio iuridica de ictu fustium, von Staup-Besen. Ohne Ort
und Verlag, 1756. Kl.-4to. 63 S. Rücken-Broschur
(unbeschnitten, Titel an d. unteren Ecke mit Einriss, einige Bl. mit Knickspur).
€ 75,Über Stockschläge bzw. Prügel- oder Leibesstrafe als besonders entehrendes Züchtigungsmittel des Strafrechts. Zweite
67
Zivilrecht, Zivilprozeß
Ausgabe; ursprünglich Jenaer Dissertation aus dem Jahr
1703. - Letzte Auflage, lang nach dem Tod des Autors (16441728) erschienen.
359 ZANGER, Johann, Tractatus duo: De exceptionibus et quæstionibus seu torturis reorum
... Accesserunt præter alia ... notae, marginalia,
additiones in utrumque tractatum, nec non Dissertatio de natura, inventione et usu exceptionum;
opera H. Chr. Senckenberg. Frankfurt/M., J. G. Conradi, 1730. Kl.-4to. 32 Bl., 755 S., 4
Bl., S. 757 - 918 (recte 898), 41 Bl.
Pergamentband der Zeit mit kleinem goldgeprägten Supralibros
(berieben, Vorsätze gebräunt, stellenweise leicht braunfleckig, Paginierung springt nach S. 672)
€ 420,-
357 WÖLCKER, Lazarus Carl, De privilegiis
odiosis et poenalibus. Altdorf, M. D. Meyer, 1718.
Kl.-4to. 2 Bl., 68 S. Rücken-Broschur (etwas angestaubt u.
wellig).
€ 70,Über Sondergesetze zum Nachteil bestimmter Personen, deren Delikte (z. B.
Wucher, Jagdfrevel, Abtreibung oder
heimliche Tötung eines unehelichen Kindes nach der Geburt) schwer nachzuweisen sind, da der Täter selten auf frischer
Tat ertappt wird. Sine-praeside-Dissertation zum Erwerb des Doktortitels. Lazarus
Carl Wölcker (auch v. Wölkern od.
Wölckern) wurde noch im selben Jahr
zum Syndikus seiner Vaterstadt Nürnberg
ernannt.- Will/Nopitsch IV, 282; Meusel
XV, 263.
Zwei Abhandlungen über die gerichtliche
Einrede und über die Tortur oder das
hochnotpeinliche Verhör. Johann Zanger,
Jurist an der Wittenberger Universität,
Beisitzer im Hofgericht, Mitglied des
Schöppenstuhls etc. pp. (gest. 1607),
scheint ein “überaus tüchtiger Praktiker
gewesen zu sein. Von seinen Schriften
358 WÜRTENBERGER, Thosind die bedeutendsten die beiden (vormas, Das Kunstfälschertum. Entliegenden) Abhandlungen (zuerst 1586
358
und 1593). Sie sind sehr oft und noch
stehung und Bekämpfung eines
Verbrechens vom Anfang des 15. bis zum Ende sehr lange wieder aufgelegt worden, so noch zuletzt durch
des 18. Jahrhunderts. Weimar, Böhlaus Nachfol- Heinrich Christian v. Senckenberg” (Landsberg in ADB 44,
658).- Beste Ausgabe; Exemplar mit den Supralibros von Frieger, 1940. XIV, 247 S. OKart.
€ 80,- drich II. v. Sachsen-Gotha.
Forschungen zur Geschichte des deutschen Strafrechts, 11. Habilitationsschrift Freiburg 1940.
6. Zivilrecht, Zivilprozeß
360 ALLGEMEINE GERICHTSORDNUNG
für Böhmen, Mähren, Schlesien, Oesterreich ob
und unter der Enns, Steyermark, Kärnthen, Krain,
Görz, Gradisca, Triest, Tyrol und die Vorlande. Wien, K. k. Hof- u. Staats-Aerarial-Druckerei, 1817. 4
Bl., 138 S. Späterer Hlwdbd (Kanten u. Kapitale etwas bestoßen u. beschabt, Vorsätze gebräunt, innen nur minimal fleckig).
€ 120,-
Erste Ausgabe. - Band 1: 1. Prozess=Ordnung; Band 2: 2. Verfahren in nicht streitigen Angelegenheiten / 3. Pflichten der
Justizbedienten. Band 3: Register. Wir binden auf Wunsch
gern einheitlich.
362 ARNDTS von ARNESBERG, Ludwig,
Lehrbuch der Pandekten. 10. Ausgabe, nach dem
Tode des Verfassers hrsg. von L. Pfaff und F. Hofmann. Stuttgart, Cotta, 1883. XXII, 1008 S. Neu
Lwd.
€ 240,-
Neudruck der 1781 erstmals erschienenen Gerichtsordnung,
die der Vereinheitlichung in den österreichischen Erblanden
dienen sollte.
Arndts (1803-1878), Ordinarius in München und Wien,
Schüler von Savigny, verfasste das beste Pandektenlehrbuch
streng im Geiste der historischen Schule. Arndts führt das
Pandektenrechtssystem in Österreich ein.
361 ALLGEMEINE GERICHTSORDNUNG
für die Preußischen Staaten. 3 Teile u. Index (in 3
Bdn), Berlin, Buchhandlung Pauli, 1795/96. Frontispiz, 1288; 361; 238 S. Abweichend gebunden
Halbleder und Pappband.
€ 600,-
363 AURPACH, Johann, Epistolarum iuridicarum, quae consiliorum vice esse possunt, Libri
IIII. Köln, J. Birckmann, 1566. 5 Bl., 365 S., 4 Bl.
(die beiden letzten weiß). Mit kl. Holzschnitt68
Zivilrecht, Zivilprozeß
on the twentieth edition, incorporating the alterations down
to the present time by James Stewart.
Druckermarke auf d. Titel. Flexibler Pergamentband der Zeit (Einband gebräunt, Schließbänder
ausgerissen, hinteres Gelenk gelöst und Beiband
entnommen, gering braunfleckig, einige Unterstreichungen und Marginalien von alter Hand,
handschriftliche. Notiz “Author d(onum) d(edit)”
auf d. Titel).
€ 300,-
367 BLUMBLACHER, Christophoro, Libellus
de tutelis. Vormundschaffts-Büchel, Darinnen tam
theorice, quam practice gründlich außgeführt
wird, wie und was Gestalten die Pupillen in: und
ausser Gericht durch die Obrigkeiten und Vormunder zu beobachten und zu beschützen. Editio III.
Salzburg, Mayr, 1741. 4 Bll., 334 S.
Ppbd der Zeit mit RSch. (teils berieben und bestoßen).
€ 300,-
Erste Ausgabe.- Johann Aurpach (1531 1582) stand zunächst in Diensten Herzog
Albrechts V. von Baiern und wurde dann
Kanzler des Fürstbischofs von Regensburg. Neben seiner theoretischen und
praktischen Tätigkeit als Jurist hat er sich
vor allem auch als neulateinischer Dichter
einen Namen gemacht.- VD 16 A 4361.
Sattler Coll. Bll. 192 vgl. Dopsch-S. II, 364
und Brauneder 46 ff. - Stellenweise etwas
gebräunt. - Christoph Ludwig Blumblacher (1650-1735) war Professor in Salzburg und fürstlicher Rat. Zu den zahlreichen von ihm hinterlassenen Schriften
gehört außer diesem Traktat über Vormundschaft auch ein Kommentar zur
Constitutio criminalis Carolina.
364 BALSER, Johann Christoph, De forma testamenti judicialis externa libellus singularis,
quo haec doctrina tam ex iure Romano, quam Germanico exponitur
eiusdemque usus modernus adjungitur. Gießen, J. Ph. Krieger,
1745. Kl.-4to. 4 Bl., 99, (1) S., 2 Bl.
Rücken-Broschur (etwas angestaubt u. braunfleckig).
€ 80,-
368 BLUNTSCHLI, Johann
Caspar, Privatrechtliches Gesetz368
buch für den Kanton Zürich mit Erläuterungen herausgegeben. . 5 Bde (in 4), Zürich,
Einzige Ausgabe.
Schultheß, 1854/56. Hübsche Halblederbände d.
€ 600,365 BAUER, Friedrich, Handbuch der schrift- Zt.
Stolleis 89. - Bluntschli (1808-1881) war von 1836 bis 1848
Professor in Zürich, er machte mit Hilfe von Friedrich Ludwig
von Kellers Vorarbeiten einen Entwurf für das Züricher Zivilgesetzbuch, das 1854 in Kraft trat. Es zählt nicht zuletzt wegen seiner verständlichen Sprache zu den besten gesetzgeberischen Leistungen des 19. Jhdts. - Bd 1 mit Vorrede von
Bluntschli, einem Text aus dem “Beobachter der östlichen
Schweiz” zum Gesetzbuch, Einführungsgesetz, Personenrecht und Familienrecht; Bd 2 Sachenrecht; Bd 3 Obligationenrecht; Bd 4 Erbrecht sowie Sachregister. Kollation: I. (28)
384 (1); II. (10) 320; III. (10) 675; IV. (10) 200, 151 S.
lichen Geschäftsführung für das gemeine Leben.
Enthaltend alle Arten von Aufsätzen, welche in
den mancherlei Verhältnissen der Menschen, sowie insbesonderer in den verschiedenen Verzweigungen des bürgerlichen Verkehrs vorkommen.
Durch ausführliche Formulare erläutert. 4. vermehrte Auflage. Quedlinburg, Basse, 1828. 10,
212 S. Ppbd der Zeit (etw. bestoßen, Bibl.-St. verso
Titel).
€ 110,1. Eingaben und Bittschriften; 2. Kontrakte und Testamente;
3. Kautionen, Bürgschaften, Vollmachten; 4. Schuldscheine
und Quittungen; 5. Zeugnisse, Frachtbriefe u. ä.; 6. Rechnungen, Inventarien u. ä. - Der Verfasser Friedrich Bauer war Gerichtsadvokat.
369 BOCER, Heinrich, Commentarius in l.
Contractus 23 ff. de Reg. Iur. alterâ pleniori, ac venustiori editione instructus: omnibus juris studiosis perquam utilis. Tübingen, J. A. Cellius, 1614. 8
Bl., 218 S., 3 (statt 9) Bl. Neuer Ppbd (etwas
braunfleckig, die letzten 6 Blatt des Registers in
Kopie ergänzt, Titel angestaubt, u. mit Stempel auf
Rückseite, Außenstege mit aufgesetzten Blattweisern).
€ 100,-
366 BLACKSTONE, William, Commentaries
on the laws of England: In four books. A new edition, adapted to the present state of the law, by
Robert Malcolm Kerr. 4 vols. London, Murray,
1857. Together approximately 2370 pp. Original
cloth.
€ 340,-
Heinrich Bocer (1561 - 1630), war neben Joh. Harpprecht das
berühmteste Mitglied der Tübinger Juristenfakultät zu Beginn des 17. Jhdts “und darf als einer der bessern Autoren je-
1. Of the rights of persons; 2. Of the rights of things; 3. Of private wrongs; 4. Of public wrongs. First edition by Kerr, based
69
Zivilrecht, Zivilprozeß
ner Zeit bezeichnet werden” (ADB 2, 759). Er war an den
Vorarbeiten zum württembergischen Landrecht von 1610 beteiligt. Seine eigenen Arbeiten betreffen das römische, das
Lehn- und das Kriminalrecht. Zuerst Speyer 1587.
372 CORPUS JURIS FRIDERICIANUM. Erstes Buch von der Prozeß-Ordnung, (Teil 1 von 4).
Berlin, G. J. Decker, 1781. 38; 256 S. Hldrbd der
Zeit mit Rückenvergoldung (unterer Rücken mit
Klebespur und kleinem Farbrest, Titel beidseitig
gestempelt, Papier gebräunt und teils braunfleckig).
€ 220,-
370 Das BÜRGERLICHE GESETZBUCH mit
besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung
des Reichsgerichts und des Bundesgerichtshofes. Kommentar. 12.,
neubearb. Aufl. 7 Bde. (in 20 Teilbänden, Bd 7 Register). Berlin, de
Gruyter, 1976/2000. Originale
Halbledereinbände. Lexikonformat. (NP früher 11392,- DM)
€ 2.950,-
Durchschossenes Exemplar. Auf einigen
der 32 zusätzlich eingebundenen Leerblätter Notizen von alter Hand.- Erster
von insgesamt vier Teilen der Prozeßordnung, die die Grundlage für die preußische Gerichtsordnung von 1793 bilden
sollte.- Krieg, MNE Nachtrag S. 45.
373 CORPUS JURIS FRIDERICIANUM. Erstes Buch: Von der Prozeßordnung. (4 Teile in 1 Band)
(Alles Erschienene). Berlin, Decker,
1781. XXXVIII, 256, 422, 160, 175
S, 3 Bll. Einfacher Pappband der
Zeit.
€ 1.200,-
Das als “Reichsgerichtsrätekommentar”
(RGRK) bekannte Standardwerk, hier in
der letzten Auflage in einem frischen Exemplar, lediglich auf Innendeckel einiger
Bände sauberer Stempel des privaten
Vorbesitzers. Kein Bibliotheksexemplar!.
371 CLAPROTH, Julius, OhnSeltene Prozeßordnung Friedrichs des Gr.
masgeblicher Entwurf eines Ge“Für den Civilprocess liess Carmer seinen
373
setzbuches welcher die Proceßbereits 1775 erschienenen ausführlichen
Ordnung, vom Privat-Recht das Recht der Perso- Entwurf, unter Benützung der Materialien für den Codex renen und von der Policey-Ordnung das Dorf-Recht visus , in der ersten Hälfte des Jahres 1780 umarbeiten.
in sich hält. Hauptband. (Und:) Erste Fortsetzung Nachdem der neue Entwurf... geprüft und abgeändert war,
welche das Criminal-Recht enthält. Zusammen in wurde er am 26. April 1781 publiciert als Corpus Juris Fridericianum 1. Buch: Von der Processordnung. 1781. 2 Bde.”
1 Bd. Frankfurt/Main, J. G. Garbe, 1773-1774. 10 (Stobbe II, 456). - Wie das Allgemeine Gesetzbuch für die
Bl. (erstes weiß), 664 S., 1 mehrfach gefaltete Ta- preußischen Staaten von 1791 und das nach seiner Suspenbelle; 6 Bl., 22 S., 5 Bl., 196 S. Ldrbd der Zeit mit sion im folgenden Jahr an seine Stelle getretene Allgemeine
goldgeprägtem Rückenschild.
€ 480,- Landrecht für die preußischen Staaten von 1794 geht das
Corpus iuris Fridericianum und die aus dessen Revision hervorgegangene Allgemeine Gerichtsordnung für die preußischen Staaten auf eine Kabinettsorder Friedrichs des Großen
vom 14.4.1780 zurück. Danach sollten die gesetzlichen
Grundlagen des gesamten Justizwesens in Preußen, also sowohl das materielle wie das Prozessrecht, reformiert werden. Während die ins Auge gefasste Reform des materiellen
Privatrechts zwischen 1783 und 1788 zunächst als Entwurf
veröffentlicht und zur Diskussion gestellt wurde, wurde die
als vordringlich erachtete Zivilprozessreform zuerst in Angriff
genommen und unter dem Titel “Corpus iuris Fridericianum.
Erstes Buch. Von der Prozessordnung” am 26.4.1781 sogleich als Gesetz erlassen. Zusammen mit dem schließlich
1794 verkündeten Allgemeinen Landrecht für die preußischen Staaten hat es dem preußischen Gesamtstaat zum ersten Mal eine vollständige und geschlossene gesetzliche
Ordnung aller Rechtsmaterien beschert, die die ordentliche
Gerichtsbarkeit betreffen und die deren Zuständigkeit unterliegen, abgesehen nur vom Strafprozessrecht, das erst durch
die Kriminalordnung für die preußischen Staaten vom
11.12.1805 kodifiziert wurde.
Erste Ausgabe, mit der ersten von zwei erschienenen Fortsetzungen (die zweite erschien 1776). Claproth gehörte zu den
Juristen, die die Folter verwarfen und an ihre Stelle eine
“neue, sorgfältigst ausgearbeitete Beweistheorie” (Stintzing/L: III.1, Textbd S. 407) setzte, in der die Wahrscheinlichkeit von vorgebrachten Vermutungen eine grundlegende Rolle spielte. Dennoch ist in Claproths Entwurf die Todesstrafe
nach wie vor enthalten.- Der Hauptband behandelt die Gesetze und deren Auslegung und die das Personenrecht
(natürlicher Zustand der Personen, über minderjährige und
leibeigene Personen, die Familie, Ehesachen, Personenstand
und bürgerliche Verfassung). Die Fortsetzung über das Kriminalrecht befaßt sich mit Kriminalgesetzen und deren Auslegung, den Verbrechen allgemein und im Speziellen, sowie
mit dem Kriminalprozeß.- Justus Claproth (1728-1805) hatte
in Göttingen studiert, lehrte dort auch die Rechte und war
seit 1774 als Nachfolger Pütters als Ordinarius der Fakultät.Vgl. ADB IV,274. - Einband beschabt und gering wurmspurig,
Kapitale etwas stärker betroffen und bestoßen, innen etwas
gebräunt, alter Namenszug auf Titel, Stempel verso Titel,
Hauptbd bis S. 360 mit kleinem Nässerand im Fußsteg.
70
Zivilrecht, Zivilprozeß
374 CORPUS JURIS FRIDERICIANUM. Erstes
Buch von der Prozeß-Ordnung. 4 Teile in 2 Bänden. Berlin, Akademie der Wiss. 1781., Nachdruck
Goldbach, 1995. (38) 256; 422; 160; 175 (5) S.
Lwd.
€ 180,-
serte Auflage. Stuttgart, Volkhard, 1800. (8) 381
(17) S. Pappband der Zeit.
€ 180,Zuerst 1792 erschienen, erfuhr das Werk 1798 eine 2. verbesserte Auflage sowie 1800 einer weitere verbesserte Auflage. Zuletzt eine posthume Ausgabe durch Gönner, datiert
Landhut März 1806, ebenfalls als 3. Auflage bezeichnet.
I. Von der Proßezordnung; II. Von Unterrichts- und summarischen Prozessen; III. Von den Pflichten der
bey der Justiz angesetzten Personen; IV.
Von den Gesetzen, welche die Prozeßordnung genauer bestimmen.
378 DAPP, Ludwig Ferdinand, Versuch über die Lehre von
der Legitimation zum Prozeß.
Nebst einer Vorrede von Christian
Gottlieb Gmelin. Frankfurt, Wenner, 1789. LVI, 422 S. Hldr der Zeit
(Rücken unten mit kleiner Fehlstelle).
€ 180,-
375 CORPUS JURIS HUNGARICI seu decretum generale, inclyti regni Hungariae patriumque
eidem annexarum. 3 Teile (in 2
vols.), Budae, typis et sumtibus typograhiae regiae universitatis
Hungaricae, 1822. XII, 834; 496,
220 S. Halblederbände der Zeit.
Folio.
€ 400,-
Noch 1829 erschien eine 2., offenbar unveränderte Auflage. - Gmelin war der
Doktorvater für Dapp (De diversis partus
ancillae et fetus pecoris iuribus). - Zur
Zeit vorliegenden Werkes war Dapp Advokat in Tübingen.
1. Continens opus tripartitum juris consuetudinarii ejusdem regni auctore Stepha379 DONEAU (Donellus), Huno de Werböcz. Ac decreta constitutiones
gues, Donellus enucleatus sive
et articulos serenissimorum et apostoli376
Commentarii Hugonis Donelli de
corum regum...; 2. Continens decreta
constitutiones serenissimorum et apostolicorum regum, ac
Jure Civili in Compendium ita redacti ut verum
inclytorum statuum et ordinum regni Hungariae partiumque
nucleum contineant ... Accesserunt plerisque capieidem annexarum...; 3. Forma processus judicii criminalis seu
tibus Notata quibus seorsim, partim quaedam Dopraxis criminalis. - Ungarn und die Rezeption des Römischen
nello omissa supplentur, partim aliorum ... ratioRechtes! Die Rezeption des römischen Rechts innerhalb Unnes ... referuntur & expenduntur, auctore Osvaldo
garns brachte zu Beginn des 16. Jahrhunderts eine Reihe von
Hilligero. Opus in duas partes divisum. Quarum
Gesetzbüchern und Entwürfen hervor, die jedoch meist von
den Auseinandersetzungen zwischen den Ständen und dem
prior XVI Libris Juris nostri cognitionem continens
Adel geprägt waren. So entstand das berühmte ungarische
nunc prodit. Teil 1 (von 2). Jena, Chr. Lippold,
“Quadripartitum”, ein Rechtsbuch, das als Gegenentwurf
1611. Kl.-4to. 16 Bl., 1552 S., 84 Bl. Pergamentder Stände 1553 angefertigt wurde, aber nie Gesetzeskraft
band der Zeit mit kleinem goldgeprägten hrzgl.
erhielt. Gleichwohl spielte es in der Rechtspraxis eine große
sächs. Supralibros auf beiden Deckeln.
€ 400,Rolle. Diese vielseitige Gesetzgebung Ungarns ist hier verBearbeitung der Commentarii des Hugues Doneau (gest.
eint.
1591) als dem bedeutendsten zivilrechtlichen Werk der
376 DANZ, Wilhelm A. F., Grundsäze des ge- neueren Zeit. Der Jenaer Jurist Hilliger strich das als zu weitmeinen, ordentlichen Prozesses. 3. verbesserte schweifig empfundene Werk zusammen und fügte andererseits umfangreiche Noten hinzu, die teils eigene ErläuterunAuflage. Stuttgart, Erhard, 1800. XIV, 694, 78 (13) gen, teils massenhafte Allegationen aus der neueren, von
S. Pappband der Zeit (Kaschierung am Rücken teils Doneau weitgehend ignorierten juristischen Fachliteratur
abgeplatzt)
€ 280,- enthalten. Hilligers Arbeit muss als eine durchaus tüchtige
Leistung anerkannt werden, seine Noten wurden den neueLetzte Auflage. - Mit Anhang:”Über den Geschäftsgang von
ren Ausgaben der Opera Donelli einverleibt. Der zweite Teil
der Versendung der Akten an Rechtskollegien an bis zur Eröf(“Iuris obtinendi rationem XII. libris complectens”) erschien
nung des eingehohlten Urthels”. - Danz (1764-1803) war
1613.- VD17 7:698704C; vgl. Stintzing in ADB 12, 429 u.
Professor an der Hohen Karlsschule in Stuttgart und später
Stintzing/Landsb. I, 717 f. - Etwas staubfleckig u. berieben,
Richter am Stuttgarter Obergericht.
Vorsätze leimschattig, durchgehend leicht gebräunt, anfangs
377 DANZ, Wilhelm August Friedrich, mit schwacher Nässespur im oberen Rand, S. 401 unten angerändert, Stempel aud Titelrückseite, Paginierung springt
Grundsäze der summarischen Prozesse. 3. verbes- nach S. 352, S. 1517/18 doppelt paginiert.
71
Zivilrecht, Zivilprozeß
sowie kl. Bezugsfehlstelle am Kopf, Bd 2: Rücken
brüchig, mit Abplatzungen u. mehreren Bezugsfehlstellen u. kleinen Einrissen, beide Bde: alter
Namenszug auf Titel, anfangs stärker, sonst nur
gering braunfleckig).
€ 380,-
380 DORNER, Emil, Alfred SENG, Badisches
Landesprivatrecht. Halle, Waisenhaus, 1906. XI,
741 S. Halbleder der Zeit (sehr schönes Exemplar)
€ 120,In Dernburg’s “Das bürgerliche Recht des Deutschen Reichs
und Preußens” 4. Ergänzungsband. - Seng hat den allgemeinen Teil, das Recht der Schuldverhältnisse und das Erbrecht,
Dorner das Familienrecht bearbeitet. - Einzige Ausgabe.
Erste Ausgabe der ersten Publikation.- Die Vorarbeiten zu
dieser Abhandlung begann der Jurist und Historiker Fr. Chr. J.
Fischer (1750 - 1797) während seiner rechtsgeschichtlichen
Studien in Ludwigsburg. Wenige Jahre später, als Sekretär
der fürstlich badischen Gesandtschaft in Wien tätig, arbeitete er seinen “Versuch” aus und “erwarb sich für diese seine
erste schriftstellerische Leistung viele Anerkennung” (ADB).
Während seiner 1779 angegetretenen Professur in Halle entfaltete Fischer eine rege Autorentätigkeit, die sich u.a. durch
eine “staunenswerte Fülle des Wissens” und durch eine populäre Schreibweise auszeichnete, wenn auch die Qualität
durch die Raschheit der Durchführung bisweilen leiden
mochte. Seine bekanntesten Werke waren die “Geschichte
des deutschen Handels” und “Über die Probenächte der
deutschen Bauernmädchen”.- Stintzing/L. III.1, Noten S. 160;
Hamberger/M. II,337; Veitenheimer 937; Pütter II,112.
381 ECK, Ernst, Vorträge über das Recht des
Bürgerlichen Gesetzbuchs. Nach des Verfassers
Tode durch Feststellung des Wortlautes fortgeführt und mit Anmerkungen versehen von R.
Leonhard. 1. und 2. Auflage. 3 Bde. Berlin, Guttentag, 1903/04. Insgesamt 1539 S. Mit Porträt Ecks
in Bd 1. Schwarzes Bibl.-Leinen.
€ 280,Eck war Professor an der Universität Berlin, Leonhard an der
Universität Breslau. Es werden die 5 Bücher des Bürgerlichen
Gesetzbuches abgehandelt, in 2 Anhängen des internationale Privatrecht und die Übergangsvorschriften. Das Werk wird
durch ein Sachregister in Bd 3 erschlossen.
385 FRANTZKE, Georg, Commentarius in viginti et unum libros Pandectarum juris civilis priores, Iin quorum extremo utilis, sed difficilis materia
evictionum resolvitur & per modum justi tractatus exhibetur. Straßburg, L. Zetzners Erben, 1644.
Kl.-4to. 8 Bl., 881, (1) S., 21 Bl. Pergamentband
der Zeit (Einband staubfleckig, Rücken mit hinterlegtem Einriss, wie häufig ohne das Porträtkupfer,
wenige Unterstreichungen von alter Hand, Titel
mit handschriftlichem Besitzvermerk eines Samuel Schütz (?) von 1660).
€ 250,-
382 ECKARTSHAUSEN, Carl von, Proben
von Relationen und Vorträgen als Vorübungen für
angehende Rechtsgelehrte. München, Lentner,
1789. 336 S. Hldr der Zeit.
€ 240,Einzige Ausgabe. - ADB 5, 608f. - Eckartshausen (1752 1803) war zunächst Verfasser juristischer und belletristischer
Schriften und wandte sich danach der Alchimie und Mystik
zu. Seine juristische Ausbildung erhielt er in Ingolstadt und
München, wo er 1776 Hofrat wurde, seit 1777 Mitglied der
Akademie, seit 1784 geheimer Archivar. Vorliegendes ist offenbar sein einziges rein handwerklich-juristisches Werk. Anhand von 18 wichtigen und schwierigen Beispielen will er
dem Anfänger “die Art und den Gang juridischer Geschäfte ..
zeigen” (Vorwort).
Erste Ausgabe.- Als Kanzler Herzog Ernsts des Frommen sind
Georg Frantzkes Leistungen bei der Grundlegung des Gothaer Musterstaates “von denen des Herzogs kaum zu trennen” (NDB V, 357). Staunenswert, wie er bei all seinen Amtgeschäften mitten im 30jährigen Krieg noch Muße zu ernster
wissenschaftlicher Arbeit fand. Frantzke “betonte im Gegensatz zu der von ihm bekämpften herrschenden praktischkompilierenden Richtung die historisch-philologische Quellenforschung nach Art der Humanisten” (NDB). Entsprechend
sollte sein Pandekten-Kommentar die studierende Jugend zu
den von den neueren Interpreten eher verschütteten Quellen
zurückführen. “Es ist also ein Lehrbuch mit reformatorischer
Tendenz ... Dem Erfolg desselben scheint zunächst im Weg
gestanden zu haben, dass es bloß 21 Bücher behandelt,
demnach als ein Bruchstück auftritt, welches nie vervollständigt worden ist; dazu kam die Konkurrenz mit Brunnemanns
viel gebrauchtem Kommentar, welcher dem Geiste der Zeit
näher stand” (Stintzing/Landsb. II, 270).- VD 17 1:013595X.
383 EICHHORN, Karl Friedrich, Einleitung in
das deutsche Privatrecht mit Einschluß des Lehenrechts. 4. verbesserte Auflage. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1836. 970 S. Späterer Hldrbd
mit Rückenvergoldung (beschabt und etwas bestoßen, Stempel verso Titel).
€ 160,Eines der Hauptwerke des zunächst in Berlin, dann lange in
Göttingen tätigen Juraprofessors Karl Friedrich Eichhorn
(1781 - 1854), des “Vaters der deutschen Rechtsgeschichte”.
- Vorletzte Ausgabe.
384 FISCHER, Friedrich Christoph Jonathan, Versuch über die Geschichte der teutschen
Erbfolge. 2 Bde. Mannheim, C. F. Schwan, 1778. 10
Bl., 292 S., 1 Bl.; 4 Bl., 344 S. Hpgtbde der Zeit
Rücken (Bd 1: Rücken berieben, m. kl. Klebespur
386 FREDERSDORF, Leopold Friedrich, Anweisung für Justitz-Beamte und Unterrichter. 3
Bde. Lemgo, Meyersche Buchhandlung, 1772 72
Zivilrecht, Zivilprozeß
rat mit eigenem Titelblatt erschienene ausführliche ‘Register
über die Churfürstl. Sächßische Erläuterte Process-Ordnung
etc.’ (40 Bl.).
1774. Kl.-8to. Zusammen über 1700 S. Ppbde der
Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern (Gelenke
und Kanten beschabt und teils bestoßen, stellenweise gebräunt und braunfleckig, innen stärker
gebräunt und stellenweise stärker stockfleckig
€ 360,-
389 FRITSCH, Ahasver, Tractatus nomico-politicus, de collegiis opificum, Eorumque Statutis ac
Ordinationibus. Von Zünft- und Innungs-Recht.
Rudolstadt, K. Freyschmidt für M. Müller in Naumburg, 1669. Kl.-4to. 4 Bl., 160 S., 12 Bl. Neuer
Ppbd.
€ 250,-
Erste Ausgabe der Publikation des braunschweigischen Justizrates und Polizeidirektors Leopold Friedrich Fredersdorf(f)
(1737 - 1814). Er schrieb seine Anweisung für die Anfänger:
sehr detailliert und so, daß auch ein im Praktischen ungeübter Richter oder Justiz-Beamter bei der Lektüre nicht ermüde.
Denn mit der Ausbildung im Prozessieren scheint es nicht
weit her gewesen zu sein: “Wenn der Studiosus Juris absolfiret: so höret er ein Practium über den Proceß, und dieses ist
alles.” Darum verband Frederdorf jeden theoretischen
Grundsatz gleich mit einer praktischen Anwendung und ihrer
Erläuterung.- ADB VII, 333.
Erste Ausgabe. - Mit den das Handwerkswesen betreffenden
Bestimmungen der bayrischen Land- und Polizei-Ordnung
und - als Appendix - der “Churfürstl. Sächs. Tax-Ordnung derer Handwercker”, in der die Preise festgelegt sind, die ein
Buchbinder, Schneider, Kürschner etc. verlangen darf.
390 GERBER, Carl Friedrich von, System
des Deutschen Privatrechts. Auf der Grundlage
des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs für
das Deutsche Reich neubearbeitet von K. Cosack.
17. Auflage, Jena, G. Fischer, 1895. XXI, 572 S. Neu
Hlwd.
€ 120,-
387 FRICKE, Johann Heinrich, Grundsätze
des Rechts der Handwerker. Göttingen u. Kiel, V.
Boßiegel u. Sohn, 1771. 4 Bl., 142 S., 5 Bl. Register. Neuer Ppbd mit goldgeprägtem Rückenschild
(Titel mit Rasurspur).
€ 220,-
Letzte Auflage.
Erste Ausgabe. - Johann Heinrich Fricke (1740-1775) bediente sich der handwerksrechtlichen Schriften von Adrian Beier
und J. G. Struve als Steinbruch (obwohl er in seinem Vorwort
über beide herzieht). Als Anhang abgedruckt ein Vortrag
“Von der Nothwendigkeit die besondern Teutschen PrivatRechte... auf Academien zu lehren...” (1768). Nach Art seiner
Schrift über das Handwerker-Recht wollte sich Fricke auch
dem See-, Kriegs-, Forst-, Jagdrecht und anderen Aspekten
des deutschen Privatrechts widmen, was jedoch sein früher
Tod verhinderte. - Meusel III,501; vgl. Pütter II,69.
391 GERHARD, Andreas, Exercitationes Justinianeae. Editio tertia, ab eodem diligenter recognita, et multis in locis aucta, cum illas Theses denuò in celeberrima Academia Jenensi nobiles &
eruditi juvenes defenderent, sub praesidio Johannis Justini Menii. Jena, H. Rauchmaul, 1615. Kl.4to. 144 Bl. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt).
€ 240,-
388 FRIEDRICH AUGUST I. VON SACHSEN.
Erläuterung und Verbesserung der bißherigen Process- und Gerichts-Ordnung, Nebst einem Anhange von dem Processu Summario, Executivo, Cambiali und Possessorio, auch beygefügten unterschiedenen Mandaten und Ordnungen. Dresden,
mit Krauß- u. Harpeterschen Schriften, 1724. Kl.4to. 8 Bl., 312, 206 S., 4 Bl. Hldrbd d. späten 18.
Jhdts (Kanten bestoßen, 2 alte Besitzvermerke,
fürstlicher Stempel auf d. - knickfaltigen - Titel,
durchgehend stärker gebräunt, braunfleckig, Marginalien v. alter Hand, stellenweise m. Nässerändern, einige Bl. m. kl. Wurmstichen ohne Textverlust, 80 S. der “Beylagen” mit Sengspur u. Fehlstellen in der oberen Ecke).
€ 160,-
Andreas Gerhard, Bruder des berühmten Theologen Johann
Gerhard, war Hofrat des Herzogs Johann Casimir von Sachsen-Coburg, seit 1616 Schwarzburg-Rudolstädter Kanzler. Offenbar letzte Ausgabe.
Die verbesserte Kur-Sächsische Prozeßordnung von 1724 mit
ausführlichen Erläuterungen zu jedem Artikel. Zu dieser
wichtigen Ausgabe vgl. ausführlich: J. Chr. Schwartz, 400 Jahre deutscher Civilprozeß-Gebung S. 164-74. - Ohne das sepa-
Offenbar einzige Ausgabe. Enthält vier juristische Abhandlungen: 1. Liber de contractibus livellariis (Pachtverträge); 2.
Casus super venditione rerum fructuosarum ad terminum; 3.
Casus, utrum Clericus uxoratus possit pensionem retinere,
392 GIACCARI, Vincenzo, Fratris Vincentij
Giachari Lugiensis ordi. praedi. uitae regul, opuscula nunc primo edita. Et primo. In contractus livellarios, vel usus, seu affictus. Quid in
co(n)scie(n)tia, & quid sit iure tenendum. (Am Ende:) Venedig, in officina Lucaeantonij Giunta,
1538. 67 num. Bl., 1 Bl. weiß. Mit HolzschnittDruckermarke am Schluss. Neuer Ppbd (untere
Ecke des Buchblocks fast durchgehend mit Nässespur, Titel etwas angestaubt, Lage H fehlerhaft
paginiert, aber komplett).
€ 300,-
73
Zivilrecht, Zivilprozeß
quam prius habuit; und 4. Tractatus in causa inquisitionis haereticae pravitatis acta Bergomi 1535.- Der Autor war Angehöriger des Dominikaner-Ordens.- Vgl. Jöcher II, 980 (unter
Giachari od Glacharus); nicht im BM STC u. bei Adams.
396 HEINECCIUS, Johann Gottlieb, Elementa iuris civilis secundum ordinem Institutionum, commoda auditoribus methodo adornata.
Editio nova priore multo auctior et castigatior.
Amsterdam, Janssonius van Waesberge, 1733. 12
Bl., 418 (recte 416) S. Ldrbd der Zeit mit Rückenvergoldung (berieben und bestoßen, Buchblock
an der unteren Ecke gestaucht, braunfleckig,
Stempel auf Titelrückseite).
€ 160,-
393 GÖNNER, Nikolaus Thaddaeus, Handbuch des deutschen gemeinen Prozesses in einer
ausführlichen Erörterung seiner wichtigsten Gegenstände. 2., vermehrte und verbesserte Auflage.
4 Bde, Erlangen, Palm, 1804-05. XX, 536; 552;
587; 645 S. Halbleder der Zeit (2 Gelenke mit kleinen Wurmspuren).
€ 750,-
Zum Gebrauch bei seinen Vorlesungen bestimmtes Lehrbuch
(zuerst Amsterdam 1725). Heineccius führte hier “die von
ihm begründete, aber in vielem auf (seinen Lehrer) Thomasius zurückgehende axiomatische Methode” ein (NDB 8, 297).
Eine klare, leicht fassliche Darstellung “in gutem, einfachstem Latein” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 185) verhalf dem
Werk zu großer Verbreitung in ganz Europa und zu verschiedenen späteren Neubearbeitungen, so dass Heineccius “als
der bekannteste, wenn auch nicht als der berühmteste deutsche Rechtslehrer des 18. Jhdts angesehen werden muss”
(NDB).
HRG I, S. 1752-1755. - Gönner (1764-1827), Professor in
Bamberg, Ingolstadt und Landshut, später im bayerischen Justizministerium, gilt mit vorliegendem Werk als bedeutender
Autor des Zivilprozessrechtes (vgl. Stolleis 243). Daneben
war er bedeutend als Kommentator von Feuerbachs bayerischem Strafgesetzbuch, als Wegbereiter des bayerischen Hypothekengesetzes sowie als derjenige, der erstmals die
Rechtsgrundlagen des modernen Berufsbeamtentums öffentlich-rechtlich erfasste. Unter seinen zahlreichen Schriften
haben die prozessrechtlichen, hier vorliegend die letzte Auflage seines “Handbuchs...”, die grösste Anerkennung gefunden.
397 HEINRICH, Herzog zu Braunschweig
und Lüneburg, Hoffgerichts Ordnung Des... Fürsten, und Hern, ... Heinrichs des Jüngern, Hertzogs
zu Braunschweig, und Lüneburg etc. auffs new
verbessert, gemehret, und widerumb in truck gegeben. (Wolfenbüttel, Conrad Horn), 1559. 10 n.
num. Bl. m. großem Wappenholzschnitt verso Titel, 89 num. Bl., 6 n. num. Bl. mit großem Wappenholzschnitt (wiederholt) recto Kolophon. Flexibler
Pgtbd d. Zeit (braunfleckig u. angestaubt, die
Spiegel etwas lädiert (vorn) bzw. wurmspurig
(hinten), Buchblock in den Ober- u. Unter-Rändern
u. unten im Falz durchgehend teils stärker feuchtrandig, sonst innen nur gering gebräunt u. etwas
braunfleckig).
€ 1.200,-
394 GUIDO (di Susaria), Giulio CLARO
(Chiaro), De iure emphyteutico tractatus utilissimi duorum clarissimorum iurisconsultorum, Guidonis de Zusaria et Iulii Clari. Item enarrationes
in tit. Codicis Iustininanei de iure emphyteutico,
Ioannis Corasii (i.e. Jean de Coras) et Io. Ferrarii
(i.e. Joh. Eisermann). Köln, J. Gymnich, 1575. 8 Bl.,
388 (recte 384) S. Mit kl. Holzschnitt-Druckermarke auf d. Titel u. 5 großen Holzschnitt-Initialen aus
einem Figuren-Alphabet. Neuer Ppbd (Ränder geringfügig braunfleckig, Titel etwas angestaubt
und mit Stempel auf Rückseite, das letzte Blatt mit
hinterlegtem Eckabris und kleinen Randläsuren,
Paginierung springt nach S. 344).
€ 600,-
Zweite, stark erweiterte Ausgabe der Fürstlichen Braunschweigischen Hofgerichtsordnung Herzog Heinrichs des
Jüngeren. Die erste Ausgabe (1556) hatte weniger als die
Hälfte Umfang gehabt. Mit den 78 Paragraphen sollte eine
straffere und kostengünstigere Prozeßführung ermöglicht,
auch sollten Prozesse um nichtiger Gründe willen verhindert
werden. Geregelt wurden auch die Eidesformeln, die Besoldung der Gerichtsbediensteten, die Technik der Zeugenverhöre u.a.m. - VD16 B 7293.
Vier juristische Abhandlungen und Kommentare zum Erbpachtrecht. - VD16 G 4062.
395 HAUS, Ernst August, Versuch über den
rechtlichen Werth des Gerichtsgebrauchs sowohl
an den deutschen Territorial- als höchsten Reichsgerichten. Erlangen, Palm, 1798. VI, 120 S. Ppbd
der Zeit mit Rückenschildchen und goldgeprägten
Rücken- und Deckelfileten.
€ 320,-
398 HEROLD(T), Johann Christoph, Tractatio synoptica successionis legitimae, praesertim
quae contingit jure repraesentationis et transpositionis. Continens receptas Opiniones Omnium casuum Successionis Intestati, quae gradum natalitium non observant ... Ex fontibus Historiae Juris
Romani, Consuetudinibusvé Saxonum, imprimis
Einzige Ausgabe. Über den Professor, später Hof- und Regierungsrat in Würzburg siehe Hamberger /Meusel XIV, 57. Ungeachtet der politischen Entwicklungen bleibt die Rechtspflege der wichtigste Zweig der Staatsverwaltung. - Einband
etwas fleckig.
74
Zivilrecht, Zivilprozeß
vero ex recepta consuetudine ArchiEpiscopatus
Magdeburgensis, & Civitatis Hallensis, deducta.
Halle, Chr. Salfeld, 1669, Kl. 4to. 8 Bl., 432 S., 16
Bl. Neuer Ppbd.
€ 220,-
vatrecht in den einzelnen Kantonen zu bewerkstelligen. - 2
Gelenke etwas angerissen.
401 JHERING, Rudolph von, Der Zweck im
Recht. 3. durchgesehene Auflage. 2 Bände. Leipzig,
Breitkopf und Härtel, 1893/98. Insgesamt ca. 1290 S. Halbleder der
Zeit (Schönes Exemplar). € 450,-
Erste Ausgabe. - Über die schwierigeren Fälle des Erbrechts,
bei denen es nicht (allein) auf die Nähe
des Verwandtschaftsverhältnisses ankommt. Umfassendes Handbuch nach der
gewöhnlichen Spruchpraxis im Erzbistum
Magdeburg und in Halle unter Benutzung
zahlreicher Gutachten und Urteile des
Hallenser Schöppenstuhls.- Jöcher II,
1554., VD17 1:014739Q.
Letzte eigenhändige Ausgabe. - Bibliotheksschild auf Rücken.
402
JITTA, Josephus, La substance des obligations dans le
droit international privé. 2 tomes,
Paris, Marchal et Billard, 1906/07.
XV, 468; XX, 534 S. OLwd € 400,-
399 HOFFBAUER, Johann
Christoph, Untersuchungen über
die wichtigsten Gegenstände des
Naturrechts. Nebst einer Censur
der verdienstlichsten Bemühungen um diese Wissenschaft... Halle, C. A. Kümmel, 1795. 32, 348 S.
Ppbd d. Zeit (beschabt u. bestoßen, Papier leicht gebräunt u.
etwas braunfleckig, 3 Bl. der Vorrede knickfaltig).
€ 320,-
Einzige Ausgabe des wichtigen Werkes. 1. But et plan de l’ouvrage obligations
qui ont leur source dans un contrat; 2.
Obligations qui n’ont pas leur source
dans un contrat conclusions.
403
KAISER, W. (Hrsg.), Der
Rechtsanwalt im Hause. Ein Handund Hülfsbuch für Gewerbetrei402
bende, Kaufleute, Beamte, LandErste Ausgabe der frühen Publikation Johann Christoph Hoffbauers (1766 - 1827). In der Ethik ein
wirthe, Haus- und Grundbesitzer, Techniker etc.
Anhänger Kants, nahm er in der Rechtsphilosophie eine MoMit zahlreichen Formularen zur selbstständigen
difikation der Kant’schen Auffassung vor, “insofern er den
Anfertigung aller möglichen Eingaben, Klagen,
Begriff des Rechts näher an jenen der Befugnis rückte”
Gesuche, Verträge (Contracte), sowie mit Anlei(ADB). Die vorliegenden “Untersuchungen” sollten als Komtungen zur selbstständigen Führung von Klagen
mentar zu seinem “Naturrecht aus dem Begriffe des Rechts
entwickelt” (zuerst 1793). Nach einem umfangreichen theojeder Art, unter Berücksichtigung der Bestimmunretischen Teil (Kapitel 1 - 16) widmet sich Hoffbauer Einzegen der neuen Justizgesetze. Herausgegeben von
laspekten wie: Okkupation und Eigentumsbegriff, Verträge,
einem praktischen Juristen. Berlin, Liebau, -1878.
das Recht des Beleidigten, Gesellschaft, Gesellschaftsgewalt,
Gr.-8vo. 713 S. Schöner grüner, blindgeprägter
Freiheit und Gleichheit, kirchliche Gesellschaft, Ist der
OHldrbd m. goldgeprägtem Wappensupralibros
Büchernachdruck widerrechtlich oder nicht u.a.m. (Kapitel
vorn u. m. Rückenvergoldung (berieben, Papier
17 - 33).- “In allen seinen Schriften machen die Klarheit und
die Bündigkeit des Stiles, sowie die Ruhe der fortschreitenstärker gebräunt, teils braunfleckig).
€ 80,den Entwicklung einen durchaus günstigen Eindruck” (ADB
XII,568).
Erste Ausgabe des mehrfach aufgelegten juristischen Handbuches für Laien. - 1. Vertragsrecht; 2. Handelsrecht; 3. Zivilprozeßrecht. - Anhang: Reichs-Zivilehe-Gesetz - Vormundschaftsordnung - Gesindeordnung. - Mit Sachregister.
400 HUBER, Eugen, System und Geschichte
des schweizerischen Privatrechtes. 4 Bde. Basel,
Detloff, 1886/93. XVIII, 767; XVI, 552; XIX, 779;
XXII, 980 S. Einheitlich Halbleder der Zeit mit rotem Rückenschild
€ 480,-
404 KAMPTZ, Bernhard von, Hans DELIUS
(Hrsg.), Die Rechtsprechung des Reichs- und
Kammergerichts auf den Gebieten des öffentlichen Rechts unter Berücksichtigung der Entscheidungen der Oberlandesgerichte und des Obertribunals. 3 Bde (2 Hauptbde und 1 Ergänzungsband), Berlin, Heymanns, 1906/11. XI, 672; 1103;
674 S. Hldr der Zeit (St.a.T., Bibl.-RSch., leicht bestoßen).
€ 240,-
Erste Ausgabe. - Eugen Huber (1849-1923), zunächst Extraordinarius in Halle an der Saale und schliesslich seit 1892 in
Bern, war einer der bedeutendsten Schweizer Juristen des
19. Jahrhunderts. Seine grosse Studie zum schweizerischen
Privatrecht entstand aus dem Vorhaben, eine vergleichende
Arbeit über die unterschiedlichen Entwicklungen im Pri-
75
Zivilrecht, Zivilprozeß
Alles Erschienene. Ergänzungsband für den Zeitraum 1906 1910.
Beschreibung der Bucheinbände der Metzer Bibliothek
kennt. Eine Formatangabe wie auch der Hinweis auf das Monogramm fehlt. Abweichend zu Haeblers Angabe ist hier
auch die Melanchthon-Platte bezeichnet.
405 KIND, Johann Adam Gottlieb, A. Fr. A.
WATZDORFF, De origine et fatis Curiae provincialis supremae in Saxonia disputatio. Leipzig,
Langenheim, 1773. Kl.-4to. 4 Bl., 64 S. mit gestoch. Titelvignette. Rücken-Broschur (angestaubt,
etwas knickspurig).
€ 80,-
407 KÖNIGL. PREUSSISCHE ORDNUNG, Wornach bey der Neumärckischen Regierung und denen incorporirten Creysen das Justitz-Wesen eingerichtet und verfahren werden soll. De dato Berlin, den 19ten Augusti 1738. Berlin, Chr. A. Gäbert,
1738. 4to. 10 Bl. (unbeschnitten, gering gebräunt,
Titel m. Fleckchen u. größerem Eckausriß oben).
€ 240,-
Zur Geschichte des sächsischen Oberhofgerichts zu Leipzig.
Mit der vorliegenden Dissertation habilitierte sich Joh. Adam
Gottlieb Kind als “Magister legens” an der Universität. Danach hielt er “großen Anklang findende Vorlesungen über
mehrere Teile der theoretischen und praktischen Rechtswissenschaft” (ADB 15, 744). Schon 1774 wurde er zusätzlich
Oberhofgerichts-Advokat, 1783 schließlich Beisitzer an diesem Gericht. Am Ende mit einem chronologischen Verzeichnis der Oberhofgerichts-Präsidenten seit 1491.
Ein wichtiges Dokument zur preußischen Rechtshistorie und
sicher eines der frühesten gedruckten Zeugnisse zur Vorgeschichte des berühmten “Allgemeinen Landrechts für die
preußischen Staaten”. In 75 Paragraphen umreißt hier der
preußische Staatsminister Samuel Cocceij die Änderungen
im preußischen Recht, mit denen sein König Friedrich Wilhelm I. das in seinen Augen konfuse Jus Romanum durch klare Regelungen (in deutscher Sprache) ersetzt sehen wollte.
1749 und 1751 legt Cocceji unter Friedrich dem Großen erste
Entwürfe vor, deren weitere Überarbeitung aber durch die
folgenden Kriege verhindert wurden. Erst ab 1780 arbeitet
dann K. G. Svarez das schließlich über 19000 Paragraphen
umfassende “vorbildliche Gesetzeswerk” (Kapsers) aus, dessen Drucklegung erst drei Jahre nach dem Tode Friedrichs,
nämlich 1792 erfolgte.
406 KÖNIG, Kilian, Practica Und Process der
Gerichtsleuffte, nach dem brauch Sechsischer Landart, aus den gemeinen Bepstlichen, Keyserlichen
und Sechsischen Rechten ... zusammen gezogen,
itzund auffs new, mit viel schönen Additionen erkleret ... (Am Ende:) Leipzig, H. Steinmann, 1577.
Kl.-4to. 378 Bl. Mit 1 gefalteten Holzschnitt-Tafel
(Verwandtschaftsgrade) und 1 Falttabelle. Datierter Schweinsldrbd auf Holzdeckeln, bezeichnet:
PWF 1587, mit Blindprägung von Rollen- u. Plattenstempeln u. Schließenresten (berieben, geringf.
braunfleckig, teilw. mit schwachen Nässespuren
in den Rändern, vereinzelt Unterstreichungen von
alter Hand, Titel mit Abriss der unteren Ecke, die
Holzschnitt-Tafel ausgerissen u. lose beiliegend,
modernes Exlibris im Innendeckel).
€ 2.100,-
408 KÖNIGL. PREUSSISCHES PATENT wegen
Organisation der Landeskollegien und Verbesserung des Justizwesens in den Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Berlin, Decker,
1795. Folio. 6 Bl. Rückenbroschur (Titel stark,
sonst nur etwas braunfleckig, Quer- u. Längsknickfalte).
€ 125,-
Berühmtes Handbuch für die Gerichts-, Anwalts- und Notariatspraxis, ausgearbeitet auf Begehren des Rates der Stadt
Zwickau, dessen Syndikus Kilian (Chilianus) König war. Wahrscheinlich hatte es schon längst handschriftlich unter den
sächsischen Praktikern zirkuliert, ehe es 1541 zum erstenmal
gedruckt wurde. Wie König selbst unter den Praktikern das
“größte Ansehen genossen, so hat auch sein Werk entscheidenden Einfluss auf die sächsische Praxis geübt, als deren
‘Führer’ er bezeichnet zu werden pflegt” (Stintzing in ADB
16, 519).- VD 16 K 1851; Stintzing/Landsb. I, 561; vgl. Kaspers S. 151 u. 160 ff (mit Faksimiles aus der Ausgabe 1579).Interessanter geprägter Ledereinband mit großen Porträts
(112 x 58 mm) von Luther und Melanchthon in Ganzfigur
und ein Buch haltend; zwischen den Füßen jeweils die Initialen AB, am linken bzw. rechten Rand ein Monogramm aus
den Buchstaben M u. V. Die Luther-Platte trägt die Jahreszahl
1572, die Melanchthon-Platte die Unterschrift: Got is min
Trost. Haebler I, 31 nennt unter dem Meister AB je eine Luther- und Melanchthon-Platte, die er nur aus Westendorps
Von Friedrich Wilhelm II. am 3. Juli 1795 erlassenes Patent in
der Folge der noch von Friedrich II. vorbereiteten Rechtsreform, die im “Allgemeinen Landrecht für die Preuß. Staaten”
vollendet worden war und nun Gestalt annahm, für die beiden hohenzollernschen Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth. Preußen hatte sie sich aufgrund alter Hausverträge im
Zuge der Kriegsvorbereitungen gegen das revolutionäre
Frankreich einverleiben können.
409 KRESS, Johann Paul, De genuina natura
et indole vetustatis seu praescriptionis immemorialis. Editio novissima. Helmstedt, Schnorr, 1749.
Kl.-4to. 2 Bl., 124 S. Rücken-Broschur (angestaubt,
braunfleckig).
€ 75,Juristische Abhandlung zu Fragen der Verjährung. Zuerst
1734 als Dissertation der Universität Helmstedt erschienen.
76
Zivilrecht, Zivilprozeß
Dichtungen gehören (vgl. Singer, Fürstenspiegel S. 141 ff).Sehr selten.
410 LANGE, Heinrich, Vom alten zum neuen
Schuldrecht. Hamburg, Hanseatische Verlagsanstalt, 1934. 91 S. OKart. (mit Bleistiftanstreichungen).
€ 40,-
414 LENGENFELDER, Johann Nepomuk,
Ueber den Kanzleystyl, und wie derselbe zu verbessern. Etwas für Beamte, Advokaten, Sekretaire,
Kanzelisten, Schreiber u.d.gl. Frankfurt und Leipzig, 1780. 79 S. Ppbd der Zeit mit Gebrauchsspuren (Rücken mit Wurmlöchern, Deckel mit kleinem
Aufkleber, etwas braunfleckig, fliegendem Vorsatz
sowie S. 3/4 u. 15/16 mit Eckausrissen ohne Textverlust, S. 19/20 mit geringem Buchstabenverlust).
€ 140,-
Der deutsche Staat der Gegenwart, 7.
411 LARENZ, Karl, Vertrag und Unrecht. Teil
1: Vertrag und Vertragsbruch. Hamburg, Hanseatische Verlagsanstalt, 1936. 203 S. OLwd
(St.a.Vorsatz, mit vereinzelten Bleistiftanstreichungen).
€ 45,Grundzüge der Rechts- und Wirtschaftswissenschaft, A. - Erste Ausgabe. Komplett 2 Teile.
Anleitung für stilistisch und formal korrekte Schriftstücke,
gewendet gegen den übermäßigen Gebrauch lateinischer
und französischer Begriffe in der deutschen Verwaltung und
Justiz. Lengenfelder (auch Längefeld; 1753-1783 oder 1786)
hatte Jura studiert, widmete sich dann aber dem Schauspiel
(Verfasser von “Ludwig der Vierte, genannt der Baier”).Holzmann/Bohatta IV, 6500.
412 LAUHN, Bernhard Fr. R., Nutzbarer Gebrauch wider klare Brief und Siegel in denen Landen des Sächs. Rechtens anzustellenden Remedii
provocatorii, Welche aus dem Lege si contendat
28. ff. de Fideiussoribus ohne allen Grund hergeleitet worden. Leipzig, Lanckisch, 1746. 4 Bl., 160
S., 4 Bl. Register. Rückenbroschur (etwas gebräunt
und braunfleckig).
€ 130,-
415 LEONHARDT, Adolph, Das Civilproceßverfahren des Königreichs Hannover. Ein Beitrag zur deutschen Civilproceßgesetzgebung, unter Benutzung der Acten des Königlich Hannoverschen Justizministeriums. Hannover, Helwing,
1861. 181 S. Mit Tabellen. Hldr der Zeit (St.a.T., mit
Klebespuren auf den Vorsätzen, Rücken leicht lädiert, Bibl.-Sch.).
€ 200,-
Erste Ausgabe der prozeßrechtlichen Abhandlung über das
Rechtsmittel der Aufforderung zur Klageerhebung.- Eine
zweite Auflage erschien unter dem Titel “Nutzbarer Gebrauch der Vorklage” 1786.- Bernhard Fr. R. Lauhn (1712 1792) war Erb- und Gerichtsherr auf Mannstedt und war Justiz- und Kreisamtmann, später kursächsischer Hofrat. Meusel VIII,84.
Erste Ausgabe.
413 LAUTERBACH von NOSKOWITZ, Johann, De origine et progressu iuris civilis. Processus vel ordo judiciarius, pro tyrone quodam. Item:
De otimo politiae genere ex dispositione corporis
humani. Quibus adiuncta sunt Epigrammata nonnulla, eodem pertinentia. Leipzig, H. Grosse, 1606.
Kl.-4to. 24 Bl. Mit Holzschnitt-Verlegermarke auf
d. Titel. Neuer Ppbd.
€ 240,-
416 LYNCKER, Nicolaus Christoph von, Instructorium forense Lynckerianum, ad univers.
omnium scientar. complexum, et cumprimis solidam cujusque juris omnemque reliquam prudentiam, qua rebus publicis prospicimus, directum ...
Nunc ex necessitate plurium desideriis expositum.
O.O. u. Vlg (Jena, J. Bielcke ?), 1698. Folio. 11, (1)
S., 98 Bl. Hpgtbd der Zeit (angestaubt u. bestoßen,
Vorderdeckel wasserfleckig u. verbogen, Stempel
auf Titel).
€ 200,-
Didaktische Dichtungen über die Herausbildung des bürgerlichen Rechts, die Prozessordnung und über die beste Staatsverfassung in Analogie zum menschlichen Körper. Johann
Lauterbach (etwa 1550 - 1616) entstammte einer vornehmen Meißnischen Adelsfamilie. Er hatte in Wittenberg und
Leipzig Jura studiert. Seine Kavaliersreise führte ihn 1572
zunächst nach Paris. Nach der Pariser Bluthochzeit floh er
nach Heidelberg und bereiste danach Italien. “Sonst liebte er
das einsame Leben, blieb auf seinen Gütern, und ergötzte
sich auf denselben an der Poesie, darinne er sehr geübt war”
(Jöcher II, 2320). Für Ellinger ist er “einer der begabteren Lyriker des ausgehenden 16. Jhdts (Gesch. d. neulatein. Lit. II,
8). Bekannt ist er vor allem durch seinen Herzog Christian II.
von Sachsen gewidmeten Fürstenspiegel “Princeps christianus”, in dessen Umkreis vielleicht auch die vorliegenden drei
Einführung in das Studium der Jurisprudenz und ihrer Hilfswissenschaften in tabellarischer Form. Lyncker lehrte in Jena.
Er war - verglichen mit seinem Zeitgenossen Thomasius - der
Hauptrepräsentant einer auf allen Gebieten stark konservativen, methodisch noch der Scholastik verhafteten Rechtswissenschaft. Als solcher wurde er 1707 als Reichshofrat nach
Wien berufen.- Vgl. NDB 15, 585; Stintzing/Landsb. III.1/Text
150.
417 LYNCKER, Nicolaus Christoph von, De
formis procuratoriis, Von Ordentlicher und Rechtli77
Zivilrecht, Zivilprozeß
cher Einrichtung der Vollmachten ... Ob raritatem
& elegantiam iterum curate excusa. Halle, J. Chr.
Hendel, 1740. Kl.-4to. 1 Bl., 116 (recte 118) S.
Rücken-Broschur (etwas braunfleckig, S. 105/06
doppelt paginiert).
€ 100,-
nibus ... et necessariis iurium novissimorum, post
codicis Augustei editionem ad praesens usque
tempus promulgatorum additionibus auctum, edidit Chr. Schoen. Leipzig, Breitkopf, 1754. 4to. 4 Bl.,
1200 S., 106 Bl. Hpgtbd der Zeit (Rücken angestaubt, Stempel auf Titelrückseite)..
€ 400,-
Zuerst 1694 erschienen. Als kaiserlicher Reichshofrat in Fragen des deutschen Staatsrechts extrem konservativ, sind
Lynckers Leistungen “weit erfreulicher ... da, wo es sich um
praktische Fragen oder Einzel-Untersuchungen handelt; hier
treten seine Geschäftserfahrung, sein Sammelfleiß und die
Ausbreitung seiner Kenntnisse hell hervor” (Stintzing/
Landsb. III.1/Text 152).
Lüder Mencke (1658 - 1726) galt zu seiner Zeit als wichtigster Schüler Adam Struves. Bis zu seinem Tode lehrte er in
Leipzig römisches und sächsisches Recht. “Eine Fülle von
Lehrbüchern, Kompendien und Gesetzessammlungen, die die
sächsische juristische Tradition zusammenstellten und übersichtlich ordneten, trug ihm große Anerkennung bei den Zeitgenossen ein” (NDB 17, 33). Auch nach seinem Tod geschätzt, legte der Leipziger Jurist Christian Schön hier eine
neue Redaktion der ursprünglich drei getrennten Werke
Menckes zum römischen Recht in einem Band vor.- Gutes,
kaum braunfleckiges Exemplar.- Meusel XII, 353.
418 MACKELDEY, Ferdinand, Lehrbuch des
heutigen Römischen Rechts. 2., durchaus umgearbeitete Auflage. Gießen, Heyer, 1818. XXX, 694 S.
Marmorierter Ppbd der Zeit mit farbigem Rückenschildchen.
€ 420,-
422 NAEVE, Johann Carl, Jus justitiariorum
oder das Gerichts-Recht in den Städten, Aembtern
und auf dem Lande Was dabey von denen Richtern, deren Assessoren und Schöppen... zu beobachten... Wittenberg, G. Zimmermann, 1713. 3 Bl.,
611 S., 15 Bl. Lederband der Zeit mit reicher
Rückenvergoldung und goldgeprägtem PgtRückenschild (etwas berieben, Vorderdeckel leicht
beschabt, Gelenke etwas gelockert, vereinzelt gering braunfleckig).
€ 340,-
Hauptwerk des in Braunschweig geborenen Juristen Ferdinand Mackeldey (1784-1834). “Sein umfänglichstes Werk,
durch welches sein Name in den weitesten Kreisen bei Studenten und Praktikern bekannt wurde, ist sein im Jahre 1814
zuerst erschienenes ‘Lehrbuch der Institutionen des heutigen
römischen Rechts’, welches er 1818 völlig umgearbeitet unter dem Titel ‘Lehrbuch des heutigen Römischen Rechts’ zum
zweiten Male herausgab.” (ADB XX, 14). - Name auf dem
Vorsatz, etwas gebräunt.
419 MAREZOLL, Theodor, Lehrbuch der Institutionen des römischen Rechts. Leipzig, J.A.
Barth, 1839. 16, 410 S., 1 Bl. Neuer Ppbd. € 100,-
Erste Ausgabe. - Über den Ursprung der Gerichte, die Gerichtspersonen, deutsches und römisches Recht, den Ursprung der Städte und die Unterschiede zwischen ihnen,
Stadtrecht und Ratsgewalt, Bürgergewerbe und Brau-Nahrung, geistliches und weltliches Recht, Ober- und Nidergerichte, Inquisition, Personal- und Real-Klagen, Prozeßrecht
u.a.m. - Der aus Chemnitz stammende Johann Karl Naeve
(1650 - 1714) lehrte in Wittenburg und hat ca. 25 Dissertationen und mehrere Spezialwerke (u.a. zum Ehe-, Vater-,
Priester- und Lehensrecht) verfaßt, die meisten der letzteren
in deutscher Sprache. - Mit gestochenem Exlibris Thomas
Philipp von der Hagens.- ADB XXIII,326.
Erste Ausgabe.- Marezoll (1794 - 1873) lehrte in Leipzig und
leistete sowohl als Strafrechtler wie auch als Rechtshistoriker für römisches Recht Erhebliches. Sein “Lehrbuch” wurde
mehrfach wieder aufgelegt und war über Jahrzehnte ein vielgebrauchtes Lehrwerk.- ADB XX,315.
420 MARTINI, Friedrich (praes.), H. A. EINSI(E)DEL (resp.), Theses de jurisdictione secularium iudicum. Ingolstadt, W. Eder, 1584. Kl.-4to. 6
Bl., 54 S. Neuer Ppbd (Ränder etwas braunfleckig,
einige Marginalien von alter Hand, Stempel auf Titelrückseite und Widmungsvorrede).
€ 150,-
423 NEUMANN, Hugo (Hrsg.), Die Rechtsprechung des Reichsgerichts in Zivilsachen. Gesammelt, bearbeitet und herausgegeben in Verbindung mit E. Friedrichs, C. Heinrici und Th. Olshausen. Bürgerliches Gesetzbuch. 2 Bde, Berlin,
Vahlen, 1910. IV, 1492; 921 S. Hldr der Zeit (1
Rücken leicht eingerissen).
€ 150,-
Thesen über die Aufgaben der weltlichen Gerichtsbarkeit. Ab
S. 37 mit zahlreichen lateinischen Gedichten zu Ehren des
Respondenten.- Stalla 933 (unvollständig); VD 16 M 1224.
421 MENCKE, Lüder, Systema iuris civilis secundum Pandectas. Ex Lüderi Menckenii Tabulis
synopticis, Theoria et Praxi, huius itemque Synopsi et supplementis compositum, ad usus Imperii et
Saxoniae accommodatum, rebus pragmaticis refertum, egregiis novorum iudicatorum appositio-
1. §§ 1 - 853; 2. § 854 - Schluß.
424 PISTORIS, Hartmann, Quaestionum iuris
tam Romani quam Saxonici. Bd 1 u. 2/I (von 2) in
2 Bdn (von 3). Leipzig, (J. Steinmann), 1579 u.
78
Zivilrecht, Zivilprozeß
Collegia, zur Erleuterung einiger Vorschriften der ProzeßOrdnung. Berlin, den 20. September 1783. (Berlin), Decker,
(1783). 96 S.; 3. ALLGEMEINE DEPOSITAL-ORDNUNG für die
Ober- und Unter-Gerichte der sämtlichen Königlich Preußischen Lande. Berlin, Decker, 1783. 174 S.; 4. ALLGEMEINE
HYPOTHEKEN-ORDNUNG für die gesammten Königlichen
Staaten. Berlin, Decker, 1784. 2 Bl., 124 S., 2 Bl.; 5. (FRIEDRICH II. v. PREUSSEN). Circulare an sämmtliche Regierungen und Ober-Landes-Justitz-Collegia. I. Wegen der bey Zuziehung der Justitz-Commissarien, und bey deren Belohnung
zu beobachtenden Grundsätze. II. Wegen des Verfahrens, bey
Einforderung, Berechnung und Rückzahlung der Vorschüsse.
Den 1. May 1784. Marienwerder, J. J. Kanter, (1784). 14 S.; 6.
(FRIEDRICH II. v. PREUSSEN). Circulare an sämmtliche Regierungen und Ober-Landes-Justiz-Collegia. Berlin, den 12. April
1785. (Berlin), Decker, (1785). 16 S. - Betrifft die Sicherstellung der formalrechtlichen Gültigkeit gerichtlicher Handlungen und Protokolle.
1582. Kl.-4to. 20 n. num. Bl., 601, (1) S. mit 1 Textholzschnitt (Imago Iustitiae), 27 n. num. Bl. Register u. 12 n. num. Bl., 744 S., 20 n. num. Bl. Register. Mit großer Holzschnitt-Druckermarke Steinmanns am Schluß. Schweinsldrbd der Zeit mit
Blindprägung von Platten- u. Rollenstempeln u. je
2 metallenen Schließen
€ 900,Seltene erste Ausgabe von Teil 1 und Teil 2/I der “Quaestiones iuris”, dem Hauptwerk des Hartmann Pistoris von Seuselitz und Hirschstein (1547-1603). Bd 1 erschien 1579 (50
quaestiones), Bd 2/I 1582 (18 quaestiones), Bd 2/II erst 1593.
1609 gab der Sohn Simon Ulrich Pistoris aus dem Nachlass
noch 2 Supplementbände (Buch 3 u. 4) heraus.- Hartmann
Pistoris war u.a. Mitglied des Geheimen Rats und Appellationsgerichts in Dresden und sah sich als ausschließlich praktischen Juristen, der “die Aufgabe der Rechtsprechung hoch
über die des Lehrens” stellte (Stintzing/L.). Er entwarf u.a.
die Ordnung für das sächsische Appellationsgericht und gilt
als der “hervorragendste Praktiker seiner Zeit, der die meisten anderen an Kritik, Scharfsinn und Gelehrsamkeit weit
überragt ...” (Stintzing I, 569 f).- Stellenweise An- u. Ausstreichungen von alter Hand m. roter Tinte (der gesamte Text
jedoch noch lesbar).- VD 16 P 2995 u. P. 2996; ADB XXVI,591.
- Einbände beschabt u. bestoßen, teils dunkelfleckig, Rücken
von Teil 1 m. Einriß u. kleiner Fehlstelle über dem 3. Bund sowie größerem Ausriß am Kopf; beide Bde: obere Hälfte d. Innenspiegels jew. entfernt (bei Bd 2/I auch d. fliegende Vorsatz, Besitzvermerke, die Titelblätter m. ca. 4 cm breitem
Randabschnitt unten am Titelblatt sowie innen etwas gebräunt u. im Kopf- u. Fußsteg teils stärker feuchtrandig; Tl 1:1
der Schließen ohne Häkchen, 20 Bl. am Anfang m. jew. kleinem Loch u. geringem Buchstabenverlust infolge Papierfehler, oben im Bund teils gering spakig.
427 PUCHTA, Georg Friedrich, Pandekten.
Nach dem Tode des Verfassers besorgt von Adolf
Friedrich Rudorff. 11. neu vermehrte Auflage. Leipzig, Barth, 1872. XXIV, 816 S. Hlwd.
€ 200,Letzte von Rudorff bearbeitete Auflage. - Puchta stellte sein
Pandektenlehrbuch erstmals 1838 der Öffentlichkeit vor, als
er noch Professor in Leipzig war. Die zweite Auflage folgte
1842 und die dritte, letzte von Puchta selbst besorgte Auflage im Jahre 1845. Seit der vierten Ausgabe betreute Rudorff
das Lehrbuch und suchte möglichst im Geiste Puchtas weiterzuarbeiten. Das Buch hat folgenden Aufbau: 1: Von den
Rechtsvorschriften; 2: Von den Rechtsverhältnissen; 3: Von
Anwendung der Rechtsvorschriften auf die Rechtsverhältnisse; 4: Das Recht an der eigenen Person; 5: Die Rechte an Sachen; 6: Die Rechte an Handlungen; 7: Die Rechte an Personen; 8: Das Erbrecht; 9: Rechte an einem Vermögen außer
dem Erbrechte. - St.a.Vorsatz und Titelrückseite, Papier randgebräunt.
425 PREUSSEN: GUTACHTEN der ImmediatJustiz-Commission über das Geschwornengericht.
Berlin, G. Decker, 1818. Folio. 151, (1) S. € 200,-
428 PÜTTER, Karl Theodor, Die Lehre vom
Eigenthum nach Deutschen Rechten, aus den
Quellen dargestellt und mit den Römischen
Rechtsgrundsätzen verglichen. Berlin, Mylius,
1831. 4, 252 S. Ppbd der Zeit (Einband etwas
fleckig und berieben, durchgehend etwas braunfleckig, Name und Stempel auf Titel).
€ 90,-
Die Kommission, die hier auch Fragen der Zulässigkeit bestimmter Beweisregeln und außerordentlicher Strafen erörtert, hat sich einstimmig “für die Beibehaltung des Geschworenen-Gerichts” ausgesprochen und diese Entscheidung ausführlich begründet. Am Ende handschriftlich datiert “Cölln d.
19. Mai 1818”.
426 PREUSSEN: SAMMELBAND mit 6 Schriften zur Reform der preußischen Justizverfassung
aus den Jahren 1782 - 1785. Hldrbd der Zeit (berieben u. bestoßen, etwas braunfleckig, Stempel
auf Titelrückseite).
€ 360,-
Karl Theodor Pütter, ein Verwandter des großen Johann Stephan Pütter, hatte bei Savigny studiert und war darüber hinaus stark von der Hegelschen Philosophie beeinflusst. Aufgrund der vorliegenden Arbeit erhielt er 1832 einen Ruf als
ao. Professor an die Universität Greifswald. - ADB 26, 777.
1. (FRIEDRICH II. v. PREUSSEN). Circulare an sämtliche Regierungen und Ober-Landes-Justiz-Collegia. Berlin, den 19.
Merz 1782. (Berlin), G. J. Decker, (1782). 38 S., 1 Bl. weiß.Betrifft Missverständnisse und Fehler in der Anwendung der
neuen Prozessordnung; 2. (FRIEDRICH II. v. PREUSSEN). Circulare an sämmtliche Regierungen und Ober-Landes-Justiz-
429 RANDA, Anton, Das Eigenthumsrecht
nach österreichischem Rechte mit Berücksichtigung des gemeinen Rechtes und der neueren Gesetzbücher. Erste Hälfte. Leipzig, Breitkopf und
79
Zivilrecht, Zivilprozeß
Härtel, 1884. XII, 466, V S. Lwd der Zeit (Exlibris,
mit vereinzelten, teils farbigen Anstreichungen).
€ 150,-
279, (3) S. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt).
€ 240,Über die gerichtliche Einrede mit aufschiebender Wirkung,
die also auf keine gänzliche, sondern nur vorläufige Abweisung einer Klage zielt. Zusammengestellt nach den dafür
maßgebenden Gründen mit zahlreichen deutschsprachigen
Fallbeschreibungen. Quintus Septimius
Florens Rivinus, Mitglied des Leipziger
Schöppenstuhls, später Bürgermeister der
Stadt, hatte u.a. zusammen mit Chr. Thomasius die “Teutsche Redegesellschaft”
in Leipzig begründet.- Stintzing/Landsb.
III.1/Noten 14.
Erste Ausgabe, alles Erschienene. Anton v. Randa war Mitglied des österreichischen Reichsgerichtes. Grundlegendes
Werk, eine zweite Ausgabe erschien 1893. Randa war bereits
durch sein Werk “Der Besitz nach österreichischem Rechte mit Berücksichtigung
des gemeinen Rechtes, des preussischen,
französischen und sächsischen Gesetzbuches” (1865) bekannt geworden. - Auf
dem Titel die Worte “Erste Hälfte” mit
Blaustift übermalt.
433 SACHSEN: ORDNUNGEN,
Hertzog Ernsten, Hertzog Albrechten, Hertzog Moritzen un(d) Hertzog Augusten, Chur und Fürsten
zu Sachsen, etc... in sachen Policei, Visitation, Hoffgerichte. Mit 6
Holzschnittwappen auf dem Titel
und im Text sowie mehrfach gefaltete Holzschnitt-Tafel . Dresden,
Stöckel und Bergen, 1575. 4nn.
429
(letztes weiß), 241 num. (Nr. 62
und 240 weiß), 14 nn. Bl. Blindgeprägter
Umfangreiche juristische Abhandlung über die Verjährung.
Jakob Rave (gest. 1767) war Professor der Rechte in Jena soSchweinsleder der Zeit.
€ 1.200,430 RAVE, Jakob, Principia
universae doctrinae de praescriptione adquisitiva et extinctiva definita et indefinita. Quibus vitam
auctoris praemisit et notas adiecit
Io. B. Chr. Eichmannus. Editio tertia prioribus correctior. Halle,
Hemmerde, 1790. 8 Bl., 340 S., 16
Bl. Ppbd der Zeit (beschabt und
bestoßen, etwas braunfleckig).
€ 100,-
wie Beisitzer des Hofgerichts und des Schöppenstuhls. Meusel XI, 66.
Vermutlich 3. Ausgabe. - VD 16 S 730 (Ex. in Wolfenbütten
unvollständig, nicht in der BSB). - Die Holzschnitt-Tafel (tief
eingerissen) zeigt den “Baum der angebornen Mageschafft”
(Verwandtschaftsgrade zwischen denen die Ehe verboten
ist). - Gesetzessammlung. Aufgenommen wurden folgende
Gesetze: 1) Ordenung, so Hertzog Ernst, Churfürst, und Hertzog Albrecht zu Sachsen, gebrüdrere etc. von wegen mancherlei gebrechen in Landen auffgerichtet (1482); 2) Des
Durchlauchtigen, Hochgebornen Fürsten und Herrn Moritzen, Hertzogen zu Sachsen ... Nawe Landsordnung (1543); 3)
Der Durchlauchtigsten, Durchlauchtigen und Hochgebornen
Fürsten und Herrn, Herrn Moritzen ... und Herrn Augusten
gebrüdere ... Ausschreiben, die Policey, Justitien und andere
Artickel anlangende (1550); 4) Des Durchlauchtigsten, Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn Augusten, Hertzogen zu
Sachsen ... Ausschreiben etzlicher Artickel, ... so in Sachen
Policey und anders belangend, zu Abwendungen der angegebenen Landgebrechen ... verordnet (1555); 5) General Articul und gemeine Bericht, wie es in den Kirchen mit den
Pfarrherrn ... und sonst allenhalb ordentlich auf Hertzogen
Augusten ... in jüngst verschienen fünf und sechs und fünffzigsten jahren verordnete und beschehene Visitation gehalten werden soll (1557); 6) Die Ehe wird vornemlich von wegen der Blutfreundtschafft, darnach auch von wgen der
schwegerschaft wie volgend zu sehen, verboten (1557); 7)
Ordenunge des churfürstlichen sechssischen Obern Hofgerichts zu Leiptzig (1549). - Älteste territoriale Gesetzessammlung in Deutschland. Sie war vermutlich als Ergänzung
431 RITTERSHAUSEN, Konrad, Disputationes ad Institutiones Justinianaeas ... Denuò in lucem datae ac sub disputationis incudem publicè
revocatae à Paulo Francisco Romano. Leipzig, Chr.
Michael für L. S. Körner, 1671. Kl.-4to. 6 Bl., 351 S.,
10 Bl. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt).
€ 280,Der große Jurist und Humanist Konrad Rittershausen (Rittershusius; 1560 - 1613) war eine der Leuchten der Universität Altdorf. Seine gesammelten Dissertationen aus dem Gebiet der Institutionen waren zuerst 1598 unter dem Titel
“Progymnasmata iuris, sive disputationes XXXVI de iure civili habitae Altdorphi” erschienen. Aufgrund ihrer Gediegenheit wurden sie hier ein dreiviertel Jahrhundert später von
dem Leipziger Juristen P. Fr. Romanus zum zweitenmal herausgegeben, um sie von seinen Studenten erneut disputieren
zu lassen. - Vgl. Will/Nopitsch, Nürnbergisches Gelehrtenlexikon, III, 355 f (mit Aufzählung der einzelnen Disputationen).
432 RIVINUS, Quintus Septimus Florens,
Specimen exceptionum forensium, exhibens dilatorias, ad usum fori Saxonici accomodatas. Terti
vice impressum. Leipzig, D. Fleischer, 1701. Titel,
80
Zivilrecht, Zivilprozeß
für zulässig erklärter Grund vorliege. Dies wurde natürlich
von theologischer Seite heftig bestritten. Die Kontroverse
wurde hauptsächlich von Kayser und dem Theologen Joh.
Michael Lang(e) geführt. Der Band enthält 1. BÖHMER, J. H.
(praes.) u. KAYSER, J. FR. (resp.); Dissertatio inauguralis iuridica de iure principis evangelici circa divortia. Halle (1715 ?).
1 Bl., 70 S.; 2. LANGE, J. M., Gründlicher Beweiß, Daß die Divortia, Oder Ehescheidungen, jure naturae verbothen seyn,
Und nur erst nach dem Sünden-Fall im kläglichen Statu Legali ihren Platz bekommen haben ... Halle (1716 ?). 20 S.; 3.
KAYSER, J. FR., Abgenöthigter Gegen-Beweiß, Daß die Ehescheidungen In dem natürlichen und geoffenbarten göttlichen Recht nicht gäntzlich verboten ..., folglich auch von einer Christlichen Obrigkeit wohl können und in gewissen Fällen müssen verstattet werden, Wider Hrn. J. M. Langen ...
Halle (1717 ?). 28 S.; 4. LANGE, J. M., Göttlich-Triumphirende
Wahrheit seines gründlichen Beweises, Daß die Divortia Oder
Ehescheidungen Jure Naturae verboten seyn ... Wider Herrn
J. F. Kaysers So genandten abgenöthigten Gegen-Beweiß.
(Halle) 1717. 32 S.; 5. KAYSER, J. FR., Fundamenta doctrinae
de divortiis ... Editio secunda. Halle 1730. 48 S.; 6. MENCKE,
G. L., (praes.) u. MICHAELIS, C. FR. (resp.), Sana de iure principis evangelici circa divortia doctrina. Recusa: (Halle) 1730.
36 S. - Die beiden letzten Abhandlungen sind vertauscht: Die
unter Nr. 5 genannte Abhandlung Kaysers ist eine Antwort
auf Mencke/Michaelis.- Vgl. ADB 15, 513; Hayn/Got. III, 533
(nur Nr. 3).
zu den 1572, also ein Jahr zuvor, erlassenen kursächsischen
Konstitutionen gedacht und sollte die wichtigsten früher ergangenen Gesetze, die andere Gegenstände betrafen, noch
einmal in Erinnerung rufen. Die kursächsischen Konstitutionen, die in der Sammlung nicht enthalten sind, enthielten die
Materien, für deren Entscheidung die Gerichte zuständig waren, also Privatrecht, Strafrecht und Prozessrecht und sollten
das vom gemeinen Recht abweichende heimische Recht auf
eine gerichtsfeste Grundlage stellen. Die Konstitutionen und
die “Ordenungen” stellten daher zusammen so etwas wie eine Art erste Kodifikation des kursächsischen Territorialrechts
dar. Die Sammlung von 1573, die hier in dritter Auflage, von
1575, vorliegt, wurde später noch öfter nachgedruckt, zuletzt 1622. Danach wurde sie durch neue Sammlungen ersetzt, wie das Corpus novum Saxonicum von 1660, das Corpus iuris Saxonici von 1672 (mit Appendix von 1763) und
schließlich den Codex Augusteus Augusts des Starken von
1724, mit Fortsetzungen bis 1824.
434 SAVIGNY, Friedrich Carl v., Das Obligationenrecht als Theil des heutigen Römischen
Rechts. 2 Bde, Berlin, Veit, 1851. VII, 520; IV, 331 S.
Schwarze Pappbände der Zeit mit rotem Rückenschild (Alter Stempel auf Titel)
€ 650,Erste Ausgabe des als Ergänzung zu seinem “System des
heutigen Römischen Rechts” verfaßte Werk Savigny’s (17791861). Klassisches Werk.
437 SCHMIDT, Johann Ludewig, Praktisches Lehrbuch von gerichtlichen Klagen und Einreden. Neueste annoch nutzbarer eingerichtete
Ausgabe. Frankfurt u. Leipzig, 1793. 30, 794 S., 34
Bl. Register. Ppbd der Zeit (Einband etwas beschabt u. bestoßen, Rücken überklebt, fliegender
Vorsatz gelockert u. m. Eckausschnitt, gestrichener Besitzvermerk auf Titel, 1 Bl. m. Eckausriß, gering fleckig).
€ 280,-
435 SCHAUBERG, Joseph, Beiträge zur Kunde und Fortbildung der Zürcherischen Rechtspflege. Bde 1-17 (von 19) u. 1 Materien-Register.
Zürich, Füßli, 1841/53. Grünes Lwd der Zeit (Hübsches Exemplar).
€ 500,Das Material-Register gehört zum Vorläufer dieser Zeitschrift, der Monatschronik der zürcherischen Rechtspflege
oder Mittheilung der wichtigern Urtheile und Beschlüsse des
Obergerichtes und anderer Gerichte des Cantons Zürich und
der von denselben angewandten Grundsätze sammt einer
Übersicht ihrer sämmtlichen behandelten Geschäfte, no.
1.1833 - 12.1838 = Jg. 1-6.
Mehrfach aufgelegtes Rechtslehrbuch des Jenaer Professors
Schmidt (1726-1792), das “eines der ersten derartigen Darstellungen in deutscher Sprache ist (und) durch Bearbeitungen seitens tüchtiger Juristen seinen Verfasser lange überlebt hat” (Stintzing/Landsberg III/1,Noten 201). - Noch 1845
erschien eine 9. Auflage durch Christoph Martin.
436 SCHEIDUNGSRECHT: SAMMELBAND mit
6 Abhandlungen zum Scheidungsrecht. Alle: Halle,
J. Grunert, 1715 (?) - 1730. Hlwdbd des 19. Jhdts
(berieben, Titel am unteren Rand etwas knapp beschnitten, teilw. wohl unter Verlust der Jahreszahl).
€ 420,-
438 SCHNELL, Samuel Ludwig, Handbuch
des Civil-Processes, mit besonderer Hinsicht auf
die positiven Gesetze des Kantons Bern. Bern,
Walthard, 1810. XVI, 478 (1) S. Dunkelbrauner
Pappband der Zeit.
€ 160,-
Die hier vereinigten Schriften zum Scheidungsrecht erschienen zum Teil auch unter dem Sammeltitel: Controversiae circa iura divortiorum. Joh. Fr. Kayser, Schüler des großen Kirchenrechtlers Justus H. Böhmer und später selbst Professor
für kanonisches Recht in Gießen, hatte in seiner Inauguraldissertation das Scheidungsrecht aus dem Naturrecht begründet und die These vertreten, dass eine Scheidung auch
dann ausgesprochen werden kann, wenn kein theologisch
Einzige Ausgabe. Siehe auch “Samuel Ludwig Schnell und
das Civil-Gesetzbuch für den Canton Bern von 1824-1830”
von U. Th. Roth (1948).
439 SCHÖPF, Wolfgang Adam, Decisiones
et resolutiones selectissimae ex jure publico, feu81
Zivilrecht, Zivilprozeß
dali, canonico, criminali, civili et Germanico facutatis (!) inclytae juridigae (!) nomine conscriptae. Ulm, J. Fr. Gaum, 1764. Kl.-4to. 3 Bl., 267, (1)
S., 10 Bl. Ppbd der Zeit (angestaubt, Ecken bestoßen).
€ 140,-
442 SCOPP, Johann Georg, Tractatus de iure divortiorum. Vom Recht der Ehescheidungen.
Wie sich solches aus denen natürlichen, Göttlichen und allgemeinen Reichs-Rechten, und der
praxi consistoriali, erweisen lässet... Frankfurt/M.
u. Leipzig, o. Verlag, 1756. 8 Bl., 228 (recte: 224)
S., 7 Bl. Register. Neuer Ppbd (Titel mit
überklebtem Randeinriß, Papier etwas
gebräunt und teils stärker braunfleckig, Pag.-sprung von S. 176 auf S.
181).
€ 360,-
Sammlung von 32 im Namen der Juristischen Fakultät der
Universität Tübingen ergangenen Gutachten und Rechtsentscheide. Wolfgang Adam Schöpf (1679 1770) war seit 1746 Professor primarius und
Senior der Fakultät. “Mit Vorliebe dem akademischen Berufe zugetan, blieb er bis zu seinem Tode in dieser Wirksamkeit und lehnte
deshalb sowohl die Stelle eines Geheimen
Rates wie auch die Präsentation zum Wetzlarer Reichskammergericht ab” (ADB).
Erste und einzige Ausgabe der Abhandlung
zum Scheidungsrecht. Mit einem ausgezeichneten Register der Scheidungsgründe von
üblem Atem über Ketzerei bis Verweigerung
der ehelichen Pflicht, über Probleme wie Küssen als Anfang des Ehebruchs, ob die Gefangenschaft oder der Ordenseintritt des einen
Partners die Ehe trenne, Rache am Ehebrecher,
ob die Ehescheidung vor der Sintflut gebräuchlich gewesen sei oder daß manche
Menschen sich nur wegen fleischlicher Wollust heiraten. - Der Weissenburger Advokat
verfaßte mehrere Schriften zur juristischen
Praxis, u. a. zum Verlobungs- und zum Testamentsrecht. - Hamberger/M. VII,472; Hayn/G.
VII,267.
440 SCHORCH, Christian F. I.
(Hrsg.), Nova collectio responsorum
.../ Neue Sammlung auserlesener
Gutachten und Urthelssprüche der
Erfurtischen Juristen Facultät. Erfurt,
Henning, 1798. Kl.-4to. 12, 172 S.
Broschur (Umschlag lädiert, unbeschnitten, etwas braunfleckig, Stempel auf Titelrücks.).
€ 120,-
30 Gutachten und Urteile aus verschiedenen
442
Rechtsgebieten: Den Mehlmüllern kommt der
Mehlhandel als zu ihrer Profeßion gehörig
443 SEELER, Wilhelm von, Glossen zur Pranicht zu; Die Sattler dürfen das benöthigte Leder nicht lohgar
xis des Reichsgerichts. Halle, Niemeyer, 1908. 112
machen, als welches der Lohgerber Innung ausschließlich
S. OBroschur
€ 60,zukömmt; Leineweber können zwar mit Zeugen, welche sie
Unterzeichnung ungelesener oder unverstandener Urkunselbst verfertiget, handeln, nicht aber zum Nachtheil der Craden; § 174 B.G.B.; Die Unentgeltlichkeit als Erfordernis der
mergilde Waren und Zeuge anderwärts kaufen, um damit
Schenkung; Die Schlüsselgewalt etc.
Handel zu treiben; zum Münzrecht; zum Erbrecht; über Lotterien u.v.a. Durchweg deutsch abgefasst mit jeweils vorangestellter lateinischer Zusammenfassung. Der erste Teil der
444 SEITER, Johannes Andreas, Examen teSammlung war 1769 erschienen. Über den Erfurter Professor
stium ad perpetuam rei memoriam. Altdorf, J. H.
(1732 - 1805), u. a. Verfasser einer Abhandlung von dem
Schönnerstadt, 1674. Kl.-4to. 60 S. Rücken-BroRechte des Kusses (1768), siehe Hamberger/Meusel VII, 289.
schur (Titel und letztes Bl. angestaubt, Titel knittrig und mit Einrissen und kleinen Fehlstellen unter
Beschädigung einzelner Buchstaben, DublettenStempel auf Rückseite, anfangs gering braunfleckig).
€ 70,-
441 SCHWARTZ, Johann Christoph, Vierhundert Jahre deutscher Civilproceß-Gesetzgebung. Darstellungen und Studien zur deutschen
Rechtsgeschichte. Berlin, Puttkammer & Mühlbrecht, 1898. XII, 809 S. OLwd.
€ 240,-
Sine-praeside-Dissertation “pro licentia et privilegia doctoralia” über bestimmte Formen der Zeugeneinvernahme. Einzige Ausgabe.
Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Vorsatz.
Originalausgabe in einem ansprechenden Exemplar. Grundlagen und Gegensätze zwischen deutschem, römischem und
kanonischem Recht. Die Rezeption des romanisch-kanonischen Prozesses im 16. Jahrhundert. Das Reichskammergericht. Die Ablehnung: Kursachen und sächische Fürstentümer.
Verarbeitung und Gegenarbeit: Württemberg und Bayern bis
zum 19., Jhdt. Die kleineren Territorien im 17. und 18. Jhdt.
Deutsche Rdchtsgedanken. Die Überwindung: BrandenburgPreußen. Reichszivilprozeßordnung etc.
445 SELCHOW, Johannes Heinrich Christian von, Elementa juris Germanici privati hodierni
ex ipsis fontibus deducta. Editio septima, prioribus
auctior et emendatior. Göttingen, Vandenhoek,
1787. (40) 656 (13) S. Neuer Pappband € 250,-
82
Zivilrecht, Zivilprozeß
Johann Heinrich Christian von Selchow (1732-1795), Professor der Rechte in Göttingen, publizierte 1757 erstmals die
Gesamtdarstellung zum damaligen deutschen Privatrecht.
1795 erschien noch eine 8. Auflage. Diese mit den Vorworten
aller Ausgaben, davon die der ersten von 1747 das umfangreichste (21 SS).
für J. A. de La Haye, 1724. Kl.-4to. 13 Bl., 396 S., 11
Bl. Neuer Ppbd (braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite).
€ 125,Lehrbuch der Rechtswissenschaft. Der Jesuit Anton Söll
(gest. 1741) wirkte die letzten 24 Jahre seines Lebens als
Professor für Kirchenrecht an den Universitäten Dillingen
und Innsbruck. - De Backer/Somm. VII,
1346,4.
446 SENCKENBERG, Heinrich Christian, Disquisitio subitaria de exceptione juris Germanici, qua evocationes illicitae dicuntur. Frankfurt/M., o. Vlg, 1733. 1
Bl., 170 S. Rücken-Broschur (anfangs und am Ende geringfügig
braun- und fingerfleckig). € 110,-
450 STABEL, Anton, Institutionen des französischen Civilrechts
(Code Napoléon). Mannheim,
Bensheimer, 1871. XIII, 609 S. Hlwd im Stil der Zeit.
€ 200,Seltene Erstausgabe, die den Code Napoléon umfassend und systematisch erschliessend erläutert. - St.a.Vorsatz und
Titelrückseite.
Abhandlung über unzulässige gerichtliche Vorladungen, mithin über die Zuständigkeit der verschiedenen Gerichtsinstanzen. Mit zahlreichen deutschsprachigen
Zitaten. - Einzige Ausgabe.
451 STAMMLER, Rudolf, Die
Lehre von dem richtigen Rechte.
Berlin, Guttentag, 1902. VIII, 647
S. Halbleder der Zeit (Sehr gutes
Exemplar).
€ 180,-
447 SEUFFERT,
Johann
Adam, Erörterungen einzelner
Lehren des Römischen Privatrech450
tes, zum Gebrauche seiner PanErste Ausgabe. - Rudolf Stammler widmedekten-Vorlesungen nach Albrecht Schweppes te sich den Grundfragen der Rechtsphilosophie und kann als
Leitfaden. 2 Teile (in 1 Bd), Würzburg, Stahel, der bedeutendste Rechtsphilosoph zu Beginn des 20. Jahrhunderts betrachtet werden. In den moderneren biographi1820/21. 162; 142 S. Pappband (recht bestoßen)
€ 150,- schen Lexika wird Stammler in die erste Reihe der deutschen
Juristen des 20. Jahrhunderts gerückt, etwa im Juristenlexikon von Kleinheyer-Schröder.
Alles Erschienene. - Seuffert (1794 - 1857) erhielt im Juli
1817 in Würzburg ein Extraordinariat “für Geschichte, Pandekten und bayrische Geschichte” (ADB 34, 59). Berühmt
wurde sein 1825 veröffentlichtes “Lehrbuch des praktischen
Pandektenrechts”. 1836 gründete er seine “Blätter für
Rechtsanwendung zunächst in Bayern”, später das sog.
“Seuffert’s Archiv für Entscheidungen der obersten Gerichte
in Deutschland” (lief bis 1944!). Neben dieser Tätigkeit hatte
er auch ein Landtagsmandat wahrzunehmen.
452 STROMBECK, Friedrich Heinrich von
(Hrsg.), Ergänzungen der Allgemeinen Gerichtsordnung und der Allgemeinen Gerichtsordnung
und der Allgemeinen Gebührentaxen für die Gerichte, Justizcommissarien und Notarien in den
Preußischen Staaten, enthaltend eine vollständige
Zusammenstellung aller noch geltenden, die Allgemeine Gerichtsordnung und die Allgemeinen
Gebührentaxen abändernden, ergänzenden und
erläuternden Gesetze, Verordnungen und Ministerialverfügungen nebst einem chronologischen
Verzeichnisse derselben und Register herausgegeben. 2., sehr verbesserte und vermehrte Auflage. 2
Bde (in 1). Leipzig, Brockhaus, 1824. XVI, 475, IV,
339 S. Mit gefalteten Tabellen. Halbleder der Zeit
(Rücken hinteres Gelenk leicht eingerissen).
€ 180,-
448 SINTENIS, Carl Friedrich Ferdinand,
Das practische gemeine Civilrecht. 3 Bde. Leipzig,
Focke, 1844/51. XIV, 660; XII, 848XVI, 794 S. Hldr
der Zeit mit Rückenschildchen.
€ 600,Erste Ausgabe. Sintenis (1804-1868), Ordinarius in Gießen
und späterer OLG-Präsident, verfasste ein Handbuch zum
Seuffertschen Lehrbuch. Der erste große Zivilrechtskommentar im 19. Jahrhundert. - Stempel auf Vorsatz und Titel, etwas
gebräunt.
449 SÖLL, Anton, Scientia legum quaestionibus ad legem positivam, naturalem ac quasdam
selectas de variis legibus et statutis controversias
pertinentibus illustrata. Dillingen, J. F. Schwertle
Dabei: Zweiter Nachtrag zu den v. Strombeck’schen Ergänzungen des allgemeinen Landrechts, der Gerichtsordnung,
83
Zivilrecht, Zivilprozeß
des Criminalrechts, der Hypotheken- und Deposital-Ordnung
etc. Breslau 1833. 367 S. Pappband.
455 TEVENAR, Johann Wilhelm von, Anmerkungen über die Kunst zu referiren. Magdeburg, (Faber), 1772. 119 S. Ppbd der Zeit (Einband
etwas fleckig und berieben, Rückensignatur, geringfügig braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite).
€ 70,-
453 STRYK, Samuel, Praelectiones Viadrinae
de cautelis contractuum necessariis. Editio septima revisa et aucta. Wittenberg, Meyer u. Zimmermann, 1704. Kl.-4to. 4 Bl., 701 S., 36 Bl. Ldrbd der
Zeit (berieben, Vorderdeckel u. Rücken oben u. unten mit Beschädigungen durch Wurmfraß, Name
auf Titel).
€ 420,-
Über die durch keine noch so gute Prozessordnung zu gewährleistende Kunst eines Richters, eine Streitsache nach Aktenlage unparteiisch, knapp und präzise darzustellen und zu
beurteilen. Johann Wilhelm v. Tevenar wurde später preußischer Regierungspräsident des Herzogtums Magdeburg. Meusel XIV, 34.
Zuerst 1684 erschienen. “Den ‘Fallstricken’ des auf diesem
Gebiet so sehr von der ‘natürlichen Einfachheit’ abweichenden Römischen Rechts entgegengesetzte”, unmittelbar für
die Praxis bestimmte Vorlesungen (Stintzing in ADB 36, 702).
- Sammelband mit zwei weiteren spezielleren Werken zum
Thema: 2. MEVIUS, D., Singularium quaestionum juris in causis Proprietariorum & Pensionariorum controversi resolutiones illustres tertia vice revisae & auctae. Quibus accessit
Henrici Hahnii Dissertatio de conductore expellendo ante finitam locationem. Ut et Joh. Friderici Amelungs Tractatio de
rei dominicae locatione conductione, Von Verpachtung Herrschafftl. Güther und Intraden. Cura & studio Joh. Christophori Heroldts. Halle, S. J. Hübner, 1696. 4 Bl., 248 S., 16 Bl. - Als
Folge des 30jährigen Krieges hatte die Landwirtschaft stark
gelitten, was immer wieder zu Streitigkeiten über bestehende Pachtverträge führte. David Mevius war Präsident des Gerichtes zu Wismar, dessen Spruchpraxis nicht nur für die damals zu Schweden gehörigen Provinzen, sondern faktisch für
ganz Norddeutschland maßgeblich waren. Die Sprache
wechselt beständig zwischen Latein und Deutsch; 3. FUCHS,
Johann, De inventario tractatus brevis, ubi dilucidè materia
inventationis ad praxin hodiernam ex probatissimis Dd. &
observantiâ quotidianâ docetur, judicibus, advocatis, & notariis ... tam utilis quam necessarius. Frankfurt u. Leipzig, J. R.
Löwe (in Rudolstadt) für J. S. Riechel, 1693. 4 Bl., 191 S.Jöcher II, 790.
456 THOMASIUS, Christian, Cautelae circa
praecognita jurisprudentiae, in usum auditorii
Christianus Thomasius. 2 Teile (in 1 Bd). Halae
Magdeburgicae, Renger, 1710/12. Porträt, 9 Bll.,
362 S., 19 Bll.; 6 Bll., 307 S. Halbpergament der
Zeit (Rücken repariert, Einband abgegeriffen, privater Stempel auf Rückseite des Titelkupfers).
€ 850,Erste Ausgabe von Thomasius’ Grundsätzen zur Jurisprudenz. Die Titel im Einzelnen: Von uns als Teil 1 bezeichnet
Cautelae circa praecognita jurisprudentiae in usum auditorii
Thomasiani. Halle, Renger 1710. (mit dem Zwischentitel:
Cautelarum circa studium juris prudenter instituendum Pars
I. sistens Cautelas circa praecognita jurisprudentiae in usum
auditorii Thomasiani: Halle 1709). Teil 2 Cautelae circa praecognita jurisprudentiae ecclesiasticae ... Halle 1712. Außer
seinem bahnbrechenden rechtsphilosophischen Hauptwerk,
den Institutiones iuris naturae et gentium (1705) und einer
Vielzahl von Dissertationen, die Themen aus den verschiedensten Rechtsgebieten behandeln, hat Thomasius (16551728) auch Unterrichtsliteratur hinterlassen. Zu dieser Gattung gehören die beiden im vorliegenden Band vereinigten
Schriften “Cautelae circa praecognita jurisprudentiae” und
“Cautelae circa praecognita jurisprudentiae ecclesiasticae”.
Sie enthalten den Text zweier propädeutischer Vorlesungen,
die er seinen Hörern diktiert hat und umfassen den ersten
und den vierten (und letzten) Teil seines 1699 konzipierten
Vorlesungsprogramms. Es gliederte sich in Rechtsenzyklopädie, Privatrecht, Staatsrecht und Kirchenrecht. Veröffentlicht wurden hieraus nur die Vorlesungen zur Rechtsenzyklopädie und zum Kirchenrecht (also der Inhalt dieses Bandes).
454 STRYK, Samuel, Tractatus de dissensu
sponsalitio, cum materiis quibusdam affinibus, de
nullitate matrimonii, et desertione malitiosa. Variis praejudiciis ac collegiorum responsis confirmatus. Wittenberg, Meyer & Zimmermann, 1699.
Kl.-4to. 7 Bl., 349, (1) S., 10 Bl. Neuer Ppbd (teilweise mit schwacher Nässespur im Außenrand).
€ 300,-
Diese Cautelae bestehen aus nummerierten Lehrsätzen zu
den jeweiligen Rechtsgebieten. Sie ähneln also den cautelae
contractus, d. h. den ausgehandelten oder dem Vertragspartner aufgenötigten schriftlich fixierten Bedingungen eines
Vertrages und sind eine von Thomasius geprägte Metapher.
Der erste Teil der Cautelae (also die Rechtsenzyklopädie)
wurde unter dem Titel Cautelae circa praecognita jurisprudentiae in den Jahren 1709 und 1710 erstmals gedruckt. Er
enthält die Vorlesungen der Jahre 1707 und 1708 mit einigen
unmittelbar vor dem Druckvorgang oder noch während desselben vorgenommenen Änderungen. Das Titelblatt des
Erste Ausgabe (Druckvariante mit 349 S.). - Sehr seltene Monographie Stryks über juristische Fragen bei Heiratsversprechen, der Ungültigkeit von (anderweitigen) Eheschließungen, dem treulosen Verlassen des Ehepartners, Verweigerung
der ehelichen Pflichten etc. Samuel Stryk, nach dem Tode
Seckendorffs Rektor der neu gegründeten Universität Halle
auf Lebenszeit, war teilweise angesehener als sein jüngerer
Fakultätskollege Chr. Thomasius, gegen dessen ungestümes
Temperament Stryk ein mäßigendes Gegengewicht bildete. Stintzing/Landsb. III.1/Noten 43; nicht bei Hayn/Got.
84
Zivilrecht, Zivilprozeß
Haupttitels nennt als Erscheinungsjahr 1710. Mit ihm ist
auch die Dedicatio datiert (30.3.1710), die dem Haupttitelblatt unmittelbar folgt. Auf die daran sich anschließende Praefatio (ohne Datum) folgt ein Stücktitelblatt für diesen ersten Teil des vierteilig geplanten Werkes (“Cautelarum...
pars prima...). Dies gibt 1709 als Erscheinungsjahr an. Offenbar ist also der Text selbst zusammen mit dem Stücktitelblatt
als Erstes und zwar ein Jahr vor dem Vorspann gedruckt worden. Der dem Text folgende Index beschränkt sich auf ein Inhaltsverzeichnis (Index capitum). Ein Index autorum und ein
Index rerum fehlt noch. Ob es auch Druckauszüge gibt, die
zur Gänze aus dem Jahr 1710 stammen, und ob diese auch
den vollständigen Index bereits enthalten, ist unklar. Vor allem Letzteres ist unwahrscheinlich. Der 2006 bei Olms herausgebrachte Reprint, der den vollständigen Index enthält,
legt insoweit nicht die Erstausgabe von 1709/10, sondern
den 1725 ebenfalls bei Renger veranstalteten Nachdruck zugrunde. So trägt auch das im Reprint reproduzierte Stücktitelblatt die Jahreszahl 1725. Der Nachdruck von 1725 ist, abgesehen von minimalen, den Umbruch unberührt lassenden
Buchstabenkorrekturen, mit dem Erstdruck inhaltsgleich. Im
Stücktitelblatt nennt er das Erscheinungsjahr 1725, ohne den
Hinweis, dass es sich um einen korrigierten Nachdruck handelt. Das Haupttitelblatt ist, einschließlich der Jahresangabe
(1710) mit dem des Erstdrucks identisch. Doch fehlen in dem
im Max-Planck-Institut vorhandenen Originaldruck auffallenderweise nun Dedicatio und Praefatio. Im Reprint, deren
Haupttitelblatt mit der Jahresangabe 1710 reproduziert
wird, kommen sie vor. Dieser hat insofern offenbar die Erstausgabe von 1709/10 benutzt. Schon 1713 war das Werk,
wiederum bei Renger, in deutscher Übersetzung herausgekommen. Diese deutsche Ausgabe enthält bereits den vollständigen Index. Sie wurde 1729 bei Renger noch einmal
nachgedruckt.
457 TREUTLER, Hieronymus, Annotationes
aureae in jurisprudentiam Romanam consultissimi
... Dn. Hermanni Vulteii, J.U.D. in Mauritiana Cattorum Academia ... Praxi ita accommodatae, ut
non nisi cum summa utilitate in manibus omnium,
praesertim verò in foro causas agentium, versari
posssint. Kassel, W. Wessel, 1612. Kl.-4to. 179 S.
Neuer Ppbd (Titel u. letztes Bl. etwas braunfleckig).
€ 200,Erste Ausgabe. - Anmerkungen zur “Jurisprudentia Romana”
des Marburger Juristen Hermann Vultejus von 1590, die laut
Stintzing zu den besten wissenschaftlichen Leistungen der
Zeit zu zählen ist. Hieronymus Treutler, Kollege von Vultejus
und wie dieser ein Anhänger des Petrus Ramus, war bereits
1607 gestorben. Seine Anmerkungen erschienen posthum
und ihre mehr aphoristische Gestalt zeigt, dass er sie nicht
mehr abschließend für den Druck hat ausarbeiten können.
Dennoch wurden sie mehrfach nachgedruckt.Stintzing/Landsb. I, 467. - Früher Kasseler Druck: Wilhelm
Wessel war hier seit 1597 - meist im Auftrag des Landgrafen
Moritz (“officina typographica Mauritiana”) - als erster
Drucker tätig.
458 TUHR, Andreas von, Der Allgemeine Teil
des Deutschen Bürgerlichen Rechts. 2 Bde (in 3).
München, Duncker, 1910/1957. XX, 627; XV, 636;
XIV, 652 S. OHlwd/OLwd (Bd 1 Rücken oben etwas
strapaziert, Bd 2 (in 2) Rücken ausgebleicht)
€ 280,Band 1 Originalausgabe 1910, Bd 2 Nachdruck 1957. In der
Reihe “Systematisches Handbuch der Deutschen Rechtswissenschaft”, 10. Abteilung. Das Deutsche Bürgerliche Recht,
I/1, I,2.1, I.2.2. - Inhalt der Bände 1. Allgemeine Lehren und
Personenrecht; 2. Die rechtserheblichen Tatsachen, insbesondere das Rechtsgeschäft (2 Teilbände).
Das angebundene Werk enthält unter dem Titel “Cautelae
circa praecognita jurisprudentiae ecclesiasticae” den vierten
Teil des thomasianischen Vorlesungsprogramms. Der Text
stammt wiederum aus den Vorlesungen der Jahre 1707 und
1709 sowie, in den letzten sieben Kapiteln, des Jahres 1711.
Ein dem Druck des ersten Teils von 1709/10 entsprechender
Zwischentitel (also etwa “Cautelarum... pars IV. ...) fehlt hier.
Das alleinige (Haupt-) Titelblatt - dem wiederum eine Dedicatio und eine Praefatio folgen - nennt als Erscheinungsjahr
1712. Ihm entspricht wiederum das Datum der Dedicatio
(Ende September 1712). Auch hier fehlt ein Index autorum
und ein Index rerum. Er erscheint erst in der auch im Text erheblich erweiterten originalsprachlichen Neuausgabe, wiederum bei Renger in Halle, von 1723. Auch von den Cautelae circa praecognita jurisprudentiae ecclesiasticae erschien
1713, also in demselben Jahr wie zu dem vorigen Werk und
nur ein Jahr nach dem originalsprachlichen Erstdruck, eine
deutsche Übersetzung. Anders als bei der Übersetzung des
vorigen Werks fehlt hier nun auch bei der Übersetzung ein
großer Index. Er erschien auf Deutsch erst in der zweiten,
wiederum 1729 erschienenen Ausgabe der deutschen Fassung, der nun die erweiterte originalsprachliche Version von
1723 zugrunde liegt.
459 USILLUS, Antonius, Breves commentarii
ad titulum de Actionibus quarti libri Institutionum
Civilium. Lyon, J. Tornaesius u. G. Gazeius, 1558.
4to. 4 Bl., 325, (1) S., 17 Bl. (letztes weiß). Neuer
Ppbd (Titelblatt angestaubt, nachfolgendes Bl.
braunfleckig, vereinzelte Marginalien von alter
Hand).
€ 450,Erste Ausgabe. - Erläuterungen zum Prozessrecht. Usillus war
Professor an der Universität Montpellier und königlicher
Rat.- Adams U 86; vgl. Jöcher IV, 1747. - (angebunden:)
COSTANUS, Antonius Guibertus, Quaestionum iuris memorabilium Liber primus (mehr nicht erschienen). Lyon, Tornaesius
u. Gazeius, 1558. 4 Bl., 121, (1) S., 7 Bl. (teilw. mit schwacher
Nässespur an der oberen Ecke).- Erste Ausgabe. - Adams C
2736; Jöcher I, 2136.
460 VIVIEN, Joris, Schematismorum seu tabularum institutoriarum in quatuor libros Institu85
Zivilrecht, Zivilprozeß
tionum iuris civilis D. Iustiniani imperatoris. Band
1 (von 2). Köln, D. Baum, 1571. 8 Bl., 710 S., 1 Bl.
weiß. Mit kl. Holzschnitt-Druckermarke auf d. Titel u. ganzseitigem Wappen-Holzschnitt auf d.
Rückseite. Schweinsldrbd der Zeit mit Blindprägung (Einband fleckig und berieben, ohne die
Schließen, hinterer Deckelbezug mit Fehlstelle,
fliegender Vorsatz vorne entfernt, durchgehend
etwas braun- u. wasserfleckig, Unterstreichungen
mit roter und schwarzer Tinte von alter Hand, Titel gestempelt und am unteren Rand beschnitten).
€ 360,-
463 WESENBECK, Mattheus, In Pandectas
Iuris Civilis et Codicis Iustinianei Lib. IIX commentarii: olim Paratitla dicti: Nunc ex postrema ipsius
Authoris, necnon aliorum quorundam Iurisconsultorum recognitione multò quàm antehac emendatiùs editi. 2 Teile (in 1 Bd). Basel, C. Waldkirch
sumptibus Episcopianorum & Io. Gymnici, 1604.
4to. 4 Bl., 1032 Sp., 11 (statt 14) Bl.; 2 Bl., 218 Sp.,
5 Bl. Pergamentband der Zeit (Einband fleckig und
berieben, durchgehend Unterstreichungen und
Marginalien von alter Hand, die fehlenden ersten
3 Bl. des Registers handschriftlich ergänzt, Titel etwas knittrig, mit Randläsuren, kleiner Stempel
und gelöschtem Besitzvermerk).
€ 700,-
Erste Ausgabe. - Lehrbuch zur Einführung in die Institutionen
des Corpus iuris civilis. Der vorliegende Band umfasst die ersten beiden Bücher. Der aus Antwerpen gebürtige Joris Vivien
(hier: Georgius Viviennus) war Professor der Rechte in Paris,
dann Advokat in seiner Vaterstadt, vertauschte die Praxis
wieder mit der Lehre, kam als Professor an die Universität
Köln und wurde schließlich Rat des Kölner Fürstbischofs. Der
Holzschnitt auf der Titelrückseite zeigt sein Familienwappen.
- VD 16 V 1956; vgl. Jöcher IV, 1664.
Hauptwerk des aus Antwerpen gebürtigen Wittenberger Juristen, nach Wesenbecks Tod (1586) für mehr als ein Jahrhundert das angesehenste juristische Lehrbuch. Fast alle namhaften Rechtsgelehrten des 17. Jhdts haben sich in irgendeiner Weise mit den Paratitla befasst, wodurch Wesenbecks
Methode bis ins 18. Jhdt hinein zur herrschenden wurde (vgl.
Stinzing/L. I, 356 f u. ADB 42, 137). - VD17 3:004182X.
461 WEICHSEL, Ferdinand Friedrich, Die
erwerbende Verjährung. Magdeburg, Heinrichshofen, 1825. 10, 148 S., 5 Bl. Broschur der Zeit (Umschlag etwas stockfleckig, mit Klebespur und
Bibl.-Schild, Stempel auf Titel).
€ 75,-
464 WIEACKER, Franz, Wandlungen der Eigentumsverfassung. Hamburg, Hanseatische Verlagsanstalt, 1935. 94 S. OKart.
€ 70,Der deutsche Staat der Gegenwart, hrsg. von Carl Schmitt,
Heft 13. - Mit Anstreichungen von professoraler Hand.
Erste Ausgabe. - Abhandlung zum juristischen Phänomen des
Eigentumserwerbs an einer herrenlosen Sache kraft der Besitzdauer. Ferdinand Friedrich Weichsel hielt es für notwendig, “dem Unfuge entgegen zu arbeiten, den insonderheit
die übergroßen Sünden früherer Pseudojustiz dadurch erzeugten, daß sie unzählige Rechte den ungesetzlichen Vermuthungen und Scheingründen der Selbstsucht opferten und
hiernächst dem, was sie Urtheil nannten, den gemißbrauchten Namen einer Verjährung als Folie unterschoben”. Bereits
1827 erschien noch ein Band “Zusätze” zur vorliegenden
Schrift. - Als Anhang gedruckt die “Beleuchtung einer Rezension” zu Weichsels “Rechtshistorische(r) Untersuchung das
gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse in Deutschland betreffend”. F. F. Weichsel (geb. 1788) war Justizkommissar und
Notar in Magdeburg und publizierte vor allem über eigentumsrechtliche Fragen. - Hamberger/M. XXI,406.
465 WINDSCHEID, Bernhard, Lehrbuch des
Pandektenrechts. 7., durchgesehene und vermehrte Auflage. 3 Bde. Frankfurt am Main, Rütten und
Loening, 1891. XVI, 763 S.; X, 846 S.; VII, 487 S.
Schöne Halbledereinbände (Band 1 mit kleiner
Fehlstelle am oberen Kapital).
€ 600,Letzte eigenhändige Ausgabe. Windscheid (1817-1892), promovierte und habilitierte sich in Bonn in den Jahren 1838
und 1840. Dort erfolgte auch seine Ernennung zum Extraordinarius im Jahre 1847. Noch im gleichen Jahr erhielt er einen Ruf an die Universität Greifswald. Es folgten München
(1857), Heidelberg (1871, als Nachfolger von Vangerow) und
ab 1874 Leipzig. - Auf dem Titelblatt handschriftlicher Namenszug “Dr. Glaser”.
462 WEISHAAR, Jakob Friedrich, Handbuch des Würtembergischen Privatrechts. 2., ganz
unveränderte Auflage. 3 Bde, Stuttgart, Metzler,
1816. XXVIII, 283; XXVIII, 366; XXXII, 438 S. mit
Register. Moderne Pappbände (alter St. Auf Titel)
€ 150,-
466 ZENTNER, Joseph, Erläuterungen über
die Rechtsmittel der Badischen Proceß-Ordnung
mit einer Anleitung zu mündlichen Vorträgen. 2.,
nach der Revision von 1851 umgearbeiteten Auflage. Mannheim, Bensheimer, 1852. 208 S. Neuer
Lwd (St.a.T.).
€ 120,-
Die erste Auflage war 1804/08 erschienen. Nach dieser unveränderten 2. Auflage erschien 1831/33 noch die dritte und
letzte.
Letzte Ausgabe.
86
7. Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
467 ARETIN, Christoph von, Neuester landständischer Bundbrief mit Erläuterungen. Ohne
Ort u. Druck, 1800. 38 S. Interimsbroschur (leicht
fleckig).
€ 70,-
(durchgehend paginiert). OKart. (geringe Gebrauchsspuren).
€ 120,Katalog der bedeutendsten Spezialbibliothek für Wirtschaftsliteratur, die von 1475 bis 1850 veröffentlicht wurde. Verzeichnet werden 1203 Titel mit genauen Kollationen.
Laut BVB ist Johann Christoph von Aretin, ein den Illuminaten nahestehender Publizist und Historiker, der Verfasser der
Schrift, wohl zumindest der Erläuterungen. Als Sprachrohr
von Montgelas griff er “in zahlreichen, z.T. maßlosen Flugschriften in die Politik ein” (NDB I, 348). Die Verachtung der
Landstände werde sich sehr rächen. Mit 4 Abschnitten: Von
den landständischen Bundesrechten, Von dem landst. Steuerbewilligungsrecht, Von dem Recht der Landstände, sich zu
versammeln, Von der Notwendigkeit einer allgemeinen Landesversammlung in Bayern.
472 BAUER, Clemens, Gesammelte Aufsätze
zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Dem Verfasser zum 65. Geburtstag am 16. Dezember 1964
von Freunden, Kollegen und Schülern als Festgabe
dargebracht. Freiburg, Herder, 1965. Gr.-8vo. Titelbild, 10, 527 S. OLwd (Rückentitel etwas berieben).
€ 60,Mit einem Verzeichnis der Veröffentlichungen Bauers.
468 ARNOULD, Joseph, Arnould on the law
of marine insurance and average. 12th edition by
Ralph Iliff Simey and Gilbert Richard Mitchison. 2
vols. London, Stevens, 1939. XCIX, 852, 7; VI, 8531936 pp. Original cloth.
€ 80,-
473 BAYERN: HYPOTHEKEN-GESETZ VOM 1.
JUNI 1822. (und:) Instruction über den Vollzug des
Hypotheken-Gesetzes. 2 (in 1 Bd). Bamberg,
Drausnick, 1822/1823. 107; 192 S., 2 Bl. Ppbd der
Zeit (fleckig u. bestoßen, Kopf ausgerissen, Vordergelenk unten ca. 5 cm angeplatzt, Titel 1 mit kl.
Randausschnitt u. gelöschtem Bibl.-Stempel,
braunfleckig, einige alte Marginalien).
€ 120,-
469 AUFRICHTIGE GEDANCKEN, wie nach
Eine Provintz, Fürstenthumb etc. Und besonders
Teutschland Und die mehresten in demselben sich
befindliche Herrschafften, Städte etc. durch die
Manufacturen und Commercien, und welcher gestalt solche am füglichsten angelegt werden
möchten, In guten Flor und ein erwünschtes Aufnehmen zu bringen. Frankfurt/M. u. Leipzig, o. Vlg,
1727. 32 S. Neuer Ppbd (die letzten 2 Bl. im oberen weißen Rand hinterlegt).
€ 160,-
Erste Ausgabe des von König Maximilian Joseph (Maximilian
I.) von Bayern erlassenen Gesetzes zur Erleichterung des Privat-Kredites (geltend für das Königreich Bayern mit Ausnahme des Rhein-Kreises) und der Durchführungsgestimmungen. Diese “Instruction” mit fünf umfangreichen Beilagen: 1.
Hypotheken-Protokoll zum Hypotheken-Buch für die Dorfgemeinde Wörth. - 2. Formularien und Mustereinträge zu Anlegung und Fortführung der Hypotheken-Bücher. HypothekenBuch für die Dorfgemeinde Wörth. - 3. Formulare für den
Schuld- und Hypothekenbrief und 4. die Recognitions-Scheine. - 5. Instruciton für die Schätzungen und Schätzmänner in
Hypothekensachen.
Seltene, anonym gebliebene Denkschrift zur wirtschaftlichen
Entwicklungspolitik in Deutschland. Als Beispiel für fehlerhafte Politik führt Verfasser Sachsen, insbesondere die Stadt
Leipzig, an, die sich weigerten, Hugenotten anzusiedeln. Beispiele für Industriezweige sind Seidenanbau, Spitzenproduktion, Bergbau, Herstellung von Hüte, Segeltüchern, Strümpfen etc und natürlich der Weinbau. Man solle den Import
fremder Weine verbieten.
474 BEROLZHEIMER, Fritz, System der
Rechts- und Wirtschaftsphilosophie. 5 Bde. München, Beck, 1904. (Reprint, Aalen 1963). Insgesamt 1874 S. Lwd.
€ 110,-
470 BAHR, Richard, Gewerbegericht, Kaufmannsgericht, Einigungsamt. Ein Beitrag zur
Rechts- und Sozialgeschichte Deutschlands im
XIX. Jahrhundert. Leipzig, Duncker und Humblot,
1905. XI, 180 S. Lwd.
€ 75,-
1. Kritik des Erkenntnisinhaltes; 2. Die Kulturstufen der
Rechts- und Wirtschaftsphilosophie; 3. Philosophie des Staates samt den Grundzügen der Politik; 4. Philosophie des Vermögens, einschliesslich des Handelsverkehrs; 5. Strafrechtsphilosophie und Strafrechtsreform (NP 235,00 EUR).
Staats- und sozialwissenschaftliche Forschungen, Band 23,
Heft 5.
475 BIERSACK, Heinrich Ludwig, Ueber
Differenzialzölle im Verhältniß des deutschen Zollvereins zu andern Ländern. Frankfurt/Main, Literarische Anstalt (Rütten), 1847. 127, (1) S. Mit zahl-
471 BARUCCI, Piero, K. CARPENTER, Italian
economic literature in the Kress Library 14751859 2 Bde. Rom, Banco di Roma, 1985. 22, 490 S.
87
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
rung und Rufmords, weil ihm in mehreren Artikeln das geistige Eigentum an seinem monumentalen Opus abgesprochen
und so die persönliche Ehre abgeschnitten worden sein sollte. Das Gericht gab ihm recht und verurteilte Platti zu elf Monaten und 20 Tagen Haft sowie zu einer Geldstrafe von 971
Lire.- Der Anhang enthält u.a. die Klageschrift Caetanis und
Auszüge aus Rezensionen seines Werkes, die als Beweismittel dienten.
reichen Tabellen. Ppbd der Zeit (Rücken überklebt,
etwas braunfl).
€ 120,Biersack war seit 1836 Direktor der Frankfurter Zolldirektion.
Er erklärt zunächst die verschiedenen Arten von Differenzialzöllen und erläutert die Vorschläge verschiedener Politiker
in Bezug auf das Wesen dieser Zölle und die vorgeschlagenen Modalitäten zu ihrer Durchsetzung. - ADB II,630f.
476 BRAUER, Wilhelm, Die allgemeine deutsche Wechsel-Ordnung mit den Abweichungen
der Oesterreichischen Wechsel-Ordnung. 2. vermehrte Auflage, mit den in den einzelnen Staaten
erschienenen Einführungs-Gesetzen. Erlangen,
Enke, 1851. 10, 242 S. Hlwdbd der Zeit (berieben,
Ecken bestoßen, etwas braunfleckig).
€ 90,-
480 CANZ, Wilhelm Christian, Richtige und
geprüfte Ratenberechnungen auf jeden Tag im
Jahr, nebst einer Zeitberechnungs-Tabelle, zur Geschäfts-Beförderung für Cassenbeamte, Gerichtsund Amts-Notarien, Verwaltungs-Aktuare, Revisoren, Gemeinde- und Stiftungsrechner, Banquiers
und Kaufleute, Capitalisten... 2 Teile (in 1 Bd). Ludwigsburg, Nast, 1827. Gr.-8vo. 6 (v. 8), 192 S., 1
Bl.; 88 S. Ppbd der Zeit (gebräunt, Kopf ausgerissen, Rücken bestoßen, fehlt 1 Bl. Vorstücke, gelegentlich etwas braunfleckig).
€ 150,-
Letzte Auflage.
477 BRENTANO, Lujo, Die Agrarreform in
Preussen. (und:) DERS., Die Entwicklung des englischen Erbrechts in das Grundeigenthum. (und:.)
DERS., Der Schutz der Arbeitswilligen. In Volkswirtschaftliche Zeitfragen, Band 19 und 20. Berlin,
Simion, 1897/98. 62; 31; 35 S. Hlwd der Zeit.
€ 75,-
1. Zins-Ratenberechnungen über Capitalien zu 4, 4 1/2, 5
und 6 Prozent von 1 - 100,000 fl.- 2. Ratenberechungen über
Geld- und Naturalbesoldungen und Pensionen..., ferner
Hülfs-Tabellen zur Berechnung der Capital-, Besoldungs- und
Pensions-Steuer; so wie der Zieler bei Gant-Verweisungen
und im Privathandel. - Mit Stempel der Fürstlichen Hofbibliothek Donaueschingen und Sigle J. v. Laßbergs.
Im Band zusammen mit Ludwig Bamberger, Zur Entwicklung
der Sozialdemokratie (4. Int. Sozialistenkongreß); Meschelsohn, Grundsätze des neuen deutschen Handelsgesetzbuches;
Hans Crüger, der heutige Stand des deutschen Genossenschaftswesens; Julius Lessing das Moderne in der Kunst u. a.
481 CERNUSCHI, Henri, Mécanique de
l’échange. Paris, Lacroix, Verboeckhoven et Cie,
1865. Gr.-8vo. 8, 244 S. OBroschur (angestaubt,
unbeschnitten).
€ 120,-
478 BRENTANO, Lujo, Eine Geschichte der
wirtschaftlichen Entwicklung Englands. 3 Bde (in
4). Jena, Fischer, 1927/29. Insgesamt 2267 S. Lwd
(mit vereinzelten, teils farbigen Anstreichungen).
€ 120,-
Erste Ausgabe.- Henri Cernuschi war einer der führenden
Vertreter des Bimetallismus. - Schumpeter I,873.
482 CONTZEN, Heinrich, Geschichte, Literatur und Bedeutung der Nationalökonomie oder
Volkswirtschaftslehre. Kassel u. Leipzig, C. Maurer, 1876. Gr.-8vo. 14, 208 S. Hldrbd der Zeit
(Ecken etwas beschabt u. bestoßen).
€ 90,-
1. Von den Anfängen bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts; 2.
Die Zeit des Merkantilismus; 3/I. Die Zeit der Befreiung und
Neuorganisation. Das Aufsteigen des Bürgertums und der Arbeiterklasse; 3/II. Die Zeit der Befreiung und Neuorganisation. Das Britische Weltreich.
Erste Ausgabe.
479 CAETANI: QUERELA CAETANI - “POPOLO
ROMANO”. Resoconto stenografico della discussione. Rom, Casa Editrice Italiana, 1913. Gr.-8vo.
1 Bl., 250 S., 2 Bl; 77, (1) S. Hlwd (lichtrandig, Kanten gering beschabt, Fuß m. Kleberest, Stempel a.
Titel).
€ 75,-
483 CROW, Carl, The great American customer. New York, Harper, 1943. 15, 252 S. Mit
zahlreichen, teils ganzseitigen Abbildungen. OLwd (etwas fleckig).
€ 60,...tell(s) the story of the slow and often painful processes by
which americans, a nation of farmers and fishermen, have
become the world’s greatest masters of machinery. - Die Abbildungen zeigen meist frühe Werbeanzeigen.
Tribunale di Roma, Sezione IX. - Juristischer Niederschlag einer Auseinandersetzung um Urheberrecht, Meinungs- und
Pressefreiheit: Der römische Parlamentsabgeordnete Leone
Caetani Principe di Teano, Autor eines siebenbändigen Werkes “Annali dell’ Islam” verklagte die Zeitung “Il Popolo Romano” und ihren Herausgeber Luigi Platti wegen Diffamie-
484 DIETZE, Constantin von, Die ostdeutschen Landarbeiterverhältnisse seit der Revoluti88
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
on. Berlin, Parey, 1922. 4to. 237 S. Mit 13 teils gefalteten Tabellen. Hlwdbd der Zeit mit eingebundenem OUmschlag (Rückensignatur, Vorsatz m.
geringen Klebespuren, gering angestaubt, mehrfach gestempelt).
€ 120,-
Erste Ausgabe der handelspolitischen Broschüre über die
Hamburger Girobank (oder Zettelbank), später Vorbild für
den Giroverkehr der Reichsbank, ihre Entstehung, Einrichtungen und Statuten. - Holzmann/Boh. V, 10514; HCB I,595. (angebunden:) GEFFCKEN, H., Zur Bankfrage II. Hamburg,
Nolte u. Köhler, 1856. 55, (1) S. (und:) KURZE BELEUCHTUNG
DER BROCHÜRE: ZUR BANKFRAGE. Hamburg, Perthes-Besser u. Mauke, 1856. 23, (1). - Nicht bei Holzmann/Boh.
Constantin von Dietze gehörte als Nationalökonom und Widerstandskämpfer dem “Freiburger Kreis” an.- Hier eine Darstellung der neu entstandenen gesetzlichen Grundlagen für die Gestaltung der
Landarbeiterverhältnisse, der wichtigsten
Verbände und der Zustände in den einzelnen Landesteile (Ostpreußen, Pommern,
Mecklenburg, Schlesien und Brandenburg), u.a.
488
GERLOFF, Wilhelm, Die
steuerliche Belastung in Deutschland während der letzten Friedensjahre. Gutachten, dem
Staatssekretär des Reichsschatzamtes erstattet. Herausgegeben
vom Reichsschatzamt. Berlin, Heymanns, 1916. 89 S. Mit Tabellen.
OBroschur. 4to. (St.a.Einband,
Bibl.-Sch., wenige Bleistiftanstreichungen).
€ 48,-
485 FRITSCH, Theodor, Zwei
Grundübel: Boden-Wucher und
Börse. Eine gemein-verständliche
Darstellung der brennendsten
Zeitfragen. 2. Auflage. Leipzig,
Beyer, 1894. 300 S. Neuer geschmackvoller Halblederband.
€ 1.200,-
489 GOW, William, Marine insurance. A handbook. (1st and 2nd
edition, in 2 books). London, Macmillan, 1895/1900. XVIII, 401; XXII,
403 pp. Original cloth.
€ 100,-
Letzte Auflage im Jahr der Erstausgabe.
Vom Autor des Handbuchs der Judenfra485
ge. Mit einer handschriftlichen Widmung
auf der Titelrückseite “In Hochachtung überreicht! Leipzig
First and 2nd edition. On the occasion of the 2nd edition
Nov. 1894. Theod. Fritsch.” Adressat war der Agrarwissen“additions have been made to the text, an attempt has been
schaftler Max Sering. Eingangs zitiert er Theodor Mommsens
made to notice all recent decisions, and the appendices have
Römische Geschichte, wonach das Sklavenproletariat den
been enlarged, completed, and brought down to date”
Ruin des Mittelstandes und damit den Untergang des Römi(pref).
schen Reiches bewirkt habe. F. (1852 - 1933) war eigentlich
Maschinenbauer, engagierte sich für den Mittelstand und
490 GRÄNZENSTEIN, Gustav von, Das allgründete seinen Hammer-Verlag.
gemeine österreichische Berggesetz vom 23. Mai
1854, und die Verordnungen über die Bergwerksabgaben vom 4. October 1854. Wien, Fr. Manz,
1855. 8, 463, (1) S. Marmorierter Hldrbd der Zeit
(Einband etwas berieben, Stempel u. Besitzvermerk recto/verso Stempel).
€ 70,-
486 GARVE, Christian, Ueber den Charakter
der Bauern und ihr Verhältniß gegen die Gutsherrn und gegen die Regierung. Drey Vorlesungen
in der Schlesischen Oekonomischen Gesellschaft
gehalten. Breslau, bey Wilhelm Gottlieb Korn,
1786. 200 S. Neuer Pappband. 8vo.
€ 300,-
Das Gesetz zur Rechtsstellung des Bergbaus von 1854 löste
die aus dem Jahre 1550 stammende Bamberger Bergordnung ab. - Einzige Ausgabe.
Garve (1742-98) galt den Zeitgenossen, neben Mendelssohn, als ihr grosser philosophischer Lehrer. Er lebte in Breslau als Privatgelehrter und trat vor allem als Übersetzer (Cicero, Smith, Ferguson, Burke) und Essayist hervor. Philosophisch stand er der englischen Philosophie nahe. Die vorliegende Betrachtung zeigt in seinen drei Teilen die sozialpolitische Einordnung des Bauernstandes im Deutschland vor der
Französichen Revolution aus der Sicht des Bürgertums.
491 GROLMANN, Melchior Dethmar (praes.), De operarum debitarum mutatione, dissertationum triga, ob maximum in foro usum recusa.
Praefationem de praesumptione contra rusticos in
caussis operarum, harumque redemptione licita,
adiecit Io. Georgius Estor. 3 Teile (in 1 Bd). Gießen,
E. H. Lammers, (1733 - 1734). Kl.-4to. 28 S., 1 Bl.,
56 S.; 1 Bl., 102 S.; 56 S. Neuer Ppbd.
€ 150,-
487 GEFFCKEN, Frieddrich Heinrich, Zur
Bankfrage (und zwei weitere Broschüren zum Thema). Hamburg, Nolte u. Köhler, 1856. 68 S. Neuer
Ppbd.
€ 70,-
Mehrfach nachgedruckte juristische Abhandlungen über die
Frondienste und die Möglichkeiten ihrer Umwandlung oder
89
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
Ablösung. Melchior Dethmar Grolmann war Professor primarius der Rechte und Kanzler der Universität Gießen. Respondenten waren: O. H. v. Schade, Ph. E. Hofmann und Chr. S.
Hofmann.
Preisschriften der Fürstl. Jablonowski’schen Gesellschaft Nr.
25 = Nr. 17 der historisch-nationalökonomischen Sektion. Erste umfassende Geschichte der Leipziger Messen (das älteste Privileg datiert von 1458), besonders ihrer Entwicklung
im 18. Jahrhundert, als Leipzig alle übrigen Messeorte überflügeln konnte. Mit reichem Dokumenten-Anhang.
492 GROSSHERZOGTUM BERG, HandelsGesetzbuch. Grand-Duché de Berg. Code de Commerce. Zweyte Abteilung des Gesetz-Buelletins,
Bülletin no. 28. Düsseldorf, Regierungsdruckerei,
(1812). 309 S. Bibl. Halbleinen.
€ 180,-
496 HAXTHAUSEN, Bruno, Die ländliche Verfassung in den einzelnen Provinzen der preußischen Monarchie. Bd 1: Die ländliche Verfassung
in den Provinzen Ost- und West-Preußen. 2 Abteilungen (in 1 Bd). Königsberg, Bornträger, 1839.
270 S. Mit 2 Tabellen. Lwd der Zeit (St.a.Vorsatz
und Titelrückseite).
€ 150,-
493 GÜNTHER, Ludwig Christian, Praktische
Bemerkungen über Pacht- und Kaufanschläge, Abnahme, Uebergabe und Verwaltung der DomainenAemter und Rittergüther. Mit Anmerkungen begleitet von M. F. G. Leonhardi. Leipzig, J. G. I. Breitkopf,
1795. 2 Bl., 124 S. Schlichte graublaue Kart. der Zeit
mit handgeschriebenem Außentitel (unbeschnitten,
Umschlag angestaubt, Rücken überklebt, Stempel
und unterlegter Ausschnitt auf dem Titel, durchgehend etwas braunfleckig).
€ 130,-
1. Die Beschaffenheit, Bebauung, Bevölkerung und Eintheilung dieser Provinzen; 2. Die ländliche Rechtsverfassung derselben. - Anfangs mit vereinzelten, teils farbigen Anstreichungen.
497 HEINS, Valentin, Tyrocinium mercatorioarithmeticum. Das ist: Ordentliche Grund-Legung
zur Kaufmännischen Rechnung ... für die liebe
Schul-Jugend, um sich nach itzigen, im Handel
und Wandel, paßirenden ein- und ausländischen
Rechnungen unumstößlich zu gründen ... ausgefertiget. Neue Auflage, welche an einigen Oertern
verbessert, auch die vorige Zugabe von 65 LustExempeln beybehalten worden. Lauenburg, Berenberg, (etwa 1805). Gestoch. Frontispiz, 8 Bl.,
280 S. Ppbd der Zeit (beschabt und bestoßen, geringfügig braunfleckig, 1 Lage gelockert, Frontispiz mit Schulstempel auf Rückseite).
€ 180,-
Erste Ausgabe.-Humpert 2774.
494 HARPPRECHT, Ferdinand Christoph,
Das Recht der Fuhr-Leute, Benebst rechtlichster
An- und Ausführung wie mit Fuhrleuten vorsichtig
zu contrahiren, der etwa von ihnen verursachte
Schaden zu erstatten ... und wie der Fuhrleute Defraudationen und dergleichen private und publique Verbrechen zu bestraffen ... Zum dritten mahle übersehen, und hin und wieder locupletiret. Denen Handelsleuten, Reisenden, auch so Güter und
Waaren zu verschicken ... zu gutem Nutzen ehedessen heraus gegeben. Accessit gedachten Auctoris nützlicher Tractat Von Pfändungen und Pfändungs-Recht, von neuen revidiret und vermehret.
2 Teile (in 2 Bdn). Leipzig, Chr. J. Hoffmann, 1718.
Kl.-4to. 4 Bl., 120 u. 96 S. Neue Ppbde (abweichend gebunden, gebräunt, durchgehend Nässespuren im oberen u. unteren Rand).
€ 240,-
Valentin Heins, Rechenmeister an der Hamburger MichaelisKirchenschule und Buchhalter der afrikanischen Handelsgesellschaft, galt seiner Zeit als “infallible Autorität in Rechnungssachen ... 1694 (erschien) sein unsterbliches Hauptwerk, das Tyrocinium mercatorio-arithmeticum, die Grundlegung der kaufmännischen Rechnung, ein unzählige Male
neu aufgelegtes, nachgedrucktes und von auswärtigen Konkurrenten geplündertes, in allen Schulen Hamburgs und Umgebung eingeführtes Rechenbuch”, wodurch Valentin Heins’
Name ebenso sprichwörtlich wurde wie der von Adam Riese
(ADB 11, 650).
Ferdinand Christoph Harpprecht (hier Harprecht), hochangesehener Professor und mehrfacher Rektor der Universität Tübingen, war ein Vertreter der praktischen Richtung der damaligen Jurisprudenz (vgl. NDB 7, 695). - Humpert 6215;
Commerz-Bibl. Hamburg 612.
498 HENZE, Adolf, Das Geld der Völker. Ein
Nachschlagewerk für Contor und Bureau, enthaltend die cursirenden Münzen und das cursirende
Papiergeld aller Staaten der Erde in naturgetreuen Abbildungen mit Angabe des Werthes in deutscher Reichswährung. Nach amtlichen Quellen ...
bearbeitet. Erste Lieferung. Neu-Schönfeld bei Leipzig, A. Henze, 1893. Gr.-8vo. Mehrfarbiger Titel,
(38) S. Mit 18 Tafeln mit vielen Münzbildern in Fak-
495 HASSE, Ernst, Geschichte der Leipziger
Messen. Gekrönte Preisschrift. (Herausgegeben
von der Fürstlich Jablonowski’schen Gesellschaft
zu Leipzig). Leipzig, S. Hirzel, 1885. 4to. 8, 516 S. Hlwd (angestaubt, leicht berieben, Deckel u. Reihentitel etwas braunrandig; Faks.-Beil. fehlt). € 110,90
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
simile-Prägedruck und 10 Faksimiles von Papiergeld. Hlwdbd der Zeit (leicht gelockert).
€ 80,-
ta, 1879. 22, 604 S. u. 6, 781 S. Neue Lwdbde (Titelbl. jew. mehrfach gestempelt, Papier zeitbedingt stärker gebräunt u. an den Rändern vereinzelt mit kleinen Abbrüchen).
€ 260,-
Zur Werbung für das Gesamtwerk als “Gratis-Beilage zu
Henze’s ‘Illustrirtem Anzeiger’” erschienen. In Prägedruck
und in natürlicher Größe werden Münzen aus Belgien, DäneErste Ausgabe des Standardwerks, das “die Forschung mächmark und dem Deutschen Reich, aus Frankreich, Griechentig angeregt” hat und “fast ein Jahrtausend der Beziehungen
land, Grossbritannien und Japan gezeigt sowie in Faksimilevor allem der italienischen Städte zu der vielfältigen Welt des
druck das entsprechende Papiergeld der Staaten. Laut Hinnahen und fernen Orients umfaßt” (NDB). Wilhelm von Heyd
richs sind von 1893 bis 1913 insgesamt
(1823 - 1906) leitete 1873 bis 1897 die
35 Lieferungen und 4 Ergänzungs-LieferÖffentliche Bibliothek in Stuttgart, verungen erschienen.- Beigebunden zwei
antwortete den großen Neubau 1883 und
weitere Werbe-Beilagen: 1. HARTUNG, H.,
erarbeitete u.a. den Katalog der historiDie Wechselstempelmarke, ihre Verwenschen Handschriften der Bibliothek sowie
dung und ihre Entwerthung. Für den Illusdie “Bibliographie der württembergitrirten Anzeiger bearbeitet. Gratisschen Geschichte”, die für spätere lanBeilage zu Nr. 6, Jahrgang 1878, des ‘Ildesgeschichtliche Bibliographien weglustrirten Anzeigers für Co(mmerz u.
weisend werden sollte.- NDB IX,63f.
B)ureau’. Neu-Schönfeld bei Leipzig, Henze, (1878). Gr.-8vo. 16 S. m. zweifarbigem
501 HEYSE, Friedrich, Analyse
Titel u. 23 “Figuren (Faksimiles von
der neuen Stempelgesetze für die
Schriftstücken m. roten Stempelmarken).
Preußische Monarchie nebst einer
(etwas fleckig, Titel teilw. unterlegt).- 2.
ILLUSTIRTE AUSGABE DER DEUTSCHEN
vollständigen tabellarischen UePOSTORDNUNG. Erster Theil: Postordbesicht derselben, zum Gebrauch
nung vom 18. December 1874. ... Gratisderjenigen Beamten und GeBeilage zu Henze’s Illustrirtem Anzeiger.
schäftsmänner, welchen eine geNeu-Schönfeld bei Leipzig, Henze, (1874).
naue Kenntniß dieser Gesetze beGr.-8vo. 8 S.
497
sonders nöthig ist. Magdeburg, W.
Heinrichshofen, 1815. Gr.-8vo. 10, 128 S.
Graublaue Interims-Kartonage d. Zeit (unbeschnitten, Rücken ausgebessert, Deckel braunfleckig, Exlibris, Stempel a. d. Titelrückseite, durchgehend etwas braunfleckig).
€ 90,-
499 HESS, Jonas Ludwig von, Ueber den
Werth und die Wichtigkeit der Freiheit der HanseStädte (für Kultur, Industrie und Handel der Welt).
London, J. B. G. Vogel (d.i. Hamburg, Perthes),
1814. Gr.-8vo. 8, 123, (1) S. Ppbd der Zeit (etwas
berieben und bestoßen, Rückenbezug erneuert,
Stempel auf Titel, wenige Bl. leimschattig an den
Ecken, unbeschnitten).
€ 130,-
Erste Ausgabe. - Der praktische Jurist Heyse hat versucht, die
“verschiedenen Stempelgesetze” (das preußische Stempelgesetz von 1810 und zugehörige “Declarationen” und “Instructionen” etc.) “systematisch zu einem Ganzen zu verbinden, und die Auffindung des erforderlichen Stempels in jedem speciellen Falle durch eine angehängte Tabelle zu erleichtern”. - Hamberger/Meusel XXIII,165.
Erste und offenbar einzige Ausgabe in einem breitrandigen,
unbeschnittenen Exemplar.- Mit dieser im Londoner Exil verfaßten Schrift wollte Heß “das öffentliche Interesse für die
fernere Unabhängigkeit (der Hansestädte) wach ... rufen und
warm ... halten” (ADB 12,294). Er beschreibt “die Unbilden
..., die diesen Städten von dem (Flagelum Dei = Napoleon)
zugefügt (worden) sind, der als geschworner Feind der Freiheit und des Handels während der letzten zwanzig Jahren
die Welt mißhandelt hat”, und untersucht dann, welcher
Wert Hamburg, Lübeck und Bremen als freien Hansestädten
für Deutschland und den See- bzw. Welthandel in Zukunft zukommt. Die Abhandlung entstand unmittelbar vor Heß’
berühmter, aber auch stark angefeindeter Schrift “Agonieen
der Republik Hamburg im Frühjahr 1813”.- Schröder III,1485
(recte 1585),16; Weller I,217; Humpert 10175; Goldsmith
II,20882 (die engl. Übersetzung von 1814).
502 HILLER, Christian Heinrich, Tractatus
juridico-politicus de abusibus, qui in Germania nostra in collegiis vigent opificum ... Von denen
Handwercks-Mißbräuchen in Teutschland. Novis
accessionibus indiceque rer. atque verbor. locupletissimo auctus. Tübingen, C. G. Ebert, 1729. Kl.4to. 2 Bl., 182 (recte 282) S., 22 Bl. (Index). Ppbd
um 1900 mit handschriftlichem Rückenschild
(leicht berieben u. bestoßen, Titel stärker gebräunt, kleine Einrisse hinterlegt, teils leicht gebräunt u. braunfleckig).
€ 280,-
500 HEYD, Wilhelm, Geschichte des Levantehandels im Mittelalter. 2 Bde. Stuttgart, J. G. Cot-
Zuerst 1725 erschienen, für diese Ausgabe vermehrt und mit
ausführlichem Register versehen. - Privatrechtliche Abhand-
91
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
scher Konsumvereine 1903 - 1928. Herausgegeben im Auftrage des Vorstandes und Ausschusses
des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine.
Hamburg, 1928. Gr.-8vo. 12, 528 S., 1 Bl, Mit 7 Tafeln. OLwd (berieben).
€ 75,-
lung über das Handwerksrecht. Mit zahlreichen auch wirtschafts- und sozialgeschichtlich interessanten Fallbeispielen.
Hiller (1696-1770) wirkte als Hofgerichtsassessor und Juraprofessor in Tübingen.Verfaßt auf lateinisch nebst vielen längeren deutschen Einschüben und Begriffen. Mit Stichworten
wie: Blauer Montag, Bürgerrecht, Ehre, Handwerkszwang,
Hofrecht, Hure, Jungmeister, Kirchgang, Kunden, Meistermahlzeit, Pfuscher, Scheltbrief, Sonntagsschuhflicken, Zahnzieher, Zigeuner, Zunftwesen u.v.m. - Humpert 5034. Vgl.
Jöcher/Adelung II, 2009 (Ausgabe 1725).
Enthält eine Geschichte des Zentralverbandes (K. Kaufmann), Abhandlungen über die Entwicklung des Genossenschaftsrechts (K. H. Maier) und der Presse des Zentralverbandes (A. Kasch) sowie ein Verzeichnis der Veröffentlichungen
des Zentralverbandes als Quelle genossenschaftlichen Wissens (H. Sierakowsky).
503 HOFFMANN, Wilhelm, Histoire du commerce, de la géographie et de la navigation, chez
tous les peuples et dans tous les etats. Avec des
notes et des additions par Joseph Duesberg. Paris, Sagnier et Bray, 1849. 600 S. Bedruckter Interimsumschlag des Verlages eingebunden. Neuer
Hlwd.
€ 180,-
506 KERSCHAGL, Richard, Die Lehre vom
Gelde in der Wirtschaft. Universalismus und Individualismus in der Entwicklung der Geldtheorie.
Wien, Manz, 1921. 90 S. OBroschur (Rücken repariert).
€ 60,Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Titel.
Französische Ausgabe von Hofmann “Die Geschichte des
Handels, der Erdkunde und Schifffahrt aller Völker und Staaten. Von der frühesten Zeit bis auf die Gegenwart, mit Rücksicht auf die politischen Verhältnisse, die Zustände der Kultur,
Industrie, des Gewerbewesens und der Landwirthschaft”, erste Ausgabe 1844, 2. Ausgabe 1847. Duesberg habe bei der
Arbeit an diesem Buch alle Freiheiten genutzt und eine “production originale” geschaffen, wolle aber aus übergroßer
Bescheidenheit nur als Übersetzer erscheinen. Das Buch habe in Deutschland einen großen Erfolg gehabt, trotz seiner
Längen und mancher Ungenauigkeit; dies habe D. korrigiert.
507 KLETKE, G. M., Holzdiebstahl-Gesetz vom
7. Juni 1821. Für Forstrichter, Justiz-, Administrations- und Forst-Beamte so wie Forst-Besitzer neu
bearbeitet und mit Commentar, Ergänzungen und
Beilagen versehen. Berlin, Mylius, 1846. 8, (1) S., 1
Bl., 330 S. Mit 1 gefalteten Tabelle. Moderner
Ppbd (Bibliotheksvermerk auf Titel, Stempel verso
Titel, durchgehend etwas braunfleckig). € 65,Im Jahre 1821 war die Behandlung von Holzdiebstählen in
den preußischen Provinzen vereinheitlicht worden. - Mantel
II,370.
504 KATALOG der Bibliothek der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin. Bestand vom
1. August 1909 (und) NACHTRAG I. Neuerwerbungen vom 1. August 1909 bis 1. Oktober 1912. 2.
Auflage. 2 Bde (in 1). Berlin, Reimer, 1909 - 1912.
Gr.-8vo. 1 Bl., 22, 979 S.; 8, 250 S. Hlwdbd der Zeit
(Einband lichtrandig und gering bestoßen,
Rückensignatur, Vorsatz und Titel mehrfach gestempelt, Vortitel mit Randeinriß, 1 Blatt teils hinterlegt, 3 Bl. mit kleinen Randläsuren, hinterer
Vorsatz mit geringen Klebespuren).
€ 145,-
508 KNAPP, Georg Friedrich, Staatliche
Theorie des Geldes. Leipzig, Duncker und Humblot, 1905. X, 397 S. OLwd.
€ 200,Erste Ausgabe dieses vielumstrittenen, epochemachenden
geldtheoretischen Werkes, von dem Max Weber sagte, es sei
formell und inhaltlich eines der größten Meisterwerke deutscher schriftstellerischer Kunst und wissenschaftlicher Denkschärfe. Georg Friedrich Knapp (1842 - 1926) war von 1874
bis 1918 Professor der Nationalökonomie in Straßburg und
ein hervorragender Vertreter der Historischen Schule.
Mit Schlagwort- und alphabetischem Titel-/Verfasser-Verzeichnis (S. 792 - 979). Die Bibliothek, die seit 1906 zugleich
als Bibliothek der Handels-Hochschule diente, bestand 1909
aus rund 26000 Bänden der Bereiche Nationalökonomie, Gesellschaftswissenschaft, Sozialismus, Agrar-, Gewerbe- und
Handelspolitik, Finanzwissenschaft, Zoll- und Steuerwesen,
Versicherungswesen, Wirtschaftsrecht, Münze, Maße, Gewicht, Geld, Bank, Börse, Ausstellungswesen, Recht, Genossenschaftswesen, Technologie, Verkehr, Geographie, Geschichte und Bildungswesen.
509 KNIES, Karl, Die Eisenbahnen und ihre
Wirkungen. Braunschweig, Schwetschke, 1853.
(5) 147 S. OBroschur.
€ 500,First and only edition. Knies, member of the historical school
of German economics, discusses the importance of railway
enterprises and their influence on economics.
Erste und einzige Ausgabe dieser frühen Schrift. Knies (18211898) gilt als des theoretisch bedeutendste Mitglied der historischen Schule der deutschen Nationalökonomie. Hier
analysiert er die Eisenbahnen als selbständige Industrieunternehmungen und ihre allgemeinen Wirkungen auf die ein-
505 KAUFMANN, H. (Hrsg.), Festschrift zum
25jährigen Bestehen des Zentralverbandes deut92
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
rungen, Geographie, Geschichte und Völkerkunde, Naturgeschichte, Akademische Gesellschaften (Veröffentlichungen
und Preise), Missionsarbeit, Medizin, Management, Finanzen, Schiffe und Schiffahrt, Handel u.v.m.
zelnen Bereiche der Wirtschaft und auf das Leben der Einzelnen und der Völker. Neben den Fortschritten für Privatleben
und Industrie sieht K. aber auch die militärischen Vorteile, die
die Eisenbahnen den Staaten bringen. - Umschlag und Papier
teils etwas felckig.
514 LANGENBECK, Hermann, Anmerckungen über das Hamburgische Schiff- und SeeRecht, wie solches in den XII. XIV. XV. XVI. XVII.
XVIII. und XIX Titeuln des Andern
Theils Stadt-Buchs enthalten, Und
die dahin gehörige Rechte der Admiralität, Assecurance, Avarie,
Dispache, Pilotage, des SchiffEnthält über 28,000 Einträge in chronoloBauer, der Strand- und Bergung,
gischer Anordnung mit Registern. Vol. 1:
Dupe und Haven, wie auch der
Covering material published through
Grönländischen Fahrt, nebst
1776: Vol. 2: 1777-1817; Vol. 3: 1818nöthigen Beylagen gesammelt,
1848; Vol. 4: Supplement 1474-1848.
beschrieben und ausgearbeitet.
Hamburg, auf Kosten des Autoris,
511 KRESS, Johann Paul
Druckts J. G. Piscator, 1727. 30 Bl.,
(praes.), R. G. HENNE (resp.),
531, (1) S., 18 Bl. (Register) mit
De privilegiis agriculturae apud
Holzschnitt-Initialen u. -VignetGermanos, Von Freyheiten und anten. Ldrbd der Zeit mit Rückendern Gerechtigkeiten des Ackerschild und allseitigem Goldschnitt
baues in Teutschland. Recusa (= 2.
506
(Deckel gering beschabt, Rücken
Auflage). Jena, J. B. Heller, 1719.
Kl.-4to. 88 S. Neuer Ppbd (wenige Unterstreichun- und Vorsätze erneuert, unterschiedlich, teils stärgen von alter Hand, Stempel und Signatur auf Ti- ker, gebräunt, einige Blatt mit kleinem Wurmgang,
telrückseite).
€ 80,- vereinzelt mit geringen Randläsuren, gegen Ende
einige, teils farbige Anstreichungen).
€ 560,Jenaer Dissertation von 1712. Der angesehene Jurist Johann
510 THE KRESS LIBRARY of business and
economics. Catalogue. With data upon cognate
items in other Harvard libraries. 4
Bde. (Bd 1:) Reprint Fairfield 1977;
(Bde 2-4:) Boston 1957-1967, 4to.
OLwd (m. Folie überzogen).
€ 420,-
Paul Kress erhielt noch im selben Jahr durch Vermittlung
Leibnizens einen Ruf an die Universität Helmstedt.
Erste Ausgabe des grundlegenden Werkes zum hamburgischen Seerecht. Behandelt werden Aspekte wie Schiffbruch,
Piraterie, Lotsenwesen, Bodmerei, der Umgang mit offenem
Feuer, die Vlandrische Hanse, das Schiffs-Volk und vieles andere mehr. Autor ist Hermann Langenbeck (1668 - 1729), Jurist und Senator in Hamburg und Abkömmling des alten
Hamburger Langenbeckischen Geschlechts, das zahlreiche
Juristen hervorbrachte.- Schröder IV, 2155.6; Kayser, Hamburger Bücher S. 106.
512 KULISCH, Max, System des österreichischen Gewerberechtes mit Berücksichtigung des
neuesten Regierungsentwurfes. Bd 1. Innsbruck,
Wagner, 1905. (8) 270 S. OBroschur (unaufgeschnitten).
€ 45,Alles Erschienene. Begriff des Gwerbes in volkswirtschaftlichen Sinne, die Stellung des Staates, Rechtsquellen des
österreichischen Gewerberechts, Geltungsbereich der Gewerbeordnung, Gewerbefähigkeit etc. - Mit handschriftlicher
Widmung des Verfassers auf Titel.
515 LEWIS, William, Das deutsche Seerecht.
Ein Kommentar zum fünften Buch des allgemeinen deutschen Handelsgesetzbuchs und zu den
dasselbe ergänzenden Gesetzen. 2., vermehrte
und verbesserte Auflage. 2 Bde (in 1). Leipzig,
Duncker u. Humblot, 1883/84. X, 422; VIII, 528 S.
Halbleder der Zeit
€ 160,-
513 LANDWEHR, John, VOC. A bibliography
of publications relating to the Dutch East India
Company 1602 - 1800. Edited by Peter van der
Krogt. Introduction by C. R. Boxer. Preface by G.
Schilder. Utrecht, HES Publishers, 1991. 4to. 42 S.
Mit Abbildungen, 1 Bl., 16 Tafeln, 840 S. OLwdbd
(mit OUmschlag).
€ 320,-
Letzte, eigenhändige Ausgabe. Lewis (1836 - 1891) war u.a.
Autor von “Lehrbuch des Versicherungsrechts” (1889), “Die
Succession des Erben in die Obligationen des Erblassers nach
deutschem Recht” (1864), “Das Recht des Familienfideicommisses” (1868).
Verzeichnet - mit Kollation und Erläuterungen - 1674 Titel
über den gesetzlichen Status der VOC, Schlachten und Erobe-
93
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
516 LIST, Friedrich, Gesammelte Schriften.
Bearbeitet und herausgegeben von Ludwig Häusser. 3 Bde. Stuttgart, Cotta, 1850. VI, 412; 468; 413
S. Neue Haldlederbände (Stempel auf Titelrückseite).
€ 750,-
er zur Erläuterung des Gesetzes vom 5ten April
1808. Instruction und 2 Nachträge in 1 Bd. Kassel,
Königl. Buchdruckerei, 1808. 79, (1); 15, (1); 32 S.
Ppbd der Zeit (berieben und etwas fleckig, gering
bestoßen, Bibl.-Stempel verso Titel).
€ 400,-
Erste Gesamtausgabe. Bd 1 enthält Lists Leben, bearbeitet
von Ludwig Häuser; Bd 2 “Gutachten zur Errichtung einer
staatswirtschaftlichen Fakultät” (1817), “Die Freiheit u. d.
Beschränkungen des auswärtigen Handels, aus dem historischen Gesichtspunkt beleuchtet” (1839), “Zur deutschen Eisenbahnfrage” (1844), “Die politisch-nationalökonomische
Nationaleinheit der Deutschen” (1846): Bd 3 “Das nationale
System der politischen Oekonomie” (zuerst 1841).
Erste Ausgabe. - Der Finanzpolitiker Karl August von Malchus
(1770 - 1840) hatte 1807 den preußischen Staatsdienst quittiert und war seit Januar 1808 als Staatsrat im neugegründeten Königreich Westphalen tätig. Im April wurde er von König Jerôme zum Generaldirektor der direkten Steuern und im
Mai der Amortisationskasse und Generalliquidator der öffentlichen Schuld ernannt. Seine Schriften gehören zu den
wichtigsten Werken der frühen deutschen Finanz- und
Staatswissenschaft. - Nicht bei Humpert, Kress, Goldsmith.
517 MAGERSTEDT, Adolf, Der praktische
Gutsverwalter. Sechsundzwanzig Bücher aus der
teutschen Landwirthschaft. Sondershausen, Eupel, 1846. VIII, 688 S. Späterer Marmor. Pappband
mit handgeschriebenem Rückenschild (Durschscheinender Stempel auf Titelrückseite). € 120,-
521 MANGOLDT, Hans von, Grundriß der
Volkswirthschaftslehre. Für das Selbststudium wie
für den Unterricht an Lehranstalten. 2., nach dem
Tode des Verfassers veranstaltete Auflage, bearbeitet von Friedrich Kleinwächter. Stuttgart, Maier,
1871. XVI, 250 S. Ppbd der Zeit.
€ 400,-
Untertitel: Ein Handbuch für die, welche Landwirthschaft lernen, lehren und treiben.
H. v. Mangoldt war einer der bedeutendsten Nationalökonomen des 19. Jahrhunderts, doch war sein Name weniger bekannt, als er es verdiente und sein Werk blieb trotz seiner Bedeutung zu v. Mangoldts Lebzeiten weitgehend unbeachtet.
Man führt das darauf zurück, daß er das Unglück hatte, in einer Zeit zu wirken, die für seine Methode und für sein theoretisches Denken kein oder nur wenig Verständnis hatte.
Selbst Fr.Kleinwächter, der Herausgeber der vorliegenden 2.
Auflage des ‘Grundrisses der Volkswirtschaftslehre’ meinte,
v. Mangoldt sei ‘ein Meister in der Kunst, zehnmal gespaltene Haare noch weiter zu spalten’. “Der ‘Grundriß der Volkswirtschaftslehre’ (1863) ist konventionell im Aufbau, doch
neuartig im Inhalt. Knies’ Hinweise auf eine subjektive Werttheorie werden ebenso aufgenommen wie Thünens Produktionstheorie und der Begriff der Grenzkosten und der Grenzproduktivität. Völlig neu war v. Mangoldts Darstellung der
Preisbildung und des Gleichgewichts auf Märkten, insbesondere auch auf verbundenen Märkten und im internationalen
Handel, sowie seine Verwendung des Elastizitätsbegriffs. Seine preistheoretischen Vorstellungen verdeutlichte er in seinem Lehrbuch bereits durch algebraische Formeln sowie mit
dem Mittel von Angebots- und Nachfragekurven.” (NdB).
518 MAHLBERG, Walter, Ueber asiatische
Wechselkurse. Bonn, Marcus und Webers, 1914.
137 S. Mit 28 Diagrammen, davon 5 große mehrfach gefaltete Tafeln. Kart.
€ 200,Kölner Studien zum Staats- und Wirtschaftsleben, Heft 9. Erste Auflage der Habilitationsschrift bei Schmalenbach. St.a.Vorsatz und Titelrückseite, Bibl.-Sch.
519 MALCHUS, Carl August von, Handbuch
der Finanzwissenschaft und Finanzverwaltung. 2
Bde (in 1). Stuttgart, Cotta, 1830. XVI, 480; VI, 210
S. Halbleder der Zeit mit reicher Rückenvergoldung (St.a.T., leicht bestoßen).
€ 800,Stammhammer, Finanzwissenschaft, 154; Humpert, 12067.
Erste Ausgabe. Ohne die 70 gefalteten Beilagen enthaltend
tls. umfangreiche Statistiken. ADB 20, 132ff, NDB 15, 724ff.
(1770-1840) Finanzpolitiker, stand als solcher in den Diensten Kurmainz’, Hildesheims, Preußens und schließlich als Finanzminister im Kgr. Westfalen. Sein Hauptwerk, eine “vorzügliche Darstellung der Organisationsformen und der Rechnungs -und Kontrolleinrichtungen d. damaligen Finanzwesen..(gehört)..zu den wichtigsten Werken der frühen deutschen Staats- und Finanzwissenschaft.” (NDB). - Bd 1: Finanzwissenschaft; Bd 2: Finanzverwaltung. - “Seiner Majestät Friedrich Wilhelm dem Dritten Könige von Preussen in
tiefster Ehrfurcht allerunterthänigst gewidmet”.
522 MANGOLDT, Hans von, Volkswirthschaftslehre. Die Lehre von der Gütererzeugung,
von der Vermögenserhaltung und der Vertheilung
der Güter. Stuttgart, Maier, 1868. 17 S., 491 S. Moderner Ldrbd mit Rückenschild (Titel gestempelt,
etwas stockfleckig, 2 römisch pag. Bl. aus dem Inhaltsverzeichnis in die letzte Lage verbunden,
S.163/164 mit transparentem Klebestreifen repariert).
€ 280,-
520 MALCHUS, Karl August von, Instruction für die Directoren der directen Steuern, betreffend die Anlage und Erhebung der Patentsteu94
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
Erste Ausgabe. - Reihentitel: Bibliothek der Gesammten Handelswissenschaften.- Postum veröffentlichte Schrift des Freiburger Professors (1824-1868). Mangoldt zählt heute zu den
bedeutendsten deutschen Wirtschaftstheoretikern des 19.
Jahrhunderts. Bahnbrechend ist seine Darstellung der Preisbildung und des Gleichgewichts auf neuen Märkten und im
internationalen Handel. Zu Lebzeiten wenig beachtet, da die
jüngere historische Schule kein Interesse
an Wirtschaftstheorie zeigte, stützten sich
in den 80er Jahren die Neoklassiker auf
seine Vorarbeiten.- Vgl. NDB XVI, 30 f.
sprungs des Wechselrechts ein Beytrag zur Geschichte des Handels des Mittelalters. Nebst einer
Sammlung alter und neuer bisher in Teutschland
wenig bekannter... Wechselgesetze... Göttingen,
Dieterich, 1797. 80, 260 S. Ppbd der Zeit (Kanten
und Kapitale stärker bestoßen, alte Bibl.-Stempel
auf Titel, Vorsätze und einige Bl.
braunfleckig).
€ 350,-
Erste Ausgabe. - Friedrich Georg von Martens, einer der bedeutendsten Völkerrechtler seiner Zeit, stützt sich bei seinem
523 MARLO, Karl (d. i. WINVersuch u.a. auf J. G. Büschs Erkenntnisse
KELBLECH, K. G.), Untersuchunzur eminenten Bedeutung der mittelalterlichen Geschichte des Wechsels. Martens
gen über die Organisation der Arhat dann “ein besonders feines Verständbeit oder System der Weltökononis (bewiesen) für die Art und Weise der
mie. 3 Abteilungen in 2 Bdn, in
Bildung solcher handelsrechtlichen Norsich vollständig (ohne den von
men, indem die autonomen Usancen der
Appel nur als Fragment edierten
Handelswelt als das eigentlich rechtsBd 3). Kassel, W. Appel, 1850 schaffende Element erkannt sind, zu welchem die Gesetzgebung lediglich rechts1857. Gr.-8vo. 1 Bl., 6, 501 S., 1 Bl.
bestätigend hinzukomme... (Er nahm) al(weiß); 6 S., 1 Bl., 710 S., 1 Bl. u. 1
lem bisherigen Brauche zuwider, aber als
Bl., 12, 862 S. Zwischengebunden
Muster für alle Folgezeit, einschließlich
nach Teil 1: 8 S. “Programm. Kasunserer deutschen Wechselordnung...
524
sel, 1848”. Hldrbde der Zeit mit
den trassierten Wechsel als die regelgoldgeprägten Rückentiteln (etwas berieben und mäßige Grundform” (Stintzing/Landsberg III,1,493f). - Die im
leicht fleckig, Bibliotheksexemplar mit Stempeln Anhang abgedruckten Wechselgesetze aus Spanien, Italien,
des Schweizer Statistischen Bureaus etc. Innenge- Portugal und England sind jeweils in originalsprachlich/deutschem Paralleldruck wiedergegeben. - Kress B. 3462.
lenke angeplatzt, gering gebräunt und stockfleckig).
€ 600,-
525 MARTIN, C. F., Les tables de Martin, ou le
régulateur universel des calculs en parties
doubles. Paris, chez l’auteur, 1817. 843 S. Mit 3
Falttabellen, 1 Schablone als Beilage. Ldrbd der
Zeit mit Rückenvergoldung (Einband fleckig und
bestoßen, hinteres Gelenk mit Einriss und Wurmfraß, Buchblock teilweise mit Nässerand, 1 Falttabelle mit Randläsuren).
€ 180,-
Erste Buchausgabe (ab 1848 in Heften erschienen). - Hauptwerk des Sozialreformers und Nationalökonomen Winkelblech (1810-1865). Als Kritiker des Industriekapitalismus vertrat Winckelblech das Konzept einer föderativen sozialistischen Wirtschaftsordnung auf der Grundlage des Zunftsystems. Seine Theorien zu Sozialpolitik und Ökonomie hatten
Einfluß auf die deutsche Handwerkerbewegung von 1848.
Die Edition umfaßt die ‘Historische Einleitung in die Ökonomie’, eine kritische Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen sozialen Bewegungen, sowie den 2. Teil, den sogenannten ‘Elementaren Teil, Allgemeine Grundsätze der Ökonomie’, eine Auseinandersetzung mit Adam Smith und Jean
Say. Diesen Umfang (ohne den bis 1859 in weiteren Lieferungen folgenden unvollendeten Praktischen Teil mit Aschnitten
über die Zollgesetzgebung und das Kredit- und Banksystem,
der auf p. 384 mitten im Satz abbricht) haben u. a. auch die
Exemplare in Glasgow, Manchester und in der British Library.- BM Compact ed. XVI, 912 (2 Bde 1850-57); Stammhammer, Socialismus II, 205 (1850-57); Menger 249 (nur Bd I/1-2
1850-53); MNE II, 13 (1848-59); Kosch, Staatshandbuch II,
1189.
Umfangreiches Tabellenwerk zur Umrechnung sämtlicher
Maße und Gewichte aus den traditionellen Einheiten sämtlicher Länder in das neue dezimale Meter-Kilogramm-System
und v. v., ebenso zur Umrechnung zwischen den Währungen
verschiedener Handelsplätze. Die in einer Tasche des vorderen Innendeckels beiliegende Schablone wird auf die Tabellen gelegt und gestattet das unmittelbare Ablesen des Ergebnisses. Ohne die auf dem Titel erwähnte zusätzliche
Schablone in Metall-Ausführung. - Kurelac/Herkov II, 709;
Kress S 5948.
526 MARTINI, M., Der verbesserte geschickte
Haushalter und fertige Kaufmann, weiset erstlich
an, wie alle zu der Haushaltung und Kaufmannschaft dienliche Sachen ... in 424 Tabellen ... rich-
524 MARTENS, Friedrich Georg, Versuch
einer historischen Entwickelung des wahren Ur-
95
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
übersetzt von Elise Gomperz. Leipzig, Fues, 1874.
141 S. Mod. Hlwdbd (Papier randgebräunt).€ 45,-
tig ausgerechnet, gefunden und probiret werden
können. Zweitens, daß viele andere Dinge, die in
der Rechenkunst, Baukunst, Landmesserei und
dergleichen Künsten vorkommen ... ebenfalls in
gemeldeten Tabellen ausgerechnet sind... Neue
Auflage. Berlin, G. Reimer, 1804. 487 S. Hldrbd der
Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (Rücken unten mit Klebespuren, Bibl.-Stempel verso Titel).
€ 320,-
530 MORGENSTERN, Oscar, 3 Sonderdrucke,
2 davon mit handschriftlicher Widmung. 3 Hefte.
Tübingen/Wien, 1927/31. 6; 33; 40 S. Geheftet/
OBroschur.
€ 120,1. Friedrich Von Wieser, 1851-1926. (Reprinted from the American Economic Review. Vol. XVII, No. 4). SS. 670-674. 1927.
(Mit Widmung); 2. Qualitative und quantitative Konkunkturforschung. (Sonderabdruck aus Zeitschrift für die gesamte
Staatswissenschaft, 85. Band, Heft 1). SS. 55-88. 1928; 3. Offene Probleme der Kosten- und Ertragstheorie. (Sonderabdruck aus Zeitschrift für Nationalökonomie, Band II, Heft 4).
SS. 482-522. 1931. (Mit Widmung).
Zwischen etwa 1740 und 1816 mehrfach aufgelegtes kaufmännisches Handbuch. Mit Umrechnungstabellen für verschiedene Münzwerte, Gewichts- und Längenmaße für Kaufleute, Handwerker oder Gastwirte, ferner mit Hinweisen zu
Währungen und Handelsumständen in den Ländern Europas,
Ostasien, Amerika.- Martini war Rechenmeister beim preußischen Kadettenkorps in Berlin. - Vgl. Jöcher/Adelung IV, 862;
Humpert 5279 (andere Ausgaben).
531 MURHARD, Karl, Theorie und Politik des
Handels. Ein Handbuch für Staatsgelehrte und Geschäftsmänner. 2 Bde. Göttingen, Dieterich, 1831.
18 S., 1 Bl., 396 S. u. 10 S., 1 Bl., 460 S. Hldrbde der
Zeit mit Rückenvergoldung und Rückenschildern
(berieben, Kanten etwas bestoßen, 1 Rückenschild
mit kleiner Fehlstelle, gering braunfleckig, alte
Bibl.-Stempel).
€ 450,-
527 MARX, Karl, Das Kapital. Kritik der politischen Oekonomie. (Band 3 herausgegeben von
Friedrich Engels). 3 Bde. Hamburg, Meisner, 1894,
1983. Band 3 Erste Ausgabe. Bde 1 u. 2 Reprint
1983. Insgesamt 2200 S. Bd 3 Halbleinen mit aufgezogenem Halblederrücken, Bde 1 und 2 Original
Halbleder des Verlages.
€ 600,-
Erste Ausgabe. - Johann Karl Adam Murhard (1871 - 1863)
war ein eifriger Anhänger von Adam Smiths Theorien und einer Terminologie im Stile von Sodens. Von der zeitgenössischen Kritik wurde er des unproduktiven Smith-Adeptentums
geziehen. Doch zumindest das Interesse an seiner “Theorie
und Geschichte der Besteuerung” hielt sich noch über lange
Zeit. - Goldsmith 26747; Humpert 5390; Roscher, Gesch. d.
Nationalökonomie S. 846.
Erstausgabe des 3. Bandes (2 Teilbände in 1), zusammen mit
Nachdrucken der Erstausgaben von Band 1 und 2. - 1. Der
Produktionsprocess des Kapitals (1867). 2. Der Cirkulationsprocess des Kapitals (1885). 3. Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion 2 Teile in 1 Band. (1894)..
528 MASCHER, Heinrich Anton, Das Deutsche Gewerbewesen von der frühesten Zeit bis
auf die Gegenwart. Nach Geschichte, Recht, Nationalökonomie und Statistik. Potsdam, Ed.
Döring, 1866. Gr.-8vo. 22 (statt 24), 797, (3) S.
Moderner Lwdbd (etwas gebräunt und braunfleckig, 1 freies Blatt mit Ausleihstempeln, einzelne Bleistiftanstreichungen, ohne den Vortitel).
€ 160,-
532 OETTINGER, Ludwig, Anleitung zu finanziellen, politischen und juridischen Rechnungen. Ein Handbuch für Staatsmänner, Cameralisten, Kaufleute, Juristen, Forstmänner, Oeconomen etc. Braunschweig, Vieweg, 1845. XX, 322 S.
Mit gefalteten Tafeln. Halbleinen der Zeit (Rücken
mit 2 Signaturschildern aus Papier).
€ 150,Erste Ausgabe. Humpert Kameralwissenschaften 6594.
In seiner umfassenden und faktenreichen Arbeit stellt H.A.
Mascher die Entwicklung des deutschen Gewerbewesens
dar, die über weite Strecken eine Geschichte der Zünfte ist,
und, mit beginnender Industrialisierung, die modernen Genossenschaften abhandelt. Der Kommunalpolitiker H. A. Mascher, später Bürgermeister in Hörde bei Dortmund, befaßte
sich in anderen Schriften u.a. Steuerproblemen und Fragen
der Kommunalverfassung. - HCB, Forts. II,1319.
533 OSIANDER, Heinrich F., Ueber den Handelsverkehr der Völker. 2 in (1 Bd). Stuttgart, Cast,
1840. 14, 309, (3) S.; 4 Bl., 318 S. Ppbd der Zeit
(gering beschabt, Vorderdeckel minimal aufgebogen, Vorsätze gebräunt, durchgehend schwach
braunfleckig).
€ 160,-
529 MILL, John Stuart, Auguste Comte und
der Positivismus. Wiederabdruck aus der Westminster Review. Mit Genehmigung des Verfassers
534 OTTO, Fr. (d. i. O. SPAMER). Das Buch
berühmter Kaufleute oder Der Kaufmann zu allen
Zeiten. Mit Beiträgen von J. J. Binder, J. Engel-
Goldsmith 32726. - Humpert 10328.
96
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
Reederei an der Westküste Schleswig-Holsteins, in Hamburg
und Bremen, in Hannover und Oldenburg. - Erst 1904 erschien ein zweiten Band über den Restzeitraum. - Hinrichs
II/2,958; nicht im Verlagsverzeichnis “100 Jahre Gustav Fischer 1878 - 1978”!.
mann, J. Falke, J. F. Neigebaur, F. Luckenbacher, O.
Peschel, K. Wartenburg u. a. herausgegeben. 2
Bde. Leipzig, O. Spamer, 1868 - 1869. 20, 896 u.
18, 890 S. Mit 2 Titelbildern mit Portraitmedaillons
u. 2 illustr. Titelbl. in Holzschnitt, 16 teils gefalteten Holzschnitt-Tafeln sowie über 450 Textholzschnitten. Neue Lwdbde (durchgehend etwas gebräunt, St. a. T. und Tafelrückseite).
€ 140,-
538 PREUSSEN: PATENT wegen künftiger Verwaltung der Justiz, in Accise-Zoll und Tobacks-Sachen, für die sämmtlichen Königlichen Staaten. De
Dato Berlin, den 1. März 1783. (Berlin), Decker,
1783. Folio. 4 Bl. (minimal braunfleckig). € 90,-
Gallerie hervorragender Kaufleute und Förderer des Handels,
Slg 1 u. 2. - Reich illustrierte Kulturgeschichte des Kaufmannstandes mit “Schilderungen interessanter Lebensgänge hervorragender Kaufleute, Industrieller, sowie Förderer des Handels”.
Erlassen von Friedrich II. König von Preussen.- Die Acciseund Zollgerichte werden mit den Tobacks-Gerichten zusammengelgt und bilden künftig die Provinzial-Regie-Gerichte, welche dem Ober-Regie-Gericht unterstehen. Nachfolgend werden Aufbau und Zuständigkeiten dieser Gerichte erläutert.
535 PEGIE, Martin, Tractatus de jure protimiseos, congrui vel retractus, Oder Einstand-Recht,
Darinnen ... gehandelt wird, von dem Ursprung
des Einstand-Rechts, in was für Güthern, in welchen, und wider welche Persohnen es statt habe
oder nicht, auch zu was Zeit, in welchem Orth, mit
was Solennität die Verkündung oder Anboth geschehen solle ... Sammt einem Anhange, von vorbehaltenen Wiederkäuffen, Anbothen und Lösungen, Contractus conventionales genannt. Regensburg, J. Z. Seidel, 1717. Kl.-4to. 2 Bl., 133, (1) S., 3
Bl. Neuer Ppbd (durchgehend mit Nässespuren,
etwas braunfleckig).
€ 200,-
539 PRINCE-SMITH, John, Der Staat und der
Volkshaushalt. Eine Skizze. Berlin, Julius Springer,
1874. 68 S. Neuer Ppbd mit eingebundenem
OUmschl. (Papier gebräunt).
€ 60,Spätwerk des Nationalökonomen und Reichstags-Abgeordneten John Prince-Smith (1809 - 1874), der seit 1846 als Vordenker des ökonomischen Liberalismus agierte. Später jedoch fielen “der Begeisterung über den deutschen Nationalstaat (...) seine einstigen freiheitlichen Überzeugungen weitgehend zum Opfer”. Am Ende seines Lebens vertrat er die
Position, daß sich “alles, auch die Gesetze des Marktes, den
Lebensnotwendigleiten des Staates zu unterwerfen hätten”
(NDB 20, 722). - Nicht im Katalog der Hamburger CommerzBibliothek.
Über eine ältere Form des Vorkaufsrechts hauptsächlich bei
Grundstücken. Das Werk stammt aus der zweiten Hälfte des
16. Jahrhunderts, wo es bereits drei Auflagen (1556, dann erweitert 1564 und 1567) erlebte. - Vgl. VD 16 P 1134 ff.
540 PROUDHON, Pierre-Joseph, Banque du
peuple, suivie du rapport de la commission des
délégués du Luxembourg. Paris, Garnier, 1849. 52
S. Neuer Ppbd mit eingebundener OBroschur (innen gering teils stockfleckig).
€ 750,-
536 PEREIRE, Isaac, La Banque de France et
l’organisation du crédit en France. Paris, P. Dupont, 1864. Gr.-8vo. 216 S. OBroschur (unbeschnitten, Vorderumschlag mit kleinem Loch).
€ 65,-
Seltene erste Ausgabe des Berichts über Proudhons im Januar 1849 in Paris und einigen Provinzen Frankreichs gegründete “Bank des Volkes”. Sie basierte auf den Prinzipien Gegenseitigkeit und Tausch und sollte so die soziale Ungleichheit von Arbeitenden und Besitzenden aufheben helfen. Statt
Geld wurden Tauschbons gegen Waren und Dienstleistungen
ausgegeben, ohne daß jedoch Kriterien für die Wertbemessung feststanden. Die Resonanz bei vielen selbständigen
Handwerkern und Arbeitern war groß, doch bevor die
Tauschbank ihren Geschäftsbetrieb aufnehmen konnte, wurde ihr Begründer wegen Beleidigung von Napoleon III. für
drei Jahre ins Gefängnis gesteckt.- Stammhammer I,189,4;
Nettlau 18.
Erste Ausgabe. - Isaac Pereire hatte 1852 mit seinem Bruder
den berühmten “Crédit Mobilier” gegründet, nachdem die
beiden Finanziers beim Eisenbahnbau reich geworden waren. 1867 stürzte der “Crédit Mobilier”, im selben Jahr auch
die “Compagnie transatlantique” der Brüder.
537 PETERS, Max, Die Entwickelung der deutschen Rhederei seit Beginn dieses (19.) Jahrhunderts. Bd 1: (Die Entwickelung der deutschen Rhederei von Anfang bis Mitte des 19. Jahrunderts).
Jena, G. Fischer, 1899. Gr.-8vo. 8, 185, (1) S. Hlwdbd der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel
(leicht berieben, Stempel a. d. Titel).
€ 75,-
541 RAU, Karl Heinrich, Über die Krisis des
Zollvereins im Sommer 1852. Heidelberg, C. F.
Winter, 1852. Gr.-8vo. Titel, 65, (1) S. Bedruckte
Über die Reederei in Preußen, in Mecklenburg, Lübeck und
an der Ostküste von Schleswig-Holstein sowie die Nordsee-
97
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
OBroschur (unbeschnitten, Umschlag mit kleinen
Läsuren, St.a.T.).
€ 80,-
Nachdruckausgabe (die erste Ausgabe erschien 1791 in Dublin).- Der schottische Historiker William Robertson (1721 1793) behandelt u. a. in drei Sektionen eingehend die Geschichte des Indienhandels vor Entdeckung des Seeweges um
das Kap der Guten Hoffnung und, in dem umfangreichen Anhang (ab S. 296), Politik und Staatsverfassung, Gesetze und
Gerichtsverfahren, Künste, Wissenschaften und die religiösen
Einrichtungen im Indien des späten 18. Jahrhunderts. Lowndes 2107.
Besonderer Abdruck aus Rau und Hanssen’s Archiv der politischen Ökonomie, Neue Folge, Band X, Heft 2. - Erste Einzelausgabe. - Auseinandersetzung vornehmlich mit der Schrift
“Die Zollconferenz zu Wien in ihren nothwendigen Folgen
für das gesammte Deutschland” (Leipzig 1852). - Humpert
10523.
542 RAYNAL: BERNARD, Francois, Analyse
de l’histoire philosophique & politique des établissemens et du commerce des Européens dans les
deux Indes. Amsterdam u. Paris, Morin, 1775. 278
S. Kalbldrbd der Zeit mit reicher floraler Rückenvergoldung (beschabt und etwas bestoßen,
Außengelenk oben vorn angeplatzt, Vorderdeckel
m. Wurmspur und kleiner Nagespur an der vorderen Kante).
€ 300,-
545 RONDONNEAU, Louis (ed.), Manuel
rural et forestier, ou recueil des lois, arrêtés,
décrets, réglemens d’administration et ordonnances du Roi, publiés depuis 1789 jusqu’au mois de
mars 1818, sur l’agriculture, les bois de l’état, des
établissemnts publics et particuliers, les biens
communaux etc. (Nouvelle édition). Paris, A. Bavoux u.a., 1819. 24, 484, 94 S. Ldrbd der Zeit mit
reicher Rückenvergoldung (Ecken stärker bestoßen, alter Besitzvermerk, innen gelegentlich
stärker gebräunt).
€ 175,-
Erste Ausgabe des seltenen Kommentarwerks zu G. T. F.
Raynals Hauptwerk “Histoire philosophique et politique des
établissemens des Européens dans des deux Indes” (1772),
an dem Diderot mitgearbeitet hatte und aus dem Bernard
längere Passagen zitiert.- Barbier I,165; Cioranescu 11366;
siehe Goldsmith 11257 (2. Ausgabe Leyden).
Sammlung von Gesetzesauszügen, betreffend (neben den
o.g. Gebieten) Kanäle und Abwassereinrichtungen, Jagd und
Fischerei, Weinberge, Gestüte, Viehseuchen, öffentliche Wege
und Straßen, Bergwerke und Minen u.v.m.- Mit einem Anhang, enthaltend Verordnungen Ludwigs XIV. vom August
1669, Gewässer und Wälder des Reiches betreffend.
543 RECHENSCHAFTSBERICHT 8. (bis 13.)
an die Gesellschaft für Beförderung der Gewerbe
in Württemberg, von ihrem Ausschusse erstattet
und Beschlüsse dieser Gesellschaft. 6 Hefte in 1
Bd. Stuttgart, Mäutler / Hallberger, 1838 - 1843.
4to. Zusammen über 350 S. Mit 1 lithogr. Tafel.
Späterer marmor. Ppbd (Ecken etwas bestoßen,
stellenw. braunfleckig, geringfügige Nässespuren
am oberen Rand, Stempel auf Titel).
€ 260,-
546 ROSCHER, Wilhelm, System der Volkswirthschaft. Bd 1: Die Grundlagen der Nationalökonomie. Stuttgart, Cotta, 1854. X, 511 S. Neuer
Halblederband im Stil der Zeit (St. und alte Signatur auf dem Titelblatt.).
€ 350,Erste Ausgabe des 25mal aufgelegten Werkes.
547 ROSCHER, Wilhelm, System der Volkswirtschaft. Ein Hand- und Lesebuch für Geschäftsmänner und Studierende. 5 Bde (in 6).
Stuttgart/Berlin, Cotta, 1901-22. Mit Porträt. Neue
schöne Hlwdbde.
€ 750,-
Rechenschaftsberichte über den Fortgang der Entwicklung in
den verschiedenen Industriezweigen des Landes wie Woll-,
Baumwoll-, Linnenfabrikation, Seidenfärberei, Metallarbeiten, Granatenbohren, Papierfabrikation, Bürstenbinderei,
Schwarzwälder Uhrenfabrikation etc. Ferner über allgemeine
Rahmenbedingungen wie Währungsfragen, Steigerung der
Holzpreise, über Industrie- und Gewerbeausstellungen, Anträge zur Projektförderung durch die Gesellschaft, Vorträge
über technische Neuerungen, Mitgliederverzeichnisse etc.
Letzte Ausgabe des großangelegten Werkes, das nach Roschers Tod im Jahr 1894 von Schülern weitergeführt wurde. 1. Grundlagen der Nationalökonomie. 26. Auflage. Ergänzt
von Robert Pöhlmann. 1922; 2. Nationalökonomik des Ackerbaues. 14. vermehrte Auflage. Bearbeitet von Heinrich Dade.
1912; 3/I. und II. Nationalökonomie des Gewerbfleißes und
Handels. 8., vermehrte Auflage. Bearbeitet von Wilhelm Stieda. 1913/17. - 4/I. und II. System der Finanzwissenschaft. 5.
vermehrte Auflage. Bearbeitet von Otto Gerlach. 1901; 5. System der Armenpflege und Armenpolitik. 3. Auflage. Ergänzt
von Christian J. Klumker. 1906.
544 ROBERTSON, William, An historical disquisition concerning the knowledge which the Ancients had of India; and the progess of trade with
that country prior to the discovery of the passage
to it by the Cape of the Good Hope. With an appendix. Utrecht, Wild & Altheer u. Rotterdam, J.
Mayer, 1792. 12, 430 S., 13 Bl., 2 gefaltete Kupferkarten. Ppbd der Zeit (gering bestoßen). € 240,-
548 ROTHER, Werner, Haftungsbeschränkung im Schadensrecht. München, Beck, 1965. XV,
98
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
294 S. OKart. (St.a.Vorsatz, mit wenigen, teils farbigen Anstreichungen).
€ 50,-
553 SCHÄFFLE, Albert, Das gesellschaftliche
System der menschlichen Wirthschaft, ein Lehrund Handbuch der Nationalökonomie für höhere
Unterrichtsanstalten und Gebildete jeden Standes. 2., neubearbeitete und bedeutend vermehrte
Auflage. Tübingen, Laupp, 1867. XXXI, 583 S.
Ppbd der Zeit (St.a.T., leicht bestoßen, Papier zeitbedingt gebräunt und fleckig).
€ 175,-
Habilitationsschrift, München 1963/64.
549 ROTHSCHILD, Louis, Taschenbuch für
Kaufleute, insbesondere für Zöglinge des Handels.
Enthaltend das Ganze der Handelswissenschaft in
gedrängter Darstellung. Herausgegeben unter
Mitwirkung von R. Andree u. v. a. 16. umgearbeitete und vermehrte Auflage, 2. Abdruck. Leipzig,
O. Spamer, 1872. 16, 688 S., 2 Bl. Verlagsanzeigen.
Blindgeprägter OLwdbd (etwas bestoßen, Vordergelenk gelockert, gebräunt).
€ 45,-
Die erste Ausgabe erschien 1861 noch unter dem Titel “Die
Nationalökonomie oder Allgemeine Wirthschaftslehre”.
554 SCHEIDLIN, Johann von, De conventibus monetalibus ... Von Müntz-Probations-Tägen
Der drey correspondirenden Creysen Francken,
Bayern und Schwaben, ex edicto monetali Ferdinandeo aliisque publicis recessibus ... descriptis.
Tertium impressa. Accesserunt observanda quaedam curiosa monet., recessus monet: novissimus. et programma inaugurale. Augsburg, P. Kühtze, 1719. Kl.-4to. 12 Bl., 122 S., 9 Bl. Ldrbd der Zeit
(berieben, Vorsätze und Titel leimschattig, Stempel auf Titelrücks.).
€ 200,-
Verbreitetes handelswissenschaftliches Lehrbuch.
550 SACHSEN-WEIMAR: ALLGEMEINE MOTIVE zu dem Gesetz-Entwurfe, die Errichtung einer Land-Rentenbank (im Grossherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach) betreffend (sowie vier Gesetz-Entwürfe). (Weimar, 1847). Kl.-4to. 142 ungezählte Seiten. Neuer Ppbd (Stempel a. d. Titel,
etwas braunfleckig, wenige kleine Randeinrisse).
€ 120,-
Zuerst 1707 als Jenaer Dissertation erschienen. Lateinisch
mit zahlreichen deutschsprachigen Zitaten. Der Anhang zur
neuen Ausgabe (Curiosa und neuer Münz-Abschied von
1709 mit zahlreichen Umrechnungs- bzw. Feingewichts-Tabellen) in deutscher Sprache, die abschließende juristische
Antrittsvorlesung (über Gütereinziehung bei Münzvergehen)
wieder in lateinisch. - Auf der Titelrückseite ein handschriftlicher Besitzvermerk von Christoph Otto Graf v. Schallenberg
und wohl dessen gestochenes Wappen-Exlibris (‘Fortiter et
constanter’) im Innendeckel.- Humpert 11021; Lipsius/Leitzmann 351; Goldsmiths 5596; vgl. Kress S 3495 (Ausgabe von
1735).
Seit 1832/33 “schwebt(e) die Frage über die Ablösung der
grundpflichtigen Lasten im Großherzogthume” SachsenWeimar-Eisenach, “ohne zur Entscheidung gekommen zu
seyn”. Nach den Erfahrungen, die man im Königreich Sachsen mit einer Rentenbank gemacht hatte, legte die Landesregierung dem Landtage 1847 einen neuen Gesetzes-Entwurf
vor, der aus vier Teilen besteht: I. Entwurf eines Gesetzes
über das Prozeß-Verfahren. II. Entwurf eines Gesetzes, die
Entscheidung einiger Rechtsfragen über den Schutz des Besitzes betreffend. III. Entwurf zu einem Gesetze über die Ablösung grundherrlicher Rechte. IV. Gesetz-Entwurf, die Errichtung einer Land-Rentenbank für das Großherzogthum betreffend.
555 SCHELLENBERG, J. Ph., Gemeinnütziges
Hülfswörterbuch zur Verdeutschung und Erklärung der in unserer Sprache vorkommenden
fremden Wörter und Redensarten, ins Besondere
aber der wichtigsten Kunstausdrücke, der Benennungen aus der Maaß-, Gewichts-, Geld- und
Münzkunde etc. für alle Stände, vorzüglich aber
für Kaufleute, Geschäfts- und Gewerbsmänner aller Art. 2. Ausgabe. Bd 1 (von 2). Rudolstadt, Verlag der Hofbuchhandlung, 1833. 2 Bl., 547 S.
Hldrbd der Zeit mit rotem Rückenschildchen (Einband leicht bestoßen, Rückenschild mit Randausriß, Vorsätze etwas leimschattig, Besitzvermerk
auf Titel, vereinzelt gering braunfleckig). € 120,-
551 SCHACHT-SAMMLUNG: KATALOG der
Fest- und Denkschriften wirtschaftlicher Betriebe.
(Dr. Hjalmar Schacht-Sammlung). Stand vom 1.
Dezember 1936. Berlin, Druckerei der Reichsbank,
1937. 262 S. OLwd. 4to.
€ 75,Die Sammlung von Firmenfestschriften stand in der Bücherei des Reichsbankdirektoriums.
552 SCHÄFFLE, Albert E. A., Die Grundsätze
der Steuerpolitik und die schwebenden Finanzfragen Deutschlands und Oesterreichs. Tübingen,
Laupp, 1880. VIII, 658 S. Neuer Halbleinenband
(alter Stempel auf Titel).
€ 120,-
Der Einzelband umfaßt die Buchstaben A bis L. Die erste Ausgabe war 1817 erschienen.
Erste Ausgabe.
99
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
556 SCHIEBE, August, Die Lehre der Wechselbriefe, theoretisch und praktisch dargestellt.
Frankfurt/Main, Gebr. Wilmans, 1818. 16, 225 S., 1
Bl., 33 (2 gefaltete) Formular-Beispiele. Bedruckter OUmschlag (unbeschnitten, Rücken verblichen
und mit kleiner Fehlstelle).
€ 300,Erste Ausgabe des Handbuches über Entstehung, Ausdehnung, Wirkung, Tilgung des Wechselkontrakts, sich daraus ergebende Verbindlichkeiten und Rechte, Folgen der Nichttilgung, die ganze praktische Handhabung der Wechselbriefe
in systematischer Reihenfolge und das Kaufmännische mit
dem Juristischen verbindend. Schiebe, der in Straßburg einer
kaufmännischen Bildungsanstalt vorstand, wollte mit seinem Lehrbuch, in dem nur der Wechselprozeß nicht abgehandelt wird, seine Schüler “stufenweise in das Höhere dieser wichtigen Materie über den merkantilischen Handwerksschlendrian” hinausheben (s. Vorw.).- Mit einem Anhang
“Uso und Respekttage der bekanntesten Wechselplätze in
Europa” von Altona bis Wien.- Der Band wurde ins Französische übertragen und erschien in mehreren deutschen Auflagen.- Humpert 5914.- Mit handschriftlichem Besitzvermerk
Friedrich v. Laßbergs, datiert Sigm(aringen) 1821, LaßbergSigle sowie dem Stempel der Fürstlichen Hofbibliothek Donaueschingen (verso Titel).
557 SCHMOLLER, Gustav, Strassburg zur
Zeit der Zunftkämpfe und die Reform seiner Verfassung und Verwaltung im XV. Jahrhundert. Rede,
gehalten zur Feier des Stiftungsfestes der Universität Strassburg am 1. Mai 1875. Mit einem Anhang: Enthaltend die Reformation der Stadtordnung von 1405 und die Ordnung der Fünfzehner
von 1433. Strassburg, Trübner, 1875. IX, 164 S.
Neuer Lederband (St.a.T.).
€ 300,Quellen und Forschungen zur Sprach- und Culturgeschichte
der Germanischen Völker, 11. - Erste Ausgabe, mit einer
handschriftlichen Widmung Schmollers auf dem eingebundenen Originalumschlag.
558 SCHMOLLER, Gustav, Umrisse und Untersuchungen zur Verfassungs-, Verwaltungs- und
Wirtschaftsgeschichte, besonders des Preußischen
Staates im 17. und 18. Jahrhundert. Leipzig,
Duncker und Humblot, 1898. XIII, 686 S. Hlwd der
Zeit.
€ 300,Sehr sauberes Exemplar.
559 SCHMOLLER: Die ENTWICKLUNG der
deutschen Volkswirtschaftslehre im neunzehnten
Jahrhundert. Gustav Schmoller zur siebenzigsten
Wiederkehr seines Geburtstages, 24. Juni 1908...
2 Bde. Leipzig, Duncker & Humblot, 1908. 14, 763
u. 9, 723 S. Blauer OLwdbde (Kapitale etwas berieben, Ecken leicht bestoßen).
€ 180,Umfangreiche und bedeutende wirtschaftswissenschaftliche
Festschrift mit Beiträgen u. a. über: Wert- und Preistheorie,
Richtungen und Methoden der Volkswirtschaftslehre, Lehre
von Produktion und Produktivität, Kapital, Grundbesitz,
Geldlehre, deutsche Bankliteratur im 19. Jahrhundert, zur
Entwicklung der deutschen Soziologie, Agrarpolitik, Handwerksverfassungen, Handelsgeschichte, Freihandel und
Schutzzoll, Wohnungfrage, Soziale Ideen in der Wirtschaftsliteratur, Versicherungswesen, Statistik, Steuern, Schulden, politische Ökonomie in England, öknonomische Richtungen in
Frankreiche, England, Italien und Deutschland im Vergleich
u.v.m. Die Beiträge u.a. von C. Ballod, K. Diehl, F. Tönnies, P.
Moldenhauer, G. Seibt, P. Sander, W. Troeltsch und R. Wilbrandt.
560 SCHREBER, Daniel Gottfried, Ausführliche Nachricht von den Churfürstlich-Sächsischen
Land- und Ausschußtägen von 1185. bis 1787,
auch wie die Steuern und Anlagen nach einander
eingeführet und erhöhet worden. Nebst einem
vierfachen Anhange. Dritte verbesserte Auflage.
Dresden, J. S. Gerlach, 1793. 8, 181, (1) S. Ppbd der
Zeit (gering bestoßen, innen leicht braunfleckig).
€ 160,Von einem Unbekannten bis 1787 erweiterte dritte Auflage
von Daniel Gottfried Schreber (1708 oder 1709 - 1777) zuerst 1754 herausgegebenen, anonymen Schrift. - Meusel,
Verstorbene XIII,435f.
561 SCHWEDER, Christoph Hermann,
Gründliche Nachricht von Gericht- und aussergerichtlicher Anschlagung der Güther nach dem
jährlichen Abnutz, Was dabey nicht allein von
Richtern, Commissarien, Notarien, Feldmessern,
Zeugen und Partheyen, sondern ... in specie in
dem Hertzogthum Hinter-Pommern und Furstenthum Cammin in Acht zu nehmen. Aus bewehrten Autoribus, sonderlich aber aus der täglichen Observantz zusam(m)en getragen, und mit
Praejudiciis überall bestärcket. Die andere Auflage. Frankfurt/M., o. Verlag, 1717. Kl.-4to. 4 Bl., 200
S., 12 Bl. Neuer Ppbd (durchgehend mit Nässerand
und gebräunt, Buchblock am unteren Rand gestaucht und teilweise mit Einriss).
€ 160,Mehrfach, zuerst 1716 aufgelegte Schrift zur Bestimmung
des Verkehrswertes landwirtschaftlicher Güter. - Vgl. Güntz
III, 54 f; Humpert 2822 u. 2825 (5. Aufl.).
562 SIMIAND, Francois, La méthode positive
en science économique. Paris, F. Alcan, 1912. 2 Bl.,
208 S. Neuer Ppbd.
€ 150,-
100
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
Bibliothèque de philosophie contemporaine. - Enthält: 1. Déduction ou observation psychologique en science économique.- 2. Théorie de science et doctrine d’action.- 3. Une théorie selon la “Méthode abstraite”.- 4. Un système d’ “Économie politique pure”.- 5. De l’économie mathématique.- 6. Le
problème de la classification (Erste Ausgabe).- 7. La méthode
positive en science économique.- In diesem Werk formulierte
Francois Simiand (1873 - 1935) sein methodologisches Bekenntnis. Es scheint
“mir (die) von allen in Europa geschriebenen Werken über Verfahrensfragen die institutionalistischen Ansichten am besten
auszudrücken” (Schumpeter, Geschichte
der ökonomischen Analyse II, S. 1002).
566 SONNENFELS, Joseph von, Grundsätze
zur Polizey, Handlung und Finanz. 5. vermehrte
und verbesserte Auflage. Bde 2 und 3 (von 3). Wien, J. v. Kurzbek, 1787. 8 Bl., 596 S. u. 8 Bl., 520 S.
Mit 2 gestoch. Titelvign. Hldrbde der Zeit (etwas
berieben, Rücken beschabt und etwas brüchig,
Stempel auf Titel, innen gebräunt
und leicht braunfleckig, etwa 50
Bl. v. Bd 2 stark braunrandig).
€ 200,Band 2 enthält abgeschlossen “die Handlung”, Band 3 “die Finanzwissenschaft”.
567 SORBER, Johann Jakob,
Commentatio de censu constitutivo seu mutuo pallioto, cuius origo,
natura, forma et usus hodiernus e
scitis patrum Conciliorum, Pontificum Maximorum bullis ... eruitur.
Cui accedit appendix documentorum ineditorum thema electum
illustrantium. Jena, Ritter, 1746.
Kl.-4to. 8 Bl., 248 S., 6 Bl. Mit ge568
stochener Titelvignette. Ppbd der
Avec des notes de Buchannan, G. Garnier,
Mac Culloch, Ricardo, Sismondi, Bentham, Storch, Malthus,
Zeit (angestaubt und berieben, geringfügig braunTurgot, J. Mill, Dufresne Saint-Léon, A. Blanqui, J. B. Say. - Mit
fleckig, Titel mit hinterlegtem Eckabriss). € 200,-
563 SMITH, Adam, Recherches sur la richesse des nations. Traduction de Germain Garnier, revue, corrigée et précédée
d’une notice biographique par A.
Blanqui. Nouvelle édition, revue
et augmentée de notes explicative
par Joseph Garnier. 3 toms. Paris,
Guillaumin, 1859. (88) 407; 468;
367 S. Rotes Maroquin. € 300,-
Exlibris Stumm-Holzhausen. Band 3 erste 20 Blätter mit kleinem Abriß oder Papierfehler oben rechts, kein Textverlust.
564 SODEN, Julius von, Entwurf eines allgemeinen Kredit-Vereins für die größern Gutsbesitzer im Königreiche Baiern. München, Fleischmann, 1823. XIV, 126 S. Neuerer einfacher Halbleinen (Stempel auf Titel und Titelrückseite). € 200,ADB 34, 532. - Erste Ausgabe. Soden (1754-1831) war ein
außerordentlich produktiver Wirtschaftswissenschaftler, er
wurde u.a. bekannt durch sein 9bändiges Werk zur Nationalökonomie.
565 SOETBEER, Heinrich, Die Stellung der
Sozialisten zur Malthus’schen Bevölkerungslehre.
Gekrönte Preisschrift..., eingereicht als InauguralDissertation. Göttingen, 1886. 4to. 2 Bl., 117, (1)
S. Neuer Lwdbd (innen gebräunt, erste u. letzte Bl.
stärker, sonst kaum braunfleckig, einige Bl. m.
kleinem Fleck im Unterrand).
€ 60,U. a. über Godwin, Owen, Thompson, die Saint-Simonisten
(u.a. Lamenais und Fourier), Blanc, Proudhon, Marx, Engels,
Lassalle, Liebknecht, Bebel, Kautsky, Dühring, Rodbertus und
Henry George. - Heinrich Soetbeer war der Adoptivsohn des
Nationalökonomen Adolf Soetbeer.
Der Abhandlung verteidigt im ersten Teil den volkswirtschaftlichen Nutzen des Zinses. Der zweite Teil behandelt das
sog. Wiederkaufsrecht an Grundstücken und die damit häufig verbundene jährliche Grundrente als eine besondere Art
des Zinses. Die polemische Stoßrichtung richtet sich dabei
speziell gegen die falsche und in sich widersprüchliche Position der katholischen Kirche, die unter Berufung auf die Bibel
und in langer Lehrtradition das Zinsnehmen prinzipiell
ablehnt (“Anathema sit iis, qui foenerantur”), andererseits
aber jährliche Grundrenten gerne einstreicht. Die Titelvignette illustriert dieses Dilemma (“Non licet foenerari” vs. “Annui
reditus delectant”). - Meusel XIII, 206.
568 STACKELBERG, Heinrich von, Marktform und Gleichgewicht. Wien, Springer, 1934. VI,
138 S. OKart.
€ 200,Erste Ausgabe - Selten. Umschlag eingestaubt und am
Rücken oben leicht lädiert, Papier ganz sauber.
569 STAMMHAMMER, J., Bibliographie der
Finanzwissenschaft. Jena, G. Fischer, 1903. 4to. 6,
415, (1) S. Hlwdbd der Zeit (Einband leicht berieben, Stempel verso Titel).
€ 90,Sachlich gegliederte Bibliographie, durch Länder- und Städte- sowie Autorenregister erschlossen.
101
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
570 STEINBEIS, Ferdinand von, Die Elemente der Gewerbeförderung, nachgewiesen an den
Grundlagen der belgischen Industrie. Stuttgart,
Ebner u. Seubert, 1853. VIII, 288 S. Schöner Ppbd
der Zeit mit Rückenschildchen.
€ 450,Erste Ausgabe der industriepolitischen Pionierarbeit. - Steinbeis (1807-93) war Direktor der Kgl.-württembergischen
Zentralstelle für Gewerbe und Handel und gleichzeitig Vorstand der Kgl. Kommission für die gewerblichen Fortbildungsschulen. Der in der Praxis (württembergische Eisenwerke) und Theorie (Universität Tübingen) gleichermassen
beheimatete Pionier liess sich volkswirtschaftlich zunächst
von Friedrich List inspirieren, setzte sich aber später von dessen Schutzzollpolitik ab. Steinbeis war Zeit seines Lebens ein
Vorkämpfer des Freihandels.
571 STEMPEL: BERNERT, H., Dernier catalogue net No. 81 de toute sorte de ustenils à timbres, paginateurs, etiquettes, machines à vulcaniser pour la fabrication de timbres, et caractères en
caoutchuc “Perfect” etc. Berlin-Charlottenburg,
(etwa 1910). Quer-Gr.-8vo. 110 S. Mit sehr zahlreichen xylographischen Abbildungen, 110 mont.
farbigen Prägeschildchen und 1 mont. chromolithographischen. Tafel. OBroschur (Umschlag
knickfaltig, Seiten gebräunt und an den Rändern
brüchig und mit vereinzelten kleinen Fehlstellen).
€ 160,Produktkatalog der Berliner Firma Bernert, die neben Farbund Präge- und Nummernstempeln Stempelhalter, Siegel,
Graviergeräte, metallene Türschilder, Schlüsselanhänger, Beschläge, Vulkanisiermaschinen zur Stempelherstellung und
Perforationsgeräte anbot.
572 STRIEDER, J., Aus Antwerpener Notariatsarchiven. Quellen zur deutschen Wirtschaftsgeschichte des 16. Jahrhunderts. Stuttgart, Deutsche Verlags - Anstalt, 1930. 4to. 39, 480 S. OLwd
(Einbd fleckig, gering bestoßen u. m. Rücken- u.
Deckelsignatur, Signaturen auf Innendeckel, vorderer Vorsatz entfernt, mehrfach gestempelt).
€ 60,Deutsche Handelsakten des Mittelalters und der Neuzeit, 4. Aus den Notularien des Jacobus de Platea, der S. Herthogen
sen. und jun., des Willem Stryt, der St. und N. Cleys, des J. de
Kimpe und des L. Rokeghem.
573 STUHLMÜLLER, Karl F., Versuch einer
bedingten Gewerbsfreiheit in besonderer Beziehung auf Baierns Staats-Verhältnisse; oder Vorschläge, wie durch Verbesserung des Zunftwesens
in Baiern mehr, als durch Gewerbsfreiheit je, er-
reicht werden kann. Kulmbach, 1825. Titel, 34, 98
S., 1 Falttabellen, 1 Bl. Kart. der Zeit (gebräunt und
etwas fleckig, mit Bibl.-Schildchen und -Stempel,
innen etwas braunfleckig).
€ 100,Mit einer kurzen Geschichte der Zünfte, einer Bestandsaufnahme des Zustandes der Gewerbe und einer Darlegung der
Folgen der Gewerbsfreiheit, der Stuhlmüller eine Verbesserung des Zunftwesens vorzieht. Seine Vorstellungen dazu listet er sehr detailliert auf.- Karl F. Stuhlmüller (1787 - 1832)
war Königl. bayerischer Polizeikommissar zu Plassenburg.
574 TAYLOR, Frederick Winslow, Die
Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung.
(The Principles of Scientific Management). Deutsche autorisierte Ausgabe von Rudolf Roesler.
München, Oldenbourg, 1913. XX, 156 S. OLwd.
€ 50,Erste deutsche Ausgabe des betriebswirtschaftlichen Klassikers in der Übertragung von Rudolf Roesler und einem Vorwort von Roesler über “eine Budgetierung der menschlichen
Kraft”. - Kleiner St.a.Titelblatt und Titelrückseite, Bibl.-Sch.
575 THIERS, Adolphe, De la propriété. Paris,
Paulin, LHeureux et Cie., 1848. 2 Bl., 439 S. Neuer
Hlwdbd (stockfleckig).
€ 200,Erste Ausgabe der Arbeit, die Adolphe Thiers innerhalb von
drei Monaten verfaßte und von der noch 1848 drei verschiedene deutsche Übertragungen erschienen. Es entstand als
Gegenentwurf zu den Ideen Proudhons und propagiert die
Idee des Privateigentums.- 1. Du droit de propriété.- 2. Du
communisme.- 3. Du socialisme.- 4. De l’impôt.- Stammhammer I,246; Goldsmith 36120; Quérard, Lit. Franc. Contemp.
VI,468,3.
576 ULLRICH, W., J. SEEBOHM (Hrsg.),
Sammlung seerechtlicher Erkenntnisse des Handelsgerichts zu Hamburg, nebst den Entscheidungen der höheren Instanzen. 4 Hefte (in 5 Bdn).
Hamburg, Perthes-Besser u. Mauke, 1858-1866.
Zusammen etwa 1450 S. Hldrbde mit Rückenvergoldung (1 Kante stärker, sonst gering beschabt,
Besitzvermerke).
€ 180,Ullrich versammmelte: 1. Erkenntnisse aus den Jahren 1851
bis 1853. - 2. Erkenntnisse aus den Jahren 1854 bis 1857, mit
einem alphabetischen Sach- und Namen-Register.- Die “im
Anschluß an die Ullrich’sche Sammlung” herausgegebenen
zwei Hefte Seebohms enthalten: 1. Erkenntnisse aus den Jahren 1858 und 1859. - 2. Erkenntnisse aus den Jahren 1860
und 1861. Mit alphabetischem Sach- und Namenregister.
577 ULMER, Peter, Der Vertragshändler. Tatsachen und Rechtsfragen kaufmännischer Geschäftsbesorgung beim Absatz von Markenwaren.
102
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
München, Beck, 1969. XXIV, 529 S. OKart.
(St.a.Vorsatz).
€ 90,Schriften des Instituts für Wirtschaftsrecht an der Universität
Köln, 25. - Habilitationsschrift Heidelberg, 1968.
Schlichter Ppbd der Zeit (Kanten bestoßen und beschabt, Exlibris und Stempel auf dem Innendeckel,
braunfleckig).
€ 180,-
Grundlegendes Werk über “diese Gerechtsame”, die eine Art
Vorkaufsrecht darstellt.- Carl Friedrich Walch, Professor der
578 WAGNER, Johann Jakob, System der Rechte in Jena, hat sich vornehmlich dem deutschen Recht
Privatökonomie. Das Ganze des Familienhaushal- zugewandt, “um welches er sich wirklich bleibende Verdienste erworben hat” (ADB). Zu seinen betes für das gebildete Publikum
kanntesten Arbeiten gehört “seine Monodargestellt. 2. Ausgabe. Aarau,
graphie des Näherrechts, zuerst Jena
Sauerländer, 1837. 264 S. Inte1766, in den folgenden Ausgabe aber werimsbroschur (unaufgeschnitten).
sentlich verbessert. (Hierin entwickelt er)
das interessante Material geschichtlich
€ 150,und systematisch, mit lesbaren AusDas Buch sollte bereits zur Jubilatemesse
führungen im Text und mit genauen Bele1836 in 2000 Exemplaren erscheinen,
gen in den Noten, sauber bemüht, alte
aber der Verlag konnte nur 1000 bewältiFormen und Neubildungen, Veraltetes
gen. Diese 2. Ausgabe ist also lediglich
und noch Brauchbares unter Beachtung
die unveränderte Auflage der ersten. Das
territorialer Verschiedenheiten zu sonBuch war offenbar relativ erfolgreich,
dern” (Stintzing/L.). Walch hat die vorliedenn ab 1848 erschienen noch mehrere
gende zweite Auflage “mit manchen Zuwohlfeile Auslagen. Analog zu den Wersätzen vermehrt”, z.B. hat er “die Lehre
ken der Nationalökonomie will Verfasser
von dem Gegenstand und der Form des
(1775 - 1841) Männern und Frauen, die
Näherrechts (erweitert), desgleichen (die)
einen Hausstand gründen oder optimal
Arten, wie selbiges verlohren gehe, (ausbetreiben wollen, ein Handbuch bieten, in
führlicher geschildert); bey den besondedem alle ökonomischen Aspekte des priren Arten des Näherrechts aber (ist er)
vaten Haushalt behandelt werden: Ein579
noch mehr im Stand gewesen, verschiekommen und seine Pflege, die Wohnung
denes hinzuzufügen”. Er betont, daß “die Abhandlung von
und ihre Einrichtung , Kleidung, Lebensmittel, Geräte und
dem Retract der Landsäßigen von Adel in Ansehung der im
Hauspersonal. - Mit persönlicher Widmung des Verfassers
Land sich findenden Rittergüter, wie wir besonders in den
auf dem Innenumschlag, datiert 25. August 1838, und zwar
Churbayerischen Landen antreffen, ganz neu sey ... und (er)
an August von CIESZKOWSKI, polnischer Ökonom, Gedarneben die Lehre von dem Näherrecht der unmittelbaren
schichtsphilosoph und Politiker (1814 - 1894). Der hat das
Reichsritterschaft bey nahe ganz umgearbeitet und weit vollBuch wohl nicht gelesen, denn sämtliche Seiten sind nicht
ständiger vorgetragen habe”.- Stintzing/Landsberg III/1,479.
aufgeschnitten ...
579 WAGNER, Thomas, Corpus iuris metallici
recentissimi et antiquioris. Sammlung der neuesten und ältesten Berggesetze. Leipzig, J. S. Heinsius, 1791. Folio. (10), XL S.; 1430 Spalten, 44 S.
Neuer Halblederband (Feuchtigkeitsspur am unteren Rand fast durch den ganzen Block, Papier gebräunt, aber noch kräftig)
€ 1.200,Erste Ausgabe. Der Corpus juris metallici war die bedeutendste und umfangreichste Sammlung von Berggesetzen aus
dem deutschsprachigen Raum. - Enthält, beginnend mit den
böhmischen und mährischen Berggesetzen aus dem Hochmittelalter, alle Urkunden und Verordnungen bis hin zu den
sächsischen und schlesischen Berggesetzen des ausgehenden Jahrhunderts.
580 WALCH, Carl Friedrich, Das Näherrecht
systematisch entworfen. Zweyte vermehrte und
verbesserte Ausgabe. Jena, J. R. Cröckers seel.
Wittwe, 1775. 8 Bl., 458 S., 13 Bl. Register.
581 WALCH, Karl Friedrich, De pecunia in
solutionem tributorum credita, submittit auctor
Johann Friedrich Werther (aus Rudolstadt). Jena,
Strauss, 1781. 8vo. 4 Bll., 60 S. Kartoniert. € 60,Dissertation an der Universität Jena über Kredit und Konkurs
etc. Walch (1734-1799) war Professor in Jena und Regierungsrat für Gotha und Altenburg. Werther (1764-1803) hat
offensichtlich für Walch mehrere Arbeiten verfaßt, später publizierte er seine “Anleitung zum allgemeinen Kriegsrecht”
(Jena 1787).
582 WEBER, Alfred, Hausindustrielle Gesetzgebung und Sweating-System in der Konfektionsindustrie. Dissertation an der Friedrich-WilhelmUniversität zu Berlin. Leipzig, Duncker, 1897. 35
S. Leinwand der Zeit.
€ 100,Von Gustav Schmoller betreute Arbeit. Mit handschriftlicher
Widmung “In Verehrung und Hochachtung der dankbare Verfasser”.
103
Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte
583 WEBER, Friedrich Benedict, Handbuch
der Staatswirthschaftlichen Statistik und Verwaltungskunde der Preußischen Monarchie. Breslau,
Max, 1840. XII, 835 S. Hldr der Zeit (mit RTitel und
Rvg) (Gelenke an Kapitalen angeplatzt, Kanten etwas berieben).
€ 360,Erste Ausgabe. - Friedrich Benedict Weber (1774-1848) war
Professor der Cameralwissenschaften in Frankfurt/Oder und
Breslau. - Enthält Kapitel über Land, Grund und Boden; Das
Volk, die Nation, die Bewohner Preußens, Die Kulturverhältnisse, Die Verwaltung des Staates. - Bibl.-Schild auf Innendeckel, St.a.T., gering fleckig.
584 WEBER, Max, Die römische Agrargeschichte in ihrer Bedeutung für das Staats- und
Privatrecht. Stuttgart, Enke, 1891. VIII, 284 S. Mit 2
Tafeln. Neuer geschmackvoller Halblederband mit
eingebundenem Originalumschlag.
€ 600,Erste Ausgabe. - Bernsdorf/Knospe I, 485ff.; Kosch II, 1176;
New Palgrave IV, 886ff.; Recktenwald 469ff. - Habilitation
und seltene Zweitveröffentlichung des Autors (1864-1920),
der “nicht nur als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten
seiner Epoche angesehen (wird), sondern auch als der bisher größte und erfolgreichste deutsche Soziologe” (Bernsdorf/Knospe). - Mit eingebundenem OUmschlag, sauberes
Exemplar.
585 WENGLER, Wilhelm, Beiträge zum Problem der internationalen Doppelbesteuerung. Die
Begriffsbildung im internationalen Steuerrecht.
Berlin, de Gruyter, 1935. XIII, 198 S. Okart (Umschlag etwas angestaubt).
€ 80,Beiträge zum ausländischen und internationalen Privatrecht,
hrsg. von E. Rabel, 11.
586 WESKETT, Johann, Theorie und Praxis
der Assecuranzen. Aus dem Englischen übersetzt
und mit Anmerkungen vermehrt von Johann Andreas Engelbrecht. 2 Bde (in 1), Lübeck, Donatius,
1782. 4to. (20) 356; (8) 278 S. Lederband der Zeit
(Ecken bestoßen, Rücken mit Spuren von Bibliotheksschild).
€ 600,Humpert, Kameralwissenschaft 7211, Kress Library B435
(engl. Ausgabe 1781). Buchstaben A - Z (Abandonierung Zwieback) sowie eine umfangreiche Einleitung “Die großen
Unordnungen bey Assecuranzen, ihre Hauptursachen, MIttel
nzu Vorbeugung und Einrichtung derselben”. Als ein dritter
Band erschien 1791 “Die Assekuranzwissenschaft systematisch bearbeitet. Nebst einer Sammlung alter und neuer Seerechte und dahin gehörigen Verordnungen” von Engelbrecht.
- Alter Stempel und Spuren von rotem Siegel auf dem Titelblatt.
587 WIRTH, Max, Grundzüge der NationalÖkonomie. Köln, DuMont-Schauberg, 1856. 14 S.,
1 Bl., 542 S., 1 Bl. Lwdbd der Zeit (Einband leicht
bestoßen und fleckig., gering braunfleckig).
€ 180,Erste Ausgabe des nicht gekennzeichneten ersten Bandes
des “beliebtesten deutschen Lehrbuches” (Roscher) der Nationalökonomie, enthaltend “Grundbegriffe der Volkswirthschaft”, “Geschichte der Volkswirthschaft” und “Die wirthschaftliche Bewegung”. Der 4. und letzte Band des Werkes
erschien erst 1873. - Commerz-Bibl. Hamburg 67.
588 WUSTMANN, Gustav, Leipzig und die
Leipziger Immobiliengesellschaft. Ein Beitrag zur
Geschichte der Stadt im letzten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts. 2. Auflage. Leipzig, Leipziger Immobilienges., 1903. Gr.-8vo. 6, 182 S. Mit19
Tafeln, 1 kolorierter Stadtplan als Beilage. OLwdbd mit allseitigem Goldschnitt.
€ 100,589 XENOPHONTOS OIKONOMIKOS. Oder
Xenophon vom Haus-Wesen, aus der Griechischen- in die Teutsche Sprache ubersetzet von
Barthold Henrich Brockes, dem jüngern. Mit einer
Vorrede S.T. Herrn Jo. Alb. Fabricii, D. und Professoris in dem Gymnasio zu Hamburg, nebst den wenigen Stücken, die aus der Lateinischen Uebersetzung Ciceronis noch übrig. Hamburg, König und
Richter, 1734. (Nachdruck, Düsseldorf 1998). 16
nn S., 195 S. Ganzleder (Klassiker der Nationalökonomie).
€ 180,Nr. 287 von 500 nummerierten Exemplaren der FaksimileAusgabe von 1734.
590 ZIMMERL, Johann Michael, Alphabetisches Handbuch zur Kenntniß der Handlungs- und
Wechselgeschäfte. 2., vermehrte Auflage. 4 Bde
(in 3). Wien, Ghelen, 1805 - 1817. 8 Bl., 562 (statt
563) S.; 3 Bl., 680 S., 55 Bl. (Register-Band); 4, 264
(recte 364) S. Moderne Ppbde (leicht gebräunt u.
etwas braunfleckig, Stempel auf Titel, fehlt der
Schluß des Stichwortes Revers und das Stichwort
Rosoglio-Fabrikatur).
€ 450,Die ersten beiden Bände mit den Stichworten von A bis Z bilden ein frühes Kompendium der Betriebswirtschaft. Der dritte Band (in erster Ausgabe) bildet einen Nachtrag zu den
vorhergehenden Bänden. Er enthält ferner verschiedene
Beiträge zu einzelnen Punkten der Wechsel- und Handlungstheorie, u.a. zu Handlungsrevolutionen, den Grundsätzen der
Handlungsfreiheit und des Handlungszwanges und zu Wechselprotesten.- Commerz-Bibliothek Hamburg 619; Humpert
5883; Wurzbach LI,110.
104
Alte Dissertationen und Disputationen
591 ZOEGA, Johan, Versuch zur Entwickelung
fester Begriffe von Arbeit und Handel, als den Mitteln zur Beförderung des Wohlstandes; wie auch von Geld und
Vermögen; Münzen; der in den
Herzogthümern (Schleswig und
Holstein) einzuführenden neuen
Species-Münze; Banken; und der
in Altona zu errichtenden Bank.
Aus dem Dänischen. Kopenhagen
und Altona, Chr. G. Proft, 1787.
142 S. Neuer Ppbd (N. a. d. T., gering braunfleckig, am Ende kl.
Wurmspur, die letzten 3 Bl. an den
Ecken ergänzt).
€ 260,-
putierter, bescheinigt den ungenannten Autoren der drei monierten Schriften zwar Patriotismus, jedoch keinen Sachverstand in dieser Angelegenheit.- Humpert
11226; Katalog der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek 2442.
592 ZUCKERKANDL, Robert,
Zur Theorie des Preises mit besonderer Berücksichtigung der geschichtlichen Entwicklung der
Lehre. Leipzig, Verlag von Duncker
und Humblot, 1889. X, 384 S. Originaler Halbledereinband der Zeit
(etw. bestossen, 2 Stempel a.T.).
€ 380,-
Erste Ausgabe. Verfasser betont, dies sei
Erste deutsche Ausgabe einer Schrift zur
der erste Versuch einer umfassenden
Finanzpolitik im Staate Dänemark, veranDogmengeschichte der Lehre von Wert
laßt durch einige Schriften über den am
und Preis. Dementsprechend die Eintei8ten November (1786) approbirten Plan
lung: Zur Terminologie, Geschichte der
592
zur Veränderung der Münze in den HerWert- und Preistheorien, Die subjektive
zogthümern (Schleswig und Holstein) und Errichtung einer
Wertlehre, Angebot und Nachfrage, Arbeits- und ProduktiBank in Altona. J. Zoega, dänischer Staatsrat und Finanzdeonskostentheorie etc.
8. Alte Dissertationen und Disputationen
593 ACKERMANN, Wallrabus Christianus,
De commissione Caesarea in comitiis Imperii. Von
dem Kayserlichen Commissariat auf Reichstägen.
Editio nova. (Straßburg), G. A. Piesker, 1749. 28 S.
Rückenbroschur (gebräunt, gering eselsohrig).
€ 80,Neuausgabe der zuerst 1709 ebenfalls in Straßburg erschienenen Dissertation.
594 ARUMÄEUS, Dominicus (praes.),
Christian BRAUN (resp.), Disputatio juridica de
emtione-venditione. Jena, T. Steinmann, 1630. Kl.4to. 8 Bl. Rücken-Broschur (braunfleckig). € 80,595 ARUMÄEUS, Dominicus. (praes.), J.
TIMAEUS (resp.), Diatyposis (graece) dissertationis juridico-historicae ... de jure salariorum, stipendiorum, mercedum conscriptae. Jena, T. Steinmann, 1630. Kl.-4to. Titel, 1 Bl. weiß, 14 Bl.
Rücken-Broschur (braunfleckig).
€ 110,Thesen und Fragen zur genaueren juristischen Unterscheidung der Einkommensarten verschiedener Stände und Berufsgruppen; auch ob z.B. die Spaßmacher, Wahrsager, Zigeuner und Wunderheiler ein Einkommen verdienen. Die größten
Verdienste erwarb sich Dominik Arumäus auf dem Gebiet
des öffentlichen Rechts. Durch in wurde die Universität Jena
“Sitz und Pflanzschule der deutschen Publizistik” (Stintzing/Landsb. I, 670).
596 ARUMÄEUS: RIEMER, Valentin (praes.), G. A. MEIER (resp.), Anatomia tractatus de
mora eximii, à magnifico ... Dn. Dominico Aurumaeo ... quondam conscriptae. Jena, T. Steinmann,
1630. Kl.-4to. 8 Bl. Rücken-Broschur (braunfleckig).
€ 70,Dissertation des Jenaer Juristen Valentin Riemer über alle
Formen von rechtlichem Aufschub wie Stundung, Moratorium, Anstandsbrief und Quinquinelle unter Zugrundelegung
einer vorzüglichen Abhandlung seines Jenaer Amtskollegen
Arumäus.
597 BANNIZA, Johannes P von (praes.), J.
A. C. STRAUB (resp.), Dissertatio juridica inauguralis theoretico-practica de jure dotium. Würzburg, Kleyer, 1737. Kl.-4to. 6 Bl., 46 S., 5 Bl.
Rückenbroschur (Titelbl. etwas fleckig, Widmungsblatt mit altem Namensstempel).
€ 90,Über die Rechtsverhältnisse, die die Mitgift (Aussteuer,
Brautschatz etc.) betreffen.
598 BARDILI, Burckhard (praes.), J. LUTZ
(resp.), Disputatio inauguralis, de unione proli-
105
Alte Dissertationen und Disputationen
um, Von Ein Kindschafft. Tübingen, J. H. Reis,
1674. Kl.-4to. 34 S., 1 Bl. weiß. Neuer Ppbd (Titel
etwas braunfleckig).
€ 75,Über die Einkindschaft oder vermögensrechtliche Gleichstellung fremder (Stief-)Kinder mit den eigenen. - VD17
12:157200S.
599 BARDILI,
Burckhard
(praes.), Johann Hieronymus
FICHARD (resp.), Dissertatio inauguralis, de legato conditionali.
Tübingen, J. Hein, 1678. Kl.-4to.
64 S. Rücken-Broschur.
€ 75,-
glied der Preuß. Akademie und 1767 zum Direktor der Berliner Sternwarte. Er gab von der Londoner Admiralität prämierte nautische Tabellen heraus, publizierte den wissenschaftlichen Nachlass Lamberts, gilt als Pionier des anspruchsvollen wissenschaftlichen Fachjournalismus und verfasste eine Reihe gehaltvoller Reisebücher. Seine vorliegende
Dissertation betrifft die römische Lex Falcidia, wonach zum
Wohle der Erben die Summe der testamentarisch ausgesetzten Legate einen
bestimmten Teil des Erbes nicht überschreiten darf - eine Arbeit, “in welcher er
ebensowohl Rechtsgelehrsamkeit als mathematisches Wissen an den Tag legte”
(ADB 2, 482).
Über Vermächtnisse, die an bestimmte
Bedingungen gebunden sind, z. B. keine
eheliche Verbindung mit einem bestimmten adeligen Geschlecht einzugehen, die
Religion nicht zu wechseln etc. Wie meist
ohne die letzten 7 S. mit Glückwunschgedichten für den Respondenten. - VD17
1:015093P.
603 BINER, Joseph (praes.),
J. M. G. N. MUSCHGAY (resp.),
Dissertationes juridicae (tres) de
jure beneficiali et patronatus.
Augsburg, J. I. Wagner, 1750. Kl.4to. 4 Bl., 54; 44; 64 S. Ldrbd der
Zeit (berieben, etwas braunfleckig, mit altem Besitzvermerk
aus d. Benediktinerabtei Scheyern).
€ 120,-
600 BECKER, Heinrich (praes), Diederich Nic. BLANCK
602
(resp), Dissertation inauguralis
Der Jesuit und profilierte Kontroverstheoiuridica de litteris cambialibus, earumque prolon- loge Joseph Biner lehrte Kirchenrecht an der Universität Ingatione, quam . .. praeside .. Hermanno Beckero .. nsbruck. - De Backer/Somm. VIII, 1840.
eruditorum examini submittit Diedericus Nicolaus
Blanck. Rostock, Adler, 1758. 27 S. Interims-Br.
604 BOCRIS, Johann Heinrich (praes.), Be€ 56,- nedikt SCHMIDT (resp.), Dissertatio iuridica inÜber Wechselbriefe und ihre Prolongation. Über Becker
auguralis de indole ac natura iudiciorum Germa(1719-1797) siehe ADB, 2, 221f. Er war Professor der Instituniae tam antiquorum. quam recentiorum ad stationen in Rostock, bevor er 1768 nach Greifswald ging, wo er
tum iuris publici modernum, succincte explicata.
auch Mitglied des Konsistoriums wurde. Er ist wohl bekannBamberg, G. A. Gertner, 1749. Kl.-4to. 108 S.
ter durch seine kirchenrechtlichen Schriften. Bei Humpert,
einschließl. 1 Titelkupfer. Rücken-Broschur (durchKameralwissenschaften, 1278 seine Beiträge zu den Staatsgehend etwas wellig, gering braunfleckig, Stemwissenschaften.
pel auf Titelrückseite).
€ 75,601 BEIER, Adrian (praes.), J. C. SCHAL- Über Stellung und Aufgaben der Richter an den kaiserlichen
LER (resp.), Dissertatio inauguralis de jurisdictio- Landgerichten und den Reichsgerichten in alter und neuer
ne feudali, Von Ritter-Lehn-Gericht. Jena, Müller, Zeit. Der Bamberger Staatsrechtler Bocris wurde 1753 an die
1695. Kl.-4to. 1 Bl., 38 (recte 40) S., 3 Bl. Rücken- Universität Wien berufen, der Respondent Benedikt Schmidt
danach zunächst Professor der Rechte in Bamberg, dann als
Broschur (braunfleckig).
€ 70,- Nachfolger Ickstatts in Ingolstadt. Das Titelkupfer zeigt ein
Erste (einzige) Ausgabe. - VD17 1:002769M.
Siegel Kaiser Konrads II. aus dem Bamberger Archiv.- Pütter I,
468 f; Meusel XII, 243 (Schmidt).
602 BERNOULLI, Johann (III), Specimen inaugurale de legis Falcidiae beneficio. Basel, J. H.
Decker, 1763. Kl.-4to. 24 S. Rückenbroschur (angestaubt).
€ 110,Wie sein Vater Johann (II) Bernoulli war auch Johann III
(1744 - 1803) bereits mit 14 Jahren Magister, huldigte den
mathematischen Wissenschaften, studierte aber Jurisprudenz. Kaum 20jährig, ernannte ihn Friedrich d. Gr. zum Mit-
605 BOCRIS, Johann Heinrich (praes.), J.
G. STAPFF (resp.), Dissertatio iuridica inauguralis sistens observationes juris feudalis Germanici. Bamberg, G. A. Gertner, 1747. Kl.-4to. 8 Bl., 104
S., 8 Bl. Rücken-Broschur (anfangs und am Ende
etwas braunfleckig, Titel angestaubt und mit
106
Alte Dissertationen und Disputationen
Stempel auf Rückseite, am Ende mit schwachem
Feuchtigkeitsrand).
€ 70,606 BODINUS, Heinrich (praes.), J. G.
BECKER (resp.), Dissertatio inauguralis juridica
de jure collectandi non cives. Halle, Chr. Henckel,
1707. Kl.-4to. 20 S., 2 Bl. (das letzte weiß). Rücken-Broschur. € 90,-
Rücken-Broschur (braunfleckig, Signatur und privater Stempel auf Titelrückseite).
€ 70,Übungsdisputation am Fürstl. Anhaltinischen Akademischen
Gymnasium zu Zerbst. Am Ende mit lateinischen und einem
ganzseitigen deutschen Widmungsgedicht.- Nicht im VD 17
(verzeichnet unter diesem Titel eine Ausgabe von 1677 mit
10 Bl. und anderem Respondenten).
611 CARPZOV, August Benedict (praes.), Christian Siegfried FRITSCH (resp.), Disputatio de transportatione defunctorum per territorium alienum.
Von Durchführung der Verstorbenen. Leipzig, Joh. Chr. Brandenburger, 1690. 24 Bl. Rückenbroschur (etwas gebräunt und gering
fleckig, mit leichten Randläsuren
und Knickspuren).
€ 120,-
Dissertation über die Frage, in wieweit in
den Städten diejenen, die kein Bürgerrecht haben (non cives oder forenses:
Marktleute, Gesindel), besteuert werden
können. Heinrich Bodinus (v. Bode, gest.
1720) lehrte seit 1693 in Halle.- Jöcher I,
1159.
607 BÖTTICHER,
Johann
Heinrich (praes.), Joachim
Christop STISSER (resp.), Disputatio juridica de sumtibus
pietatis. Helmstedt, H. D. Müller,
1676. Kl.-4to. 36 Bl. Neuer Ppbd
(etwas braunfleckig).
€ 80,-
August Benedict Carpzov (1644 - 1708)
veröffentlichte zahlreiche Dissertationen
und Gelegenheitsschriften.- Christian
Siegfried Fritsch “war ältester aber ungeErste (einzige) Ausgabe. - Über Schenkunrathener Sohn des schwarzburg-rudol613
gen aus Pflichtgefühl, Dankbarkeit,
städtischen Canzlers und Polygraphen
Mildtätigkeit, Liebe etc. gegenüber Anverwandten und andeAhasverus Fritsch” (Schröder II, 1123) und wurde später weren Personen und im Verhältnis zu anderen Rechtsverbindgen Falschmünzerei eingesperrt.- Jöcher I, 1691.
lichkeiten. - VD17 23:251894Q.
608 BRÜCKNER, Georg Heinrich (praes.),
Gottlob Christian HAPPE (resp.), Disputatio
inauguralis de particulari territorio subinfeudato,
Von der Affterverlehnten Landes-Herrlichkeit. Halle, Hendel, 1736. Kl.-4to. 48 S. Rücken-Broschur
(etwas angestaubt und knickspurig, priv. Stempel
auf Titelrückseite).
€ 65,Zweite Ausgabe; zuerst als Erfurter Dissertation 1686 erschienen.
609 BRUNNEMANN, Johann (praes.), Tractatus juridicus, de dardanariis, German. Von KornJüden, Ad L. Annonam 6. ff. de extraord. Criminib.
... denuo publicae eruditorum discussioni subjectus. Leipzig, G. E. Struntz, 1712. Kl.-4to. 88 S. Neuer Ppbd (einige Bl. stärker braunfleckig). € 130,Häufig gedruckte Abhandlung über Wucher infolge von Getreide-Knappheit, zuerst 1663 als Dissertation an der Universität Frankfurt/O. mit Samuel Stryk als Respondent.- Nicht
bei Freimann und Fürst.
610 CAPPELN, Heinrich von (praes.), C. H.
von WÜLCKNITZ (resp.), Disputatio politica, de
nobilitate. Zerbst, J. E. Betzel, 1675. Kl.-4to. 6 Bl.
612 CLAPROTH, Johann Christian, Dissertatio iuridica inauguralis de computo legitimae
secundum personas. Göttingen, A. Vandenhoeck,
1739. Kl.-4to. 4 Bl., 54 S. Rücken-Broschur (angestaubt).
€ 70,Joh. Christian Claproth war einer der ersten Studenten der
1734 gegründeten Göttinger Universität gewesen. Mit der
vorliegenden Abhandlung aus dem Erbrecht promovierte er
zum Doktor beider Rechte. 1741 wurde er hier außerordenlicher, 1744 ordentlicher Professor. Georgia Augusta.
Claproth wurde bedeutend als Gegner der Wolffschen axiomatisch-deduktiven Methode, die sich auf die Jurisprudenz
als eine historische Disziplin nicht anwenden lasse.- ADB 4,
274; vgl. Stintzing/Landsb. III.1/Text 286.
613 CONRING, Hermann (praes.), Chr. ULRICUS (resp.), Exercitatio de iudiciis reipublicae
Germanicae. Helmstedt, H. Müller, 1647. Kl.-4to.
52 Bl. Neuer Ppbd (Blatt F2 verso und F3 recto unten jeweils 1 Zeile unleserlich gedruckt und handschriftlich ergänzt).
€ 280,Erste Ausgabe. - Historisch-staatsrechtliche Darstellung der
verschiedenen Auffassungen vom Charakter des Deutschen
Reiches. Die Frage spielte gerade während des 30jährigen
Krieges in den politisch-publizistischen Auseinandersetzungen zwischen der kaiserlichen Seite und den protestierenden
107
Alte Dissertationen und Disputationen
Reichsständen eine hervorragende Rolle.- Pütter I, 205;
Paisey C 1018. - Vorgebunden eine Schrift des ConringSchülers Naaman Bensen: BENSEN, N. Exercitatio politica de
summae potestatis subiecto vindicata a Ioannis Figlovii aliorumque ineptiis & calumniis, quas parturit liber De imperio
absoluto & relate considerato, oppositus Hermanno Conringio. Praemissa est ejusdem Conringii Epistola de hoc ipso negotio. Helmstedt, H. Müller, 1651. 78 Bl. - Jöcher I, 973;
Paisey B 706.
614 CONRING, Hermann (praes.), G. A.
STRUVE (resp.), Exercitatio de Ducibus et Comitibus Imperii Germanici. Helmstedt, H. Müller,
1643. Kl.-4to. 16 Bl. Rücken-Broschur (gleichmäßig leicht gebräunt, 2 Bl. mit Unterstreichungen von alter Hand).
€ 100,Erste Ausgabe. - Über Ursprung und reichsrechtliche Stellung
der Herzöge und Grafen im Deutschen Reich. - Paisey C
1015; Pütter I, 205.
615 CONRING, Hermann (praes.), G. BODE
(resp.), Exercitatio de urbibus Germanicis. Helmstedt, H. Müller, 1652. Kl.-4to. 40 Bl. Neuer Ppbd
(etwas braunfleckig, anfangs mit Unterstreichungen und Marginalien von alter Hand).
€ 130,Zweite Ausgabe (zuerst 1641). - Hermann Conring ging in
seinen historisch-rechtsgeschichtlichen Studien wie der vorliegenden über die deutschen Städte weit über die “antiquarische Methode der Humanistenzeit hinaus. Er zeigte bereits
einen bemerkenswerten kritischen Sinn und gelangte trotz
der unzureichenden wissenschaftlichen Hilfsmittel seiner
Zeit zu Ergebnissen, die im großen und ganzen noch heute
als zutreffend erscheinen” (NDB 3, 342; vgl. ADB 4, 448). Paisey C 1019; Pütter I, 205.
616 CRAMER, Balthasar G., Disputatio juridica inauguralis de commodis paupertatis. Basel,
Decker, 1671. 13 Bl. Rückenbroschur (etwas angestaubt, einige Unterstreichungen von alter Hand).
€ 80,Basler Dissertation über Vergünstigungen, die das Recht bei
Armut gewährt.
617 CRAMER, Johann Ulrich von, Specimen
novum intellectus legum profundius eruendi sistens doctrinam juris Romani de divisione hereditatis inter plures heredes institutos et computatione Falcidiae, beneficio methodi demonstrativae
ad notiones universales reductam. Marburg, Ph.
C. Müller, 1732. Kl.-4to. 4 Bl., 64 S. Neuer Ppbd.
€ 80,Cramer hat Epoche gemacht durch die Übertragung der
Wolffschen Philosophie auf die Jurisprudenz. “Solches zu lei-
sten vermochte Cramer, weil er nicht bloß Wolffianer, sondern daneben auch historisch und dogmatisch gelehrter Jurist war, auf romanistischem Boden stehend”
(Stintzing/Landsb. III.1/Text 273).
618 EHE und Scheidung: Sammelband mit 7
Abhandlungen über Ehe und Scheidung, wie unten beschrieben. Verschiedene deutsche Druckorte, 1675 - 1792. Zus. etwa 420 S. Ppbd um 1800
(Rücken verblichen, anfangs mit Nässerändern).
€ 1.100,Enthält einen Kommentar (1) und sechs Dissertationen (2 7), alle in lateinischer Sprache (Nr 7 teils in Deutsch): 1. HASENTIEN,D.H. Commentatio de separatione a thoro et mensa. Jena u. Lpz. 1774. Titel, 114 S., 1 Bl.- Hamberger/M.
III,107.- 2. KAPFF,S.J. (praes.) u. KAPFF,J.FR.M. (resp.). De effectu divortii quoad bons speciatim secundum ius Wirtembgergicum. Tübingen 1792. 36 S.- Hamberger/M. IV,32.- 3.
STRUVE,G.A. (praes.) u. MEERBACH,TH. Commentatio inauguralis de iure divortiorum Oder: Von dem Recht und Ursachen der Ehescheidung. Jena 1745. Titel, 78 S.- Neudruck der
Dissertation von 1678.- Mundt 22568; Hayn/Got. VII,469.4. BARDILI,B. (praes.) u. MAIER,E. (resp.). Dissertatio juridica
inauguralis de separatione cohabitationis. Von Ehescheidung
zu Tisch und Bett. Wittenberg 1745. 40 S. Neudruck der Dissertation von 1675.- Mundt 22020.- 5. BARDILI,B. (praes.) u.
ECKESTEIN,PH.H. (resp.) De divortio ex causa desertionis. Tübingen 1675. 2 Bl., 56 S. Mundt 7297.- 6. SUNDHEIM,C.W.
De effectu divortii quoda bona inter coniuges communia.
Giessen 1790. 28 S.- Mundt/Wickert 34095.- 7. BASTINELLER,G.CHR. (praes.) u. CHLADENIUS,CHR.FR. De uxoris iactura dotis si maritum deserit malitiose. Wittenberg 1755. 4 Bl.,
50 S.- Mundt 5145.- Mit Besitzvermerk und handschriftlichem Inhaltsverzeichnis des Tuttlinger Richters Lang, Besitzvermerk Friedrich von Laßbergs, datiert Sigmaringen 1829
sowie J. v. Laßbergs Bibliotheks-Sigle.
619 ENGELBRECHT, Georg (praes.), Hermann Dietrich MEIBOM (resp.), Exercitatio
juridica de principum in dispensando potestate.
Helmstedt, G. W. Hamm, 1695. Kl.-4to. 40 Bl. Neuer Ppbd (anfangs etwas braunfleckig).
€ 80,Erste (einzige) Ausgabe. - Über das Recht, die Vorschriften
der Ehegesetze über Ehehindernisse und -verbote in besonderen Fällen aufzuheben und an und für sich ungültige Ehen
zu legalisieren. Dieses Recht kam in evangelischen Ländern
dem Landesherrn, in katholischen dem Papst zu. - VD17
23:250972N.
620 ENGELBRECHT, Georg (praes.), Rudolph August BLUME (resp.), Dissertatio juridica de servitiis vasallorum militaribus, vulgo Ritter-Diensten, Ritter-Pferden. Halle, Hendel, 1736.
Kl.-4to. 64 S. Rücken-Broschur.
€ 80,-
108
Alte Dissertationen und Disputationen
Über die nach dem Feudalrecht von einem Lehnsmann (Vasall) dem Lehnsherrn zu erbringenden Lehnsdienste (persönliche oder materielle Kriegshilfe etc.). Zweiter Druck der
Helmstedter Dissertation aus dem Jahr 1706.
621 ERHARD, Christian Daniel, De vicariatu
Saxonico libellus primus. Dissertation, Leipzig, ex
off. Hollii, 1780. Kl.- 4to. 72 S. Broschur. € 150,Erstlings-Dissertation zur Erlangung des Grades eines Baccalaureus der Rechte: über die sächsischen Kurfürsten als Stellvertreter der
kaiserlichen Würde in den Ländern sächsischen Rechtes. Als Praeses fungierte der
Leipziger Staats- und Strafrechtler C. F.
Hommel. Mit dem 1782 veröffentlichten
Libellus secundus erwarb Erhard (17591813) die Doktorwürde und wurde dann
in rascher Folge Oberhofgerichts-Advokat, Professor, Beisitzer der Juristenfakultät, des Oberhofgerichts und schließlich
Oberhofgerichtsrat. - Hamberger/Meusel
2, 221; ADB 6, 197; Mundt/Wickert I,
8074.
625 FREIER: FRIESE, Johann B. (praes.),
Johann A. MACK (resp.), De secundis nuptiis.
Jena, 1700. 48 S. Geheftet.
€ 35,Wer nach dem Tode des Ehepartners vorzeitig auf Freiers
Füßen wandele, müsse von der Obrigkeit belangt werden.
626 FRITSCH, Ahasver, Dissertatio juris publici, de diaetis Comitum Imperii, (Von Graven-Tägen). Jena, S. Krebs für J. Bielcke, 1690. Kl.-4to. 16
Bl. Rückenbr.
€ 80,Am Ende mit einigen meist deutschsprachigen Urkunden über Rechte und Privilegien der Reichsgrafen, speziell der fränkischen Grafen und der Burggrafschaft
Nürnberg.
627 FRITSCH, Ahasver, Dissertationes duae, quarum prior de
jure boscandi, seu lignandi, (Von
der Beholtzungs-Gerechtigkeit),
altera de literis commendatitiis,
earumque usu et abusu. Jena,
Bielcke, 1676. Kl.-4to. 36 S.
Rückenbr. (etwas angestaubt, Titel
mit kl. Einriss u. Sign.).
€ 75,-
622 ETTMÜLLER, Michael
Ernst (praes.), Johann Christoph PFAUZ (resp.), DissertaEine längere Abhandlung über das Recht,
tio medica de tormentis et poenis
628
Brennholz zu schlagen und einzusamsustinendis. Leipzig, J. A. Zschau,
meln, und eine kürzere über den rechten Gebrauch und Mis1711. 23 S. Rücken-Broschur (leicht gebräunt).
sbrauch von Empfehlungsschreiben.
€ 100,Medizinische Gesichtspunkte bei Anwendung der Tortur im
628 FRITSCH, Ahasver, Tractationes duae jupeinlichen Prozess und bei den Leibesstrafen. Die Erzwinris publici de jure aperturae, vulgò Oeffnungsgung eines Geständnisses unter Folter wurde in Deutschland
Recht. Altera de jure fortalitii exstruendi, vulgò
zuerst 1740 von Friedrichs d.Gr. in Preußen abgeschafft
Vestungs-Recht. Rudolstadt, Freyschmid, 1668.
(Sachsen 1770, Bayern 1807, Hannover 1822).
Kl.-4to. 4 Bl., 64 S. Neuer Ppbd (vereinzelt mit
623 FALCKNER, Daniel, Disputatio inaugura- schwachen Nässespuren u. etwas braunfleckig).
lis juridica de mutuo. Basel, J. J. Decker, 1668. Kl.€ 100,4to. 11 Bl. Rückenbroschur (etwas braunfleckig Über das Recht der Städte, mit Bewilligung des Kaisers Festund mit kleiner Nässespur im Außenrand). € 75,- ungsanlagen zu errichten, zugleich aber die Pflicht, sich etwa
Über Verträge “auf Gegenseitigkeit”.
624 FICHTNER, Johann Georg, Disputatio
inauguralis de compensatione fisci. Altdorf, J. W.
Kohles, 1702. Kl.-4to. 40 S. Rücken-Broschur.
€ 75,Über die Möglichkeit der Aufrechnung von Forderungen und
Gegenforderungen gegenüber dem Fiskus. Johann Georg
Fichtner, “ein zu seiner Zeit berühmter Rechtsgelehrter”
(ADB), wurde in der Folgezeit Professor in Altdorf und Nürnbergischer Ratsconsulent. Mit der vorliegenden Sine-praeside-Dissertation erwarb er den juristischen Doktorgrad. - Will
I, 436; nicht bei Humpert.
in einem Kriegsfall dem jeweiligen Landesherrn gegenüber
zu öffnen.- Rudolstädter Frühdruck; Kaspar Freyschmidt betrieb seit 1663 die erste Rudolstädter Druckerei. Das vorliegende Exemplar mit einem wohl nachtraglich eingefügtem
Widmungsblatt an Erzbischof Johann Philipp von Mainz.
629 GAILKIRCHER, Johannes (praes.), J.
COGNOT (resp.), De emptione et venditione disputatio juridica. Ingolstadt, W. Eder, 1579. Kl.-4to.
2 Bl., 15 S. Rücken-Broschur (Titel u. letztes Bl. angestaubt u. mit kl. Randfehlstelle, Stempel auf Titelrücks.).
€ 100,Stalla 820; VD 16 G 100.
109
Alte Dissertationen und Disputationen
630 GAILKIRCHER, Johannes (praes.), J.
STARZ (resp.), Quinquaginta has, de testamentis
ordinandis, conclusiones publicè in ... Universitate
Ingolstadiana disputabit. Ingolstadt, D. Sartorius,
1577. Kl.-4to. 10 Bl. Mit bairischem Wappen-Holzschnitt auf der Titelrückseite. Rücken-Broschur
(etwas angestaubt, Stempel auf Titelrückseite).
€ 90,Stalla 1355; VD 16 G 104.
631 GEISSLER, Friedrich (praes.), Michael Heinrich HAGELGANSS, etc. (resp.), Biga
dissertationum historicarum & juris publici, de illo principum sublimi titula Nos Dei Gratia, Wir von
Gottes Gnaden. 2. Auflage. O. Ort (Leipzig ?),
1722. Kl.-4to. 52 Bl. Rücken-Broschur.
€ 85,Ursprünglich Leipziger Doppel-Dissertation aus dem Jahre
1677.
632 GERDES, Friedrich (praes.), Philipp
Heinrich RATEKE (resp.), Disputatio inauguralis de collectis et contributionibus Imperii ac provinciarum, Vulgò Reichs- und Land-Steuren.
Greifswald, M. Doischer, 1681. Kl.-4to. 34 Bl. Neuer Ppbd.
€ 90,C. Menger-Bibl. 15; nicht bei Humpert u. in der CommerzBibl. Hamburg.
633 GIPHANIUS, Hubert (praes.), J. B. FABRICIUS (resp.), Disputatio de iniuriis. Ingolstadt, W. Eder, 1593. Kl.-4to. 1 Bl., 21, (1) S. Mit
Holzschnitt-Titelbordüre. Rücken-Broschur (etwas
angestaubt und braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite).
€ 100,VD 16 G 1974; nicht bei Stalla.
634 GRIBNER, Michael Heinrich, Delineatio
iurisprudentiae privatae illustris positionibus succinctis comprehensa et in usum olim auditorum
quorundam privatum conscripta ... nunc vero
edita a Io. B. Reisig, qui etiam dissertationem praeliminarem, qua de usu iuris Romani in iurisprudentia privata illustri dispicitur, praemisit. Göttingen, Chr. H. Cuno, 1736. 4 Bl., 88 S. Ppbd der Zeit
mit Brokatpapier-Bezug (Vorsätze gebräunt,
Stempel auf Titel).
€ 75,Erste Ausgabe.- “... das erste Lehrbuch einer besondern Wissenschaft des Privatfürstenrechts” (Stintzing/Landsb.
III.1/Text 157).
635 GRIMM, Friedrich Melchior, De historia Imperatoris Maximiliani I. amplissimo juris
Germanorum publici fonte disputatiuncula. Regensburg, Zunkel, 1747. Kl.-4to. 32 S. Rücken-Broschur (angestaubt, braunfleckig).
€ 450,Erste Ausgabe. - Wohl erste selbständige Schrift Melchior
Grimms: über die Bedeutung Kaiser Maximilians für das
deutsche Staatsrecht. Grimm war nach Abschluss seines Studiums 1745 Sekretär des kursächsischen Reichstagsgesandten Graf Schönberg geworden. Die vorliegende Abhandlung
ist dessen Sohn gewidmet. Ende 1748/Anfang 1749 erhielt
Grimm den Auftrag, als Begleiter des jungen Grafen nach Paris zu gehen. Hier knüpfte er Kontakt zu den führenden Köpfen des vorrevolutionären Frankreichs und wurde mit seiner
‘Correspondance littéraire, philosophique et critique’ zu einem der wichtigsten geistigen Vermittler der Zeit. - Hamberger/Meusel XI, 294.
636 GROLMANN, Melchior Dethmar (praes.), Georg Jakob HOEFFT (resp.), Dissertatio
juridica de cessione literarum cambialium, Von
Transport der Wexelbriefe. Leipzig, A. M. Schede,
1718. 44 Bl. Rückenbroschur (leicht gebräunt und
teils stärker braunfleckig, zum Teil unaufgeschnitten, 2 kurze handschriftliche Anmerkungen auf Titel).
€ 95,Zweite Auflage der zuerst 1711 erschienenen Dissertation. Melchior Dethmar Grolmann (1668 - 1722), Professor der
Rechte, war Geheimrat und Universitätskanzler. Georg Jakob
Hoefft ließ sich als Advokat in Hamburg nieder und verstarb
bereits im Alter von 32 Jahren. - Schroeder III, 1645 (für Hoefft).
637 GÜRTLER, Friedrich, De appanagiatis,
inprimis Imperii principibus, Germanis: Von Titel-,
Wapen-, Schild-, Lehn-, Nachfolg-, Residenz- und
andern Rechten abgetheilter besonders aber des
Heil. Röm. Reichs Fürsten. Basel, J. H. Decker,
1753. Kl.-4to. 59 S. Rückenbroschur (Titel angestaubt).
€ 70,Sine-praeside-Dissertation an der Universität Basel zum Erwerb des Doktorgrades und des Lizentiats der Rechte. - Mit
Exlibris von Bruno Schenck aus der Verlegerfamilie Schenck
(Nachfolger der Drucker/Verleger Decker).
638 HABERMANN, Franz Ludwig von
(praes.), Johann Bonaventura CARLI (resp.), Jurisprudentiae publicae Romano-Germanicae dissertatio III. (von 3) de Imperatore, ejusque
electione, consecratione, coronatione, ac modis
desinendi. Würzburg, M. A. Engmann, 1729. Kl.4to. 4 Bl., 64 S., 1 Porträtkupfer. Rücken-Broschur
(Titel und letztes Blatt angestaubt und fleckig,
110
Alte Dissertationen und Disputationen
Porträttafel und einige Blätter mit Nässerand).
€ 70,Über die den Kaiser betreffenden reichsrechtlichen Bestimmungen. Letzte von drei Dissertationen zur Verfassung des
alten Deutschen Reichs. Die beiden vorhergehenden behandelten die allgemeinen Grundlagen (Ursprung, Grenzen,
Einheit und Gliederung des Reichs) sowie die Bulla aurea, die
Reichsabschiede und Wahlkapitulationen.- Vgl. Pütter II,
375,5 (nur die 1. Dissertation).
639 HERDESIANUS, Cyriakus, De amnestia
publica libri singularis delineamenta & praeliminaris dissertatio. Frankfurt/M., C. Rötel für Chr.
Klein, 1643. Kl.-4to. 4 Bl., 26 S., 1 Bl. weiß. Mit gestochener Titelvignette (Verleger-Signet?).
Rücken-Broschur (braunfleckig).
€ 75,Erste (einzige) Ausgabe. - Posthum herausgegebene Skizze
und Einleitung zu einer geplanten Schrift über die Amnestie.
Die fertige Ausarbeitung verhinderte der Tod. Cyriakus Herdesianus, angesehener Jurist an der Universität
Frankfurt/Oder, starb 1631. - VD17 12:111927G.
640 HOMBORG, Andreas (praes.), Franz
SCHÖNAUER (resp.), Disputatio juridica de literis moratoriis, von Quinquennellen oder Anstands-Brieffen. Helmstedt, G. W. Hamm, 1704.
Kl.-4to. 62 S. Rückenbroschur (geringfügig braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite).
€ 70,Abhandlung aus dem Wirtschafts- bzw. Schuldnerrecht, wonach ein in Rückstand geratener Schuldner für eine gewisse
Zeit einen Aufschub seiner Zahlungsverpflichtungen erhält,
ohne dass die Gläubiger ihn belangen dürfen.
641 HORNTHAL, Joh(ann) Pet(er) von,
Vom deutschen Stammgut. Göttingen, Vandenhoek und Ruprecht, 1818. VIII, 78 S. Älterer Kart.
(Älterer Stempel und Titelfleck auf Titel). € 75,Dissertation, seinem Vater, Franz Ludwig von Hornthal, königlich bayerischem Oberstem Justizrath zugeeignet. H.
betätigte sich v.a. als Übersetzer: “Geschichte der Wiedergeburt Griechenlands 1740 bis 1824” von Pouqueville
(1824), “Die peinliche Rechtspflege und der Geist der Regierung in England” von Cottu (1821), und als Herausgeber:
“Wünschelruthe : ein Zeitblatt” (mit Straube, 1818ff), “Deutsche Frühlingskränze” (1815/16) etc.
642 IDEN, Peter, Disputatio juridico-politica
continens quaestiones nonnullas insignioris notae
ex omni jure desumptas. Basel, G. Decker, 1649.
Kl.-4to. 17 Bl. Rückenbroschur (angestaubt).
€ 75,Basler sine-praeside-Dissertation mit Erörterung vermischter
Fragen aus dem öffentlichen und Privatrecht.
643 IRNERIUS: RITTERSHAUSEN, Georg,
Promulsis errorum Irnerianorum, commissorum in
inserendis authenticis Codici Rep. Prael. Imp. Justiniani Aug. Altdorf, B. Scherf, 1623. Kl.-4to. 14 Bl.
Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 120,Über die sog. Authentiken, die von Irnerius, dem Begründer
der Rechtsschule von Bologna, im 12. Jhdt vorgenommenen
Einschaltungen in den Codex iuris civilis. Dissertation bzw.
Habilitation Georg Rittershausens (Rittershusius), Sohn des
berühmten Juristen Konrad Rittershausen. Zugleich die allererste Promotion der Universität Altdorf. Die vorherige Academia Altorfiana war 1623 durch Privileg Kaiser Ferdinands II.
in den Rang einer Universität erhoben worden.- Will/Nopitsch III, 364; VD17 23:246862Y.
644 KÄSTNER, Abraham (praes.), Johannes Gottlob MODRACH (resp.), Dissertatio iuris Germanici de Werigeldo. Leipzig, Langenheim,
1742. Kl.-4to. 4 Bl., 67, (3) S. Rücken-Broschur
(Stempel auf Titelrückseite).
€ 65,Abhandlung über das Wehrgeld (Mann-, Sühn- oder Blutgeld), mit dem nach altdeutschem Recht ein Totschläger die
ihm drohende Blutrache abwenden konnte.
645 KITZEL, Johann (praes.), Dominik
PORSSE (resp.), Descriptio methodica substitutionis directae & obliquae, centum positionibus illigata. Gießen, C. Chemlin, 1611. 60 Bl. Neuer
Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt).
€ 120,Dissertation aus dem Erbschaftsrecht.- Jöcher/Adelung III,
433.
646 KLAUER, David, Disputatio inauguralis
juridica, de eo, quod justum est circa vectigalia.
Erfurt, J. H. Grosch, 1702. Kl.-4to. 44 S. RückenBroschur.
€ 80,Über die reichsrechtlichen Grundlagen des Zoll- und Abgabenwesens. Dissertation, mit der der Verfasser zum Doktor
der Rechte promoviert wurde.- Nicht bei Humpert.
647 KLEFEKER, Johannes, Dissertatio inauguralis iuridica de effectu privilegiorum ab imperatore concessorum quoad ius collectandi statuum, speciatim quoad ius detractus statuum in genere et imprimis liberae civitatis imperialis Hamburgensis. Göttingen, J. Chr. L. Schultze, 1755. Kl.4to. 5 Bl., 54 S., 1 Bl. Rücken-Broschur (angestaubt, Außenrand eng beschnitten mit Verlust der
Randbuchstaben bei der Widmungsvorrede, geringf. braunfleckig).
€ 70,Über vom Kaiser gewährte Privilegien, insbesondere Steuerprivilegien im Hinblick auf Hamburg. Ab S. 48 mit deutschsprachigen Auszügen aus Hamburger Gesetzen und Verord-
111
Alte Dissertationen und Disputationen
nungen. Dissertation des aus Hamburg gebürtigen Johann
(II.) Klefekers, später Generalauditeur seiner Vaterstadt.Schröder III, 612.
648 KLEIN, Johann (praes.), David GLOXIN (resp.), Disputatio juridica de praeferentia
matrimonii in concursu duorum, vulgo Wer von
beyden in Rechten den Vorzug habe, da sein Ehegatte sich an zween zugleich verheyrahtet hatt.
Rostock, J. Weppling, 1698. Kl.-4to. 1 Bl., 54 S.
Rücken-Broschur (etwas braunfleckig, Name auf
Titel).
€ 180,Erste Ausgabe.
649 KOCH, Johann Christoph (praes.),
Gerhard Dominik METTINGH (resp.), De
mercibus in commissionem datis. Von Commissions-Waaren. Gießen, Braun, 1782. Kl.-4to. 20 S.
Rückenbroschur.
€ 60,Lateinische Dissertation mit zahlreichen deutschen Zitaten
aus Wechsel- und Kaufmanns-Ordnungen.
650 KRESS, Johann Paul (praes.), Gottfried HENNE (resp.), Dissertatio juridica de privilegiis agriculturae apud Germanos. Jena, Gollner, 1712. Kl.-4to. 88 S. Rücken-Broschur (mit
mehreren ausführlichen, teils verblichenen Marginalien von alter Hand).
€ 80,Erste Ausgabe der später mehrfach nachgedruckten Abhandlung: Über besondere Vorrechte der Bauern nach deutschem
Recht. Der angesehene Jurist Johann Paul Kress erhielt noch
im selben Jahr durch Vermittlung Leibnizens einen Ruf an die
Universität Helmstedt.
651 LEMBKE, Jacob (praes.), Chr. GRÖNING (resp.), Disputatio inauguralis juridica de
sumtibus itineris, Von Reise-Kosten. Rostock, J.
Weppling, 1691. Kl.-4to. 38 Bl. Rückenbroschur
(durchgehend etwas braunfleckig, Titel und letztes Blatt mit hinterlegter Fehlstelle bzw. Einriss
ohne Textverlust).
€ 100,Über Bestimmungen, wer für die Kosten aufkommen muss
bei Gesandtschaftsreisen, bei Reisen zum Reichstag, bei Einberufungen zur Musterung, bei Truppenbewegungen im
Krieg, bei Gerichtsverhandlungen und Zeugenvernehmungen, bei den von Amts wegen anzustellenden
Kirchenvisitationen etc. Nach dem Titel mit einem zweiten
Titelblatt zwischengeheftet die Einladungsschrift des Präses
zur öffentlichen Disputation: Jacobus Lembke ad disputationem inauguralem Christopheri Grönings ... invitavit. Ibid.
4 Bl.- Jöcher II, 2357.
652 LINCK, Heinrich, Commentatio juridica
de scommatibus, Germanice Von Stichel-Reden.
Recusa (= 2. Auflage). Frankfurt u. Leipzig, J. M.
Burgmann, 1727. Kl.-4to. 3 Bl., 50 Bl. Neuer Ppbd
(gleichmäßig leicht gebräunt, unterer Rand etwas
feuchtwellig).
€ 60,Ursprünglich Altdorfer Dissertation aus dem Jahr 1680.Will/Nopitsch II, 459.
653 LOMBERG, Joseph Vitalian (praes.),
Carl Aloys de LA ROQUE (resp.), Dissertatio juris publici de illimitato jure de non appellando archiprincipum S.R.I. electorum in genere et serenissimi Coloniensis in specie. (Nebst:) Anhang. Revisions-Ordnung für das Kurfürstl. Kölnische Ober-Appellations-Gericht. Vom Jahr 1786. Köln, J. G. Langen, 1786. Kl.-4to. 68, 24 S., 3 Bl. Rücken-Broschur
(angestaubt, Ecken etwas knickspurig).
€ 75,Lomberg, ein Vertreter der Aufklärung, war Professor für öffentliches Recht an der damaligen kurkölnischen Universität
in Bonn. Entsprechend der Doppelstellung seines Landesherrn als Fürstbischof verteidigte er in einigen damals Aufsehen erregenden Schriften einerseits die Rechte der Bischöfe
gegenüber den Papst wie auch hier die der Kurfürsten gegenüber dem Kaiser.
654 LYNCKER, Nicolaus Christoph (praes., Wolfgang Georg RABE (resp.), Disputatio
inauguralis juridica de potestate eminente principis in judicio. Jena, S. A. Müller, 1680. Kl.-4to. 95,
(1) S. Neuer Ppbd (durchgehend etwas braunfleckig, Titel an d. Rändern eng beschnitten unter
Verlust der Druckerangaben).
€ 100,Über die hoheitlichen Machtbefugnisse eines Landesherrn
über die Rechtsprechung. Laut Pütter war Lyncker “einer von
denen, welche die Gewalt des Kaisers aufs höchste treiben;
etwas dunkel in seiner Schreibart ...; noch zu sehr vom Gebrauche des Römischen Rechts auch in diesem Fache (dem
deutschen Staatsrecht) eingenommen; sonst sehr praktisch
und von vieler Erfahrung”.- Pütter I, 268 f.
655 MALER, Heinrich Wilhelm, Dissertationem inauguralem de demonstratione divina adspirante gratia ... eruditorum consessui ... examinandam proponit. Straßburg, J. Welper, 1673. Kl.4to. 31 S. Rücken-Broschur.
€ 75,Abhandlung zum gerichtlichen Beweisverfahren. - VD17
3:689624.
656 MANZ, Caspar (praes.), SAURZAPFF
v. SCHÖNHOVEN u. LOCH, J.W. (resp.) Dissertatio juridica de pactis et transactionibus. Ingol-
112
Alte Dissertationen und Disputationen
stadt, G. Hänlin, 1661. Kl.-4to. 3 Bl., 64 S. Neuer
Ppbd (braunfleckig, unterer Rand etwas eng beschnitten, Stempel auf Titel- und Widmungsblatt).
€ 90,657 MARPERGER, Paul Jacob (III.), De moneta cuius falsa imitatio ordinaria poena vindicatur. Leipzig, Langenheim, 1743. Kl.-4to. 28 S.
Rücken-Broschur (angestaubt,
braunfleckig und eselohrig).
€ 90,-
661 MASCOV, Johann Jakob (praes), De ivre stapulae ac nundiarum civitatis Lipsiae. (Autor
und Respondent:) Jakob Heinrich Born. Leipzig,
Langenheim, 1739. 8vo. (6) 78 S. Interimsbroschur.
€ 75,Leipziger Dissertation über das Stapelrecht und Wochenmärkte in Leipzig, handelsrechtliche Untersuchung, beginnend mit den Quellen des römischen Rechts.
662 MEHLBAUM,
Johann
(praes.), H. HORN (resp.), Disputatio iuridica de iuramentis.
Helmstedt, H. Müller, 1653. Kl.4to. 20 Bl. Rückenbroschur (angestaubt, etwas feuchtfleckig und
wellig).
€ 120,-
Über das Verbot der Münzfälschung und
die Strafen bei Übertretung. Dissertation
Paul Jacob Marpergers, Großneffe des
gleichnamigen berühmten Kameralisten,
zur Erlangung des juristischen Doktorgrades.- Meusel VIII, 494; Lipsius/Leitzmann
247; Humpert 11026.
Über die Bedeutung des Eides im Gerichtsverfahren.
658 MARTINI,
Friedrich
663 MEHLBURG,
Johann
(praes.),
Johann Conrad
Christoph (praes.), Johann
LICHTENAUER (resp.), DisputaAndreas TAMM (resp.), De fetio iuridica de testamentis ordinlicitate reipublicae per aequiorem
andis. Ingolstadt, W. Eder, 1581.
divitiarum distributionem promoKl.-4to. 16 Bl. Mit herzogl. bairivenda dissertatio. Leipzig, Saalschem Wappen-Holzschnitt auf Ti650
bach, 1786. Kl.-4to. 3 Bl., 34 S. Betelrücks. Rücken-Broschur (Titel
etwas angeschmutzt und mit Stempel auf Rück- druckte OBroschur (Umschlag und Titelblatt ange€ 90,seite, 2 Bl. etwas fleckig).
€ 100,- staubt, Ecken mit Knickspuren).
VD 16 M 1212; nicht bei Stalla.
659 MARTINI, Friedrich (praes.), Laurentius PARIBELLUS (resp.), De obligationibus, earum speciebus, et effectibus in genere disputatio
iuridica. Ingolstadt, W. Eder, 1581. Kl.-4to. 14 Bl.
Rücken-Broschur (Ränder etwas braunfleckig).
€ 100,Stalla 853; VD 16 M 1228.
660 MARTINI, Werner Theodor (praes),
Caspar Heinrich HORN (resp), Dissertatio inauguralis de mercibus illicitis, s(ive). Contrabandis, preside Wern. Theod. Martini, defendet Casp.
Henr. Horn, Freiberg. Wittenberg, Henckel, 1684.
(96) S. Interims-Br.
€ 75,Grundlegende Abhandlung über Kontrebande, die Entstehung des Begriffs und die Handhabung im Kriege sowie die
Strafen, mit zahlreichen Verweisen auf die einschlägige Literatur. Martini firmiert als Consilarius des Kurfürsten von
Sachsen.
Nationalökonomische Abhandlung über die Beförderung des
Staatswohls durch eine gerechtere Verteilung der Reichtümer. In den am Ende abgedruckten Thesen zur öffentlichen
Disputation heißt es u.a., dass die Steuern sich nicht nach
dem staatlichen Bedarf (pro ratione necessitatis reipublicae),
sondern nach den Möglichkeiten der Bürger richten sollten.
Mehlburg, 1795 offenbar jung verstorben, war zuletzt Privatdozent an der Universität Göttingen.- Hamberger/Meusel 5,
117; nicht bei Humpert.
664 MEIER, Johann Heinrich (praes.), Carl
Gottfried SCHÖPS (resp.), Disputatio inauguralis juridica de serto virginum, Von JungferCrantz. Erfurt, J. H. Grosch, 1693. Kl.-4to. 40 S.
Rücken-Broschur (angestaubt, etwas braunfleckig, Titel an der unteren Ecke mit hinterlegter
Fehlstelle und Stempel auf Rückseite).
€ 100,Mit einigen deutschsprachigen Zitaten. - Hayn/Got. VII, 206
u. Hayn, Bibl. Germ. gynaecol. 117 (beide unter dem Respondenten Schöpsius); VD17 12:200379S.
665 MENCKE, Friedrich Otto, De iure naturae hominis in solitudine viventis dissertatio. Leipzig, J. Chr. Langenheim, 1736. Kl.-4to. 4 Bl., 64 S.
113
Alte Dissertationen und Disputationen
Rücken-Broschur (etwas angestaubt u. eselohrig).
€ 75,Erste Ausgabe.- Friedrich Otto Mencke war vom Fach her Jurist. Seine Hauptbeschäftigung aber bestand in der Herausgabe der von seinem Großvater begründeten “Acta eruditorum” und der von seinem Vater begründeten “Neuen Zeitungen von gelehrten Sachen”. Die vorliegende Abhandlung
handelt von der freiwilligen oder gewollten Einsamkeit (“de
solitudine voluntaria”). Ein am Ende angekündigter zweiter
Teil über die erzwungene Einsamkeit (solitudo necessaria seu
fatalis) ist nicht erschienen.- Meusel IX, 69.
666 MENCKE, Johann Burchard (praes.),
G. G. DIFENBACH (resp.), De Feimeris, veteris
Westphalorum Judiciii Scabinis, ad illustrandum
patriae urbi a Papa Nicolao V A.1451 adversus illos concessum Privilegium. Leipzig, Fleischer,
1707. Kl.-4to. 42 S., 2 Bl. Neuer Ppbd (durchgehend etwas feuchtwellig, anfangs schwach braunfleckig, Titelblatt gebräunt, mit Randläsuren, aufgeklebtem Bibl.-Schildchen u. Stempel). € 75,Dissertation des Leipziger Historikers Johann Burchard
Mencke zur Geschichte der sog. Femegerichte und ihrer zunehmenden Entartung. In der zweiten Hälfte des 15. Jhdts
setzte der Kampf gegen diese Einrichtung ein. Die Stadt
Frankfurt/M., Vaterstadt des Autors/Respondenten, erhielt
1451 ein Privileg Papst Nikolaus’ V., vorher päpstlicher Legat
in Deutschland, gegen die Feme-Gerichtsbarkeit.
667 MODERACH, Georg, De sponsionibus,
Von den Wettungen. Dissertatio inauguralis... Basel, J.J. Genath, 1630. 8 Bl. Neue Broschur. € 110,Der aus Bautzen stammende Georg Moderach widmete seine juristische Dissertation Bautzener Honoratioren.
668 MÜLLER, Johann Jacob (praes.), Chr.
A. HEUMANN (resp.), Dissertatio historico politica de duellis Principum. Jena, H. Beyer, 1702. Kl.4to. 39 S. Rücken-Broschur.
€ 65,Historische Beispiele für Zweikämpfe zwischen Fürsten, deren Veranlassungen und deren prinzipelle politische Unvernunft.
669 MÜLLER, Johann Thaddaeus (praes.),
R. SCHLEMMER (resp.), Dissertatio juridico-inauguralis de jurisdictione Palatina privilegiaria in
vasallos Palatinos, immediatae etiam conditionis.
Heidelberg, J. J. Häner, 1767. Kl.-4to. 1 Bl., 79 S.
Rücken-Broschur (angestaubt, Sign. auf Titel,
Rückseite des letzten Blattes mit handschriftlicher
Notiz über weitere Dissertationen).
€ 70,Über eine Besonderheit des Instanzenzuges in der Kurpfalz:
durch mehrfach bestätigtes kaiserliches Privileg bildete hier
der Kurfürst bzw. sein Hofgericht die oberste Rechtsinstanz,
gegen dessen Entscheidung kein Pfälzer Untertan an das kaiserliche Kammergericht appellieren konnte.
670 MÜLLER, Peter (praes.), H. E. FLÖRKE
(resp.), De constituto possessorio. Jena, Bauhöfer, 1689. Kl.-4to. 1 Bl., 78 S. Rücken-Broschur (angestaubt, Sign. u. Stempel auf Titelrückseite).
€ 90,Juristische Dissertation zu Fragen von Eigentums- und Besitzübertragungen.
671 MÜLLER, Peter (praes.), J. Chr. HAMMER (resp.), Dissertatio juridica de philautia,
Von der EigenLiebe. Jena, Gollner, 1678. Kl.-4to.
32 Bl. Neuer Ppbd (durchgehend gebräunt, Titel u.
letztes Bl. mit kl. Randfehlstelle).
€ 75,Zusammenstellung von Rechtsfällen, wo der Schutz des eigenen Lebens, des guten Rufes und des eigenen Besitzstandes mit anderen Rechtsgütern konfligieren kann und welches Rechtsgut dabei Vorrang hat..- VD17 3:611523R.
672 MÜLLER, Peter (praes.), J. W. FORSTER (resp.), Dissertatio inauguralis de instanti
mortis hora. Jena, Bauhöfer, 1689. Kl.-4to. 2 Bl.,
42 S., 2 Bl. Rücken-Broschur (gleichmäßig leicht
gebräunt).
€ 75,Über die Bewertung von Aussagen im Schatten des Todes etwa bei kurz vor dem Tode verfassten Testamenten oder bei
der Frage, ob ein Sterbender mit einem Schuldgeständnis
sein Gewissen oder lediglich einen Freund entlasten wollte.
673 MÜLLER, Peter, De annulo pronubo, Vulgò vom Jaworts- Oder Trauring hypomnema, cui
accessit De modo ac usu computationis graduum
dissertatio. Editio sexta. Jena, P. Ehrich, 1718. Kl.4to. 2 Bl., 108 S. Neuer Ppbd (S. 30 mit Stempel im
unteren weißen Rand).
€ 125,Hayn/Got. V, 195 f; Hayn, Bibl. gynaecol. 82 (jeweils mit anderen Auflagen).
674 MYLIUS, Andreas (praes.), Chr. S.
FRITSCH (resp.), Disputatio juridica de remissione facinorosorum, eorumque transportatione per
territorium alienum. Von Abfolge und Durchführung der Maleficanten. Leipzig, J. Chr. Brandenburger, 1690. Kl.-4to. 16 Bl. Rückenbroschur. € 75,Der Transport von Verbrechern über fremdes Territorium.
675 NETTELBLADT, Christian. (praes.),
Siegfried Coeso von AEMINGA (resp.), Dissertatio inauguralis iuridica de Ecclesia sangui-
114
Alte Dissertationen und Disputationen
nem non sitiente. Greifswald, Struck, 1741. Kl.4to. 43, (1) S., 2 Bl. Rückenbroschur (anfangs etwas braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite).
€ 90,-
Straßburg, A. Bertram, (etwa 1600). Kl.-4to. 16 Bl.
Mit Holzschnitt-Druckermarke auf d. Titel. RückenBroschur (Bl. C2 mit hinterlegtem Eckabriss ohne
Textverlust).
€ 120,-
Im Gegensatz zu den Grausamkeiten der Heiden war bei den
frühen Christen jede Form des Blutvergießens, insbesondere
die Todesstrafe verpönt. Nach der späteren Trennung in Kleriker und Laien galt
dies nur noch für den Klerus. Die Schrift
handelt u.a. über das Verbot für Geistliche, an der weltlichen Gerichtsbarkeit, an
Duellen und am Krieg teilzunehmen. Da
Geistliche auch ihrerseits nicht zum Tode
verurteilt und getötet werden dürfen,
handelt sie außerdem ausführlich von
den Kirchenstrafen (hier u.a. über das Ius
flagellandi bzw. Ius virgarum = Züchtigungs- oder Rutenrecht in Frauenklöstern
und die Klosterhaft). Auch über die Frage,
ob ein Geistlicher eine chirurgische Operation durchführen oder als bloßer Zuschauer einer Hinrichtung beiwohnen
dürfe etc.- Nicht bei Hayn/Got.
Der Erstdruck dieser Straßburger Dissertation erschien 1590.
Der vorliegende zweite Druck (ohne Nennung des Disputations-Termins) wird von der Bayer. Staatsbibliothek mit ca. 1590 angegeben.- VD
16 O 138.
679 OBRECHT, Georg (praes.), Wilhelm van BOECKEL
(resp.), Disputatio de substitutionibus. Straßburg, A. Bertram, (etwa 1600). Kl.-4to. 22 Bl. RückenBroschur.
€ 120,Der Erstdruck dieser Straßburger Dissertation erschien 1594. Der vorliegende
zweite Druck wird von der Bayer. Staatsbibliothek mit ca. 1595 angegeben.- VD
16 O 129.
680 ORTH, Georg Friedrich,
676 NETTELBLADT, Daniel
Disputatio inauguralis juridica de
663
(praes.), Christoph J. GEIER
fructibus ultimi anni sivè Von de(resp.), Dissertatio iuris criminalis de sententia nen Letzt-Jährigen Intraden. Straßburg, J. Welper,
condemnatoria sine praevia inquisitione speciali. 1681. 23 S. Rücken-Broschur.
€ 75,Halle, Hendel, 1777. Kl.-4to. 2 Bl., 52 S. Rücken- Über die an den Grundherrn zu leistenden Natural- und
broschur (Titelblatt am Außenrand knapp be- Geld-Abgaben. Sine-praeside-Dissertation zur Erlangung des
schnitten mit Beschädigung/Verlust von 3 Buch- juristischen Doktortitels.
staben, Stempel auf Titelrückseite).
€ 70,681 OSSANAEUS, Johannes R. (praes.)A.
Während in der Generalinquisition lediglich feststellt wird,
ob ein Verbrechen vorliegt, untersucht die nachfolgende SpeEURIALUS (resp.), Consilii, et opis, celeberrima
zialinquisition die Frage nach Täter und Tathergang. Die vormateria. Ingolstadt, A. Weissenhorn, 1569. Kl.-4to.
liegende Schrift behandelt solche Ausnahmen, wo Urteile oh4 Bl. Rücken-Broschur (Titel etwas angestaubt u.
ne vorgängige Spezialinquisition gefällt werden können.
mit Stempel auf Rücks., letztes Bl. mit kl. Fehlstel€ 90,677 OBRECHT, Georg (praes.), Abraham le im unteren weißen Rand).
STATUARIUS (resp.), Disputatio ex L. III. D. de
iustitia & jure: Quae utilissimam & quotidianam
defensionis materiam continet. Straßburg, A. Bertram, (etwa 1590). Kl.-4to. 18 Bl. Rücken-Broschur.
€ 120,Der Erstdruck dieser Straßburger Dissertation erschien 1584.
Der vorliegende zweite Druck wird von der Bayer. Staatsbibliothek auf ca. 1585, von der UB Tübingen auf ca. 1590, von
der Staatsbibliothek Berlin und der UB Halle auf 1604 datiert. Der Straßburger Drucker Anton Bertram druckte von
1584 - 1622.- VD 16 O 141.
678 OBRECHT, Georg (praes.), Stephan
SCHELHASE (resp.), Disputatio ex difficili et
quotidiana L. II. C. de rescind(enda) vend(itione).
Thesen zu einer juristischen Disputation an der Universität
Ingolstadt über die verschiedenen Formen der Beihilfe zum
Diebstahl.- VD 16 O 1375; nicht bei Stalla.
682 OTTO, Daniel (praes.), G. FEDLMAIR
(resp.), Disputatio juridica-politica de quaestione
illa, an mixtus detur reipub. status? Jena, J. Beithmann, 1617. Kl.-4to. 8 Bl. Rücken-Broschur. € 100,Über die danach im Verlauf des 30jährigen Krieges vielfach
erörterte Frage, in wieweit das Deutsche Reich staatsrechtlich ein mixtum compositum aus Monarchie, Aristokratie und
Demokratie sei. Daniel Ottos im Jahr zuvor erschienene Dissertation “De jure publico Romani Imperii” hat zumindest
das Verdienst, das erste Kompendium des deutschen Staatsrechts gewesen zu sein.- Jöcher III, 1140; vgl. ADB 24, 746 u.
Pütter I, 171.
115
Alte Dissertationen und Disputationen
683 PETERSEN, Johann Christian (praes.),
H. J. P. WEIDENER (resp.), Dissertatio inauguralis juridica, de pravitate usuraria. Rostock, J. J. Adler, 1726. Kl.-4to. 2 Bl., 62 S. Neuer Ppbd (Titelrückseite mit einem Literaturhinweis von alter
Hand)
€ 90,Historisch-juristische Abhandlung über das Zinsnehmen und
den Wucher mit ausführlicher Zitierung der Stellungnahme
Luthers und der in Mecklenburg und Rostock geltenden Bestimmungen. Der Praeses Joh. Chr. Petersen lehrte die Rechte
an der Universität Rostock und wurde 1731 zum Bürgermeister der Stadt gewählt.- Meusel X, 334.
684 PHILIPPI, Friedrich (praes.), Chr. L.
BERNHARDI (resp.), Dissertatio juridica, de
agris vectigalibus, Von Erbzinß-Aeckern. Nunc recusa. Leipzig, o. Dr., 1718. Kl.-4to. 72 Bl. RückenBroschur (die letzten 4 Bl. mit Feuchtigkeitsspur).
€ 75,685 PHILIPPI, Friedrich (praes.), Christian
RANISCH (resp.), Disputatio juridicam de rhedis meritoriis Vulgò Von Landkutschen. Leipzig, J.
Georg, 1685. Kl.-4to. 20 Bl. Rücken-Broschur
(Stempel auf Titel).
€ 110,Zur Geschichte des Transportgewerbes: zusammenfassende
Darstellung der damaligen Rechtsverhältnisse in Bezug auf
Mietwagen oder Postkutschen einschließlich der Passbriefe,
Frei- oder Zoll-Zettel und der Haftung für Transportschäden.Jöcher/Adelung VI, 71.
686 PHILIPPI, Friedrich (praes.), Gottlieb
SCHMID (resp.), Disputatio juridica de legitimatione per subsequens matrimonium, vulgo Von der
Art und Weise unnächte (!) Kinder durch der darauff beschehne Verehligung derer Eltern ehrlich zu
machen. Leipzig, A. M. Schede, 1717. Kl.-4to. 18
Bl. Rücken-Broschur (angestaub u. etwas knickspurig).
€ 65,687 PHILIPPI, Friedrich, Tractatio juridica de
subselliis templorum, vulgo Von Kirchen-Stühlen.
Leipzig, Schede, 1729. Kl.-4to. 56 S. Neuer Ppbd
(gleichmäßig leicht gebräunt).
€ 65,-
Bl. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt, einige Bl. mit leichter Nässespur).
€ 140,Zweite Ausgabe.- Ursprünglich Kieler Dissertation von 1666.
Samuel Rachel (1628 - 1691) war maßgeblich an der Errichtung der Kieler Universität (1665) beteiligt gewesen und der
erste dortige Lehrstuhlinhaber für Natur- und Völkerrecht
(vgl. ADB 27, 104).- Ratzeburger Frühdruck: Niclas Nissen
war hier seit 1664 als erster Drucker tätig.-VD17 1:009753Q;
vgl. Thimm 235.
689 RHETIUS, Johann Friedrich (praes.),
Albert FRITZE (resp.), Disputatio inauguralis de
jure indemnitatis. Frankfurt/Oder, Chr. Zeitler,
1676. Kl.-4to. 24 Bl. Rücken-Broschur (gleichmäßig leicht gebräunt, Titel etwas angestaubt u.
mit Sign.).
€ 110,Über das Entschädigungsrecht. Rhetius (auch Rhez od. Retz)
wurde später unter dem Großen Kurfürsten und dessen
Nachfolger Staatsminister für die Justizangelegenheiten.
690 RHETIUS, Johann Friedrich (praes.),
Christoph PINCKER (resp.), Dissertatio juridica
de censu fundo cohaerente, ad ductum Tit. Cod.
Sine censu vel reliquis fundum comparari non
posse. Frankfurt/Oder, J. Coepsel, 1681. Kl.-4to. 2
Bl., 83 S. Neuer Ppbd.
€ 140,Abhandlung über die Steuerveranschlagung in Abhängigkeit
von der Größe des Grundbesitzes und gegen die Versuche,
beides zu entkoppeln.- Nicht bei Humpert.
691 RHETIUS, Johann Friedrich (praes.), J.
H. WOLDE (resp.), Disputatio juridica de jure hypothecae conventionalis et clanculariae Sedinensium inscriptionis, Vulgò Der heimlichen Klage.
Frankfurt/Oder, Chr. Zeitler, 1673. Kl.-4to. 1 Bl., 42
S. Neuer Ppbd (durchgehend gebräunt u. etwas
stockfleckig, Titel angestaubt).
€ 90,Über das Hypothekenrecht im allgemeinen und eine besondere Ausprägung desselben nach Stettiner Gesetz und Herkommen. Wie meist, am Ende ohne die 2 Blatt mit Widmungsgedichten für den Respondenten. Rhetius (auch Rhez
od. Retz) lehrte an der Universität Frankfurt/O. und wurde
später unter dem Großen Kurfürsten und dessen Nachfolger
Staatsminister für die Justizangelegenheiten.
Zuerst 1683 erschienene Dissertation.
688 RACHEL, Samuel, Tractatus de duellis.
Mantissae loco, praeter alia quaedam, accessit S.
Caes. Maiestatis, ad S. R. Imp. ordinum illustrissimos legatos Comitiis Ratisbonensibus iam congregatos, super duellis, resolutio. Ratzeburg, N.
Nissen für U. Wetstein in Lübeck, 1670. Kl.-4to. 62
692 RIEMER, Valentin (praes.), G. BRAUN.
(resp.), Positiones de necessaria defensione. Jena, T. Steinmann, 1630. Kl.-4to. 10 Bl. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig).
€ 80,Über das Recht auf Notwehr, ein Thema, das der Jenaer Jurist
Valentin Riemer bereits in zwei früheren Dissertationen 1620
und 1623 behandelt hatte.
116
Alte Dissertationen und Disputationen
693 RIEMER, Valentin (praes.), J. P. ECHTZEL (resp.), Disputatio juridica de injuriis et famosis libellis. Jena, Weidners Witwe, 1630. Kl.-4to.
8 Bl. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 80,-
nentia causarum. Ingolstadt, Gr. Hänlin, 1628. Kl.4to. 4 Bl., 51, (1) S., 2 Bl. Neuer Ppbd (oberer Rand
eng u. etwas schräg beschnitten, etwas braunfleckig).
€ 120,-
Über die rechtliche Behandlung von Beleidigungen und
Schmähschriften.
Der Respondent Ehrenreich Pirhing trat nach Abschluss der
philosophischen und juristischen Studien noch im selben
Jahr dem Jesuitenorden bei. Nachdem er
auch die theologischen Studien absolviert
hatte, wurde er Professor für Kirchenrecht
in Dillingen. Sein Hauptwerk “Universum
jus canonicum” gilt als eine der besten
Darstellungen des Kirchenrechts im 17.
Jahrhundert (vgl. ADB 26, 177).
694 RITTERSHAUSEN, Nikolaus, De absentia conclusiones
juris. Altdorf, B. Scherf, 1634. Kl.4to. 16 Bl. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig, das letzte Bl.
mit hinterlegter kl. Randfehlstelle).
€ 90,-
699 SCHNEIDT, Joseph Maria, Betrachtungen über die denen Rechten gemäße Berechnung
des sogenannten Nutznießlichen
Pfandkontrakts, Antichreseos,
nebst Anwendung der politischen
Rechenkunst auf einige besondere Rechtsfälle. (Würzburg, Nitribitt, 1784). 26 S. m. einigen Tabellen. Rückenbroschur (handschriftliche Signatur auf Titel).
€ 80,-
Dissertation bzw. Habilitation des Juristen Nikolaus Rittershausen (Rittershusius), der sich später vor allem durch seine
genealogischen Werke einen Namen
machte.- Will/Nopitsch III, 366; VD17
14:020149P.
695 ROMANUS, Wilhelm, Disputatio inauguralis juridica de
amore. Leipzig, J. Georg, 1668. Kl.683
4to. 16 Bl. (das letzte weiß). Neuer
Ppbd (etwas, am Ende stärker braunfleckig, Titel Erschien als Anhang zu “Dissertatio mathematico-iuridico simit kl. Randfehlstelle).
€ 90,- stens arithmeticae sublimioris et politicae ad materiam de
Sine-praeside-Dissertation “pro licentia doctorali”. Wilhelm
Romanus wurde danach Assessor der Leipziger Juristenfakultät, später auch Assessor des Kurfürstl. Sächs. Oberhofgerichts in Dresden.- Jöcher III, 2101; nicht bei Hayn/Got.
696 SAGITTARIUS, Johann Christfried,
(praes.), J. G. SEIFERDT (resp.), Disputatio politica de homagio. Jena, Chr. L. Kempff, 1651. Kl.4to. 8 Bl. Rückenbroschur (etwas braunfleckig).
€ 100,Über die Huldigung, die ein Untertan seinem Landesherrn
schuldet, im Unterschied zum Bürgereid u.ä. Verpflichtungen. Der spätere Sachsen-Altenburgische Generalsuperintendent und Oberhofrediger Joh. Christfried Sagittarius war
damals noch Professor für Geschichte in Jena.
697 SALTZMANN, Johann Rudolph, Disputatio inauguralis juridica de taxa, sive Tax-Ordnung. Straßburg, J. Fr. Spoor, 1675. 1 Bl., 28 S., 1
Bl. Rücken-Broschur, gleichmäßig leicht gebräunt,
Stempel auf Titelrückseite).
€ 60,Straßburger sine-praeside-Dissertation. - Nicht bei Humpert.
698 SCHMID, Johann Valentin (praes.), G.
E. PIRHING (resp.), Disputatio juridica de conti-
usuris, antichresi interusurio ac reditibus annuis etc.” des
vortrefflichen Juristen und Historikers Joseph Maria Schneidt
und enthält Beispielaufgaben zur Zinsrechnung und Versicherungsmathematik (vorwiegend nach dem Hoffmannischen und Leibnitzschen Calculo). Schneidt nimmt durch
“Urtheil, Fleiß, litterarische Productivität und vielseitige
Tüchtigkeit einen wahren Ehrenplatz in den Annalen der
würzburgischen Hochschule und ganz Frankens” ein (Landsberg in ADB XXXII, 155).
700 SCHOEPFFER, Johann Joachim (praes.), Leonard EHRHARD (resp.), Disputatio juridica de foro studiosi delinquentis. Frankfurt/
Oder, Chr. Zeitler, 1711. Kl.-4to. 2 Bl., 60 S. RückenBroschur (braunfleckig).
€ 90,Über die akademische Gerichtsbarkeit gegen Studenten in zivil- und strafrechtlichen Fällen. Titelauflage der zuerst 1690
erschienenen Dissertation.- Erman/Horn I, 3484.
701 SCHRÖTER,
Ernst
Friedrich
(praes.),Chr. H. WIPPERMANN (resp.), Skiagraphia (graece) status Imperii Romano-Germanicis. Jena, J. Nisius, 1670. Kl.-4to. 16 Bl. RückenBroschur (etwas feuchtwellig, Titel am Außenrand
eng beschnitten, einige Unterstreichungen von alter Hand).
€ 70,-
117
Alte Dissertationen und Disputationen
Die alte deutsche Reichsverfassung im Grundriss. Der angesehene Jenaer Jurist Ernst Friedrich Schröter verfasste zahlreiche Dissertationen, die sich durch ihren uneitlen, sachlich
informativen und wenig durch Zitate zerrissenen Stil wohltuend von dem sonst üblichen Stil abhoben.- VD17
12:163987W.
702 SCHRÖTER, Ernst Friedrich, Discursus
juridicus, de caede seu homicidio. Vom Menschen
Mordt ... iterum revisus, & in usum studiosae juventutis denuo editus. Jena, J. Werther für J. L.
Neuenhahn, 1671. Kl.-4to. 56 Bl. Neuer Ppbd (teilweise stärker gebräunt, Titel mit kleinem Randausriss).
€ 160,Zuerst 1666 als Dissertation erschienen (Resp.: J. Fr. Schemel). Mit zahlreichen deutschsprachigen Anführungen von
Rechtsgrundsätzen und Gerichtsurteilen. Ernst Friedrich
Schröter (1621 - 1676) war wiederholt Rektor der Universität
Jena, Dekan der Juristenfakultät, außerdem Beisitzer des
Landgerichts, des Schöppenstuhls und sächsischer Rat.
703 SCHUBART, Christoph Andreas, Dissertatio inauguralis, de accisa. Erfurt, J. H. Grosch,
1686. Kl.-4to. 40 S. Rücken-Broschur.
€ 80,Steuerrechtliche Dissertation, mit der der Verfasser (hier
Schubardus) zum Doktor der Rechte promoviert wurde.- C.
Menger-Bibl. 31; Humpert 457.
704 SCHULTZE, Bernhard (praes.), J. H.
DÖLFFER (resp.), Dissertatio inauguralis de jure
retractus lineari seu gentilitio. Kiel, J. Reumann,
1675. Kl.-4to. 1 Bl., 74 S. Rücken-Broschur (Titel
mit Randausriss u. etwas fleckig, am Ende geringf.
braunfleckig).
€ 80,Abhandlung über Fragen des Familien-Erbrechts, z.B. wenn
ein Mann das von seiner Frau in die Ehe eingebrachte Gut
verkaufen will.
705 SCHWENDENDÖRFFER, Bartholomaeus-Leonhardus (praes.), Elias HARTMANN
(resp.), Disputatio juridica, de assessoribus. Leipzig, Chr. Fleischer, 1685. Kl.-4to. 18 Bl. Rückenbroschur (etwas braunfleckig, Name u. Sign. auf
Titel).
€ 90,Abhandlung über die Beisitzer in den Richterkollegien.
Schwendendörffer war ein auch von seinem jüngeren Kollegen Chr. Thomasius geschätzter Leipziger Jurist (vgl. ADB 33,
380).
706 SCHWENDENDÖRFFER, Bartholomaeus-L. (praes.), J. Chr. WACH (resp.), Dissertatio juridica, de exceptione non numeratae pecuniae, vulgò Von der Ausflucht des nicht empfange-
nen Geldes. (Leipzig), Spörl, 1674. Kl.-4to. 6 Bl.
Ohne Umschlag (etwas gebräunt u. braunfleckig).
€ 80,Erste Ausgabe, Leipziger Dissertation.
707 SCHWENDENDÖRFFER, Bartholomaeus-Leonhardus (praes.), A. B. CARPZOV
(resp.), De pignore. Leipzig, J. E. Hahn, 1663. Kl.4to. 8 Bl. Rückenbroschur (leicht gebräunt, alter
Besitzvermerk auf Titel).
€ 100,Über Pfänder oder Bürgschaften. Dissertation von August
Benedikt Carpzov, Sohn des Theologen Johann Benedikt (I.)
und Enkel des Juristen Benedikt (I.). Er selbst wurde später
Professor in Leipzig, Syndikus der Universität sowie Beisitzer im Konsistorium und im Oberhofgericht.- ADB 4, 11.
708 SILBERRAD, Johann Gustav, Dissertatio inauguralis juridica de sensalibus, vulgò Mäklern. Altorf, J. W. Kohles, 1716. Kl.-4to. 60 S.
Rücken-Broschur (anfangs u. am Ende etwas
braunfleckig).
€ 100,Über die Rechtsstellung und den Eid von Maklern, welcher
sie zu Unabhängigkeit und Neutralität zwischen den Handelsparteien verpflichtet. Weiter über besondere Arten von
Maklern einschließlich der Kuppelweiber oder Heiratsvermittlerinnen. Sine-praeside-Dissertation, mit der der Nürnberger Joh. Gustav Silberrad den Doktortitel sowie die Zulassung zur Advokatur und zum Syndicat in seiner Vaterstadt erwarb.- Will/Nopitsch III, 706.
709 SLEVOGT, Johann Philipp (praes.),
Chr. LAZER (resp.), Disputatio inauguralis iuridica, de expensis deque earundem exceptione,
Germanis: Von dem, was wider die mancherley Arten derer Gericht- und aussergerichtlichen Kosten
einzuwenden ist. Rec(usa). Jena, J. B. Heller, 1744.
Kl.-4to. 80 S. Rückenbroschur (angestaubt, anfangs etwas knickspurig).
€ 100,Zuerst 1695 erschienen. Slevogt war u.a. erster Beisitzer des
Hofgerichts und starb 1727 als Senior der Juristischen Fakultät in Jena.
710 SLEVOGT, Paul (praes.), L. PFEFFER
(resp.), Disputatio politica de potestate legis in
republica. Jena, C. Freyschmid, 1652. Kl.-4to. 12
Bl. Rücken-Broschur (gebräunt).
€ 110,Der Jenaer Philosoph Paul Slevogt war noch ein Vertreter der
alten, aristotelisch geprägten protestantischen Schulphilosophie.
711 SMALCALDER, Ludwig Conrad (praes.), A. H. WEICKERSREUTER (resp.), De jurisdictione academiarum privilegiaria quaedam. Tü-
118
Alte Dissertationen und Disputationen
bingen, Röbel, 1734. Kl.-4to. 1 Bl., 46 S. Rückenbroschur (letztes Bl. mit hinterlegtem Randeinriss).
€ 90,Tübinger Dissertation über das Recht der Universitäten, eine
eigene Gerichtsbarkeit über alle Universitätsangehörigen
auszuüben.- Erman/Horn I, 3495; Meusel XIII, 191.
712 SMALCALDER, Ludwig
Conrad (praes.), W. NEUFFER
(praes.),- Dissertatio inauguralis,
de jurisdictione academiarum privilegiaria in causis criminalibus.
Tübingen, Bauhof & Franck, 1746.
Kl.-4to. 1 Bl., 50 S. Rücken-Broschur.
€ 65,-
Kl.-4to. 2 Bl., 82 S., 1 Bl. Broschur (etwas braunfleckig, Titel u. letztes Bl. angestaubt).
€ 100,717 STRUVE, Georg Adam (praes.), Chr. H.
von STEIN (resp.), Disputatio juridica de testimonio peritorum in arte. Jena, G. H. Müller, 1687.
Kl.-4to. 16 Bl. Rücken-Broschur
(braunfleckig).
€ 70,Erste (einzige) Ausgabe.- Über die Bedeutung von Sachverständigen-Gutachten
bei Gericht.- VD17 1:005752Q.
718 STRUVE, Georg Adam
(praes.), J. KRUG (resp.), Dissertatio iuridica Venerem illicitam
eiusque coercitionem. Wittenberg,
Hake, 1747. Kl.-4to. 46 S., 1 Bl.
weiß. Rücken-Broschur (angestaubt, gleichmäßig leicht gebräunt).
€ 150,-
Über die auf die akademischen Bürger
sich erstreckende eigene Gerichtsbarkeit
der Universitäten. Pro-loco-Dissertation,
mit der Ludwig Conrad Smalcalder zum
ordentlichen Professor und Beisitzer der
Tübinger Juristenfakultät ernannt wurde.- Meusel XIII, 191; Erman/Horn I, 3499.
Jenaer Dissertation aus dem Jahre 1675.
Mit der “unerlaubten Venus” ist das “Delictum carnis” oder der “concubitus con713 SPITZ, F. (praes.)J. S.
tra lege Germ., verbothener Beyschlaf”
720
HOLZSCHUHER (resp.), Dissergemeint. Die Schrift handelt: de adulterio,
tatio academica de linealis in feudis successione. de bigamia, de incestu, de stupro, de fornicatione, de raptu
Altdorf, H. Mayer, 1696. Kl.-4to. 44 S. Rücken-Bro- et de sodomia.- Hayn/Got. III, 626: “rar” (andere Ausgaben
unter Krug).
schur (etwas braunfleckig).
€ 80,-
Will/Nopitsch III, 750; VD17 12:154419Q.
714 STEIN, Matthias (praes.), Chr. H. ELLERHUSEN (resp.), Disputatio juridica I. exhibens dissonantiam juris civilis et moderni, ex
Prooemio & Libri I., Tit. I. ad VIII. Instit. Justin. Rostock, J. Richel, 1692. Kl.-4to. 16 Bl. Rücken-Broschur.
€ 65,Eine zweite Dissertation über die Titel 9 -12 des ersten Buches der Institutionen erschien 1699.
715 STRAUCH, Johann, De regali vectigalium
iure in Imperio Rom. Germanico. Vom Zoll-Regal
im Heil. Röm. Reich commentatio notulis illustrata. Recusa (= 2. Auflage). Halle, J. Chr. Hilliger,
1736. Kl.-4to. 55 S. Rücken-Broschur (etwas eselohrig, Titel angestaubt u. mit Bibl.-Sign.). € 60,Zuerst 1669 als Dissertation erschienene Abhandlung.- Humpert 11744.
716 STRECKER, Conrad Wilhelm (praes.)J.
C. SCHLEICH (resp.), Dissertatio inauguralis juridica, de eo, quod justum est circa pecuniam lustricam, vulgo Pathen-Geld. Erfurt, Hering, 1738.
719 STRYK, Samuel (praes.), C. J. von JAGOW (resp.), Dissertatio juridica de jure pignorandi, vom Pfändungs-Recht. Frankfurt/O., J.
Ernsts Erben, 1677. Kl.-4to. 2 Bl. 76 S. Rückenbroschur.
€ 130,Erste Ausgabe.- Abhandlung Stryks aus seiner ersten, Frankfurter Zeit, ehe er nach Wittenberg und dann an die Reformuniversität in Halle berufen wurde.
720 STRYK, Samuel (praes.), Chr. GROSS
(resp.), Dissertatio juridica de stylo curiae. Frankfurt/Oder, J. Ernst, 1670. Kl.-4to. 1 Bl., 70 S. Neuer
Ppbd (etwas feuchtwellig, vereinzelt mit schwacher Nässespur).
€ 90,Über den sog. Kurialstil, eine mit vielen Förmlichkeiten versehene Schreibweise, wie sie im Rechtsverkehr, in Kanzleien
und bei Abfassung der Akten gebräuchlich war.- VD17
3:008938W.
721 STRYK, Samuel (praes.), J. H. ALBRECHT (resp.), Dispuatatio juridica inauguralis
de jure vestiario. Frankfurt/Oder, Zeitler, 1672. Kl.4to. 103, (1) S. Rücken-Broschur (Titel etwas angestaubt).
€ 100,-
119
Alte Dissertationen und Disputationen
Über die Materialien und verschiedenen Arten der Bekleidung je nach Geschlecht, Stand, Jahreszeit etc., Gesetze gegen den Kleiderluxus, Verbot des Transvestitentums, Kleidung
als Gegenstand des Erb- und des Schuldrechtes etc.
722 STRYK, Samuel (praes.), J. REDSLOB
(resp.), Disputatio inauguralis de testamento rusticorum. Frankfurt/Oder, J. Ernst, 1674. Kl.-4to. 2
Bl., 44 S. Neuer Ppbd.
€ 70,Über letztwillige Verfügungen von Bauersleuten auf dem
Lande.- VD17 12:164750S.
723 SUEVUS, Johann (praes.), A. TIMAEUS
(resp.), Sylloge (graece) dissertationis juridico-historicae de privilegiis rusticorum , ad tit. C. de
agricol. & censit. lib. II. Jena, Weidners Witwe,
1630. Kl.-4to. 20 Bl. Rücken-Broschur (2 Bl. mit kl.
hinterlegter Fehlstelle an d. oberen Ecke). € 85,Über die besonderen Rechte des Bauernstandes. Druckvariante ohne Widmung auf der Titelrückseite.
724 SUEVUS, Johann (praes.), G. H.
SPRINGSFELDT (resp.), Disputatio inauguralis
de attentatis appellatione pendente. Jena, J.
Beithmann, 1626. Kl.-4to. 22 Bl. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig).
€ 100,Der Begriff des Attentats bezeichnete laut Pierer allgemein
jede Neuerung, die einem anderen nachteilig sein kann; prozessrechtlich dann speziell jeden Eingriff in eines anderen
Gerechtsame, so z.B. wenn ein Unterrichter oder eine niedere Instanz der höheren vorgreift.
725 TENZELL, Ernst (praes.), H. R. ZACHARIAE (resp.), Theses juridicae inaugurales de jure et potesta proscribendi status Imperii. eorumque revocatione. Erfurt, J. H. Grosch, 1713. Kl.-4to.
8 Bl. Rücken-Broschur.
€ 65,Thesen zur Frage, wer wen unter welchen Bedingungen in
die Reichsacht erklären darf. Nach dem Titel eingeheftet ein
mehrfach gefaltetes Blatt mit der offiziellen Ankündigung
der Disputation durch den Dekan der Fakultät (hier identisch
mit dem Praeses Ernst Tenzell (auch Tenzelius od. Tentzel);
vgl. Jöcher IV, 1055) nebst Lebenslauf des Respondenten.
726 THEODORICUS, Petrus (praes.), Joachim KISTMACHER (resp.), Disputatio inauguralis continens breviter, ac compendiosê pleraque
ea quae tanquam Controversa in toto Jure Feudali latè ac fusè à JCtis Feudistis examinari, ac disputari solent. Jena, J. Beithmann, 1626. Kl.-4to. 16
Bl. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 70,Der aus Parchim stammende Respondent Joachim Kistmacher wurde später Bürgermeister in Güstrow.
727 THOMASIUS, Christian, De jure circa
somnum et somnia: Von Recht des Schlaffs und
der Träume. Königsberg u. Leipzig, J. M. Burgkmann, 1712. Kl.-4to. 51 Bl. Neuer Ppbd (etwas
braunfleckig, Titel mit Abriss der oberen Ecke u.
Beschädigung zweier Buchstaben).
€ 150,Zweiter Druck der Dissertation aus dem Jahr 1678.- Lieberwirth 22.
728 THOMASIUS, Christian, Disputatio solennis de jure circa frumentum, praecipuè de fructibus & frumento in genere, deque cura rei annonariae & prohibitâ frumenti exportatione &c.
Frankfurt/M. u. Leipzig, J. Schrey u. H. J. Meyer, 1687. Kl.-4to. 40 S. Rücken-Broschur (angestaubt,
unbeschnitten, etwas braunfleckig, kl. Stempel
auf Titelrückseite).
€ 110,Aufgrund dieser Disputatio unter dem Praeses Joh. Friedrich
Rhetius hatte Thomasius 1678 den juristischen Doktortitel
erlangt. Die hier vorliegende zweite Ausgabe erschien im
Rahmen einer Sammelausgabe ausgewählter Rhetius-Disputationen (Volumen II. disputationum selectarum ex utroque
iure) als Disputatio XX.- VD17 12:172556W; vgl. Lieberwirth,
Thomasius 3.
729 THOMASIUS, Christian, Tractatio juridica de originibus feudalibus. Recusa (= 2. Aufl.).
Halle, J. Chr. Grunert, 1749. Kl.-4to. 4 Bl., 96 S.
Neuer Ppbd (anfangs mit Nässerand, Titel stärker
angestaubt u. mit Stempel).
€ 100,Zuerst 1710 erschienene lehnrechtliche Dissertation.- Lieberwirth 169; Stintzing/Landsb. III.1/Noten 59.
730 THOMASIUS, Christian (praes.), Chr.
GÜNTHER (resp.), Disputatio inauguralis juridica de fidejussore indemnitatis, Von Schadloß-Bürgen. Halle, C. Henckel, 1703. Kl.-4to. 4 Bl., 29, (3)
S. Neuer Ppbd (mit durchgehender Nässespur u.
feuchtwellig).
€ 90,Erste (einzige) Ausgabe.- Lieberwirth 169.
731 THOMASIUS, Christian (praes.), J. P.
MARCI (resp.), Dissertatio inauguralis de inutalitate Brocardici vulgaris: Quæ sunt in territorio,
præsumuntur etiam esse de territorio. Recusa (=
3. Auflage). Halle, J. Chr. Grunert, 1748. Kl.-4to. 47
S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig u. knickspurig).
€ 120,Lieberwirth 225.
732 THOMASIUS, Christian (praes.), Johann Christoph ALBRECHT (resp.), Disserta-
120
Alte Dissertationen und Disputationen
tio juris gentium privati, de arrhis emtionum, Vom
Kauff-Schillinge oder Hafft-Pfennige. Recusa (= 3.
Auflage). Halle, Chr. L. Sympher, 1740. Kl.-4to. 64
(recte 56) S. Rücken-Broschur (Paginierung springt
nach S. 40).
€ 90,Die Kauf-Schillinge, auch Hand- oder Reugeld, waren eine Art
Konventionalstrafe: ein bei Vertragsabschluss zwischen den Kontrahenten vereinbarter Betrag, der bei Vertragsbruch
demjenigen zufiel, der sich vertragstreu
verhalten hatte. Zuerst 1702 erschienen.Lieberwirth 163.
nen ist. Tatsächlich war dieses eine Kapitel “gar nicht mehr
zu überbieten in der Wucht der entsetzlichen Satire, wie sie
allein durch die trockene Darstellung des Ketzerstrafrechts ex
hypothesi juris clericalis geübt wird. Diese Enthüllung ist ...
eine Vernichtung” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 87).- Lieberwirth 127 u. 126 (die hier als Anhang mit abgedruckte Einladungsschrift zur Disputation).
735 TRENTACINQUIUS, Conrad (praes.)J. E. von HANNOW
(resp.), Bonus mulier, sive centuria juridica practica quaestionum
illustrium: De mulieribus vel uxoribus. O. O., o. Verlag (wahrscheinlich Rostock, A. Ferber, 1627. Kl.4to. 18 Bl. Rückenbroschur
(gleichmäßig leicht gebräunt,
Stempel auf Titelrückseite).
€ 240,-
733 THOMASIUS, Christian
(praes.), Z. C. UFFENBACH (resp.), Dissertatio inauguralis juridica, de quasi emancipatione Germanorum, occasione Reformationis
Francofurt. part. II, tit. I, § 9. (Halle), Chr. A. Zeitler, 1703. Kl.-4to. 42
S., 1 Bl., Rücken-Broschur (etwas
braunfleckig).
€ 220,-
Hayn/Got. III, 74 f (unter Hannow): “Sehr
seltene scherzhafte Disputation, stellenweise von großer Derbheit. Auf Bl. 2 (recte Bl. 1 des zweiten Bogens die deutschErste Ausgabe.- Die Abhandlung über das
sprachige) ‘Vermahnung und Warnung D.
732
Mündigwerden der Kinder gegenüber der
Martini Lutheri an die Juristen, auff dem
“potestas patria” nach Frankfurter Recht steht im ZusamPredigstul zu Wittenberg ... geschehen’, (eine) sehr urwüchmenhang mit Thomasius’ Kritik an der Geltung des römisige Philippica gegen das Studium des päpstlichen Jus canoschen Rechts.- Lieberwirth 171.- Nach dem Titelblatt eingenicum”. Sowohl der Name des Praeses wie der des Responheftet der öffentliche Aushang zur Verleihung des Doktortidenten (in anderen Drucken: Hahnow) sind pseudonym. Der
tels an den Respondenten: QUOD DEUS BENE VERTAT! ...
Anzüglichkeit wegen ins frivole Frankreich verlegt; aber
Promotor constitutus Christianus Thomasius, JCtus ... & Fanatürlich ist auch die hochberühmte französische Universität
cult. Jurid. h.t. Decanus viro nobilissimo ... Dn. Zachariae
Rhodesiana, als deren Rektor “pro tempore” Trentacinquius
Conrado Uffenbach, Moeno-Francofurtano, doctoris in utroauf dem Titel genannt wird, eine Fiktion.- Erman/Horn I,
que jure gradum et immunitates ... debito nodo conferet. Fo7481.
lio (mehrfach gefaltet).- Uffenbach, einer der größten Bibliophilen der Zeit, wurde später Ratsherr, Bürgermeister und
736 WENCKER, Jacob, Disputatio inauguralis
Mitglied des Schöppenstuhls seiner Vaterstadt Frankfurt/M.
734 THOMASIUS, Christian. (praes.), J.
Chr. RUBE (resp.), Theses inaugurales de jure
Principis circa haereticos. Recusae (= 2. Aufl.).
Halle, Salfeld, 1712. Kl.-4to. 1 Bl., 25, (1) S., 6 Bl.
Rückenbroschur (gleichmäßig leicht gebräunt).
€ 200,Abhandlung über die These, ein Fürst habe das Recht und die
Pflicht, Ketzer zu bestrafen (zuerst 1697). Bereits in einer
vorhergehenden Dissertation (‘An haeresis sit crimen?’) hatte Thomasius gezeigt, dass Ketzerei schlimmstenfalls ein Irrtum, aber kein Verbrechen sei. Ausgehend von dieser Prämisse zeigt er nun, dass der Kampf gegen Ketzerei stets nur eine
Sache der Belehrung und Überzeugung, nicht aber der staatlicher Gewalt sein könne, dass folglich die Forderung der orthodoxen Geistlichkeit eine unzulässige Vermischung von
kirchlichem und weltlichem Recht ist. Die Untersuchung war
auf drei Kapitel angelegt, von denen nur das erste erschie-
juridica de Pfalburgeris, Von Phalburgern, occas.
cap. XVI. Aureae Bullae. Recusa. Straßburg, o. Verlag, 1731. Kl.-4to. 68 S. Rückenbroschur. € 100,-
Zweiter Druck der Inauguraldissertation Jacob Wenckers aus
dem Jahr 1692. Wencker, später Archivar seiner Heimatstadt
Straßburg, arbeitete vorzugsweise über rechtsgeschichtliche
Fragen, für die er - wie auch hier - Straßburgische und elsässische Quellen benutzte.- ADB 41, 711.
737 WENTZEL, Johann Christoph (praes.),
J. G. DÖHLER (resp.), Prodromus diatribae de
iniuriis. (Jena), Nisius, 1691. Kl.-4to. 15, (1) S.
Rücken-Broschur.
€ 70,Der Dichter, Opernlibrettist und Musiker Joh. Christoph
Wentzel hatte neben seinen musischen Neigungen auch Philosophie, Medizin und Theologie studiert und bewarb sich
mit der vorliegenden pro-loco-Dissertation um eine Stelle an
der Philosophischen Fakultät zu Jena.- Jöcher IV, 1892.
121
Kirchenrecht, Kirchengeschichte
738 WERNHER, Johann Balthasar (praes.), Johann Christoph PFRETZSCHNER (resp.), Dissertatio juridica inauguralis de beneficio
ordinis seu excussionis possessori extraneo adversus creditorem, sive ex generali, sive speciali, hypotheca agat contara spuriam Novell. CXII, cap. I.
interpretationem, competente.
Wittenberg, Gerdes’ Witwe, 1725.
Kl.-4to. 48 S., 8 Bl. Neuer Ppbd
(gering braunfleckig).
€ 80,Der Anhang mit einer kurzen Abhandlung
des Praeses nebst beigefügter Lebensbeschreibung des Respondenten, womit Johann Balthasar Wernher als damaliger
Dekan der Fakultät zu der öffentlichen
Disputation einlud.
zunächst die beiden fürstlichen Kollegien sich untereinander
austauschten (Re- und Correlation), um eine Einigung zu erzielen, wobei das Votum der Reichsstädte nur als unverbindlicher Ratschlag Berücksichtigung fand.
740 WILDVOGEL, Christian (praes.), Werner Julius Guenther HANTELMANN (resp.),
Dissertatio juridica de eo quod justum est circa conciones funebres,
Von Leichen-Predigten. Jena, Müller, 1701. Kl.-4to. 2 Bl., 81, (2) S.
Neuer Ppbd.
€ 100,Über Ursprung, Zweck, Inhalt und Form
der Leichenpredigten mit zahlreichen
deutschsprachigen Zitaten aus Kirchenordnungen etc.
741
WILLENBERG, Samuel
739 WICKH, Johann Jakob,
Friedrich
(praes.), D. G. EBERT
Dissertatio iuris publici inaugura(resp.), Dissertatio juridica de vilis de iure liberarum Imp. civitatalitio, Germanis Leib-Rente. Dantum adspirandi ad simultaneam
zig, J. Z. Stolle, 1701. Kl.-4to. 35 S.
re- et correlationem in comitiis
Rücken-Broschur.
€ 70,Imp. R. G. ex voto decisivo ipsis
competente fluente. Marburg, Ph.
735
742 ZOLL, Hermann (praC. Müller, 1751. Kl.-4to. 2 Bl., 76 S.
es.), J. Chr. GRUSEMANN (reRückenbroschur (angestaubt, durchgehend mit sp.), Disputatio inauguralis de censu reservatio.
Nässespuren, etwas braunfleckig u. feuchtwellig, Rinteln, H. A. Enax, 1705. Kl.-4to. 1 Bl., 34 S.
Eselsohren).
€ 90,- Rücken-Broschur.
€ 70,Über den Anspruch der freien Reichsstädte, als gleichberechtigte dritte Kammer neben den Kurfürsten und Fürsten an
den Entscheidungen der Reichstage mitzuwirken. Lange Zeit
war die Praxis so, dass nach getrennten Beratungen
Über Möglichkeiten der Einbehaltung des Census (der Steuerschuld). Hermann Zoll war Professor der Rechte in Marburg
und Rinteln, Advocatus Fisci und schließlich Direktor der
Fürstl. Rintelnschen Regierungskanzlei.- Jöcher IV, 2221.
9. Kirchenrecht, Kirchengeschichte
743 ANGER, Thorsten, Islam in der Schule.
Rechtliche Wirkungen der Religionsfreiheit und
der Gewissensfreiheit sowie des Staatskirchenrechts im öffentlichen Schulwesen. Berlin,
Duncker und Humblot, 2003. 446 S. OKart. € 50,Münsterische Beiträge zur Rechtswissenschaft, 152 (NP
89,90 EUR).
744 BALLET, J. G. J., Dissertatio canonica de
potestate Ecclesiae in statuendis matrimonii impedimentis (und:) METROT, L. X., Dissertatio canonica IIa de potestate Ecclesiae etc. 2 (in 1 Bd).
Straßburg, Fr. G. Levrault, 1785. Kl.-4to. 1 Bl., 70
S., 1 Bl.; 1 Bl., 56 S., 2 Bl. Hldrbd der Zeit mit
Rückenschild und Rückenvergold. (Deckel mit
Schabspuren u. etwas verzogen).
€ 110,-
Über die (alleinige) Zuständigkeit der Kirche, Ehehindernisse
festzustellen und damit die Eheschließung zu verbieten bzw.
eine geschlossene Ehe aufzulösen. Beide Dissertationen
wenden sich gegen eine 1783 erschienene Abhandlung gleichen Titels, in der der damalige Freiburger Kirchenrechtler J.
A. Petzek dieses Thema im Sinne der Josefinischen Aufklärung behandelt und deutlich zwischen der Ehe als Sakrament und als bürgerlicher Vertrag unterschieden hatte. Zur
Bestätigung der katholischen Lehrauffassung hier angebunden: AVIS DOCTRINAL SUR L’INDEPENDANCE du pouvoir
qu’a recu l’Eglise d’enseigner les vérités de la foy, & la liberté de l’exercer. O.O., Dr. u. J. (1787). 16 S.- Petzek seinerseits
veröffentlichte 1787 eine Verteidigung seiner Schrift (vgl.
Wurzbach 22, 151 f).
745 BÖHMER, Georg Ludwig, Principia iuris canonici, speciatim iuris ecclesiastici publici et
122
Kirchenrecht, Kirchengeschichte
privati quod per Germaniam obtinet. Editio secunda emendatior. Göttingen, Vandenhoeck, 1767. 12
Bl., 616 S., 16 Bl. mit gestochener Titelvignette.
Ppbd der Zeit (beschabt, teilw. mit ausführlichen
Marginalien in Tinte, Name u. Stempel auf Titel).
€ 120,Die Hauptbedeutung Georg Ludwig Böhmers liegt auf dem
Gebiet des Kirchenrechts. Im Gegensatz zu seinem Vater Justus Henning Böhmer, der noch das strenge Territorialprinzip
des Landeskirchentums vertrat, vertrat der Sohn das Kollegialprinzip, wodurch die landesherrliche Kirchenaufsicht durch
Momente kirchlicher Mitbestimmung gelockert wurde. “Alledem hat Böhmers Lehrbuch den entscheidenden und endgültigen Ausdruck verliehen” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 308).
746 BÖHMER, Justus Henning (praes.), J.
FRIK (resp.), Dissertatione inaugurali iuridica iura statuum protestantium circa monasteria catholicorum ... explicabit. Halle, Chr. Henckel, 1719.
Kl.-4to. 1 Bl., 97 S. Rücken-Broschur (etwas angestaubt u. gebräunt).
€ 80,Staatskirchenrechtliche Abhandlung über die Rechte der
evangelischen Reichsstände gegenüber katholischen Klöstern.
747 BÖHMER, Justus Henning (praes.), J.
M. DETHLOFF (resp.), Disputatio iuridica de observantia ecclesiastica. Recusa: Halle, J. Chr. Grunert, 1736. 56 S. Rücken-Broschur.
€ 65,J. H. Böhmer (1674 - 1749) gehört zu den Klassikern des
evangelischen Kirchenrechts, dem er kanonisch-rechtlich und
historisch eine feste Grundlage gegeben hat.
748 BÖHMER, Justus Henning, Institutiones
juris canonici cum ecclesiastici tum pontificii ad
methodum decretalium, nec non ad fora catholicorum atque protestantium compositae. Tertia
editio auctior. Halle, Waisenhaus, 1747. 12 Bll.,
716 SS., 42 Bll. Mit gestochener Titelvignette und
5 gestochenen Kopfvignetten. Pappband der Zeit
im Stil eines Halbpergamentbandes.
€ 380,Vgl. Stintzing/L. III,1 146. - Erstmals 1738 erschienen, hier
letzte eigenhändige Ausgabe. Über Böhmer (1674 - 1749)
siehe ausführlich ABD, III, 49ff. B. hatte das Werk von Schilter übernommen.
749 BÖHMER, Justus Henning, Ius ecclesiasticum protestantium. 5 Bände und 1 Beiband Jus
parochiale (zusammen 6 Bde). Mit 3 gestochenen
Fontisp., 5 gestochenen Titelvignetten und Falttafel. Halle, Waisenhaus, 1714/36. Indices generales
in Band V eingebunden. Pergament der Zeit.
€ 1.600,Stintzing-L. III/1, 145: “Großartig ausgelegtes und durchgeführtes Hauptwerk.” Schulte III/2, 94: “An die Dekretalenordnung sich anschließend entwickelt er das gesammte protestantische (und auch kath.) Kirchenrecht. Für das protestantische liefert er ein erschöpfendes Detail, das von eminenter
Kenntniss der praktischen Rechtsentwicklung getragen noch
heute eine Fundgrube bildet. Er ist dem krassen Orthodoxismus und schalen Rationalismus gleich feindlich, tritt ein für
den Territorialismus, jedoch mit allmäliger Neigung zum Collegialsystem. Sein Werk hat auf die Gesetzgebung grossen
Einfluss geübt.” - Wie immer mit dem “Ius parochiale” als
Beiband (dieses im dritten Druck von 1721; mit gestochenem
Porträt), das häufig irrtümlicherweise als Beiband bezeichnet
wird; der Index im fünften Band erstreckt sich jedoch auf beide Werke. - J. H. Boehmer (1674-1749), war Professor der
Rechte an der Universität Halle.
750 BORNAGIUS, August, Ueber die rechtliche Natur der Concordate, nebst Prüfung der in
dieser Beziehung aufgestellten Theorien. Leipzig,
Breitkopf u. Härtel, 1870. XII, 128 S. Hlwd (St.a.T.).
€ 40,Von der juristischen Facultät zu Gießen gekrönte academische Preisschrift.
751 CORPUS JURIS CANONICI emendatum
et notis illustratum Gregorii XIII Pontif. Max. jussu editum. Indicibus titulorum et Canonum omnium nova methodo concinnatis, et appendice Pauli
Lancelotii Perusini adauctum. Accesserunt novissime Loci Communes uberrimi, summa diligentia ex
ipsis Canonibus collecti etc. Itemque Liber VII.
Decretalium novis aliquot Constitutionibus adauctus. 7 Teile (in 1 Bd). Coloniae Munatianae (Basel),
Em. et Joh. Georg König, 1696. Moderner Hldrbd.
4to.
€ 450,Das gesamte Corpus juris canonici in einem Band: (1) Decretum Gratiani, (2) Decretales, (3) Liber Sextus, Clementinen
und Extravaganten. (4) Paulo Lancelotti, Institutiones juris
canonici, (5) Liber septimus Decretalium; (6/7) 2 Indices. Ohne die Glosse. Die Bezeichnung “Corpus juris canonici” als
Gesamttitel für die einzelnen päpstlichen Rechtsbücher setzt
sich erst im Laufe des 16. Jahrhunderts fest und wird regelmäßig bei den unglossierten Ausgaben des 17. und 18. Jahrhunderts gebraucht. Papst Gregor XIII. benutzt den Titel
“Corpus juris canonici” erstmals offiziell bei der Editio
Romana aus dem Jahre 1582. Die Zusammenfassung der
päpstlichen Gesetzbücher und die umfassende Betitelung
änderte nichts an der inneren Systematik. Die einzelnen
päpstlichen Rechtsbücher behalten ihre Selbständigkeit. Kollation: 17 Bll, 1280 Sp.; (Teil 2:) 6 Bll, 754 Sp.; (Teil 3:) 7
Bll, 406 Sp.; (Teil 4:) 4 Bll, 158 Sp. 40 Bll; (Teil 5:) 2 Bll., 236
Sp., 10 Bll; (Teil 6:) 8, 44 Bll.
123
Kirchenrecht, Kirchengeschichte
752 CORVINUS van BELDERN, Arnold, Ius
canonicum, methodo Institutionum per aphorismos strictim explicatum. Cui accesserunt Io. Iacobi Wissenbachii Controdictiones iuris canonici, ut
et (Ioachimi Hassaei) differentiae iuris civilis et canonici ... Denuo illud edidit notisque succinctis illustravit Iustus Henningius Böhmer. Halle, Waisenhaus, 1717. Kl.-4to. Illustr. Kupfertitel (von 1705),
7 Bl., 664; 118 S., 37 Bl. Pergamentband der Zeit
(Einband staubfleckig u. feuchtwellig, durchgehend etwas gebräunt u. braunfleckig, anfangs einige Blatt mit Knickspur, vorderer Vorsatz mit Eckausschnitt, Kupfertitel mit Randläsur).
€ 300,Zuerst 1648 erschienenes, vielbenutztes Lehrbuch des Kirchenrechts. Der Vater Corvins, Johann Arnold Corvinus (eig.
Ravens), war ein reformierter Theologe gewesen, der nach
der Dordrechter Synode zeitweilig im Exil im schleswig-holsteinschen Friedrichstadt lebte. Der Sohn trat zur katholischen Kirche über und ist “ein berühmter ICtus gewesen,
(der) zu Mayntz in großem Ansehn gelebt” (Jöcher I, 2171).
Der Satzspiegel der vorliegenden Ausgabe entspricht einem
Oktav-Format, wurde aber auf größerem Papier gedruckt.
Der dadurch gewonnene breite Rand hier mit zahlreichen
Marginalien von alter Hand.
753 DIANA, Antonius, Summa Diana, in qua
R. P.D. Antonini Diana, Panormitani clerici regul.
coram S.D.N. Urbano VIII. et Innocentio X. Episcoporum examinatoris, et Sancti officii Regni Siciliae
consultoris, opera omnia Undecim partibus comprehensa; septem nempe priores Diana ipso committente et approbante, Antonio vero Cotonio ..
siculo teritt ordinis S. Francisci operam dante: quatuor denique postremaem tum Andrea Guadagno
Quintiano, tum Jacobi Pontani studio recens
collectae etc. Editio omnium novissima. Köln, Joannem Busaeum, 1656. 8vo. 24 Bll., 926 S. Blindgeprägter Pergamentband der Zeit auf festen
Holzdeckeln (mit Vignette und dekorativen Metallschließen) (etwas berieben, leicht fleckig).
€ 800,Antonius Diana gilt als typischer Vertreter der laxistischen
Kasuistik in der Moraltheologie des 17. Jahrhunderts. Der Laxismus war das gegensätzliche Extrem zum sog. Rigorismus.
Beide Richtungen wurden gleichermaßen von der Kirche verurteilt. Die Moraltheologie war seit dem Konzil von Trient zu
einer selbständigen theologischen Disziplin geworden, in der
insbesondere die Theologen der S.J. wir Thomas Sanchez,
Kardinal Juan de Lugo, Paul Laymann und Hermann Busenbaum Bedeutung hatten. Der Kölner Verleger des Werkes betont aber, dass Diana zu den herausragenden zeitgenössischen Vertretern der Moraltheologie gehöre. Das Werk hat
den Chrakter eines Lexikon; es ordnet die Begriffe von A-Z,
von Abbas über Baptismus, Beneficium, cessio bonorum,
Eleemosyna, Inquisitio, poenitentia etc. - Innengelenke leicht
angeplatzt, Exlibris auf Innendeckel, durchgehend etwas gebräunt. Insgesamt gut erhalten.
754 DOUJAT, Jean, Praenotionum Canonicarum, libri quinque: quibus sacri juris atque universi studii ecclesiastici principia, et adminicula
enuncleantur. Venetiis, Balleoniana, 1748. 8 Bll.,
612 S. Pergament der Zeit.
€ 300,Zuerst 1687. - Doujat (1609-1688), Professor für kanonisches
Recht am Collège Royal, Doktor der juristischen Fakultät der
Universität von Paris, Historiographe de France, Hauslehrer
des Dauphin, wurde 1650 Mitglied der Akademie. Hier entwickelt er eine Theorie des Kirchenrechts, seiner Prinzipien
und seiner Methoden. Offenbar ein häufig aufgelegtes Standardwerk.
755 EICHHORN, Karl Friedrich, Über die
spanische Sammlung der Quellen des Kirchenrechts. Abhandlung gelesen in der Akademie der
Wissenschaften am 6. Juni 1833 und am 31. Juli
1834. Berlin, 1835. 54 S. Einfacher Bibl. Hlwd
(St.a.T.).
€ 60,Die spanische Sammlung der Concilienschlüsse und Decretalen, oder, wie sie gwöhnlich genannt werden, die ächte Isidorische Sammlung,gehört anerkannt zu den wichtigsten
Quellen des Kirchenrechts vor Gratian (Vorwort).
756 EICHMANN, Eduard, Die Kaiserkrönung
im Abendland. Ein Beitrag zur Geistesgeschichte
des Mittelalters mit besonderer Berücksichtigung
des kirchlichen Rechts, der Liturgie und der Kirchenpolitik. 2 Bde. Würzburg, Echter, 1942. XXVIII,
331; 320 S. Mit 20 Tafeln u. 2 Plänen. OHlwd.
€ 50,Vom Verfasser von “Staat, Religion, Religionsgesellschaften
nach der neuen Reichsverfassung” (1930), “Königs- und Bischofsweihe” (1928), “Kirche und Staat” (1914) etc.
757 ENGAU, J.R. Elementa iuris canonico-pontificio-ecclesiastici ex genuinis fontibus deducta,
ad fora Germaniae tam pontificiorum quam protestantium accommodata. Editio nova auctior et
emendatior. Jena, Cröcker, 1743. 4 Bl., 608 S., 44
Bl. Pgtbd d. Zeit (vorderer Vorsatz mit Klebespur).
€ 250,Geschätzte Darstellung des katholischen Kirchenrechts, die
fünf Auflagen erlebte. Verfasst von einem Protestanten, da ja
auch evangelische Gemeinwesen, Herrscher und sonstige Personen Rechtsbeziehungen zur katholischen Kirche haben. Engau war Professor in Jena, Senior der Juristenfakultät und
Sachsen-Weimarischer Hofrat. “Von seinen Schriften sind die
124
Kirchenrecht, Kirchengeschichte
Kompendien des deutschen Privatrechts, des Kriminal- und des
Kirchenrechts hervorzuheben” (ADB 6, 112).- Meusel III, 119.
758 FRANK, P.A.(v.) Censura principii: Iurisdictio supremorum Imperii tribunalium in causis
ecclesiasticis Protestantium non magis, quam Catholicorum, fundata. Mainz, Typogr. Elect. Aulic.
Academica, 1771. Kl.-4to. 8 Bl., 216 S. RückenBroschur (angestaubt, Ecken etwas bestoßen).
€ 120,Umfangreich Abhandlung zum Staatskirchenrecht, speziell
zur Verteidigung der Gerichtsbarkeit der obersten Reichsgerichte auch in den evangelischen geistlichen Angelegenheiten. Seine Inaugural-Dissertation ist die “erste bedeutendere
Schrift” des späteren Reichsreferendars Peter Anton v. Frank
(hier Franck); “namentlich zeichnet sich dieselbe durch reichhaltige literarische Angaben aus” (Stintzing/Landsb. III.1 Text
386).- Pütter II, 65; Wurzbach 4, 328.
759 FRIEDBERG, Emil, Der Staat und die Bischofswahlen in Deutschland. Das neunzehnte
Jahrhundert. Actenstücke. Leipzig, Duncker und
Humblot, 1874. VIII, 274 S. Rückenbroschur.
€ 35,Friedberg schrieb auch “Das Recht der Eheschliessung in seiner geschichtlichen Entwicklung” (1865), “De finium inter
ecclesiam et civitatem regundorum judicio quid medii aevi
doctores et leges statuerint” (1861), “Die Canones-Sammlungen zwischen Gratian und Bernhard von Pavia” (1897) u.a.
760 FÜLBIER, Ulrich, Die Religionsfreiheit in
der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika unter spezieller
Berücksichtigung der jeweiligen Methodik der
Verfassungsinterpretation. Eine rechtsvergleichende Studie. Berlin, Duncker und Humblot,
2003. 360 S. OKart.
€ 45,-
Bl. u. 3 Bl., 598 S., 33 Bl. Schlichte Ppbde d. Zeit
(Einbde fleckig u. bestoßen, Rücken mit Wurmspuren, etwas braunfleckig, Stempel auf Titelrücks.).
€ 100,1. Jus ecclesiasticum publicum.- 2. Jus ecclesiasticum privatum.- Franz Xaver Gmeiner lehrte Kirchenrecht und Kirchengeschichte an der Universität Graz. Im Sinne des Josephinismus trat er für eine weitgehend staatliche Kirchenaufsicht
ein.- ADB 9, 264; Wurzbach 5, 233.
763 HORN, C.H. (praes.) u. JUNGLING,
CHR.E. (resp.) Observationes iuris ecclesiastici
circa iura patronatus subselliorum in templis et
sepulturae. Editio secunda. Wittenberg, Gerdes’
Witwe, 1734. Kl.-4to. 37, (3) S., 8 Bl. Neuer Ppbd
(innen gering gebräunt).
€ 65,Über das Privileg eines eigenen Kirchengestühl für einen
Landes-, Gerichts-, Grund- oder Ratsherrn, der sich um den
Bau einer Kirche besonders verdient gemacht hat. Ferner
über Weitergabe, Vererbung, Veräußerung und Grenzen dieses Sonderrechtes. Der Anhang enthält als Einladung zur öffentlichen Disputation einige weitere kirchenrechtliche Bemerkungen von Caspar Heinrich Horn in seiner Eigenschaft
als Dekan der Fakultät nebst dem Lebenslauf des Respondenten Christian Ernst Jungling.
764 JACOBSON, Heinrich Friedrich, Geschichte der Quellen des Kirchenrechts des Preussischen Staats, mit Urkunden und Regesten. Teil 1:
Die Provinzen Preussen und Posen. 2 Bde.
1837/39. XVII, 242, 328; XVIII, 408, 237 S. Ppbde
der Zeit mit roten Rückenschildchen und Bibl.-Signatur (St.a.T.).
€ 240,Bibliothek d. Reichst., II, 602. - 1. Das katholische Kirchenrecht; 2. Das evangelische Kirchenrecht.
Autor von Histoire du barreau de Paris (2Bde, 1864/65).
765 JANOWKA, P., Indissolubilis vinculi solutio seu matrimonii impedimentum dirimens ex
consanginitate et affinitate ortum. Per dispensationem sublatum. quaestionibus canonico-theologicis resolutum. 3 Teile in 1 Bd. Prag, UniversitätsDruckerei (der Jesuiten), 1748. 8 Bl., 188 S., 3 Bl.;
183, (1) S., 5 Bl.; 119 (recte 118) S., 4 Bl. Mit 1
Kupfertafel (bischöfl. Wappen). Broschur über
dünnen Holzdeckeln (berieben, Ecken bestoßen,
etwas braunfleckig,Titel angestaubt).
€ 125,-
762 GMEINER, (FR.)X. Institutiones juris
ecclesiastici, ad principia juris naturae et civitatis
methodo scientifica adornatae, et Germaniae accomodatae. Editio secunda, aucta, et emendata.
Graz, Weingand & Ferstl, 1784. 2 Bde. 304 S., 14
Über die Geschmeidigkeit des Kirchenrechts in Fragen der
Eheschließung und Ehescheidung. Prager Dissertation (Respondent: Wenzel Michael Enderle). Teil 1: De consanguinitate; Teil 2: De affinitate; Teil 3: De dispensatione.- Der Jesuit
Peter Janowka war damals Professor der Theologie, später
Rektor der Universität und Provinzial der böhmischen Ordensprovinz.- De Backer/Somm. IV, 741,4.
Staatskirchenrechtliche Abhandlungen, 40 (NP 78,80 EUR).
761 GAUDRY, (Joachim Antoine Joseph),
Traité de la législation des cultes et spécialement
du culte catholique ou de l’origine du développement et de l’état actuel du droit ecclésiastique en
France. 3 Bde. Paris, Durand, 1856. (46) 559; 688,
756 S. Bibl.-Hlwd. (1 Bd Hldr).
€ 90,-
125
Kirchenrecht, Kirchengeschichte
766 KARCHNE, S., Dissertationes juridicotheologicae de jure et justitia, ad praxim fere omnium statuum directae, plurimisque rarioribus
quaestionibus instructae. Augsburg, Ph. J. Veith,
1714. Kl.-4to. 10 Bl., 579, (1) S., 18 Bl. (das letzte
weiß). Ppbd der Zeit (berieben, ohne Rücken,
braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite). € 220,Simon Karchne war Kirchenrechtler und Kanzler der Universität Graz. Seine Schriften behandeln “eine Menge rechtlicher Fragen, das Eigentum, die Ehe u. dgl. ... vom Standpunkt
des Rechts und des Beichtstuhls” (ADB 15, 119). Der vorliegende Band enthält 1. De natura, & multiplicitate juris, perfectique dominii; 2. De dominio imperfecto; 3. De modis acquirendi dominium; 4. De justitia & injustitia; 5. De restitutione.- De Backer/Somm. IV, 921.
767 KIRCHLICHES HANDLEXIKON. Ein
Nachschlagewerk über das Gesamtgebiet der
Theologie und ihrer Hilfswissenschaften. Unter
Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter in Verbindung mit Karl Hilgenreiner, Joh. B. Nisius und Joseph Schlecht herausgegeben von Michael Buchberger. 2 Bde. Freiburg, 1907/12. XVI, 2068; 2832
Spalten (= 2450 Seiten). Hldr. 4to. (beschabt, vorderes Gelenk oben etwas eingerissen).
€ 70,768 LAMPERT, Ulrich, Kirche und Staat in der
Schweiz. Darstellung ihrer rechtlichen Verhältnisse. 3 Bde. Basel, Hess, 1929/39. Insgesamt 1196
S. Hlwd.
€ 60,Einzige Ausgabe.
769 LINDE, Justin T. B. von, Gleichberechtigung der Augsburgischen Confession mit der Katholischen Religion in Deutschland nach den
Grundsätzen des Reichs, des Rheinbundes und
des deutschen Bundes. Nebst Beleuchtung der
Schrift: Die Katholische Religionsübung in Mecklenburg-Schwerin. Geschichtlich und rechtlich.
Mainz, Kirchheim, 1853. 12, 250 S., 1 Bl. Neuer
Lwdbd (vereinzelt gering stockfleckig).
€ 90,Erste Ausgabe der staatsrechtlichen Schrift des Staatsmannes und Juristen Justin T. B. von Linde, der infolge seiner entschiedenen Bekämpfung des Deutsch-Katholizismus 1847
als Geheimer Staatsrat in Darmstadt zurücktreten mußte. Die
anonym erschienene Schrift, auf die Bezug genommen wird,
stammt von G. v. Schröter.- Heß, Bibliographie von Mecklenbug 7722; Kosch, Staatshandbuch II, 770 f.; ADB XVIII, 66f ff.
770 MICHAELIS, Johann David, Mosaisches
Recht. 6 Bde. Frankfurt/Main, J. G. Garbe, 1770 1775. Zusammen über 2400 S. Moderne Ppbde im
Stil der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern
(privater Stempel und handschriftlicher Besitzvermerk “Fritz v. Hippel” auf den fliegenden Vorsätzen, teilweise braunfleckig, wenige Anstreichungen und Bemerkungen in Bleistift).
€ 600,Seltene erste Ausgabe.- Das Interesse des bedeutenden Göttinger Orientalisten und Theologen, Johann David Michaelis,
“an vergleichender Untersuchung realer Lebensverhältnisse,
ins Historische gewendet, beherrschte (sein) gewichtigstes
Werk zur Erklärung des Alten Testaments, das (Montesquieu
nachfolgende) ‘Mosaische Recht’. Michaelis interpretiert hier
die Gesetze des Pentateuch statt in Orientierung an christlicher Dogmatik in Rücksicht auf die geschichtlichen Bedingungen und Zweckbestimmungen in ihrer (mosaischen) Entstehungszeit” (NDB). Band 6 enthält eine 190-seitige Vorrede über Zweck und Größe der Strafen, 2 Register und ein Verzeichnis der Schriften Michaelis’.- Stintzing/Landsberg
III/1405 f.- In Band 5 als Ergänzung zu Michaelis Behandlung
der Menschenopfer in diesem Band angebunden: BRYANT,
JACOB. Von den Menschenopfern der Alten. Aus dem Englischen (v. J. D. Michaelis). Göttingen u. Gotha, J. Ch. Dieterich,
1774. 36 S. (etwas braunfleckig).- Erste deutsche Ausgabe einer Abhandlung aus Bryants “Observations and Inquiries relating to various parts of ancient history” (1767).- Price/Price
(Humaniora) 34.- Aus dem Besitz des Professors der Rechte
in Freiburg, Fritz v. Hippel.
771 MÖRSDORF, Klaus, Rechtsprechung und
Verwaltung im kanonischen Recht. Freiburg, Herder,
1941. XV, 212 S. OHlwd (mit OUmschlag). € 60,Erste und einzige Ausgabe.
772 MOHNIKE, Gottlieb Christian Friedrich, Zur Geschichte des Ungarschen Fluchformulars. Ein Nachtrag zu der Urkundlichen Geschichte der sogenannten Professio fidei Tridentinae. Mit einem Anhang, betreffend den öffentlichen Uebertritt der Königinn Christine von Schweden. Greifswald, Univ.-Buchhandl., 1823. 4 Bl.,
264 S. Interims-Kart.
€ 60,ADB 22, 64. - Erste Ausgabe. - Titel u. Innenspiegel gestempelt. - Der Theolog, Literaturhistoriker u. Übersetzer M. war
Verbreiter skandinavischer Literatur in Deutschland und Konsistorialrat zu Stralsund.
773 NEU-VERMEHRTES UND VOLLSTÄNDIGES CORPUS JURIS ECCLESIASTICI SAXONICI,
Oder: Churfl. Sächs. Kirchen-, Schul- wie auch andere darzu gehörige Ordnungen, nebst den in
Consistorial- und Kirchen-Sachen ergangenen
Ausschreiben, Mandaten und Rescripten ... bis auf
gegenwärtige Zeiten. Dresden, Walther, 1773. Kl.4to. 24, 718 S., 17 Bl. Hldrbd der Zeit (Deckelbezü-
126
Kirchenrecht, Kirchengeschichte
ge stark beschabt, Rücken u. Innendeckel m.
Wurmspuren).
€ 250,Enthält neben den Bestimmungen zur Kirchenordnung im
engeren Sinne auch die unter das Kirchenrecht fallenden Bestimmungen zur Schulordnung, zur Ordnung an den beiden
Landes-Universitäten Leipzig und Wittenberg, zur Eheordnung mit den Bestimmungen über verbotene Verwandtschaftsgrade, Aufgebot, Trauung und Hochzeit, dem Verbot
der Vielweiberei, dem Mandat, “wie das Laster des Ehebruchs und Hurerey zu bestrafen” etc., ferner über Begräbnisse, die allgemeine Kopfsteuer, die Versorgung der Armen,
die allgemeine Brandkasse u.v.a.
774 NOTTARP, Hermann, Aus Rechtsgeschichte und Kirchenrecht. Gesammelte Abhandlungen. Herausgegeben von Friedrich Merzbacher.
Köln, Böhlau, 1967. XV, 787 S. Mit Portät. OLwd
(St.a.T.).
€ 35,N. schrieb auch “Die Bistumserrichtung in Deutschland im
achten Jahrhundert” (1920), “Das katholische Kirchenwesen
der Grafschaft Ravensberg im 17. und 18. Jahrhundert”
(1961), “Gottesurteilstudien” (1956) etc.
775 PHOEBEO, Francesco Antonio, Institutionum juris canonici sive primorum totius sacrae
iurisprudentiae elementorum libri quatuor. Editio
post romanam. Tyrnavia (Tyrnau), Gall, 1727. 5
Bll., 608 S. 8 Bll. Kl.-8vo. Ldr der Zeit mit Rückenvergoldung.
€ 280,Febeo (1652 - 1705) war Mitglied der S.J. Sein Werk über die
Institutionen des Codex Juris Canonici war wohl ein Standardwerk, das noch später aufgelegt wurde. Hier ein ungarischer Druck. - Papier teils fleckig, St. auf Titel.
776 PICHLER, Vitus (praes.), G. PICHLER
(resp.), Manipulus casuum juridicorum selectorum ex quinque libris Decretalium Gregorii Papae IX. totidémque eorum titulis decisorum. Ingolstadt, Th. Grass, 1724. 6 Bl., 174 S., 1 Bl. Ppbd der
Zeit (berieben, Rücken beschädigt, etwas braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite).
€ 75,Vitus Pichler gehörte zu den angesehensten Kirchenrechtlern
seiner Zeit. Hier erörtert er die Fragen: 1. De appellatione à
Papa ad Concilium, 2. De probatione praescriptionis immemorialis, 3. De judice in causa Decimarum (an laicus esse
possit), 4. De puella importunè sponsum quaerente, 5. De
censibus et usuris.- ADB 26, 109.
777 SAPPEL, Ladislaus, Liber singularis ad
formandum genuinum conceptum de statu ecclesiae et summi pontificis potestate contra justinum
febronium. Augustae Vindel et Oeniponti, Wolff ,
1767. 8 Bll., 340 S., 13 Bll. Hldr der Zeit. € 120,-
Ladislaus Sappel (1721-1796), Kirchenrechtler, Franziskaner,
setzt sich kritisch mit der Schrift “De statu ecclesiae” (1763)
des Trierer Weihbischofs Nicolaus Hontheim auseinander, der
den sog. Febronianismus begründete.
778 SLEVOGT, J. Ph., Dissertationes de divisione ecclesiarum et beneficiorum. Jena, J. Nisius
für J. Bielcke, 1681. Kl.-4to. 4 Bl., 168 S. Neuer
Ppbd (durchgehend feuchtwellig u. mit anfangs
stärkerem Nässerand).
€ 120,Historisch-kirchenrechtliche Untersuchungen zu den Folgeproblemen der mit dem Westfälischen Frieden festgeschriebenen konfessionellen Spaltung des Landes. Die Leistungen
des Jenaer Juristen Joh. Philipp Slevogt liegen vor allem auf
dem Gebiet des Kirchenrechts, “zu dessen tüchtigeren Vertretern in jener Zeit er gehört” (ADB 34, 463).
779 STAMMLER, Rudolf, Recht und Kirche.
Betrachtungen zur Lehre von der Gemeinschaft
und der Möglichkeit eines Kirchenrechtes. Berlin,
de Gruyter, 1919. 120 S. OKart.
€ 40,Einzige Ausgabe.
780 STECK, Johann Christoph Wilhelm,
Vindicias libertatis Ecclesiae Germanicae circa
moliendas in hierarchia novationes prolusione
auspicali proponit. Halle, J. J. Gebauer, 1755. Kl.4to. 28 S. Rücken-Broschur (etwas feuchtwellig).
€ 70,Joh. Chr. Wilh. Steck war 1755 als ord. Professor des Staatsund Lehnrechts an die Universität Halle berufen worden. Hier
die Einladungsschrift zu seiner ersten Vorlesung auf dem Gebiet des Staats-Kirchen-Rechts. Am Ende mit einer Übersicht
über die von ihm angekündigten Lehrveranstaltungen.- Pütter II, 105; Meusel XIII, 309.
781 STEINBART, Gotthilf Samuel, Ist es rathsam, Missethäter durch Geistliche zum Tode
vorbereiten und zur Hinrichtung begleiten zu lassen? (zusammen gebunden mit:) (DERS.,), Ist es
rathsam, besondere Prediger zu berufen, welche
gerichtlich Gefangenen die Wahrheiten der Religion vortragen müssen? (RENTHE, August Ernst),
Unpartheiische Prüfung der Berlinischen Schrift:
Ist es rathsam, Mißethäter durch Geistliche zum
Tode vorbereiten .. zu laßen? (sowie als 4. anonyme Schrift:) (RASCHE, Johann Christoph), Es ist
nöthig, jeden Missethäter durch Geistliche zum
Tode vorbereiten und zur Hinrichtung begleiten zu
lassen. Dem Widerspruch eines Berliners entgegen
gesetzt. (3 Schriften in 1 Band). Berlin/Leipzig,
s.n./Müller, 1769. 36 S. 2) Leipzig, Müller 1769. 52
127
Kirchenrecht, Kirchengeschichte
S. 3) Frankfurt, s.n. 1769. 137 S. 4) Meiningen, Hanisch 1770. 68 S. Einfacher Pappband der Zeit, etwas fleckig (1. Titelblatt mit hinterlegtem Ausschnitt, kein Textverlust)
€ 750,Steinbart (1738 - 1809), protestantischer Theologe, Pädagoge und Philosoph der Aufklärung, studierte bei Baumgarten
in Halle und bei Töllner in Frankfurt an
der Oder, bevor er die Leitung des Waisenhauses seines Vaters in Züllichau
übernahm. Einen Aufenthalt in Berlin
nutzte er zur - anonymen - Publikation
der beiden Schriften, deren erste er dem
preußischen Justizminister von Münchhausen widmete. Wie die beiden anderen
Schriften zeigen, fanden seine Schriften
Zustimmung und Ablehnung. - Papier
teils etwas fleckig.
nostris, Theologicis pariter & ICtis, illud Pontificiorum dogma, quo matrimonium dicitur Sacramentum ... Editio secunda. Halle, Waisenhaus, 1706.
Kl.-4to. 4 Bl., 133 (recte 135) S., 6 Bl. Neuer Ppbd
(meist mit schwacher Feuchtigkeitsspur im Außenrand).
€ 110,Zuerst 1704 erschienene Dissertation
(Respondent: J. Ph. Odolem), in der die
These vetreten wird, dass die Ehe eine
rein weltliche Angelegenheit sei. Wie sein
Vater Samuel Stryk lehrte Johann Samuel
an der Universität Halle. Bei ihm macht
sich aber auch der Einfluss von Chr. Thomasius geltend, und namentlich seine
Stellungnahmen zu kirchenrechtlichen
Fragen erregten zu ihrer Zeit Aufsehen.ADB 36, 699.
782 STELLER, Johann, Pilatus
785 STRYK, Johann Samuel,
defens(us) unà cum Danielis MapTractatio academica iure liciti sed
hanafi confutatione scripti illius et
non honesti, ubi quid vere honesdisputatione academica Christiani
tum ... sit, secundum principia
Thomasii adversus idem ParadoScripturae S. & doctrinae Christi786
xon. Leipzig, J. Chr. Mieth, 1676.
anae, traditur, & ea quae licent
Kl.-4to. 97 Bl. Rückenbroschur (braunfleckig, obe- communiter, moribusque passim recepta, ad illam
rer Rand knapp beschnitten, teilw. unter Beschä- normam examinantur ... Editio secunda. Halle,
digung der obersten Textzeile, die letzten 4 Bl. mit Waisenhaus, 1704. Kl.-4to. 4 Bl., 146 S., 2 Bl. Neukl. Fehlstelle im Bund ohne Textverlust). € 180,- er Ppbd (teils mit schwacher Feuchtigkeitsspur im
Über den Prozess Jesu. Der Jenaer Jurist Johann Steller hatte
die Rolle des Pontius Pilatus in diesem Prozess verteidigt, eine Position, die dann aber u.a. von dem jungen, damals gerade 20jährigen Christian Thomasius in einer Disputation unter Vorsitz von Tobias Moebius angegriffen und widerlegt
wurde (De injusto Pontii Pilati judicio). Der weiter im Titel genannte Daniel Maphanafus ist ein Pseudonym für Daniel
Hartnaccius.- Jöcher IV, 805 u. II, 1385 (unter Hartnaccius);
Lieberwirth, Thomasius 2.
783 STEPHANI, Matthias, Tractatus de jure
patronatus, in duas partes tributus, quarum I. est
de jure patronatus ecclesiarum, & beneficiorum
ecclesiasticorum, etc. II. de jure patronatus academiarum, & scholarum inferiorum: Quibus universa juris patronatus materia, hinc inde dispersa,
methodicè ... explicatur. Secunda editio, priori duplo auctior. Gotha, S. Reyher, 1672. Kl.-4to. 8 Bl.,
240 S., 2 Bl. Neuer Ppbd.
€ 140,Mehrfach aufgelegtes Werk des angesehenen Greifswalder
Juristen.- Stintzing/Landsb. I, 729; Jöcher IV, 818.
784 STRYK, Johann Samuel, Exercitatio academica de reliquiis sacramenti in matrimonialibus, ubi ostenditur, recte quidem reiectum esse a
Außenrand).
€ 140,-
Der jüngere Stryk war der Ansicht, dass ein guter Jurist zugleich Theologe sein müsse. Hier geht er durch, was in den
verschiedensten Lebensbereichen Sitte und Brauch ist, um es
an den Lehren der H. Schrift zu messen: über bacchanalia,
Beichte, bellum, (pietistische Privat-)Betstunden, Christ-Spiele, Coffé-Häuser, duella, iustitia, ludus (chartarum), matrimonium, poena, regimen etc. pp. Zuerst 1702 als Dissertation
erschienen (Respondent: K. L. Wagner).
786 THOMASIUS, Christian, Disputatio juridica de injusto Pontii Pilati judicio. Leipzig, J. Georg, 1675. Kl.-4to. 18 Bl. Rücken-Broschur (etwas
feuchtwellig).
€ 300,Erste Ausgabe.- Widerlegung einer Schrift des Jenaer Juristen
Johann Steller, der die Rolle des Pontius Pilatus im Prozess
gegen Jesus gerechtfertigt hatte. Zweite Veröffentlichung
des damals gerade 20jährigen Christian Thomasius. Erst drei
Jahre später mit seiner dritten Schrift erhielt er die juristische
Lizentiatenwürde. Den Vorsitz bei der Disputation führte Friedrich Tobias Moebius. Steller verteidigte seine Position in der
im folgenden Jahr veröffentlichten Schrift “Pilatus defens(us)
unà cum Danielis Maphanafi confutatione scripti illius et disputatione academica Christiani Thomasii adversus idem Paradoxon”.- Lieberwirth, Thomasius 2; VD17 3:009437R.
128
Juristische Festschriften, Auswahl
787 TITTMANN, Karl August, De causis auctoritatis iuris canonici in iure criminali germanico dissertatio prima (et secunda) 2 Teile (in 1 Band), Leipzig, Tauchnitz, 1798. 8vo. 46; 48 S. Neu Lwd. € 250,Von Anton Ernst Klausing betreute strafrechtliche Dissertation, socio Carolo Einert defendet a. d. 14. febr. 1798. Die
zweite Arbeit, vom März 1798, seinen Lehrern Karl Friedrich
Hessler und Johann Friedrich Wilhelm Tischer gewidmet. Tittmann (1775-1834) wurde später bekannt durch sein Handbuch der Strafrechtswissenschaft und der deutschen Strafgesetzkunde. (Nebentitel: Handbuch des gemeinen deutschen
Peinlichen Rechts, 4 Bde Halle 1806-10). Er zählte zu den bedeutendsten Strafrechtlern seiner Zeit, der sich konsequent
gegen die Bezeichnung “peinliches Recht” wandte. Ein grosses Verdienst erwarb er sich auch dadurch, dass er in seinen
Werken Bezüge zu vergangenen Epochen des Strafrechts
herzustellen sich bemühte.
788 ZECH, Franz Xaver (praes.), G. J. KLIBER, Rigor moderatus doctrinae Pontificae circa
usuras a SS. D. N. Benedicto XIV. per epistolam encyclicam episcopis Italiae traditus. Dissertatio II.
inauguralis (von 3) specimina exhibens moderationis Pontificiae, à P. Daniele Concina violatae. Ingolstadt, J. P. Schleig, 1749. 4to. 7 Bl., 237, (3) S.
Broschur der Zeit (Rücken überklebt, eselohrig,
braunfleckig, 2 Bl. am Ende = S. 233-36 mit größerem Abriss u. Textverlust).
€ 60,Zur Enzyklika Papst Benedikts XIV. über das Zinsnehmen. Sie
versuchte, der wachsenden Bedeutung des Leihgeldes im
Wirtschaftsleben bis zu einem gewissen Grade Rechnung zu
tragen. Für konservative Theologen war dies allerdings ein
Verstoß gegen das biblische Zinsverbot. Der Jesuit Franz Xaver Zech will dagegen zeigen, dass die Enzyklika in ihrer
“gemäßigten Strenge” die rechte Mitte halte. Die erste seiner drei Dissertationen war dem “rigor” gewidmet, die beiden anderen der “moderatio”.- De Backer/Somm. VIII, 1475;
vgl. C. Menger-Bibl. 37 (spätere Sammelausgabe).
10. Juristische Festschriften, Auswahl
789 AUBIN, B. C. H.: LIBER AMICORUM B. C. H.
AUBIN. Festschrift für Bernhard C. H. Aubin zum
65. Geburtstag. Herausgegeben von Friedrich-Wilhelm Baer-Kaupert, Georg Leistner und Henning
Schwaiger. Kehl, Engel, 1979. XI, 371 S. Mit Porträt. OLwd (Titel verstempelt).
€ 35,Mit Beiträgen von Alessandro Baratta, Johann Paul Bauer,
Hans G. Leser, Georg Ress, Ignaz Seidl-Hohenveldern, Fritz
Sturm, Imre Zaitay, Manfred Zuleeg u. a.
790 BEUSCH, K.: FESTSCHRIFT für Karl Beusch
zum 68. Geburtstag am 31. Oktober 1993, herausgegeben von Heinrich Beisse, Marcus Lutter, Heribald Närger. Berlin, de Gruyter, 1993. XIV, 983 S.
Mit Porträt. OLwd.
€ 90,Mit Beiträgen von Wolfgang Ballwieser, Hermann Clemm,
Peter Hanau, Ulrich Immenga, Marcus Lutter, Hubert Mattausch, Wolfgang Ritter, Uwe H. Schneider, Harm Peter Westermann u. a. Meist zu Steuer- und Wirtschaftsrecht. - St.a.Titelrückseite, Einband mit Folie.
791 BOORBERG: VERWALTUNGSVERFAHREN. Festschrift zum 50-jährigen Bestehen des
Richard Boorberg Verlags. Herausgegeben von
Walter Schmitt Glaeser. Stuttgart, Boorberg, 1977.
334 S. OLwd (St.a.Titelrückseite).
€ 40,Mit Beiträgen von Peter Häberle, Theodor Maunz, Klaus
Obermayer, Johann Schmidt , Christian von Pestalozza, Peter
Badura u. a.
792 BOSCH, F. W.: FESTSCHRIFT für Friedrich
Wilhelm Bosch zum 65. Geburtstag, 2. Dezember
1976. Herausgegeben von Walther J. Habscheid,
Hans Friedhelm Gaul und Paul Mikat. Bielefeld,
Gieseking, 1976. XV, 1071 S. Mit Porträt. Lwd
(St.a.Titelrückseite und Vorsatz).
€ 45,Mit Beiträgen von Marianne Bauer, Fritz Baur, Walter Becker,
Werner Flume, Franz Gamillscheg, Gerhard Luther, Fritz Nicklisch, Harm Peter Westermann u. a.
793 BURCKHARD, H. v.: FESTSCHRIFT für Hugo von Burckhard zum Doctor-Jubiläum. Überreicht von der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät Würzburg. Stuttgart, Enke, 1910.
(Nachdruck, Frankfurt 1987). 373 S. OLwd. € 26,Mit Beiträgen von Ernst Mayer, Robert Piloty, Christian Meurer, Friedrich Oetker, August Schoetensack, Karl Haff, Josef
Freisen.
794 DAU, Helmut (Hrsg.), Bibliographie juristischer Festschriften und Festschriftenbeiträge.
Deutschland, Schweiz, Österreich. Bibliography of
legal festschriften, titels and contents. Germany,
Switzerland, Austria. 8 Bde. Karlsruhe/Berlin, Müller/Spitz, 1984/92. Insgesamt 4032 S. Kart. (Titel
verstempelt).
€ 80,Zeitraum 1864-1990.
795 FESTGABE für Philipp Heck, Max Rümelin, Arthur Benno Schmidt. Herausgegeben von
129
Juristische Festschriften, Auswahl
Heinrich Stoll. Tübingen, Mohr, 1931. 368 S. Bibl.Hlwd (mit eingebundener OBr.) (St.a.Titelrückseite).
€ 60,Archiv für die civilistische Praxis, Beilageheft zum 13. Bd der
Neuen Folge, 133. - Mit Beiträgen von Ernst Beling, Edmund
Mezger, Reinhard von Frank, Heinrich Stoll, Hans Kreller, Georg Eißer, Eugen Ulmer, August Hegler,
Eugen Locher, Heinrich Pohl, Walther
Schönfeld.
Mit Beiträgen von Ernst von Caemmerer, Carl Joachim Friedrich, Oscar Adolf Germann, Rudolf Reinhardt, Fritz Rittner,
Erik Wolf, Konrad Zweigert u. a. (NP 99,- EUR).
800 HUBER, M.: FESTGABE für Max Huber zum
sechzigsten Geburtstag 28. Dezember 1934.
Zürich, Schulthess, 1934. (Nachdruck, Frankfurt 1987). 372 S. Mit
Porträt. OLwd.
€ 25,Mit Beiträgen von Giuseppe Motta, Gottfried Bohnenblust, William E. Rappard,
Henri Reverdin, August Egger, Dietrich
Schindler, Emil Brunner u. a.
796 FORSTHOFF, E.: SÄKULARISATION UND UTOPIE. Ebracher
Studien. Ernst Forsthoff zum 65.
Geburtstag. Stuttgart, Kohlhammer, 1967. 382 S. Mit Porträt. OLwd (mit OUmschlag) (St.a.Vorsatz).
€ 30,-
801 KERN, E.: TÜBINGER FESTSCHRIFT für Eduard Kern. Herausgegeben von der Rechtswissenschaftlichen Abteilung der Rechtsund Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen. Tübingen, Mohr, 1968.
VIII, 498 S. Lwd (St.a.T., mit ganz
wenigen farbigen Anstreichungen).
€ 50,-
Mit Beiträgen von Wilhelm Anz, Hans-Joachim Arndt, Hans Barion, Ernst-Wolfgang Böckenförde, Eckhart Buddecke, P.
Sergius Buve, Julien Freund, Arnold Gehlen, Richard Hauser u. a.
797 HEFERMEHL, W.: NEUE
803
ENTWICKLUNGEN im WettbeTübinger rechtswissenschaftliche Abhandlungen, 24. - Mit
werbs- und Warenzeichenrecht. Festschrift für Beiträgen von Fritz Baur, Hans Göppinger, Hartmut Maurer,
Wolfgang Hefermehl zum 65. Geburtstag am 18. Ludwig Raiser, Wolfgang Fikentscher, Alexander Marakov u. a.
September 1971. Herausgegeben von Philipp
Möhring, Peter Ulmer, Günther Wilde. Heidelberg, 802 KIRCHNER, H.: FESTSCHRIFT für Hildebert
Recht und Wirtschaft, 1971. 232 S. Mit Porträt. Kirchner zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von
OKart.
€ 40,- Wolfgang Dietz und Dietrich Pannier. München,
Mit Beiträgen von Wolfgang Fikentscher, Ulrich Huber, Philipp
Beck, 1985. XI, 424 S. Mit Porträt. OLwd. € 60,Möhring, Ernst Steindorff, Eugen Ulmer, Albrecht Krieger u. a.
798 HEYMANN, E.: FESTSCHRIFT Ernst Heymann, mit Unterstützung der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften zum 70. Geburtstag am 6. April 1940 überreicht von Freunden, Schülern und Fachgenossen.
Bd 1 (von 2): Rechtsgeschichte, Weimar, Böhlau,
1940. VIII, 312 S. Mit Porträt. OLwd.
€ 98,Mit Beiträgen von Edward Schröder, Eugen Wohlhaupter,
Hans Planitz, Wilhelm Weizsäcker, Hans Hirsch u. a.
799 HIPPEL, F. v.: FESTSCHRIFT für Fritz von
Hippel zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von
Josef Esser und Hans Thieme. Tübingen, Mohr,
1967. VII, 728 S. Mit Porträt. OLwd.
€ 60,-
Mit Beiträgen von Werner Ballhaus, Karl Bruchhausen, HansJoachim Glaser, Hermann Havekost, Ernst Klingmüller, Carl
Meltz, Gerd Pfeiffer u. a.
803 LARENZ, Karl: FESTSCHRIFT für Karl Larenz zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von
Gotthard Paulus, Uwe Diederichsen und ClausWilhelm Canaris. München, Beck, 1973. XII, 1078
S. Mit Porträt. Lwd.
€ 50,Mit Beiträgen von Heinrich Henkel, Heinz Hübner, Karl Engisch, Richard Honig, Joachim Gernhuber, Volker Beuthin,
Horst Hagen u. a.
804 MÜLLER, G.: ARBEITSLEBEN und Rechtspflege. Festschrift für Gerhard Müller. Herausgegeben von Theo Mayer-Maly, Reinhard Richardi,
Herbert Schambeck und Wolfgang Zöllner. Berlin,
Duncker und Humblot, 1981. XV, 902 S. Mit Porträt. Lwd (St.a.T.).
€ 70,-
130
Juristische Festschriften, Auswahl
Mit Beiträgen von Wilhelm Dütz, Volker Beuthien, Franz Gamillscheg, Peter Hanau, Bernd Rüthers, Thilo Ramm, Walter
Schwarz, Günther Wiese u. a.
Mit Beiträgen von Gottfried Baumgärtel, August Bettermann, Rudolf Bruns, Walther J. Habscheid, Karl Larenz, Erwin
Melichar, Rainer Sprung u. a.
805 NIPPERDEY, H. C.: FESTSCHRIFT für Hans
Carl Nipperdey zum 70. Geburtstag, 21. Januar
1965. Herausgegeben von Rolf
Dietz, Heinz Hübner. 2 Bde. München, Beck, 1965. 319 S. Mit Porträt. OLwd (mit OUmschlag).
€ 65,-
810 SCHMELZEISEN, G. K.: ARBEITEN zur
Rechtsgeschichte. Festschrift für Gustaf Klemens
Schmelzeisen. Im Auftrage der
Karlsruher Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät herausgegeben von Hans-Wolf Thümmel.
Stuttgart, Klett-Cotta, 1980. 392
S. Mit Porträt.. OLwd.
€ 45,-
Mit Beiträgen von Berhard Rehfeldt, Ulrich Klug, Hans Kelsen u. a.
Karlsruher Kulturwissenschaftliche Arbeiten, 2. - Mit Beiträgen von Karl Siegfried
Bader, Arno Buschmann, Louis Carlen,
Hermann Eichler, Nikolaus Grass, Ernst
Rudolf Huber, Theo Mayer-Maly u. a.
806 RAISCH, P.: UNTERNEHMEN, Recht und Wirtschaftsordnung. Festschrift für Peter Raisch
zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von Karsten Schmidt und
Eberhard Schwark. Köln, Heymanns, 1995. VIII, 534 S. Mit Porträt.
Lwd (St.a.T. und Titelrückseite).
€ 30,-
811 SCHMIDT, R.: FESTSCHRIFT
für Reimer Schmidt. Herausgegeben von Fritz Reichert-Facilides,
Fritz Rittner, Jürgen Sasse. Karlsruhe, Verlag Versicherungswirt-
812
Mit Beiträgen von Franz Bydlinski, Otto
Sandrock, Theodor Baums, Harm Peter Westermann, Ernstschaft,
Joachim Mestmäcker u. a.
(St.a.T.).
807 RIESE, O.: FESTSCHRIFT für Otto Riese aus
Anlass seines 70. Geburtstages. Herausgegeben
von Bernhard Aubin, Ernst von Caemmerer, Phlippe Meylan, Karl H. Neumayer, Gerd Rinck und
Walter Strausz. Karlsruhe, Müller, 1964. 527 S. Mit
Porträt. OLwd (St.a.T.).
€ 45,Mit Beiträgen von Riccardo Monaco, Karl Carstens, André M.
Donner, Hans-Wolfram Daig, Hans Dölle, Paul Piotet, John
Cobb Cooper u. a.
808 SCHÄFFER, H.: NEUE PERSPEKTIVEN aus
Wirtschaft und Recht. Festschrift für Hans Schäffer
zum 80. Geburtstag am 11. April 1966. Herausgegeben von Carsten Peter Claussen. Berlin, Duncker
und Humblot, 1966. 536 S. Mit Porträt. OLwd
(St.a.Vorsatz).
€ 40,Mit Beiträgen von Karl Blessing, Klaus Curtius, Carl Landauer, Erich Sachs, Hans Staudinger, Thilo Vogensang, Konrad
Zweigert u. a.
809 SCHIMA, H.: FESTSCHRIFT für Hans Schima zum 75. Geburtstag. Herausgegeben von Hans
W. Fasching und Winfried Kralik. Wien, Manz,
1969. 422 S. Mit Porträt. Okart.
€ 32,-
1976. XII, 1054 S. Mit Porträt. OLwd
€ 140,-
Mit Beiträgen von Uwe Diederichsen, Konrad Zweigert, Thomas Raiser, Gerrit Winter, Jan Hellner, Peter Koch, Paul Chambers, Pierre Bonnasse, Ulrich Christinger, Horst Baumann, Edward Gumbel, Martin Herzog u. a.
812 SCHMITT, C.: FESTSCHRIFT für Carl
Schmitt zum 70. Geburtstag dargebracht von
Freunden und Schülern. Herausgegeben von Hans
Barion, Ernst Forsthoff und Werner Weber. Berlin,
Duncker und Humblot, 1959. 330 S. Mit Porträt.
Lwd.
€ 50,Mit Beiträgen von Hans Freyer, Ernst Kern, Themistokles Tsatsos u. a.
813 SCHMITT: EPIRRHOSIS. Festgabe für
Carl Schmitt. Herausgegeben von Hans Barion,
Ernst-Wolfgang Böckenförde, Ernst Forsthoff und
Werner Weber. 2 Bde. Berlin, Duncker und Humblot, 1968. VIII, 412; VIII, (414-)778 S. Mit Porträt.
OLwd.
€ 120,First edition. - Mit Beiträgen von Teruya Abe, Carl Brinkmann,
Luis Diez del Corral, Karl Epting, Carl Haensel, Julien Freund,
Reinhard Kosselleck, Alfonso Otero u. a.
131
Politik und Geschichte
814 SCUPIN, H. U.: ÖFFENTLICHES RECHT und
Politik. Festschrift für Hans Ulrich Scupin zum 70.
Geburtstag. Herausgegeben von Norbert Achterberg. Berlin, Duncker und Humblot, 1973. 445 S.
Mit Porträt. Neue Lwd (St.a.Titelrückseite). € 45,Mit Beiträgen von Dieter Grosser, Friedrich Klein, Günther
Barbey, Ralf Dreier, Boris Meissner, Franz Ronneberger u. a.
815 STIMPEL, W.: FESTSCHRIFT für Walter
Stimpel zum 68. Geburtstag am 29. November
1985. Herausgegeben von Marcus Lutter, Hans-Joachim Mertens, Peter Ulmer. Berlin, de Gruyter,
1985. XV, 1111 S. Mit Porträt. OLwd.
€ 180,Mit Beiträgen von Peter Raisch, Harm Peter Westermann,
Reinhard Goerdeler, Klemens Pleyer, Hans-Joachim Mertens,
Peter Ulmer, Ulrich Hübner, Marcus Lutter, Ernst Steindorff u.
a. (NP 308,- EUR).
816 THOMA, R.: FESTSCHRIFT Richard Thoma
zum 75. Geburtstag am 19. Dezember 1949. Dargebracht von Freunden, Schülern und Fachgenossen.
Tübingen, Mohr, 1950. 2 Bl., 276 S. OKart. € 50,817 TROLLER, A.: HOMO CREATOR. Festschrift
für Alois Troller, herausgegeben von Paul Brügger.
Basel, Helbing und Lichtenhahn, 1976. XI, 323 S.
Mit Porträt. OLwd.
€ 38,Mit Beiträgen von Henri Desbois, Karel Knap, Bernhard
Schnyder, Walter R. Schluep, Manfred Rehbinder, Eugen Ulmer u. a. - Beiträge teils in englich und französisch.- St.a.T.,
Spuren von Bib.Schild.
818 WALLIS, H. v.: DER BUNDESFINANZHOF
und seine Rechnungslegung. Grundfragen Grundlagen. Festschrift für Hugo von Wallis zum
75. Geburtstag am 12. April 1985. Herausgegeben
von Franz Klein und Klaus Vogel. Bonn, Stollfuß,
1985. XIV, 612 S. Mit Porträt. OLwd (mit OUmschlag).
€ 80,Mit Beiträgen von Heinrich List, Reinhold Kreile, Gerd Rose, Max
A. Hofbauer, Klaus Vogel, Theodor Maunz, Peter Lerche u. a.
819 WEBER, F.: FESTSCHRIFT für Friedrich Weber zum 70. Geburtstag am 19. Mai 1975. Herausgegeben von Erhard Bökelmann, Wolfram Henckel
und Günther Jahr. Berlin, de Gruyter, 1975. XV, 456
S. Mit Porträt. Lwd (St.a.Titelrückseite).
€ 60,Mit Beiträgen von Gottfried Baumgärtel, Erwin Deutsch,
Wolfram Henckel, Günther Jahr, Othmar Jauernig, Hermann
Weitnauer, Albrecht Zeuner u. a.
820 WIEACKER, F.: FESTSCHRIFT für Franz
Wieacker zum 70. Geburtstag. Herausgegeben
von Okko Behrends Malte Dießelhorst, Hermann
Lange, Detlef Liebs, Joseph GeorgWolf und Christian Wollschläger. Göttingen, Vandenhoeck und
Ruprecht, 1978. 506 S. Mit Porträt. OLwd (St.a.Titelrückseite).
€ 60,Mit Beiträgen von Elmar Bund, Dieter Nörr, Peter Stein, Helmut Coing, Franz Gamillschegg, Karl Kroeschell, Ernst Rudolf
Huber, Karl Larenz, Theo Mayer-Maly u. a.
821 WILDE, G.: FESTSCHRIFT für Günther Wilde zum 70. Geburtstag. München, Vahlen, 1970.
VIII, 189 S. Mit Porträt. Lwd (St.a.T. und Vorsatz).
€ 30,Mit Beiträgen von Hans Bock, Wolfgang Hefermehl, Karl
Bruchhausen, Philipp Möhring, Rudolf Nirk, Rudolf Pehle
u. a.
822 ZWEIGERT, K.: FESTSCHRIFT für Konrad
Zweigert zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von
Herbert Bernstein, Ulrich Drobnig und Hein Kötz.
Tübingen, Mohr, 1981. XIV, 941 S. Mit Porträt.
Neu.Lwd (St.a.Titel).
€ 70,-
11. Politik und Geschichte
Mit Beiträgen von Gerhard Kegel, Walter J. Habscheid, Erik
Jayme, Kurt Lipstein, Franz Gamillscheg, Karl H. Neumayer,
Franz Wieacker, Albrecht Zeuner, Ernst-Joachim Mestmäcker,
Hans Peter Ipsen u. a.
823 ACKERMANN, Friedrich, Sind blos die
Personen der Kopfzahl nach, oder sind daneben
die verschiedenen Hauptinteressen im Staate als
solche in der Versammlung der Abgeordneten des
Volks mit zu vertreten? Ein Beitrag zur Beantwortung der Frage von der bevorstehenden Reform in
unserer Mecklenburgischen Landesvertretung.
Rostock, Stiller, (1848). 48 S. Geheftet.
€ 45,824 AKTEN ZUR GESCHICHTE des Krimkriegs. Serie I: Österreichische Akten zur Geschichte des Krimkriegs. Herausgegeben von Winfried
Baumgart. Bd. 1-3. München, Oldenbourg,
1979/80. 749; 1054; 644 S. OLwd (Akten zur Geschichte des Krimkriegs I, 1-3). (LP 345,80 Eur).
€ 200,-
132
Politik und Geschichte
Berichtszeitraum 27. Dez. 1852 - 24. Mai 1856.
825 ANONYM, Die französische Revolution
von 1848. Für das Volk geschrieben von C. W. (?).
Zwickau, Verein zur Verbreitung guter u. wohlfeiler Volksschriften, 1849. 1nn. Bl., 141 S. OBroschur
(mit kleinen Läsuren).
€ 42,Verfasser nicht feststellbar. Der Verfasser erblickt Frankreich
in einem Zustande, der ungleich trostloser, als sein vergangener, ist”. Wirtschaft und Gewerbe lägen darnieder, Zwietracht trenne die Gemüter, Freiheit der Presse, Freiheit der
Person und das Vereinsrecht seien durch Ausnahmegesetze
beschränkt. Detaillierter Bericht über die Entwicklung im Taschenformat.
826 ANONYM, Das Gesetz der Natur als die
einzige Grundlage des gemeinschaftlichen
menschlichen Lebens. Deutschland (d. i. Zürich),
Verl.-Mag., 1864. 126 S. Verlagsbroschur der Zeit
(ungeschnitten, St.a.Titel)
€ 50,Pamphlet gegen unnatürliche politische Systeme und für eine “demokratisch-soziale Regierungsform”: “Vom politischen Standpunkte werden die Völker als Herrschers Eigenthum betrachtet, und vom natürlichen Standpunkte betrachtet, sind doch nur die Völker die Grundlage zur Entwicklung ihres gesetzesgemäßen Gemeindelebens” (S. 116).
827 CHRISTIAN AUGUST von SchleswigHolstein, Wer ist schuld am Kriege zwischen Dänemark und Deutschland? Hamburg, Perthes
1849. 31 S. Originalbroschur.
€ 80,Gleichzeitig erschien in London eine englische Fassung, Who
is to be blame for the war between Denmark and Germany?
Man müsse anerkennen, dass der Krieg von dänischer Seite
begonnen worden sei.
828 CRONHOLM, Abraham P., Gustav II.
Adolf in Deutschland. Aus dem Schwedischen von
H. Helms. Bd 1. Leipzig, Fues, 1875. (8) 378 S. Hlwd der Zeit (St.a.T. OUmschlag eingebunden).
€ 40,Alles Erschienene. Bis zur Eroberung Magdeburgs durch Tilly.
- Papier recht gebräunt, wie meist.
zentralistische Verfassung gefordert und den Anschluß Sardiniens, in dessen Diensten de Maistre damals stand. De
Maistre antwortete darauf mit seinen Considérations. Auf
Seite 147 ein peinlicher Satzfehler: dort ist von der alten Verfassung Frankreichs und vom König, seiner Dynastie, seiner
Familie und von Frankreich die Rede. Statt “dynastie” hat der
Setzer gelesen “tyrannie”; dieser Fehler ist von alter Hand
korrigiert worden. Die Merkmale des Erstdruckes sind u.a.
das königliche Wappen auf dem Titel, die Ankündigung eines
12., aber nicht geschriebenen Kapitels im Inhaltsverzeichnis. - Die ersten 4 Blätter mit leichter Feuchtigkeitsspur oben,
auf dem Schmutztitel mit schwarzer Tinte handschriftlich der
Verweis auf Barbier eingetragen.
830 DELBRÜCK, Hans, Ueber die Stumm’sche
Herrenhaus-Rede gegen die Kathedersozialisten.
Schreiben an den Geh. Justizrath Dr. Hinschius von
den Professoren Delbrück, Schmollerm Wagner.
Berlin, Stilke, 1897. 32 S. Broschiert (St.a.T.). € 60,Stumm hatte den Kathedersozialisten “demagogischen Sozialismus” vorgeworfen.
831 EICHHOFF, Wilhelm, Pro Nihilo! Vorgeschichte des Arnim’schen Processes. Heft 1. Zürich,
Magazin Vlg, 1876. VII, 175 S. Hlwd.
€ 70,Der Diplomat Harry von Arnim war unter dem Vorwand “diplomatischer Enthüllungen” 1874 in den Ruhestand versetzt
worden. Die vorliegende Schrift brachte ihm die Anklage wegen Hochverrats ein.
832 FABER, Karl-Georg, Die nationalpolitische Publizistik Deutschlands von 1866-1871. Eine kritische Bibliographie. 2 Bde. Düsseldorf, Droste, 1963. 391 S.; 397-680 S. OKart.
€ 40,Bibliographisches Standardwerk zur Reichseinigung.
833 FREYTAG, Gustav, Karl Mathy. Geschichte seines Lebens. Leipzig, Hirzel., 1870. IV, 420 S.
Lwd der Zeit mit Rückenvergoldung.
€ 50,Erste Ausgabe. Das Junge Europa, 1848, Abgeordneter in Baden etc. - Papier wie üblich teils etwas fleckig, aber schönes
Ex.
829 De MAISTRE, Joseph, Considérations
sur la France. London (=Basel oder Neuchatel),
1797. 2 Bll., IV, 242 (recte 246) S. Interimsheftung
der Zeit auf 2 Bünden, ungeschnitten. Contemporary interims binding.
€ 1.200,-
834 FRIEDRICH II. König von Preussen,
L’Antimachiavel ou Examen du Prince de Machiavel. (München, Rupprecht-Presse, 1922). 4to. 78 S.
Illustr. OPpbd (leicht angeschmutzt u. etwas
braunfleckig, der Rücken mit schlichtem braunen
Papier überklebt, unaufgeschnitten, etwas braunfleckig).
€ 130,-
Barbier, Ouvrages anonymes I., 713f. Monglond IV, 6 ff. - Erster Druck der ersten Ausgabe dieses berühmten Pamphletes
des Konservatismus und Plädoyers für die Wiederherstellung
der Monarchie in Frankreich. Benjamin Constant hatte eine
Eins von 130 numerierten Exemplaren dieser Ausgabe, die im
Auftrage von Walther C. F. Hirth unter Druckleitung von F. H.
Ehmcke mit den Hand auf Bütten gedruckt wurde.- Rodenberg 131,16.
133
Politik und Geschichte
835 FURLONG, Guillermoe, Cultura colonial
Argentina. 7 Bde. Buenos Aires 1944/48. OKart.,
€ 150,1. Bibliotecas Argentinas; 2. Musicos Argentinos; 3. Matematicos Argentinos; 4. Arquitectos Argentinos; 5. Artesanos Argentinos; 6. Medicos Argentinos; 7. Naturalistas Argentinos.
Alles Erschienene, all published.
836 GALÉRA, K. S. von, Geschichte unserer
Zeit. 8 Bde. Leipzig, Nationale Verlagsgesellschaft,
1932/35. Ca. 2000 S. Mit Fototafeln. OHldr mit
Rverg. (einige Bde mit schwachen Feuchtigkeitsspuren).
€ 80,Bis zur Errichtung des deutschen Führerreiches.
837 GERVINUS, G.-G., Histoire du dix-neuvième siècle depuis les traités de Vienne. Traduit de
l’allemand par J.-F. Minssen. 20 Bde. Paris, Lacroix
u. Verbeeckhoven, 1864/69. Hlwdbde (lediglich
die Vorsätze leicht stockfleckig).
€ 120,Seule édition autorisée par l’auteur.
838 GERVINUS, Georg Gottfried, Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts seit den Wiener
Verträgen. 8 Bde (in 9). Leipzig, Engelmann,
1853/66. Schöne einheitliche Halblederbände der
Zeit. (sowie:) GERVINUS, G. G., Einleitung in die
Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts. Leipzig, Engelmann, 1853. 179 S. Einfacher Pappband.
€ 560,Die klassische liberale Darstellung der ersten drei Jahrzehnte
des 19. Jahrhunderts, wobei die Einleitung für die Wissenschaftsgeschichte fast wichtiger ist asl das Hauptwerk. Deutsche Historiker, V, 7ff. Beiliegend Gervinus Einleitung von
1853, auch in der Ausgabe von Walter Boehlich, Insel-Verlag
1967.
839 GIESEBRECHT, Wilhelm von, Geschichte der deutschen Kaiserzeit. 6 Bde. Leipzig,
Duncker und Humblot, 1877/95. Insgesamt 5493
S. Mit 1 gefalteten Übersichtskarte in Band 1 und
1 Kunstbeilage in Band 2. Halbleder (2 Bde abweichend gebunden, trotzdem schönes und sauberes
Exemplar).
€ 150,Dahlmann-W. (9. A.) 5833. - Bd 1: Gründung des Kaiserthums; Bd 2: Blüthe des Kaiserthums; Bd 3: Das Kaiserthum im Kampfe mit dem Papstthum (jeweils in 5. Auflage); Bd 4: Staufer und Welfen. 2. Bearbeitung zur 4. Auflage
von Bd 1 bis 3; Bd 5: Die Zeit Kaiser Friedrichs des Rothbarts;
Bd 6: Die letzten Zeiten Kaiser Friedrichs des Rothbarts. - An-
merkungen und Register zu Bd 5 und 6 (jeweils 1. Auflage).
Bd 6 herausgegeben und fortgeführt von B. v. Simson.
840 HAHN, Ludwig (Hrsg.), Zwei Jahre
Preußisch-Deutscher Politik 1866-1867. Sammlung amtlicher Kundgebungen und halbamtlicher
Aeußerungen, von der Schleswig-Holsteinischen
Krisis bis zur Gründung des Zoll-Parlaments. Berlin, Hertz, 1868. XVI, 660 S. Mod. Bibl.- Lwd
(St.a.T.).
€ 80,Wichtige zeitgenössische Dokumentation. - Hahn war Regierungsrat im preußischen Innenministerium.
841 HAIDN, Carl, Ludwig FISCHER, Das
Recht der NSDAP. Vorschriften-Sammlung mit Anmerkungen, Verweisungen und Sachregister. Mit
einem Geleitwort von Reichsminister Dr. Frank,
Reichsleiter der NSDAP. München, Eher, 1937. 783
S. Hlwd.
€ 180,Erste Ausgabe. Haidn war Reichsamtsleiter und Leiter des
Amtes für Schulung im reichsrecht der NSDAP, Fischer Hauptamtsleiter und Stabsleiter im Reichsrechtamt der NSDAP.
842 HALLER, Carl Ludwig von, Ueber die
Constitution der Spanischen Cortes. (Bern), 1820.
14, 87, (1) S. Neuer Ppbd (Innensteg anfangs m.
schmaler Nässespur, Titel. m. kl. Etikett u. verso
gestempelt, letztes Bl. m. Nässerand).
€ 65,Der konservative Schweizer Staatsmann und -theoretiker
Carl Ludwig von Haller (1768 - 1854), ein Enkel Albrecht von
Hallers, setzte den demokratisch-revolutionären Ideen seine
Vorstellung von einem ständischen “Patrimonialstaat” entgegen.- In der vorliegenden Schrift leitet er aus den Kämpfen
um die liberale Verfassung in Spanien unter König Ferdinand
VII. zahlreiche Handlungsanweisungen an die deutschen
“Fürsten und Landesväter” bzw. “Könige und Mächtige der
Erde” ab - als die “einzig wahren Heilungs- und RettungsMittel” ihrer Staaten.
843 HEINSIUS, Julius, Eine Stimme aus dem
Volk seinen fühlenden Mitbürgern gewidmet. Berlin, Fähndrich, (1848). 4 Seiten auf 2 losen Blättern. Lwd.
€ 70,Mit Aufdruck “Erlös: zum Besten der brodlosen Arbeiter”.
Enthält 2 Gedichte: “Der Bruder” und “Der Vater” “Wer
wandert so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Arme mit
seinem Kind!.
844 HERDER, Johann Gottfried, Ideen zur
Philosophie der Geschichte der Menschheit. 4
Bde. Karlsruhe, Schmieder, 1790/92. Ältere Ppbde
(etw. bestoßen).
€ 250,-
134
Politik und Geschichte
Goedecke IV/1, 730, 79; Fueter 407ff.; Borst 480. - Herder
(1744-1803) gehört der Geschichte der Geschichtsschreibung nur durch vorl. Werk an. “Herder sieht in der Geschichte eine Erziehung des Menschengeschlechtes, durchgeführt
von einer höheren Macht. Er legt ... der Geschichte einen
göttlichen Heilsplan zugrunde.” Er wirkte damit auf “die geschichtsphilosophische Spekulation und die Geschichtsschreibung der Romantik” mächtig ein.
845 HUMBOLDT, W. v., Ideen zu einem Versuch, die Gränzen der Wirksamkeit des Staates zu
bestimmen. (Einleitung von Eduard Cauer). Breslau, Trewendt, 1851. 27, (1), 189 S. Späterer marmorierter Ppbd (Bibl.-Stempel auf Titel, durchgehend braunfleckig, stellenweise Anstreichungen
m. Bleistift).
€ 320,Erste vollständige Ausgabe der bereits 1792 verfaßten programmatischen Schrift des deutschen Frühliberalismus, von
der vorher nur Teile in verschiedenen Zeitschriften (Neue Thalia, Berlinische Monatsschrift) erschienen waren. Die Anregung zu den “Ideen” erhielt Humboldt durch Dalberg, nachdem dieser Humboldts Gedanken über Staatsverfassungen
und ihre Entwicklungsgesetze gelesen hatte. Schon die nächste Arbeit zu diesem Thema fand aber nicht mehr Dalbergs
Beifall, da Humboldt sich mit Entschiedenheit und Schärfe
gegen alle Übergriffe der Staatsgewalt aussprach. Dalberg,
den künftigen Regenten des Erzbistums Mainz, konnte er allerdings von der Verderblichkeit der Sucht des Regierens
nicht überzeugen: der Coadjutor verfaßte sogar einen anonymen Gegenaufsatz. Als die “Ideen” dann in Berlin gedruckt
werden sollten, gab es Probleme mit der Zensur. Schließlich
gab die Hinrichtung Ludwigs XVI. im Januar 1793 den Ausschlag für die Zurückhaltung des Aufsatzes, denn der “totale Umschwung in der Stimmung des gebildeten deutschen
Publicums gegenüber der Revolution und allen irgendwie
mit ihr verwandten Ideen” (Einleitung) ließ eine Publikation
vorerst nicht ratsam erscheinen. Als der Aufsatz über ein halbes Jahrhundert später schließlich im Druck erschien, war die
Weltsituation eine gänzlich andere; dennoch fanden Humboldts Überlegungen Eingang in John Stewart Mills “On Liberty” (1859).- Goed. XIV,565,731; vgl. Houben II,90; Hauptwerke der politischen Theorie S. 223ff.
846 KEYNES, J. M., Revision des Friedensvertrages. Eine Fortsetzung von “Die wirtschaftlichen
Folgen des Friedensvertrages”. Übersetzt von Fritz
Ransohoff. München, Duncker & Humblot, 1922.
Gr.-8vo. 8, 244 S., 12 Bl. Verlagsanzeigen.
OBroschur (Umschlag gebräunt, unaufgeschnitten, Papier zeitbedingt gebräunt).
€ 60,Erste Ausgabe der Fortsetzung, von Keynes als “Anhang”
bezeichnet, da es die Verbesserungen und Änderungen enthält, die sonst in einer revidierten Ausgabe von “Die
wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages” Platz gefunden hätten.
847 KLEINSCHROD, E. F. G., Oesterreich und
die italienischen Verträge. Eine Rechtsbetrachtung. Frankfurt a. M., Sauerländer, 1859. 67 S.
Ppbd d. Zt. (stockfl.).
€ 45,848 KRIEGSTAGEBUCH des Oberkommandos der Wehrmacht (Wehrmachtführungsstab) 1940-1945. Im Auftrage des Arbeitskreises
für Wehrforschung hrsg. von Percy Ernst
Schramm. Bde 1-4.1 (in 6). Frankfurt, Bernard und
Graefe, 1961/65. Mit zahlreichen, teils gefalteten
Tabellen, Übersichten und Karten. OHldr (Ex-Bibl.
St.a.T.).
€ 120,Originalausgabe. - Bearbeiter waren Hans-Adolf Jacobsen,
Andreas Hillgruber, Walther Hubatsch und Percy Ernst
Schramm.
849 LAMPRECHT, Karl, Deutsche Geschichte.
Bde 1-12 und 3 Erg.-Bde (in 19 Bdn). (sowie:)
DERS., Deutsche Geschichte der jüngsten Vergangenheit. 2 Bde. Verschiedene Auflagen. Zusammen 21 Bde. Berlin, Weidmann, 1912/13, 1921/23.
Original Halbleinen und Leinenbände (sauberes
Exemplar des monumentalen Werkes). € 360,Dahlmann/Waitz (9.A.) 1774.- Deutsche Historiker, I, 58ff.
Lamprechts Hauptwerk, das zum Ziel hatte, “die gegenseitige Befruchtung materieller und geistiger Entwicklungsmächte innerhalb der deutschen Geschichte klarzulegen sowie für
die Gesamtentfaltung der materiellen wie geistigen Kultur
einheitliche Grundlagen und Fortschrittsstufen nachzuweisen” (Verlagsankündigung). Der Berichtszeitraum erstreckt
sich von der Urzeit bis “zur jüngsten deutschen Vergangenheit” (Titel der Ergänzungsbde.), wobei Kulturgeschichte,
Wirtschaftsleben und soziale Entwicklung berücksichtigt
werden.
850 LEUCHTE, Johann Gotthilf Samuel, Ermunterungen an das Christenvolk der Zeit. Ein
Gedenkbuch des Denkwürdigsten unsrer Jahre.
Leipzig, Köchly, 1816. XVI, 115 (9) S. Roter Pappband der Zeit.
€ 60,“Ein Gedenkbuch des Denkwürdigsten unsrer Jahre. Sr. Majestät dem siegreichen Friedensfürsten Friedrich Wilhem III.,
der mit den hohen Verbündeten den Verderber warf, geweihet”. Leuchte, Pastor zu Crümma und Mocheritz bei Delitzsch, Mitglied der Leipziger Akademie, preist einerseits die
Rettung vor dem Verderber Napoleon und kritisiert andererseits den Zeitgeist der Irreligiosität, das fleischliche Leben
und die sittliche Erstorbenheit.
851 LUETKEN, Johann Christian, An das
Volk Deutschlands. Eine Stimme des Friedens. No.
135
Politik und Geschichte
1 und 2 (in 1). Kopenhagen, Reitzel, 1848. 39; 34
S. Marmorierter Karton der Zeit.
€ 60,Will das deutsche Volks davon überzeugen, dass Dänemark
gezwungen sei, zum Schwert zu greifen. Im 2. Heft setzt Verfasser sich v.a. mit einem Artikel der Neuen Preußischen Zeitung auseinander, die sich mit dem ersten der vorliegenden
Hefte kritisch befaßt hatte. Offenbar ist noch ein 3. Heft erschienen.
852 MABLY, Gabriel Bonnet de, Oeuvres
complètes (Bd 13 - 15: Collection complète des
Oeuvres). 15 Bde. Paris, Bossange, Masson et Besson (u. Bde 13 - 15: Desbrière), 1797/1798. Rote
Ppbde der Zeit (unbeschnitten, berieben und teils
stärker bestoßen, Bd 11 und 15 mit Fehlstelle im
Rückenbezug, innen etwas stockfleckig). € 450,Vollständige Werkausgabe in einem Mischexemplar: Bd 1 12 in einer Nachdruckausgabe (kleinerer Satz), Bd 13 - 15 in
der Original-Ausgabe (zuerst 1794/95). Mit einer einleitenden “Éloge historique” von Abbé Brizard.- Die Ideen des Gabriel Bonnet de Mably (1709 - 1785) hatten erheblichen Einfluß auf die geistigen Führer der Französischen Revolution,
deren Beginn Mably aber nicht mehr erlebte. Mably unterwarf die Gesellschaft seiner Zeit einer scharfen, von Rousseau beeinflußten Kritik und entwarf der Antike entlehnte
Gesellschaftsvorbilder. Als Gegner der Physiokraten verurteilte er das Privateigentum und forderte Gleichheit, Freiheit,
staatliche Gewaltenteilung und Volkssouveränität. Dennoch
war er im Grunde kein Befürworter der Revolution, sondern
ein Unterstützer der Idee einsichtiger Reformen.
853 MABLY, Gabriel Bonnot de, Oeuvres
complètes de l’Abbé de Mably. 12 Bde. Paris, Bossange l’an 5 de la rép., 1789. 8vo. Ldr der Zeit.
€ 800,Erste Gesamtausgabe. - In Bd 1 Brizard’s “Eloge historique”
von 1787. - Mably (1709-1785) war zunächst Geistlicher und
Sekretär des Ministers Kardinal de Tencin, bevor er sich der
freien Schriftstellerei widmete. 1771 ging er nach Polen, um
eine Verfassung zu entwerfen (“Du gouvernment de Pologne” von 1781). In den “Parallèle des Romains et des Francais par rapport au gouvernment” (2 Bde., 1740) verteidigte
er die absolute Monarchie. In der 1768 veröffentlichten Arbeit “Doutes proposés aux philosophes économistes sur l’ordre naturel et essentiel des sociétés politiques” übte Mably
Kritik am Privateigentum und versuchte sich an einer naturrechtlichen Begründung einer kommunistischen Gesellschaftsordnung. Weitere Schriften - neben mehreren Überarbeitungen seiner “Parallèle des Romains” - sind: “Le droit
public de l’Europe” (2 Bde., 1748), “Entretiens de Phocion”
(1748), “De la législation” (1776), die in der Gesamtausgabe
enthalten sind. Band 1 enthält Brizard’s “Eloge historique”
von 1787. First complete edition. Mably (1709-1785) is supposed to be advocate of the “ancien regime” and critic of
private property. He outlined a communistic society based on
natural law.
854 Die MAGYARISCHE REVOLUTION.
Kurzgefaßte Schilderung der jüngsten Zeitereignisse in Ungarn und Siebenbürgen. Von einem Augenzeugen. Leipzig, Haendel, 1849. Kl.-8vo. Ppbd.
€ 80,Nicht bei Friedlaender. - Der anonyme Verf. focht laut eigener
Aussage “unter der Fahne der Legitimität” (Vorwort).
855 MARCKS, Erich, Der Aufstieg des Reiches. Deutsche Geschichte von 1807-1871/78. 2
Bde. Stuttgart, DVA, 1936. XVII, 499; VII, 612 S.
OHldr.
€ 35,1. Die Vorstufen. - 2. Bismarck.
856 MIRABEAU, Honoré G. Riquetti de
(anonym), Histoire secrète de la cour de Berlin,
ou correspondance d’un voyageur francois, depuis
le mois de juillet 1786 jusqu’au 19 janvier 1787.
Ouvrage posthume. 2 Bde (in 1). Ohne Ort und
Verleger, 1789. XII, 212; 267 S. Schöner Lederband
der Zeit mit reicher RückenVergoldung u. RSch.
(etwas beschabt).
€ 240,Vgl. Monglond I, 496, Martin-W. 24476, Cioranescu, 18e
siècle 45214 u. Hayn-G. I, 296. - Druck im Jahr der Erstausgabe. - Aufsehenerregende Briefe über die Zustände am preußischen Hof während der letzten Regierungswochen Friedrichs
II. und zu Beginn der Regierung Friedrich Wilhelms II. Ludwig
XVI. mußte sich öffentlich von der Schmähschrift Mirabeaus
distanzieren. - Letzte Blätter etwas gebräunt.
857 MONOD, Gabriel Jacques Jean, Bibliographie de l’histoire de France. Catalogue méthodique et chronologique des sources et des ouvrages relatifs a l’histoire de France. Depuis les origines jusqu’en 1789 Paris, Hachette, 1888. XI, 420 S.
Hldr (Papier stellenweise fleckig).
€ 75,Originalausgabe.
858 MÜLLER, Adam, Vermischte Schriften
über Staat, Philosophie und Kunst. Teil 1 (von 2).
Wien, Camesina, 1812. 1 Bl., 8, 403 S. Ppbd der
Zeit (Einbndd lichtrandig, gering beschabt und
leicht bestoßen, fast durchghend leicht stockfleckig).
€ 300,Einzelband der ersten Ausgabe, vorwiegend politischen und
staatswirtschaftlichen Themen gewidmet.- Adam Müller, der
zusammen mit Heinrich von Kleist den ‘Phöbus’ herausgab,
“wurde mit seiner Vorstellung eines organisch verstandenen,
ständisch gegliederten Nationalstaates auf christlicher
Grundlage zum Hauptvertreter einer konservativen Staatstheorie” (NDB XVIII, S. 340 f.). - Goedeke VI, 197, 15; Ziegenfuss II, 177.
136
Politik und Geschichte
859 MÜNCH, Ernst (Hermann Joseph), Allgemeine Geschichte der neuesten Zeit von dem
Ende des großen Kampfes der europäischen
Mächte wider Napoleon Bonaparte, bis auf unsere
Tage. 6 Bde. Leipzig, Scheible, 1833/1835. Mit
Stahlst.-Portr. Ppbde mit Rsch.
€ 120,Zum Geschichtsschreiber (1798-1841),
Prof. der histor. Hilfswissenschaften und
des Kirchenrechts, vgl. ADB 22, 714 ff. Ebde beschabt.
860 NSDAP, Verfügungen, Anordnungen, Bekanntgaben. Herausgegeben von der Partei-Kanzlei. 6 Bde. München, Eher, 19431944. ca 3000 Seiten. OLwd.
€ 1.600,Wichtige Quellen, extrem selten. Die
Sammlung sei nur für die interne Parteiarbeit bestimmt und als geheim zu behandeln, heißt es im Vorwort. Sammlung
sämtlicher parteiamtlicher Verfügungen
etc, seit 1934. Endet mit ca Juni 1944.
nie zuvor hatte jemand in dieser Klarheit von der auch in politischer Hinsicht möglichen deutschen Einheit gesprochen.
863 PRIOLO, Benjamin, Beniamini Prioli ab
excessu Ludovici XIII. de rebus Gallicis historiarum
libri XII. Ad Serenissimum Principem, et Augustum
Senatum Reipublicae Venetorum.
Caropoli, et veneunt Parisiis, Frid.
Leonhard, 1665. (22) 42,69, 64,
58, 72, 142, 44, 40 (8) S., Pergamentband der Zeit (leicht verstaubt, kleiner Einriß auf dem
Rücken).
€ 450,-
866
861 ONCKEN, Wilhelm, Sammelband mit 7
Schriften aus den Jahren der Reichsgründung
1870ff. Gießen, Berlin, Köln, verschiedene Verlage,
1870/73. Schwarzer Pappband mit rotem Rückenschild (Rücken repariert)
€ 120,Die einzelnen Schriften wie folgt: 1. Unsere Lage bei Ausbruch des Krieges. Vortrag, gehalten am 24. Juli 1870 im
großen Clubsaale zu Gießen. Gießen 1870. 27 S.; 2. Chronik
der wichtigsten Ereignisse im europäischen Staatensysteme.
Nördlingen 1871. 107 S.; 3. Uebersicht der Ereignisse des
Jahres 1871. Nördlingen 1871. 85 S.; 4./5. Das deutsche
Reich im Jahre 1872. Zeitgeschichtliche Skizzen. 2 Teile. Berlin 1873. 72, 82 S.; 6. Aus dem Leben und den Papieren Hermann’s v. Beckerath. Köln 1873. 38 S.; 7. Zur Geschichte der
Katastrophe des Kaiserreichs. Köln 1873. 67 S.
862 PFIZER, Paul Achatius, Briefwechsel
zweier Deutscher. Stuttgart, Cotta, 1831. VI, 355 S.
Ppbd.
€ 180,ADB 25, 670f. - Erste Ausgabe des berühmten Werks, eines
der liberalen Pamphlete des 19. Jhdts. Pfizer geht nach einem
eher literarischen ersten Teil, in dem er seinen Briefwechsel
mit Friedrich Notter zwischen 1827 und 1829 verarbeitete,
dazu über, seine Gedanken zur Zukunft Deutschlands zu formulieren: Prophetisch kündigt er an, diese werde nur dann
glorreich sein, wenn Österreich sich aus dem Bund verabschiede und Preußen die Rolle des Einigers übernehme. Noch
Erste Ausgabe. - Brunet 23762; Jöcher III,
1777. Der französische Historiker studierte u.a. bei Heinsius und Vossius in Leiden
und stand dann in verschiedenen Diensten. Als er sich die Feindschaft Mazarin’s zuzog, wurden seine Güter konfisziert. Nach dessen Tod konnte er diese
Zeitgeschichte Frankreichs (1643 - 1662)
als sein einziges Buch veröffentlichen,
das mehrfach aufgelegt wurde. - Alte
Handschrift auf dem Titel, erste Blätter
mit Feuchtigkeitsspuren.
864
RACHEL, Hugo, Der Grosse Kurfürst und die ostpreussischen Stände 16401688. Leipzig, Duncker und Humblot, 1905. XIV,
345 S. Lwd.
€ 80,Staats- und sozialwissenschaftliche Forschungen, Band 24,
Heft 1.
865 Das REFORMMINISTERIUM STEIN. Akten zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte
aus den Jahren 1807/08. Herausgegeben von H.
Scheel, bearbeitet von Doris Schmidt. 3 Bde. Berlin, Akademie-Verlag, 1966/68. Zusammen 1200
S. OLwd (mit OUmschlag).
€ 75,Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin - Schriften
des Instituts für Geschichte, I/31.
866 REICH, Volksordnung, Lebensraum. Zeitschrift für völkische Verfassung und Verwaltung.
Herausgegeben von Reinhard Höhn, Werner Best,
Wilhelm Stuckart, Gerhard Klopfer u. a.. Bde 1-6
(alles Erschienene). Darmstadt, Wittich, 1941-43.
OHlwdbde.
€ 700,Die Programmzeitschrift für das neue Europa! Ständige Mitarbeiter waren: Friedrich BERBER, Viktor BRUNS, Theodor
MAUNZ, Paul RITTERBUSCH, Wolfgang SIEBERT, Gustav
WALZ, Jens JESSEN, Herbert KRÜGER, Zoltan von MAGYARY,
Eggert REEDER, Helmut SEYDEL, Giuseppe LO VERDE und Lu-
137
Politik und Geschichte
domir WLADIKIN. Es gab dann für jeden Band noch weitere
wechselnde Mitarbeiter: so gibt es noch Beiträge von Wilhelm STUCKART, Werner BEST, Reinhard HÖHN, Wolfgang
SIEBERT, Arthur NIKISCH, Johannes HECKEL oder Kurt RABL
u. a. - Im letzten Jahrgang ihres Bestehens durfte sich die
Zeitschrift als “Organ des Reichsforschungsrates” und “Vorläufiges Organ der Internationalen Akademie für Staats- und
Verwaltungswissenschaften” bezeichnen. - Es erschienen
1941 1 Band, 1942 2 Bände und 1943 dann 3 Bände. - Bd 5
in Xerox.
Bde 1-6 mit dem Nebentitel “Mémoires d’état et militaires
du règne de Louis XIV., Bd 7-8 “ Mémoires secrets de la régence de Philippe duc d’Orléans “, Bd 9-12 “ Histoire des
hommes illustres des règnes de Louis XIV et Louis XV jusqu’
à la mort de l’auteur “, Bd 13 “ Mémoires sur le droit public
de la France “. Vollständigste Ausgabe bis dahin, vorher nur
noch unvollständigere Ausgaben des Memoirenwerks des
französischen Politikers und Schriftstellers Louis de Rouvroy
Duc de Saint-Simon (1675-1755). Eine wirklich vollständige
kritische Ausgabe erschien erst 1879-1928 in 41 Bänden.
867 ROCHAU, August Ludwig von, Geschichte Frankreichs vom Sturze Napoleons bis
zur Wiederherstellung des Kaiserthums. 1814 1852. 2 Bde (in 1). Leipzig, Hirzel, 1858. 386; 330
S. Lwd (Staatengeschichte der neuesten Zeit, 1/2)
(St.a.T.).
€ 40,-
870 SAMMELBAND mit 6 anonymen Schriften zum Frieden von Lüneville und zur Säkularisation. Wie unten beschrieben. s.l., s.n., 1801/02.
Pappband der Zeit.
€ 400,-
Vom Schöpfer des Begriffs “Realpolitik”.
868 ROTTECK, Carl von, Geschichte des badischen Landtags von 1831, als Lese- und Lehrbuch für’s Deutsche Volk. Hildburghausen und
New York, 1833. 671 S. Mit 8 Stahlstich-Porträts.
Neuer Pappeinband im Stil der Zeit (St.a.T.).
€ 380,Die Porträts zeigen Leopold, Rotteck, Wessenberg, Welcker,
Egon, Itzstein, Föhrenbach und Duttlinger. - Rotteck (17751840), Prof. für Geschichte, Naturrecht und der Staatswissenschaften in seiner Heimatstadt Freiburg im Breisgau, vertrat
die Universität 1818-23 in der Ersten Kammer, 1831-40 war
er Mitglied der Zweiten Kammer des Badischen Landtages,
wo er - gemeinsam mit Welcker - Führer der liberalen Oppossition war. Das Jahr 1831 brachte die Durchsetzung eines liberalen Pressgesetzes für Baden, welches aber durch Bundesbeschlüsse des Jahres 1833 wieder ausser Kraft gesetzt
wurde. Die Regierung Badens gehorchte dem Druck Preussens und Österreichs. - Schwacher St.a.T., Porträtbll. rückseitig stockfl.
869 SAINT-SIMON, Louis de Rouvroy, Duc
de, Oeuvres complettes de Louis de Saint-Simon,
Duc et Pair de France etc. Pour servir à l’histoire
des cours de Louis XIV, de la Régence et de Louis
XV. Avec des notes, des explications et des additions a la fin de chacque volume, extraites des correspondances et des portefeuilles de l’auteur et
de plusieurs princes et seigneurs ses contemporains. 13 toms. Strasbourg, Treuttel, 1791. Mit 1 gestochenem Porträt und 1 gefalteten Stammbaumtafel. Einheitliche Ganzlederbände der Zeit. Hübsches Exemplar, nur 3 Gelenke oben etwas eingerissen. Rückenschilder offenbar später neu appliziert.
€ 600,-
Die Schriften: ANONYM, Reskript und Instruktion des Fürsten
von *** an seinen Comitial-Gesandten in Regensburg in Betreff der vorseyenden Reichstag-Deliberation über das Kaiserl. Allerhöchste Hofdekret vom 26ten Junius 1801 die Regulierung der Entschädigungs-Angelegenheit betreffend. s.l.,
s.n. 1802. 55 S. - KRAUS (?), Ein Wort über Besoldung der
Staatsbeamten mit besonderer Hinsicht auf die kaiserliche
und Reichs-Kammergerichts-Kanzlei. S.l., s.n.. 1801. 62 S. BATZ, August Friedrich (anonym), Ueber das Kaiserliche Hofdekret vom 26ten Jun. Mit Hinsicht auf die vorige und künftige Reichsberathung, nebst Abdruck des Dekrets mit Noten.
Landshut s.n. 1801. 51 S. - ANONYM, Noch ein Wort über das
Säkularisationswesen. Von einem Freunde der Menschheit
und der guten Sache. Teutschland 1801. 72 S. - ANONYM,
Freymüthige Beyträge über den Frieden von Lüneville. Zur
Reichstags-Berathschlagung über Entschädigung und Säcularisation. Germanien 1802. 88 S. - (SEUFFERT, Johann Michael, oder August Friedrich BATZ), Rechtfertigung des Versuchs einer doctrinellen Auslegung des siebenten Friedensartikels von Lüneville. Gegen den Versuch einer natürlichen Erklärung des besagten Friedensartikels. Germanien 1801. 92
S. (bei letzterer Schrift abweichende Angaben in den Katalogen.
871 DIE SAMMLUNG. Zeitschrift für Kultur
und Erziehung. Herausgegeben v. O. F. Bollnow, W.
Flitner u.a. Jahrgang 1 - 15 (alles Erschienene!) u.
NEUE SAMMLUNG. Göttinger Blätter für Kultur
und Erziehung (später:) Zeitschrift für Erziehung
und Gesellschaft. Jahrgang 1 - 22 (v. 37). Zus. 37
Bde. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1945 1982. (später: Stuttgart, Klett-Cotta). Sammlung:
OLwd (1-10) u. Hefte in Original-Einbanddecken
(11-15); Neue Sammlung: Hefte in Original-Einbanddecken (1-17) u. Hefte in OKart.
€ 900,Umfassende Folge dieser wichtigen Pädagogik-Zeitschrift,
die vornehmlich “die Richtung der Kulturpädagogik und der
geisteswissenschaftlichen Pädagogik” (Lex. d. Päd.) vertritt.Es fehlen jeweils Heft 5 in Jahrgang 13 und 15 der “Neuen
Sammlung”.
138
Politik und Geschichte
872 SAXO GRAMMATICUS. Die ersten neun
Bücher der dänischen Geschichte. Uebersetzt und
erläutert von Hermann Jantzen. Berlin, Felber,
1900. XIX, 533 S. OLwd (St.a.Vorsatz und Titelrückseite, Bibl.-Sch.).
€ 60,Erste Ausgabe dieser Edition.
873 SCHARNHORST: LEHMANN, Max, Scharnhorst. 2 Bde.
Leipzig, Hirzel, 1886/87. XVI, 543;
XVI, 662 S. Mit gestochenem Porträtfrontispiz und 3 Karten auf 2
Tafeln. Halbleder der Zeit.
€ 150,Dahlmann-W. (9. A.) 13659. - Erste Ausgabe, schönes Exemplar. - 1. Bis zum Tilsiter Frieden; 2. Seit dem Tilsiter Frieden.
874 SCHÜTZ, Friedrich Karl
Julius, Handbuch der Geschichte
Napoleon’s des Ersten und seines
Zeitalters. Leipzig, Dyk, 1810. X,
692 S. Halbleder der Zeit (St.a.T.).
€ 120,-
einigung der acht Provinziallandtage. Für Heinrich Simon,
den ehemaligen Breslauer Stadtgerichtsrat und Autor mehrerer Schriften zu Verfassungsfragen, verstößt das Patent “gegen bestehendes Recht und gegen bestehende Verfassung.
Die Verordnungen vom 3. Februar d. J. nehmen dem Volke,
ohne es zu hören, seine wenigen ständischen Rechte und legen der Krone Rechte bei, welche sie nie
gehabt”. An den König gerichtet sein Fazit: “Wir baten Dich um Brod und Du
giebst uns einen Stein!”. Weil damit zu
rechnen war, daß das Buch die Zensur
nicht ungekürzt passieren würde, hat
man es nicht nur großzügig gesetzt, sondern auch noch um den “Abdruck des Patents und der Verordnungen vom 3. Februar 1847 in ihrem Zusammenhange”
erweitert, so daß die zensurfreien 20 Bogen erreicht wurden. Das Buch ist dennoch verboten und sein Autor wegen
“frechen, unehrerbietigen Tadels der Landesgesetze” und “Majestätsbeleidigung”
angeklagt worden.- Slg Friedlaender 107.
878 SODEN, Friedrich J.v.,
Biographie Johann Philipp Palm’s,
878
Buchhändler zu Nürnberg. Auf Napoleons Befehl erschossen zu Braunau am 26. AuEine chronologische Darstellung der Geschichte Napoleons
gust 1806. Nebst einem Abdrucke der Schrift:
mit kleinem genealog. Anhang.
Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung, als die
Veranlassung zu Palm’s Hinrichtung. Bei Gelegen875 SCHÜTZE, Hermann, Das Recht der Ostheit der auf Befehl Seiner Majestät des Königs
gebiete. Einführung und Neuordnung für die einLudwig von Bayern an dessen ehemaligem Hause
gegliederten Ostgebiete, für das Gebiet der ehezu Nürnberg vollzogenen Errichtung einer Denkmaligen Freien Stadt Danzig und das GeneralgouTafel auf’s Neue herausgegeben durch dessen
vernement. Berlin, Trowitzsch, 1942. (35) 819 S.
Sohn. München, Palm, 1842. 170 S. Ppbd. € 250,OHlwd.
€ 300,Erste Ausgabe.
876 SCHUMPETER, Joseph A., Zur Soziologie der Imperialismen. Tübingen, Mohr, 1919. 76
S. Ppbd (OKart. eingeb.).
€ 160,Erste Seraratausgabe, vorher im Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik.
877 SIMON, Heinrich, Annehmen oder Ablehnen? Die Verfassung vom 3. Februar 1847, beleuchtet vom Standpunkte des bestehenden
Rechts. Leipzig, G. Wigand, 1847. 327, (1) S. Neuer
Ppbd mit eingebundenem OUmschlag (Umschlag
m. Exlibris u. Signatur, 2 Stempel a. d. Titel, Titel
stärker, sonst etwas braunfleckig).
€ 240,Erste Ausgabe einer der schärfsten und fundiertesten Schriften gegen das von Friedrich Wilhelm IV. erlassene, d.h. aufoktroyierte Patent über den “Vereinigten Landtag”, die Ver-
Pfeiffer 36121. Die Schrift schildert anfangs die Hintergründe
der Verurteilung Palm’s und (ab S. 103) die Biographie, die
Verurteilung und die Hinrichtung aus zeitgenössischen Dokumenten und Berichten. Ab Seite 12 wird der Originaltext
der fraglichen Flugschrift, die Palm nicht verfaßt, sondern nur
verlegt hatte, mit einigen Anmerkungen des Herausgebers,
aber auch mit einige Auslassungen wiedergegeben. - Leicht
gebräunt und stockfleckig. Neu aufgebunden.
879 SPANGENBERG, A. G., Leben des Herrn
Nicolaus Ludwig Grafen und Herrn von Zinzendorf
und Pottendorf. 8 Teile (in 3 Bdn). (Barby), BrüderGemeinen, 1773-75. Spätere Halblederbände mit
handschriftlichem Rückenschild (etwas berieben).
€ 450,Goed. III, 203. - Sabin 88931. - Originalausgabe. - Erste (Bd I
zweite?) Ausgabe. - Titelblatt von I-III ohne Jahr, die Widmung in I dat. 1775, die Vorrede 1772 (G. u. S. nennen 1772
als Erscheinungsjahr). - Die erste und zugleich umfangreichste Biographie des Begründers der Herrnhuter Brüdergemei-
139
Politik und Geschichte
ne, geschrieben von seinem Freund und Nachfolger Spangenberg. - “Includes accounts of Count Zinzendorf’s visit to
St. Thomas, W.I., New York, and Pennsylvania” (S.). - Ohne
das Porträt. - Vorsatzblatt leimschattig, gestempelt und mit
Bibl.-Nr. und Initialen. - Etwas gebräunt, vereinzelt etwas
braunfleckig, Schnitt stockfleckig.
880 STAMM, Eugen, Konstantin Frantz’
Schriften und Leben. Erster Teil: 1817 - 1856 (Alles). Heidelberg, Winter, 1907. XI, 291 S. Mit Porträt. Halbleinen der Zeit mit handgeschriebenem
Rückentitel..
€ 150,Heidelberger Abhandlungen zur mittleren und neueren Geschichte, 19. - Mit handschriftlicher Widmung auf dem Titelblatt “Herrn Geh. Hofrat Professor Dr. Jellinek in Verehrung,
Der Verf.”.
881 TOLAND, John (anonym), Relation des
cours de Prusse et de Hanovre, avec les caractéres
des principales personnes qui les composent: Envoiée à une Personne de consideration en Hollande. Traduite de l’Anglois de J. T. La Haye, Johnson, 1706. 3nn. Bl. 162 S. Ldr der Zeit. Kl.-8vo.
€ 400,Bericht aus Berlin, der deutlich machen will, daß Preußen
keineswegs so zurückgeblieben sei, wie man es ihm nachsage. Daß die Hotellerie nicht so gut sei, wie in England und
Holland, sei darauf zurückzuführen, daß man hier nicht so
viel reisen könne. Die Straßen seien aber sicher, da die
Regierung energisch gegen das Räuberwesen vorgehe, etc. Reisebuch des bedeutenden ersten “Freidenkers”, für den
der Begriff (freethinker) geprägt wurde. Toland weilte 1702
in Deutschland. Auf Einladung von G. W. Leibniz lebte er in
Berlin und pflegte Umgang mit Sophie Charlotte, der
Gemahlin des preußischen Königs Friedrich I. Seine Briefe an
sie (“Letters to Serena”, 1704) hatten in der Aufklärungsepoche vor allem in Frankreich großen Einfluss.
882 TREITSCHKE, Heinrich v., Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert. Mischauflage, 5 Bde (und Registerband), Leipzig, Hirzel,
1897/1907. Ca 3760 S. Halbledereinband der Zeit
in Jugendstil (Reg. Von 1921 abweichend gebunden) (Staatengeschichte der neuesten Zeit, 2428).
€ 45,Die bisher in ihrer erzählerischen Fülle nicht übertroffene
Darstellung des 19. Jahrhunderts, aus konservativer Sicht.
883 WÄSCHER, Hermann, Das deutsche illustrierte Flugblatt. 2 Bde. Dresden, VEB Verlag der
Kunst, 1955/56. 33, 111; 41, 119 S. OHlwd. 4to.
(St.a.T., Deckel von Band 2 fleckig).
€ 35,1. Von den Anfängen bis zu den Befreiungskriegen; 2. Von
der Zeit der Restauration bis zur Gegenwart.
884 WAPPÄUS, J.E. (Hrsg.) Handbuch der
Geographie und Statistik für die gebildeten Stände. Begründet durch C. G. D. Stein u. F. Hörschelmann. Neu bearbeitet unter Mitwirkung mehrerer
Gelehrten. 7. Aufl. Bd 1 - 3 (von 4) u. 1 Ergänzungsband in 8 Bdn. Leipzig, J. C. Hinrichs, 18551872. Hldrbde d. Zeit (beschabt u. stärker bestoßen, die Rücken m. kl. Kleberesten, 2 Bde m. erneuerten Leinwand-Rücken, 2 Bde anfangs etwas
feuchtrandig, vereinzelt stärker stockfleckig, sonst
nur gering gebräunt, Bibl.-Stempel).
€ 550,Aus der maßgeblichen 7. Auflage des Werkes, das wegen seiner außerordentlich umfangreichen Quellenangaben
berühmt war und als Wappäus’ hervorragendtes Werk gilt.
Fast ein Vierteljahrhundert (von 1847 bis 1871) war Johann
Eduard Wappäus (1812 - 1879) mit der Redaktion dieses Monumentalwerks befaßt.- Es liegen vor: Bd I/1 Allgemeiner
Teil.- I/2 Nord-Amerika.- I/3 Mittel- und Süd-Amerika.- I/4
Brasilien. Westindien und die Südpolar-Länder.- II/1 u. 2. Afrika und Australien.- II/3. Asien.- III/1 Europa. Allgemeine
Übersicht. Ost- und Nord-Europa.- III/2. West- und Süd-Europa.- Ergänzungsband: Kaiserthum Österreich. Nebst einer
Einleitung, der deutsche Bund im Allgemeinen. Mit Ergänzungen bis 1867.- Ohne Band 4 mit den beiden Abteilungen
Österreichen und Preußen und die deutschen Mittel- und
Kleinstaaten.- ADB XL, 163.
885 WEBER, Max, Wahlrecht und Demokratie
in Deutschland. Berlin, Fortschritt, 1917. 47 S.
OKart.
€ 100,Der Deutsche Volksstaat - Schriften zur inneren Politik, 2. 1918 erschien noch das 4.-8. Tsd. als 2. Auflage.
886 WEH, Albert (Hrsg.), Das Recht des Generalgouvernements. Loseblattsammlung in fester
Lochung. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Krakau, Verlag des Instituts für Deutsche Ostarbeit,
1941. ca. 1000 S., Sachregister. Neuer Leineneinband unter Verwendung des alten Umschlags.
€ 420,-
140
12. Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
Letzte Ausgabe. “Die dritte Auflage erscheint in völlig neuer
Gestalt, als Loseblattausgabe (...). Die Änderungen, die der
Übergang auf die Loseblattform erforderlich machte, sind
zahlreich” (Vorwort).
887 WOLF, Friedrich August, Platons Gastmahl: ein Dialog. Hin und wieder verbessert und
mit kritischen Anmerkungen herausgegeben. Leipzig, Schwickert, 1782. (94) 119 (1) S. Pappband
der Zeit.
€ 150,Griechischer Text mit deutschen Anmerkungen, Vorwort und
umfangreiche Einleitung ebenfalls in deutsch.
888 ABHOLZEN: PATENT, Daß denen Unterthanen In der Chur- und Neu-Marck ferner nicht erlaubet seyn soll, Wueste Aecker ohne Vorwissen
Jedes Orts Obrigkeit zu räumen. De Dato Berlin,
den 13ten Septembr 1730. Berlin, D. A. Rüdiger,
1730. 4to. 2 Bl. (leicht gebräunt, etwas braunfleckig).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Um Mißbrauch zu vermeiden, unterliegt die Entscheidung der Orts-Obrigkeit der Kontrolle des “Land-Rath nebst ein oder zwey Creys-Eingesessenen”, die wiederum im Streitfall der Chur- und Neumärckischen Krieges- und Domainen-Cammern unterstehen.
889 ACCISE: REGLEMENT, Wie es In denen
Städten, Wo ordentliche Commendanten sind, wegen der die Accise defraudirenden Unter-Officiers
Und Soldaten, Sowohl In Ansehung der Cognition
Als der Bestrafung, gehalten werden soll. Sub Dato Berlin den 28ten Novembr 1729. Berlin, Rüdiger, 1729. Folio. 2 Bl. (gering gebräunt).
€ 90,Erlaß von Friedrich Wilhelm I., daß in “Städten, wo ordentliche Commendanten vorhanden sind, die einzeln zum Thore
herein passirenden Unter-Officiers und Soldaten von dem
Thorschreiber, eben wie andere einkommenden Fremde und
einheimische Leute, angehalten, visitiret und abgefertigt
werden sollen”. Je nach Schwere des Vergehens wird die Ware lediglich konfisziert oder eine Geld- bzw. Leibesstrafe
kann verhängt werden.
890 ADEL: DIE BESTÄTTIGTE HOHEIT der Fürsten, Grafen und Herrn des Teutschen Reichs, gegen die eingebildete Praerogativen des Gemeinen
Adels, in rechtlicher Missbilligung und Allerhöchst-Richterlicher Vernichtigung der zwischen
Persohnen des ersten und letztern auch diesem insofern gleich-geachten Burgerlichen Standes unterfangenden Gleichen Heyrathen. Frankfurt/Main
u. Leipzig, J. Fr. Fleischer, 1747. 4 Bl., 71, (1) S.
Rückenbroschur (innen gebräunt, Titel m. Randfehlstellen, teils gering feuchtfleckig).
€ 90,Abgedruckt sind hier fünf Quellen und Dokumente über
fürstliche Mißheiraten, u.a. zur Sachsen-Meiningischen Standes-Erhöhung und Successions-Fähigkeit, die Kaiserl. R. H.
Raths-Conclus. vom 13. Dec. 1734 Pfalz-Zweibrück. Succession, die Gräfin von Hofmann betreffend u.a.m.
891 ADEL: ORDNUNGEN UND STATUTEN, Des
Königlich Preußischen Ober-Herald-Amts. Cölln an
der Spree, Liebpert, 1706. Folio. 4 Bl. (gering gebräunt).
€ 100,Erlassen von Friedrich I. König von Preussen. - Das Ober-Herald-Amt wurde gegründet “zur Conservation des Rittermäßigen und Adelichen Standes” und um Mißbrauch im Bereich
von Wappen, Kronen, Kleinodien etc. zu verhindern. Die Statuten regeln Aufbau und Arbeit im Einzelnen.
892 ADEL: (VERORDNUNG wegen der Taxe für
die Verfertigung eines Armorial). Gegeben zu
Cölln an der Spree, den 21. Aprilis 1706 o. Dr., o. J.
Folio (60 x 39 cm). 1 Blatt einseitig bedruckt, (einmal durchgerissen bei minimalem Textverlust, gebräunt, leichte Randläsuren).
€ 80,Erlassen von Friedrich I., der im gleichen Jahr die Einrichtung
des Ober-Herald-Amtes zum Schutze der adeligen Privilegien
veranlaßt hatte. Die Taxe wird erhoben für die Erstellung eines vollständigen Armorials, welches eine Reproduktion der
Familienwappen, einen fortzuführenden Stammbaum etc.
enthalten soll.
893 ANSBACH: FRIEDRICH WILHELM III.
König von Preussen, Königlich Preussisches
Reglement wegen einer neuen Vertheilung der
Geschäfte zwischen den Ansbach- und Bayreuthischen Landes-Collegien. Berlin, G. Decker, 1798.
4to. 15 S. (unbeschnitten).
€ 110,Am 10. Dezember 1798 erlassenes Reglement, das an die Patente vom Juli 1795 und Mai 1798 anschließt und die Kompetenzen der Ansbachischen und der Bayreuthischen Regierung genauer regelt. Dabei ging es u.a. sowohl um deren
Stellung gegenüber Hardenbergs Staatsministerium als auch
um ihr Verhältnis untereinander.
894 ARETIN, Christoph von, Neuester landständischer Bundbrief mit Erläuterungen. Ohne
Ort u. Druck, 1800. 38 S. Interimsbroschur (leicht
fleckig).
€ 70,Laut BVB ist Johann Christoph von Aretin, ein den Illuminaten nahestehender Publizist und Historiker, der Verfasser der
Schrift, wohl zumindest der Erläuterungen. Als Sprachrohr
141
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
von Montgelas griff er “in zahlreichen, z.T. maßlosen Flugschriften in die Politik ein” (NDB I, 348). Die Verachtung der
Landstände werde sich sehr rächen. Mit 4 Abschnitten: Von
den landständischen Bundesrechten, Von dem landst. Steuerbewilligungsrecht, Von dem Recht der Landstände, sich zu
versammeln, Von der Notwendigkeit einer allgemeinen Landesversammlung in Bayern.
895 AUFKÄUFEREI: (PATENT GEGEN HAUSIEREREI, Vor- und Aufkauferei in der Kur- und MarkBrandenburg). Berlin, 24. August 1713. 4 Bl. Ungebunden (gebräunt, gering braunfleckig). € 120,Das Edikt Friedrich Wilhelms I. von Preußen richtete sich vor
allem gegen fremde Hausierer und Aufkäufer. Die kauften
z.B. Getreide auf und führten es aus oder lagerten es so lange, bis aus Mangel die Preise stiegen. Ihre Kornvorräte verkauften sie dann zu Wucherpreisen. Auch gab es Landadelige, die troz fehlender Braulizenz große Mengen Weizen und
Gerste kauften und verbrauten. Dieses Getreide fehlte dann
in den allmählich an Bevölkerung zunehmenden Städten.
Das Patent sollte auch gegen den durch Vor- und Aufkauf von
Landwirtschaftsprodukten verursachten Unterschleif verhindern.
896 AUFLASSUNG: KLEIN, Johann, Commentatio iuridica de resignatione iudiciali, von der
gerichtlichen Auflassung. Ob praestantiam recusa
(= 3. Auflage). Jena, J. Fr. Schill, 1750. Kl.-4to. 1
Bl., 62 S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig,
die letzten 2 Bl. knickspurig).
€ 70,Die gerichtliche Auflassung war Voraussetzung für die Veräußerung unbeweglicher Güter, deren Eigentumsrechte und
-pflichten erst dann auf den Käufer übertragen werden
konnten.
897 BERN: KRITISCHE BRIEFE über den Demme-Trümpy-Prozess in Bern. Schwyz, A. Eberle,
1865. 1 Bl., 90 S., 1 Bl. OBroschur (Umschlag etwas fleckig und mit kleinen Fehlstellen, einige Bl.
mit leichten Randläsuren, etwas braunfleckig).
€ 65,Die ohne Verfasserangabe veröffentlichten Briefe waren zuerst in der “Schwyzer-Zeitung” erschienen. - Der Berner Arzt
Karl Hermann Demme (1831 - 1864) wurde der Vergiftung
des Schwiegervaters seiner Verlobten, Trümpy, angeklagt, jedoch freigesprochen. Wenige Tage nach dem Urteilsspruch
starben beide durch selbst eingenommenes Gift. - Hirsch/Hübotter II, 221.
898 BETTLEREI: EDICT WIEDER DIE LANDSTREICHER UND BETTLERE Auf falsche Brandtund andere Brieffe. De dato Berlin, Schlechtiger,
Berlin, Schlechtiger, 1722. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt).
€ 90,-
Erlassen von Friedrich Wilhelm I. Den Bettlern, die wegen erlittener Verluste durch Feuer von Haus zu Haus zogen, wurde
meist mit größerer Nachsicht begegnet. Der BrandbettelBrief schützte sie vor der Verfolgung durch die Polizei, die die
Aufgabe hatte, das Bettelwesen zu unterbinden.- Dabei die
Verfügung zur Bekanntmachung des Edikts in den Kirchen.
899 BETTLEREI: EDICT, Daß innerhalb vier Wochen Alle Bettler und Landstreicher Bey benannter
Strafe das Land räumen, und sich nach angewiesenen Orten begeben sollen. Sub dato Berlin, den
20ten Decembr 1727. Berlin, Schlechtiger, 1727.
Folio. 2 Bl. (etwas gebräunt u. m. Feuchtigkeitsrand in den breiten Stegen, leichte Randläsuren).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. - Verschärfung des Edicts
vom 21. Juni 1725, wonach fremde Bettler das Land zu verlassen haben und die einheimischen Bettler sich an ihre Heimatorte zu begeben haben. Fremden Bettlern drohen nun
körperliche Strafen und ewige Landesverweisung, den einheimischen lebenslange Festungshaft bzw. Spinn-Haus.
900 BETTLEREI: MANDAT, WIEDER DIE BETTLERE, Land-Streicher und ander böses Gesindel,
Worbey Wie die Innländischen Armen versorget,
die Auswärtigen aber außm Lande geschaffet, und
sonst hierunter allenthalben, Dero Chur - Fürstenthumb und incorporirten Landen verfahren
werden solle; Sambt Was deme mehr anhängig,
zugleich Versehung geschehen. De dato Dreßden,
den 7. Decembris, Anno 1715. Dresden, J. Riedel,
1715. 4to. 11 Bl. Rückenbroschur (minimal gebräunt).
€ 80,Verordnung von August II. dem Starken wie mit “müßigen,
gesunden, einheimischen und fremden Bettlern, Handwercks-Pursche, Mühl-Knappen, Landstreicher und dergleichen” zu verfahren sei, da “daß größtentheils boßhaffte Betteln von Fremden und Einheimischen, in denen Städten und
auff dem Lande, sich mehr und anhäuffet”. Die Verodnung
umfaßt 10 Punkte und einen achtseitigen Anhang mit einer
“Anweisung vor Die Straßen-Bereuther, Wornach dieselben,
ihrer Verrichtungen halber, bey dem gethanen Verboth des
Bettelns, und was dem anhängig, sich zu achten haben.
901 BETTLEREI: PATENT, Daß alle Müßige
Bettler, so als Invalide Oder Abgedanckte Soldaten
Im Lande herum vagiren, arrestiret, Und zur nechsten Guarnison, von derselben aber weiter nach
Colberg geschicket werden sollen. De dato Berlin,
den 4. Aug. 1718. Berlin, Süßmilch, 1718. Folio. 2
Bl. (gering braunfleckig, im Falz m. kl. Einrissen).
€ 80,-
142
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
Erlaß von Friedrich Wilhelm I. daß “alle Bettler, die sich vor
Invalide, oder abgedanckte Soldaten ausgeben ... woferne
sie nur zu einiger Arbeit oder Herren-Dienst und Guarnison
noch etwas tüchtig geurtheilet werden” in die nächste Festung oder Garnison zu bringen sind. - Dabei die Anordnung,
das Edikt in den Kirchen des Landes zu publik zu machen.
902 BETTLEREI: PATENT, Wie es mit denen Auf
dem Lande sich einschleichenden Kröpelln, Armen
und Krancken, Zu Verhütung Lebens-Gefahr gehalten, Und in diesem Stück dem in Anno 1720
publicirten Edicto genauer, als bisher nachgelebet
werden soll. Sub Dato Berlin, den 23. Januarii
1722. Berlin, Schlechtiger, 1722. Folio. 2 Bl. (etwas
gebräunt, mit kleinen Einrissen im Falz). € 90,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. Sich widerrechtlich im Land
aufhaltende Kranke und Krüppel, sollen nicht einfach nur
von einem Dorf ins nächste abgeschoben werden, sondern
“wenigstens so lange daselbst verpfleget werden ..., bis sie
im Stande seynd, ohne Gefahr des Lebens auf die Gräntzen
gebracht zu werden”.- Dabei die Verfügung zur Veröffentlichung des Patents in den Kirchen.
903 BETTLEREI: VERORDNUNG betreffend die
Abschaffung der Strassen-Betteley. Publicirt Wismar den 22sten December 1803. Wismar, J. G. W.
Oesten, 1803. Gr.-4to. 2 Bl. (gering fleckig u. angerändert).
€ 80,Verordnung des Rats und der Bürgerschaft Wismars, die
“Von dem ersten Januar des nächstkommenden Jahres 1804
an, (...) alle und jede Strassen-Bettely, sowohl von einheimischen als auswärtigen Bettlern hieselbst durchaus und bey
ernstlicher willkührlicher Strafe wider jeden, der dieses Verbot übertritt, untersaget”. Im nachfolgenden wird die Einsetzung von Armenvoigten und Armenpflegern bestimmt, die
Behandlung wandernder Handwerksburschen, die Einrichtung von 6 Armenquartieren unter Benennung der jeweiligen
Armenpfleger, u.a.- Beiliegend: “Zusätze und nähere Bestimmungen zu der Verordnung vom 22sten Decbr. 1803 betreffend die Abschaffung der Strassen-Betteley. Publicirt Wismar
den 17sten März 1804”. Die Verordnung ändert einige Punkte, die zu Ausnutzung und Mißbrauch geführt hatten.
904 BETTLEREI: VERORDNUNG betreffend die
Abschaffung der Strassen-Betteley. Publicirt Wismar den 22sten December 1803. Wismar, J. G. W.
Oesten, 1803. Gr.-4to. 2 Bl. (gering fleckig u. angerändert).
€ 80,Verordnung des Rats und der Bürgerschaft Wismars, die
“Von dem ersten Januar des nächstkommenden Jahres 1804
an, (...) alle und jede Strassen-Bettely, sowohl von einheimischen als auswärtigen Bettlern hieselbst durchaus und bey
ernstlicher willkührlicher Strafe wider jeden, der dieses Verbot übertritt, untersaget”. Im nachfolgenden wird die Einsetzung von Armenvoigten und Armenpflegern bestimmt, die
Behandlung wandernder Handwerksburschen, die Einrichtung von 6 Armenquartieren unter Benennung der jeweiligen
Armenpfleger, u.a.- Beiliegend: “Zusätze und nähere Bestimmungen zu der Verordnung vom 22sten Decbr. 1803 betreffend die Abschaffung der Strassen-Betteley. Publicirt Wismar
den 17sten März 1804”. Die Verordnung ändert einige Punkte, die zu Ausnutzung und Mißbrauch geführt hatten.
905 BETTLEREI: VERORDNUNG betreffend die
Abschaffung der Strassen-Betteley. Publicirt Wismar den 22sten December 1803. Wismar, J. G. W.
Oesten, 1803. Gr.-4to. 2 Bl. (gering fleckig u. angerändert).
€ 80,Verordnung des Rats und der Bürgerschaft Wismars, die
“Von dem ersten Januar des nächstkommenden Jahres 1804
an, (...) alle und jede Strassen-Bettely, sowohl von einheimischen als auswärtigen Bettlern hieselbst durchaus und bey
ernstlicher willkührlicher Strafe wider jeden, der dieses Verbot übertritt, untersaget”. Im nachfolgenden wird die Einsetzung von Armenvoigten und Armenpflegern bestimmt, die
Behandlung wandernder Handwerksburschen, die Einrichtung von 6 Armenquartieren unter Benennung der jeweiligen
Armenpfleger, u.a.- Beiliegend: “Zusätze und nähere Bestimmungen zu der Verordnung vom 22sten Decbr. 1803 betreffend die Abschaffung der Strassen-Betteley. Publicirt Wismar
den 17sten März 1804”. Die Verordnung ändert einige Punkte, die zu Ausnutzung und Mißbrauch geführt hatten.
906 BETTLEREI: (VERORDNUNG WEGEN ZUNEHMENDER BETTELEI). So geschehen und gegeben zu Cölln an der Spree, den 8. Decembr 1706.
Ohne Druck und Jahr, Folio (32 x 39 cm). 1 Blatt
einseitig bedruckt u. zweifach gefaltet (leicht gebräunt).
€ 80,Erlassen von Friedrich I. als Erneuerung und Verschärfung
früherer Edikte, mit dem Ziel, das Bettelwesen komplett abzuschaffen.
907 BEWEISE: SUTOR, Immanuel, Tractatus
ad titulum Digestorum XIII. lib. II. de edendo et recognoscendo vel jurato diffitendo. Jena, G. Sengenwald, 1659. Kl.-4to. 98 Bl. Hlwdbd des 19.
Jahrh. (berieben Rückensign., gebräunt, teilweise
mit schwachem Nässerand, Stempel auf Titelrückseite).
€ 140,Über die Herausgabe von Beweismitteln an die beklagte Seite sowie über deren Anerkennung bzw. Bestreitung.
908 BRAUNSCHWEIG: BÜLOW, Gottfried
Philipp von, Mittheilungen zur Erläuterung der
Braunschweigischen Geschichte und Gesetzgebung. Braunschweig, Vieweg, 1839. VI, 112 S.
Ppbd der Zeit mit aufgklebtem Umschlag. € 60,-
143
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
Von einem ehemaligen Kammerdirektor. Adel und Aristokratie im Herzogthume Brunschweig um die Zeit der Französischen Revolution und der Restauration des Welfenhauses.
Bemerkungen zu den Artikel im Statslexikon von Rotteck und
Welcker über Braunschweig. Die Herstellung der Landschaft
im Herzogtum Braunschweig 1819. sowie 9 weitere Artikel.
909 BRESLAU: NOTIFICATIONS-PATENT, wegen dero schlesischen HauptStadt Breslau verliehenen Zwey
Jahr-Messen. De Dato den 16.
Nov. 1742. Halberstadt, N. M. Langen, 1742. Gr.-4to. 2 Bl. (gering
braunfleckig).
€ 75,Zu Beförder- und Erweiterung des Schlesischen Commercii hatte Friedrich der
Große nach Ende des Ersten Schlesischen
Krieges mittels eines Patents vom 14. Juli
1742 das Abhalten von jährlich zwei
Messen in Breslau angeordnet. Nachdem
die erste Messe bereits stattgefunden
hatte, wurde nun zugesichert, die Accise
moderat zu halten, ausländische Einkäufer aus Polen, Ungarn, Siebenbürgen etc.
zuzulassen, Wege und Stege auszubessern, Quartiere bereitzustellen u.a.
Rückenbroschur (gering gebräunt, handschriftlicher Bibliotheksvermerk auf Titel).
€ 65,Verordnung Friedrich Wilhelms I. Das zugleich in Berlin, Leipzig, Cleve u.a. Städten gedruckte Reglement bestimmte den
Ablauf der öffentlichen Busse im Anschluß an die Predigt.
913
Erlassen von Friedrich Wilhelm I. aus der
Erwägung heraus, “daß dadurch dem Publico kein Nutzen gestiftet, sondern die
Bürger und Bauern vielmehr um ihr Geld
gebracht”.
910
910 BROTBRIEF: SPITTLER, H. A.; Das Recht
Brod- oder Panis-Briefe zu geben, Ob solches auch
bei evangelischen mittelbaren Stiftern statt habe.
(Tübingen), 1783. 47, (1) S. Rückenbroschur (gering gebräunt und leicht braunfleckig). € 120,Ein Beitrag zum deutschen geistlichen Staatsrecht des Würtembergischen Regierungs- und Hofgerichtsadvokaten Heinrich Aaron Spittler. - Hamberger/Meusel VII, 569.
911 BRUNNEN: FRIESE, Johann Bernhard,
De iure fontium; Vom Brunnen-Recht. Pro licentia
submittit Christian Döhler. Jena, typis Mullerianis,
1711. 44 S. Interimsheftung. € 40,Jenenser Dissertation. Respondent stammte aus Trebniz.
912 BUSSE: VERORDNUNG und Reglement
wie es mit der öffentlichen Kirchen-Busse Und
Wiederannehmung dererjenigen so durch ihre
Ruchlosigkeit und andere grobe Sünden öffentliche Aergernüß gegeben, bey denen protestirenden Gemeinden So wohl Evangelisch Reformirten
Als Evangelisch Lutherischen Im Königreich Preussen und allen übrigen Königlichen Preußischen
Provintzien und Ländern ins künfftige gehalten
werden solle. Berlin, Chr. Süßmilch, 1716. 16 S.
COLLECTE: PATENT, Worinnen alles eigenmächtige Collectiren Bey den Bürgerschaften Und Communen Oder
Dorffschaften verboten wird. Sub
dato Berlin, den 4. Martii 1728.
Berlin, Schlechtiger, 1728. Folio. 2
Bl. (mit einem schwachen Wasserrand im Fußsteg).
€ 70,-
914 DÄMONEN: CLODIUS, Johann (praes), Joh. Christoph
RUDINGER (resp), De spiritibus
familiaribus vulgo sic dictis. Wittenberg, Schrödter, 1678. (40) S.
Provisorische Heftung.
€ 48,-
Über den lutherische Theologen (1645-1733) siehe Jöcher I,
1967f. Hier eine Abhandlung über Familiengeister und Dämonen, angefangen mit der griechischen Götterwelt bis hin
zur Magie und dem Teufel. Mit zahlreichen Anmerkungen
und Verweisen auf einschlägige Literatur.
915
DESERTION: EDICT, Daß
bey vorfallenden Desertionen Den Officierern
Durch die Wagen-Meister die nöthigen Pferde gegen Bezahlung Von den Bürgern verschaffet und
abgefolget werden sollen. De dato Berlin, den 19.
Decembr 1727. Berlin, Schlechtiger, 1727. Folio. 2
Bl. (gering gebräunt). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., der hiermit das Edikt vom
16. August 1627 dahingehend ändert, daß Offiziere zur Verfolgung eines desertierten Soldaten nicht mehr ausschließlich auf Extra-Post-Pferde angewiesen sind.
916 DEUTSCHER BUND: Die NÄCHSTE ZUKUNFT des deutschen Bundesstaats und die Aufgaben des ersten Erfurter Reichstags. Berlin, Reimer, 1850. 44 S. Ppbd.
€ 51,Appell an Preußen, sich der neuen Bundesverfassung anzunehmen; datiert Januar 1850. Die Verfassung des Dreikönigsbündnisses kann erst nach Beitritt aller Einzelstaaten in Kraft
treten. Sofort ist eine Flotte in der Ostsee zu schaffen. Die
144
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
Unionsstaaten sollen sechs Kurien bilden, im Fürstenkollegium ganze oder halbe Stimmen haben. Die “Vereinigten Staaten Deutschland” sollen ein enges Bündnis mit dem unabhängigen Österreich unter einer Zentralbehörde eingehen
(Boberach).
917 DIEBSTAHL: EDICT wieder die Dieberey
und Veruntrauung Bey denen Königlichen Proviant-Magazins,... De Dato Berlin, den 15.Decembr
1739. Berlin, Johann Hübner, 1739. 2 Bl. (gebräunt
u. mit Nässerändern).
€ 110,Das Edikt Friedrich Wilhelms I. sollte das Überhandnehmen
der Proviantdiebstähle aus den Magazinen verhindern. Es
war eine Erweiterung der 1730 erlassenen Verordnung gegen Munitionsdiebstähle. Für einen Schaden unter 10 Taler
war u.a. Stäupen vorgesehen; bei über 10 Talern Schaden
wurde durch Tod mit dem Strang bestraft.
918 DIENSTBOTEN: EDICT, Worinn verboten
wird, Daß vom 1sten Martii 1721 an, Die Domestiquen, Als Jäger, Laquayen, Knechte, etc. auch
Pferde Von denen So sich auf dem Lande besuchen, Nicht mehr defrayret Sondern nach den Krügen verwiesen werden sollen. De dato Berlin, den
1. Augusti 1720. Berlin, Süßmilch, 1720. Folio. 2
Bl. (leicht gebräunt).
€ 75,Erlaß von Friedrich Wilhelm I., “daß ... niemand sich unterstehen soll einige Pferde, Kutsche oder Knechte, auch von
den Dienern nicht mehr als einen ... mit einkehren, weniger
dieselben mit Speisung oder Futterung versehen zu lassen”.
Bereits am 7. Februar 1721 wurde eine Declaration dieses
Ediktes erlassen, da es zu zahlreichen Anfragen bezüglich
der Bewirtung von Gästen gekommen war.
919 DREIDING: KURTZER UNTERRICHT, von
dem nunmehr veralteten und verloschenen, aber
doch hochnützlichen...Dreydinge, Wie dasselbe
ungefehrlich für Alters, durch Gottfürchtige Obrigkeiten auff dem Lande, gehalten ... Mit einer
Christlichen Vorrede, wegen des ruchlosen gemeinen Volcks, darinnen auch die liebe Obrigkeit ihres
tragenden Ampts erinnert wird (v. Georg Bezold).
Leipzig, A. Lamberg für J. Eyering u. J. Perfert in
Breslau, 1615. Kl.-4to. 8 (statt 12) Bl. Vorstücke,
60 Bl. Text. Neuerer Ppbd (ohne die letzten 4 Bl.
der Vorrede u. 3 tabellarische Übersichten, gleichmäßig leicht gebräunt, anfangs etwas fingerfleckig, die letzten 4 Bl. mit Randläsuren ohne
Textverlust).
€ 400,Das Dreiding bezeichnete das dreimal jährlich zusammentretende Dorfgericht und die seiner Rechtsprechung zugrunde
liegende Landes- und Kirchenordnung. Angesichts des fortschreitenden Sittenverfalls, wovon “die verfluchten Nacht-
und Winckeltäntze” noch das Harmloseste, plädiert der Verfasser für die Wiedereinführung bzw. Beibehaltung dieses
wirksamen Instruments, um “das unschlachtige ruchlose gemeine Volck im zaum und gehorsam” zu halten. Enthält 1. eine Beschreibung des alten Dreidings, 2. nötige Ergänzungen
“in diesen letzten Zeiten und bösen Welt”, 3. eine kurze Kirchenordnung und 4. eine zusammenfassende Übersicht der
in den ersten drei Abschnitten gegebenen Bestimmungen.
Diese Zusammenfassung erschien 5. noch einmal als “Extract in einer Tabella, auch insonderheit”. Diese dreiteilige
Falttabelle sollte wohl separat aufgezogen und als Mahnung
ausgehängt werden und fehlt - wie meist - auch hier.
920 DUELL: ALLGEMEINES KÖNIGL. PREUSSISCHES EDICT, Wegen des Todtschlages, Wie auch
Wieder den Mißbrauch Der Rencontres. Berlin,
Chr. Süßmilch, 1718. 4to. 4 Bl. Rückenbroschur
(handschriftl. kl. Inventarnummer auf Titel, Papier
etwas gebräunt).
€ 130,Ein Edikt des jungen Soldatenkönigs zur Verhinderung bzw.
Verminderung von Gewaltverbrechen, vor allem aber zur Eindämmung der zu Mord und Totschlag oftmals mißbrauchten
Duelle (Rencontres) (der Mörder schützte dann einen Fall
von Notwehr vor). Deshalb sollten Duelle nunmehr genau
untersucht und festgestellt werden, ob eventuell gezielte
Provokationen zum Kampf geführt hätten.
921 EHE: STECK, Johann Christoph Wilhelm von, Abhandlung von dem Gemahl einer
Königin. Berlin, Chr. Fr. Voß, 1777. 40 S. Neuer
Ppbd (anfangs braunfleckig, Unterrand zu knapp
beschnitten = geringer Buchstabenverlust).
€ 130,Erste Ausgabe. der Jurist Johann (Titel abweichend: Friedrich)
Christoph Wilhelm Steck (1730 - 1797) lehrte vor allem in
Frankfurt/Oder, auch in Halle und wirkte später als Geheimer
Legationsrat in Berlin. Er war ein geschätzter Briefpartner
zahlreicher Gelehrter und entfaltete u.a. als kanonistischer
Schriftsteller eine rege Tätigkeit vor allem auf dem Gebiete
des Staatsrechts.- Meusel XIII,309; vgl ADB XXXV,541f.
922 EHERECHT: HEISLER, Ph. J., Juristische
Abhandlung und Untersuchung der Frage: Ob die
Ehe eines Sohnes mit der Mutter seiner Stiefmutter den Rechten nach zugelassen sey? Halle, J. C.
Hendel, 1783. Kl.-4to. 23, (1) S. Neuer Ppbd (gering braunfleckig).
€ 90,Meusel V,318; Hayn/Gotendorf III,133.
923 EHEVERTRAG: (BERGER, Friedrich
Ludwig von), Kurtze, doch unpartheyische, und
gründliche Reflexiones uber ein Helmstädtisches
responsum juris darinnen II. quaestiones, validitatem pacti domus illustris, libertatem circa matri-
145
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
monia constringentis, betreffende, erörtert worden. Ohne Ort u. Dr., 1723. 3 Bl., 62 S. Rückenbroschur (Titel gebräunt, mit Bibl.-Stempel verso u.
kleiner hinterlegter Randfehlstelle, folg. Blatt m.
kleiner Randläsur).
€ 75,Abhandlung zu der Frage “Ob ein Pactum Domus Illustris, so
denen Fürstlichen Vermählung, und der, sonsten bey Heyrathen in genere erlaubeten Natürlichen
Freyheit gewisse, nicht zu überschreitenden Schranken setzte, in Rechten gültig
seye, und die Fürstlichen Nachfolgere obligire”, am Schluß anhand eines Beispiels
(des Fürstenhauses Albanien mit seinem
1657 durch die Fürstenbrüder Konrad und
Alexander geschlossenen pactum) durchgespielt.- Friedrich Ludwig von Berger
(1701-1735) war u.a. in österreichischen
und württembergischen Diensten tätig,
danach in Wolfenbüttel und schließlich in
Wetzlar. Er schrieb staatsrechtliche Abhandlungen “im Interesse des kaiserlichen Hofes und des Hauses Oesterreich”
(ADB).- Vgl. Pütter I,377ff; ADB II,374.
61, (1) S., 1 Bl. Rückenbroschur (vereinzelt gering
fleckig).
€ 150,Darstellung eines komplizierten Rechtsstreites zwischen den
beiden Brüdern Gustav Adolph und Alexander von der Schulenburg, dessen Anfänge bis ins Jahr 1690 zurückreichten. In
diesem Jahr starb der Vater der Brüder und hinterließ ihnen
zwei völlig verschuldete Güter (Emden und Altenhausen), die
die beiden aus der Konkursmasse zurückkauften.
927 ERBRECHT: ERSCHEL, Jeremias, Drey rare Casus. Als 1. Ob
einem Schreiben- und Lesen-Unerfahrnen sein in Schriften verfaster letzter Wille bey insinuation
von denen Gerichts-Personen wiederumb nothwendig eröffnet und
demselben vorgelesen werden
müsse? 2. Ob der Judex bey einer,
in possessorio summarissimo gesprochener Sentenz, wenn insonderheit kein damnum irreparabile
verhanden, das decendium zuer924 EID: BURGSDORF, C. G.
922
warten oder derselbe sothanes
v., Exercitatio historico-moralis
de iuramentis in qua post generalem illorum con- Urthel alsofort zu exequiren schuldig sey? 3. Ob
siderationem primorum potissimum Christian- ein Vater in praejudicum seiner Söhne Agnaten
orum doctrina disquiritur eorumque moralitas ex- denen Töchtersn ein oder das andere Lehn-Guth
aminatur. Halle, Waisenhaus, 1732. Kl.-4to. 8, 88 doniren, und ob nicht in entstehung des LehnS. Neuer Ppbd (durchgehend mit schwacher Näs- Herrns Consens die Söhne besagten Töchtern zum
wenigsten die aestimation desselben geschencksespur am oberen Rand, etwas braunfleckig). €
ten Guths nebenst dem Interesse zu erstatten de
80,jure angehalten werden können? Welcher- und
Historisch-ethische Untersuchung über das neutestamentliwie dieserwegen die Rechts-Collegia unterschiedche Verbot zu schwören. Am Ende abgedruckt: Auslegung Lulicher Meynung gewesen. Merseburg, Christian
theri der Worte Christi Matth. 5, 33 seqq. und Speners Theologisches Bedencken, Ob und wie einen Eid zu thun erlaubet
Forberger, 1678. 12 Bl., 32 (statt 34) Bl. Späterer
sey. Der Verfasser wurde im selben Jahr Oberhofgerichts-AsKart. (Einband etwas fleckig u. m. Signatur, Besitzsessor in Leipzig, später Kanzler und Präsident der Stiftsrevermerk auf Innendeckel, leicht gebräunt u. stelgierung zu Zeitz.- Zedler-online Suppl. 4, 536.
lenweise etwas fleckig, bei 4 Bl. fachgerechte Er925 EINRITT: FRITSCH, Ahasver, Tractatio gänzung kl. Fehlstellen bei minimalem Buchsta€ 240,de jure intrade, vulgò Einritt. Jena, Bielcke, 1672. benverlust).
Kl.-4to. 2 Bl., 36 S. Rückenbroschur (etwas braunfleckig).
€ 80,Über das Vorrecht, feierlich in eine Stadt einzureiten, und
welche Ehrenbezeigungen demjenigen von Seiten der Stadt
dabei zustehen. Ab S. 19 mit deutschsprachigen Berichten
und Dokumenten.
926 EMDEN: DEDUCTIO ab Seiten Schulenburg contra Oynhausen (!) et Consorten in puncto
Emdischer Allodial-Gelder. Ohne Ort u. Dr., 1748.
Der Erörterung der Rechtsfragen durch den Regierungs-Advocaten Jeremias Erschell ist eine 20seitige Widmung an
Herzog Johann Adolph I. von Sachsen-Weißenfels vorangestellt. Nach der alten biblischen Geschichte des Königs Josaphat und des Jethro prangerte Erschell darin Mißstände im
Rechtswesen und insbesondere im Gerichtswesen an.- Ohne
die in anderen Exemplaren angebundenen letzten beiden
Blatt, die vermutlich, wie in der Vorrede angekündigt, ein
nachträglich eingeholtes responsum aus Jena enthalten.
928 ERBRECHT: HEISLER, Ph. J., Rechtliche
Erörterung der Frage: Sind Eltern ihre Kinder, wel-
146
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
che sich wider ihren Willen verheyrathen, zu enterben befugt? Halle, J. C. Hendel, 1783. Kl.-4to. 40
S. Rückenbroschur.
€ 120,Erste Ausgabe.- Meusel V,318.
929 ERBRECHT: SCHLÜTER, Johannes,
Rechtliche Erörterunge der in Hamburg gar offt
vorkommenden Frage, Ob, nach denen Hamburger
Rechten, ein Wittiber, oder Wittibe schuldig sey,
dasjenige, so Sie, nach Absterben ihres Ehe-Gatten, durch Erb-Fälle gewinnen, einzubringen,
wann Sie ... von Ihren Kindern sich abtheilen wollen? Hamburg, Zieglers Witwe für G. Liebezeit,
1698. Kl.-4to. 8 Bl. Rückenbroschur (angestaubt,
schwache Nässespuren, das letzte Blatt mit kl.
Eckabriss).
€ 80,Erste Ausgabe.- Schröder VI, 579,14.
1751/52 an der Universität Helmstedt.- Zum selben Thema
(angeb.:) ECK (ECCIUS), J. G. (praes.) und LINGK, M. S. (resp.),
De iudiciorum Vemicorum origine. Leipzig, Klaubarth, 1797.
27 S.
933 FEUERVERSICHERUNG: (PATENT wegen
der Einrichtung einer General-Land- und StadtFeuer-Casse). Geben zu Cölln an der Spree, Cölln
an der Spree, den 1. Junii 1706. Ohne Ort u. Druck.
Folio. 6 Bl. (etwas gebräunt, gering fleckig).
€ 120,Erlassen von Friedrich I.- Seit Beginn des 18. Jahrhunderts in Berlin 1706 - wurden in Deutschland zur Abwehr des
Brandbettels, zur Hebung des Kredits und des Volkswohlstandes vielfach öffentliche Feuer-Cassen gegründet.- Dabei
der Aufruf an die Geistlichen aller Kirchen, die Einrichtung
der Brandassecuranz von den Kanzeln herunter publik zu
machen.
930 ERBRECHT: TERSZTYENSZKY, Daniel,
Specimen iuris Germanici de aditione hereditatis,
cui de modo adquirendi hereditatem ex legibus
Aevi Medii succincta disquisitio praemittitur.
Frankfurt u. Leipzig, o. Verlag, 1759. Kl.-4to. 4 Bl.,
88 S. Rücken-Broschur (etwas angestaubt u. geringfügig braunfleckig).
€ 75,-
934 FINANZEN: DUFRESNES, B., Appercu de
la situation des finances. (Paris, Imprimerie Nationale, 1790). 4to. 8 S. mit Tabellen in 1 Bogen,
(leicht gebräunt u. angerändert).
€ 75,-
Über die mit dem Antritt eines Erbes zusammenhängenden
Rechtsfragen nach deutschem Recht. Daniel Tersztyenszky
(Tersztyánszky) stammte aus Ungarn.
935 FOLTER: SCHNURBEIN, Aletophilus
(Pseud.?), Liber unus de tortura caute adhibenda, omnibus qui in foro sunt, ac judiciis praeesse
piè cupiunt, valde necessarius. Hamburg, sumptibus autoris, 1703. Kl.-4to. 48 Bl. Rücken-Broschur
(angestaubt, die Vorrede v. Peter Müller, Dekan
der Jurist. Fakultät an der Universität Jena, ans
Ende verbunden).
€ 180,-
931 ERBRECHT: VORLÄUFIGE ANZEIGE von
den Herzoglich-wirtembergischen Regredient-Erbrechten auf einige Theile der Bayrischen AllodialVerlassenschaft. Stuttgart, Cotta, 1778. 10 S., 1
Stammtafel. Broschur der Zeit (Umschlag gering
feuchtrandig, innen teils etwas stärker braunfleckig).
€ 120,Angebunden: VORLEGUNG DER REGREDIENT-ERB-RECHTE
des Herzogl. Hauses Wirtemberg an einige Theile der Baierischen Allodial-Verlassenschaft. Stuttgart, Cotta, 1779. 66 S.,
1 Stammtafel.- Nach dem Verlöschen der bayerisch-wilhelminischen Linie des Hauses Wittelsbach durch den Tod des
kinderlosen Kurfürsten Maximilian III. Joseph wurden von
mehreren Seiten Erbansprüche gestellt, u.a. von Württembergischer, wie hier dokumentiert wird.
932 FEME: LODTMANN, C .G. W., De origine
iudiciorum Vemicorum prolusio academica. Helmstedt, P. D. Schnorr, 1751. Kl.-4to. 27 S. Neuer Ppbd
(geringf. braunfleckig, Titel am oberen Rand hinterlegt).
€ 110,Über den Ursprung der Femegerichte. Semesterprogramm
zur Ankündigung der Vorlesungen für das Wintersemester
Übersicht für die Monate November und Dezember 1789, zusammengestellt von Bertrand Dufresnes, dem Direktor des
Trésor Royal (vgl. Hoefer XV, Sp. 73 f.).
Über die nur mit Vorsicht anzuwendende Folter im peinlichen
Gerichtsverfahren.
936 FRANKREICH: ANONYM, Franckreich
nach seinen natürlichen Eigenschafften Oder das
entlarffte Franckreich. Frankfurt u. Leipzig, s.n.,
1748. 3 Bl., 118 S. - Nachgeb.: NOVUM SYSTEMA
politicum Galliae ex epistola Anglica. O.O. u. Dr.
1742. 48 S. Einfacher Halbleder der Zeit (Rücken
mit wenigen Wurmspuren, Papier frisch). € 80,Anti-französische Schrifte, wohl aus österreichischer Sicht
aus Österreich. Denunziert die “Verdrehung ihrer Handlungen, die Ungültigkeit ihrer Worte ... die Schein-Gründe ihrer
Gerechtsammen ... kurz ihre unbändige Thaten, Vergehen
und Ungerechtigkeiten” (Vorrede) im Laufe der Geschichte.
Die angebundene Schrift, angeblich eine Übersetzung aus
dem Englischen, erschien in der Periode, in der Kurfürst Karl
Albrecht von Bayern (1697 - 1745) König und Kurfürst von
147
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
Böhmen sowie von 1742 bis 1745 als Karl VII. deutscher Kaiser war.
937 FREIER: FRIESE, Johann B. (praes.),
Johann A. MACK (resp.), De secundis nuptiis.
Jena, 1700. 48 S. Geheftet.
€ 35,Wer nach dem Tode des Ehepartners vorzeitig auf Freiers
Füßen wandele, müsse von der Obrigkeit belangt werden.
938 FRIEDEN: STRUBE, David Georg, Entdeckte Verdrehung des Westphälischen FriedensSchlusses Art. V, § 31 und Art. XVII, § 4, 5, 6, 7. 2.
Auflage. Hannover, J. W. Schmidt, 1760. 50 S. Ppbd
der Zeit (Stempel verso Titel).
€ 140,Über die Rechte der Protestanten unter der Landeshoheit eines katholischen Fürstbischofs nach den Bestimmungen des
Westfälischen Friedens. Für die hier immer wieder auftauchenden Probleme war das Bistum Hildesheim “geradezu
klassischer Boden”. Die Schrift des Direktors der Hannoverschen Justizkanzlei (zuerst 1758) richtete sich gegen Joh.
Baptist Krauß, den “gelehrten, aber fanatischen” Fürstabt
von St. Emmeran in Regensburg.- Stintzing/Landsb. III.1/Text
257 u. Noten 172f.
939 FRIEDRICH WILHELM III.: ANONYM,
Recueil de traits caractéristiques pour servir à l’histoire de Fréderic Guillaume III. et de plusieurs
personnages marquants de sa cour. Tirés de lettres
et de conversations familières et publiés par Mr.
W. Paris, 1808. 1 Bl., 198 S., 1 Bl. (Errata). Hldrbde
der Zeit (Kapitale etwas lädiert, unteres eingerissen).
€ 120,Offenbar Teil eines mehrteiligen Werkes. Es besteht aus Dialogen von Persönlichkeiten der preußischen Politik, einschließlich des Königspaares, die der Verfasser belauscht zu haben vorgibt. Charkteristik der Politik Friedrich Wilhelms III. Schönes sauberes Exemplar, lediglich der Titel und das Bl. Errata stockfleckig.
940 GABELLA: LAMM, J. G.; Commentatio
de Gabella detractionis vel emigrationis, nisi pretium ex re vendita redactum ex uno territorio in
aliud territorium ... transferatur ... tum Romano
tum Germanico iure. Editio nova auctior et emendatior. Weimar, S. H. Hoffmann, 1751. Kl.-4to. 2
Bl., 44 S. Rücken-Broschur (braunfleckig). € 70,Über die Gabella oder das bei Umzug in ein anderes Land zu
entrichtende sog. Abzugsgeld. Zugrunde liegt die Auffassung, dass das in einem Land erworbene Vermögen zum Teil
den Einrichtungen dieses Landes geschuldet und daher nicht
beliebig transferierbar ist.
941 GELD, Gutes: MANIFESTO CAMERALE,
Per la notificazione del giusto valore de’Zecchini
della stampa di Roma, e per la proibizione dell’introduzione, e spendita in avvenire d’alcuno forte
di monete forastiere d’oro, e d’argento, che non
siano state tassate. In data de 16. marzo 1744. Torino, nella Stamparia Reale, (1744). 2 Blätter, Karton der Zeit. 4to.
€ 60,Kurs der Gold- und Silberwährung in Italien, aber auch
Frankreich u. Deutschland.
942 GETREIDEAUSFUHR: EDICT, dass aus Sr.
Königlichen Majestäet lande kein Getreyde nach
Sachsen verführet werden soll. De dato Berlin,
den 21. Jul. 1719. Berlin, Chr. Süßmilch, 1719. 4to.
2 Bl. (gering braunfleckig, leicht angerändert).
€ 80,Nach einer schlechten Ernte im Vorjahr waren die Getreidepreise merklich angestiegen. Nachdem Sachsen am 1. Juli
1719 die Ausfuhr von Getreide gänzlich verboten hatte, ordnete Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, seinerseits an,
kein Getreide nach Sachsen zu liefern. Ferner sollte ein Viertel der noch vorhandenen Getreidevorräte innerhalb der
nächsten vier Wochen zum Kauf angeboten werden, das
Brennen von Branntwein wurde eingeschränkt.
943 GOTHA: ERNEUERTES FÜRSTL. PATENT,
Die unverbrüchliche Beobacht- und Festhaltung
derer im Fürstenthum Gotha hiebevor publicirter
Fürstlichen Ordnungen, Bey Verlöbnissen, Hochzeiten, Kind-Tauffen und Begräbnissen betreffend,
samt derer Erläuterungen, Auf sonderbahren
Fürstl. Gnädigsten Befehl (Herzog Friedrichs von
Sachsen) zu männigliches Wissenschaft publiciret.
(Unterzeichnet: Friedenstein, den 15. Martii
1713). Gotha, Chr. Reyher, 1713. Kl.-4to. 24 S.
Rückenbroschur (gering gebräunt).
€ 180,Mit einer Gebührentabelle, “absonderlich in der Fürstl. Residentz-Stadt” Gotha.
944 GROTIUS: BEIER, Adrian, An & quatenus transitus pro exercitu per territorium alterius postulari & denegari possit, Von Angemasten
und verweigerten Durchzügen, pro illustrando
Grotii loco II. 2, 13. Jena, Chr. E. Buchta, 1675. Kl.4to. 20 Bl., Rücken-Broschur.
€ 75,VD17 1:009316Q.
945 GRUNDSTEUER: VERORDNUNG wegen
der durch den Rath- und Bürger-Schluß vom 9ten
März 1815 beliebten allgemeinen Grundsteuer.
Auf Befehl E. Hochweisen Raths der freien Hanse-
148
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
stadt Hamburg publicirt den 16ten October 1815.
(Hamburg), G. Fr. Schniebes, -1815. 6 Bl. Rückenbroschur (Umschlag leicht fleckig, gebräunt).
€ 80,Die Verordnung regelte die genauen Modalitäten, nach denen die Grundsteuer zu erheben war, welche Ausnahmen es
gab, wie die Steuer zu entrichten war, welche Executions-Gebühren anfielen etc.
946 HAGESTOLZ: LUDEWIG, J. P. v. (praes.), V. GRAEFE (resp.), Differentia(e) iuris Romani & Germanici in Hagenstolziatu, exule in Germania, Latii partu L. Iuliae et Papiae Poppaeae.
Halle, J. Grunert, 1727. Kl.-4to. 1 Bl., 56, 16 S. Mit
gestochener Titelvignette. Rückenbroschur (etwas
angestaubt).
€ 100,Über die Behandlung der Hagestolze - gesunde, aber dennoch bis ins 50. Lebensjahr unverheiratete Männer. Da diese
sich ihren “generativen Pflichten” entzogen, nach christlicher Auffassung gar als “sündliche Verächter des Ehestandes” galten, verfiel ihr Erbe teilweise dem Fiskus. Die strengen Bestimmungen des römischen Rechts galten auch in einigen Gegenden Deutschlands und wurden beispielsweise in
Braunschweig 1730 aufgehoben. Der Anhang mit einem
deutschsprachigen Responsum auf damit zusammenhängenden Fragen.- Nicht bei Hayn/Got.
947 HAMBURG: EINES HOCHWEISEN RAHTS
der Stadt Hamburg praetendirte Praerogativen,
und des Collegii der Sechsiger (!) An der Hohen
kayserl. Commission erteilte Antwort darauff. Leipzig u nd Altona, 1711. 26 Bl. Rückenbroschur
(minimal feuchtrandig u. stellenweise etwas
braunfleckig, im Oberrand etwas zu knapp beschnitten = geringer Buchstabenverlust). € 80,Dokument zu den Verhandlungen zwischen Hamburger Senat und dem Kollegium der Sechziger (den Vertretern der
Bürgerschaft) um einen Neuaufbau der Verfassung. Dieser
war nach den bürgerlichen Unruhen (1648 - 1708) notwendig geworden. Am Ende stand eine “vollständige Kodifikation des hamburgischen Staats- und Verwaltungsrechts”.
948 HAMBURG: GALLOIS, Johann Gustav,
Erster Beitrag zur Hamburgischen Reformfrage.
Hamburg, Berendsohn, 1847. 63 S. Neuer Ppbd
(innen etwas braunfleckig, handschriftliche Numerierung in der oberen Ecke).
€ 65,Auseinandersetzung von Johann Gustav Gallois mit Veröffentlichungen von Hermann Löhr, Dr. Baumeister, D. Biesterfeld u.a. über den Zweck des Vereins Hamburgischer Juristen
und notwendige Reformen im Rechtssystem.- Schröder II,
1152.3.
949 HAMBURG: HOMMEL, C. F. (praes.), H.
G. NISSEN (resp.), De adquirendo vel amittendo
iure civitatis Hamburgensis. Leipzig, Langenheim,
1777. 4to. 39, 15 S. Broschur der Zeit mit allseitigem Goldschnitt (Rücken teilw. abgeschabt).
€ 130,Über den Erwerb bzw. Verlust des Bürgerrechts in Hamburg.
Abhandlung, mit der der aus Hamburg stammende Heinrich
Gotthilf Nissen zum Doktor beider Rechte promovierte. Der
Anhang enthält eine kurze Abhandlung “De usuris rei iudicatae”, mit der der damalige Senior der Leipziger Juristen-Fakultät und Prokanzler der Universität Fr. G. Zoller die bevorstehende Verleihung der Doktorwürde an Nissen anzeigte.Schröder V, 543.
950 HAMBURG: SCHÖNBORN, D. H. von,
Patent, An den Herrn Commendanten und sämptliche Garnison, In Puncto der Eydes-Leistung
nebst der Formula sothanen Eydes. Hamburg, C.
Neumann, 1708. 4 Bl. Rückenbroschur (etwas gebräunt, Feuchtigkeitsrand im Fußsteg). € 150,Mit der Besetzung Hamburgs durch kaiserliche Truppen unter
dem Befehl von Generalmajor Druchleben am 31. Mai 1708
fand die Jahrzehnte andauernde Periode der “Volksfront-Unruhen”, die durch Streitigkeiten zwischen Bürgerschaft und
Rat der Stadt ausgelöst worden waren, ein Ende. Damian Hugo von Schönborn übernahm als kaiserlicher Kommissar mit
anderen Delegierten der besetzenden Staaten die staatliche
Neuordnung.
951 HAMBURG: WRANGEL, Heinrich, Abermahlige wiederhohlte Belehrungs-Bitte, Nebst abgenöhtigter Abfertigung Gegenseitiger Ablehnung, An Die Hochl. Erbges. Bürgerschafft, Daß
Selbige geruhen wolle in einer kündlichen StadtSache über dero übel-ausgelegtes und verdrehetes Stadt-Buch... (Hamburg), den 30. August,
1704. 8 Bl. Rückenbroschur.
€ 90,Eingabe des späteren Krumbholtz-Verteidigers Heinrich
Wrangel an die Bürgerschaft gegen eine der Schelhammerschen Neuerungen im Hamburger Justizwesen. Das Motto
von Wrangels Schrift: “Zugleich Richters- und AdvocatenStelle in einer Sachen verwalten, ist ein Ertz-Buben- und
Schelmenstück”.- Schröder VIII,175.- Angebunden: WRANGEL,H. An die den 23. Octobr. 1704 Gravaminum, Versammlete Erbges. Bürgerschafft Ubergebene Unterdienstliche Anzeige. (Hamburg 1704). 4 Bl.- Nochmals verlangt Wrangel eine Entscheidung über Senator Schelhammers Justizreform.
Diese sähe u.a. vor, Richter- und Advokaten-Amt in PersonalUnion zu versehen, enthielte Möglichkeiten, den Prokuratoren Straf-Gelder vorzuenthalten und setze Niedergerichtsentscheide über das Stadt-Buch.- Schröder VIII,176.
952 HANDEL: MAY, Johann Friedrich, De
bonarum artium in promovenda mercatura utilita-
149
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
te ... Ad memoriam Grafianam in auditorio philosophico solenni oratione celebrandam. Leipzig,
Breitkopf, 1752. Kl.-4to. 8 S. Rückenbroschur.
€ 60,Einige Bemerkungen zum Nutzen der Wissenschaften für die
Entwicklung des Handels. Der Leipziger Professor für Moral
und Politik Johann Friedrich May (Maius, Majus) dachte hierbei besonders an die Sprachwissenschaften, Geographie, die
mathematischen und die philosophischen Realwissenschaften. Gedenkrede für den mit der Leipziger Universität eng
verbundenen Kaufmann Graf.
953 HANDEL: WESTPHAL, Ernst Christian,
Rechtliche Abhandlung von dem Handel über
künftigen ungewissen Gewinst. Halle, J. Chr. Hendel, 1783. 14 S. Rückenbroschur (leicht gebräunt,
unbeschnitten).
€ 65,Zuerst erschienen 1782 in den Wöchentlichen Hallischen Anzeigen.- Verdienste erwarb sich Ernst Christian Westphal
“um das Quellenstudium und um die Form der Monographie
sowie um die Benutzung der deutschen Sprache für solche
Arbeiten” (ADB XLII, 198).- Meusel XV, 60.
954 HAUSIERER: NEU-REVIDIRTES HAUSIEREDICT In Der Chur- und Marck-Brandenburg. De
dato Berlin den 25. April 1718. Berlin, Süßmilch,
1718. Folio. 6 Bl. (gering gebräunt).
€ 100,Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Die Verordnung regelt,
“Gleichwie nun alles dasjenige was der Landmann zu verkauffen hat, ausser was hiebevor ausgenommen, nach den
Städten zu Marckte gebracht werden, und aus denenselben
der Vertrieb mit Fremden wie auch der Handel und Wandel
nach dem platten Lande geschehen soll: Als verbieten Wir
hiermit gäntzlich und bey Vermeidung hiernechst gesetzter
Bestraffung”.
955 HEERESFOLGE: FRITSCH, Ahasver,
Tractatus de jure lustrationis et sequelae, hujusque variis speciebus per Germaniam usitatis. Von
Reisz und Folge. Numburg, Heinrich Müller, 1670.
76 S. Rückenbroschur (Titel etwas fleckig, gebräunt).
€ 120,Über die Pflichten der Untertanen zur Heeresfolge, zu militärischen Übungen und verwandten Frondiensten bei Feuersbrünsten, Notständen, Jagden etc. - Jöcher II, 772 ff.
956 HEHLEREI: EDICT, Daß wer gestohlene
Ammunitions-Stücke kauffet, Sowohl als der Dieb
selbst Mit dem Strang Am Leben gestrafet werden
soll. Sub Dato Berlin den 10ten Februar 1730. Berlin, D. A. Rüdiger, 1730. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt, mit einem Feuchtigkeitsrand im Fußsteg).
€ 80,-
Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Die Verordnung präzisiert
Art und Beschaffenheit der Munition: Pulver, “bleyerne und
eiserne Mousqueten-Kugeln; Canon-Kugeln; grosse und kleine Grenaden und Bomber; Eisen von Canon-Rädern, Achsen
und Affuyten, so einigermassen kenntbar ist; Sturmsensen,
Morgensterne; Piquen und Piquenstangen”, Degen, Patronentaschen, Fußangeln etc.
957 HEHLEREI: EDICT, Welchergestalt die Diebes-Hähler, Wann sie überführet werden, Ohne
Weitläuffigkeit und Formalität von Process, zu bestraffen. Sub Dato Berlin, den 16. October 1720.
(Berlin), Süßmilch, 1720. Folio. 2 Bl. (gering gebräunt).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., daß “selbige sodann ... ohne alles Ansehen der Personen, mit Pranger, Staupen-Schlägen, Brandt-Marcken und Landesverweisungen, nach Befinden und Proportion ihrer Missethat, andern zum Exempel
und Schrecken, bestraffet werden sollen”.
958 HOLSTEIN: LETTRE sur les differens du
Roi de Danemarc, et du Duc de Holstein Gottorp
et sur les Mouvemens presens de la Suede. Amsterdam, Pain, 1699. 27 S. Marmor. Umschlag.
€ 60,Analyse der Situation zwischen Schweden und Dänemark,
das gegen Holstein vorgehen will, am Vorabend des Nordischen Kriegs. Dat. Hamburg, August 1699. - Titel schwach
fleckig.
959 HOLZVERORDNUNG: ERNEUERTES UND
GESCHÄRFTES PUBLICANDUM wie es mit Einbringung des Bau- Nutz- und Brennholzes, auch der
Holzkohlen und des Wildprets, in der Residenzstadt Berlin gehalten werden soll. De Dato Berlin,
den 19. Junii 1788. (Berlin), Decker, 1788. Folio. 2
Bl. (leicht feckig, im Falz eingerissen).
€ 65,Erlassen von Friedrich Wilhelm II. zur Erneuerung und Ergänzung der Verordnung vom 21. Mai 1783, da Holzdiebstähle
und Defraudationen nicht zurückgegangen waren. Für Einfuhr und Handel genannter Güter ist ein Attest bzw. ein Erlaubnis-Paß erforderlich.
960 HULDIGUNGSEID: EDICT, Wegen der von
der Ritterschafft und Adel Der Chur und Marck
Brandenburg abzulegenden Huldigungs- und Unterthänigkeits-Pflicht. De Dato Berlin, den 18. Januarii 1720. Berlin, Süßmilch, 1720. Folio. 2 Bl.
(leicht gebräunt u. minimal braunfleckig). € 70,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. drei Jahre nachdem die “die
höchst-beschwerliche Lehnbarkeit in jetztermeldten Unseren
hiesigen Landen ... aufgehoben und die vormahlige LehnGüter ins Erbe verwandelt”.
150
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
961 HYPO: OFFENHERZIGER BRIEF über die
Hypothekenbanken. Leipzig, Leiner, 1858. 14 S.
Kartoniert. (Stempel auf Titelblatt).
€ 60,Kredit sei für die Entwicklung der Wirtschaft notwendig, der
sicherste Kredit sei der durch Grundbesitz abgesicherte. Verfasser hofft, daß keiner seiner Leser “das Pumpsystem eines
leichtsinnigen Studenten mit dem Credit zum Zwecke der
Produktion wahrer Güter” verwechsele. - Nicht bei Holzmann-Bohatta, Anonymen. Durchgehend Feuchtigkeitsspuren, Papier aber fest.
962 HYPOTHEK: FRIEDRICH WILHELM III.
König von Preussen, Patent wegen Einrichtung
des Hypotheken-Wesens in den Fränkischen Fürstenthümern Ansbach und Bayreuth. Berlin, G.
Decker, 1800. 4to. 10 S., 1 Tabelle (unbeschnitten,
gering braunfleckig).
€ 110,Verfügung vom 19. Mai 1800, mit der die in Preußen bereits
1784 durch Friedrich II. eingeführte Hypotheken-Bücher-Verfassung in Ansbach und Bayreuth verankert wurde.
963 HYPOTHEK: WESTPHAL, Ernst Christian, Rechtliche Bestärkung der Meynung: daß
Herrschaftliche Forderungen aus einem Vertrage
zwar mit einer stillschweigenden, doch nicht privilegirten Hypothek versehen sind. Halle, J. Chr.
Hendel, 1778. Gr.-8vo. 27 S. in 4 losen Bögen
(leicht gebräunt).
€ 75,Zuerst erschienen 1776 in den Wöchentlichen Hallischen Anzeigen.- Verdienste erwarb sich Ernst Christian Westphal
“um das Quellenstudium und um die Form der Monographie
sowie um die Benutzung der deutschen Sprache für solche
Arbeiten” (ADB XLII, 198).- Meusel XV, 60.
964 ILFELD: KRIEGK, G. N., De iustitiae scholis apud Persas cum comparatione ad Ilfeldensem
ratione conditoris restauratorisque commentatio
historica. Ilfeld “ad fauces Herciniae”, o. Verlag,
1720. Kl.-4to. 48 S. Rücken-Broschur (braunfleckig
u. mit schwacher Nässespur).
€ 90,Die Rechtsschulen im alten Persien verglichen mit der Einrichtung des Rechtsstudiums in Ilfeld. Das ehemalige Prämonstratenserkloster Ilfeld “zu den Schluchten (d.h. am Eingange) des Harzes” war 1546 protestantisch und unter Leitung Michael Neanders zu einer weithin berühmten Musterschule umgewandelt worden. Im 18. Jh. gab es Versuche, den
Lehrbetrieb zu einem Gymnasium academicum zu erweitern
mit Lehrangeboten zu den Institutiones Iuris Civilis, zur Theologie und anderen akademischen Disziplinen (vgl. Goldmann, Verzeichnis d. Hochschulen 186). Georg Nikolaus
Kriegk war der damalige Rektor der Schule.- Frühe Schrift mit
dem Druck- bzw. Verlagsort Ilfeld; Deschamps erwähnt hier
erst eine Schrift von 1726.
965 INTERUSURIUM: MÜLLER, Johann Nicolaus, Auseinandersetzung eines der schwersten Fälle aus der Interusurienrechnung. Nebst
Anzeige seiner Sommerlectionen 1785. Göttingen, J. H. Schulze, 1785. 23, (1) S. Rückenbroschur
(angestaubt, Stempel verso Titel, obere Ecke m.
durchgeh. Nässespur, etwas braunfleckig). € 65,Über die Errechnung der Zwischennutznießung (Interusurium). “Das Interusurium ist demnach der Unterschied zwischen dem Anfangs- und Endwerthe eines Kapitals, dessen
Zinsen innerhalb dieses Zeitraums nicht bezahlt worden
sind” (Krünitz).- Johann Nikolaus Müller (1754-1797) war
Privatdozent in Göttingen.- Meusel IX,415.
966 JAGDORDNUNG: VERORDNUNG die
Koppeljagdten im Fürstenthum Calenberg betreffend. Geben auf Unserm Palais zu St. James den
10ten Junii des 1777ten Jahres Unsers Reichs im
Siebenzehnten. (Ohne Druck u. Jahr, vermutlich
Hannover, 1777). Folio. 2 Bl. (leicht braunfleckig,
Stege etwas angestaubt u. m. geringen Randläsuren).
€ 90,Erlassen von König Georg III. von England, hier als Kurfürst
von Hannover. Um weiterem Mißbrauch des Jagdrechts vorzubeugen, wird die Setz- und Brutzeit auf die Zeit vom 1.
März bis zum 24. August festgelegt. Es folgen genauere Angaben zu Ausnahmen, der Verpachtung von Jagden, zur
Überlassung der Jagd an einen Dritten etc.
967 JAGDORDNUNG: VERORDNUNG wegen
Verlängerung des Eröffnungs-Termins der Jagden
in den Koppel-Jagd-Districten der Fürstenthümer
Göttingen und Grubenhagen. Gegeben auf Unserm Palais zu St. James den 25sten May 1787.
Ohne Druck und Jahr (vermutlich Hannover,
1787). Folio. 1 Blatt einseitig bedruckt, (gering
braunfleckig, leichte Randläsuren).
€ 90,Erlassen von Georg III. von England, hier als Kurfürst von
Hannover. Zur Vermeidung von Ernteschäden wird die ordnungsgemäße Hegezeit bis zum 1. September verlängert.
968 JAGDSCHUTZ: DECLARATION, dass wegen der wilden Schwanen und wilden Enten Die
Setz- und Brut-Zeit zu beobachten sey; Aber Wilde
Gänse, Kraniche, Reiher, wilde Tauben, Wölfe,
Füchse, Mardern, Ottern und Luchse zu aller Zeit
geschossen werden können: De dato Berlin, den
22. Decembris 1728: Berlin, D. A. Rüdiger, 1728.
4to. 4 Bl. 2 Bl. (Papier gering gebräunt, mit waagerechter Faltung in der Mitte).
€ 80,Edikt zur Beseitigung einer Unklarheit in der Königlichen
Jagd- und Holz-Ordnung für Preußen.
151
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
969 JOACHIM II. v. BRANDENBURG, Constitution, Wilkör und ordnung der Erbfelle, und andere sachen, Wie damit durch die gantze Marck zu
Brandenburgk, und der zugehörenden Landen,
hinfuro sol gehalten werden. Mit angehenckter
Römischer Keyserlicher Mayestet Constitution
und Satzunge ... Item, Hochgedachts Churf. zu
Brandenburg Cammergerichts zu Cölln an der Sprew Reformation, Im Jar 1540 im Druck ausgangen. Auffs new wider Gedruckt. Berlin, N. Voltz,
(1550?). Kl.-4to. 18 Bl. (letztes weiß). Mit 1 Wappenholzschnitt auf Titelrückseite. Neuer Ppbd
(gleichmäßig leicht gebräunt, anfangs etwas
braunfleckig, Bl. 3 mit hinterlegtem Randeinriss).
€ 500,Diese Ausgabe nicht im VD 16 (vgl. dort B 6911: Ausgabe
Frankfurt/O. 1549).
970 JUSTIZ: BÖCKELMANN, J. Fr. (praes.),
Th. P. KIRCHNER (resp.), Juris communis et Electoralis Palatini Circa processum Judiciarium Ex
secunda Judicialium parte differentiae principes.
Heidelberg, A. Wyngaerden, 1663. Kl.-4to. 1 Bl.,
37 S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig).
€ 85,Über die hauptsächlichen Unterschiede, in denen die kurpfälzische Hofgerichts-Ordnung vom gemeinen Recht abweicht.
971 JUSTIZ: CANISIUS, Heinrich (praes.),
H. KNOLL (resp.), Theses de publicis iudiciis,
cum instituendis, tum exercendis. Ingolstadt, D.
Sartorius, 1595. Kl.-4to. 1 Bl., 26 S. Rücken-Broschur (Ränder braunfleckig, das letzte Bl. mit Einriss, Stempel auf Titelrückseite).
€ 125,Über die Voraussetzungen öffentlicher Gerichtsverhandlungen und deren Prozessordnung. Im Gegensatz zu den “iudicia privata” in Fragen des bürgerlichen Rechts betrafen die
“iudicia publica” Kriminalsachen. Heinrich Canisius, Professor der Rechte an der Universität Ingolstadt, war ein Neffe
des berühmten Petrus Canisius.- Stalla 1769; VD 16 C 685.
972 JUSTIZ: FRITSCH, Ahasver, De jure idiomatis, in Imperio Romano-Germanico comprimis
recepto, exercitatio. Jena, J. Bielcke, 1673. Kl.-4to.
20 Bl. Rücken-Broschur (gleichmäßig gebräunt).
€ 70,Abriss der Entwicklung, die vom Lateinischen als alleiniger
Gesetzes- und Gerichtssprache im frühen Mittelalter zur
Zweisprachigkeit mit Vorrang der deutschen Sprache in allen
Staats-, Gerichts- und Notariatssachen geführt hat. Mit zahlreichen deutschen Zitaten aus Reichsabschieden etc.
973 JUSTIZ: INSTRUCTION, für die in Cammerund Finanz-Prozessen angeordnete Revisions-Deputation. De Dato Berlin, den 12ten August 1783.
(Berlin), G. J. Decker, 1783. Folio. 4 Bl. (leicht
braunfleckig).
€ 80,Dienstanweisung Friedrichs des Großen für die Revisions-Deputation, die aus Mitgliedern des General-Directorio und des
Tribunals zusammengesezt ist. Ihr gehörten derzeit die Geheimen Finanz-Räthe Müller und Schulz sowie die Geheimen Tribunals-Räthe Könen, Heydenreich, Lamprecht und Scholz an.
974 JUSTIZ: INTEREMISTISCHE SPORTUL- UND
STEMPEL-TAXE für die Ober- und Untergerichte,
ingleichen die Justiz-Commissarios in sämmtlichen Königlich-Preußischen Landen. Berlin, G. J.
Decker, 26. April 1781. 4to. 20 S. Rückenbroschur.
€ 120,Tabellarische Gebührenordnung über Gerichtsgebühren für
Ober- und Untergerichte. 1782 erschien eine für die Berliner
Stadtgerichte.
975 JUSTIZ: KAPFF, S. J. (praes.), J. Fr.
MALBLANC (resp.), De iudiciis quae Rüge-Gerichte vocantur. Tübingen, Reis, 1773. Kl.-4to. 52
S., 1 Bl. weiß. Rücken-Broschur (wenige Anstreichungen von alter Hand).
€ 70,Die Rügegerichte waren Einrichtungen der niederen Gerichtsbarkeit, in denen Vergehen geringerer Art wie Beleidigungen, Forstfrevel etc. verhandelt wurden.
976 JUSTIZ: REGLEMENT über die Vertheilung
der Geschäfte zwischen den Süppreußischen Landes-Collegiis. De Dato Berlin, den 15. December
1795. (Berlin), Decker, 1795. Folio. 10 Bl. (gering
angestaubt u. leicht gebräunt, leichte Randläsuren).
€ 90,Erlaß von Friedrich Wilhelm II. - Grundsätzlich werden alle
Justiz-Sachen im weitläufigsten Sinne, d.h. alle Angelegenheiten der Zivil-, Kriminal- und freiwilligen Gerichtsbarkeit,
des Hypothekenwesens und der Vormundschaft dem Ressort
der Südpreußischen Regierungen unterstellt, alle übrigen Teile der Staatsverwaltung und öffentliche Angelegenheiten
aber den Südpreußischen Krieges- und Domainen-Cammern
anvertraut.
977 JUSTIZ: RENNEMANN, Henning (praes.), J. J. RENNEMANN (resp.), De abusuum, &
quarundem opinionum communium, quae jurisprudentiae praxin forensem conspurcarunt, vanitatibus, pentas una. Erfurt, Fr. M. Dedekind für J.
Birckner, 1633. Kl.-4to. 18 Bl. Rücken-Broschur
(etwas braunfleckig).
€ 90,-
152
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
Erste (einzige) Ausgabe. - Über einige verbreitete Missbräuche und unvernünftige Gewohnheiten, die den Gerichtsgang
empfindlich stören. Henning Rennemann war Professor an
der Universität Erfurt, mehrfach mit dem Amt des Dekans
und des Rektors betraut. Dazu führte er eine umfangreiche
gerichtliche Praxis. In den Wirren des 30jährigen Krieges oblag ihm als Stadtschultheißen schließlich die gesamte
Rechtspflege der Stadt. - VD17 12:108294U.
978 KARTOFFELAUSFUHR:
BEKANNTMACHUNG des höchsten herzoglichen Edicts vom
28sten December 1804, wodurch
in der Herrschaft Wismar bis zum
2ten Jul. 1805 die Ausfuhr der
Kartoffeln verboten wird. Publicirt
Wismar den 5ten Februar 1805.
(Wismar), J. G. W. Oesten, 1805.
Gr.-4to. 2 Bl. (gering braunfleckig).
€ 75,-
981 KIDNAPPING: PIPPING, H., De raptu liberorum. Leipzig, Chr. Götze, 1690. Kl.-4to. 28 Bl.
Neuer Ppbd.
€ 120,Über Kindes- bzw. Mädchenraub und seine Motive in Sage
und Geschichte. Mit Hinweisen auf den Rattenfänger von
Hameln und den Volksglauben an Nixen, “die die Kinder ins
Wasser reitzen und ersäuffen”; dann über den Raub der Proserpina, der Helena, der Sabinerinnen; andere - historische Fälle von Brautraub; über Joseph und seine Brüder; über den als Knabe wegen seiner schönen Stimme entführten Orlando
di Lasso; warum Juden Christenkinder
rauben (was als Faktum betrachtet wird).
Die Stoßrichtung der Schrift zielt schließlich auf die Jesuiten, die im großen Stil
versuchten, den Eltern durch Versprechungen und Druck Kinder abwendig zu
machen. Ihnen gegenüber wird gezeigt,
dass Kindesraub nach göttlichem und
weltlichem Recht ein Unrecht sei. Frühe
Schrift Pippings (1670 - 1722), der später
als Dresdener Oberhofprediger und Oberkonsistorialrat die vornehmste Stelle in
der lutherischen Kirche bekleidete.
Verordnung des Herzogs zu Mecklenburg
Friederich Franz “aus landesväterlicher
980
Vorsorge bey der gegenwärtigen allge982 KINDBETT: HOFFMANN,
meinen Theurung, und besonderer Rücksicht auf den gerinConrad Ph., Schediasma litterarium de insigniogen Ertrag der diesjährigen Korn-Erndte, zu möglichster Verribus puerperii temporibus, sive, Von Sechshütung eines Mangels an den nothwendigsten Lebensbedürfnissen in Unsern Landen”. Die einzige Ausnahmen bildeWöcherinnen. Königsberg u. Leipzig, J. Ph. Haas,
ten notwendige Schiffs-Provisionen.
1723. Kl.-4to. 96 S. Neuer Ppbd (gleichmäßig
979 KASTRATION: (PATENT wider die
Schweinschneidere). Signatum im Lager vor Stralsund, den 24. Julii 1715. O. O., o. Dr., Quer Folio
(31 x 39 cm). 1 Bl. einseitig bedruckt.
€ 75,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. zur Neuordnung des Gewerbes, nachdem verschiedene Klagen gegen die Schweineschneider erhoben wurden. Sie werden aufgefordert ihre Privilegia und Verschreibungen sowie Beurteilungen ihrer Arbeit beizubringen, um so eine neue gültige Privilegia zu erhalten.
980 KIDNAPPING: CLODIUS, Johann Christian (praes.), H. J. CLODIUS (resp.), Scopelismi criminis Arabiae rudera e varii generis antiquitatibus excussa. Leipzig, Zeidler, 1730. Kl.-4to. 1
Bl., 38 S. Rücken-Broschur (geringfügig braunfleckig, alter Bibl.-Vermerk auf Titel).
€ 65,Antiquarische Abhandlung über den Scopelismus: Wegelagerertum zum Zwecke von Raub, Mord oder Schutzgelderpressung, ein im alten Arabien so verbreitetes Verbrechen, dass
die griechischen und römischen Quellen vom Crimen Arabiae
sprechen. - Johann Christian Clodius war Arabist an der Universität Leipzig.
leicht gebräunt, Titel u. letztes Bl. etwas angestaubt).
€ 180,Über die Zeiten des Kindbetts vor, während und nach der Geburt, soweit sie für Mutter oder Kind juristisch relevant sind:
Legitimität, Haftverschonung, Primogenitur, Kindstötung, Beschneidung, Taufe, Enthaltsamkeit nach der Geburt etc. Mit
zahlreichen deutschsprachigen Zitaten und einer dreiseitigen
deutschen Reimerzählung (S. 58 - 60) von einer Frau in Württemberg, die mehrfach Zwillinge und Drillinge und so insgesamt 53 Kinder geboren haben soll. - Hayn/Got. III, 316;
Hayn, Bibl. gynaecol. 53; Wellcome III, 283; Blake 216.
983 KINDERSCHUTZ: KOENIGL. PREUSSISCHES ALLGEMEINES EDICT, worinn verbothen
wird, Die Kinder Oder Das Gesinde In die noch
warme Back-Ofen bey Trocknung des Flachses zu
versperren, Sub Dato Berlin, den 21. Januarii
1722. Berlin, Schlechtiger, 1722. Folio. 2 Bl. (gering gebräunt).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., nachdem “sich vor kurtzer
Zeit in der Uckermarck der traurige Casus zugetragen, daß
zwey Kinder ... des andern Morgens und zwar das eine am
Leibe sehr beschädigt, das andere aber todt gefunden wor-
153
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
den”. In einem solchen Fall soll die Todesstrafe verhängt
werden.
984 KINDESAUSSETZUNG: STISSER, J.
Chr., Tractatus juridicus de liberis exposititiis vulgo Fündlingen. Quedlinburg, G. E. Struntz, 1718.
Kl.-4to. 40 S. Broschur.
€ 80,Historisch-juristische Abhandlung zur Kindesaussetzung und
damit zusammenhängenden Fragen: dass sie bei den alten
Völkern erlaubt war, Abwägung von Aussetzung vs. Abtreibung bei Aristoteles, heutige Strafen, erbrechtliche Fragen,
Waisenhäuser etc.
985 KINDESMORD: RENOVIRTES UND GESCHÄRFFTES EDICT wegen des Kinder-Mords. Sub
dato Berlin, den 22. Novembr 1723. Berlin,
Schlechtiger, 1723. Folio. 2 Bl. (minimal braunfleckig).
€ 120,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. als Wiederholung und Bestätigung des Ediktes vom 30. August 1720, in welchem “an
statt des Schwerdts, die Straffe des Sackens und Ertränckung
verordnet worden”. Des weiteren wird die Bevölkerung angewiesen, uneheliche Schwangerschaften der Obrigkeit anzuzeigen um durch Verwarnung und Kontrolle den Kindesmord zu verhindern. - Beiliegend eine Anweisung an die
Geistlichen vom 14. Januar 1724 daß, beide Edikte “Jährlich,
an dem ersten Buß-Tag, von den Cantzlen abgelesen und publiciret werden” sollen.
986 KIRCHENBUCH: REGULATIV, wie es hinführo mit Führung der Kirchen-Bücher gehalten
werden soll. (Gotha, 1808). 4to. 12 S., 10 Bl.
Rückenbroschur (Umschlag angestaubt und mit
Signatur).
€ 90,Mit Beginn des Jahres 1809 bestanden Kirchenbücher aus
drei Verzeichnissen (Geburts- und Taufregister, Aufgebote
und Trauungen, Sterberegister). Das Regulativ erläutert detailliert welche Angaben die Verzeichnisse enthalten müssen und in welcher Form sie geführt werden müssen. Im Anhang finden sich Musterblätter für alle drei Verzeichnis sowie
ein Vordruck zur Erstellung eines alphabetischen Registers.
987 KIRCHENGUT: REGULATIV betreffend die
Verwaltung des Kirchenvermögens auch die Einrichtung und Abnahme der darüber zu führenden
Rechnungen. (Herausgegeben von Kirchenvorstand Weimar). Weimar, Hofdruckerey Albrecht,
1831). Gr.-4to. 10 Bl. Rückenbroschur (leicht gebräunt u. fleckig, kl. Vermerk auf Titel).
€ 90,Die Vorschrift zur Verwaltung des Kirchenvermögens behandelt allgemeine Grundsätze, die Verwaltung des Kirchenguts
betreffend, die Einrichtung und Führung der Rechnung sowie
die Revision und Justification der Rechnung. Im Anhang finden sich Schemata zu Rechnungen und Tabellen (Capital-
buch, Aufschrift einer Kirchrechnung, Inventarverzeichnis)
und eine Erklärung des Kirchenvorstandes ein gesuchtes Anlehn betreffend.
988 KIRCHENRECHT: SARTORI, Joseph
von, System des Layenzehend-Rechts oder historisch-rechtliche Untersuchung der Frage: Ob ein
Decimator-Laicus zur Concurrenz bey sich ergebenden Kirchen- Pfarr- oder Schulhaus-Baulichkeiten de jure könne gezogen werden? Augsburg, J.
B. Mauracher, 1780. 2 Bl., 67 S. Rückenbroschur
(Titel m. 2 kl. Anmerkungen, gering fleckig).
€ 120,Kirchenrechtliche Abhandlung, die in Augsburg 1780 im Jahr
der Wiener Erstausgabe erschien. - Vor 1787 beschäftigte
sich Joseph von Sartori (1714 - 1812) im wesentlichen mit
lehnsrechtlichen und reichsstädtischen Angelegenheiten, danach wandte er sich verstärkt staatsrechtlichen Fragen zu. Vergleiche Stintzing/Landsberg III, 1 Text 428 ff; ADB XXX,
378; Wurzbach XXVIII, 255.
989 KIRCHRECHNUNGEN: VERORDNUNG,
wie in Zukunft mit den Kirchencapitalien umgegangen, auch die darüber zu führende Rechnungen eingerichtet werden sollen. Weimar, C. J. L.
Glüsing, 1762. 4to. 5 Bl. Rückenbroschur (etwas
gebräunt u. gering braunfleckig).
€ 90,Erlassen von Anna Amalia, Herzogin zu Sachsen, nachdem
“aus denen zu Unserm Fürstl. Sächs. OberVormundschaftl.
OberConsistorio eingereichten KirchRechnungen mit äussersten Mißfallen zu ersehen gewesen, daß der Anwachs der Reste mit denen Caducitaeten immer höher steige” und erhebliche Mängel bei der Verfertigung der Rechnungen aufgefallen
waren. So regelt die Verordnung die Verzeichnung der Einnahmen aus dem Klingelbeutel, der Ausgabe von Allmosen,
der Einnahme von Leichentüchern, Kirchständten und Lehngeld, der Ausgabe an Besoldungen, Verehrungen u. a.
990 KODIFIKATION: FREYBERGER, S. Filius
(Pseud., d.i. WARTMANN, S. Fr.?), Meditationes seu consilium, de novo Codice conficiendo,
absque sumptibus & expensis, brevissimo temporis spatio, intra annum vel biennium ... Frankfurt/M., J. Ph. Andreä, 1716. Kl.-4to. 6 Bl., 44 S.
Neuer Ppbd (etwas braunfleckig).
€ 90,Überlegungen zu einem neuen Gesetzbuch, wodurch “charissima patria Europa labyrintho perpetuarum litium extricabitur, justitia postliminio restituta, aequalis et intemerata
cunctis administrabitur”. - Vgl. Mohnhaupt, Prudentia legislatoria. Fünf Schriften über die Gesetzgebungsklugheit aus
dem 17.und 18. Jahrhundert (München 2003), S. 325 ff.
991 KOHLEN-MESSER: (MANDAT wegen Beleidigung der Kohlen-Messer). Decretum Wißmar,
154
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
in Senatu, den 21ten Junii, Anno 1706. Ohne
Druck u. Jahr (Wismar, 1706). 1 Bl. (einseitig bedruckt). 32,5 : 40 cm, (etwas gebräunt, leichte
Randläsuren).
€ 75,Vom dem Senatssekretär Ambrosius Emme unterzeichnete
Verordnung zum Schutz der Kohlenmesser, die “von einigen,
hiesiger Stadt Notmässigkeit Angehörigen, übel angefahren,
ja ! gar, als Anrüchtig, gehalten, und diese Nahmen, als
Schelt-Wörter, gebrauchet werden wollen”. Die Aufgabe der
Kohlenmesser bestand seinerzeit nicht nur in der Abgabe von
Kohlen, sondern auch in der “Annahme und Bewahrung der
Gefangenen (...) zu Vollstreckung deren, in Bürgerlichen Sachen ergangenen, Erkändtnissen”.
992 KOLONIEN: PIECES AUTHENTIQUES et
papiers relatifs à la rupture entre l’Espagne et
l’Angleterre. Amsterdam u. Rotterdam, Loveringh
u. Holsteyn , 1762. Kl.-8vo. 3 Bl., 138 S. Ppbd
(Rücken beschabt).
€ 60,Nicht bei Barbier. - Spanien war 1761 in den 1754 begonnen
engl.-franz. Kolonialkrieg auf Seiten Frankreichs eingetreten.
Dieser Bd enthält überwiegend Schreiben des Grafen Bristol,
seinerzeit engl. Botschafter in Spanien. - Mit Exlibris “Bachofii et amicorum” sowie handschriftlichem Eintrag auf Vorsatz
“Im Andenken an Friedrich Meinecke”.
993 KOMMUNION: LYNCKER, N. Chr.. (praes.), C. J. BRETNÜZ (resp.), De eo, quod circa
Sacram Coenam iustum est. Editio secunda. Jena,
J. J. Bauhöfer, 1690. Kl.-4to. 1 Bl., 106 S., 1 Bl. Neuer Ppbd (vereinzelt etwas braunfleckig, S. 60 mit
Stempel im unteren weißen Rand).
€ 75,Über die Rechtsfragen im Zusammenhang mit dem H.
Abendmahl, der Konsekrierung der Hostien, der Ausschließung eines Gemeindemitglieds von der Kommunion etc. VD17 23:279953C.
994 KRIEGSKASSE: STRUVE, G: A. (praes.),
Fr. W. LEIDENFROST (resp.), Aerarium militare.
Die Krieges Casse. Jena, S. A. Müller, (16)76. Kl.4to. 47 Bl. Rücken-Broschur (gleichmäßig leicht
gebräunt, Signatur auf Titel).
€ 90,Zur Geschichte und den rechtlichen Grundlagen der Kriegssteuer gemäß den alten Reichsabschieden, über die Art ihrer
Erhebung etc. - Jöcher IV, 896.
995 KRIEGSSCHÄDEN: HEISLER, Philipp
Jakob, Unvorgreifliche Gedanken über einige in
dem Geschäfte der Gleichmachung der durch eine
feindliche Invasion erlittenen Schäden festzusetzende Grundsätze. Halle, J. C. Hendel, 1783. Kl.4to. 35, (1) S. Neuer Ppbd (gering braunfleckig).
€ 140,-
Meusel V,318.
996 KUSS: ROMANUS, P. Fr. (praes.), T.
RITZSCH (resp.), De osculis. Leipzig, T. Ritzsch,
1664. Kl.-4to. 48 S. Rücken-Broschur (gleichmäßig
leicht gebräunt und etwas braunfleckig) € 90,Über die verschiedenen Arten von Küssen oder “Schmätzgen” als Zeichen der Ehrerbietung, der Liebe, als Handkuss,
als Friedenskuss, als geraubter und entehrender Kuss etc. jeweils aus juristischer Perspektive betrachtet. - VD17
1:005912Z.
997 LAESA MAIESTAS: WESSELING, Peter
(praes), Joan Jacobus EVERT (resp), Dissertatio juridica inauguralis de Sacrilegio politico Occas. L.3. C. de Crim. Sacril. Trajecti ad Rhenum (Utrecht), van Megen, 1736. 4to. 34 S. In losen ungeschnittenen Bögen gefaltet (wir binden auf
Wunsch)
€ 50,Thesen des Autors: I. Argumentum praesentis disputationis
inutile videtur, agit enim de Sacrilegio politico, quod accidit
rarissime. II. Nam nimis periculosum est illud factum, et ipsae
leges positivae de rebus, raro accidentibus, cavere non solet. etc. Evert war ein Canonicus aus Halberstadt.
998 LANDSIEDELEY: CRAMER, J.U. Unvorgreifliche Gedancken von der im Ober-Fürstenthum Hessen und Solmischen üblichen Landsiedeley. Marburg, Ph. C. Müller, 1740. Kl.-4to. 32
S. Rücken-Broschur (etwas knickspurig, teilweise
mit kleiner Nässespur an der unteren Ecke, Titel
angestaubt).
€ 75,Bei den Landsiedeleien handelte es sich um eine besondere
Eigentumsform der Rheingegenden. Dabei wurden an sich
unveräußerliche Landgüter mittels Lehnbrief gegen einen
jährlichen Zins an sog. Landsiedler überlassen. Johann Ulrich
Cramer, der die “demonstrativische Methode” Chr. Wolffs in
die Rechtswissenschaft einführte, war einer der angesehensten Juristen seiner Zeit. Noch im gleichen Jahr wurde er zum
Fürstl. Hessischen Hofrat ernannt. - Meusel II, 198; vgl. Stintzing/Landsb. III.1/Text 273 ff.
999 LEBENSVERSICHERUNG: KRAUSE, G.
F., Ueber die Gemeinnützigkeit der Lebens-Versicherungs-Anstalten. Eine Beleuchtung aller ihrer
Verhältnisse, worin zugleich arithmetisch bewiesen wird, daß sich solche ohne alle Actienfonds
und ohne alle Theilnahme wucherischer Agenten
durch eine Anzahl pünktlicher Mitglieder selbst
bilden, mit Sicherheit fortbestehen und durch gute
Verwaltung hinreichende Garantie gewähren können. Nebst einfacher Darstellung der Hauptgesichtspunkte, welche bei Errichtung von Sparkas-
155
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
sen zu beobachten sind. Ilmenau, B. Fr. Voigt,
1830. 4to. 8, 67, (1) S. m. einigen Tabellen. Neuerer Hlwdbd (Stempel auf und verso Titel, Bibl.-Etikett auf hinterem Spiegel, unbeschnitten, Papier
durchgehend mäßig braunfleckig, wellig und etwas knickspurig, unten mit durchgehendem Wasserfleck, 4 Bl. gebräunt).
€ 200,Seltenes Dokument aus der Frühzeit des Lebensversicherungs-Wesens, mit der Absicht, Vorurteile zu beseitigen und
die praktische Umsetzbarkeit aufzuzeigen. - Sparkassen, die
das “dringende Bedürfniß der arbeitenden und dienenden
Klasse” befriedigen sollten, “für das Alter einen Nothgroschen zu sammeln”, existierten bereits (Berlin 1818, Wien
1819); gesetzlich geregelt wurde das Sparkassenwesen in
Preußen indes erst 1838.
1000 LEHEN: BIENER, Chr. G., Diplomatische
Untersuchung über die Rechte der Todttheilung
mit Anwendung auf die Theilungen und Erbfälle
im Herzogthum Baiern. Leipzig, J. C. Müller, 1778.
52 S. in losen, gefalteten Bogen, (gebräunt u. etwas braunfleckig, Bibl.-Stempel verso Titel)
€ 70,Über den erbrechtlichen Begriff der Tot- oder Grundteilung,
das bedeutet die Teilung der landesherrlicher oder Lehensbesitzungen. Dabei werden die Lehensfolger Erbberechtigte
und Nichterbberechtigte geteilt. Solange auf der Linie der ersteren noch ein Nachkomme existiert, kann von den zweiten
keiner zur Sukzession gelangen. - Chr. G. Biener (1748-1828)
lehrte in Leipzig und verfaßte u.a. zahlreiche kleine juristische Schriften wie die vorliegende. - Holzmann/B. IV;8458.
1001 LEHEN: WESTPHAL, Ernst Christian,
Rechtliche Abhandlung von der Uebergabe und
Belehnung. Halle, J. Chr. Hendel, 1779. 26 S.
Rückenbroschur (Titel und letzte Seite etwas angestaubt).
€ 75,Zuerst erschienen 1778 in den Wöchentlichen Hallischen Anzeigen. - Verdienste erwarb sich Ernst Christian Westphal
“um das Quellenstudium und um die Form der Monographie
sowie um die Benutzung der deutschen Sprache für solche
Arbeiten” (ADB XLII, 198). - Meusel XV, 60.
1002 LOGIS: DER RÖM. KAYSERLICHEN MAJESTÄT,etc. Tax-Ordnung. Wie es allhie zu Frankckfurt, bey vorstehendem Abzug Ihrer Kays. Mayt.
und Churfürstl. Hoffstätten, der Quartier-Bezahlung und Tax halber, in allen und jeden, solle gehalten werden. Frankfurt/Main, J. W. Ammon und
W. Serlin, 1658. 4 Bl. m. Titelholzschnitt. € 140,Verordnung über die Kosten für die Unterbringung in
Gasthäusern u.a. anläßlich der Kaiserwahl Leopolds I. In
sechs Punkten werden die Preise für Übernachtungen in Stuben und Kammern, für die Unterbringung der Pferde in Stal-
lungen, der Gebrauch von “dem Wirth zuständigen Utensilien, Kuchel und Zinngeschirr, Fürhang, Deppich, und dergleichen”, u. a. festgelegt.
1003 LUXUS: PENNING, Abraham Elie, De
luxu et legibus sumtuariis ex oeconomia politica
dijudicandis. Lugduni Batavorum (Leiden), s. n.,
1826. 110 S. Mit Bordüren bedruckter Interimskarton der Zeit.
€ 60,Breitrandiges, unaufgenittenes Exemplar dieser Leidener juristischen Dissertation über den Luxus. Autor verweist auf
Steuart, Traité d’économie politique, Genovesi, Principes de
l’économie domestique, Du Mont, Théorie du Luxe, Mandeville, Fables des abeilles u. a. Luxus könne die gesellschaftliche Wohlfahrt fördern, aber auch schädigen.
1004 MANUFAKTUR: FÜRSTL. SACHSEN-WEIMARISCHE VERORDNUNG UND REGLEMENT Wie
es wegen Strumpf-Manufacturen in dem gesamten Fürstenthum und Landen künfftig einzurichten und zu halten. (Weimar, 1713). 4to. 12 n. num.
Bl. Neuer Ppbd.
€ 150,Erlassen von Wilhelm Ernst Herzog zu Sachsen als neue, verschärfte Regelung zum erst 1690 im Herzogtum eingeführten Strumpfwirker-Wesen: derartige Manufakturen durften
nur noch in der Stadt, nicht mehr auf den Dörfern betrieben
werden. Die Ausfuhr von Webstühlen war nur unter strengen
Vorgaben erlaubt. Auf lange Sicht sollten nur noch eiserne
Webstühle verwendet werden; für hölzerne und halbeiserne
Apparate wurde die Detail-Aufrüstung mit Eisen befohlen.
Weitere Bestimmungen regelten den Vertrieb und die Ausbildung.
1005 MANUFAKTUR: FÜRSTL. SACHSEN-WEIMARISCHE VERORDNUNG UND REGLEMENT Wie
es dermahlen wegen Strumpf-Manufacturen in
dem gesamten Fürstenthum und Landen zuhalten
(!). (Weimar), 1724. 4to. 15 n. num. Bl. Rückenbroschur (Papier etwas gebräunt).
€ 160,Neuer Erlaß des Herzogs Wilhelm Ernst von Sachsen zum erst
1690 im Herzogtum eingeführten Strumpfwirker-Wesen.
Wiederholt in etlichen Paragraphen Bestimmungen, die bereits 1713 verfügt worden waren: daß derartige Manufakturen nur noch in der Stadt, nicht mehr auf den Dörfern betrieben werden durften, die Ausfuhr von Webstühlen war nur unter strengen Vorgaben erlaubt, und mittelfristig die Einführung von eisernen Webstühlen. Außerdem wurden Ausbildung, Vertrieb und Verfahrensweisen bei Streitfällen geregelt.
1006 MANUFAKTUR: WILHELM ERNST HERZOG ZU SACHSEN. (Edikt betreffend die
Strumpf-Manufakturen. Nebst Anhang). Weimar
4. (u. Anhang: 10. April) Weimar, 1714. 4 Bl. Ungebunden.
€ 75,-
156
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
Reglement für die Strumpfmanufakturen. Es gestattete den
freien Kauf von gestrickten und gewirkten Strümpfen für den
Eigenbedarf, aber nicht zu Handel oder Aufkauf, verbot den
Verkauf an Aufkäufer oder Verleger (die kein Verkaufsrecht
besaßen). Diese und andere Bestimmungen sollten Hausierertum und Steuerhinterziehung verhindern und weiteres
Gestrüpp in den Strumpfhandelswegen lichten helfen.
1007 MAST-HOLZ: RENOVATIO EDICTI, wegen
Betreigung der Königlichen Mast-Höltzer. de dato
Berlin, den 15. Septembr. 1719. Berlin, G. Schlechtiger, 1719. 4to. 2 Bl. (leicht gebräunt u. braunfleckig, kl. Kritzeleien auf Titel, gering angerändert).
€ 80,Insbesondere an die Untertanen in der Kur- und Mark-Brandenburg und der Herzogtümer Magdeburg und Pommern gerichtete, von dem preußischen König Friedrich Wilhelm I. erlassene Verordnung, die das Edikt vom 28. Juli 1710 erneuert.
1008 MECKLENBURG: COMMERZ-TRACTAT
zwischen des Königs in Frankreich Majestät und
des Herzogs zu Mecklenburg Schwerin und Güstrow. Geschlossen, Hamburg, den 18ten September 1779. Schwerin, Bärensprung, (1779). Kl.-4to.
101 S. Alte Broschur (leicht lädiert).
€ 40,Handels- und Schiffahrtsvertrag zwischen den 2 Ländern, in
beiden Sprachen verfaßt. - Titel leicht angestaubt.
1009 MECKLENBURG: IN DER WAHRHEIT begründete Gegen-Vorstellung cum praemissa facti
specie. Gegen die so genante kurtze und wahrhaffte Vorstellung, daß des Herrn Hertzogen von
Mecklenburg Schwerin Durchl. die Ihro Durchl. zu
Mecklenburg Strelitz auß dem Boitzenburger-Zoll
jure Dominii perpetui zustehende neun Tausend
Reichsthaler Jährlicher revenüen gantz unbefugt
und wieder-rechtlich vorenthalten, auch der Contribution in Stargardischen Crayse sich mit keinem
Recht anmaßen können. Schwerin, Lembcke o. J.,
(etwa 1705). 4to. (70), 104 S. Ppbd.
€ 50,Der 2. Teil besteht aus den Beilagen zu dem Fall.
1010 MEMORIA: MÜLLER, Philipp, Kürtzliche
Vorstellung von dem Christlichen MemorienRechte. Zu diensamer Andacht und Beybehalt solcher Stiftungen herausgegeben im Jahr MDCXCIIX. Jena, Gedruckt mit Nisiischen Schriften,
(1698). 8vo. 115 S. Interimsheftung (Titel hinterlegt).
€ 80,Philipp Müller (1640-1713), firmiert als “Probst u. Praelat
des Closters zu Unser Lieben Frauen in Magdeburg, auch der
Heil. Schrift Professor publicus bey der Universität Jena”.
Über Memoria, Anniversaria, Gedächtnis, Denkmal, Andenken, Entsinnen, Erinnerung usw. Dies sei zwar allen Menschen und vielen Tieren gegeben, trotzdem würden zur Stärkung des Gedächtnisses “viele Artzneyen angewandt werden”. Im juristischen Sinne müssen Memoria mit Schuldigkeit übersetzt werden; auch das Stiftungsrecht spielt hier
mit. Eine lutherische Betrachtung. - Exemplar offenbar aus
einem größeren Band herausgelöst. Papier teils gebräunt.
1011 MESSEN: FRITSCH, Ahasver, Gymnasma
juridicum de regali nundinarum jure ac privilegiis.
Jena G. Sengenwald, G. Sengenwald, 1660. Kl.-4to.
5 Bl., 142 S., 4 Bl. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig,
hinterer Teil teilw. stärker gebräunt).
€ 140,Erste (einzige) Ausgabe.- Abhandlung über das Recht der
(Kirch-)Messen, Jahr-Märkte, Wochenmärkte etc.
1012 MILITÄR: PATENT Daß Niemand Er sey
wer er wolle, Mit Seinen Klagen Die Geordnete Erste Instantzien vorbey gehen soll. Sub Dato Berlin,
den 17 April 1726. Berlin, Gotthard Schlechtigers
Wittwe, 1726. 2 Bl. 4to.
€ 90,Patent Friedrich Wilhelms I. von Preußen, daß Klagen gegen
Soldaten jeden Ranges beim Regiments-Chef oder -Kommandeur einzureichen seien. Zweite Instanz war die Kriegsund Domänenkammer, letzte der König selber.
1013 MILITIA: RÖCKEL, A. (anonym), Die
deutsche Volksbewaffnung. Von A. R. Dresden, Adler u. Dietze, 1848. 23 S. Geheftet. (Umschl. etwas
fleckig u. angestaubt).
€ 60,Holzmann-B. VII, 10924. Friedlaender 90 (nicht aufgeschlüsselt).
1014 MORD: SCHMIDT, Silvester H.(praes.), J. H. SCHUETZ De actionibus meritoriis. Jena, Bauhöfer, 1687. Kl.-4to. 1 Bl., 18 S. RückenBroschur (gebräunt).
€ 75,Philosophisch-juristische Abhandlung über unmoralische
Handlungen im allgemeinen.
1015 MÜNDEL: JENICHEN, Gottlob August,
Rechtliche Gedancken von der Ungültigkeit eines
so wohl in Ansehung des Willens als auch derer
äusserlichen Solennitäten unvollkommenen Testaments zu milden Sachen. Frankfurt/Main, L. Brönner, 1749. 35 S. Rückenbroschur (gebräunt u. etwas fleckig, die letzten Seiten m. schwachem
Feuchtigkeitsrand).
€ 65,Der Rechtslehrer Jenichen (1709 - 1759) trat als Rechtsbeistand in Mündelsachen vor Gericht auf, hielt juristische Vorträge und war ein eifriger Schriftsteller, der auch neue Ausgaben von Werken Anderer besorgte und die Zeitschrift “Ju-
157
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
ristischer Büchersaal” und deren Fortsetzung “Allerneueste
Nachrichten von juristischen Büchern” (etc.) herausgab. Vergleiche ADB XIII, 767 f.
1016 MÜNDEL: KARL ALEXANDER, Markgraf v. Brandenburg, (Verordnung zum vormundschaftlichen Verwaltungswesen (in vim Constitutionis tutelaris)). (Onolzbach, 19. April,
1790. 28 S. Späterer Hlwdbd (verblichen u. etwas bestoßen,
Rückensign., Bibl.-Stempel auf d.
ersten Seite, innen gebräunt)
€ 130,Verordnung aus dem letzten Regierungsjahr des Margrafen von Brandenburg,
Karl Alexander (1736-1806), Herzog zu
Ansbach-Bayreuth. Er galt als besonders
sozialer Regent, der in seinem Lande über
drei Millionen Gulden Schulden abtrug,
Stiftungen, Mustergüter, Witwenkassen
u.v.m begründete. 1791 trat er zugunsten
Friedrich Wilhelm II. zurück, dem sein
Thron mangels Nachfolgern Karl Alexanders ohnehin zugefallen wäre.- ADB XV,
264ff.
Der 12seitige Quellenanhang umfaßt Schriftstücke aus den
Jahren 1259 bis 1711.
1018 NORDISCHER KRIEG: EHRENSTEEN,
Edvard Ph., Responsio ad duo scripta Danica,
quorum alterum sub titulo Iuris fecialis armatae
Daniae, alterum sub nomine Manifesti exiit. Frankfurt/M., W. Serlin, 1658. Kl.-4to. 39 S. Neuer
Ppbd.
€ 120,Denkschrift aus dem nordischen (schwedisch-polnisch-brandenburgisch-dänischen) Krieg 1655 - 1660 über das Recht
der Kriegserklärung.- Laut Bibl. Danica III,
139 und Svenskt biografiskt handlexikon
ist der schwedische Diplomat Edvard Ehrensteen
der
Verfasser;
laut
Holzmann/Boh. III, 12123 eventuell auch
von dem Greifswalder, in schwedischen
Diensten stehenden, Juristen David Mevius verfasst. Die Titelrückseite und S. 3/4
mit längeren Notizen von alter Hand.
1019 NÜRNBERG: DENKSCHRIFT
über die nachtheiligen Folgen des hohen Bayrischen Eingangszolltarifs und der Bayrischen Zollordnung vom Jahre 1828. Der hohen Ständeversammlung, Kammer der Abgeordneten eingereicht von 155 Kaufleuten und Fabrikbesitzern der
Stadt Nürnberg. 1831. Monat Mai. (Nürnberg,
Campe, 1831). 4to. 8, 38 S. Neue Broschur (Titel
gering braunfl.).
€ 125,-
1020
1017 NAUMBURG: UNVORGREIFFLICHE GEDANCKEN über die ohnlängst unter dem Titul:
Gründe und Ursachen, welche das allerhöchste
Oberhaupt und alle Glieder des Heil. Röm. Reichs
insonderheit die Römisch-Catholischen haben,
aus eigenem wahren Interesse nicht zuzugeben,
noch darein zu willigen, daß es mit denen Geistlichen Güthern und Stifftern, nahmentlich mit
Naumburg, in einen andern Stand komme, als die
Reichs-Grund-Gesetze vermögen, und wohl hergebracht ist, ans Licht gekommene Schrift. Ohne
Ort u. Druck, , 1719. 33 Bl. Rückenbroschur (Bibliotheksvermerk auf Titel, gebräunt u. etwas
braunfleckig).
€ 150,Die Schrift erschien in verschiedenen Druckvarianten, so
auch in einer 16 Blatt umfassenden Ausgabe. - Der Verfasser
bezieht sich auf eine im gleichen Jahr anonym erschienene
Schrift, der er vorwirft, durch ihre Interpretation der ReichsGesetze, insbesondere des Instrumenti Pacis Osnabr., Spannungen zwischen den katholischen und evangelischen Ständen provoziert zu haben. Detailliert belegt er und geht dabei
weit in der Geschichte zurück, daß das Stift Naumburg dem
Kurfürstentum Sachsen zugehörig sei. Dabei untersucht er
die rechtliche Stellung Naumburgs, u.a. die Fragen, ob
Naumburg ein Mediat- oder Immediat-Stift sei und ob das
Reservatum Ecclesiasticum auf Naumburg anzuwenden sei.
Mit den eingedruckten Namen der 155 Nürnberger Gewerbetreibenden versehene Eingabe mit der Bitte um Herabsetzung des Eingangszollsatzes und Vorgehen gegen die willkürliche Auslegung der Zollordnung. Die ursprünglich intendierte Ankurbelung der Wirtschaft sei gescheitert, das Gegenteil sei eingetreten. Dies tun die Bittsteller am Beispiel
verschiedener Industriezweige wie Baumwoll-, Tabak- und
Zucker-Industrie dar. Außerdem monieren sie die hohen Kosten für Zollverwaltung und Grenzbewachung.- Zu den Unterzeichnern gehörte u.a. auch der Verleger Campe.
1020 NÜRNBERG: (POPP, FR.). Urkundliche
Bemerkungen über die neuesten Bewegungen des
Durchlauchtigsten Churhauses Pfalzbayern die
Zurückeforderung einiger Reichsstadt-Nürnbergischen Aemter betreffend. (Nürnberg, Monath),
1791. 40 S. Schlichter Ppbd d. Zeit (Bibl.-Sign.,
Stempel verso Titel).
€ 80,Der Ursprung für die bayerische Rückforderung von Gebieten, die der Reichsstadt Nürnberg seit Jahrhunderten gehörten, lag im Testament des bayerischen Herzog Georg des Rei-
158
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
chen (gestorben 1503) und dem daraus folgenden Zerwürfnis seines Schwiegersohns Pfalzgraf Rupprecht und den Herzögen in Bayern, Wolfgang und Albrecht.- Holzmann/Boh.
X,429; Will VII,189.
1021 OPFER: WIESTNER, J. (praes.), Fr. X. J.
UNERTL (resp.), Quinarius casuum seu causarum ecclesiasticarum. Ingolstadt,
Th. Grass, 1697. Kl.-4to. 2 Bl., 45,
(1) S., 3 Bl. Broschur (etwas braunfleckig).
€ 80,-
zu unterbinden. Mitwisser werden den Schuldigen gleichgestellt.
1025 PFERDEAUSFUHR: (EDICT wegen des
Ausführens der Pferde). So geschehen und gegeben Berlin, den 21. Januarii 1715. o. Dr., o. J. Folio
(32 x 38 cm). 1 Blatt einseitig bedruckt, (gering gebräunt, leichte
Randläsuren).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., der
hiermit jegliche Ausfuhr von Pferden bei
Androhung hoher Strafen untersagt, da
dies zu einer Schwächung der Kavallerie
führt. Gleichzeitig wird die Bevölkerung
aufgerufen, in dieser Hinsicht verdächtiges Verhalten anzuzeigen.- Beiliegend
das Begleitschreiben vom 26. Januar
1715 an die Geistlichkeit, das Edikt in den
Kirchen bekannt zu machen.
Besprechung fünf konkreter Fälle nach
kanonischem Recht, betreffend die jährlich zu erbringenden Ab- bzw. Opfergaben, die Veräußerung von kirchlichem Besitz, letztwillige Verfügungen, kirchliche
Pfründe sowie den richtigen Ort der Bestattung. Das Druckjahr findet sich am
Ende des Textes und als Chronogramm
am Ende der Glückwunschgedichte für
den Respondenten.- De Backer/Somm.
VIII, 1129,5.
1026
PFRÜNDE: WAHRE BESCHAFFENHEIT des bey höchstpreislichem Kaiserlichen Reichshofrath obschwebenden Rechts1044
1022 PERÜCKE: PATENT, Daß
streites in Sachen von Traun Graf,
Se. Königliche Majestät Vom 1. Jaals Vormund des minderjährigen Herrn Gafen Jonuarii 1718 an, Den Impost Der Pereuquen Und
seph von Daun wider das Domkapitel, und den
Carossen In Hiesigen Residentzien cassiret und
Herrn Erzbischof und Fürsten zu Salzburg. Die Eraufgehoben haben. Berlin, Süßmilch, 1717. Folio.
schwerung der Adels- Probe und anderweitige
2 Bl. (gering gebräunt, im Falz etwas eingerissen).
Verleihung der Präbende betreffend. O. O., o. Dr.,
€ 90,1791. Kl.-Folio. 35, (1) S. Rückenbroschur (1 Blatt
Erlassen von Friedrich Wilhelm I. Berlin, den 6. November
m. kleinem Eckabriß).
€ 140,1717. - Die Perückensteuer war 1701 von Friedrich I. eingeführt worden.
1023 PFALZGRAFEN: WEBER, I. (praes.), Fr.
Chr. LUDWIG (resp.), Historiam comitum veterum Romano-Germanorum generalem eruditis exhibet. Leipzig, Chr. Götze, 1684. Kl.-4to. 16 Bl.
Rücken-Broschur (etwas feuchtwellig).
€ 75,Reichsrechtliche Abhandlung über die Pfalz-, Gau-, Cent-,
Mark- und Landgrafen im alten Reich, ihren Ursprung und ihre verfassungsmäßigen Rechte und Pflichten.- VD17
1:019606C.
1024 PFERDEAUSFUHR: (EDICT wegen des
Ausführens der Pferde). So geschehen und gegeben Magdeburg den 17. Octobr 1704. o. Dr., o. J.
Folio (32 x 38 cm). 1 Blatt einseitig bedruckt,
€ 70,Erlassen von Friedrich I., der hiermit, in Anbetracht des fortdauernden Spanischen Erbfolgekrieges, vorangegangene
Edikte erneuert und verschärft, um die Ausfuhr von Pferden
Gegendarstellung zu einer Streitschrift, die das Domkapitel
Salzburg zu einem Rechtsstreit um die Verleihung von Kirchenpfründen in Passau und Salzburg an Joseph Graf von
Daun in ganz Deutschland hatte verbreiten lassen. Das Domkapitel Salzburg kam, nachdem Joseph Graf von Daun sich
mit einem Stammbaum von 16 Ahnen ausgewiesen hatte,
mit einer unerwarteten Nachforderung um weitere Nachweise betreffs der Stiftmäßigkeit Dauns und seiner Ahnen ein.
1027 POST: (EDICT wegen des unerlaubten Mitnehmens von Briefen und Paqueten). Gegeben zu
Berlin, den 6. Julii 1719 o. Dr., o. J. Folio (33 x 39
cm). 1 Blatt einseitig bedruckt, (etwas gebräunt,
zweimal gefaltet).
€ 70,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. Insbesondere Berlin, Magdeburg, Halle, Halberstadt, Wesel, Frankfurt, Stargard und
Ruppin ansprechend, untersagt er allen Land-Kutschern,
Fuhrleuten, Schiffern, Kahn-Chaisen und Karren-Führern,
zum Schutz der königlichen Post-Regale, die Mitnahme von
verschlossenen Briefen und kleinen Paketen unter zwanzig
Pfund.
159
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
1028 POST: EDICT, Wornach sich Die Post- Und
Accise-Bedienten Bey Ankunfft der Posten, Sowohl in grossen als kleinen Städten, Wegen der
Accis-bahren Paquete zu verhalten haben, Insonderheit Wann solche heimlich aufgenommen und
abgesetzet oder bestellet werden. De Dato Berlin,
den 25. Julii 1720. Berlin, Süßmilch, 1720. Folio. 2
Bl. (leicht gebräunt, im Falz etwas eingerissen).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Um die Umgehung der Accise einerseits und die Klagen von Passagieren andererseits
zu vermeiden, sollen Postillione und Post-Knechte streng
überwacht und gegebenenfalls hart bestraft werden. Die Accise-Einnehmer werden angewiesen, “an denen Tagen, da
fahrende Posten einlauffen, deren Ankunfft biß 10 Uhr
Abends ab(zu)warten”, bzw. ihre Arbeit am folgenden Morgen um 7 Uhr wieder aufzunehmen.
1029 POST: (VERORDNUNG wegen der Aufhebung der Post-Freyheit). Geben Cölln an der Spree,
den 18. Junii, 1712. o. Dr., o. J. Folio (32 x 39 cm). 1
Blatt einseitig bedruckt, (leicht fleckig, geringe
Randläsuren).
€ 70,Erlassen von Friedrich I. Demnach wird lediglich “ Was von
auswerts, sey es von anderen Potentaten, oder Dero eigenen
Ministris kommet und an Se. Königl. Majestät überschrieben
ist, auf Dero Posten nach wie vor frey passiret und richtig bestellet”.
1030 PREUSSEN: (ANORDNUNG wegem der
Erb-Huldigung und Beleihung der Lehn-Leute).
Gegeben Cölln an der Spree den 6. Martii Anno
1713. O. Druck, o. Jahr. Folio. 2 Bl. (gebräunt, Wasserrand im Kopf- u. oberen Außensteg, leichte
Randläsuren).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. wenige Tage nach seinem
Regierungsantritt. Das Huldigungs Actum wird für den 24.
April bestimmt. “Soweit es damit seine Richtigkeit hat und
kein Streit oder Zweiffel dabey ist” sollen die Lehnsbriefe bestätigt und aufs Neue ausgefertigt werden. Damit verbunden
ist ein Pardon für bestimmte Verstöße.
1031 PREUSSEN: (ERKLÄRUNG zur Ausfertigung von Lehen-Briefen). Geben Cölln an der
Spree, Cölln an der Spree, den 27. May, 1710. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt, im Steg leicht angestaubt).
€ 80,Erlassen von Friedrich I. mit Bestimmungen zu neu auszufertigenden und zu erneuernden Lehensbriefen.
1032 PREUSSEN: REGLEMENT wie in denen
Processen zwischen Grund-Herrschaften und Unterthanen verfahren werden solle. De Dato Berlin,
den 17. Januarii 1780. Berlin, G. J. Decker, 1780.
4to. 12 S. (Papier leicht gebräunt u. minimal
braunfleckig).
€ 160,Verordnung Friedrichs des Großen im Jahre, als die Kodifikationsarbeiten am preußischen Landrecht nach fast drei Jahrzehnten Pause wiederaufgenommen wurden. Im vorliegenden Edikt (formuliert vom Großkanzler von Carmer) sollen
vor allem Prozeßdauer und -”weitläufigkeit” sowie die entstehenden Kosten reduziert werden. Bereits 1738 durch Friedrichs Vater Friedrich Wilhelm I. initiiert, ging das “Allgemeine Landrecht” für Preußen erst 1792 in Druck.
1033 QUOD metus causa: BARTHOLDI,
Friedrich Jacob (praes.), J. Fr. KÖPPEN (resp.), Discussio legis extat XIII ff quod metus causa. Frankfurt/Oder, Fr. Eichorn, 1683. Kl.-4to. 1 Bl.,
16 S. Rücken-Broschur (etwas angestaubt u.
braunfleckig, die ersten 2 Bl. mit Nässerand).
€ 80,1034 RANDALE: HARBART, H., Durch falsche
Crocodils-Thränen Abgenöhtigte Remonstration,
Worin Gründlich gezeiget... Daß mit Wilhelm Adrian Bürgers Dieser Stadt Rechten und Verfassungen nach verfahren... auch Ihme sonst nicht, denn
was sein Frevel verdienet, wiederfahren sey...
Hamburg, C. Neumann, 1708. 22 Bl. Rückenbroschur (etwas braunfleckig).
€ 65,Gegendarstellung zu Bürgers’ Bitte um Freilassung “Libertatem quam perperere majores digne studeat servare posteritas” (1708). Bürgers war u.a. wegen Trunkenheit, Gewalttätigkeit, Widerstands gegen die Staatsgewalt angeklagt und
ins Gefängnis verbracht worden. So hatte er einmal mit der
Flinte auf einen mit Dacharbeiten befaßten Zimmermann geschossen, der daraufhin vor Schreck vom Dach gestürzt und
an den Folgen gestorben war. Geldstrafen bezahlte Bürgers
nicht oder unvollständig, Gerichtsdiener, die ihn abführen
sollten, schlug und zauste er, haute ihnen auf die Nasen und
beschimpfte sie aufs Übelste auf Plattdeutsch.- Als Beilagen
mehrere Zeugenaussagen.- Schröder III,102; vgl. Schröder
I,440 (Bürgers).
1035 REAKTION: ROHMER, Friedrich, Bayern und die Reaktion. Für deutsche Freiheit und
bayerische Ehre. 2. Abdruck. München, Franz,
1850. 78 S. OBroschur.
€ 45,Letzte politische Broschüre des Philosophen (1814-1856) in
seinem Kampf gegen Reaktion und Ultramontanismus; vorher waren erschienen “Denkschrift über den Einfluß der ultramontanen Partei in Bayern” (1846), “Der vierte Stand und
Monarchie” (1848), “Deutschlands alte und neue Bureaukratie” (1848) etc. Cf. ADB 29, 57f.
160
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
1036 REAKTION: SCHMALZ, (Theodor v.),
Ueber des Herrn B. G. Niebuhrs Schrift wider die
meinige, politische Vereine betreffend. Berlin,
Maurer, 1815. 15 S. Interimskarton
€ 100,Schmalz, Rektor der Berliner Universität, hatte mit einer
Schrift gegen politische Geheimbünde in der Art des Tugendbundes einen lebhaften publizistischen Streit ausgelöst (zu
dem sog. Schmalzschen Denunziationsstreit vgl. ADB 31, 625
f.). - St.a.T. Titel tls. gebräunt.
1037 REICHSKAMMERGERICHT: JOSEPH II.
von Österreich,. Reichsschluß vom Jahr 1788.
über einige Erläuterungen und Modifikationen der
Verodnung des Reichsschlusses von 1775, in Betref der Eintheilung der Senate am Kaiserlichen
Reichskammergericht, und der dar dahin einschlagenden Gegenstände. Wetzlar, Winkler, 1788. 26
S. Rückenbroschur (gebräunt, etwas angestaubt,
Stempel verso Titel).
€ 90,Die Regelung betraf u. a. die Anzahl der Beisitzer im Judicialund Extra-Judicial-Senat und bei Privatklagen, u. a., um das
beschäftigungslose Herumsitzen von Assessoren zu verhindern. - Enthält das kaiserlich Rescriptum vom 23. 8. 1788,
Das Reichsgutachen vom 29. Juli und das kaiserliche Ratifikationsdekret vom 23. August dess. Jahres.
1038 REICHSKREISE: ENGELBRECHT, A.
Chr., De conventibus circularibus Imperii Germanici, Von denen Cräyß-Tägen commentatio. Helmstedt, G. W. Hamm, 1696. Kl.-4to. 1 Bl., 63, (1) S.
Neuer Ppbd (durchgehend etwas braunfleckig).
€ 80,Erste Ausgabe. - VD17 1:002756G.
1039 REICHSREGIMENT: RECHENBERG, A.
(praes.), A. Fr. von ENDE (resp.), De regimento S. R. Imperii. Leipzig, Chr. Fleischer, 1694. Kl.4to. 16 Bl. Rücken-Broschur (angestaubt, etwas
braunfleckig).
€ 70,Staatsrechtliche Abhandlung über das sog. Reichsregiment,
eine von Karl V. geschaffene Behörde aus zwei fürstlichen
Personen und 22 Beisitzern, die bei Entfernung des Kaisers
vom Reich diesen in allen Belangen, namentlich der inneren
und äußeren Sicherheit zu vertreten hatte.
1040 REICHSSTÄNDE: ROTH, Johann Richard, Von dem Grundsatze, nach welchem das Verhältniß unmittelbarer reichsadlicher Einwohner
reichsständischer Lande gegen reichsständische
Landesherren zu bemessen ist. Mainz, St. Rochus
Hospitals-Buchdruckerey für A. Craß, 1784. 20 S.
Broschur der Zeit (Umschlag und die ersten Seiten
mit Feuchtigkeitsrand im unteren Viertel, leicht
gebräunt, unbeschnitten und teils nicht aufgeschnitten).
€ 120,Johann Richard von Roth (1749 - 1813) war Professor des Lehen- und Landesrechts, wirklicher Hof- und Regierungsrat
und zuletzt Direktor des Schöffenappelationsgerichtes. Daneben veröffentlichte er zahlreiche Schriften insbesondere
zum Staatsrecht, die noch heute wertvoll sind, da Roth “ein
scharfer Kopf war und tüchtige Studien gemacht hatte”
(ADB XXIX, 316). - Kosch, Biograph. Staatshandbuch II, 1049.
1041 REKRUTENWERBUNG: (EDICT wegen
Einstellung der Recruten-Werbung und GeneralPardon). So gegeben Berlin den 9. May Anno
1714. o. Dr., o. J. Folio. 4 Bl. (etwas gebräunt, 2
Blatt m. Wasserrand im Kopfsteg).
€ 90,Erlaß von Friedrich Wilhelm I. daß die Zwangsrekrutierung
von Soldaten eingestellt wird. Bis zum 1. Oktober gilt ein General-Pardon für Deserteure, die gewaltsam rekrutiert wurden und diejenigen, die das Land verließen. - Dabei die Verfügung zur Veröffentlichung des Ediktes in Kirchen und locis
publicis.
1042 REKRUTENWERBUNG: (VERORDNUNG
wegen der Verstösse wider das Werbe-Edicta).
Signatum Colln an der Spree den 7. Decembr
1711. o. Dr., o. J. Folio. 2 Bl. (etwas gebräunt).
€ 65,Erlassen von Friedrich I. nachdem es zu Streitigkeiten zwischen Stadt und Land bei der Stellung von Rekruten kam, indem jede Partei fremde Rekruten als eigene ausgab.
1043 REVERSALIEN: FRITSCH, Ahasver,
Tractatio de literis reversalibus, earumque auctoritate atque usu in variis negotiis moribus Germaniae recepto. Merseburg, C. Forberger für M. Müller in Naumburg, 1670. Kl.-4to. 24 Bl. Neuer Ppbd.
€ 110,Abhandlung über die Revers-Briefe oder Reversalien, durch
die der Empfänger eines Gegenstandes oder Anspruchs ausdrücklich erklärt, dass er dies nicht aufgrund eines zustehenden Rechtes, sondern nur aus Gefälligkeit des Gebers erhält.
Die Anwendung reicht vom Lehnsrecht über Stipendien für
unbemittelte Studenten bis zur Überlassung von Jagdrechten. Mit zahlreichen deutschsprachigen Zitaten. - Ahasver
Fritsch, Schwarzburg-Rudolstädter Kanzler, “war einer der
fleißigsten und fruchtbarsten Schriftsteller seiner Zeit”
(ADB).
1044 RITTERSCHAFT: ESTOR, Johann Georg, Zufällige Gedanken von dem Bishero so
zweifelhaften wahren Ursprung der heutigen
Reichs Ritterschaftl, Nebst Vorläufiger Untersu-
161
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
chung der Frage: Ob nicht besser: Sie verlasse ihre gegenwärtige Station gar wieder? Gedruckt gedruckt O. O., o. Verlag. anno, 1753. Kl.-4to. 30 S.,
1 Bl. weiß. RBr. (schärfer beschnitten, anfangs
oben leichte Feuchtigkeitsspur).
€ 240,Erste Ausgabe. - Johann Georg Estor war einer der bedeutendsten Juristen seiner Zeit, der in Gießen, Jena und vor allem in Marburg mit großer Zustimmung lehrte. “Sein wissenschaftliches Streben geht auf historische Erkenntniß der
deutschen Rechtszustände. Er ist durchaus kein Freund der
“Deutsch-Rechts-Schmidte”, die aus “Hirn-hypotheses ein
ius chimaericum aufbauen” (ADB) wolle. Die Behauptung
der Ancennität der Reichsritterschaft und der daraus abgeleiteten Privilegien waren für Estor solch eine Chimäre, beruhe
sie doch auf “einer schändlichen Vermisch- und Vermengung
allerley unter einander laufenden Umstände, Zeiten, und Geschichte”, sodaß der “wahre und ächte Ursprung der heutigen Reichs Ritterschaft ... dunkel geblieben” sei. Somit seien auch die beanspruchten Privilegien äußerst zweifelhaft. Meusel III,200.
1045 RITTERSCHAFT: LEYSER, A. (praes.), J.
A. LAURENTIUS (resp.), Equitum Saxonicorum
iura singularia. Wittenberg, Kreusig, 1710. Kl.-4to.
18 Bl. Broschur.
€ 90,Über die althergebrachten Sonderrechte der sächsischen Ritterschaft.
1046 RITTERSCHAFT: VORLÄUFIGE GEDANKEN von den Reichsritterschaftlichen vielen und
stattlichen Privilegien. Frankfurt/M. u. Leipzig, o.
V., 1753. Kl.-4to. 48 S. RBr. (schärfer beschnitten).
€ 200,De jure, so der Autor, stehen der Ritterschaft die beanspruchten Privilegien nicht automatisch zu.
1047 SACHSEN: POLICEY UND KLEIDERORDNUNG, Des Durchlauchtigsten ... Herrn, Herrn Johanns Georgen, Hertzogen zu Sachsen ..., des heiligen Römischen Reichs Ertzmarschalchs, Churfürsten ... So auff jüngst zu Torgaw gehaltenem
Landtage erstlichen der Landschafft untergeben,
und nach erfolgter einhelliglicher Approbation jetzo in Druck verfertiget worden. Leipzig, (M. Lantzenberger für) J. Rose, 1612. Kl.-4to. 4 Bl., 88 S.
mit 1 ganzseitigen Wappenkupfer. Neuer Halbpergament im Stile der Zeit unter Verwendung alter
Materialien (Bezugspapier berieben, durchgehend
gebräunt u. braunfleckig, vereinzelt Anstreichungen von alter Hand).
€ 750,Bestimmungen zur Regelung der öffentlichen Ordnung: Strafe derer, so während der Predigten in Schenkhäusern befunden werden; über Fluchen und Gotteslästerung; Strafe des
Meineids; Hoffart der Kleidung (mit nach Geschlechtern getrennten Bestimmungen für die einzelnen Stände, Ämter und
Würden vom Adel und den Professoren bis herab zu den
Dienstboten und Bauern); ferner Bestimmungen über Hochzeiten, Taufen, Begräbnisse, Gastereien etc., zur Handwerkerund Tagelöhner-Taxe, über Bettler, Zigeuner, Straßenräuber
usw. - VD17 1:016082D.- Angebunden zwei weitere kurfürstl.
Verordnungen in Sachen öffentlicher und Gerichtsordnung:
RESOLUTIO UND ERLEDIGUNG Derer Gebrechen, welche in
deme Anno 1609 zu Torgaw gehaltenem Landtage, von der
Landschafft des Chur- und Fürstenthumbs Sachsen, in Consistorial-, Iustitz- und Renthsachen übergeben, Und itzo
Nach geschehener Revision und darauff erfolgter Approbation ... auff Befehl ... Herrn Johans Georgen, Hertzogen zu
Sachsen ... In offenen Druck, menniglichen zur nachrichtung,
verfertiget worden. Leipzig 1612. 4 Bl., 80 S.- Die Revision
betraf u.a. die Schul- und Kirchendiener, Schwängerungssachen, die Landes- und Jungfrauenschulen, Vormundschaften,
Kanzlei- und Schreibgebühren, die Schöppenstühle, die Advokaten in Hofgerichten, Weinbrennen, Wochen- und Jahrmärkte, Salz- und Holzmärkte, die Flößerei und daraus entstehende Sachschäden, Erhaltung der Straßen und Brücken,
Mühlordnung, Vogelfang und Jagdrechte.- VD17 1:016103Q.
- TAXA UND MODERATION, Welcher gestalt es künfftig in
den Churfürstlichen, Sächsischen Emptern, auch in den Städten und Gerichten auffm Lande, mit den Gerichts Schöppen,
Ampts und andern gebühren, in Peinlichen, Bürglichen, und
Hülffssachen, auch sonsten allenthalben, gehalten werden
soll. Leipzig (1612). 95, (1) S. mit großer Holzschnitt-Verlegermarke am Schluss. - VD17 1:016112P. - Alle drei Verordnungen sind vom 23. April 1612 datiert, liegen hier in erster
Ausgabe vor und wurden sowohl gemeinsam wie auch einzeln ausgegeben.
1048 SALINEN: FRITSCH, Ahasver, Tractatio
synoptica, de regali salinarum jure, accessêre Civitatum quarundam Germaniae Statuta Salinaria.
Jena, S. Krebs für M. Müller in Naumburg, 1670.
Kl.-4to. 122 Bl. Neuer Ppbd (anfangs 2 Seiten mit
Unterstreichungen von alter Hand).
€ 300,Umfangreiche, großenteils deutschsprachige Abhandlung
über Salzquellen und Salzbergwerke des Deutschen Reichs
und ihre besondere Rechtsstellung als landesherrliche Einkommenquelle (Regal). Mit Abdruck der “erneuerten Pfänner-Ordnung der Stadt Halla” (an der Saale) von 1644, der
Frankenhausener Salz-Ordnung von 1600 und den Statuten
des Salzwerks zu (Bad) Salzungen. - Kat. Bergakad. Freiberg
214; Lipenius II, 293.
1049 SATISFAKTION: ABDRUCK der vorlängst
den 9. Novembr. A. 1702 in versamleter Bürgerschafft übergebenen Designation oder Rechnung;
Sampt jetzo beygefügter Kurtzen Anzeige und
eventualen Vorbehalt, Abseiten Meiner Andreas
Bandauen, Wieder Alberti Twestreng, J. U. Lt. Neugesuchte Irrmachung und vermeinentlich annoch
162
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
erfoderte Liquidation. Hamburg, Januar 1707. 4
Bl. Rückenbroschur:
€ 80,Protokoll eines Rechtsstreites zwischen dem Bürger Andreas
Bandau und dem Ratsherrn und Advokaten Albert
Twestreng. Dieser, so Bandau, habe 1702 ihm gegenüber
sein Richteramt mißbraucht, ihn geduzt, mit “Du Kerl” angeredet, überfahren und ohne Verwarnung und formlos ins
Gefängnis stecken lassen. 1706 sprach die Bürgerschaft Bandau Satisfaktion zu und verurteilte Twestreng zu Schadenersatz, den dieser unter immer neuen Begründungen nicht
zahlte. Am Schluß die detaillierte Forderungsliste Bandaus;
ob dieser sein Geld je sah, ist ungewiß; Twestreng jedenfalls
starb 1707.- Angebunden: AN DIE JETZO VERSAMLETE LÖBL:
ERBG: BÜRGERSCHAFT DER STADT HAMBURG... Anerinnerung und Vorstellung, Wie Allem Unwesen und Unordnung
dieser Stadt... Gäntzlich könnte abgeholfen werden... Vorgestellet von Parthenio Ligitioso. Hamburg, Mai 1707. 4 Bl.
(gebräunt, Nässespur am Falz).
1050 SATISFAKTION: ANCKELMANN, Dieterich, Gegen-Vorstellung, Und abgenöhtigte Ehren-Rettung, Wider die unverschuldete unerweißliche Calumnien, Michael Webers & Cons. Mit Beylage sub Num. 1. biß 27... Hamburg, C. Neumann,
1707. 16, 60 S. Rückenbroschur (2 Bl. an Rand
bzw. Ecke hinterlegt, teils etwas knapp beschnitten).
€ 80,Der Hamburger Jurist Dieterich Anckelmann (1672 - 1715)
reichte diese “wohlgegründete acten-mäßige” Gegendarstellung am 5. Mai 1707 bei der Hamburgischen Bürgerschaft ein. Es ging um den Fall des Andreas Bandau, der 1702
zu Unrecht verurteilt worden war. Er hatte gegen seinen
Richter Twetreng geklagt und Recht bekommen - aber kein
Geld. Michael Weber & Cons. vertraten den Richter. Anckelmann zieht hier gegen deren “unerweißliche Calumnien” zu
Felde.- Schröder I,62.
1051 SCHIESSEN: ERNEUERTES UND GESCHAERFTES EDICT, Wegen Abstellung des unnützen
Schiessens in der Neumarck und in Pommern. De
Dato Berlin, den 12. Novembris 1739. Küstrin,
Hübner, Berlin, den 12. Novembris 1739. Küstrin,
Hübner, 1739. Folio. 2 Bl. (die Ecken m. größeren
Wasserrändern, einige kl. Wurmlöcher).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Zivilpersonen droht für eine erste Übertretung ohne weitergehende Folgen eine Strafe
von 50 Reichstalern bzw. 6 Monate Festungshaft. Im Schadensfall wird die Strafe verschärft. Soldaten und Offiziere
werden mit Gassenlaufen oder Festungs-Arbeit an der Karre
bestraft.
1052 SCHIFFAHRT: (CAMPHAUSEN, L.);
Denkschrift der königlichen Handelskammer zu
Köln über die Beförderung der Schifffahrt des Zoll-
Vereins. Köln, Du Mont-Schauberg, 1846. 4to. 24
S. Einfacher Hlwdbd der Zeit (Einband gering beschabt, Deckelsignatur, Stempel auf Titel, gebräunt).
€ 150,Unter der Führung von Ludolf Camphausen (1803 - 1890)
wurde die Handelskammer zu Köln die angesehenste des
ganzen Rheinlandes. “In Reden, Berichten sowie bald auch
amtlicherseits eingeforderten Denkschriften und Gutachten
(gab er) fast auf allen wirtschaftspolitischen Gebieten weitschauende Anregungen” (NDB III, S. 113).
1053 SCHULDEN: HEISLER, Philipp Jakob,
Rechtliche Erörterung der Frage: Ob eine Person,
so unter väterlicher Gewalt Geld erborget, nach
der Entledigung von solcher Gewalt aber etwas
davon bezahlet, auch den Rückstand zu bezahlen
schuldig sey? Halle, J. C. Hendel, 1783. Kl.-4to. 22
S. Rückenbroschur.
€ 90,Erste Ausgabe. - Meusel V,318.
1054 SCHULDEN: JANSON, F., Freymüthige
Bemerkung über den von Herrn Franz Wilhelm
Gambsjäger... gewagten Beweis etc. Ohne Ort u.
Dr., im November, 1800. 19, (1) S. Rückenbroschur
(angestaubt u. teils etwas braunfleckig, untere
Ecken knickfaltig).
€ 65,Gegenschrift gegen die den “Beweis, daß in der von dem
churf. pfälzischen Hofgerichtsrath Herrn von Sperl zu Mannheim gegen den an der dahiesigen hohen Schule angeordneten Lehrer der rechten Herrn Janson bey dem akademischen
Senat aus einem Schuldschein erhobenen Klage ad 470 f. die
sonsten vermög einer abgeschlossenen Gesellschaft zustattenkommende Wohlthaten vorzüglich das nachgesuchte beneficium competentiae nicht zulässig sey” des Heidelberger
Juristen Fr. W. A. Gambsjäger. Es ging u.a. um die Frage, ob
ein verschuldeter kurpfälzischer Staatsdiener um die Rechtswohltat eines ausreichenden Unterhalts ausdrücklich bitten
müsse.
1055 SCHULDEN: MANZ, Caspar, Epistola secunda ad unum ex DD. collegis, opposita famoso,
calumnioso, insulso, insipido Postcolloquio D.
Pflaumeri burgi-magistri Überlingensis, tempore
Bacchanaliorum sub larva discurrentis ... O. O., o.
Dr., 1654. Kl.-4to. 4 Bl. Broschur.
€ 90,Zur Lösung des Problems privater Überschuldungen als Folge
des 30jährigen Krieges hatte der Pfalz-Neuburgische Kanzler
Caspar Manz mehrere teils volkswirtschaftliche, teils juristische Schriften verfasst. Seine Vorschläge, die von Stundung
bis zu teilweisem Schuldenerlass reichten, wurden von dem
Überlinger Bürgermeister Pflaumer heftig, aber vergeblich
bekämpft: Der Regensburger Reichstag stimmte am 22. 4.
1654 für Manzens Vorschläge (vgl. ADB 20, 284). - Nicht bei
Humpert.
163
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
1056 SCHWEIGEN: IDEN, Justus Christian,.
Tractatio juridica de iure silentii Oder von dem
Rechte des Stillschweigens. Hannover, J. A.
Gercken, 1740. Kl.-4to. 2 Bl., 40 S., 2 Bl. Rückenbroschur (etwas braunfleckig).
€ 70,Über Schweigegelöbnisse (Kartäuser), militärische Geheimnisträger, Verleumdungen, die von Gerichts wegen nicht wiederholt werden dürfen, das Aussageverweigerungsrecht von
Verwandten, Beichtvätern, Ärzten und Rechtsanwälten, unter Anwendung von Zwangsmitteln erpresste Geständnisse
etc.
1057 SEIDENFAERBEREI: ARTIKEL für die bürgerlichen Seidenfärbermeister. (Gegeben ob dem
Königl. Prager Schlosse den 18 November). Prag,
S. J. Clauser, (etwa 1775). to. 4 Bl. Rückenbroschur.
€ 75,Verordnung von Kaiserin Maria Theresia, nach der für die
“allhiesigen bürgerlichen Seidenfärbermeister” die gleichen
Vorgaben wie in Österreich gelten. So wird der Kirchenbesuch “an jedem zweyten Sonntage nach dem Quatember”
vorgeschrieben, die quartalsmäßige Abgabe zur Lade festgelegt, sittliches und friedsames Betragen verlangt, die Versammlungsfreiheit eingeschränkt, das Verhältnis von Meister, Lehrling und Gesell geregelt u.a.
1058 SEKTION: SCHWENDENDÖRFFER, G. T.
(praes.), J. A. CORVINUS (resp.), Pervigilium
philologico-juridicum medicorum anatomen jure
divino-humano licitam demonstrans. Leipzig, H.
Köhler, 1663. Kl.-4to. 12 Bl. Rückenbroschur (etwas braunfleckig).
€ 140,Erste Ausgabe.- Abhandlung, dass die Sektion menschlicher
Leichen nach Kirchen- und weltlichem Recht erlaubt sei.- Vgl.
Krivatsy 10723 (Nachdruck von 1690).
1059 SEKTION: SCHWENDENDÖRFFER, G.T.
(praes.), J. A. CORVIN (resp.), Pervigilium philologico-juridicum medicorum anatomen jure divino-humano licitam demonstrans. Recusa (= 2.
Auflage). Leipzig, Götze, 1690. Kl.-4to. 12 Bl.
Rücken-Broschur (etwas braunfleckig).
€ 75,Krivatsy 10723; VD17 23:244702V.
1060 SELBSTJUSTIZ: ERKLÄRTES UND ERNEUERTES MANDAT, wider die Selbst-Raache (!). Injurien, Friedens-Stöhrungen und Duelle, de Dato den
28. Junii, 1713. Worinnen das vorhero am 6. Aug.
1688 ergangene, theils wiederholet, theils in einigen Puncten erklähret und erläutert auch geän-
dert wird. Berlin, U. Liebpert, -1713. 4to. 12 Bl.
Rückenbroschur (etwas gebräunt).
€ 80,Erlassen von dem preußischen König Friedrich Wilhelm I.
gleich zu Beginn seiner Herrschaft damit “die Duella gänzlich aufgehoben, ein jeder auch bey seinem ehrlichen Nahmen, wohlerworbenen Gloire und gutem Leymuth erhalten
werden möge, als wornach alle Verbrecher, und wider diese
unsere ewige und heilsame Constitution handelnde muthwillige Delinquenten, aufs härteste und ohn alles Nachsehen abgestraffet werden sollen”. Es folgen 16 Artikel.
1061 SELBSTJUSTIZ: ERNEUERT- UND GESCHÄRFFTES ANDERWEIT ERÖFFNETES MANDAT,
Wieder die Selbst-Rache, Injurien, FriedensStörungen und Duelle. De dato den 2. Julii, Anno
1712. Worinnen das vorher unterm dato Cracau
den 15. Aprilis 1706 ergangene, theils wiederhohlet, theils in einigen Puncten erläutert und erkläret, auch geändert wird. Dresden, Joh. Riedel,
1712. 4to. 18 Bl. Rückenbroschur (etwas gebräunt
u. gering braunfleckig).
€ 80,Erlassen von Friedrich August, Herzog von Sachsen etc. und
König von Polen (August II. der Starke, 1670 - 1733). Das
Mandat umfaßt 61 Paragraphen und regelt Fälle von Verleumdung, Abbitte und Ehrenerklärung (“Ich N. N. gekenne
hiermit, daß mit meinen unbedachtsamen und straffbaren
Geberden (Worten) N. N. gröblich beleidiget (...). Als bitte zugleich, mein unverantwortliches Beginnen mir zu verzeihen
(...))”, Bedrohung und Beschimpfung, Überfall mit dem
Stocke, Schadensersatz, Duellieren, Notwehr etc.
1062 SPANISCHER ERBFOLGEKRIEG: INGROSSIRUNG DER ERNEUERT- UND GESCHÄRFFTEN KäYSERLICHEN Abruffungs-Geheiß-Gebotund Verbots-Brieffe, Wider alle des gantzen Heil.
Röm. Reichs Hoch- und Nidere Lehen-Leuthe, Unterthanen und Zugehörige, samt und sonders,
Welche In der Cron Franckreich, des Duc d’anjou,
und der beyden respective entsetzten und geächteten Gebrüderen Joseph Clements, und Maximilian Emanuels, gewester Chru-Fürsten zu Cölln, und
Bayrn, etc. deren sämtlichen Helfferen, Anhängeren und Helffers-Helfferen Diensten und Pflichten,
mittel- oder unmittelbar sich befinden und beharren; Ingleichem Wider die verbotene Brieff- und
Geld-Wechsel, auch andere Handlungen, Ein- und
Ausfuhr der Waaren, Pferden, des Getrayds, Gewöhrs, Kriegs-Gereitschafft, etc. oder anderen verbotenen Gewerb und Sachen, nach, und von deren erklährten Reichs-Feinden, und deren Anhänger Landen. Weimar, 1713. Folio. 8 Bl. Rückenbroschur (gering braunfleckig).
€ 75,-
164
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
Erneuerung und Verschärfung der Verordnungen Kaiser Joseph I. nach dessen Tod durch Karl VI. für Sachsen-Weimar.
Die Avocatoria regelten das Verhalten der kaiserlichen Untertanen gegenüber den Franzosen im Spanischen Erbfolgekrieg, nach Karl VI den Friedensvertrag von Utrecht (1713)
nicht unterzeichnet hatte.
1063 STAATSHAUSHALT: NECKER, Jaques,
Projet de décret présenté à l’Assemblée nationale
par le premier ministre des finances, le 1.er octobre 1789. (Paris, Imprimerie Royale, 1789). 4to. 15
S. in 2 losen Bogen.
€ 120,Vorschläge Neckers zur Konsolidierung des Staatshaushaltes
(vgl. Hoefer XXXVII, Sp. 586 f.). - Vgl. Saricks I, 4215 (abweichende Ausgabe).
1064 STAATSHAUSHALT: HOFMANN, Johann A. (praes.), J. W. CORAEUS (resp.), De
rebus principibus S.R.I. regentibus ad Imperium
dignitatem et personam publicam sustinendum
dicatis. Marburg, Müller, 1774. Kl.-4to. 1 Bl., 60 S.,
1 Bl. Rücken-Broschur (Titel etwas angeschmutzt).
€ 70,Über die sog. Domänen, deren Einkünften zur Finanzierung
des Staatshaushaltes (Staats- oder Kammergüter) und der
Hofhaltung eines Fürsten (Tisch- od. Tafelgüter, auch Schatullengüter) dienten. - Pütter II, 120.
1065 STAATSWOHLFAHRT: EDICT, wegen Abstellung der Sportuln Vor die Den verunglückten
und Neu-Anbauenden zu Erhaltung einiger
Freyheit zu ertheilende Attestata und Quitungen.
De dato Berlin, den 11ten Septembr 1725. Berlin,
Schlechtiger, 1725. Folio. 2 Bl. (gebräunt). € 70,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., da frühere Edikte zur Unterstützung der “Abgebrannten, Wetterbeschädigten, durch
Viehsterben verunglückten, auch Neu-Anbauenden” nicht
befolgt wurden. Die Behörden hatten zum Teil so hohe Gebühren für die Ausfertigung der erforderlichen Dokumente
verlangt, daß sie “sich also der Königlichen Gnade wenig zu
erfreuen haben”.
1066 STAATSWOHLFAHRT: PATENT, Daß Vom
1. Januarii 1720 an, monatlich 600 Minsp. Rocken
Aus dem Berlinischen Magazin, Denen Einwohnern hiesiger Residenzien à 1 Thaler 8 Groschen,
In denen Land-Städten aber à 1 Thlr. 6 Gr. der
Scheffel verkauffet werden soll. De Dato Berlin,
den 27. Novembr 1719. Berlin, Süßmilch, 1719.
Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. - Die Verwendung des Roggens zum Schnapsbrennen allerdings wurde hart bestraft.
1067 STEMPEL-PAPIER: EDICT, Wie es in den
Inquisitions-Sachen Künftig mit dem Stempel-Papier gehalten werden soll. Sub dato Berlin, den
17ten Januarii 1725. Küstrin, Hübner, 1725. Folio.
2 Bl. (leicht fleckig, geringe Randläsuren). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., der in Erneuerung eines
früheren Ediktes den Gebrauch von Stempel-Papier in fiskalischen und Inquisitions-Angelegenheiten zwingend vorschreibt. Besondere Erwähnung findet das Criminal-Collegio.
1068 STEMPEL-PAPIER: ERNEUERTES UND
ERWEITERTES EDICT, wegen Gebrauch des Stempel-Papiers und Pergaments. De Dato Berlin den
16 May 1765. (Berlin), Decker, 1765. Folio. 16 Bl.
(leicht braunfleckig, neuerer Besitzvermerk auf Titel, letztes Blatt mit Eckausriss).
€ 120,Erlassen von Friedrich II. König von Preussen. - Der Staat erhebt eine indirekte Abgabe, indem Schreibpapier für rechtliche Geschäfte mit einem besonderen Staatsstempel versehen werden muß. Neben genauen Bestimmungen zum Gebrauch des Stempel-Papiers enthält das Edikt die StempelTaxe, also die entsprechende Gebührenordnung.
1069 STEUER: BASEDOW, Ludwig, Freimüthige Worte eines Deutschen in Anhalt über die
durch ein Königl. Preuß. Ministerialreskript verfügte Ausdehnung der dem Königl. Gesetze vom
26. Mai 1818 für die Preuß. Staaten angeordneten
Verbrauchssteuer auf die in die Anhaltischen Staaten transitirenden Waaren. Deutschland (d.i. Dessau), Ackermann, 1819. 31, (1) S. . Alte Rückenbroschur (Titel mit leichter Klebespur, Titel verso mit
Stempel und Exlibris, Oberkante teilweise mit
meist schwacher Feuchtigkeitsspur, braunfleckig,
unaufgeschnitten)
€ 80,Über das von Preußen eigenmächtig, “ohne diplomatische
Verhandlungen; ... plötzlich und sogar ohne Anzeige an die
betreffenden Regierungen” ausgedehnte Gesetz, wonach
“die nach den Enclaven (d.h. nach den vom Preußischen Gebiet umgebenden Bundesstaaten) durchgeführten ausländischen Waaren eben so, als blieben sie im Preußischen Staate,
angesehen, und der Verbrauchssteuer unterworfen werden
sollen”. Dies Vorgehen Preußens wurde von den kleineren,
von Preußen unabhängigen Bundesstaaten als “Unrecht”
und “Gewaltthat” angeprangert. - Weller I,227.
1070 STEUER: FRITSCH, Ahasver, Commentatio ad legem unicam Cod. de oblatione votorum, Lib. XII. tit. XLIX. Jena, G. Sengenwald,
1665. Kl.-4to. 35 S. Rückenbroschur (Außenrand
mit Knickspur u. etwas feuchtwellig, Titel angestaubt).
€ 75,-
165
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
Über die meist am Neujahrstag erfolgende Darbringung von
Naturalabgaben als Weihegeschenk an die Herrschaft und
Obrigkeit: eine Art freiwilliger Steuer, die allerdings nach
dem Motto ‘Kleine Geschenke erhalten das Wohlwollen’ juristisch höchst problematisch war.
Blattes mit handschriftlichem Literaturverweis).
€ 70,Zuerst 1641 erschienene gründliche und vielbenutzte Abhandlung vom Steuerwesen im alten Reich. - Pütter I, 242;
nicht bei Humpert.
1071 STEUER: HARPPRECHT,
F. Chr. (praes.), G. a. CAROC
(resp.), Disquisitio juridica de
compensatione debitorum publicorum. Von Abrechnung Staatsund Stadt-Schulden. Tübingen, J.
K. Eitel, 1703. Kl.-4to. 40 S.
Rücken-Broschur.
1074 STEUER: MOREL, Observations sur l’impot territorial en nature, et moyens de le répartir en
argent. Ohne Ort u. Druck, (vermutlich Dijon, n. 1787). 31 S. in 2
Bogen, (einige Seiten m. schmalen
Feuchtigkeitsrändern).
€ 150,Sehr seltene Schrift zur anstehenden
Steuerreform, ohne Druckvermerk, unterzeichnet “Morel, Commissaire à terrier, à
Dijon). - Nicht bei Menger, Kress u. Goldsmith.
€ 75,Der Respondent Georg Adolf Caroc promovierte im folgenden Jahr, wurde dann
selbst Professor der Rechte in Greifswald
und pommerscher Landsyndikus. In dieser
Stellung vertrat er erfolgreich u. a. die
steuerrechtlichen Interessen der vorpommerschen Landstände gegenüber der damaligen schwedischen Regierung (vgl.
ADB 4, 5f). - Nicht in der Menger-Bibl.,
der Commerz-Bibl. Hamburg u. bei Humpert.
1075 STEUER: REGLEMENT, Wie
es Bey Untersuchung Derer aus
denen Neumärckischen Creysern
Wegen die letzte Classification Etwa vorkommenden Praegravati1071
ons-Klagen gehalten werden soll. De dato Berlin,
den 13. Maji 1719. Berlin, Süßmilch, 1719. Folio. 4
1072 STEUER: HARPPRECHT, F. Chr. (pra- Bl. (leicht gebräunt).
es.), J. R. WAYDTKNECHT (resp.), Disquisitio
€ 80,juridica inauguralis, de aere alieno civitatis, a cive Erlassen von Friedrich Wilhelm I. nach Einführung einer
novello, et migrante, solvendo. Von Gemeiner Grundsteuer, deren Höhe sich an der Bonität der Hufen oriStatt-Schuld, ob, und wie weit, neu-eingekomme- entierte. Enthält die Formula juramenti, die Supplicant und
ne, und außziehende Bürgere, zu deren Bezahlung Advocat schwören müssen.
angehalten werden können? Tübingen, G. H. Reis,
1076
STEUER: STRUBE, David
1696. Kl.-4to. 1 Bl., 64 S. Neuer Ppbd.
Georg, Diatribe de collectarum et aerariorum
€ 90,provincialium origine. Von Landschafts-Cassen. O.
Nicht in der Menger-Bibl., der Commerz-Bibl. Hamburg u. bei
O., o. Verlag, 1740. Kl.-4to. 67 S. Rücken-Broschur
Humpert.
(durchgehend feuchtwellig und mit schwachen
€ 70,1073 STEUER: MEVIUS, D., Rechtliches Be- Nässespuren, Titel knapp beschnitten).
dencken in Contributions- und Exemtions-Sachen, David Georg Strube trat 1740 aus den Diensten des HochInsonderheit über die beyden Fragen 1. Ob die von stifts Hildesheim in hannoversche Dienste und wurde hier
später Kanzleidirektor der Justizkanzlei. - C. Menger-Bibl. 34;
der Ritterschafft ... einig Privilegium vor andern nicht bei Humpert, Meusel u. Kress.
Land-Ständen, sonderlich aber denen von Städten
in Contributionibus zu praetendiren? 2. Ob dero- 1077 STEUER: VORLÄUFIGE INSTRUCTION für
selben Ritterhueffen, darvon sie die Roß- und sämmtliche Ober-Landes-Justitz-Collegia wegen
Mann-Dienste zu halten schuldig, in distinctè pri- künftiger Administration der Sportul-Cassen und
vilegiret und befreyet seyn, also, daß sie zu keinen der dabey zu beobachtenden RechnungsZeiten ... darvon zu steuren verbunden ... Jetzo Führung. Berlin, G. J. Decker 2tn May, 1780. 4to.
mit praemittirten Summariis vermehret. Celle, Chr. 81, (1) S. Neuer Ppbd (innen gering, nur vereinzelt
J. Hoffmann, 1720. Kl.-4to. 3 Bl., 47 S. Rücken-Bro- etwas stärker gebräunt).
€ 130,schur (etwas braunfleckig, Rückseite des letzten
166
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
Mitte Dezember 1779 hatte Friedrich II. von Preußen die Revision aller Sportul-Kassen-Rechnungen sämtlicher Oberlandes-Justiz-Kollegien durch die Oberrechnungskammer verfügt. Da die Rechnungen in den meisten Fällen Genauigkeit,
Ordnung und Deutlichkeit vermissen ließen, wurde eine 92
Paragraphen umfassende Instruktion erlassen, ergänzt durch
eine größere Anzahl Beispielformulare.
1078 STIPENDIEN: FRITSCH, Ahasver, Tractatus nomico-politicus de stipendiis et stipendiatis
scholaribus. Jena, G. Sengenwald, 1663. Kl.-4to. 4
Bl., 180 S., 6 Bl. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht
gebräunt, vereinzelt Unterstreichungen von alter
Hand).
€ 240,Zweite Ausgabe (zuerst 1659).- Erman/Horn I, 4927.
1079 STUDENTEN: AUF LANDESFÜRSTLICHE
HOHE VERORDNUNG bey erholenen Aufflauff und
Tumult affigirtes Academische Patent. (Eisenach u.
Jena, 5. u. 7.August 1715). Folio. 2 Bl. m. Rückenbroschur (erstes Bl. m. verso geklebtem Einriß). € 120,Dieses Patent erließ der sächsische Herzog Johann Wilhelm
nach studentischen Unruhen in Jena Ende Juli 1715. Es richtet sich nicht nur an die Studenten, sondern auch an neugierige Gaffer und Hinterdreinschleicher.
1080 TABAK: DECLARATION Des Patents, Betreffend das Toback-Pflantzen, Spinnen und Verkauffen In der Chur-Marck Brandenburg, De dato
Berlin, den 19. April 1719. Berlin, Süßmilch, 1719.
Folio. 2 Bl. (gering gebräunt).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Ergänzung zur Verordnung
vom 25. September 1718, betreffend das Spinnen des Tabaks, die Beimischung von Geiz und die Behandlung von
krausem Tabak.
1081 TABAK: DECLARATION Des Wegen verbotener Niederlage und Aufkaufferey des Tobacks
auf dem platten Lande in der Uckermarck unterm
30sten Augusti 1717 Publicirten Patents. De dato
Berlin den 18. Februarii 1718. o. Dr., o. J. Folio. 4
Bl. (leicht gebräunt, im Falz geklebt).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Nach dieser Declaration
kann, entgegen dem Patent von 1717, Tabak “auf dem platten Lande erhandelt” werden und unter Einhaltungen bestimmter Vorschriften weiter gehandelt werden.
1082 TOTSCHLAG: BERNHARDI, G. Homicida
excusatus, sive defensio ac deductio innocentiae
Unà cum sententiis in hâc causâ pronuntiatis ...
Dresden, J. Riedel für G. Kettner, 1689. Kl.-4to. 4
Bl., 54 S., 1 Bl. Rücken-Broschur (anfangs stärker,
sonst wenig braunfleckig, unterer Rand unbeschnitten).
€ 80,Der Jurist Gabriel Bernhardi war der Verteidiger eines gewissen Christian Angermann aus Weißig bei Dresden. Dieser war
des Totschlags angeklagt, konnte aber glaubhaft machen,
dass er in “Putativnotwehr” gehandelt hat.
1083 UNTERHALT: GLÄSER, E. (praes.), J. H.
SCHIRMER (praes.), De alendis a parentibus liberis. Helmstedt, H. Müller, 1661. 12 Bl. RückenBroschur (zahlreiche Unterstreichungen und Marginalien von alter Hand).
€ 70,Über die grundsätzliche Unterhalts- und Sorgepflicht der Eltern für ihre Kinder, auch im Falle der Enterbung oder wenn
es um uneheliche Kinder, wie z.B. Kinder von Geistlichen
geht.
1084 UNTERSCHLAGUNG: (DECLARATION
wegen Unterschleiffe im Post-Verkehr). Signatum
Berlin, den 13. Julii 1719. o. Dr., o. J. Folio (33 x 39
cm). 1 Blatt einseitig bedruckt (gering braunfleckig).
€ 70,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., der die Edikte vom 18. Juni
und 19. Dezember 1712 zum gebührenfreien Transport von
“Herrschaftlichen Sachen” bestätigt und sowohl den
Mißbrauch des herrschaftlichen Siegels zu diesem Zwecke
als auch die Zufügung nicht-freier Briefe und Pakete unter
Strafe stellt.
1085 VATERSCHAFT: STRYK, Elia August,
De designatione patris a matre infantis facta,
Oder: Wie weit einer geschwängerten Persohn in
Angebung des Vaters zum Kinde zu glauben, und
wie weit solche gedachten Vater graviren könne.
Publico examini submittet Wilhelm Heinrich Dullaeus. Halle, Sympher, 1739. 40 S. Interimsheftung.
€ 50,Ursprünglich Dissertation Kiel 1696. Offenbar zeitloses Thema, deshalb häufiger aufgelegt.
1086 VERLOBUNG: NORIMBERG, E. G. (praes.), J. Fr. NORIMBERG (resp.), De sponsalibus.
Erfurt, Chr. Mechler, 1629. Kl.-4to. 12 Bl. RückenBroschur (etwas braunfleckig, das letzte Bl. mit kl.
Fehlstelle im Text u. Verlust weniger Buchstaben).
€ 90,Abhandlung über juristische Bestimmungen rund um die Verlobung.- VD17 3:681468X.
1087 VERLOBUNG: WAIZENEGGER, F. (praes.), J. DORNWEGGINGER. (resp.), Assertiones
167
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
Rückenbroschur (etwas gebräunt u. stockfleckig).
€ 75,Zuerst erschienen 1779 in den Wöchentlichen Hallischen Anzeigen.- Verdienste erwarb sich Ernst Christian Westphal
“um das Quellenstudium und um die Form der Monographie
sowie um die Benutzung der deutschen Sprache für solche
Arbeiten” (ADB XLII, 198).- Meusel XV, 60.
1090 VERPFÄNDUNG: DECLARATION wie es
mit den Verpfändungen von Schiffen, auch andern
beweglichen Sachen und Waaren, die ohne Natural-Uebergabe in die Hände des Gläubigers und
Pfandnehmers erfolgen, gehalten werden soll. De
Dato Berlin, den 16. Julii 1785. Berlin, G. J. Decker,
1785. 4to. 6 n. num. Bl. (gering gebräunt). € 110,In diesem Edikt Friedrichs des Großen werden in 57 Paragraphen Unklarheiten im Corpore Juris Fridericiano Part. IV. Tit.
XII § 46 beseitigt. Vor allem sollte “das Publicum” gegen Betrügereien und Verkürzungen durch unehrliche Schuldner geschützt werden, ohne die Verpfändung von Schiffen u.a. beweglichen Gütern deshalb abzuschaffen. Geregelt werden
u.a. Versicherungsfragen, das Problem der notwendigen Dokumente, Teilverpfändungen u.a.m.
1091 VERSICHERUNG: AVERTISSEMENT die
Witwen-Verpflegungs-Gesellschaft betreffend.
(Hannover, 30. Juli 1767). 2 Bl. (angestaubt u. gering braunfleckig).
€ 120,Die Anzeige der Calenbergischen allgemeinen Witwen-Verpflegungs-Gesellschaft, die zum 30. Juli 1767 1303 Mitglieder hatte, enthält einige genauere Bestimmungen zu Einund Auszahlungs- sowie Beitritts-Modalitäten. Die letzteren
sollten vor allem für ein zahlenmäßiges Gleichgewicht zwischen älteren und jüngeren Mitgliedern der Versicherung
sorgen.
1092 VERTRAG: MYLIUS, Andreas (praes.),
G. BREUER (resp.), De constituto obligatorio.
Leipzig, J. Georg, 1682. Kl.-4to. 8 Bl. Rücken-Broschur.
€ 75,Behandelt unter dem Oberbegriff des Vertragsrechts sonstige
rechtsverbindliche Abreden.
1093 VERTRAG: SCHMID, Johann (praes.),
Th. P. STEGER (resp.), Pacti metu extorti obligatio. Leipzig, J. Georg, 1689. Kl.-4to. 24 S. RückenBroschur.
€ 65,Über die bindende Wirkung eines durch Furcht erzwungenen
Vertrages.
1094 VERTRAG: WESTPHAL, Ernst Christian, Rechtliche Abhandlung von der Gültigkeit einer Handlung, die ein Anwald (!) in Vollmacht ver-
richtet, da der Principal schon vorher die Vollmacht widerrufen oder gestorben, wovon jedoch
der Anwald keine Wissenschaft erhalten. Halle, J.
Chr. Hendel, 1784. 16 S. In Rohbogen.
€ 65,Erschien zuerst im gleichen Jahr in den Wöchentlichen Hallischen Anzeigen.- Meusel XVI,60f.
1095 VERWANDTSCHAFT: HANNESEN, J. A.,
Lucubrationes selectiores theoretico practicae circa doctrinam de computatione graduum tum argumentum connubiorum tum successionis in caussa
intestati attingentes, in usum praelectionum adornatae. Accessit G. Chr. Gebaueri de agnatorum et
cognaturum nominibus Germanicis Schwerdmagen et Spillmagen praefatio etymologica. Göttingen, C. H. Cuno, 1736. Kl.-4to. Titelkupfer, 11 Bl.,
56 (falsch: 41) S. Broschur (Rücken mit Papierstreifen überklebt, teilweise etwas braunfleckig u. mit
schwacher Nässespur).
€ 100,Abhandlung über die Verwandtschaftsgrade. Hannesen war
der erste, der an der neu errichteten Universität Göttingen
den juristischen Doktortitel erwarb. Neben seiner schon vorher ausgeübten anwaltlichen Tätigkeit hielt er auch Vorlesungen. Das Titelkupfer mit einem satirischen Hinweis, dass
die katholische Kirche, wenn es sich für sie bezahlt machte,
recht willkürlich mit der Berechnung der Verwandtschaftverhältnisse umgegangen ist.- Meusel V, 134.
1096 VÖLKERRECHT: KAHLE, Ludwig M.
(praes.), J. H. DOLGE (resp.), De praecedentia
gentium. Göttingen, M. Türpe, 1738. Kl.-4to. 48 S.
Rücken-Broschur (Außenrand etwas eng beschnitten, Stempel auf Titelrückseite).
€ 70,Abhandlung aus dem Natur- und Völkerrecht, ob und wodurch zwischen Völkern ein Verhältnis rechtlicher Ungleichheit bestehen kann. Ludwig M. Kahle, zu dieser Zeit Professor der Philosophie an der gerade gegründeten Universität
Göttingen, wandte sich später ganz der Rechts- und Staatswissenschaft zu.
1097 VORFLUT: ERNEUERTES EDICT wegen zu
verschaffender Vorfluth und Räumung der Graben
und Bäche. De Dato Berlin, den 23. May 1772.
(Berlin), Decker, 1772. Folio. 6 Bl. (leicht gebräunt
u. etwas braunfleckig, 1 Bl. m. Eckausriss, Wasserrand in unterer linker Ecke, leichte Randläsuren,
Exlibris).
€ 75,Erlassen von Friedrich II. König von Preußen, als Erneuerung
der wenig wirkungsvollen Edicte aus den Jahren 1704, 1717
und 1726 in denen verordnet war, “daß zur besseren Cultur
des Landes, die alten Graben und Bäche geräumet, und zur
Urbarmachung der Sümpfe, Lücher und Brücher, neue Graben-Abzüge und Wasser-Leitungen gemacht werden sollen”.
168
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
Zur Erleichterung dieser Arbeiten stellt die Krieges- und Domainen-Cammer einen Ingenieur oder Teich-Gräber.
1098 VORMUNDSCHAFT: FRIEDRICH AUGUST III. von Sachsen, Allgemeine Vormundschafts-Ordnung. Ergangen de Dato Dreßden, am
10den Octbr. 1782. (Dresden), Hofbuchdruckerei, 1782. Kl.-4to. 120 S., 36 Bl. Ppbd der Zeit (beschabt u. bestoßen, 2 Bl. = S. 107-110 mit größerem Einriß, schwache Feuchtigkeitsspuren, anfangs u. am Ende m. Braunfleck am unteren
Rand).
€ 100,1099 VORSPANN: EDICT, Daß Niemand bey 10
Reichsthaler Strafe vor jedes Pferd Ohne Sr. Königl. Majestät Hohenhändig unterschriebenen Paß
Einige Freye Vorspann, oder Oder vor Ordonnantzmäßige Bezahlung eine Paß-Fuhre nehmen soll.
Sub dato Berlin, den 24. Januarii 1723. Berlin,
Schlechtiger, 1723. Folio. 2 Bl. (gering gebräunt,
mit kl. Einrissen im Falz).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. in Erneuerung des bereits
mehrfach ergangenen Verbots, das an hohe und niedere
Kriegs- und Zivil-Bediente gerichtet ist. Gegen die übliche
Bezahlung sind die Post-Häuser und Stationen dafür zuständig, die Pferde zu stellen.
1100 VORSPANN: SERENISSIMI GNÄDIGSTE
VERORDNUNG des Vorspanns bey denen Herrschaftlichen Reisen betreffend. Braunschweig, 14.
Mai, 1771. 4 Bl.
€ 110,Von Karl I. Herzog zu Braunschweig und Lüneburg erlassenen Verordnung, die Gerechtigkeit unter den dienstpflichtigen Untertanen, die Pferde besaßen, herstellen sollte. Bis dahin hatten lediglich Ackerleute und Halbspänner Zug- und
Reitpferde bei Reisen des herzoglichen Hofes oder “Durchreisen fremder Herrschaften” stellen müssen. Ab Mai 1771
mußte alle “bespanneten” Einwohner, die gemeindeeigene
Weiden für ihre Tiere nutzten, in einer festgelegten Reihenfolge Vorspann- und Reitpferde - gegen Vergütung - zur Verfügung stellen, andernfalls sie von der Benutzung der Gemeindewiesen ausgeschlossen wurden.
1101 WACHT-HOLZ: PATENT, wie es mit Reichung des Holtzes und Lichts vor die Wachten In
denen Garnisons vors künfftige gehalten werden
soll. De Dato Berlin, den 27. Februar 1719. Berlin,
Süßmilch, 1719. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt u. gering braunfleckig, mit kl. Eckausriss).
€ 70,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. mit Bezug auf die Verpflegungs-Ordonnanz von 1713. Um den Holzbedarf zu decken,
soll an den Toren abgeworfenes Holz gesammelt, der darüber
hinaus bestehende Bedarf mit den Steuer-Räthen oder Com-
missarien der Städte festgelegt werden. An Licht kommen
“auf jede Nacht sechs gewöhnliche Lichte, das Stück vor
drey Pfenning”.
1102 WACHT-HOLZ: REVIDIRTES EDICT, Wie es
Mit Abwerffung Des Brennholtzes In den Thoren
der Residentzien gehalten werden soll. Sub Dato
Berlin, den 25. Januarii 1721. (Berlin), Süßmilch,
1721. Folio. 2 Bl. (etwas gebräunt, winzige Einrisse im Falz).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. nachdem das ursprüngliche
Edikt vom 10. Oktober 1707 Mißbrauch nach sich zog. So
wird jetzt festgelegt, daß “Von jedem Hauffen eingehenden
Holtzes ... vier Klauen Holtz in den inneren Thoren, wo es
herein kommt, abgegeben werden sollen”, wovon zwei Drittel die Corps de Gardes und ein Drittel die Torschreiber-Stuben erhalten.
1103 WAFFENGEWALT: FRIDERUS, Peter
(praes.), J. GRONE (resp.), De vi et vi armata
assertiones paradoxae quidem et singulares sed
vera. Gießen, C. Chemlin, 1610. 12 Bl. Neuer
Ppbd.
€ 120,1104 WALDECK: (SCHUMACHER, W.), Waldeckische Briefe. Berlin, Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhdlg), 1862. 42 S. Bedruckte OBroschur
(Umschlag mit kleinen Randläsuren und hinterlegtem Einriß).
€ 75,1. Staatsmänner des Fürstenthums zu Ende des vorigen
Jahrhunderts.- 2. Erinnerungen an C .C. J. Bunsen’s Jugendjahre. - Der in Korbach im Fürstentum Waldeck geborene und
aufgewachsene Karl Christian Josias von Bunsen (1791 1860) war Diplomat in preußischen Diensten. - Kayser XV, S.
147; nicht bei Demandt.
1105 WECHSEL: ZOLL, Hermann, Discursus
juridicus de exceptione non numeratae pecuniae,
quô hoc argumentu(m) paulò aliter quam vulgò
exponitur ... Rinteln, H. A. Enax, 1708. Kl.-4to. 1
Bl., 78 S. Rücken-Broschur (teilweise braunfleckig,
obere Ecke mit Knickspur).
€ 65,Abhandlung über juristische Aspekte von Schuld- und Wechselbriefen.
1106 WECHSELKURS: PATENT, Daß der Frantzösische Thaler An statt des bisherigen Courses à
Zwey und dreyßig Groschen, Vom nechtskünfftigen Ersten May an, Nur vor Ein und dreyßig Groschen angenommen und wieder ausgegeben werden solle. De Dato Berlin, den 11. Martii 1720.
(Berlin), Süßmilch, 1720. Folio. 2 Bl. (gering braunfleckig, mit kl. Löchern im Falz).
€ 90,-
169
Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate
Erlassen von Friedrich Wilhelm I., da “wie sowohl zum
Nachtheil Unserer Cassen als auch zu Unserer Unterthanen
höchstem Schaden und Verderb, Frantzösische Gantze- Halbe- und Viertel-Thaler in Unsere Lande häufig eindringen”,
ihr Wert aber unter den nach dem Leipziger Fuß geprägten
hiesigen Münzen liegt. - Dabei die Verfügung, das Edikt
durch die Kirchen publik zu machen.
1107 WERTPAPIERE: DECLARATION die Vindication, Erneuerung und Amortisation der BankNoten, Pfand-Briefe, Tobacks- und SeehandlungsActien und anderer Billets au porteur betreffend.
De dato Berlin, den 23sten May 1785. (Berlin),
Decker, 1785. Folio. 4 Bl.
€ 90,Erlassen von Friedrich II. König von Preußen.
1108 WITTELSBACH: TRACTATUS iuridicus de
homagio quod S. R. imperii liberae civitates imperatori praestant. Von der Huldigung Welche Die
Reichs-Städte einem neu-erwählten Römischen
Kayser ablegen. Frankfurt u. Leipzig, s.n., 1746. 52
S., 1 Bl. Gefalt. rohe Bögen (etwas angestaubt).
€ 75,Nicht bei Holzmann-B. - Geschrieben nach der kurzen Episode eines Wittelsbachers als deutscher Kaiser. Behandelt auch
die Huldigung durch jüdische Einwohner einer Stadt. - Wir
binden auf Wunsch gegen Mehrkosten.
1109 WOLLE: EDICT Daß alle Woll-Arbeiter und
Fabricanten von der Werbung frey seyn sollen. Sub
Dato Berlin den 8. Februarii 1721. (Berlin), Süßmilch, 1721. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt u. gering
braunfleckig).
€ 70,Mit diesem Edikt bestätigt Friedrich Wilhelm I. frühere Erlasse, nach denen fremde Fabrikanten und Wollarbeiter nicht
gegen ihren Willen zu Kriegsdiensten gezwungen werden
dürfen bzw. sofort zu entlassen seien.
1110 WOLLE: EDICT, dass alle diejenigen, so
Schäfereyen und Schafe im Lande halten, Sich des
Hofzeichnens Mit Theer hinfüro gäntzlich enthalten sollen. De dato Berlin, den 11. April 1725. Berlin, Schlechtiger, 1725. Folio. 2 Bl. (Stege gering
fleckig).
€ 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. zur Förderung der Woll-Manufakturen. Durch das Zeichnen der Tiere vor der Schur mittels Teer, wird die Wolle für die Manufaktur unbrauchbar.
1111 WÜRZBURG: SENDSCHREIBEN Über die
Beleichtung (Beleuchtung) der angeblichen Berichtigung des Etwas über die neuerliche Wahl des
Fürstbischofs zu Würzburg zu Reichsdeputation
und die Hoch- und Deutschmeisterische Renunzia-
tion darauf. O. O., o. Dr., 1795. 39 S. Rückenbroschur (leicht angestaubt, handschriftliche Signatur auf Titel, Stempel Verso Titel).
€ 150,Streitschrift um das Abstimmungsverhalten der Hoch- und
Deutschmeister bei der Wahl zur Reichsdeputation.
1112 WÜSTE GÜTER: DECLARATION, dass die
wüstgewordenen Bauer-Güter wiederum angesetzet, und die zerrissene Güter ohne alle Weitläuffigkeit wieder zusammen gebracht werden sollen.
So geschehen Cölln an der Spree, den 22. Novembris 1709. o. Dr., o. J. Folio (31 x 39 cm). 1 Blatt
einseitig bedruckt (gebräunt m. schwachen Feuchtigkeitsrändern, kl. Einriß im Falz).
€ 70,Erlassen von Friedrich I., der hiermit ein früheres Edikt wiederholt, dem allerdings kaum Folge geleistet wurde. Bei Zuwiderhandlung droht die Einziehung des Gutes.
1113 ZENSUR: ERNEUERTES CENSUR-EDICT für
die Preußischen Staaten exclusive Schlesien. De
Dato Berlin, den 19. December 1788. (Berlin),
Decker, 1788. Folio. 6 Bl. (etwas angestaubt).
€ 140,Erlassen von Friedrich Wilhelm II.- Das Edikt, das auf der Initiative des Ministers Wöllner beruht, gründet sich nicht nur
auf innen- und außenpolitische Rücksichten, sondern führt
Seelenheil, Ehre und sittliche Sauberkeit der Untertanen an.
Nach wie vor gibt es keine eigene Zensurbehörde, allerdings
erstmalig einen offiziellen Beschwerdeweg gegen einen Entscheid der Zensoren (vgl. Lindemann, Deutsche Presse bis
1815).
1114 ZIVILTOD: STRAUSS, Gottfried, Tractatio de civiliter mortuis. Von denenjenigen, Welche
in denen Rechten denen Todten gleich geachtet
werden. Frankfurt/M. u. Leipzig, o. Vlg, 1735. Kl.4to. 80 S. Neuer Ppbd (durchgehend etwas feuchtwellig, teilweise mit schwachem Feuchtigkeitsrand).
€ 75,1115 ZÖLLE: NEBENIUS, Karl Friedrich, Über
die Zölle des deutschen Zollvereines zum Schutze
der einheimischen Eisenproduction. Karlsruhe,
Chr. Fr. Müller, 1842. 58 S. OBroschur (Umschlag
gebräunt, mit Rückensignatur und kleinen Fehlstellen am Rücken, anfangs Unterstreichungen
mit Bleistift).
€ 225,Erste Ausgabe. - Der badische Politiker Karl Friedrich Nebenius (1784 - 1857) hatte bereits 1818 in seinen “Bemerkungen
über den Zustand Großbritanniens” für eine Zollunion aller
deutschen Bundesstaaten (ohne Österreich) argumentiert
und später in Denkschriften und Eingaben hartnäckig für den
Beitritt Badens zum Zollverein gefochten. In der vorliegen-
170
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
den Schrift spricht sich Nebenius für eine Annäherung an die
“die britische (Eisen-)Einfuhr abwehrenden” Zolltarife der
Nachbarländer Frankreich und Schweiz aus. - Hamburger
Commerz Bibl. I,154; NDB XIX, 18.
1116 ZOLL: ALBERT, Johann Baptist, Was
können und sollen Maut- und Zoll-Anstalten der
National-Wohlfahrt und dem Staats-Interesse
seyn? München, Lentner, 1816. VI, 87 S. Broschur
der Zeit (Titelrücks. gestempelt).
€ 40,Gegenschrift gegen “Was sind Maut= und Zollanstalten der
Nationalwirtschaft etc” von Hans Kaspar Brunner, der der
den Ersatz der Zölle durch eine Kopfsteuer forderte. Nach einer allgemeinen Erörterung über Sinn und Zweck von Steuern diskutiert Verfasser eingehend System, Gegenstand und
Mißbauch der Zölle.
1117 ZOLL: ASHER, C. W., Einige Bemerkungen über die neue Zollverordnung für die Herzog-
thümer Schleswig und Holstein in deren Beziehungen zu den Städten Lübeck und Hamburg.
Hamburg, Hoffmann u. Campe, 1838. Titel, 49, (1)
S., 1 gefaltete Berechnungs-Tabelle. Kart. der Zeit
(angestaubt, etwas braunfleckig).
€ 90,Humpert 10309.
1118 ZUNFTWESEN: KAYSERLICHE ALLERGNÄDIGSTE VERORDNUNG, Die Abstellung deren im
Heil Römischen Reich Bey denen HandwercksZünfften vielfältig Eingeschlichenen Mißbräuchen. Betreffend. 1731. (Wien, 1731). Gr.-4to. 4 Bl.
Broschur (letzte Seite mit Notizen von alter Hand
und kleiner Fehlstelle ohne Textverlust). € 130,Erneuerung und Verschärfung des Reichs-Abschiedes aus
dem Jahre 1654 durch Kaiser Karl VI. Im Reichsgewerbegesetz vom 30. April 1731 war bereits die Autonomie der Zünfte aufgehoben und unter Staatsaufsicht gestellt worden.
13. Landesgeschichte, Ortsgeschichte
1119 ACTA BORUSSICA. Denkmäler der
Preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert. Hrsg. von der Preußischen Akademie der
Wissenschaften, bearbeitet von Gustav Schmoller
und Otto Hintze. Abteilung B: Die einzelnen Gebiete der Verwaltung. Teil C: Das Preußische Münzwesen im 18. Jahrhundert. 4 Bände. Berlin,
1904/13. (Nachdruck). Neu herausgegeben im
Auftrag der Historischen Kommission zu Berlin
von Wilhelm Treue. Lwd.
€ 380,1. Die Preußische Münzverwaltung der Könige Friedrich I.
und Friedrich Wilhelm I. 1701-1740; 2. Die Begründung des
Preußischen Münzwesens durch Friedrich d. Gr. und Graumann 1740-1755; 3. Das Geld des siebenjährigen Krieges
und die Münzreform nach dem Frieden 1755-1765; 4. Die
letzten vierzig Jahre 1765-1806. - Einzelbände und weitere
Teilserien auf Anfrage.
1120 ALTONAER INDUSTRIE-VEREIN. Jahresberichte des Altonaer Industrie-Vereines für
1878 - 1890/91. 13 (in 1 Band). (Hamburg-)Altona, (Druck): Dingwort, (dann:) Köbner, 1879 (1891). Zus. über 400 S. Mit einigen Abbildungen.
Hlwd der Zeit (Kanten beschabt, streckenweise etwas braunfleckig, erste Lagen im Format etwas
abweichend).
€ 65,Die jährlichen Berichte enthalten auch Namenslisten der Mitglieder und ihrer Gewerbe; der Bericht von 1888 enthält ein
Verzeichnis der vereinseigenen Bücher-, Muster- und Modellsammlung.
1121 ARNETH, Alfred v., Aus meinem Leben.
2 Bde (in 1). Stuttgart, Cotta, 1893. VIII, 368; VIII,
368 S. Mit 2 gest. Porträt-Frontisp. Hldr mit RVergoldung.
€ 45,1122 AUS GESCHICHTE und ihren Hilfswissenschaften. Festschrift für Walter Heinemeyer
zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von Hermann Bannasch und Hans-Peter Lachmann. Marburg, Elwert, 1979. XVI, 801 S. Mit Porträt, Faksimile und Siegelabbildungen auf Tafeln, Karte, graphische Darstellungen und Tabellen im Text. OLwd
(St.a.T.).
€ 50,Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen,
40. - Mit Beiträgen von Reinhard Schneider, Kurt-Ulrich
Jäschke, Inge Auerbach, Hans Goetting, Helmut Beumann,
Niklot Klüssendorf, Wilfried Schöntag u. a. - Gutes Bibl.-Exemplar.
1123 AVENTIN (TURMAIR), Joh., Annalivm
Boiorvm libri VII. Cum doctissimorum virorum quibuscumque editionibus collati, emendatius avctiusque excusi, quibus eiusdem Aventini Abacvs,
simul ac Perrarus Francisci Guillimanni de Helvetia, seu rebus Helvetiorum tractatus . Vorwort von
Nic. Hier. Gundling. Leipzig, Braun, 1710. Fol. 19
Bll., 800 S., 28 Bll., 203 S., 8 Bll. Mit gest. Titelvign., kl. gest. Portr. und 35 kl. Holzschn. Einfacher
Pappband um 1800.
€ 600,-
171
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
Ebert 1433; Graesse I, 260; nicht bei Lentner und Pfister. Erste Druckausgabe dieser wichtigen Chronik Fribourg 1598. Hier recht schöne Ausgabe dieses Geschichtswerkes, das neben der bayerischen Stammesgeschichte die erste bedeutende Bearbeitung der älteren deutschen Geschichte enthält.
Merkwürdig ist der Abacus im Anhang, der das Zählen mittels Zeichensprache illustriert sowie eine Nomenclatur germanischer Namen enthält. - Leicht gebräunt. Einband berieben und bestoßen, ohne das vordere Vorsatzblatt.
1124 BAASCH, Ernst, Die Handelskammer zu
Hamburg 1665 - 1915. Im Auftrage der Handelskammer bearbeitet. 2 (in 3 Bdn). Hamburg, Gräfe
& Sillem, 1915. Gr.-8vo. Zus. über 2500 S. Mit einigen Abbildungen auf Tafeln. OLwd.
€ 400,Standardwerk über die Handelskammer zu Hamburg, herausgegeben aus Anlaß des 250. Gründungsjubiläums der
Commerzdeputation, aus der die Handelskammer als Vertreterin der Hamburger Kaufmannschaft hervorgegangen ist. Zu
den - sämtlich in großer Ausführlichkeit abgehandelten - Themen gehören: das Wirken der Commerzdeputation in innerer und äußerer Handelspolitik (Zoll-, Bank- und Münzwesen,
Assekuranz-, Falliten- und Maklerwesen), Commerzdeputation und Schiffahrt (Lotsenwesen u.a.), die inneren Verhältnisse der Commerzdeputation (Commerzbibliothek, Finanzen), die Börse, Auswanderungs- und Kolonialpolitik, Verkehrswesen (Eisenbahnen, Postwesen, Landfuhrwesen, Hamburger Konsuln und Agenten im Ausland, ausländische Konsuln in Hamburg) u.v.m.- Mit einem Verzeichnis der Mitglieder von Commerzdeputation und Handelskammer sowie einem umfangreichen Personenverzeichnis.
1125 BALTHASAR, Augustin v., Historische
Nachricht von denen Landes-Gerichten und derselben Ordnungen (u. denen Landes-Gesetzen) im
Hertzogthum Pommern, sonderlich Königl. Schwedischen Antheils, in selbigem incorporirten Fürstenthum Rügen, Aus publiquen Documentis und
andern glaubhafften Historischen Nachrichten zusammen getragen. (Gedruckt) auf Kosten des Autoris. 2 Bände zu je 2 Teilen (in 1 Bd). Greifswald, J.
Löffler, 1733 - 1740. Folio. 2 Bl., 270 S., 2 Bl., S.
271 - 334; 15 Bl., 38 S., 2 Bl., S. 39 - 176, 1 Bl. Neuer Hldrbd auf 6 Bünden mit goldgeprägtem
Rückenschild (privater Stempel auf dem Titel, gering finger- und etwas braunfleckig). € 1.800,Erste Ausgaben. - Gründliche Geschichte des Gerichtswesens
und der Gesetzgebung in Pommern und Rügen. Im ersten
Band behandelt Augustin v. Balthasar, Rechtsprofessor und
Direktor des Konsistoriums an der Universität Greifswald,
später Vizepräsident des Königlichen Tribunals, des höchsten
Gerichtes Schwedisch-Pommers in Wismar, den Zustand der
Gerichte seit dem Landfrieden von 1495 in Pommern und Rügen.Dabei werden die Gerichte auf dem Lande und in den
Städten wie Spezialgerichte (Burg- und Land-Vogtei-Gerich-
te, die Consistoria, die Königliche Regierung, die Königliche
Kammer, das Licent-Gericht, das Accise-Gericht, das Post-Gericht, das Kriegs-Gericht etc.) gesondert betrachtet. Im zweiten Band beschreibt der “um die pommersche Rechtspflege
und Geschichtsforschung hochverdiente Gelehrte” (ADB) die
Geschichte der Landesgesetze beider Territorien. Die entscheidenden Schritte werden jeweils mit Urkunden und anderen Dokumenten belegt.- Stintzing/Landsberg III/1
Text,266 u. Noten 179.- Angebunden: SCHWARZ, ALBERT
GEORG. Einleitung in Die Pommersch- und Rugianische Justitz-Historie, Darin Dem vormahligen Justitz-Wesen dieser
Lande, Und Der endlich erfolgten Anordnung der Fürstlichen,
Nunmehro Königlichen Hochlobsahmen Gerichts-Collegien,
Mehrentheils aus urkundlichen Beweißthümen in ordentlicher Zeit-Folge Bericht ertheilet wird, 1734 den 28ten April
an dem Hohen Königl. Gebuhrts-Tage Bey der allerunterthänigsten Academischen Feyer desselben in einer gehaltenen
öffentlichen Rede vorgetragen, Und ... herausgegeben.
Greifswald, gedruckt bei Carl Höpfner, 1735. Folio. 4 Bl., 68
S.; 10 Bl. Anhang (Unterkanten schwach braunrandig).- Erste
Ausgabe des Abdrucks einer akademischen Rede, für den
Druck durch umfangreiche “verschiedene Zusätze und historische Anmerckungen vermehrt”.
1126 BANGERT, Friedrich, Geschichte der
Stadt und des Kirchspiels Oldesloe. Oldesloe,
Schüthes, 1925. 552 S. Mit Abbildungen. OLwd.
€ 30,Originalausgabe.
1127 BARDILI, Christoph Gottfried (anonym), Der Wirzburger Rezensent, oder Luther verderbte vollends alles! Ein Brief an Herrn Andres.
(Ulm), 1787. 32 S. Hlwd der Zeit.
€ 48,Laut Kayser 4, 442 Verfasser Bardili. Antwort auf eine Rezension des Werkes “Systema jurium Corporis Evangelicorum”
von Ernst Ludwig Posselt (1786) in den Wirzburger gelehrten
Anzeigen 24. Stück, 24. März 1787. Die ersten 10 Seiten geben die Rezension wieder, danach deren Kritik gerichtet an
einen Hochwürigen Herrn Professor und geistlichen Rath, gezeichnet “ein Lutheraner”.
1128 BARTELS, Johann Heinrich (anonym),
Einige Abhandlungen über Gegenstände der Hamburgischen Verfassung, von dem Verfasser der
dem Abdruck der Hamburgischen Grundgesetze
hinzugefügten erläuternden Uebersicht. Hamburg, Campe, 1835. (28) 463 S. Ppbd im Stil der
Zeit (alter Stempel auf Titel).
€ 160,Bartels zeigt sich überzeugt, der neue von ihm veranstaltete
Abdruck der Hamburgischen Verfassung von 1823/25 habe
die Bürger von der Richtigkeit deren Grundsätze überzeugt
und davon, “dass die Gesetzgeber, bekannt mit unsern inneren Verhältnissen und mit unserm öffentlichen und Privatleben, dabey auch von ächtem Freiheitssinne beseelt” gewe-
172
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
sen seien und “alles das mit kräftiger Hand festzuhalten gewusst haben, was Freiheit und Ordnung zu einem schönen
Bunde vereinigt” ( Vorwort S. V). - Schröder 172, 21.
1129 BARTELS, Johann Heinrich, Nachtrag
zu meinem Bericht über das, was im Jahr 1813,
vom 12ten März bis den 30sten May unter meinen Augen und unter meiner Mitwirkung in Hamburg vorging usw. (Hamburg, 1815). 8 Seiten auf
einem halben Bogen, 2fach gefaltet (Titelblatt
leicht gebräunt).
€ 60,Berichtet über einen Brief Vandamme’s an den Oberst Haffner, Kommandant von Altona und eines Corps dänischer
Truppen, mit der Aufforderung, die Stadt bald zu übergeben.
- Bartels war ein namhafter Hamburger Politiker.
1130 BARTELS, Johann Heinrich, Nachtrag
zum neuen Abdrucke der vier Haupt-Grundgesetze der Hamburgischen Verfassung. Betreffend 1)
die ältern Recesse, 2) die Buhrsprache, und 3) Zusätze zu der den vier Haupt-Grundgesetzen vorausgeschickten erläuternden Uebersicht. Hamburg, A. Campe, 1825. 18, 367, (1) S. Hlwdbd der
Zeit (Prägestempel auf Vorsatz).
€ 75,Vom Herausgeber J. H. Bartels neu - nämlich thematisch - geordnete Sammlung.- Holzmann/Boh. I,120; Schröder I,142.
1131 BATTONN, Johann Georg, Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main. Aus dessen Nachlasse herausgegeben von L. H. Euler.
Frankfurt/M. 7 Bde. Frankfurt, Verlag des Vereins,
1861/75. Insgesamt 2180 S. Mit den Porträts von
Battonn und Fichard in Bd 7. Private Halblederbände.
€ 520,Beschreibung nach Stadtteilen mit geschichtlicher Einleitung, wichtiges Werk zu Frankfurts Geschichte und Topographie.
1132 BAUMEISTER, Hermann, Blicke auf einzelne Gegenstände des Hamburgischen Rechts.
Hamburg, Perthes-Besser u. Mauke, 1852. 3 Bl.
552 S. Ppbd der Zeit mit Rückenvergoldung und
farbigem Rückenschild (beschabt, Oberkante mit
Stoßspur und kleinem Einriß, Vorsätze gering
fleckig).
€ 75,-
1. WILHELM, Felix, Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen
der Stadt Bautzen und die Gründe für ihren teilweisen Abbruch; 3. DERS., Das Schützenwesen und die Bürgerwehren
im alten Bautzen; 4. DERS., Bautzen als Garnisonstadt.
1134 BEITRÄGE zur Siedlungs-, Verfassungsund Wirtschaftsgeschichte von Salzburg. Gesammelte Aufsätze. Festschrift zum 65. Geburtstag
von Herbert Klein. Salzburg, 1965. XXXI, 720 S.
Mit Porträt und mehreren teils gefalteten Karten.
OLwd (St.a.T.).
€ 40,Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 5.
1135 BERLINISCHES STADTBUCH (aus dem
Ende des 14. Jahrhunderts). Neue Ausgabe veranstaltet im Auftrage der Städtischen Behörden Berlins. Berlin, 1883. 4to. 3 Bl., 49, 303 S Mit, 3 Faksimile und 2 Farbtafeln. Blindgeprägter OLdrbd mit
allseitigem Goldschnitt (Einband berieben, Kopf
und 1 Ecke bestoßen).
€ 120,Enthält die fünf Bücher eines erst 1837 erstmals im Druck erschienenen Codex alter statuarischer Rechte für die Stadt
Berlin. Jubiläumsausgabe zur Feier des 25jährigen HochzeitsJubiläums des Kronprinzen Wilhelm und der Kronprinzessin
Victoria.
1136 BERNSTEIN, Eduard, Die Geschichte der
Berliner Arbeiter-Bewegung. Ein Kapitel zur Geschichte der deutschen Sozialdemokratie. 3 Bde.
Berlin, Vorwärts, 1907/10. Mit Hunderten von
Textabb. sowie zahlreichen Tafeln und Faksimile.
Original Halblederband mit 2 roten Rückenschildern, im Schuber.
€ 110,Deutsche Historiker, IV, 53ff. Emig, Dietz Bibl., D454. - Erste
Ausgabe von Bernsteins historischem Hauptwerk in einem
sehr schönen Exemplar. - 1. Vom Jahre 1848 bis zum Erlaß
des Sozialistengesetzes. - 2. Die Geschichte des Sozialistengesetzes in Berlin. - 3. Fünfzehn Jahre Berliner Arbeiterbewegung unter dem gemeinen Recht.
Einzige Ausgabe.
1137 BIESTERFELD, Carl Wilhelm, Die Mutter
im Irrenhause. Wahrheit. Leipzig, Brockhaus,
1852. 14, 180 S., 2 Bl. Neuer Ppbd (Papier gebräunt, Oberrand mit durchgehender schmaler,
Unterrand nur bei den ersten u. letzten Bl. mit
schmaler Nässespur).
€ 80,-
1133 BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE der Stadt
Bautzen. Bearbeitet von der Gesellschaft für Vorgeschichte und Geschichte der Oberlausitz., Hefte 1, 3 und 4. Bautzen, Bautzener Tageblatt,
1928/31. Insgesamt 108 S. OKart. Folio.
€ 45,-
Versuch der Ehrenrettung der Geschwister Gabe durch ihren
Anwalt. Ihre Mutter, die Witwe des portugiesischen GeneralConsuls in Hamburg, Pedro Gabe, hatte sieben Jahre im Irrenhaus geschmachtet, angeblich auf Betreiben der Kinder.
Diese wollten so an das mütterliche Erbe gelangen, so lautete der Vorwurf der Witwe. Advokat Biesterfeld versucht
nun, unter Beibringung von 74 Briefen und Erklärungen, “die
173
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
besoldeten Schriftesteller (u.a. den Münchner Arzt E. A.
Quitzmann) ... der Madame Gabe ... des nichtswürdigsten
Lugs und Trugs” und ihre “empörenden romanhaften Verlästerungen” zu entlarven.
1138 BORNHARDT, Wilhelm, Geschichte des
Rammelsberger Bergbaues von seiner Aufnahme
bis zur Neuzeit. Auf Anregung und mit Unterstützung der Unterharzer Berg- und Hüttenwerke
G.m.b.H. in Oker bearbeitet. Herausgegeben von
der Preußischen Geologischen Landesanstalt. Berlin, Selbstverlag, 1981. XII, 366 S. Mit 11 Tafeln
und 22 Abbildungen. OKart.
€ 35,Archiv für Lagerstättenforschung, 52.
1139 BOTHE, Friedrich, Geschichte der Stadt
Frankfurt am Main. Frankfurt, Diesterweg, 1913.
(Nachdruck, Frankfurt 1966). XXII, 774 S. Mit 230
Abb. u. 4 Beil. Luxuriöser Ganzledereinband im
Schuber.
€ 180,Numeriertes Ex. von 200 Ex. Klassisches Werk zur Frankfurter
Stadtgeschichte. - Schuber etwas fingerfleckig.
1140 BRANDL, Vincenz (Hrsg.), Urkundenbuch der Familie Teufenbach. Brünn, Nitsch, 1867.
XX, 367 S. Interims-Broschur. 4to.
€ 45,1141 CHRONOLOGISCHE SAMMLUNG der
in den Jahren 1748 bis 1848 ergangenen Königlichen (Gesetze,) Verordnungen und Verfügungen
für die Herzogthümer Schleswig und Holstein, die
Herrschaft Pinneberg, Grafschaft Ranzau und
Stadt Altona. 79 (statt 91) in 56 Bänden. Kiel, im
Verlag der Königlichen Schulbuchhandlung, 1791
- 1849. Kl.-4to. Mit einigen gefalteten Tabellen.
Marmorierte Ppbde d. 19. Jahrhunderts m. handschriftl. Rückenschildern (Kanten z.T. stärker beschabt, Deckel teilw. berieben, beschädigte Kapitale unterlegt u. stabilisiert, St. a. d. T., stellenw.
braunfleckig; es fehlen die Sammlungen für 175659, 1764, 1765, 1766, 1767, 1784, 1785, 1786,
1796, 1797, 1798 u. 1805).
€ 5.500,Bis auf die angezeigten Jahrgänge vollständige Reihe der
Gesetzessammlungen von Schleswig-Holstein für die zweite
Hälfte des 18. und erste Hälfte des 19. Jahrhunderts.- Katalog der Provinzial-Bibliothek für Schleswig-Holstein I,533.Beiliegend vollständig, in gleichem Einband u. Zustand: 1.)
SYSTEMATISCHE üBERSICHT der allgemeinen Verordnungen
und Verfügungen für die Herzogthümer Schleswig und Holstein. Kiel, Königliche Schulbuchhandlung, 1804. Kl.-4to. 14,
237, (1) S.- Katalog der Provinzial-Bibliothek für SchleswigHolstein I,533.- 2.) REPERTORIUM der für die Herzogthümer
Schleswig und Holstein erlassenen Verordnungen und- Verfü-
gungen. 1. Systematische Uebersicht der allgemeinen Verordnungen. 2. Systematische Uebersicht der speciellen Verordnungen. 2 Bde (Alles!). Kiel, Verlag der Königlichen Schulbuchhandlung, 1824. Kl.-4to. 14, 381, (3) u. 6, 264 S.- Katalog der Provinzial-Bibliothek für Schleswig-Holstein I,534.3.) SYSTEMATISCHE SAMMLUNG der für die Herzogthümer
Schleswig und Holstein erlassenen, annoch gültigen, Königlichen, Fürstlichen, Großfürstlichen und gemeinschaftlichen
Verordnungen und Verfügungen. 9 in 13 Bänden (Alles!).
Kiel, Verlag der Königlichen Schulbuchhandlung, 1827 1841. Band IV mit 3 Bänden Anhänge, “enthaltend Schulregulative für die einzelnen Districte mit den rücksichtlich derselben verfügten Ergänzungen und Modificationen”. I. Landschulen. A. Schleswigsche Aemter. B. Holsteinische Aemter.
Schulregulative für die adelichen und klösterlichen Districte.
Schulregulative für die Koege. II. Stadt- und Fleckenschulen.
Regulative für die Gelehrtenschulen, die Stadtschulen und
die Flecken.- Katalog der Provinzial-Bibliothek für SchleswigHolstein I,534 f.
1142 CODEX DIPLOMATICUS BRANDENBURGENSIS. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten. Herausgegeben von A. F. Riedel. Teil 2: Auswärtige Verhältnisse. Bde 1-3 (von 6). Berlin, Morin, 1843/46. Hldr (Rücken lädiert).
€ 140,Berichtszeitraum 1200-1429.
1143 CODEX
DIPLOMATICUS
MOENOFRANCOFURTANUS. Urkundenbuch der
Reichsstadt Frankfurt. Herausgegeben von Johann
Friedrich Boehmer. Neubearbeitung auf Veranlassung und aus den Mitteln der Administration des
Dr. Johann Friedrich Boehmer’schen Nachlasses.
Bearbeitet von Friedrich Lau. 2 Bde. Frankfurt, Baer, 1901/05. XII, 561; VII, 643 S. Hlwd (mit eingeb.
OBr.). 4to.
€ 150,DW 119/1347. - Zeitraum 794-1340. Originalausgabe. Wir
bieten auch den Nachdruck an, bitte fragen Sie nach.
1144 COELESTIN (Abt von St. Emeram, d. i.
Coelestin Vogl), Ratisbona politica. Staatisches
Regenspurg. Das ist: Erster Theil deß erneuerten
Mausoloei Oder Herzlich-gezierten Grabs deß
Bayrischen Apostels und Blut-Zeugens Christi S.
Emmerami, welches Coelestinus, des Stifft zu St.
Emeram Prälat vor Jahren zum drittenmal in
Druck gegeben; Anjetzo aber ... mit Einmischung
der Bayrischen Denckwürdigkeiten vermehrt, mit
schönen Kupfferen geziert und in das StaatischClösterlich-Kirchisch- und Heilige Regenspurg Abgetheilt durch Anselmum Abbten daselbst. Re-
174
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
genspurg, Johann Baptist Lang, 1729. 13 Bll., 822
S., 4 Bll. sowie 11 Tafeln. Einfacher Ppbd d. Zt (an
Kanten und Ecken berieben).
€ 220,-
ge Bl. eselsohrig, Bd 3: Hinterdeckel oben mit
Feuchtigkeitsspur, letzte 4 Bl. am oberen Rand mit
Fehlstellen ohne Textverlust).
€ 600,-
Die Kupfer zeigen den Kirchenturm zu St. Emeram, einen
Grundriss der Kirche, sowie 9 Tafeln mit religiösen Kunstwerken aus dem Kirchenschatz. Das Titelkupfer zeigt ein Porträt
des Kurfürsten Karl Albert.
Friedrich Detlev Carl von Cronhelms große Quellensammlung
zur Rechtsgeschichte Schleswig-Holsteins erschien 17491757. Der zweite Band enthält die Verordnungen und Verfügungen für die Ämter Steinburg, Segeberg und Rendsburg
sowie für Rantzau und Pinneberg, der dritte die für die Städte bzw. Flecken Glückstadt, Krempe, Wilster, Itzehoe, Rendsburg, Segeberg, Oldesloe, Lütjenburg, Heiligenhafen, Bramstedt, Kellinghusen, Meldorf, Uetersen, Barmstedt und Elmshorn. Inhaltlich geht es um herrschaftliche Einkünfte, Justizverfassung, Kirchen-, Schul- und Armenwesen, Marsch-Privilegien, “Teich(= Deich)- Wasserleitungs- Wege- Fähr- und
Gräntz-Sachen”, “Cameral- Oeconomie- Policey- und andere
Sachen”, um Handwerksämter, Zünfte, Handel und Wandel,
um das “Einquartierungs- und Brand-Assecuranz-Wesen”.Das “Corpus statutorum” ist der erste von zwei Nebenbänden zum “Corpus constitutionum” und handelt von den
“Haraldischen Gesetzen”, dem Hollerrecht, dem Sachsenspiegel und dessen Rezeption in Holstein, der schauenburgischen Hofgerichtsordnung, von “Bedencken über (...) die jetzige Process-Art” etc.- Schröder 1, 601.
1145 COLLECTANEA FRANZ STEINBACH.
Aufsätze und Abhandlungen zur Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, geschichtlichen
Landeskunde und Kulturraumforschung. Herausgegeben von Franz Petri und Georg Droege. Bonn,
Röhrscheid, 1967. 912 S. Mit Porträt und zahlreiche Abbildungen. OLwd.
€ 35,1146 CORNILL, Otto, Jacob Heller und Albrecht
Dürer. Ein Beitrag zur Sitten- und Kunstgeschichte
des alten Frankfurt am Main um 1500. Frankfurt
1871. (8) 54 S. Mit 4 Tafeln. (zusammen gebunden
mit:) OVEN, A. H. E. von, Das erste städtische
Theater zu Frankfurt a. M. 1751-1872. Nach den
Acten bearbeitet. (wie vor 1872). (8) 120 S.; EULER, Ludwig Heinrich, Zur Rechtsgeschichte der
Reichsstadt Gelnhausen. (wie vor 1874). 38 S. Mit
1 Tafel; ISRAEL, Carl, Frankfurter Concert-Chronik
von 1713-1780. (wie vor 1876). 74 S. In Hlwd
Band. 4to. , 1871, 1872, 1874, 1876).
€ 40,1147 CRONHELM, Friedrich D. C. von, Corpus constitutionum Regio-Holsaticarum oder Allerhöchst-autorisirte Sammlung der in dem Herzogthum Holstein, Königlichen Antheils, samt incorporirten Landen, wie auch der Herrschaft Pinneberg, Stadt Altona und Grafschaft Rantzau, in
Kraft eines beständigen Gesetzes ergangenen
Constitutionen, Edicten, Mandaten, Decreten, Resolutionen, Privilegien, Concessionen und anderen Verfügungen. Bd 2 - 3 (v. 3). (Und:) Corpus statutorum provincialium Holsatiae, oder Neue Ausgabe der Schleswig-Holsteinschen Kirchen- und
Land-Gerichts-Ordnung, des Dithmarsischen
Land- und Lübischen Stadt-Rechts; nebst einem
Historischen Bericht von den alten und neuern
Rechten und Gerichten in Holstein, besonders von
den daselbst eingeführten Gesetzbüchern. Zusammen 3 Bde. Altona, Burmester, 1750-1753. Kl.-4to.
4 Bl., 1396 S. u. 4 Bl. 1480 S. u. 4 Bl., 304; 112;
216; 144; 110 S., 1 mehrf. gefaltete HolzschnittTaf.; 1 Bl., 88; 120 S. Pgtbde der Zeit mit Rückentiteln (Einbände angestaubt und etwas fleckig, eini-
1148 DANNENBERG, C. W. (Hrsg.), Synchronistik der Schreckenstage Hamburgs vom 5-8 Mai
1842 und deren Folgen. Hamburg, Stern, (1842).
(10) 288 S. Einfacher Hlwd der Zeit.
€ 60,Auf dem Titel eine lithographische Vignette mit der Ansicht
des niedergebrannten Hamburg. Berichtet nicht nur über den
Brand der Stadt, sondern auch über sein Echo in den Ländern
Europas und die Hilfsangebote. Entsprechend eingangs
Danksprüche an die Potentaten Europas.
1149 DOTZAUER, Winfried, Freimaurer Gesellschaften am Rhein. Aufgeklärte Sozietäten auf
dem linken Rheinufer vom Ausgang des Ancien
Régime bis zum Ende der napoleonischen Herrschaft. Wiesbaden, Steiner, 1977. 303 S. OKart.
€ 40,Geschichtliche Landeskunde, 16.
1150 ENGELBRECHT, Erwin, Die Agrarverfassung des Ermlandes und ihre historische Entwicklung. München, Duncker und Humblot, 1913. VIII,
256 S. Mit 1 Karte. Hldr der Zeit (St.a.Vorsatz und
Titelrückseite, Bibl.-Sch.).
€ 48,Staats- und sozialwissenschaftliche Forschungen, Heft 169.
1151 ERDMANN, Johann Eduard, Vorlesungen über akademisches Leben und Studium. Leipzig, Geibel, 1858. 8vo. (16) 378 (1) S. Roter Halblederband der Zeit. Sehr schönes Exemplar. € 200,-
175
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
Erdmann hatte bereits zwei ähnliche Sammlungen erscheinen lassen, Glauben und Wissen (1837) und Über den Staat
(1851). Von Hause aus Theologe, dann Professor der Philosophie und in fünf Jahrzehnten einer der hervorragenden Repräsentanten der Universität Halle-Wittenberg, hat Johann
Eduard Erdmann (1805-1892) nicht nur als Philosophiehistoriker die Geschicke der Hegelschule nach dem Tode Hegels
beobachtet und in klassischer Gestalt dargestellt, sondern
auch das religionsphilosophische Erbe Hegels in eigener Auseinandersetzung mit den Intentionen Schleiermachers und
mit den geistigen Wandlungen des 19. Jahrhunderts selbständig fortentwickelt. Johann Eduard Erdmann wurde am 13.
Juni 1805 in Wolmar (Livland) geboren und starb am 12. Juni
1892 in Halle (Saale). Nach abgeschlossenem Theologiestudium in Dorpat ging Erdmann im Herbst 1826 nach Berlin
und geriet in Bann Hegels. 1828 ordiniert, war er bis 1832
Pfarrer in Livland. Er promovierte 1830 zum Dr. phil. in Kiel,
habilitierte sich 1834 für Philosophie in Berlin und wurde
1836 ao. Professor, 1839 Ordinarius in Halle (Saale). In Halle
(Saale) gehörte Erdmann mit Köstlin, Göschel und Leo zum
rechten Flügel der Hegelschule. Mit größerem Recht als Hegel selbst ist er als “preußischer Staatsphilosoph” bezeichnet worden.
1152 ESTOR, Johann Georg, Analecta Fuldensia ad viri reuerendi Ioannis Friderici Schannat clientelam Fuldensem beneficiariam quibus feminarum successio tam in Fuldensibus, quam ecclesiasticis beneficiis aliis clarissime demonstratur
aliaque ad rem clientelarem et militarem Germanorum facientia e monumentis eruuntur. Strassburg, Dulssecker, 1727. 7 Bll., 88 S. Mit Holzschnitt-Titelvignette von N. Brühl. Marmor. Ppbd
des 18. Jahrhunderts (Deckel gelöst).
€ 420,ADB VI 391. Urkundliche untermauerte Abhandlung über die
weibliche Erbfolge bei den Lehnsgütern der Fürstabtei Fulda.
Frühwerk des berühmten Rechtsgelehrten (1699-1773), der
Professor in Gießen, Jena und Marburg war.
1153 ESTOR, Johann Georg, Origines iuris
publici Hassiaci monimentis ineditis illustratae. Jena, Ritter, 1779. Kl.-4to. 126 S., 3 Bl. Mit gestoch.
Titel- u. gestoch. Kopfvignette. Neuer Ppbd (unterer Rand knapp beschnitten, braunfleckig, Titelbl.
mit kl. Randausriss von einem Seitenweiser).
€ 125,Über die rechtshistorischen Quellen der hessischen Landesverfassung. Zuerst 1729 als kleinerer Versuch (Specimen I.)
erschienen, in der vorliegenden erweiterten Fassung dann
zuerst 1738.- Pütter I, 383; Meusel III, 193.
1154 FASSADEN-ENTWÜRFE für Lübeck.
Das Ergebnis des Wettbewerbes, ausgeschrieben
durch den Verein von Kunstfreunden zu Lübeck.
Bearbeitet von R. Landé. Leipzig, Hofstetter, 1901.
Mit 80 Tafeln. Mappe mit farbigem Deckel. Folio.
(St.a.T.).
€ 80,1155 FESTGABE für Georg Hanssen zum 31.
Mai 1889. August Meitzen, Karl Lamprecht, K.Th.
v. Inama-Sternberg, Ludwig Weiland u. a. Tübingen, Laupp, 1889. 320 S. Hlwd (St.a.T.).
€ 48,Mit Beiträgen (vorwiegend zur Agrargeschichte) u. a. von August MEITZEN, Volkshufe und Königshufe in ihren alten Massenverhältnissen; Karl LAMPRECHT, Zur Socialgeschichte der
deutschen Urzeit; K. Th. von INAMA-STERNEGG, Sallandstudien; Johannes von KEUSSLER, Genossenschaftliches Grundbesitzrecht in Russland; Johannes CONRAD, Die Fideikommisse in den östlichen Provinzen Preussens.
1156 FESTGABE für Gerold Meyer von Knonau zur 70. Geburtstagsfeier am 5. August 1913.
Zürich, 1913. XV, 501 S. Mit Porträt. OLwd. € 25,Mit 19 Beiträgen u. a. von Hugo Blümner (‘Zu den griechischen Hochzeitsgebräuchen’), Carl Rodenberg (‘Die Friedensverhandlungen zwischen Friedrich II. und Innocenz IV. 12431244’), Carl Brun (‘Die Orientreise Leonardos’), Walther
Köhler (‘Zum Religionsgespräche von Marburg 1529’) oder
Paul Schweizer (‘Neckers politische Rolle in der französischen Revolution’).
1157 FESTGABE Hugo Blümner überreicht
zum 9. August 1914 von Freunden und Schülern.
Zürich, 1914. X, 539 S. Mit Porträt. OPpbd. € 58,Prächtige Festschrift, auf starkem Papier gedruckt, unbeschnitten; Eband mit antikisierender Bordüre und Medaillonbildnis auf Vorderdeckel. - Die antike Kultur und Kunst bildet
den Rahmen für die Texte der Festgabe, mit Beiträgen von
Hermann Hitzig, Ludwig Weniger, Theodor Plüss, Hans Wirz,
Wilhelm Heinrich Roscher, Carl Robert, Otto Rossbach, Ernst
Howald u. v. a.
1158 FESTSCHRIFT der Akademischen
Buchhandlung von G. Calvoer in Göttingen, aus
Anlaß ihres 200jährigen Bestehens am 13. Februar 1935. (Göttingen, 1935). 9 Seiten, geheftet mit
Zierband. 4to.
€ 45,Enthält einen Aufsatz von Hans Grimm “Wir von der Weser”
und 2 bis dahin unveröffentlichte Gedichte von Elisabeth
Kirchner. Auflage von 400 Exemplaren, gedruckt von der
Zieglerschen Druckerei in Remscheid.
1159 FESTSCHRIFT MATTHIAS ZENDER. Studien zu Volkskultur, Sprache und Landesgeschichte. Herausgegeben von Edith Ennen und G. Wiegelmann. Mit Beiträgen von G. Hard, G. Wiegelmann, H. Trümpy u. a. 2 Bde. Bonn, Röhrscheid,
176
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
1972. Zusammen 1262 S. Mit 295 Abbildungen
auf Tafeln und Karten. OKunststoff.
€ 35,1160 FISCHER, Fr. Chr. J., Die Untrennbarkeit
und Unveräußerlichkeit der Pfalzbaierischen Erbländer. Sowol aus ihrer Stamms- und Kureigenschaft als aus den Haus- und Reichsgesezen erwiesen. Berlin, G. J. Decker, 1786. 6, 131, (1) S.
Ppbd der Zeit mit Rückenvergoldung (Einband etwas ausgeblichen, Stempel der “Grossherzoglich
Luxemburgischen Hofbibliothek Biebrich a./Rh.”
a. d. T., leicht braunfleckig).
€ 160,Erste Ausgabe. - Rechtshistorisches Gutachten gegen die
“geschehenen Erbschaftsansprüche des Erzhauses Oestreich
auf einen Theil des Herzogthums Baiern”, die ein Grund waren für den Baierischen Erbfolgekrieg. Der Jurist und Historiker Fr. Chr. J. Fischer (1750 - 1797) veröffentlichte während
seiner 1779 angegetretenen Professur in Halle eine große
Zahl von Schriften vornehmlich zum Baierischen Erbfolgekrieg, die sich u.a. durch eine “staunenswerte Fülle des Wissens” auszeichneten. - Hamberger/Meusel II,339. - Mit dem
Ex Libris von Bruno Schenck aus der Verlegerfamilie Schenck
(Nachfolger der Drucker/Verleger Decker).
1161 FISCHER, Friedrich Christoph Jonathan, Die Untrennbarkeit und Unveräußerlichkeit
der Pfalzbaierischen Erbländer. Sowol aus ihrer
Stamms- und Kureigenschaft, als aus den Hausund Reichsgesezen erwiesen. Berlin, Decker, 1786.
131 S. Hldr der Zeit mit reicher Rückenvergoldung.
€ 80,Der Jurist und Historiker Fischer (1750-1797) veröffentlichte
in der Zeit seiner Hallenser Professur mehrere Schriften zum
Bayerischen Erbfolgekrieg und wechselte mehrere “Sendschreiben” mit Pütter. Cf. Hamberger/Meusel II, 337.
1162 FORSCHUNGEN und Versuche zur Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Festschrift Dietrich Schäfer zum siebzigsten Geburtstag dargebracht von seinen Schülern. Jena, Fischer, 1915. VIII, 838 S. Mit 1 Bild und 2 Tafeln.
Lwd.
€ 45,Mit Beiträgen von Fritz Kern, Adolf Hofmeister, Wilhelm Biereye, Hermann Heineken, Adolf Diehl, Karl Holl u. a.
1163 ROTHAMMER, Franz Wilhelm (anonym), Von dem Umfang der Oberlandesherrschaft und des derselben anklebenden Reformationsrechtes gegen die von der Stadt Fürstenau im
Hochstifte Osnabrück bey dem Evangelischen hohen Reichstheile geführten Religionsbeschwerden. Ohne Ort u. Verlag, 1788. 32 S. In losen Bogen (angestaubt, braunfleckig).
€ 75,-
Über die Beschwerden evangelischer Landeskinder der Stadt
Fürstenau gegen ihren evangelischen Landesherrn, daß er
den Fürstenauer Katholiken freie Religionsausübung, die Einführung des Simultaneums u.a. Neuerungen gewährt habe.
Gleiches wollten die Protestanten von einem etwaigen katholischen Landesherrn gewährt wissen. - Hamberger/M.
VI,459.
1164 FRANKFURT: VERA et genuina, facti species: Was massen der E. E. Magistrat/ Und nicht
die Löbliche Burgerschafft/ Der Kayserlichen Freyen Reichs-Waahl- und Handl-Stadt Franckfurt am
Mayn/ Zu allen bißherigen Mißverständnussen/
Unordnungen/ und Nothgedrungenes Wideren/
auch was darauß erfolgt/ den ersten Anlaß gegeben. Anno, 1708. 4 Bll. (angebunden 8 weitere Dokumente und Flugschriften Frankfurt betreffend,
wie unten beschrieben). Hldr (l. bestoßen) € 200,ABSCHIEDS-PUNCTEN Zwischen Einem Ehrsamen Rath Und
Burgerschafft der Stadt Franckfurt am Mayn/ Durch die Von
Röm. Kayserl. Majestät Verordnete Höchst- und Hoch-ansehenliche Herren Commissarien vorgenommen/ beygeleget/
und verglichen; Anjetzo aber Von Ihro Kayserl. Majestät
Selbsten Ratificirt und Confirmirt. Gedr. im Jahr 1709. 13 Bll.
- DEDUCTIO GRAVAMINUM In So rubricirten Sachen Der Burgerschafft zu Franckfurth/ Contra Den Magistrat daselbst/
Die unterm 26.Septembris 1712. desfalls bey Hochpreißlichem Kayserl. Reichs-Hof-Rath erkannte zwiefache Commission betreffend. Mit Beylagen sub No. 1-12. 20 Bll. - (GRAVAMINA) An Die Römisch. Kayserl. auch in Hispanien/ zu Ungarn und Böheim Königl. Majestät/ etc. Von Der Impetrantischen Bürgerschafft der Stadt Franckfurt gestelltegedrucktund hin und wieder distribuirte/ so inscribirte: Allerunterthänigst-gründliche Vorstellung und allergehorsamstes bitten.
Kurtzgefaßte Marginal-Anmerckungen Des Impetratischen
Magistrats daselbsten. Die vor zwey Kayserl. Commissionen
verwiesene und seithero untersuchte anmaßliche Gravamina
betreffend. 1 Bl., 37 S. - ANZEIGE (der) Bürgerschaft der Stadt
Frankfurt contra den Magistrat daselbst (beim Kaiser) datiert
31. März 1719. u.a. Zum Schluß ein Memorial an die Reichsversammlung in Sachen des Versuchs der Kapuziner, den Antoniter Hof in Frankfurt zu restituieren.
1165 FREUDENSPRUNG, Sebastian, Geschichte des Königreichs Bayern für den Schulund Selbst-Unterricht statt einer achten Auflage
des J. Millbiller’schen und einer zweiten des A.
Mengein’schen Lehrbuches. Neue, vielfach berichtigte und vermehrte Ausgabe. München, Lindauer,
1856. 8°. Mit 4 gefalteten genealogischen Tabellen. (6) 451 S. Roter Halblederband mit goldgeprägtem Wappen auf Vorderdeckel und Lorbeerkranz mit dem Text “Oeffentlicher Schulpreis”, auf
177
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
dem Vorsatz eine handgeschriebene Preiswidmung eines Regensburger Gymnasiums. € 200,-
berg. Neumünster, Wachholtz, 1980. 702 S. Mit
Porträt. OLwd (mit OUmschlag).
€ 38,-
Preisexemplar. Der Vermerk “Neue Ausgabe” bezieht sich
wohl auf die Vorläufer des Werkes.
Mit Beiträgen von Alfred Heuß, Frank Kolb, Klaus Friedland,
Peter Wulf, Wolfgang Wittwer, Gerhard Beier, Rüdiger Wenzel, Kurt Jürgensen u. a.
1166 FRIEDRICH AUGUST von Sachsen,
Mandat die General-Innungs-Articul für Künstler,
Profeßionisten und Handwercker hiesiger Lande
betreffend. Dresden, 1780. 43 S. Gef. Bögen. 4to.
€ 45,Von Kurfürst Friedrich August erlassenes Mandat über die
gewerblichen Rechtsverhältnisse in Vorbereitung der Gewerbeverfassung.
1167 FRIEDRICH AUGUST: EXPOSITION SUCCINTE de la conduite, que Son Altesse Serenissime
Electorale de Saxe a tenue à l’égard de la Succesion allodiale de Baviere, et des engagemens qui
en sont dérivés entre Elle et Sa Majesté le Roi de
Prusse. Dresden, 1778. 14 S. 2 lose Bogen. 4to.
€ 50,Friedrich II. konnte sich 1778 als Protektor der Reichsstände
gegen Habsburgs Einmarsch in Bayern darstellen; der sächs.
Kurfürst Friedrich August, der zudem über seine Mutter Ansprüche in Bayern besaß, ging mit Preußen Bündnis und Militärkonvention ein. Im vorl. Text erläutert Friedrich August
seine Politik in der Bündnisfrage.
1168 GESCHICHTE der Stadt Ludwigshafen
am Rhein. Entstehung und Entwicklung einer Industrie- und Handelsstadt in fünfzig Jahren. 18531903. Mit einem geschichtlichen Rückblick. Hrsg.
vom Bürgermeisteramt. Ludwigshafen, Waldkirch,
1903. XII, 683 S. Mit zahlreichen Abb. OLwd. 4to
(St.a.Titelrücks., bestoßen).
€ 45,Bibl.-Exemplar.
1169 GESCHICHTE SCHLESIENS. Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien unter Leitung von Hermann Aubin, Ludwig Petry, Herbert Schlenger. Bd 1 u. 2. Stuttgart, Brentano, Darmstadt Bläschke, 1961/73. 620; 388 S.
OLwd (mitUmschlag).
€ 45,1) Von der Urzeit bis zum Jahre 1526. 3. Auflage. Mit weiteren Beiträgen von Fritz Feldmann, Dagobert Frey, Josef Klapper, Otto Kleemann u. a. 2) Die Habsburgerzeit 1526-1740,
hrsg von Ludwig Petry u. J.J. Menzel.
1170 GESCHICHTE UND GEGENWART. Festschrift für Karl Dietrich Erdmann zu 70. Geburtstag am 29. April 1980. Herausgegeben von Hartmut Boockmann, Kurt Jürgensen, Gerhard Stolten-
1171 GOETHE, Von Deutscher Baukunst. Erläutert von Ernst Beutler, und mit Bildern von Willi
Harwerth. Gedruckt und hrsg. von Gebr. Klingspor.
Offenbach ca. Klingspor., 1941. 23, 15 (1) S. Hlwd
im Schuber. 35,5 cm x 26 cm.
€ 180,Versuchsdruck von Klingspor in 250 Exemplaren, dieses no.
111 auf Bütten.
1172 GOUVERNEMENTS-BLATT für die
preußischen Provinzen zwischen Elbe und Weser.
Jg 1814, 1815 und 1816 (in 4 Bdn). Halberstadt,
Dölle, 1814/16. 556; 1690 S. Ppbd der Zeit (Bd 4
Hldr).
€ 220,Enthält die Nummer 1-190 (1. Mai 1814 - 31. März 1816),
ohne die Nummern 2, 13, 50, 161 und 177 (jeweils 4 Seiten).
Im ersten Band 4 Ergänzungsblätter. Eventuell so komplett.
In der letzten Nummer ein Abschiedswort des Gouverneurs
von Klewiz, in dem er allen Untertanen für ihre freiwilligen
patriotischen Opfer dankt; daran schließt sich eine Aufstellung der Spenden und der weiblichen Vereine von Acken,
über Duderstadt, Halberstadt, Magdeburg bis Wernigerode
und Wollmirstedt an.
1173 HERMANN GRAUERT zur Vollendung
des 60. Lebensjahres gewidmet von seinen
Schülern. Festgabe zum 7. September 1910 von
Peter P. Albert, Franz Bastian etc. Hrsg. von Max
Jansen. Beitr. v. A. Meister, K. Schottenloher, M.
Buchner u.a. Freiburg, Herder , 1910. VIII, 407 S.
Hlwd.
€ 38,1174 GÜNTER, Heinrich, Urkundenbuch der
Stadt Rottweil. Bd 1 (Alles Erschienene). Stuttgart,
Kohlhammer, 1896. (29) 788 S. Bibl.-Hlwd (Rücken
oben leicht eingerissen).
€ 120,1175 HÄBERLIN, Franz Dominikus, Venerandum vetustatis monumentum sistens statuta Susattensia Latina saeculo XII in literas redacta ... ex
originali summa cum fide atque cura descripta et
addito specimine annotationum iuridicarum, historicarum, etymologicarum ceu prodomo prolixioris commentari primum in lucem edita. Helmstedt, Chr. Fr. Weygand, 1748. Kl.-4to. 2 Bl., 43 S.
Rücken-Broschur (angestaubt).
€ 120,Das um die Mitte des 12. Jhdts aufgezeichnete Soester Stadtrecht war von großem Einfluss und wurde u.a. von Lübeck,
178
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
Hamburg und weiteren Städten des Hansebundes übernommen. Hier der kommentierte Erstdruck. Der im Titel angekündigte ausführlichere Kommentar ist nicht erschienen.- Meusel V, 16.
1176 HÄUSSER, Ludwig, Geschichte der Rheinischen Pfalz nach ihren politischen, kirchlichen und literarischen Verhältnissen. 2 Bde. Heidelberg, Winter, 1924. XXIV, 652;
VIII, 1002 S. OLwd (St.a.Vorsatz).
€ 160,-
nat und Bürgerschaft. Für die Jahre 1801-1815,
1826-42, 1844, 1845, 1849, 1850, 1852, 1853,
1855-1858, 1860, 1867, 1871, 1873, 1875, 1877,
1882-1884, 1887, 1889, 1892, 1893, 1896, 1897,
1899, 1900, 1903 und 1904. (in 32 Bdn). Hamburg, 1828/1905. Hldr/Hlwd/Ppbde der Zeit.
€ 700,Teils Stempel auf Titel, Einbände leicht
bestoßen, 6 Rücken repariert.
1180
HANDBUCH über den
preußischen Staat. Hrsg. vom
Preußischen Staatsministerium für
das Jahr 1925. 131. Jahrgang. Berlin, Decker u. Schenck, (1925). LI,
1023 S. OHldr.
€ 38,-
Unveränderter Neudruck der Erstausgabe
von 1845.
1177 HAGEMANN, Theodor,
Analecta juris feudalis BrunsvicoLuneburgici. Bd 1. Helmstadt,
Kühnlin, 1787. VIII, 426 S. Einfacher Ppbd d. Zt.
€ 100,-
1181
HANSISCHE STUDIEN.
Heinrich Sproemberg zum 70. Geburtstag. Berlin, Akademie-Vlg,
1961. Gr.-8vo. Titelportr., 8, 462 S.,
1 Bl., 2 ausfaltbare Karten. (Forschungen zur Mittelalterlichen
Geschichte 8). OLwd.
€ 40,-
Alles Erschienene. Teil 1 besteht aus dem
Conspectus juris feudalis des Herausgebers, Teil 2 sind Aufzüge aus Johann Christoph Reiske’s De feudis brunsvicensibus
1137
((zuerst.Halle 1716), Teil 3 Sylvester Fridrich Wismann’s De feudis brunsvicensibus et luneburgicis
Die wissenschaftliche Redaktion erfolgte im Auftrage der
(zuerst Helmstadt 1720), Teil 4 Senckenberg’s Disquisitio de
Hansischen Arbeitsgemeinschaft in der Deutschen Demokrafeudis brunsvicensibus et luneburgicis (Göttingen 1738), Teil
tischen Republik durch Gerhard Heitz und Manfred Unger.
5 Heinrich Andreas Koch, De expetativis Augustae Domus B.
L. (Helmstadt 1735), Teil 6 Jakob Rave’s De simultanea inve1182 HARTMANN, Karl Joseph, Ueber den
stitura in terris Brunsvico Luneburgicis (Diss. Jena 1761 bei
Ursprung und das rechtliche Verhältnis der LandHellfeld), Teil 7 Hagemann’s prolusio academica De expectastände in Teutschland. Nürnberg, I.E. Seidel, 1805.
tivis feudalibus in terris B. L. (Helmstadt 1786). - Rücken be120 S. Ppbd d. Zeit m. marmoriertem Schnitt,
rieben, Ecken bestossen.
1178 HAMBURG: ACTENSTÜCKE betreffend die
Trennung der Justiz und Verwaltung in Hamburg.
Hamburg, Hoffmann u. Campe, 1857. 5 S., 1 Bl.,
96 S. Moderner Ppbd (gering gebräunt u. etwas
braunfleckig).
€ 90,-
schwarzem Rückenschild u. Rückenvergoldung
(Kanten gering beschabt, Stempel verso Titel, Papier gering braunfleckig).
€ 70,Mit altem handschriftlichem Besitzvermerk und BibliotheksEtikett der landsässigen Adelsfamilie Schenck auf Flechtingen bei Magdeburg.
Die Hamburger Juristen begannen die Wiederaufnahme der
1848 abgebrochenen Verfassungsdiskussion mit dem Diskurs
über “die wichtigste Grundlage für alle Reformen in unserer
Rechtspflege” - die Trennung von Justiz und Verwaltung. Ein
Comité stellte seine diesbezüglichen Vorschläge der JuristenVersammlung vor: der gedruckte Bericht nebst Petionen an
Senat, Commerz-Deputation und Oberalten-Collegium liegt
hier vor.
1183 Die Stadt- und Landkreise HEIDELBERG
UND MANNHEIM. Amtliche Kreisbeschreibung.
Hrsg. v. der Staatlichen Archivverw. Baden-Württemberg. 3 Bde. u. Suppl.-bd. Karlsruhe, Braun der
Staatlichen, 1966/70. Zus. ca. 3300 S. Mit zahlr.,
tlw. farb. Abb. auf Taf. u. im Text. OLwd.
€ 80,-
1179 HAMBURGISCHE RATHS- UND BÜRGERSCHLÜSSE mit getreuen Auszügen aller den
Raths-Propositionen hinzugefügten Beylagen,
herausgegeben von Peter David Lohmann. Fortgesetzt unter dem Titel: Verhandlungen zwischen Se-
1184 HEIMAT ALS ERBE und Auftrag. Beiträge
zur Volkskunde und Kulturgeschichte. Festschrift
I. Allgemeiner Teil.- II. Die Stadt Heidelberg und die Gemeinden des Landkreises Heidelberg.- III. Die Stadt Mannheim
und die Gemeinden des Landkreises Mannheim.- Im Suppl.bd. (im Schuber) ein Tab.-bd., ein Lit.-verz. sowie 5 Karten.
179
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
für Kurt Conrad zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von R. Acker-Sutter. Salzburg, Müller, 1984.
662 S. Mit Porträt, Abbildungen und Skizzen. OLwd (mit OUmschlag).
€ 25,1185 HEIMATBUCH DER STADT SIEGBURG.
Herausgegeben von der Stadt durch Hermann Josef Roggendorf. Bde 1 - 3, Siegburg, Respublica,
1964/71. Insgesamt ca 2500 S. Mit zahlreichen,
teils farbigen Tafeln. OLwdbde (mit OUmschlag).
€ 48,1. Natürliche und Geschichtliche Grundlagen, Verfassung
und Verwaltung, Das Erscheinungsbild der Stadt; 2. Geistliches Erbe, Geistiges Erbe; 3. Gesellschaft und Wirtschaft, Soziale Tätigkeit und Soziale Einrichtungen, Schulen und Bildungsanstalten.
1186 HEIMPEL, August (Hrsg.), Stammbuch
der Lotichier aus Schlüchtern. Frankfurt, 1902.
VIII, 189 S. OKart.
€ 75,Mit 4 Lichtdruck-Porträts, 2 Lichtdruck-Ansichten, 2 Autographen-Tafeln, 1 Kupferstich, Text-Abbildungen, 4 Stammbäumen und Anhang. (dabei:) Nachtrag zum Stammbuch der Lotichier aus Schlüchtern. Frankfurt 1911. 25 S.
1187 HESS, (Heinrich) Ludwig v., Unwiederrufliches Fundamental-Gesetz, Regimentsform,
oder Haupt-Receß der Stadt Hamburg... Mit einer
Einleitung herausgegeben. 2 Teile (in 1 Bd). Ohne
Ort, u. Verlag, 1781. 4 Bl., 198; 301 S. Ppbd der
Zeit (beschabt und teils stärker bestoßen, durchgehend etwas stockfleckig, erste Hälfte des Buchblockes mit Nässespur unten am Falz).
€ 180,Erste Ausgabe dieses satirischen Werkes über die Hamburger
Verfassung. Der Verfasser Heinrich Ludwig von Hess (1719 1784), ein “Literat vom Schlage der ‘fahrenden Leute’”, der,
wo er auftauchte, sich schnell und nachhaltig unbeliebt
machte. Besonders gilt dies wohl für die vorliegende Veröffentlichung mit “den Rath der Stadt gröblichst beleidigenden
pasquillantischen Anmerkungen zum Hauptreceß (dem
Grundgesetz der Hamburger Verfassung)”. Die Satire wurde
1782, nach dem die erweiterte zweite Ausgabe erschienen
war, auf dem sog. “ehrlosen Block” verbrannt und der Verfasser ausgewiesen. Doch selbst dies läuterte von Heß nicht,
und er verfaßte noch eine “Warnung an andere arrogante
Magistrate”.- Schröder III, 230f, 51.
1188 HEYBERGER, Wilhelm Johann (Hrsg),
Codex probationum diplomaticus, a num. 1. usque
172 inclus. in octo sectiones distinctus. Bamberg,
J. G. C. Gärtner, 1774. Folio. 54, 187 n.num. Bl. Mit
15 teils gestoch. Falttafeln u. 3 Textkupfern mit
Siegelabbildungen. Ppbd der Zeit (angeschmutzt
u. berieben, etwas braunfleckig, 3 durchgehende
Einstiche im Bund von einer vorhergehenden Interimsheftung, kl. Exlibris u. Wappenstempel einer
Adelsbibl. auf Innendeckel bzw. Titel).
€ 340,Von dem Bamberger Archivarius Wilh. Joh. Heyberger zusammengestellte Urkunden-Sammlung zur Geschichte des
Bistums Bamberg, speziell die Landeshoheit über die Hofmark Fürth und Kadolzburg betreffend, die auch von der
Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach beansprucht wurde.
Das zugehörige Rechtsgutachten des Bamberger Juristen
und Hofrats I. Chr. Lorber v. Störchen erschien separat unter
dem Titel ‘Die durch das allgemein Teutsche und besonders
Babenbergische Geschichte aufgeklärte ... Landeshoheit des
kaiserl. Bis- und Fürstenthums Bamberg über den MarkFlecken und das gesammte Amt Fürth’.- Meusel V, 490; Pütter II, 125 (Lorber).
1189 HINTZE, Otto, Gesammelte Abhandlungen. 2./3., durchgesehene bzw. erweiterte Auflage. Herausgegeben und eingeleitet von Gerhard
Oestreich. 3 Bde. Göttingen, Vandenhoeck und
Ruprecht, 1964/70. Insgesamt 1805 S. OLwd.
€ 100,1. Staat und Vefassung. Gesammelte Abhandlungen zur allgemeinen Verfassungsgeschichte; 2. Soziologie und Geschichte. Gesammelte Abhandlungen zur Soziologie, Politik
und Theorie der Geschichte; 3. Regierung und Verwaltung.
Gesammelte Abhandlungen zur Staats-, Rechts- und Sozialgeschichte Preussens.
1190 HISTORIA INTEGRA. Festschrift für Erich
Hassinger zum 70. Geburtstag. Herausgegeben
von Hans Fenske, Wolfgang Reinhard und Ernst
Schulin. Berlin, Duncker und Humblot, 1977. 426
S. Mit Porträt. OLwd (St.a.Titelrückseite). € 38,Mit Beiträgen von Gerd TELLENBACH, Zur Frühgeschichte
abendländischer Reisebeschreibungen; Ernst SCHULIN, Die
vorindustrielle Epoche der europäischen Expansion. Einige
Überlegungen zur Kolonialgeschichte der Frühen Neuzeit;
Heinz HOLECZEK, Erasmus von Rotterdam als “Autor” von
Reformationsflugschriften. Ein Klärungsversuch; Gottfried
SCHRAMM, Danzig, Elbing und Thorn als Beispiele städtischer Reformation (1517 bis 1558); Wolfgang REINHARD,
Theorie und Impirie bei der Erforschung frühneuzeitlicher
Volksaufstände; Ralf RITTER, Kulturgeschichtsschreibung bei
Leopold von Ranke. Rankes Studien zur italienischen Renaissance; Friedrich FORSTMEIER, Tendenzen amtlicher Militärgeschichtsschreibung in Preußen/Deutschland u. a. - Gutes
Bibl.-Exemplar.
1191 HOENN, Georg Paul (anonym), Sachsen-Coburgische Historia, in zweyen Büchern, deren I. dieses Fürstenthums Ursprung, Landes-Regenten, Land-Adel .. Einkunffte, Gerichte, Städte,
180
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
Klöster etc., das II. was sich bey 1000 Jahren her
in Friedensund Kriegs-Zeiten .. merckwürdiges zugetragen, in sich begreifet etc. Von G. P. H. Leipzig
u. Coburg, Pfotenhauer, 1700. 8vo. 7 Bll., 272,
355 S., 20 Bll. Index., 3 Kupfertafeln mit Siegelabbildungen am Schluß, Neuer Pappband im Stil der
Zeit (Block eng berschnitten, aber kein Textverlust)
€ 250,ADB, 13, 72. Georg Paul Hönn (1662 - 1747), Jurist und populärer Schriftsteller, schrieb das satirische “Betrugslexikon”, welches ihm Anklagen einbrachte. Sein historisches
Werk, die Geschichte Sachsens, ist aus archivalischen Quellen gearbeitet und mit vielen Urkunden versehen und wurde
für überaus brauchbar erachtet. - 4 Bll. des Index cplt. und
letztes Bl. tls. von alter Hand ergänzt, knapp geschnitten. Aus
der Bibliothek des Thüringen-Sammlers Hans Werner Rothe,
mit seinem Stempel auf dem Schnitt und Beginn Teil 2.
1192 HOPF, Wilhelm, August Vilmar. Ein Lebens- und Zeitbild. 2 Bde. Marburg, Elwert, 1913.
V, 462; IV, 476 S. Mit Porträt. OLwd (etwas fleckig).
€ 48,Deutscher evangelischer Theologe und Literaturhistoriker,
1800 - 1868, Mitglied der sog. hessischen Renitenz.
1193 HUDTWALCKER, Martin H., Sendschreiben an einen auswärtigen Freund über den in
Hamburg bevorstehenden Neubau der Strafgefängnisse. Hamburg, Perthes-Besser u. Mauke,
1842. 2 Bl., 68 S. OBroschur. (Umschlag angestaubt und berieben, mit kleiner Signatur). € 90,Martin Hieronymus Hudtwalcker (1787 - 1865) war zunächst
Advokat in Hamburg, von 1820 bis 1860 Senator. Während
dieser Zeit arbeitete er in den verschiedensten Zweigen der
Verwaltung, namentlich bei der Verwaltung der Polizei und in
Kommissionen, die eine Änderung des Kriminalrechts berieten. In seinen Gedanken zum Neubau der Strafgefängnisse
orientierte er sich an nordamerikanischen Ideen, insbesondere an der Strafanstalt von Philadelphia.- Schröder III,
1724.21; ADB XIII, 279 ff.
1194 HÜBNER, Ignaz (Hrsg.), Sammlung der
wichtigsten kurbaierischen, während der vorigen,
und der dermaligen glorreichsten Regierung erlassenen Generalverordnungen in besonderen, den
verschiedenen Gegenständen angemessenen Abtheilungen, mit Anmerkungen, und am Ende jeden
Bandes beigefügtem Register. Bd 1 (alles Erschienene ?). Ingolstadt, A. Attenkhover, 1783. 13 Bl.,
330 S., 14 Bl., 1 gefaltete Tabelle. Ppbd d. Zeit (angestaubt u. etwas berieben, Ecken gering gestaucht, unaufgeschnitten).
€ 130,-
Wohl einziger Band dieser Sammlung, herausgegeben von
dem Ingolstädter Juristen Ignaz Hübner (1749 - 1815).- Hamberger/Meusel III,447; nicht bei Krieg.
1195 HUGO, Just Conrad, Die Landschaftliche
Verfassung des Fürstenthums Calenberg ,und
zwar: I. Von dem Landschaftlichen Ausschuß. II.
Denen heutigen Landtagen. III. Dem Schatz-Collegio, dessen Ursprunge und heutiger Verfassung.
Aus den bewährten Urkunden in ihr gehöriges
Licht gesetzt. Hannover, W. Pockwitz, 1790. 151,
(1) S. Hübscher Hldrbd d. Zeit m. floraler Rückenvergoldung u. goldgeprägtem Rückenschild (Innendeckel vorn m. Klebespur, flieg. Vorsatz mit
kleinem Eckausschnitt).
€ 280,Just Konrad von Hugo (1720 - 1802) war u.a. Kommissar der
Calenbergischen Licentwesens von der Ritterschaft und ab
1793 Probst des Stifts in Hameln.- Hamberger/M. III,466; Rotermund, Hannover S. 431,3 (angegebenes Erscheinungsjahr
dort: 1793).
1196 JÉROME, Joseph (Hrsg.), Statistisches
Jahrbuch der Provinz Rheinhessen für das Jahr
1825. Mainz, Zabern, 1825. 366 S. Einfacher Ppbd
der Zeit (St.a.T.).
€ 200,Offenbar nur für 1824 und 1825 erschienen.
1197 KERSTING, Hermann, Die Sonderrechte
im Kurfürstenthume Hessen. Sammlung des
Fuldaer, Hanauer, Isenburger, Kurmainzer und
Schaumburger Rechts, einschließlich der Normen
für das Buchische Quartier und für die Cent Mittelsinn, sowie der im Fürstenthume Hanau recipirten Hülfsrechte. Mit Anmerkungen und mit einer
Einleitung herausgegeben. Fulda, Euler & Uth,
1857. CVII, 1324 S. Mit einer gefaltenten farbigen
Karte am Schluß. Halbleder der Zeit. 4to. (Gelenke oben etwas angerissen, aber fest)
€ 180,Einzige Ausgabe.
1198 KEYSER, Erich (Hrsg.), Badisches Städtebuch. Stuttgart, Kohlhammer, 1959. 422 S. Mit
1 Karte. OLwd. (Deutsches Städtebuch, Handb.
städtischer Gesch., IV/2)
€ 50,1199 KEYSER, Erich (Hrsg.), Rheinisches Städtebuch. Stuttgart, Kohlhammer, 1956. 441 S. Mit
Karte. OLwd (Deutsches Städtebuch, III/3). € 50,Frisches Exemplar.
1200 KEYSER, Erich, Hessisches Städtebuch.
Stuttgart, Kohlhammer, 1957. 478 S. OLwd. € 60,-
181
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
Deutsches Städtebuch - Handbuch städtischer Geschichte,
Südwest-Deutschland, IV/1.
1201 KIRCHMAIER, Georg Wilhelm, Commentatio de Witteberga Saxonum, quod ad nomen originemque ac eadem omnium divum et eius conditorem verum reliqua etc. Wittenberg,
Schroedter, 1713. 84 S. Mit 1 Kupfer. Ldr der Zeit
mit Rückenvergoldung (bestoßen, kleine Läsuren
am Rücken).
€ 85,Der Kupfer zeigt ein Denkmal Herzog Rudolfs I. und seiner
Gattin. - Durchgehend leicht gebräunt, anfangs Feuchtigkeitsspuren, Papier aber kräftig.
1202 KLEWIZ, Wilhelm Anton, (Hrsg.) Steuerverfassung im Herzogthum Magdeburg. Aus öffentlichen Quellen. 2 in 1 Bd. Berlin u. Leipzig, H.
A. Rottmann, 1797. Titel, 30 (von 32), 102 S., 1 Bl.,
27 gefaltete Tabellen (Statistische Nachrichten.
Beilagen 106 bis 132); 8, 174 S., 1 Bl. Hldrbd d.
Zeit m. 2 farb. Rückenschildern u. dekorativer
Rückenvergoldung (Rücken an den Seiten minimal
klebspurig, Bibl.-Schild, handschriftl. Sign., Titel
beidseitig m. Bibl.-Stempel, 1 (leeres ?) Blatt hinter dem Titel entfernt).
€ 140,Teil 1 - für die Hand des Gelehrten, Statistikers und Staatsmannes - beschreibt und würdigt die magdeburgische Steuerverfassung und zieht Vergleiche zu den Steuerordnungen
in Halberstadt, West- und Südpreußen und in der Kurmark.
Teil 2 - gedacht für den preußischen Kaufmann - enthält die
Vorschriften des magdeburgischen Steuerwesens.- Wilhelm
Anton Klewiz (1760 - 1838) war zweiter Kammerdirektor in
Magdeburg, bevor er in Berlin eine steile Karriere begann,
die 1817 in der Ernennung zum preußischen Finanzminister
gipfelte.- Siehe ADB XVI,181.
1203 KLEWIZ, Wilhelm v., Das ProvinzialRecht des Herzogthums Magdeburg und der Grafschaft Mansfeld altpreußischen Antheils. Im Auftrage des Königl. Justiz-Ministeriums für die Gesetz-Revision nach amtlichen Quellen bearbeitet.
2 Teile in 1 Bd. Magdeburg, W. Heinrichshofen,
1837. 16, 310 S., 1 Bl.; 1 Bl., 68 S. Hldrbd d. Zeit m.
Rverg. u. goldgeprägtem Rückentitel (Exlibris,
Stempel a. d. Titelrückseite, Titel, Vorwort u. Inhaltsverzeichnis teilw. braunfleckig bzw. -randig,
am Schluß etwas braunfleckig).
€ 100,Erste Ausgabe.- Im Zuge einer “Sammlung und Redigirung
der besonderen Rechte der Provinzen” hat der preußische
Justizminister von Kamptz Fachleute beauftragt, einen neuen
Entwurf des Provinzialrechts entsprechend den “Verhältnissen” und “Eigenthümlichkeiten” der Provinzen zu erstellen.
Wilhelm Anton v. Klewiz, einer der “besten Beamten, die der
preußische Staat je gehabt hat” (ADB), nahm schon 1807 als
“Chef der Gesetzgebungscommission ... lebhaften und bedeutenden Antheil an den Maßregeln und Gesetzen, welche
die Regeneration des preußischen Staates zum Zwecke hatte” (ADB). Von 1817 - 1824 war v. Klewiz preußischer Finanzminister und Fachmann für die Steuergesetzgebung. In Teil 1
des vorliegenden Werkes, “Motive” betitelt, untersucht v.
Klewiz die in dem Herzogtum Magdeburg und dem dem
preußischen Mansfeld gepflegten “eigenthümlichen Rechte”
(Lehns-, Familien- und Erbrecht, Kirchen- und Zehnrecht), um
entscheiden zu können, “was von dem Provinzial-Rechte”
in einem allgemeinen preußischen Landrecht “noch beizubehalten sei”. Seine Überlegungen schlagen sich nieder in Teil
2, dem “Entwurf”.
1204 KLEWIZ: ZUR ERINNERUNG AN DAS FUNFZIGJÄHRIGE AMTS-JUBILÄUM Sr. Excellenz des
Königl. Preuss. wirklichen Geheimen Staats-Ministers, Ritters des schwarzen Adler-Ordens und des
eisernen Kreuzes, Herrn Dr. Wilhelm Anton von
Klewiz am 8. Mai 1833. (Herausgegeben v. Hofrat
Burchardt). Als Manuscript gedruckt für Freunde
und Verehrer des Jubilars. (Privatdruck). Magdeburg, Druck v. Ed. Haenel, 1833. Frontispiz (gestochenes Bildnis des Jubliars), Titel m. Vignette (das
Klewiz’sche Wappen, von Zweigen umgeben) in
zweifarbigen Prägedruck, 2 Bl., 64 S., 1 Faksimile
der Handschrift Klewiz’. OPpbd in Blaudruck mit
breiter, ornamentaler Deckelrahmung (Kanten etwas beschabt, Rücken und Vorderdeckel unten mit
Schabspuren, Exlibris, Stempel auf der Titelrückseite, anfangs stärker, sonst stellenweise etwas
braunfleckig).
€ 120,Privatdruck in kleiner Auflage für Wilhelm Anton von Klewiz
(1760 - 1838), der zu den “besten Beamten, die Preußen je
gehabt hat” (ADB) gezählt wird. Er war u.a. 1817 - 1824
preußischer Finanzminister und ein verdienter Fachmann für
Steuerrecht.- Mit einer “Biographischen Skizze” von
Burchardt, einem Aufruf Klewiz’ “an die Bewohner der
preussischen Länder zwischen der Elbe und Weser” vom Jahre 1816, eine Charakteristik der 1832 verstorbenen Gattin
Klewiz’, die Beschreibung der “Amts-Jubelfeier” für den
Staatsminister “nebst Erwähnung der überreichten Andenken”, Grußadressen der Mitarbeiter Klewiz’, des zum vierten Sächsischen Provinzial-Landtag versammelten Stände,
des Bischofs von Paderborn, der Mitglieder des Oberlandesgerichts, des Niedersächsisch-Thüringischen Oberbergamtes,
des Magistrats der Stadt Magdeburg, der Stadt Halle an der
Saale, der Stadtverordneten zu Torgau u.a. sowie einem Anhang mit Lobgedichten auf den Jubilar.
1205 KLINDWORTH, J. G. H., Gehörige Würdigung und Aktenmäßige Abfertigung des gegen
Seine Durchlaucht, den regierenden Herzog von
182
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
Braunschweig, erschienenen Libells. Nebst einem
Anhang urkundlicher Denkschriften und offizieller
Aktenstücke. Straßburg, 1828. 561 S., 1 Bl. Einfacher marmorierter Ppbd der Zeit (St.a.T.). € 80,-
6 Bl. m. 35 (von ursprünglich 48) Zins-Coupons,
ausgestellt für die Jahre 1812 - 1820 (Ränder des
Umschlages zum Teil knittrig u. m. kleinen, unterlegten Einrissen, etwas braunfleckig, waagerechte
Knickspur).
€ 120,-
Dokumentation der herzoglichen Regierung zu Braunschweig über ihre Position im Streit mit der Regierung in
Hannover unter dem Grafen Münster. Herzog Karl fühlte sich
dadurch tief gekränkt, daß man ihn nicht schon mit seinem
18. Lebensjahr aus der hannoversch-englischen Vormundschaft entlassen hatte. Münster hatte 1827 eine “Widerlegung der ehrenrührigen Beschuldigungen” des Herzogs erscheinen lassen, auf die die vorliegende Dokumentation reagiert. In ihr sind auch einige Schriften wieder abgedruckt, die
sich gegen den ehemaligen Staatsrat Justus Schmidt-Phiseldeck richteten, der die Geschäfte der Regierung geführt hatte und als Mitverschwörer verfolgt sich nach Hannover flüchtete (siehe ADB 32, 22ff). Statt seiner erhielten im Kabinett
des Herzogs Abenteurer wie Wit von Döring und Agenten wie
Klindworth Einfluß. Ausführlich Treitschke, Dt. Geschichte, II,
561ff.
Staats-Obligation des Königreichs Westphalen, welches der
Wittwe Densler die Zusicherung gab, daß ihr geliehenes Kapital “mit fünf Prozent pro anno in vierteljährigen Ratis versinset” würde. Die Coupons, durch die man die vierteljährigen Zinsen aus der Anleihe von der Westphälischen Reichsschulden-Amortisations-Casse ausgezahlt bekam, sind nur
bis 1811 eingelöst worden.- 1812 hat das Königreich Westphalen weitere “Fünf Millionen Franken” über Staats-Obligationen aufgenommen. Ein solches Dokument über 25
Franken, ausgestellt zu Cassel, den 1ten August 1812 und
unterzeichnet von dem Aministrator des Staats-Schatzes,
Ihringk, liegt bei. 2 Bl. in Quarto mit einem gedruckten Vertragstext auf dem “Titel” und 4 (von ursprünglich 6) gedruckten Zins-Coupons für die Jahre 1814 und 1815 auf dem
hinteren Blatt (etwas braunfleckig, waagerechte Knickspur).
1206 KOCH-STERNFELD, (Joseph Ernst) Ritter von, Ueber die Kriegsgeschichte der Baiern.
Eine historische Abhandlung, zur sieben und fünfzigsten Stiftungsfeyer der königl. baier. Akademie
der Wissenschaften in der öffentlichen Versammlung derselben am 28. März 1816 vorgelesen.
München, Lindauer, 1816. Titelblatt, 58 S. Zeitgenössische provisorische Heftung.
€ 85,-
1208 KÖSTER, genannt Neocorus, Johann
Adolf, Chronik des Landes Dithmarschen. Aus der
Urschrift herausgegeben von F(riedrich) C(hristoph) Dahlmann. 2 Bde. Kiel, Universitätsbuchhandlung, 1827. Mit 1 gefalteten Karte und 1 Tafel mit Wappen und Facs. (32) 670 (2); (4) 618 S.
Hldr der Zeit (Rücken von Bd 2 mit 2 kleinen Einrissen).
€ 850,-
Verfasser war Legationsrat im Außenministerium. - Leichte
Feuchtigkeitsspuren am Schluß.
Michelsen nannte das Werk eine herrliche vaterländische
Chronik, die beste und reichste Holsteinische Chronik. Köster
(ca. 1550-1630) wirkte als Schulmeister, Küster und Prediger in Büsum. Voller Stolz schilderte Land und Leute von
Dithmarschen und trug mit großen Sammlerfleiß Zeugnisse
aus der Vergangenheit zusammen (Reimer Witt zum Nachdruck 1977).
1207 KÖNIGREICH WESTPHALEN: STAATSANLEIHE des Königreichs Westphalen von 20 Millionen Franken, die laut Dekret von 19. Oktober
1808 über Obligationen zu je Einhundert Franken
als “freiwilliges Darlehn” finanziert werden sollten, “um die an das Französische Gouvernement
noch schuldigen Rückstände an außerordentlichen Kriegssteuern und ordentlichen Einkünften
des Königreichs abzutragen”. Vorliegende Obligation wurde ausgestellt auf die “Wittwe Frau Postverwalterin Densler zu Bassum” über 100 Franken
durch die Reichsschulden-Amortisations-Casse,
datiert Cassel, den 4ten Martii 1809, und bestätigt vom Minister der Finanzen am 9. October
1809. Kassel, Reichsschulden-Amortisations-Casse, 1809. 2 Bl. in Folio, auf dem “Titel” der von einem Rahmen eingefaßte Vertrags-Text, die letzte
Seite mit folgendem Aufdruck “Obligation der Königlich Westphälischen Amortisations Casse über
Einhundert Franken. Lit. A No. 22,260”; inliegend
1209 KRALIK, Richard, H. SCHLITTER, Wien.
Geschichte der Kaiserstadt und ihrer Kultur. Wien,
Holzhausen, 1912. XVIII, 751 S. Mit 555 Illustrationen, OHldr. 4to. (St.a.T.).
€ 60,1210 KRANTZ, Albert, Rerum Germanicarum
historici clariss(imi) Regnorum Aquilonarium, Daniae, Suecciae, Noruagiae, chronica... Accessit,
supplementi cuiusdam instar, Dithmarsici belli
istoria, Christiano Cilicio Cimbro autore. Frankfurt
ad Moenum, Wechel, 1583. 10 Bll., 505 (38) S.
(angebunden: ) KRANTZ, Albert, Ecclesiastica historia, sive Metropolis. De primis Christianae religionis in Saxonia initiis, deq(ue) eius episcopis, &
horum vita, moribus, studiis et factis. Item de aliarum nationum, regum & principium rebus gestis,
183
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
adquas paßim in aliis suis operibus lectorem author remittit. Denuo, & quidem multo accuratius &
emendatius, quam ante, edita. Cum praefatione
ad Reuerendißimum principem ac Dominum, Dominum JULIUM Episcopum Herbipolitanum, Franconiae ducem etc. Addito Indice locupletissimo.
Frankfurt, Wechel 1590. 4 Bll., 337
(52) S. Pergament der Zeit. Folio.
€ 1.200,-
1213 KRUMBHOLTZ, Robert, Die Gewerbe
der Stadt Münster bis zum Jahre 1661. Leipzig,
Hirzel, 1898. XXII, 558 S. Mit einer Wappentafel
der Gilden aus dem Jahre 1598 am Schluß. Hldr
(St.a.T., stark berieben).
€ 60,Publicationen aus den K. Preußischen Staatsarchiven, 70. Keyser 2832.
1214 KRUSE, Friedrich, Anastasis der Waräger oder Probe und
Ankündigung zweier Werke über
die Geschichte der Alterthümer
der Kaiserlich Russischen OstseeGouvernements Liv-, Esth- und
Curlands. Reval, 1841. XVI, 44, 4
S. OBroschur.
€ 60,-
In Rerum Germanicarum cronica ab Seite
423 ein Bericht über den bellum Dithmarsicum in 2 Kapiteln (bis Seite 472). Albert
Krantz, Theologe und Kirchenhistoriker,
wurde 1448 in Hamburg geboren und
starb dort am 7.12.1517. - Der Sohn eines
Hamburger Schlosshauptmannes studierte seit 1463 in Rostock Theologie und kaVorveröffentlichung aus den berühmten
nonisches Recht, wurde 1467/68 Magi“Necrolivonica”: Beschreibung der Tracht
ster artium und war 1481-86 wiederholt
der Waräger.
Dekan der dortigen Artistenfakultät,
1482/83 Rektor der Universität. 1486-91
wirkte er als Syndikus der Stadt Mainz,
1215
LANGHANS: WEBER,
1491 schloss er seine Studien in Mainz
Immanuel (anonym), Der Unmit der Promotion ab. 1492 wurde er Lecgewissenhaffte Gewissens-Rath,
tor primarius am Hamburger Dom. Auch
1214
vorgestellet in einer Theologiin Hamburg war er im Auftrag der Hanse
schen Facultät zu Heydelberg Bedencken über etztätig und visitierte in seiner Funktion als Domdekan (seit
liche Brieffe Johann Ludewig Langhansens ... Dar1508) den nordelbischen Kirchensprengel. Krantz verfasste
theologische, politische und philosophische Schriften. Anerinnen er ihre Churfürstl. Durchl. zur Desertion Dekennung fand er insbesondere als “Geschichtsschreiber des
ro Gemahlin, und ungebührlichen Buhlen-Liebe
Nordens”, u. a. mit Darstellungen der Geschichte Niedermit einer gewissen Hof-Dame verleiten wollen,
sachsens, Skandinaviens und Osteuropas, die aus dem NachSamt einer Vorrede, worinn dessen Conduite, Verlass herausgegeben wurden.
1211 KRIEGK, Georg Ludwig, Deutsches Bürgerthum im Mittelalter. Nach urkundlichen Forschungen und mit besonderer Beziehung auf
Frankfurt a. M. (Erste und) Neue Folge. 2 Bde.
Frankfurt, Rütten u. Löning, 1868/71. XVI, 599;
VIII, 453 S. Priv. Ppbd.
€ 160,Nebst einem Anhang, enthaltend ungedruckte Urkunden aus
Frankfurtischen Archiven in Bd 2. - Originalausgabe des
wichtigsten Werkes. - Dahlmann/Waitz 35/1093. - Erste SS.
fleckig.
1212 KRIEGK, Georg Ludwig, Geschichte von
Frankfurt am Main in ausgewählten Darstellungen. Nach Urkunden und Acten. Frankfurt, Heyder
u. Zimmer, 1871. VIII, 584 S. Einfacher Halbleinenband der Zeit.
€ 75,ADB 17, 165 f. - Erste Ausgabe. Kriegk (1805-1878) war 1863
bis 1875 Stadtarchivar von Frankfurt am Main. Er “war ein
Gelehrter von großer Arbeitskraft und außerordentlicher Genauigkeit” (ADB).
brechen, und Bestraffung mit mehren enthalten.
O. O., o. Verlag, 1689. Kl.-4to. 4 Bl., 63 S. Neuer
Ppbd (anfangs mit kl. Nässespur im oberen Rand).
€ 240,-
Erste Ausgabe. - Zur Rolle, die der kurpfälzische Kirchen- und
Geheimrat Langhans als Beichtvater des Kurfürsten Karl Ludwig bei dessen Konkubinat mit dem Hoffräulein, der Baronesse Louise v. Degenfeld gespielt hat. Er “mißbrauchte seines
Herrn Gnade, verhetzte denselben wider seine Gemahlin und
Frau Mutter, suchte ihn auch zu bereden, eine Maitresse anzunehmen, ließ sich in seinem Amte vielfältig bestechen,
führte gotteslästerliche Reden, und verübte sonst noch mancherlei Bosheiten” (Jöcher II, 2263). Nach dem Tod Karl Ludwigs 1685 wurde Langhans gefangen gesetzt, an den Pranger gestellt und zu 20jähriger Haft verurteilt, drei Jahre später jedoch beim Einfall der Franzosen in die Pfalz auf Befehl
des Dauphins befreit. Die von dem Gießener Juristen Imm.
Weber anonym veröffentliche Schrift enthält 9 kompromittierende Briefe Langhansens und ein an den Kurfürsten gerichtetes schwülstiges Gedicht mit jeweils ausführlichen juristischen Bedenken.- Hayn/Got. I, 534; Jöcher IV, 1835; VD17
3:006149H.
184
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
1216 LAPPENBERG, Johann Martin, Geschichtsquellen des Erzstifts und der Stadt Bremen. Bremen, Heyse, 1841. XXXIV, 270 S. Mit 1
Faks.-Tafel. Alter Ppbd (etwas bestoßen, St.a.Titelrücks.).
€ 180,-
Regensburg ausgestreutes, unbefugtes und in jure
u. facto irriges Gravamen uber die königliche Würde von Preussen. Mergentheim, o. Dr., 1703. 4 nn.
Bl., 166, 71 S. Neuer schöner Halbledereinband.
Quart.
€ 900,-
Loewe 424. Originalausgabe.
Nicht bei Hohenemser. - Sehr frühe Schrift Ludewigs (vgl.
ADB XIX, 379 ff.) gegen die nach Annahme der Königswürde
in Preußen gestellten Rechts- und Regreßansprüche der Reste des Deutschen Ritterordens, delikaterweise in deren
Hochmeisterresidenz Mergentheim veröffentlicht. (vgl. ADB
19, 379 ff, NDB 15, 293 ff). Ludewig widmet ein Kapitel seiner Schrift den gräulichen Untaten mit denen “die CreutzBrüder die Preußische Lande verwircket” etc hätten.
1217 LEIPZIG: WARHAFFTIGER, GRUNDTLICHER UND GETREWER BERICHT wie vor Alters der
guten Stadt Leyptzigk Rath und Eldiste zu Ehr und
Frummen derselbigen gessen und trunkcen, was
massen dannenhero die Collation, so nennet die
Gelbe Suppen, ihren Ursprung und Fortgang genommen. Aus alten Schriften getzogen und allen
Liebhabern zu Nutz und Ergetzn an Tag gebn. Anno (1877). (Gedruckt und vollendet in der Stat
Leyptzigk im Jar nach unsers Seligmachers Geburt
dem achtzehnenhundert und sieben und siebtzigsten durch die Ersamen und Fürsichtigen Raymund Härtel und Wilhelm Volkmann, der Stadt Eldisten, und den Wolgelarten Magister Oscar Hase).
Leipzig, 1877. XLV SS. OHldr (mit vergoldeter
Deckelvignette - im Stil eines alten Druckes - Titel
und Kolophon in rot/schwarz gedruckt)
€ 48,Nicht in den einschlägigen Bibliographien. 1 Exemplar in der
British Library. Ein nicht ganz ernst zu nehmendes Werk über
die Saufgewohnheiten der Bürger von Leipzig. Verfasst und
gestaltet im Stil alter Drucke. Kuriosität und selten. - Schönes
Exemplar auf Büttenpapier.
1218 LEUCKFELD, Johann Georg, Antiquitates Poeldenses. Oder historische Beschreibung des
vormahligen Stiffts Poelde, Praemonstratenser Ordens. Wolfenbüttel, G. Freytag, 1707. 3 Bll., 273
(recte 311) S., 4 Bll. Mit gest. Front. und 5 gefalt.
Tab. Lwd d. 19. Jh. mit goldgepr. Wappensupralibros der Ernst-August-Fideicommiss-Bibliothek.
€ 360,ADB XVIII, 482 (dat. 1708); Graesse IV, 188. - Erste Ausgabe.
1219 LORENZ, Wilhelmine, Der Schlossberg
bei Töplitz. Eine Geschichte des siebzehnten und
neunzehnten Jahrhunderts. 2 Teile (in 2 Bdn). Leipzig, Wienbrack, 1829. 232; 236 S. Hldr (St.a.T., Einband berieben).
€ 50,Einzige Ausgabe.
1220 LUDEWIG, Johann Peter, Verthaidigtes
Preussen, wider den vermeinten und widerrechtlichen Anspruch des Teutschen Ritter-Ordens; und
insbesondere dessen 1701 auf dem Reichstag zu
1221 LÜBECK: SAMMLUNG der Lübeckischen
Verordnungen und Bekanntmachungen Bde 1-5,
11-13 u. 18-19 (in 4 Bdn). Lübeck, Schmidt, 18211853. Zus. etwa 2500 S. Hlwdbde der Zeit mit
goldgeprägtem Rücken (Kanten mit kleinen.
Schabstellen, 3 Bde am Außenfalz m. kleinen Einrissen, 1 Bd mit Rückensignatur, Besitzvermerke, 2
Bde durchgehend mäßig braunfleckig, 14 Bl. oben
mit Randausriß ohne Textverlust).
€ 340,(1): 1813-1817. - (2): 1818-1829.- (3): 1843-1845.- (4): 18511852 .- Im Anhang jeweils auch die Verordnungen für “Amt
und Städtchen Bergedorf”- Erschlossen durch chronologische Verzeichnisse und alphabetische Register, die allein eine
Kulturgeschichte in Stichworten bieten: Die Verordnungen
erstrecken sich auf Angeln und Baden, Amerika, Arbeitslohn,
Armenwesen, Chausseen, Dienstboten, Eis, giftige Farben,
Fremde, Jahrmarkt, Kartoffeln, Landschulen, Litzenbrüder,
Schiffahrt, Schulen, Schweine, Speck, Tabakrauchen, Taufen,
Theerknechte, Translateurs, Trottoirs, Würste, Zahlen-Lotterien, Zoll, Zündhütchen und Zunftwesen und vieles mehr.
1222 LUMLEY-WOODYEAR, Henry de, Le
paléolithique inférieur et moyen du midi méditerranéen dans son cadre géologique. 5me supplément à “Gallia préhistoire”. 2 vols. Paris, CNRS,
1969/71. XII, 463; IX, 443 S. Mit zahlreichen Illustrationen und gefalteten Tabellen. OKarton. 4to.
€ 80,1. Ligurie - Provence; 2. Bas-Languedoc - Roussillon - Catalogne.
1223 MAXIMILIAN (I. Kurfürst von Bayern), Monita paterna Maximiliani utriusque Bavariae ducis, S. R. I. electoris & archidapiferi, ad
Ferdinandum Maria utriusque Bavariae ducem, filium adhuc trimulum etc. Der Christliche Fürst,
oder Vätterliche Ermahnungen des Durchlauchtigsten Churfürsten Maximiliani, Hertzogens in Bayern etc an den Chur=Printzen Ferdinand Maria,
185
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
seinen dreyjährigen Sohn, welchen noch einige
andere Fürstliche Persohnen betreffende Extracte
aus Heiliger Schrifft, den Büchern S. Augustini, S.
Bernardi und des Printzen von Conti, beygefüget
worden, in vier Sprachen .. dem Durchleuchtigsten
Hauss Bayern in tieffster Unterthänigkeit dediciret. Regensburg, Johann Heinrich Böhm, 1730. 20
Bll., 141 (1) S. Mit aufgezogenem Titelkupfer. Neuer Halblederband. 4to.
€ 520,Von Paul Louis du Crest angeblich zum ersten Mal herausgegeben.
1224 MECKLENBURGISCHES KIRCHENGESANGBUCH. Mit Großherzogl. Special=Privilegio. Schwerin, Sandmeyer , 1870. VIII, 534 S. und
Register. Leder der Zeit mit reicher Blindprägung
(Einband leicht verzogen).
€ 40,1225 MECKLENBURG-STRELITZ, In der Wahrheit Begründete Gegen-Vorstellung cum praemissa facti specie. Gegen die so genante Kurtze und
Wahrhaffte Vorstellung, daß des Herrn Hertzogen
von Mecklenburg-Schwerin Durchl. die Ihro
Durchl. zu Mecklenburg Strelitz auß dem Boitzenburger-Zoll Jure Dominii Perpetui zustehende
Neun Tausend Reichsthaler Jährlicher revenüen
gantz unbefugt und wieder-rechtlich vorenthalten, auch der Contribution in Stargardischen Crayse sich mit keinem Recht anmaßen können.
Schwerin, Lembcke, 1701. 4to. 34 Bll., 102 S. Moderner Ppbd.
€ 50,Letzte Bll. fleckig.
1226 MUSÄUM für sächsische Geschichte ,
Litteratur und Staatskunde. Herausgegeben von
Christian Ernst Weiße. Bände 1 - 3 (Alles Erschienene), Leipzig, Weidmann, 1794/96. Pro Band 2
“Stücke” à 250 SS. Einfache helle Pappbände der
Zeit (Rücken und Kanten bestoßen)
€ 450,Im Jahr 2 “Stücke”, pro Halbjahr 7 - 12 Aufsätze, darunter
über den Theologen Samuel Friedrich Nathanniel Morus (I.1;
siehe auch ADSB XX, 342), “Von dem Ursprunge und den
Schicksalen des Oberhofgerichts zu Leipzig” von Zachariä
(I.2), “Über die staatswirtschaftlichen Verdienste des Churfürsten August zu Sachsen” von Rößig (II.1), über das Testament des Grafen Brühl datiert Warschau 9. August 1762
(II.2.), “Zufällige Gedanken von der Bekehrung der Wenden
zum Christenthume” von C. A. Jahn (III.1) etc. Diese kurzlebige Zeitschrift trat an die Stelle der vom Verlag Richter in
Dresden geplanten Zeitschrift “Sächsische Annalen”, die
nicht erscheinen konnten.
1227 NIEDERLAUSITZ, REVIDIRTER ENTWURF
des Provinzial-Rechts des Markgrafthums Niederlausitz. 2 Teile. Berlin, 1841. (angeb.:) MOTIVE
zum revidirten Entwurfe des Provinzial-Rechts... 2
Teile (in 1 Bd). 138, 68; 111, 97 S. Ppbde der Zeit
(Rückenkaschierung am vorderen Gelenk aufgeplatzt).
€ 120,Das gegenwärtige Provinzial-Recht hat in folgenden zum
Markgrafthum Nieder-Lausitz gehörigen Districten gesetzliche Kraft: im Luckauer Kreise jedoch mit Ausnahme: des
ganzen Amts Dobrilugk oder der Städte Dobrilugk und Kirchhayn und der dazu gehörigen Amts-Landschaft; der Stadt
und Herrschaft Sonnewalde, welche früher dem sächsischen
Kurkreise zugewiesen war; der Stadt und des Amts Finsterwalde, vormals zum Meißener Kreis gehörig, wo überall das
sächsische Recht gilt; im Lübbener Kreise, im Calauer Kreise,
im Spremberger Kreise etc. - Die 2. Teile von Entwurf und
Motiven befassen sich mit dem Lehnrecht. - Rücken leicht
beschädigt.
1228 OCKEL, Andreas, Tractatio historico-juridica de Palatio Regio seu Scabinatu Hallensi, nonnullisque aliis ad Burggraviatum Magdeburgensem, spectantibus juribus, quâ antiquus procedendi modus judiciarius Germanorum & jura eminentia Burggraviorum Magdeburgensium, ut & Scabinorum Hallensium origines & privilegia, ex documentis authenticis succinctè demonstrantur. (Halle), J. J. Krebs für A. Fr. Böttiger in Jena, 1700. Kl.4to. 4 Bl., 220 S., 10 Bl. Einfache Rückenbroschur
(gleichmäßig leicht gebräunt, Titel und Widmungsvorrede an den Rändern etwas eng beschnitten mit Beschädigung der Druckerangabe).
€ 200,Erste Ausgabe (Titelvariante zweifarbig rot und schwarz).Zur Geschichte und Entwicklung des Rechtwesens im Gebiet
des heutigen Sachsen-Anhalts, insbesondere der Schöppenstühle in Halle und Magdeburg. Mit zahlreichen deutschsprachigen Zitaten. Mehrfach geht es auch um RolandStandbilder als Zeichen der Gerichtsbarkeit. Ab S. 175 mit
Abdruck von meist deutschsprachigen Quellen aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Andreas Ockel war Beisitzer
des Schöppenstuhls in Halle und Ratsmeister daselbst. Jöcher III, 1016.
1229 OELRICHS, Gerhard (Hrsg.), Dat Rigische Recht und de gemenen stichtischen Rechte
ym Sticht van Ryga geheten dat Ridder-Recht.
Nebst Dionysii Fabri Formulare Procuratorum mit
einem vollstaendigen Glossario. Bremen, Cramer,
1773. 5 Bll., 349 S. Hldr der Zt (beschabt, oberes
Kapital restauriert) mit RSchild und RVergoldung.
€ 600,-
186
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
Borchling/Claussen 4601. Kat. Russica O 197. Erste Ausgabe,
selten. Enthält die erstmals gedruckten Statuten von Riga
aus dem Jahr 1542, das 1539 vermutlich zu Rostock gedruckte Ridder-Recht, das überwiegend aus dem Sachsenspiegel stammt, und das Formulare Procuratorum zum Ridder-Recht in Livland. Grundlage der Rigischen Statuten von
1542 ist das mit dem Lübischen Recht verwandte Rigische
Stadtrecht des 13. Jahrhunderts sowie
spätere Änderungen, ferner einige Anleihen aus dem Hamburger Stadtrecht. Die
Rigischen Statuten und das Ritterrecht
blieben in Geltung bis zum Erlaß des Baltischen Privatrechts von 1864, das manches daraus übernommen hat. - Titel verso alt gestempelt. Schönes sauberes und
sehr breitrandiges Exemplar.
1232 ÖSTERREICHISCHES STÄDTEBUCH.
Herausgegeben von Alfred Hoffmann. Bd 1: Die
Städte Oberösterreichs. Redigiert von Herbert
Knittler. Wien, Hollinek, 1968. 338 S. Mit Stadtplänen auf 12 Tafeln, 1 Wappentafel und 1 gefalteten
Karte. OLwd.
€ 58,Österreichische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Wirtschafts-,
Sozial- und Stadtgeschichte.
1233 OLDENBOURG, Hans,
Die Familie Oldenbourg. (München, 1898). XII S. Mit 1 Stammtafel und 6 Familientafeln. Farbige
OLwd. Quer-4to.
€ 40,-
Sehr schönes Exemplar.
1230 OESFELD, Max von,
Preußen in staatsrechtlicher, ka1234 OSTPREUSSEN: REVIDIRmeralistischer und staatswirtTER ENTWURF des ostpreussischaftlicher Beziehung. Ein poschen Pronvinzial-Rechts. Berlin,
puläres Hand- und Hülfslehrbuch
1836. 6, 112, 8 S. Ppbd der Zeit
der inneren Staatsverfassungsmit neuem Bezugspapier (Sign. u.
und Verwaltungskunde überSt. a. d. T., gering fleckig). € 160,haupt. Zunächst für den Preußi1229
Enthält 1. Bürgerliches Recht (Sachenschen Staatsbürger, insbesondere
aber für Diejenigen, welche sich dem Staatsver- recht, Vertragrecht, Personenrecht, Familienrecht und Erbrecht). 2. Erbrecht (Ostpreußisches und Litthauisches Lehnwaltungs- und Justiz-Dienste widmen. 1. Theil: recht, Ermeländisches Lehnrecht, Kirchen- und Schulrecht).
Das innere Staatsrecht mit besonderer Beziehung Anhang: Abschätzungs-Grundsätze, auf welche in den Zusätauf die Preußische Verfassungs-Urkunde vom 31. zen 21. und 59. Paragraphen 2 und 3. des Provinzialrechts
Januar 1850. 2., durchaus neu umgearbeitete und Bezug genommen werden.- Kat. d. Bibl. d. Preuß. Justizminivermehrte Auflage. Breslau, Kern, 1870. XIX, 427 steriums 395.
S. Hldr.
€ 80,1235 PREUSSISCHE STATISTIK (MicrofiAlles Erschienene.
che). Amtliches Quellenwerk. Herausgegeben in
1231 ÖSTERREICHISCHE WEISTHÜMER. Ge- zwanglosen Heften vom Königlichen Statistischen
sammelt von der Kaiserlichen Akademie der Wis- Bureau in Berlin. 305 Hefte in 368 Heften (Alles
senschaften. 8 (in 9 Bdn). Wien, W. Braumüller, Erschienene), Berlin, 1861-1934. 102142 S. auf
1870 - 1896. Gr.-8vo. Zus. über 5850 S. m. 16 S. u. 1049 Mikrofiches mit zahlreichen Falttafeln und
3 Tafeln mit Holzmarken. Neue Lwdbde mit aufge- Tabellen. Einleitung und Register, 60 S. separat gezogenen OUmschlägen (leichte Gebrauchsspuren, bunden. Neu herausgegeben und eingeleitet von
wenige Seiten angestaubt).
€ 1.200,- Wilhelm Treue und Karl Heinrich Kaufhold. Silber
positiv oder negativ. Lesegerät: 1:24. ISBN 3Vollständige Sammlung der in Grundherrschaften, Dorfgerichten und Märkerdingen vorgetragenen Rechtsvorträge
8051-0017-5 (früher 7800,- DM = 3988,- Euro)
und Gewohnheitsrechte in Österreich. Jeder Band mit eige€ 600,nem Sachregister.- I. Die salzburgischen Taidinge. II - V/1-2.
Die tirolischen Weisthümer. 1. Unterinnthal. 2. Oberinnthal.
3. Vinstgau. 4,1. Burggrafenamt und Etschthal. 4,2. Burggrafenamt, Etschland, Eisackthal und Pusterthal. VI. Steirische
und kärnthische Teidinge. VII u. VIII. Niederoesterreichische
Weisthümer. 1. Das Viertel unter dem Wiener Wald. Mit einem Anhange westungarischer Weisthümer. 2. Die Viertel ob
und unter dem Mannhartsberge.
1236 PROZESS-SCHRIFTEN, in der Forderungssache der Peter Dulacischen Erben gegen
den Kirfürstlichen Fiskus. Auf Sr. kurfürstl. DuRchl.
zu Pfalzbaiern gnädigsten Befehl in Druck gegeben. München, 1795. Folio. Titel, 254, 121 S., 1
Falttabelle. Ppbd der Zeit mit floraler Schwarzprägung auf den Deckeln (angestaubt, Ecken be-
187
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
stoßen, Vordergelenk minimal wurmstichig, anfangs kleiner Nässerand im oberen Eck). € 200,Prozeß-Akten in der Sache des Augsburger Oberlieutenants
Joseph Kopp, der beim bayerischen Fiskus Ansprüche als Erbe
der Gläubiger des Kurfürsten Max Emanuel (1662 - 1730),
August Sailer und Peter Dulac, anmeldete. Das erste hier abgedruckte Klagelibell datiert von 10. Juli 1793. Entgültig entschieden wurde der Rechtsstreit im Frühjahr 1819, als die
Nichtberücksichtigung der Ansprüche Kopps und die Abweisung jeglicher Revisionsgesuche durch die Behörden endgültig festgestellt wurden. Trotzdem wurde die Angelegenheit
danach noch dem Finanzministerium zur Prüfung vorgelegt
und auch im Bayerischen Landtag verhandelt.
1237 QUEDLINBURG: RECHTLICHE DEDUCTION, Worinnen Aus Alten und Neuen Kayserl: Belehnungen, Privilegien u. Donationen ... Kürtzlich
vorgestellet wird, Daß eine Zeitige Abbatißin Des
Uhralten Kayserl. Freyen Weltlichen Stiffts Quedlinburg von Zeit der Fundation biß hieher Ein Immediater Reichs-Stand gewesen, Und Die Jura Territorii & Superioritatis jederzeit gehabt und noch
exerciret. O. O., o. Verlag, 1696. Folio. 2 Bl., 15,
118 S. Neuer Halbpergamentband (gleichmäßig
leicht gebräunt, modernes Exlibris im Innendeckel).
€ 300,Erste Ausgabe, zu der gleichzeitig auch eine Ausgabe im
Quart-Format erschien.- Das Stift Quedlinburg, zu dem auch
die Stadt Quedlinburg gehörte, war zwar reichsunmittelbar,
die tatsächliche Regierungsgewalt (Vogtei) lag aber bei
Sachsen. Der sächsische Kurfürst, stets in Geldnöten, plante
gegen den Widerstand des Stifts den Verkauf der Vogtei an
Kurbrandenburg, was 1697 für eine Summe von 300.000 Talern tatsächlich erfolgte. Anfang 1698 wurde das Stift von
preußischen Truppen besetzt.
1238 RANKE, Leopold von, Hardenberg und
die Geschichte des preußischen Staates von 17931813. 3 Tle (in 1 Bd). Leipzig, Duncker und Humblot, 1879/81. Lwd.
€ 120,2. Auflage der in dem Werke “Denkwürdigkeiten des Staatskanzlers Fürsten von Hardenberg” den eigenhändigen Memoiren Hardenberg’s beigegebenen historischen Darstellung
des Herausgebers.
1239 Der RAUM WESTFALEN. Im Auftrag der
Provinz Westfalen herausgegeben von Hermann
Aubin, Ottmar Bühler, Bruno Kuske u. a. 10 Bde
der Reihe (Bde I; II,1; IV,1-IV,5; V,1; VI,1/IV,2). Berlin, Hobbing, 1931/96. Insgesamt 3266 S. Mit
zahlreichen Tafeln, Karten und Abbildungen. OLwd (mit OUmschlag). Gr.-4to.
€ 340,-
I. Grundlagen und Zusammenhänge; II,1. Untersuchungen zu
seiner Geschichte und Kultur; IV,1. Wesenszüge seiner Kultur;
IV,2. Beiträge zur Volkskunde und Baugeschichte; IV,3. Das
Westfälische in Malerei und Plastik. IV,4. Volkskunst in Westfalen; IV,5. Westfälische Mundartliteratur des 19. und frühen
20. Jahrhunderts; V,1. Untersuchungen zur anthropologischen Gliederung Westfalens; VI,1/VI,2. Fortschritte der Forschung und Schlussbilanz;.
1240 RECHTS-BEGRÜNDETE RATIONES,
Warümb die Crohn-Schweden, den, Occasione des
Dreyßig Jährigen Krieges, ohne Consens des Kaysers und Chur-Fürsten in den Warnemündischen
Haven vor Rostock im vorigen Seculo eigenmächtig angelegten, und nach geschlossenen Westphälischen Frieden : von Anno 1648. biß hieher, nemblich ad Anuum 1710. und also, bey mehr als 60
Jahren, zu fast-gäntzlichen Untergang der Meckl.
Fürstl. Residentzstadt und Vestung Rostock, und
des See-Commercii, usurpirten Zoll, auffzuheben,
und abzustellen, im stande Rechtens gehalten
sey... (Schwerin), 1710. Folio. 1 Bl., 24; 56 (recte:
60 S.). In losen Rohbogen (Titel angestaubt u. etwas stockfleckig, einige Bl. m. Nässespur im Falz
oder der unteren Ecke).
€ 220,Juristische Abhandlung mit zahlreichen Dokumenten über
den von Gustaf Adolf von Schweden erhobenen berüchtigten
“Schwedenzoll”, der nach dem Dreißigjährigen Krieg für
mehr als ein Jahrhundert erhoben wurde. Am östlichen Warnowufer wurde ein Aufschlag von bis zu 20 % auf alle ausgeführten Waren verlangt, was Rostocks wirtschaftlichen Abstieg beschleunigte.- Heeß 5127.
1241 REHTMEYER, Philipp Julius, Syndicos
Brunsvicenses ac antiquum judicium Vemeding
delineaturus. Braunschweig, J. G. Zilliger, -1710.
Kl.-4to. 10 Bl. Rücken-Broschur.
€ 65,Glückwunsch an den damaligen Syndicus der Stadt Braunschweig G. L. Luedeken, als dessen Sohn Joh. G. Luedeken
zum Vize-Syndicus ernannt worden war. Über die Stellung
der Syndici als Rechtsvertreter der Stadt nach innen und
außen, mit Abdruck des (deutschen) Amtseides und mit einer
vollständigen Liste der Braunschweiger Syndici seit 1454.
Am Schluss über das mittelalterliche Femegericht (Vemeding) mit Abdruck eines 3seitigen plattdeutschen Textes “Wo
men des Vemedinges scal beginnen”.
1242 REICHSHOFRAT: INHALT UND UEBERSICHT der am höchstpreißlichen kaiserlichen
Reichshofrathe von Seite des Herrn Fürstbischofes
von Freysingen, und Regensburg, als gefürsteten
Probsten, und Herrn zu Perchtersgaden allerunterthänigst eingereichten Verantwortung und
188
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
Nachtrages, in Sachen zu Salzburg Herrn Erzbischofen und Fürsten, contra den Herrn Fürstbischofen
zu Freysingen, und Regensburg... in einer Hauptübersichts- und selber nachgeordneten VII. Tabellen, dann einer sonderheitlichen Nachtrags-Uebersichts-Tabelle dargestellt Ohne Ort u. Dr.,
1797. Folio. Titel, 37, (1) S. Rückenbroschur (Titel
m. mehrere and. Bl. stark angestaubt u. knickfaltig, gebräunt, 2 Bl. oben angerändert).
€ 90,Befaßt sich lehensrechtlichen Problemen, u.a. mit der Frage,
wie die vom Fürstprobst von Berchtesgaden an Kurpfalzbayern abgetretenen Stiftssalinen und Waldungen aus Erbgütern
in Reichslehen verwandelt worden seien und ob dies vor
dem Calixtinischen Konkordat (Wormser Konkordat 1122)
der Fall gewesen sei oder danach.
1243 DAS REVALER GELEITSBUCH 1515 1626. Teil 1: Text. Tallinna turberaamat 1515 1626. I osa: tekst. Herausgegeben von Nikolai Essen u. Paul Johansen. Tallinn, 1939. Gr.-8vo. 328
S., 1 Tafel. OKart. (Umschlag und Papier stärker
gebräunt).
€ 90,Publikationen aus dem Stadtarchiv Tallinn / Tallinna linnaarhiivi väljaandet, 9. - Die an die 2000 Einträge bieten eine einzigartige rechts-, sozial- und kulturgeschichtlichte Quelle für
die Verhältnisse Nordestlands in den über hundert Jahren
zwischen 1515 und 1626. Estnische Sippen und Dorfschaften
aus der Umgebung Revals können genealogisch eingeordnet
werden; die Angabe von zahlreichen Ortsnamen ermöglicht
die Erstellung eines fast lückenlosen Siedlungsnetzes über
Revals Umgebung - nebst Klärung der administrativen Verhältnisse, da meist auch der jeweilige Besitzer und Grundherr genannt wird.
1244 RÖSSLER, Emil Franz (Hrsg.), Deutsche
Rechtsdenkmäler aus Böhmen und Mähren, eine
Sammlung von Rechtsbücher, Urkunden und alten
Aufzeichnungen zur Geschichte des deutschen
Rechtes. Mit einer Vorrede von Jacob Grimm.
Prag, 1843-52. CII, 210; CCXXXI, 432 S. Mit 5 Tafeln. Hlwd der Zeit (St.a.T., Papier gebräunt, leicht
stockfleckig).
€ 120,1. Das Altprager Stadtrecht aus dem XIV. Jahrhundert; 2. Die
Stadtrechte von Brünn aus dem XIII. und XIV. Jahrhundert.
1245 RÖSSLER, H., G. FRANZ, Biographisches
Wörterbuch zur Deutschen Geschichte. München,
Oldenbourg, 1952. XLVIII, 968 S. OLwd.
€ 40,1246 ROSTOCKSCHES STADT-RECHT, publiciret im Jahr 1757. Rostock, A. F. Röse, 1757. 4 Bl.,
286 S., 1 Bl. In losen Bogen (erste u. letzte Lagen
braunfleckig u. teils auch etwas stockig, sonst
gut).
€ 160,Löste das bis dahin gültige Stadt-Recht von 1586 ab. Die
Stadt Rostock hatte das Recht Lübecks als ihr Stadt-Recht
angenommen. Im Laufe der Jahre ergaben sich in der Realität immer mehr Abweichungen von Recht und Praxis (durch
die unterschiedliche Verfassung der Städte, alte Gewohnheiten und Sonder-Fälle), so daß die entstandene Rechts-Ungewißheit mit einem neuen Stadtrecht behoben werden mußte.- Heeß 3623.
1247 ROTH, Karl, Kleine Beiträge zur deutschen Sprach-, Geschichts- und Ortsforschung.
Hefte 1-11 (von 20) u. 2 Anhänge in 1 Bd. München, Kaiser, 1850/55. Hldr der Zeit mit goldgeprägtem RSchild. (leicht berieben).
€ 120,Diesch 3417 a; Kirchner 7204. - Interessante Untersuchungen zu Ortsnamen, Landschaften, historischen Ereignissen,
Volksbüchern etc., viele davon Bayern und Franken betreffend. Mit einem Verzeichnis der ältesten Freisinger Urkunden. - Leicht stockfleckig; Titel zu Heft 1 mehrfach gestempelt. In Heft 11 fehlt die vorletzte Lage (S. 65-80), letzte doppelt vorhanden.
1248 ROTHERT, Hermann, Westfälische Geschichte. 3 Bde. Gütersloh, 1951. Mit Abbildungen
auf Tafeln. OLwdbde.
€ 58,1249 RÜTHER, H., Geschichte des Landes Hadeln. Aus dem Schrifttum des Heimatbundes der
“Männer vom Morgenstern”. Ottendorf, Hottendorf, 1949. 304 S. Mit Abbildungen. OHlwd (mit
OUmschlag).
€ 35,1250 SAMMLUNG DER KURPFALZ-BAIERISCHEN ALLGEMEINEN UND BESONDEREN LANDES-VERORDNUNGEN von Justitz- Finanz- Landschafts- Maut- Accis- Kommerzien- Manufakturoder Fabriquen-Sachen. Herausgegeben von Georg Karl Meyr (ab Bd 3: Mayr). Bd 1 - 4 (von 6) in 4
Bdn. München, Anna Maria Bötterinn, 1784 1788. Folio. Zus. über 3000 S.Mit 3 gestochenen
Titelvignetten (1 verso Titel). 2 Hldrbde der Zeit
und 2 Ldrbde der Zeit, alle abweichend gebunden
(stärker bestoßen, 1 Kapital repariert, alle mit
Bibl.-Stempel, 2 Bde teils stärker braunfleckig,
wenige Lagen stark gebräunt; Bd 1: Deckelbezüge
geklebt und ergänzt, Rückenschild mit kleiner
Fehlstelle, ab S. 330 größer werdende Nässespur
im seitlichen Rand; Bd 2: Rücken an Kopf und Gelenke ergänzt, Vordergelenk unten angeplatzt,
wenige winzige Wurmspuren, Titel mit teils ge-
189
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
klebten Läsuren, Bd 3: Bindung etwas gelockert).
€ 400,Bd 1: Justiz-Sachen.- Finanz-Sachen.- Landschaftliche Gefälle.- Maut- und Kommerziensachen.- 2. Polizey- und Landkultur-Sachen.- Kirchen- und Religions-Sachen.- Militär-Sachen.- 3. Themen wie in 1, ältere Verordnungen ab 1640.- 4.
Themen wie in 2, ältere Verordnungen.- Der Herausgeber
war Kurfürstlicher Hofrats-Sekretär und Registrator.- Hamberger/M. V,220 (Tl 1).
1251 CORDT SCHEUFFLING und Consorten.
Hamburg, 1701 - 1702. Rückenbroschuren (teils
stärker gebräunt, stellenweise braunfleckig u.
feuchtrandig).
€ 160,1. KURTZER, DOCH WAHRHAFFTER UND ACTEN-MÄSSIGER
BERICHT. In Sachen 1. Der sämmtl. Tischler-Gesellen Kl. Contra Cordt Scheuffling und dessen Consorten... Thomas Ritter,
Hans Schacht & Jacob Gützkau... Imgleichen 2. Des Ambts
der Tischler Kl. Contra Cordt Scheuffling und gemeldte Consorten... (Hamburg, 24. Jan. 1701). 24 S.- Dokumente zu einem Fall von Unterschlagung. Der Altermann Cordt Scheuffling und seine Mit-Alten wurden von Hinrich Barneke und
einigen Mit-Meistern beschuldigt, aus der Zunftlade 1000
Mark Lübisch genommen, keine Quittungen beigebracht und
mithin das Geld unterschlagen zu haben. Abgedruckt sind
u.a. die Auflistung des Buchhalters Bernhard Kellermann und
die Anklageschrift des Amts der Tischler.- 2. KURTZER UND
WAHRHAFFTIGER ACTEN-MÄSSIGER GEGEN-BERICHT und
Vorstellung Unser Cordt Scheuffling und Consorten... des allhiesigen Tischler Ambts wider des anmassentlichen Alten
Hinrich Barneke jüngst in Druck gegebenen falschen und
ohnwahren... Bericht. (Hamburg), 18. Oct. 1702. 21 n. num.
Bl.- Scheuffling und Cons. behaupten hier u.a., Nachweise
für Ausgaben bereits erbracht, und bezichtigen andere Meister der Lüge.- Mit zahlreichen Anlagen, darunter mehrere
Eingaben des Juristen Hermann Langenbeck und Auszüge
aus dem Amts-Buch, über die verschiedenen Ausgaben, die
aus der Amtslade bestritten wurden, sowie über Einnahme
und Ausgabe der Jahre 1682 bis 1699.- 3. RECHTLICHE
VERTHÄDIGUNG (!) Des Wahrhafftigen Acten-mässigen Gegen-Berichts und Vorstellung von Cordt Scheuffling Et Consorten... wider den anmassentlichen alten Hinrich Barneken
Und ihm anhangenden Tischler-Meistern. Hamburg, den 8.
November 1702. 20 S.- Engagierter Plädoyer für Scheuffling
und seine Mit-Alten, in Auftrag gegeben von den “Alten und
Meistere des allhiesigen Tischler-Amts.- DABEI: ABGENÖTIGTE KURTZE VORSTELLUNG, Auff Conrad Bülaw und Marselius
Cordes,... so genanten wahrhafften (aber in der That unwahrhafften) Geschichts-Erzehlung: Von Seiten Der Alten des
allhiesigen Schmiede-Ambts. Hamburg, Nov. 1702. 8 Bl.Punkt für Punkt wird hier im Gegenzug aufgeführt, wessen
man Bülaw und Cordes beschuldigt, und mit Anlagen untermauert. U.a. ging es um eine nicht eingehaltene Zusage gegenüber einem Gesellen.
1252 SCHIRACH, Wilhem v., Beiträge zur Anwendung des Rechts mit vorzüglicher Rücksicht
auf die Rechtspflege in den Herzogthümern Holstein und Lauenburg. Hamburg, Perthes u. Besser,
1822. 16, 236 S., 1 Bl. Hlwdbd der Zeit (berieben,
überklebter St. a. T.).
€ 90,Wilhelm v. Schirach war seit 1807 Obergerichtsrat in Glückstadt. 1834 wurde er zum Ersten Rat bei dem neuerrichteten
Schleswig-Holsteinisch-Lauenburgischen Oberappellationsgericht in Kiel ernannt.- Kat. d. Schl.-Holst. Landesbibl. I, 613.
1253 SCHLIEBEN, Wilhelm E. A. v., Neuestes
Gemälde der Preußischen Monarchie. Wien, Doll,
1830. 2 Bl., 446 S., 1 Bl. Mit 4 Kupfertafeln dargestellt Kynast im Riesengebirge, das Museum in
Berlin, Stubbenkammer (Vorgebirge der Insel Rügen) und Kirche des Deutschen Ordens zu Marienburg. Hldr der Zeit.
€ 120,.Schütz’s Allgemeine Erdkunde, 15. - U. a. über Pommern,
Schlesien, Posen, Rheinprovinz u. Westfalen. Mit Ansichten
von Kynast im Riesengebirge, Museum in Berlin, Stubbenkammer auf Rügen, Marienburg sowie Koblenz u. Ehrenbreitstein. - Leicht braunfleckig.
1254 SCHMID, Caspar v., Commentarius amplissimus in jus provinciale Bavaricum per tres tomos divisus. 3 Bde. München, S. Rauch für J. H. v.
Geldern, 1695. Folio. 8 Bl., 224 S., 6 Bl., 201, (1) S.,
8 Bl., 137, (1) S., 2 Bl., 159 (recte 177, 1) S., 2 Bl.,
22 S., 22 Bl. u. 3 Bl., 1183 S., 34 Bl. u. 3 Bl., 920 S.,
22 Bl. Mit gestochenem Frontispiz u. gestoch. Titelporträt (auf die Rückseite des Vortitels aufmontiert). Neue Ppbde (feuchtwellig, Band 2 durchgehend, Bd 3 teilweise mit Nässerändern und braunfleckig, Buchblock von Bd 1 anfangs an der unteren Ecke etwas beschädigt, Bd 3 anfangs
sporfleckig, Bl. 2 mit hinterlegten Einrissen, Stempel auf Titelrückseite).
€ 800,Das bayerische Recht, wie es sich auf Grundlage des Römischen Rechts durch territoriale Praxis und Gesetzgebung gestaltet hatte, wird hier dargestellt auf Grund langjähriger Erfahrung, die an oberster Stelle mit praktischer Einsicht gewonnen wurde ... Eine hervorragend tüchtige, für ihre Zeit
als zielbewusste Bearbeitung eines Territorialsonderrechts
wohl einzig dastehende Leistung (Stintzing/Landsb. III.1/Text
35). Caspar v. Schmid (1622 - 1693) leitete seit 1667 als
Kanzler die bairische Politik. Seine Commentarii dienten
noch später der Kreittmayrschen Kodifikation als wesentliche Grundlage.- Der Gesamttitel erscheint nur als Vortitel zu
Band 1; Bandtitel des ersten Bandes: Commentarii ad processum summarium et edictalem etc.; Bandtitel zu Band 2
und 3: Commentarii ad jus municipale Bavaricum.- VD17
1:015884H.
1255 SCHOLVIN, Gerhard Philip, Die Dankbarkeit der Armen in der Theurung welche im Win-
190
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
ter 1772 zur Zeit der viele Wochen lang anhaltenden täglichen Speisung etlicher hundert Armer auf
hiesigem Waysenhause in einer Predigt daselbst
vorgestellet worden. Hannover, (1773). 28 S. Geheftet mit farbigem Umschlag, eingeheftet in einfachen Bibliothekskarton.
€ 75,Scholvin war Pastor an der Kreuzkirche in Hannover. Seine
zahlreichen Schriften bei Hamberger/Meusel VII, 285, aber
nicht in Stammhammer, Socialpolitik. - Papier teilweise leicht
braunfleckig.
1256 SCHRÖDER, Johann Christian, Repertorium des Rostockschen Rechtes. Rostock, Christian Müller, 1784. 24 S., S. 281 - 648 (= Buchstaben K bis Z). In losen Bogen (etwas gebräunt, anfangs gering feuchtrandig).
€ 70,Zweite Hälfte der alphabetisch geordneten Sammlung von
Gesetzen, das Privatrecht betreffend: von “Kälber” bis “Zufuhrs-Leute” bzw. “Zusammenkunft” (s. Versammlung).- Johann Christian Schröder (1760 bis 1809) war Jurist und seit
1801 im Rostocker Magistrat; er gründete in der Hansestadt
die erste geregelte Armenanstalt Mecklenburgs. - Heeß
3624.
1257 SCHRÖTER, Hans Rudolph (Hrsg.),
Beiträge zur Mecklenburgischen Geschichts-Kunde. Bd 1, Heft 1. Rostock, Stiller, 1826. (16) (24) 44
S. Ppbd d. Zt. 4to.
€ 60,-
broschur (angestaubt und etwas schief beschnitten, mit wenigen Fleckchen).
€ 60,Jahresbericht von dem Rechnungsführer August Leberecht
Stimmel, mit einem gereimten Neujahrsgedicht des SocitätsCollecteurs Schütze am Schluß.
1260 SCHULTZE, Walther, Die fränkischen
Gaugrafschaften Rheinbaierns, Rheinhessens,
Starkenburgs und des Königreichs Württemberg.
Berlin, Garleb, 1897. XLIII, 544 S. Mit lith. Faltkarte. Hlwd (St.a.T.).
€ 48,1261 SIMONS, Eduard (Hrsg.), Kölnische
Konsistorial-Beschlüsse. Presbyterial-Protokolle
der heimlichen kölnischen Gemeinde 1572-1596.
Bonn, Hanstein, 1905. XXXII, 510 S. OLwd
(St.a.T.).
€ 45,Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, 26.
1262 SINGENER STADTGESCHICHTE. Herausgegeben von H. Berner und R. Brosig. 3 Bde.
Konstanz, Südkurier bzw. Sigmaringen, Thorbecke,
(1987/94). Ca. 1650 S. Mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen, Portr., Karten, graphischen Darstellungen und Tabellen. OLwd.
€ 50,-
1. Rostockische plattdeutsche Chronik von 1310-1314; 2.
Specimen Diplomatarii Rostochiensis 1268-1322. - Alles Erschienene. - Nicht bei Dahlmann/Waitz.
Beiträge zur Singener Geschichte, 14/16. - Hegau-Bibl., 55. 1. Singen. Ziehmutter des Hegaus. 1987; 2. Singen. Dorf und
Herrschaft; 3. Singen, die junge Stadt. - Mit Beitr. von J. Aufdermauer, J. Becker, H. Berner, M. Bittmann, F. Kubala, F. Götz
u. a.
1258 SCHUEGRAF, Joseph R., Stauf und Walhalla. Ein geschichtlicher Versuch aus Urkunden
und amtlichen Quellen. Regensburg, o. N., 1834.
94 S. 3 lithographische Tafeln. Einfacher Ppbd der
Zeit.
€ 160,-
1263 SITZUNGS-PROTOKOLLE des Ersten
Vereinigten Landtages. Protokolle der Vereinigten
Kurien und der Kurie der drei Stände. (2 Teile in 1
Bd). Berlin, Decker, 1847. (18) 542; (8) 115 S. Ppbd
der Zeit (St.a.T., teils Feuchtigkeitsspuren). € 120,-
Verfasser ermittelt. Die 3 Tafeln zeigen eine rekonstruierte
Ansicht von Burg und Stadt Stauf, eine Skulptur sowie eine
Ansicht aus der Gegenwart. - Einband etwas fleckig, innen
sehr gut. Alter St. a. Titel.
1259 SCHÜTZE, Johann Gottlob, Den hochund werthgeschätzten Mitgliedern einer löblichen
Einträchtigen Bürger-, Beneficien-Grabe-Gesellschaft überreicht beim Antritte des 1828sten Jahres seinen Glückwunsch nebst Verzeichniß der
Herren Cassen-Officianten sowohl als der verstorbenen, neu eingerückten und abgegangenen Mitglieder vom 1sten Januar 1827 bis 1sten Januar
1828. Dresden, C. Ramming, 1828. 4 Bl. Rücken-
Der 2. Teil sind die Protokolle der Herren-Kurie.
1264 SONNENSCHMIDT, Friedrich Hermann, Sammlung der für Neu-Vorpommern und
Rügen in den Jahren 1802 bis Schluß 1817 ergangenen Gesetze, Königl. Schreiben, Regierungs-Patente, Rescripte und sonstigen Bekanntmachungen und Verordnungen. 2 Bde. Stralsund, Königl.
Regierungs-Buchdruckerei, 1844-1847. 16, 80,
564 S. u. 8, 82, 722 S. Hldrbde der Zeit (etwas abweichend gebunden, beide berieben u. etwas
fleckig, Ecken u. Kapitale bestoßen, Rücken von
Bd 1 lose, innen gebräunt u. teils braunfleckig).
€ 180,-
191
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
Die chronologische Sammlung füllt die Lücke zwischen Dähnerts Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden (bis Anfang 1802) und den 1818 begonnenen Amtsblättern der Königl. Regierung zu Stralsund. Friedrich Hermann
Sonnenschmidt (1801-1881) - er war wenige Jahre später an
der Justizreform für Neu-Vorpommern und Rügen beteiligt liefert für die abgedruckten Verordnungen, Gesetze etc. jeweils Standort, Quelle und Kurzinhalt.- Erschlossen durch ein
chronologisches Register.- ADB XXXIV,636.
1265 SPIEGEL DER GESCHICHTE. Festgabe
für Max Braubach zum 10. April 1964. Herausgegeben von Konrad Repgen und Stephan Skalweit.
Münster, Aschendorff, 1964. VIII, 976 S. Lwd
(St.a.Titelrückseite).
€ 48,Mit Beiträgen von Gerhard Adelmann, Helmut Beumann,
Hermann Conrad, Jacques Droz, Eugen Ewig, Hubert Jedin,
Helmut Lahrkamp u. a.
1266 SPRENG, Johann Jakob (anonym), Abhandlungen von dem Ursprunge und Altertum der
mehrern und mindern Stadt Basel, wie auch der
raurachischen und baselischen Kirche. 3 Tle (in 1
Bd). (Basel, Selbstvlg), 1756. 2 Bll., 38; 179; 72, XII
S. Hldr des 19. Jhs. 4to.
€ 240,Haller III, 1570 u. IV, 769-770. - Sehr seltene Schriften zur Baseler Frühgeschichte, im gleichen Jahr separat erschienen u.
hier unter einem Sammeltitel zusammengefaßt. Trug dem
Autor Schwierigkeiten mit den kathol. Orten ein, weil er sich
gegen lokale Heiligenkulte wandte. - Wenige Bll. gering gebräunt. - Unbeschnitten.
1267 Die STADT MOSKAU in gesundheitlicher
Beziehung. Kurze Uebersicht über die Entwicklung
und den gegenwärtigen Stand des Medizinal- und
Sanitätswesens. Im Auftrage der Kommunalverwaltung der Stadt Moskau. Moskau, 1911. VI, 90
S. Mit 64 Abbildungen und 18 Plänen. Kart. (St.a.T.
und Titelrückseite, Bibl.-Sch.).
€ 280,Mit 2 Beiheften: RAMMUL, A., Die Wasserversorgung der
Stadt Moskau. Nach den Arbeiten von K. Karelskich, W. Puschetschnikow, S. Kumanin, I. Birjükow, Al Petrow, A. Mamonow, A. Rammul und S. Oserow im Auftrage der Moskauer
Stadtverwaltung zusammengesetzt. 1912. 25 S. und Einige
Angabe über die Kanalisation der Stadt Moskau und kurze
Erläuterungen zu den beilieg. Plänen. 1912. 7 S.
1268 STAEHELIN, Adrian, Die Einführung der
Ehescheidung in Basel zur Zeit der Reformation.
Basel, Helbing u. Lichtenhahn, 1957. Gr.-8vo. 15,
209 S. Ppbd der Zeit mit montiertem vorderen
OUmschlag (Einband mit Klarsichtfolie bezogen
und mit Rückensignatur, Stempel verso Titel).
€ 65,Basler Studien zur Rechtswissenschaft, 45.
1269 STÄLIN, Paul Friedrich, Wirtembergische Geschichte 4 Bde. Gotha, Perthes, 1841/73.
Über 2200 S. Spätere Hlwd.
€ 240,Dahlmann-Waitz (9.A.) 1895. 1882/87 erschien im Rahmend
er Staatsngeschichte Heeren/UKerts eine neue Auflage. 1.
Schwaben und Südfranken von der Urzeit bis 1080; 2.
Schwaben und Südfranken. Hohenstaufenzeit 1080-1268; 3.
Schwaben und Südfranken. Schluß 4. Schwaben und Südfranken vornehmlich im 16. Jahrhundert. - Tlw. stockfleckig.
1270 STAMM, Ferdinand, Verhältnisse der
Volks-, Land- und Forstwirthschaft des Königreiches Böhmen. Im Auftrag des Vorstandes der
XVIII. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe nach den Erhebungen der k. k. patriotischökonomischen Gesellschaft, ihrer Filialen und einzelner Fachmänner in Böhmen dargestellt. Prag,
Rohlicek, 1856. 406 S. Mit 1 Kartkarte und 7 lith.
Tafeln. OLwd (St.a.T., Rücken repapiert). € 120,Festgabe für die Mitglieder der XVIII. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe.
1271 STIEHL, Otto, Das deutsche Rathaus im
Mittelalter in seiner Entwickelung geschildert. Leipzig, Seemann, 1905. VI, 167 S. Mit 187 Abbildungen. Hlwd. 4to. (St. a.T.)
€ 45,Mit 187 Abbildungen im Text, Photographien und Grundrisszeichnungen.
1272 STOLLE, F(erdinand), Sachsens Hauptstädte. Ein humoristisch-politisches Doppelpanorama. Theil 1: Das neue Leipzig nebst einer
Kreuzthurminspiration über Dresden. Leipzig, O.
Wigand, 1834. 395 S. Spät. Ppbd (OUmschlag eingebunden).
€ 120,Wer indeß classisch sprechen will, der nennt Leipzig nicht
Leipzig, sondern Athen, und da die Stadt an der Pleiße habilitirt ist, Pleiß-Athen. ... Wer aber revolutionair sprechen will,
der nennt Leipzig ebenfalls nicht Leipzig, sondern Klein-Paris.
..”. Eingehende Kulturgeschichte der Stadt, aber auch über
Buchhandel, “Leipzigs Frauen und Mädchen, Tanzlehrer,
Blondinen und Brünetten” etc. Ein launiger Stadtführer. Am
Schluß (S. 315ff) ein kurzer Ausflug nach Dresden, von S.E.R.
Ein Jahr später erschien noch Teil 2: Die sächsische Revolution oder Dresden u. Leipzig in den Jahren 1830 u. 1831.
1273 STRENGE, Karl Friedrich von, Ernst
DEVRIENT (Hrsg.), Die Stadtrechte von Eisenach, Gotha und Waltershausen. Jena, Fischer,
192
Landesgeschichte, Ortsgeschichte
1909. 106, 442 S. Mit 2 Tafeln, 2 Stadtplänen und
einer Flurkarte. Hlwd (mit eingebundener OBroschur).
€ 60,Thüringische Geschichtsquellen, Neue Folge, 6. - DahlmannWaitz 120/494. - Sehr gutes Ex.
1274 STUDIA
BALTICA
STOCKHOLMIENSIA. Published
by the Centre for Baltic Studies at
the university of Stockholm. Editor
Aleksander Loit. Heft 1 und 2.
Stockholm, 1985. 150; 572 S.
OKart.
€ 45,-
Veröffentlichungen der Schlesischen Gesellschaft für Erdkunde e. V. und des Geographischen Instituts der Universität
Breslau, 21. - Mit Beiträgen von Hermann AUBIN, Die deutschen Stadtrechtslandschaften des Ostens; Otto BERNINGER, Zur Georgraphie der frühen Besiedlung Ostpreußens;
Friedrich MAGER, Die Entwicklung der Kulturlandschaft Pommerellens; Manfred LAUBERT, Die Triebfedern der Aufstandsversuche des Posener Polentums
1845/46; Wilhelm VOLZ, Schlesien und
der deutsche Raum u. a.
1278 WAGNER, Johann Georg, Einer loblichen uralten Statt
Solothurn viljährige Streithandlung; und entlich darauff erfolgter
1. Die Verbindungen zwischen Skandinagütlicher Betrag mit dero Eydtvien und Ostbaltikum aufgrund der archäologischen Quellenmaterialen. I. Symgnossen Lobl: Statt Bern/etc. Der
posium der sowjetestnischen und schwelieben Nachwelt zu wuessenhaffdischen Archäologen, Tallinn 12.-15. Okter nothfähliger Nachricht; von
tober 1982. Herausgegeben von AleksanHerren Frantz Haffner geweßten
der Loit und Jüri Selirand; 2. National moStattschreiberen angefangen/ und
vements in the Baltic countries during the
guten Theyls verfertigt; demnach
19th century. The 7th conference on Baltic studies in Scandinvia, Stockholm, June
aber völlig zusammen getragen
10-13, 1983. Editor Aleksander Loit.
und vollendet; auch mit einem or1272
denlichen Register und anderer
1275 TORNOW, Peter, Tractatus de feudis Nothwendigkeit versehen. Solothurn, J. J. BernMeclenburgicis eorumque jure. 2 Teile (in 1 Bd). hardt, 1667. 2 nn. Bl., 329 S. 9 nn. Bl. Pgt d. Zt. FoGüstrow und Leipzig, Rusworm, 1708/11. 8 Bll., lio.
€ 360,720S., 1 Bl., 426 S. Mit 1 (von 2) gest. Porträt. Der ursprüngliche Verfasser des Werkes hatte 1661 sein “TroPpbd des 19. Jahrhunderts mit Rückenschild.
phaeum Veritatis=Das Siegzeichen und EhrenKräntzlein der
€ 350,- Warheit/Oder Unpartheyisches Examen und wolgegründte
Heeß 3687. - Ebd gering berieben, untere Ecken bestoßen,
Bezug an den Gelenken mit kleinem Einriss, Rücken lose, etwas gebräunt, Porträt und Marginalien leicht angeschnitten.
Durchgehende handschriftliche Kapitelbezeichnung im Kopfsteg, Titel mit kleinem Stempel. Ohne das aus Teil 1 wiederholte Porträt in Teil 2.
1276 URKUNDENBUCH der Stadt Göttingen.
Herausgegeben von Gustav Schmidt. 2 Bde. Hannover, Hahn, 1863/67. VI, 476; X, 502 S. Mit 3 Siegeltafeln. Hldr der Zeit mit goldgeprägtem Wappensupralibros der Ernst-August-Fideicommiss-Bibliothek (Rücken beschabt).
€ 380,Loewe 3550. - Urkundenbuch des historischen Vereins für
Niedersachsen, Heft 6 u. 7. Berichtszeit bis 1500, weiter nicht
erschienen.
1277 VOM DEUTSCHEN OSTEN. Max Friederichsen zum 60. Geburtstag. Herausgegeben von
Herbert Knothe. Breslau, Marcus, 1934. XII, 427 S.
Mit Porträt, 13 Textfiguren und 28 Tafeln. OKart.
€ 35,-
Ableinung Deß im letstverwichenen 1660 Jahrs gedruckten
Tractätleins: Iura Beinweilensia genandt...” zur Landeshoheit
Solothurns vorgelegt. (HAB Wolfenbüttel).
1279 WOEHNER, Paul G., Steuerverfassung
des platten Landes der Kurmark Brandenburg. Bd
1 u. 2 (von 3). Berlin, Vossische Buchhandlung,
1804 - 1805. 4to. 8, 228 S., 1 Bl. u. 5, (1), 286 S.
Mit zahlreichen Tabellen. Hldrbde der Zeit mit farbigen Rückenschildern und Goldprägung (gering
berieben, innen mit altem Besitzvermerk, Bibl.Schildchen sowie 2 Stempeln auf Titel). € 220,Bd 1 über die zur Kurmark gehörigen Kreise und ihre jeweiligen Beiträge zum Gesamtsteueraufkommen, über die verschiedenen Abgabenarten: Kontribution, Kavallerie- und
Lehnpferdegeld, Ziese, Accise, Schoss, Kriegsmetze, Kriegsfuhr- und Lagergeld, Handwerkersteuer, Potsdamsche Bettgelder (für Anschaffung und Unterhalt von Betten und Bettgerät der Garden in Potsdam), Justiz-Salarien-Gelder, Impost,
Fouragelieferungen, Marsch- und Molestien-Kasse, Vorspann
und Fuhrwesen, Remissionen, Bauhilfsgelder u.a. Bd 2 darüber, wieviel jeder Kreis der Kurmark anteilig an den verschie-
193
Alte Wirtschaftswissenschaft
denen Abgabenarten aufbrachte.- Humpert 11881.- Ohne
den 1805 erschienenen Band 3.
1280 WOLF, Adam, Geschichtliche Bilder aus
Oesterreich. 2 Bde. Wien, Braumüller, 1878/80. V,
410; V, 414 S. OBroschur (etwas stockfleckig).
€ 45,Von der Reformation bis zur Aufklärung (1526-1792).
1281 WOLF, Joseph Heinrich, Das Haus Wittelsbach. Bayern’s Geschichte aus Quellen bearbeitet. Prachtausgabe. Nürnberg, Zeh, 1845. 602
S. Mit 12 Stahlstichen. und allegorischem Titelbilde. Lwd der Zeit.
€ 60,Erste Ausgabe, 1847 noch eine Prachtausgabe.
1282 WOLTERECK, Friedrich Adolph, Kurtzer
Begrif Braunschweig-Wolfenbüttelscher LandesOrdnungen und Gesetze, welche seit den ältesten
Zeiten biß hierher von Jahren zu Jahren ergangen.
Mit einem Real-Repertorio ausgefertiget. Braunschweig, Keitel Erben, 1750. 11 Bll, 418 S., 40 Bll.
Hpgt der Zeit (Kanten leicht bestoßen, breitrandig,
gebräunt, wenige alte Anmerkungen).
€ 400,Loewe 1678. - Erste Ausgabe. Chronologisches, nach Herzögen geordnetes Verzeichnis der Gesetze und Verordnungen
von 1232 - 1749 mit ausführlichem Register. - Vordere Vorsätze mit gest. Exlibris von Friedrich August Herzog zu
Braunschweig-Oels, sowie Exlibris der Sammlung Ordelheide. - Es handelt sich um ein Repertorium, nicht um eine
Sammlung von Gesetzen. Das heißt, dass die Gesetze nicht
im Volltext, sondern nur mit ihren (u. U. fiktiven) Titeln und
einer kurzen Inhaltsangabe nach art von Urkundenregesten
wiedergegeben werden. Nachgewiesen wurden hier die Gesetze von 1232 bis 1749 in chronologischer Ordnung. Vorliegend die erste Ausgabe dieses Repertoriums, das unter
Berücksichtigung der zwischenzeitlich ergangenen Gesetze
1771 noch einmal herausgegeben wurde.
1283 ZIEGLER, Anton, Historische Memorabilien des In- und Auslandes. Wien, 1840. 99 un. Bl.
Mit 96, teils getönten Federlithographien von J.
Nep. Geiger. Hldr. 4to.
€ 45,96 historische Ereignisse, meist aus der mittelalterl. Geschichte, je durch 1 Tafel illustriert. - Durchgehend leicht
stockfleckig, 1 Titel u. Innenspiegel gestempelt.
1284 ZIMMERMANN, Gustav, Das wahre
Rechtsverhältniß der Herzogthümer Schleswig und
Holstein zu einander, zu Deutschland und zu Dänemark. Hannover, C. Rümpler, 1854. 10, 456 S., 1 Bl.
Lwdbd der Zeit mit bildgeprägtem Deckeldekor
und allseitigem Goldschnitt (leicht braunfleckig, Ex
Libris-Stempel “ex Bibliotheca Fideicomm. Ernesti
Aug.” auf der Titelrückseite).
€ 160,Exemplar aus dem Besitz des königlichen Hauses Hannover.G. Zimmermann war lange außenpolitische Berater der Regierungen unter König Georg V. von Hannover, der die Ansichten Zimmermanns über den Konstitutionalismus voll und
ganz teilte. In der schleswig-holsteinischen Frage, die Zeit
vor und nach 1848 betreffend, stand Zimmermann auf Seiten
Dänemarks, wie auch die vorliegende Schrift zeigt.
14. Alte Wirtschaftswissenschaft
1285 ALLGEMEINE ENCYCLOPAEDIE für
Kaufleute und Fabrikanten so wie für Geschäftsleute überhaupt ... Herausgegeben von einer Gesellschaft Gelehrter und praktischer Kaufleute. 3.
Auflage. Leipzig, O. Wigand, 1838. 4to. 4, 804 S., 1
Bl. Hldrbd der Zeit mit reicher Rverg. (etwas
fleckig u. bestoßen, Rücken oben eingerissen,
durchgehend wenig braunfleckig, vereinzelte
Knickfalten).
€ 600,Humpert 5508; Zischka 185 (spätere Auflage).- “Vollständiges Wörterbuch des Handels, der Fabriken und Manufacturen, des Zollwesens, der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde,
des Bank- und Wechselwesens, der Staatspapier- und Usanzenkunde, der Buchhaltung, des Handelsrechts mit Einschluß
des See- und Wechselrechts, der Schiffahrt, des Fracht- und
Assekuranz-Wesens, der Handels-Geographie und Statistik,
so wie der Waarenkunde und Technologie” (Untertitel).
1286 BASTIAT, Frederic, Ausgewählte volkswirthschaftliche und politische Schriften. Aus dem
Französischen übersetzt von Carl Julius Bergius. 2
i(n 1 Bd). Hamburg, Hoffmann u. Campe, 1859. 2
Bl., 291 S.; 3 Bl., 309 S. Hlwdbd der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (Einbanddeckel beschabt,
Innengelenk vorn gelockert, Exlibris u. priv. Stempel, stellenweise stärker stockfleckig).
€ 160,Erste deutsche Ausgabe dieser Werk-Auswahl des “überzeugten Vertreters des Freihandels und Laissez-Faire-Enthusiasten” (Schumpeter), die u. a. auch Briefe und Wahlprogramme enthält. - Steinbrink 1859.1.
1287 BEIER, Adrian, De collegiis opificum. Editio nova multis auctior incrementis, interprete Fr.
G. Struvio. Accedit praefatio, monita quaedam ad
jurisprudentiam Germanicam augendam et rem
194
Alte Wirtschaftswissenschaft
opificiariam emendandam sistens, Joh. Guil. Goebel. Helmstedt, J. C. Lohmann, 1727. Kl.-4to. 12
Bl., 736 S., 36 Bl. mit gestoch. Titelvignette.
Hpgtbd der Zeit (berieben, Rücken oben und unten mit Schabstelle).
€ 600,-
(1771/85; Humpert 2107). - Bd 4 und 8 mit umfangreichem
Register.
1289 BENSEN, Heinrich, Materialien zur Polizei=, Kameral= und Finanzpraxis für angehende
praktische Staatsbeamten. 3 Bde. Erlangen, Palm,
1800/03. 612; 671 (3); 693 (1) S.
Interimsbroschur der Zeit (ungeschnitten)
€ 300,-
Umfassende Darstellung des Zunftrechtes: Von Gilden, Handwerken, Innungen und Zünften; wieviel
Personen zur Aufrichtung einer Zunft
vonnöten; von den Handwerks-Meistern;
von fremden und auswärtigen Meistern;
Humpert, Kameralwissenschaften, 1927.
von gescholtenen und untüchtig gemach- K.D.H. Bensen war Prof. der Rechte u.
ten Meistern; Gerichtsbarkeit und BotKameralwiss. in Erlangen u. Würzburg
mäßigkeit der Zünfte; Aufhebung der
(ADB, 2, 341). - Neue Ausgabe von SchotZünfte u.a. Mit sehr vielen deutschsprat’s Vorbereitung zur juristischen Praxis,
chigen Zitaten aus den Zunftordnungen.
besonders in Rücksicht auf die Schreibart
Adrian Beier (1634 - 1698) war Syndikus
in rechtlichen Geschäften (Nebentitel von
der Stadt Jena und Professor an der UniBand 1). - Wir binden neu auf Wunsch.
versität. In zahlreichen Schriften befasste
er sich mit dem Handwerkswesen seiner
1290 BENZENBERG, Johann
Zeit sowohl nach der technologischen
Friedrich, Ueber das Cataster. 2
wie der juristischen Seite und “galt bis
Bde. Bonn, Weber, 1818. XXIII,
zum Ende des 18. Jahrhunderts als DER
deutsche Handwerksjurist” (NDB 2, 19).
568; XVI, 425 S. Ppbde der Zeit.
Die Neuausgabe mit zahlreichen “Annot€ 1.200,ationes” zu den einzelnen Kapiteln. Der
1. Geschichte des Catasters; 2. Verferti1287
Herausgeber Friedrich Gottlieb Struve,
gung des Catasters. - Extrem selten, seit
seit 1725 Professor in Kiel, war ebenfalls
1945 kein Exemplar im Jahrbuch der Auktionspreise nachgeauf das Handwerksrecht spezialisiert.- Meusel XIII, 507; vgl.
wiesen. Benzenberg, von Haus aus Physiker (“Zahlen entADB 36, 676.- Zwei weitere Werke angebunden: II.
scheiden”), lieferte zahlreiche, noch heute gesuchte staatsBEUST,J.E.v. Consiliarius in compendio, Oder Kurtzer Begriff
und öffentlichrechtliche Arbeiten.
von Amt, Pflicht und Rechten Fürstlicher Räthe, wie hierauf
so wohl an Seiten hoher Regenten, zu Aufnehmung und Be1291 BENZENBERG, Johann Friedrich, Ueber
förderung Dero Landen und eigenen Nutzens, als auch an
Handel und Gewerbe, Steuren und Zölle. Elberfeld,
Seiten der Fürstlichen Räthe selbst, zu Erfüllung ihrer SchulBüschler, 1819. 3 Bl., 393 S. Ppbd der Zeit mit
digkeiten zu reflectiren sey. Gotha, J. P. Mevius, 1743. 8 Bl.,
244 S., 8 Bl.- Erste Ausgabe.- Joachim Ernst v. Beust war
Rückenvergoldung (etwa berieben, Vorsätze erselbst Brandenburg-Kulmbachischer Regierungsrat, zugleich
neuert, Titel mit mehreren Bibl.-Stempel). € 180,Kriegsrat des Fränkischen Reichskreises und Oberamtmann
Erste Ausgabe der Aufsätze. Der Publizist und Physiker Jozu Ohrdruff.- Meusel I, 382.- III. NEGUSANTIUS,A. Tractatus
hann Friedrich Benzenberg (1777 - 1846) hatte sie zuerst in
de pignoribus et hypothecis. In qui omnes propemodùm cadem von ihm selbst herausgegebenen “Deutschen Beobachsus, qui in controversiam venire possunt, summo studio ac
ter” veröffentlicht, für die Buchausgabe bearbeitet und in
ingenio juxta Doctorum ac Tribunalium sententias dilucidè
vier Abteilungen unterteilt: Allgemeine Untersuchungen enucleantur. Editio novissima. Köln, S. Ketteler, 1700. 1 Bl.,
Bittschriften der Theider und Gladbacher Fabrikherren an den
226 (recte 632) S., 13 Bl.- Bereits aus dem 16. Jahrhundert
Königs - Kornhandel und Kornvereine - Steuern und Zölle.stammende und mehrfach wieder aufgelegte Abhandlung
Humpert 9948.
über Pfänder im allgemeinen und die Hypotheken als unbewegliche Pfänder im besonderen.- Jöcher III, 850.
1288 BENEKENDORF, Karl Friedrich v., Oeconomia forensis oder kurzer Inbegriff derjenigen
Landwirthschaftlichen Wahrheiten, welche allen
sowohl hohen als niedrigen Gerichts-Personen zu
wissen noethig. 8 Bde. Berlin, Pauli, 1775/1803.
4to. Abweichend Ppbde der Zeit.
€ 600,Kress 7151. Humpert 3023. - Benekendorf war Herausgeber
von “Berliner Beiträge zur Landwirthschaftswissenschaft”
1292 BERNHARD, Johann Christoph, Vorschläge zu einer wirthschaftlichen Policei der Dörfer oder wie die Landwirthschaft daselbst überhaupt, sowohl in Absicht auf die Policei und der
Communen gemeinschaftliche Einkünfte und Cassen, als auch der Inwohner besonderer Haushaltung zu verbessern sey. Neueste Auflage. O. O., o.
Verlag, 1787. 3 Bl., 185, (1) S. Ppbd der Zeit (Einband gering fleckig).
€ 300,-
195
Alte Wirtschaftswissenschaft
Neuausgabe der Abhandlung, entstanden “zur Aufhelfung
und Verbesserung” notleidender Ortschaften (zuerst 1768) .
Der Ökonomierat und Burgvogt Bernhard schlägt u.a. vor,
Landwirtschaftsaufseher zu bestellen, vor Abgabenerhebung
eine gründliche Bestandsaufnahme zu veranstalten, regt die
Einrichtung von Gemeinschafts-Back-, Wasch- und Darrhäusern an und macht sich für Straßenverbesserung, kommunale Bevorratung, Austeilung gedruckter
Nachrichten unter die Dorfleute stark.
Weitere Themen sind: Feueranstalten, Seidenbau, vorkehrungen gegen Schwelgerei und Müßiggang, Felddiebstahl, Schafund Bienenzucht, Luxus, Viehversicherungen u.a.m.- Güntz II, 218; Humpert 8629;
Meusel, Verstorbene I,351 (jew. Ausg.
1768).
chen R.Raths” - für eine völlige Abschaffung der Zollschranken im Innern und ihre Ersetzung durch eine Kopfsteuer ein.
Erst 1834 wurde der deutsche Zollverein gegründet.- Humpert 10177.- Roscher 951.
Entwicklung des Bankwesens
1295 BÜSCH, Johann Georg,
Sämtliche Schriften über Banken
und Münzwesen. Theils vom Verfasser neu bearbeitet, theils nach
seinem Tode gesammlet (v. C. D.
Ebeling). Hamburg, Bohn, 1801.
28, 768 S., 1 Bl. Hldrbd der Zeit
(beschabt, Titelblatt locker und
mit St., anfangs und am Ende gering braunfleckig, Inhaltsverzeichnis verheftet).
€ 480,-
1293 BODEMER, Heinrich, Die
Wirkungen der Creditpapiere in
Bezug auf die Vermehrung der
Banken in Deutschland. Leipzig,
Hübner, 1853. 120 S. Interimskarton der Zeit.
€ 180,-
Erste Sammelausgabe.- Büsch war im
letzten Drittel des 18. Jhdts der bedeutendste Vertreter des Merkantilismus in
Deutschland: “Büsch ist verdient um die
Entwicklung des Bank- und Versicherungswesens; seine Schriften über GeldHumpert, Kameralwissenschaften 6985.
umlauf und Münzpolitik haben seiner
Bodemer war offenbar ein vielseitig inter1293
Zeit wichtige Anregungen gegeben; er
essierter Schriftsteller. Er hatte 1845 vorwar auf diesen Gebieten in Deutschland ohne eigentlichen
gelegt “Über die Zustände der arbeitenden Klassen” (GrimVorgänger, ausgezeichnet durch selbständiges Denken, vorma 1845), 1848 “Zehn Artikel zugunsten der Gewerbe”
wiegend von praktischen Erwägungen bestimmt, fußend auf
(Stuttgart 1848). 1850 folgte seine kleine Zeitschrift “Hander Erfahrung statt auf Bücherstudium” (NDB 3, 3). Und
dels und gewerbspolitische Flugblätter” (1-9 1850). Hier beauch Roscher fand es nicht allzu übertrieben, wenn Büsch
fasst er sich u.a. mit der Frage Papiergeld oder Metall und
von sich selbst meinte, im Bankwesen habe er überhaupt keiweist darauf hin, dass in Deutschland bereits 1764 Sachsen
nen und in der Handelslehre zumindest in Deutschland keimit Erfolg zur Deckung der Kriegsschäden sog. “Cassenbilnen Vorgänger gehabt (Gesch. d. Nationalökon. 562).- Sellets” emittierte. Noten, Wertpapieremissionen, Rolle der
ten.- Kress B 4344; Humpert 6830.
Staats- und Privatbanken, Währungsparitäten sind weitere
Themen dieser interessanten Abhandlung. Im selben Jahr
wurde auch die Darmstädter Bank für Handel und Industrie
1296 BÜSCH, Johann Georg, Praktischer
von David Hansemann und Abraham Oppenheim nach dem
hamburgischer Briefsteller für Kaufleute. 2 Teile
Vorbild des Credit Mobilier gegründet; sie findet aber noch
(in 1 Bd). Altona, G. Vollmer, 1798 - 1799. 16 S.,
keine Erwähnung. 1855/56 noch zwei Schriften über die Not
408 S., 7 Bl.; 2 Bl., 99, (1), 80 S., 2 Bl. Errata. Marim Erzgebirge, 1857 über die Kreditverhältnisse im Könimorierter Hldrbd mit Rückenvergoldung (gering
greich Sachsen.
1294 BRUNNER, Hans Caspar, Was sind
Maut- und Zoll-Anstalten der Nationalwohlfahrt
und dem Staatsinteresse? Nürnberg, Riegel u.
Wießner, 1816. 8, 136 S. Neuer Ppbd (Stempel auf
u. verso Titel).
€ 160,Einzige Ausgabe. - Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon wurden alsbald die Nachteile der deutschen Kleinstaaterei mit ihrem altertümlichen Zollsystem und die Notwendigkeit des Schutzes gegen das englische Handelsübergewicht deutlich. Vor diesem Hintergrund trat Hans Caspar
Brunner - “königl. baier. Oberbuchhalter bei der GeneralZoll- und Maut-Direktion, bei der Commerzial-Buchhaltung
und der Toback-Regie, auch wirkliches Mitglied des königli-
bestoßen, Außengelenk hinten auf ca. 6 cm angeplatzt, Rückenschild mit kleiner Fehlstelle, Vorsatz
vorn und erste Lage stärker braunfleckig, Titelblatt
mit kleinem Loch, stellenweise gebräunt und gelegentlich etwas braunfleckig, 2 Bl. mit Randfehlstelle, 2 Bl. am Kopfsteg angerändert).
€ 320,Erste Ausgabe dieser Sammlung von beispielhaften kaufmännischen Briefen. Der zweite Abschnitt des zweiten Teils
enthält - mit eigener Kollation - Briefe an das französische
Directorium und gegen seine Handelspolitik.- Kress B 3567;
Humpert 6290.
1297 BÜSCH, Johann Georg, Abhandlung von
dem Geldumlauf in anhaltender Rücksicht auf die
196
Alte Wirtschaftswissenschaft
Staatswirtschaft und Handlung. 2., vermehrte und
verbesserte Auflage. 2 Teile (in 2 Bdn). Hamburg u.
Kiel, Bohn, 1800. 28 Bl., 684 S.; 2 Bl., 916 S. Einfache graue Pappbände der Zeit (Papier ungeschnitten).
€ 2.100,Kress B. 4080. - Johann Georg Büsch (1728 - 1800) gilt als
der letzte bedeutende Vertreter des alten Merkantilismus in
Deutschland (vgl. Bräuer 105). - Seltene, relevante Auflage.
Das Buch vom Geldumlauf ist nach Büsch’s eigener Ansicht
sein Hauptwerk. Gegenüber der ersten Ausgabe wesentlich
verbessert u. vermehrt, so daß fast ein neues Werk entstanden ist. (Vgl. H. Sieveking, J. G. Büsch u. seine Abhandlung
von dem Geldumlauf in Schmollers Jahrbuch, Jg 28, Heft 1
u. 2). - Kleiner Stempel auf dem Titel.
1298 BÜSCH, Johann Georg, Theoretischpraktische Darstellung der Handlung in ihren
mannichfaltigen Geschäften. 3., vermehrte und
verbesserte Ausgabe mit Einschaltungen und
Nachträgen von G. P. H. Norrmann. 2 Bde. Hamburg, Benjamin Gottlob Hoffmann, 1808. 26,
XXVIII, 816; XVI, 703 S. Neue Halbledereinbände
im Stil der Zeit.
€ 800,Büschs betriebswirtschaftliches Hauptwerk in der massgeblichen dritten und letzten Ausgabe, mit Einschaltungen und
Nachträgen von Norrmann. - Gerade mit seinen Werken zur
Handelswissenschaft hat Büsch “den Aufbau der modernen
Betriebswirtschaftslehre vorbereitet und zugleich das Handels-, Wechsel- und Seerecht gefördert” (NDB). Er gehörte
dem aufgeklärten, freisinnigen Kreis um den Hamburger
Kaufmann Sieveking an und leitete die Hamburger Handelsakademie. Roscher meint, den Beitrag Büschs zur Entwicklung der Handelswissenschaft “wird man am besten ermessen, wenn man z. B. Marpergers zahllose Werke mit Büschs
‘Theoretisch-praktischer Darstellung der Handlung’ vergleicht. Wie anziehend, klar und echt praktisch ist die letztere geschrieben, während der zu seiner Zeit doch höchst angesehende Marperger in seinen ebenso breiten, wie stoffarmen Excerptensammlungen...so geistlos verfährt”. - Titelblatt von Band 2 mit 2 älteren St.a.T., stellenweise leicht
stockfl. - Roscher 569; NDB III, 3; Goldsmith 19644; Kress B
5312; Humpert 5323.
1299 CLAUDIUS, Georg Carl, Der Rathgeber
bey den vorzüglichsten Geschäfts- und Handelsangelegenheiten für Manufacturisten, Fabrikanten, Handelsleute ... 2 Bde (in 1). Leipzig, H. Gräff,
1805. 8, 374 S.; 1 Bl., 414, 104 S., 2 Falttabellen.
Hldrbd der Zeit (etwas berieben, Rückenvergoldung weitgehend oxydiert, innen gleichmäßig gering gebräunt, S. 249 Einriß restauriert, kaum
stockfleckig).
€ 360,Erste Ausgabe.- Handbuch der Privatökonomie, speziell für
das Gebiet der Technologie: für ‘Manufacturisten’, ‘Fabrikan-
ten’. Band 1 enthält ein umfassendes kaufmännisches Wörterbuch, dazu einen Anhang Fremdwörter. Band 2 stellt Muster der unterschiedlichen Arten von Geschäftskorrespondenz vor, zudem kaufmännische Schriftstücke wie Frachtbriefe, Versicherungsverträge, Kauf- und Pachtkontrakte, Obligationen, Wechsel, etc. Mit einem Verzeichnis der Münzen,
Maße und Gewichte europäischer Handelsplätze.- Humpert
4834.
1300 CÖLLN, Friedrich v., Praktisches Handbuch für Staats- und Regierungsbeamte, besonders in den Preußischen Staaten nach Anleitung
Adam Smiths Untersuchung über die Natur des
Nationalreichthums. Zweite Auflage des Buchs
neue Staatsweisheit. Berlin, Hayn, 1816. XII, 430
S. Neuer Halblederband.
€ 750,Letzte Auflage, zuerst 1812 unter dem Titel “Die neue Staatsweisheit oder Auszug aus Ad. Smiths Untersuchung über die
Natur und die Ursachen des National Reichthums : mit prakt.
Bemerkungen” erschienen. Bei seinen Vorbereitungen shabe
er festgestellt, dass die Lüder, Soden, Kraus, Adam Müller etc.
aus Adam Smith geschöpft hätten. Vom Verfasser der Neuen
Feuerbrände etc. - Papier nur wenig fleckig.
1301 CRÜGER, Carl, Die Correspondenz des
Kaufmann. In Deutscher, Englischer und Französischer Sprache. Als Manuscript abgedruckt und als
fünfter Theil von des Verfassers Werk “Der Kaufmann” bestimmt. 3 Teile in (2 Bdn). Hamburg,
Hartwig & Müller, 1825. 8, 124, 84 S. u. 350 S.
Hldrbde der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung (Rücken und Gelenke beschabt und mit
kleinen Wurmspuren, Rücken von Bd 2 rissig;
durchschossenes Exemplar).
€ 220,Erste Ausgabe.- Der Hamburger Kaufmann Carl Crüger stand
zu Beginn des 19. Jahrhunderts an der Spitze ausgedehnter
Handelsunternehmen; zahlreiche Geschäftsreisen führten
ihn in das europäische Ausland. Als gemeinnützig und praktisch denkender Mann gründete er eine Handelsakademie,
der er lange Jahre als Direktor vorstand.- Humpert 6299.
1302 DALWIG, Johann Conrad, Reise, Schiffbruch auf dem Meere und Schicksale während eines 23jährigen Etablissements in St. Gallen. Neue
wohlfeile Ausgabe. St. Gallen, (Privatdruck) in
Kommission bei Wartmann u. Scheitlin, 1837. 8,
297, (3) S. m. der “Melodie des Matrosenliedes”,
7 meist gefaltete lithographierte Tafeln. Neuer
Ppbd (wenige Blatt u. 4 Tafeln angerändert, 2 Tafeln dabei m. leichtem Textverlust der Unterschriften, etwas braunfleckig, am rechten Rand fast bis
zum Satzspiegel beschnitten).
€ 140,-
197
Alte Wirtschaftswissenschaft
Das Buch enthält den abenteuerliche Bericht des Kaufmannes Johann Conrad Dalwig aus St. Gallen, der mit englischen
Tuchwaren gehandelt hatte, durch “Einfuhrverbote und Zölle” aber gezwungen war, nach Mexiko auszuwandern. Er reiste mit seiner Familie über Basel und Frankfurt nach Rotterdam, setzte nach England über, um in London neue Waren
einzukaufen; über Paris reiste er nach Bordeaux, wo er ein
Schiff zur Überfahrt fand. Im Golf von Biskaya geriet das Segelschiff in einen schweren Sturm und erlitt Schiffbruch. Die
Passagiere konnten sich an die französische Küste retten und
traten gezwungenermaßen die Rückreise nach St. Gallen an.
Hier aber wurde Dalwig zu “kaufmännischem Sturz” gezwungen. Aber Dalwig gab nicht auf, sondern verfolgte den
“Plan, mich in Manchester im Kommissionseinkauf von Manufakturwaaren und Garnen zu etabliren”. Das scheint geklappt zu haben, denn Goldsmith verzeichnet 2 Schriften
Dalwigs aus Manchester.- Die Lithographien zeigen das
Schiff im Sturm, die Passagiere unter Deck während des
Schiffbruchs, die Rettung der Passagiere und die Einwohner
von Vendays (die Männer gingen auf Stelzen), die die Schiffbrüchigen zunächst beherbergten.
Wirtschaftswissenschaftler Dupont de Nemours, ein Anhänger der Schule von Quesnay, verfaßte zahlreiche Schriften
und “Il n’est un seul de tous ses écrits, dit M. Daire, où n’apparaisse la philanthropie la plus généreuse, empreint en meme temps de ce cachet de haute raison et de moralité qui assignera toujours parmi les penseurs du dix-huitième siècle
une place distincte aux économistes” (Hoefer XV, Sp. 346).Kress II, B.1583; Goldsmith II, 13881.
1303 Del DEGANO, Joseph Peter, Hülfsbuch
für Kaufleute und Contoristen mit eigenen festen
Regeln zur richtigen, genauen und fertigen Berechnung der Waaren nach Preiszetteln, ohne Ausnahme der Wechselcoursveränderungen, und mit
Inbegriff der Wechselarbitragen. Nebst Anleitung
zur kurzen und fertigen Wechselreduction, und einer faßlichen Anweisung zur Aufhebung der
Schlüßelzahlen, dann zuverlässigen Beschreibung
der Rechnungsmünzen, Gewichten und Wechsel
der angesehendsten europäischen Handelsplätzen. (Nachgerechnet von Johann Weiglein). Wien,
Geistinger, 1807. 16, 344 S., 3 Bl. Hldrbd der Zeit
(Rücken erneuert, Original-Rückenbezug montiert
(alter Bibl.-Stempel, anfangs braunfleckig).
€ 150,-
1306 EHRENBERG, Victor, Beschränkte Haftung des Schuldners nach See- und Handelsrecht.
Jena, Fischer, 1880. XXII, 472 S. Halbleinen der
Zeit.
€ 240,-
Enthält die Wechselsysteme, Handles-Usancen, Spezialregeln, Maße und Gewichte u.a.m. für die 22 wichtigsten Handelsstädte in Europa, u.a. Amsterdam, Barcelona, Bergen,
Bremen, Konstantinopel, Kopenhagen, Danzig, Genua, Hamburg, Lissabon, London, Marseille, Messina, St. Petersburg,
Smyrna, Wien.
1304 DUPONT (DE NEMOURS, P.S.) Discours
prononcé à l’Assemblée nationale sur les banques
en général, sur la caisse d’escompte en particulier,
et sur le projet du premier ministre des finances,
relativement à cette dernière. Paris, Baudouin,
1789. 40 S. (leicht gebräunt, unaufgeschnitten).
€ 300,Hintergrund der Rede ist die hohe Staatsverschuldung, der
u.a. mit der Ausgabe von Assignaten begegnet wurde.- Der
1305 EGGERS, Christian U. D., Memoiren
über die Dänischen Finanzen vorzüglich in Rücksicht auf allgemeine Staatswirtschaft. 2 Bde (in 1).
Hamburg, Perthes, 1800 - 1801. 16, 360; 12, 368
S., 21 Tabellen. Hldrbd der Zeit (beschabt und etwas bestoßen, Rücken leicht lädiert, mit Rsign.
und mehreren Bibl.-Stempeln).
€ 300,Einzige Ausgabe. - Enthält u. a. eine Abhandlung über die
Grundzüge der Dänischen Finanzverwaltung seit dem Jahre
1784 und eine Darstellung der 1788 vollzogenen Veränderung des Schleswig-Holsteinischen Münz- und Bankwesens.
Originalausgabe der Göttinger Habilitation. Ehrenberg
(1851-1929) machte sich später einen Namen als Herausgeber des umfangreichen Handbuch des gesamten Handelsrechts. Er promovierte in Göttingen, habilitierte sich dort
1877 als Privatdozent. Als solcher firmiert er hier noch auf
dem Titelblatt. Später hatte er Professuren in Rostock, Göttingen und Leipzig. - Stempel auf Vorsatz, Rücken mit Spuren
von Bibliotheksschild.
1307 EICHELBERG, J. F. A., Naturgetreue Abbildungen und ausführliche Beschreibungen aller
in- und ausländischen Thiere, welche die wichtigsten Producte für Handel und Industrie liefern, als
naturgeschichtliche Begründung der merkantilischen Waarenkunde. Zürich, Meyer & Zeller, 1847.
4to. 4, 191, (1) S., 36 handkolor. lithograph. Tafeln.
Hldrbd der Zeit mit Rückenvergoldung (beschabt,
teils stärker bestoßen, Stempel auf Titel, innen gebräunt und teils leicht braunfleckig, die Tafeln
meist etwas fingerfleckig).
€ 200,Erste Ausgabe der Gewerbezoologie von J. F. A. Eichelberg
(1808-1871), der in Zürich u. a. Naturgeschichte, Warenkunde und Physik an der Kantonsschule und Mineralogie an der
Universität lehrte. 1845 hatte er Abbildungen und Beschreibungen industrie- und handelswichtiger Pflanzen publiziert.
Dabei stellte er die Naturgeschichte in den Vordergrund,
weshalb die beiden Werke auch gern im Geograpieunterricht
verwendet wurden. Im vorliegenden Band behandelt Eichelberg u.a. Zibetkatze, verschiedene Ziegen- und Marderarten,
198
Alte Wirtschaftswissenschaft
Wal, Seehund, Elefant, Schafe, Rotwild, Strauß, Gänse, Kaninchen, Hering, Hai und Schildkröte, Karpfen, Dorsch und
andere Fische, Biene, Seidenspinner, Spanische Fliege, Muscheln, Austern, Weinbergschnecken u.a.m.
1308 ENGEL, Lüder Herrmann Hans von,
Anwendung der englischen Landwirthschaft auf
die deutsche und Vergleichung beider mit einander nach des Herrn Leib-Arztes Thaer Einleitung in
die englische Landwirthschaft. Leipzig, bei Wilhelm Rein, 1803. 4 Bll., 279 S. Einfacher Pappeinband der Zeit (St.a.T., Papierbezug am oberen Gelenk etwas aufgerissen).
€ 180,Vgl. Güntz II, 238ff. - Erste Ausgabe. Der Autor hält einige Urteile Thaers über den Stand der deutschen Landwirtschaft im
Vergleich zur Englischen für überzogen und zu hart und
möchte in der vorliegenden Arbeit einige Urteile aus der Anschauung des Praktikers gerade rücken, ohne aber Thaers Arbeit im Grossen in Frage zu stellen.
Handel und Gewerbe in Preußen
1309 FERBER, Carl Wilhelm, Beiträge (Und:)
Neue Beiträge zur Kenntniß des gewerblichen und
commerciellen Zustandes der preußischen Monarchie. Aus amtlichen Quellen. 2 Bde. Berlin, Trautwein, 1829 - 1832. 10, 300 S., 1 Bl., 9 (recte: 10)
gefaltete Tabellen u. 8, 199, (1) S., 13 gefaltete Tabellen. Ppbde der Zeit mit Rückenvergoldung (die
Rücken mit Farbspuren einer alten Signatur, Bd 2
mit Schabstelle vorn, beide Bde mit Bibl.-Schild
auf Vorsatz und Bibl.-Stempel verso Titel, Papier
gering braunfleckig, einige Lagen im Oberrand
mit schmaler Nässespur).
€ 450,Erste Ausgabe, mit der seltenen Fortsetzung.- Der Hauptband
beschreibt in vier umfangreichen Kapiteln Nachweise über
Einfuhr und Ausfuhr von an die 50 verschiedenenen, in
Preußen produzierten Gütern (u.a. Getreide, Glas, Häute und
Felle, Hopfen, Musikinstrumente, Papier, Tapeten, Seide, Porzellan, Wolle, Bier, Wein, Tabak, Borsten und Bernstein,
Bücher, Schriften, Landkarten u.a.m.), behandelt den Gewerbesteuer-Ertrag und seine Entwicklung, zeigt allgemeine Gewerbe-Tabellen und benennt die Gründe für das Anwachsen
des Handels im preußischen Staate (darunter u.a. die Regulierung oder Schiffbarmachung verschiedener Wasserstraßen). Die Fortsetzung skizziert die “fortgeführten Resultate der Freiheit des Handels und der Gewerbe im Preußischen Staate”. - Humpert 5198; Kress C 2278.
1310 FISCHER, Friedrich Christoph Jonathan, Lehrbegrif sämtlicher Kameral- und Polizeyrechte. Sowol von Teutschland überhaupt als insbesondere von den Preußischen Staaten. Bd 1 und
2 (von 3). Frankfurt/Oder, Strauß, 1785. 8vo. (8)
878; (12) 899 S. Schwarze Ppbde der Zeit (St.a.T.).
€ 450,Als Handbuch für den Ökonomen gedacht, der sich über juristische Sachverhalte informieren wollte, ebenso für den Juristen, der sich über ökonomische und kameralistische Probleme aufklären müsse. Vorlesungen über Polizei- , Kameralund Haushaltungsrecht, aber auch über Adelsrecht, Bürgerrecht, Judenrecht, Fremdenrecht, Handwerks- und Handelsrecht, Seerecht, Bauernrecht, Jagdrecht, Forstrecht, Strassenrecht, Münzrecht, Domänenrecht etc. Die Anregung dazu habe ihm Joh. Heinr. Frick mit seinem “Von der Notwendigkeit
die besondern teutschen Privatrechte auf Akademien zu lehren” (Göttingen 1768) gegeben. Fischer war Professor für
Staatsrecht in Halle.
1311 FRANK, Johann Philipp, System der
landwirthschaftlichen Polizey besonders in Hinsicht auf Teutschland nach den besten Verordnungen, Vorschlägen und Anstalten. Bd 1 und 2 (von
3). Leipzig, Crusius, 1789/91. VIII, 502; (6) 372 (1)
S. Halbleder der Zeit (Band 2 durchgehend Feuchtigkeitsspuren)
€ 260,Humpert Kameralwissenschaften, 8643. Inhalt Band 1: Allgemeine vorauszusetzende Grundbegriffe; Vorläufig zu treffende allgemeine Anstalten zu Erlangung einer richtigen und
genauen Landeskenntniß; Vorbereitung und Abtheilung des
Bodens zu Begründung einer künftigen guten Cultur auf
demselben; Polizeyleitung der zur guten Bodencultur erforderlichen landwirthschaftlichen Beschäftigung; Betrachtung
der Pflanzenproduktion, aus dem Gesichtspunkt der Polizey,
in Bezug auf die Wohlfahrt des Staats; Nutzen wilder Thierarten; Insektennutzung. Band 2: Direction der lanwirtschaftlichen Geschäfte in Beziehung auf die Viehzucht. Von der Dorfverfassung. Von der Feuerpolizey. Von der Polizey der öconomischen Mineralogie.
1312 GESENIUS, Carl, Das Meyerrecht mit vorzüglicher Hinsicht auf den Wolfenbüttelschen
Theil des Herzogthums Braunschweig-Lüneburg.
Ein Beitrag zum deutschen Recht. 2 Bde. Wolfenbüttel, H. G. Albrecht, 1801 - 1803. 22 S., 1 Bl.,
566, 60 S., 11 Bl. u. 4 Bl., 396, 152 S., 5 Bl. m. 2 gefalteten Tabellen. Ppbde der Zeit mit Rückenschild
(Einbände etwas beschabt und bestoßen, Innendeckel mit Besitzvermerk und Stempel, Vorsatz
mit Eckausschnitt, leicht gebräunt und vereinzelt
gering braunfleckig, Bd 2 mit wenigen Bleistiftund einzelnen Buntstiftanstreichungen). € 300,Karl Gesenius (1746 - 1829) war seit 1777 Advocat in Wolfenbüttel. “Seine Hauptthätigkeit widmete er dem Meierrechte mit besonderer Rücksicht auf den wolfenbüttelschen
Theil des Herzogthums Braunschweig. Dieses für die Litteratur und Gesetzkunde äußerst wichtige Werk ist leider nicht
beendet” (ADB IX, 88 f.). Band 1 enthält umfangreiche, teils
199
Alte Wirtschaftswissenschaft
kommentierte Literaturverzeichnisse, Geschichte und Gesetzkunde sowie eine Darstellung der braunschweigischen
Gesetzgebung. Band 2 enthält den Anfang der dogmatischen
Darstellung.
1313 GRAUMANN, Johann Philipp, Abdruck
von einem Schreiben, die Deutsche und anderer Völcker MünzVerfassung und insonderheit die
Hoch-Fürstl. Braunschweigische
Münze betreffend. (Berlin), 1749.
Kl.-4to. 96 S., 4 Bl. Hldrbd de Zeit
mit Rückenschild und Rückenvergoldung (Gelenk vorne angeplatzt, kleinere Schabspuren im
Bezug, Titel nur leicht fleckig, verso mit Stempelrasur, S. 5 mit 2
kleinen reparierten Löchern im
weißen Rand).
€ 400,-
steller Guillaume Grivel (1735 - 1810) war zunächst in Bordeaux als Anwalt tätig, lebte dann in Paris, wo er sich der Literatur zuwandte und an der vom Konvent verfügten Einrichtung der “Ecoles centrales” beteiligt war. Er veröffentlichte
zahlreiche staatswissenschaftliche Schriften und gab u.a. die
“Entretiens d’un jeune Prince avec son Gouverneur” von L.
D. H. (l’Ami des Hommes, d.i. Mirabeau) heraus.- “Economie
politique. G. s’inspire des principes physiocratiques. La liberté économique est
nécessaire pour le bon développement
des divers branches de l’activité nationale” (INED).- Selten.- Monglond I, 831; INED 2160; Barbier III, 1033; Quérard III,
484 (für die erste Ausgabe); vergleiche
Hoefer XXII, 129.
1315 HARL, Johann Paul, Vollstaendiges Handbuch der Staatswirthschafts und Finanz, ihrer
Hülfsquellen und Geschichte mit
vorzüglicher Rükksicht auf die
Erste Ausgabe.- Das erste geldtheoretineueste (französ., baier., westsche Werk des bedeutenden deutschen
phäl. u.s.w.) Gesetzgebung und LiMünzfachmanns. Durch die Schrift wurde
teratur für denkende GeschäfftsFriedrich II. auf Graumann, der bereits
männer, Justiz-, Polizei-, Finanz-,
1747 das Münzwesen in Braunschweig
1315
umgestaltet hatte, aufmerksam. Der KöRent-, Forst-, Maut- und Oekononig beauftragte ihn mit der Neuordnung des preußischen
mie-Beamte und gebildete Leser. 2 Teile (in 1
Münzwesens. Noch im Januar 1750 leitete er, als Finanzrat
Band). Erlangen, Expedition des Kameral-Korreund Generaldirektor aller Münzen, jene Reform ein, die
pondenten, 1811. Titel, 2 SS. Erklärung des UmPreußen ein stabiles Münzsystem gab. Es blieb anderthalb
schlages, Stahlstich (Porträt Harls), Gestochener
Jahrhunderte gültig und wurde zur Grundlage des deutschen
Reichsmünzsystems.- Humpert 11100; Kress 4959;
Titel, (50) 520; 311 S. Einfacher Pappband der Zeit
Lipsius/Leitzmann I, 2; Holzmann/Bohatta I, 119.
(Stempel auf Titelrückseite, Papier teils ganz wenig fleckig).
€ 1.200,1314 GRIVEL, Guillaume (anonym), Princi- Erste Ausgabe. Humpert, Kameralwissenschaften 841. Mit
pes de politique, de finance, d’agriculture, de lé- dem Stahlstich-Porträt des Verfassers und dem (meist nicht
gislation, et autres branches d’administration vorhandenen und vom Haupttitel abweichenden) gestochedont la connoissance est indispensable à ceux qui nem Titel sowie zwei Seiten “Erklärung des Umschlages”. Tiveulent se mettre à portée d’occuper quelques tel auf dem gestochenen Titel: Vollständiges Handbuch der
Staatswirtschafts- und Finanz-Wissenschaft, ihrer Hülfsquelplaces dans les nouvelles municipalités. Par M. len und Geschichte mit vorzüglicher Rücksicht sowohl auf
G.+++ de diverses Académies. 2 Bde. Paris, Bri- die älteste als auch auf die neueste Gesetzgebung und Liteand, 1790. 16, 463 S. u. 2 Bl., 8, 562 S. Mit 1 mehr- ratur. Von Dr. Johann Paul Harl.
fach gefalteten Tafel. Ppbde der Zeit mit Rückenvergoldung (Einbände leicht fleckig und etwas be- 1316 HEESER, Johann, Loci communes juris
schabt, Spiegel mit leichten Klebespuren, teilwei- practici de rationibus reddendis, earumque revise gering gebräunt und leicht (stock)fleckig, Bd 1 sione, id est a quibus, cui, ubi, quando et quomoVorsatz mit Eckausschnitt).
€ 900,- do ratio sit reddenda? redditia item & examinata
an? & quando repeti sive revideri possit? DarmZweite Ausgabe des im Vorjahr unter dem Titel “Melanges de
philosophie et d’économie” erschienenen Werkes. “Les questadt, Chr. Abel, 1666. Kl.-4to. 4 Bl., 480 S. Neuer
stions qu’on y discute sont toujours résolues d’après les prinPpbd.
€ 250,cipes les plus certains, c’est-à-dire, d’après les lois naturelles et la raison des choses ... on y expose la corélation des
droits de l’homme et du citoyen, du chef et des membres de
l’union sociale” (Avertissement).- Der französische Schrift-
Zusammenfassendes Kompendium über die Rechtsvorschriften zur Rechnungslegung und Rechnungsprüfung. Wohl Titelauflage der im Jahr zuvor erschienenen Erstausgabe mit
Neusatz des Titel- und Widmungsblattes. Der angesehene Ju-
200
Alte Wirtschaftswissenschaft
rist Johann Heeser (gest. 1690) war Rat und Kanzleidirektor
der Fürsten von Nassau-Siegen. Das Werk erlebte bis 1728
vier Auflagen.- ADB 11, 250; vgl. Hausdorfer, Accounting bibl.
116 (andere Auflagen).
tem Titel); vgl. Higgs 674 (Ausg. 1753; dieselbe Ausgabe bei
Goldsmith 8769 u. Kress 5272).
1318 JUSTI, Johann Heinrich Gottlob von,
Grundsätze der Policey-Wissenschaft. Zweyte,
stark vermehrte Auflage. Göttingen, Witwe Vandenhoek, 1759. 13 Bl., 348 S., 9
Bl., 5 Falttabellen. Hldrbd der Zeit
mit 2 farbigen Rückenschildern
und dezenter Rückenvergoldung
(leicht berieben und bestoßen,
vereinzelt minimal braunfleckig).
€ 1.200,-
1317 HÖRNIGK, Philipp Wilhelm von, Oesterreich über Alles, wann es nur will; Das ist
Wohlmeynender Fürschlag, Wie,
mittelst einer wohlbestellten Landes-Oeconomie, die Kayserl. Königl. Erb-Lande in kurzem über alle andere Staaten von Europa zu
erheben, und mehr als einige derselben von denen andern indeSchlüsselwerk des deutschen Kameralispendent zu machen. Zu welchem
mus, 1756 erstmals erschienen. Justis
Trennung zwischen Polizei- und Finanznoch ein Anhang, von unpartheiwissenschaft trug ihm den Ruf “eines erschen Gedanken über die Oestersten systematischen Vertreters der Verrische Landes-Oeconomie, und
waltungslehre ein. Die Polizeiwissenleichteste Vermehrung der Camschaft ist für ihn neben der Kameral- und
mer-Gefälle beygefügt worden.
Finanzwissenschaft und der eigentlichen
Neueste Auflage Von P. W. v. W.
Ökonomik ein Unterbegriff der Sozialwirtschaftslehre, die, entsprechend dieser
Frankfurt/M. u. Leipzig, o. V., 1764.
Einteilung und ausgehend vom kameraliTitelkupfer, Titel, 4 Bl., 420 S.
stischen Eudämonieprinzip, 3 Faktoren
1317
Ldrbd der Zeit mit Rückenvergolzur Grundlage hat: die äußere und innere
dung und goldgeprägtem RückenSicherheit und den Reichtum des Staates” (NDB).- Humpert
schild “O. V. A.” (Rücken am Kopf etwas ausgeris- 8494; Menger 50; Kress 5788; Braeuer 54; DSB VII, 202.- Vorsen, am Fuß kl. Wurmspuren, etwas braunfleckig). gebunden: DARJES, J.G. Erste Gründe der Cameral-Wissen€ 1.100,- schaften darinnen die Haupttheile sowohl der Oeconomie als
Späte, wenn nicht letzte und umfangreichste zeitgenössische
Ausgabe dieses “Klassikers der österreichischen Nationalökonomie”, seit 1750 um die “Unpartheyischen Gedanken
über die Oesterreichische Landes-Oeconomie” (Seite 317 420) vermehrt. Dieses Hauptwerk des Kameralisten Philipp
Wilhelm von Hoernigk (auch Hornick oder Horneck) ist erstmals 1684 erschienen und vielfach aufgelegt und nachgedruckt worden.- Der Sieg über die Türken war für den damals
in österreichischen Diensten stehenden Diplomaten, Merkantilisten und Politiker der willkommene Anlaß, in seinem
Buch “Osterreich über alles”, “auf die ungenutzten wirtschaftlichen Möglichkeiten des Habsburgerreiches hinzuweisen, damit der Reichsmerkantilismus erstarke und so das
Reich den Erzfeind Frankreich auch wirtschaftlich überflügle” (NDB). “Das Buch ... genoß großes Ansehen bei den
Zeitgenossen und den nächstfolgenden Generationen und ist
in der That als präcisester, abgeklärtester Ausdruck des deutschen Merkantilismus von bleibendem Werthe für die Geschichte der Nationalökonomik und in seiner umsichtigen,
maßvollen und gründlichen Darlegung der Staatskräfte Oesterreichs wie der allgemeinen Bedingungen des Staats- und
Volkswohls das Muster eines staatsmännisch gehaltenen
wirthschaftspolitischen Programms, das auch für die Praxis
der österreichischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert
sehr einflußreich geworden ist” (ADB).- Humpert 82 (führt
noch eine letzte Auflage von 1784 an, aber unter veränder-
auch der Policey ... Andere und vermehrte Auflage. Leipzig,
Breitkopf, 1768. 8 Bl., 608 S., 16 Bl.- Darjes hat sich um die
Förderung der Kameralwissenschaften als Lehrfach an Realschulen wie auch in seiner langjährigen akademischen Lehrtätigkeit “besonders verdient” gemacht (ADB). Das Werk
geht auf seine Vorlesungen in Jena zurück.- Humpert 791;
Stammhammer, Finanzwiss. 32. EA (1756). Vgl. Menger 44
und Kress Suppl. I, 2078.
1319 KEGEL, Carl A. L., Der Handel in Hamburg. Als Grundlage einer praktischen Darstellung
des gegenwärtigen allgemeinen Handels-Systems. Bd 1 (alles Erschienene ?). Hamburg, Auf
Kosten des Verfassers, 1806. Kl.-4to. 8 Bl., 432 S.,
8 Bl. (Inhaltsverzeichnis). Hldrbd der Zeit (beschabt und besonders an Ecken und Kapitalen
stärker bestoßen, Rücken oben am vorderen Gelenk repariert, Stempel verso Titel, innen gering
braunfleckig).
€ 300,Erste Ausgabe. - Handelslehrbuch des Hamburger Erbschaftsund Fallitenbuchhalters C. A. L. Kegel über alle zum Handel
notwendigen Kenntnisse, vermittelt am Beispiel Hamburgs.
Denn: “Hamburg ist eine Schule des Handels; es giebt keinen
Handels-Zweig, der hier nicht in der Ausführung statt fände”
201
Alte Wirtschaftswissenschaft
(Vorwort). - U. a. mit einer praktisch-kaufmännischen Rechenkunst, über Kommissionshandel, Hilfsgeschäfte, Assekuranzen, die Handlungslage von Hamburg, die Warenlager der
Stadt, die Gelder in Hamburg, See- und Binnenschiffahrt, Fischerei, u.a.m. - Im Anhang Maß- und Währungstabellen,
Münzvergleiche, Kaufbedingungen für verschiedene Waren
in Hamburg und der Zoll daselbst. - Katalog d. Commerbibl.
1864, 513; Schröder III,546; Krieg, MNE Nachtrag S. 111 erwähnt einen zweiten Band (287 S.), der für uns aber sonst
nicht nachzuweisen war.
1320 KRAUS, Christian Jacob, Staatswirthschaft. Nach dessen Tode herausgegeben von
Hans von Auerswald. 5 Bde (in 3). Königsberg, Nicolovius, 1808 - 1811. Zusammen über 1700 S.
Ppbde der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern (gering fleckig, Rücken mit Schabstellen, Vorderdeckel von Bd 1/2 mit leichter Stauchfalte, alle
Bde mit mehreren, gelöschten Bibl.-Stempeln).
€ 520,Erste Ausgabe des Hauptwerkes von Christian Jacob Kraus
(1753 - 1807), bezeichnenderweise posthum veröffentlicht,
da Kraus zu Lebzeiten wenig und nur kurze Arbeiten publizierte, aber als Dozent umso einflußreicher und sehr beredt
war. Die “Staatswirthschaft” ist Ergebnis seiner Auseinandersetzung mit Adam Smiths “Wealth of Nations”, dessen
Bedeutung Kraus früher als andere erkannte (er verglich seine Leistung mit der Newtons). Roscher bezeichnet die
“Staatswirthschaft” sogar “in den vier ersten Bänden (als)
nicht viel mehr, als eine Ueberarbeitung von Ad. Smith” (S.
610); Fritz Milkowski gibt in der NDB eine andere Version: die
von Kraus verfaßte Übersetzung sei von den Herausgebern
des Nachlasses fälschlich als Kraus’ Staatswirthschaft statt
richtig als Smith’s Staatswirthschaft veröffentlicht worden,
noch dazu, ohne K.’s Marginalien miteinzubauen. Allerdings
hat Kraus das englische System in den preußischen Gesichtskreis verlegt. Typisch Kraus (so Roscher) sei allerdings die minutiöse Einteilung des Werkes (Unterabteilungen bis aaaa)
und der Hang zu mathematischen Formeln.- Mit dem Herausgeber Auerswald verband Kraus eine “lebenswierige”
Freundschaft. Kraus hatte bei Kant (der ihn auch förderte)
und Schlözer gehört, war mit Hamann und Lichtenberg befreundet. Seine ersten Vorlesungen waren philosophischer
und sprachwissenschaftlicher Natur; später widmete er sich
der Mathematik, bevor er sich auf staatswirtschaftlichen
Themen konzentrierte.- Band 5 mit dem Nebentitel: Angewandte Staatswirthschaft.- Humpert 12778; Roscher S.
608ff; NDB XII,681f.
1321 KRAUS, Christian Jacob, Vermischte
Schriften über staatswirthschaftliche, philosophische und andere wissenschaftliche Gegenstände.
Nach dessen Tode herausgegeben von Hans von
Auerswald. 8 Bde. Königsberg, Nicolovius, 1808-
19. Insgesamt 3052 S. Neue Pappbände. Kl.-8vo.
€ 2.200,Erste Ausgabe der gesammelten Schriften. Kraus (1753 1807) gilt als der erste Bearbeiter von Adam Smith und hatte
einen großen Einfluß auf die Entwicklung der Staatswissenschaften in Deutschland. Kraus war Student bei und Freund
von Kant, hörte in Göttingen Heyne und Schlözer und lehrte
ab 1781 Philosophie und Kameralwissenschaften in Königsberg. Inhalt der Bände: 1 und 2: Aufsätze über staatswirthschaftliche Gegenstände; 3 und 4: Staatswirthschaft; 5 und
6: Nachgelassene philosophische Schriften. Mit einer Vorrede
und beigelegten Abhandlung von Johann Friedrch Herbart
(Bemerkungen über die Ursachen, welche das Einverständniß über die ersten Gründe der praktischen Philosophie erschweren); 7: David Hume’s politische Versuche. Von neuem
aus dem Englischen übersetzt nebst einer Zugabe von C. J.
Kraus. Neue nach den hinerlassenen Papieren des Übersetzers vermehrte Auflage; 8: Das Leben des Professor Christian Jacob Kraus, aus den Mittheilungen seiner Freunde und
seinen Briefen, dargestellt von Johannes Voigt. - Porträt von
Kraus in Band 1, einige Bände mit kleinem Stempel auf Titelblatt, Papier gut, nur in Band 3 etwas gebräunt. 9 Falttafeln
in Band 1. Roscher 402; Schumpeter I, 616; Kosch II, 701;
Braeuer 125; Stavenhagen 103; Mombert 266f.
1322 KRULL, Johann Georg, Tractatus de regali monetarum jure in quo inprimis ex solidis
principis politicorum Imperii constitutionum ... de
remediis restituendi rem monetariam depravatam
studiose agitur. Subjuncta sunt in fine waradinorum generalium consultatio in comitiis directorio Moguntino exhibita, et edictum monetale Imperatoris Ferdinandi II. in Bohemia aliisque provinciis hereditariis propositum. Item conclusum
Imperii in puncto menetae, dict. in comitiis modernis Ratisbon. per Mogunt. mens. Mart. et Apr. a. M
D LXVII. Hannover, N. Förster, 1728. Kl.-4to. 6 Bl.,
247 S. Rückenbroschur (braunfleckig, die ersten 6
Bl. etwas knickspurig, Titel an den Rändern beschädigt und mit leichtem Wurmfraß ohne Textverlust).
€ 240,Umfangreiche, auch mit zahlreichen deutschen Zitaten versehene Abhandlung über das deutsche Münzrecht als kaiserliches Reservatrecht, die verschiedenen Ursachen der Münzverschlechterung und die Mittel dagegen. Zweite Ausgabe;
zuerst Jena 1667 erschienen. Das Verzeichnis der vom Verfasser benutzten Literatur umfasst ca. 200 Schriften.- Humpert 10983; Lipsius/Leitzmann 215.
1323 KRUSE, Jürgen Elert, Allgemeiner und
besonders Hamburgischer Contorist, welcher (in
Teil 1) von den Währungen, Münzen, Gewigten,
Maaßen, Wechsel-Arten und Gebräuchen der vornehmsten in und ausser Europa gelegenen Städte
202
Alte Wirtschaftswissenschaft
und Länder, eine umständliche Nachricht ertheilet und solche beschriebene Münz-Sorten, Gewigte und Maaßen, vorzüglich gegen die, welche zu
Hamburg ... gebräuchlich sind, genau vergleichet
(und in Teil 2) die Wechsel-Vorfälle zu Hamburg,
und an andern... berühmten Oertern; und den Unterricht, wie die die sämmtlichen
Fragstücke der Wechsel-Rechnung, nach der neuesten und bequemsten Methode aufzulösen
seyn, zum Gegestande hat. 5. oder
zum viertenmal verbesserte u. ansehnlich vermehrte neue Ausgabe
(wiederum besorgt v. J. J. Kruse u.
J. Köhn). 2 Bde. Hamburg, auf Kosten der (sämmtlichen) Erben des
Verfassers, 1808 - 1815. 4to. 28,
658 S., 1 Bl. u. 376 S. Hübsche
Ldrbde der Zeit mit Rverg. (Kanten
leicht berieben, minimal tintenund braunfleckig, 1 fliegender
Vorsatz entfernt).
€ 500,-
S.; 2 bl., 265, (1) S. Ldrbd der Zeit mit reicher dekorativer Rückenvergoldung, goldgeprägtem
Rückenschild sowie goldgeprägtem Monogramm
auf dem Vorderdeckel (berieben und teils etwas
beschabt, Innengelenke leicht angeplatzt, Papier
etwas gebräunt).
€ 320,-
und Währungseinheiten an den deutschen und internationalen Handelsplätzen nebst Umrechnungs- und Vergleichstabellen sowie eingehenden Anleitungen zur Münz- und Wechselrechnung, zur Preiskalkulation etc. In dieser Auflage neu
hinzugekommen sind u.a. die Artikel über Coburg, Faröer-Inseln, Gallicien, Helsingöer, Jever und Nordamerikanische-vereinigte Staaten. Jürgen Elert Kruse (1709 - 1775) war Rechenmeister an der Nicolai-Schule zu Hamburg. Mit diesem
zuerst 1753 erschienenen Werk brach er “zuerst eine Bahn,
die vor ihm noch keiner betreten hatte. Seine Erfindung war
die Methode in Bestimmung und Vergleichung verschiedener
Münzen, Maaßen und Gewigte (Gewichte) handelnder Plätze gegen einander... Seine Resultate waren größtentheils
Früchte seines Denkens, Forschens und Untersuchens, und
daher desto sicherer und zuverlässiger”. Gutes Exemplar der
Originalausgabe, gegenüber dem sehr fehlerhaften Raubdruck (vgl. den Vorbericht) daran kenntlich, daß das Vorwort
zu beiden Bänden mit “J. E. Kruse Erben” handschriftlich signiert ist.- Ohne das Porträt Kruses, das der Ausgabe laut Vorwort der Herausgeber beiliegen sollte.- Humpert 5284; Kat.
d. Commerz-Bibl. Hbg (1864) 481; Schröder IV, 2089, 8; vgl.
Kress 6271 (3. Aufl.).
Erste Ausgabe der seltenen Schrift.- Lavoisier, Präsident des
Verwaltungsrates, nahm eine entscheidende Position in der
Privatbank ein. “Député suppléant à l’Assemblée nationale,
Lavoisier présenta, dans la séance du 21 novembre, le compte rendu de la Caisse d’Escompte” (Hoefer XXX, Sp. 2).- Dem
einleitenden “Rapport” folgen: 1. Délibération des administrateurs de la Caisse d’escompte. Du 3 septembre 1789.- 2.
Délibération ... du 16 octobre 1788 (sic).- 3. Délibération extraordinaire. Du 29 mai 1789.- Fehlt das “Extrait du registre
des délibérations de l’administration de la Caisse d’escompte du 18 septembre 1789”.- Kress B. 1553; Duveen/Klickstein
251 (zitiert nach der BnF).
Frühe Ausgabe des umfassenden Wirtschaftslexikons, das zuerst 1761 in Paris
erschien. Behandelt Industriezweige,
Handwerk, Fachausdrücke in Handel, Verkehr, wichtige Handelsplätze, Kolonien,
wichtige Handelsgesellschaften, Banken,
Versicherungen, die wichtigsten Messen,
Geldwechsel, Maße, Gewichte u.v.m. Ein
wichtiger Schwerpunkt ist Amerika.- U.a.
über Kaffee, Tee, Kakao.
1325 LAVOISIER,
Antoine
Laurent (anonym), Rapport sur
la Caisse d’escompte, fait à l’Assemblée nationale le 4 décembre,
par ses commissaires, et imprimé
par son ordre. (Anfangstitel). Ohne Ort u. Druck. (Paris, 1789). 46
Letzte Auflage dieses zuverlässigen und
1321
(statt 56) S. grob geheftet (die ermehrfach aufgelegten und nachgedrucksten Blätter mit Feuchtigkeitsspuren, unbeschnitten Handbuches des kaufmännischen Rechnens mit sehr deten, fehlen die 3 Tabellen auf S. 47 u. 48). € 180,taillierten Angaben über die verschiedenen Maße, Gewichte
1324 LACOMBE DU PREZEL, Honoré, Dictionnaire du citoyen, ou Abregé historique, theorique et pratique du commerce. 2 Bd (in 1). Amsterdam, Aux depens de la Compagnie, 1762. 16, 318
1326 LEUCHS, Johann Carl, Vollständige Handelswissenschaft in 3 Theilen. (Teilel 1 und 2:) 2.
sehr vermehrte Ausgabe. 3 Bde. Nürnberg, Contor
der Königl. privil. allg. Handelszeitung, 18171818. Zusammen über 1100 S. Ppbde der Zeit mit
goldgeprägten Rückenschildern und Rückenvergoldung (jeweils leicht abweichend in Format, alle 3 Einbände stärker fleckig, Bd 3 mit Fehlstelle
am Fuß, innen etwas gebräunt und teils stärker
braunfleckig, Reihentitel von Tl 1 kleiner im Format und später einmontiert, alle Bde mit alten Besitzvermerken sowie Bibl.-Schildchen, Bd 1 mit
wenigen Siegellackspuren).
€ 600,-
203
Alte Wirtschaftswissenschaft
Band 1 und 2 in zweiter vermehrter, Band 3 in erster Ausgabe.- Mit dem Nebentitel: System des Handels.- 1. Bürgerliche
Handelswissenschaft.- 2. Staatshandelswissenschaft.- 3. Die
Forderungen an die Handelskunde, die Erziehung, das kaufmännische Leben und die Bücherkenntniß enthaltend (mit einer umfangreichen, fast 200 S. umfassenden handelswissenschaftlichen Bibliographie).- Klassisches Werk von Leuchs
(1797 - 1877), der, selber Kaufmann von Beruf, zahlreiche
Schriften für Freihandel und Gewerbefreiheit, Handbücher
für Fabrikanten und Gewerbetreibende, Aufsätze über neueste Erfindungen, technische Erleichterungen etc. veröffentlichte und dadurch international einen guten Ruf erlangte.Humpert 5341; Goldsmith 21770; NDB XIV, 366.
1327 LÖHMANN, Friedrich, Handbuch für juridische und staatswirthschaftliche und staatswirthschaftliche Rechnungen zum Gebrauch für alle
Classen von Staats-Beamten, Juristen, Cameralisten, Theilnehmer am Assecuranz- und Bankgeschäften, so wie für jeden Liebhaber der Rechenkunst. Nebst Dreizehn Bogen Tabellen über die
höhere Interessen-Berechnung, so wie den wahren Betrag der Zinsen im Laufe des Jahres, oder
zwischen zwei festgesetzten Zinszahlungs-Terminen. Leipzig, J. A. Barth, 1829. Gr.-8vo. 56, 392,
208 S., 4 Falttabellen. Ppbd der Zeit (Rückenbezug
oben unauffällig ergänzt, alter Besitzvermerk, vereinzelt gering braunfleckig).
€ 320,Erste Ausgabe.- Wichtiges Werk zur Investitionsrechnung als
Teilgebiet der Betriebswirtschaftslehre. Zugleich setzt Löhmann die Tradition der juridischen Rechenkunst (mathesis forensis)fort, die sich seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im kameralistischen Schrifttum entwickelt hatte. Friedrich Löhmann (1787 - 1835) setzte sich u.a. mit einer seit
1824 im Königreich Sachsen geltenden Regelung auseinander, nach der Abschlag bei vorzeitiger Zahlung einer Schuld
nach dem Leibnizschen Verfahren zu berechnen sei. In sorgfältigen Analysen und kritischen Anmerkungen stellt er dar,
daß die in den früheren Lehrbücher oft falsch oder kritiklos
dargestellte Leibnizsche Rechnung häufig zum Nachteil des
Zahlungspflichtigen ausschlug, weil die darin formulierten
Voraussetzungen der Realität nicht entsprachen. Darum
schlägt Löhmann eine neue praktikablere und gerechtere Regelung vor. Seine besondere Bedeutung als investitionstheoretische Schrift erhält das Handbuch durch die sorgfältigen
Analysen der Voraussetzungen der Kapitalwertrechnung und
die Betonung darauf, welche Anwendungsvoraussetzungen
dem Investitionsrechnungskalküls zugrundegelegt werden
müssen.- Humpert 12462; NDB XV,38.
1328 MACCULLOCH, John Ramsay, Handbuch für Kaufleute oder Uebersicht der wichtigsten Gegenstände des Handels und Manufakturwesens, der Schifffahrt und der Bankgeschäfte,
mit steter Beziehung auf National-Oekonomie
und Finanzen. (Aus dem Englischen) frei und in alphabetischer Ordnung bearbeitet und mit ... Zusätzen versehen von C. F. E. Richter. (Supplement
bearbeitet nach der zweiten englischen Auflage
von L. R. Schmidt). 2 Bde und Supplementbd (in 3
Bdn). Stuttgart u. Tübingen, Cotta, 1834 - 1837.
Zusammen über 3500 S., 8 lithographierte Tafeln.
Hldrbde der Zeit mit 2 farbigen Rückenschildchen
und etwas Rückenvergoldung (Rückenbezug etwas rissig und mit kleiner Fehlstelle, Gelenkeinrisse, mehrfach gestempelt, leicht gebräunt und
braunfleckig).
€ 1.500,Erste deutsche Ausgabe; erschien zuerst in London 1832
(2/1834): “A dictionary, practical, theoretical, and historical,
of commerce, and commercial navigation”.- Das kaufmännische Handbuch und statistische Nachschlagewerk zur Privatökonomie, speziell über alle Fragen der Handelswissenschaft, von dem schottischen Ökonomen McCulloch (17891864) ist das Ergebnis zwanzigjähriger Vorarbeit. Es war im
beginnenden Industriezeitalter das europaweit benutzte
Standardwerk. “MacCullochs Mitwirkung an der Dogmengeschichte der Nationalökonomie ist beträchtlich und ‘seine
statistischen Nachschlagebücher sind Musterleistungen des
praktischen englischen Geschäftssinnes’” (Braeuer).- Mit einer mehrfach gefalteten Weltkarte, einem mehrfach gefalteten Plan der Docks in London sowie Plänen von New York, St.
Petersburg, Helsingör, Gibraltar, Konstantinopel und Rio de
Janeiro.- Humpert 5393. Cf. Kress C.3776 (2. Ausgabe London 1834); Menger 479 (London 1840).
1329 MARPERGER, Paul Jacob, Curieuses
und reales Natur- Kunst- Berg- Gewerck- und
Handlungs-Lexicon, Darinne nicht nur die in der
Physic, Medicin, Botanic, Chymie, Anatomie, Chirurgie und Apothecker-Kunst, wie auch in der Mathematic, Astronomie, Music, Mechanic, Bürgerlichen und Kriegs-Bau-Kunst, Artillerie, Schiffahrten
u. Ferner bey den galanten Ritterlichen Exercitien; bey Bergwercken, Jägerey, Forstwesen, Fischerey, Gärtnerey; wie auch in der Kaufmannschaft,
bey Buchhalten und in Wechsel-Sachen, bey
Künstlern und Handwerckern gebräuchliche Termini technici oder Kunst-Wörter, nach Alphabetischer Ordnung ausführlich beschrieben werden:
Sondern auch alle im Handel und Wandel, ingleichen im Jure und vor Gerichten vorfallende, und
aus allerhand Sprachen genommene, unentbehrliche Wörter, den Gelehrten und Ungelehrten zu
sonderbarem Nutzen gründlich und deutlich erkläret, auch an vielen Orten nützliche Realien mit
eingemischet sind. Welches als der zweyte Theil
des Realen Staats-Conversations- und Zeitungs-
204
Alte Wirtschaftswissenschaft
Lexici mit grossem Vortheile zu gebrauchen. Nebst
einem ausführlichen Vorbericht Herrn Johann
HÜBNERS. Neue Auflage, verbessert und mit einer
Vorrede versehen von Georg Heinrich ZINCKEN.
Leipzig, Gleditsch, 1755. 8vo. Gestochenes Frontispiz, 19 Blatt, 2352 Spalten. Schweinslederband
auf 4 Bünden, mit 2 Schließen (Vorderes Gelenk
angerissen, aber noch stabil).
€ 650,Ursprünglich auf Marperger zurückgehendes Handbuch, hier in der Auflage von
Zincke (Leipziger Sammlung u. a.).
Rückenprägung: Hübners Lexikon. - Titel
und erstes Blatt am Innensteg repariert.
linburg, Ernst, 1844. 2 Bl., 120 S., 8 lithograph.
Falttafeln. Neuer Ppbd (innen gering braunfleckig
und mit einigen alten Bleistift-Marginalien, Tafeln
gering fingerfleckig).
€ 130,Als Ergänzung - bzw. zweiter Teil - zur “Handlungswissenschaft” von Fr. Bohn und Ignaz Friedrich Montag. Der Arithmetik-Lehrer Montag verfaßte neben zahlreichen Titeln zur
Handelswissenschaft auch solche zu Meteorologie und zum Fechten.- Die Tafeln
zeigen beispielhafte Wechsel.- Nicht bei
Humpert.
1333 MÜLLER, Adam, Von der
Nothwendigkeit einer theologischen Grundlage der gesammten
Staatswissenschaften und der
Staatswirthschaft insbesondere.
Leipzig, Vogel, 1819. 70 S. Neuerer
Pappband (Papier leicht braunfleckig)
€ 1.500,-
1330 MATERIALIEN zur Kritik der Nationalökonomie und
Staatswirthschaft. Zweites (u.
letztes) Heft: Was ist Werth und
Preis? Berlin, E. S. Mittler, 1829. 8,
80 S. Broschur (unbeschnitten, gebräunt, stellenweise braunfleckig).
€ 60,-
Einzige Ausgabe, erst gegen 1897 von
Braumüller in der Allgemeinen Bücherei
und 1992 als Microform ein weiteres Mal
veröffentlicht. “Schon in den ‘Elementen
Heft 1 (Was ist Geld?) war bereits 1827
der Staatskunst finden sich weite Partien,
1333
erschienen. - Goldsmith Library 25182.
welche das Problem der Religion behandeln und von dem religiösen Sinn des Verfassers Zeugnis ab1331 MEIERN, J. G.: REFUTATION DERER MEIE- legen”. Aber seit 1809 hätten sich seine religiösen Ansichten
RISCHEN GEDANCKEN von der Rechtmäßigkeit im Sinne einer strengen kirchlichen Rechtgläubigkeit gewandelt (s. Jakob Baxa, Adam Müller. Jena 1930, S. 357ff).
des Sechsten Zinß-Thalers in Deutschland (nebst
zwei weitere Schriften zu diesem Thema). Frankfurt/M. u. Leipzig, C. Fr. Jungnicol, 1734. 96 S.
Neuerer Ppbd (mehrere Bibl.-Stempel, Eckabriß
am Titel hinterlegt, anfangs stärker braunfleckig)
€ 180,-
Angebunden: II. ANTWORT AUF DIE SOGENANNTE REFUTATION der Meierischen Gedanken von der Rechtmäßigkeit deß
Sechsten Zinnß-Thalers ... Hannover, J. A. Gehrcke, 1734. 94
S. und III. ANHANG ZUR ANTWORT auf die sogenannte Refutation der Meierischen Gedancken ... O.O. u. Vlg, 1735. 28
S.- Drei Schriften auf eine Arbeit des Juristen Johann Gottfried Meiern (1692 - 1745), die sich auf einen Rechtsstreit
des Schatzrates Baron v. Knigge gegen Sachsen-Eisenach bezog, weil bei Rückzahlung eines Darlehens der sechste Zinstaler, obwohl bezahlt, abgezogen worden war. Die vorliegenden Schriften setzen sich mit Meierns Theorie auseinander, daß der sechste Zinstaler zwar kein strafbarer Wucher,
aber dennoch unerlaubt und daher zurückzuzahlen sei.- Kat.
d. Commerz-Bibl. Hbg 91.
1332 MONTAG, Ignaz Friedrich, Gründliche
Anleitung zur Kenntniss der Wechsel, Anweisungen, Schuldscheine und zur Wechsel-Rechnung,
nebst Formularen; zum Selbstunterrichte... Qued-
1334 MULKEMAN, Henri, Arithmetique theorique et pratique enrichie de toutes regles necessaires pour l’habilité et seureté du commerce, ensemble un petit abregé de la routine des marchans ou arithmetique pratique, puis une instruction pour les comptes des fosses aux houilles et
un petit discours de la redemption des cens et
rentes ... Lüttich, beim Autor, 1671. Kl.-4to. 4 Bl.,
338 S., 4 Bl. Neuer Ppbd (teilweise mit Nässespur
und kleinen Wurmspuren im oberen Rand, anfangs fingerfleckig, vorderes Vorsatzblatt und Titel
mit teils gelöschten Besitzvermerken und
Schreibübungen).
€ 320,Lehrbuch der praktischen Rechenkunst. Behandelt 1. die vier
Grundrechenarten nebst Regel detri, 2. die Bruchrechnung,
3. und am ausführlichsten das kaufmännische Rechnen mit
einem Anhang zur Kalenderrechnung und Berechnung der
beweglichen Festtage. Henri Mulkeman unterrichtete als Rechenmeister in Lüttich Arithmetik und Geometrie.
1335 NEBBIEN, Christian H., Der schuldenfreie Staat oder landwirthschaftliche Ansichten
205
Alte Wirtschaftswissenschaft
und Erfahrungen in Hinsicht auf allgemeine Schuldentilgung, sowohl der Landgüter, als der Staaten.
Berlin, Reimer, 1834. 6, 196 S., 7, teils gefaltete Tabellen. Marmorierter Ppbd der Zeit (beschabt,
Ecken bestoßen, Vorsätze minimal braunfleckig).
€ 75,-
Druck trägt zwar auf dem Titel den von den Original-Ausgaben bekannten Vermerk “Imprimé par ordre de Sa Majesté”,
aber keine Druckerangabe; statt der sonst 116 S. umfaßt er
lediglich 86 (Kress verzeichnet eine Wiener Ausgabe mit 76
S.). Die Karten sind nicht in Kupfer gestochen, sondern es
sind Holzschnitte.- Vgl. Kress 12183ff u. 12186.
Erste Ausgabe dreier Abhandlungen des “Jean Paul der Landwirtschaft” (Langerke). Im ersten Aufsatz führt der Wirtschaftsrat die - Liebe als allgemeines Mittel zur Tilgung der
Staatsschulden: die Grundbesitzer sollen den Volkswohlstand fördern durch Verzicht auf ihre alten Privilegien, aber
Wahrung ihrer Fürsorgepflicht, der Bürgerstand den Geist
der “Veredelung” über die Menschen bringen, der Staat solle nunmehr zum Gutsherrn werden, was große Erleichterungen bei der Bearbeitung, Besteuerung und bei den Erbangelegenheiten zur Folge habe.- Die zweite Abhandlung behandelt die Gründüngung, die dritte den verbesserten Futterund Weidebau.- Humpert 9645; s. Güntz II,250.
1338 NECKER, Jaques, Sur la législation et le
commerce des grains. Quatrième édition. 2 Bde.
Paris, Pissot, 1775. 203 u. 155 S. Neue Hldrbde im
Stil d. Zeit m. Rückenvergoldung u. 2 farbigen
Rückenschildern (wenige Bl. in Bd 1 gebräunt).
€ 300,-
Er konzipierte den Zollverein
1336 NEBENIUS, Friedrich, Ueber die Herabsetzung der Zinsen der öffentlichen Schulden, mit
Rücksicht auf die Zeitverhältnisse und insbesondere auf die öffentlichen Verhandlungen über die
Reduction der französischen Schuld. Stuttgart,
Cotta, 1837. 8, 141, (3) S. Bedruckte OBroschur
(angestaubt, zweiseitig unbeschnitten, durchgehend leicht braunfleckig und 1 Ecke mit kleiner
Nässespur, Name a. Umschlag, Stempel a. Titel).
€ 450,Der vielseitige badische Staatsmann Carl Friedrich Nebenius
(1784-1857) war u.a. der “eigentliche Erfinder des Zollvereins” (Wilhelm Roscher) und der “Schöpfer der deutschen
Berufsschule und des bis heute bestehenden dualen Systems” (NDB).- Goldsmith II, 29956;Humpert 6905.
1337 NECKER, Jacques, Compte rendu au Roi.
Au mois de Janvier 1781. Paris, 1781. Gr.-8vo. 2
Bl., 86 S., 1 Falttabelle, 2 altkolorierte, gefaltete
Holzschnitt-Karten. Neuer Ppbd mit goldgeprägtem Rückenschild im Schuber (die beiden ersten
Bl. mit Nässespur oben, S. 71-82 m. Nässespur in
Falz und Oberrand, die letzten 3 Bl. und 1 Karte
mit wenigen Wurmstichen (kein Text- oder Bildverlust)).
€ 350,Im Jahr der Erstausgabe erschienener Druck des berühmten
Necker’schen Rechenschaftsberichtes, der als der meistverkaufte Wirtschaftsbericht, der je erschien, gilt. Necker errechnete darin einen Überschuß von 10 Millionen, unter Vernachlässigung der außergewöhnlichen Folgekosten des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und der an die Höflinge
ausgeschütteten Gelder, und die Veröffentlichung der Pensionslisten für die Höflinge verursachte einen Skandal, der
schließlich Neckers Rücktritt erforderlich machte.- Unser
Vierte Auflage, erschienen im Jahr der ersten Ausgabe.- Die
Arbeit - eins der Hauptwerke Neckers - richtet sich gegen die
Forderung der Physiokraten (besonders Turgots) nach dem
freien Getreidehandel. Der Text erschien zuerst im Mai 1775,
als nach der schlechten Getreideernte des Vorjahres Teuerungen beim Getreide zu Aufruhr in einigen Städten führte und
Turgot, dem General-Kontrolleur der Finanzen die Schuld
dafür gegeben wurde (seine Entlassung erfolgte 1776). Auf
fruchtbaren Boden fiel daher Neckers Argument, der Staat
müsse - schon zum Schutz der ärmsten Konsumenten - den
Getreidehandel reglementieren.- Vgl. Kress 7144ff; Goldsmiths 11267ff (andere Auflagen).
1339 OBRECHT, Georg von, (Fünff Underschiedliche Secreta Politica Von Anstellung, Erhaltung und Vermehrung guter Policey, und von billicher, rechtmässiger und nothwendiger Erhöhung,
eines jeden Regenten Jährlichen Gefällen und Einkommen ... Straßburg, L. Zetzners Erben, 1644).
Kl.-4to. 1 Bl., 59 S., 3 Bl. Register, 351 S., 4 Bl. Register. Moderner Ppbd (ohne den Haupttitel u. die
5 Bl. “Vorrede, in welcher Summarischer Weiß der
Inhalt aller Secreten dieses Operis begriffen”; Teil
2 von S. 55 - 196 stark gebräunt, sonst gering
braunfleckig, Stempel auf Titelrücks. u. letztem
Bl.).
€ 900,Bedeutende staatswissenschaftlich-kameralistische Schrift.
Sie entstand als eine Reihe von Gutachten für Kaiser Rudolf
II., dessen Ratgeber der Straßburger Jurist Georg v. Obrecht
war. In ihnen wird “die rechte Verwaltung des Gemeinwesens als ein Instrument für die Einnahmenvermehrung des
Regenten abgehandelt. Obrecht regte dabei u. a. eine soziale Kontrolle der Bevölkerung, genaue steuerliche Vermögensschätzung, Bevölkerungsstatistiken und auch die Einführung
von Feuerversicherungen auf dem Land an. Diese (fünf)
Denkschriften mit Vorschlägen zur territorialstaatlichen Finanz-, Verwaltungs- und Sozialpolitik ... stehen am Anfang
der merkantilistischen und kameralistischen Publizistik”
(NDB 19, 405). Das Werk wurde erst nach dem Tode Obrechts
(1547 - 1612) gedruckt. Es existieren zwei weitgehend identische Drucke von 1617 und 1644, die sich offenbar nur
durch den Haupttitel und die Lage “H” (4 bzw. 6 Bl. = Regi-
206
Alte Wirtschaftswissenschaft
ster zu Teil 1) unterscheiden. Die Einzeltitel beider Ausgaben
sind identisch und einheitlich von 1617 datiert. Von der ersten Ausgabe sind offenbar nur wenige Exemplare an einen
kleinen Kreis der politisch Verantwortlichen gelangt. Im Untertitel der zweiten (Titel-) Auflage heißt es: “... im Jahr 1617
zum Truck befördert, und biß anhero in geheim gehalten:
Nunmehr aber zu männigliches Nutzen publicirt, und mit nothwendigen Registern verbessert”.- Humpert 43 u. 438 mit
Aufzählung der Einzeltitel; Roscher S. 151-57 (ausführlich
über die einzelnen Schriften); Kress S 847.
1340 PEHMÖLLER, Christian Nicolaus, Geschichtliche Darstellung der Ereignisse, welche
während der Blockade in Folge der Verfügungen
des französischen Gouvernements die Hamburgische Bank betroffen haben. Hamburg, 1814. 181,
(1) S. Neuer Ppbd (mit Nässespuren, Titel und erste Bl. fleckig und mit geringem Buchstabenverlust durch Wurmfraß).
€ 110,Erste Ausgabe, erschien im gleichen Jahr auch in französischer Übersetzung. Der spätere Ratsherr und Senator Chr. N.
Pehmöller schildert, wie er sich der Besitznahme der berühmten Hamburger Bank durch das französische Militär-Regierung, so lange es möglich war, widersetzte, “und (er) wich
nur der Gewalt” (Schröder). Nach der Befreiung wurde
Pehmöller zweimal nach Paris gesandt, um Ersatz für die aus
der Bank geraubten Gelder zu erwirken.- Mit zahlreichen
Beilagen.- Schröder VI,14,2.
1341 RAU, Karl Heinrich, Lehrbuch der politischen Oekonomie. 1./3., vermehrte und verbesserte Auflage. 3 Bde (in 4). Heidelberg, Winter,
1828/37. Insgesamt 1708 S. Leinwand der Zeit mit
reicher Blindprägung (kleiner gräflicher St.a.T.,
durchgehend Feuchtigkeitsspuren, Papier aber
fest).
€ 600,Bräuer 127; Schumpeter 617f. - Hauptwerk des bedeutenden
Ökonomen. Rau (1792-1870) schuf mit seinem Lehrbuch der
politischen Oekonomie eines der erfolgreichsten Lehrbucher
überhaupt. “Anfänglich den kameralistischen und merkantilistischen Theorien huldigend, wurde der Heidelberger Professor und Parlamentsabgeordnete...allmählich ein Hauptvertreter der gelehrten deutschen Nationalökonomie liberaler Prägung... Von R. stammt die Einteilung der Nationalökonomie in Volkswirtschaftslehre, Volkswirtschaftspolitik und
Finanzwissenschaft” (Bräuer). Laut Schumpeter besagen die
zahlreichen Auflagen seines Lehrbuchs “weniger über den
duchschlagenden Erfolg des Buches, als die Tatsache, daß
Adolf Wagner es einer Überarbeitung für wert erachtete, anstatt es durch ein völlig neues zu ersetzen”. - 1. Grundsätze
der Volkswirthschaftslehre (3. vermehrte Auflage); 2.
Grundsätze der Volkswirthschaftspflege (1. Auflage); 3/1-2.
Grundsätze der Finanzwissenschaft (1. Auflage).
1342 REIMARUS, Johann A. H., Die Freiheit
des Getraidehandels nach der Natur und Geschichte. Hamburg, C. E. Bohn, 1790. 8, 151 S.
Ppbd d. Zeit mit Goldfileten auf d. Deckeln (verblichen, stellenweise beschabt, Titel recto u. verso m.
gelöschten Bibl.-Stempeln).
€ 600,Erste Ausgabe.- “Eine der unumwundensten Verteidigungen
des Freihandels auf einem Gebiete, wo die polizeiliche Bevormundung besonders lange populär zu bleiben pflegt.
Aber hier hatte die oft erprobte, auf dem Handel beruhende
Sicherheit Hamburgs vor jeder Hungersnot zu klar gesprochen, als das ein Mann wie Reimarus sich darüber täuschen
konnte” (Roscher 578). Die Schrift, hervorgegangen aus dem
1771 erschienenen Aufsatz “Die wichtige Frage von der freien Ein- und Ausfuhr des Getraides”, wurde auch ins Französische übersetzt.- Der jüngere Reimarus (1729 - 1814) gehörte zu den damals in Hamburg nicht wenigen Bürgern, die aus
Bürgerverantwortung für ihre freie Stadtrepublik sich auf allen Gebieten um die Hebung des öffentlichen Wohls bemühten. Als Arzt führte er erfolgreich die Blatternimpfung ein, installierte die ersten Blitzableiter und zusammen mit Büsch
gehörte er zu den Gründern der Hamburgischen Gesellschaft
zur Beförderung der (praktischen) Künste und Gewerbe.Goldsmiths I, 14144; vgl. Kress B 2180 (unrechtmäßiger
Nachdruck von 1791).
1343 RICARD, Samuel, Traité general du commerce, plus ample et plus exact que ceux qui ont
paru jusques à present ... Contenant le réductions,
des mesures, poids & monnoies de la Hollande ou
d’Amsterdam, reduites aux mesures, poids &
monnoies des principales places de l’Europe; comme aussi pour les escomptes ou rabais ... pour la
banque, le change, rechange, les formes, termes &
diligences des lettres & billets de change, & des
lettres de crédit ... 4e edition revue corrigée, &
augmentée du tarif des droits d’entrée & de sorties ... et d’une instruction très-abregée sur les livres à doubles parties ou à l’italienne, comme aussi sur la direction des comptoirs ... par Henri Desaguliers. 2 Teile (in 1 Bd). Amsterdam, J. Desbordes, 1721. 4to. 3 Bl., 574 S., 1 Bl.; 1 Bl., 79, (1) S.,
19 Bl. Mit gestoch. Frontispiz u. 3 gestoch. Falttabellen. Ldrbd d. Zeit mit Rückenvergold. (beschabt, Ecken bestoßen, vereinzelt etwas braunfleckig, einige Bl. an der oberen Ecke gestaucht,
die ersten 5 Bl. u. 1 Tabelle mit Nässespur im
Außenrand).
€ 900,Umfangreiches Handbuch für den Kaufmann mit den gebräuchlichen Maßen, Gewichten und Valuta der verschiedenen europäischen Handelsplätze, ihrer Umrechnung, zahlreichen Rechenbeispielen für den Geschäftsverkehr etc. Zuerst 1700 erschienen. In der vorliegenden 4. Auflage erstmals
207
Alte Wirtschaftswissenschaft
mit dem Anhang von Desaguliers über die doppelte oder italienische Buchführung.- Kress 3426; Goldsmiths 5964; Kurelac/Herkov I, 1370 (ohne den Anhang); vgl. Humpert 5305.
1344 RICARDO, David, Grundsätze der Volkswirthschaft und der Besteuerung. Aus dem Englischen übersetzt und erläutert von Edw(ard)
Baumstark. 2 Bde. Leipzig, Engelmann, 18371838. 32 S., 461 S., 1 Bl.; 10 S., 1 Bl., 830 (recte
818) S., 1 Bl., 6 Tabellen. Hlwdbde d. Zeit (Rücken
unter Verwendung alten Materials erneuert, Bd 1:
Deckel beschabt und etwas aufgeworfen.- Innengelenke repariert, Titel gestempelt u. stockfleckig,
Vorsätze mit Bibliotheksvermerk, einige kleine
Randeinrisse, Vorsatz mit ergänztem Randausriß).
€ 1.800,Zweite deutsche Ausgabe.- Die maßgebliche Übersetzung
von Ricardos “The principles of political economy and taxation” (1817).- Durch diese Edition mit ausführlichem Kommentarband trug der Staats- und Kameralwissenschaftler
Baumstark (1807-1889) entscheidend zur Verbreitung von
Ricardos Lehre in Deutschland bei. Band 1 bietet die Übersetzung, Band 2 enthält Baumstarks “Volkswirthschaftliche
Erläuterungen”.- Humpert 13102; Kress C.4476; Braeuer
116; Menger 509; Slg Borst 1281.
1345 RÖSSIG, Karl Gottlob, Versuch einer
pragmatischen Geschichte der Oekonomie-, Polizey- und Cameralwissenschaften seit dem sechzehnten Jahrhunderte bis zu unsern Zeiten.
Deutschland. Teil 1 u. 2/I (alles Erschienene) in 2
Bdn. Leipzig, Weidmanns Erben u. Reich, 1781 1782. 19, (1), 488 S. u. 2 Bl., 864 S. Ldrbde d. Zeit
m. Rückenvergoldung (Bd 1 m. kleiner Fehlstelle
am Fuß u. ohne das Rückenschild sowie innen stellenweise etwas braunfleckig, Bd 2 m. kleiner Fehlstelle am Rückenschild u. Fuß- u. Seitenstege
durchgehend feuchtrandig oder -wellig). € 1.200,Erste Ausgabe.- Unvollendet gebliebene historische Darstellung der neueren deutschen Ökonomie. Als Quellen dienten
ihm u.a. die Schriften D. G. Schrebers und das “Museum rusticum et commerciale”. Der Jurist Karl Gottlob Rössig (1752 1806) - Roscher rechnet ihn neben Dohm und Nicolai zu den
späteren liberalen Eklektikern - behandelt u.a. Acker- sowie
Wiesenbau, Viehzucht, Seiden- und Maulbeerbau, Bienenund Geflügelzucht, Gartenbau, Weinkultur, Hopfenbau, Holzkultur, Vogeljagd und Fischfang, Perlenfischerei, Goldfischerei, Straßen sowie Bergbau. Die in der Vorerinnerung von Teil
2/I erwähnte 2. Abteilung von Bd 2 über die neue Kameralund Polizeigeschichte erschien nicht mehr.- Humpert 607;
Kress B 419; Schumpeter I,215 (Anm.); Hamberger/M. VI, 410.
1346 ROSCHER, Wilhelm, Ansichten der
Volkswirthschaft aus dem geschichtlichen Stand-
punkte. Leipzig und Heidelberg, Winter, 1861. VI,
495 S. Schöner zeitgenössischer Pappeinband
(Kanten berieben, erste Bll. Mit wenigen Stockflecken).
€ 400,First edition. Erste Ausgabe der Aufsatzsammlung, die insgesamt 7 Abhandlungen umfasst, die “bisher an sehr verschiedenen, zum Theil wenig zugänglichen Orten zerstreut”
waren. 1. Über das Verhältniß der Nationalökonomik zum
klassischen Alterthume; 2. Über die Landwirthschaft der ältesten Deutschen; 3. Ein nationalökonomisches Hauptprincip
der Forstwissenschaft; 4. Ueber Industrie im Großen und
Kleinen; 5. Ueber die volkswirthschaftliche Bedeutung der
Maschinenindustrie; 6. Zur Lehre von den Absatzkrisen; 7.
Ueber den Luxus. - “Keine dieser Abhandlungen ist ohne
sorgfältige Revision geblieben; mehrere sind auf das Wesentlichste bereichert und umgearbeitet” (Roscher). - Seltene
Erstausgabe, häufiger ist ein zweiter Abdruck aus dem gleichen Jahr.
1347 RÜDIGER, J.CHR.CHR. Anfangsgründe
der allgemeinen Statslehre mit einem kurzen
Lehrbegriff der ökonomischen Policey (und:) Kurzer Lehrbegriff der persönlichen Policey und Finanzwissenschaft als Nachtrag zu den Anfangsgründen der allgemeinen Statslehre. 2 Bde. Halle,
Buchhandlung des Waisenhauses, 1795. 16, 276,
138 S. u. 1 Bl., 177 S., 3 Bl. (Vorwort). Interimsbroschur (Einbde m. geringen Gebrauchsspuren, Besitzvermerk auf Titel, unaufgeschnitten, Bd 1 wenige Seiten m. schwachem Feuchtigkeitsrand), Bd
1 Vorwort am Ende eingebunden).
€ 700,Seltene erste und einzige Ausgabe.- Rüdiger war Kammerund Thalsecretär in Halle, hielt dort längere Zeit kameralistische Vorlesungen, wurde 1791 ordentlicher Professor an der
dortigen Universität und veröffentlichte zahlreiche Schriften
zur Kameral- und Sprachwissenschaft. Für die bedeutendsten
Vertreter der Kameralistik hielt er Justi und Sonnenfels
während er einen “entschiedenen Widerwillen gegen den
Wolffianismus äußert. In der bisherigen Behandlungsweise
der Cameralwissenschaften tadelt er die Verbindung von Privatökonomik, Polizei und Finanzwissenschaft. ... Dagegen erklärt er die Cameralwissenschaft als ‘den Inbegriff aller Wahrheiten von den Mitteln’” (Roscher 558).- Humpert 8542;
Hamberger/Meusel VI, 474; zu Rüdiger vgl. ADB XXIX, 468.
1348 SAY, Johann Baptiste, Cours complet
d’économie politique pratique. Seconde édition
entièrement revue par l’auteur, publiée sur les
manuscrits qu’il a laissés et augmenté de notes,
par Horace Say. 2 tomes. Paris, Guillaumin, 1840.
Gr.-8vo. 1 Bl., 7, 676 S., 1 Bl. u. 1 Bl., Vortitel, Titel,
628 S., 1 Bl. Grüne Hldrbde d. Zeit m. Rückenvergoldung.
€ 550,-
208
Alte Wirtschaftswissenschaft
Collections des principaux économistes, 10 und 11. - Postum
erschienene, zweibändige Ausgabe von einem der Hauptwerke Jean Baptiste Says, das erstmals 1829 - 1833 in sechs
Bänden erschien (und erst 1845 ins Deutsche übertragen
wurde). Der “Cours”, aus Says Vorlesungen am Conservatoire des Arts et Métiers” hervorgegangen, war die letzte
Veröffentlichung Says. Sein Sohn Horace gab sie, vermehrt
um zahlreiche Anmerkungen, in zwei
Bänden neu heraus.- Dekoratives, wohlerhaltenes Exemplar.- Graesse VI,287; Brunet V,177; Goldsmith 25468 (EA).
ruhe, M. Macklot, 1772. 333, (1) S. Hübscher Lederband der Zeit m. floraler Rückenvergoldung
(Titel im weißen unteren Rand m. unterlegtem
Ausschnitt. kaum braunfleckig).
€ 380,-
Erste Ausgabe einer der “nationalökonomischen Hauptschriften” (ADB) Johann August Schlettweins, der als “einer
der eifrigsten Vertreter der physiokratischen Lehre in Deutschland” gilt. Als einflußreicher Ratgeber des Markgrafen Karl
Friedrich von Baden in Kameral- und Polizeiangelegenheiten hat er den Fürsten
bewogen, “die Einführung des physiokra1349 SAY, Johann Baptiste,
tischen Systems in Baden zu versuchen”
Abhandlung über die Nationalund in zunächst drei ausgewählten OrtOekonomie oder einfache Darstelschaften einzuführen. “Aus Anlaß dieser
lung der Art und Weise, wie die
Action mußte sich Schlettwein naturgemäß das Bedürfnis nahelegen, das phyReichthümer entstehen, vertheilt
siokratische System ... der Bevölkerung
und verzehrt werden. Aus dem
gleichsam von Amtswegen genau darzuFranzösichen übersetzt, mit Anlegen und seine Vortrefflichkeit zu erweimerkungen und Zusätzen versesen. ... Er that dies in seiner Schrift “Les
hen von Ludwig Heinrich Jacob. 2
moyens d’arrêter la misère publique”
etc., ... noch ausführlicher in der Schrift
Bde. Halle und Leipzig, Ruff, 1807.
“Die wichtigste Angelegenheit für das
XXXII, 486 pp., 1 Bl. und 1 Bl., VI,
ganze Publicum” usw.” (ADB), die
544 pp. Kartonage der Zeit.
1772/73 in zwei Bänden erschien. Vorlie1351
€ 1.200,gender, als solcher aber nicht ausdrückErste deutsche Ausgabe. - Wertvolle Übersetzung des bedeulich bezeichneter erster Teil behandelt “besonders aber Die
tenden deutschen Nationalökonomen Jacob, der sich als
allgemeine Freyheit im Handel und Wandel; Die ungestöhrte
kommentierender Übersetzer englischer und französischer
Ein- und Ausfuhr des Getraides; Die Ordnung der VollkomLiteratur sowie als Herausgeber mehrerer Periodika einen
menheit in der Cultur der Ländereyen, und in dem Verbrauch
Namen machte. “Die angehängten Abhandlungen von Jacob
der Waaren; Die zur Wohlfahrt der Staaten einzuführende
über das Adam Smith’sche und physiokratische System, über
einzige Auflage auf den reinen Ertrag der Grundstücke, und
die Wirkung des Schlagsatzes und über die Arbeit, als letzten
die damit zu verbindende Einrichtung des Frohn-Wesens”.Maßstab des Werths, sind trefflich” (Steinlein p. 125). BraeSchlettwein 19; Humpert 7517 (danach erschien Teil 2 bei
uer 119; Humpert 13120; Fromm V, 23686. - Vorsatz mit hs.
Braun in Karlsruhe); Sauer u. Keip VIII,1961, Nr 1925: “Sehr
Signatur, Titel verso mit Bibliotheksstempel (ausgeschieden).
selten und komplett kaum noch beschaffbar”.
Leicht stockfleckig, Bd 1 teils mit kleinem Wasserrand. Marmorierte Rücken verblaßt, Gelenke angeplatzt.
1350 SCHÄFFLE, Albert Eberhard Friedrich, Die Nationalökonomie oder Allgemeine
Wirthschaftslehre. Für Gebildete aller Stände, insbesondere für den Kaufmann, sowie zum Gebrauch in Akademien, handels- und Realschulen
gemeinfaßlich dargestellt. Leipzig, Spamer, 1861.
XVI, 306 S. Hlwd der Zeit.
€ 350,Otto Spamer’s Kaufmännische Bibliothek, 10. - Sehr seltene
erste Ausgabe - die zweite Ausgabe erschien 1867 unter dem
neuen Titel “Das gesellschaftliche System der menschlichen
Wirtschaft”.
1351 SCHLETTWEIN, Johann August, Die
wichtigste Angelegenheit für das ganze Publicum:
oder die natürliche Ordnung in der Politik überhaupt... auseinander gesetzet. (Erster Teil). Karls-
1352 SCHLETTWEIN, Johann August (praes.), C. Fr. A. ZIEGLER (resp.), Dissertatio politica de causis et mediis, quibus constitutis civium in
territorio copia felici cum successu augeri potest.
Jena, Marggraf, 1759. Kl.-4to. 3 Bl., 42 S. RückenBroschur (anfangs stärker, sonst gering braunfleckig, S. 41/42 mit Glückwünschen für den Respondenten nach der Vorrede gebunden). € 300,-
Grundsätze zur Förderung der Volkswirtschaft. Als Schlüssel
wird das Bevölkerungswachstum angesehen und demzufolge als Maßnahmen empfohlen: Erleichterung von Eheschließungen und Beseitigung von Ehehindernissen, Senkung der Kindersterblichkeit durch bessere Ausbildung der
Hebammen, Bekämpfung von Epidemien, hier insbesondere
die Inokulation der Blattern, und Steuererleichterungen zur
Ansiedlung ausländischer Handwerker und Fabrikanten. Als
Beispiel wird häufig die Gesetzgebung Friedrichs d. Gr. zitiert. Joh. Aug. Schlettwein, später Vorkämpfer der physio-
209
Alte Wirtschaftswissenschaft
kratische Lehren in Deutschland, stand hier noch ganz unter
dem Einfluss des Merkantilismus.- Nicht bei Humpert, Kress
etc., auch nicht im “Verzeichnis seiner Schriften” hrsg.v. Carl
Sclettwein (Basel 1981).
1353 SCHRÖDER, Wilhelm von, Fürstliche
Schatz- und Rent-Kammer, Nebst einem Tractat
vom Goldmachen, Wie auch vom Ministrissimo
oder Ober-Staats-Bedienten. Leipzig, Chr. G. Eckart, 1737. 16 Bl., 484 S., 6 Bl., 1 Falttabelle. Ldrbd
d. Zeit (gering bestoßen, Rücken u. Innengelenke
mit Wurmspuren, innen teils stärker braunfleckig).
€ 750,Berühmtes Werk, in dem Schröder (eig. Schröter) das Wirtschaftsprogramm des Merkantilismus auf der Grundlage des
absolutistischen Staates entwickelt. “Schröder hat noch lange Zeit nach seinem Tode großes Ansehen genossen. Sein literarisches Hauptwerk ‘Fürstliche Schatz- und Rentkammer’,
dem Kaiser gewidmet, erschien zuerst 1686, nachher noch in
8 anderen Auflagen. Selbst ein Mann wie v. Rohr nennt es
‘das beste, so wir von Cameralsachen haben’; ja noch Gundling rät, ‘dieß unvergleichliche Buch sollten alle fleißigen Studenten sich anschaffen und es nicht aus der Hand legen’”
(Roscher 294). Die Reihe der Würdigungen läßt sich fortsetzen bis zu Palgrave (III, 365: “Schröder was amongst the earliest of the German cameralists who distinctly supported the
balance-of-trade theory which he had derived from Mun”),
ja bis zu J. M. Keynes, der besonders Schröders Einsicht in die
Bedeutung der Unterkonsumtion als Ursache wirtschaftlicher
Stockungen erwähnenswert findet (vgl. seine Allg. Theorie
der Beschäftigung etc., 1936, S. 303).- Interessant auch
durch den als Anhang (ab S. 400) beigegebenen Tractat vom
Goldmachen; vgl. Ferguson II, 345; Kopp I, 216 f; ADB 32,
532: “In dieser Abhandlung bekämpft er zwar den Stein der
Weisen, ist aber ‘was die Wahrheit und Realität des Goldmachens durch Kunst betrifft, deren ganz versichert’ und erklärt
sich bereit, das Goldmachen experimentell zu erweisen,
während diese Sache bisher ‘geheim hermetisch philosophisch’ behandelt wurde”.- Humpert 84 (“Fünfte Auflage”).
1354 SIEGEL, Johann Gottlieb, Corpus juris
cambialis, Das ist: Vollständige Sammlung derer
auf den vornehmsten Handels-Plätzen auch anderer Orten in Europa üblichen allerneuesten Wechsel-Ordnungen... auch endlich Eine zum WechselRecht überhaupt dienliche Einleitung, worinne
vieler Wechsel-Ordnungen eigentlicher Verstand,
und dunkler Stellen, deutliche Erklärung gezeiget
wird... 2 Teile (in 1 Bd). Leipzig, J. S. Heinsius,
1742. 4to. 19 Bl., 600 (recte: 608) S.; 1 Bl., 448 S.,
18 Bl. Mit 2 gestochenen Kopfvignetten (wiederholt). Hpgtbd d. Zeit (Rücken berieben u. fleckig,
Einbd beschabt u. bestoßen, erste Lagen m. Näs-
sespuren im Rand, ohne das häufig fehlende Widmungskupfer).
€ 950,Erste Ausgabe der wichtigen Monographie zum europäischen Wechselrecht, die der Leipziger Jurist und Konsulent
der dortigen Kaufmannschaft, Johann Gottlieb Siegel (1699 1755) dem sächsischen Herzog Friedrich Christian widmete.
Der Band versammelt alle für Siegel erreichbaren aktuellen
Wechsel-Ordnungen und Gesetze aus ganz Europa (ist also
nicht als historische Arbeit zu verstehen), u.a. für Brandenburg, Braunschweig, Bremen, Breslau, Danzig,
Frankfurt/Main, Hamburg, Leipzig, Lübeck, Nürnberg, für
Antwerpen, Bologna, Bozen, Lyon, Rotterdam, Sankt Gallen
und Venedig (die meisten ausländischen Wechel-Ordnungen
in zweisprachigem Paralleldruck). Außerdem sind eine Vielzahl exemplarischer Rechtsfälle ausführlich geschildert (für
die der Autor über 1500 Aktenstücke studierte). Als Anhang
findet sich im zweiten Teil die deutsche Übersetzung von J.
Phoosens “Wyssel-Styl to Amsterdam” in deutscher Übersetzung (S. 228 - 368). Die daran anschließende “Einleitung
zum Wechsel-Rechte überhaupt” wurde auch separat abgedruckt (bereits 1734; dann nochmals 1751). Die Bedeutung
der Arbeit kann daran ermessen werden, daß bis 1786 vier
Fortsetzungen dazu herausgegeben wurden, alle nach Siegels Tod.- Humpert 5787; Meusel, Verstorbene XIII,156; Hamburger Commerz-Bibl. 635.
1355 SIEVEKING, Georg Heinrich, Ueber den
Hamburgischen Münzfuß. Mit Rücksicht auf des
Herrn Professor Büsch Grundsätze der Münzpolitik. Hamburg, C. E. Bohn, 1789. 30 S. Spätere Broschur (Umschlag mit leichten Gebrauchsspuren,
Stempel und leichte Klebespuren auf Titel, etwas
gebräunt).
€ 130,Die Abhandlung des Hamburger Kaufmannes und Mitgliedes
der Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen
Gewerbe Georg Heinrich Sieveking (1751 - 1799) nahm Stellung zu der von seinem Onkel Georg Heinrich Büsch im gleichen Jahr veröffentlichten Schrift “Grundsätze der Münzpolitik”. Sieveking, der als Zwölfjähriger Privatunterricht von
Büsch erhielt und später in die Büsch’sche Handelsakademie
eintrat, erläuterte hier seine abweichenden Vorstellungen.Schröder VII, 3733; ADB XXXIV, 220 ff.
1356 SONNENFELS, Joseph von, Handbuch
der inneren Staatsverwaltung mit Rücksicht auf
die Umstände und Begriffe der Zeit. Erster Band:
Enthaltend: nebst der allgemeinen Einleitung, einen Theil der Staatspolizey. Wien, J. Camesina,
1798. Gestochenes Frontispiz (Bildnis Sonnenfels’
nach Graff, “geätzt von Leicher”), 32, 518 S., 1 Bl.
Schlichter Ppbd d. Zeit (minimal berieben, kleine
handschriftl. Rückensignatur, Exlibris).
€ 380,Mehr nicht erschienen! Erste Ausgabe dieser “Umarbeitung
der ‘Grundsätze der politischen Wissenschaften’. Diese
Grundsätze waren anfangs nur als kurze Lehrsätze entwor-
210
Alte Wirtschaftswissenschaft
fen, um mir zum Faden der Lesestunden (an der Wiener Universität) zu dienen. Nach und nach wurden davon fünf Auflagen gemacht. Jede Auflage erhielt Zusätze (und) Erklärungen”, sodaß sich Joseph von Sonnenfels entschloß, die
“Grundsätze” der Staatswissenschaften zu einem “verbundenen Lehrgebäude” auszuarbeiten - hiervon erschien jedoch nur vorliegender erster Band. Er befaßt sich mit der
“Staatswissenschaft in ihren Zweigen”, mit “Mitteln, die Bevölkerung zu berechnen”, den “einzelnen Begriffe der
Staatspolizey”, der “Aufmerksamkeit auf den sittlichen Zustand” im Staate und mit den “Mitteln, einen hohen Begriff
von der Gesetzgebung zu erwecken”. Jeder Abschnitt ist mit
ausführlichen Anmerkungen versehen.- Humpert 7658; Kress
B.3740.
1357 SONNENFELS, Joseph von, Grundsätze
der Polizey, Handlung und Finanz. 5., vermehrte
und verbesserte Auflage. 3 Bde. Wien, Kurzböck,
1787. Insgesamt 1668 S. Mit 3 gest. Titelvign. Ppbde der Zeit mit RSch. (Rücken berieben, Vorsatz
mit kleinem Ausschnitt im Rand).
€ 850,Kress B. 1131 (dat. 1786-87); Carpenter, Economic Bestsellers XXIII; Menger 63; vgl. Humpert 794. - Eines der bedeutendensten handlungswissenschaftlichen Lehrwerke aus der
2. Hälfte des 18. Jhdts., wurde noch Mitte des 19. Jhdts. neu
aufgelegt. “His principal work.” (Palgr. III, 446). Vgl. auch Roscher 536 (ausführl.) - J. v. Sonnenfels (1731-1817), Sohn eines zum Katholizismus konvertierten Juden, nahm 1745 in
Wien ein philosopisches Studium auf, trat 1749 bei den
Hoch- und Deutschmeistern ein und beendete seine kurze
Militärkarriere 1754 als Korporal. Danach wandte er sich
dem Jurastudium zu und wurde Schüler von Martini und
Riegger. 1765 wurde er auf den neu errichteten Lehrstuhl für
Polizei und Kameralwissenschaft berufen, den er bis zu seiner Emeritierung 1791 bekleidete. In diesem Zeitraum versah
er, zum Teil vorübergehend, eine Vielzahl öffentlicher Ämter.
Die historische Bedeutung des Staatsmanns Sonnenfels für
das österreichische Staatswesen ist kaum zu überschätzen
und in seiner Tragweite und Prägekraft im deutschen Raum
nur mit der der preußischen Reformer des frühen 19. Jahrhunderts zu vergleichen. Als Rechtspolitiker und Gesetzgebungstheoretiker hat er dem Kodifikationswerk Zeillers als
dem ersten modernen Gesetzbuch im deutschen Sprachraum
den Boden bereitet, ferner den Anstoß dazu gegeben, dass
1776 die Folter in Österreich vollständig abgeschafft wurde.
Sein dreibändiges Lehrbuch “Grundsätze der Polizey, Handlung und Finanz” (1765/72), das hier in 5. Auflage vorliegt
und bis weit in das 19. Jahrhundert hinein aufgelegt wurde,
hat er bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die österreichische
Wirtschaftspolitik im Sinne des aufgeklärt-absolutistischen
Etatismus geprägt. Es gehört zu den klassischen Werken des
Nationalökonomie in Europa. Zu seinen sonstigen Werken
gehört die Arbeit “Über die Abschaffung der Tortur” (1775)
und “Über den Geschäftsstil” (1784), womit er für die moderne deutsche Rechts- und Amtssprache nicht nur in Österreich Bahnbrechendes geleistet hat.
1358 SPAN, Sebastian, Speculum juris metallici, Oder: Berg-Rechts-Spiegel. Dresden, Johann Jacob Winckler, 1698. Folio. Titelblatt in RotSchwarz-Druck mit Vignette, (12), 422, (20) S. Unbeschnittenes Exemplar im provisorischen Einband der Zeit.
€ 450,Berühmter Bergwerkspiegel von Sebastian Span, Syndicus
der Stadt Schlackenwalda, der insgesamt 15 Bergwerksordnungen, die großteils aus dem 16. Jhdt. stammen, für seinen
Spiegel herangezogen hat. - 2 kleine Wurmspuren im Block.
1359 STRUENSEE, Carl August von, J. Chr.
SINAPIUS Kurzgefaßte Beschreibung der Handlung der vornehmsten europäischen Staaten. 3
Teile (in 2 Bdn). Liegnitz, D. Siegert, 1778- 1782. 7
Bl., 510 S. u. 1 Bl., 230; 120 S. Neue Hldrbde m.
goldgeprägtem Rückentitel (Rücken stärker verblichen, innen etwas gebräunt u. teils gering braunfleckig).
€ 480,Erste Ausgabe des volkswirtschaftlichen Handbuches. Carl
August von Struensee (1735 - 1804) hatte es als Einleitung
zu einem Handels-Wörterbuch geplant. Doch wurde bereits
die vorliegende Beschreibung von dem schlesischen Ökonomen Sinapius vollendet. Struensee, der Bruder des dänischen
Reformpolitikers, hatte als Militärwissenschaftler in preußischen Diensten gestanden, ehe ihn Johann Friedrich nach Kopenhagen rief. Obwohl nur ein knappes Jahr als dänischer
Staatsmann tätig, konnte Karl August Struensee die Zeit in
Dänemark als “hohe Schule in der Finanzpolitik” (ADB) nutzen (er wurde später unter Friedrich Wilhelm II. preußischer
Wirtschaftsminister). Teil 1 seiner Beschreibung behandelt
die aufgrund ihrer Kolonialbesitzungen bedeutenden Handelsnationen Holland, Großbritannien, Frankreich, Spanien
und Portugal, daneben Polen, Preussen und Rußland. Teil 2/1
über Schweden, die dänischen Staaten, Sardinien, die italienischen Republiken und Herzogtümer, Malta und den Vatikan
sowie das österreichische Herrschaftsgebiet; Teil 2/2 (von
Sinapius) die Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck sowie die 10 deutschen Kreise. Beschrieben werden die jeweiligen Handelsgüter, Handelspartner, Handelsgesetzgebung
und -organisation.- Holzmann/Boh. I,6008; Hamberger/M.
VII, 712f u. 507 (Sinapius); Humpert 6146.
1360 TENZEL: GEPRÜFFTE GOLD-GRUBE, der
Universal-Accise, Das ist: Gründlicher Beweiß,
Daß dieselbe, wie sie von Christiano Teutophilo
vorgestellet wird, nicht an allen Orthen mit Nutzen könne eingeführet werden, entworffen, von
einem Liebhaber der Warheit. Dresden, M.
Günther, 1687. 2 Bl., 123 S. Neuer Ppbd (gering
braunfleckig).
€ 850,Erste Ausgabe.- Wichtige Schrift aus dem sog. Akzisenstreit.
Im Kern ging es um die Vor- und Nachteile der damals in
Deutschland noch neuen indirekten (Konsum-)Steuer oder
211
Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft
Akzise gegenüber der direkten Besteuerung oder Kontribution. Der hier im Titel genannte Christianus Teutophilus (der
Halberstädter Steuerrat und spätere Syndicus der Stadt Halle
Chr. Tenzel) war Vorkämpfer der indirekten Besteuerung.
“Unter den gegen Tenzel gerichteten Schriften ist am wichtigsten die (vorliegende) anonym erschienene: Geprüfte
Goldgrube etc.” (Roscher, Gesch. d. National-Ökon. 323 ff
mit ausführlicher Würdigung beider Schriften; vgl. Schumpeter, Gesch. d. ökon. Analyse 267 Anm.). Mit dem Akzisenstreit
wurde ein bis dahin zwischen Landesherr und Landständen
einfach praktisch ausgehandelter Gegenstand erstmals in
Deutschland auf ein theoretisches Niveau gehoben.- Selten.Humpert 456; Kress 1659; VD17 14:001935T.
1361 TREUER, Gottlieb Samuel, De auctoritate et fide gentium et rerumpublicarum. Von dem
Credit derer Völcker und Staaten commentatio.
Editio nova indice aucta. Leipzig, J. Chr. Langenheim, 1747. Kl.-4to. 104 S., 2 Bl. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig, Ränder etwas eng beschnitten,
Titel angerändert).
€ 100,Über die Verantwortung einer Regierung für die Kreditsicherheit als Bedingung eines florierenden Handels. Dies sei u.a.
die Hauptursache dafür, dass Holland zur führenden Handelsnation geworden sei. Mit zahlreichen deutschsprachigen
und französischen Zitaten.- Samuel Treuer lehrte Staatswis-
senschaften an den Universitäten Helmstedt und Göttingen.Humpert 11750; Kress 4877.
1362 TUCKER, Josiah, A brief essay on the advantages and disadvantages which respectively
attend France and Great Britain, with regard to
trade. With some proposals for removing the principal disadvantages of Great Britain. In a new method. The 3rd edition corrected, with additions.
London, T. Trye, 1753. 6 (statt 8), 168 S. Ldrbd d.
Zeit (Gelenke geplatzt, Vorderdeckel lose, Ecken
bestoßen, Kanten beschabt, Rücken an Kopf u.
Fuß etwas läd., Rsch. teilw. ausgerissen, Vortitel
fehlt, kl. Monogrammstempel a. d. T., leicht braunfl. bzw. gebräunt).
€ 400,The first of Tucker’s distinctly economic writings... In the body of the pamphlet he examined the principal commercial
advantages and disadvantages of France and Great Britain,
and to the third edition ... he added a series of constructive
proposals for increasing the trade and improving the commercial position of Great Britain, some of which involved farreaching political changes (Schuyler). Durch den 1749 zuerst
erschienenen und mehrfach aufgelegten “Essay of Trade” erlangte J. Tucker das Ansehen eines unterrichteten und ideenreichen Gelehrten für Handels- und Wirtschaftsfragen, dessen Einfluß bis zu Quesnay und die Physiokraten reichte.Kress 5310; Goldsmiths 8811.
15. Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft
1363 AM BORN der Gemeinnützigkeit. Festgabe zum 80. Geburtstage des Herrn Geh. Reg.-Rat.
Prof. Dr. jur. Victor Böhmert. Herausgegeben von
Peter Schmidt. Dresden, O. V. Böhmert, 1909. XIII,
466 S. Mit Porträt. Leinen.
€ 120,Verlegt zum Besten der “Böhmert-Volkswohl-Stiftung”. Mit
Beiträgen von Robert Wuttke (Die Stellung der Gemeinnützigkeit in der Nationalkökonomie), Fritz Kalle (Volksernährung und hauswirtschaftliche Ausbildung), Münsterberg (Die leitenden Ideen der modernen Armenpflege), Carl
Brendel (Das Recht des Staates zur Bekämpfung der Trinksitten), Leopold Katscher (Gewinnbeteiligung als ein Mittel zur
Förderung des sozialen Friedens), Heinrich Reicher (Stand
der Jugendfürsorge), Gotthold Schürer (Heime für alleinstehende gebildete Frauen), Johannes Corvey (Tanzunsittten)
u. a. mehr.
1364 BAKER, Thomas, The laws relating to public health, sanitary-medical-protective. Including
the legislation to the end of the last session of
parliament connected with adulteration of food,
alkali works, apothecaries, arsenic, bakehouses,
baths and washhouses, bread, burials, chemists,
chimney-sweepers, diseases prevention, factories,
gunpowder, local government, lodging houses, lunatics, meat, medical registration, etc., metropolis
management, miners, nuisances, petroleum, poison, recreation grounds, quarantine, smoke, vaccination, water, etc. also notes, forms, and practical
instructions. London, Maxwell Sweet and Stevens,
1865. 698 S. OLwd (St.a.T., Einband sauber repariert).
€ 100,Erste und offenbar einzige Ausgabe.
1365 BECHER, Ernst, Die Arbeiterfrage in ihrer
gegenwärtigen Gestaltung und die Versuche zu
ihrer Lösung. Pest, Wien, Hartleben, 1868. (3) 256
S. Einfaches Halbleder der Zeit (St.a.T.). € 120,Stammhammer, Socialismus I, 24. - Einzige Ausgabe. Schildert natürlich die Entwicklung seit dem Altertum, um sich
dann dem Verhältnis von Kapital und Arbeit im 19. Jahrhundert zu widmen. Becher war offenbar volkswirtschaftlicher
Schriftsteller; siehe “Der Credit und seine Organisation, eine
volkswirtschaftliche Studie” (Pest 1868), “Die oesterreichi-
212
Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft
sche Seeverwaltung” (1875). Außerdem scheint er an der
Zeitschrift “Die Neue Zeit. Central-Organ für Politik, Handel
und Gewerbe” mitgearbeitet zu haben.
1366 BEITRÄGE zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik. 11 Bände
der Reihe. Berlin, Rotbuch Verlag und Verlag der
Buchläden, 1985-95. OKart.
€ 200,1. AUSSONDERUNG UND TOD. Die klinische Hinrichtung der
Unbrauchbaren. Von Götz Aly, Angelika Ebbinghaus, Matthias Hamann, Friedemann Pfäfflin und Gerd Preissler. 3.
HERRENMENSCH UND ARBEITSVÖLKER. Ausländische Arbeiter und Deutsche 1939- 1945. Von Jochen August, Matthias
Hamann, Ulrich Herbert, Christoph Schminck-Gustavus und
Vittorio Vialli. 4. BIEDERMANN UND SCHREIBTISCHTÄTER.
Materialien zur deutschen Täter-Biographie. Von Götz Aly,
Peter Chroust, H. D. Heilmann und Hermann Langbein. 5. SOZIALPOLITIK UND JUDENVERNICHTUNG. Gibt es eine Ökonomie der Endlösung? Von Götz Aly, Susanne Heim, Miroslav
Kárny, Petra Kirchberger und Alfred Konieczny. 6. FEINDERKLÄRUNG UND PRÄVENTION. Kriminalbiologie, Zigeunerforschung und Asozialenpolitik. Von Wolfgang Ayaß, Reimar Gilsenbach, Ursula Körber, Klaus Scherer, Patrick Wagner und
Mathias Winter. 7. INTERNATIONALES ÄRZTLICHES BULLETIN. Zentralorgan der Internationalen Vereinigung Sozialistischer Ärzte, Jge I-VI (1934-1939) im Nachdruck. Mit einem
Vorwort von Florian Tennstedt, Christian Pross und Stephan
Leibfried sowie einem Register von Marlene Ellerkamp und
Monika Ludwig. 8. ARBEITSMARKT UND SONDERERLASS.
Menschenverwertung, Rassenpolitik und Arbeitsamt. Von
Wolf Gruner, Horst Kahrs, Dieter Maier und Tatiana BrustinBerenstein. 9. BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR UND MASSENMORD. Neue Dokumente zur deutschen Politik der Jahre
1938-1945. Zusammengestellt und kommentiert von Susanne Heim und Götz Aly. 10. MODELLE FÜR EIN DEUTSCHES
EUROPA. Ökonomie und Herrschaft im Großwirtschaftsraum.
Von Horst Kahrs, Ahlrich Meyer, Michael G. Esch, Ulrich Kimpel und Christoph Dieckmann. 11. ARBEITSMIGRATION UND
FLUCHT. Vertreibung und Arbeitskräfteregulierung im Zwischenkriegseuropa. Von Eberhard Jungfer, Susanne Heim,
Ahlrich Meyer und Horst Kahrs. 12. BESATZUNG UND BÜNDNIS. Deutsche Herrschaftsstrategien in Ost- und Südosteuropa. Von Christian Gerlach, Joachim Drews, Thomas M. Bohn
und Michael Esch.
1367 BELL, William, Gekrönte Preisschrift von
den Quellen und Folgen einer starken Bevölkerung. Wien, Trattner, 1768. 1 Bl., 47, (1) S. Ldrbd d.
Zeit m. Rückenvergoldung (Deckel min. aufgesperrt u. m. kl. Wurmspuren, etwas beschabt,
durchgehend mäßig braunfleckig).
€ 240,Zweite deutsche Ausgabe der bedeutenden Schrift, die erstmals 1756 in Cambridge erschien und die Fragen abhandelt:
“Welche Ursachen tragen das meiste bey, eine Nation volkreich zu machen? und welche Wirkung hat die Menge des
Volks einer Nation in ihrem Handel?”- Humpert 7511.- Nicht
bei Goldsmiths und Giese.- Zwischengebunden: GYURKOVICS,FR.X.v.: Sätze aus der Allgemeinen Einleitung in die
Staatswissenschaft und aus der Policey, welche nach den
Vorlesungen Caspars von Ehrenfels (...) Fr. X. de Gyurkovics
(...) Vertheidigen wird auf der hohen Schule zu Tyrnau. (Tyrnau), 1771. 26 Bl.
1368 BLUNTSCHLI, Johann Caspar, Die Kommunisten in der Schweiz nach den bei Weitling
vorgefundenen Papieren. Zürich, Orell, 1843. 2
Bll., 130 S. Hlwd.
€ 700,Stammhammer, I, 129. Erste Ausgabe. Der sogenannte Bluntschli-Bericht ist bis heute eine der relevantesten Quellenschriften zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung in
der Schweiz sowie zur Geschichte des Bundes der Gerechten mit wichtigem Aktenmaterial. Bluntschli zeichnet den
Bericht erst am Ende des Buches, zusammen mit dem ersten
Staatsschreiber Hottinger. - Anfangs oben l. Feuchtigkeitsspuren, gelöschter Stempel auf Titelblatt.
1369 CLAASSEN, Walter, Die soziale Berufsgliederung des deutschen Volkes nach Nahrungsquellen und Familien. Kritische Bearbeitung der
deutschen Berufszählungen von 1882 und 1895.
Leipzig, Duncker und Humblot, 1904. XV, 164 S.
Lwd (St.a.Titelrückseite).
€ 45,Staats- und sozialwissenschaftliche Forschungen, Band 23,
Heft 1.
1370 COMTE, Auguste, Testament d’Auguste
Comte avec les documents qui s’y rapportent. Pièces justificatives, prières quotidiennes, confessions
annuelles, correspondance avec Mme. de Vaux. 2e
édition. Paris, Fonds Typographique, 1896. 570 S.
Halbleder (vorderes Gelenk angerissen, ganz wenige Bleistiftanstreichungen)..
€ 50,Einaudi 1206.
1371 DEUTSCH-FRANZÖSISCHE
JAHRBÜCHER. Herausgegeben von Arnold Ruge und
Karl Marx. Lieferung 1-2 (Alles Erschienene, Paris
1844). Leipzig, Liebing, 1925. 237 S. OKart. € 40,Neudrucke marxistischer Seltenheiten, 1. - Faksimile-Ausgabe der Erstausgabe.
1372 DÜBERG, Carl, Das Gemeinwesen aus
Christus. Weissagung und Auslegung. Liestal, Honegger, 1844. 20 S. Provisorische Heftung der Zeit
(Titel leicht verstaubt).
€ 120,Der Titel lässt nicht vermuten, dass es sich um eine sozialpolitische Abhandlung handelt, aber: wie lässt sich die “Idee
der Gottesvolksgemeine” gegenüber dem drohenden Sozialismus und Kommunismus realisieren? Der Autor firmiert als
213
Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft
Advokat zu Wismar und ist in den Katalogen mit der Schrift
“Bemerkungen über Ständewesen und Gemeindeordnung,
nebst einem Anhang über den Rechtszustand in Mecklenburg” (1831) zu finden.
1373 EFFERTZ, Otto, Katechismus der politischen Oeconomik. Auszug aus des Verfassers “Arbeit und Boden”. Lieferung 1-3 (in 3 Heften).
Bonn, Selbstverlag, 1893. Insgesamt 239 S. OKart.
(St. und Bibl.-Sch. auf Einband).
€ 60,1, Die Production; 2. Consumtion und Distribution; 3. Die gesellschaftlichen Zusammenhänge. - Dilletierender Mediziner,
auch Autor von “Arbeit und Boden : Grundlinien einer Phonophysiokratie” (1890), “Einige Worte zur Judenfrage” (2.A.
1894), aber auch “Vorlesungen über Metaphysik gehalten an
der École des hautes études sociales zu Paris” (1912-1914).
1374 EYCK, Erich, Der Vereinstag deutscher Arbeitervereine 1863-1868. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Berlin, Reimer, 1904. IV, 102 S. OBroschur.
(St.a.T. und Titelrückseite, Bibl.-Sch., Rücken leicht
lädiert).
€ 45,Seltener Titel des Historikers. - Zugleich Berliner Dissertation
von 1904.
1375 FEUERBACH, Friedrich, Gedanken und
Thatsachen. Ein Beitrag zur Verständigung über
die wichtigsten Bedingungen des Menschenwohles. Hamburg, Meißner, 1862. 106 S. Hlwd der Zeit
(St.a.T., Bibl.Rückenschildchen).
€ 35,Sohn des Strafrechtlers Anselm von Feuerbach, Verfasser von
“Die Religion der Zukunft” (1843), Philosoph. Über Menschliebe, Sittenlehre, die Hauptquellen menschlichen Eelendes,
die christliche Moral, die sittliche Bedeutung der Geschichte
u. a. Erste Ausgabe. Stammhammer, II, 112.
1376 La FEUILLE. Ed. par Zo d’Axa (Alphonse
Galand). Nos. 1-25 (all publ.). Paris, 1897-1899.
Loose as issued, in or. printed wraps. 46 x 32 cm.
€ 250,Complete set of the rare anarcho-pacifist publication. The
biting illustration with lithographs by Steinlen (16), Hermann-Paul (3), Leandre, Couturier, Luce, Willette and Anquetin provides an insight into working class living conditions
and the spirit of the Montmartre bohème. Together with the
original first publication in book-form of the loose issues: Les
Feuilles de Zo d’Axa. Paris, Societe Libre de’Edition des gens
de lettres, 1900. With 25 illustrations. 305 pp. - Nice set.
1377 FRANZ, Isidor, Herr Böhmert, Professor
der Nationalökonomie am Eidgen. Polytechnikum
in Zürich, und seine Fälschungen der Wissen-
schaft, begangen in seinem neuesten Buche: Der
Sozialismus und die Arbeiterfrage. Anklage vor
dem Tribunal der öffentlichen Meinung und Widerlegung einiger seiner Hauptirrlehren. Von einem Arbeiter (=I. Franz). Zürich, Verlags-Magazin,
1873. 119 S. OBroschur. (St.a.T.).
€ 35,Erste Ausgabe. - Bibl. d. Reichst., IV, 503.
1378 FREILIGRATH, Ferdinand, Ein Glaubensbekenntniß. Zeitgedichte. Mainz, von Zabern,
1844. XVI, 319 S. 2 Bl. Lwd der Zeit.
€ 120,Borst 2110. Houben I, 186. - Erste Ausgabe der Gedichtsammlung, in der sich der Dichter entschieden zur revolutionär-demokratischen Opposition bekannte. In der Einleitung sind 2 längere Gutachten u. Entscheidungen des Kgl.
Preuß. Ober-Censurgerichtes abgedruckt. Der Druck selbst
wurde großzügig gestaltet, um den nicht ausreichenden Text
auf mehr als 20 Bogen zu strecken, und somit die Zensur umzugehen. Gleich danach flüchtete F. nach Brüssel. - Durchgehend etwas stockfleckig.
1379 FRÖBEL, Julius, Theorie der Politik, als Ergebnis einer erneuerten Prüfung demokratischer
Lehrmeinungen. 2 Bde (in 1). Wien, Gerold, 186164. X, 334; VIII, 400 S. Hlwd der Zeit (etwas berieben) mit RTitel und etwas RVergoldung. € 240,1. Die Forderungen der Gerechtigkeit und Freiheit im State; 2.
Die Thatsachen der Natur, der Geschichte und der gegenwärtigen Weltlage, als Bedingungen und Beweggründe der Politik. - Stammhammer II 121, 3. - Erste Ausgabe der kritischen
Prüfung seines Werks “Die neue Politik” von 1846, nach
achtjährigem Exil in Amerika, mit der Einsicht “daß die Unausführbarkeit unserer Theorien ein Fehler dieser Theorien
und nicht ein Fehler dieser Welt ist” (S. VIII). Nach seiner
Rückkehr anfangs mißtrauisch beobachtet, setzte sich Fröbel
in Wien für eine großdeutsche Lösung ein und trat schließlich
in die Dienste des (klein-)deutschen Reichs.
1380 GEIGER, Theodor, Das uneheliche Kind
und seine Mutter im Recht des neuen Staates. Ein
Versuch auf der Basis kritischer Rechtsvergleichung. München, Schweitzer, 1920. XII, 328 S. Hlwd der Zeit (mit eingebundenem OUmschlag)
(St.a.T.).
€ 150,Einzige Ausgabe.
1381 GERLACH, Kurt A., Theorie und Praxis
des Syndikalismus. Habilitationsvorlesung an der
Universität Leipzig, gehalten am 31. Juli 1913.
München, Duncker und Humblot, 1913. 21 S. OBr.
€ 40,Mit Widmung des Verfassers für Prof. Stieda auf dem inneren
Umschlag.
214
Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft
1382 GRUBER, Max von, Mädchenerziehung
und Rassenhygiene. Vortrag, gehalten anläßlich
der Generalversammlung des Verbandes zur Hebung hauswirtschaftlicher Frauenbildung am 4.
Juli 1910 im alten Rathaussaale in München. (3.
Auflage). München, Reinhardt, 1910. 31 S. OKart.
(St.a.Einband, Bibl.-Sch.).
€ 60,Beiliegend ein Brief an und ein Brief von Gruber. - Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Einband.
1383 HAHN, Ed., Abstinenz? Wissenschaftliches zur Frage des Alkohols und der gegorenen
Getränke. Berlin, Freier Literarischer Verlag,
(1923). 31 S. OBroschur.
€ 48,Der Alkohol ist ein Allgemeinbedürfnis der Menschheit ..
1384 HANDBUCH für Sozialdemokratische
Wähler. Der Reichstag 1893-98. Herausgegeben
vom Sozialdemokratischen Parteivorstand. Berlin,
Vorwärts, 1898. 399 S. OLwd.
€ 36,Es werden u. a. Stichworte wie Umsturzvorlage, Achtstundentag, Posadowsky Erlaß, Antisemitismus, Reichsschulden,
Kriegsflotte, Kolonien, Tabaksteuer etc. behandelt. Dazu Vereinsgesetze und Wahlrecht.
1385 HANSEN, Carl Nicol Diedrich, Gedanken in Bezug auf einige Fragen des Armenwesens.
Mit besonderer Rücksicht auf die Verhältnisse in
den Herzogthümern Schleswig und Holstein. Kiel,
Schwers, 1847. 140 S. Lwd.
€ 120,H., Kirchspielvogt in Meldorf, hatte 1834 “Critik des Armenwesens” veröffentlicht. Mit einem Motto von Niebuhr: “Bei
einem freien und stolzen Volke ist es Pflicht, für diejenigen
Mitglieder des Staats Sorge zu tragen, welche selbst für sich
zu sorgen nicht im Stande sind; man kann die Mitglieder eines edlen und stolzen Volkes nicht betteln lassen”.
Staatswissenschaft von Platon bis
Schelling, Stein und Baader
1386 Die HERDFLAMME. Sammlung der gesellschaftswissenschaftlichen Grundwerke aller
Zeiten und Völker. Hrsg. v. Othmar Spann. 20 Bde
nebst 7 Erg.-Bdn (alles) in zus. 29 Bdn. Wien, Lit.
Anstalt (ab Bd 3:) Jena, G. Fischer, 1922 - 1939.
OBroschur (meist unaufgeschnitten, 6 Bde in
Orig.-Halbleinen).
€ 750,Ausführlich kommentierte Quellentexte.- Bd 1 (in 2
Halbbdn): MÜLLER,ADAM H. Die Elemente der Staatskunst.
Hrsg. v. J. Baxa.- 2: MÜLLER,ADAM H. Versuche einer neuen
Theorie des Geldes.- 3: THOMAS v. AQUIN. Ausgewählte
Schriften zur Staats- und Wirtschaftslehre. Übers. u. hrsg. v.
Fr. Schreyvogl (ohne den Innentitel).- 4: AUGUSTINUS. Der
Gottestaat. Die staatswissenschaftlichen Teile übers. u. hrsg.
v. K. Völker.- 5: PLATON. Staatsschriften. Griech.-dt. Übers. u.
hrsg. v. W. Andreae. Teil 1: Briefe.- Bd 6 (in 2 Bdn): PLATON.
Staatsschriften. Teil 2: Staat.- 7: HILLEBRANDT,A. (Hrsg.) Altindische Politik. Eine Übersicht auf Grund der Quellen.- 8:
BAXA,J. (Hrsg.) Gesellschaft und Staat im Spiegel deutscher
Romantik.- 9: WÜHRER,K. (Hrsg.) Der Deutsche Staat des
Mittelalters. I. Die fränkische Zeit. Eine Auswahl der Quellen.10: LIST,FR. Kleinere Schriften. Hrsg. v. Fr. Lenz. Erster (einziger) Teil: Zur Staatswissenschaft und politischen Ökonomie.11: HEGEL,G.W.FR. Schriften zur Gesellschaftsphilosophie.
Erster (einziger) Teil: Philosophie des Geistes und der Rechtsphilosophie. Hrsg. v. A. Baeumler.- 12: SCHELLING,FR.W.J.
Schriften zur Gesellschaftsphilosophie. Hrsg. v. M. Schröter.13: PLATON. Staatsschriften. Teil 3: Der Staatsmann.- 14:
BAADER,FR.v. Schriften zur Gesellschaftsphilosophie.- 15:
FICHTE,J.G. Schriften zur Gesellschaftsphilosophie. Hrsg. v. H.
Riehl. Teil 1: Reden an die deutsche Nation.- 16: FICHTE,J.G.
Schriften ... Teil 2: Die drei Schriften über den Gelehrten.- 17:
STEIN,KARL Frhr vom u. zum. Ausgewählte Schriften ... zur
Staatswissenschaft. Hrsg. v. Kl. Thiede.- 18: MÜLLER,ADAM.
Handschriftliche Zusätze zu den ‘Elementen der Staatskunst’.
Zum erstenmal hrsg. v. J. Baxa.- 19: MÜLLER,ADAM. Ausgewählte Abhandlungen. Hrsg. v. J. Baxa. 2. verm. u. veränd.
Aufl.- 20: MEISTER ECKHART. Schriften zur Gesellschaftsphilosophie. Hrsg. v. I. Roloff.—— Ergänzungsbde: 1. SPANN,O.
Kategorienlehre. 2. durchges. u. erg. Aufl.- 2: FAIGL,K. Ganzheit und Zahl. Ein Versuch über Bau und Erkenntniswert des
mathematischen und ganzheitlichen Begriffsgebäudes.- 3:
SPANN,O. Der Schöpfungstag des Geistes. Die Wiederherstellung des Idealismus auf allen Gebieten der Philosophie. Erster (einziger) Teil: Seinslehre, Gotteslehre, Geisteslehre, Naturphilosophie, Ideenlehre.- 4: BAXA,J. Einführung in die romantische Staatswissenschaft. 2. erw. Aufl.- 5: SPANN,O. Geschichtsphilosophie.- 6: SPANN,O. Erkenne Dich selbst. Eine
Geistesphilosophie als Lehre vom Menschen und seiner
Weltstellung.- 7: SPANN,O. Naturphilosophie.
1387 HOLZSCHUHER, August Freiherr von,
Die materielle Noth der untern Volksklassen und
ihre Ursachen. Augsburg, Rieger , 1850. VI, 148 S.
Interimskarton.
€ 75,Stammhammer, I, 108. Gekrönte Preisschrift auf die vom
bayerischen König Maximilian ausgeschriebene Frage
“Durch welche Mittel kann der materiellen Noth der untern
Klassen der Bevölkerung Deutschlands und insonderheit
Bayerns am zweckmäßigsten und nachhaltigsten abgeholfen
werden?” Verfasser sieht die Lösung in Bildung, Eigeninitiative, Förderung von Gewerbe, und zwar von unten, nicht vom
Staat. - St.a.T.
1388 HOLZSCHUHER, August Frhr. v., Die
materielle Noth der untern Volksklassen und ihre
Ursachen. 2. Ausgabe. Augsburg, Rieger, 1850.
(10) 148 (2) S. Originalbroschur. (St.a.T., unaufgeschnitten, Umschlag verstaubt).
€ 38,-
215
Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft
Stammhammer I, 108. Gekrönte Preisschrift auf die vom König Maximilian II. gestellte Preisfrage, auf welche Mittel
kann der materiellen Noth der unteren Klassen der Bevölkerung Deutschlands und insonderheit Bayerns am zweckmäßigsten und nachhaltigsten abgeholfen werden?. In der
4seitigen Vorrrede zur 2. Auflage verweist der Verfasser auf
ein weiteres Mittel, das ihm bis dahin entgangen sei: dem
der inneren Mission.
1389 Die HORNISSE. Zeitung für hessische
Biedermänner. (Redaktion J.C.J. Raabé u.a.) Jahrgang 3 (Januar bis 31. August 1850). Kassel, 1850.
179 lose Nummern. In Mappe.
€ 240,Von den 204 Nummern im Zeitraum fehlen 25. Unter dem
Einfluß des Marburger Philosophieprofessors und kurhessischen Demokraten Karl Theodor Bayrhoffer (1812-1888) habe
die Zeitung frühanarchistische Tendenzen entwickelt. Sie erschien seit 1. August 1848 und mußte zum Ende Dezember
1850 ihr Erscheinen einstellen. Die Tageszeitung berichtet
natürlich über die zahlreichen wichtigen Ereignisse des Jahres, wie den Staatsstreich Napoleons, die Erfurter Union, über
Schlewig-Holstein. Daneben viele Grundsatzartikel über Demokratie und Volksvertretung, Verfassungsfragen, die bevorstehenden Wahlen, über Sozialismus und Despotismus etc.
1390 HORWATT, Arthur de, System einer neuen Sozial-Reform. Eine soziale Ethik. Nach der
französischen Ausgabe deutsch bearbeitet von E.
v. Otto. Leipzig, Excelsior Verlag, (1913). 324 S.
Halbleder der Zeit.
€ 50,Exemplar mit Goldschnitt. Nicht bei Stammhammer. Eher ein
philosophisches als sozialpolitisches Werk. Originalausgabe
“Nouveau projet de réforme sociale” (Genf 1911). Der Übersetzer schreibt, Horwatt, Künstler, Dichter, Philosoph, sei ein
treuer Freund Nietzsches gewesen.
1391 JÄGER, Eugen, Die Agrarfrage der Gegenwart. Socialpolitische Studien. Abtheilung 1-3
(in 2 Bdn). Berlin, Puttkammer und Mühlbrecht,
1882/88. VIII, 251; V, 384; VII, 539 S. Einfache Hlwd mit handgeschriebenem Rückenschild. (einige
Altersspuren, St.a.Titelrückseite, Bibl.-RSch.).
€ 80,Umfassender sozialpolitischer Vergleich der Landwirtschaftsformen in Frankreich, U.S.A. etc. sowie Verbesserungsvorschläge aus christlich-sozialer Sicht. Friedrich Carl Reichsfreiherrn von Fechenbach als königl. bayerischem Kämmerer gewidmet, “dem tapferen Kämpen für eine christlich-conservative Socialreform”. - Teils gebräunt.
1392 KISKER, Ida, Die Frauenarbeit in den Kontoren einer Grossstadt. Eine Studie über die Leipziger Kontoristinnen. Mit einem Anhang über die
Berufsvereine der Handlungsgehilfinnen. Tübin-
gen, Mohr, 1911. 168 S. Bibl.-Hlwd (St.a.T., Bibl.RSch.).
€ 40,Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, Ergänzungsheft 3.
1393 KNIGHT, Charles, Kapital und Arbeit, mit
Inbegriff der Ergebnisse der Maschinerie. Aus dem
Englischen von T. Roth. Stuttgart, Expedition der
Wochenbände, 1847. Kl.-8vo. 222 S. Einfacher
Pappband der Zeit.
€ 150,Erste deutsche Ausgabe von “Capital and Labour, Including
the Results of Machinery” (1845). Der Verlag gab die “Wochenbände für das geistige und materielle Wohl des deutschen Volkes” heraus. - Stermpel auf Titel u. letzter S.
1394 KÖNIG, René, Die Mode in der menschlichen Gesellschaft. Zürich, 1957. 71 S. OKart. 4to.
€ 60,Unverkäuflicher Sonderdruck aus “Die Mode in der menschlichen Gesellschaft”, herausgegeben von René König und
Peter W. Schuppisser. - Mit handschriftlicher Widmung des
Verfassers für Norbert Elias auf Einband.
1395 KUCZYNSKI, Robert René, Die Entwicklung der gewerblichen Löhne seit der Begründung
des Deutschen Reiches. Berlin, Reimer, 1909. 112
S. OBroschur. 4to. (St.a.Einband, Rücken leicht lädiert).
€ 60,K. war damals Direktor des Statistischen Amts der Stadt
Schöneberg.
1396 LASSALLE, Ferdinand, Die Philosophie
Herakleitos des Dunklen von Ephesos. Nach einer
neuen Sammlung seiner Bruchstücke und der
Zeugnisse der Alten selbst. 2 Bde. Berlin, Duncker,
1858. XV, 379; IV, 479 S. Hldr im Stil der Zeit.
€ 200,Erste Ausgabe. An diesem frühen Werk zeigt sich der Einfluß
Hegels auf das Denken Lassalles, des Führers der deutschen
Arbeiterbewegung (1825-1864). Exlibris-Stempel auf dem Titel, einige Lagen wie üblich braunfleckig, anfangs einige Bögen stärker fleckig, neuer Ebd.
1397 LASSALLE, Ferdinand, Gesammelte Reden und Schriften. Hrsg. v. E. Bernstein. 12 Bde.
Berlin, Cassirer , 1919/20. OHldr.
€ 120,NDB 13, 668. - Erste und einzige Gesamtausgabe. Eduard
Bernstein hatte 1892/93 eine Auswahl Reden und Schriften
in 3 Bänden herausgegeben.
1398 LASSALLE, Ferdinand, Herr BastiatSchulze von Delitzsch, der ökonomische Julian,
oder: Capital und Arbeit. Berlin, Schlingmann,
216
Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft
1864. IX, 269 S. Neuer Halblederband im Stil der
Zeit (Originalumschlag eingebunden).
€ 450,Stammhammer I, 126, 10. Borst 2911. - Erste Ausgabe von
Lassalles ökonomischem Hauptwerk, als Gegenschrift zu
Schulze-Delitzschs “Capitel zu einem deutschen Arbeiter-Katechismus” verfaßt. Exemplar mit handschriftlichem Namenszug von Mathilde Franziska Anneke (1817 - 1884),
deutsche Schriftstellerin, Journalistin und schließlich Frauenrechtlerin in USA, auf dem Umschlag, sowie dem Eintrag auf
dem Titelblatt “Ein Geschenk des Verfassers”..
1399 LEO, André, La commune de Malenpis.
(Préface de Victor Poupin). Paris, Librairie de la bibliothèque démocratique , 1874. kl. 8vo (14x9 cm)
191 S. OBroschur (ungeschnittenes Exemplar).
€ 220,Bibliothèque Démocratique, no.80. - Léo (1824 - 1900),
Schriftstellerin und Journalistin, wurde bekannt durch ihre “
Le mariage scandaleux “ (1862) und “ Les deux filles de M.
Plichon “ (1865). Mitkämpferin der Commune (“ grande méconnue de la Commune “), während der sie “ Aux travailleurs des campagnes “ veröffentlichte. Floh in die Schweiz.
Hier ihre Gegenutopie: Il y avait, dans un pay près d’ici, mais
fort petit et qui ne se voit pas sur la carte, uned commune indépendante de tous les peuples voisins, qui se gouvernait à
sa guise, en raison de vieilles chartes qu’elle avait (erster Absatz). Das Werk war zuerst in der République francaise erschienen.
1400 LIFSCHITZ, Feitel, Was ist Anarchismus?
32 S. Bern, Drechsel, 1911. 32 S. OKart.
€ 38,Verfasser von “Adam Smith’s Methode” (1906), “Der ökonomische Liberalismis” (1907), “Zur Kritik der Böhm-Bawerkschen Werttheorie” (1908), “Untersuchungen über die Methodologie der Wirtschaftswissenschaft” (1909) u.a.
1401 LOUIS, Paul Lévi (dit Paul-Louis), Le
travail dans le monde romain. Avec 41 gravures
dans le texte. Paris, Alcan, 1912. 8vo. 416 S. Mit 41
Abbildungenim Text. Halbleder der Zeit. € 150,In der Reihe Histoire universelle du travail, sous la direction
de Georges Renard. Der Römer sei nicht schöpferisch gewesen, sondern habe allen Fortschritt importiert (p. 12). Geschichte der Arbeit im alten Rom. Fein gebundenes Exemplar
mit goldenen Initialen auf dem Vorderdeckel. - Originalumschläge eingebunden.
1402 MAIER, Johann Matthias, Die Noth der
untersten Volksklassen und ihre Abhilfe. Ein Versuch zur Lösung der von Sr. Majestät, dem Könige
von Bayern, gestellten Preisaufgabe. Erlangen,
Palm, 1849. VIII, 182 S. Einfacher Hlwd der Zeit.
€ 80,-
Stammhammer, Sozialpolitik I, 322. Exemplar aus der Bibl.
von Anton Menger.
1403 MERZ, Heinrich, Armuth und Christentum. Bilder und Winke zum christlichen Communismus und Socialismus. Stuttgart u. Tübingen,
Cotta, 1849. II-X, 1 nn. Bl., 238 S. Marmor. Ppbd d.
Zt.
€ 75,Dem Neuenstadter Frauen=Armenkranze gewidmet .., von
einem Diacon. Der christliche Socialismus, Volkserrettung,
Der Beruf des Weibes in dieser Zeit etc.
1404 MEYER, Rudolf, Der Capitalismus fin de
siècle. Wien, Austria, 1894. VIII, 487 S. Hlwd d. Zeit
(St.a.T.).
€ 60,Einzige Ausgabe.
1405 MULERT, Oskar, Vierundzwanzig ostpreußische Arbeiter und Arbeiterfamilien. Ein Vergleich ihrer ländlichen und städtischen Lebensverhältnisse. Jena, Fischer, 1908. 228 S. OKart. € 40,Vor dem Hintergrund einer Abnahme der Bevölkerung in Ostpreußen gegenüber den anderen Provinzen.
1406 NOVARIUS, Giovanni Maria, De privilegiis miserabilium personarum tractatus, in quo
complures singulares materiae ad eorum favorem
in usu forensi quotidianae ... tam juxta juris communis, quàm municipalis regni dispositionem ...
dilucidantur. Accessit pariter Tractatus alter de incertorum & malè ablatorum privilegiis ... Editio
quarta, in Germania prima, diligenter recognita ...
aucta ... locupletata. Köln, W. Metternich, 1709.
Kl.-4to. 9 Bl., 338 S., 16 Bl.; 3 Bl., 152 S., 7 Bl.
Hpgtbd d. Zeit mit sehr schönen bunten Deckelbezügen aus Brokatpapier (teilw. leicht gebräunt).
€ 300,Über die juristischen Sonderrechte der Armen, Witwen und
Waisen. Giovanni Maria Novario war königlicher Auditor in
der Provinz von Lucera.- Jöcher III, 988.
1407 OETTINGEN-WALLERSTEIN, Karl von,
Die modernen Zeit- und Arznei-Krankheiten der
Staaten. Rede, gelegentlich der Verhandlung über
das Verehelichungsgesetz, gehalten in der ersten
Kammer der Ständeversammlung zu Stuttgart den
18.2.1852. Stuttgart, Cotta, 1852. 46 S. OBroschur.
€ 60,Generatives Verhalten und Vaterlandsliebe...
1408 RICHTER, Adolf, Bismarck und die Arbeiterfrage im preußischen Verfassungskonflikt.
217
Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft
Stuttgart, Kohlhammer, 1933. 265 S. OBroschur.
(Rücken verstärkt).
€ 60,Auf dem Titelblatt eine umfangreiche handschriftliche Widmung des Autors an einen Freund, datiert Ludwigsburg, anl.
Bismarcks 120. Geburtstag. Sowie eine gedruckte Widmung
an den Historiker Johannes Haller.
1409 SAMMELBAND mit 18 Kleinschriften zu
Fragen der Soziologie und des Sozialismus aus
den Jahren 1891 - 1927. , Kl.-4to. Hlwd meist mit
den eingebundenen OUmschlägen (Rücken beschabt, Ränder teilw. papierbedingt gebräunt,
teilw. eng beschnitten, in Nr. 2 mit Beschädigung
der gedruckten Marginalien u. in Nr. 6 teilw. mit
Beschädigung/Verlust der untersten Textzeile, 3
Bl. in Nr. 2 lose u. mit Randläsuren, Nr. 11 u. 15 mit
Bleistiftanstreichungen).
€ 360,1. HERTZ, Fr. O., Wie studiert man Sozialwissenschaft? Wien
1902 22 S., 1 Bl. (Vorträge u. Abhandl. des Sozialwiss. Bildungsvereins Wien 1).- 2. KAWERAU, S., Soziologischer Ausbau des Geschichtsunterrichts. Berlin 1921. 40 S. (Die Praxis
der entschiedenen Schulreform 1).- 3. MAYREDER, Rosa, Der
typische Verlauf sozialer Bewegungen. 2. verbesserte Auflage. Wien (1925). 50 S. (Soziologie und Sozialphilosophie.
Schriften der Soziol. Gesellschaft Wien 4).- 4. KELSEN, Hans,
Das Problem des Parlamentarismus. Wien (1926). 44 S. (Soziologie u. Sozialphilosophie 3).- 5. KAMM, W., Abgeordnetenberufe und Parlament. Die berufliche Gliederung der Abgeordneten in den deutschen Parlamenten im 20. Jhdt. Karlsruhe 1927. 65 S. (Sozialwiss. Abhandlungen 4).- 6. MARTIN,
R., Idee und Partei. Eine Untersuchung ihrer Wechselwirkungen im Sozialismus. Wien 1926. 12 Bl.- 7. LEDERER, Emil, Einige Gedanken zur Soziologie der Revolutionen. Leipzig
(1919). 40 S.- 8. FALKENFELD, H., Philosophen für und wider
die Revolution. Leipzig 1923. 72 S., 2 Bl. (Öffentl. Leben 4344).- 9. COUDENHOVE-KALERGI, R. N., Apologie der Technik.
Leipzig 1922. 71 S.- 10. SCHUMPETER, J., Zur Soziologie der
Imperialismen. Tübingen 1919. 76 S.- 11. PANNEKOEK, Anton, Marxismus und Darwinismus. Leipzig 1909. 44 S.- 12.
MÄRTEN, L., Historisch-Materialistisches über Wesen und
Veränderung der Künste. (Eine pragmatische Einleitung).
Berlin (1920). 67 S. (Intern. Jugendbibliothek der Kommunistischen Jugeninternationale 15).- 13. SEGER, Gerhart, Kunst
und historischer Materialismus. Ein Beispiel neuer Kunstbetrachtung. Leipzig 1920. 30 S.- 14. ABRAMOVITSCH, M.,
Schlüssel zum Kursus Proletarische Denkmethodik. Als Manuskript gedruckt. O.O. u. J. (etwa 1920). 8 S.- 15. LAFARGUE,
P., Die Entwicklung des Eigentums. Aus dem Franz. v. Ed.
Bernstein. Neue durchgesehene Auflage. Berlin 1893. 74 S.16. LAFARGUE, P., Das Recht auf Faulheit. Übersetzt v. Ed.
Bernstein. Berlin 1891. 31 S.- 17. CUNOW, Heinrich, Die soziale Verfassung des Inkareichs. Eine Untersuchung des altperuanischen Agrarkommunismus. Stuttgart 1896. 10 S., 1
Bl., 118 S.- 18. PENTY, Arthur J., Auf dem Wege zu einer
christlichen Soziologie. Aus dem Engl. übersetzt v. O. Eccius.
Tübingen 1924. 8, 212 S. (Schriften d. engl. Gildenbewegung
5).- Außerdem angebunden: 19. DIE NEUE ZEIT. Wochenschrift der Deutschen Sozialdemokratie. Jahrgang 40, Nr. 21
vom 18. August 1922. Stuttgart 1922. (24) S.- Mit Beiträgen
von H. Cunow u. a.
1410 SCHAUB, Franz, Die Eigentumslehre nach
Thomas von Aquin und dem modernen Sozialismus mit besonderer Berücksichtigung der beiderseitigen Weltanschauungen. Freiburg, Herder,
1898. XXIV, 446 S. OHldr.
€ 40,Von der theologischen Fakultät in München preisgekrönt,
einzge Ausgabe. - St.a.Titelrückseite.
1411 SCHEIDTMANN, Gustav, Der Communismus und das Proletariat. Leipzig, Jurany, 1848.
127 S. Etwas späterer Hlwd.
€ 240,Friedlaender 23. Stammhammer I 228. Scharfes Pamphlet gegen den Kommunismus, “das längst vergessene Baboeufsche Ei aus der Rumpelkammer der französischen Revolution” (S. 7), der zehn Jahre vorher nur ein leerer Begriff gewesen sei, jetzt aber immer mehr zu einer Bedrohung anwachse, weil Ministerien und Zensoren ja nur die Liberalen und ihre Veröffentlichungen mit Argusaugen beobachteten und
verfolgten Verfasser analysiert eingehend die kommunistischen Autoren und ihre Publikationen, das Deutsche Bürgerbuch, das Westphälische Dampfboot, ausgiebig Dronke’s
Berlin, die Karl Grün, Herwegh, Weitling, etc. Cabet (Voyage
en Icarie) habe nachgewiesen, dass es so viele Pferde in
Frankreich gebe, dass man leicht jedem Franzosen sein Pferd
verschaffen könnte, mit dem er spazieren fahren könnte. Engels (“Lage der arbeitenden Classen in England”) habe nur
die Kritik in den Vordergrund gestellt, während Robert
Owen, philanthropischer Industrieller, immerhin einen praktischen Weg versucht habe (New Harmony) - der scheiterte.
Am Schluß weist S. nach, dass die schnelle industrielle Entwicklung auch den Konsum der Arbeiter gefördert habe und
ihre Sparquote! Alles könnte aber schon weiter sein, wenn
man schon vor 30 Jahren die Verfassungsversprechen wahrgemacht habe; deshalb ruhe jetzt seine Hoffnung auf Preussen!- Titel mit hinterlegtem Ausriß im weißen Rand. Sauberes
Exemplar.
1412 SCHMOLLER, Gustav, Über einige
Grundfragen der Socialpolitik und der Volkswirtschaftslehre. Leipzig, Duncker und Humblot, 1898.
IX, 343 S. Hlwd (St.a.Titelrückseite).
€ 250,Erste Ausgabe in dieser Form. - 1. Über einige Grundfragen
des Rechts und der Volkswirtschaft. Ein offenes Sendschreiben an Heinrich von Treitschke. 18754-75; 2. Die Volkswirtschaft, die Volkswirtschaftslehre und ihre Methode. - 3.
Wechselnde Theorien und feststehende Wahrheiten im Gebiete der Staats- und Socialwissenschaften und die heutige
deutsche Volkswirtschaftslehre. - Die Schrift über Treitschke
ist zuerst in Hildebrands Jahrbüchern für Nationalökonomie
und Statistik (Bde 23 u. 24 1874-1875) erschienen. Die 2.
Schrift war zuerst 1893 in Conrad’s Handwörterbuch der
218
Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft
Staatswissenschaften erschienen. Die 3. Schrift ist eine Rektoratsrede von 1897.
Staatsschulden, den Mißbrauch des Kapitals, das Unheil der
Advokate u.a. - Leicht stockfleckig.
1413 SCHULZE-DELITZSCH, Hermann, Die
sociale Frage. Aus zwei Vorlesungen am 18. März
und 2. April 1869 in Berlin und Cöln zusammengestellt. Berlin, Duncker, 1869. 36 S. Moderner Umschlag.
€ 200,-
1418 UEBER DIE VEREDLUNG der Vergnügungen der arbeitenden Klassen. Zwei gekrönte Preisschriften. Herausgegeben von der Baslerischen
Gemeinnützigen Gesellschaft. Basel, Schweighauser, 1840. XX, 122 S. Ppbd der Zeit.
€ 140,-
Erste Ausgabe. Stammhammer, Bibliographie des Sozialismus, I, 231. - Russischer Bibliotheksstempel auf dem Titel.
Enthält “der Geist macht lebendig” (67 S.) von Prof. Scheitlin
in St. Gallen und “Erst besinns, dann beginns” von einem
Ungenannten. Scheitlin (1779 - 1848) galt als “der geistig
hervorragendste Bürger St. Gallens seit der Reformation”
(ADB 30, 735). Die Kommission verweist in ihrer einleitenden
Darstellung des Wettbewerbes auf die segensreichen “häuslichen Einrichtungen des verflossenen Jahrhunderts”, bei denen die Hausgemeinschaft ein innigeres Band um den Herren
und die Mitglieder der Hausgemeinschaft oder der Werkschaft geknüft habe, so daß die niederen Klassen am Beispiel
des besser gebildeten Herren lernen konnte.
1414 SCHWACKENREUTTER, Kurt Egon v.,
Die Herren Kathedersozialisten. Nachklänge aus
dem Mannheimer Kongreß des Vereins für Sozialpolitik. Berlin, Deutscher Verlag, 1905. 31 S. OBroschur (Bibl.-Schildchen auf Umschlag)
€ 40,Schließt: “Ja, Eure Reden, die so blinkend sind, in denen ihr
der Menscheit Schnitzel kräuselt, sind unerquicklich wie der
Nebelwind, der herbstlich durch die dürren Blätter säuselt!”.
1415 STAMMHAMMER, Josef, Bibliographie
der Social-Politik. 2 Bde. Jena, Fischer, 1896/1912.
648; 881 S. Lwd.
€ 75,Standardwerk. Bd 1 deckt den Zeitraum bis 1894 ab und ist
nach Verfassern geordnet. Er erfaßt z.B. auch Titel wie Basilius Salvendensis’ “Zwo Predigten vom Wucher”, Leipzig
1550. Bd 2 behandelt 1895 - 1911 und ist systematisch geordnet, von Accordarbeit bis Zunftwesen. Beide Bände
führen natürlich auch englische, französische, italienische,
holländische etc Titel auf. Josef Stammhammer war übrigens
Bibliothekar beim “Juridisch-politischen Lese-Verein” in Wien. Er ist auch bekannt für seine 3bändige Sozialismus-Bibliographie und zur Finanzwissenschaft.
1416 STAMMLER, Rudolf, Sozialismus und
Christentum. Erörterungen zu den Grundbegriffen
und den Grundsätzen der Sozialwissenschaft. Leipzig, Meiner, 1920. V, 171 S. Hlwd (handschriftliche Notiz auf Titelblatt mit Bleistift).
€ 40,Einzige Ausgabe.
1417 THUMSER, J. M., (Pseudonym:) GERMAN, Geldure oder die Schlange der Volksnoth.
Nürnberg 1851. VI, 1851. VI, 212 S. Originalbroschur.
€ 120,Vorwort datiert 1. Januar 1852. Die Entwicklung in Frankreich interpretiert Verf. dahin, daß die Regierungen “die
Staatsrettung durch die Volks=Vernichtung” erstrebten. Aber
“der deutsche Geist, welcher das römische Völkerjoch zerschmetterte und das päbstliche Geistesjoch zerstörte, wird
auch das Joch der menschlichen Leidenschaften noch zerbrechen und der Menschheit den Frieden wieder geben”. (VI).
Kritisiert das System der Besteuerung, das Krebsübel der
1419 Der VOLKSBOTE für das Jahr 1844,
1845 und 1846 (alles Erschienene). 3 Bde. Stuttgart, Hoffmann, 1843/45. VIII, 268; 266; 231 S. Mit
zahlreichen. gestochenen und lithogr. Tafeln. Hlwdbde.
€ 320,Kirchner 10998. - Die drei erschienenen Jahrgänge des
“Volksboten” bieten durchwegs gut erhaltene Stiche, darunter Ansichten von Bad Gastein, dem Hermannsdenkmal, dem
Kynast, dem Reußenstein, Porträts von Pestalozzi, Salzmann
und Speckbacher, Bienen und Mäuse, einige Kräuter (Fingerhut, Bilsenkraut) sowie Gartenhäuser. Darüber hinaus erbauliche Lektüre über “Deutschen Heldensinn”, “Vaterlandsliebe”, aber auch botanische und landeskundliche Beiträge.
Unter den Tafeln mehrere Ansichten von Burgen und Schlössern (Ortenberg, Finstermünz, Brunnen, Thurmberg, auch
“Maus” genannt), Portraits (Erzherzog Karl von Österreich,
E.M. Arndt, H.Th. v. Schön) und Pflanzen- bzw. Tierabbildungen (Seidenraupen, Steinadler, Giraffe, etc.). - Jg 1844 in Hlwd d. Zt., Jge 1845-46 in angepassten neueren Hlwdn.
1420 WAENTIG, Heinrich, Auguste Comte und
seine Bedeutung für die Entwicklung der Socialwissenschaft. Leipzig, Duncker und Humblot,
1894. X, 393 S. Lwd.
€ 80,Staats- und socialwissenschaftliche Beiträge, II/1. - St. a. Titel.
1421 WEBER, Adolf, Die Lohnbewegungen der
Gewerkschaftsdemokratie. Ein antikritischer Beitrag zum Gewerkschaftsproblem. Bonn, Marcus u.
Weber, 1914. 71 S. OKart. (Einband leicht lädiert).
€ 45,Kölner Studien zum Staats- und Wirtschaftsleben, 7.
219
Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft
1422 WEBER, Marianne, Max Weber. Ein Lebensbild. Tübingen, Mohr, 1926. 719 S. Mit 11 Tafeln und 2 Faksimiles. OLwd (mit OUmschlag).
€ 80,Erste Ausgabe. - Immer noch wichtige Biographie aus der Feder seiner Frau Marianne. - Sauberes Exemplar.
1423 WEITLING, Wilhelm, Garantien der Harmonie und Freiheit. Vivis (Vevey), im Verlage des
Verfassers, 1842. XII S., 1 Bl., 264 S. Einfacher
Ppbd der Zeit.
€ 1.600,Stammhammer, Socialismus, I, 261; Borst, 2049. - Seltene erste Ausgabe des Hauptwerkes von Wilhelm Weitling. “Marx
erblickte in diesem Buche das ‘brilliante literarische Debut
der deutschen Arbeiter’, die ‘riesenhaften Kinderschuhe des
Proletariats’, und Engels stellte Weitling geradezu den
großen französischen Utopisten an die Seite. Lange Zeit war
das Werk der Katechismus der deutschen Arbeiter” (Keller,
Polit. Verlagsanstalten in der Schweiz, S. 138f). So und ähnlich wird Weitling als erster Theoretiker des Kommunismus
gefeiert. Von Fourier beeinflusst, strebte Weitling eine Gesellschaft an, deren Organisation den Fähigkeiten und Trieben der Menschen angepasst ist. Aufklärung, Revolution und
Anarchie bereiten einer Neuorganisation den Weg. (vgl. Ziegenfuss II, 853). Weitling schrieb sein Hauptwerk in seiner
Schweizer Zeit (1841-43).
- Library stamp on back of title page. St. auf Titelrückseite.
1424 WENCKSTERN, Hermann von, Existenz-Bedingungen sesshafter Landarbeiter. 2
Bde. Berlin, Parey, 1909/11. XXVII, 330; LIV, 243 S.
Mit Tabellen. OBroschur. (St.a.Einband und Titelrückseite, Bibl.-Sch.).
€ 70,Landwirtschaftliche Abhandlungen des Instituts für exakte
Wirtschaftsforschung, Heft 1 und 4.
1425 WICHERN: OLDENBERG, Friedrich, Johann Hinrich Wichern. Sein Leben und Wirken.
Nach seinem schriftlichen Nachlaß und den Mittheilungen der Familie. 2 Bde. Hamburg, Mauke,
1882/87. VII, 347; XV, 431 S. Mit Porträt. Abw.
Hldr.
€ 50,1. Die Jugendzeit; 2. Von 1848 bis zu Wichern’s Heimgange.
1426 WOLF, Hermann, Kapitalismus und Heilkunde oder Doktor und Apotheker. Dresden,
Schnabel, 1893. 45 S. OBroschur.
€ 40,-
Von einem Lehrer der Naturheilkunde. Bemüht sich, Sozialdemokraten zur Naturheilkunde zu bekehren und umgekehrt.
1427 WOLF, Julius, Sozialismus und kapitalistische Gesellschaftsordnung. Kritische Würdigung
beider als Grundlegung einer Sozialpolitik. Stuttgart, Cotta, 1892. XIX, 620 S. Lwd.
€ 50,Haupttitel: System der Sozialpolitik, Band 1. Alles Erschienene. - Stempel auf Titel.
1428 WOLFF-THÜRING, Theodor, Philosophie
der Gesellschaft. 1. Teil (Alles Erschienene): Individualismus und Sozialismus. Berlin, Schröder,
(1904). VI, 231 S. Hldr.
€ 48,Darwinismus und Sozialismus, Sozialismus und Wirtschaft
und Technik, Kunst und Wissenschaft, und Ethik.
1429 ZEUNER, R. (anonym), Die Not des vierten Standes, von einem Arzt. Leipzig, Grunow,
1894. III, 248 S. Lwd der Zeit (St.a.T.).
€ 48,Man solle sich an Luther erinnern, dann werde man auch den
Mut finden, sich gegen die jetzige grausame Alleinherrschaft
der selbstischen Gewinnsucht anzukämpfen und sich für die
Gewissensnot und die bejammernswerte Lage des vierten
Standes zu erheben (S.246). Berichtet eingehend über die Lebensverhältnisse der Arbeiter, die Ursachen der Krankheiten,
die Strafgesetze und den vierten Stand, den vierten Stand
und die herrschenden Klassen und die Sozialdemokratie, die
keineswegs die Anarchie propagiere, sondern viel für die Arbeiter erreicht habe. - Nicht bei Holzmann/Bohatta, Kat. d.
ständ. Bibl. Stuttg. 1907, S. 331. Stammhammer; Kat. Bibl.
des Reichstags anonym. Auflösung nach KVK.
1430 ZUR ARBEITERFRAGE. Vier zeitgemäße
Aufsätze, separat abgedruckt aus der Linzer theologisch-praktischen Quartalschrift. Linz, Ewert,
1869. 140 S. Broschiert unter Verwendung des
Originalumschlages.
€ 150,Sieht den niedrigen Lohn, lange Arbeitszeit, Kinderarbeit, Arbeitsteilung, Auflösung des Familienlebens, schlechte Nahrung, ungesunde Wohnung, die Herzlosigkeit der Unternehmer als die Gründe für die hoffnungslose Lage der Arbeiter.
Setzt sich aber auch kritisch mit der Argumentation der Sozialdemokratie auseinander. Außerdem die Abschnitte Allgemeine Lage der Arbeiterklasse, Moderner Liberalismus und
soziale Frage, Fabrikgesetzgebung.
220
16. Kulturgeschichte
1431 ARGENS, Jean Baptiste Boger, Marquis d’ (anonym), Histoire des révolutions arrivees dans l’empire Romain, tant dans l’etat que
dans l’eglise, depuis Constantin le Grand jusqu’à
la paix de Munster. Par Mr. B. ... 2 Bde. Londres,
Changuion, 1742. 845; 631 S. Mit 2 gest. Titelvignetten. Hldr des 19. Jhdts.
€ 240,-
lustrierter Originalpappband. mit verblaßter Vignette auf Vorder- und Hinterdeckel (Rücken fehlt
zum Teil).
€ 45,Mit Beiträgen von Karl Geib (Rheinische Sagen), Johanna
Schopenhauer (Leontine), Helmina von Chezny (Der Treue
Leid und Sieg), Elise von Hohenstaufen (Germaniens Lucretia) etc.
Georgi, Bücherlex. V, 195. - Eine umfassende Geschichte des
Heiligen Römischen Reiches, einschliesslich der Religionskriege, Verfolgungen, Reformation etc. Schriftsteller der Aufklärung (1707-1771), Autor von “Memoires secrétes de la republique des Lettres” (1744), “Lettres juives” (1754) u. a.
Auflösung durch Bibliothekskatalog. - Stellenweise leicht
stockfleckig. Besitzvermerke auf Vorsatz.
1436 DEUTSCHER BIOGRAPHISCHER INDEX. Herausgegeben von Willi Gorzny. Bearbeitet
von Hans-Albrecht Koch, Uta Koch und Angelika
Koller. 4 Bde. München, Saur, 1986. Insgesamt
2298 S. OLwd (mit OUmschlag). 4to.
€ 160,-
1432 BERGSTRÄSSER, Johann Andreas Benignus, Oden, Lieder und andere Gedichte auf
die neuesten Weltbegebenheiten. (2 Abteilungen
in 1 Bd). Hanau und Leipzig, 1794. 134; 201 S.
Ppbd.
€ 180,-
1437 DORNAU (DORNAVIUS), Caspar, Amphitheatrum sapientiae socraticae joco-seriae.
Schauplatz scherz- und ernsthafter Weisheiten. . 2
Teile (in 1 Band). Neudruck der Ausgabe Hanau,
1619. (Goldbach 1995). Herausgegeben und eingeleitet von Robert Seidel Etwa 1200 S. Ln (Texte
der frühen Neuzeit, 9).
€ 98,-
Johann Andreas Benignus Bergsträßer (1732-1812), hessischer Konsistorialrat, Schmetterlingssammler und Erfinder
eines optischen Telegraphen, versuchte sich daneben auch in
der Dichtung, hier hauptsächlich der Heldendichtung auf die
deutschen Kämpfer gegen die Französischen Revolutionstruppen. - Komplett lt. Verbundkatalog offenbar 3 Teile.
1433 BRAUN, Karl Johann, Ritter von
Braunthal, Realisten und Idealisten. Socialer Roman von Jean Charles. 5 Bde (in 2). Leipzig,
Günther, 1867. Insgesamt 982 S. Hlwd der Zeit.
€ 200,Braun (1802 - 1866), Erzieher, Archivar, Bibliothekar, seit
1855 freier Schriftsteller, Autor von gesellschaftskritischen
Zeitromanen und historischen Romanen: Antithesen oder
Herrn Humors Wanderungen durch Wien und Berlin, 1834;
Donna Quixote oder Leben und Meinungen eines scharfsinnigen Edlen aus Jungdeutschland, 2 Bände, 1844; Die Ritter
vom Gelde, 1860. - s. aeiou.at.
1434 BRUNET, Jacques Charles, Manuel du
libraire et de l’amateur de livres. Contenant 1. un
nouveau dictionnaire bibliographiquem 2. une table en forme de catalogue raisonné. 9 vols. Paris,
Didot frères, 1860. (Reprint, Copenhague 1966).
OLwd.
€ 550,1435 CORNELIA. Taschenbuch für Deutsche
Frauen, auf das Jahr 1825. Herausgegeben von
Aloys Schreiber. Heidelberg, Engelmann, 1824.
12mo. (18) 302 (2) S., Titelkupfer und 6 Kupfer, Il-
Mit diesem Werk hat der bedeutende Schulmann, Mediziner
und Diplomat Caspar Dornau (1577-1631) eines der größten
und faszinierendsten Kompilationswerke der Frühen Neuzeit
zusammengestellt. Auf den mehr als 1200 Seiten finden sich
fast 700 Werke verschiedenster Art, ernsthafte, ironische, lateinische und deutsche, in Versen und in Prosa. Sie geben ein
plastisches Bild von der geistigen Interessenlage des gebildeten Publikums zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Eine Fundgrube für viele Disziplinen, auch für Naturwissenschaft und
Technik, gesamteuropäisch gesehen! Die Einleitung enthält
eine biobibliographische Dokumentation der enthaltenen
Autoren.
1438 ECCARDUS, Geschichte des Niederen
Volkes in Deutschland. 2 Bde. Berlin, Spemann
(ca., 1907). XVIII, 413; 418-862 S. Halbleder der
Zeit (leicht bestoßen).
€ 45,1. Die Gemeinfreiheit und ihr Verfall.- 2. Das Emporkommen
von Bürger, Bauer und Arbeiter. - Nach Bibliothekskatalog
Verfasser Robert Hessen.
1439 ERASMUS DESIDERIUS, Desiderii Erasmi Roterodami Commentarii de verborum ac rerum copia. Liber ad sermonem et stylum formandum ultilissimus, curante E. Th. Hohler. Wien, Geistinger, 1824. VIII, 234 (10) S. Interimsbroschur,
ungeschnitten.
€ 75,Der Herausgeber Hohler kommentiert das Buch in keiner
Weise, bietet aber auch das Vorwort von Erasmus, datiert
1512.
221
Kulturgeschichte
1440 FABER du FAUR, Curt von, German baroque literature. A catalogue of the collection in
the Yale University library. New Haven, Yale University Press, 1958. XLII, 496 S. Mit Illustrationen.
OLwd (Rücken leicht ausgebleicht).
€ 60,Bibliographical Series from the Yale University Library Collections.
1441 FAUR, Louis-François (anonym), Vie
privée du Maréchal de Richelieu, contenant ses
amours et intrigues, et tout ce qui a rapport aux
divers rôles qu’a joués cet homme etc. 3 Bde. Paris
u. Maastricht, Roux, 1791. 2 Bl., XVI, 320 S.; 2 Bl.,
342 S.; 2 Bl., 314 S., 1 Bl. Bde 1 und 2 Pappbände
der Zeit, Bd 3 Halbleder (Alters- und Gebrauchsspuren).
€ 120,Barbier IV, 1010 (dat. 1790). Gay-L. III, 1351. - Der obskure
französ. Theaterschriftsteller (1755-1815), Sekretär des letzten Herzogs von Fronsac, schrieb dieses Werk voller pikanter
Details mit der Absicht einen Skandal hervorzurufen, was
ihm vortrefflich gelang. (Hoefer 17, 179). Der 3. Band mit den
Abenteuern des Herzogs von Richelieu mit der schönen
Mme. Michelin soll sogar ganz seiner Phantasie entsprungen
sein (vgl. Barbier). - Titelbll. gestempelt.
1442 FESTSCHRIFT Nikolaus Grass zum 60.
Geburtstag dargebracht von Fachgenossen,
Freunden und Schülern. Hrsg. von Louis Carlen
und Fritz Steinegger. 2 Bde. Innsbruck, Wagner,
1974/75. XIX, 813; XVI, 648 S. Mit Porträt, Abb.
und teils farbigen Tafeln. OHlwd (St.a.Titelrückseite).
€ 80,Mit Beiträgen von Walter ULLMANN, Zur Entwicklung des
Souveränitätsbegriffs im Spätmittelalter; Leslaw PAULI, Zur
Geschichte der peinlichen Halsgerichtsordnung Kaiser Karls
V. in Polen und der Ukraine; Gustav Klemens SCHMELZEISEN,
Rechtliches in Moscheroschs Gesichten; Hermann CONRAD,
Verfassung und politische Lage des Reiches in einer Denkschrift Josephs II. von 1767-1768; Hermann HALLAUER, Cusanus und Neustift; Heinrich DEMELIUS, Zur Privatrechtsgeschichte des Köllnerhofes in Wien (1463 bis 1508) u. a.
1443 FONTANE BLÄTTER. Halbjahresschrift.
Im Auftrag des Theodor-Fontane-Archivs und der
Theodor Fontane Gesellschaft e. V. herausgegeben
von Hanna Delf von Wolzogen und Helmuth Nürnberger. Hefte 8-51, 65 und 66 (und:) Sonderhefte
2-6 (in 50). Potsdam, Stein, 1965/98. OKart.
€ 180,Sonderheft 4: Register für die Bände 1 (1965) - 2 (1973)
(=Hefte 1-16) und die Sonderhefte 1-3; Heft 36: Register für
die Bände 3 (1973/76) - 4 (1977/81) (=Hefte 17-32) und die
Sonderhefte 5-6. Zusammengestellt von Angelika SchubarthEngelschall. - Teils ungebunden, Hefte 65-66 OLwd.
1444 FREIMAURER: Des ETANGS, Nicolas
Charles, Le véritable lien des peuples ou La
franc-maçonnerie rendue à ses vrais principes.
Ouvrage déjà publié plusieurs fois depuis le commencement du XIXe siècle. Paris, mars, 1829. 48 S.
Dekorierter Originalumschlag, provisorisch geheftet. (St.a.T.).
€ 150,Originalausgabe. Unt

Similar documents

i. literatur - JA Stargardt Autographenhandlung Berlin

i. literatur - JA Stargardt Autographenhandlung Berlin allgemeinen und von G.S. im besonderen – Versprechen, mir recht bald die ‚Mutter’ zurückzusenden“ (Brechts Stück; Benjamin hatte es Kitty Marx bei ihrer Begegnung in Berlin vor seiner Emigration im...

More information

Collector`s Progress - International League of Antiquarian Booksellers

Collector`s Progress - International League of Antiquarian Booksellers Erste Ausgabe. Selten, das Subskribenten-Verzeichnis listet insgesamt 114 Exemplare für Augsburg und weitere 20 Exemplare für andere Orte. - Wertvolle, ausführlich kommentierte Bibliographie zur Au...

More information