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ANTIQUARIATSKATALOG 627 RECHT, GESCHICHTE, WIRTSCHAFT Law, History, Economics Alte Drucke des 16.-18. Jahrhunderts Zeitgenössische Schriften Eine Auswahl an wissenschaftlichen Büchern Reprints und Zeitschriften Dissertationen, Disputationen Pamphlete, Mandate Alte Zeitschriften Acta Eruditorum Göttingische gelehrte Anzeigen etc. KEIP & VON DELFT 57 22 6 13 402 18 1346 113 15 858 KATALOG 627 1. Alte Drucke, Recht und Geschichte 2. Rechtsgeschichte, Monographien vom 18. bis 20. Jahrhundert 3. Alte Gesetzeswerke, Kommentare 4. Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht 5. Strafrecht, Strafprozeß 6. Zivilrecht, Zivilprozefl, Justiz 7. Wirtschaft, Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte 8. Alte Dissertationen, Disputationen, 17. und 18. Jahrhundert 9. Kirchenrecht, Kirchengeschichte 10. Juristische Festschriften 11. Politik, Geschichte 12. Pamphlete, Mandate, Patente, Verordnungen, 16.- 18. Jahrhundert 13. Länder, Regionen, Orte 14. Alte Wirtschaftswissenschaft, Ende des 17. Jahrhunderts bis Mitte des 19. 15. Sozialpolitik, Sozialgeschichte, Sozialismus 16. Kulturgeschichte, Wissenschaft, Buchwesen 17. Alte Zeitschriften, Handbücher, Bibliographien, Zeitungen 18. Wissenschaftliche Zeitschriften 1. Recht 2. Wirtschaft, Wirtschaftsrecht 3. Politik 4. Geschichte, Kultur, Archäologie 5. Literatur, Sprache 6. Natur, Technik, auch Geographie 7. Kunst, Kunstwissenschaft 19. Keip Verlag, neue Titel aus unseren Reihen Register KEIP & VON DELFT GMBH Spessartstrasse 2, D-63811 Stockstadt am Main, Germany Fon +49 (6027) 40974-0 Fax +49 (6027) 40974-42 E-Mail: info@keip.net Internet: www.keip.net 3 11 24 32 56 68 87 105 122 129 132 141 171 194 212 221 226 234 238 239 240 242 245 246 248 263 Lieferbedingungen Keip & von Delft GmbH Terms of Delivery Keip & von Delft GmbH Vertragspartner ist die Keip & von Delft GmbH, Spessartstr. 2, 63811 Stockstadt. Contractual partner is Keip & von Delft GmbH, Spessartstr. 2, 63811 Stockstadt. Das Angebot ist freibleibend. 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Sie haben die Kosten der Rücksendung zu tragen, wenn die gelieferte Ware der bestellten entspricht und wenn der Preis der zurückzusendenden Sache einen Betrag von 40 Euro nicht übersteigt. Anderenfalls ist die Rücksendung für Sie kostenfrei. Nicht paketversandfähige Sachen werden bei Ihnen abgeholt. Verpflichtungen zur Erstattung von Zahlungen müssen Sie innerhalb von 30 Tagen nach Absendung Ihrer Widerrufserklärung erfüllen. Ende der Widerrufsbelehrung. In the event of valid revocation, the received performances are to be returned and any benefits therefrom (e.g. interest or fee for the use of the ordered item(s)) surrendered. If you cannot return the received performance in full or in part or only in a worse condition, you may be liable for compensation to that extent. Where items have been provided, this shall not apply in so far as the deterioration of the goods is due solely to their inspection – as would have been possible for you if the transaction had taken place in a shop. 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Foreign customers are requested to make payment with international money order or bank draft with the payee’s charges paid. Otherwise we have to take bank charges of 10,- Euro. 1. Alte Drucke, Recht, Geschichte 1 ANDLERN, Franz Friedrich, Corporis constitutionum imperialium tomus secundus bipertitus. Sive notae theologicae, canonicae, politicae, historicae, et juridicae in tomum primum. 2 Teile (in 2 Bdn). Frankfurt/M., J. Ph. Andreä, 1704. Folio. 7 Bl., 1822 S., 20 Bl. (fortlaufend paginiert). Pgtbde der Zeit (angestaubt, Innengelenke mit kl. Wurmspuren, gleichmäßig leicht gebräunt, Vorsätze sowie Band 1 meist, Band 2 vereinzelt mit Nässespur am oberen Rand). € 800,- bis zu xenia, xenodochium, zelotypia und zelus, mit entsprechenden Belegstellen. - Einband etwas fleckig, Vorderdeckel gewellt, dadurch Bezug gelöst. Letzte 20 Blätter unten mit leichtem Feuchtigkeitsschaden. tertan, Vormund, Wechsel, Wein, Wien, Wucher, Württemberg, Würzburg, Zauberei, Zeuge, Zoll und Zutrinken.- Sehr selten.- NDB 1, 273; Pütter I, 248; nicht bei Zischka. Lange Zeit das Standardwerk der juristischen Fachsprache, zuerst 1559 erschienen und zuletzt noch 1778 gedruckt. Hier gewissermaßen die Ausgabe mit den Änderungen und Verbesserungen letzter Hand. Der Jurist Barnabé Brisson, Staatsrat unter Heinrich III., Parlamentspräsident von Paris und einer der bedeutendsten französischen Humanisten des 16. Jhdts, wurde im Gefolge der Hugenottenkriege 1591 umgebracht. - Adams B 2852; vgl. Zischka 178. - Gestochenes Exlibris von Tobias Otto Tabor auf der Titelrückseite mit handschriftlicher Datierung von 1675. Tabor, Sohn des Juristen Joh. Otto Tabor, gab 1670 die Beiträge seines Vaters zur juristischen Lexikographie (Additiones ad Barbosae Thesaurum) heraus; vgl. Jöcher IV, 979. 3 BRISSON, Barnabé, De verborum quae ad ius pertinent significatione libri XIX. Quorum maior pars ab auctore recensita & edita; reliqua ... ex adversariis & schedis illius, à Petro Brederodio collecta digestaq(ue) est Paris, S. Nivelle, 1596. Folio. 3 Bl., 657 (recte 659) num. Bl. Mit HolzErste (einzige) Ausgabe.- Enzyklopädie schnitt-Druckermarke auf d. Titel. des gesamten deutschen Staats- und Neuer Hpgtbd unter Verwendung Rechtswesens, erschienen als Ergänzung eines alten Rückens (Ränder zur 2. Auflage (1700) der von dem kaiserdurchgehend mit Nässespuren, etlichen Reichshofrat v. Andlern herausgegebenen Sammlung der deutschen was braunfleckig und feuchtwelReichsgesetze, Wahlkapitulationen etc. lig, sehr zahlreiche Marginalien Enthält in lexikalischer Anordnung eine von alter Hand, Titel mit hinterlegVielzahl von Kollektaneen und Materiali6 ten Randläsuren und etwas knicken - teils lateinisch, teils deutsch - zu alspurig, Bl. 160, 161 u. 311 doppelt paginiert, Bl. len in den Gesetzen angesprochenen Themen von Abbas, Abusus, Accisa, Acht, Adel, Advocatia, Aufruhr etc. bis zu Un314 übersprungen). € 800,- 2 BARBOSA, A.: THESAURUS LOCORUM iurisprudentiae, ex axiomatibus Augustini Barbosae, et analectis John. Ottonis Taboris, et Samuelis Strykii aliorumque concinnatus. Editio quarta. Novis axiomatibus ex recentioribus autoribus magna ex parte auctior facta ab Andr. Christoph. Rösenero. 2 Teile (in 1 Bd). Leipzig, Fritsch, 1707. 662 (recte 660), 421 (recte 415) S. Pergamentband der Zeit mit altem handschriftlichem Rückentitel. Folio. € 1.200,- 4 BRUNNEMANN, Johann, Commentarius in duodecim libros Codicis Justinianei, quo singulae leges et authenticae breviter & succinctè explicantur ..., opus theoretico-practicum ... Editio post claudicantem & mendosam Gallicanam tertia, ab innumeris mendis repurgata, novis ac necessariis additionibus ut & summariis aucta. Leipzig, Chr. Michael für J. Chr. Tarnow, 1672. Folio. 10 Bl., 1360 S., 63 Bl. Mit gestochener Titelvignette. Pgtbd der Zeit (Einband berieben und fleckig, Rücken aus altem Material erneuert, teilweise leicht gebräunt und etwas braunfleckig, stellen- Vgl. Lipenius I, 854 (EA von 1652). - Juristischen Quellenwerk des portugiesischen Juristen Barbosa (1590-1649). Nach der 3., von Stryck bearbeiteten und vermehrten Ausgabe (“per axiomata Samuelis Strckii auctam”). Auch Tabor (1604 - 1674), der die 2. Ausgabe bearbeitet hatte, war ein angesehener Professor (Straßburg, Güstrow, Gießen, siehe ADB 37, 337ff).). Die vorliegende Ausgabe von Rösner erfuhr bis 1737 noch 2 weitere Ausgaben. Im ersten Buch 138 Kapitel axiomatum iuridicorum (von abbates, abbatiae, bis de auctoritate, auxilio, beneficio), im 2. Buch 36 Kapitel de bacillis fissis, bis bannitis, banno, im 3. Buch 135 Kapitel (de cadaveribus, de caducitate bis de curiositate, de custodia), etc 3 Alte Drucke, Recht, Geschichte weise mit schwacher Nässespur im unteren weißen Rand, Name auf Titel). € 650,- kleinen Wurmlöchern, auch im Text, danach nur noch einzelne Wurmgänge im Außenrand). € 12.000,- Eines der Hauptwerke Johann Brunnemanns. Zuerst 1663 erschienen, hier in der Ausgabe letzter Hand. “Hervorgegangen aus Vorlesungen, welche Brunnemann 15 Jahre lang privatim, dann publice gehalten hatte, ist dieses umfassende Werk von dem Verfasser selbst später neu bearbeitet und im letzten Jahre seines Lebens (1672) in zweiter Auflage herausgegeben” (Stintzing/Landsb. II, 108; die Ausgabe wird auf dem Titel jedoch als dritte Auflage bezeichnet, da zwischenzeitlich die im Titel genannte fehlerhafte französische Ausgabe, Lyon 1669, erschienen war). 1. KARL V. (Kaiser), Peinlich Halßgericht. Des Allerdurchleuchtigsten ... Keyser Carols des Fünfften, und des Heyligen Römischen Reichs Peinlich Gerichts Ordnung, auff den Reichßtägen zu Augsburg und Regenspurg, in jaren dreissig, und zwey und dreissig gehalten, auffgericht und beschlossen. Frankfurt/M., N. Basse, 1581. 6 Bl., 29 num. Bl., 1 Bl. weiß. Mit gr. Titelholzschnitt u. 6 etwa halbseitigen Textholzschnitten (Titelbl. am Außenrand hinterlegt, vereinzelt Unterstreich. von alter Hand). - Deutsche Ausgabe der ‘Carolina’, dem ersten und einzigen reichsein5 BUDÉ, Guillaume, Opeheitlichen Strafgesetzbuch. Die ‘Carolina’ rum tomus III. in quo annotatiofußte auf der älteren ‘Bambergensis’ und nes in Pandectas tam priores wurde 1532 nach langjährigen Vorarbeiquam posteriores comprehendunten verabschiedet. Anfänglich konnte sie tur, ad postremam authoris recosich nur langsam gegen die landesrechtlignitionem expressae ... Eiusdem chen Bestimmungen durchsetzen, trug dann aber “als wahrhaft reformierendes Forensia, in quibus et vulgares et Gesetzeswerk trotz ihrer ausdrücklich vere Latinae iurisconsultorum losubsidiären Geltung zu einer weitgehenquendi formulae traduntur. 2 Teile 6 den Neugestaltung des Strafrechts bei” (in 1 Bd). Basel, N. Episcopius d.J., (Kaspers 132). Der Titel- und ein Textholzschnitt zeigen Ge1557. Folio. 10 Bl., 399 S., 16 Bl.; 190 S., 19 Bl. Mit richtsverhandlungen, zwei weitere Holzschnitte mit Abbil2 unterschiedlichen Holzschnitt-Druckermarken dung verschiedener Folter- und Hinrichtungsmethoden. - 2. auf Titel u. Schlussblatt (jeweils wiederholt). Ldrbd BAMBERGISCHE PEINLICHE HALSSGERICHTSSORDNUNG, der Zeit (Einband fleckig und beschabt, Ecken be- (Bamberg, J. Wagner, 1580). 4 Bl. (letztes weiß), 72 num. Bl., 20 Bl. (das 2. weiß). Mit Holzschnitt-Titel u. 21 meist ganzstoßen, ohne die Schließbänder, Ränder durchge- seit. Textholzschnitten.- Unter den ersten deutschen Strafhend etwas stockfleckig, teilweise mit Nässespur gesetzbüchern “hebt sich wegen der geschickten Zusamim Bund, Stempel auf Titelrückseite). € 500,- menfassung des einheimischen Rechts mit den bereits eingeAus der vierbändigen ersten Werkausgabe. In sich abgedrungenen fremden römisch-italienischen Rechtselementen schlossener dritter Band mit den ins juristische Fach fallendie ‘Bambergische Halsgerichtsordnung’ oder ‘Constitutio den Schriften des großen französischen Humanisten GuillauCriminalis Bambergensis’ von 1507 heraus” (Kaspers 132). me Budé (Budaeus, 1468 - 1540). “Mit seinen Annotationes Sie entstand unter der Leitung Johann v. Schwarzenbergs, in Pandectas (zuerst 1508) ließ Budé seine Vorgänger Valla, Hofmeister (Kanzler) des Fürstbistums, der als solcher auch Polizian und Zasius weit hinter sich und bereitete den Weg die Aufsicht über das Hofgericht führte. Hier die revidierte für die großen Juristen der nächsten Generation wie CuiaciFassung von 1580. “Die Revision der Bambergensis im Jahre us. War er doch nicht nur versiert in den alten Sprachen, son1580 durch den Bischof Johann Georg und seine Räte ist bisdern besaß zudem eine weit größere Kenntnis der Materie, her nur als Tatsache hingestellt worden, ohne dass man weidie ihn befähigte, besonders schwierige Stellen in den Panter auf ihre Wichtigkeit eingegangen ist” (Kohler/Scheel II, dekten in ihrem Zusammenhang zu interpretieren” (Pfeiffer XXI u. LXXXI). Einzige Ausgabe mit dem schönem Holz129). - VD 16 B 9075; Adams B3074. schnitt-Titel und einer ganzseitigen Darstellung des Jüngsten Gerichts von Jobst Amman (Becker 139). Die anderen, noch 6 CAROLINA, BAMBERGENSIS: SAMMEL- eher mittelalterlich wirkenden Holzschnitte (Moses, VereidiBAND mit 6 Schriften vorwiegend zum Strafrecht gung von Beisitzern, Vorführung eines Delinquenten durch Gerichtsbüttel, peinliches Verhör, Du sollst nicht falsch Zeugaus den Jahren 1572 - 1581. , Folio. Datierter nis geben, Hinrichtungen etc.) sind größtenteils WiederverSchweinsldrbd auf Holzdeckeln, bezeichnet P.HK. wendungen der Originalstöcke von Wolf Traut aus der Erst1583, mit Blindprägung und 2 Schließen (berie- ausgabe (vgl. Thieme/B. 33, 353a). - VD 16 B 266. - 3. SAUR, ben, gebrochener Vorderdeckel und Schließen Abraham, Straff Buch, Das ist: Gründtliche und rechte Underfachgerecht restauriert, die ersten 2 Schriften an- weysung wie heutiges tags, nach allen gemeinen beschriebfangs mit zahlreichen, später weniger werdenden nen Geistlichen und Weltlichen Rechten, Reichs auch Lands Ordnungen, Statuten, Opinionen der Rechtsgelehrten, und 4 Alte Drucke, Recht, Geschichte wolhergebrachter gewonheiten, etliche grobe eusserliche Sünde, Frevel und begangne Missethaten, Bürgerlich und peinlich zustraffen gepflogen werden ... jetzundt wider von newem an vielen orten mercklich gemehret, und mit schönen Figuren gezieret. Frankfurt/M., N. Basse, 1581. 6 Bl. (letztes weiß), 162 S., 7 Bl. (letztes weiß). Mit kl. Holzschnitt-Druckermarke, hessischem Wappenholzschnitt u. 9 (2 wiederholte) Textholzschnitten (gleichmäßig leicht gebräunt, S. 91 mit kl. Eckabriss ohne Textverlust, S. 115 mit Einriss) .- Dritte Ausgabe (zuerst 1577). “Den Schluss der deutsch geschriebenen (strafrechtlichen) Literatur des 16. Jahrh. bildet Abraham Saurs Strafbuch ... Bemerkenswert (ist) einesteils die steigende Berücksichtigung der Carolina und andernteils die Berücksichtigung der Partikularrechte, unter denen das sächsische in den Vordergrund tritt” (Stinzing/L. I, 634 f). Saur wirkte bis zu seinem Tode (1593) am hessischen Hofgericht in Marburg. Erste illustrierte Ausgabe; die Holzschnitte mit Illustrationen zu verschiedenen Straftaten wie Gotteslästerung, Totschlag, Münzfälschung, Aufruhr, Beihilfe zur Flucht und Bestechlichkeit der Richter. - VD 16 S 1932.- 4. GUIDO v. SUZZARA u. GRILLANDO, Paolo, Von Peinliche(n) Fragen wie ein Richter, Vogt, Schulthaiß, oder andere Amptspersonen, darinnen verfaren sollen ... Guidonis de Susaria, Item, auß dem vierdten Buch Grillandi, auffs kürzest verfast, und jetzo gemeinem nutz, und sonderlich den gerichtsheltern zum besten verdeutscht, Durch Georgium Lauterbecken. Auch dessen eine schöne Vorrede zum Leser ... Nürnberg, D. Gerlach, 1574. 4 Bl. (letztes weiß), 35 num. Bl. Mit gr. Wappenholzschnitt auf d. Titelrücks. (gleichmäßig leicht gebräunt, leichte Nässespuren am oberen Rand, die letzten Bl. mit kl. Randläsuren, einige Unterstreich, u. Marginalien von alter Hand). Wohl zweite deutsche Ausgabe; nicht im VD 16 und im KVK (vgl. VD 16 G 4064 ff mit Ausgabe von 1576 u. später). - Zwischen (3) und (4) zwischengebunden zwei weitere Titel zum allgemeinen deutschen Land- und Lehn- bzw. Stadtrecht: 5. KAYSERLICH UND KÖNIGLICH LAND UND LEHENRECHT, Satzungen, Sitten und Gebreuch, wie die unsere Teutsche Vorfahren lang wol herbracht und erhalten ... vieler besonderer Stücken halben, als, von Leibeygenschafft, Achten, Kämpfen, Weydwercken, Erbfällen, Lehen, und andere auch Gerichtlichen Sachen, etc. gantz lustig zu lesen, und nachmals in zweiffelhafftigen Geschefften notwendig ... widerumb an tag gebracht, durch Sebastian Meichßner. Frankfurt/M., (J. Schmidt für S. Feyerabend), 1576. 8 Bl., 121 num. Bl., 1 Bl. weiß. Mit Titelholzschnitt u. Holzschnitt-Verlegermarke am Schluss.- Zweite von Meichßner edierte Ausgabe. - VD 16 D 724.- 6. STATUTE(N)BUCH, GESATZ, ORDNUNGEN UND GEBRÄUCH, Keyserlicher, Allgemeyner, und etlicher Besonderer Landt und Stett Rechten. Jetzundt auffs new und zum vierdten mal revidirt, gebessert, und uber vorige Edition(em) gemehrt. Frankfurt/M., (M. Lechler für Egenolffs Erben), 1572. 4 Bl., 161 num. Bl., 1 Bl. weiß. Mit Titelholzschnitt u. 17 Textholzschnitten. - Die schönen Holzschnitte zeigen den Kaiser als Gerichts- und Lehnsherren, Gerichtsverhandlung und Urteilsverkündung, verschiedene Rechtsgeschäfte wie Testament(seröffnung), Erbschaft, Vormundschaft, Kauf, Bürgschaft, Eheschließung etc. Ab Bl. 143 auch wieder über “Peinliche Criminal und Malefitz Sachen”.- VD 16 D 713. 7 CARPZOV, Benedict, Jurisprudentia forensis Romano-Saxonica, secundum ordinem constitutionum D. Augusti Electoris Saxoniae in part IV. divisa. Leipzig/Frankfurt, Ritzschius, 1663. 41 Bll., 1492 S. und Index. Mit gestochenem Titel und Frontispiz. Blindgeprägtes Schweinsleder auf Holzdeckeln (fleckig und beschabt, Rückengelenke teils eingerissen, späteres Papier-Rückenschild). € 1.800,Erste Ausgabe. - Rechtspraxis und Rechtstheorie haben nicht zu allen Zeiten ein friedliches Nebeneinander aufzuweisen. Im Gegensatz zum anglosächsischen Rechtskreis zeigte sich in Deutschland die Kathederjurisprudenz als dominant. Nicht so in Sachsen. Im Wirkungskreis des berühmten Leipziger Schöppenstuhls und unter der Führung von Benedikt CARPZOV (1595-1666) erlangte der Rechtspraktiker höchstes soziales Ansehen. Schließlich war ein Richterposten weit aus höher eingeschätzt und auch begehrter als ein Lehrstuhl. Kollation: Kupferporträt Carpzovs gegenüber dem schönen ganzseitigen Titelkupfer (mit Datum von 1663). 8 CARPZOV, Benedikt, Definitionum forensium, ad Constitution(es) Electoral(ium) Saxon(um) synopsis, adornata a Joh. Heinrich Schröter. Editio nova. Leipzig und Frankfurt, Martini, 1713. 8vo. Gestochenes Titelblatt, (6) 684 (68) S. Halbpergament der Zeit. € 450,Zuerst 1664. Teil 1 mit 33 prozeßrechtlichen constituionen, Teil 2 de contractibus, 53 const. Teil 3 de successionibus, 38 const., Teil 4 criminalia, 48 const., sowie umfangreicher Index. 9 CAVALLIERI, Giacomo, Decisiones Sacrae Rotae Romanae coram Iacobo Cavalerio S. R. E. presbytero Card. Sancti Eusebii, dum esset eiusdem Rotae Auditor, ad Sanctissimum Dominum Nostrum Urbanum Octavum pontificem maximum. Cum summariis, & indice Marci Antonii de Benedictis i.v.d. romani. Rom, ex Typogr. Rever. Cam. Apostolicae, 1639. Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel. 6 Bll., 617 S., 29 Bll, Flexibler Pergamentband der Zeit. Folio. (Rücken gebräunt und mit kleinen Einrissen) € 750,Giacomo Cavallieri, latein. Jacobo Cavallerius (1566-1629), wurde als Spross eines römischen Patriziergeschlechts nach einem Literatur- und Jurastudium 1590 Referendar der päpstlichen Signatur. Clemens VIII. machte ihn 1593 zum Gouverneur der Stadt Castello, womit er sein Referendariat aufgeben musste. Unter dem Pontifikat von Paul V. kehrte er 1606 als Auditor der Rota an die Kurie zurück. Unter Urban VIII. erhielt er die Stelle eines Datars und wurde in den Rang eines Kurienkardinals erhoben. Die hier in einziger Ausgabe vorliegenden Decisionen enthalten 658 Entscheidungsvor- 5 Alte Drucke, Recht, Geschichte schläge (Vota decisiva), die der Autor in der Zeit seines Auditorats von 1607 bis 1623 als Auditor ponens der Rota Romana vorgelegt hat. Sie sind eines der vielen Zeugnisse kurialer Rechtsprechungsliteratur, die für diese Literaturgattung in der frühen Neuzeit weit über Italien hinaus vorbildlich geworden sind. - Offenbar einzige Ausgabe. 1 eine gefaltete Tafel. Neuer Pergamentband (aus altem Notenpergament). € 1.800,Eine der zahlreichen Werkausgaben, die nach dem Tode des großen französischen Juristen Jacques Cujas (1522 - 1590) erschienen. - Papier teils recht fleckig. 13 DÄHNERT, Johann Carl, Sammlung gemeiner und besonderer Pommerscher und Rügischer Landes-Urkunden, Gesetze, Privilegien, Verträge, Constitutionen und Ordnungen. 7 Bde und Repertorium (also 8 Bde). Stralsund, Struck, 1765/1802. Folio. 4 Halblederbände der Zeit (einer etweas abweichend),die anderen 4 Bände sehr schön im Stil der Zeit mit reicher Rückenvergoldung in Hldr nachgebunden. € 5.600,- 10 COCCEJI, H.: VITA VIRI perillustris ac jcti summi Henrici de Cocceji, in qua fata ejusdem succincte enarrantur, motae controversiae ordine recensentur, singulaque scripta exacte enumerantur. Quedlinburg u. Aschersleben, G. E. Struntz, 1721. Kl.-4to. Gestoch. Titelporträt, 3 Bl., 95, (1) S. Neuer Ppbd (Ränder etwas eng, das Titelporträt außen bis an den Bildrand beschnitten, vereinzelte Anstreich. mit Tinte von alter Hand). € 130,- Dahlmann/Waitz 1482; Humpert 13529; Nieders. LB, Schriften über Pommern 31; Erste Ausgabe. - Maßgebliche Biographie ADB 4, 701. Das Hauptwerk besteht aus 3 des bedeutenden, 1719 gestorbenen Bänden und Repertorium (1765/69), die 4 Staatsrechtlers und Rechtsphilosophen 11 Supplemente erschienen 1782-1802, Heinrich v. Cocceji. Sie wurde im folgenwobei die letzten beiden von Gustaf von den Jahr als Einleitung zu Band 1 seiner gesammelten DispuKlinckowström fortgesetzt wurden (1799-1802). Im 2. Suptationen (Exercitationes curiosae) wieder abgedruckt, wobei plementband ein Gesamtindex über die bis dahin erschieneder Autor mit den Initialen A.H.L. angegeben wurde. - Roternen 5 Bände. - Man begegnet hier einer der Schlüsselfiguren mund, Gel. Bremen, Anh. S. XIX; vgl. Stintzing/Landsb. pommerscher Geschichtsschreibung: “Nicht nur die BiblioIII.1/Noten 65; ADB IV, 373; Pütter I, 285. thek, deren erster wirklich berufsinteressierter Leiter er war, hat ihm Außerordentliches zu danken, auch die Universität 11 CORPUS JURIS CIVILIS codicibus veteri- als Ganzes stand weithin unter dem Einfluß seiner überrabus manuscriptis et optimis quibusque editionibus genden Persönlichkeit” (Ernst Zunker in Zentralblatt für Bibcollatit. Rec. G. Chr. GEBAUER... Cur. G. A. SPAN- liothekswesen 67 (1953), S. 374). - Der sehr um den AusGENBERG.. 2 Bde. Göttingen, Dietrich, 1776/97. 8 tausch mit Schweden bemühte Dähnert legte als sein Lebenswerk eine üppige Urkundensammlung für seine Bl., 78 S., 20 Bl., 1144 S., 1 Bl.; 21 Bl., 680 S., 18 Heimat Pommern vor. Unzählige kaiserliche Verordnungen, Bl., 814 S., 48 S., 4 Bl. Halblederbände. € 2.100,- Verträge, Regiments-Verfassungen, Landesprivilegien, LandEbert 11037. - Graesse III, 503. - ADB VIII, 451. - Neuausgabe tagsabschiede etc. wurden berücksichtigt. Obgleich Dähnert der Justianianschen Rechtsbücher von dem berühmten Götdes öfteren mangelnde Zuverlässigkeit in den Quellennachtinger Juristen und Historiker Gebauer, nach seinem Tode weisen nachgesagt wurde, ist doch die Menge des (tlw. nur 1773 von Spangenberg beendet. Sie ist als sog. Göttinger hier edierten) Materials so groß, daß das Werk des Stockoder auch Gebauer’sches Corpus in die Literatur eingeganholmer Universitätsbibliothekars grundlegend geblieben ist. gen und bis heute unentbehrlich. Hier liegt auch das sehr seltene “Repertorium” von 1769 vor, welches als ausführlicher Index den Benutzungswert der drei 12 CUIACIUS (Cujaz), Jacobus, Opera, Anfangsbände wesentlich erhöht. Eine echte Rarität; in quae de iure fecit et edi voluit. Ab ipso auctore po- dieser Vollständigkeit seit Kriegsende nicht auf Auktionen nachgewiesen! - Rare monument of German historiography. stremum recognita et libris quibusdam aucta. In The town of Stralsund in Pommerania belonging to the tomos quatuor distincta, quorum catalogus, et ca- Swedish crown, Daehnert was librarian at the Royal library in pita a facie cuiusque tomi, excepto primo, qui post Stockholm and had all the possibilities to collect rare docupraefationem illa tradit, continentur. (4 Teile in ments, a good part of them lost in the meantime, on the his1 Band), Frankfurt, Andreas Wechel Erben, 1595. tory of Pommerania. Many German historians had published Folio. Alle Teile zusammen über 1230 Seiten, in Teil collection of medieval documents, before and after Leibniz. But Daehnerts collection, published in the middle of the 18th 6 Alte Drucke, Recht, Geschichte century, was a kind of masterpiece among them. Extremely rare collection. tensiver Forschung in Archiven und Bibliotheken, über eine außerordentliche Kenntniß mittelalterlicher Handschriften und Urkunden. G’s. Leistung liegt vor allem in den zwar nicht durchweg einwandfreien, zum Teil aber noch nicht ersetzten Editionen bedeutender Quellen zur Rechts- und Rechtsgeschichte...” (NDB VI, 601). - Gutes, nur leicht gebräuntes und stellenweise auch etwas fleckiges Exemplar. 14 DREYHAUPT, Johann Christoph von, Pagus neletici et nudzici, oder ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz-Stifft, nunmehr aber dirch den westphälischen Friedens-Schluß secularisirten Hertzogthum Magdeburg gehörigen SaalCreyses, Und aller darinnen befindlichen Städte, Schlösser, Aemter, Rittergüter, adelichen Familien, Kirchen, Clöster, Pfarren und Dörffer, insonderheit der Städte Halle, Neumarckt, Glaucha, Wettin, Löbegün, Cönnern und Alsleben. 2 Bde. Halle, Emanuel Schneider, 1749/50. 13 Bl., 1008 S., 10 Bl., 232 S.; 11 Bl., 974 S., Reg., 221 S. Mit 2 gest. Frontisp., 61 teils gefalteten Kupfertafeln, 57 Textkupfern und 33 Textholzschnitten. Pergamentbände der Zeit (fleckig). Folio. € 2.600,- 16 GREGORIUS TOLOSANUS, Petro, Syntagma iuris universi, atque legum pene omnium gentium, es rerum publicarum praecipuarum, in tres partes digestum. Haec editio post auctoris ipsius recognitionem, auctionem et emendationem. Frankfurt, Hoffmann, 1611. 14 Bl., 1104 S., 61 Bl. Pergamentband der Zeit. Folio. € 2.400,Spätere Ausgabe. - CLC G 853. Stintzing-L. I, 424, Anm. 1: “Sein großes (Werk) beruht auf der Institutionenordnung. Er weicht aber von dieser in sofern ab, als er die res den personae voranstellt, weil so die Ordnung bei der Schöpfung gewesen sei; und unter actiones alle Handlungen versteht, daher auch die Erwerbsarten des Eigenthums, der Verträge, Verbrechen u. s. W. hier zusammenstellt.” - Einband etwas fleckig, berieben und bestoßen, Schließbänder fehlen. Unterschiedlich, zum Teil stark gebräunt, braun- und stockfleckig, teils mit Textanstreichungen in Rotstift oder Tinte, vereinzelt mit Randausrissen. Kosch 3, 553; NDB 4, 123f. - Erste Ausgabe dieses umfangreichen, mit vielen Mühen verfaßten Geschichtswerks, “Muster einer Städtechronik, in welcher der engere Kreis sich auf die Geschichte der ganzen Landschaft erweitert” (ADB 5, 407). - Mit annähernd 700 Urkunden im Wortlaut, fast 700 Kurzbiographien bedeutende Männer dieser Region, sowie umfangreichen genealogischen Tafeln ist das Werk wohl die die mustergültigste Quelle für die Geschichte des Landes. - Die Tafeln über die Universität Halle, das Waisenhaus zu Glaucha, die “Hallischen Gelehrten”, schöne gefaltete Ansichten von Halle, Alsleben, Cönnern, Löbegrün, Wettin und Giebichenstein, das Grabmal auf dem Petersberg etc. - Laut dem auf beiden Deckel geprägten “C.W.H. 1751” und dem Besitzvermerk war der erste Eigentümer ein C.W. Herold, der sich allerdings mit den üblichen Hilfsmitteln nicht nachweisen läßt. 17 GUNDLING, Nicolaus Hieronymus (ed.), Triga libellorum rarissimorum. Primus, Ludovici Malquytii vera non simulata JCtorum philosophia. Alter, Marquardi Freheri decisiones areopagiticae. Tertius, Guilielmi Doviatii ennarationes in responsa jurisconsultorum naturalia. Halle, E. G. Krug, 1727. Kl.-4to. 16, 288 S. Neuer Ppbd (Titel gebräunt u. mit Stempel auf Rückseite, ohne die 8 Bl. Index am Schluss). € 300,Neudruck dreier bedeutender rechtshistorischer Abhandlungen aus dem späten 16. und frühen 17. Jahrhundert. Die umfangreiche Abhandlung des französischen Juristen Malquytius über die Beziehungen zwischen Philosophie und Jurisprudenz bei den Hebräern, Griechen und Römern (zuerst Paris 1606) umfasst 208 S. Der kleine Beitrag des deutschen Rechtshistorikers Freher (30 S.) erschien zuerst 1615; die Erläuterungen des französischen Rechtsgelehrten Doviatius (Doujat) zu den Digesten zuerst 1583. 15 GOLDAST von HAIMINSFELD, Melchior, Collectio constitutionum imperalium; hoc est, DD. NN. Imperatorem Caesarum, ab regum Augustorum, Sacri Imperii Germano-Romani, recessus, ordinationes, decreta, rescripta, mandata et edicta, in publicis comitiis promulgata, aut alias edita. 4. Auflage. 4 Bde (in 3). Mit 4 (3 gleichen) gestochenen Titelvignetten. Frankfurt, Zunner für Jung, 1713. Folio. Lederbände der Zeit (mit je 2 RSchildern und reicher Rückenvergoldung) (etwas berieben, Ecken bestoßen, Kapitale von Bd 1 mit Fehlstellen). € 1.800,- 18 LEIBNIZ, Georg Wilhelm, Codex juris gentium diplomaticus, in quo tabulae authenticae actorum publicorum, tractatuum, aliarumque rerum majoris momenti per Europam gestarum, pleraeque ineditae ... continentur, a fine seculi undecimi ad nostra usque tempora ... (u.) Mantissa codicis juris gentium diplomatici ... Ex manuscriptis praesertim bibliothecae Augustae Guelfe- Dünnhaupt 1662; Stintzing/L I, 736; Bibl. Kammergericht Berlin I, S. 253; Kat. Bibliothek Reichstag I, S. 116. Important collection of constitutional documents of the Old German Reich, nice copy. - Schönes Exemplar der “dernière et plus compléte édition” (Graesse III, 108). “G. verfügte, dank in- 7 Alte Drucke, Recht, Geschichte bytanae codicibus. 2 in 1 Bd. Hannover, S. Ammon (für G. Freytag), 1693 - 1700. Folio. 16 Bl., 24, 479 S.; 15 Bl., 180 (recte 188) S., Zwischentitel, 380 (recte 384) S. Lederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung (hinterer Deckel etwas beschabt, Rücken oben mit Fehlstelle, teilweise braunfleckig). € 2.400,- 20 MÜNTER, Johann Carl Ernst, Rosstauscher Recht. 2. verbesserte und vermehrte Ausgabe. Hannover, Hahn, 1796. 288 S. Einfacher Pappband der Zeit (mit verblaßtem Rückenschild) € 600,Letzte Ausgabe unter dem Recht des Alten Reiches, 1810 noch eine dritte verbesserte und durch das westphälische Recht vermehrte Ausgabe. Münter (1765 - 1812) war Autor u. a. von “de matrimonio Romano” (1786), “Index Novellarum” (1788), “Einige Beiträge zu der Lehre von der Gütergemeinschaft unter Eheleuten” (1793). Behandelt alle Fragen im Zusammenhang mit Kauf und Verkauf von Pferden sowie von Schäden, die durch Pferde angerichtet werden können. Über den Autor siehe Hamberger/Meusel V, 355 und öfter. - Vorsätze mit zahlreichen Notizen von alter Hand, im Block wenige Anstreichungen, teils mit rotem Bleistift. Erste Ausgabe. - Das umfangreiche Quellenwerk bildete die erste Frucht der historischen Studien, die Leibniz zur Begründung des hannoverschen Anspruchs auf die Kurwürde im Reich unternommen hatte. Die bedeutsame Vorrede ‘De notionibus iuris et iustitiae’ entwickelt zugleich wie im Vorübergehen “die Grundzüge einer Rechtsphilosophie, in welcher die aristotelische Einteilung der Gerechtigkeit mit der von Hugo Grotius vorgenommenen Gliederung verbunden und ein theologisierender Abschluß erreicht wird” (ADB 18, 190). Auch in spezieller rechtshistorischer Hinsicht war das Werk 21 PACIUS, Julius, Dn. Sacraein Novum: “Indem Leibniz hier den positiven Satzungen im Völkerrecht zuerst tissmi Principis Justiniani Juris wieder Raum schafft gegenüber den aus enucleati ex omni vetere iure obersten Prinzipien erschlossenen naturcollecti Digestorum seu Pandec18 rechtlichen Lehren, steht er für seine Zeit tarum libri quinquaginta: Graegegen Grotius und mehr noch gegen Pufendorf ganz vereincarum legum interpretatione , argumentis, sumzelt da” (Stintzing/Landsberg III/1 Text, S. 27). - Ravier 33 u. mis, notis aucti et locupletati studio et opera Jul. 50; Paisey L 391 u. 392; Humpert 13377 u. 13382. Pacii I.C. Attrebatum, Eust. Vignon, 1580: Imperial-Folio. Etwas späterer Lederband auf 7 Bünden mit großen Supralibros. € 3.600,- 19 DU RIVAIL, Aymar, Civilis historiae Iuris, sive in XII. Tab. Leges commentariorum libri quinque, iam denuo diligenter recogniti. Historiae item iuris Pont. liber Singularis. Lyon, J. de Tournes u. G. Gazeau, 1551. 16, 272 S. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf Titel. Ldrbd der Zeit (Rücken unter Verwendung des alten Materials später ausgebessert und mit kleinen Fehlstellen oben und unten, hinterer Deckel mit Wurmfraß an der oberen Ecke und etwas abgestoßen, teilweise mit schmaler Nässespur im Außenrand und im Bug, sonst geringfügig braunfleckig, die letzten 2 Bl. mit klener hinterlegter Randläsur, Exlibris Bibliothek Hammer Stockholm auf Innendeckel). € 680,- Erstausgabe des Corpus Juris durch den in Deutschland einflußreichen Paduaner Juristen! Seine hier vorliegende Corpus-iuris-Ausgabe ist eine der vielen textkritischen Ausgaben aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und zugleich eine der letzten vor der Gothofredus-Editon von 1587, die für die nächsten zweihundert Jahre maßgeblich wurde. Die Präsentation der Digesten stützt sich auf Taurellius, die des Codex auf Contius. Julius Pacius (Pace) a Beriga (9.4.1550 Vicenza - 1635 Valence) war ein hochbegabter Schüler, der schon mit 13 Jahren einen Traktat über Arithmetik verfaßt hatte. Er studierte in Padua bei Zabarella Philosophie, bei Mantua Benavides, Decianus, Gribaldus Mopha und Panzirolus Jura, bis er den juristischen Doktorgrad erwarb. Er wollte sich in seiner Vaterstadt als Advokat niederlassen, mußte aber wegen seiner Neigung zum Protestantismus seine Heimat verlassen und fand, wie viele seiner Glaubensgenossen aus Italien oder Frankreich, 1575 in Genf Zuflucht. Hier erhielt er alsbald eine Professur. Von 1585 bis 1596 lehrte er in Heidelberg und ging dann nach Sedan, Montpellier, wiederum nach Padua und schließlich nach Valence. Vielleicht ist er später wieder zum alten Glauben zurückgekehrt. Wie die Brüder Gentilis gehört Pacius zu den italienischen Humanisten, die als Protestan- Lange Zeit maßgebliche Schrift zur äußeren Geschichte und zur Erläuterung des ältesten römischen Rechts, bedeutsam auch als der erste, wenn auch noch unkritische Versuch zu einer Sammlung der Fragmente des Zwölftafelgesetzes. Zuerst Valence 1515 erschienen. Aymar du Rivail (hier: Rivallius, etwa 1490 - 1560) war Richter am Parlament von Grenoble.Cartier, de Tournes 204; Adams R 594; vgl. Stintzing/L. I, 335; Hoefer 42, 325. 8 Alte Drucke, Recht, Geschichte ten Italien den Rücken kehren mussten. Als Schüler von Zaverkampi. 2 Teile (in 1 Band). Amsterdam, Chanbarella war Pacius Anhänger des Neuaristotelismus, den er guion, 1742. 400; 523 S., plus Index. Pergamentauch für die Rechtswissenschaft fruchtbar zu machen verband der Zeit mit reicher Rücken- und Deckelversuchte. Sein Ziel war eine Synthese von Theorie und Praxis in goldung. € 1.200,der Jurisprudenz. Er gehört zu den wenigen italienischen JuKritische Ausgabe mit den Anmerkungen vieler Wissenristen des 16. und 17. Jahrhunderts, die auch im akademischaftler. Enthält im ersten Teil den bellum Catilinarium und schen Milieu, also außerhalb praktischer Jurisprudenz, in den den bellum Jugurthinum, im zweiten Teil folgenden Jahrhunderten noch ernst gehistorische Fragmente, die orationes ad nommen wurden, wie die Nachdrucke Caesarem de republica ordinanda, fragseiner Werke im tonangebend gewordementa historicorum veterum etc. Fortsetnen Holland im 17. Jhd zeigen. Schon früh zung des Titels: Cum notis integris Clareahat er sich als Herausgeber einen Namen ni, Rivii, Ciacconii, Ursini, Carrionis, Magemacht. So hat er Schriften des Aristonutii, Coleri, c. et A. Popmae, Palmerii, teles herausgegeben, kommentiert und Putschii, Douzae, Gruteri, Ruperti, Grasübersetzt. Die Juristen verdanken ihm eiwinckelii, et Joseph Wasse; atque selectis ne Institutionen-Ausgabe (Lyon 1579), Castilionei, Zanchii, J. Fr. Gronovii, Jani der schon 1580 eine vollständige CorpusBroukhusii, etc., accedunt Julius Exsuperiuris-Ausgabe folgte, die hier in einem antius et Porcius Latro, ut et fragmenta wohlerhaltenen Exemplar vorliegt. Seine historicorum, cum notis integris A. Popzahlreichen Schriften fanden weite Vermae, Coleri, Ruperti, Wasse, Broukhusii, breitung und wurden bis in das frühe 18. etc. cura Sigberti Havercampi. Cum indiciJahrhundert hinein nachgedruckt. Zu ihbus copiosissimis. nen gehören u. a. die “Enantiophanon sive legum conciliandarum centuriae” (Speyer 1596, später auch Hanau, Lyon, 23 SAVIGNY, Friedrich C. Frankfurt, zuletzt Köln 1661), ferner eine von, Vom Beruf unsrer Zeit für 21 Sammlung von Disputationes (Hanau Gesetzgebung und Rechtswissen1590) und einige Gesamtdarstellungen zum gemeinen schaft. Heidelberg, Mohr u. Zimmer, 1814. 2 Bl., Recht, so die propädeutischen Juris quo utimur epitome 162 S. Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem (Speyer 1574, zuletzt 1597) und Isagogicarum libri (Lyon Rückenschild (Einband gering beschabt, Ecken 1606, später auch Straßburg, Erfurt, Amsterdam, Basel und zuletzt Utrecht, 1680), ferner die Analysis Institutionum (Lyleicht bestoßen, Vorsätze etwas leimschattig, on 1605, später auch Basel, Leiden, Jena und Utrecht, zuletzt Stempel auf Titel und erstem Textblatt, handschrifLyon 1670) und Analysis Codicis (Lyon 1616, später auch tiche Signatur verso Titel, gering stockfleckig). Straßburg, zuletzt Lyon 1696), in denen diese Rechtsbücher € 600,“analytisch”, d. h. ohne strenge Bindung an die LegalordErste Ausgabe.- Friedrich Carl v. Savignys programmatischen nung etwas ausführlicher erläutert werden, die gleichfalls sySchrift erschien erstmals 1814, als es möglich war, “über öfstematisch angelegten Methodicarum ad Justinianeum Codifentliche Dinge nach freyer Überzeugung öffentlich zu recem libri tres et de contractibus libri sex (Lyon 1606) und ein den”. Er befaßt sich mit dem Vorschlag, “ein gemeinsames Commentarius ad quartum librum Codicis (Speyer 1596), der bürgerliches Gesetzbuch für Deutschland abzufassen, und die leges Codicis exegetisch behandelt. Hinzu kommen Eindadurch die politisch so wichtige Einheit der Deutschen, zuzelexegesen wie der In l.frater a fratre Dig. de condictione ingleich aber auch die Rechtspflege und die Rechtswissendebiti Commentarius (Genf 1578), der Commentarius in l. schaft zu fördern”. Die Schrift war Savignys erste Veröffentlitransigere Cod. de transactionibus (Lyon 1604) und der Comchung nach den Befreiungskriegen und seiner Rückkehr an mentarius in titl Dig. et Cod. de Pactis, de transactionibus et die Universität und sie ist die Gründungsschrift der von Sade errore calculi (Lyon 1616). vigny initiierten historisch-romantische Schule der RechtsKollation: jeweils mit eigenen Titelblättern 1) Digesten: 16 wissenschaft (vgl. Stintzing/Landsberg III/2,199).- Goedeke Blätter, 1736 Spalten; 2) Codex: 10 Bll, 888 Spalten, 11 Bll., 1 VI, 233, 2. leeres Bl.; 3) Authenticae seu Novellae etc: 4 Bll., 328 Spalten; 4) Consuetudines feudorum partim ex editione vulgata, partim ex Cuiaciana nunc primum vulgata apposite: 2 Bll., 60 Spalten, 1 w.Bl.; 5) Justiniani Edicta, item Justini, Tiberii, ac Leonis aliorumque imp. consuetudines: 4 Bll., 136 Spalten; 6) Just. Institutionim (juris) libri IV etc.: 4 Bll.,104 Spalten, 3 große Tafeln (eine gefaltet); Indices und De ratione ordinis a iurisconsulto pandectis observati etc 67 Blätter. 24 SCHMID, Wilhelm Ernst, Trutina doctrinarum Jo. Brunnemanni, JC. quibus in commentariis suis ad Pandectas & Codicem, caeterisque scriptis suis, a Bened. Carpzovio, aliisque JCC. Saxonicis, dissentiendum sibi esse existimavit. 2 Teile (in 1 Bd). Jena, M. Scherpentier, 1697. Kl.-4to. 4 Bl.,158 S., 1 Bl. weiß; 156 S., 26 Bl. Pgtbd der Zeit 22 SALLUST, C. Crispi Sallustii (opera) quae extant. Cum notis integris etc., cura Sigeberti Ha9 Alte Drucke, Recht, Geschichte (hinterer Innendeckel mit Wurmspur, anfangs mit Wurmspur im Außenrand, S. 155 in Teil 2 mit hinterlegtem Abriss am unteren Rand ohne Textverlust). € 1.400,- rio forensi Lynckeriano, deprehenditur. O.O., Dr. u. Jahr (etwa 1698). 15 S.- Nicht im VD17. - VII: INDEX REPETITUS, quorundam judiciorum, ex sanis omnibus caeteris, de celeberrimis JureConsultis, aliisque viris eruditis, nostri etiam temporis: quorum fama meritis in rempubl. literariam variis & variè Erste Ausgabe.- VD17 23:243113X.- Der Beginn einer der nanixa ... O.O., Dr. u. Jahr (etwa 1698). 32 S. - Nicht im VD17. ch Umfang und Kampfesweise ungewöhnlichsten ProfessoVIII: STRYK, S. Modesta Calumniarum Jenensium depulsio; renfehden. Ihr Ursprung liegt mehr als eine Generation Halle, Zeitler u. Musselius, (etwa 1698). 4 Bl. - VD17 zurück in dem Gegensatz zwischen den beiden im Titel ge7:635447C.- IX: STRYK, S. Tractatus de actionibus forensibus nannten Juristen Benedikt Carpzov (gest. investigandis et caute eligendis, ut & de 1666) und Johann Brunnemann (gest. actionum praescriptione: In Academia Fri1672). Wilhelm Ernst Schmid knüpfte an dericiana publicis disputationibus propodiesen Gegensatz erneut an und unterzog situs; Editio secunda emendatior. 2 Teile Brunnemanns Lehrmeinungen einer kritiin 1 Bd. Halle, H. J. Meyers Erben u. G. schen Prüfung. Hinter Schmid aber stand Zimmermann, 1698. 6 Bl., 408 S., 18 Bl.; 2 sein Lehrer, der damals hochberühmte, in Bl., 76 S. 2 Bl.- Teil 2 mit dem Titel: Disserseinen Rechtsauffassungen überaus kontatio de juribus et actionibus non cessibiservative Jenaer Jurist Nic. Christoph v. libus. - VD17 12:206202P .- X: (LYNCKER, Lyncker. Als Schmid den Inhalt seiner N.CHR., pseud.:) KAROLI SYLBINDI NICEI Schrift in öffentlicher Disputation unter Monita plusquam quinque millia; quibus dem Vorsitz Lynckers verteidigen wollte, totidem & ampliùs errorum, absurdorum meldete sich ein Nachfahre Brunne& deliquiorum, tractatus nuperrimus Samanns, der in Halle die Rechte studierte, muelis Strykii De actionibus forensibus ... als Opponent, wurde aber von der Uniconvincitur. Frankfurt u. Leipzig, G. H. versität Jena nicht zugelassen. Dieser JaOehrling, 1698. 2 Bl., 554 (recte 556) S., kob Brunnemann veröffentlichte darauf18 Bl. (S. 415/16 doppelt paginiert). hin eine schriftliche Widerlegung. GleichVD17 3:322537D. - XI: KURTZER VERLAUF zeitig erschienen in Halle Streitschriften, der Stryckischen Händel. Jena, J. D. Werin denen Lyncker und Schmid in derbster 22 ther, 1699. 28 S. - VD17 12:158138W. Weise angegriffen wurden. Der Streit wuchs sich damit zu einer Fehde zwischen der Juristischen 25 SCHOTTEL(IUS), Justus Georgius, De Fakultät in Jena und der der damals jungen Reformuniversingularibus quibusdam et antiquis In Germania sität Halle aus. Schließlich wurde auch der berühmte HallenJuribus et Observatis. Kurtzer Tractat Von Unterser Jurist Samuel Stryk, Schwiegersohn Brunnemanns, in dieschiedlichen Rechten in Teutschland. Frankfurt/M. sen Streit hineingezogen. Um sich an Stryk zu rächen nahm sich Lyncker in einer pseudonym veröffentlichten Schrift desu. Leipzig, G. H. Grentz, (nach 1686). 7 Bl., 587 sen Traktat “De actionibus forensibus” vor, um darin nicht (recte: 591), 13 (Register-)S. Pgtbd der Zeit (ohne weniger als 5465 (!) Fehler und Irrtümer nachzuweisen (vgl. Frontispiz und ohne Errata-Blatt). € 750,ADB 19, 739). Die wichtigsten dieser hin und her gewechselBerühmtes Rechts-Curiosum des als Sprachneuerers und ten Streitschriften hier angebunden: II. LYNCKER, N.CHR. Kritikers bekannt gewordenen Justus Georg Schottel(ius), (praes.) u. SCHMID, W.E. (resp.) Trutina doctrinarum Jo. Brunder auch Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft war. nemanni ... et ad aequilibrium revocata a Jacobo BrunneHier begibt er sich in den Grenzbereich von Rechts- und manno. Wittenberg, H. J. Meyers Witwe, 1697. 3 Bl., 34 S.Volkskunde, befaßt sich aber auch sprachlich mit merkwürdiVD17 1:013625G.- III: C.L.C. J(uris) C(onsulti) Ad Jacobum gen Aspekten des alten deutschen Privatrechts wie dem HaBrunnemannum de statu cocntroversiae ejus praesenti, episgestolzen-Recht, dem Fehm-Recht, Garten- und Gastrecht, tola. (anonym, o.O., Dr. u. Jahr, am Ende datiert:) Jenae, ex dem Mann-, Fürsten, Strand-, Haverei-, See-, Stapel-, ZehntMuseo, Kal. Jun. 1697. 4 Bl.- VD17 1:013669P. - IV: BRUNNEund Sendrecht.- Im Vorwort mit 1671 datierter, in Wahrheit MANN, Jacob. Castigatio trutinae Jenensis sive vindiciae aber wohl nach 1686 erschienener Druck (nach der Wirdoctrinarum Joann. Brunnemanni, quibus a Benedicto Carpkungszeit des Druckers, bei Benzing mit 1686 - 1692 angegezovio ... dissentit. Halle, Chr. Salfeld, 1698. 4 Bl., 230 S., 5 Bl. ben). Unser Exemplar mit zwei zusätzlichen Blättern (+319 - VD17 1:014433S. - V: INDEX IN VINDICIAS NON VINDICES +320 = Bogensign. +X2 und +X3) und ohne die oft angegemalesani auctoris Halensis: quas ut inconsultas Brunnemanbene Doppelpaginierung u. den Paginierungssprung. - VD17 ni adversus Carpzovium aliosque Saxones doctrinas, 3:005886V (Kollation exakt wie bei unserem Exemplar); vgl. suamque existimationem uberius prostitueret: adversus Dünnhaupt 3842; Faber du Faur 702. - VORGEBUNDEN: GEscriptum undiquaque innocentissimum Trutinae Schmidianae RICKE, J. W. Schottelius illustratus et continuatus, sive Spici... O.O. u. Dr., 1698. 4 Bl.-VD17 7:660341Q. - VI: INDEX QUOlegium... Oder: Nachlese zu des Hrn. Schottelii Tractat von alRUNDAM JUDICIORUM VESANORUM de celeberrimis Jureten sonderbahren Rechten und Gewohnheiten in TeutschConsultis nostri potissimùm temporis quorum fama meritis land, Welcher beygefüget... Ein curieuser Anhang einiger alin remp. litterariam nixa, protervè commaculata, in instructo- 10 Rechtsgeschichte ten Rechte... Leipzig u. Wolfenbüttel, G. Freytag, 1718. 10 Bl., 226 S., 9 Bl (davon Bl. 8 u. 9 = Q 1 - 2 verbunden: nach den Vorstücken bei Schottelius mit eingebunden). - Die Ergänzung von dem Peiner Stadt-Syndicus Johann Werner Gericke u. a. über Floßrecht, die alte Ritter-Strafe des Hunde-Tragens, das Kreuz-Gericht, Los-Gericht und das alte Eid-Gericht. Über das Erinnerungsvermögen (de memoria). - Kollation: (8), 584, (64); (10), 516, (40); (8), 344, (32, 132, 4) S. 27 THOMASIUS, Christian, Institutionum jurisprudentiae divinae libri tres. In quibus fundamenta juris naturalis secundum hypotheses illustris Pufendorffii perspicue demonstrantur, & ab objectionibus dissentientium ... liberantur, fundamenta itidem juris divini positivi universalis primùm à jure naturali distincte secernuntur & explicantur. Editio quarta ... Halle, Chr. Salfeld, 1710. Kl.-4to. 1 Bl., 84, 650 S., 5 Bl. Ldrbd der Zeit m. reicher Rvergoldung (etwas berieben, durchgehend kleine Wurmspuren im unteren weißen Rand, anfangs etwas stärker). € 650,- 26 STRYK, Samuel, Praelectiones Viadrinae de cautelis contractuum necessariis. Editio octava revisa et aucta. Wittenberg, G. Zimmermann, 1724. 4to. (angebunden 2 weitere Schriften:) De jure sensuum tractatus in quo quae in utroque jure de sensibus disposita dilucide explicantur in illustri academia Brandenburgica decem publicis disputationibus. (Frankfurt, Conradi 1726). (und 3.). Tractatus de actionibus forenDas erste große Hauptwerk des Thomasisicus investigandis et caute elius, entstanden aus einer Vorlesungsreihe gendis ut et de actionum praean der Universität Leipzig und 1688 zuscriptione nec non de juribus et erst erschienen. Nach Lieberwirth eines 28 der am meisten zitierten Werke des Thoactionibus non cessibilibus. (Wittemberg, Zimmermann 1725). Pergamentband der masius. Thomasius legte zwar Pufendorfs Grundsätze des Zeit (Einband vorn braunfleckig). € 800,- Naturrechts zugrunde, geht aber in vielerlei Hinsicht selbst- ändig darüber hinaus. Das Werk wurde Gegenstand eingehender juristischer, theologischer und philosophischer Erörterungen und sowohl die Zeitgenossen wie die Späteren, “die fast einhellig von der Weiterführung der Grotius-Pufendorfischen Gedankenreihe sprechen, bestätigen das Neue in Thomasius’ Werk” (Lieberwirth). Vor allem der Aufklärungsgedanke einer Trennung von (Natur-)Recht und (Offenbarungs-)Religion, von Rechtswissenschaft und Theologie mit ihrem jeweils verschiedenen Geltungsbereich wird mächtig vorangetrieben. - Lieberwirth 27; Stintzing/Landsb. III/1 Noten 47 u. Text S. 72 f. Die Schriften des berühmten Rechtsprofessors zu Halle Samuel Stryk (1640-1710) wenden sich zwar an die akademische Zuhörerschaft, auch dieser Band ist Ergebnis seiner Vorlesungen zu Frankfurt an der Oder: Praelectiones Viadrinae, stellen aber auch Einleitungs- und Orientierungsschriften für die Rechtspraxis dar. In Kautelen werden die wichtigen, schwierigen und streitigen Fragen der Vertragslehre erörtert, damit der Jurastudent schon in der Universität auf die Rechtspraxis vorbereitet wird. Die 2. Schrift Befasst sich mit dem “Recht der Sinne”. I. Über das Sehen (de visu), II. das Recht der Blinden (de jure caecorum), III. Über das Hören (de auditu)... aber auch VI. Über den Geschmack (de gustu) oder VIII. 2. Rechtsgeschichte stellungen der Gerechtsamen des Herzogs Albrecht von Oesterreich auf die Kron Böhmen gegen... Kasimir von Polen. 3. Geschichte des Krieges zwischen den Eidgenossen und dem Herzoge von Burgund Karl den Kühnen. - 4. Einige Urthel der Schöppen zu Magdeburg. - Außerdem von J. Chr. K. Crudelius: Von dem Gerichtszwange der westfälischen heimlichen Gerichten... (im 15. Jh. in der Oberlausitz). - Holzmann/B. I,4669; Hamberger/M. I,80; ADB I,497; Meusel, Verstorbene II,240 (Crudelius). 28 ANTON, Karl Gottlob, Diplomatische Beiträge zu den Geschichten und zu den teutschen Rechten. Leipzig, A. Fr. Böhme, 1777. Gr.8vo. 246 S. Ppbd um 1860 (unbeschnitten, berieben u. etwas bestoßen, erste Lagen m. schwachem braunem Fleck). € 240,Erste Ausgabe.- Enthält von dem aus Lauban gebürtigen Juristen Karl Gottlob Anton, Verfasser zahlreicher juristischer und historischer Arbeiten und Mitbegründer der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, folgende Aufsätze: 1. Geschichte der Belagerung der Stadt Wien 1529. - 2. Vor- 29 BINDER, Julius, Die Plebs. Studien zur römischen Rechtsgeschichte. Leipzig, Deichert, 1909. 11 Rechtsgeschichte XIX, 630 S. Halbleder der Zeit (Leder berieben, kleines Papierschildchen auf Rücken). € 240,- 32 COCCEJI, Samuel v., Introductio ad Henrici de Cocceji Grotium illustratum, continens dissertationes prooemiales XII, in quibus principia Grotiana circa jus naturae per totum opus dispersa, ad iustam methodum revocantur etc. Halle, Waisenhaus, 1748. Folio. (12) 510 (56) S. Pergamentband der Zeit. € 420,- Seltene Originalausgabe. Binder (1870 - 1939) war an den Universitäten Würzburg, Erlangen u. Göttingen tätig und wandte sich v.a. der Rechtsphilosophie zu. 30 BODEN, Friedrich, Sammelband mit 4 Schriften zum altnordischen Recht aus den Jahren 1903 - 1905, € 70,Enthält 1. Mutterrecht und Ehe im altnordischen Recht. Berlin u. Leipzig, Verlag der Frauen-Rundschau, (1904). 1 Bl., 138 S. (Ränder papierbedingt gebräunt, Stempel u. Sign. auf Titel). - 2. Die isländische Regierungsgewalt in der freistaatlichen Zeit. Breslau, M. & H. Marcus, 1905. 4 Bl., 101 S. (Untersuchungen zur deutschen Staats- u. Rechtgeschichte 78).- Sowie als Separatbindungen aus der Zeitschrift für Rechtgeschichte/Germanistische Abeilung Bd 24 (Weimar, Böhlau, 1903): 3. Das Urteil im altnorwegischen Recht. 59 S. (einige Bleistiftanstreichungen).- 4. Die isländischen Häuptlinge. (63) S. (Bleistiftanstr.).- Alle vier Schriften mit eigenhändiger Verfasserwidmung für den Nordisten und Volkskundler Prof. Paul Herrmann (vgl. Kosch 7, 1021). Stintzing/Landsberg III.1, Noten 139. Einführung zum geplanten Kommentar zu Grotius, den Vater und Sohn Cocceji in 4 Bänden erschienen ließen. Hierin Cocceji’s “Novum systema justitiae naturalis et Romanae” als 12. Dissertation (ab Seite 227). - Frisches Exemplar. 29 31 BOECKLER, Johann Heinrich, De rebus seculi post Christum natum XVI. Liber memorialis cum Commentario: Recognitus, auctus, et ab innumeris, quibus scatebat, mendis repurgatus, indicibusque necessariis instructus, opera Jo. Burchardi Maji. Kilon, Reumann für Riechel , 1697. 792 S., 20 Bl. Index. - Angeb: PFANNER,T., Historia Comitiorum Imp. celebratorum a.o.r. 1652/53/54. Weimar, Müller für Bielck 1694. 22 Bl., 968, 144 S. Mit gestochenem Frontispiz. Zusammen 2 Werke in Ldr der Zeit. € 260,I. Jöcher I, 1165. Wegele 478. ADB 2, 752. NDB 2, 372. - Johann Heinrich Boeckler (1611-1672), Polyhistor, hatte eine große Wirkung als Prof. in Straßburg. Dem Verständnis seiner Zeit entsprechend arbeitete er nicht kritisch, sondern compilierte seine Werke. Wissenschaftlich verkehrte er mit H. Conring und C. v. Boyneburg. Politisch war ihm Schweden der Retter der protestantischen und deutschen Freiheit. - Bibl.Stempel auf Titel. II. Jöcher III, 1485. - Tobias Pfanner (16411716), Theologe, war fürstl. Rat im ernestinischen Sachsen und dort auf Reichsangelegenheiten spezialisiert. Er schrieb eine Geschichte des westfälischen Friedens und diese Zeitgeschichte der Grafschaften, eine staatsrechtliche Abhandlung, die als Anhang (144 S.) den Reichstagsabschied zu Regensburg 1654 hat. - Einband etw. berieben. 33 CRUSIUS, Jakob Andreas, Opuscula varia politico-juridico-historica. Ad illustrationem Iuris tam publici. quàm privati, nec non Rerum Germanicarum spectantia. Minden, impensis J. Köhler (in Bremen), 1668. 4 Bl., 414 (recte 424), 72 S. Neuer Ppbd (Paginierung springt nach S. 128 zurück). € 220,Erste Ausgabe. - Sammlung von sechs rechtshistorischen Abhandlungen, u.a. De praeeminentia dominio Principis & Reipublicae in subditos; Commentarius ad famosam legem Axiosis (gr.), D. de L. Rhodia de jactu; De jure detractionis & emigrationis, Germanis Abzug und Nachsteur dicto; Notae historicae ad Auream Bullam Caroli IV. und De Kynophoria (gr.) sive canum portatione, paena antiquis temporibus apud Saxones aliosque populos usitatâ. - Der spätere Hannoverscher Hof- und Regierungsrat Jacob Andreas Crusius (1636 - 1680) war zu dieser Zeit Stadtsyndikus von Minden. - ADB 4, 632; Jöcher I, 2235. - Das Buch wurde wohl von Johann Piler in Minden gedruckt, dem Crusius in seinem Haus Räume zur Einrichtung einer Druckerei zur Verfügung gestellt hatte. Der auf dem Titel als Verleger (“impensis”) genannte Jakob Köhler, der auch andere Werke von Crusius verlegt hat, wirkte dagegen in Bremen.- Benzing, Buchdrucker 330 u. 64. 34 DREYER, Johann Carl Heinrich, De cespitalitatis requisito in testibus habilibus, Von Zeugen, die mit unbeweglichen Gütern angesessen seyn müssen, commentatio iuris Germanici privati. Frankfurt/M. u. Leipzig, ohne Verlag, 1750. Kl.-4to. Titel, 150 S. Rücken-Broschur (etwas angestaubt, Außenrand unbeschnitten, S. 3/4 mit Papierfehler unter Verlust weniger Buchstaben). € 80,- 12 Rechtsgeschichte Johann Carl Heinrich Dreyer, damals Professor in Kiel, später erster Syndikus von Lübeck, war ein entschiedener Gegner des römischen Rechts, dessen ganze Leidenschaft den deutschen Rechtsaltertümern galt (vgl. Stintzing/Landsb. III.1 Text 269 ff). 38 FOERSTER, August Heinrich, Tractatus politico=historico=juridicus de emancipatione equestri, vulgo von Wehrhafft machen. Altenburg, Richter, 1727. (20) 174 (12) S. Einfacher Pappband der Zeit. € 100,Behandelt auch den alten Brauch, einen Knecht oder jungen Mann durch eine Ohrfeige oder einen Backenstreich “wehrhaft” zu machen, aber auch natürlich die Sitte, den Anwärter aus der Hand eines Fürsten ein Schwert empfangen zu lassen. 35 DREYER, Johann Carl Heinrich, Miscellaneen oder Kleine Schriften über einige Gegenstände des teutschen Rechts. Lübeck, Iversen, 1784. Kl.-4to. 5 Bl., 128 S. Kart. der Zeit (angestaubt, Rücken beschabt, unbeschnitten, Titel mit Prägestempel). € 110,- 39 FRITSCH, Ahasver, Tractatus de jure ac statu pagorum Germaniae. Jena, J. Bielcke, 1673. Kl.-4to. 96 Bl. Neuer Ppbd (Ränder eng beschnitten, ohne das Titelporträt, gleichmäßig leicht gebräunt, Titel mit kl. Abriss an d. oberen Ecke). € 150,- Johann Carl Henrich Dreyer, Professor in Kiel und Syndikus von Lübeck, ist mit einigen seiner deutschrechtsgeschichtlichen Arbeiten einer der “direkten Vorläufer der deutschen romantischen Schule” (NDB). Der vorliegende Band enthält sieben Abhandlungen u. a. zur Kenntniß der Zusammenfassende Darstellung der für Deich-Gesetze zur Erläuterung der Lü37 die Dörfer und Landgemeinden geltenden beck- und Hamburgischen Deichordnung gesetzlichen und administrativen Bestimmungen: über Eifür die Vierlande, über Fehler und Irrtümer in der deutschen gentumsformen der Bauernhöfe, Frondienste, Schultheiße, Rechtsgelehrsamkeit aus Miss- oder Unverstand der alten Dorfgerichte, Zehntgrafen, den Landadel, Dorfkirchen und Sprachkunde, über Kollektivhaftung bei Holz-Diebstahl und schulen, Gemeindeversammlungen, Kirmesse etc. Mit zahlüber einige alte Eides-Gewohnheiten. - Stintzing/Landsberg reichen deutschsprachigen Zitaten. Die letzten 44 Blatt mit III.1/Noten 185. der “Schultheissen-Ordnung des Fürstenthums Gotha de An36 DRUMANN, Wilhelm, Die Arbeiter und no 1652”, der “Fürstl. Sächsisch-Gothanischen Rüge-Gerichts-Ordnung” und zahlreichen anderen rein deutschspraCommunisten in Griechenland und Rom. Nach chigen Quellentexten.- Humpert 13368. den Quellen. Königsberg, Bornträger, 1860. IV, 346 (4) S. Einfacher schwarzer Ppbd der Zeit. € 120,- 40 GANS, Eduard, Das Erbrecht des Mittelalters. 2 Bde, Stuttgart, Cotta, 1829/35. XV, 480; XIV, 714 S. Abweichend Pappband und Halbleder der Zeit (Stempel und Name auf Titel) € 120,- Prager 1214. Erste Ausgabe. - Drumann war bekannt geworden durch seine sechsbändige Geschichte Roms (1834/44). Eigentlich eine Sozialgeschichte Griechenlands und Roms; zu den Arbeitern rechnet Drumann auch Gewerbetreibende und Banausen, Händler, Künstler, Lehrer, Redner, Athleten etc. Im kleinen abschließenden Teil Communismus schildert er die Eigentumsgesetze. Das sind Bände 3 und 4 von “Das Erbrecht in weltgeschichtlicher Entwicklung. Eine Abhandlung der Universalrechtsgeschichte”. Bde 1 und 2 des Werkes unter dem Titel “Das römische Erbrecht..” erschienen. 37 ECKHARDT, Karl August (Hrsg.), Die mittelalterlichen Rechtsquellen der Stadt Bremen. Bremen, G. Winter, 1931. Gr.-8vo. 333 S. Hlwd. € 100,- 41 GEIER, Ehrenfried, Observationes ad ius et antiquitates Germanorum in vicem supplementi ad Speidelii et Besoldi opera. Cum dissertatione praeliminari de media iurisprudentia veterum Ictorum editae a Fr. G. Struvio. Jena, J. F. Bielcke, 1710. Kl.-4to. 8 Bl., 144 S., 2 Bl. Rücken-Broschur. € 150,- Schriften der Bremer wissenschaftlichen Gesellschaft, Reihe A: Veröffentlichungen aus dem Bremischen Staatsarchiv 5. Enthält das Stadtrecht von 1303/08, von 1428, von 1433 und die Kundige Rulle (d.h. die Pergamentrolle mit den öffentlich bekannt zu gebenden Polizeigesetzen) von 1450 und 1489 sowie ein Glossar. Beiträge zu einem Reallexikon des deutschen Rechtswesens unter Einschluss von Aspekten der deutschen Geschichte und Kulturgeschichte: Über Achtschwur, Alraunen, altfränkisch, 13 Rechtsgeschichte Amme, Auslöschung aus dem Wachs, Bachant, Bauergülden, Berggerichte, Bote, Brandbriefe, Brautwagen etc. Die durchgehend deutschen Stichwörter werden durch Zitate aus teils deutschen, teils lateinischen Quellen erläutert. Herausgegeben als ein Supplement zu den größeren Werken von Christoph Besold (Thesaurus practicus, 1629 u.ö.) und J. J. Speidel (Sylloge quaestionum juridicarum et politicarum secundum alphabeti, 1627 u.ö.). - Jöcher II, 975 (unter Geyer). Schwäbischen Land- und Lehn-Rechts, Wobey der Gebrauch der Dreßdenschen, Wolfenbüttelschen, und Oldenburgschen, zum Druck kommenden Codicum Picturatorum durch einige Abbildungen, die das Sächsische Land- und Lehn-Recht erleutern, unter Augen gestellet worden. Hannover/Lüneburg, Schmidt, 1746. 4 Bll., 128 S. Mit Textholzschnitten und 1 Falttafel. Ppbd der Zeit. € 360,- 42 GERCKEN, Philipp-WilErste Ausgabe. - ADB 10, 61. - Grupen helm, Vermischte Abhandlungen (1692-1767) ließ sich 1715 als Advokat in aus dem Lehn- und Teutschen Hannover nieder, wurde 1719 Syndikus und 1725 Bürgermeister der Antstadt Rechte, der Historie etc. mit ArchiHannover. Seine Arbeiten zeichnen sich valischen Original-Urkunden und durch ausgebreiteste Belesenheit in den Siegeln erläutert. Teile 1-2 (von 3) Quellen aus (ADB). - Die Abbildungen aus in 1 Bd. Hamburg u. Güstrow, Bualten Rechtsquellen reproduziert. - Etwas chenröder u. Ritter, 1771 - 1777. gebräunt, leicht stockfleckig, Exlibris. EinTitel m. gestochener Vignette, 8 band teils berieben und bestoßen. Bl., 232 S.; Titel m. gestochener 45 GUNDLING, Nicolaus Vignette, 5 Bl., 268 S., 10 Bl. (RegiHieronymus, De emptione ster u. Berichtigungen). Ppbd der uxorum, dote et Morgengaba ex Zeit mit goldgeprägtem Rückeniure Germanico libellus singularis. schild u. Farbschnitt (Rücken be44 Leipzig, J. Chr. Langenheim, 1731. schabt, Kapitale u. Ecken etwas bestoßen, Name, Sign. u. kl. Etikett a. Vorsatz, Kl.-4to. 1 Bl., 146 (statt 150) S., 4 Bl. Rücken-BroStempel verso Titel, streckenweise gebräunt bzw. schur (angestaubt, 2 Bl. = S. 3 - 6 fehlen). € 90,schwach braunfleckig). € 240,- Historisch-privatrechtliche Abhandlung Über Brautkauf, Mitgift und die sog. Morgengabe. Erste Ausgabe des ersten und zweiten Teils. - Historische Abhandlungen über Witwenrecht, märkisches Lehnsrecht, das sog. Einlager-Recht, über die ehemalige Stendalsche Münze, Herzog Rudolf d. Ä. von Sachsen und seine Ansprüche auf die Mark, den falschen Waldemar, den Beginn des Ius fisci in deutschen Fürstentümern, das sog. Frustrum, ferner über Öffnungsrecht (Jus Aperturae), Lehenbede (Precaria feudali), die Bedeutung des Wortes “Testamentum”, die Markgrafschaft Landesberg im Osterland, über Margarethe Maultasch, Markgraf Meinhard von Brandenburg etc.- Teil 3 erschien 1781.- Meusel, Verstorbene IV,110; ADB IX,2. 46 HANDWÖRTERBUCH DER RECHTSWISSENSCHAFT. Herausgegeben von Fritz StierSomlo und Alexander Elster. 6 Bde und 2 Erg.-Bde (alles Erschienene). Berlin, de Gruyter, 1926/37. Hlwd (Band 8 im Nachdruck) (Ebde sauber mit Folie überzogen, St.a.Titelrückseite). € 450,1. Abandon - Deichgüter; 2. Deichverbände - Giroverkehr; 3. Glaubensfreiheit - Luxemburg; 4. Mädchenhandel - Reichsexekution; 5. Reichsgericht - Territorialprinzip; 6. Testament Zwischenstreit; Ergänzungsbände: 7. Abänderung von Urteilen - Zweite Notverordnung; 8. Die Rechtsentwicklung der Jahre 1933 bis 1935/36. Der Umbruch. Hrsg. von E. Volkmar. 43 GESCHICHTLICHE GRUNDBEGRIFFE. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Herausgegeben von Otto Brunner, Werner Conze und Reinhart Koselleck. 8 Bde (in 9, komplett mit Register!). Stuttgart, Klett, 1974/97. OLwd. € 700,- 47 HARDESIANUS, Cyriak (praes.), Fr. LANGER (resp.). De Papia Poppaea reducendâ et moderandâ in repub. civili repetitio historicopolitica (Frankfurt/Oder), J. Eichorn, 1619. Kl.-4to. 10 Bl. Rücken-Broschur (leicht gebräunt, 2 kl. Wurmlöcher im Außenrand). € 120,- Frisches Exemplar des Standardwerkes mit Originalschutzumschlägen. Von Ade, Anarchie, Angestellter, Antisemitismus bis Wohlfahrt, Würde, Zivilisation - Kultur, Bd 8 Register (in 2 Bdn) (NP 1150,- EUR). Rechtshistorische Abhandlung über die Lex Papia Poppaea aus der Zeit des Kaisers Augustus, deren eigentlicher Zweck die Förderung der Eheschließungen war. - Bibliographisch für uns nicht nachweisbar; nicht im VD 17, im KVK und bei Dun- 44 GRUPEN, Christian Ulrich, Teutsche Alterthümer, zur Erleuterung des Sächsischen auch 14 Rechtsgeschichte in der gelehrten Welt Aufsehen. Unter Umgehung der üblichen akademischen Laufbahn wurde ihr bis dahin unpromovierter Autor zum Ehrendoktor ernannt und erhielt sogleich eine ordentliche Professur an der Universität Bonn. kel (II, 294 f), der mit 52 Nummern das relativ vollständigste Verzeichnis der Schriften des Frankfurter Juristen Cyriak Herdesianus gibt. 48 HARPPRECHT von HARPPRECHTSTEIN, Stephan Christoph, Speculi Suevici et praesertim iuris feudalis Alamannici in foris vicariatus Suevo Franconico Palatini non usus modernus. Aus ohnverwerfflichen Der teutschen ReichsHistorie und Grund-Gesetzen ... erwiesen und dargethan. 2 Teile (in 1 Bd). Kiel, J. Chr. Reuther, 1723. Kl.-4to. 5 Bl., 240 S.; 1 Bl., 154 S., 3 Bl. RückenBroschur (Titel angestaubt). € 280,- 51 HEIDER, Daniel, Gründlicher Historischer Bericht Von denen alten Reichs-Vogteyen bey den Erb- Frey und Reichs-Stätten wie auch bey den Hohen und andern Stifften und Clöstern... 2 Teile ( in 1 Bd). Ulm, J. W. Rößlin für J. Gerlin, 1655. 4to. Gestochener Titel, 13 Bl., 582 (recte 580) S., 145 (recte 135) S. 75 Bl. Pgtbd der Zeit (ohne die Schließbänder, erste Bl. feuchtfleckig, sonst nur gering gebräunt od. braunfl.). € 550,- Äußerst gründliche und materialreiche Untersuchung darüber, welche Gesetzeskraft der Schwabenspiegel und das alemannische Lehnrecht in der Geschichte gehabt haben. Trotz des lateinischen Titels größtenteils deutsch abgefasst. Stephan Christoph Harpprecht, durch sein mutiges Auftreten gegen die Mätressenwirtschaft des Stuttgarter Hofes massiven Verfolgungen ausgesetzt, bewies, dass der Schwabenspiegel im süddeutschen Raum keineswegs die große Geltung besaß, die ihm Schilter und noch Chr. Thomasius zugeschrieben hatten. Die Abhandlung entstand zur Wahrung der Interessen des Fürstl. Lichtensteinschen Hauses.- Stintzing/ Landsb. II.1/Text 160 u. Noten 107; ADB 10, 626. - Exemplar mit Nachlass-Stempel “Ex bibliotheca Christoph Wiese I.U.D.”, d. i. vermutlich der kurmainzische Hofgerichtsrat Christoph Ignaz Wiese, seit 1791 ordentlicher Professor für Feudalrecht an der Universität Mainz (vgl. Hamberger/Meusel 8, 515). Erste Ausgabe der umfassenden Arbeit zum Thema “Reichsvogteien-Streit”. Zu diesem Stoff hatte Daniel Heider bereits verschiedene Arbeiten veröffentlicht. Als Justitiar der Stadt Lindau hatte er unmittelbar mit dem “bellum diplomaticum Lindaviense” oder Urkundenkrieg zwischen der Reichsstadt Lindau und ihrer Frauenabtei zu tun; elf Eingaben von ihm sind zu dieser Sache ergangen. Ein zentraler Punkt im Rechtsstreit und wichtig für die Geschichte der Diplomatik wurde die Frage nach der Echtheit des Gründungsdiploms. Titel mit Besitzvermerk Franciscus Richard. - Holzmann/Boh. VII,1426; ADB XI,304; Jöcher II,1443. 52 HOFFMANN, J. W.: GUDE, Gottlob Friedrich, Vita Io. Guilielmi Hoffmanni I(uris) U(triusque) Doctoris ... ac historiarum professoris in academia Vitebergensi celeberrimi. Una cum eiusdem (Hoffmanni) panegyricis et orationibus praemissa commentatione de Ictorum et Politicorum in scripturam sacram meritis critico exegeticis. Leipzig, J. C. Langenheim, 1742. 4to. 3 Bl., 40, 200 S., 1 gest. Schrifttafel. Hpgtbd der Zeit (ohne das Titelporträt, Titelblatt mit altem Besitzvermerk und Ausschnitt der unteren Ecke). € 160,- 49 HECK, Philipp, Die altfriesische Gerichtsverfassung. Mit sprachwissenschaftlichen Beiträgen von Theodor Siebs. Weimar, Böhlau, 1894. Gr.8vo. 15, 499, (1) S. Mit 1 kolor. Skizze friesischer Rechtsgebiete im 13. Jhd. Neuer Lwdbd (St.a.T.). € 110,Einzige Ausgabe, erste 1963 ein Nachdruck. 50 HEFFTER, August Wilhelm, Die athenäische Gerichtsverfassung. Ein Beitrag zur Geschichte des Rechts, insbesondere zur Entwickelung der Idee der Geschwornengerichte in alter Zeit. Köln, J. P. Bachem, 1822. 12, 497 S. Ppbd der Zeit (berieben und etwas bestoßen, Rücken m. altem Papier passend überklebt, Ränder etwas gebräunt, am Ende mit kl. Nässespur im oberen Rand). € 200,- Erste Ausgabe .- Johann Wilhelm Hof(f)mann (1710 - 1739) war Professor der Rechte und Geschichte in Wittenberg. “Sein früher Tod war ein schwerer Verlust für die Wissenschaft. Der gründlichste Kenner der staatsrechtlichen Literatur des 18. Jhdts, Pütter, urteilt über ihn: ‘In unserer ganzen Litteratur ist mir kein Rechtsgelehrter bekannt, der in so wenigen Jahren in so vielerlei verschiedenen Theilen der Rechte so mancherlei Materien mit solcher Geschicklichkeit bearbeitet hätte ... lauter wahre Meisterstücke’. Sein Landsmann Gude hat in eingehender Weise unter Benützung reichen Quellenmaterials Hoffmanns Leben beschrieben und dessen sämtliche Werke kurz besprochen” (ADB 12,598). Angehängt sind einige Reden Hofmanns, u.a. seine Wittenberger Antrittsvorlesung De studii historici impedimentis und der Nachruf auf seinen älteren Stiefbruder, den Staatsrechtler Christian Gottfried Hofmann. Erste Ausgabe. - Erstveröffentlichung des großen Juristen und Rechtshistorikers August Wilhelm Heffter (1796 - 1880), der danach durch eine Reihe grundlegender Werke internationale Anerkennung erlangte und “zur geistigen Elite seiner Zeit” zählte (NDB). Heffter hatte in Berlin bei Savigny und Eichhorn studiert. Schon diese Erstveröffentlichung erregte 15 Rechtsgeschichte 53 HOLTZENDORFF, Franz von (Hrsg.), Rechtslexikon. Herausgegeben unter Mitwirkung vieler Rechtsgelehrter. 3., auf Grund der neuesten Reichsgesetzgebung vollständig umgearbeitete und unter besonderer Berücksichtigung des Verwaltungs- und Handelsrechts bedeutend vermehrte Auflage. 4 Bde (in 3). Leipzig, Duncker und Humblot, 1880/81. Insgesamt 3490 S. Priv.-Lwd. € 200,- 56 HUSANUS: MERKEL, Johannes, Heinrich Husanus. (1536 - 1587). Herzoglich Sächsischer Rath, Mecklenburgischer Kanzler, Lüneburgischer Syndicus. Eine Lebensschilderung. Göttingen, Horstmann, 1898. Gr.-8vo. 4 Bl., 403, (1) S. Neuer Lwdbd. € 70,Biographie einer wichtigen Persönlichkeit der Rechtsgeschichte in BraunschweigLüneburg und Mecklenburg (für das er ein Lehnsrecht entwarf). - Mit einer Bibliographie der wichtigeren juristischen und literarischen Arbeiten Husan’s, einem Literaturverzeichnis und einem LiteraturVerzeichnis. Letzte Auflage. 1. Aagesen - Fungible Sachen; 2. Gad - Otto; 3./4. Pachmann - (Zypaeus). In der Reihe “Encyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer und alphabetischer Bearbeitung”, Bd 2. Schönes Exemplar. Bd 3 mit falscher Rückenprägung: gibt nur Pachmann bis Stöckhardt, tatsächlich cplt bis Zypaeus. St. auf Vorsatz und Titelrückseite. 57 KASER, Max, Das römische Privatrecht. 2., neu bearbeitete Auflage. 2 Bde. München, Beck, 1971/75. XXXI, 833; XXX, 630 S. Originale Leinenbände € 200,- 54 HOMMEL, Carl FerdinAbtlg 1: Das altrömische, das vorklassische und klassische Recht; Abtlg 2: Die and, Akademische Reden über nachklassischen Entwicklungen. - RechtsHerrn Joh. Jacob Mascovs Buch De geschichte des Altertums im Rahmen des iure feudorum in Imperio Romano 57 Handbuchs der Altertumswissenschaft. Germanico. Frankfurt/M., ohne Verlag, 1758. 8 Bl., 522 S., 15 Bl., 1 mehrfach ge- 58 KLEIN, Johann,. Volumen disputationum faltete Kupfertafel. Hpgtbd der Zeit (berieben, Vor- juridicarum de utriusque juris materiis ... in Acadederkanten bestoßen, Titel mit Quetschfalte). mia Rostochiensi publicae ventilationi exposi€ 300,- tarum. Berlin, J. M. Rüdiger, 1706. Kl.-4to. GeErste Ausgabe.- Seltene Schrift Hommels aus seiner ersten Periode als Professor für Lehnsrecht an der Leipziger Universität, bevor er seine höchst bedeutsame Tätigkeit auf dem Gebiete des Strafrechts begann, die ihm den Beinamen eines ‘deutschen Beccaria’ eintrug. - Stintzing/Landsb. III.1/Noten 254; ADB 13, 59 (nennt 1767 als Erscheinungsjahr). stoch. Titelporträt, 5 Bl., 1420 S., 18 Bl. Pgtbd der Zeit (Innengelenke mit Wurmspuren). € 800,Der Jurist Johann (v.) Klein war Professor in Rostock, nach 1693 auch Rektor der Universität. In der nochfolgenden politischen Entwicklung Mecklenburgs, welche zur Landesteilung führte, und während der Zeit des Nordischen Krieges spielte er eine immer wichtigere landespolitische Rolle, wurde Geheimer Regierungsrat, Direktor der Justizkanzleien zu Rostock und Schwerin, Präsident des Hof- und Landgerichts zu Güstrow, schließlich Kanzler. Vorliegend die umfangreiche Sammelausgabe der 25 von ihm verfassten Rostocker Dissertationen. Sie betreffen die unterschiedlichsten Rechtsmaterien, u.a. De iudice suspecto (d.i.) Vom verdächtigen Richter; De convenientiis juris Culmensis & Gedanensis cum jure communi, Saxonico, Prutenico & Lubecensi; De praeferentia matrimonii in concursu duorum vulgo Wer von beyden den Vorzug habe, da sein Ehegatte sich an zween zugleich verheyrahtet hat (Hayn/Got. III, 570); De probatione, quae fit per libros mercatorum (d.i.) Von Beweiß der Schuld aus HandelsBüchern; De lege vestiaria ejusque necessitate; De judiciali lamiarum confessione, se ex nefando cum Satana coitu prolem suscepisse humanam (d.i.) Was von der Hexen Bekäntnis zu halten, daß sie aus schändlichem Beyschlaff mit dem Teuffel Kinder gezeuget (Hayn/Got. III, 243). Diese letztere Dis- 55 HOMMEL, Carl Ferdinand, Oblectamenta iuris feodalis sive grammaticae observationes ius rei clientelaris et antiquitates Germanicas varie illustrantes. Leipzig, J. G. Dyck, 1755. Kl.-4to. 7 Bl., 148 S., 4 Bl. Interims-Broschur der Zeit (Umschlag wasserfleckig und mit Abriss an der unteren Ecke, Rücken mit Abrieb, geringfügig braunfleckig, Ecken eselsohrig). € 160,Erste Ausgabe. - Hommel war seit 1752 Professor für Lehnrecht in Leipzig. Damit traten in seiner Arbeit die “germanistischen Rechtsaltertümer neben die romanistischen, nicht ohne günstige Ergebnisse, zum Beispiel für die Erklärung der Adelspartikel (“von”) aus der Verbindung von Lehnsadel und Lehnsgut oder für die Erklärung der kanonistischen Verwandtschaftsberechnung aus deutschrechtlichen Anschauungen” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 387). 16 Rechtsgeschichte sertation (Respondent Nic. Putter) behandelt vornehmlich den Fall einer Lucie Bernitsche, die auf ihre Geständnisse hin verbrannt wurde. Ihre Hexen-Aussagen sind in deutscher Sprache wiedergegeben. - Jöcher II, 2112 f.- Angebunden: GRASS,MICHAEL (d.J.) Tractatus juridicus de reditu dominii legali, Von dem Ruckfalls-Recht Eigenthümlicher Güter. Tübingen, J. Sigmund, 1724. 4 Bl., 308 S., 34 Bl. (letztes weiß). - Jöcher II, 1133. ne Untersuchung über das wirtschaftsrechtliche Institut der Fron- und Spanndienste erschien zuerst 1754 und liegt hier in einer wesentlich erweiterten Fassung vor, mit Anmerkungen und Urkunden (ab S. 54) herausgegeben von J. Chr. Kuhn. - Humpert 8789; Meusel VIII, 84; nicht bei Kress u. Goldsmiths. Sammelband Malbergische Glosse. 59 KOCH, Johann Christoph, Hals- oder Peinliche Gerichtsordnung Kaiser Carls V. Und des H(eiligen) Röm(ischen) Reichs nach der Originalausgabe vom J(ahr) 1533 auf das genaueste abgedruckt und mit der zweiten und dritten Ausgabe vom J(ahr) 1533 und 1534 verglichen nebst dem Horixischen Programma: wahre Veranlassung der P.H.G.O. und einer Vorrede worin der Werth und Nutzen dieser Ausgabe gezeigt und zu der gelehrten Geschichte des teutschen peinlichen Rechts zuverlässige Nachrichten ertheilt werden. 8. vermehrte Ausgabe. 2 Teile (in 1 Bd). Marburg, Krieger, 1824. 70, 136 S. Ppbd der Zeit. 62 € 90,Letzte Ausgabe. Unter den wissenschaftlichen Ausgaben des 19. Jahrhunderts gilt die Kochsche als die beste. Die 8. Auflage ist auf der Grundlage der 5. vom 1800 verfaßt; das Vorwort weist einige Änderungen und Ergänzungen zur Ausgabe von 1787 aus. Johann Christoph Koch (1732-1808) studierte in Jena und erhielt 1756 einen Ruf als Ordinarius nach Giessen, wo er bis zu seinem Tode blieb. 60 KOSELLECK, Reinhart, Klaus SCHREINER (Hrsg.), Bürgerschaft. Rezeption und Innovation der Begrifflichkeit vom Hohen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Stuttgart, Klett-Cotta, 1994. 520 S. OLwd (mit OUmschlag). € 40,Sprache und Geschichte, 22. - Mit weiteren Beiträgen von Ulrich Meier, Andrea Löther, Willibald Steinmetz, Ulrike Spree, Wolfgang Krogel u. a. (NP 66,- €). 61 LAUHN, Bernhard Friedrich Rudolph, Ueber die Frohndienste der Teutschen. Weißenfels, Fr. Severin, 1795. 2 Bl., 158 S., 1 Bl. Mit gestoch. Titelvign. Broschur der Zeit (etwas knickspurig, unaufgeschnitten). € 200,- 62 LEO, Heinrich, Die malbergische glosse, ein rest alt-keltischer sprache und rechtsauffassung. Beitrag zu den deutschen rechtsaltertümern. Erstes u. zweites heft (mehr nicht erschienen!) in 1 Band. Halle, E. Anton, 1842 - 1845. 12, 156 S.; 2 Bl., 163, (1) S. Hlwdbd d. Zeit mit schlichter Rverg. (teilweise etwas gebräunt). € 240,Erste Ausgabe dieser gründlichen, u. a. von Jacob Grimm unterstützten Untersuchung der “Malbergischen Glossen”, der interlinear dem lateinischen Text der “Lex Salica” zugefügten westfränkischen Wörter und Wendungen aus der Rechtssprache, die bis auf das 6. Jahrhundert zurückgehen. Ein geplantes “drittes heft” ist nicht erschienen.- Heinsius X/1,493; vgl. MNE I,417. - Angebunden: LEO, H. Die malbergische Glosse der lex salica. Stat handschriftlicher mitteilung an freunde und befreundete. (Nur in fünf und zwanzig exemplaren abgedruckt). Halle, gedruckt bei W. Plötz, 1842. 16 S. - Privatdruck in 25 Exemplaren.- LEO, H. Vorläufige bemerkungen zur grammatik der malbergischen sprache. (Halle, Druck von W. Plötz, 1842). 18 S. - Wie die vorige Schrift wohl auch ein Privatdruck in kleiner Auflage. Beiliegend: LEO, H. (“gegenrede” auf August Friedrich Potts “epilog” zu einer Anzeige von H. Leos “schrift über die malbergischen glossen”). (Halle, gedruckt bei W. Plötz), 1844. 8 S. Lose Lage, quer gefaltet (unbeschnitten, Ränder etwas angestaubt, leicht braunfleckig). - Erste Ausgabe einer Streitschrift des streitbaren Heinrich Leo, wohl auch als Privatdruck erschienen. Mit der handschriftlichen Widmung (H. Leos): “Herrn Professor Dr./ Hattemer/ in Biel/ in der Schweitz”.- Heinrich Leo (1799 - 1878) war als Historiker auch wegen seiner ausgesprochenen Parteilichkeit für die katholisch-ultramontane Seite umstritten, wegen seiner Streitlust gefürchtet. “Lediglich auf philologischem Gebiet leistete Leo echte Forschungsarbeit” (NDB). 63 LINDE, Johann Ernst von der, Dissertationes juridicae quarum prima agit de vindicatione hominum propriorum ejusque praescriptione. Secunda resolutionem quaestionis: an in successione ab intestato defuncti fratris vel sororis unilateralis liberi cum patris vel matris Germanorum fratrum vel sororum liberis concurrant? Tertia jus Der Jurist Bernhard Fr. R. Lauhn (1712 - 1792) war Erb- und Gerichtsherr auf Mannstedt und bekleidete verschiedene Ämter im kursächsischen Staats- und Verwaltungsdienst. Sei- 17 Rechtsgeschichte parentum in liberos circa ingressum in religionem et vota monastica exhibet. Ad forum civitatis Gedanensis accommodatae. Danzig, J. Z. Stolle, 1698. Kl.-4to. 3 Bl., 242 S. Neuer Ppbd. € 200,- atque ex instituto I. Dem Erbpacht, II. Lassgutern, III. Curmeden, IV. Landsiedeleihe, V. Meiergutern, VI. Schillingshauerrecht, cum ex moribus Medii Aevi tum ex usu hodierno patriae forensi. Nova prorsus ratione erutum et declaratum. Halle, Waisenhaus, 1717. Kl.-4to. 3 Bl., 18, 216 S., Sp. 217 473 (recte 472), 12 Bl. Mit gestoch. Titelvignette. Rücken-Broschur (Titel angestaubt, stärker fleckig und mit hinterlegten Fehlstellen und Textverlust, am Ende mit schwacher Nässespur im oberen weißen Rand, Paginierung springt nach Sp. 310). € 150,- Drei Abhandlungen 1. über die Zurückforderung entlaufener Bauern und Untertanen; 2. über die Erbberechtigung der Kinder eines Halbbruders oder einer Halbschwester; 3. über das elterliche Sorgerecht im allgemeinen sowie bei Eintritt in den geistlichen Stand bzw. Ablegung der Ordensgelübde im besonderen. Johann Ernst von der Linde war Stadtsyndikus von Danzig. 64 LÖW, Karl Friedrich Ludwig, Ueber die Markgenossenschaften. Heidelberg, Mohr, 1826. 8, 276 S., 2 Bl. Nachträge und Berichtigungen. Ppbd der Zeit (berieben, bestoßen, innen braunfleckig). € 110,- Erste Ausgabe, erst 1737 erschien eine zweite. 68 LUDOLF, Georg Melchior von, Vita viri perillustris Georgii Melchioris de Ludolf, Archidicasterii Imperialis Camerae assessoris, ab ipso scripta. Edidit praefatusque est Christ. Aug. Heumannus. Göttingen, Universitätsbuchhandlung, 1740. Gestochenes Titelporträt, 7 Bl., 96 S. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig). € 120,- Erste Ausgabe, hervorgegangen aus Löws Dissertation von 1826, die aber nicht in den Buchhandel gelangte. Thema sind die seit dem 14. Jahrhundert urkundlich erwähnten Zusammenschlüsse von Grundeigentümern, denen dann ein größerer zusammenhängender Landdistrikt zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stand. Diese Veröffentlichung brachte Löw, der später in Wiesbaden ein angesehener Jurist wurde, in Bekanntschaft mit dem Freiherrn von Stein. - ADB XIX, 295f. Einzige Ausgabe. - Autobiographie und Schriftenverzeichnis des bedeutenden Staatsrechtlers und Assessors des Reichskammergerichts G. M. v. Ludolf (1667 - 1740). - Pütter I, 295; Stintzing/Landsb. III.1/Noten 103. 65 LOTTER, Melchior, De re beneficiaria libri III. In II tomos distributa. Editio prima in Germania, aliis multo emendatior. 2 Bde (in 1), Köln, Metternich, 1709/10. (16) 272, 288 (86), (2) 223 (31) S. Pergamentband der Zeit. Folio. € 450,- 69 LÜBTOW, Ulrich von, Der Ediktstitel Quod metus causa gestum erit. Greifswald, Bamberg, 1932. 316 S. OKart. € 28,- Zuerst 1637 erschienen, hier die vorgeblich erste deutsche Edition. Fortsetzung des Titels: “Opus utrique foro accomodatatissimum, gemino locupletatum indice, priori librorum, et quaestionum in eo contentarum, posteriori vero materiarum notabilium, alphabetico ordine digesto. Johann Arnold von Beyweg, ehemaligem Kölner Bürgermeister gewidmet, und einer epistola dedicatoria des Verlegers Wilhelm Metternich. 70 MAURENBRECHER, Romeo (Hrsg.), Die rheinpreußischen Landrechte. 2 Bde. Bonn, Weber, 1830. XXVIII, 502; XII, 936 S. Einfache Pappbände der Zeit. € 600,- Erste komplette Ausgabe. Ursprünglich Dissertation Greifswald 1926 dort aber nur im Auszug vorgelegt. Erste und einzige Ausgabe. Band 1: Die Einleitung. Das Jülich-Bergische Landrecht. Die Churkölnische Reformation, Rechtsordnung und Erläuterung. Die Salm-ReisserscheidtDycksche Rechtsordnung; Band 2: Das Chur-Trierische Landrecht. Das Landrecht der hinteren Grafschaft Sponheim. Das rheingräfliche Landrecht. Die Manderscheid-Blankenheimische Rechtsordnung. Das Hatzfeld-Wildenburgische Landrecht. Das Gelndernsche Landrecht. 66 LUDEWIG, Johann Peter v., De aetate legitima puberum et maiorum, Von Mannbarem und mündigem Alter Caesaris, Regum, principum, clientum etc. praesertim Germaniae. Halle, Grunert, 1725. 187 S. Zeitgenössische Interimsbroschur. € 150,- 71 MAURER, Georg Ludwig, Geschichte des altgermanischen und namentlich altbairischen oeffentlich-muendlichen Gerichtsverfahrens, dessen Vortheile, Nachtheile und Untergang in Deutschland ueberhaupt und in Baiern insbesondere. Heidelberg, Mohr, 1824. 4to. 18, 362 S., 3 lithograph. Tafeln m. vier Abbildungen (Gerichts- Erste Auflage. - Das kleine Werk über die Mannbarkeit und Volljährigkeit im römischen und griechischen, im germanischen, langobardischen und jüdischen Recht erlebte bis 1744 drei weitere Auflagen. 67 LUDEWIG, Johann Peter, De iure clientelari Germanorum in feudis et coloniis, sigillatim 18 Rechtsgeschichte szenen). Ppbd der Zeit (Ecken bestoßen, Rücken unten m. kleinen Fehlstellen im Bezug, anfangs stärker, sonst nur etwas braunfleckig). € 240,- 74 MICHELSEN, Andreas Ludwig Jakob, Ueber die Genesis der Jury. Eine germanistische Untersuchung. Leipzig, O. Wigand, 1847. VI, 190 S. Kartoniert unter Nutzung des Originalumschlags. € 80,- Erste Ausgabe der ersten in gedruckter Form vorliegenden Arbeit Georg Ludwig Maurers, einer gekrönten Preisschrift zu einer Frage, die erstmals bereits 1821 von der Münchener M. war zu der Zeit Professor und Schöppenstuhl-Beisitzer in Akademie gestellt worden war. Maurers Arbeit gilt als grundJena. Entstehung der Jury nach schwedischem, dänischem, legend auf einem noch kaum beackerten isländischem, Dithmarschem und EngliGebiet der deutschen Rechtsgeschichte schem Recht. Originalausgabe. und als “Urheberin unserer Proceßordnungen seit 1848” (ADB). “So ist das 75 MOELLMANN, Bernhard, Buch nicht bloß für die wissenschaftliche Selecta iuris Saxonici, feudalis et und geschichtliche Anschauung grundlepublici de Ganerbinatu, Armandiis gend geworden, sondern auch wirksam für Reformen im Sinne der Öffentlichkeit et iudiciis Westphalicis capita ... und Mündlichkeit einerseits, der HeranNunc ob praestantiam suam typis ziehung von Laien andererseits, Refortepetita. Jena, J. Fr. Ritter, 1756. men, die seither als untrennbar zusamKl.-4to. 4 Bl., 110 S., 1 Bl. Neuer mengehörig erscheinen” (Stintzing/ Ppbd. € 120,Landsb. III.2/Text 310) und schließlich Zuerst 1740 in Kopenhagen gedruckte auch durchgesetzt wurden. Die Arbeit Dissertation des aus Flensburg stammenwurde bestimmend auch für Maurers den Moellmann (1702-1778). Behandelt weiteres Leben: eine Professur, ein sehr ausführlich das mittelalterliche Staatsratsamt, eine Regentschaft (in westfälische Feme- oder Freigericht (S. 42 Griechenland, in Vertretung für den min- 110). Vorangestellt sind zwei kürzere derjährigen Wahlkönig Otto) und ein Kapitel über die Ganerbschaft (Vererbung bayerisches Ministerpräsidenten-Amt 70 in der Seitenlinie) und die Armandia waren weitere Stationen seines Lebens.(Recht der Heeresfolge), wobei der Verfasser auch aus skanAus der Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen.dinavischen Quellen zitiert. - Offenbar letzte Auflage. ADB XX,700. 76 OCKEL, Andreas, Discursus juridico-politici de regali postarum jure, Electorum Principumque Imperii. Quibus majestaticum hoc jus vigore superioritatis territorialis Serenissimis Principibus Germaniae competens denuo asseritur; inanibus oppositionibus, quibus Caesareus Turrianus: Tractatu, quem inscripsit, Glorwürdiger Adler, das ist gründliche Vorstell- und Unterscheidunge ... von der Reichs-Stände Landes-Fürstl. Obrigkeit, absonderlich aber von dem Ihr. Keyserl. Majest. reservirten Post-Regal im gantzen Römischen Reich etc. Halle, Chr. Henckel, (Vorwort datiert von, 1698). Kl.-4to. 4 Bl., 144 S. Pgtbd der Zeit (leicht gebräunt, durchgehend schwache Nässespur im oberen weißen Rand, Innengelenke, hinterer Vorsatz u. die letzten 4 Bl. im Bund mit Wurmspuren). € 230,- 72 MEIER, Moritz H.E., Georg F. SCHOEMANN, Der Attische Process. Vier Bücher (in 1 Bd.), Halle, Gebauer, 1824. XXII, 794 S. Einfacher Pappband der Zeit € 60,Eine von der Königl. Preuss. Academie der Wiss. in Berlin gekrönte Preisschrift. - Erste Ausgabe. Eine Neubearbeitung erschien noch 1887. 73 MEINERS, Christoph, Geschichte der Ungleichheit der Stände unter den vornehmsten Europäischen Völkern. 2 Bde (in 1). Hannover, Helwing, 1792. 6 Bl., 650 S. (durchgehend paginiert). Hldrbd der Zeit (Einbd leicht beschabt, unteres Kapital eingerissen, vorderes Innengelenk m. kl. Wurmgang, Signatur u. Stempel auf Vorsatz u. Titel, fast durchgehend leicht stockfleckig, einige Bleistiftanstreichungen). € 300,Eine der zahlreichen historischen Untersuchungen von Christoph Meiners, welche “weder an Genauigkeit der Forschung noch an Tiefe der Auffassung eine höheren Werth beanspruchen dürfen, aber für die damalige Zeit durch Anregung und Erweiterung des historischen Sinnes verdienstlich wirkten” (ADB XXI, S. 225). - Humpert 11443; Menger 255 (irrig 1793). Juristische Abhandlung, dass das Recht auf Einrichtung von Poststationen und Postlinien kein kaiserliches, sondern ein landesfürstliches oder Territorialrecht sei. Auch die seinerzeitige Belehnung der Grafen Taxis mit dem Postregal durch Kaiser Matthias schmälere keineswegs die Fürstenrechte. Die im Titel genannte entgegen gesetzte Schrift des Caesareus Turrianus wurde fälschlich Matthias Zimmermannn oder 19 Rechtsgeschichte auch Capar Schoppe (Scioppius) zugeschrieben. Tatsächlicher Verfasser war der Hildesheimer Rechtsgelehrte Leopold Albert Schoppe. - Pütter III, 580. versalis. Hamburg, B. Schiller, 1710. 120 S. Neuer Ppbd (innen gebräunt u. stellenweise braunfleckig, teils gering feuchtrandig). € 120,Dritte unveränderte Auflage der rechtsgeschichtlichen Abhandlung aus dem Sammelwerk “Der geöffnete RitterPlatz”. Samuel Reyhers (1635 - 1714) umfangreiches Schriftenverzeichnis umfaßt Arbeiten zur Physik, Meteorologie, Mathematik, Astronomie und Jura; er las als Professor in Kiel aber auch u.a. zu Festungsbaukunst und Zivilbaukunde. Vgl. Slg Böhme 790; siehe ADB XXXVIII, 354. 77 OSENBRÜGGEN, Eduard, Deutsche Rechtsalterthümer aus der Schweiz. Hefte 1-3. Zürich, Meyer und Zeller, 1858-59. 112, 53 S. OHlwd. € 90,Separatabdruck aus: Monatsschrift der wissenschaftlichen Vereine in Zürich. - Inhalt: Das kolenberger Gericht in Basel; Die Blutrache; Das Ertränken und das Schwemmen; Das Lebendigbegraben der Kindsmörderinnen; Frevel unter russigen Raffen; Gnade bei Recht; Die Unschuldsrose; Der Eid der Verschwiegenheit. - Alter Stempel auf Titel, sonst gut. - Alles Erschienene. 82 RICHTHOFEN, Karl von, Friesische Rechtsquellen. Berlin, Nicolai, 1840. 4to. 4 Bl., 42 S., 582 S., 1 Bl., 4 Tabellen, 1 Farbtaf. Hlwd (beschabt, Kapitale mit Einrissen, Vordergelenk etwas gelockert, Stempel auf Titel und Tafelrückseite, Papier leicht gebräunt und stockfleckig, einige Marginalien mit Blei- und Kopierstift). € 300,- 78 PAETZ, Karl Wilhelm, Lehrbuch des Lehnrechts. Nach des Verfassers Tode herausgegeben und vollendet von Chr. Aug. G. Goede. Neue Auflage. Göttingen, Dieterich, 1828. 20, 448 S. Ppbd der Zeit (Rückenkanten beschabt, Ecken bestoßen, anfangs u. am Ende einige Bl. etwas braunfleckig). € 120,- Erste Ausgabe, mit einer gedruckten Widmung “Jacob Grimm aus inniger Liebe und Verehrung”. - Richthofen hatte in Göttingen unter Jacob Grimm germanische Philologie studiert und stand im Begriff, seinen Plan einer gründlichen Erforschung der altfriesischen Rechtsquellen in Angriff zu nehmen, “als mich Jacob Grimm ermahnte, doch zuvor zu sehen, ob nicht neue friesische rechtsquellen für meine arbeit aufzufinden wären” (Vorrede). Der Rat wurde beherzigt, Richthofen unternahm 1834 eine Studienreise durch die niedersächsischen und friesischen Bibliotheken und Archive, als deren erste Ausbeute 1840 die hier vorliegenden “Friesischen Rechtsquellen” erscheinen konnten und ihm “mit einem Schlage einen angesehenen Namen unter den Rechtshistorikern sowohl als unter den altdeutschen Philologen verschafften” (ADB 53,347). Der Göttinger Jurist Wilhelm Paetz (1780-1807) war ein Meister der historisch-kritischen Methode, wie neben ihm nur noch Savigny. Er hat dem historischen Verständnis des Lehnrechts Bahn gebrochen “in demselben Augenblicke, da das Lehnsinstitut selbst seiner politischen Auflösung entgegenging” (Stintzing/Landsb. III.2/Text 180). - Noch 1837 erschien ein unveränderter Nachdruck. 79 PETERS, Frank, Die Rücktrittsvorbehalte des römischen Kaufrechts. Köln, Böhlau, 1973. XV, 300 S. OKart. € 45,- 83 RIEZLER, Sigmund, Geschichte der Hexenprozesse in Bayern. Im Lichte der allgemeinen Entwickelung dargestellt. Stuttgart, Cotta, 1896. X, 340 S. Hlwd der Zeit. € 180,- Forschungen zum Römischen Recht, Abhandlung 31. - Habilitationsschrift, Hamburg 1971/72. - Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers für Max Kaser auf Vorsatz, Stempel auf Titelrückseite.. Ackermann I, 475; Crowe 473; Hayn/G. III, 175; Lentner 16268; nicht bei Pfister. - Erste Ausgabe. - Enthält als Beilagen Auszüge aus Johann Hartliebs “Buch aller verbotenen Kunst, Unglaubens und der Zauberei” von 1456. - Beiliegt: PAULUS, Nikolaus, Hexenwahn un. Hexenprozeß vornehmlich im 16. Jahrhundert. Freiburg im Breisgau, Herder 1910. 4 Bll., 283 S. OLwd. 80 REIZER, Adam (praes.), Philippus Fridericus BREGLER (resp.), Dissertatio inauguralis juridica de collaterali, qui a primo acquirente non descendit, aut investura simultanea non gaudet ...; vulgo Von der nur auf gleiche Helm und Schild nicht gegründeten Lehens-Folge. Bamberg, Gertners Witwe, 1753. Kl.-4to. 4 Bl., 79, (3) S. Rücken-Broschur (angestaubt, unbeschnitten). € 70,- 84 RUNDE, Christian Ludwig, Die Rechtslehre von der Leibzucht oder dem Altentheile auf Deutschen Bauergütern nach gemeinen und besonderen Rechten. 2 Teile (in 1 Bd). Oldenburg, Schulze, 1805. XXXII, 566 S. Ppbd der Zeit mit altem handschriftlichem Rückenschildchen. € 320,- Mit handschriftlicher Notiz auf dem Titel: “Sehr brauchbare Noten zu den 12 Carolingischen Urkunden. Darin Geschichte der Lehnsverfassung schön”. - De Backer/Somm. VI, 1649,2. 81 REYHER, Samuel, Kurtz gefasste Allgemeine Rechts-Geschichte, Oder Historia juris uni- Katalog Bibliothek Reichstag II, 4.1. - Erste Ausgabe der seltenen Schrift des Juristen C. L. Runde (1773-1849). “Im Jahr 20 Rechtsgeschichte 1805 veröffentlichte er die Schrift ‘Die Rechtslehre von der Leibzucht...” welches Werk noch immer als ein Muster von Monographien über besonders schwierige Rechtslehren geschätzt wird.” (ADB XXIX, 675). - Kapital und Ecken bestoßen. teste contumace. Halle, Chr. Henckel, 1717. 88 S. - 17. LUDOVICI, J. Fr., De genuino intellectu brocardici vulgaris: Omne juramentum servandum esse, quod salva salute aeterna servari potest. Halle, Zeitler, 1705. 36 S. - 18. LUDOVICI, J. Fr., De solennibus juramentorum. (Halle), Zeitler, 1702. 62 S. - 20. WACHTER, J. Chr., De arresto reali. Marburg, Ph. C. Müller, 1727. 24 S. - 23. LUDOVICI, J. Fr., De eo, qui post litem conte85 SAMMELBAND mit 37 statam bona immobilia possidere desiit. juristischen Dissertationen aus (Halle), Chr. Henckel, 1716. 4 Bl., 44 S. dem späten 17. und der ersten 24. GUNDLING, N. H., De lite contestata Hälfte des 18. Jhdts u. a. von Chr. commoda plerumque incommoda nunThomasius, Nic. Christoph Lyncker, quam. Halle, Chr. Henckel, (1720). - 4 Bl., 56 S. - 25. HEINECCIUS, J. G., De pecunia Jac. Fr. Ludovici, Nic. H. Gundling in casum, si caussa ceciderint, ab adpelu. Joh. Gottl. Heineccius. Halle u. lantibus, alioque remedio utentibus, dea., 1687-1755. Kl.-4to. Hpgtbd der ponenda. Vulgo Von Succumbenz-GelZeit (angestaubt, teilweise etwas dern. Halle, J. H. Grunert, 1736. 4 Bl., 39, eng beschnitten und Titel am un(1) S. - 27. BÖHMER, G. L., De appellatioteren Rand gefaltet, vereinzelt Annis interpositae renunciatione. Göttingen, A. H. Schultze, 1755. 1 Bl., 54 S. - 28. streichungen von alter Hand). BÖHMER, J. H., De collisione praesumtio€ 1.100,num. Editio novissima. Halle, J. Fr. Gru21 der 37 Dissertationen stammen von nert, 1741. 53, (1) S., 1 Bl. - 31. CARder Universität Halle, deren juristische FaRACH, J. T., De imaginaria aequitate prokultät damals in höchstem Ansehen bationis pro evitando periurio. Recusa (= stand. Der Band enthält u.a. (Angabe in 2. Auflage). Halle, Grunert, 1749. 45, (1) verkürzter Form unter Weglassung der 82 S. - 32. CARRACH, J. T., De femina procuRespondenten und der Bezeichnung Disratrice ad litem. Halle, Grunert, 1751. 3 Bl., 51, (3) S. - 33. sertatio, Disputatio etc.): 1. THOMASIUS, Chr., De usu actioNETTELBLADT, D., De decisione casuum secundem analonum poenalium juris Romani in foris Germaniæ. Recusa (= 2. giam. Halle, J. Chr. Hilliger, 1751. 45, (3) S. - 34. NETTELBAuflage). Halle, Salfeld, 1725. 84 S. - Zuerst 1693 erschieLADT, D., De decisione casuum quae fit pro auctoritate. Halle, nen.- Lieberwirth 69. - 2. THOMASIUS, Chr., De praescriptioHilliger, 1754. 1 Bl., 34 S. - 36. LEYSER, A. v., De iudice legibus ne regalium ad jura subditorum non pertinente. Recusa (= recte mitiore. Wittenberg, E. G. Eichsfeld, 1742. 3 Bl., 16, S., 1 2. Auflage). Halle, Salfeld, 1727. 41, (3) S. - Zuerst 1696 erBl. - 37. BÖHMER, G. L., De reliquiis iuris canonici in imperaschienen. - Vgl. Lieberwirth 110 (verzeichnet diese Auflage toris electione. Göttingen, V. Bossiegel, 1751. 28 S. nicht). - 3. THOMASIUS, Chr., De remissione tacita pignoris vel hypothecae per acceptionem chirographi novi aut fide86 SAVIGNY, Leo von, Die französischen jussoris. Halle, (Salfeld, 1727). 1 Bl., 29, (1) S. (DruckangaRechtsfakultäten im Rahmen der neueren Entben durch Beschnitt entfernt). - Zuerst 1713 mit einem anderen Respondenten erschienen. - Vgl. Lieberwirth 248. - 5. wicklung des französischen Hochschulwesens. WERLHOF, J., De examine testium extraordinario, cumprimis Berlin, Puttkammer und Mühlbrecht, 1891. VIII, ad instruendam probationem futuram, vulgo zum ewigen 223 S. Hlwd (St.a.T.). € 45,Gedächtnüß ... Helmstedt, G. W. Hamm, 1725. 1 Bl., 122 S. Einzige Ausgabe. 7. HORN, C. H., De processu summario ex § IIX Resol. Elect. Saxon. noviss. Editio secunda. Wittenberg, Gerdes, 1718. 82 87 SCHMELZEISEN, Gustav Klemens, Die S., 3 Bl. - 8. ENGELBRECHT, G., De recognitione documenRechtsstellung der Frau in der deutschen Stadttorum per testes. Helmstedt, G. W. Hamm, 1695. 16 Bl. VD17 23:243551E.- 9. LYNCKER, N.CHR. De absolutoria. Jewirtschaft. Eine Untersuchung zur Geschichte des na, Werther, 1695. 60 S. - VD17 1:007675D. - 10. MASCOV, P., deutschen Rechts. Stuttgart, Kohlhammer, 1935. Examen poenitentia civilis. Greifswald, D. B. Starck, 1708. 1 136 S. OKart. € 50,Bl., 46 S. - 11. WILLENBERG, S. Fr., De novatione legali. Arbeiten zur deutschen Rechts- und Verfassungsgeschichte, 10. (Frankfurt/Oder), J. Coepsel, 1694. 40 S.- VD17 14:023399V. - 12. HORN, C. H., De probatione plena per unum testem. 88 SCHMIDT, Carl Adolf, Die Reception des Wittenberg, Goderitsch, 1693. 28 Bl. - VD17 23:624109T. 13. GRASSER, S. P., De eiuranda eieratione bonae spei seu de römischen Rechts in Deutschland. Rostock, Stiller, exiguo usu iuramenti perhorrescentiae adversus iudicem. 1868. 10, 328 S. Ppbd der Zeit (Einband beschabt Halle, J. Grunert, 1729. 1 Bl., 46 S. - 14. FROMMANN, J. A., De und mit Rückensignatur, Klebespuren und Besitzelectione actionis utilioris, ejusque jure. Tübingen, M. Romvermerk auf Vorsatz, mehrfach gestempelt). € 75,mey, 1687. 80 S. - VD17 12:153761Y. - 16. LUDOVICI, J. Fr., De 21 Rechtsgeschichte berufen, wo seine Karriere als Staatsmann begann. Siehe ausführlich ADB 34, 53ff. Im Gegensatz zur Schule Savigny’s stehend, forderte der Rostocker Jurist eine Rechtswissenschaft, “welche sich nicht auf das römische Recht, sondern wie die römische Jurisprudenz auf das Volksrecht gründet und dieses zum Ausgangund Zielpunkte ihrer Forschungen macht” (S. 328). - Originalausgabe. 91 SIMON, Johann Georg, Brevis delineatio impotentiae conjugalis, diu hactenus desiderata, nunc vero denuo revisa et opposita spuriis exemplaribus quae vulgo circumferuntur. Jena, J. Th. Fleischer, 1674. Kl.-4to. 182 S., 7 Bl. Neuer Ppbd (teilweise mit schwacher Nässespur im Außenrand, etwas feuchtwellig). € 140,- 89 SCHWESER, Christoph Heinrich, Theatrum servitutum. Oder: Schauplatz der Dienstbarkeiten. Worauf allerly Arten der Servituten, Dienstbarkeiten und Dienstleistungen... vorgestellet ... erkläret... (und) erörtert... In Truck heraus gegeben von C. H. S. C. O. Nürnberg, J. E. Adelbulner für W. Michahelles, 1708. Kl.-4to. 2 Bl., 1270 (recte: 1264) S., 66 Bl. Pgtbd der Zeit (gering fleckig, etwas bestoßen, Rücken oben mit ca. 6 cm langem fachgerecht hinterlegten Einriß, innen etwas gebräunt, vereinzelt kleine Randläsuren). € 850,- Frühe Ausgabe dieser mehrfach, auch unrechtmäßig, nachgedruckten Abhandlung vom ehelichen Unvermögen (zuerst 1670 oder 1672). Johann Georg Simon, Professor in Jena und Halle, war laut ADB selbst erst im vorgerückten Alter zur Ehe geschritten und hinterließ keine Nachkommen. - VD17 1:003945H; vgl. Hayn/Got. VII, 312 (nur spätere Ausgaben). 92 STEIN, Joachim Lukas, Abhandlung des Lübschen Rechts, Vierdter Theil in sich fassend Die Rechte des Gerichtlichen Processes (und:) Abhandlung des Lübschen See-Rechts, worinn dasselbe aus den wahren Quellen hergeleitet, und zureichend expliciret, auch die Verordnungen des Hänsischen See-Rechts durchgängig mitgenommen werden. 2 Teile (in 1 Bd). Rostock, beim Verf. u. Lübeck, in Kommission bei J. Schmidt, 1745. 3 Bl., 468 S., 25 Bl.; 3 Bl., 336 S., 12 Bl. Pgtbd der Zeit (stärker und mit braunem Fleckchen auf dem Vorderdeckel, innen stellenweise etwas braunfleckig). € 100,- Erste Ausgabe des umfassenden Kompendiums zu den unterschiedlichen Dienstbarkeiten in der Stadt und auf dem Land, zu Sach- und persönlichen Dienstleistungen, über Knechtund Dienerschaft, Leibeigenschaft, Frohn-, Lehen- und Ritterdienste u. a. mehr. U.a. über Bau-, Wege-, Jagdrecht, Schuldrecht u.a.m.- Christoph Heinrich Schweser (1646 - 1681) gab u.a. ein Wirtschafts- und Rechtslexikon für Beamte und eine Monographie über den Beamtenstand heraus.Holzmann/Boh. IV,5129; Humpert 18758 .- VORGEBUNDEN: (DENEKE, J.) Neu vermehrtes Dorff- und Landrecht..., aufs neue übersehen (und vermehrt herausgegeben von Ch. L. Bilderbeck). Leipzig u. Celle, Hoffmann, 1708. Gestochenes Frontispiz, 1 Bl., 9 S., 4 Bl., 357 S., 8 Bl. (Titel m. kleinem Randausschnitt, innen gebräunt).- Zweite vermehrte Ausgabe (die erste, “Tractatus iuridicus von denen Dorff- und Landesrechten”, erschien 1704). Das dreiteilige Werk behandelt im 1. Kapitel u. a. den Ursprung und die Geschichte des Dorfes, die Funktion des Schultheissen, die Dorffluren und -kirchen, Handwerker und Kaufleute auf dem Dorf, Dorfschulen, Patrone, Landgerichte, Bauernprivilegien. Kap. 2 u. a. über die Dienstbarkeit allgemein, Dienstarten und -verbindlichkeiten u. a. m. Im 3. Kapitel geht es um das Weide- und Hüterecht. - In den Zusätzen Resolutionen über Mühlen, Zwangmühlen, Schäferei, Bienen, den Zehnten, Jagdgerechtigkeit, Fischerei u. a. m. - In der Vorrede eine kommentierte Bibliographie. - Vgl. Humpert 3011 (EA). Erste Ausgaben. - Vierter sowie fünfter und letzter Teil der Abhandlungen Joachim Lukas Steins zum Lübischen Recht: sie behandeln das Prozeß- und das Seerecht.- Der fünfte Teil bildet eine zusammenfassende Darstellung des See- und Seehandelsrechts auf der Grundlage des damals vorherrschenden, im ganzen Ostsee-Raum geltenden Lübischen Rechts. Joachim Lucas Stein lehrte an der Universität Greifswald. Seine wissenschaftliche Arbeit konzentrierte sich auf das Lübische Recht, von dem er seit 1738 eine Gesamtdarstellung in Einzelbände herausgab (Bd 1: Personen-Recht; Bd 2 u. 3: Sachen-Recht). Der letzte, in sich abgeschlossene Band trägt den eigenständigen Titel “Abhandlung des Lübschen See-Rechts”, erschien aber auch manchmal mit einem Nebentitel und enthält Änderungen und Zusätze zu den Teilen 1 und 2. - ADB 35, 641; Meusel XIII, 322. 90 SEUFFERT, Johann Michael, Versuch einer Geschichte des teutschen Adels in den hohen Erz- und Domcapiteln nebst einigen Bemerkungen über das ausschließende Recht desselben auf Dompräbenden. Frankfurt/M., Andreä, 1790. 8, 230 S. Neuer Ppbd (Stempel a. d. Titelrückseite, am Falz teils braunrandig). € 110,- 93 STRYK, Samuel (praes.), A. D. SONNEMANN (resp.), (Disputatio inauguralis, exhibens jus Lubecense) ad methodum Institutionum subjunctis juris communis differentiis. Frankfurt/Oder, J. Ernst, 1674. Kl.-4to. 2 Bl., 180 S. Neuer Ppbd. € 150,- Erste und einzige Ausgabe. - Enslin/Engelmann 402. Seuffert (1765-1802) war eine Zeitlang beim Reichskammergericht in Wetzlar und wurde dann vom Fürstbischof nach Würzburg 22 Rechtsgeschichte Erste Ausgabe.- Abhandlung über das einflussreiche und weit verbreitete lübische Recht. Der aus Lübeck stammende Respondent Anton Daniel Sonnemann wurde später selbst Professor an der Universität Frankfurt/Oder.- Jöcher IV, 676. Die ersten 4 Blatt mit hinterlegten Fehlstellen am oberen Rand und mehrzeiligem Textverlust, Blatt A2 mit der Vorrede hinter A3 gebunden). Damit werde aber das Vertrauen in die Rechtsprechung, der “juristische Glaube” untergraben, ohne den kein Reich auf Dauer bestehen kann. Deutscher und (ausführlicherer) lateinischer Text. - Vigel gilt, zusammen mit seinem etwas jüngeren Widersacher Vultejus, in Deutschland der wichtigste Repräsentant der systematischen Richtung humanistischer Rechtswissenschaft. ADB 39, 694; Stintzing/Landsb. I, 426 f. 94 VACCHIERY, Carl von, Von dem gefreyten Erbrechte in Baiern, dessen Wirkung auf den Unterthan, und seine Landescultur. In einer öffentlichen akademischen Versammlung gelesen. München, J. Lindauer, -1789. Titel, SS. 129 - 164 (so komplett). Rückenbroschur (Umschlag leicht gebräunt und mit Signatur). € 90,- 97 WAL, Gabinus de, Oratio de claris Frisiae Jureconsultis, dicta Franequerae d. VII. Octobris 1818. Accedunt Annotationes de Vita, Fatis ac Scriptis Jureconsultorum. Leuwarden, J. W. Brouwer, 1825. 16, 468 S. Interims-Kart. der Zeit (beschabt, Rücken überwiegend weggeschabt, Bezugspapier teils gelöst und mit kleinen Fehlstellen, Vorblatt mit größerem Abschnitt, unaufgeschnitten). € 180,- Karl Albrecht Vacchiery war kurpfalzbayrischer wirklicher geheimer Rat, Hofrathskanzler und Oberkurator der kurbayrischen Schulen sowie Direktor der historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Ein Auszug aus deren Publikationsreihe. In seiner Rede analysiert er die 1779 eingeführte Änderung zum Erbrecht. - Hamberger/Meusel VIII, 1789. Enthält zahlreiche Kurzbiographien westfriesischer Rechtsgelehrter vom ausgehenden Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert. - Der aus Leeuwarden stammende Gabinus de Wal (1785 - 1833) lehrte Jura in Franeker und Groningen. 98 WALDSCHMIEDT, Johann Wilhelm (praes.), W. F. L. v DALWIGK zu LICHTENFELS (resp.) De pactis ganerbinatuum. Von Burgfrieden. Rec(usa = 2. Auflage). Marburg, ohne Verlag, 1737. Kl.-4to. 56 S. Neuer Ppbd (durchgehend etwas feuchtwellig und im Bund etwas stockfleckig). € 90,- 95 VERPOORTEN, Philipp Theodor, Commentatio historica de ducatibus in veteri (!) Germaniae regno hereditariis eorumque origine. Notas quasdam adiecit J. E. Zschackwitz. Halle, J. C. Krebs, 1726. Kl.-4to. 103 S. Broschur. (St.a.Umschlag und Titel). € 80,Die Abhandlung zur germanischen Rechtsgeschichte, zuerst wohl 1706 erschienen und nun von Zschackwitz “ob ihrer Seltenheit und gediegenen Argumentation” wieder herausgegeben, will zeigen “Germaniae duces non esse e magistratibus et praefectis ortos, sed e regibus, iusque proprium et hereditarium in suis provinciis ac regnis antiquitus habuisse.”. Der Jurist Johann Wilhelm Waldschmiedt (hier: Waldschmidt) war auch Kanzler der Universität Marburg. - Angebunden: WALDSCHMIEDT, J. W. (praes.) und G. Fr. APPOLDT (resp.), De feudis castrensibus. Von Burg-Lehen. Rec(usa). Marburg 1737. 38 S. (durchgehend mit schwachem Nässerand). 99 WELL, Carl Joseph, De laudemio iure protimiseos atque retractus ... Ob praestantiam argumenti denuo recusa. Wittenberg und Zerbst, S. G. Zimmermann, 1752. Kl.-4to. 4 Bl., 160 S. Rücken-Broschur (durchgehend etwas braunfleckig). € 100,- 96 VIGELIUS, Nicolaus, Liber singularis de fide juris consultorum, Von Dem Juristischen Glauben, Discite Justitiam, moniti Germana Juventus. Quedlinburg u. Aschersleben, G. E. Struntz, 1715. 111, (1) S. Neuer Ppbd (alter Stempel auf Titel, durchgehend braunfleckig und mit kleiner Nässespur im Kopfsteg, wenige Blätter m. Buchstabenverlust an Falz wegen zu “enger” Bindung). € 180,- Umfassende Abhandlung über die verschiedenen Formen des im älteren deutschen Recht weit verbreiteten Näher- oder Retraktrechts, einem Vorkaufsrecht für die nächsten Erben, die Nachbarn, Miteigentümer und den Landesherrn (Erblosung, Nachbarrecht, Marklosung, Ganerbenrecht und Territorialretrakt). - Nur in Stuttgart und Tübingen nachgewiesen. Zweiter Druck der zuerst 1580 erschienenen Schrift. Der Marburger Jurist Vigelius (1529 - 1600) war einer der wenigen, die einen klaren Blick für die beklagenswerten Rechtszuständen der Zeit hatten. Ursache sei einerseits ein fehlgeleiteter Unterricht, der nur rabulistische Advokaten (oratores et disputatores), aber keine Richter heranbilde; zum andern das prozessuale Verfahren, in dem der eigentliche Streitpunkt eher vernebelt werde. Denn gerade in der Verwirrung witterten solche Advokaten ihre Chance. 100 WERLHOF, Johannes (praes.), Ludolphus Dietericus HUGO (resp.), Juris, maxime quo in foro Germani utimur, enucleati, et in succinctas theses memoriales digesti, specimen primum de jure Germanis patrio, universe tali. Helm23 Gesetzeswerke, Kommentare stedt, G. W. Hamm, 1705. Kl.-4to. 1 Bl., 110 S. Rückenbroschur. (Titelblatt mit Randeinriss und Knickspur von altem Blattweiser). € 120,- 102 ZILLER, Tuiscon, Ueber die von Puchta der Darstellung des römischen Rechts zu Grunde gelegten rechtsphilosophischen Ansichten. Habilitationsschrift. Leipzig, A. Edelmann, 1853. 1 Bl., 94 S., 1 Bl. Rückenbroschur. (Titel etwas angestaubt und mit kleinem Eckabriss). € 90,- Kompendium der deutschen Rechtsquellen, die bei deutschen Gerichten (neben dem römischen Recht) zur Anwendung kommen. Hier der allgemeine Teil; der zweite, spezielle Teil erschien 1707. Johann Werlhof war Schüler und Nachfolger H. Conrings als Professor des öffentlichen Rechts in Helmstedt.- Stintzing/Landsb. III.1/Noten 16; Jöcher IV, 1900. Über Georg Puchta, dem - neben Savigny - führenden Vertreter der historischen Rechtsschule. Tuiscon Ziller habilitierte sich mit dieser Arbeit zunächst als Privatdozent für Rechtswissenschaft in Leipzig und erhielt schon im folgenden Jahr eine Professur für Philosophie. Er entwickelte die Herbartsche Philosophie und Pädagogik weiter und gilt als der eigentliche Begründer der Herbartschen Schule, die bis zur Jahrhundertwende die gesamte Erziehungswissenschaft und pädagogische Praxis beherrschte. 101 WOLF, Erich, Grosse Rechtsdenker der deutschen Geistesgeschichte. 4., durchgearbeitete und ergänzte Auflage. Tübingen, Mohr, 1963. VIII, 803 S. Mit 17 Bildern. OLwd (mit OUmschlag). € 48,Letzte Auflage. - Ex libris Reimer Schmidt. 3. Gesetzeswerke, Kommentare S., 1 Bl. weiß; Titel, 1 Bl., 56 S., 1 Bl. weiß; Titel, 1 Bl., 32 S.; Titel, 2 Bl., 1 Bl. weiß, 71, (1) S., 3 Bl. “Ordentlich Register” mit großer Druckermarke Michael Forsters in Holzschnitt, zus. mit 5 Titelvignetten (Dreifachwappen) in Holzschnitt. 103 BAYERN: CHURFÜRSTLICHER PFALTZ FÜRSTENTHUMBS IN OBERN BAYERN, LANDRECHT. 5 Teile (in 1 Bd). Amberg, gedruckt durch Michael Forster, 1606. Folio. (Kollation siehe unten), Schweinslederband der Zeit auf 4 Bünden mit Mehrfachfileten auf den Deckeln, eingesetzten geprägten Wappen auf den Mittelfeldern der Deckel, Vorderdeckel beschriftet und datiert: “Mitterdeich” und “1606”. € 700,- 104 BAYERN: KREITTMAYR, Wiguläus Xaver Aloysius, Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis. Oder: Neu Verbessert=- und Ergänzt= Chur=Bayrisches Land=Recht. 4 Teile (in 1 Bd). München, Vötter, 1759. 3 Bll.,116, 110, 166, 283 S. Leder der Zeit(Einband leicht berieben und bestoßen). € 400,- Allgemeine LandOrdnung” oder Landrecht der Pfalz, erlassen von Friedrich (IV., dem Aufrichtigen) Pfalzgrafen bei Rhein, Churfürst und Herzog von Bayern “zu erhaltung guter ruhe und friedens, auch Christlicher Zucht und Erbarkeit”. Enthält: I,1. Iudicialia: Der Undergerichts Proceß und Ordnung. I,2. Hofgerichtsordnung Churfürstlicher Pfaltz in Bayern, Wie am Churfürstlichen Pfalzgrävischen Hofgeriocht biß dahero, auch fürbaßhin fürderlichen in Recht verfahren, und die ergangene Urthel vollstreckt werden sollen. Von newen übersehen, und an vielen orten nach notdurfft verbessert. I,3. Vernewerte Ehe- und Ehegerichts Ordnung. II. Von Contracten und Handthierungen. III. Von Testamenten und letzten Willen. IV. Von Erbschafften ohne Testament, vel, De Succeßionibus ab intestato. V. Criminalia, Das ist: Peinliche Malefitz, Ubel und Mißthaten, auch derenselben Straffen und Ordnungen betreffend. - VD17 1:015861X. - Einband berieben und teilweise stärker fleckig, Schließbänder fehlen, Deckelkanten und Kapitale stellenweise mit mäßigen Läsuren, vorderer Vorsatz mit alten Material erneuert, hinterer Vorsatz angestaubt und fleckig, 1 Ecke ergänzt, finger- und meist nur etwas braunfleckig, Ränder teilweise mit meist kleinen Ein- oder Ausrissen, Gebrauchsspuren; es fehlen in der “Ehegerichtsordnung” 2 Bl. Kollation: Haupttitel mit breiter, figürlicher Bordüre in Holzschnitt (signiert “AF” und “MW”), 2 Bl., 1 Bl. weiß; Titel, 1 Bl., 37, (3) S.; Titel, 2 Bl., 110 S., 2 Bl.; Titel, 3 Bl. 31, (1) S. (ohne 11 - 14); Titel, 2 Bl., 89, (3) Erste Oktavausgabe des berühmten Gesetzeswerkes von 1756, für die Vötter ein 10jähriges Privileg erhielt. Die erste deutsche Kodifikation im Zeitalter des Naturrechts stellt der berühmte Bayerische Codex Maximilianeus dar. Verfasst wurde diese Zivilrechtskodifikation vom Vizekanzler des bayerischen Kurfürsten Max Joseph II. Wigulaeus Xaverius Aloysius von Kreittmayr (1705-1790), dem berühmtesten bayerischen Juristen nicht nur des 18. Jahrhunderts. Das Gesetzbuch ist auch die erste umfassende Zivilrechtskodifikation; ein vollständig ausgearbeitetes, alle Teile des Zivilrechts umfassendes und systematisch angelegtes Zivilgesetzbuch. Ihm folgten das Preussische Landrecht und der Code civil. 105 BAYERN: KREITTMAYR, Wiguläus Xaver Aloysius, Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis. Oder: Baierisches Landrecht. Neue unveränderte Auflage. München, Regierungsblatt, 1821. VI, 694 S. Halbleder der Zeit (mit Schreibpapier durchschossenes Exemplar, zahlreiche teils farbige Anstreichungen, Marginalien und Notizen von alter Hand). € 380,24 Gesetzeswerke, Kommentare das bayrische Landrecht unter Ludwig den Bayern erstmals kodifiziert. In der Neuzeit nimmt die Reformation des bayrischen Landrechts eine besondere Stellung ein. Es ist eines der wenigen Reformationen, das relativ unberührt vom Römischen Recht gestaltet wurde. Das Landrecht vereint die wichtigsten Rechtsgebiete: Privat-, Straf- und Prozeßrecht. Eine Besonderheit ist die Zusammenführung von Stadt- und Landrecht, auch das öffentliche, sowie das Polizeirecht. Durchgehende Feuchtigkeitsspur am unteren Steg. Wigulaeus Xaverius Aloysius von Kreittmayr (1705-1790) war kurbayerischer Kanzler und schuf mehrere Gesetzbücher, so das Strafgesetzbuch von 1751, eine Zivilprozeßordnung von 1753 sowie als Krönung ein Zivilgesetzbuch (Codex Maximilianeus Bavaricus civilis) von 1756. 106 BAYERN: KREITTMAYR, Wiguläus Xaverius Aloysius, Anmerkungen über den Codicem Juris Bavarici Judiciarii , worinn derselbe sowohl mit den gemeinen, als ehemalig-statuarischen Gerichts-Ordnungen und Rechten genau collationirt, mithin nicht nur der Unterschied inter Jus vetus & novum ... angezeigt, sondern auch dieses mit Beyfügung der bey denen Höchsten Reichs-Gerichten üblicher Praxi in ein mehreres Licht gesetzet. München, Vötter, 1778. 3 Bl., 679, (1) S., 4 Bl. (das letzte weiß). Hldrbd der Zeit (beschabt u. bestoßen, Rücken oben und unten mit Fehlstelle, etwas braunfleckig). € 160,- Stadtrecht vornehmlich für Prag 109 BÖHMEN: VOLLSTÄNDIGE TEUTSCHE STADT-RECHT, Im Erb-Königreich Böheim und Marggrafthum Mähren, Von einem, dem Publico geneigten Rechtsgelehrten in Druck befördert. Wien, Georg Lehmann, 1721. 4to. Titel m. gestochener Vignette recto u. großformatigem Wappenkupfer verso, 8 Bl., 678 S. m. ganzseitigem Kupfer (Stammbaum), 35 Bl. Register. Späterer Hldrbd (beschabt, Fuß bestoßen, Kopf beschädigt, Titel unten angerändert u. mit altem Besitzvermerk, durchgehend eher gering, mehrere Lagen stark gebräunt u. braunfleckig, stellenweise etwas wasserrandig, vereinzelte Wurmspuren). € 580,- 107 BAYERN: LANDRECHT, Policey: Gerichts= Malefitz= und andere Ordnungen. der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn. Landtrecht der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn. München, Durch Nicolaum Henricum, 1616. Folio. 9 Teile in einem zeitgenössischen Schweinslederband mit Blindprägung. Kollation: Titelblatt mit großem Wappensignet, (18), 827, (12) S. (fehlendes Bl. Seiten 57/58 ergänzt). € 1.800,- Zweite (eigentlich wohl Titel-)Ausgabe. Das “Vollständige Teutsche Stadt-Recht” erschien zuerst 1720 bei Runger. Dann wurde der Verlag von Georg Lehmann übernommen und der Druckvermerk geändert. Die Rechtsordnung - aus der böhmischen Sprache übertragen - galt für Prag (für das es eigentlich ausschließlich hatte gelten sollen), die anderen böhmischen Städte und für die Grafschaft Glatz. - Das Kupfer mit dem Stammbaum dient zur Erläuterung erbrechtlicher Fragen. Erste Ausgabe des Bayrischen Landrechts von Maximilian I. aus dem Jahre 1616. Damit kündigte sich für Bayern eine neue Epoche der Rechtsentwicklung an, die Zeit der großen Kodifikationen des Territorialstaates (Stölzel). Mit der Schaffung der Rechtseinheit in Bayern wurde auch das Römische Recht in weiten Teilen der Gesetzgebung zur bestimmenden Leitlinie. Durch die Vorschrift für die Richter, bei fehlender gesetzlicher Bestimmung das Gemeine Recht (Jus Commune) anzuwenden, wurde faktisch in weiten Geltungsbereichen das Römische Recht zum geltenden Recht. Dieses Landrecht galt bis zur großen Rechtsreform durch Kreittmayr, also bis weit in das 18. Jahrhundert hinein. 110 CARPZOV, Benedikt, Opus decisionum illustrium Saxonicarum, causas forenses in serenissimi electoris Saxoniae senatu appellationum Dresdensi, curia provinciali suprema, facultate juridica et scabinatu Lipsiensi... Leipzig, Ritzsch, 1670. Folio.. 8 Bll., 796 S., 44 Bll. Mit 1 Holzschnittvignette auf Titel. Pappband im Stil der Zeit. € 750,Kleinheyer-Schröder 53; Stinzing-L. II, 88, 6. Sammelband von Gerichtsentscheidungen der sächsischen Obergerichte, vornehmlich des Schöppenstuhls zu Leipzig. Der berühmte sächsische Jurist Carpzov (1595-1666) suchte mit seinen Publikationen eine Vereinheitlichung der sächsischen Gerichtsbarkeit zu stützen, edierte höchstrichterliche Entscheidungen als Präjudizien. - 2. Auflage, zuerst erschienen 1660. 108 BAYERN: REFORMACION des bayrischen Landrecht nach Christi unsers Hailmachers geburde im fünftzehenhundert und achtzehend in Jar aufgericht. München, 1518. (H. Schobser). 34 nn. Bll., 1 weißes Blatt, CLXVIIInum. Bll. Moderner Hpgtbd. Folio. € 4.500,Erstausgabe der berühmten Reformation des bayrischen Landrechts. Bayern weist von allen deutschen Territorien die längste Rechtstradition vor. Bereits im 8. Jahrhundert finden wir Rechtsaufzeichnungen der Bayern. Im Jahre 1335 wird 111 CODE CIVIL: SIREY, Jean-Baptiste, Les cinq codes annotes de Sirey des dispositions et décisions de la législation et de la jurisprudence. 5 25 Gesetzeswerke, Kommentare widmete, trat im Jahre 1806 dem Rheinbunde bei und erhielt den Titel eines Großherzogs. Auf Drängen Napoleons wurde die Einführung des Code Napoleon in Hessen vorbereitet. Ein Vgl. Hoefer 39, 37f. Vollständige Reihe der Kommentare von Edikt vom 1. August 1808 ordnete die Annahme des Code Sirey (1762-1845). 1. Code civil annoté (1819, 370 pp.); 2) Napoleon mit Modifikationen an. Dafür wurde eine KommisCode de procédure civile annoté (1818, 902 pp.); 3) Code de sion eingesetzt. Zudem bemühte man sich in den Jahren commerce annoté (1820, 480 pp.); 4) Code pénal annoté 1809 bis 1810 in den sog. Gießener Konferenzen, den Code (1819, 376 pp.); 5) Code d’instruction criminelle annoté Napoleon gemeinsam mit Hessen-Nassau und Frankfurt am (1817, 519 pp). - Wohl Exemplar des Pastoraltheologen und Main einzuführen. Die Bemühungen Kirchenrechtlers Johann Michael Benger schlugen schließlich fehl. Hessen nahm (1822 - 1870); Namenszug “Benger” auf schließlich von der Einführung des Code dem Titel. - Papier teils etwas fleckig, einiNapoleon Abstand. Zur Vorbereitung und ge Blätter hinterlegt. Durchführung des Code Napoleon fertigte der Hessische Hofgerichtsadvokat Ger112 CODE NAPOLEON I., Nahardi eine Übersetzung an, die als offizipoleons I, Kaisers der Franzosen, elle Ausgabe bestimmt war. Die Besonderheit der Übersetzung liegt in ihrer GeKönigs von Italien und Protectors nauigkeit, insbesondere durch die Verdes Rheinbundes bürgerliches Gegleichung mit vorangegangenen Übersetsetzbuch. Nach der neuesten offizungen und die Notierung der Abweiciellen Ausgabe verdeutscht und chungen in den Fußnoten. Gerhardi nebst den von dem Französischen schätzte die Übersetzung von Daniels als Rechtsgelehrten Herrn Dard jedie beste ein und legte dessen Code-Napoleon-Übersetzung zur Grundlage seidem Artikel beygefügten Parallelner Übersetzung. Durch die Nichteinstellen des Römischen und ältern führung des Code Napoleon in Hessen Französischen Rechts, auch seinen kamen nur begrenzte Stückzahlen auf eignem Bemerkungen herausgeden Markt, so dass diese Ausgabe sehr 113 geben von Christian Daniel Erselten ist. tomes. Paris, Receuil général, 1817-1820. Pappbände der Zeit. € 1.200,- hard. Dessau und Leipzig, Voss, 1808. (24) 624 (4) S. Halbleder der Zeit. € 750,- 114 DRESDEN: DER CHUR-FÜRSTLICHEN SÄCHSISCHEN RESIDENTZ-STADT DRESDEN STATUTA UND STADT- RECHT, Sammt angehängten Ordnungen. 3 Teile (in 1 Bd). Dresden, Wincklers Witwe, 1728. Kl.-4to. Gestochener illustrierter Titel, 3 Bl., 91 S., 6 Bl., 40 S., 4 Bl., 47 S. Ldrbd der Zeit (beschabt und bestoßen, Gelenke angeplatzt, leicht gebräunt). € 400,- Erste Ausgabe in der Übersetzung von Erhard, der gleichzeitig auch eine deutsch-französischen Parallelausgabe herausgab. - Der Herausgeber und Bearbeiter Erhard (1759-1813), seit 1787 Professor in Leipzig hatte bis zu dieser Edition Werke zum sächsischen und preussischen Recht publiziert (u. a. “Versuch einer Kritik des Allgemeinen Gesetzbuches für die preussischen Staaten” 1792). Seine Übersetzung des “Bürgerlichen Gesetzbuches Napoleons” war die sechste, ist aber heute eine immer noch wichtige Edition. Er meinte, die Fehler der 5 vorher erschienenen Editionen revidieren und durch zahlreiche Anmerkungen ausgleichen zu sollen, so dass diese Ausgabe später als geplant erscheinen konnte, wie er im Vorwort erklärt. Mit zwei Anhängen: “Churfürstl. Sächs. gnädigst-confirmirte Vormundschafft-Ordnung des Raths zu Dreßden” und “Leichen-Ordnung der Stadt Dreßden.”- Statuta und Vormundschaftsordnung wurden 1660-1661 unter Kurfürst Johann Georg II., die Leichenordnung 1686 unter Johann Georg III. herausgegeben.- Der gestochene Titel mit Porträts der Kurfürsten August, Johann Georg II. und Johann Georg III. sowie einer kleinen Ansicht von Dresden. 113 CODE NAPOLEON. Nouvelle édition, conforme à l’édition originale de l’Imprimerie Impériale. GESETZBUCH NAPOLEONs, nach der officiellen Ausgabe übersetzt von H. F. D. Gerhardi. Nebst Angabe der wichtigsten Abweichungen der Übersetzungen von Daniels, Erhard, Lasaulx, Müller und Spielmann. 2 Bde. Darmstadt und Gießen, Heyer, 1809. 29 Bl., 439 S.; 2 Bl., 473 S., 1 Bl. Schöne Halblederbände der Zeit. € 1.400,- 115 FRANKFURT/MAIN: FICHARD, J., Der Statt Franckfurt Am Mayn erneuerte Reformation Wie Die in Anno 1578 außgangen, und publicirt, Jetzt abermals von neuen ersehen, an vielen underschiedlichen Orten geendert, verbessert und vermehrt. Frankfurt, Johann Bringer für Jonas Rosen, 1611. 29 Bl., 622 (recte 612) S. Ldrbd der Zeit (Rücken und teilweise die Kanten unter Verwen- Erste Ausgabe der deutsch-französischen Parallel-Ausgabe für Hessen. - Landgraf Ludwig X., dem Gerhardi dieses Werk 26 Gesetzeswerke, Kommentare dung des ursprünglichen Bezugs erneuert, Innengelenke, hinterer Deckel innen und die letzten Seiten mit Wurmspuren, Besitzvermerk auf erstem weißen Blatt und Titel (Initialen), durchgehend gebräunt u. etwas braunfleckig, einzelne kleine Läsuren, Paginierung springt von S. 224 auf 235, fehlt die Kupfertafel). € 400,- 118 LEIPZIG: DER STADT LEIPZIG ORDNUNGEN, wie auch Privilgia und Statuta. Leipzig, Thomas Fritsch, 1701. 4 Bl., 556 S., 20 Bl. Register. Ppbd der Zeit (berieben und teils bestoßen, eine Ecke gestaucht, Rückenbezug mit altem passenden Papier ergänzt, durchgehend meist stärker gebräunt und braunfleckig). € 1.100,- Zweite und letzte von Johann Fichard besorgte Ausgabe, von der gleichzeitig eine Folio-Ausgabe erschien. - Im Auftrag des Frankfurter Rates übernahm es Fichard 1571 die Reformation des Frankfurter Stadtrechts von 1509 zu erneuern, woraus “ein ganz neues Werk hervorgegangen (ist), welches an Umfang und Bedeutung das Solmser Landrecht noch übertrifft” (Stintzing/Landsberg I, S. 597). Das Zivilgesetzbuch wurde 1578 rechtskräftig. - Vgl. NDB V, 120 f. Sammlung von unterschiedlichen Verordnungen aus der Zeit von etwa 1650 bis 1700. Enthalten sind u.a. Decisionen und Mandate zu Vormundschaftsfragen, zum Degentragen, Bücherauktionen, Raketenabfeuern, Wein-, Pest-, Kleider-, Feuer-, Spritzen- Ordnung, verschiedene Erlasse das Kirchenleben betreffend, die Leipziger Judenordnung, die Ordnungen für verschiedene Handwerke (Fleischer, Fleischschätzer, Tuchhändler, Kramer), die Wag- und die Wechselordnung u. a. m. 116 HAMBURG: DER STADT HAMBURG STATUTEN UND GERICHTS-ORDNUNG. Neue unveränderte Auflage (Nebst einem Anhang). Hamburg, C. Königs Erben, 1771. 4to. 4 Bl., 390 (recte: 388) S., 30 Bl. Register; 156 S., 1 Bl. Ldrbd der Zeit (beschabt, Rücken teils stärker bestoßen und mit kleinen Läsuren, ohne das Frontispiz). € 750,- 119 LÜBECK: DERO KAYSERLICHEN FREYEN UND DES HEILIGEN REICHS STADT LÜBECK STATUTA und StadtRecht, Sampt angehengter Schiffs: und Hochzeiten Ordnung: Auffs newe auß den vorigen bereits in Druck außgangen Exemplaren nachgedrucket. Lübeck, L. Albrechts Erben, 1608. Kl.-4to. 8 Bl., 105, (1) num. Bl. Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre. Neuer Hpgtbd im Stile der Zeit (stellenweise mit schmaler Nässespur im Außenrand, durchgehend etwas braunfleckig und mit kleiner Wurmspur im Text, wenige Unterstreichungen und Marginalien von alter Hand, Titel mit kleinen Rändläsuren und zeitgenössischem Besitzvermerk eines Laurentius Wegner). € 1.000,- Die Hamburger Statuten und Gerichtsordnung (zuerst 1603/05) “gehören in die Familie der bedeutenden Stadtrechtsreformen ..., die es sich zur Aufgabe setzten, das überkommene deutsche mit dem römischen Recht in Einklang zu bringen sowie den neuen Verhältnissen anzupassen. Das Hamburger Stadtrecht bildet den Abschluß einer jahrhundertelangen Entwicklung ... Viele Teile behielten bis ins 19. Jahrhundert Gültigkeit” (Kayser, Hamb. Bücher S. 50).- Mit den beiden niederdeutschen Anhängen (Hamburger Stadt-Recessen von 1603 und Landrecht für Billwerder, Ochsenwerder u.a.): Een Erbar Rat (hefft) mit Belevinge der Erffgesethenen Börgerschop, na diser itzigen Tide un Lüffte Gelegenheit, etlike Articul Recesses-Wise verfathen lathen, welcker ... vör Stadt-Recht tho hollen syn angenahmen un belevet worden...- Slg Böhme 631; Borchling/Claussen 4590. Ausgabe des revidierten lübischen Stadtrechts von 1586. Aufgrund der Vormachtstellung Lübecks innerhalb der Hanse avancierte das lübische Recht im Mittelalter zum gemeinsamen Recht für die Seehandelsstädte des Ostseeraumes. Lübeck selbst fungierte als Oberhof und höchstes Gericht für diesen gesamten Geltungsbereich. Durch unterschiedliche Kodifizierungen von verschiedenen Bearbeitern kam es im Lauf der Jahrhunderte jedoch zu Unstimmigkeiten, so daß 1582 mit einer Revision begonnen wurde. “1586 (wird) in Lübeck als Ergebnis der Revision die erste amtliche Druckausgabe des revidierten lübischen Stadtrechts veröffentlicht ... Es wird in der neuen Form durchweg von den Städten seines Rechtsbereichs übernommen und bleibt dort auch nach dem allmählichen Wegfall des Rechtszuges nach Lübeck vielfach bis zum Ende des 19. Jhdts in Geltung, in Reval sogar bis 1920” (Kaspers, Vom Sachsenspiegel zum Code Napoléon S. 64 f; Titelvariante der vorliegenden Ausgabe mit Abbildung des Titels). Inhaltlich ist das lübische Recht ein reines Stadtrecht: es umfaßt alle Rechtsgebiete mit besonderer Betonung des See- und Handelsrechts.- Der Holzschnittrahmen des Titels zeigt links und rechts zwei Kaisergestalten mit Szepter und Reichsapfel, oben den doppelköpfigen Reichsadler und unten das Druckersignet des Lorenz Albrecht (vgl. Grimm S. 308).- VD17 1:017435V. 117 JUSTINIAN, Institutiones Divi Caesaris IUSTINIANI, quibus Juris Civilis elementa singulari methodo libris quatuor comprehenduntur: Cum Accursii commentariis, & doctissimorum virorum annotationibus. Omnia diligentissime purgata, & recognita. Editio prostrema, 4 Teile (in 1 Bdn), Venetiis, s.n., 1569. 4to. 20 Bll., 383 S., 10 Bll. 359, 225, 145 S.Mit einer grossen gefalteten genealogischen Tafel in Teil 1. Halbpergament der Zeit (Kanten bestoßen) € 750,Im ersten Teil Institutiones, folgen Novellae, Constitutiones, Codex, Libri feudorum, Constitutiones Friderici II, Extravagantes, Libelles de pace Constantiniae. 27 Gesetzeswerke, Kommentare 120 NÜRNBERG: DER STAT NURMBERG VER- form des Reichskriegswesens scheiterte; es wurde jedoch ein NEUTE REFORMATION. 1564. (Nürnberg, gedruckt neues Kriegsrecht verabschiedet und die Besoldung und Verdurch Valentin Geißler, 1564). Folio. Titel m. breiter sorgung der Soldaten geregelt; außerdem wurde auf die Fortsetzung der sog. “Türkenhilfe” entschieden, da noch Bordüre in Holzschnitt (triumphbogenartige Archi- genügend an diesen Zweck gebundenes Geld von den tektur, darauf links der Kaiser, rechts ein Gelehrter, Reichstagen 1566 in Augsburg und 1567 in Regensburg vordarüber Genien m. Reichskrone über dem Reichs- handen sei. - VD16 R 813-816 u. D 1281-1284 (alle mit anadler), 1 allegorischer Holzschnitt mit Res Publika, deren Varianten in der Schreibung des Druckorts im Impressum; hier: “stade/ Meyntz”). Iustitia, Pax, Liberalitas u.a., beide Blätter vom Monogrammisten 121 PREUSSEN: ALBRECHT “M.S.”, 43 n. num. Bl., 238 (von FRIEDRICH v. PREUSSEN Lan240) num. Bl., 1 Bl., 1 gefalteter desOrdnung Des Hertzogthums Stammbaum (“Sippschafft vom Preussen, Auff Anno (15)77 zu KöMänlichen Stamme”) in Holznigsberg gehaltenem Landtage, schnitt. Schweinslederbd der Zeit beliebet und angenomen. Königsmit Blindprägung von Plattenberg, Osterberger, 1577. Kl.-4to. 4 und Rollenstempeln (gebräunt, Bl., 54 (von 55) num. Bl., 1 Bl. bestoßen, es fehlen die bewegliweiß. Mit ganzseitigem Wappenchen Teile der beiden Schließen, holzschnitt verso Titel. Neuer Vorsätze stark gebräunt, fliegenPpbd (innen gleichmäßig geder Vorsatz vorn mit Ausrissen, inbräunt, einige Bl. stärker braunnen nur etwas gebräunt und gelefleckig, ohne Bl. 54 = Schluß der gentlich leicht fingerfleckig; teils Kleiderordnung für Krüger, Bauern etwas braunfleckig, wenige Bl. u. Knechte). € 700,120 stärker gebräunt; die ersten 40 Bl. Erste Ausgabe. - Die Landesordnung sollmit Nässespur im Unterrand, der Stammbaum mit te die Untertanen Albrecht Friedrichs zu einem “Christlichen, mehreren hinterlegten Einrissen und 1 ergänzten Gottseligen wandel... und wesen..., und zu erhaltung guter Randausriß; die beiden fehlenden Bl. 176 und 177 pollicey” veranlassen. Sie enthält zahlreiche Anordnungen u. als Fotokopien eingebunden, sehr zahlreiche Bibl- a. gegen Gotteslästerung, Fluchen, Zauberei, das unmäßige Stempel: in den oberen Ecken vieler Blätter und Saufen (so wurde das Trinken vor und während Predigt bzw. auf dem Buchschnitt). € 1.200,- Gottesdienst verboten und die Ausgabe des Kindelbieres eingeschränkt). Weiter gab es Bestimmungen gegen die Eheschließungen Verwandter ersten bis dritten Grades, “Schwechen” einer Jungfrau ohne Heirat hinterher, Verlöbnisse von Kindern, Unzucht, Ehebruch, Kindesvernachlässigung, es folgen diverse erbrechtliche Regelungen, solche, die Kneipen, Wochenmärkte, Dienstboten, Jäger, Bauern, Kaufleute oder Strandgut zum Gegenstand hatten. Am Schluß die Kleiderordnung gegen unmäßige Prachtentfaltung. - VD16 P 4798. Erste Ausgabe der “Neuen Reformation”, der letzten Kodifikation des Nürnberger Stadtrechtes. - Die Neubearbeitung der Gesetzessammlung durch Valentin Kötzler, Fabius Gugel u. a. unterscheidet sich von der alten Fassung (1484 u. ö.) “durch größere Übersichtlichkeit und bessere Ordnung, sowie durch den modernisirten Ausdruck, während der Inhalt nicht wesentlich geändert, vom Römischen Recht Manches neu aufgenommen, Anderes beseitigt oder modificirt ist” (Stintzing/L.). Die beiden Holzschnitte sind von großer Qualität. Das Blatt mit den Allegorien, das auch im Hintergrund eine Teilansicht Nürnbergs bietet, wird von Nagler als “sehr selten vorkommend” bezeichnet und fehlt in der Tat häufig. VD 16 N 2029; Conrad II,369; Stintzing/Landsberg I,542; Nagler (Monogrammisten) IV,2163,1-2 .- (angeb.:) ABSCHIEDT DER RÖMISCHEN KAYSERLICHEN MAIESTAT, und gemeiner Stände auff dem Reichstag zu Speyr, Anno Domini M.D.LXX. auffgericht. (Der Römischen Kayserlichen Maiestät, unnd deß heyligen Reichs reutter bestallung: Item von bestellung des feldes: ernewert reutter recht...). Mainz, Fr. Behem, 1571. 2 n. num. Bl., 103 num Bl. Mit 2 Wappenholzschnitten (wiederholt) (einige Lagen im Oberrand gering wurmspurig). - Ergebnisse des letzten Reichstages in Speyer vom 13. Juli bis 13. Dezember. Die von Kaiser Maximilian angestrebte Re- 122 PREUSSEN: ALLGEMEINE DEPOSITALORDNUNG für die Ober- und Unter-Gerichte der sämtlichen königlich preussischen Lande. Berlin, G. J. Decker, 1783. 173 S. Ppbd der Zeit (beschabt und bestoßen, vereinzelt minimal fleckig). € 150,Verordnung Friedrichs d. Gr. über die gerichtliche Verwahrung von Geld- und sonstigen beweglichen Vermögenswerten - Voraussetzungen, Verfahrensregeln und Verwaltung. Am Ende mit Musterseiten zur Führung des Manuals, der Deposital-Tabelle, des Mandaten- und Kassenbuches.- Mit Exlibris Bruno Schenck aus der Verlegerfamilie Schenck (Nachfolger der Drucker/Verleger Decker). 28 Gesetzeswerke, Kommentare 123 PREUSSEN: FRIEDRICH WILHELM III. von Preussen, Patent wegen Einführung des Allgemeinen Landrechts für die Preußischen Staaten, und der allgemeinen Gerichts-Ordnung in die in dem Staats-Vergleiche mit Kur-Pfalz-Baiern vom 10. Juny 1803, Paragraph 8, und in dem Besitz-Ergreifungs-Patente vom 1. November d. J. benannten neuen Besitzungen, welche den frankischen Fürstenthümern Ansbach und Bayreuth incorporiert worden. Berlin, G. Decker, 1803. Folio. 11 S. (unbeschnitten, Fußsteg mit schwacher Nässespur). € 120,- Dieses Register ermöglichte es, das aktuellste Gesetz resp. alle zwischen 1806 und 1826 zu einem bestimmten Gegenstand erlassenen Gesetze und Verordnungen oder auch das Datum eines bestimmten bekannten Gesetzes zu finden, ohne die Gesetzessammlung durchsehen zu müssen. - M. F. B. Wentz wirkte als Regierungs-Hauptkassierer in Potsdam und war dort auch Sekretär der Königl. Märkischen ökonomischen Gesellschaft. 127 RUSSLAND: TOBIEN, Ewald Sigismund, Die Prawda Russkaja, das älteste Rechtsbuch Russlands, nach allen bisher entdeckten und herausgegebenen Handschriften verglichen, verdeutscht und erläutert. Theil I. Die Handschriften und Ausgaben, das System und der Text der Prwada Russkaja mit einem Fac-simile des Tatischtschewschen, Tolstoischen und Woskressenskischen Cod. St. Petersburg, Kaiserliche Akademie der Wissenschaften, 1844. Mit einer farbigen Faksimile-Tafel, einer gefalteten Tabelle, und IV, 94 S. Text. Pappband der Zeit. 4to. € 600,- Rechtliche Bestimmungen für die Gebiete, die nach den Erbstreitigkeiten mit dem Kurfürsten von Pfalzbayern an Preußen gefallen und den ehemaligen Markgrafentümern Ansbach und Bayreuth einverleibt worden waren. 124 PREUSSEN: KOCH, C. F., Allgemeines Landrecht für die preußischen Staaten. Unter Andeutung der obsoleten oder aufgehobenen Vorschriften und Einschaltung der jüngeren noch geltenden Bestimmungen. Kommentar in Anmerkungen. Nach des Verfassers Tode bearbeitet von F. Förster, P. Hinschius, A. Achilles u. a. 5. und 6. Ausgabe. 2 Teile (in 4 Bänden). Berlin, Guttentag, 1874/76. Insgesamt ca. 3800 S. Halbleinenbände im Stil der Zeit. € 450,- Der Serientitel “Sammlung kritisch-bearbeiteter Quellen der Geschichte des russischen Rechtes”, dessen erster und einziger Band dies war, erscheint hier nicht. Tobien war Dozent an der Universität Dorpat und Mitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften. Die P. R., eine Sammlung russischen Gewohnheitsrechtes, geht auf das Jahr 1019 zurück - Rücken erneuert. 128 SACHSEN: BERLICH, Matthias, Decisiones aureae ... innumeris responsis, praejudiciis, sententiis & judicatis confirmatae & exornatae ... 3 Teile (in 1 Bd). Leipzig, J. H. Richter für Lanckischs Erben, 1699. Kl.-4to. Gestochenes Titelporträt, 27 Bl., 1624 S., 76 Bl. (fortlaufend paginiert). Pgtbd der Zeit (Rücken mit Einriss, Vorderdeckel und das erste Drittel des Buchblocks an der unteren Ecke mit gebräunter Nässespur, Innendeckel, Porträt und Titel mit Wurmspuren, Stempel auf Titelrückseite). € 350,- Heute noch wichtiges Standardwerk. 125 PREUSSEN: UEBERSICHT des Allgemeinen Preussischen Landrechts, nach seinen Rubriken und Marginalien, mit Bemerkung der darüber seit der Publikation (1792) ergangenen neuern Verordnungen und sonstigen Erläuterungen. Halle, Renger, 1801. 180 S. Hldrbd der Zeit mit dekorativer Rückenvergoldung (berieben, Bibl.-Stempel). € 100,Zusammenfassendes Verzeichnis der an die 20000 Paragraphen des “Allgemeinen Landrechts für die Preußischen Staaten” (wie es ab 1794 hieß). Matthias Berlich (1586 - 1638) hat das gemeine Recht mit der sächsischen Gesetzgebung und Praxis zu einer Einheit verarbeitet. Er gilt als einer der bedeutendsten Praktiker seiner Zeit. “Seine ‘Decisiones’ geben einen ausgezeichneten Einblick in die damalige sächsische Praxis” (NDB). Zuerst 1625 erschienen. Hier in der letzten Ausgabe, jedoch ohne die auf dem Titel genannte Beigabe (Accesserunt in hac editione Casparis Ziegleri Decisiones XXXI, in quibus casus quidam rariores subjectis rationibus deciduntur. 4 Bl., 184 S.). - Stintzing/Landsb. I, 737. 126 PREUSSEN: WENTZ, M.F.B. Repertorium der neuern Preussischen Landes-Gesetze von 1806 bis incl. 1826. Ein Hülfsbuch für Beamte und Geschäftsmänner, in alphabetisch-chronologischer Ordnung bearbeitet. Potsdam, Horvath, 1827. 4 Bl., 215 S. Hldrbd der Zeit mit Rückenvergoldung (etwas bestoßen, Rücken mit 2 kleinen Wurmspuren, Bibl.-Schildchen, 2 Stempel auf Titel). € 150,- 129 SCHWEDEN: FRIEDRICH I. von Schweden, Verordnung... Wornach sich Die Greben, Vor29 Gesetzeswerke, Kommentare stehere, Heimbürgere, Dorffs-Schultzen, Richtere, Eydgeschworne, Gemeinde-Geld-Erhebere, DorffsKnechte, Ködder-Greben, Dienstladere, Feuerherren, Feldhüter, Nachtwächter und andere in der Gemeinde zur Aufsicht bestellte Leute, in ihrem Dienst zu betragen, und wie es mit denen DorffsRechnungen in Zukunfft zu halten. Kassel, Hüter u. Harmes, 1739. Kl.-4to. 232 S., 18 Bl. Neuer Ppbd (durchgehend stärker gebräunt und teils fingerund braunfleckig, erste Blätter mit Randfehlstellen durch Wurmfraß, mehrere Lagen im oberen Drittel mit dunkler Nässespur). € 160,- heit stehenden Länder mit ganz oder teilweise deutschsprachiger Bevölkerung Geltung hatte. Die Sammlung sollte die Rechtsunsicherheit beenden, die durch die vielen außerhalb des Gesetzbuches existierenden rechtlichen Regelungen bestand. Diese bis dahin nur verstreut niedergelegten Stadtund Landrechte früherer Herrscher sowie Satzungen und Gewohnheitsrechte sollten endlich zentral aufgezeichnet und für jedermann greifbar sein. Abgehandelt wurden also u.a.: Das Recht des Königs, Ehesachen, Erbschaftsangelegenheiten, Grundstücks- und Bausachen, der Handel, Gerichtsdinge, Kapitalverbrechen, Diebstahl; im “Schwedischen Stadtrecht” neben diesen Punkten noch: Schiffssachen, RathausAngelegenheiten, Dobbeln und Spielen. Der dritte Teil enthält neben dem Kirchenrecht u.a. auch die “Richter-Regeln, (d. i.) Etliche allgemeine Regeln, nach welchen ein Richter in seinem Ampte sich zu verhalten hat” und umfasst verschiedene Gerichts- und Prozeßordnungen.- Dieses Exemplar ohne den Kupfertitel und das Porträt Karls XII. Neuausgabe des Schwedischen Gesetzbuches von 1738, speziell für die Hand von Dorfrichtern und -Schulzen sowie anderen ländlichen Bediensteten und daher um die nicht ländlichen Inhalte gekürzt. Enthält Auszüge aus 49 Abteilungen des Gesetzes, von der Armen- über die Bauund Münz- bis zur Zoll- und zur Tabaksordnung, außerdem Musterformulare für die Abrechnung der Kontributionen. Friedrich I. regierte Schweden von 1720 1751 und stammte - als einziger schwedischer Monarch - aus dem Hause HessenKassel. 131 SOLMS: Der GRAFFSCHAFFT SOLMS und Herrschafften Müntzenberg, Wildenfels und Sonnenwalt, etc. Gerichts= und Land=Ordnung wie 130 die anno 1571. publicirt worden, jetzo abermahls von neuem übersehen, mit Fleiß 130 SCHWEDEN: SCHWEDISCHES LAND- corrigirt, und in gewisse Versicul abgetheilet, auch RECHT, Wie dasselbe vor Zeiten von ... Carl dem nunmehro zum Vierten Mahl in Druck gegeben. Neundten Der Schweden, Gothen, Wenden, Fin- Frankfurt am Main, In Verlegung Johann David nen, Carelen, Lappen in den Nordtlanden, der Ka- Zunners, 1688. Titelkupfer, 5 Bll., 320 S., 8 Bll. Injaner und Ehsten in Lieffland König ... Anno 1608 dex., 1 gefaltete genealogische Tafel. Neu in Halb€ 750,publiciret, Neulicher Zeit aber ... mit vielen gar leder gebunden. Klein-Oktav. nützlichen Anmerckungen vermehret und erkläret Prozeßordnung und Zivilgesetzbuch, gegeben am 4.4.1571 ausgekommen. Jetzo ... aus der Schwedischen in durch Graf Philipp von Solms für die Grafschaft Solms und die Herrschaften Münzenberg etc., bestehend aus zwei Teilen die Teutsche Sprache ... übersetzet und mit kurt- (I: Von Gerichten und gerichtlichem Prozeß, II: Von den Landzen notis marginalibus illustriret. Frankfurt/Main, rechten), entworfen im Auftrag des Grafen durch den FrankLeipzig u. Riga, G. M. Nöller, 1709. Kl.-4to. 8 Bl., furter Stadtsyndikus Johann Fichard (1512-1518), der sich 536 S. mit 2 gestoch. Kopfvignetten. Ldrbd der später der Revision der Frankfurter Reformation von 1509 Zeit (Einband fleckig, Kopf mit kleiner Fehlstelle widmete. Mit ausdrücklicher Absicht der Gemeinverständim Bezug, es fehlen 2 Bl. Errata). € 1.000,- lichkeit für den Laien geschriebenes, im Prozeßrecht sich an Vorbilder deutscher Territorien (Mainz, Württemberg) orientierendes, im Zivilrecht wohl das Gewohnheitsrecht zugrundelegendes, es jedoch in erheblichem Maße gemeinrechtlich überformendes und auch hier zum Teil auf andere Territorialgesetzbücher (Württemberg, Stadtrechtsreformationen) zurückgreifendes, für andere kleinere Territorien des rheinfränkisch-mittelrheinischen Raumes vorbildlich werdendes Gesetzbuch, das zum Teil bis zur Einführung des BGB geltendes Recht blieb. Ed. princ. Frankfurt 1571. - Gebrauchtes Exemplar, Seiten meist fleckig, Wurmspuren auf einigen Seiten. Angebunden: 1. DES REICHS SCHWEDEN STADT-RECHT, Welches Auff ... Gustav Adolphs ... Befehl Anno 1618 gedruckt, Nun aber vor kurzer Zeit von neuen aufgeleget ... in die Teutsche Sprache ... übersetzet ... Frankf.M., G. M. Nöller, 1709. 4 Bl., 308 S. - 2. KIRCHEN-GESETZ UND ORDNUNG, So der Großmächtige König ... Carl der Eilffte ... Im Jahr 1686. hat verfassen Und Im Jahr 1687. im Druck ausgehen und publiciren lassen. Mit denen dazu gehörigen Verordnungen ... in Teutsche übersetzt. Riga, G. M. Nöller, (1709). 136, 108 S., 46 (von 48) Bl. - Umfassende Sammlung zur schwedischen Rechtsordnung, wie sie auch für die unter schwedischer Ho- 30 Gesetzeswerke, Kommentare 132 TOSKANA: ERHARD, Christian Daniel, Betrachtungen über Leopolds des Weisen Gesetzgebung in Toscana. Dresden, Richter, 1791. Kupferstich-Frontispiz v. Geyser nach Schnorr, 2 Bl., 136; 260 (recte: 259), (1) S. Hpgtbd um 1900 mit goldgeprägten Rückenschildern (unbeschnitten, innen gebräunt, vereinzelt etwas braunfleckig, hinterer Spiegel mit Besitzvermerk; der Anhang vor dem Hauptteil eingebunden). € 600,- Vierte Auflage des 1498 erstmals reformierten Stadtrechts von Worms (2. Auflage: 1507; 3. Auflage: 1509). Kaspers bezeichnet die Revision als ein “Kuriosum der Rechtsgeschichte”, das zum einen das vorherige Recht fast zur Gänze durch Bestimmungen des römischen Rechts ersetzte und außerdem zugleich ein “populäres ‘Lehrbuch des gemeinen Rechts’” bot. Aufgeteilt in sechs Bücher, behandelt der Band Prozeß-, Privat- und Strafrecht. Aufgrund der lehrhaften Darstellung und der für ein Stadtrecht ungewöhnlich starken Betonung der Privilegien der rechtsgelehrten Doctores “als dem Adelsstand zuzurechnenden ‘Ritter’” vermutet Kaspers als Verfasser einen der am Wormser Reichskammergericht tätigen Juristen (siehe Kaspers S. 54 zur Ausgabe 1499).- VD16 W 4383. Erste Ausgabe. - Christian Daniel Erhard war der Verfasser des ersten deutschsprachigen Lehrbuches eines territorialen Strafrechts (Lehrbuch des kursächsischen peinlichen Rechts, 1782) und des sächsi134 WÜRTTEMBERG: HAEBERschen Strafgesetzbuches, hatte sich zur LIN, Georg Heinrich, Rerum in Zeit des “terreur” während der Französisupremo Ducatus Wurttembergici schen Revolution mit der Leopoldinischen appelationum, quod Tubingae est, Gesetzgebung in der Toscana befaßt. Ertribunali per XLVI. Annos judicatahard hatte von jeher im Vergleich alter und neuer Gesetzestexte seine liebste trum et transactarum continua reStudientätigkeit gefunden und sah in Pecensio. Oder: Urtheile, Bescheide, ter Leopolds Gesetzen ein “auf die anerArbitramenten und Vergliche (!), 132 kanntesten Grundsätze der Gerechtigso von dem Hoch-Fürstl. Württemkeit, (von denen das einzigmögliche wahre Staatsinteresse berg. Hofgericht zu Tübingen, von Anno 1672. biß unzertrennlich ist,) gegründetes System”, wert, es in einer 1718. eröffnet und bestättiget worden... Samt ei“planmäßigen, vollständigen Darstellung” zu verewigen. Keine vergleichbar vernünftige und gerechte Gesetzgebung ner Zugabe XXXIII. Stücken ergangener Hochsei ihm bei seinen langjährigen Studien begegnet. - Der erste fürstl. Rescriptorum... Stuttgart, J. B. Metzler, Teil umschreibt den Geist der Leopoldinischen Gesetzge1720. Kl.-4to. 8 Bl., 762 S., 15 Bl. Register, 120 S. bung, der zweite enthält Bemerkungen über die toscanische Zugabe. Pgtbd der Zeit (kleine Klebespur auf der peinliche Gesetzgebung. Der Anhang bringt einige Gesetze Rücken). € 800,in zeitlicher Folge. - Bereits 1790 erschien Erhards “König Sammlung von Entscheidungen des Württembergischen Leopold der Zweyte, als Regent und Gesetzgeber von ToscaHofgerichts zu Tübingen, gezogen aus den Original-Prona”. - Hamberger/M. II,221. tokollen von dem dort tätigen Hofgerichtssekretär Georg 133 WORMS: DER STAT WORMS REFORMACI- Heinrich Häberlin (1680 - 1727). - Mit einem Register der ON: STATUTEN. ORDENUNG SATZUNG die alle Parteien, Richter und Verhandlungssachen.- Angebunden: 1. SCHÖPF, W. A., Tractatus theoretico-precticus, de processu Stetten: communen: Regimenten: fürstenthum. summi Appellationum Tribunalis, Ducatur Würtembergici, Herrschafften Hauptleiiten... zu guter regierung quod Tübingae est... Stuttgart, J. B. Metzler, 1720. 4 Bl., 183, erschiessen mögen. Ohne Ort u. Dr. (Straßburg, Jo- (1) S., 12 Bl. Register. - Erste Ausgabe. Diese prozessuale Arhann Knobloch d.Ä. (?), 1513). 4to. 6 n. num. Bl. beit des bekannten württembergischen Rechtsgelehrten mit halbseitengroßem Titelholzschnitt (Wappen- Wolfgang Adam Schöpf(f) (1679 - 1777) erschien 1748 darstellung), 92 (von 94) num. Bl. m. ganzseitigen nochmals in erweiterter Form und mit verändertem Titel.Meusel, Verstorbene XII, 371; ADB XXXII,358. - 2. SLEVOGT, Stammbaum in Holzschnitt. Etwas späterer Ppbd G., Casus forenses selectos ex actis judicialibus authenticis... mit Pergamentecken (berieben, Rücken sorgfältig Jena, Maier, 1723. 4 Bl., 788 S., 4 Bl.- Gottlieb Slevogt (um überklebt, innen gebräunt, teils braunfleckig und 1680? - 1732), Neffe des Jenaer Kirchenrechtlers und mit durchgehender größerer Nässespur im unte- Hofrates Johann Philipp Slevogt, war altenburgischer Hofren und seitlichen Rand, im Unterrand auch fin- und Regierungsadvokat und kaiserliches Comes palatinus.Vgl. ADB XXXIV,462. gerfleckig, Titel stark gebräunt und mit kleinen Randeinrissen, ohne die Bl. 28 u. 29, Stammbaum unten etwas zu knapp beschnitten). € 900,- 31 4. Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht 135 ACHENWALL, Gottfried, Staatsverfassung der heutigen vornehmsten Europäischen Reiche im Grundriße. 4., verbesserte Auflage. Göttingen, Vandenhoeck, 1762. 13 Bll., 552 S. Halbleder der Zeit (Stempel auf Titelrückseite, Bibl.Schild auf Vorderdeckel, innen sehr sauber). € 220,- 138 BERGER, Johann August von, Jus apanagiale sive disquisitio de statu principum ac comitum in Germania apanagiatorum immediato, hujusque origine, natura, effectu. Accessit discussio II. quaestionum affinium: I. an vidua illustris in dotalitio domino territorii sit subjecta? II.an princeps apanagiatus juris senioratus sit capax? Leipzig, Lanckischs Erben, 1725. Kl.-4to. 8 Bl., 152 S., 4 Bl. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 100,- Gottfried Achenwall, Professor in Göttingen, wird allgemein als der Vater der Statistik als historische Hilfswissenschaft angesehen. Hier eine staatsrechtliche Arbeit. Gründliche Abhandlung über das Apanage-Recht. Hauptwerk Johann August Bergers, der als Sohn des Reichshofrates Johann Heinrich Berger zunächst in Wien lebte, wo er im Auftrage verschiedener fürstlicher Häuser deren Angelegenheiten am kaiserlichen Hofe vertrat. 1729 ging er als kurfürstl. Braunschweigischer Hof- und Kanzleirat nach Celle. - ADB 2, 376; Meusel I, 334. 136 ANSCHÜTZ, Georg, Die Verfassungs-Urkunde für den Preußischen Staat. Vom 31. Januar 1850. Ein Kommentar für Wissenschaft und Praxis. Bd 1 (Alles Erschienene): Einleitung. Die Titel, Vom Staatsgebiete und Von den Rechten der Preußen. Berlin, Häring, 1912. XVI, 643 S. Halbleine mit schwarzem Lederschild. € 250,- 139 BIENER, Christian Gottlieb, Bestimmung der kaiserlichen Machtvollkommenheit in der teutschen Reichsregierung. Nach ihrem wahren Ursprung und Absichten aus Urkunden, Staatshandlungen und Gesetzen erwiesen. (3 Teile in 1 Band), Leipzig, Kummer, 1780. 8 Bll., 264 S., 286 S. Interimskarton der Zeit. Sauberes Exemplar. € 360,- Erste Ausgabe, gutes Exemplar Extrem selten. Nachdruck erst 1974 durch Scientia. - St.a.Widmungsblatt, getilgter Name auf Titel. 137 BECK, Johann Jodocus, Tractatus de jurisdictione Vogteijica immediata. Von der uhnmittelbahren Vogteiylichen Obrigkeit, Wie Solche heuntiges Tages in Francken, Schwaben, und ander ungeschloßenen Reichs-Landen...exercirt zu werden pflegt. Nürnberg, J. G. Lochner, 1756. Gestoch. Frontispiz (A. Nunzer sc.), 7 Bl., 660 S., 34 Bl. Pgtbd der Zeit (Einband gering gebräunt, Rücken mit schwacher Klebspur und kleinem Querriß im Bezug, Innendeckel mit wenigen, oberflächlichen Wurmspuren, Papier gering gebräunt und vereinzelt braunfleckig). € 360,- Biener (1748 - 1828) war Professor für Natur- und Völkerrecht in Leipzig. Seine “Commentarii de origine et progressu legum iuriumque Germaniae” (1787, 1795) galten als wichtiges Werk zu Rechtsgeschichte. Das deutsche Staatsrecht habe dank der Ludewig, Moser und v.a. der Göttinger Schule einen hohen Grad an Vollkommenheit erreicht. Im Teil I die kaiserliche Macht in Bezug auf die weltliche Reichsregierung, in Teil 2 kirchliche Angelegenheiten, in Teil 3 kaiserliche Macht in Bezug auf Landesfürsten und Verträge mit ihnen (ab S. 135 in 2. Band). s. ADB 2, 626. Titelauflage der ersten Ausgabe 1738; selten .- Umfassende Arbeit zur Gerichtsbarkeit der zivilen und leichteren Straf-Sachen, die in manchen deutschen Ländern wie landesherrliche Rechte gehandhabt wurde. Das ergab mancherorts Konflikte mit der Hochgerichtsbarkeit, deren Befugnisse J. J. Beck hier definiert und die politische Bedeutung dieser Gerichtsbarkeits-Aufteilung erörtert. - U. a. über das Recht, Edikte zu erlassen, Gerichte, Kanzleien und Archive zu errichten, Maße und Gewichte anzuordnen, Privilegien zu erteilen, Missetäter zu begnadigen, Asyle einzurichten, uneheliche Kinder zu legitimieren u.v.m., über Fluß-, Mühl und Forstrecht, Recht über Berg-, Metall- und Salzwerke, zur Soldatenwerbung, zur Aufnahme von Juden, Handwerkern und fremden Untertanen u.a. - Der Jurist Johann Jodocus Beck (1684 - 1744) war in Leipzig und Halle tätig, später in Nürnberg und in seiner Geburtsstadt Altdorf. - Vgl. Humpert 8775 (EA). 140 BLUNTSCHLI, Johann Caspar, Geschichte des Allgemeinen Statsrechts und der Politik. Seit dem sechzehnten Jahrhundert bis zur Gegenwart. München, J. G. Cotta, 1864. Gr.-8vo. 16, 667, (1) S. Hlwdbd der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und eingebundenem OUmschlag. € 180,Geschichte der Wissenschaften in Deutschland. Neuere Zeit, 1. Das Werk muß offenbar ein großer Erfolg gewesen sein, denn es erlebte 1867 eine 2. und 3. Auflage. Das Unternehmen “Geschichte der Wissenschaften in Deutschland” hatte Leopold von Ranke in dem Wissenschaftler-Beirat vorgeschlagen, den sich der bayerische König Maximilian II. hielt und der wöchentlich zusammentrat. - Innengelenke etwas locker, Sign.- u. St. a. d. Umschl., leicht gebräunt. 32 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht 141 BODE, Carl Wilhelm Moritz von,. Opusculum de successione gentilitia ratione principatuum, comitatuum et dynastiarum Imperii Romano-Germanici ex regula obtinente, ac de effectibus eiusdem eminentioribus. O.O., Vlg u. J. (Göttingen, 1750). Kl.-4to. 1 Bl., 106 S. 3 Bl. RückenBroschur (etwas braunfleckig, Ränder etwas eng beschnitten, Titel angestaubt u. mit Stempel auf Rückseite). € 75,- Ioan. Petr. de Ludewig opusculum huc pertinens cum additamentis. Halle, J. Chr. Hilliger, 1737. Kl.8vo. 2 Bl., 76 S. Rückenbroschur. (etwas angestaubt). € 75,Bünemann (hier Bünnemann), zu dieser Zeit Sekretär des preußischen Staatsmenisters v. Borck, trat später in hannoversche bzw. kurpfälzische Dienste. Meusel I, 685. 145 CONRING, Hermann, De Germanorum Imperio Romano liber unus. Ex autorgrapho B. auctoris auctus. Accessit Francisci Guicciardini dissertation De origine secularis potestatis in Romana ecclesia. Helmstedt, Hamm, 1694. Kl.-4to. 4 Bl., 194 (recte: 164) S., 6 Bl. Neuer Ppbd (innen gelegentlich etwas braunfleckig) € 170,- Abhandlung über die Bestimmungen zur Erbfolge in den deutschen Herrscherhäusern. Vermutlich Göttinger Dissertation zum Erwerb der Dotorwürde. Die letzten 3 Bl. mit einer Eloge der Göttinger Juristenfakultät auf Karl Wilh. Moritz v. Bode, Hof- und Regierungsrat des Herzogs von Nassau-Saarbrücken. Es gibt auch Exemplare mit zusätzlich 8 Bl. Vorstücken und abweichendem Titel (“... gentilitia vulgo der Stamms-Folge ratione ...”). Neuausgabe der rechtshistorischen Abhandlung, die zuerst 1644 erschien. Hermann Conring (1606 - 1681) war der letzte deutsche Polyhistor, der auf dem Gebiete der Medizin ebenso bewandert war wie in der Geschichte und Rechtsgeschichte. 142 BRANCHU, Balthasar, Observationes ad jus Romanum, 139 v(ir) ill(ustris) Leibnitius contra v. cl. Barbeyraccium vindicatus, et disputationes duae ad Julium Paulum. In quibus multa, ad jus civile, naturae, gentium, antiquitates, & studia humaniora 146 DAHM, Johann Michael (praes.), J. pertinentia, illustrantur. Accedit v. ill. Berenger Dis- Ch. Ch. KELLER (resp.), Historica iuris publici putatio ad l. 40. ff de legat. 1. (Decas 1), Leyden, C. dissertatio de Unione Electorali, Von der Chur-VerWishoff, 1721. 8 Bl., 241, (1) S., 6 Bl. Pgtbd der Zeit ein. Mainz, E. P. Bayer, 1754. Kl.-4to. 4 Bl., 100 S., (Einband etwas fleckig, etwas feuchtwellig, die 4 Bl. Rücken-Broschur (angestaubt, Ecken etwas € 75,letzten 7 Bl. mit Nässerand). € 150,- knickspurig). Die Kurvereine waren Verträge der Kurfürsten untereinander vor allem über ihre eigenen Rechte und Aufgaben im Reich. So behaupteten sie im ersten Kurverein zu Rhense 1338 gegenüber dem Papst ihr Recht auf Kaiserwahl. Die vorliegende Dissertation mit einem ausführlich kommentierten Abdruck des letzten Kurvereins von Worms 1558, der dann in der Folgezeit stets unverändert erneuert wurde.- Pütter II, 128. Erste Ausgabe. - Müller 2863. 1723 erschien noch ein zweiter, weniger umfangreicher Teil. 143 BREZANOCZY, Adam, In academia regia Posoniensi juris naturae - politici. 2 Teile (in 1 Bd). Posonium (Bratislava), Patzko und Schauff, 1795/96. 350, 1 Bl., 298 S. Lederband der Zeit mit Rückenvergoldung und zwei farbigen Rückenschildern (Stempel auf Titelrückseite). € 480,- 147 DAUNOU, Pierre-Claude-Francois, Essai sur les garanties individuelles que réclame l’état actuel de la société. Paris, Brissot-Thivars, 1822. 245 S. Hldr der Zeit. € 150,- Noch 1824 erfuhr das Werk eine zweite Auflage. Der zweite Teil mit dem Titel “Explicatio juris naturae politici”. Laut Erklärung auf dem Titelblatt war B. Professor für Natur- und Völkerrecht an der königlichen Akademie in Bratislava (Pressburg).. Daunou (1761-1840), französischer Politiker und Gelehrter, war Präsident des Rats der Fünfhundert, unter dem Konsulat Direktor des Reichsarchivs, 1819-30 Prof. am Collège de France und leitete das “Journal des Savants”. Vorl. Werk, erstmals 1819 gedruckt, wurde wegen der Wichtigkeit des Themas mehrmals aufgelegt. 144 BÜNEMANN, A. R. J., De nobilium Germaniae jure eligendi imperatores, Vom Recht des deutschen Adels Bey der Kaiser-Wahl, ex medii aevi scriptoribus ... In adpendice perillustris Domini 33 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht venues communaux” (1820), “Histoire de l’administration locale” (1829). 148 DECKHERR, Johann, Gründliche Historische Nachricht, Von denen In dem H. Röm. Reich Teutscher Nation Von Zeiten des Ableibens weyland Käysers Friedrich des Zweyten, Biß auff die Regierung des Allerdurchleuchtigsten Käysers Leopoldi vorgewesenen Interregnis, Und in denenselben hergebrachten Vicariaten, Deren Verrichtungen und Zufällen; Absonderlich, So viel die Verwaltung der höchsten Justitz; Wie auch die vorund in den Zeiten des Käyserl. Cammer-Gerichts vorgefallene denckwürdige Reichs-Handlungen betrifft... Neben XXIX meistentheils vormahlen nie außgekommenen Beylagen, gegeben und mitgetheilet. O. O. u. V. (Frankfurt/Main, Polichius ?), 1690. Kl.-4to. 76 S. Neuere marmor. Broschur (leicht braunfleckig bzw. gebräunt). € 220,- 151 DYMOND, Jonathan, An enquiry into the accordancy of war with the principles of christianity, and an examination of the philosophical reasoning by which it is defended: with observations on some of the causes of war, and on some of its effects. 2nd Ed., corrected and enlarged. London, Longman, 1824. 5, IV, 186 S. Halbleder der Zeit (mit Prägung auf Rücken und Deckel). € 60,Verfasser ermittelt, zuerst 1823 erschienen. 152 ERTEL, A. W., Neu-eröffneter Schau-Platz der Lands-Fürstl. Ober-Bottmäßigkeit, und so genannten Territorial-Superiorität... Deme zu End noch beygefügt worden... Juristischer Discurs Von Anschlag und Schätzung der hochgültigen Güter... Nürnberg, P. P. Bleul, 1701. Kl.-4to. Gestochenes Frontispiz (sc. Gabr. Ehinger), 1 Bl., 185 S., 12 Bl.; 36 S. Ldrbd der Zeit (beschabt, teils stärker bestoßen u. m. einigen Nagespuren, Vordergelenk etwas locker). € 600,- Erste Ausgabe. - Nach der historisch-rechtlichen Untersuchung über die im Deutschen Reich gepflegte Zwischenherrschaft in Zeiten der Thronvakanz, folgen als “Beylagen” “Acta” über Verhandlungen” zwischen dem Reich, den Churfürsten und Ständen sowie dem Kammergericht und der Stadt Speyer in der Zeit von 1612 bis 1658. Johann Deckherr von Wallhorn war Prokurator am Kammergericht in Speyer, später am Reichskammergericht in Wetzlar. Seine Schriften “zeugen von einer ungewöhnlichen Belesenheit und Schärfe des Urtheils” (Stintzing). Mit dem Ex Libris von Bruno Schenck aus der Verlegerfamilie Schenck (Nachfolger der Drucker/Verleger Decker). - Pütter III,834; vgl. Stintzing II,244. Abhandlung über das Problem der landesfürstlichen Territorial-Hoheit. Auseinandersetzungen wie die Bremens mit der schwedischen Krone, Erfurts mit Chur-Mainz oder Hamburgs Händel mit den Herzögen von Holstein, zeigten, wie ungeklärt die Rechtslage im Grunde war. Das Institut der landesfürstlichen Oberherrschaft war noch jung (zweihundert Jahre alt), das alte römische Recht galt nicht mehr: so war - in Ermangelung verbindlicher Rechtsnormen - die Rechtsgewohnheit Recht-schaffend. So hat Ertel in seiner wiederholt aufgelegten und besonders im Süddeutschen verbreiteten Darstellung die zeitgenössische Rechtspraxis notiert, erklärt, durch historische Ausführungen und einen Traktat zur Landgüter-Schätzung ergänzt.- Mit handschriftlichem Besitzvermerk (Ex libris Joannis Henrici Priman... Dono Authoris, 1706) auf dem Titel.- Jöcher II,390; Humpert 7435.- BEIGEDRUCKT: DERSELBE. Praxis aurea, de Jurisdictione Inferiore, Civili et Bassa Vulgo Von der Niedergerichtbarkeit, Erb-Gericht, Vogteylichen Obrigkeit und Hofmarck-Gericht. Nürnbert, P. P. Bleul, (etwa 1700). Gestochenes Fronstispiz, 9 Bl., 264; 212, 83 S.- Ursprünglich auf Lateinisch verfaßte, vom Autor selbst verdeutschte Abhandlung über Theorie und Praxis der Gerichtsbarkeit der Vögte, Amtmänner, Advokaten und Richter in den deutschen Ländern. In 88 Kapiteln erläutert Ertel, Syndicus der unmittelbaren freien Reichs-Ritterschaft in Schwaben, sein Thema anhand von Definitionen und zahlreichen Fallbeispielen, und widmete es dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Nürnberg.- Vgl. Humpert 8766 (andere Ausgaben). 149 DOHM, Christian Wilhelm, Ueber den deutschen Fürstenbund. Berlin, o.Dr., 1785. 2 Bl., 140 S. Mit gest. Titelvign. Halbleder der Zeit (Rücken oben und unten mit kleinen Fehlstücken) € 180,Kat. d. Bibl. d. Reichstages III, 359. Goed. VI, 285, 6. - Erste Ausgabe. - Verteidigt im Auftrage Friedrichs d. Großen dessen Plan eines Bundes gegen Österreichs Übermacht (ADB 5, 298). Mit dem Motto, so wie zusammengebundene Pfeile nicht zu zerbrechen sind, so ist das durch Eintracht verbundene Deutschland nicht zu überwinden. 150 DUPIN, Claude Francois Etienne, Histoire administrative des communes de France. Des divers changemens survenus dans l’organisation administrative des villes et communes, des provinces et départemens, depuis le commencement de la monarchie jusqu’à l’avénement de Charles X. Précédée d’une notice biographique sur l’auteur par M. Dupin ainé. Paris, Houdaille, 1834. XXXII, 337 (1) S. Neueres Halbleinen. € 220,Dupin (1767 - 1828) war u.a. Autor von “Mémoire sur la statistique du département des Deux-Sèvres” (1801), “Précis historique de l’administration et de la comptabilité des re- 153 FRANK, Hans, Deutsches Verwaltungsrecht. Unter Mitwirkung von Siegmund Dannbeck, 34 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht Ernst Forsthoff, Ernst Friesenhahn, Walter Hamel, Ernst Rudolf Huber, F. W. Jerusalem, Theodor Maunz, Werner Weber, Johannes Weidemann, Franz Wieacker u. a. München, Zentralverlag der NSDAP, 1937. XXI, 516 S. OLwd (mit OUmschlag). € 400,- 648; (652-)1360 S. Halbleder der Zeit, abweichend gebunden (Titel Bd 1 etwas fleckig, Bd. 2 kl. Stempel a.Titel). € 180,1. Geschichte des englischen Verwaltungsrechts; 2. Das heutige englische Verwaltungsrecht. Zuerst 1857/63 unter dem Titel “Das heutige englische Verfassungs- und Verwaltungsrecht” in 2 Bänden erschienen. Davon widmete sich der erste der königlichen Prärogativen und den Ämtern etc, der zweite der Kommunalverwaltung. Hier also die Neufassung des damaligen ersten Teilbandes. 154 FRIEDRICH V. von DÄNEMARK: FRIEDENS- COMMERCE- UND NAVIGATIONS-TRACTAT zwischen Ihro Königl. Majestät zu Dännemark, König Friderich dem Fünften, und Mahamet Caramelli Bey zu Tripolis. D. d. 22 Januarii Ao. 1752 Altona, Gebr. Burmester, -1752. Kl.-4to. 4 Bl. . Rücken-Broschur (etwas angestaubt) € 80,- 158 GNEIST, Rudolf, Das heutige englische Verfassungs- und Verwaltungsrecht. 3 Bde. Berlin, Springer, 1857/63. XVI, 723; XX, 964; XII, 404 S, Pappbände der Zeit (mit kleinem Rückenschild, Einbandkaschierung an den Gelenken stellenweise aufgeplatzt, alter kleiner St.a.T.). € 400,- König Friedrich V. war ein eifriger Förderer des überseeischen Handels. Gegen die von der tripolitanischen Küste ausgehende Piraterie suchte sich Dänemark wie viele andere Staaten - und meist wirkungslos - durch Verträge zu schützen. Erste Ausgabe. First Edition. - Gneist (1816-1895) entwickelt, ausgehend von einer Vorbildfunktion Englands und der Gesellschaftstheorie Lorenz von Steins, 145 155 FRITSCH, Ahasver, Condas Bild einer rechtsstaatlichen und konclusiones practicae miscellaneae de jure tertii. stitutionellen “sozialen Monarchie”. Er war langjähriges Item discursus juridicus de jure optionis, Kühr- Mitglied des Preussischen Abgeordnentenhauses und des oder Wahl-Gerechtigkeit. Cum appendice de cau- Reichstags, zunächst Wortführer der Opposition im Verfassis quibusdam secundum jura et moris odiosis. Je- sungskonflikt (gegen Bismarck), später aber nationalliberaler Anhänger Bismarcks. - Inhalt der Bände: 1. Geschichte und na, S. A. Müller, 1669. Kl.-4to. 96 S. Neuer Ppbd. heutige Gestalt der Aemter in England; 2. Die heutige engli€ 120,- sche Communalverfassung und Communalverwaltung oder Erste Ausgabe. das System des Selfgovernment in seiner heutigen Gestalt; 3. Die Geschichte des Selfgovernment in England oder die inne156 GEORGI, Johann Friedrich, Discursus re Entwicklung der Parlamentsverfassung bis zum Ende des juris publici de foro competente imperatoris, re- achtzehnten Jahrhunderts. gisque Romanor. itemque statuum, ac membrorum Imperii nostri Romano-Germanici. Jena, G. Sengenwald, 1664. Kl.-4to. 78 Bl. Neuer Ppbd (teilw. stärker braunfleckig). € 180,- 159 GOLDAST von Haiminsfeld, Melchior, Commentarii de Regni Bohemiae, incorporatarumque provinciarum juribus ac privilegiis, nec non de hereditaria successione Regiae Bohemorum Familiae in libros VI. divisi... cum animadversionibus Stranskii, Balbini, aliorumque... cura atque studio Johan. Hermann Schminck. 2 Bde (in 1). Frankfurt, Dominik a Sande, 1719. (10), 1222 Spalten; 352 Sp.; (8), 704, (44) Sp. Pergament der Zeit mit Lederrückenschild (dieses unleserlich). Folio. € 900,- Umfangreiche, teils rechtshistorische Dissertation über die Frage, welche Rechtshoheit und Gerichtsbarkeit dem Kaiser bzw. dem Reich und welche den verschiedenen Reichsständen (Landesfürsten, freie Städte, Ritterschaft etc.) zukommt. Hier die Ausgabe unter dem Namen des Respondenten ohne Nennung des Praeses Joh. Volkmar Bechmann. 157 GNEIST, Rudolf, Das englische Verwaltungsrecht mit Einschluß des Heeres, der Gerichte und der Kirche geschichtlich und systematisch. 2., völlig umgearbeitete Auflage des I. (und II.) Haupttheils des englischen Verfassungs- und Verwaltungsrechts. 2 Bde. Berlin, Springer, 1867. XV, Letzte Ausgabe dieser Sammlung des böhmischen Staatsrechts. Dünnhaupt 1675, 37.2; Faber du Faur 1, 76 (Erstausgabe von 1627). Goldast von Haiminsfeld (1578 - 1635), gab u. a. heraus “Alamannicarum rerum scriptores aliquot vetusti a quibus Alamannorum etc” (1606), “Collectio constitutio- 35 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht num imperalium” (4. Ausgabe 1713) etc. Als Anhang zu Band 1 “Appendix commentariorum de juribus ac privilegiis regni Bohemiae”, Band 2 mit dem Titel “Collectio variorum consilioru de successione et jure hereditario familiae Regiae in Hungariam, Bohemiam acquisitasque provincias; praesertim de pactis successoriis cum Domo Austriaca unitis etc”. Buchhandlung, 1721/42. 2 Bände Pgt und 1 Band Ldr der Zeit. 4to. € 480,Pütter I, 31; Wegele 617. - Erste Ausgabe. Auf Urkunden beruhende Darstellung unter Berücksichtigung von Staatsrecht, Kirchenrecht, Geographie und Genealogie. Mit dem seltenen, posthum erschienenen fünften und letzten Band (von Rossmann), der das Interregnum sowie die Epoche bis zum Tod Ludwigs des Bayern behandelt. Da die (zwei Jahrzehnte früher erschienenen) ersten vier Teile oft zusammengebunden wurden, ist die Fortsetzung nur den Wenigsten bekannt (vgl. z. B. ADB 10, 372, die auch von vier Bänden spricht). 160 GROTIUS, Hermann, De jure belli ac pacis libri tres, in quibus jus naturae & gentium, item juris publici praecipua explicantur. Cum annotatis auctoris, ex postrema ejus ante obitum cura. Acesserunt annotata in epistolam Pauli ad Philemonem, dissertatio de mari libero, & libellus singularis de aequitate, indulgentia & facilitate ... Nec non Jo. Fr. Gronovii notae in totum opus de jure belli ac pacis. Editio novissima. Amsterdam, Janssonius van Waesberge, 1701. 5 Bl., 34, 904 S., 8 Bl., 32 S., 52 Bl. Mit gestoch. Titelporträt u. illustr. Kupfertitel. Pergament der Zeit. € 450,- 163 HELLER, Hermann, Staatslehre. Herausgegeben von Gerhart Niemeyer. Leiden, Sijthoff, 1934. XVI, 298 S. OLwd. € 50,Erste Ausgabe des posthum herausgegebenen Hauptwerkes. - Exiltitel! - Mit ganz wenigen Bleistiftanstreichungen. 164 HENNIGES, Heinrich, Meditationum ad instrumentum pacis caesareo-svaecicum specimen. 10 Specimina u. 27 Mantissen (in 2 Bdn). (Halle), 1706/12. An Bd. 2 angeb.: (OBRECHT, U. oder MÜLDENER, J. L.), Meditationes ad capitulationem Josephi. o.O. 1711. 729, 50, 21, (730-)797, 131, (798-)1244; (1245-)2003, 21 nn. Bll., 364 S., 11 nn. Bll. Ldr der Zeit (Einbände beschabt, ein Gelenk angerissen). € 300,- Ter Meulen/Diermanse 592. - Einband angestaubt und fleckig, meist etwas braunfleckig, Titelporträt mit Einriss und ganzseitig hinterlegt, Titel mit 2 alten handschriftlichen Besitzvermerken. 161 HÄBERLIN, Franz Dominik (praes.), G. SÖNLEIN (resp.), De lite inter serenissimas domus Bavaricam et Palatinam super exercitatio S.R.I. vicariatus Rhenani inter utramque domum amice composita. Helmstedt, P. D. Schnorr, 1748. Kl.-4to. 4 Bl., 94 S., 1 Bl. Rückenbroschur (angestaubt, durchgehender Nässerand, Titel mit hinterlegtem Randausriss). € 75,- Henniges, Professor für Recht in Frankfurt/Oder und kurfürstlich-brandenburgischer Gesandter bei der Wahl Karls VI. 1711, kommentierte u. a. das Vertragswerk von Osnabrück (1648) zwischen Schweden und dem Reich. Das angebundene Werk kommentiert die Wahlkapitulation des späteren Kaisers Joseph I. aus dem Jahre 1690. - Papier tlw. gebräunt oder stockfleckig. Es fehlen S. 1-6 mit Titelei u. 1. Hälfte der Einleitung. Zur Geschichte des jahrzehntelangen Streits zwischen Bayern und der Pfalz über das Reichsvikariat, d.h. das Recht auf Ausübung der kaiserlichen Gewalt in den rheinischen Gebieten während eines Interims oder bei Minderjährigkeit eines Kaisers. Der Helmstedter Jurist Franz Dominik Häberlin hat der geschichtlichen Behandlung von Problemen des deutschen Staatsrechts eine ganz neue Bahn gebrochen.- Pütter II, 41. 165 HENRION DE PANSEY, Pierre Paul Nicolas, Des Assemblées nationales en France, depuis l’établissement de la monarchie jusqu’en 1614. Paris, Barrois, 1826. 382 S. Schwarzer Ppbd der Zeit mit rotem Rückenschild. € 150,Erste Ausgabe, nur 1829 noch einmal aufgelegt. Henrion de Pansey (1742 - 1829) war erster Präsident des Kassationshofes in Paris und berühmter Jurist und Richter. Er begann seine wissenschaftliche Karriere mit einer Arbeit über Dumoulin’s “Traité des fiefs” (1773); die Beschäftigung mit dem Lehnrecht konnte wohl für einen französischen Advokaten sehr einträglich sein. Als Advokat wurde er nur durch zwei Fälle berühmt, nämlich den eines schwarzen Sklaven, der von seinem Herrn nach Frankreich gebracht seine Freiheit erstritt, und durch einen Prozeß gegen die Comédie Française. Seine “Dissertations féodales” (1789) hätten wissenschaftlich ein großer Erfolg werden können, sie kamen aber zu spät. Erst 1796 konnte er seine Karriere fortsetzen, um schließlich 162 HAHN, Simon Friedrich, Vollständige Einleitung zu der teutschen Staats-Reichs- und Kayser-Historie, und dem daraus fließenden Jure Publico, in welcher nicht nur von denen KriegesVerrichtungen eines iedweden Kaysers, oder Königes, accurat und ausführlich gehandelt, sondern auch die wichtigsten unter iedes Regiment, in Staats- und Kirchen-Sachen vorgefallene Veränderungen, nebst andern Denckwürdigkeiten gesammlet... 5 Tle (in 3 Bdn, cplt). Halle und Leipzig, bey Johann Friedrich Zeitler und Fritschichen 36 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht um septemviralium formulae, Aurea Bulla et Sanctio Pragmatica. Accurate revisa et cum optimis codicibus collata ... Praefatione nova et disquisitione iuris publici de rege Romanorum et iuribus Electorum S.R.I. circa illius electionem maximopere aucta et emendata. Edito secunda. Jena, J. Chr. Cröcker, 1752. Kl.-4to. 48, 295, (1) S., 1 Bl. Rücken-Broschur (geringfügig braunfleckig). € 180,- 1809 Präsident des Kassationshofes zu werden. Napoleon ernannte H. schließlich zum Conseiller d’état und förderte ihn weiter. Auch während der Restauration behielt H. seine angesehene Stellung. Vgl. Hoefer, Nouvelle Biographie Générale, 24, 173ff. - St.,a.T., Bibl.Schildchen auf Rücken, kleine Läsur unten am Rücken. 166 HEUMANN, Johann, Geist der Gesetze der Teutschen. Mit einer neuen Vorrede. 2., verbesserte Auflage. Nürnberg, Lochner, 1779. (14) 410 (38) S. Pappband der Zeit im Stil eines Halbpergamentbandes (Deckelkaschierung mit passendem Papier erneuert, Papier sehr gut, nur auf sehr wenigen Seiten fleckig). € 600,- Sammlung von Schriften und Quellen zum Kurfürstenkollegium oder sog. Kurverein. Enthält u.a. Chr. WILDVOGELII Dissertatio de unione Electorali, N. H. Gundlingii opusculum de causa et origine unionis seu foederis Electoralis und E. Fr. de HERTZBERGII tractatio de unionibus et comitiis Electoralibus.- Joh. Andreas Hoffmann lehrte zunächst in Jena, seit 1754 in Marburg die Rechte. - Pütter II, 119. ADB, 12, 331f. Heumann von Teutschenbrunn (1711-1760) war Professor in Altdorf zuerst für die Institutionen, dann auch für Staatsrecht und Pandekten. Den Titel “von Teutschenbrunn” verlieh ihm Kaiser Franz I. in Anerkennung seiner Leistungen in der historischen Quellenforschung und Diplomatik (z.B. “De re diplomatica Imperatricium August. ac reginarum Germaniae” 1749). Das vorliegende war sein letztes Werk, zuerst 1761 erschienen; das Vorwort datiert 4 Wochen vor Heumanns Tod am 29. September 1760. Die zweite und letzte Ausgabe wurde von Johann Christian Siebenkees, Altdorf, herausgegeben. In Heumanns Vorwort heißt es, ein “witziger Franzos” habe ein Thema berührt, über das schon “bessere Schriften dieser Art” von deutschen Schriftstellern erschienen seien. “Der Herr von Montesquieu gab der Sache eine neue Einkleidung, und stieg plötzlich in den ersten Rang der heutigen Schriftsteller”. Siebenkees betont seinerseits, das Heumanns Werk sehr gut aufgenommen worden sei. Er verweist noch auf ein weiteres wertvolles deutsches Buch, “Der wahre Geist der Gesäze” (anonym 1766 von Friedrich Carl Casimir von Creutz), das seit Heumanns erster Ausgabe erschienen sei sowie auf Beccaria’s “Dei delitti e delle pene” und Eden’s “Principles of penal law” (1771). 169 HÜBNER, Johann, Reales Staats-Zeitungs- und Conversations-Lexicon, worinnen so wohl Die Religionen und Orden, die Reiche und Staaten ... die Linien Deutscher hoher Häuser, ... Ritterorden ... als auch Andere in Zeitungen und täglicher Conversation aus allerhand Sprachen bestehende Termini Artis ... beschrieben werden. Nebst einem zweyfachen Register und Vorrede. Leipzig, Gleditsch, 1704. 4 Bll., 1284 Sp., 17 Bll. Pergamentband der Zeit (Rücken repariert). € 650,Vgl. Humpert 1410; Lenz 80f. u. Zischka 4. - Die bedeutendste deutsche Enzyklopädie des 18. Jahrhunderts, als eigentlicher Verfasser gilt der Barockdichter Philipp Balthasar Sinold von Schütz. - Der Hübner, erstmals 1704 erschienen, gilt als Vorläufer der heutigen Lexika. - Fehlt offenbar das gestochene Frontispiz. 167 HILDEBRAND, Heinrich (praes.),l J. Chr. FÜRER von HAIMENDORF (resp.), Annus decretorius M DC XXIIII in instrumenti pacis Caesareo-Suecici art. V. ... oder das Entscheid-Jahr zwischen Catholisch- und Evangelischen, in strittigen Religions- und darzu gehörigen GerechtigkeitsUbungen. Altdorf, J. W. Kohles, 1729. Kl.-4to. 72 S. Neuer Ppbd (Außen- u. unterer Rand durchgehend mit schwacher Nässespur u. etwas feuchtwellig). € 65,- 170 ISENSEE, Josef, Paul KIRCHHOF (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland. Bde 1-8 (von 10), Heidelberg, Müller, 1987/95. Insgesamt ca. 9870 S. OLwd (mit OUmschlag). € 580,Mit Beiträgen von Peter Badura, Ernst-Wolfgang Böckenförde, Otto Kimminich, Wolfgang v. Vitzthum u. a. - 1. Grundlagen von Staat und Verfassung; 2. Demokratische Willensbildung - Die Staatsorgane des Bundes; 3. Das Handeln des Staates; 4. Finanzverfassung - Bundesstaatliche Ordnung; 5. Allgemeine Grundrechtslehren; 6. Freiheitsrechte; 7. Normativität und Schutz der Verfassung - Internationale Beziehungen; 8. Die Einheit Deutschlands - Entwicklung und Grundlagen. - Fehlende Bände beim Verlag (NP der hier angebotenen Bände: 1100,- EUR). Zuerst 1705 erschienene Dissertation über das im Westfälischen Frieden fixierte Jahr 1624 als Stichjahr zur Wiederherstellung der alten konfessionellen Besitzstände. 168 HOFFMANN, Johann Andreas (ed.), Collectio selectorum opusculum de unionibus Electorum S.R.I. Accedunt omnium consociation- 171 ITTER, Johann Wilhelm, De feudis imperii commentatio methodica. Qua non tantum ex 37 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht gründlich und treffend sind”. Heinrich Henniges war an die 30 Jahre Gesandter Kurbrandenburgs beim Reichstag zu Regensburg und daher “mit ganz anderer Erfahrung und anderen Hilfsmitteln ausgerüstet als die meisten anderen Staatsrechtsschriftsteller ..., deren wenige ihm an Scharfsinn und Erfahrung gleichkommen” (Pütter I, 350 ff ausführlich und mit Inhaltsangabe der einzelnen Teile). jure feudorum Longobardino, sed et publicis atque pragmaticis Imp. Sanctionibusm Historia Germanica .. controversiae recensentur atque discutiuntur. Frankfurt, Wust für Martins, 1685. Titelkupfer, 7 Bll., 1071 S., 25 Bll. Pergamentband der Zeit mit schwarz eingefärbtem Schnitt (frisches Exemplar). € 300,- 176 KLEINMAYRN, Johann Franz Thaddäus von (anonym), Unpartheyische Abhandlung von dem Staate des hohen Erzstifts Salzburg und dessen Grundverfassung zur rechtlich- und geschichtmäßigen Prüfung des sogenannten Juris Regii der Herzoge in Baiern entworfen im Jahre 1765. (Salzburg, s.n.), 1770. Folio. M. gestochener allegorischer Titelvignette. (24) 430 S. Text, (14) S. synoptische Tabellen. Schweinshalblederband der Zeit (auf 5 Bünden). € 360,- ADB XIV, 645. Pütter Literatur des Staatrecht, I, 266. Erste Ausgabe. Itter (+1725) war Advokat in Frankfurt. Verfasser widmet sein Handbuch den Frankfurter Stadträten und Patriziern Günderodt, Eberhard genannt Schwind, Uffenbach und Lersner. Geschichte und System des Feudsalrechts, am Schluß ein Kapitel über die Zuständigkeit des Reichshofrates bzw. des Reichskammergericht. 172 JÄHNS, Max, Heeresverfassungen und Völkerleben. Eine Umschau. Berlin, Allgemeiner Verein für Deutsche Literatur, 1885. XII, 408 S. Hlwd der Zeit (St.a.T., mit vereinzelten Bleistiftanstreichungen). € 50,- Holzmann-Bohatta, Anonyme I, 397; Wurzbach XII, 41. - Erste Ausgabe des “Fundamentalbuches salzburgischer Staatsund Kirchengeschichte und der Anfang eines codex diplomaticus” (ADB XVI, 105). Bedeutender Rechtsgelehrter. Angestoßen durch Ludewig in Halle, welcher “ungemein viel Rühmens von den königlichen Rechten der baierischen Herzoge” gemacht habe, hätten sich der kurbayerische Hofrat Lory (de origine et progressu juris Boici civilis) und Michael Adam Bergmann (De ducum Bavariae jure regio) für die Ansprüche Bayerns ausgesprochen. K. möchte “das reitzende Bild des Juris Regii (Bavarici)” als Traum entlarven. - Einband etwas angestaubt, Papier ganz frisch. 173 JELLINEK, Georg, Ausgewählte Schriften und Reden. Mit einem Geleitwort von Wilhelm Windelband. 2 Bde. Berlin, Häring, 1911. XXXII, 454; X, 584 S. Mit 2 Porträt-Tafeln. OLwd. € 175,Originalausgabe. - 1. Philosophie u. Rechtsphilosophie. - Zur schönen Literatur. - Auf Lebende u. Tote. - Universität. - Das Prorektoratsjahr. - 2. Rechtsgesch. u. Gesch. der polit. Ideen. - Staatslehre, Politik u. Staatsrecht. - Völkerrecht. - Eingeklebt eine Widmungskarte von Camilla Jellinek. 177 KLÜBER, Johann Ludwig (Hrsg.), Staatsarchiv des teutschen Bundes. Hefte 1-4 (von 6) in 1 Bd. Erlangen, Palm und Enke, 1816. 602 S. Ppbd der Zeit. € 180,- 174 KAEHLER, Siegfried A., Wilhelm von Humboldt und der Staat. Ein Beitrag zur Geschichte deutscher Lebensgestaltung um 1800. München, Oldenburg, 1927. XIV, 579 S. Mit Porträt. OLwd (mit OUmschlag). € 45,- Katalog der Bibliothek des Reichstages, I, 158. - J. L. Klüber, Herausgeber der Akten des Wiener Kongresses, gibt in der vorliegenden, kurzlebigen Zeitschrift die Wiener Bundesakte mit Erläuterungen wieder sowie die Präliminarien der Bundesversammlung, Geschäftsordnung, Stellung der Standesherren und ähnliches. Erste Ausgabe des wichtigen Werkes. 175 HENNIGES, Heinrich, Meditationum ad instrumentum pacis Caesareo-Svecicum specimen primum (- septimum) = Teil 1 - 7 (von 10) nebst: Mantissae tres ad specimen quartum ... (u.) Mantissa I. Vota statuum ... (ad specimen quintum) (u.) Mantissae XIX (ad specimen septimum). Zus. 9 Teile (in 1 Bd). O.O. u. Vlg (Halle, Renger), 1706 1709. Kl.-4to. Zusammen etwa 1400 S. Einfacher Ppbd der Zeit (Einbd fleckig, Kanten beschabt, Rücken überklebt, teilw. braunfleckig, S. 128-184 in der Paginierung übersprungen). € 250,- 178 KLÜBER, Johann Ludwig, Oeffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt am Main, im Verlag der Andreäischen Buchhandlung, 1817. XVIII, 845 S. Pappband der Zeit (Ecken bestoßen, Exemplar aus der ehemaligen Akademie für Deutsches Recht, München) € 550,Seltene Erstausgabe des wichtigsten Lehrbuchs zum Staatsrecht im frühen 19. Jahrhundert. - Das Werk hat bis 1840 insgesamt 4 Auflagen erlebt. Klüber (1762-1837), seit 1786 Professor der Rechte in Erlangen, seit 1817 in Heidelberg, begleitete und betreute ständig auch politische Missionen. Beynahe einzig in seiner Art (Pütter).- Abdruck des Friedens von Osnabrück mit ausführlichen Anmerkungen, “die ungemein praktisch und voller Gelehrsamkeit, auch meist sehr 38 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht So beriet er beispielsweise Hardenberg bei der Regelung des Rechtszustandes der Standesherren. Sein “Oeffentliches Recht” erschien im Mai 1817 kurz nach der Konstituierung der Bundesversammlung und ist “eine ungemein materialreiche, an die öffentliche Rechtstradition des Alten Reiches anknüpfende Systematik und Dogmatik des neuen Bundesrechts und des gemeinen Staatsrechts der Bundesstaaten” (NDB 12, 134). Das “Öffentliche Recht” erschien im Herbst 1922 in zweiter Ausgabe und wurde Gegenstand einer preußischen Untersuchung, worüber Klüber seinen Abschied nahm und sich alsbald ins Privatleben zurückzog. “Als er starb, war er fraglos der angesehenste Staatsrechtslehrer seiner Zeit” (Wolfgang Mager in NDB). Very rare first edition of the seminal and most important work on the public law of the German Bund. Klüber (1762-1837), law professor in Erlangen and Heidelberg, was the most highly regarded teachers of constitutional law of his day. derdeckel u. erste Lagen gering wurmspurig = teils minimaler Buchstabenverlust; bis S. 180 untere Ecke m. kleiner Nässespur, durchgehend gebräunt u. teils stärker braunfleckig). € 650,Erste Ausgabe des unvollendet gebliebenen Werkes von dem erst 24jährigen Juristen und späteren Kriegs-, Domainenund Obersanitätsrat Georg Friedrich Lamprecht. In der Rezension der “Allgemeinen Deutschen Bibliothek” wird das Werk als “in seiner Art wirklich neu” beurteilt, da hier erstmals das weitläufige Fachgebiet derartig zusammengefaßt und geordnet würde; besonders gelobt werden u.a. die Kapitel über der Bevölkerungspolizei und Lamprechts Beurteilung des Physiokratismus. Die stilistischen Einwände des Rezensenten (z. B. zum Titel: “Ist es nicht gerade eben so, als wenn ich sagte: Versuch einer vollständigen Beschreibung des menschlichen Körpers, mit Inbegriff seiner beyden wichtigsten Haupttheile, des Kopfes und des rechten Arms?”) und seine Nachweise einiger Ungenauigkeiten konnte Lamprecht nicht unwidersprochen hinnehmen und konterte mit einem “Sendschreiben an Hrn Buchhändler Nicolai in Berlin” (1786).- Humpert 815; Hamberger/M. IV,333. - Der seltene Titel ist lediglich verzeichnet in Halle, Greifswald und Wolfenbüttel. 179 KOCH, Christoph Ludwig, Disquisitio de austraegis S. R. I. procerum, cumprimis serenissimorum Landgraviorum Hassiae. Gießen, J. Ph. Krieger, 1749. Kl.-4to. 14 S., 1 Bl., 116, 16 S. Mit gestochener Titelvignette. Rücken-Broschur (angestaubt, etwas braunfleckig, Titel mit Knitterfalten). € 120,- 182 LIEBENTHAL, Christian, Juris foederis delineatio iuridico-politica, in qua de foederibus tàm religiosis, quàm politicis, et quatenus et in quantum cum infidelibus contrahi foedera possunt, disceptatur. Gießen, N. Hampel, 1624. Kl.4to. 40 S. Mit kl. Holzschnitt-Druckermarke auf d. Titel. Rücken-Broschur (braunfleckig). € 110,- Mit “Austrägen” wurden im alten deutschen Reich Streitsachen bezeichnet, die weder durch Gericht noch durch Gewalt (Faustrecht), sondern durch von beiden Parteien frei gewählte Richter geschlichtet wurden. Insbesondere regierende Fürsten regelten, solange es noch keine Reichsgerichte gab, aber auch als Alternative zu diesen, auf diese Weise ihre Streitigkeiten. Im zweiten Teil (ab S. 79) geht es um die Sukzessionsstreitigkeiten zwischen Hessen-Kassel und HessenDarmstadt. Christoph Ludwig Koch war Professor der Rechte und Geschichte, Leiter der Universitätsbibliothek in Gießen und Regierungsrat. Längere Abhandlung aus dem öffentlichen Recht, die Bündnis- bzw. Staatsverträge zwischen christlichen Staaten und mit nichtchristlichen Staaten betreffend. Christian Liebenthal, bis dahin Professor für Philosophie und Jurisprudenz in Gießen, wurde noch im selben Jahr zum fürstlichen Rat in Darmstadt ernannt.- VD17 23:286302V. 180 KOELLREUTTER, Otto, Verwaltungsrecht und Verwaltungsrechtsprechung im modernen England. Eine rechtsvergleichende Studie. Tübingen, Mohr, 1912. VIII, 226 S. Interimskart. € 50,- 183 LINDE, Justin Timotheus Balthasar v., Das deutsche Postrecht nach der bundesgesetzlichen Bestimmung, unter Garantie acht europäischer Mächte. Gießen, Ferber, 1857. 276 S. Kart. € 50,- Von Richard Schmidt, Freiburg, angeregte Arbeit, die über Redlich und Gneist hinausgeht. - Einzige Ausgabe. Archiv für das öffentliche Recht des deutschen Bundes, II/2 u. 3. 181 LAMPRECHT, Georg Friedrich, Versuch eines vollständigen Systems der Staatslehre mit Inbegriff ihrer beiden wichtigsten Haupttheile der Polizei- und Kameral- oder Finanzwissenschaft zum Gebrauch academischer Vorlesungen. Bd 1 (alles Erschienene) welcher den ersten Theil und die eine Hälfte des zweiten enthält. Berlin, auf Kosten des Verfassers, in Commission bei F. S. Hesse, 1784. 22, 800 S. Ppbd der Zeit (gering fleckig u. etwas bestoßen, Bibl.-Stempel auf Vorsatz, Vor- 184 LISZT, Franz v., Das Völkerrecht. Systematisch dargestellt. 11., umgearbeitete Auflage, unveränderter Neudruck. Berlin 1920. XIII, 1920. XIII, 561 S. OHlwd. € 75,Letzte, eigenhändige Auflage. 185 LUDEWIG, Johann Peter (praes.), H. von BARCKHAUS (resp.), De obligatione successoris in principatus et clientelas. Halle, Chr. A. 39 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht Zeitler, 1714. Kl.-4to. 1 Bl., 146 S. Rücken-Broschur (durchgehend etwas feuchtwellig u. mit schwachen Nässespuren). € 70,- (Schließen ausgerissen, lagenweise leicht gebräunt und etwas braunfleckig, kleiner Stempel auf Titelrückseite). € 250,- Erste Ausgabe.- Pütter I, 332. Johann Christian Lünig (1662 - 1740) war der bedeutendste Sammler und Editor von Quellenschriften zum deutschen 186 LUDEWIG, Johann Peter, Rechtsgegrün- Staatsrecht. Sein Hauptwerk, und für Deutschland das einzidetes Eigenthum, Des Königlichen Chur-Hauses, ge in seiner Art, war das ‘Teutsche Reichs-Archiv’. “Lüning hatte einen Entwurf gemacht, alle erhebPreussen und Brandenburg, Auf lichen Urkunden, die sowohl des Reich im die Hertzogthümer und FürGanzen als alle besondere Teutsche Staastenthümer, Jägerndorff, Liegnitz, ten einzeln beträfen, soviel er deren habhaft werden könnte, in vier Theilen Brieg, Wohlau, und zugehörige drucken zu lassen. Sein Vorrath wuchs Herrschafften in Schlesien. o. O., o. aber unter währendem Abdrucke dergeDruck, 1740. 1 Bl., 90 S. Moderner stalt an, daß vierundzwanzig statt vier Ppbd (leicht gebräunt, knapp bedaraus wurden. Dies nöthigte ihn, seine schnitten bei Textverlust in den vier Haupttheile durch besondere Fortsetgedruckten Marginalien u. in der zungen und Anhänge zu ergänzen. Also besteht jetzt der I. Haupttheil oder pars Lagenzählung). € 180,generalis mit zwey Continuationen aus 4 Einer von mehreren Drucken des ersten Bänden; der II. pars specialis mit vier Erscheinungsjahres. - Die Erstellung des Continuationen aus 10 Bänden; der dritte Gutachtens durch Johann Peter Ludewig unter der Rubrik Specilegium ecclesiastiging einher mit der preußischen Besetcum mit drey Continuationen aus sieben zung Schlesiens und damit mit dem BeBänden, wozu noch ein Band als Hauptginn des 1. Schlesischen Krieges. Als register über das ganze Werk hinStaatsschriftsteller im Dienste Friedrichs zukömmt” (Pütter I, 310). Der vorliegendes Großen, “dessen Feder jedesmal, so 189 de Band enthält im Hauptteil Urkunden oft es eine preußische Staatsaktion zu der Erzstifte Mainz, Trier, besonders zahlreiche von Köln (S. vertheidigen gilt, in Bewegung gesetzt wird” (Landsberg), 321 - 964) sowie von Salzburg. Der erste Anhang mit Urkunwollte er die Berechtigung des Kriegszuges nachweisen. den der Stifte Magdeburg und Bremen; der zweite Anhang Pütter I, 332; vgl. Stintzing/Landsberg III, 1 Text 117 ff. mit “Käyser- und Königlichen Privilegia, auch andere(n) Documenta und Urkunden” des Deutschen Ritterordens und 187 LUDOLF, Georg Melchior, Der expedite des Johanniterordens. Referendarius, oder: Anleitung, wie man Gerichtliche Acten mit Nutzen lesen, geschickt excerpiren, und verständig referiren soll. Denen neu angehenden Juris practicis auch theils in Judiciis versirenden Personen zum Besten ans Licht gestellet. Frankfurt/Main u. Leipzig, J. M. Fleischer, 1725. 3 Bl., 90 S., 2 Bl. Neuer Ppbd (Papier gebräunt, anfangs stärker und mit kleinen Nässefleckchen). € 110,- 189 LÜNIG, Johann Christian (Hrsg.), Publicorum negotiorum ab augustissimo Romanorum imperatore, universis Europae regibus, S.R.I. electoribus ... intra vicennium Latina quidem lingua tractatorum, sylloge. Frankfurt/M. u. Leipzig, J. T. Boetius, 1694. Kl.-4to. 23 Bl., 1296 S., 16 Bl. Mit gestoch. Frontispiz u. 1 gestoch. Kopfvignette. Pergamentband der Zeit. € 300,- Erste Ausgabe des kleinen, rechtspraktischen Abhandlung von dem großen Staatsrechtler, Kameralisten und Beisitzer am Reichskammergericht, Georg Melchior Ludolf (1667 1740). Anonym erschienen. Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung Lünigs: eine chronologische Sammlung der zwischen 1674 und 1694 in lateinischer Sprache verhandelten Staatsschriften, deren er habhaft werden konnte.- Johann Christian Lünig gehört trotz seiner relativ bescheidenen Stellung als Stadtschreiber von Leipzig zu den bedeutendsten Kompilatoren des Jus Publicum Germanicum. In großem Stile hat er Gesetzen, Urkunden, Rechtsgutachten, Staatsschriften, Zeremonialanweisungen etc. gesammelt und in oft mehrbändigen Werken herausgegeben, die noch heute eine Fundgrube darstellen. Pütter bezeichnet ihn neben Chr. L. Leucht als “den zweyten Hauptsammler dieser Zeit, der überall kaum seines Gleichen hat”. Das vorliegende Exemplar mit dem Exlibris Pütters im vor- 188 LÜNIG, Johann Christian (Hrsg.), Des Teutschen Reich-Archivs specilegii ecclesiastici Fortsetzung des I. Theils, Von Ertz-Stifftern, Auch Teutschem und Johanniter-Orden (Leipzig, Lanckisch, 1716). 1 Bl., 1084, 140, 198 S. Schweinsldrbd der Zeit auf Holzdeckeln mit Blindprägung von Rollen- und Einzelstempeln 40 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht deren Innendeckel! 1702 erschien noch ein Supplementband.- Selten.- Pütter I, 309; NDB 15, 468; Paisey L 1220. Teil 1 als Titelauflage (erstmals 1781), Teil 2 in erster Ausgabe. - Versuch einer Grundlehre der Autonomie (oder Eigenmacht), Gesetze zu erlassen, von dem Tübinger Staatsrechtler J. Chr. Majer (auch Maier, Meyer). Die vorliegenden Teile umfassen Definition, Prinzipien, Umfang, Grenzen der Autonomie; die im Titel erwähnte Privatautonomie des Fürsten und der übrigen Adeligen sollte in einem dritten Teil entworfen werden, der aber nicht erschien. Johann Christian Majer (1741 - 1821) hat mehrere große Arbeiten zum geistlichen und weltlichen Staatsrecht und zu konstitutionellen Fragen verfaßt und sich nach 1800 mit Fragen des Lehnsrechts befaßt. - Hamberger/Meusel V,16; vgl. zu Hauptwerken: Pütter II,91f und Stintzing/Landsb. III.1/Text 454f u. Noten 290. 190 LÜNIG, Johann Christian, Selecta scripta illustria, welche viel wichtige und auserlesene in Causis Publicis ergangene Materien in sich halten, die nicht alleine des Heil. Röm. Reichs OberHaupt, sondern auch deßen Glieder etc. Leipzig, Lanckisch, 1723. Fol. 6 Bll., 1095 S., 10 Bll. Ledereinband der Zeit (Oberes Kapital leicht lädiert) € 450,Erste Ausgabe. - NDB 15, 469. Jöcher II, 2593. - Der Rechtshistoriker Lünig (1662-1740) wurde nach Studium und ausgedehnten Reisen schließlich Stadtschreiber von Leipzig. Die vorliegende Schrift befaßt sich mit dem Hause Österreich, Kurfürsten u. Ständen des Hl. Röm. Reichs, der freien ReichsRitterschaft, Reichs- und anderen Ständen (darunter u.a. Hamburg), den höchsten Reichsgerichten sowie auswärtigen Königreichen. - Mit tlw. gefalt. genealog. Tafeln. - Ebdrücken etwas beschabt u. bestoßen. 194 MALCHUS, Carl August von, Politik der inneren Staatsverwaltung oder Darstellung des Organismus der Behörden für dieselbe, mit Andeutungen von Formen für die Behandlung und für die Einkleidung der Geschäfte, vorzüglich jener in dem Gebiete der inneren Staatsverwaltung. 3 Bde. Heidelberg, J. C. B. Mohr, 1823. Zusammen über 1400 S. (davon 108 gefaltete Formular-Seiten). Hldrbde der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern und Rückenvergoldung (Bd 3 ähnlich nachgebunden, m. Bibl.-Stempel auf Titel und durchgehend leicht braunfleckig; alle Bände gering berieben). € 650,- 191 LYNCKER, Nicolaus Chr. (praes.), Fr. H. MATTHIASSEN (resp.), Dissertatio inauguralis, de immedietate civium Imperii Romano-Germanici. Jena, Werther, 1696. Kl.-4to. 66 S., 3 Bl. Neuer Ppbd (teilweise gebräunt). € 70,Reichsrechtliche Abhandlung über die Privilegien der Fürsten und der freien, d. h. keinem Landesfürsten sondern nur Kaiser und Reich unterstehenden Reichsritterschaft. - VD17 12:160522K. Abhandlung über das Recht des Landesherrn in Fragen des Religionsbekenntnisses. Die Arbeit wendet sich philosophisch gegen Th. Hobbes und dessen Gesellschaftstheorie vom Krieg aller gegen alle; politisch und staatskirchenrechtlich gegen die römisch-katholische Kirche. Seine eigene Position stützt der Tübinger Philosoph und Theologe Daniel Maichel vor allem auf Pufendorf und Chr. Wolff.- Meusel VIII, 441. - Mit handschriftlicher Widmung auf Titel. Erste Ausgabe. - Eines der Hauptwerke des Freiherrn Karl August von Malchus (1770 - 1840), u. a. Finanzminister des Königreichs Westphalen und Württembergs und Verfechter des Gedankens, daß die Verfassung die Richtschnur der Verwaltung und die Verwaltung die Durchführung der Verfassung sein müsse (vgl. ADB XX, 135). “Politik der inneren Staatsverwaltung” ist eine erweiterte, revidierte und in Teilen gänzliche Umarbeitung des 1821 erschienenen Werkes “Der Organismus der Behörden für die Staatsverwaltung” (vgl. Vorwort S. (III)) und zeichnet sich durch die Anschaulichkeit der Darstellung und “das gesunde Urteil des erfahreren Praktikers” aus (ADB XX,135). - Bd 1 enthält eine vergleichende, historisch-statistische Darstellung der meisten europäischen Staaten und ihrer inneren Verwaltungsorgane, Bd 2 behandelt die formelle Behandlung und Einkleidung der wichtigsten Geschäftszweige (mit vielen Beispielformularen). Der dritte Band enthält die Sammlung von Gesetzen, Verordnungen und Reglements für die Durchführung der Verwaltungsgeschäfte. - Humpert 12618; HCB 35; NDB XV,726. 193 MAJER, Johann Christian, Autonomie vornemlich des Fürsten- und übrigen unmittelbaren Adelstandes im R. deutschen Reiche. Tübingen, Heerbrand, 1782. 304 S. (durchgeh. pag.), 2 Bl. Hübscher Hldrbd mit Rückenvergoldung und 2 farbigen Rückenschildern (diese gering berieben, Innengelenk vorn angeplatzt). € 375,- 195 MAZARIN: AUBERY, Antoine, Het leven en bedryf van den wytberoemden en grooten staatkundigen Julius Mazaryn, cardinaa, en erste bedienar van staat,. behelfende deszelus schrandere Maximen, behendige Kuyperyen doorslepen Beleyd, en Handlingen, voorgefallen onder Ryks.swayinge van Lodewyk de XIII, en de XIV, Ko- 192 MAICHEL, Daniel (praes.), Chr. L. NEUFFER (resp.), Dissertatio de jure principis circa doctrinas publicas. Tübingen, Mezius, 1743. Kl.-4to. 2 Bl., 96 S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 100,- 41 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht Zürioch, Meyer, 1854. XVIII, 134 S., 2 Karten. Originalbroschur. € 45,- ningen van Vrankryk etc. Mitsgaders een naauwkeurig Verbaal van alle Polityke Stukken heymelyke Raadslegingen .. Volgens een Frans, en Italiaans Manuscript, door een voornaam Heer en Liefhebber ons ter handgestelt, nu in ‘t Nederduyts overgebragt etc. 2 Bde (in 1). Leyden, Boudewyn van der Aa, 1699. (X), 358 S., 22 nn. Bll.; 262 S., 18 nn. Bll. Mit 1 Porträt und 14 Kupfertafeln. Halbpergament der Zeit (Vorderdeckel lädiert, Block ungeschnitten). € 160,- Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Band 10. Erste Ausgabe, 1865 erschien noch ein Nachtrag. 200 MOSER, Friedrich Carl von, Le maitre et le serviteur ou les devoirs réciproques d’un souverain et de son ministère crayonné avec une liberté patriotique et traduits de l’original allemand par (Jean) de Champigny. Hamburg, Chr. Herold, 1760, 5 Bl. 214 S. Ldrbd der Zeit mit Deckelfilette und floraler Rückenvergoldung (Einband leicht beschabt, Ecken u. Kapitale etwas bestoßen, vorderer Vorsatz etwas beschabt, vereinzelt gering braunfleckig). € 200,- Es scheint sich hier um eine sehr freie niederländische Übersetzung von Auberys zuerst 1688 in Paris erschienenem Werk “L’histoire du cardinal Mazarin” zu handeln. Der Verleger van der Aa, bekannt für seine nicht autorisierten Nachdrucke, könnte damit die Gelegenheit genutzt haben, mittels einer leicht veränderten Version seine calvinistische und damit natürlich antifranzösische Einstellung zu verbreiten. Erste französische Ausgabe .- Mosers vielbeachtetes Buch (Der Herr und der Diener, 1759) ist “ohne Widerrede eine der wichtigsten Erscheinungen der gesamten deutschen Aufklärungsliteratur” (Hettner). “Das Staatsideal des aufgeklärten Absolutismus in Kürze umfassend dargestellt und furchtlos auch die Schwächen und Gefahren dieses Systems beim Namen genannt zu haben macht Mosers Verdienst aus und erklärt das starke Echo des Buches” (KLL). Der Autor, der von Goethe, Herder u.a. geschätzte Staatsrechtler und Pietist Friedrich Karl von Moser (1723 - 1798), sah im fridericianischen Preussen sein Idealbild einer “vernünftigen Landesregierung” schon weitgehend verwirklicht. - Goed. IV/1,236,4; Humpert 7488 (beide für die deutsche Ausgabe). 196 MEINECKE, Friedrich, Die Idee der Staatsräson in der neueren Geschichte. München, Oldenbourg, 1924. 545 S. OLwd. € 60,Erste Auflage. - Ernst Troeltsch gewidmetes klassisches Werk. - Name auf Vorsatz, vereinzelte Bleistiftanstreichungen und Marginalien mit Tinte. 197 MÖGLING, Jakob David (praes.), J. J. HELFFERICH (resp.), Dissertatio juris publici de summo militiae imperialis praefecto, von deß H. Röm. Reichs Feld-Herrn. Tübingen, J. C. Reis, 1709. Kl.-4to. 100 S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig, Titel angestaubt, mit Sign. u. Knickspuren). € 85,- 201 MOSER, Johann Jacob, Abhandlung von Provisional-Verfügungen währenden RechtsStreits zwischen Landes-Herrn und derselbigen Land-Ständen. O. O., o. V., 1765. Kl.-4to. 38 S. Rückenbroschur (durchgehende schwache Feuchtigkeitsspur). € 150,- Noch 1744 und 1745 erschienen in Jena Neuauflagen dieser Tübinger Dissertation. 198 MOLLENBEC(K), Bernhard Ludwig, Dissertatio de iuribus Caesaris circa negotium pacis. Vom Recht des Kaysers Einen Reichs-Frieden ohne die Stände zu schliessen. Wien, o. Vlg, 1736. Kl.-4to. 64 S. Neuer Ppbd (durchgehend feuchtwellig u. etwas stockfleckig). € 75,- Erste Ausgabe. - Juristische Abhandlung über die Möglichkeit von “interims- oder provosional-Verordnungen” für die Zeit, während der Landesherr und Landstände “vor einem höchsten Reichs-Gericht Proceß führen”. Johann Jacob Moser zählt zu den bedeutendsten Juristen auf dem Gebiete des deutschen Staatsrechts.- Meusel IX,301. Wiener Nachdruck einer staatsrechtlichen Dissertation des Gießener Juristen und Universitätskanzlers Mollenbeck aus dem Jahr 1716. Die Schrift, die die eigenständigen kaiserlichen Rechte gegenüber den Landesfürsten betont, trug Mollenbeck eine goldene Kette als kaiserliches Gnadengeschenk ein - andererseits ein Verbot seines Landesherrn, weiterhin staatsrechtliche Dissertationen ohne vorherige Zensur drucken und in öffentlicher Disputation verteidigen zu lassen. - ADB 22, 119. 202 MOSER, Johann Jacob, Anmerckungen über das Absterben des Churfürstlichen Hauses Bayern, In so ferne dasselbige einen Einfluß in vile Stücke der Teutschen Staatsverfassung hat. Frankfurt/M., J. G. Garbe, 1778. Kl.-4to. 32 S. Rückenbroschur (unbeschnitten, etwas angestaubt, braunfleckig) € 180,- 199 MOMMSEN, Theodor (Hrsg), Instcriptiones confoederationis Helveticae latinae. Erste Ausgabe, zu der im gleichen Jahr eine Fortsetzung erschienen ist. - Meusel IX,321. 42 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht lich zu behandeln” (ADB 30, 711).- Ohne den 1759 erschienenen Anhang mit den urkundlichen Belegen (‘Codex diplomaticus’). - Pütter II, 32; Meusel XII, 123. 203 MOSER, Johann Jacob, De jure exequendi in imp., in specie de executione ab uno der Crayß-außschreibenden Fürsten altero impedito vol nolente suscepta. Dissertation, Tübingen, J. Sigmund, 1720. Kl.- 4to. 44 S. RBr. (Titel angestaubt u. fleckig, St. a. Titel). € 350,- 206 MÜLLER, Johann Joachim, Das Dispensations-Recht in verbotenen Ehen Der Chur-Fürsten und Stände, wie auch andern unmittelbaren Reichs-Gliedern, samt allerseits Unterthanen, Papistisch- und Protestantischer Religion, wem selbiges im Heiligen Römischen Reiche, vor und nach der Reformation Lutheri zugestanden, nach denen Natürlichen, und Göttlichen, wie auch Völckerund Menschlichen Rechten. Jena, J. Bielcke, 1706. Kl.-4to. 39 Bl., 243 (recte 239, 1) S., 29 Bl. Neuer Ppbd (teilweise mit schwacher Nässespur im Außenrand, vereinzelte Bleistiftanstreichungen, Paginierung springt nach S. 86 u. 112, das ErrataBl. am Schluss verkehrt herum eingeheftet). € 200,- Über das Recht der vollziehenden Gewalt im alten deutschen Reich, insbesondere in dem Fall, wenn Uneinigkeit zwischen den jeweils zwei Fürsten bestand, die das Recht hatten, die Ständeversammlung ihres Reichskreises einzuberufen und deren Beschlüsse zu exekutieren. - Pro licentia Dissertation (sub praeside Michaele Grasso), mit der der große Staatsrechtler J. J. Moser (1701-1785) nicht nur das Recht zur Advokatur, sondern auch den Titel eines ac. Professors erwarb (vgl. Pütter I, 408; ADB 22, 373). 204 MOSER: DIE MINISTERSCHULE. Als ein Anhang zu dem Moserischen Herrn und Diener. 2., stark vermehrte und verbesserte Auflage. Freystadt (= Schwabach, Mizler), 1763. 92 S. Neuer Ppbd. € 160,- Behandelt die Fragen: 1. Nach welchen Rechten einige Ehen verboten sind; 2. An welche leges connubiales die Reichsfürsten und deren Untertanen gebunden sind; 3. Von welchen Ehe-Verboten Dispens erteilt werden kann und 4. Wem dann das Dispensations-Recht zusteht. - Gewissermaßen ein Vortrab zu den gründlichen reichsrechtlichen Arbeiten des Hzgl. Weimarischen Archivars Johann Joachim Müller (gest. 1731, vgl. Pütter I, 323), worin er zeigen will, dass die römischen Päpste dem “Römischen Reichs-Adler ... hohe kayserliche Majestäts-Rechte und unter diesen besonders das Jus circa sacra abzureißen sich angemaßet” (Vorbericht). Ironische Ergänzung zu Mosers berühmter Aufklärungschrift. Im “Schreiben eines alten Edelmanns an einen jungen Staatsminister” rät der Autor dem jungen Politiker zu all den schlechten Eigenschaften und Gewohnheiten, die einen Minister fest im Sattel halten: Bestechlichkeit, Verschwendung, Ungerechtigkeit, Verlogenheit und stellt diese so als Status Quo an deutschen Höfen und Kanzleien fest. Im zweiten Teil, den “Bedencken, von den Eigenschaften, Mängeln, der Wahl und dem Unterhalte der Minister und Diener” vollzieht der Autor ein perspektivische Kehrtwendung. Von der ironischen Bestandsaufnahme wechselt er zur Vorlage ernsthafter Kriterien und praktischer Vorschläge. Einer davon ist, die Minister gut zu bezahlen, um der Bestechlichkeit vorzubeugen.- Im Gegensatz zur ersten Ausgabe um über 30 Seiten vermehrt.Goed. IV/I,236,4 (Anmerkung: ungenannter Verfasser); Holzmann/Boh. III,4847 schreibt die Schrift Moser zu; Weller, Druckorte I, S. 96. 207 MÜLLER, Peter, Commentatio juris publici de conventibus circulorum, in Sacro Romano Imperio, Von Crayß-Tägen. Editio novissima. Halle, Hendel, 1734. Kl.-4to. 120 S., 4 Bl. Rückenbroschur (durchgehend etwas wellig, Titel etwas angestaubt und mit kleiner Beschädigung an der oberen Ecke). € 100,- 205 MOSER: SCHEIDT, Christian Ludwig, Anmerkungen und Zusätze zu des Herrn Geheimten Raths von Moser Einleitung in das Braunschweig-Lüneburgische Staats-Recht. Göttingen, Pokwitz u. Barmeier, 1757. 32, 432 S. Hldrbd der Zeit mit Rückenvergoldung (berieben). € 200,- Dritte und letzte Ausgabe dieser zuerst 1669 erschienenen Abhandlung. Der Verfasser war zuletzt Kanzler der Grafen von Reuß. 208 MÜLLER, Peter, Praesidia domus illustris. Jena, Bauhöfer, 1677. Kl.-4to. 7 Bl., 255 S. Neuer Ppbd (Titelblatt etwas fleckig, angestaubt und mit kleinem Eckabriss). € 250,- Erste (einzige) Ausgabe dieser “gründlichen, von überlegender Sachkenntnis zeugenden Anmerkungen” (Stintzing/ Landsb. III.1/Text 251). - Der Göttinger Jurist Christian Ludwig Scheidt war als Hofrat nach Hannover berufen worden, um in der Nachfolge von Leibniz und Eccard die Quellen zur Geschichte des Welfenhauses herauszugeben. Er verfügte somit über die besten archivalischen Voraussetzungen für eine Kritik an J. J. Mosers Werk, “immer bemüht, den frommen und verdienstvollen Mann, der sich ohne hinreichende Kenntnis an eine ihm fremde Aufgabe gemacht hatte, glimpf- Erste Ausgabe. - Die Hilfsmittel eines regierenden (und wohlregierten) Hauses - ein Fürstenspiegel und Handbuch der praktischen Staatskunst. Der Autor, Gräfl. Stolbergscher Rat, später Professor der Rechte in Jena, zuletzt Kanzler der Grafen von Reuß, behandelt in 12 Kapiteln: die Erziehung des Fürsten und der Untertanen; die Ehe des Fürsten und der Untertanen; die Religion; die Haushaltung des Fürsten und der 43 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht Untertanen; das Justizwesen; die Bündnis- und Verteidigungspolitik (De foederibus; De pace armata); der fürstliche Hof und die Ratgeber sowie Autorität und Ansehen eines Fürsten. - Singer, Fürstenspiegel S. 162 (zitiert das Werk nur aus 2. Hand mit der falschen Jahreszahl 1667). zudem ein bedeutender Staatsrechtsgelehrter, der sich “namentlich durch gründliche praktische Kenntnisse und durch praktische Behandlung” (Landsberg) auszeichnete. Sogar der große J. P. von Ludewig mußte seine Schriften - wie die hier vorliegende - loben, “obschon sie selbstverständlich noch der älteren, romanisirenden Methode folgen” (Landsberg). Seit 1662 trug er sich mit dem “großartig angelegten Plan ..., über einzelne Materien des Reichsstaatsrechts Abhandlungen ... zu schreiben, welche in ihrer Vereinigung ein zusammenhängendes “opus de jure publico imperii Romano-Germanici” bilden sollten” (ADB). Bis zu seinem plötzlichen Tode hatte er sechs dieser Schriften veröffentlicht, 1663 schon den Traktat über das Asylrecht.- Paisey M 1677. 209 MURHARD, Friedrich, Ueber Widerstand, Empörung und Zwangsübung der Staatsbürger gegen die bestehende Staatsgewalt, in sittlicher und rechtlicher Beziehung. Allgemeine Revision der Lehren und Meinungen über diesen Gegenstand. Braunschweig, Vieweg, 1832. IV S., 2 Bll., 419 S. Marmorierter Ppbd der Zeit mit hs. Rückenschild (neu aufgebunden). € 420,- 211 NETTELBLADT, Daniel (praes.), G. S. MADIHN (resp.), Kat. Bibl./Reichsgericht 1,651. On the De Imperii Sacri statuum protepossibilities and rights of citizens of a stantium Imp. Rom. Germ. vera state, to resist and to oppose against the natura et indole. Halle, Hendel, government. A rare document of liberal 1751. Kl.-4to. 52 S., 6 Bl. Rückenopposition in the period before the revo212 broschur (Titelblatt mit kleiner lution of 1848. - Erste Ausgabe, erst 1969 nachgedruckt. - Die Schrift tritt für das Widerstandsrecht der Randfehlstelle und etwas knapp beschnitten unStaatsbürger ein. Murhard, ursprünglich Mathematiker, ter Beschädigung von 2 Buchstaben). € 90,wandte sich bald politischen Fragen zu, war Redakteur der später verbotenen “Europäischen Zeitung” in Bern und wurde auch in Deutschland zeitweise politisch verfolgt oder war in Haft (vgl. ADB XXIII, 62). - Teils stockfleckig, 2 Stempel auf dem Titel, Vorsatz erneuert. Über die Stellung der protestantischen Reichsstände nach damaligem Reichsrecht. Daniel Nettelbladt war einer der führenden deutschen Juristen in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ein Schüler Christian Wolffs, versuchte er, die gesamte Rechtswissenschaft nach dessen “demonstrativer” (deduktiver) Methode durchzuarbeiten. Zu seinen bedeutendste Schülern wiederum gehörten die Redaktoren des Allgemeinen Preußischen Landrechts von 1794 J. H. C. v. Cramer, C. G. Svarez und E. F. Klein. - Pütter II, 111. 210 MYLER ab EHRENBACH, Nikolaus, Tractatus De Jure Asylorum. Tam ecclesiasticorum quam secularium. In quo omnia fere asyla, quaeque in orbe omnium gentium, et populorum usu adhucdum vigeant, eorumque ab omni aevo competentes qualitates et conditiones, ac quibus profugis illa pateant aut praecludantur, recensentur: Praefertim vero de illis asylis, quae in Imperio Romano Germanico erim nunc temporis efflorescant et quibus asyla aperiendi jus fasque sit, annexis variis provinciarum constitutionibus, latius differitur; praevis summariis cum indice gemino, tam quaestionum, quam rerum et verborum. Editio secunda. Tübingen, Cotta, 1686. Kl.-4to. 8 Bl., 172 S., 18 Bl. Neuer Ppbd (Titel etwas angestaubt, wenige kleine Knickspuren, etwas braunfleckig). € 400,- 212 OELRICHS, Gerhard (ed.), Collectio dissertationum iuris naturae et gentium in academiis Belgicis habitarum. Bremen, G. L. Förster, 1777. Kl.-4to. 1 Bl., 225 S. Broschur der Zeit (teilweise braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite). € 180,Der Herausgeber, der bedeutende Bremer Jurist und Rechtshistoriker Gerhard Oelrichs, hatte selbst in Utrecht studiert und promoviert. Der Band enthält 1. ENTRUP, J. H. Specimen iuris gentium inaugrale quo praecipua civitatis gentium maximae arque iuris earundem voluntarii seu positivi inde derivandi fundamenta destruuntur. (Groningen 1765).- 2. RAM, Ph. De incestu. (Utrecht 1774).- 3. HOEUFFT, H. Specimen academicum inaugurale de iure et officio quiescendi in bello. (Leiden 1768).- Rotermund, Bremer Gelehrte II, 75,9. Johann Nikolaus Myler ab Ehrenbach (1610 - 1677), einer der verdienstvollsten Männer Württembergs, war herzoglichwürttembergischer Vizekanzler und Diplomat, Direktor des Consistoriums und Oberaufseher der Tübinger Universität, 213 OLDENBURGER, Philipp Andreas, Pandectae iuris publici Imperii Romano-Germanici: sive: Limnaeus enucleatus, excerptus, contractus, 44 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht atque per insertas notas ad modernum usum ... conformatus. Bd 1 (von 2) u. Tomus I. (unicus) additionum ulteriorum ad Limneum enucleatum. 2 Bde. Genf, J. H. Widerhold, 1670. Folio. 13 Bl., 524 (recte 522) S.. 14 genealog. Falttabellen u. 2 Bl., 265 (recte 267), 141 (recte 143) S. Ppbde der Zeit (Einbände fleckig, berieben und bestoßen, Innengelenke mit Wurmspuren, etwas braunfleckig, Bd 1 teilweise mit schwacher Nässespur im Außenrand, Paginierungssprung nach S. 132, im Erg.-Bd S. 191/92 bzw. 95/96 doppelt paginiert). € 300,- dig, vereinzelt mulschig im Rand, meist gering gebräunt u. etwas braunfleckig, ganz vereinzelt zeitgenöss. Anstreichungen u. Marginalien). € 1.200,Seltene erste Ausgabe der Abhandlung von Francisco Maria Pecchi, Archidiakon der Kathedrale zu Pavia und Lehrender in der Akademie der Stadt, über die rechtlichen Aspekte der Pflichten zur Instandhaltung öffentlicher Einrichtungen wie Straßen, Aquädukte, Grünanlagen u.a.m., deren Aufteilung zwischen dem Staat und Privatleuten. Die Arbeit wurde noch einmal in Genua aufgelegt (1698). - 1. De servitutibus in genere (u.a. über Gewohnheitsrecht, Nutzrecht und Nießbrauch und Instandhaltungspflichten, ausführlich über Traufrecht u.a.m.). - 2. De servitutibus urbanis (Pflege und Instandhaltung städtischer Bauten, z. B. der Stadtbeleuchtung, des Be- und Entwässerungswesens, wie Wasserleitungen, Brunnen, Kloaken, Badeanstalten, Brunnen und Zisternen aber auch von Brücken, sowie der Einrichtungen in Privathäusern wie Fenster, Backöfen). - 3. De servitutibus rusticis (Pflege und Instandhaltung ländlicher Straßen im allgemeinen, öffentlicher und privater Wege im besonderen, Wegerecht von Gärten und Parks, die Instandhaltung von Brücken, Aquaedukten, Schöpfanlagen u.a.m). - Pecchis bekanntestes Werk ist die große vierbändige Arbeit über Aquädukte, ihren Bau und ihre Instandhaltung (1670 1691). - Nicht in British Library 17th cent. Italian Books. Der im Titel genannte Johannes Limnäus, Geheimrat und Kanzler des Fürstentums Ansbach (1592 - 1663), hatte in seinem 1629-34 erschienenen dreibändigen Werk als erster das gesamte deutsche Staatsrecht in seinem ganzen Umfang darzustellen versucht. Er galt geradezu als das “oraculum in iure publico” (Pütter). Die Bearbeitung Oldenburgers, die sich des berühmten Namens wohl nur bediente, ist dagegen scharf getadelt worden. Pütter spricht von bloßer “Kompilation ohne Kenntnis und Beurteilungskraft” (I, 245). - Ohne den zweiten Band, der die reichsrechtliche Stellung der freien Reichsstädte, der Universitäten und der Reichsgerichte behandelt. - Selten. 214 PASCA, Erasmus (praes.), Fr. M. SPRINZENSTEIN-NEUHAUS (resp.), Facies Imperii Romani antiqua & moderna discursibus historicis, politicis, et iuridicis adumbrata. Ingolstadt, W. Eder, 1640. Kl.-4to. 4 Bl., 149, (1) S., 1 Bl. Neuer Ppbd (Titel und letztes Blatt angestaubt, anfangs mit schwacher Nässespur im Bund, Titel mit Sign. u. Stempel auf Rückseite). € 160,- 216 PERTHES, Clemens Theodor, Der Staatsdienst in Preußen, ein Beitrag zum Deutschen Staatsrecht. Hamburg, Perthes, 1838. Gr.8vo. 6, 178 S. Bedruckte OBroschur (stärker gebräunt, Rücken ähnlich überklebt, Umschlagdeckel an Ecken u. Ränder ergänzt, innen ingesamt gering, gelegentlich stärker braunfleckig, ab S. 50 m. wenigen Wurmlöchern u. vereinzelt minimalem Buchstabenverlust). € 200,- Erasmus Pasca, Kurfürstl. Bairischer und Bischöfl. Konstanzer Rat, lehrte an der Universität Ingolstadt römisches Recht. Der Respondent stammte aus der Familie der Freiherrn und Grafen v. Sprinzenstein, von denen zahlreiche Mitglieder als Offiziere, Beamte und Hofchargen in kaiserlich österreichischen Diensten standen. Erste Ausgabe. - Aufgrund dieser wissenschaftlich durchdringenden, die Rechte und Pflichten der preußischen Staatsdiener juristisch abhandelnden Schrift (und aufgrund seiner Lehrtätigkeit) erhielt Clemens Theodor Perthes 1838 eine außerordentliche Professur an der Universität Bonn. - Schröder VI, 22; ADB LIII,12; Mohl II, 351: “Die Schriften ... über die Rechte und Pflichten der preussischen Staatsdiener ... (sind) über die Gränzen des Staates hinaus von Bedeutung ... wenn sie ... den Gegenstand wissenschaftlich durchdringen und juristisch ausgebildet haben, wie diess von Perthes geschehen ist”. 215 PECCHIO, Francesco Maria, Tractatus de servitutibus. Opus valdè utilè, & necessarium omnibus Professoribus in foro versantibus pro dirimendis litigiis in materia servitutum, & stillicidii. 3 Bde. Ticini Regii (= Pavia), C. Fr. Magri u. (Bd 3:) Joh. Ghidin, 1689 - 1694. 4to. 8 Bl., 503, (1) S., 12 Bl., 391, (1), 77, (1) S. u. 6 Bl., 344 S. Mit zus. 3 Wappenholzschnitten (2 wiederholt) u. 2 Textholzschnitten. Kart. der Zeit (alle drei Einbände gebräunt und angestaubt, Bd 1 mit Nage- u. Nässespuren amVorderdeckel, alle Bde m. kl. ovalem Ausschnitt auf dem fliegenden Vorsatz, Bd 1 u. 2 innen fast durchgehend u. teils stärker feuchtran- 217 PFEFFEL, Christian H., Commentarii de limite Galliae. Straßburg, J. H. Heitz, 1785. Kl.-4to. 1 Bl., 163, (1) S. Rücken-Broschur (Titel u. letztes Blatt etwas angestaubt u. knittrig, Stempel auf Titelrückseite). € 90,Staatsrechtliche Dissertation über die Grenzen Frankreichs gegen die Niederlande und das Deutsche Reich nach Geschichte und friedensvertraglichen Regelungen. - ADB 25, 614. 45 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht 218 PFEIFFER, Burkhard Wilhelm, Das Recht der Kriegseroberung in Beziehung auf Staatscapitalien. Nach Grundsätzen des Privatund Völker-Rechts dargestellt. Kassel, In Commission bei der Hahnschen Hofbuchhandlung zu Hannover, 1823. 14, 362 S. OBroschur (Umschlag mit kleinen Randfehlstellen, unbeschnitten, etwas braunfleckig). € 240,- ren von Salza, mit Bibliotheks-Zettel, Inventar-Nummer u. Stempeln. 220 PISTORIUS, Wilhelm Friedrich von, Amoenitates historico-juridicae. Oder allerhand die Historien Des Teutschen Reichs, sowol als die in selbigem üblichen Civil-, Staats- und Lehen-Rechte, Gewohnheiten und Alterthümer erklärende Dissertationes, observationes, consilia und opuscula, so theils von andern verfertiget, aber bißhero noch nie gedruckt, theils aber absonderlich ausgearbeitet durch Wilhelm Friedrich von Pistorius. 9 Teile (in 3 Bdn, Teil 9 Register). Frankfurt, A. J. Felßeckers Erben , 1733/53. Mit Kupferporträt und 8 weiteren Tafeln. Einfache Pappbände der Zeit (Einbandkaschierung teilweise abgeplatzt und abgegriffen, innen gutes Exemplar) € 650,218 Einzige Ausgabe dieser Veröffentlichung des liberalen hessischen Juristen Burkhard Wilhelm Pfeiffer (1777 - 1852). Er setzt sich hier mit den privatrechtlichen Folgen temporären französischen Oberherrschaft über einen Teil Deutschlands und besonders mit der davon abhängigen Bildung und Wiederauflösung des Königreichs Westfalen auseinander. Mit zahlreichen Beispielen aus der völker- und privatrechtlichen Praxis, z. B. zur Frage, inwiefern eine Okkupation eine Befreiung der Schuldner begründe. - Unter dem Kurfürsten Wilhelm I. war Pfeiffer in Ungnade gefallen, weil er in einer Publikation einem kurfürstlichen Diktum widersprochen hatte. Wegen seiner ausgewiesenen Tüchtigkeit holte ihn der Kurfürst Wilhelm II. wieder zurück; doch seine “mannhaft liberale Verfassungstreue” brachte ihn auch beim neuen Regenten in Schwierigkeiten. - ADB XXV,634; vgl. Stintzing/Landsb. III.2/Noten 33f. So vollständig, mit umfangreichem Register. Am Schluß des Registers eine 92seitige Schrift eingeheftet: Unpartheiische, zu gründlicher Einsicht und Beurtheilung des Nordgauischen und Nürnbergischen Alterthümer dienende Sätze und Fragstücke, datiert 1750, s.l. - Pistorius, Staatsrat beim Grafen von Erbach, war Reichstagsgesandter für die Wetterau, Franken und Westphalen sammelt hier eigene und fremde staatsrechtliche Arbeiten, z.B. zum Thema der Wappenregeln, über die Reichstage der fränkischen Könige, den Tractatus de Barba von Christian Franz Paullini, aber auch einen Abriß der alten deutschen Redlichkeit, Praetensiones principum Europae, eine anonyme Schilderung des Ursprungs und Herkommen dere Grafen von Castell in Franken, ein Chartularium Moelnenses von 1318 bis 1593, ein Auszug aus Georg Arnold’s Bericht über die Grumbachischen Händel, eine Delineatio der Pommerschen Landesverfassung nach David Mevius (1650) etc. 219 PFEIFFER, Burkhard Wilhelm, Ueber die Ordnung der Regierungs-Nachfolge in monarchischen Staaten des teutschen Bundes. Eine historisch-publicistische Abhandlung. Kassel u. Hannover, Hahn, 1826. 2 Bl., 436 S. Hldrbd der Zeit m. Rückenvergoldung (berieben, Rückenbezug in den Gelenke etwas angeplatzt und mit kleiner Fehlstelle, innen gering gebräunt). € 160,Von der Ordnung der Regierungsnachfolge in teutschen Staaten überhaupt und in dem Herzoglichen Gesammt-Hause Sachsen-Gotha insbesondere, Buch I. - Erste Ausgabe des ersten von zwei Bänden dieser historischen Untersuchung des kurhessischen Juristen und Historikers Burkhard Wilhelm Pfeiffer (1777 - 1852). Buch 1 widmet sich den allgemeinen Grundsätzen und Normen des monarchischen Erbfolgerechts, der geschichtlichen Entwicklung des Prinzips der Unteilbarkeit und Erstgeburtsfolge in deutschen Staaten, der Praxis des deutschen Privatfürstenrechts und weiteren Aspekten und mündet in einem vergleichenden Überblick der verschiedenen Thronfolgeordnungen hinsichtlich der Praxis. Buch 2 über die Ordnung der Regierungsnachfolge im sächsischen Fürstenhaus erschien ebenfalls 1826.- ADB XXV,634. - Exemplar aus dem Familien-Archiv der Edlen Her- 221 PÖLITZ, Karl Heinrich L., Das constitutionelle Leben, nach seinen Formen und Bedingungen. Leipzig, Hahn, 1831. 10, 170 S. Ppbd der Zeit. € 55,Außen recht hübsches Exemplar, aber Titelblatt mit ca. 4 cm langem Ausschnitt auf Innendeckel montiert, kein Textverlust, aber natürlich unschön. - Erste Ausgabe. Kosch 2, 989; Mohl I, 297. Pölitz (1772-1838) war seit 1803 Prof. in Leipzig, seit 1804 in Wittenberg, seit 1815 erneut in Leipzig. Er gehörte zu den meistgelesenen Autoren seiner Zeit.. Siehe auch ADB XXVI,391. 46 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht 222 PREUSS, Hugo, Staat, Recht und Freiheit. Aus 40 Jahren deutscher Politik und Geschichte. Mit einem Geleitwort von Theodor Heuss. Tübingen, Mohr, 1926. V, 588 S. OLwd (mit OUmschlag). € 75,- 225 PÜTTER, Johann Stephan, Grundriß der Staatsveränderungen des Teutschen Reichs. 6. großentheils umgearbeitete Ausgabe. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1789. 12, 298 S., 4 Bl. mit gestoch. Titelvignette. Ppbd der Zeit (beschabt u. bestoßen). € 240,- Erste Ausgabe. - Beiliegend 3 Flugblätter der Deutschen Staatspartei. Leitfaden zur deutschen Reichsgeschichte zur Erläuterung der Entstehung und Entwicklung des deutschen Reichsrechts. Als Grundlage für seine Vorlesungen. - Exemplar mit handschriftlichem Namenszug von F. H. B. v. Krassow und Stempel der gräfl. Bibliothek Krassow-Divitz. - Vorletzte Ausgabe. 223 PROJECT der gewissen und beständigen kayserlichen Wahl-Capitulation, cum Appendice, Wie solches den 4.6. und 7. Julii 1711 von den beyden höheren Reichs-Collegiis verglichen, collationiret, Und den 8. obgedachten Monats und Jahrs vom Maynzischem Reichs-Directorio per privatam Dictaturam communiciret worden ist. Ohne Ort u. Drucker, (1711). 1 Bl., 100 S. Rückenbroschur (Titel mit kleiner Überklebung und verso mit Stempel, leicht gebräunt, 2 Seiten im Fußsteg mit Tintenspuren). € 300,- 226 PÜTTER, Johann Stephan, Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bde 1 und 2 (von 3). Göttingen, Vandenhoeck, 1786. 14 Bl., 460 S. u. 17 Bl., 454 S. mit gestochener Titelvignette (wiederholt). Neue Ppbde (Bd 1 durchgehend mit Wasserrand u. etwas stockfleckig, Stempel auf Titel). € 250,Erste Ausgabe. - “Die vollendetste Form, welche Pütters ganze Tätigkeit auf dem Felde der Reichsgeschichte erreicht hat ...” (ADB 26, 759); “... ein anerkanntes Meisterwerk; Pütter erhebt sich darin zu einer wahrhaft literarischen Kunstleistung” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 339). Die beiden vorliegenden Bände umfassen den Zeitraum bis 1740. Es folgte noch ein dritter Band über den Zeitraum 1740 - 1786. Das 30 Artikel sowie einen Anhang umfassende “Projekt ...” markiert als gemeinsames Dokument von Kurfürsten und übrigen Reichsfürsten das Ende ihrer verfassungspolitischen Auseinandersetzungen. Es wurde allerdings von keinem Römischen König oder Kaiser ratifiziert und somit nicht zum Reichsgesetz erhoben. - Selten. 224 PÜTTER, Johann Stephan, Auserlesene Rechts-Fälle aus allen Theilen der in Teutschland üblichen Rechtsgelehrsamkeit in Deductionen, rechtlichen Bedenken, Relationen und Urtheilen, theils in der Göttingischen Juristen-Facultät, theils in eigenem Namen ausgearbeitet. (Band 1, von 4). 4 Teile in 1 Band. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, (1767 -) 1768. (Teil 1 in 2 unveränderter Auflage von 1788). Folio. Gestochenes Titelporträt, 5 Bl., 1096 S., 17 Bl. Zwischentiteleien, 26 Bl. Register. Neuer Ppbd (durchgehend feuchtwellig, teilweise. mit schwachem Nässerand, anfangs und am Ende etwas stockfleckig, S. 257 mit alt hinterlegter Randfehlstelle, Stempel auf Titelrückseite). € 250,- 227 PÜTTER, Johann Stephan, Institutiones iuris publici Germanici. Göttingen, Vandenhoeck, 1770. 24, 536, 14 S., 1 Bl. mit gestochener Titelvignette. Ppbd der Zeit (beschabt und bestoßen, teilweise mit ausführlichen Marginalien, Name auf Vorsatz, Stempel auf Titelrückseite). € 550,- Eines der letzten dieser früher so oft uns begegnenden großen Sammelwerke, das erst 1809 abgeschlossen wurde. Die Urteile oder Gutachten sind stets im vollen Wortlaut wiedergegeben; überwiegen auch die Fälle aus dem Staatsrecht und aus dem Privat-Fürstenrecht, so mangelt es doch keineswegs an rein privatrechtlichen Fragen; dagegen findet sich verhältnismäßig wenig Kriminalistisches (Stintzing/Landsb. III.1/Text 344). - Pütter II, 15 ff (mit Aufzählung der ins Staats- und Fürstenrecht einschlagenden Titel). 228 PÜTTER, Johann Stephan, Opusculum de augendo apanagio auctis reditibus natu maximi lilii penes quem imperium est, vulgo primogeniti regentis. Cui accedunt praefationis loco Joannis Adami Koppii meditationes de incongrua adpliocatione paragii et apangii improprii ad famlias Germanorum illusttres. 2 Teile (in 1 Band), Jena, Ritter, 1745. kl. 4to. 44, 56 S. Rückenbroschur Erste Ausgabe unter diesem Titel.- Eines der Hauptwerke Pütters, zuerst 1754 als ‘Elementa iuris publici Germanici’ erschienen und danach mehrfach umgearbeitet. Die einschneidendste Umarbeitung erschien 1770 unter dem neuen Titel Institutiones etc. “Vergleichen wir dieselbe mit der ersten Form, so zeigt sich eine noch sauberere Systematik, eine noch schärfere Durchführung der Pütterschen Konstruktion des deutschen Reiches auf die Einzelheiten ... Alle Stücke haben an juristischer Schärfe und damit noch wesentlich an Kürze gewonnen” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 340 f). 47 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht (durchgehend leicht braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite) € 160,- gräflich Truchseß-Trauchburgischen Linie die Succession in dero Gütern und Ländern der TuchseßFriederichischen Linie in Preussen zukömmt, den Rechten und Acten gemäß erörtert. Göttingen, Schulz, 1768. Folio (35 x 22 cm). 4 Bl., 92 S., 1 gefaltete Stammtafel. Moderner Ppbd (gering fleckig, kleine Knickspuren). € 200,- Erste Ausgabe der ersten selbständigen Veröffentlichung Pütters nach seiner Inauguraldissertation von 1744. Pütter II, 14; Hamberger/Meusel 6, 180. 229 PÜTTER, Johann Stephan, Teutsche Reichsgeschichte in ihrem Hauptfaden entwickelt. Göttingen, Vandenhoeck, 1778. Gr.-8vo. 8 S. m. gestoch. Titelvign. von J. M. Meil, 8 Bl. Inhaltsverz., 544 S., 16 Bl. Register. Interims-Ppbd der Zeit (beschabt und bestoßen, unbeschnitten, innen durchgehend etwas braunfleckig). € 200,- In allen mit dem Reichsstaatsrecht zusammenhängenden Streitigkeiten, in allen das Privatfürstenrecht berührenden Processen galt P. als das Orakel (ADB XXVI, 762). - Ausführliche Erörterung des großen Göttinger Rechtsgelehrten darüber, warum die Succession nicht der Truchseß- Zeilischen Linien des anderen Georg-Truchsessischen Hauptstammes zukommt. Erste Ausgabe der mehrfach aufgelegten Reichsgeschichte Pütters, von der kurze Zeit später auch ein Auszug erschien. In einem sehr breitrandigen Exemplar, mit zahlreichen Ergänzungen von alter Hand. 232 PÜTTER: AUF SEINER MAGNIFICENZ DES HERRN GEHEIMEN JUSTIZRATHS HERRN Johann Stephan Pütters verlängertes Prorektorat. Göttingen im Jenner, 1773. Gr.-4to. (32 : 20 cm). 2 Bl. (gering gebräunt). € 80,- 230 PÜTTER, Johann Stephan, Ueber Mißheirathen Teutscher Fürsten und Grafen. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1796. 16 Bl., 546 S., 6 Bl. Register. Ppbd der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und linearer Rückenvergoldung (vorderer Innendeckel mit Klebespur, alter Besitzvermerk auf Vorsatz). € 850,- Gedicht auf den Rechtsgelehrten Johann Stephan Pütter, der als Zweiundzwanzigjähriger 1747 nach Göttingen kam und dort beinahe 60 Jahre wirkte, anfangs als Extraordinarius der juristischen Fakultät, später als Ordinarius des Spruchcollegs. Die Würde des Prorektorats, halbjährlich verliehen, wurde ihm zuerst 1763 und danach noch dreimal verliehen.- Vgl. Jöcher/Adelung VI, 1019 f. u. ADB XXVI, 749 ff. Erste Ausgabe. - Aus Pütters eingehender Beschäftigung mit dem Fürstenrecht ging als seine “sorgfältigste und auch einflußreichste Monographie” (Stintzing/L.) seine Untersuchung der “Mißheirathen teutscher Fürsten und Grafen” hervor. Darin zieht Pütter eine strenge Trennungslinie zwischen niederem und hohem Adel. “Demgemäß vertritt Pütter die schärffste Anschauung gegen Mißheirathen ... Er geht sämmtliche Mißheirathen deutscher Fürsten, von den ältesten bis auf die letzten Zeiten, Fall für Fall durch, um zu zeigen, wie Rangungleichheit der Frau und Erbunfähigkeit der Kinder in solchen Fällen Regel und Recht gewesen”. Lange Zeit ist Pütters “strengste Auffassung” in der gesellschaftlichen Praxis wie in der Geschichtswissenschaft bestimmend gewesen; “für die scharfe begriffliche Sonderung zwischen hohem und niederem Adel ist Pütter’s Lehre die klassisch feststehende geworden” (Stinzing/Landsberg III/1,342 f). (vorgeb.:) PÜTTER,J. St., Ueber den Unterschied der Stände, besonders des hohen und niedern Adels in Teutschland zur Grundlage einer Abhandlung von Mißheirathen Teutscher Fürsten und Grafen. Göttingen, Vandenhoeck u. Ruprecht, 1795. 11 Bl., 168 S.- Erste Ausgabe der Vorarbeit zur ein Jahr später erschienenen Darstellung “Über Mißheirathen teutscher Fürsten” (s.o.). Ursprünglich als Grenzbestimmung zwischen dem hohen und niederen deutschen Adel gedacht, erweiterte sich die Schrift zu einer Definition der Grundsätze und Begriffe von der Verschiedenheit der Stände auf Grundlage der deutschen Verfassung.-Stintzing/L. III,343. 233 PUFENDORF, Samuel, De officio hominis et civis juxta legem naturalem libri duo. Cum annotationibus perpetuis, ad usum praecipuè juridicum directis; & accessione thematum selectiorum in Acad. Giessensi disputationibus publicis ventilatorum curante Immanuele Webero. Frankfurt/M., J. M. v. Sande, 1710. Gestoch. Titelporträt, 19 Bl., 409 (recte 408), 26 S., 2 Bl., 60 S. Pergamentband der Zeit (Einband etwas fleckig und verzogen, minimal braunfleckig, vereinzelte Unterstreichungen von alter Hand, Titel mit Namensausschnitt). € 240,Zuerst 1673 erschienenes Kompendium aus Pufendorfs Hauptwerk ‘De jure naturae et gentium’. Es sind diese beiden Schriften, “welche für Deutschland auf lange hinaus das System des Naturrechts beherrschten und den nachhaltigsten Einfluss ausübten” (ADB 26, 704). Die Ausgabe des Gießener Juristen Immanuel Weber erlebte vier rechtmäßige Auflagen und zwei unrechtmäßige Nachdrucke (ADB 41, 307). Ihr besonderes Interesse liegt in den angehängten ‘Themata’, in denen 64 damals kontrovers diskutierte Thesen Pufendorfs, jeweils unter Angabe “qui consentiunt et qui dissentiunt”, kurz vorstellt werden.- Vorderer Innendeckel mit Schenkungsvermerk des Majors Chr. Ludw. Wilh. v. Flotow. 231 PÜTTER, Johann Stephan, Unumstößliche Grundsätze, vermöge deren nach Abgang der 48 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht 234 PUFENDORF, Samuel, Introductio ad historiam Europaeam, latine reddita a J. F. Cramero. Frankfurt, Knoch, 1704. Mit gestochenem Porträt und Tit. 14 Bl., 736 S., 20 Bl. Pergament der Zeit. € 200,- 237 RICHELIEU, A. J.du PLESSIS de, Testament politique. Sixième edition revûe, corrigée, & augmentée d’observations historiques. 2 Teile (in 1 Bd). Amsterdam, Waesberge, 1709 (u. 1708). Titel, 10 Bl., 276 S.; Titel, 240 S. Ldrbd der Zeit (beschabt und bestoßen, Vorderdeckel gelockert, mit Exlibris und mehreren alten Notizen vorn, innen gebräunt, erste und letzte Bl. gering feuchtrandig). € 140,- Erste lateinische Ausgabe einer der weniger bedeutenden Schriften des großen Staatsrechtlers und Historikers. Bis zur Gegenwart fortgeführt und mit einem Kompendium der schwedischen Geschichte erweitert. Vgl. Deutsche Historiker, IX, 7. - St.a.T. Zwischen 1634 und 1639 von Richelieu mit Hilfe einiger Mitarbeiter verfaßtes politisches Programm, in dem der KardinalHerzog seine politischen Grundsätze und seine Erfahrungen als Staatsmann niederlegte. Es erschien erst mehr als vier Jahrzehnte nach seinem Tod. Lange Zeit für apokryph gehalten, ist die Schrift inzwischen Richelieu sicher zugeschrieben, nur hat er sie wohl nicht mehr endgültig ausformulieren können. - Vlg. Cioranescu III,59263 (3. Aufl. von 1688) u. KNLL XIV,104. 235 REHBERG, August Wilhelm, Ueber die Staatsverwaltung deutscher Länder und die Dienerschaft des Regenten. Hannover, Hahn, 1807. 238 S. Spät. Lwd Kl.-8vo (St.a.T.). € 320,Humpert 7729; Roscher 746. - Erste Ausgabe. “Entstand unter dem frischen Eindruck der Thätigkeit, welche die preußische Verwaltung 1806 in Hannover entwickelt hatte. Schonungslos deckt R. ihre Schäden auf, wendet sich gegen das statistische Treiben, gegen den übertriebenen Werth, der auf die Ausbildung der Formen gelegt wird...” (Frensdorff in ADB XXVII, 575). 238 ROTHSCHILDT, Hermann Anton Moritz, Die Kommunalverfassung der städtischen und ländlichen Gemeinden des Herzogthums Braunschweig. Braunschweig, Vieweg, 1844. VI, 55 S. Lwd. € 60,- 236 236 REICHSTAGSABSCHIED: Aller deß Heiligen Römischen Reichs gehaltener Reichstagordnung, Satzung und Abschied, sampt andern Kayserlichen und Königlichen Constitutionen, als Gülden Bull, Religion, Landfried, Policey, Müntz, Cammergericht ...betreffend, wie die vom Jahr 1356 biß auff das 1613. auffgericht ... Auch ist zu Ende Kayser Karln V. Peinliche Halßgerichtsordnung ... beygetruckt. Mainz, Albin, 1615. Fol. 34 nn. Bll. (Reg.), 804 S., 40 S., 2 nn. Bll. Mit holzgeschn. Wappen a. T. Neuer Halblderband auf echten Bünden, Titelblatt arg verstaubt und teilweise hinterlegt). € 1.200,- Herzog Friedrich Wilhelm habe 1813 das Kommunalsystem des Königreichs Westphalen weitestgehend aufgehoben. 239 RUDLOFF, Friedrich August von, Versuch einer richtigen Auslegung und Anwendung des Hauptschlusses der ausserordentlichen Reichs-Deputation zu Regensburg vom 25. Februar 1803, § 35. 36. 2 Teile (in 1 Bd). Ohne Ort und Verlag, 1804. 92, 46 S., 1 Bl. Ppbd der Zeit (leicht berieben, innen etwas gebräunt u. gering braunfleckig). € 140,Erste Ausgabe der Abhandlung über die Paragraphen 35 und 36 des Reichsdeputationshauptschlusses. Sie ermächtigten “die Landesherren, über das Eigentum der landsässigen Stifte, Abteien und Klöster als ‘Dispositionsgut’ zu verfügen” (Taddey S. 1022), jedoch abzüglich der Aufwendung für Wohlfahrt, Schulwesen, Ausstattung der Domkirchen und der Pensionen für die verabschiedete Geistlichkeit. Diese Verpflichtungen der Rechtsnachfolger der Landesherren gegenüber den Kirchen wurde nach dem II. Weltkrieg im Grundgesetz festgeschrieben. - Holzmann/B. IV,9426; Heeß 7450. Von Kaiser Matthias veranlaßte Zusammenstellung verfassungsrechtlicher Dokumente. Beginnend mit der Goldenen Bulle bietet der Band Reichstagsabschiede, kaiserliche Konstitutionen u. ä. aus drei Jahrhunderten, inklusive der Halsgerichtsordnung Karls V. Zu Anfang umfangreiches Register. Titel, die ersten 3 Blätter und letztes Blatt verknittert und staubig, insgesamt aber noch beeindruckendes Exemplar. Mit Marginalien von alter Hand. - Important document of the Old Reich. Matthias (1557 - 1619) was Emperor from 1612 1619, gave order to the printer Johann Albin to print this collection of constitutional documents, like the Goldene Bulle (Golden Bull), and the Carolina etc, in September 1612. First 3 leaves dusty and spotted, else fine. 240 RUDLOFF, Wilhelm August, De litteris convocatoriis ad comitia, dissertatio inauguralis. 49 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht Göttingen, J. H. Schultze, 1767. Kl.-4to. 1 Bl., 69 S. Rücken-Broschur (durchgehend mit schwachem Nässerand u. etwas braunfleckig). € 80,- gegen politische Vereine von 1815, gegen die u.a. Niebuhr heftig polemisierte. Siehe ausführlich ADB 31, 624ff: “Von Hause aus in der Nationalökonomie Physiokrat, in der Politik Absolutist, in der Jurisprudenz Anhänger des Naturrechts, hat er diese seine Grundanschauungen stets beibehalten, und sich doch dem Zeitgeist .. anzuschmiegen verstanden” (S.626f). So auch in der vorliegenden Schrift, in der er von dem Verfassungsversprechen des Königs vom 22. Mai 1815 ausgeht. Der oberste Zweck des Staates, Freiheit und Wohlstand jedes einzelnen Bürgers, könne nur durch die erbliche Monarchie gewährleistet werden. Habilitationsschrift des damals 20jährigen Pütter-Schülers Wilhelm August Rudloff über die kaiserlichen Einladungsschreiben zu den Reichstagen. Ab S. 56 mit einer Auswahl solcher Ausschreiben seit 1338. Rudloff trat später in den hannoverschen Staatsdienst und führte für den in London residierenden König die hannoverschen Staatsgeschäfte. - Pütter II, 60; ADB 29, 473. 241 RUNDE, Justus Friedrich, De iure convocandi Electores ad electionem Regis Romanorum ante Auream Bullam ... ad illustr. A. B. T. IV, § 2. 2 Teile (in 2 Heften). Kassel, H. Schmiedt, 1776. Kl.-4to. 23 u. 24 S. Rücken-Broschur (angestaubt, Teil 2 feuchtwellig). € 80,- 244 SCHMIDT, Benedikt (praes.), J. v. VELTHEIM (resp.), Dissertatio historico-juris publici ... de visitatione Camerale Imperialis, et in ea actorum revisione ..., von der Kaiserlichen ReichsCammergerichts Untersuch- und Proceß-Uebersehung, dann der hierdurch ... Reichsgesätzmäßig beseitugten Berufung auf den Reichstage. Ingolstadt, J. C. Gran, 1768. Kl.-4to. 79, (1) S. RückenBroschur (Titel angestaubt u. etwas braunfleckig, Ecken anfangs u. am Ende etwas knickspurig, Stempel auf Titelrückseite). € 70,- Abhandlung aus dem alten deutschen Reichsrecht über die Einberufung des Kurfürsten-Kollegiums zur Königs- bzw. Kaiserwahl. - Dieser Titel nicht bei Enslin/Engelmann u. Pütter. R. wurde v. a. bekannt durch seine “Grundsätze des gemeinen deutschen Privatrechts”, das zahlreiche Auflagen erfuhr. 242 SCHEIDEMANTEL, Heinrich Gottfried, Repertorium des Teutschen Staats- und Lehnrechts. Mit Zusäzzen und neuen Artikeln weit über die Hälfte vermehret und durchaus verbessert. Bd 2 (von 4): F - K. Leipzig, Weidmann, 1783. 4to. 22 Bl., 720 S., 3 Bl. Mit einer gestochenen Kopfvignette u. 2 kl. Kupfern. (Einbd beschabt u. gering bestoßen, hinteres Außengelenk angeplatzt, Signatur auf Innendeckel, Besitzvermerk u. Stempel recto/verso Titel, etwas stockfleckig). € 220,- Pütter II, 88. 245 SCHMIDT, Benedikt (praes.), J. J. LOHR (resp.), Dissertatio historico-juris publici ... de notis characteristicis superioritatis territorialis, Von denen ohntrüglichen Kennzeichen der Landes-Hoheit. Ingolstadt, J. F. Lutzenberger, 1771. Kl.-4to. 4 Bl., 104 S., 4 Bl. (das letzte weiß). Rücken-Broschur (angestaubt, etwas braunfleckig, Ecken anfangs u. am Ende knickspurig). € 70,- Einzelband des Hauptwerkes des Professors der Rechte an der hohen Karlsschule zu Stuttgart (vgl. ADB XXX, 708). Das Werk blieb unvollständig und endet mit dem Buchstaben R. Scheidemantel bearbeitete die ersten beiden Bände; nach seinem Tod führte Häberlin die Arbeit bis 1795 in zwei weiteren Bänden fort.- Angebunden: Ders. Schreiben an die Staats- und LehnrechtsGelehrten in Teutschland. Leipzig 1782. 1 Bl., 29 S.- Scheidemantel wehrt sich gegen eine vernichtende Rezension des ersten Teiles seines Repertoriums, die in der neuesten Juristischen Bibliothek in Gießen 1781 erschienen war.- MNE II, 202; Enslin/Engelmann, Bibliotheca iuridica I, 331; Meusel, Verstorbene XII, 119. Benedikt Schmidt war 1766 als Nachfolger Ickstatts Professor des öffentlichen Rechts und Rektor der Universität Ingolstadt geworden. Nach Mosers Urteil (Neueste Bibl. des Teutschen Staatsrechts S. 46) war er “ein Schmierer, elender Schreiber und heftiger Religionseiferer”. - Pütter II, 88. 246 SCHMITT, Carl, Positionen und Begriffe im Kampf mit Weimar-Genf-Versailles 1923-1939. Hamburg, Hanseatische Verlagsanstalt, 1940. 322 S. OLwd (Name auf Titelblatt, Einband etwas angestaubt). € 80,- 243 SCHMALZ, Theodor Anton Heinrich (anonym), Ansicht der Ständischen Verfassung der Preußischen Monarchie, von E. F. d. V. Berlin, Rücker, 1823. 74 S. OBroschur. Kl.-8vo. (ungeschnitten). € 320,- Erste Ausgabe. 6 Aufsätze, darunter: Der Status quo und der Friede, Das Doppelgesicht des Genfer Völkerbundes, Der Begriff des Politischen, Der Völkerbund und Europa, Völkerrechtliche Probleme im Rheingebiet, Die Wendung zum totalen Staat, Übersicht über die verschiedenen Bedeutungen und Funktionen der innerpolitischen Neutralität des Staates, Völkerrechtliche Formen des modernen Imperialismus, Reich Staat - Bund, Totaler Feind, totaler Krieg, totaler Staat, Über Holzmann/Bohatta, Anonymenlexikon, VI, 1035. Schmalz (1760 - 1831), Jurist, Kameralist, Verfasser zahlreicher juristischer Werke, war berüchtigt geworden durch sein Pamphlet 50 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht das Verhältnis der Begriffe Krieg und Feind, Das neue Vae Neutris, Völkerrechtliche Neutralität und völkische Totalität u. a. aber auch als Alternative zu diesen, auf diese Weise ihre Streitigkeiten. Der Adel überhaupt, der sich ungern der bürgerlichen Rechtsordnung unterstellte, bevorzugte dieses Verfahren. Zuerst 1619 erschienen.- Zum gleichen Thema angebunden: HOFMANN, JOH.FR. Modus et norma instituendi & prosequendi processum Austregarum ... Nunc autem pluribus quoque sententiis Cameralibus antiquis & novis, praevio legitimo processu publicatis. Ex quibus liquidò apparet, quam strictè tali casu Sanctiones Imperii Pragmaticae observentur. O.O. u. Vlg, 1754. 47 S. 247 SCHUBERT, Friedrich Wilhelm, Die Verfassungsurkunden und Grundgesetze der Staaten Europa’s, der Nordamerikanischen Freistaaten und Brasiliens, welche gegenwärtig die Grundlage des öffentlichen Rechtes in diesen Staaten bilden. 2 Bde (alles Erschienene). Lämogsberg, A. Samter, 1848 - 1850. Gr.-8vo. 2 Bl., 6 S., 1 Bl., 379, (1) S. u. 8, 422 S., 1 Bl. Hübsche Hldrbde der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern und Rückenvergoldung (Kopf von Bd 2 mit kleiner Läsur, Vorsätze sowie erste und letzte Bl. leimschattig, sonst durchgehend schwach gebräunt, Spiegel vorn mit altem Stempel und ausgestrichenem Namenszug). € 300,- 249 SCHWANMANN, Christoph, De jure detractionis et emigrationis, German. Nachsteuer, Abzug, Abschoß etc. Tractatus juridicus olim a Christophoro Schwanmanno ... conscriptus, nunc vero ... iterum recusus et additionibus perpetuis ... atque triga responsorum juris insigniter adauctus ... accessit tractatio succincta de censu, German. dem Schosse, autore C. L. Bilderbeck. Alles Erschienene dieses gründlichen Ver246 Editio IIda 4 resolutionn. locuplefassungsvergleiches von dem Statistiker tata. Leipzig, H. F. Hoffmann, 1710. Kl.-4to. 108 S., und Historiker Friedrich Wilhelm Schubert (1799 - 1868). Die Arbeiten für seine Allgemeine Staatskunde hatten ihn mit 8 Bl. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt, eiden entsprechenden Urkunden genau vertraut gemacht. Die nige Unterstreichungen von alter Hand). € 100,Grundgesetze der einzelnen Staaten hat er durch ausführliche Erläuterungen ergänzt.- Bd 1. Großbritanien (!) und Irland. Nordamerikanische Freistaaten. Frankreich .- Bd 2. Frankreich (Fortsetzung als Republik). Spanien. Portugal. Niederlande und Luxemburg. Belgien. Schweden und Norwegen.- Der 3. Band, in dem die Verfassungen Deutschlands und der Schweiz erläutert werden sollten, erschien nicht mehr. Abweichend vom Titel ist die Verfassungsurkunde Brasiliens nicht mit in dieses Werk aufgenommen worden. MNE II,224; ADB LIV,230. Das Abzugsgeld wurde bei Auswanderung in ein anderes Hoheitsgebiet erhoben, auch wenn dieses Teil des Deutschen Reiches war. Dem lag die Auffassung zugrunde, dass ein begütertes Mitglied eines Gemeinwesens sich der angestammten Gemeinschaft nicht entziehen dürfe, ohne einen Teil seiner Güter zur Bezahlung der Gemeinschulden zurückzulassen. Den Abschoß dagegen mussten Auswärtige zahlen, denen Erbschaften im Lande zufielen. Zuerst 1647 erschienen. Christoph Schwanmann, Syndicus von Buxtehude (gest. 1653), hatte zuvor reichliche Erfahrungen beim Reichskammergericht in Speyer gesammelt.- ADB 33, 188. 248 SCHUBHARD, Georg, Commentatio de austregis Sacri Romani Imperii, sive instantia privilegiata, qua status S.R.I. fruuntur. Edito nova, multis insignibusque adaucta accessionibus. De vita auctoris, de scriptoribus, qui Austregarum argumentum illustrarunt ... praefatus est G. A. Jenichen. Wetzlar, N. L. Winckler, 1754. Kl.-4to. 30, 199, (1) S., 17 Bl., 1 Falttabelle. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig, Titelblatt angestaubt u. mit hinterlegter Randfehlstelle). € 130,- 250 SELDEN, John, Mare clausum seu de dominio maris Libri Duo... Accedunt Marci Zuerii Boxhornii apologia Pro navigationibus Hollandorum adversus Pontum Heuterum, et Tractatus mutui commercii & navigationis inter Henricum VII. Regem Angliae & Philippum Archiducem Austriae. London (recte Amsterdam?), iuxta exemplar W. Stanesbeii pro R. Meighen, 1636. 12 Bl., 61 S., 1 Bl. weiß, 504 S. mit 2 ganzseitigen gestochenen Karten, 2 ganzseitigen Holzschnitten u. einigen Münzabbildungen. Halbpergament der Zeit (Vorsätze erneuert, Ecken teilweise etwas knickspurig). € 1.200,- Mit “Austrägen” wurden im alten deutschen Reich Streitsachen bezeichnet, die weder durch Gericht noch durch Gewalt (Faustrecht), sondern durch von beiden Parteien frei gewählte Richter geschlichtet wurden. Insbesondere regierende Fürsten regelten, solange es noch keine Reichsgerichte gab, 51 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht Dritte Ausgabe der bedeutendsten Gegenschrift gegen Hurecte: Marburg), 1739. Kl.-4to. 88 S., 1 Bl. weiß. go Grotius und dessen Abhandlung über die Freiheit der Rücken-Broschur (etwas braunfleckig u. angeMeere von 1609. Grotius’ Schrift, verfasst im Auftrag der staubt). € 75,1602 gegründeten niederländischen Ostindien-Kompagnie, Verteidigung der lehnrechtlichen Ansichten, die der bedeurichtete sich zwar primär gegen die spanisch-portugiesische tende Frankfurter Jurist Heinrich Christian v. Senckenberg zuKonkurrenz im Seehandel, erregte aber vor allem auch in vor in seinem Lehrbuch (Juris feudalis primae lineae; vgl. England große Aufmerksamkeit und rief dort die Gegner des Stinzing/L. III.1/Text 246) entwickelt hatfreien Seehandels auf den Plan. Seldens te. Gegen wen sich diese Schrift richtet, Schrift war bereits 1617 verfasst, aber ob mit Hermann Sincerus, Sohn des Conerst 1635 veröffentlicht worden. Selden rad, überhaupt eine bestimmte Person argumentierte für eine sehr weit gefasste gemeint war, ist nicht festzustellen.- Pütnationale Hoheits-, Schutz- und Wirtter I, 453 f; Meusel XIII, 117; Weller, schaftszone für die ungestörte Ausübung Druckorte I, 295; vgl. Weller, Pseud. 523 der Handels- und Fischereirechte rund um (Sincerus, ohne Auflösung). England. Die beiden gestochenen Karten zeigen die westeuropäische Küste von 253 SENCKENBERG, HeinNorwegen bis zur Biscaya mit den britischen Inseln sowie England bis zur Grenrich Christian von, De jure prize nach Schottland. Der vorliegenden marum precum regum Germaniae Ausgabe sind erstmals die beiden im Tiimperatorumque indulto papali tel genannten Beigaben vorangestellt. Da haud indigente tractatus. E mscto sie ihrerseits die holländischen Handels... hanc in formam redigit filius interessen stützten, wurde der Verkauf Renatus Carolus L.B. de Sender Ausgabe in England durch königliches Dekret verboten.- Ter Meulen/Diermanse, (c)kenberg. Frankfurt/M., VarrenÉcrits sur Grotius 57; vgl. Cat. Nederl. trapp u. Wenner, 1784. Kl.-4to. 16, 250 Hist. Scheepvart Museum II, 942 (Ausga82, 136 S., 1 Kupfertafel. Rückenbe Leiden 1636). Broschur (etwas angestaubt u. bestoßen, anfangs bis S. 10 mit Tintenflecken im oberen weißen Rand). € 120,- 251 SENCKENBERG, Heinrich Christian (praes.), Georg Wilhelm Ludwig BENEKE (resp.), Disquisitio academica de successione filiarum in regnis et principatibus ... cum additionibus et appendice de successione Austriaca ... et praefamen de renunciationibus et pactis reservatis. Gießen, E. H. Lammers, -1741. Kl.-4to. 40, 152, 64 S. Neuer Ppbd. € 160,- Erste Ausgabe, posthum von Senckenbergs Sohn herausgegeben. Nach dem Recht der ersten Bitte stand es dem Kaiser zu, einmal während seiner Regierung ein erledigtes Kanonikat oder eine Präbende an eine qualifizierte Person seiner Wahl zu vergeben ohne Rücksicht auf andere vorrangige Ansprüche. Am Ende mit einem umfangreichen Dokumentenanhang. 254 SENCKENBERG, Heinrich Christian, Corpus iuris feudalis Germanici, Oder Vollständige Sammlung der Teutschen Gemeinen Lehens-Gesetze, welche aus allen Teutschen und Longobardischen Lehen-Rechten, samt vielen Reichs-Urkunden, bestehet, von neuem mit einige Zusätzen vermehrter hrsg. von J. Fr. Eisenhart. Halle, C. H. Hemmerde, 1772. 45 Bl., 1 Bl., 910 S., 23 Bl. Reg. Hlwdbd d. späten 19. Jahrhunderts (Text z. Teil stärker braunfleckig, S. 739/40 u. 741-44 doppelt eingebunden). € 450,- Umfangreiche staatsrechtliche Deduktion über die Frage der Erbberechtigung im Falle, dass ein Herrscher ohne männlichen Nachkommen stirbt. Die Arbeit entstand im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Tod Kaiser Karls VI. (1742), der zum österreichischen Erbfolgekrieg führte. Senckenberg war der juristische Vorkämpfer für das Recht der weiblichen Erbfolge, also für die Interessen Maria Theresias. 1745 wurde er zum Reichshofrat ernannt und ging nach Wien, wo er als rechte Hand des Reichs-Vizekanzlers eine einflussreiche politische Stellung einnahm. Der umfangreiche Anhang mit größtenteils deutsch- oder zweisprachigen Quellentexten. Pütter I, 446; vgl. Stintzing/Landsb. III.1/Text 246. Zweite vermehrte Ausgabe der Sammlung, die “alle bekannten Lehnsrechte germanischen Ursprungs, einschließlich selbst der ‘Ordonnances de Saint Louis’, außerdem aber noch dasjenige aus dem erst von Senkenberg aufgefundenen ‘Kleinen Kaiserrecht’” (Stintzing/L.) enthält, und zwar jeweils in deutsch-lateinischem bzw. (für den “Richtstich Leenrecht”) niederdeutsch-hochdeutschem Paralleldruck. Im Gegensatz 252 SENCKENBERG, Heinrich Christian von, Pseud.:) RICCIARDUS de ANTIQIS, Epistola qua Hermanni Conradi F. Sinceri sententia de usu juris feudalis Langobardici in Germaniae terris exponitur ac trutinatur. Coloniae, ad exemplum Venetum sumptu Oberti van Leenhof ... (fingiert, 52 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht zur ersten Ausgabe (1740) wählte der Herausgeber Eisenhart für den Auszug aus dem Schwabenspiegel die Textausgabe von der Lahrs, für den aus der Goldenen Bulle keinen deutschen, sondern einen nach der Urschrift aus. Er nahm einige kleine Umstellungen vor und fügte einige Zusätze, teils in Auszügen aus den neuesten Wahlkapitulationen, bei.- Stintzing/Landsb. III.1/Text 247 u. Noten 164; Pütter I, 454; Meusel XIII, 118 (alle Ausgabe 1740). Jena, J. Nisius für G. H. Oehrling, 1685. Kl.-4to. 19 Bl., 696 S., 36 Bl. (das letzte weiß); 4 Bl., 177, (1) S., 11 Bl. Mit illustriertem Kupfertitel u. 1 gestoch. Titelvignette. Pergament der Zeit (berieben, vorderes Innengelenk gelockert, Alter Besitvermerk u. Stempel auf Titel u. Rückseite). € 450,- Das zuerst 1653 erschienene Werk war die erste große Veröffentlichung Struves, worin er auch “zuerst seine vortreffliche 255 STELLA, Johannes Methode der Darstellung bewährte” (pseud: Just. Asterius), Deplo(Stintzing/L. II, 153). Für mehr als ein halratio pacis Germanicae, sive disbes Jahrhundert das maßgebliche Handsertatio de pace Pragensi, Tam inbuch des deutschen Lehnrechts (zuletzt fauste quam injuste inita Pragae 1734 in 11. Auflage). Die vorliegende Bohemorum 20/30 Maii: sechste Auflage erstmals um den zweiten Teil mit den zuvor separat erschienenen MDCXXXV. In qua artes et Observationes feudales erweitert. - Paitechnae Austriacorum, vaecordia sey S 3020. - Zwei weitere juristische Saxonum, pericula Protestantum, Schriften angebunden: 2. EYBEN, H. v. et aequitas belli a Francis et Sue(praes.) u. KOCH, A. (resp.), Disputatio incis jure prolati evidentissime auguralis de felonia. Helmstedt, H. D. Müller, 1673. 14 Bl. - Felonie bezeichnet ostenditur. Juxta exemplar. Paris, eine Verletzung der lehnrechtlichen VerCramoisy, 1636. 3 Bl., 47 S. Fadenpflichtungen, die den Verlust des Lehen heftung (Offenbar aus einem zur Folge hat. Hulderich v. Eyben war als größeren Band entnommen). 259 ein höchst angesehener Jurist Beisitzer € 260,des Reichskammergerichts . - 3. VD17 12: 207612W; Holzmann-B. Pseud. 20. Jöcher IV, 802. SPRINGSFELD, G. H.,Tractatus juridico-politicus de apanagio Anläßlich des Friedens zu Prag (1635) zwischen dem Kaiser ejusdemque jure. Editio posterior priore emendatior & puriu. Sachsen, indem der Kaiser auf die Durchführung des Restior (cura Jacobi Ritter). Halle, Chr. Michael für Chr. Mylius, tutionsedikts verzichtete. - Gering fleckig u. angestaubt. 1663. 2 (statt 4) Bl., 258 S., 14 Bl. (ohne den Titel u. das erste Bl. der Widmungsvorrede, beide handschriftlich von alter 256 STOERK, Felix (Hrsg.), Handbuch der Hand ergänzt, nachfolgend einige Bl. etwas braunfleckig u. Deutschen Verfassungen. Die Verfassungsgesetze mit kl. Randläsuren, vereinzelt Unterstreichungen u. Marginalien von alter Hand).- Jöcher IV, 760. des Deutschen Reiches und seiner Bundesstaaten nach dem gegenwärtigen Gesetzestande. In 2. Auflage neu bearbeitet von Fr. W. v. Rauchhaupt. München, Duncker und Humblot, 1913. IX, 587 S. Original Halbleder. € 150,- 259 THOMASIUS, Christian (praes.), S. J. HOLZSCHUHER (resp.), Dissertatio juris publici, de statuum Imperii potestate legislatoria contra jus commune. Halle, Chr. Salfeld, 1703. Kl.-4to. 55, (1) S. Rücken-Broschur (gleichmäßig leicht gebräunt). € 160,- Letzte Auflage. 257 STRUVE, Burkhard Gotthelf, Corpus historiae Germanicae a prima gentis origine ad annum usque 1730. 2 Bde. Jena, Bielck, 1730. Insgesamt ca. 3540 S. Mit 8 Kupfertafeln (Siegel). Neu in Halbleder gebunden. Folio. € 450,Erste Ausgabe von Struves Lehrbuch zur deutschen Geschichte, das noch 2 Auflagen erfuhr (ADB, 36, 675). Erste Ausgabe. - Abhandlung über die der landesherrlichen Obrigkeit zustehende gesetzgeberische Gewalt. Sie stellt eine Weiterführung und Anwendung des von Thomasius in einer früheren Dissertation (De jure principis circa adiaphora, 1695) entwickelten absolutistischen Territorialsystems dar, das nur am Naturrecht seine Schranke findet.Stintzing/Landsb. III.1/Noten 56; Lieberwirth 166. 258 STRUVE, Georg Adam, Syntagma juris feudalis ... Cui accesserunt Observationes feudales ad singula capita: cum decade consiliorum & responsorum feudalium. Editio sexta (Observationes: ed. secunda). 2 Teile (in 1 Bd). Frankfurt/M. u. 260 TRACTATUS SELECTI de privilegiis. in quibus non solum de privilegiis in genere, eorum divisione, revocatione ..., abusu etc. absolutissime agitur, sed & in specie materia ista in foro utilissima scil. de pseudo privilegiis fisci, fusius exponitur 53 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht ... In gratiam omnium in foro versantium. Celle, H. F. Hoffmann, 1713. Kl.-4to. 168 S., 9 Bl. Neuer Ppbd (im hinteren Teil gleichmäßig leicht gebräunt). € 120,- ohne Textverlust, Titel angestaubt, vereinzelt etwas braunfleckig). € 180,Zuerst 1670 erschienen. Johannes Voet (1647 - 1714) gilt als einer der bedeutendsten Juristen des usus modernus in den Niederlanden. Er lehrte zunächst in Herborn, dann in Utrecht und Leiden. An der Universität Leiden war er der erste, der den zusätzlichen Lehrauftrag erhielt, neben dem römischen Recht auch über das Ius hodiernum, das faktisch geltende Recht, zu lesen. Sammlung dreier Abhandlungen über das Rechtsinstitut der Privilegien oder Freiheiten im allgemeinen und in Bezug auf den Fiskus. Das sind Schwendendorffer De privilegiis mercatorum (zuerst 1685), Johann Andreas Frommann (1658), und Johann Friedrich Scharff De juribus et privilegiis fisci (zuerst Giessen 1711). 265 WAGENSEIL, Johann Christoph, Commentatio iuris publici de comitiis universalibus Sacri Romano Germanici Imperii. Leipzig, Langenheim, 1734. Kl.4to. 64 S. Rücken-Broschur (braunfleckig, Ecken am Ende knickspurig). € 70,- 261 TREUER, Gottlieb Samuel, Commentatio de iure statuum Imperii circa legatos exteros in Comitiis Editio novissima. Helmstedt, Schnorr, 1750. Kl.-4to. 1 Bl., 108 S. Ohne Umschlag (etwas braunfleckig, am Ende mit Nässespur an d. unteren Ecke). € 80,Staatsrechtliche Abhandlung zur Stellung auswärtiger Gesandter auf den Reichtagen. - Pütter I, 376. 264 262 ULRICH, Philipp Adam (praes.), J. J. A. REIBELT (resp.), Dissertatio inauguralis politico-publica, de consilio, et consiliariis principum. Würzburg, M. A. Engmann, 1736. Kl.-4to. 4 Bl., 135, (1) S., 2 Bl. Rücken-Broschur (gering braunfleckig, oberer Rand etwas eng beschnitten, die ersten 4 Blatt an d. unteren Ecke etwas mulschig u. beschädigt, Stempel auf Titelrückseite). € 80,- Zweite Ausgabe der zuerst 1686 erschienenen Abhandlung des berühmten Altdorfer Polyhistors Johann Christoph Wagenseil: Über Geschichte, Zusammensetzung und verfassungsmäßige Stellung des Reichstages im alten Deutschen Reich. - Vgl. Will/Nopitsch IV, 150. 266 WAIZENEGGER, Frantz Leopold, Corpus juris publici S. R. imperii academicum In sich haltend Die Fürnemste Grund-Geseze Des Heil. Röm. Reichs. Insonderheit Kayser Heinrichs des Fünfften Vergleich mit Calixo II. dem Pabsten / die güldene Bulle, die Concordaten Teutscher Nation mit dem Apostolischen Stuhl, den Land= und Religions=Frieden / Executions=Ordnung, auch Westphälisch, Niemeg, Rißwick, Badisch, und Wienerische Friedens=Schlüsse ... Freiburg, Wagner, 1750. 4 Bll., 926 S., 1 Faltblatt mit einer Übersicht der Kreiseinteilung des Reiches. Pergamentband der Zeit mit 2 Schließen. € 380,- Über die verschiedenen Räte (Hof-, Regierungs-, Geheim-, Kriegsräte etc.) eines Fürsten, deren Ursprung, Aufgaben und Rechte. Philipp Adam (hier Adam Philipp) Ulrich hat sich übrigens auch sehr um die Hebung der Landwirtschaft in Franken verdient gemacht, “daher er den Namen Professor iuris et ruris bekam”.- Meusel XIV, 197. Einzige Ausgabe. W. bezeichnet sich als oeffentlichen Lehrer auf der Hohen Schule zu Freyburg im Breisgau. Mit den staatsrechtlichen Dokumenten des Reiches wie der Goldenen Bulle, verschiedenen Friedensordnungen, der Pragmatischen Sanktion, der Ordnung des Reichshofrat und des Reichskammergericht sowie der Wahlkapitulation Kaiser Franz I. 263 VERDROSS, Alfred, Völkerrecht. 3., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Wien, Springer, 1955. XIX, 546 S. OLwd. € 60,Rechts- und Staatswissenschaften, 10. 264 VOET, Johann, De iure militari liber singularis. Cui accessit nova praefatio de praestantissimis iuris militaris scriptoribus. Cum indice denuo editus a Io. Chr. Fischero. Frankfurt/M. u. Leipzig, J. Chr. Fischer, 1758. 10 Bl., 274 S., 8 Bl. Neuer Ppbd (die ersten 5 Bl. mit kl. Abriss an d. oberen Ecke 267 WALDNER von FREUNDSTEIN, Friedrich L., Commentatio de firmamentis conventionum publicarum. Recusa (= 2. Auflage). Gießen, J. J. Braun, 1753. Kl.-4to. 4 Bl., 183, (1) S. Rücken-Broschur (angestaubt). € 85,- 54 Staatsrecht, öffentliches Recht, Völkerrecht Über die Verbindlichkeit von Verträgen zwischen Staaten bzw. Regenten und deren Bevollmächtigten sowohl was kriegerische Auseinandersetzungen wie friedliche Beziehungen betrifft. Ursprünglich Gießener Dissertation von 1709. Broschur (Ränder etwas eng beschnitten, durchgehend etwas feuchtwellig) € 90,Über den Ursprung der deutschen Kurfürsten. Rechtshistorische Dissertation an der Lüneburger Ritterakademie, deren damaliger Inspektor der Jurist (Johann) Georg Werenberg war. Die Ritterkademien vermittelten den Söhnen des Adels eine höhere Bildung, die auf ihre zukünftigen Stellung als Offizier, Diplomat und Beamter im Staatsdienst bzw. als selbständiger Grundherr und Ökonom hin zugeschnitten war.Meusel XV, 17. 268 WEHNERT, Gottlieb Johann Moritz, Ueber die Reform der Preussischen Städte-Ordnung. Eine staatswissenschaftliche Abhandlung. Potsdam, F. Riegel, 1828. 10, 54 S. Bedruckte OBr. (Exlibris u. Sign. auf schwarzem Lack a. d. Vorderdeckel, 2 Stempel a. d. Titel, durchgehend, aber meist nur etwas braunfleckig). € 110,- 272 WERLHOF, Johann (praes.), H. Fr. BUCHHOLTZ (resp.), Vindiciae Grotiani dogmatis de praescriptione inter gentes liberas contra illustrem scriptorem Petrum Puteanum. Helmstedt, G. W. Hamm, 1696. Kl.-4to. 38 Bl. Neuer Ppbd (durchgehend etwas stockfleckig). € 100,- Freimütige “wissenschaftliche Betrachtung und Erörterung” der Preußischen Städte-Ordnung von 1808 und die Vorschläge zur Verbesserung des Gesetzes. Holzmann/Bohatta IV,7110. 269 WEISKE, Julius, De septem clypeis militaribus. Leipzig, Serig, 1830. Gest. Titelbl. m. kolor. Wappenschilden, 2 Bl., 123 S. Kart. der Zeit. € 80,- Völkerrechtliche Abhandlung über die Frage, inwieweit die faktische Zugehörigkeit eines Landes auf Dauer auch einen rechtlichen Besitzanspruch begründet 268 eine Frage, die durch die französische Reunionspolitik große Bedeutung erlangt hatte. Der HelmAbhandlung über die sieben sog. Heerschilde als Ausdruck stedter Jurist Johann Werlhof war ein ausgesprochener Ander Rangverhältnisse in der mittelalterlich lehnsrechtlichen hänger der Völkerrechtslehre von Hugo Grotius; der im Titel Ständeordnung vom König (erster Heerschild) über die Fürgenannte Petrus Puteanus (Pierre du Puy) hatte dagegen in sten und Ritter bis herab zu den einfachen Freigeborenen mehreren Schriften mit großem Nachdruck die französischen (siebter Heerschild).- Frühe Arbeit Julius Weiskes, der später Rechtsansprüche vertreten. - Stintzing/Landsb. III.1/Noten vor allem als Herausgeber eines großen ‘Rechtslexikons’ be16; VD17 1:002763R. kannt wurde. 273 WINTERFELD, Friedrich Wilhelm von, Teutsche und Ceremonial-Politica, Deren Erster Theil Eine vollständige Politicam, Der Andere aber eine Cermonial-Politicam, Durch Anführung der neuesten Exempel ... Deutlich vorgestellet und entworffen. 2 Teile (in 1 Bd). Frankfurt, Leipzig u. Nordhausen, C. C. Neuenhahn, 1700. 7 Bl., 962 S., 11 Bl., Titel in Rot- und Schwarzdruck. Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel (obere Ecken u. Kapital leicht lädiert, Titel mit kleinem Wappenstempel, Innengelenk vorn mit Wurmspuren, etwas gebräunt u. stockfleckig, am Ende einige Blätter mit Druckabklatschen). € 420,- 270 WEISSE, Christian Ernst, Lehrbuch des Königlich Sächsischen Staatsrechts. 2 Teile (in 1 Bd). Leipzig, Hartknoch, 1824/27. XIV, 212; XXIV, 600 S. Halbleder der Zeit mit Rückenvergoldung, Blindprägung und RSch. € 360,Stintzing/L. III2, Noten 193; Hamberger / Meusel VIII, 415 und öfter. - Weisse (geb 1766) war Professor des Staatsrechts und der Geschichte in Leipzig, bekannt auch für sein “Museum für die Sächsische Geschichte, Litteratur und Staatskunde” (3 Bde 1794ff). Sein Statsrechtslehrbuch erschien nur in dieser einen Ausgabe. - Exemplar aus der ehemals Apelschen Bibliothek in Ermlitz. Bibliotheksaufkleber auf dem Rücken, kleiner Stempel auf Seite 100. 271 WERENBERG, Georg (praes.), B. Chr. BEHR (resp.), Caput historiae iuris publici Electorum origo nova methodo demonstrata. Halle u. Leipzig, J. Chr. Krebs, 1731. Kl.-4to. 116 S. Rücken- Erste Ausgabe. - Auf zwei Teile angelegtes und in sich abgeschlossenenes Handbuch für angehende Diplomaten und Politiker. 1702 erschien separat noch ein dritter Teil mit weiteren Beispielen. - Dunkel I/2, 1246. 55 Strafrecht, Strafprozeß 274 WOHLGEMEINTER und unvorgreifflicher DISCURS, Was bey Allgemeinem jetzigem Reichs=Tag zu Regenspurg, vermög der in beschehener Käiserlichen Proposition enthaltenen drey Haupt=Puncten, beyläuffig zu deliberiren vorkommen möchte. Gedruckt im Jahr 1663. (2 Teile in 1 Bd). (Sine loco) , 1663. (138 nn Blätter). Hldr (neu gebunden). € 650,- zeichnis der türkischen Kaiser sowie Berichte über den Fall von Waradein und Neuhäusel. 275 ZWACKH, Franz Xaver, Prüfung der jüngst in Mainz erschienenen Schrift von dem anmaßlichen Rechte eines Reichs-Verwesers ReichsVikariats-Kommissarien zu den deutschen Bischofs-Wahlen zu schicken. (Frankfurt), 1790. 78 S. Rückenbroschur (Umschlag leicht angestaubt und mit kleiner Signatur, gering stockfleckig). € 110,- Der im Januar 1663 eröffnete Reichstag zu Regensburg musste sich vor allem mit den Türkenkriegen befassen und beschloß eine “Türcken=Hülff”. Der “barbarische Bluthund”, der soviel Christenblut und Geld gekostet habe, könnte besser bekämpft werden, wenn man die “fast ohne Noth in dem vorgewesenem teutschen Krieg hingerichtete Millionen Christen gegen den Türcken gebrauchet” hätte; dann wären seine Kräfte jetzt viel geringer. Verfasser geizt auch nicht mit Zeitkritik und warnt vor Sünde und Gottlosigkeit; nur der wahre Glaube helfe gegen die Türken. Im Anhang ein Ver- Erste Ausgabe der anonym erschienen Streitschrift von Franz Xaver Zwackh (1756 - 1843), Regierungspräsident in München/Speyer und Mitglied des Illuminaten-Ordens. Zwackh bezieht sich auf die genannte Schrift des Publizisten und Staatswissenschaftlers Johann Richard Roth (1749 - 1813), der einer der letzten Vertreter der Mainzer Schule war. - Holzmann/Bohatta III, 10230. 5. Strafrecht, Strafprozeß 276 AMIRA, Karl von, Die germanischen Todesstrafen. Untersuchungen zur Rechts- und Religionsgeschichte. München, Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 1922. VI, 415 S. Hlwd/Pappband der Zeit mit Rückenschild. 4to. € 250,- 279 BLANCHARD, Wilhelm, Gottfried DANIELS, Code pénal (und) Code d’instructuion criminelle. Gesetzbuch über Strafen (bzw über das gerichtliche Verfahren in Criminal-Sachen etc). Aus dem Französischen nach der officiellen Ausgabe übersetzt. 2 Bde. Köln, Keil, 1811. 289, 571 (1) S. Halbleder der Zeit mit Rückenschildchen. € 850,- Abhandungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-philologische und historische Klasse, XXXI/3. - (zusammen gebunden mit den Heften 1 und 2 des Jahrgangs: Magdalene und Wilhelm GEIGER, Pali Dhamma vornehmlich in der kanonischen Literatur. (1920). 129 S., Hermann JACOBI, Sanatkumaracaritam, ein Abschnitt aus Haribhadras Neminathacaritam. Eine Jaina Legende in Apabharamsá (1921). XXXV, 164 S. Deutsch-französischer Parallel-Text. 1) Blanchard. Präsident des Kölner Tribunals, zusammen mit Maleville Herausgeber eines deutschen Kommentars zum Code Napoléon (1808/09), später Revisionsrat in Berlin. Cf. Hamberger / Meusel 22.1, S. 278. 2) Daniels: Daniels (1754-1827), seit 1783 Professor an der Bonner Universität, emigrierte nach dem Einmarsch der Napoleonischen Truppen nicht, “sondern (nahm) sogleich eine Ernennung zum Mitglied des Obertribunals Köln an und (wurde) seit 1798 als Lehrer für Gesetzgebung an der dortigen Zentralschule zum Meister des Code Napoléon” (NDB III, 508.). - Name auf Vorsatz, gräfl. Stempel auf Titel, nur vereinzelte SS. stockfleckig. 277 BADAOUI PACHA, Abdel Hamid, Actes de la VIIe Conférence Internationale pour l’Unification du Droit Pénal. Avec le concours de Vespasien Pella et Abdel Fattah El-Sayed Bey. Paris, Pedone, 1939. 485 S. Bibl.-Lwd. € 80,Sous le Haut Patronage de S. M. Farouk 1er, Roi d’Egypte, le Caire 112-18 Janvier 1939. 280 BLUM, Hans, Das Strafgesetzbuch für den Norddeutschen Bund nebst dem Einführungsgesetz. Ein zuverlässiger und leichtfaßlicher Rathgeber für practische Criminalisten, Richter, Vertheidiger, Staatsanwälte und besonders für Geschworne und Schöffen. Unter Mittheilung der wichtisten Amendements, Motive und Reden, sowie der ursprünglichen Regierungsvorlage erläutert. Zürich, Schultheß u. Leipzig, Steinacker, 1870. 10 S., 1 Bl., 523 S. Hlwdbd der Zeit (durchschossenes Exem- 278 BECHMANN, Johann Volkmar (praes.), J. B. AEPLINIUS (resp.), Disputatio inauguralis de poenitentia delinquentium. Jena, Werther, 1678. Kl.-4to. 43 Bl. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig, 1 Lage gebräunt). € 75,Erste (einzige) Ausgabe. - Juristische Dissertation über die Reue im Hinblick sowohl auf den Täter wie auf die Tat und die Bedeutung für das Strafmaß. - VD17 1:005699P. 56 Strafrecht, Strafprozeß plar, beschabt und bestoßen, Innengelenk vorn oben mit überklebtem Wurmstich, Besitzerstempel auf Vorsatz, durchgehend braunfleckig, alte Anmerkungen in Text und auf Durchschuß, ab S. 500 durchgeschossene Bl. entfernt, letzte Lagen mit Wurmstich im weißen Unterrand). € 160,- 284 CARPZOV, Benedikt, Practicae Novae Imperialis Saxonicae Rerum Criminalium, pars prima (- tertia) ex jure civili roman o, Imperiali, saxonico, ordinationibus et constitutionibus electoralibus etc et usu ac observantia fori saxonici confirmatas exhibet. Editio undecima, a multis mendis vindicata, et indice instructa. (11. Ausgabe), (3 Teile in 1 Bd). Leipzig, Gleditsch, 1723. Folio. (8) 298; (8) 371; (8) 356 S., (92) S. Index. Lederband € 960,- Erste Ausgabe des ausführlichen kommentierten Handbuches von dem Leipziger Juristen und glühenden Bismarck-Anhänger Hans Blum (1841- 1910), Sohn Robert Blums. Zu jedem Paragraphen sind teils sehr umfangreiche Anmerkungen zu Geschichte und Auslegung abgedruckt. Das Norddeutsche Strafgesetzbuch vereinigte 22 der bis dahin gültigen 25 in Deutschland gültigen Strafgesetzbücher und galt für fast 30 Millionen Menschen. Stintzing/Landsberg II, 68 ff. - Strafrechtliches Hauptwerk Benedikt Carpzovs (1595-1666), 1635 erstmals ediert. Darin wird die sächsische Judikatur verarbeitet und in Verbindung mit den reichsrechtlichen Grundlagen und auch der italienischen Kriminalistik zu einer neuen Einheit 281 BODINUS, Heinrich verschmolzen, die wir heute als den Be(praes.), J. G. HIRSCHFELD ginn der deutschen Strafrechtswissen(resp.), De barattaria, Gerschaft charakterisieren. Die letzte Ausgaman(ice) von Bestechung der be erschien 1758, herausgegeben von Böhmer. Das Werk blieb das grundlegenRichter. Halle, Zeitler, (etwa 1695). de deutsche Strafrechtsbuch für Praxis Kl.-4to. 35 S. Rücken-Broschur (Tiund Wissenschaft bis in das 19. Jahrhun281 tel stärker angestaubt, braundert, bis zum Auftreten von Feuerbach. fleckig). € 100,Alter Lederbezug auf Leder aufgezogen, so daß sich Eindruck Ursprünglich Rintelner Dissertation aus dem Jahr 1688. Hier eines alten Einbandes ergibt. Titel mit handschriftlichen Noneu gedruckt nach der 1693 erfolgten Berufung von Heinrich tizen von alter Hand. Bodinus (v. Bode) an die neugegründete Universität Halle. Zeitler druckte erst seit 1694. - Jöcher I, 1158. 285 CHRISTEMEIJER, Jan Bastijaan, Nieuwe tafereelen uit de geschiedenis der lijfstraffelijke regtspleging. Amsterdam, Beijrinck, 1828. Gestochener illustrierter Titel, 7, (1), 280 S. Hldrbd der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (Einband etwas beschabt, teilweise leicht gebräunt und gering fleckig, 1 Bl. mit kleinem Randeinriß). € 140,- 282 BODO, Mathias. Jurisprudentia criminalis secundum praxim et constitutiones Hungaricas in partes duas divisa. Posonium (Preßburg), Landerer, 1751. 12 Bll., 325 SS., 7 Bll. Leder der Zeit mit Rückenvergoldung. Folio (Fehlt Rückenschild, Innengelenke verstärkt).. € 420,- Erste Ausgabe. - “Man findet hier eine Sammlung gerichtlicher Fälle, welche sich an Interesse der Handlung, an künstlicher Verwickelung und Mannichfaltigkeit der Gegenstände bis zum Roman erheben” (Schiller, zitiert nach einem Auszug verso Vortitel). Teil 1 enthält “jus et processum criminalem publica delicta & malefactores, modumque contra eos procedendi in genere”, Teil 2 “Crimina publica et privata eorumque poernam & modum puniendi in specie”. Eingans eine 12seitige Dedikation für Maria Theresia durch Joseph Graf Balassa de Balassa Gyarmath. The criminal law of the city of Genua, Italy, of 1618 283 CALUCI, Giuseppe di, Il fondamento del diritto di punizione. Memoria. Venezia, Antonelli, 1866. 245 S. Hldr der Zeit (mit aufgeklebter OBroschur). € 120,- 286 CRIMINALIUM IURIUM civitatis Genuae libri quatuor. Quibus addita sunt armorum proclamata. Decreta ad eandem materiam pertinentia. Alia respicientia diversas materias. Ordines de exulibus classiariis. Ac exemptiones, et privilegia relatorum in militias dominii cum indice capitum et privilegio. Genua, Pavone, 1618. Titel, 5 Bl., 362 S., 11 Bl. Mit gest. Titelvign. (Wappen) u. C. firmiert als “avvocato in Venetia” und betont, es handele sich um eine private Studie, die eigentlich nicht zur Veröffentlichung gedacht war. Berücksichtigt auch naturrechtliche Aspekte und Erkenntnis der modernen Naturwissenschaft. Ein Giuseppe Calucci war 1848/49 in der venetianischen revolutionären Regierung zuständig für das Innere. 57 Strafrecht, Strafprozeß großer Holzschn.-Druckermarke zum Schluß. Pergamentband der Zeit. Klein-Folio. (Deckel mit buntem Papier überzogen, leicht lädiert). € 700,- (Wappen). Neuer Ppbd (Titel unf letztes Blatt stärker gebräunt, angestaubt und gestempelt, sonst gering braunfleckig). € 140,- Fontana II, 23. - Als Autoren dieses Strafrechts werden werden in der Dedicatio an den Herzog und die Gubernatores und Procuratores genannt Nicolaus Jacob Senarega, Stephan Ang. Cattaneus und Petrus Giovanni Cibo Clavica. Die Vorbreitungen haben wohl einige Jahre gedauert, jedenfalls wird im Vorwort ein Entwurf von 1603 erwähnt. Als erster Abschnitt De modo procedendi,im 2. Buch De poenis, beginnend mit de blasphemis usw. Im 3. Buch Erectio rotae criminalis, im 4. Buch verschiedene Dekrete und Abschnitte über Classi de banditi und Privilegi delle militie. - Durchgehend mit kl. Wurmloch im Außensteg, die letzten Bll. mit Wurmspur. Titel etwas fleckig, letztes Bl. mit alten Eintragungen. Sine-praeside-Dissertation des damals 22jährigen Barons Leopold Nicolaus v. Ende, später kursächsischer Kabinettsminister und Staatssekretär des Innern (gest. 1792). Exemplar auf großem Papier mit späterem Exlibris eines Freiherrn v. Ende-Altjessnitz auf der Titelrückseite. - Angebunden die Glückwünsche der Juristischen Fakultät der Universität Halle: PERILLUSTRI IUVENI Leopoldo Nicolao Libero Baroni ab Ende ... sincero affectu gratulantur ordinarius Decanus ceterique professores Facultatis Iuridicae. (Halle 1737). 8 Bl. 290 ERHARD, Christian Daniel, Handbuch des chursächsischen peinlichen Rechts. Bd 1. Leipzig, 1789. 349 S. Ppbd der Zeit (St.a.T., bestoßen, Rücken leicht lädiert). € 350,- 287 DANNECKER, Gerhard, Das intertemporale Strafrecht. Tübingen, Mohr, 1993. XXVIII, 623 S. OLwd (mit OUmschlag). € 50,Habilitationsschrift Freiburg 1991/92. Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Vorsatz. 290 Alles Erschienene. - 1832 erschien noch eine 2. Ausgabe, herausgegeben von Schilling. Erhard war 1819 verstorben. 291 EXNER, Franz, Kriminologie. 3., verbesserte und ergänzte Auflage der “Kriminalbiologie”. Berlin, Springer, 1949. X, 330 S. Mit 12 Abbildungen, Obroschur (Vorderer Umschlag leicht lädiert, kleine Fhelstelle). € 60,- 288 DITTMER, George Wilhelm, Das Sassen- und Holsten-Recht, in practischer Anwendung auf einige im 16ten Jahrhunderte vorgekommene Civil- und Criminalfälle; nach den im Archive des St. Johannis Klosters zu Lübeck aufgewahrten Protokollen des vormaligen klösterlichen Vogteigerichts, nebst einer tabellarischen Uebersicht, in dem ferneren Zeitraume vom Jahre 1601 bis zum Jahre 1730, vorgekommenen erheblicheren Criminalfälle, und deren Erledigung. Lübeck, von Rohden, 1843. 188 S. Blindgeprägter Lwdbd der Zeit (bestoßen, Rücken überklebt, innen gebräunt u. etwas braunfleckig, zahlreichen Anmerkungen und Anstreichungen von alter Hand, Nachsatz komplett mit alten Notizen). € 130,- Letzte Auflage. 292 FEUERBACH, Paul Johann Anselm, Kritik des Kleinschrodischen Entwurfs zu einem peinlichen Gesetzbuche für die Chur-Pfalz-Bayerischen Staaten. 3 Bde (in 1). Gießen, 1804. (Reprint Keip 1988). 638 S. Lwd. € 35,Kodifikationsgeschichte Strafrecht, herausgegeben von Werner Schubert u. a. Edition Bayern. - Remittendenexemplar. 293 FEUERBACH, Paul Johann Anselm, Kritik des natürlichen Rechts als Propädeutik zu einer Wissenschaft der natürlichen Rechte. Altona, bei der Verlagsgesellschaft, 1796. 28 S., S. 3 - 307 (so komplett). Schlichter Ppbd der Zeit (unbeschnitten, Rücken stärker gebräunt, sonst nur gering braunfleckig, innen leicht gebräunt und minimal braunfleckig). € 800,- Erste Ausgabe. - Zusammenstellung von Gerichtsfällen aus Zivil- und Kriminal-Protokollen des 16. Jahrhunderts, “in welchen die von den Voreltern übergekommenen Rechts-Ansichten und Gebräuche sich noch rein... (und in niederdeutscher Sprache) vorfinden” (Vorwort). 289 ENDE, Leopold Nicolaus von, De fatalium rigore iniquo poenisque contumaciae temperandis commentatio. Halle, J. H. Grunert, 1737. 4to. 1 Bl., 321 S. Mit 1 gestoch. Kopfvignette Erste Ausgabe. - Juristische Erstlingsschrift Feuerbachs und seine zweite Buchveröffentlichung überhaupt, mit der er seinen Übergang von der Philosophie zur Rechtswissenschaft vollzog. Ausgezeichnet durch ihre “Formvollendung und die 58 Strafrecht, Strafprozeß scharfe grundsätzliche Scheidung zwischen Moral- und Rechtsgebiet, wodurch allein schon ein Wendepunkt in der Wissenschaft von Recht und Staat bezeichnet wird” (ADB 6, 733).- Sehr selten. - Hamberger/Meusel IX, 335; Adickes 1586; Radbruch, Feuerbach S. 210. den, auch Jnzichten, und Frag-Stücken.” Froelich berichtet, daß er die einzelnen Ausführungen möglichst kurz und straff gehalten hat. Auch die Allegationen waren sehr eingeschränkt: “sehr sparsam gehalten, nur damit den teutschen Practicanten kein Ekel oder Abscheuen von vielen lateinischen Worten angeworffen werde.” Froelich suchte auch den Meinungsstreit zu schildern und die opinio communis anzuzeigen: “in strittigen Meinungen habe die sicherste mit einem Sternlein auf der Seiten angemerckt. 294 FICHTE, Johann Gottlieb, Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaftslehre. 2 Bde (in 1). Jena, Gabler, 1796/97. 11 Bll., 229; 269 S. Neuer Pappband. € 450,- 296 FUCHS, Carl, Anklage und Antragsdelikte. Eine criminalistische Studie. Breslau, Korn, 1873. IV, 204 S. OLwd (Titel verstempelt). € 60,- Erste Ausgabe. Vgl. Printing and the Mind of Man 244. - Zweiter Teil mit dem Untertitel Angewandtes Naturrecht. Einzige Buchausgabe. 295 FROELICH de Frölichsburg, Johann Christian, Com297 GARRAUD, René, Traité mentarius Jn Kayser Carl des théorique et pratique du droit péFünfften und deß H. (eiligen) nal Francais. 3me edition. 6 vols Röm.(ischen) Reichs Peinliche (in 5). Paris, Sirey, 1913/35. InsgeHalsgerichts-Ordnung, Oder: Kurtsamt 4594 S. Bibl.-Hlwd. € 500,ze, doch gründliche UnterweiVols 1 et 2 nouveaux tirage 1930. Letzte 294 sung, Wie ein dem Richterlichen Ausgabe des klassischen Werkes. René Amt obliegender Nachforschungs- oder Inquisiti- Garraud (1849 - 1930) wurde 1875 nach Lyon berufen, wo er ons-Process, nach Gelegenheit und Herkommen 46 Jahre Professor für Strafrecht war. Gleichzeitig erhielt er der Kayserlichen, Chur-Fürstlichen, wie auch an- seine Zulassung als Anwalt. Er ist einer der Gründer der Zeitdern, sonderlich der Ober- und Nieder-Oester- schrift “Archives de l’anthropologie criminelle” im Jahre reichischen Fürstenthümern und Landen, ... zu 1885, er wurde Mitglied und später Präsident der Akademie der Wissenschaften in Lyon. Garraud war auch Autor von Protocoll zu bringen, und zu vollführen seye; ... 7. “Précis de droit criminel” (zuerst 1881, 15. Auflage posthum Ausgabe, vorjetzo aber mit dienlichen additioni- 1934). Politisch war G. konservativ, in Bezug auf seine wisbus versehen durch J. G. Scopp. 2 Teile und Suppl. senschaftliche Position wurde er von Ferri als “Neo-Klassi(in 1 Bd), Mit gestochenem Frontispiz von G. Kolb. ker” bezeichnet. Er war durchaus interessiert an soziologiFranckfurt & Leipzig, Wohler, 1759. Quart., 7 Bll., schen Aspekten des Strafrechts, stand aber den italienischen Positivisten kritisch gegenüber. Einige Jahre war er Mitarbei324, 368 S.,10 Bll., 114 S., 4 Bll. Halbpergament ter an der “Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissender Zeit. € 800,- schaft”. Siehe Jean-Louis Halperin in criminocorpus.. Letzte Auflage des wichtigen Kommentars. - Johann Christoph Frölich de Frölichsburg, Rechtslehrer an der Universität zu Freiburg im Breisgau, verfasste den ersten deutschen Carolinakommentar, der im Jahre 1709 zuerst in Innsbruck erschien. Der Kommentar zeigt eindrucksvoll den Stand der Kriminalrechtswissenschaft im 18. Jahrhundert. Erst der große Carolinakommentar von Böhmer verdrängte den von Frölich in Lehre und Rechtspraxis. Der Kommentar ist in zwei große Abschnitte eingeteilt. Der erste Teil handelt von dem Inquisitionsprozeß “oder dem Richterlichen Amt und Gewissen obliegenden Nachforschungs-Process mit allen seinen Formulis von Anfang bis an das Ende, samt einer Summarischen Erklärung des Banns und Achts, auch Anklags-Proceß weisen wird.” Der andere Teil ist dem materiellen Strafrecht gewidmet: “Der Andere Theil oder Tractat aber enthält die Auslegung der vornehmsten schweresten Uebelthaten, mit dero Abstraffung, mildernden und beschwerenden Umstän- 298 GLASER, Julius, Gesammelte kleinere Schriften über Strafrecht, Civil- und Strafprocess. 2 Bde. Tendler, 1868. 529; 482 S. Hldr der Zeit mit Rückentitel und etwas Rückenvergoldung. € 450,Erste Ausgabe. - Julius Glaser (1831-1885) studierte zunächst in Wien, später bei Geib in Zürich und wurde in Wien ab 1856 ao. Professor, seit 1860 ordentlicher Professor. Wien, später Justizminister Österreichs. Der junge Franz von Liszt studierte bei ihm von 1869 bis 1873. Höchste Verdienste kommen Glaser bei der Ausformulierung und Gestaltung des österreichischen Strafprozesses. Er war der führende Strafprozessualist in Österreich im 19. Jhdt. Darüber hinaus entwickelte er die später von M. von Buri modifizierte Kausalitätstheorie. (St.-Landsberg III, 2/954-962; 399ff. (Noten); 59 Strafrecht, Strafprozeß ADB 49, 372). - Einband etwas berieben, Name auf dem Vorsatz, nur leicht gebräunt. spuren und kleinen Läsuren, Titel stärker gebräunt, sonst nur minimal). € 240,Erste Ausgabe der Arbeit, die für ihre Zeit “in der Geschichte dieser Spezialliteratur eine ehrenvolle Stellung” einnimmt (Stintzing/L.). Der liberale Jurist und Publizist Franz von Holtzendorff (1829 - 1889) gilt als “Vorläufer der heutigen sozialen und strafrechtspolitischen Richtung” der Rechtswissenschaft. Die Erneuerung des Strafrechts, verfahrens und -vollzuges wie auch die Abschaffung der Todesstrafe standen im Mittelpunkt seiner rechtspolitischen Bestrebungen. - Stintzing/L. III/2,Text S. 717; NDB IX,557. 299 GLASER, Julius, Handbuch des Strafprozesses. 2 Bde. Leipzig, Duncker und Humblot, 1883/85. XVI, 756; XII, 602 S. Hlwd der Zeit. € 250,Systematisches Handbuch der Deutschen Rechtswissenschaft, 9. Abteilung, 4. Theil, 1/2. - Der deutsche Strafprozess erhielt Ende des 19. Jahrhunderts starke Impulse von dem bedeutendsten Kriminalisten Österreichs dieser Zeit, Julius Glaser (1831-1885), Rechtslehrer an der Universität Wien und späterer Justizminister. Glaser suchte den österreichischen und deutschen Strafprozess in Einklang zu bringen. Sein angestrebtes Ziel war es, einen gemeinsamen Gesetzesentwurf zu verwirklichen. Bei Glaser studierte auch Franz von Liszt. 303 HOMMEL, Karl Ferdinand, Rhapsodia quaestionum in foro quotidie obvenientium neque tamen legibus decisarum. Editio quarta, longe emendatior et novo volutine aucta, Vol. VII, continens panegyrin et memoriam Hommelii, nec non vitam et indicem, curavit Carl Gottlob Roessig. Bayreuth, Ioh. Andr. Lubecc, 1795. 40, 256 S. Mit 1 Tafel. Halbleder der Zeit. € 48,- 300 HILLIGER, Sigismund Gottlieb (praes.), J. A. PENICKE (resp.), Disputatio juridica de poena pecuniaria in delictis 300 carnis, Von der Geld-Busse in fleischlichen Verbrechen. Recusa (= 2. Auflage). K. F. Hommel (1722-1781) war v. a. als Strafrechtler bedeuWittenberg, o. Verlag, 1741. Kl.-4to. 55 S. Neuerer tend, manche wollen in ihm den “deutschen Beccaria” sehen. Das vorliegende Werk ist eine umfassende SpruchHlwdbd (angestaubt, braunfleckig, Bibl.-Schild auf sammlung, die sich am Vorbilde Carpzovs orientiert und das Innendeckel, Stempel auf Titelrückseite). € 70,- Ziel hatte, gegen dessen “Practica nova...” die eigenen ReAbhandlung über die Tendenz, bei Sexualdelikten (Ehebruch, Hurerei, Unzucht, Notzucht) nur auf Geldstrafen statt auf Leibes- oder Todesstrafe zu erkennen. Von männlichem Chauvinismus ist noch nicht die Rede. Vielmehr werden als Ursache die bestechlichen sog. Taschenrichter ausgemacht: “Tasch, was wilt du geben mir/ Mein Urthel wird genädig dir/ ... / Auf Land und Wasser raubt man sehr/ noch rauben Taschen-Richter mehr” (S. 5).- Nicht bei Hayn/Got. formideen zu verbreiten (Kleinheyer/Schröder S. 195). - Vita mit Impressum 1786. 301 HIPPEL, Robert von, Lehrbuch des Strafrechts. Berlin, Springer, 1932. XL, 440 S. OLwd (mit wenigen Anstreichungen). € 150,- Rechtsvergleichende Untersuchungen zur gesamten Strafrechtswissenschaft, Folge 3/16.1- 3. - Mit Beiträgen von Siegfried Lammich, Johanna Bosch, Ulrich Hansen, Albin Dearing, Stephan Baedeker, Josef Kürzinger, Hans-Heinrich Jescheck u. a. 304 JESCHECK, Hans-Heinrich (Hrsg.), Die Freiheitsstrafe und ihre Surrogate im deutschen und ausländischen Recht. 3 Bde. Baden-Baden, Nomos, 1983/84. (13) 994; (13, 737); (13, 436) S. Mit Tabellen. OLwd. € 120,- Besonders eindrucksvoll innerhalb des Lehrbuches ist auch die einleitende Geschichte des deutschen Strafrechts. 305 KARL V.: HORIX, Johann, Wahre Veranlassung der peinlichen Hals-Gerichts-Ordnung Käyser Carls des Vten. Mainz, 1765. 16 S. Rückenbroschur (2 Bl. mit Nässespur). € 80,- 302 HOLTZENDORFF, Franz von, Das Verbrechen des Mordes und die Todesstrafe. Criminalpolitische und psychologische Untersuchungen. Herausgegeben auf Grundlage öffentlicher in Berlin und München gehaltener Universitätsvorträge. Berlin, Lüderitz, 1875. 6, 368 S. OBroschur (Umschlag etwas gebräunt, mit leichten Klebe- Die Arbeit des Mainzer Hofgerichtsrats Johann Baptist von Horix erschien erstmals 1757 und wurde auch in die zweite Auflage von J. Chr. Kochs “Institutionibus iuris criminalis” aufgenommen. - Wurzbach 9, 270 (EA); Pütter II,53 (1759). 60 Strafrecht, Strafprozeß 306 KAUFMANN, A.: STRAFGERECHTIGKEIT. Festschrift für Arthur Kaufmann zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von Fritjof Haft, Winfried Hassemer, Ulfrid Neumann, Wolfgang Schild und Ulrich Schroth. Heidelberg, Müller, 1993. IX, 878 S. Mit Porträt. OLwd. € 50,- der Unterschied inter Jus vetus & novum samt denen Fontibus, woraus das Letztere geschöpft worden, angezeigt, sondern auch dieses mit Beyfügung deren seither ergangen - jüngerer Churfürstl. Resolutionen in ein mehreres Licht gesetzt wird und von einem unbenannten Authore verfertiget, und mit einem vollständigen Indice sowohl über den Codicem selbst, als mit Anmerkungen versehen. 2. Auflage. München, Boetter, 1774. (6) 272 (34) S. Einfacher Ppbd der Zeit (Rücken leicht lädiert, St.a.T.). € 280,- Mit Beiträgen von Ralf Dreier, Wolfgang Fikentscher, Joachim Hruschka, Günther Jahr, Klaus Lüderssen, Hans F. Zacher, Hans-Heinrich Jescheck u. a. 307 KAUFMANN, Arthur (Hrsg.), Schuld und Strafe. Studien zur Strafrechtsdogmatik. 2., durchgesehene Auflage. Köln, Heymanns, 1983. XIV, 268 S. Olwd (Privates Bibl.Schild auf Vorderdeckel) € 48,- Mit Kreittmayrs Justizreform der Jahre 1751 ff erhielt Bayern die damals modernste Justizverfassung Deutschlands. Beim Strafrecht ging es dabei weniger um eine Neubewertung der Straftatbestände im Lichte der AufkLetzte Ausgabe. lärung, als vielmehr um prozedurale Klarheit und Straffung. Zur Erläuterung 308 KAUFMANN, Hilde, Krigab Kreittmayr die Anmerkungen heraus. minologie I und III. 2 Bde. Stutt“Durch derben Humor gewürzt, zeigt er gart, Kohlhammer, 1977. 272; 226 da die ganze Fülle seiner Gelehrsamkeit 310 S. OLwd (mit OUmschlag). € 60,und Belesenheit (und) citiert mit seltener Vollständigkeit alle älteren und gleichzeitigen Autoren ..., Alles Erschienene. - I. Entstehungszusammenhänge des Verwobei manch kräftig treffendes Wort gesprochen wird. Diese brechens; III. Strafvollzug und Sozialtherapie. Anmerkungen bieten daher nicht nur für den bairischen Ju309 KLEINSCHROD, Gallus Alois, Entwurf risten eine fast authentische Interpretation der Gesetzbücheines peinlichen Gesetzbuches für die kurpfalz- er, sondern auch für den Gemeinrechtler ein getreues Spiegelbild der Lage um die Mitte des (18.) Jahrhunderts. baierischen Staaten. München, Hübschmann, Nach der Absicht des Verfassers sollten sie gleichzeitig für 1802. VI, 5 Bll., 463 S., 1 Bl. Mit 1 gefalteten Tafel. den juristischen Universitätsunterricht in Baiern dienen” Interimsbroschur der Zeit. € 700,- (Stintzing/Landsb. III.1/Text 225 f). ADB XVI, 109. - Kleinschrod (1762-1824) war Strafrechtslehrer an der Universität Würzburg. Er publizierte sieben Jahre 312 KRESS, Johann Paul, Commentatio sucvor dem Feuerbachschen Lehrbuch das erste moderne Strafcincta in Constitutionem Criminalem Caroli V. Imrechtslehrbuch seine systematische Entwicklung der Grundperatoris. Hannover, Nicolai Foerster, 1721. 8vo. begriffe und Grundwahrheiten des peinlichen Rechts nach (32,548 (24, 1) S. Pergamentband der Zeit. der Natur der Sache und der positiven Gesetzgebung. - Sel€ 900,ten. - Auf kräftigem Papier gedruckt. Erste Ausgabe. Johann Peter Kress (1677-1741), Schüler von 310 KLENNER, Albert, Die Tötung auf Verlan- Stryk und Thomasius, lehrte Zeit seines Lebens an der Univergen im deutschen und ausländischen Strafrecht sität Helmstadt, an die er auf Vermittlung von Leibniz berufen war. Sein Kommentar gilt als erster Carolinakommentar sowie de lege ferenda. Berlin, Heymanns, 1925. von wissenschaftlichem Rang, der durch die historischen 96 S. Hldr der Zeit. € 80,- textkritischen Arbeiten, insbesondere der Vergleich der erMit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Titel. sten Entwürfe der Carolina in den Jahren 1521 und 1529, zusätzlich herausragte. Der Kommentar, ein Markstein in der 311 KREITTMAYR, Wiguleus Xaverius Entwicklung des deutschen Strafrechts, erschien in wiederAloysius, Anmerkungen über den Codicem Juris holter Auflage. Die dritte Auflage von 1736 wart die von Bavarici Criminalis, worinn derselbe sowohl mit Kress zuletzt bearbeitete, 1786 eine letzte Ausgabe. (ADB 17,130; Stintzing-Landsberg III,1/ 142-144; 88 (Noten). Auf den gemeinen, als ehemalig statutarischen Crimi- dem zeitgenössischen Einband hat ein Vorbesitzer den Titel nal-Rechten genau collationirt. mithin nicht nur handschriftlich auf dem Vordeckel wiederholt. 61 Strafrecht, Strafprozeß 313 KRUG, August Otto, Ueber colus und culpa und insbesondere über den Begriff der unbestimmten Absicht. Leipzig, Tauchnitz, 1854. 82 S. Ppbd der Zeit (mit hs. papiernem Titelschild, St.a.T.). € 120,- 317 LUEDER, Carl, Die Vermögensbeschädigung. Leipzig, Veit, 1867. VI, 199 S. Lwd (St.a.T.). € 120,Die Verbrechen gegen das Vermögen vom Standpunkte und nach den Bedürfnissen der gegenwärtigen deutschen Strafgesetzgebung in zusammenhängenden Monographien, 1. Krug (1805-1867), hochangesehener sächsischer Jurist, betreute als Mitarbeiter des Justizministeriums die Gesetzgebungsarbeiten für ein neues sächsisches Strafgesetzbuch. 318 MANZ, Caspar (praes.), F. WENDLINGER (resp.), Dissertatio ratio-regularis de obligationibus ex delicto, & quasi delicto. Ingolstadt, Gr. Hänlin, 1643. Kl.4to. 2 Bl., 175 S., 2 Bl. (das letzte weiß). Kart. der Zeit mit allseitigem Goldschnitt (teilweise mit schmaler Nässespur am oberen Blattrand, Stempel auf Titelrückseite). € 150,- 314 LANGE, Francois, La nouvelle pratique civile, criminelle, et beneficiale ou Le nouveau praticien Francois. Reformé suivant les nouvelles ordonnances... Douzième édition augmentée. 2 tom. Paris, N. Gosselin, 1719. 4to. Gestochene Porträt-Tafel, 7 Bl., 804 S., 30 Bl. Register u. 3 Bl., 788 Zur Frage der Entschädigung bei Diebstahl, Sachbeschädigung, Tötung fremS. Ldrbde der Zeit mit reicher den Viehs (“Lex Aquilia”), Beleidigung Rückenvergoldung (berieben, etoder sonst eines angetanenen Unrechts. was bestoßen und gering fleckig, - Mit handschriftlichem Vermerk “Ex Bibl. Bd 1: Papier gering gebräunt u. Gravenegg” auf dem Titel und kleinem 317 vereinzelt etwas braunfleckig, Bd gestochenem Wappen-Exlibris auf dem 2: in den weißen Rändern fast durchgehend etwas Innendeckel. Caspar Manz hatte das Rechtsstudium an der feuchtwellig oder feuchtrandig). € 480,- Universität Ingolstadt gründlich reformiert; der ihm nahestehende Theologe Wolfgang Gravenegg (oder Grauenegg; vgl. ADB 20, 282) war zur gleichen Zeit Provincial des Jesuitenordens. 12. Auflage des Werkes von Francois Lange (1610 - 1684) zur Zivil- und Strafgerichtsbarkeit. Die erste Auflage erschien 1662 unter dem Namen Victor Tagereau. Nach Hoefer tat Lange nichts anderes als Tagereaus Werk zu überarbeiten, das schließlich unter Langes Namen erschien. Nach dem Tode Langes fand man unter seinen Manuskripten eine Abhandlung zum Völkerrecht und eine weitere zum Kirchenrecht, die der “Nouvelle pratique” hinzugefügt wurden. Die letzte (15.) Auflage erschien 1755.- Vgl. Hoefer XXIX,390f u. Quérard IV,524. 319 MARBACH, Ulrich (praes.), Fr. SACHS (resp.), Disputationem juridicam de jure transigendi in caussis criminalibus ... defendet. Straßburg, D. Maag, 1705. Kl.-4to. 44 S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 65,Über die Möglichkeit, strafrechtliche Fälle quasi zivilrechtlich durch Vergleich, d.h. in der Regel durch Zahlung eines Mannoder Lösegeldes zu erledigen. - Jöcher III, 133. - Einzige Ausgabe. 315 LISZT, Franz von, Wilhelm KAHL u. a., Gegenentwurf zum Vorentwurf eines deutschen Strafgesetzbuchs. Begründung. (Nebst einer Denkschrift, betreffend die Einarbeitung der Nebengesetze von H. H. Kriegsmann). Berlin, Guttentag, 1911. VI, 407 S. Hlwd. € 120,- 320 MARQUARDSEN, Heinrich von, Der Proceß Manning. Zur Veranschaulichung des englischen Strafverfahrens nach unmittelbaren Aufzeichnungen dargestellt. Erlangen, Enke, 1850. 132 S. Ppbd der Zeit (Rücken oben und unten recht bestoßen, Einbandkaschierung teils berieben, Papier aber sehr gut). € 100,- Liszt und Kahl waren Professoren an der Universität Berlin. 316 LUDOVICI, Jacob Friedrich (praes.), Johann S. SCHÜZ (resp.), De effectu poenitentiae, et in civilibus et in criminalibus causis. Recusa (= 2. Auflage). Halle, J. Chr. Grunert, 1740. Kl.4to. 56 S. Rücken-Broschur (geringf. braunfleckig). € 70,- Die Ermordung des Zollbeamten Patrick O’Connor durch das Ehepaar Manning und die Verurteilung und Hinrichtung der beiden hätten die Zeitungen und die Öffentlichkeit unter Anführung von Charles Dickens zur Aufnahme des Kampfes “gegen das unnütze, unsittliche Morden im Namen des Staa- Zuerst 1715 in Halle erschienen. 62 Strafrecht, Strafprozeß tes” provoziert. Habe Voltaire noch in Sachen Jean Calas um einen unschuldigen gekämpft, habe die öffentliche Meinung jetzt einen eindeutigen Mord aus niedrigen Motiven als Anlaß genommen, die Abschaffung der Todesstrafe zu fordern. Die Arbeit war urspünglich zur Veröffentlichung in der Zeitschrift “Der Gerichtssaal” gedacht. Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf dem Titelblatt. - Adolf Merkel (1836-1896), der Strafrechtslehrer in Wien und Prag gewesen ist, suchte als einer der wenigen Strafrechtslehrer, eine eigenständige Position zwischen den beiden großen Strafrechtslagern von Karl Binding (Vergeltungstheorie) einerseits und Franz von Liszt (soziologische Strafrechtsschule) andererseits zu behaupten. 321 MATERIALIEN zur Strafrechtsreform. (Herausgegeben von Justizministerium der Bundesrepublik Deutschland). 15 Bde (in 19). Bonn, 1954/62. Originalausgabe in Karton. 4to. € 500,- 323 MITTERMAIER, Carl Joseph Anton, Das englische, schottische und nordamerikanische Strafverfahren im Zusammenhange mit den politischen, sittlichen und socialen Zuständen und in den Einzelnheiten (!) der Rechtsübung. Erlangen, F. Enke, 1851. Gr.8vo. 12, 560 S. Hldrbd der Zeit mit Rückenvergoldung (Einband berieben und etwas gebräunt, Rücken mit kleiner Klebespur, Vorsatz mit mehrfachen handschriftlichen Signaturen., Titel verso u. recto mit Bibl.-Stempel, Besitzvermerk und Signaturen, stellenweise Unterstreichungen mit Bleistift). € 220,- 1. Gutachten der Strafrechtslehrer; 2. Rechtsvergleichende Arbeiten; 3. Amtlicher Entwurf eines Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuches nebst Begründung 1925 (Reichsratsvorlage); 4. Entwurf eines Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuchs; 5. Entwurf eines Allgemeinen Deutschen Strafgsetzbuches 1930 (Entwurf Kahl); 6. Amtlicher Entwurf eines Strafvollzuggesetzes nebst Begründung vom 13. Januar 1927 (Reichstagsvorlage) und Entwurf eines Strafvollzugsgesetzes mit Begründung vom 9. September 1927 (Reichsvorlage); 7. Entwurf eines Einführungsgesetzes zum Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuch und zum Erste Ausgabe der Arbeit des bekannten Strafvollzugsgesetz 1930 (ReichstagsvorHeidelberger Juristen C. J. A. Mittermaier 322 lage); 8. Reform des Strafvollzugsrechts, (1787-1867), mit der er “den Horizont Rechtsvergleichende Arbeiten (3 Teile); 9. Reform des Strafdes deutsches Juristenstandes... auf den anglo-amerikan. vollzugsrechts, Ausländische Vollzugsvorschriften; 10. Das Rechtskreis (erweiterte)” (NDB). Vorausgegangen war 1850 Strafregisterwesen im Ausland; 11. Entwurf eines Gesetzes eine Reise nach Großbritannien. Erstmals versuchte Miterbetreffend Änderungen des Gerichtsverfassungsgesetzes; maier, ein ausländisches Recht nicht nur in Bruchstücken, 12. Entwurf eines Gesetzes betreffend Änderungen des Gesondern als System darzustellen. Der Schwerpunkt liegt hier richtsverfassungsgesetzes; 13. Bericht der 7. Kommission des in “Gestaltung und Auffassung, die jene Rechte in ihrer HeiReichstages 12. Legislaturperiode II. Session 1909-1911 zur mat gefunden haben” (Stintzing/L. III/2,423f).- NDB Vorberatung der Entwürfe 1. eines Gesetzes betreffend ÄnXVII,585. derungen des Gerichtsverfassungsgesetzes, 2. einer Strafprozeßordung, 3. eines zu beiden Gesetzen gehörenden Ein324 MITTERMAIER, Carl Joseph Anton, Erführungsgesetzes; 14. Entwurf eines Gesetzes zur Änderung fahrungen über die Wirksamkeit der Schwurgedes Gerichtsverfasssungsgesetzes und Entwurf eines Gesetrichte in Europa und Amerika, über ihre Vorzüge, zes über den Rechtsgang in Strafsachen nebst Begründung Mängel und Abhülfe. Erlangen, Enke, 1865. VIII, Reichsvorlage 1919; 15. Gegenüberstellung des Entwurfs eines Strafgesetzbuches (E1962) und der Stellungnahme des 786 S. Moderner Leinenband mit schwarzem Bundesrates mit dem Entwurf eines allgemeinen Deutschen Rückenschild. € 320,Strafgesetzbuches (E1930) und dem geltenden Strafgesetz1853 hatte Mittermaier in Jahrgang 5 von “Der Gerichtsbuch (E1962) und des geltenden Strafgesetzbuches. sowie saal” seine “Erfahrungen über die Wirksamkeit der SchwurSonderband: Die heitere Seite. gerichte in Deutschland vorzüglich im Herzogthum Braunschweig” erscheinen lassen. Hier nun seine weiter gehenden Beobachtungen in erster und einziger Ausgabe. 322 MERKEL, Adolf, Die Lehre von Verbrechen und Strafe. Auf der Grundlage des “Lehrbuchs des Strafrechts” in Verbindung mit den übrigen Schriften des Verfassers herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von M. Liepmann. Stuttgart, Enke, 1912. XLIV, 371 S. Hlwd. € 250,- 325 MITTERMAIER, Carl Joseph Anton, Die Gesetzgebung und Rechtsübung über Strafverfahren nach ihrer neuesten Fortbildung dargestellt und geprüft. Erlangen, Enke, 1856. XII, 686 63 Strafrecht, Strafprozeß S. Hldr der Zeit mit Rückentitel und Rückenvergoldung. € 420,- sorum, ex diversis frequentibusque in foro materiis Juridicis. Das ist: Rechtliche Erörterungen Zusammengetragener auserlesener, Bey verschiedenen Hohen Tribunalien, pro & contra gestrittner Richerlich entschiedner und bey Ober- und UnterGerichtern täglich vorfallender Juridischer Casuum. Nürnberg, Münchmeyer, 1700. (10) 825 (21) S. Ldr der Zeit. € 500,- Erste Ausgabe. - Mittermaier (1787-1867), Schüler von Feuerbach, war der bedeutendste deutsche Strafprozessualist. Er hatte Strafrechtslehrstühle an den Universitäten Landshut, Bonn und Heidelberg inne. Seine Werke zum Strafprozess prägten entscheidend die Rechtsentwicklung im 19. Jahrhundert. - Stempel auf Vorsatz und Titel, etwas gebräunt. 326 MITTERMAIER, Carl Joseph Anton, Die Lehre vom Beweise im deutschen Strafprozesse nach der Fortbildung durch Gerichtsgebrauch und deutschen Gesetzbücher in Vergleichung mit den Ansichten des englischen und französischen Strafverfahrens. Darmstadt, Heyer, 1834. VII, 504 S. Pappband der Zeit (St.a.T.). € 400,- Seltene Fallsammlung. - Münchmeyer war Regierungsregistrator und Notar, 1708 verstorben. (DBA 875, 69-70; DBI 3, 1428c), - Schöner zeitgenössischer Ganzleder-Einband auf vier Bünden mit floral ergänzter, aber verblasster Titelprägung und umlaufendem Farbschnitt. Am oberen Kapital und der oberen Ecke der hinteren Decke minimale Beschädigungen des Ganzleder-Einbandes. Einige Seiten braunfleckig und gebräunt. Guter Zustand. Ein wesentlicher Schwerpunkt des Wirkens von C. J. A. Mittermaier liegt im Bereich des Strafprozeßrechts. Durch seine Arbeiten zum Beweisrecht bereitet er den Boden für den Grundsatz der freien Beweiswürdigung. 330 NIEDERSCHRIFTEN über die Sitzungen der Großen Strafrechtskommission. 14 Bde. Bonn, 1956/60. Insgesamt 6586 S. OKart. 4to. € 500,Originalausgabe. 1. Grundsatzfragen, 1. bis 13. Sitzung; 2.-4. Allgemeiner Teil, 14. bis 52. Sitzung; 5. Allgemeine Fragen zum Besonderen Teil, 53. bis 58. Sitzung; 6.-10. Besonderer Teil, 59. bis 114. Sitzung; 11. Beratungen zur Todesstrafe; 12. Zweite Lesung des Entwurfs, Allgemeiner Teil; 13. Besonderer Teil, 2. Lesung; 14. Register und Materialübersicht. 327 MÜLLER, Christian Friedrich, Das Strafgesetzbuch für die Preußischen Staaten vom 14. April 1851 mit Beifügung der nach den neuesten Strafgesetzbüchern in Oesterreich, Baiern, Oldenburg, Sachsen, Würtemberg, Braunschweig, Lippe-Detmold, Hannover, Großherzogthum Hessen, Baden, Anhalt-Dessau und Köthen und den Thüringischen Staaten geltenden Strafbestimmungen. Halle, Schwetschke, 1852. XII, 652 S. Lwd. € 160,- 331 NOWAKOWSKI, Friedrich, Perspektiven zur Strafrechtsdogmatik. Ausgewählte Abhandlungen. Wien, Springer, 1981. VI, 327 S. Kart. (St.a.Vorsatz und Titel, mit Folie überzogen). € 30,- Im ersten Teil das neue preußische Strafgesetzbuch mit Index. Ab Seite 142 “Zusammenstellung der neuen Strafgesetzgebungen Deutschlands nach der Ordnung des Strafgesetzbuchs für die Preußischen Staaten”, und zwar Titel für Titel, Paragraph für Paragraph. - Einzige Auflage. Forschungen aus Staat und Recht, 53. - N. war Leiter des Instituts für Strafrecht und sonstige Kriminalwissenschaften an der Universität Innsbruck. Herausgeber der Sammlung Günther Winkler. 332 OEHLER, Dietrich, Internationales Strafrecht. Geltungsbereich des Strafrechts, Internationales Rechtshilferecht, Recht der Gemeinschaften, Völkerstrafrecht. 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Köln, Heymanns, 1983. XXX, 689 S. OLwd (mit OUmschlag). € 100,- 328 MÜLLER, Peter (praes.), A. DRACHSTEDT (resp.), Commentatio de fuga. Jena, Bauhöfer, 1678. Kl.-4to. 1 Bl., 318 S. Neuer Ppbd (unterer Rand bis an den Text heran beschnitten, teilw. unter Verlust der Kustode). € 160,Umfangreiche juridische Abhandlung über alle Arten, sich eines Amtes, einer Verpflichtung oder einer Stellung durch Flucht zu entziehen: die Flucht von Amtspersonen, von Bürgern, von Knechten und Dienstboten, von Schuldnern, von Erben, von Inhaftierten, von Klosterinsassen, von Ehegatten, Soldaten etc. Peter Müller lehrte an der Universität Jena und war zuletzt Kanzler der Grafen von Reuß. Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Vorsatz. 333 OEHLER, Dietrich, Wurzel, Wandel und Wert der strafrechtlichen Legalordnung. Berlin, de Gruyter, 1950. XX, 217 S. OKart. € 25,Habilitation in Münster. Münsterische Beiträge zur Rechtsund Staatswissenschaft, 1. - Im Strafgesetzbuch erscheint der Kreis der Rechtsgüter, die die rechtlich geschützten Lebensinteressen der Rechtsgemeinschaft und des Einzelnen darstellen. Der Gesetzgeber wählt diese Rechtsgüter unter 329 MÜNCHMEYER, Michael, Selectae enucleationes casuum juridico-practicorum in Jucicio contradictorio, jamjam discussorum & deci64 Strafrecht, Strafprozeß den zahlreichen anderen schutzfähigen Gütern aus, scheidet sie damit von diesen und legt ihnen einen besonderen Rechtswert zu (Einleitung). Grundlegendes Werk. betreut von Arthur Wegner, Halle. Pappband der Zeit mit kleinem Bibl. Rückenschild (St.a.T.). € 300,See e.g. Walther Riese The legacy of Philippe Pinel. An inquiry into thought on mental alienation (1969). Pinel (1745 1826), berühmt für seine neuen Ideen in der Psychologie und Behandlung von Geisteskranken, veröffentlichte das Werk zum ersten Mal 1801, hier offenbar letzte Auflage. 334 ÖSTERREICH, Bundesministerium für Justiz, Entwurf eines Strafgesetzbuches smt Erläuterungen. Allgemeiner und Besonderer Teil. 2 Bde. Wien, Eigenverlag, 1964. (19) 128; (42) 324 S. Lwd. 4to. € 150,- 339 RAUTER, Jacques-Frédéric, Traité théorique et pratique du droit criminel Francais, ou cours de législation criminelle. 2 vols. Paris, Hingray, 1836. 588; 672 S. Moderne schwarze Leinenbände. € 220,- Mit einer handgeschriebenen, umfangreichen Widmung des damaligen Bundesministers für Justiz, Burda, datiert 28. Juni 1965. Erste Ausgabe. Für Belgien erschien 1837 eine édition augmentée mit 584 Seiten. R. war Professor für Strafrecht und Député für das Départment Bas-Rhin. Von ihm auch “Cours de procédure civile française” (1834), sowie “Über den französischen Gesetzes-Vorschlag, die Verantwortlichkeit der Minister betr. vom 10. Osenbrüggen (1809-1879), Professor in Jan. 1834” in Heft 7/1834 von MittermaiDorpat und, als Nachfolger Geibs, in ers “Kritische Zeitschrift für RechtswisZürich. Landsberg bescheinigt ihm, als 326 senschaft und Gesetzgebung des Auslanstrafrechtlicher Germanist die hinstoristides”. - Sauberes Exemplar mit nur wenigen Braunflecken. sche Methode mustergültig angewandt zu haben, allerdings ohne über allgemeineres Geschichtsbild zu verfügen. Immer340 SAMHABER, Johann Baptist Aloys hin sei ihm aber Hegelianische Spekulation fremd. - Stempel (praes.)J. A. M. SEUFFERT (resp.), Dissertatio auf Titelrückseite und auf weiterer Seite, Papier fleckenfrei philosophico-politica de sensu pudoris in homine und gut. 335 OSENBRÜGGEN, Eduard, Abhandlungen aus dem deutschen Strafrecht. Bd 1 (alles Erschienene). Erlangen, Enke, 1857. XVI, 269 S. Ppbd der Zeit. € 200,- furti accusato, et eius ad legislatorem relatione. Würzburg, Nitribitt, 1786. Kl.-4to. 1 Bl., 78 S. Rücken-Broschur (angestaubt, geringf. braunfleckig, Titel mit Abschnitt der oberen Ecke ohne Textverlust). € 80,- 336 OSENBRÜGGEN, Eduard, Theorie und Praxis des Liv-, Esth- und Curländischen Criminalrechts in einer Darstellung von Rechtsfällen mit Excursen. 1. und 2. Lieferung (in 1 Bd). Dorpat, Kluge, 1846. XII, 165, VI, 182 S. Hlwd der Zeit € 280,- Zur Theorie der Strafe, hier konkret über das Schamgefühl eines Straftäters und in wieweit es vom Gesetzgeber zu berücksichtigen ist. Bedeutende forensisch-psychologische und rechtsphilosophische Abhandlung, die sich stark auf Beccaria bezieht. Wie häufig, ohne die beiden Schlussblätter mit den von Seuffert bei dieser Gelegenheit verteidigten Thesen u.a. über das Recht des Volkes (1786!) auf Absetzung des Souveräns.- Hamberger/Meusel 7, 474. Name auf Vorsatz, beschabter und aufgerissener Halbleinwand-Band der Zeit mit auf Papier gedruckter Titelprägung und montierten Originalbroschur-Decken. Schönes, fleckenfreies Papier. - Alles Erschienene. 337 PESSINA, Enrico, Elementi di diritto penale. 3 vols. (in 2). Neapel (Napoli), Riccardo Marghieri di Gius, 1882-1886. 416; VIII, 422, 402 S. Hlwd der Zeit. € 150,- 341 SCHOLZ, J. der Dritte. Darstellung des Strafrechtsfalles gegen die Gräfin von Görtz-Wrisberg und mehre andre des Hochverraths Angeklagte, sammt Entscheidungen der Herzoglich Braunschweigischen Gerichte und einem Gutachten der Heidelberger Juristenfakultät. Lüneburg, Herold u. Wahlstab, 1835. 254 S. OBroschur (angestaubt und etwas fleckig, Bibl.-Schildchen, Stem- Offenbar letzte Auflage. 338 PINEL, Philippe, Traité médicophilosophique sur l`aliénation mentale. Seconde edition, entièrement refondue et très-augmentée. Paris, Brosson, 1809. XXXII, 496 S. Marmorierter 65 Strafrecht, Strafprozeß pel verso Titel, braunfleckig, durchgehende Nässespur im oberen Rand). € 140,- Würzburger Volksausgaben 4 und 2. - (Angebunden:) 1. DAS GESETZ VOM 26. MÄRZ 1856, betreffend die Gewährleistung bei Viehveräußerungen. 2. Auflage. Mit Anhang: Verordnung vom 21. Dezember 1858, den Viehandel betr., München, 1859.- 2. GESETZ DIE VERJÄHRUNGSFRISTEN IN BAYERN BETREFFEND, vom 26. März 1859. Nördlingen, 1859. Die Gräfin war angeklagt, zusammen u.a. mit dem Kanzleidirektor Bitter, dem Legationsrat Klindworth und anderen gegen Herzog Wilhelm Unruhe stiften zu wollen. Sie sollen Wilhelms unglücklichen Bruder Karl dabei unterstützt haben, die Herrschaft wiederzuerlangen, die er bei der sog. “Braunschweigischen Revolution von 1830” verloren hatte.- Vgl. NDB XI,226. 346 TITTMANN, Carl August, Grundlinien der Strafrechtswissenschaft und der deutschen Strafgesetzkunde, zum Gebrauche bei Vorlesungen. Leipzig, Fleischer, 1800. XXIV, 418 (20) S. Halbleder der Zeit. € 350,- 342 SCHWARZE, Friedrich Oskar, Das deutsche Schwurgericht und dessen Reform. Erlangen, Enke, 1865. XVII, 202 S. Lwd (St.a.Vorsatz und Titel). € 120,- Tittmann (1775 - 1834), bekannt für sein 3bändiges “Handbuch der Strafrechtswissenschaft” (2. Aufl. 1822/24), war auch einer der ersten, der aus den partikularen Strafrechtsentwicklungen eine gemeinsame dogmatische Liniue herausarbeitete und ein erstes modernes Lehrbuch zum Strafrecht schuf. Originalausgabe. - Stempel auf Vorsatz und Titel. Unter den am heftigsten umstrittenen Themen war innerhalb des Strafrechts die Einführung von Geschworenengerichten nach französischem Vorbild. Eine wichtige und einflussreiche Schrift zu diesem Thema verfasste der sächsische Generalstaatsanwalt F. O. Schwarze (1816-1886), der später auch zum Mitglied der Kommission zum deutschen StGB ernannt wurde. 347 TITTMANN, Carl August, Handbuch der Strafrechtswissenschaft und der deutschen Strafgesetzkunde. 2., umgeänderte Auflage. 3 Bde. Halle, Hemmerde und Schwetschke, 1822/24. XVI, 440; VII, 687; VIII, 734 S. Hldr der Zeit. € 340,- 343 SCHWEIZERISCHES STRAFGESETZBUCH. Code pénal Suisse. Protokoll der zweiten Expertenkommission. Procès verbal de la deuxième commission d’experts. Beilagenband 1 u. 2 (in 2 Bdn)., Zürich, Füssli, 1916/17. VII, 365; 135, 149, 40, 42 S. Halbleder der Zeit. € 100,- C. A. Tittmann (1775-1834) nahm an den Beratungen des späteren sächsischen StGB von 1838 teil. Seine historischen Arbeiten zählen zu den besten seiner Zeit. - Stempel auf Vorsatz und Titel. 1. Strafen und sichernde Massnahmen. Strafvollzug. Behandlung der Jugendlichen. Schutzaufsicht und Verdienstanteil; 2. Vorentwurf zu einem Schweiz. Strafgesetzbuch (Fassung vom August 1915): Erstes Buch von den Vergehen. Drittes Buch: Anwendung und Einführung des Gesetzes. 348 VARGHA, Julius, Die Abschaffung der Strafknechtschaft. Studien zur Strafrechtsreform. 2 Teile (in 1 Bd). Graz, Leuschner und Lubensky, 1896/97. 609; 753 S. Lwd. € 280,Die Diskussionen um die Straftheorien endeten keineswegs mit dem Inkrafttreten des StGB. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts scharten sich die Strafrechtler um die beiden grossen Kriminalisten Binder und von Liszt. Vargha, Professor für Strafrecht an der Universität Graz, legte eine umfassende Gesamtaufnahme zu den Straftheorien und dem Einfluss der naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise auf die Straftheorien vor. - Erste Ausgabe. Erst 1996 erschien ein unveränderter Nachdruck. 344 STOOSS, Carl, Vorentwurf zu einem Schweizerischen Strafgesetzbuch. Allgemeiner Teil. Im Auftrage des schweizerischen Bundesrates ausgearbeitet von Carl Stoss. Avant-projet de Code pénal Suisse. Traduits par mission du département fédéral de justice par Alfred Gautier. Basel, Georg, 1893. 88 S. Halbleder der Zeit. € 45,345 STRAFGESETZBUCH für das Königreich Bayern (und) POLIZEISTRAFGESETZBUCH für das Königreich Bayern. Mit leichtfaßlichen Anmerkungen für den Bürger und Landmann herausgegeben von einem rechtskundigen Beamten. 2 Teile (in 1 Bd). Würzburg, Stahl, 1862. 6, 112, 66 S.; 8, 65 S. Marmorierter Hlwdbd der Zeit (Einband etwas berieben und gering bestoßen, Stempel auf Vorsatz und Titel, etwas gebräunt und braunfleckig, einige farbige Anstreichungen). € 75,- 349 VIEITES, Moises A., Projet de code pénal. Traduit de l’Espagniol par Calixto Whitmarsh. Paris, Rousseau, 1928. 165 S. Hlwd der Zeit (St.a.T. und Vorsatz). € 60,Vieites war “Membre du Congrès juridique national Cubain”, “Membre du congrès scientifique panaméricain”, “Ancient membre de la commission codificatrice nationale Cubain” etc, laut Titelblatt. Wie der Übersetzer mitteilt, hat Vieites auf einer Tagung der Association international de droit pénal sein Project vorgelegt. 66 Strafrecht, Strafprozeß 350 VORENTWURF zu einem Schweizerischen Strafgesetzbuch. Neue Fassung der Expertenkommission. April 1908. (Zusammen mit:) ERLÄUTERUNGEN zum Vorentwurf vom April 1908. Im Auftrag des eidg. Justiz- und Polizeidepartements von Prof. (Emil) Zürcher verfasst. Bern, Stämpfli, 1909/14. 94; XVI, 503 S. Beide Bände in Halbleder der Zeit. € 200,- Prediger am Haller Zucht- und Arbeitshaus und hatte seit 1804 ein Extraordinariat für Moral und Ethik an der Universität. 354 WALDKIRCH, Johann Rudolf à, Der Gerechte Folter-Banck, Das ist eine rechtliche und gründliche Anweisung und Undersuchung, ob, wie und wann eine Christliche Obrigkeit, die verdächtigen Maleficanten, könne oder solle peinlich befragen. Aus den bewärtesten Rechts-Lehreren, zum Nutzen jedermäniglichs... vorgestellet. Bern, Daniel Tschiffeli, 1710. 4 Bl., 95, (1) S. Neuer Ppbd (Titel angestaubt u. etwas stärker, sonst nur gering braunfleckig). € 300,- 351 WACH, Adolph, Der Arrestprocess in seiner geschichtlichen Entwicklung. Teil 1: Der italienische Arrestprocess. (Alles Erschienene). Leipzig, Haessel, 1868. VI, 234 S. Leinwand der Zeit (St.a.T. und Vorsatz). € 240,- Erste Ausgabe der seltenen Schrift über den Einsatz der Folter in der juristischen Untersuchung. Gedacht für Richter, Advokaten und andere Rechtsvertreter, erörtert sie Fragen und Probleme wie: Ob die Tortur bei Christen erlaubt sei? - Pflicht und Amt der Malefiz-Richter und -Schreiber - Verschiedene Torturen und wer nicht gefoltert werden solle (u.a. Adlige, hohe Militärs und Graduierte) - Art und Abstufungen der Folter - Voraussetzungen für die Anwendung der peinlichen Befragung (Beschuldigungen, Indizien etc.) - Wie die evtl. Unschuld eines Gefangenen erwiesen werden soll.- Johann Rudolf à Waldkirch (1678-1757) wurde 1710 Doktor der Rechte und lehrte ab 1722 an der Basler Universität. Sein bekanntestes Werk ist die “Gründlich Einleitung zu der Eydgenossischen Bundes- und Staats-Historie” (1721).- Meusel XIV,380; vgl. AB XL,709f. Seltene Frühveröffentlichung Wachs, d. h. seine Leipziger Habilitationschrift. 352 WÄCHTER, Carl Georg von, Beitrag zur Geschichte und Kritik der Entwürfe eines Strafgesetgzbuches für den Norddeutschen Bund. Leipzig, Edelmann, 1870. IV, 140 S. Einfacher schwarzer Pappband der Zeit (St.a.T.). € 120,Originalausgabe der Denkschrift. Im ersten Teil Geschichte der Entwürfe, das heißt des Bundesbeschlusses des Nordeutschen Bundes vom 18. April 1868 und des ersten Entwurfes, dem das Preußische Strafgesetzbuch von 1851 zu Grunde lag, sowie seine Revision. Im Teil 2 die Kritik des Entwurfes des Deutschen Reichstages vom Februar 1870. 353 WAGNITZ, Heinrich Balthasar, Historische Nachrichten und Bemerkungen über die merkwürdigsten Zuchthäuser in Deutschland. Nebst einem Anhange über die zweckmäßigste Einrichtung der Gefängnisse und Irrenanstalten. 2 Bde, Halle, Gebauer, 1791. XII, 372; VIII, 286, VIII, 272 S. Mit Kupferstichporträt und mehrfach gefalteten Tabellen. Hldr der Zeit (St.a.T.). € 1.200,- 355 WELCKER, Carl Theodor, Die letzten Gründe von Recht, Staat und Strafe, philosophisch und nach den Gesetzen der merkwürdigsten Völker rechtshistorisch entwickelt. Gießen, Heyer, 1813. 8 Bl., 590 S. Halbleder der Zeit m it rotem Rückenschild. € 600,Kleinheyer-Schröder 369; Stolleis 2, 177 ff. - Erste Ausgabe. C. T. v. Welcker (1790-1868) gilt als der wichtigste und populärste liberale Jurist im 19. Jahrhundert. Grosse Bedeutung erlangte diese programmatische Frühschrift, in der er das Vernunftrecht gegen die immer dominanter werdende historische Rechtsschule von Savigny und vor allem gegen Hegel verteidigte. Das Vernunftrecht sichert nach Welcker die wahre Freiheit und die sittliche Selbstbestimmung des Menschen. In diesem Sinne entwickelt Welcker eine umfassende Straftheorie. Wagnitz (1755-1838), ist für die Rechtsgeschichte wegen seiner Beiträge zur Gefängnisreform der Spätaufklärungszeit wichtig geworden. Seine “aus der Praxis erwachsenen, für die Geschichte der Justiz- und der Gefängnisseelsorge bedeutsamen Vorschläge zu einer Reform des Strafvollzugs mit dem Schwerpunkt einer Beamtenausbildung verbanden sich mit einem den zeitgenössischen Anliegen Hallescher Theologen entsprechenden Engagement für die Ausbildung der Prediger (RGG)”. Er schrieb hierzu “Über die moralische Verbesserung der Zuchthaus-Gefangenen” (1787) und die hier in einem Exemplar vorliegenden “Historischen Nachrichten und Bemerkungen über die merkwürdigsten Zuchthäuser in Deutschland” (1791/94 in 2 Bänden). Nach einem Studium der Theologie (wohl in Halle) wurde er 1777 Adjunkt an der Liebfrauenkirche seiner Geburtsstadt, 1786 Diakon und war schließlich von 1808 bis 1834 Oberpfarrer und Superintendent daselbst. Außerdem wirkte er von 1784 bis 1817 als 356 WILDVOGEL, Christian, Dissertatio iuridica de ictu fustium, von Staup-Besen. Ohne Ort und Verlag, 1756. Kl.-4to. 63 S. Rücken-Broschur (unbeschnitten, Titel an d. unteren Ecke mit Einriss, einige Bl. mit Knickspur). € 75,Über Stockschläge bzw. Prügel- oder Leibesstrafe als besonders entehrendes Züchtigungsmittel des Strafrechts. Zweite 67 Zivilrecht, Zivilprozeß Ausgabe; ursprünglich Jenaer Dissertation aus dem Jahr 1703. - Letzte Auflage, lang nach dem Tod des Autors (16441728) erschienen. 359 ZANGER, Johann, Tractatus duo: De exceptionibus et quæstionibus seu torturis reorum ... Accesserunt præter alia ... notae, marginalia, additiones in utrumque tractatum, nec non Dissertatio de natura, inventione et usu exceptionum; opera H. Chr. Senckenberg. Frankfurt/M., J. G. Conradi, 1730. Kl.-4to. 32 Bl., 755 S., 4 Bl., S. 757 - 918 (recte 898), 41 Bl. Pergamentband der Zeit mit kleinem goldgeprägten Supralibros (berieben, Vorsätze gebräunt, stellenweise leicht braunfleckig, Paginierung springt nach S. 672) € 420,- 357 WÖLCKER, Lazarus Carl, De privilegiis odiosis et poenalibus. Altdorf, M. D. Meyer, 1718. Kl.-4to. 2 Bl., 68 S. Rücken-Broschur (etwas angestaubt u. wellig). € 70,Über Sondergesetze zum Nachteil bestimmter Personen, deren Delikte (z. B. Wucher, Jagdfrevel, Abtreibung oder heimliche Tötung eines unehelichen Kindes nach der Geburt) schwer nachzuweisen sind, da der Täter selten auf frischer Tat ertappt wird. Sine-praeside-Dissertation zum Erwerb des Doktortitels. Lazarus Carl Wölcker (auch v. Wölkern od. Wölckern) wurde noch im selben Jahr zum Syndikus seiner Vaterstadt Nürnberg ernannt.- Will/Nopitsch IV, 282; Meusel XV, 263. Zwei Abhandlungen über die gerichtliche Einrede und über die Tortur oder das hochnotpeinliche Verhör. Johann Zanger, Jurist an der Wittenberger Universität, Beisitzer im Hofgericht, Mitglied des Schöppenstuhls etc. pp. (gest. 1607), scheint ein “überaus tüchtiger Praktiker gewesen zu sein. Von seinen Schriften 358 WÜRTENBERGER, Thosind die bedeutendsten die beiden (vormas, Das Kunstfälschertum. Entliegenden) Abhandlungen (zuerst 1586 358 und 1593). Sie sind sehr oft und noch stehung und Bekämpfung eines Verbrechens vom Anfang des 15. bis zum Ende sehr lange wieder aufgelegt worden, so noch zuletzt durch des 18. Jahrhunderts. Weimar, Böhlaus Nachfol- Heinrich Christian v. Senckenberg” (Landsberg in ADB 44, 658).- Beste Ausgabe; Exemplar mit den Supralibros von Frieger, 1940. XIV, 247 S. OKart. € 80,- drich II. v. Sachsen-Gotha. Forschungen zur Geschichte des deutschen Strafrechts, 11. Habilitationsschrift Freiburg 1940. 6. Zivilrecht, Zivilprozeß 360 ALLGEMEINE GERICHTSORDNUNG für Böhmen, Mähren, Schlesien, Oesterreich ob und unter der Enns, Steyermark, Kärnthen, Krain, Görz, Gradisca, Triest, Tyrol und die Vorlande. Wien, K. k. Hof- u. Staats-Aerarial-Druckerei, 1817. 4 Bl., 138 S. Späterer Hlwdbd (Kanten u. Kapitale etwas bestoßen u. beschabt, Vorsätze gebräunt, innen nur minimal fleckig). € 120,- Erste Ausgabe. - Band 1: 1. Prozess=Ordnung; Band 2: 2. Verfahren in nicht streitigen Angelegenheiten / 3. Pflichten der Justizbedienten. Band 3: Register. Wir binden auf Wunsch gern einheitlich. 362 ARNDTS von ARNESBERG, Ludwig, Lehrbuch der Pandekten. 10. Ausgabe, nach dem Tode des Verfassers hrsg. von L. Pfaff und F. Hofmann. Stuttgart, Cotta, 1883. XXII, 1008 S. Neu Lwd. € 240,- Neudruck der 1781 erstmals erschienenen Gerichtsordnung, die der Vereinheitlichung in den österreichischen Erblanden dienen sollte. Arndts (1803-1878), Ordinarius in München und Wien, Schüler von Savigny, verfasste das beste Pandektenlehrbuch streng im Geiste der historischen Schule. Arndts führt das Pandektenrechtssystem in Österreich ein. 361 ALLGEMEINE GERICHTSORDNUNG für die Preußischen Staaten. 3 Teile u. Index (in 3 Bdn), Berlin, Buchhandlung Pauli, 1795/96. Frontispiz, 1288; 361; 238 S. Abweichend gebunden Halbleder und Pappband. € 600,- 363 AURPACH, Johann, Epistolarum iuridicarum, quae consiliorum vice esse possunt, Libri IIII. Köln, J. Birckmann, 1566. 5 Bl., 365 S., 4 Bl. (die beiden letzten weiß). Mit kl. Holzschnitt68 Zivilrecht, Zivilprozeß on the twentieth edition, incorporating the alterations down to the present time by James Stewart. Druckermarke auf d. Titel. Flexibler Pergamentband der Zeit (Einband gebräunt, Schließbänder ausgerissen, hinteres Gelenk gelöst und Beiband entnommen, gering braunfleckig, einige Unterstreichungen und Marginalien von alter Hand, handschriftliche. Notiz “Author d(onum) d(edit)” auf d. Titel). € 300,- 367 BLUMBLACHER, Christophoro, Libellus de tutelis. Vormundschaffts-Büchel, Darinnen tam theorice, quam practice gründlich außgeführt wird, wie und was Gestalten die Pupillen in: und ausser Gericht durch die Obrigkeiten und Vormunder zu beobachten und zu beschützen. Editio III. Salzburg, Mayr, 1741. 4 Bll., 334 S. Ppbd der Zeit mit RSch. (teils berieben und bestoßen). € 300,- Erste Ausgabe.- Johann Aurpach (1531 1582) stand zunächst in Diensten Herzog Albrechts V. von Baiern und wurde dann Kanzler des Fürstbischofs von Regensburg. Neben seiner theoretischen und praktischen Tätigkeit als Jurist hat er sich vor allem auch als neulateinischer Dichter einen Namen gemacht.- VD 16 A 4361. Sattler Coll. Bll. 192 vgl. Dopsch-S. II, 364 und Brauneder 46 ff. - Stellenweise etwas gebräunt. - Christoph Ludwig Blumblacher (1650-1735) war Professor in Salzburg und fürstlicher Rat. Zu den zahlreichen von ihm hinterlassenen Schriften gehört außer diesem Traktat über Vormundschaft auch ein Kommentar zur Constitutio criminalis Carolina. 364 BALSER, Johann Christoph, De forma testamenti judicialis externa libellus singularis, quo haec doctrina tam ex iure Romano, quam Germanico exponitur eiusdemque usus modernus adjungitur. Gießen, J. Ph. Krieger, 1745. Kl.-4to. 4 Bl., 99, (1) S., 2 Bl. Rücken-Broschur (etwas angestaubt u. braunfleckig). € 80,- 368 BLUNTSCHLI, Johann Caspar, Privatrechtliches Gesetz368 buch für den Kanton Zürich mit Erläuterungen herausgegeben. . 5 Bde (in 4), Zürich, Einzige Ausgabe. Schultheß, 1854/56. Hübsche Halblederbände d. € 600,365 BAUER, Friedrich, Handbuch der schrift- Zt. Stolleis 89. - Bluntschli (1808-1881) war von 1836 bis 1848 Professor in Zürich, er machte mit Hilfe von Friedrich Ludwig von Kellers Vorarbeiten einen Entwurf für das Züricher Zivilgesetzbuch, das 1854 in Kraft trat. Es zählt nicht zuletzt wegen seiner verständlichen Sprache zu den besten gesetzgeberischen Leistungen des 19. Jhdts. - Bd 1 mit Vorrede von Bluntschli, einem Text aus dem “Beobachter der östlichen Schweiz” zum Gesetzbuch, Einführungsgesetz, Personenrecht und Familienrecht; Bd 2 Sachenrecht; Bd 3 Obligationenrecht; Bd 4 Erbrecht sowie Sachregister. Kollation: I. (28) 384 (1); II. (10) 320; III. (10) 675; IV. (10) 200, 151 S. lichen Geschäftsführung für das gemeine Leben. Enthaltend alle Arten von Aufsätzen, welche in den mancherlei Verhältnissen der Menschen, sowie insbesonderer in den verschiedenen Verzweigungen des bürgerlichen Verkehrs vorkommen. Durch ausführliche Formulare erläutert. 4. vermehrte Auflage. Quedlinburg, Basse, 1828. 10, 212 S. Ppbd der Zeit (etw. bestoßen, Bibl.-St. verso Titel). € 110,1. Eingaben und Bittschriften; 2. Kontrakte und Testamente; 3. Kautionen, Bürgschaften, Vollmachten; 4. Schuldscheine und Quittungen; 5. Zeugnisse, Frachtbriefe u. ä.; 6. Rechnungen, Inventarien u. ä. - Der Verfasser Friedrich Bauer war Gerichtsadvokat. 369 BOCER, Heinrich, Commentarius in l. Contractus 23 ff. de Reg. Iur. alterâ pleniori, ac venustiori editione instructus: omnibus juris studiosis perquam utilis. Tübingen, J. A. Cellius, 1614. 8 Bl., 218 S., 3 (statt 9) Bl. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig, die letzten 6 Blatt des Registers in Kopie ergänzt, Titel angestaubt, u. mit Stempel auf Rückseite, Außenstege mit aufgesetzten Blattweisern). € 100,- 366 BLACKSTONE, William, Commentaries on the laws of England: In four books. A new edition, adapted to the present state of the law, by Robert Malcolm Kerr. 4 vols. London, Murray, 1857. Together approximately 2370 pp. Original cloth. € 340,- Heinrich Bocer (1561 - 1630), war neben Joh. Harpprecht das berühmteste Mitglied der Tübinger Juristenfakultät zu Beginn des 17. Jhdts “und darf als einer der bessern Autoren je- 1. Of the rights of persons; 2. Of the rights of things; 3. Of private wrongs; 4. Of public wrongs. First edition by Kerr, based 69 Zivilrecht, Zivilprozeß ner Zeit bezeichnet werden” (ADB 2, 759). Er war an den Vorarbeiten zum württembergischen Landrecht von 1610 beteiligt. Seine eigenen Arbeiten betreffen das römische, das Lehn- und das Kriminalrecht. Zuerst Speyer 1587. 372 CORPUS JURIS FRIDERICIANUM. Erstes Buch von der Prozeß-Ordnung, (Teil 1 von 4). Berlin, G. J. Decker, 1781. 38; 256 S. Hldrbd der Zeit mit Rückenvergoldung (unterer Rücken mit Klebespur und kleinem Farbrest, Titel beidseitig gestempelt, Papier gebräunt und teils braunfleckig). € 220,- 370 Das BÜRGERLICHE GESETZBUCH mit besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des Reichsgerichts und des Bundesgerichtshofes. Kommentar. 12., neubearb. Aufl. 7 Bde. (in 20 Teilbänden, Bd 7 Register). Berlin, de Gruyter, 1976/2000. Originale Halbledereinbände. Lexikonformat. (NP früher 11392,- DM) € 2.950,- Durchschossenes Exemplar. Auf einigen der 32 zusätzlich eingebundenen Leerblätter Notizen von alter Hand.- Erster von insgesamt vier Teilen der Prozeßordnung, die die Grundlage für die preußische Gerichtsordnung von 1793 bilden sollte.- Krieg, MNE Nachtrag S. 45. 373 CORPUS JURIS FRIDERICIANUM. Erstes Buch: Von der Prozeßordnung. (4 Teile in 1 Band) (Alles Erschienene). Berlin, Decker, 1781. XXXVIII, 256, 422, 160, 175 S, 3 Bll. Einfacher Pappband der Zeit. € 1.200,- Das als “Reichsgerichtsrätekommentar” (RGRK) bekannte Standardwerk, hier in der letzten Auflage in einem frischen Exemplar, lediglich auf Innendeckel einiger Bände sauberer Stempel des privaten Vorbesitzers. Kein Bibliotheksexemplar!. 371 CLAPROTH, Julius, OhnSeltene Prozeßordnung Friedrichs des Gr. masgeblicher Entwurf eines Ge“Für den Civilprocess liess Carmer seinen 373 setzbuches welcher die Proceßbereits 1775 erschienenen ausführlichen Ordnung, vom Privat-Recht das Recht der Perso- Entwurf, unter Benützung der Materialien für den Codex renen und von der Policey-Ordnung das Dorf-Recht visus , in der ersten Hälfte des Jahres 1780 umarbeiten. in sich hält. Hauptband. (Und:) Erste Fortsetzung Nachdem der neue Entwurf... geprüft und abgeändert war, welche das Criminal-Recht enthält. Zusammen in wurde er am 26. April 1781 publiciert als Corpus Juris Fridericianum 1. Buch: Von der Processordnung. 1781. 2 Bde.” 1 Bd. Frankfurt/Main, J. G. Garbe, 1773-1774. 10 (Stobbe II, 456). - Wie das Allgemeine Gesetzbuch für die Bl. (erstes weiß), 664 S., 1 mehrfach gefaltete Ta- preußischen Staaten von 1791 und das nach seiner Suspenbelle; 6 Bl., 22 S., 5 Bl., 196 S. Ldrbd der Zeit mit sion im folgenden Jahr an seine Stelle getretene Allgemeine goldgeprägtem Rückenschild. € 480,- Landrecht für die preußischen Staaten von 1794 geht das Corpus iuris Fridericianum und die aus dessen Revision hervorgegangene Allgemeine Gerichtsordnung für die preußischen Staaten auf eine Kabinettsorder Friedrichs des Großen vom 14.4.1780 zurück. Danach sollten die gesetzlichen Grundlagen des gesamten Justizwesens in Preußen, also sowohl das materielle wie das Prozessrecht, reformiert werden. Während die ins Auge gefasste Reform des materiellen Privatrechts zwischen 1783 und 1788 zunächst als Entwurf veröffentlicht und zur Diskussion gestellt wurde, wurde die als vordringlich erachtete Zivilprozessreform zuerst in Angriff genommen und unter dem Titel “Corpus iuris Fridericianum. Erstes Buch. Von der Prozessordnung” am 26.4.1781 sogleich als Gesetz erlassen. Zusammen mit dem schließlich 1794 verkündeten Allgemeinen Landrecht für die preußischen Staaten hat es dem preußischen Gesamtstaat zum ersten Mal eine vollständige und geschlossene gesetzliche Ordnung aller Rechtsmaterien beschert, die die ordentliche Gerichtsbarkeit betreffen und die deren Zuständigkeit unterliegen, abgesehen nur vom Strafprozessrecht, das erst durch die Kriminalordnung für die preußischen Staaten vom 11.12.1805 kodifiziert wurde. Erste Ausgabe, mit der ersten von zwei erschienenen Fortsetzungen (die zweite erschien 1776). Claproth gehörte zu den Juristen, die die Folter verwarfen und an ihre Stelle eine “neue, sorgfältigst ausgearbeitete Beweistheorie” (Stintzing/L: III.1, Textbd S. 407) setzte, in der die Wahrscheinlichkeit von vorgebrachten Vermutungen eine grundlegende Rolle spielte. Dennoch ist in Claproths Entwurf die Todesstrafe nach wie vor enthalten.- Der Hauptband behandelt die Gesetze und deren Auslegung und die das Personenrecht (natürlicher Zustand der Personen, über minderjährige und leibeigene Personen, die Familie, Ehesachen, Personenstand und bürgerliche Verfassung). Die Fortsetzung über das Kriminalrecht befaßt sich mit Kriminalgesetzen und deren Auslegung, den Verbrechen allgemein und im Speziellen, sowie mit dem Kriminalprozeß.- Justus Claproth (1728-1805) hatte in Göttingen studiert, lehrte dort auch die Rechte und war seit 1774 als Nachfolger Pütters als Ordinarius der Fakultät.Vgl. ADB IV,274. - Einband beschabt und gering wurmspurig, Kapitale etwas stärker betroffen und bestoßen, innen etwas gebräunt, alter Namenszug auf Titel, Stempel verso Titel, Hauptbd bis S. 360 mit kleinem Nässerand im Fußsteg. 70 Zivilrecht, Zivilprozeß 374 CORPUS JURIS FRIDERICIANUM. Erstes Buch von der Prozeß-Ordnung. 4 Teile in 2 Bänden. Berlin, Akademie der Wiss. 1781., Nachdruck Goldbach, 1995. (38) 256; 422; 160; 175 (5) S. Lwd. € 180,- serte Auflage. Stuttgart, Volkhard, 1800. (8) 381 (17) S. Pappband der Zeit. € 180,Zuerst 1792 erschienen, erfuhr das Werk 1798 eine 2. verbesserte Auflage sowie 1800 einer weitere verbesserte Auflage. Zuletzt eine posthume Ausgabe durch Gönner, datiert Landhut März 1806, ebenfalls als 3. Auflage bezeichnet. I. Von der Proßezordnung; II. Von Unterrichts- und summarischen Prozessen; III. Von den Pflichten der bey der Justiz angesetzten Personen; IV. Von den Gesetzen, welche die Prozeßordnung genauer bestimmen. 378 DAPP, Ludwig Ferdinand, Versuch über die Lehre von der Legitimation zum Prozeß. Nebst einer Vorrede von Christian Gottlieb Gmelin. Frankfurt, Wenner, 1789. LVI, 422 S. Hldr der Zeit (Rücken unten mit kleiner Fehlstelle). € 180,- 375 CORPUS JURIS HUNGARICI seu decretum generale, inclyti regni Hungariae patriumque eidem annexarum. 3 Teile (in 2 vols.), Budae, typis et sumtibus typograhiae regiae universitatis Hungaricae, 1822. XII, 834; 496, 220 S. Halblederbände der Zeit. Folio. € 400,- Noch 1829 erschien eine 2., offenbar unveränderte Auflage. - Gmelin war der Doktorvater für Dapp (De diversis partus ancillae et fetus pecoris iuribus). - Zur Zeit vorliegenden Werkes war Dapp Advokat in Tübingen. 1. Continens opus tripartitum juris consuetudinarii ejusdem regni auctore Stepha379 DONEAU (Donellus), Huno de Werböcz. Ac decreta constitutiones gues, Donellus enucleatus sive et articulos serenissimorum et apostoli376 Commentarii Hugonis Donelli de corum regum...; 2. Continens decreta constitutiones serenissimorum et apostolicorum regum, ac Jure Civili in Compendium ita redacti ut verum inclytorum statuum et ordinum regni Hungariae partiumque nucleum contineant ... Accesserunt plerisque capieidem annexarum...; 3. Forma processus judicii criminalis seu tibus Notata quibus seorsim, partim quaedam Dopraxis criminalis. - Ungarn und die Rezeption des Römischen nello omissa supplentur, partim aliorum ... ratioRechtes! Die Rezeption des römischen Rechts innerhalb Unnes ... referuntur & expenduntur, auctore Osvaldo garns brachte zu Beginn des 16. Jahrhunderts eine Reihe von Hilligero. Opus in duas partes divisum. Quarum Gesetzbüchern und Entwürfen hervor, die jedoch meist von den Auseinandersetzungen zwischen den Ständen und dem prior XVI Libris Juris nostri cognitionem continens Adel geprägt waren. So entstand das berühmte ungarische nunc prodit. Teil 1 (von 2). Jena, Chr. Lippold, “Quadripartitum”, ein Rechtsbuch, das als Gegenentwurf 1611. Kl.-4to. 16 Bl., 1552 S., 84 Bl. Pergamentder Stände 1553 angefertigt wurde, aber nie Gesetzeskraft band der Zeit mit kleinem goldgeprägten hrzgl. erhielt. Gleichwohl spielte es in der Rechtspraxis eine große sächs. Supralibros auf beiden Deckeln. € 400,Rolle. Diese vielseitige Gesetzgebung Ungarns ist hier verBearbeitung der Commentarii des Hugues Doneau (gest. eint. 1591) als dem bedeutendsten zivilrechtlichen Werk der 376 DANZ, Wilhelm A. F., Grundsäze des ge- neueren Zeit. Der Jenaer Jurist Hilliger strich das als zu weitmeinen, ordentlichen Prozesses. 3. verbesserte schweifig empfundene Werk zusammen und fügte andererseits umfangreiche Noten hinzu, die teils eigene ErläuterunAuflage. Stuttgart, Erhard, 1800. XIV, 694, 78 (13) gen, teils massenhafte Allegationen aus der neueren, von S. Pappband der Zeit (Kaschierung am Rücken teils Doneau weitgehend ignorierten juristischen Fachliteratur abgeplatzt) € 280,- enthalten. Hilligers Arbeit muss als eine durchaus tüchtige Leistung anerkannt werden, seine Noten wurden den neueLetzte Auflage. - Mit Anhang:”Über den Geschäftsgang von ren Ausgaben der Opera Donelli einverleibt. Der zweite Teil der Versendung der Akten an Rechtskollegien an bis zur Eröf(“Iuris obtinendi rationem XII. libris complectens”) erschien nung des eingehohlten Urthels”. - Danz (1764-1803) war 1613.- VD17 7:698704C; vgl. Stintzing in ADB 12, 429 u. Professor an der Hohen Karlsschule in Stuttgart und später Stintzing/Landsb. I, 717 f. - Etwas staubfleckig u. berieben, Richter am Stuttgarter Obergericht. Vorsätze leimschattig, durchgehend leicht gebräunt, anfangs 377 DANZ, Wilhelm August Friedrich, mit schwacher Nässespur im oberen Rand, S. 401 unten angerändert, Stempel aud Titelrückseite, Paginierung springt Grundsäze der summarischen Prozesse. 3. verbes- nach S. 352, S. 1517/18 doppelt paginiert. 71 Zivilrecht, Zivilprozeß sowie kl. Bezugsfehlstelle am Kopf, Bd 2: Rücken brüchig, mit Abplatzungen u. mehreren Bezugsfehlstellen u. kleinen Einrissen, beide Bde: alter Namenszug auf Titel, anfangs stärker, sonst nur gering braunfleckig). € 380,- 380 DORNER, Emil, Alfred SENG, Badisches Landesprivatrecht. Halle, Waisenhaus, 1906. XI, 741 S. Halbleder der Zeit (sehr schönes Exemplar) € 120,In Dernburg’s “Das bürgerliche Recht des Deutschen Reichs und Preußens” 4. Ergänzungsband. - Seng hat den allgemeinen Teil, das Recht der Schuldverhältnisse und das Erbrecht, Dorner das Familienrecht bearbeitet. - Einzige Ausgabe. Erste Ausgabe der ersten Publikation.- Die Vorarbeiten zu dieser Abhandlung begann der Jurist und Historiker Fr. Chr. J. Fischer (1750 - 1797) während seiner rechtsgeschichtlichen Studien in Ludwigsburg. Wenige Jahre später, als Sekretär der fürstlich badischen Gesandtschaft in Wien tätig, arbeitete er seinen “Versuch” aus und “erwarb sich für diese seine erste schriftstellerische Leistung viele Anerkennung” (ADB). Während seiner 1779 angegetretenen Professur in Halle entfaltete Fischer eine rege Autorentätigkeit, die sich u.a. durch eine “staunenswerte Fülle des Wissens” und durch eine populäre Schreibweise auszeichnete, wenn auch die Qualität durch die Raschheit der Durchführung bisweilen leiden mochte. Seine bekanntesten Werke waren die “Geschichte des deutschen Handels” und “Über die Probenächte der deutschen Bauernmädchen”.- Stintzing/L. III.1, Noten S. 160; Hamberger/M. II,337; Veitenheimer 937; Pütter II,112. 381 ECK, Ernst, Vorträge über das Recht des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Nach des Verfassers Tode durch Feststellung des Wortlautes fortgeführt und mit Anmerkungen versehen von R. Leonhard. 1. und 2. Auflage. 3 Bde. Berlin, Guttentag, 1903/04. Insgesamt 1539 S. Mit Porträt Ecks in Bd 1. Schwarzes Bibl.-Leinen. € 280,Eck war Professor an der Universität Berlin, Leonhard an der Universität Breslau. Es werden die 5 Bücher des Bürgerlichen Gesetzbuches abgehandelt, in 2 Anhängen des internationale Privatrecht und die Übergangsvorschriften. Das Werk wird durch ein Sachregister in Bd 3 erschlossen. 385 FRANTZKE, Georg, Commentarius in viginti et unum libros Pandectarum juris civilis priores, Iin quorum extremo utilis, sed difficilis materia evictionum resolvitur & per modum justi tractatus exhibetur. Straßburg, L. Zetzners Erben, 1644. Kl.-4to. 8 Bl., 881, (1) S., 21 Bl. Pergamentband der Zeit (Einband staubfleckig, Rücken mit hinterlegtem Einriss, wie häufig ohne das Porträtkupfer, wenige Unterstreichungen von alter Hand, Titel mit handschriftlichem Besitzvermerk eines Samuel Schütz (?) von 1660). € 250,- 382 ECKARTSHAUSEN, Carl von, Proben von Relationen und Vorträgen als Vorübungen für angehende Rechtsgelehrte. München, Lentner, 1789. 336 S. Hldr der Zeit. € 240,Einzige Ausgabe. - ADB 5, 608f. - Eckartshausen (1752 1803) war zunächst Verfasser juristischer und belletristischer Schriften und wandte sich danach der Alchimie und Mystik zu. Seine juristische Ausbildung erhielt er in Ingolstadt und München, wo er 1776 Hofrat wurde, seit 1777 Mitglied der Akademie, seit 1784 geheimer Archivar. Vorliegendes ist offenbar sein einziges rein handwerklich-juristisches Werk. Anhand von 18 wichtigen und schwierigen Beispielen will er dem Anfänger “die Art und den Gang juridischer Geschäfte .. zeigen” (Vorwort). Erste Ausgabe.- Als Kanzler Herzog Ernsts des Frommen sind Georg Frantzkes Leistungen bei der Grundlegung des Gothaer Musterstaates “von denen des Herzogs kaum zu trennen” (NDB V, 357). Staunenswert, wie er bei all seinen Amtgeschäften mitten im 30jährigen Krieg noch Muße zu ernster wissenschaftlicher Arbeit fand. Frantzke “betonte im Gegensatz zu der von ihm bekämpften herrschenden praktischkompilierenden Richtung die historisch-philologische Quellenforschung nach Art der Humanisten” (NDB). Entsprechend sollte sein Pandekten-Kommentar die studierende Jugend zu den von den neueren Interpreten eher verschütteten Quellen zurückführen. “Es ist also ein Lehrbuch mit reformatorischer Tendenz ... Dem Erfolg desselben scheint zunächst im Weg gestanden zu haben, dass es bloß 21 Bücher behandelt, demnach als ein Bruchstück auftritt, welches nie vervollständigt worden ist; dazu kam die Konkurrenz mit Brunnemanns viel gebrauchtem Kommentar, welcher dem Geiste der Zeit näher stand” (Stintzing/Landsb. II, 270).- VD 17 1:013595X. 383 EICHHORN, Karl Friedrich, Einleitung in das deutsche Privatrecht mit Einschluß des Lehenrechts. 4. verbesserte Auflage. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1836. 970 S. Späterer Hldrbd mit Rückenvergoldung (beschabt und etwas bestoßen, Stempel verso Titel). € 160,Eines der Hauptwerke des zunächst in Berlin, dann lange in Göttingen tätigen Juraprofessors Karl Friedrich Eichhorn (1781 - 1854), des “Vaters der deutschen Rechtsgeschichte”. - Vorletzte Ausgabe. 384 FISCHER, Friedrich Christoph Jonathan, Versuch über die Geschichte der teutschen Erbfolge. 2 Bde. Mannheim, C. F. Schwan, 1778. 10 Bl., 292 S., 1 Bl.; 4 Bl., 344 S. Hpgtbde der Zeit Rücken (Bd 1: Rücken berieben, m. kl. Klebespur 386 FREDERSDORF, Leopold Friedrich, Anweisung für Justitz-Beamte und Unterrichter. 3 Bde. Lemgo, Meyersche Buchhandlung, 1772 72 Zivilrecht, Zivilprozeß rat mit eigenem Titelblatt erschienene ausführliche ‘Register über die Churfürstl. Sächßische Erläuterte Process-Ordnung etc.’ (40 Bl.). 1774. Kl.-8to. Zusammen über 1700 S. Ppbde der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern (Gelenke und Kanten beschabt und teils bestoßen, stellenweise gebräunt und braunfleckig, innen stärker gebräunt und stellenweise stärker stockfleckig € 360,- 389 FRITSCH, Ahasver, Tractatus nomico-politicus, de collegiis opificum, Eorumque Statutis ac Ordinationibus. Von Zünft- und Innungs-Recht. Rudolstadt, K. Freyschmidt für M. Müller in Naumburg, 1669. Kl.-4to. 4 Bl., 160 S., 12 Bl. Neuer Ppbd. € 250,- Erste Ausgabe der Publikation des braunschweigischen Justizrates und Polizeidirektors Leopold Friedrich Fredersdorf(f) (1737 - 1814). Er schrieb seine Anweisung für die Anfänger: sehr detailliert und so, daß auch ein im Praktischen ungeübter Richter oder Justiz-Beamter bei der Lektüre nicht ermüde. Denn mit der Ausbildung im Prozessieren scheint es nicht weit her gewesen zu sein: “Wenn der Studiosus Juris absolfiret: so höret er ein Practium über den Proceß, und dieses ist alles.” Darum verband Frederdorf jeden theoretischen Grundsatz gleich mit einer praktischen Anwendung und ihrer Erläuterung.- ADB VII, 333. Erste Ausgabe. - Mit den das Handwerkswesen betreffenden Bestimmungen der bayrischen Land- und Polizei-Ordnung und - als Appendix - der “Churfürstl. Sächs. Tax-Ordnung derer Handwercker”, in der die Preise festgelegt sind, die ein Buchbinder, Schneider, Kürschner etc. verlangen darf. 390 GERBER, Carl Friedrich von, System des Deutschen Privatrechts. Auf der Grundlage des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich neubearbeitet von K. Cosack. 17. Auflage, Jena, G. Fischer, 1895. XXI, 572 S. Neu Hlwd. € 120,- 387 FRICKE, Johann Heinrich, Grundsätze des Rechts der Handwerker. Göttingen u. Kiel, V. Boßiegel u. Sohn, 1771. 4 Bl., 142 S., 5 Bl. Register. Neuer Ppbd mit goldgeprägtem Rückenschild (Titel mit Rasurspur). € 220,- Letzte Auflage. Erste Ausgabe. - Johann Heinrich Fricke (1740-1775) bediente sich der handwerksrechtlichen Schriften von Adrian Beier und J. G. Struve als Steinbruch (obwohl er in seinem Vorwort über beide herzieht). Als Anhang abgedruckt ein Vortrag “Von der Nothwendigkeit die besondern Teutschen PrivatRechte... auf Academien zu lehren...” (1768). Nach Art seiner Schrift über das Handwerker-Recht wollte sich Fricke auch dem See-, Kriegs-, Forst-, Jagdrecht und anderen Aspekten des deutschen Privatrechts widmen, was jedoch sein früher Tod verhinderte. - Meusel III,501; vgl. Pütter II,69. 391 GERHARD, Andreas, Exercitationes Justinianeae. Editio tertia, ab eodem diligenter recognita, et multis in locis aucta, cum illas Theses denuò in celeberrima Academia Jenensi nobiles & eruditi juvenes defenderent, sub praesidio Johannis Justini Menii. Jena, H. Rauchmaul, 1615. Kl.4to. 144 Bl. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt). € 240,- 388 FRIEDRICH AUGUST I. VON SACHSEN. Erläuterung und Verbesserung der bißherigen Process- und Gerichts-Ordnung, Nebst einem Anhange von dem Processu Summario, Executivo, Cambiali und Possessorio, auch beygefügten unterschiedenen Mandaten und Ordnungen. Dresden, mit Krauß- u. Harpeterschen Schriften, 1724. Kl.4to. 8 Bl., 312, 206 S., 4 Bl. Hldrbd d. späten 18. Jhdts (Kanten bestoßen, 2 alte Besitzvermerke, fürstlicher Stempel auf d. - knickfaltigen - Titel, durchgehend stärker gebräunt, braunfleckig, Marginalien v. alter Hand, stellenweise m. Nässerändern, einige Bl. m. kl. Wurmstichen ohne Textverlust, 80 S. der “Beylagen” mit Sengspur u. Fehlstellen in der oberen Ecke). € 160,- Andreas Gerhard, Bruder des berühmten Theologen Johann Gerhard, war Hofrat des Herzogs Johann Casimir von Sachsen-Coburg, seit 1616 Schwarzburg-Rudolstädter Kanzler. Offenbar letzte Ausgabe. Die verbesserte Kur-Sächsische Prozeßordnung von 1724 mit ausführlichen Erläuterungen zu jedem Artikel. Zu dieser wichtigen Ausgabe vgl. ausführlich: J. Chr. Schwartz, 400 Jahre deutscher Civilprozeß-Gebung S. 164-74. - Ohne das sepa- Offenbar einzige Ausgabe. Enthält vier juristische Abhandlungen: 1. Liber de contractibus livellariis (Pachtverträge); 2. Casus super venditione rerum fructuosarum ad terminum; 3. Casus, utrum Clericus uxoratus possit pensionem retinere, 392 GIACCARI, Vincenzo, Fratris Vincentij Giachari Lugiensis ordi. praedi. uitae regul, opuscula nunc primo edita. Et primo. In contractus livellarios, vel usus, seu affictus. Quid in co(n)scie(n)tia, & quid sit iure tenendum. (Am Ende:) Venedig, in officina Lucaeantonij Giunta, 1538. 67 num. Bl., 1 Bl. weiß. Mit HolzschnittDruckermarke am Schluss. Neuer Ppbd (untere Ecke des Buchblocks fast durchgehend mit Nässespur, Titel etwas angestaubt, Lage H fehlerhaft paginiert, aber komplett). € 300,- 73 Zivilrecht, Zivilprozeß quam prius habuit; und 4. Tractatus in causa inquisitionis haereticae pravitatis acta Bergomi 1535.- Der Autor war Angehöriger des Dominikaner-Ordens.- Vgl. Jöcher II, 980 (unter Giachari od Glacharus); nicht im BM STC u. bei Adams. 396 HEINECCIUS, Johann Gottlieb, Elementa iuris civilis secundum ordinem Institutionum, commoda auditoribus methodo adornata. Editio nova priore multo auctior et castigatior. Amsterdam, Janssonius van Waesberge, 1733. 12 Bl., 418 (recte 416) S. Ldrbd der Zeit mit Rückenvergoldung (berieben und bestoßen, Buchblock an der unteren Ecke gestaucht, braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite). € 160,- 393 GÖNNER, Nikolaus Thaddaeus, Handbuch des deutschen gemeinen Prozesses in einer ausführlichen Erörterung seiner wichtigsten Gegenstände. 2., vermehrte und verbesserte Auflage. 4 Bde, Erlangen, Palm, 1804-05. XX, 536; 552; 587; 645 S. Halbleder der Zeit (2 Gelenke mit kleinen Wurmspuren). € 750,- Zum Gebrauch bei seinen Vorlesungen bestimmtes Lehrbuch (zuerst Amsterdam 1725). Heineccius führte hier “die von ihm begründete, aber in vielem auf (seinen Lehrer) Thomasius zurückgehende axiomatische Methode” ein (NDB 8, 297). Eine klare, leicht fassliche Darstellung “in gutem, einfachstem Latein” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 185) verhalf dem Werk zu großer Verbreitung in ganz Europa und zu verschiedenen späteren Neubearbeitungen, so dass Heineccius “als der bekannteste, wenn auch nicht als der berühmteste deutsche Rechtslehrer des 18. Jhdts angesehen werden muss” (NDB). HRG I, S. 1752-1755. - Gönner (1764-1827), Professor in Bamberg, Ingolstadt und Landshut, später im bayerischen Justizministerium, gilt mit vorliegendem Werk als bedeutender Autor des Zivilprozessrechtes (vgl. Stolleis 243). Daneben war er bedeutend als Kommentator von Feuerbachs bayerischem Strafgesetzbuch, als Wegbereiter des bayerischen Hypothekengesetzes sowie als derjenige, der erstmals die Rechtsgrundlagen des modernen Berufsbeamtentums öffentlich-rechtlich erfasste. Unter seinen zahlreichen Schriften haben die prozessrechtlichen, hier vorliegend die letzte Auflage seines “Handbuchs...”, die grösste Anerkennung gefunden. 397 HEINRICH, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Hoffgerichts Ordnung Des... Fürsten, und Hern, ... Heinrichs des Jüngern, Hertzogs zu Braunschweig, und Lüneburg etc. auffs new verbessert, gemehret, und widerumb in truck gegeben. (Wolfenbüttel, Conrad Horn), 1559. 10 n. num. Bl. m. großem Wappenholzschnitt verso Titel, 89 num. Bl., 6 n. num. Bl. mit großem Wappenholzschnitt (wiederholt) recto Kolophon. Flexibler Pgtbd d. Zeit (braunfleckig u. angestaubt, die Spiegel etwas lädiert (vorn) bzw. wurmspurig (hinten), Buchblock in den Ober- u. Unter-Rändern u. unten im Falz durchgehend teils stärker feuchtrandig, sonst innen nur gering gebräunt u. etwas braunfleckig). € 1.200,- 394 GUIDO (di Susaria), Giulio CLARO (Chiaro), De iure emphyteutico tractatus utilissimi duorum clarissimorum iurisconsultorum, Guidonis de Zusaria et Iulii Clari. Item enarrationes in tit. Codicis Iustininanei de iure emphyteutico, Ioannis Corasii (i.e. Jean de Coras) et Io. Ferrarii (i.e. Joh. Eisermann). Köln, J. Gymnich, 1575. 8 Bl., 388 (recte 384) S. Mit kl. Holzschnitt-Druckermarke auf d. Titel u. 5 großen Holzschnitt-Initialen aus einem Figuren-Alphabet. Neuer Ppbd (Ränder geringfügig braunfleckig, Titel etwas angestaubt und mit Stempel auf Rückseite, das letzte Blatt mit hinterlegtem Eckabris und kleinen Randläsuren, Paginierung springt nach S. 344). € 600,- Zweite, stark erweiterte Ausgabe der Fürstlichen Braunschweigischen Hofgerichtsordnung Herzog Heinrichs des Jüngeren. Die erste Ausgabe (1556) hatte weniger als die Hälfte Umfang gehabt. Mit den 78 Paragraphen sollte eine straffere und kostengünstigere Prozeßführung ermöglicht, auch sollten Prozesse um nichtiger Gründe willen verhindert werden. Geregelt wurden auch die Eidesformeln, die Besoldung der Gerichtsbediensteten, die Technik der Zeugenverhöre u.a.m. - VD16 B 7293. Vier juristische Abhandlungen und Kommentare zum Erbpachtrecht. - VD16 G 4062. 395 HAUS, Ernst August, Versuch über den rechtlichen Werth des Gerichtsgebrauchs sowohl an den deutschen Territorial- als höchsten Reichsgerichten. Erlangen, Palm, 1798. VI, 120 S. Ppbd der Zeit mit Rückenschildchen und goldgeprägten Rücken- und Deckelfileten. € 320,- 398 HEROLD(T), Johann Christoph, Tractatio synoptica successionis legitimae, praesertim quae contingit jure repraesentationis et transpositionis. Continens receptas Opiniones Omnium casuum Successionis Intestati, quae gradum natalitium non observant ... Ex fontibus Historiae Juris Romani, Consuetudinibusvé Saxonum, imprimis Einzige Ausgabe. Über den Professor, später Hof- und Regierungsrat in Würzburg siehe Hamberger /Meusel XIV, 57. Ungeachtet der politischen Entwicklungen bleibt die Rechtspflege der wichtigste Zweig der Staatsverwaltung. - Einband etwas fleckig. 74 Zivilrecht, Zivilprozeß vero ex recepta consuetudine ArchiEpiscopatus Magdeburgensis, & Civitatis Hallensis, deducta. Halle, Chr. Salfeld, 1669, Kl. 4to. 8 Bl., 432 S., 16 Bl. Neuer Ppbd. € 220,- vatrecht in den einzelnen Kantonen zu bewerkstelligen. - 2 Gelenke etwas angerissen. 401 JHERING, Rudolph von, Der Zweck im Recht. 3. durchgesehene Auflage. 2 Bände. Leipzig, Breitkopf und Härtel, 1893/98. Insgesamt ca. 1290 S. Halbleder der Zeit (Schönes Exemplar). € 450,- Erste Ausgabe. - Über die schwierigeren Fälle des Erbrechts, bei denen es nicht (allein) auf die Nähe des Verwandtschaftsverhältnisses ankommt. Umfassendes Handbuch nach der gewöhnlichen Spruchpraxis im Erzbistum Magdeburg und in Halle unter Benutzung zahlreicher Gutachten und Urteile des Hallenser Schöppenstuhls.- Jöcher II, 1554., VD17 1:014739Q. Letzte eigenhändige Ausgabe. - Bibliotheksschild auf Rücken. 402 JITTA, Josephus, La substance des obligations dans le droit international privé. 2 tomes, Paris, Marchal et Billard, 1906/07. XV, 468; XX, 534 S. OLwd € 400,- 399 HOFFBAUER, Johann Christoph, Untersuchungen über die wichtigsten Gegenstände des Naturrechts. Nebst einer Censur der verdienstlichsten Bemühungen um diese Wissenschaft... Halle, C. A. Kümmel, 1795. 32, 348 S. Ppbd d. Zeit (beschabt u. bestoßen, Papier leicht gebräunt u. etwas braunfleckig, 3 Bl. der Vorrede knickfaltig). € 320,- Einzige Ausgabe des wichtigen Werkes. 1. But et plan de l’ouvrage obligations qui ont leur source dans un contrat; 2. Obligations qui n’ont pas leur source dans un contrat conclusions. 403 KAISER, W. (Hrsg.), Der Rechtsanwalt im Hause. Ein Handund Hülfsbuch für Gewerbetrei402 bende, Kaufleute, Beamte, LandErste Ausgabe der frühen Publikation Johann Christoph Hoffbauers (1766 - 1827). In der Ethik ein wirthe, Haus- und Grundbesitzer, Techniker etc. Anhänger Kants, nahm er in der Rechtsphilosophie eine MoMit zahlreichen Formularen zur selbstständigen difikation der Kant’schen Auffassung vor, “insofern er den Anfertigung aller möglichen Eingaben, Klagen, Begriff des Rechts näher an jenen der Befugnis rückte” Gesuche, Verträge (Contracte), sowie mit Anlei(ADB). Die vorliegenden “Untersuchungen” sollten als Komtungen zur selbstständigen Führung von Klagen mentar zu seinem “Naturrecht aus dem Begriffe des Rechts entwickelt” (zuerst 1793). Nach einem umfangreichen theojeder Art, unter Berücksichtigung der Bestimmunretischen Teil (Kapitel 1 - 16) widmet sich Hoffbauer Einzegen der neuen Justizgesetze. Herausgegeben von laspekten wie: Okkupation und Eigentumsbegriff, Verträge, einem praktischen Juristen. Berlin, Liebau, -1878. das Recht des Beleidigten, Gesellschaft, Gesellschaftsgewalt, Gr.-8vo. 713 S. Schöner grüner, blindgeprägter Freiheit und Gleichheit, kirchliche Gesellschaft, Ist der OHldrbd m. goldgeprägtem Wappensupralibros Büchernachdruck widerrechtlich oder nicht u.a.m. (Kapitel vorn u. m. Rückenvergoldung (berieben, Papier 17 - 33).- “In allen seinen Schriften machen die Klarheit und die Bündigkeit des Stiles, sowie die Ruhe der fortschreitenstärker gebräunt, teils braunfleckig). € 80,den Entwicklung einen durchaus günstigen Eindruck” (ADB XII,568). Erste Ausgabe des mehrfach aufgelegten juristischen Handbuches für Laien. - 1. Vertragsrecht; 2. Handelsrecht; 3. Zivilprozeßrecht. - Anhang: Reichs-Zivilehe-Gesetz - Vormundschaftsordnung - Gesindeordnung. - Mit Sachregister. 400 HUBER, Eugen, System und Geschichte des schweizerischen Privatrechtes. 4 Bde. Basel, Detloff, 1886/93. XVIII, 767; XVI, 552; XIX, 779; XXII, 980 S. Einheitlich Halbleder der Zeit mit rotem Rückenschild € 480,- 404 KAMPTZ, Bernhard von, Hans DELIUS (Hrsg.), Die Rechtsprechung des Reichs- und Kammergerichts auf den Gebieten des öffentlichen Rechts unter Berücksichtigung der Entscheidungen der Oberlandesgerichte und des Obertribunals. 3 Bde (2 Hauptbde und 1 Ergänzungsband), Berlin, Heymanns, 1906/11. XI, 672; 1103; 674 S. Hldr der Zeit (St.a.T., Bibl.-RSch., leicht bestoßen). € 240,- Erste Ausgabe. - Eugen Huber (1849-1923), zunächst Extraordinarius in Halle an der Saale und schliesslich seit 1892 in Bern, war einer der bedeutendsten Schweizer Juristen des 19. Jahrhunderts. Seine grosse Studie zum schweizerischen Privatrecht entstand aus dem Vorhaben, eine vergleichende Arbeit über die unterschiedlichen Entwicklungen im Pri- 75 Zivilrecht, Zivilprozeß Alles Erschienene. Ergänzungsband für den Zeitraum 1906 1910. Beschreibung der Bucheinbände der Metzer Bibliothek kennt. Eine Formatangabe wie auch der Hinweis auf das Monogramm fehlt. Abweichend zu Haeblers Angabe ist hier auch die Melanchthon-Platte bezeichnet. 405 KIND, Johann Adam Gottlieb, A. Fr. A. WATZDORFF, De origine et fatis Curiae provincialis supremae in Saxonia disputatio. Leipzig, Langenheim, 1773. Kl.-4to. 4 Bl., 64 S. mit gestoch. Titelvignette. Rücken-Broschur (angestaubt, etwas knickspurig). € 80,- 407 KÖNIGL. PREUSSISCHE ORDNUNG, Wornach bey der Neumärckischen Regierung und denen incorporirten Creysen das Justitz-Wesen eingerichtet und verfahren werden soll. De dato Berlin, den 19ten Augusti 1738. Berlin, Chr. A. Gäbert, 1738. 4to. 10 Bl. (unbeschnitten, gering gebräunt, Titel m. Fleckchen u. größerem Eckausriß oben). € 240,- Zur Geschichte des sächsischen Oberhofgerichts zu Leipzig. Mit der vorliegenden Dissertation habilitierte sich Joh. Adam Gottlieb Kind als “Magister legens” an der Universität. Danach hielt er “großen Anklang findende Vorlesungen über mehrere Teile der theoretischen und praktischen Rechtswissenschaft” (ADB 15, 744). Schon 1774 wurde er zusätzlich Oberhofgerichts-Advokat, 1783 schließlich Beisitzer an diesem Gericht. Am Ende mit einem chronologischen Verzeichnis der Oberhofgerichts-Präsidenten seit 1491. Ein wichtiges Dokument zur preußischen Rechtshistorie und sicher eines der frühesten gedruckten Zeugnisse zur Vorgeschichte des berühmten “Allgemeinen Landrechts für die preußischen Staaten”. In 75 Paragraphen umreißt hier der preußische Staatsminister Samuel Cocceij die Änderungen im preußischen Recht, mit denen sein König Friedrich Wilhelm I. das in seinen Augen konfuse Jus Romanum durch klare Regelungen (in deutscher Sprache) ersetzt sehen wollte. 1749 und 1751 legt Cocceji unter Friedrich dem Großen erste Entwürfe vor, deren weitere Überarbeitung aber durch die folgenden Kriege verhindert wurden. Erst ab 1780 arbeitet dann K. G. Svarez das schließlich über 19000 Paragraphen umfassende “vorbildliche Gesetzeswerk” (Kapsers) aus, dessen Drucklegung erst drei Jahre nach dem Tode Friedrichs, nämlich 1792 erfolgte. 406 KÖNIG, Kilian, Practica Und Process der Gerichtsleuffte, nach dem brauch Sechsischer Landart, aus den gemeinen Bepstlichen, Keyserlichen und Sechsischen Rechten ... zusammen gezogen, itzund auffs new, mit viel schönen Additionen erkleret ... (Am Ende:) Leipzig, H. Steinmann, 1577. Kl.-4to. 378 Bl. Mit 1 gefalteten Holzschnitt-Tafel (Verwandtschaftsgrade) und 1 Falttabelle. Datierter Schweinsldrbd auf Holzdeckeln, bezeichnet: PWF 1587, mit Blindprägung von Rollen- u. Plattenstempeln u. Schließenresten (berieben, geringf. braunfleckig, teilw. mit schwachen Nässespuren in den Rändern, vereinzelt Unterstreichungen von alter Hand, Titel mit Abriss der unteren Ecke, die Holzschnitt-Tafel ausgerissen u. lose beiliegend, modernes Exlibris im Innendeckel). € 2.100,- 408 KÖNIGL. PREUSSISCHES PATENT wegen Organisation der Landeskollegien und Verbesserung des Justizwesens in den Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Berlin, Decker, 1795. Folio. 6 Bl. Rückenbroschur (Titel stark, sonst nur etwas braunfleckig, Quer- u. Längsknickfalte). € 125,- Berühmtes Handbuch für die Gerichts-, Anwalts- und Notariatspraxis, ausgearbeitet auf Begehren des Rates der Stadt Zwickau, dessen Syndikus Kilian (Chilianus) König war. Wahrscheinlich hatte es schon längst handschriftlich unter den sächsischen Praktikern zirkuliert, ehe es 1541 zum erstenmal gedruckt wurde. Wie König selbst unter den Praktikern das “größte Ansehen genossen, so hat auch sein Werk entscheidenden Einfluss auf die sächsische Praxis geübt, als deren ‘Führer’ er bezeichnet zu werden pflegt” (Stintzing in ADB 16, 519).- VD 16 K 1851; Stintzing/Landsb. I, 561; vgl. Kaspers S. 151 u. 160 ff (mit Faksimiles aus der Ausgabe 1579).Interessanter geprägter Ledereinband mit großen Porträts (112 x 58 mm) von Luther und Melanchthon in Ganzfigur und ein Buch haltend; zwischen den Füßen jeweils die Initialen AB, am linken bzw. rechten Rand ein Monogramm aus den Buchstaben M u. V. Die Luther-Platte trägt die Jahreszahl 1572, die Melanchthon-Platte die Unterschrift: Got is min Trost. Haebler I, 31 nennt unter dem Meister AB je eine Luther- und Melanchthon-Platte, die er nur aus Westendorps Von Friedrich Wilhelm II. am 3. Juli 1795 erlassenes Patent in der Folge der noch von Friedrich II. vorbereiteten Rechtsreform, die im “Allgemeinen Landrecht für die Preuß. Staaten” vollendet worden war und nun Gestalt annahm, für die beiden hohenzollernschen Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth. Preußen hatte sie sich aufgrund alter Hausverträge im Zuge der Kriegsvorbereitungen gegen das revolutionäre Frankreich einverleiben können. 409 KRESS, Johann Paul, De genuina natura et indole vetustatis seu praescriptionis immemorialis. Editio novissima. Helmstedt, Schnorr, 1749. Kl.-4to. 2 Bl., 124 S. Rücken-Broschur (angestaubt, braunfleckig). € 75,Juristische Abhandlung zu Fragen der Verjährung. Zuerst 1734 als Dissertation der Universität Helmstedt erschienen. 76 Zivilrecht, Zivilprozeß Dichtungen gehören (vgl. Singer, Fürstenspiegel S. 141 ff).Sehr selten. 410 LANGE, Heinrich, Vom alten zum neuen Schuldrecht. Hamburg, Hanseatische Verlagsanstalt, 1934. 91 S. OKart. (mit Bleistiftanstreichungen). € 40,- 414 LENGENFELDER, Johann Nepomuk, Ueber den Kanzleystyl, und wie derselbe zu verbessern. Etwas für Beamte, Advokaten, Sekretaire, Kanzelisten, Schreiber u.d.gl. Frankfurt und Leipzig, 1780. 79 S. Ppbd der Zeit mit Gebrauchsspuren (Rücken mit Wurmlöchern, Deckel mit kleinem Aufkleber, etwas braunfleckig, fliegendem Vorsatz sowie S. 3/4 u. 15/16 mit Eckausrissen ohne Textverlust, S. 19/20 mit geringem Buchstabenverlust). € 140,- Der deutsche Staat der Gegenwart, 7. 411 LARENZ, Karl, Vertrag und Unrecht. Teil 1: Vertrag und Vertragsbruch. Hamburg, Hanseatische Verlagsanstalt, 1936. 203 S. OLwd (St.a.Vorsatz, mit vereinzelten Bleistiftanstreichungen). € 45,Grundzüge der Rechts- und Wirtschaftswissenschaft, A. - Erste Ausgabe. Komplett 2 Teile. Anleitung für stilistisch und formal korrekte Schriftstücke, gewendet gegen den übermäßigen Gebrauch lateinischer und französischer Begriffe in der deutschen Verwaltung und Justiz. Lengenfelder (auch Längefeld; 1753-1783 oder 1786) hatte Jura studiert, widmete sich dann aber dem Schauspiel (Verfasser von “Ludwig der Vierte, genannt der Baier”).Holzmann/Bohatta IV, 6500. 412 LAUHN, Bernhard Fr. R., Nutzbarer Gebrauch wider klare Brief und Siegel in denen Landen des Sächs. Rechtens anzustellenden Remedii provocatorii, Welche aus dem Lege si contendat 28. ff. de Fideiussoribus ohne allen Grund hergeleitet worden. Leipzig, Lanckisch, 1746. 4 Bl., 160 S., 4 Bl. Register. Rückenbroschur (etwas gebräunt und braunfleckig). € 130,- 415 LEONHARDT, Adolph, Das Civilproceßverfahren des Königreichs Hannover. Ein Beitrag zur deutschen Civilproceßgesetzgebung, unter Benutzung der Acten des Königlich Hannoverschen Justizministeriums. Hannover, Helwing, 1861. 181 S. Mit Tabellen. Hldr der Zeit (St.a.T., mit Klebespuren auf den Vorsätzen, Rücken leicht lädiert, Bibl.-Sch.). € 200,- Erste Ausgabe der prozeßrechtlichen Abhandlung über das Rechtsmittel der Aufforderung zur Klageerhebung.- Eine zweite Auflage erschien unter dem Titel “Nutzbarer Gebrauch der Vorklage” 1786.- Bernhard Fr. R. Lauhn (1712 1792) war Erb- und Gerichtsherr auf Mannstedt und war Justiz- und Kreisamtmann, später kursächsischer Hofrat. Meusel VIII,84. Erste Ausgabe. 413 LAUTERBACH von NOSKOWITZ, Johann, De origine et progressu iuris civilis. Processus vel ordo judiciarius, pro tyrone quodam. Item: De otimo politiae genere ex dispositione corporis humani. Quibus adiuncta sunt Epigrammata nonnulla, eodem pertinentia. Leipzig, H. Grosse, 1606. Kl.-4to. 24 Bl. Mit Holzschnitt-Verlegermarke auf d. Titel. Neuer Ppbd. € 240,- 416 LYNCKER, Nicolaus Christoph von, Instructorium forense Lynckerianum, ad univers. omnium scientar. complexum, et cumprimis solidam cujusque juris omnemque reliquam prudentiam, qua rebus publicis prospicimus, directum ... Nunc ex necessitate plurium desideriis expositum. O.O. u. Vlg (Jena, J. Bielcke ?), 1698. Folio. 11, (1) S., 98 Bl. Hpgtbd der Zeit (angestaubt u. bestoßen, Vorderdeckel wasserfleckig u. verbogen, Stempel auf Titel). € 200,- Didaktische Dichtungen über die Herausbildung des bürgerlichen Rechts, die Prozessordnung und über die beste Staatsverfassung in Analogie zum menschlichen Körper. Johann Lauterbach (etwa 1550 - 1616) entstammte einer vornehmen Meißnischen Adelsfamilie. Er hatte in Wittenberg und Leipzig Jura studiert. Seine Kavaliersreise führte ihn 1572 zunächst nach Paris. Nach der Pariser Bluthochzeit floh er nach Heidelberg und bereiste danach Italien. “Sonst liebte er das einsame Leben, blieb auf seinen Gütern, und ergötzte sich auf denselben an der Poesie, darinne er sehr geübt war” (Jöcher II, 2320). Für Ellinger ist er “einer der begabteren Lyriker des ausgehenden 16. Jhdts (Gesch. d. neulatein. Lit. II, 8). Bekannt ist er vor allem durch seinen Herzog Christian II. von Sachsen gewidmeten Fürstenspiegel “Princeps christianus”, in dessen Umkreis vielleicht auch die vorliegenden drei Einführung in das Studium der Jurisprudenz und ihrer Hilfswissenschaften in tabellarischer Form. Lyncker lehrte in Jena. Er war - verglichen mit seinem Zeitgenossen Thomasius - der Hauptrepräsentant einer auf allen Gebieten stark konservativen, methodisch noch der Scholastik verhafteten Rechtswissenschaft. Als solcher wurde er 1707 als Reichshofrat nach Wien berufen.- Vgl. NDB 15, 585; Stintzing/Landsb. III.1/Text 150. 417 LYNCKER, Nicolaus Christoph von, De formis procuratoriis, Von Ordentlicher und Rechtli77 Zivilrecht, Zivilprozeß cher Einrichtung der Vollmachten ... Ob raritatem & elegantiam iterum curate excusa. Halle, J. Chr. Hendel, 1740. Kl.-4to. 1 Bl., 116 (recte 118) S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig, S. 105/06 doppelt paginiert). € 100,- nibus ... et necessariis iurium novissimorum, post codicis Augustei editionem ad praesens usque tempus promulgatorum additionibus auctum, edidit Chr. Schoen. Leipzig, Breitkopf, 1754. 4to. 4 Bl., 1200 S., 106 Bl. Hpgtbd der Zeit (Rücken angestaubt, Stempel auf Titelrückseite).. € 400,- Zuerst 1694 erschienen. Als kaiserlicher Reichshofrat in Fragen des deutschen Staatsrechts extrem konservativ, sind Lynckers Leistungen “weit erfreulicher ... da, wo es sich um praktische Fragen oder Einzel-Untersuchungen handelt; hier treten seine Geschäftserfahrung, sein Sammelfleiß und die Ausbreitung seiner Kenntnisse hell hervor” (Stintzing/ Landsb. III.1/Text 152). Lüder Mencke (1658 - 1726) galt zu seiner Zeit als wichtigster Schüler Adam Struves. Bis zu seinem Tode lehrte er in Leipzig römisches und sächsisches Recht. “Eine Fülle von Lehrbüchern, Kompendien und Gesetzessammlungen, die die sächsische juristische Tradition zusammenstellten und übersichtlich ordneten, trug ihm große Anerkennung bei den Zeitgenossen ein” (NDB 17, 33). Auch nach seinem Tod geschätzt, legte der Leipziger Jurist Christian Schön hier eine neue Redaktion der ursprünglich drei getrennten Werke Menckes zum römischen Recht in einem Band vor.- Gutes, kaum braunfleckiges Exemplar.- Meusel XII, 353. 418 MACKELDEY, Ferdinand, Lehrbuch des heutigen Römischen Rechts. 2., durchaus umgearbeitete Auflage. Gießen, Heyer, 1818. XXX, 694 S. Marmorierter Ppbd der Zeit mit farbigem Rückenschildchen. € 420,- 422 NAEVE, Johann Carl, Jus justitiariorum oder das Gerichts-Recht in den Städten, Aembtern und auf dem Lande Was dabey von denen Richtern, deren Assessoren und Schöppen... zu beobachten... Wittenberg, G. Zimmermann, 1713. 3 Bl., 611 S., 15 Bl. Lederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und goldgeprägtem PgtRückenschild (etwas berieben, Vorderdeckel leicht beschabt, Gelenke etwas gelockert, vereinzelt gering braunfleckig). € 340,- Hauptwerk des in Braunschweig geborenen Juristen Ferdinand Mackeldey (1784-1834). “Sein umfänglichstes Werk, durch welches sein Name in den weitesten Kreisen bei Studenten und Praktikern bekannt wurde, ist sein im Jahre 1814 zuerst erschienenes ‘Lehrbuch der Institutionen des heutigen römischen Rechts’, welches er 1818 völlig umgearbeitet unter dem Titel ‘Lehrbuch des heutigen Römischen Rechts’ zum zweiten Male herausgab.” (ADB XX, 14). - Name auf dem Vorsatz, etwas gebräunt. 419 MAREZOLL, Theodor, Lehrbuch der Institutionen des römischen Rechts. Leipzig, J.A. Barth, 1839. 16, 410 S., 1 Bl. Neuer Ppbd. € 100,- Erste Ausgabe. - Über den Ursprung der Gerichte, die Gerichtspersonen, deutsches und römisches Recht, den Ursprung der Städte und die Unterschiede zwischen ihnen, Stadtrecht und Ratsgewalt, Bürgergewerbe und Brau-Nahrung, geistliches und weltliches Recht, Ober- und Nidergerichte, Inquisition, Personal- und Real-Klagen, Prozeßrecht u.a.m. - Der aus Chemnitz stammende Johann Karl Naeve (1650 - 1714) lehrte in Wittenburg und hat ca. 25 Dissertationen und mehrere Spezialwerke (u.a. zum Ehe-, Vater-, Priester- und Lehensrecht) verfaßt, die meisten der letzteren in deutscher Sprache. - Mit gestochenem Exlibris Thomas Philipp von der Hagens.- ADB XXIII,326. Erste Ausgabe.- Marezoll (1794 - 1873) lehrte in Leipzig und leistete sowohl als Strafrechtler wie auch als Rechtshistoriker für römisches Recht Erhebliches. Sein “Lehrbuch” wurde mehrfach wieder aufgelegt und war über Jahrzehnte ein vielgebrauchtes Lehrwerk.- ADB XX,315. 420 MARTINI, Friedrich (praes.), H. A. EINSI(E)DEL (resp.), Theses de jurisdictione secularium iudicum. Ingolstadt, W. Eder, 1584. Kl.-4to. 6 Bl., 54 S. Neuer Ppbd (Ränder etwas braunfleckig, einige Marginalien von alter Hand, Stempel auf Titelrückseite und Widmungsvorrede). € 150,- 423 NEUMANN, Hugo (Hrsg.), Die Rechtsprechung des Reichsgerichts in Zivilsachen. Gesammelt, bearbeitet und herausgegeben in Verbindung mit E. Friedrichs, C. Heinrici und Th. Olshausen. Bürgerliches Gesetzbuch. 2 Bde, Berlin, Vahlen, 1910. IV, 1492; 921 S. Hldr der Zeit (1 Rücken leicht eingerissen). € 150,- Thesen über die Aufgaben der weltlichen Gerichtsbarkeit. Ab S. 37 mit zahlreichen lateinischen Gedichten zu Ehren des Respondenten.- Stalla 933 (unvollständig); VD 16 M 1224. 421 MENCKE, Lüder, Systema iuris civilis secundum Pandectas. Ex Lüderi Menckenii Tabulis synopticis, Theoria et Praxi, huius itemque Synopsi et supplementis compositum, ad usus Imperii et Saxoniae accommodatum, rebus pragmaticis refertum, egregiis novorum iudicatorum appositio- 1. §§ 1 - 853; 2. § 854 - Schluß. 424 PISTORIS, Hartmann, Quaestionum iuris tam Romani quam Saxonici. Bd 1 u. 2/I (von 2) in 2 Bdn (von 3). Leipzig, (J. Steinmann), 1579 u. 78 Zivilrecht, Zivilprozeß Collegia, zur Erleuterung einiger Vorschriften der ProzeßOrdnung. Berlin, den 20. September 1783. (Berlin), Decker, (1783). 96 S.; 3. ALLGEMEINE DEPOSITAL-ORDNUNG für die Ober- und Unter-Gerichte der sämtlichen Königlich Preußischen Lande. Berlin, Decker, 1783. 174 S.; 4. ALLGEMEINE HYPOTHEKEN-ORDNUNG für die gesammten Königlichen Staaten. Berlin, Decker, 1784. 2 Bl., 124 S., 2 Bl.; 5. (FRIEDRICH II. v. PREUSSEN). Circulare an sämmtliche Regierungen und Ober-Landes-Justitz-Collegia. I. Wegen der bey Zuziehung der Justitz-Commissarien, und bey deren Belohnung zu beobachtenden Grundsätze. II. Wegen des Verfahrens, bey Einforderung, Berechnung und Rückzahlung der Vorschüsse. Den 1. May 1784. Marienwerder, J. J. Kanter, (1784). 14 S.; 6. (FRIEDRICH II. v. PREUSSEN). Circulare an sämmtliche Regierungen und Ober-Landes-Justiz-Collegia. Berlin, den 12. April 1785. (Berlin), Decker, (1785). 16 S. - Betrifft die Sicherstellung der formalrechtlichen Gültigkeit gerichtlicher Handlungen und Protokolle. 1582. Kl.-4to. 20 n. num. Bl., 601, (1) S. mit 1 Textholzschnitt (Imago Iustitiae), 27 n. num. Bl. Register u. 12 n. num. Bl., 744 S., 20 n. num. Bl. Register. Mit großer Holzschnitt-Druckermarke Steinmanns am Schluß. Schweinsldrbd der Zeit mit Blindprägung von Platten- u. Rollenstempeln u. je 2 metallenen Schließen € 900,Seltene erste Ausgabe von Teil 1 und Teil 2/I der “Quaestiones iuris”, dem Hauptwerk des Hartmann Pistoris von Seuselitz und Hirschstein (1547-1603). Bd 1 erschien 1579 (50 quaestiones), Bd 2/I 1582 (18 quaestiones), Bd 2/II erst 1593. 1609 gab der Sohn Simon Ulrich Pistoris aus dem Nachlass noch 2 Supplementbände (Buch 3 u. 4) heraus.- Hartmann Pistoris war u.a. Mitglied des Geheimen Rats und Appellationsgerichts in Dresden und sah sich als ausschließlich praktischen Juristen, der “die Aufgabe der Rechtsprechung hoch über die des Lehrens” stellte (Stintzing/L.). Er entwarf u.a. die Ordnung für das sächsische Appellationsgericht und gilt als der “hervorragendste Praktiker seiner Zeit, der die meisten anderen an Kritik, Scharfsinn und Gelehrsamkeit weit überragt ...” (Stintzing I, 569 f).- Stellenweise An- u. Ausstreichungen von alter Hand m. roter Tinte (der gesamte Text jedoch noch lesbar).- VD 16 P 2995 u. P. 2996; ADB XXVI,591. - Einbände beschabt u. bestoßen, teils dunkelfleckig, Rücken von Teil 1 m. Einriß u. kleiner Fehlstelle über dem 3. Bund sowie größerem Ausriß am Kopf; beide Bde: obere Hälfte d. Innenspiegels jew. entfernt (bei Bd 2/I auch d. fliegende Vorsatz, Besitzvermerke, die Titelblätter m. ca. 4 cm breitem Randabschnitt unten am Titelblatt sowie innen etwas gebräunt u. im Kopf- u. Fußsteg teils stärker feuchtrandig; Tl 1:1 der Schließen ohne Häkchen, 20 Bl. am Anfang m. jew. kleinem Loch u. geringem Buchstabenverlust infolge Papierfehler, oben im Bund teils gering spakig. 427 PUCHTA, Georg Friedrich, Pandekten. Nach dem Tode des Verfassers besorgt von Adolf Friedrich Rudorff. 11. neu vermehrte Auflage. Leipzig, Barth, 1872. XXIV, 816 S. Hlwd. € 200,Letzte von Rudorff bearbeitete Auflage. - Puchta stellte sein Pandektenlehrbuch erstmals 1838 der Öffentlichkeit vor, als er noch Professor in Leipzig war. Die zweite Auflage folgte 1842 und die dritte, letzte von Puchta selbst besorgte Auflage im Jahre 1845. Seit der vierten Ausgabe betreute Rudorff das Lehrbuch und suchte möglichst im Geiste Puchtas weiterzuarbeiten. Das Buch hat folgenden Aufbau: 1: Von den Rechtsvorschriften; 2: Von den Rechtsverhältnissen; 3: Von Anwendung der Rechtsvorschriften auf die Rechtsverhältnisse; 4: Das Recht an der eigenen Person; 5: Die Rechte an Sachen; 6: Die Rechte an Handlungen; 7: Die Rechte an Personen; 8: Das Erbrecht; 9: Rechte an einem Vermögen außer dem Erbrechte. - St.a.Vorsatz und Titelrückseite, Papier randgebräunt. 425 PREUSSEN: GUTACHTEN der ImmediatJustiz-Commission über das Geschwornengericht. Berlin, G. Decker, 1818. Folio. 151, (1) S. € 200,- 428 PÜTTER, Karl Theodor, Die Lehre vom Eigenthum nach Deutschen Rechten, aus den Quellen dargestellt und mit den Römischen Rechtsgrundsätzen verglichen. Berlin, Mylius, 1831. 4, 252 S. Ppbd der Zeit (Einband etwas fleckig und berieben, durchgehend etwas braunfleckig, Name und Stempel auf Titel). € 90,- Die Kommission, die hier auch Fragen der Zulässigkeit bestimmter Beweisregeln und außerordentlicher Strafen erörtert, hat sich einstimmig “für die Beibehaltung des Geschworenen-Gerichts” ausgesprochen und diese Entscheidung ausführlich begründet. Am Ende handschriftlich datiert “Cölln d. 19. Mai 1818”. 426 PREUSSEN: SAMMELBAND mit 6 Schriften zur Reform der preußischen Justizverfassung aus den Jahren 1782 - 1785. Hldrbd der Zeit (berieben u. bestoßen, etwas braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite). € 360,- Karl Theodor Pütter, ein Verwandter des großen Johann Stephan Pütter, hatte bei Savigny studiert und war darüber hinaus stark von der Hegelschen Philosophie beeinflusst. Aufgrund der vorliegenden Arbeit erhielt er 1832 einen Ruf als ao. Professor an die Universität Greifswald. - ADB 26, 777. 1. (FRIEDRICH II. v. PREUSSEN). Circulare an sämtliche Regierungen und Ober-Landes-Justiz-Collegia. Berlin, den 19. Merz 1782. (Berlin), G. J. Decker, (1782). 38 S., 1 Bl. weiß.Betrifft Missverständnisse und Fehler in der Anwendung der neuen Prozessordnung; 2. (FRIEDRICH II. v. PREUSSEN). Circulare an sämmtliche Regierungen und Ober-Landes-Justiz- 429 RANDA, Anton, Das Eigenthumsrecht nach österreichischem Rechte mit Berücksichtigung des gemeinen Rechtes und der neueren Gesetzbücher. Erste Hälfte. Leipzig, Breitkopf und 79 Zivilrecht, Zivilprozeß Härtel, 1884. XII, 466, V S. Lwd der Zeit (Exlibris, mit vereinzelten, teils farbigen Anstreichungen). € 150,- 279, (3) S. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt). € 240,Über die gerichtliche Einrede mit aufschiebender Wirkung, die also auf keine gänzliche, sondern nur vorläufige Abweisung einer Klage zielt. Zusammengestellt nach den dafür maßgebenden Gründen mit zahlreichen deutschsprachigen Fallbeschreibungen. Quintus Septimius Florens Rivinus, Mitglied des Leipziger Schöppenstuhls, später Bürgermeister der Stadt, hatte u.a. zusammen mit Chr. Thomasius die “Teutsche Redegesellschaft” in Leipzig begründet.- Stintzing/Landsb. III.1/Noten 14. Erste Ausgabe, alles Erschienene. Anton v. Randa war Mitglied des österreichischen Reichsgerichtes. Grundlegendes Werk, eine zweite Ausgabe erschien 1893. Randa war bereits durch sein Werk “Der Besitz nach österreichischem Rechte mit Berücksichtigung des gemeinen Rechtes, des preussischen, französischen und sächsischen Gesetzbuches” (1865) bekannt geworden. - Auf dem Titel die Worte “Erste Hälfte” mit Blaustift übermalt. 433 SACHSEN: ORDNUNGEN, Hertzog Ernsten, Hertzog Albrechten, Hertzog Moritzen un(d) Hertzog Augusten, Chur und Fürsten zu Sachsen, etc... in sachen Policei, Visitation, Hoffgerichte. Mit 6 Holzschnittwappen auf dem Titel und im Text sowie mehrfach gefaltete Holzschnitt-Tafel . Dresden, Stöckel und Bergen, 1575. 4nn. 429 (letztes weiß), 241 num. (Nr. 62 und 240 weiß), 14 nn. Bl. Blindgeprägter Umfangreiche juristische Abhandlung über die Verjährung. Jakob Rave (gest. 1767) war Professor der Rechte in Jena soSchweinsleder der Zeit. € 1.200,430 RAVE, Jakob, Principia universae doctrinae de praescriptione adquisitiva et extinctiva definita et indefinita. Quibus vitam auctoris praemisit et notas adiecit Io. B. Chr. Eichmannus. Editio tertia prioribus correctior. Halle, Hemmerde, 1790. 8 Bl., 340 S., 16 Bl. Ppbd der Zeit (beschabt und bestoßen, etwas braunfleckig). € 100,- wie Beisitzer des Hofgerichts und des Schöppenstuhls. Meusel XI, 66. Vermutlich 3. Ausgabe. - VD 16 S 730 (Ex. in Wolfenbütten unvollständig, nicht in der BSB). - Die Holzschnitt-Tafel (tief eingerissen) zeigt den “Baum der angebornen Mageschafft” (Verwandtschaftsgrade zwischen denen die Ehe verboten ist). - Gesetzessammlung. Aufgenommen wurden folgende Gesetze: 1) Ordenung, so Hertzog Ernst, Churfürst, und Hertzog Albrecht zu Sachsen, gebrüdrere etc. von wegen mancherlei gebrechen in Landen auffgerichtet (1482); 2) Des Durchlauchtigen, Hochgebornen Fürsten und Herrn Moritzen, Hertzogen zu Sachsen ... Nawe Landsordnung (1543); 3) Der Durchlauchtigsten, Durchlauchtigen und Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn Moritzen ... und Herrn Augusten gebrüdere ... Ausschreiben, die Policey, Justitien und andere Artickel anlangende (1550); 4) Des Durchlauchtigsten, Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn Augusten, Hertzogen zu Sachsen ... Ausschreiben etzlicher Artickel, ... so in Sachen Policey und anders belangend, zu Abwendungen der angegebenen Landgebrechen ... verordnet (1555); 5) General Articul und gemeine Bericht, wie es in den Kirchen mit den Pfarrherrn ... und sonst allenhalb ordentlich auf Hertzogen Augusten ... in jüngst verschienen fünf und sechs und fünffzigsten jahren verordnete und beschehene Visitation gehalten werden soll (1557); 6) Die Ehe wird vornemlich von wegen der Blutfreundtschafft, darnach auch von wgen der schwegerschaft wie volgend zu sehen, verboten (1557); 7) Ordenunge des churfürstlichen sechssischen Obern Hofgerichts zu Leiptzig (1549). - Älteste territoriale Gesetzessammlung in Deutschland. Sie war vermutlich als Ergänzung 431 RITTERSHAUSEN, Konrad, Disputationes ad Institutiones Justinianaeas ... Denuò in lucem datae ac sub disputationis incudem publicè revocatae à Paulo Francisco Romano. Leipzig, Chr. Michael für L. S. Körner, 1671. Kl.-4to. 6 Bl., 351 S., 10 Bl. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt). € 280,Der große Jurist und Humanist Konrad Rittershausen (Rittershusius; 1560 - 1613) war eine der Leuchten der Universität Altdorf. Seine gesammelten Dissertationen aus dem Gebiet der Institutionen waren zuerst 1598 unter dem Titel “Progymnasmata iuris, sive disputationes XXXVI de iure civili habitae Altdorphi” erschienen. Aufgrund ihrer Gediegenheit wurden sie hier ein dreiviertel Jahrhundert später von dem Leipziger Juristen P. Fr. Romanus zum zweitenmal herausgegeben, um sie von seinen Studenten erneut disputieren zu lassen. - Vgl. Will/Nopitsch, Nürnbergisches Gelehrtenlexikon, III, 355 f (mit Aufzählung der einzelnen Disputationen). 432 RIVINUS, Quintus Septimus Florens, Specimen exceptionum forensium, exhibens dilatorias, ad usum fori Saxonici accomodatas. Terti vice impressum. Leipzig, D. Fleischer, 1701. Titel, 80 Zivilrecht, Zivilprozeß für zulässig erklärter Grund vorliege. Dies wurde natürlich von theologischer Seite heftig bestritten. Die Kontroverse wurde hauptsächlich von Kayser und dem Theologen Joh. Michael Lang(e) geführt. Der Band enthält 1. BÖHMER, J. H. (praes.) u. KAYSER, J. FR. (resp.); Dissertatio inauguralis iuridica de iure principis evangelici circa divortia. Halle (1715 ?). 1 Bl., 70 S.; 2. LANGE, J. M., Gründlicher Beweiß, Daß die Divortia, Oder Ehescheidungen, jure naturae verbothen seyn, Und nur erst nach dem Sünden-Fall im kläglichen Statu Legali ihren Platz bekommen haben ... Halle (1716 ?). 20 S.; 3. KAYSER, J. FR., Abgenöthigter Gegen-Beweiß, Daß die Ehescheidungen In dem natürlichen und geoffenbarten göttlichen Recht nicht gäntzlich verboten ..., folglich auch von einer Christlichen Obrigkeit wohl können und in gewissen Fällen müssen verstattet werden, Wider Hrn. J. M. Langen ... Halle (1717 ?). 28 S.; 4. LANGE, J. M., Göttlich-Triumphirende Wahrheit seines gründlichen Beweises, Daß die Divortia Oder Ehescheidungen Jure Naturae verboten seyn ... Wider Herrn J. F. Kaysers So genandten abgenöthigten Gegen-Beweiß. (Halle) 1717. 32 S.; 5. KAYSER, J. FR., Fundamenta doctrinae de divortiis ... Editio secunda. Halle 1730. 48 S.; 6. MENCKE, G. L., (praes.) u. MICHAELIS, C. FR. (resp.), Sana de iure principis evangelici circa divortia doctrina. Recusa: (Halle) 1730. 36 S. - Die beiden letzten Abhandlungen sind vertauscht: Die unter Nr. 5 genannte Abhandlung Kaysers ist eine Antwort auf Mencke/Michaelis.- Vgl. ADB 15, 513; Hayn/Got. III, 533 (nur Nr. 3). zu den 1572, also ein Jahr zuvor, erlassenen kursächsischen Konstitutionen gedacht und sollte die wichtigsten früher ergangenen Gesetze, die andere Gegenstände betrafen, noch einmal in Erinnerung rufen. Die kursächsischen Konstitutionen, die in der Sammlung nicht enthalten sind, enthielten die Materien, für deren Entscheidung die Gerichte zuständig waren, also Privatrecht, Strafrecht und Prozessrecht und sollten das vom gemeinen Recht abweichende heimische Recht auf eine gerichtsfeste Grundlage stellen. Die Konstitutionen und die “Ordenungen” stellten daher zusammen so etwas wie eine Art erste Kodifikation des kursächsischen Territorialrechts dar. Die Sammlung von 1573, die hier in dritter Auflage, von 1575, vorliegt, wurde später noch öfter nachgedruckt, zuletzt 1622. Danach wurde sie durch neue Sammlungen ersetzt, wie das Corpus novum Saxonicum von 1660, das Corpus iuris Saxonici von 1672 (mit Appendix von 1763) und schließlich den Codex Augusteus Augusts des Starken von 1724, mit Fortsetzungen bis 1824. 434 SAVIGNY, Friedrich Carl v., Das Obligationenrecht als Theil des heutigen Römischen Rechts. 2 Bde, Berlin, Veit, 1851. VII, 520; IV, 331 S. Schwarze Pappbände der Zeit mit rotem Rückenschild (Alter Stempel auf Titel) € 650,Erste Ausgabe des als Ergänzung zu seinem “System des heutigen Römischen Rechts” verfaßte Werk Savigny’s (17791861). Klassisches Werk. 437 SCHMIDT, Johann Ludewig, Praktisches Lehrbuch von gerichtlichen Klagen und Einreden. Neueste annoch nutzbarer eingerichtete Ausgabe. Frankfurt u. Leipzig, 1793. 30, 794 S., 34 Bl. Register. Ppbd der Zeit (Einband etwas beschabt u. bestoßen, Rücken überklebt, fliegender Vorsatz gelockert u. m. Eckausschnitt, gestrichener Besitzvermerk auf Titel, 1 Bl. m. Eckausriß, gering fleckig). € 280,- 435 SCHAUBERG, Joseph, Beiträge zur Kunde und Fortbildung der Zürcherischen Rechtspflege. Bde 1-17 (von 19) u. 1 Materien-Register. Zürich, Füßli, 1841/53. Grünes Lwd der Zeit (Hübsches Exemplar). € 500,Das Material-Register gehört zum Vorläufer dieser Zeitschrift, der Monatschronik der zürcherischen Rechtspflege oder Mittheilung der wichtigern Urtheile und Beschlüsse des Obergerichtes und anderer Gerichte des Cantons Zürich und der von denselben angewandten Grundsätze sammt einer Übersicht ihrer sämmtlichen behandelten Geschäfte, no. 1.1833 - 12.1838 = Jg. 1-6. Mehrfach aufgelegtes Rechtslehrbuch des Jenaer Professors Schmidt (1726-1792), das “eines der ersten derartigen Darstellungen in deutscher Sprache ist (und) durch Bearbeitungen seitens tüchtiger Juristen seinen Verfasser lange überlebt hat” (Stintzing/Landsberg III/1,Noten 201). - Noch 1845 erschien eine 9. Auflage durch Christoph Martin. 436 SCHEIDUNGSRECHT: SAMMELBAND mit 6 Abhandlungen zum Scheidungsrecht. Alle: Halle, J. Grunert, 1715 (?) - 1730. Hlwdbd des 19. Jhdts (berieben, Titel am unteren Rand etwas knapp beschnitten, teilw. wohl unter Verlust der Jahreszahl). € 420,- 438 SCHNELL, Samuel Ludwig, Handbuch des Civil-Processes, mit besonderer Hinsicht auf die positiven Gesetze des Kantons Bern. Bern, Walthard, 1810. XVI, 478 (1) S. Dunkelbrauner Pappband der Zeit. € 160,- Die hier vereinigten Schriften zum Scheidungsrecht erschienen zum Teil auch unter dem Sammeltitel: Controversiae circa iura divortiorum. Joh. Fr. Kayser, Schüler des großen Kirchenrechtlers Justus H. Böhmer und später selbst Professor für kanonisches Recht in Gießen, hatte in seiner Inauguraldissertation das Scheidungsrecht aus dem Naturrecht begründet und die These vertreten, dass eine Scheidung auch dann ausgesprochen werden kann, wenn kein theologisch Einzige Ausgabe. Siehe auch “Samuel Ludwig Schnell und das Civil-Gesetzbuch für den Canton Bern von 1824-1830” von U. Th. Roth (1948). 439 SCHÖPF, Wolfgang Adam, Decisiones et resolutiones selectissimae ex jure publico, feu81 Zivilrecht, Zivilprozeß dali, canonico, criminali, civili et Germanico facutatis (!) inclytae juridigae (!) nomine conscriptae. Ulm, J. Fr. Gaum, 1764. Kl.-4to. 3 Bl., 267, (1) S., 10 Bl. Ppbd der Zeit (angestaubt, Ecken bestoßen). € 140,- 442 SCOPP, Johann Georg, Tractatus de iure divortiorum. Vom Recht der Ehescheidungen. Wie sich solches aus denen natürlichen, Göttlichen und allgemeinen Reichs-Rechten, und der praxi consistoriali, erweisen lässet... Frankfurt/M. u. Leipzig, o. Verlag, 1756. 8 Bl., 228 (recte: 224) S., 7 Bl. Register. Neuer Ppbd (Titel mit überklebtem Randeinriß, Papier etwas gebräunt und teils stärker braunfleckig, Pag.-sprung von S. 176 auf S. 181). € 360,- Sammlung von 32 im Namen der Juristischen Fakultät der Universität Tübingen ergangenen Gutachten und Rechtsentscheide. Wolfgang Adam Schöpf (1679 1770) war seit 1746 Professor primarius und Senior der Fakultät. “Mit Vorliebe dem akademischen Berufe zugetan, blieb er bis zu seinem Tode in dieser Wirksamkeit und lehnte deshalb sowohl die Stelle eines Geheimen Rates wie auch die Präsentation zum Wetzlarer Reichskammergericht ab” (ADB). Erste und einzige Ausgabe der Abhandlung zum Scheidungsrecht. Mit einem ausgezeichneten Register der Scheidungsgründe von üblem Atem über Ketzerei bis Verweigerung der ehelichen Pflicht, über Probleme wie Küssen als Anfang des Ehebruchs, ob die Gefangenschaft oder der Ordenseintritt des einen Partners die Ehe trenne, Rache am Ehebrecher, ob die Ehescheidung vor der Sintflut gebräuchlich gewesen sei oder daß manche Menschen sich nur wegen fleischlicher Wollust heiraten. - Der Weissenburger Advokat verfaßte mehrere Schriften zur juristischen Praxis, u. a. zum Verlobungs- und zum Testamentsrecht. - Hamberger/M. VII,472; Hayn/G. VII,267. 440 SCHORCH, Christian F. I. (Hrsg.), Nova collectio responsorum .../ Neue Sammlung auserlesener Gutachten und Urthelssprüche der Erfurtischen Juristen Facultät. Erfurt, Henning, 1798. Kl.-4to. 12, 172 S. Broschur (Umschlag lädiert, unbeschnitten, etwas braunfleckig, Stempel auf Titelrücks.). € 120,- 30 Gutachten und Urteile aus verschiedenen 442 Rechtsgebieten: Den Mehlmüllern kommt der Mehlhandel als zu ihrer Profeßion gehörig 443 SEELER, Wilhelm von, Glossen zur Pranicht zu; Die Sattler dürfen das benöthigte Leder nicht lohgar xis des Reichsgerichts. Halle, Niemeyer, 1908. 112 machen, als welches der Lohgerber Innung ausschließlich S. OBroschur € 60,zukömmt; Leineweber können zwar mit Zeugen, welche sie Unterzeichnung ungelesener oder unverstandener Urkunselbst verfertiget, handeln, nicht aber zum Nachtheil der Craden; § 174 B.G.B.; Die Unentgeltlichkeit als Erfordernis der mergilde Waren und Zeuge anderwärts kaufen, um damit Schenkung; Die Schlüsselgewalt etc. Handel zu treiben; zum Münzrecht; zum Erbrecht; über Lotterien u.v.a. Durchweg deutsch abgefasst mit jeweils vorangestellter lateinischer Zusammenfassung. Der erste Teil der 444 SEITER, Johannes Andreas, Examen teSammlung war 1769 erschienen. Über den Erfurter Professor stium ad perpetuam rei memoriam. Altdorf, J. H. (1732 - 1805), u. a. Verfasser einer Abhandlung von dem Schönnerstadt, 1674. Kl.-4to. 60 S. Rücken-BroRechte des Kusses (1768), siehe Hamberger/Meusel VII, 289. schur (Titel und letztes Bl. angestaubt, Titel knittrig und mit Einrissen und kleinen Fehlstellen unter Beschädigung einzelner Buchstaben, DublettenStempel auf Rückseite, anfangs gering braunfleckig). € 70,- 441 SCHWARTZ, Johann Christoph, Vierhundert Jahre deutscher Civilproceß-Gesetzgebung. Darstellungen und Studien zur deutschen Rechtsgeschichte. Berlin, Puttkammer & Mühlbrecht, 1898. XII, 809 S. OLwd. € 240,- Sine-praeside-Dissertation “pro licentia et privilegia doctoralia” über bestimmte Formen der Zeugeneinvernahme. Einzige Ausgabe. Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Vorsatz. Originalausgabe in einem ansprechenden Exemplar. Grundlagen und Gegensätze zwischen deutschem, römischem und kanonischem Recht. Die Rezeption des romanisch-kanonischen Prozesses im 16. Jahrhundert. Das Reichskammergericht. Die Ablehnung: Kursachen und sächische Fürstentümer. Verarbeitung und Gegenarbeit: Württemberg und Bayern bis zum 19., Jhdt. Die kleineren Territorien im 17. und 18. Jhdt. Deutsche Rdchtsgedanken. Die Überwindung: BrandenburgPreußen. Reichszivilprozeßordnung etc. 445 SELCHOW, Johannes Heinrich Christian von, Elementa juris Germanici privati hodierni ex ipsis fontibus deducta. Editio septima, prioribus auctior et emendatior. Göttingen, Vandenhoek, 1787. (40) 656 (13) S. Neuer Pappband € 250,- 82 Zivilrecht, Zivilprozeß Johann Heinrich Christian von Selchow (1732-1795), Professor der Rechte in Göttingen, publizierte 1757 erstmals die Gesamtdarstellung zum damaligen deutschen Privatrecht. 1795 erschien noch eine 8. Auflage. Diese mit den Vorworten aller Ausgaben, davon die der ersten von 1747 das umfangreichste (21 SS). für J. A. de La Haye, 1724. Kl.-4to. 13 Bl., 396 S., 11 Bl. Neuer Ppbd (braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite). € 125,Lehrbuch der Rechtswissenschaft. Der Jesuit Anton Söll (gest. 1741) wirkte die letzten 24 Jahre seines Lebens als Professor für Kirchenrecht an den Universitäten Dillingen und Innsbruck. - De Backer/Somm. VII, 1346,4. 446 SENCKENBERG, Heinrich Christian, Disquisitio subitaria de exceptione juris Germanici, qua evocationes illicitae dicuntur. Frankfurt/M., o. Vlg, 1733. 1 Bl., 170 S. Rücken-Broschur (anfangs und am Ende geringfügig braun- und fingerfleckig). € 110,- 450 STABEL, Anton, Institutionen des französischen Civilrechts (Code Napoléon). Mannheim, Bensheimer, 1871. XIII, 609 S. Hlwd im Stil der Zeit. € 200,Seltene Erstausgabe, die den Code Napoléon umfassend und systematisch erschliessend erläutert. - St.a.Vorsatz und Titelrückseite. Abhandlung über unzulässige gerichtliche Vorladungen, mithin über die Zuständigkeit der verschiedenen Gerichtsinstanzen. Mit zahlreichen deutschsprachigen Zitaten. - Einzige Ausgabe. 451 STAMMLER, Rudolf, Die Lehre von dem richtigen Rechte. Berlin, Guttentag, 1902. VIII, 647 S. Halbleder der Zeit (Sehr gutes Exemplar). € 180,- 447 SEUFFERT, Johann Adam, Erörterungen einzelner Lehren des Römischen Privatrech450 tes, zum Gebrauche seiner PanErste Ausgabe. - Rudolf Stammler widmedekten-Vorlesungen nach Albrecht Schweppes te sich den Grundfragen der Rechtsphilosophie und kann als Leitfaden. 2 Teile (in 1 Bd), Würzburg, Stahel, der bedeutendste Rechtsphilosoph zu Beginn des 20. Jahrhunderts betrachtet werden. In den moderneren biographi1820/21. 162; 142 S. Pappband (recht bestoßen) € 150,- schen Lexika wird Stammler in die erste Reihe der deutschen Juristen des 20. Jahrhunderts gerückt, etwa im Juristenlexikon von Kleinheyer-Schröder. Alles Erschienene. - Seuffert (1794 - 1857) erhielt im Juli 1817 in Würzburg ein Extraordinariat “für Geschichte, Pandekten und bayrische Geschichte” (ADB 34, 59). Berühmt wurde sein 1825 veröffentlichtes “Lehrbuch des praktischen Pandektenrechts”. 1836 gründete er seine “Blätter für Rechtsanwendung zunächst in Bayern”, später das sog. “Seuffert’s Archiv für Entscheidungen der obersten Gerichte in Deutschland” (lief bis 1944!). Neben dieser Tätigkeit hatte er auch ein Landtagsmandat wahrzunehmen. 452 STROMBECK, Friedrich Heinrich von (Hrsg.), Ergänzungen der Allgemeinen Gerichtsordnung und der Allgemeinen Gerichtsordnung und der Allgemeinen Gebührentaxen für die Gerichte, Justizcommissarien und Notarien in den Preußischen Staaten, enthaltend eine vollständige Zusammenstellung aller noch geltenden, die Allgemeine Gerichtsordnung und die Allgemeinen Gebührentaxen abändernden, ergänzenden und erläuternden Gesetze, Verordnungen und Ministerialverfügungen nebst einem chronologischen Verzeichnisse derselben und Register herausgegeben. 2., sehr verbesserte und vermehrte Auflage. 2 Bde (in 1). Leipzig, Brockhaus, 1824. XVI, 475, IV, 339 S. Mit gefalteten Tabellen. Halbleder der Zeit (Rücken hinteres Gelenk leicht eingerissen). € 180,- 448 SINTENIS, Carl Friedrich Ferdinand, Das practische gemeine Civilrecht. 3 Bde. Leipzig, Focke, 1844/51. XIV, 660; XII, 848XVI, 794 S. Hldr der Zeit mit Rückenschildchen. € 600,Erste Ausgabe. Sintenis (1804-1868), Ordinarius in Gießen und späterer OLG-Präsident, verfasste ein Handbuch zum Seuffertschen Lehrbuch. Der erste große Zivilrechtskommentar im 19. Jahrhundert. - Stempel auf Vorsatz und Titel, etwas gebräunt. 449 SÖLL, Anton, Scientia legum quaestionibus ad legem positivam, naturalem ac quasdam selectas de variis legibus et statutis controversias pertinentibus illustrata. Dillingen, J. F. Schwertle Dabei: Zweiter Nachtrag zu den v. Strombeck’schen Ergänzungen des allgemeinen Landrechts, der Gerichtsordnung, 83 Zivilrecht, Zivilprozeß des Criminalrechts, der Hypotheken- und Deposital-Ordnung etc. Breslau 1833. 367 S. Pappband. 455 TEVENAR, Johann Wilhelm von, Anmerkungen über die Kunst zu referiren. Magdeburg, (Faber), 1772. 119 S. Ppbd der Zeit (Einband etwas fleckig und berieben, Rückensignatur, geringfügig braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite). € 70,- 453 STRYK, Samuel, Praelectiones Viadrinae de cautelis contractuum necessariis. Editio septima revisa et aucta. Wittenberg, Meyer u. Zimmermann, 1704. Kl.-4to. 4 Bl., 701 S., 36 Bl. Ldrbd der Zeit (berieben, Vorderdeckel u. Rücken oben u. unten mit Beschädigungen durch Wurmfraß, Name auf Titel). € 420,- Über die durch keine noch so gute Prozessordnung zu gewährleistende Kunst eines Richters, eine Streitsache nach Aktenlage unparteiisch, knapp und präzise darzustellen und zu beurteilen. Johann Wilhelm v. Tevenar wurde später preußischer Regierungspräsident des Herzogtums Magdeburg. Meusel XIV, 34. Zuerst 1684 erschienen. “Den ‘Fallstricken’ des auf diesem Gebiet so sehr von der ‘natürlichen Einfachheit’ abweichenden Römischen Rechts entgegengesetzte”, unmittelbar für die Praxis bestimmte Vorlesungen (Stintzing in ADB 36, 702). - Sammelband mit zwei weiteren spezielleren Werken zum Thema: 2. MEVIUS, D., Singularium quaestionum juris in causis Proprietariorum & Pensionariorum controversi resolutiones illustres tertia vice revisae & auctae. Quibus accessit Henrici Hahnii Dissertatio de conductore expellendo ante finitam locationem. Ut et Joh. Friderici Amelungs Tractatio de rei dominicae locatione conductione, Von Verpachtung Herrschafftl. Güther und Intraden. Cura & studio Joh. Christophori Heroldts. Halle, S. J. Hübner, 1696. 4 Bl., 248 S., 16 Bl. - Als Folge des 30jährigen Krieges hatte die Landwirtschaft stark gelitten, was immer wieder zu Streitigkeiten über bestehende Pachtverträge führte. David Mevius war Präsident des Gerichtes zu Wismar, dessen Spruchpraxis nicht nur für die damals zu Schweden gehörigen Provinzen, sondern faktisch für ganz Norddeutschland maßgeblich waren. Die Sprache wechselt beständig zwischen Latein und Deutsch; 3. FUCHS, Johann, De inventario tractatus brevis, ubi dilucidè materia inventationis ad praxin hodiernam ex probatissimis Dd. & observantiâ quotidianâ docetur, judicibus, advocatis, & notariis ... tam utilis quam necessarius. Frankfurt u. Leipzig, J. R. Löwe (in Rudolstadt) für J. S. Riechel, 1693. 4 Bl., 191 S.Jöcher II, 790. 456 THOMASIUS, Christian, Cautelae circa praecognita jurisprudentiae, in usum auditorii Christianus Thomasius. 2 Teile (in 1 Bd). Halae Magdeburgicae, Renger, 1710/12. Porträt, 9 Bll., 362 S., 19 Bll.; 6 Bll., 307 S. Halbpergament der Zeit (Rücken repariert, Einband abgegeriffen, privater Stempel auf Rückseite des Titelkupfers). € 850,Erste Ausgabe von Thomasius’ Grundsätzen zur Jurisprudenz. Die Titel im Einzelnen: Von uns als Teil 1 bezeichnet Cautelae circa praecognita jurisprudentiae in usum auditorii Thomasiani. Halle, Renger 1710. (mit dem Zwischentitel: Cautelarum circa studium juris prudenter instituendum Pars I. sistens Cautelas circa praecognita jurisprudentiae in usum auditorii Thomasiani: Halle 1709). Teil 2 Cautelae circa praecognita jurisprudentiae ecclesiasticae ... Halle 1712. Außer seinem bahnbrechenden rechtsphilosophischen Hauptwerk, den Institutiones iuris naturae et gentium (1705) und einer Vielzahl von Dissertationen, die Themen aus den verschiedensten Rechtsgebieten behandeln, hat Thomasius (16551728) auch Unterrichtsliteratur hinterlassen. Zu dieser Gattung gehören die beiden im vorliegenden Band vereinigten Schriften “Cautelae circa praecognita jurisprudentiae” und “Cautelae circa praecognita jurisprudentiae ecclesiasticae”. Sie enthalten den Text zweier propädeutischer Vorlesungen, die er seinen Hörern diktiert hat und umfassen den ersten und den vierten (und letzten) Teil seines 1699 konzipierten Vorlesungsprogramms. Es gliederte sich in Rechtsenzyklopädie, Privatrecht, Staatsrecht und Kirchenrecht. Veröffentlicht wurden hieraus nur die Vorlesungen zur Rechtsenzyklopädie und zum Kirchenrecht (also der Inhalt dieses Bandes). 454 STRYK, Samuel, Tractatus de dissensu sponsalitio, cum materiis quibusdam affinibus, de nullitate matrimonii, et desertione malitiosa. Variis praejudiciis ac collegiorum responsis confirmatus. Wittenberg, Meyer & Zimmermann, 1699. Kl.-4to. 7 Bl., 349, (1) S., 10 Bl. Neuer Ppbd (teilweise mit schwacher Nässespur im Außenrand). € 300,- Diese Cautelae bestehen aus nummerierten Lehrsätzen zu den jeweiligen Rechtsgebieten. Sie ähneln also den cautelae contractus, d. h. den ausgehandelten oder dem Vertragspartner aufgenötigten schriftlich fixierten Bedingungen eines Vertrages und sind eine von Thomasius geprägte Metapher. Der erste Teil der Cautelae (also die Rechtsenzyklopädie) wurde unter dem Titel Cautelae circa praecognita jurisprudentiae in den Jahren 1709 und 1710 erstmals gedruckt. Er enthält die Vorlesungen der Jahre 1707 und 1708 mit einigen unmittelbar vor dem Druckvorgang oder noch während desselben vorgenommenen Änderungen. Das Titelblatt des Erste Ausgabe (Druckvariante mit 349 S.). - Sehr seltene Monographie Stryks über juristische Fragen bei Heiratsversprechen, der Ungültigkeit von (anderweitigen) Eheschließungen, dem treulosen Verlassen des Ehepartners, Verweigerung der ehelichen Pflichten etc. Samuel Stryk, nach dem Tode Seckendorffs Rektor der neu gegründeten Universität Halle auf Lebenszeit, war teilweise angesehener als sein jüngerer Fakultätskollege Chr. Thomasius, gegen dessen ungestümes Temperament Stryk ein mäßigendes Gegengewicht bildete. Stintzing/Landsb. III.1/Noten 43; nicht bei Hayn/Got. 84 Zivilrecht, Zivilprozeß Haupttitels nennt als Erscheinungsjahr 1710. Mit ihm ist auch die Dedicatio datiert (30.3.1710), die dem Haupttitelblatt unmittelbar folgt. Auf die daran sich anschließende Praefatio (ohne Datum) folgt ein Stücktitelblatt für diesen ersten Teil des vierteilig geplanten Werkes (“Cautelarum... pars prima...). Dies gibt 1709 als Erscheinungsjahr an. Offenbar ist also der Text selbst zusammen mit dem Stücktitelblatt als Erstes und zwar ein Jahr vor dem Vorspann gedruckt worden. Der dem Text folgende Index beschränkt sich auf ein Inhaltsverzeichnis (Index capitum). Ein Index autorum und ein Index rerum fehlt noch. Ob es auch Druckauszüge gibt, die zur Gänze aus dem Jahr 1710 stammen, und ob diese auch den vollständigen Index bereits enthalten, ist unklar. Vor allem Letzteres ist unwahrscheinlich. Der 2006 bei Olms herausgebrachte Reprint, der den vollständigen Index enthält, legt insoweit nicht die Erstausgabe von 1709/10, sondern den 1725 ebenfalls bei Renger veranstalteten Nachdruck zugrunde. So trägt auch das im Reprint reproduzierte Stücktitelblatt die Jahreszahl 1725. Der Nachdruck von 1725 ist, abgesehen von minimalen, den Umbruch unberührt lassenden Buchstabenkorrekturen, mit dem Erstdruck inhaltsgleich. Im Stücktitelblatt nennt er das Erscheinungsjahr 1725, ohne den Hinweis, dass es sich um einen korrigierten Nachdruck handelt. Das Haupttitelblatt ist, einschließlich der Jahresangabe (1710) mit dem des Erstdrucks identisch. Doch fehlen in dem im Max-Planck-Institut vorhandenen Originaldruck auffallenderweise nun Dedicatio und Praefatio. Im Reprint, deren Haupttitelblatt mit der Jahresangabe 1710 reproduziert wird, kommen sie vor. Dieser hat insofern offenbar die Erstausgabe von 1709/10 benutzt. Schon 1713 war das Werk, wiederum bei Renger, in deutscher Übersetzung herausgekommen. Diese deutsche Ausgabe enthält bereits den vollständigen Index. Sie wurde 1729 bei Renger noch einmal nachgedruckt. 457 TREUTLER, Hieronymus, Annotationes aureae in jurisprudentiam Romanam consultissimi ... Dn. Hermanni Vulteii, J.U.D. in Mauritiana Cattorum Academia ... Praxi ita accommodatae, ut non nisi cum summa utilitate in manibus omnium, praesertim verò in foro causas agentium, versari posssint. Kassel, W. Wessel, 1612. Kl.-4to. 179 S. Neuer Ppbd (Titel u. letztes Bl. etwas braunfleckig). € 200,Erste Ausgabe. - Anmerkungen zur “Jurisprudentia Romana” des Marburger Juristen Hermann Vultejus von 1590, die laut Stintzing zu den besten wissenschaftlichen Leistungen der Zeit zu zählen ist. Hieronymus Treutler, Kollege von Vultejus und wie dieser ein Anhänger des Petrus Ramus, war bereits 1607 gestorben. Seine Anmerkungen erschienen posthum und ihre mehr aphoristische Gestalt zeigt, dass er sie nicht mehr abschließend für den Druck hat ausarbeiten können. Dennoch wurden sie mehrfach nachgedruckt.Stintzing/Landsb. I, 467. - Früher Kasseler Druck: Wilhelm Wessel war hier seit 1597 - meist im Auftrag des Landgrafen Moritz (“officina typographica Mauritiana”) - als erster Drucker tätig. 458 TUHR, Andreas von, Der Allgemeine Teil des Deutschen Bürgerlichen Rechts. 2 Bde (in 3). München, Duncker, 1910/1957. XX, 627; XV, 636; XIV, 652 S. OHlwd/OLwd (Bd 1 Rücken oben etwas strapaziert, Bd 2 (in 2) Rücken ausgebleicht) € 280,Band 1 Originalausgabe 1910, Bd 2 Nachdruck 1957. In der Reihe “Systematisches Handbuch der Deutschen Rechtswissenschaft”, 10. Abteilung. Das Deutsche Bürgerliche Recht, I/1, I,2.1, I.2.2. - Inhalt der Bände 1. Allgemeine Lehren und Personenrecht; 2. Die rechtserheblichen Tatsachen, insbesondere das Rechtsgeschäft (2 Teilbände). Das angebundene Werk enthält unter dem Titel “Cautelae circa praecognita jurisprudentiae ecclesiasticae” den vierten Teil des thomasianischen Vorlesungsprogramms. Der Text stammt wiederum aus den Vorlesungen der Jahre 1707 und 1709 sowie, in den letzten sieben Kapiteln, des Jahres 1711. Ein dem Druck des ersten Teils von 1709/10 entsprechender Zwischentitel (also etwa “Cautelarum... pars IV. ...) fehlt hier. Das alleinige (Haupt-) Titelblatt - dem wiederum eine Dedicatio und eine Praefatio folgen - nennt als Erscheinungsjahr 1712. Ihm entspricht wiederum das Datum der Dedicatio (Ende September 1712). Auch hier fehlt ein Index autorum und ein Index rerum. Er erscheint erst in der auch im Text erheblich erweiterten originalsprachlichen Neuausgabe, wiederum bei Renger in Halle, von 1723. Auch von den Cautelae circa praecognita jurisprudentiae ecclesiasticae erschien 1713, also in demselben Jahr wie zu dem vorigen Werk und nur ein Jahr nach dem originalsprachlichen Erstdruck, eine deutsche Übersetzung. Anders als bei der Übersetzung des vorigen Werks fehlt hier nun auch bei der Übersetzung ein großer Index. Er erschien auf Deutsch erst in der zweiten, wiederum 1729 erschienenen Ausgabe der deutschen Fassung, der nun die erweiterte originalsprachliche Version von 1723 zugrunde liegt. 459 USILLUS, Antonius, Breves commentarii ad titulum de Actionibus quarti libri Institutionum Civilium. Lyon, J. Tornaesius u. G. Gazeius, 1558. 4to. 4 Bl., 325, (1) S., 17 Bl. (letztes weiß). Neuer Ppbd (Titelblatt angestaubt, nachfolgendes Bl. braunfleckig, vereinzelte Marginalien von alter Hand). € 450,Erste Ausgabe. - Erläuterungen zum Prozessrecht. Usillus war Professor an der Universität Montpellier und königlicher Rat.- Adams U 86; vgl. Jöcher IV, 1747. - (angebunden:) COSTANUS, Antonius Guibertus, Quaestionum iuris memorabilium Liber primus (mehr nicht erschienen). Lyon, Tornaesius u. Gazeius, 1558. 4 Bl., 121, (1) S., 7 Bl. (teilw. mit schwacher Nässespur an der oberen Ecke).- Erste Ausgabe. - Adams C 2736; Jöcher I, 2136. 460 VIVIEN, Joris, Schematismorum seu tabularum institutoriarum in quatuor libros Institu85 Zivilrecht, Zivilprozeß tionum iuris civilis D. Iustiniani imperatoris. Band 1 (von 2). Köln, D. Baum, 1571. 8 Bl., 710 S., 1 Bl. weiß. Mit kl. Holzschnitt-Druckermarke auf d. Titel u. ganzseitigem Wappen-Holzschnitt auf d. Rückseite. Schweinsldrbd der Zeit mit Blindprägung (Einband fleckig und berieben, ohne die Schließen, hinterer Deckelbezug mit Fehlstelle, fliegender Vorsatz vorne entfernt, durchgehend etwas braun- u. wasserfleckig, Unterstreichungen mit roter und schwarzer Tinte von alter Hand, Titel gestempelt und am unteren Rand beschnitten). € 360,- 463 WESENBECK, Mattheus, In Pandectas Iuris Civilis et Codicis Iustinianei Lib. IIX commentarii: olim Paratitla dicti: Nunc ex postrema ipsius Authoris, necnon aliorum quorundam Iurisconsultorum recognitione multò quàm antehac emendatiùs editi. 2 Teile (in 1 Bd). Basel, C. Waldkirch sumptibus Episcopianorum & Io. Gymnici, 1604. 4to. 4 Bl., 1032 Sp., 11 (statt 14) Bl.; 2 Bl., 218 Sp., 5 Bl. Pergamentband der Zeit (Einband fleckig und berieben, durchgehend Unterstreichungen und Marginalien von alter Hand, die fehlenden ersten 3 Bl. des Registers handschriftlich ergänzt, Titel etwas knittrig, mit Randläsuren, kleiner Stempel und gelöschtem Besitzvermerk). € 700,- Erste Ausgabe. - Lehrbuch zur Einführung in die Institutionen des Corpus iuris civilis. Der vorliegende Band umfasst die ersten beiden Bücher. Der aus Antwerpen gebürtige Joris Vivien (hier: Georgius Viviennus) war Professor der Rechte in Paris, dann Advokat in seiner Vaterstadt, vertauschte die Praxis wieder mit der Lehre, kam als Professor an die Universität Köln und wurde schließlich Rat des Kölner Fürstbischofs. Der Holzschnitt auf der Titelrückseite zeigt sein Familienwappen. - VD 16 V 1956; vgl. Jöcher IV, 1664. Hauptwerk des aus Antwerpen gebürtigen Wittenberger Juristen, nach Wesenbecks Tod (1586) für mehr als ein Jahrhundert das angesehenste juristische Lehrbuch. Fast alle namhaften Rechtsgelehrten des 17. Jhdts haben sich in irgendeiner Weise mit den Paratitla befasst, wodurch Wesenbecks Methode bis ins 18. Jhdt hinein zur herrschenden wurde (vgl. Stinzing/L. I, 356 f u. ADB 42, 137). - VD17 3:004182X. 461 WEICHSEL, Ferdinand Friedrich, Die erwerbende Verjährung. Magdeburg, Heinrichshofen, 1825. 10, 148 S., 5 Bl. Broschur der Zeit (Umschlag etwas stockfleckig, mit Klebespur und Bibl.-Schild, Stempel auf Titel). € 75,- 464 WIEACKER, Franz, Wandlungen der Eigentumsverfassung. Hamburg, Hanseatische Verlagsanstalt, 1935. 94 S. OKart. € 70,Der deutsche Staat der Gegenwart, hrsg. von Carl Schmitt, Heft 13. - Mit Anstreichungen von professoraler Hand. Erste Ausgabe. - Abhandlung zum juristischen Phänomen des Eigentumserwerbs an einer herrenlosen Sache kraft der Besitzdauer. Ferdinand Friedrich Weichsel hielt es für notwendig, “dem Unfuge entgegen zu arbeiten, den insonderheit die übergroßen Sünden früherer Pseudojustiz dadurch erzeugten, daß sie unzählige Rechte den ungesetzlichen Vermuthungen und Scheingründen der Selbstsucht opferten und hiernächst dem, was sie Urtheil nannten, den gemißbrauchten Namen einer Verjährung als Folie unterschoben”. Bereits 1827 erschien noch ein Band “Zusätze” zur vorliegenden Schrift. - Als Anhang gedruckt die “Beleuchtung einer Rezension” zu Weichsels “Rechtshistorische(r) Untersuchung das gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse in Deutschland betreffend”. F. F. Weichsel (geb. 1788) war Justizkommissar und Notar in Magdeburg und publizierte vor allem über eigentumsrechtliche Fragen. - Hamberger/M. XXI,406. 465 WINDSCHEID, Bernhard, Lehrbuch des Pandektenrechts. 7., durchgesehene und vermehrte Auflage. 3 Bde. Frankfurt am Main, Rütten und Loening, 1891. XVI, 763 S.; X, 846 S.; VII, 487 S. Schöne Halbledereinbände (Band 1 mit kleiner Fehlstelle am oberen Kapital). € 600,Letzte eigenhändige Ausgabe. Windscheid (1817-1892), promovierte und habilitierte sich in Bonn in den Jahren 1838 und 1840. Dort erfolgte auch seine Ernennung zum Extraordinarius im Jahre 1847. Noch im gleichen Jahr erhielt er einen Ruf an die Universität Greifswald. Es folgten München (1857), Heidelberg (1871, als Nachfolger von Vangerow) und ab 1874 Leipzig. - Auf dem Titelblatt handschriftlicher Namenszug “Dr. Glaser”. 462 WEISHAAR, Jakob Friedrich, Handbuch des Würtembergischen Privatrechts. 2., ganz unveränderte Auflage. 3 Bde, Stuttgart, Metzler, 1816. XXVIII, 283; XXVIII, 366; XXXII, 438 S. mit Register. Moderne Pappbände (alter St. Auf Titel) € 150,- 466 ZENTNER, Joseph, Erläuterungen über die Rechtsmittel der Badischen Proceß-Ordnung mit einer Anleitung zu mündlichen Vorträgen. 2., nach der Revision von 1851 umgearbeiteten Auflage. Mannheim, Bensheimer, 1852. 208 S. Neuer Lwd (St.a.T.). € 120,- Die erste Auflage war 1804/08 erschienen. Nach dieser unveränderten 2. Auflage erschien 1831/33 noch die dritte und letzte. Letzte Ausgabe. 86 7. Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte 467 ARETIN, Christoph von, Neuester landständischer Bundbrief mit Erläuterungen. Ohne Ort u. Druck, 1800. 38 S. Interimsbroschur (leicht fleckig). € 70,- (durchgehend paginiert). OKart. (geringe Gebrauchsspuren). € 120,Katalog der bedeutendsten Spezialbibliothek für Wirtschaftsliteratur, die von 1475 bis 1850 veröffentlicht wurde. Verzeichnet werden 1203 Titel mit genauen Kollationen. Laut BVB ist Johann Christoph von Aretin, ein den Illuminaten nahestehender Publizist und Historiker, der Verfasser der Schrift, wohl zumindest der Erläuterungen. Als Sprachrohr von Montgelas griff er “in zahlreichen, z.T. maßlosen Flugschriften in die Politik ein” (NDB I, 348). Die Verachtung der Landstände werde sich sehr rächen. Mit 4 Abschnitten: Von den landständischen Bundesrechten, Von dem landst. Steuerbewilligungsrecht, Von dem Recht der Landstände, sich zu versammeln, Von der Notwendigkeit einer allgemeinen Landesversammlung in Bayern. 472 BAUER, Clemens, Gesammelte Aufsätze zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Dem Verfasser zum 65. Geburtstag am 16. Dezember 1964 von Freunden, Kollegen und Schülern als Festgabe dargebracht. Freiburg, Herder, 1965. Gr.-8vo. Titelbild, 10, 527 S. OLwd (Rückentitel etwas berieben). € 60,Mit einem Verzeichnis der Veröffentlichungen Bauers. 468 ARNOULD, Joseph, Arnould on the law of marine insurance and average. 12th edition by Ralph Iliff Simey and Gilbert Richard Mitchison. 2 vols. London, Stevens, 1939. XCIX, 852, 7; VI, 8531936 pp. Original cloth. € 80,- 473 BAYERN: HYPOTHEKEN-GESETZ VOM 1. JUNI 1822. (und:) Instruction über den Vollzug des Hypotheken-Gesetzes. 2 (in 1 Bd). Bamberg, Drausnick, 1822/1823. 107; 192 S., 2 Bl. Ppbd der Zeit (fleckig u. bestoßen, Kopf ausgerissen, Vordergelenk unten ca. 5 cm angeplatzt, Titel 1 mit kl. Randausschnitt u. gelöschtem Bibl.-Stempel, braunfleckig, einige alte Marginalien). € 120,- 469 AUFRICHTIGE GEDANCKEN, wie nach Eine Provintz, Fürstenthumb etc. Und besonders Teutschland Und die mehresten in demselben sich befindliche Herrschafften, Städte etc. durch die Manufacturen und Commercien, und welcher gestalt solche am füglichsten angelegt werden möchten, In guten Flor und ein erwünschtes Aufnehmen zu bringen. Frankfurt/M. u. Leipzig, o. Vlg, 1727. 32 S. Neuer Ppbd (die letzten 2 Bl. im oberen weißen Rand hinterlegt). € 160,- Erste Ausgabe des von König Maximilian Joseph (Maximilian I.) von Bayern erlassenen Gesetzes zur Erleichterung des Privat-Kredites (geltend für das Königreich Bayern mit Ausnahme des Rhein-Kreises) und der Durchführungsgestimmungen. Diese “Instruction” mit fünf umfangreichen Beilagen: 1. Hypotheken-Protokoll zum Hypotheken-Buch für die Dorfgemeinde Wörth. - 2. Formularien und Mustereinträge zu Anlegung und Fortführung der Hypotheken-Bücher. HypothekenBuch für die Dorfgemeinde Wörth. - 3. Formulare für den Schuld- und Hypothekenbrief und 4. die Recognitions-Scheine. - 5. Instruciton für die Schätzungen und Schätzmänner in Hypothekensachen. Seltene, anonym gebliebene Denkschrift zur wirtschaftlichen Entwicklungspolitik in Deutschland. Als Beispiel für fehlerhafte Politik führt Verfasser Sachsen, insbesondere die Stadt Leipzig, an, die sich weigerten, Hugenotten anzusiedeln. Beispiele für Industriezweige sind Seidenanbau, Spitzenproduktion, Bergbau, Herstellung von Hüte, Segeltüchern, Strümpfen etc und natürlich der Weinbau. Man solle den Import fremder Weine verbieten. 474 BEROLZHEIMER, Fritz, System der Rechts- und Wirtschaftsphilosophie. 5 Bde. München, Beck, 1904. (Reprint, Aalen 1963). Insgesamt 1874 S. Lwd. € 110,- 470 BAHR, Richard, Gewerbegericht, Kaufmannsgericht, Einigungsamt. Ein Beitrag zur Rechts- und Sozialgeschichte Deutschlands im XIX. Jahrhundert. Leipzig, Duncker und Humblot, 1905. XI, 180 S. Lwd. € 75,- 1. Kritik des Erkenntnisinhaltes; 2. Die Kulturstufen der Rechts- und Wirtschaftsphilosophie; 3. Philosophie des Staates samt den Grundzügen der Politik; 4. Philosophie des Vermögens, einschliesslich des Handelsverkehrs; 5. Strafrechtsphilosophie und Strafrechtsreform (NP 235,00 EUR). Staats- und sozialwissenschaftliche Forschungen, Band 23, Heft 5. 475 BIERSACK, Heinrich Ludwig, Ueber Differenzialzölle im Verhältniß des deutschen Zollvereins zu andern Ländern. Frankfurt/Main, Literarische Anstalt (Rütten), 1847. 127, (1) S. Mit zahl- 471 BARUCCI, Piero, K. CARPENTER, Italian economic literature in the Kress Library 14751859 2 Bde. Rom, Banco di Roma, 1985. 22, 490 S. 87 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte rung und Rufmords, weil ihm in mehreren Artikeln das geistige Eigentum an seinem monumentalen Opus abgesprochen und so die persönliche Ehre abgeschnitten worden sein sollte. Das Gericht gab ihm recht und verurteilte Platti zu elf Monaten und 20 Tagen Haft sowie zu einer Geldstrafe von 971 Lire.- Der Anhang enthält u.a. die Klageschrift Caetanis und Auszüge aus Rezensionen seines Werkes, die als Beweismittel dienten. reichen Tabellen. Ppbd der Zeit (Rücken überklebt, etwas braunfl). € 120,Biersack war seit 1836 Direktor der Frankfurter Zolldirektion. Er erklärt zunächst die verschiedenen Arten von Differenzialzöllen und erläutert die Vorschläge verschiedener Politiker in Bezug auf das Wesen dieser Zölle und die vorgeschlagenen Modalitäten zu ihrer Durchsetzung. - ADB II,630f. 476 BRAUER, Wilhelm, Die allgemeine deutsche Wechsel-Ordnung mit den Abweichungen der Oesterreichischen Wechsel-Ordnung. 2. vermehrte Auflage, mit den in den einzelnen Staaten erschienenen Einführungs-Gesetzen. Erlangen, Enke, 1851. 10, 242 S. Hlwdbd der Zeit (berieben, Ecken bestoßen, etwas braunfleckig). € 90,- 480 CANZ, Wilhelm Christian, Richtige und geprüfte Ratenberechnungen auf jeden Tag im Jahr, nebst einer Zeitberechnungs-Tabelle, zur Geschäfts-Beförderung für Cassenbeamte, Gerichtsund Amts-Notarien, Verwaltungs-Aktuare, Revisoren, Gemeinde- und Stiftungsrechner, Banquiers und Kaufleute, Capitalisten... 2 Teile (in 1 Bd). Ludwigsburg, Nast, 1827. Gr.-8vo. 6 (v. 8), 192 S., 1 Bl.; 88 S. Ppbd der Zeit (gebräunt, Kopf ausgerissen, Rücken bestoßen, fehlt 1 Bl. Vorstücke, gelegentlich etwas braunfleckig). € 150,- Letzte Auflage. 477 BRENTANO, Lujo, Die Agrarreform in Preussen. (und:) DERS., Die Entwicklung des englischen Erbrechts in das Grundeigenthum. (und:.) DERS., Der Schutz der Arbeitswilligen. In Volkswirtschaftliche Zeitfragen, Band 19 und 20. Berlin, Simion, 1897/98. 62; 31; 35 S. Hlwd der Zeit. € 75,- 1. Zins-Ratenberechnungen über Capitalien zu 4, 4 1/2, 5 und 6 Prozent von 1 - 100,000 fl.- 2. Ratenberechungen über Geld- und Naturalbesoldungen und Pensionen..., ferner Hülfs-Tabellen zur Berechnung der Capital-, Besoldungs- und Pensions-Steuer; so wie der Zieler bei Gant-Verweisungen und im Privathandel. - Mit Stempel der Fürstlichen Hofbibliothek Donaueschingen und Sigle J. v. Laßbergs. Im Band zusammen mit Ludwig Bamberger, Zur Entwicklung der Sozialdemokratie (4. Int. Sozialistenkongreß); Meschelsohn, Grundsätze des neuen deutschen Handelsgesetzbuches; Hans Crüger, der heutige Stand des deutschen Genossenschaftswesens; Julius Lessing das Moderne in der Kunst u. a. 481 CERNUSCHI, Henri, Mécanique de l’échange. Paris, Lacroix, Verboeckhoven et Cie, 1865. Gr.-8vo. 8, 244 S. OBroschur (angestaubt, unbeschnitten). € 120,- 478 BRENTANO, Lujo, Eine Geschichte der wirtschaftlichen Entwicklung Englands. 3 Bde (in 4). Jena, Fischer, 1927/29. Insgesamt 2267 S. Lwd (mit vereinzelten, teils farbigen Anstreichungen). € 120,- Erste Ausgabe.- Henri Cernuschi war einer der führenden Vertreter des Bimetallismus. - Schumpeter I,873. 482 CONTZEN, Heinrich, Geschichte, Literatur und Bedeutung der Nationalökonomie oder Volkswirtschaftslehre. Kassel u. Leipzig, C. Maurer, 1876. Gr.-8vo. 14, 208 S. Hldrbd der Zeit (Ecken etwas beschabt u. bestoßen). € 90,- 1. Von den Anfängen bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts; 2. Die Zeit des Merkantilismus; 3/I. Die Zeit der Befreiung und Neuorganisation. Das Aufsteigen des Bürgertums und der Arbeiterklasse; 3/II. Die Zeit der Befreiung und Neuorganisation. Das Britische Weltreich. Erste Ausgabe. 479 CAETANI: QUERELA CAETANI - “POPOLO ROMANO”. Resoconto stenografico della discussione. Rom, Casa Editrice Italiana, 1913. Gr.-8vo. 1 Bl., 250 S., 2 Bl; 77, (1) S. Hlwd (lichtrandig, Kanten gering beschabt, Fuß m. Kleberest, Stempel a. Titel). € 75,- 483 CROW, Carl, The great American customer. New York, Harper, 1943. 15, 252 S. Mit zahlreichen, teils ganzseitigen Abbildungen. OLwd (etwas fleckig). € 60,...tell(s) the story of the slow and often painful processes by which americans, a nation of farmers and fishermen, have become the world’s greatest masters of machinery. - Die Abbildungen zeigen meist frühe Werbeanzeigen. Tribunale di Roma, Sezione IX. - Juristischer Niederschlag einer Auseinandersetzung um Urheberrecht, Meinungs- und Pressefreiheit: Der römische Parlamentsabgeordnete Leone Caetani Principe di Teano, Autor eines siebenbändigen Werkes “Annali dell’ Islam” verklagte die Zeitung “Il Popolo Romano” und ihren Herausgeber Luigi Platti wegen Diffamie- 484 DIETZE, Constantin von, Die ostdeutschen Landarbeiterverhältnisse seit der Revoluti88 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte on. Berlin, Parey, 1922. 4to. 237 S. Mit 13 teils gefalteten Tabellen. Hlwdbd der Zeit mit eingebundenem OUmschlag (Rückensignatur, Vorsatz m. geringen Klebespuren, gering angestaubt, mehrfach gestempelt). € 120,- Erste Ausgabe der handelspolitischen Broschüre über die Hamburger Girobank (oder Zettelbank), später Vorbild für den Giroverkehr der Reichsbank, ihre Entstehung, Einrichtungen und Statuten. - Holzmann/Boh. V, 10514; HCB I,595. (angebunden:) GEFFCKEN, H., Zur Bankfrage II. Hamburg, Nolte u. Köhler, 1856. 55, (1) S. (und:) KURZE BELEUCHTUNG DER BROCHÜRE: ZUR BANKFRAGE. Hamburg, Perthes-Besser u. Mauke, 1856. 23, (1). - Nicht bei Holzmann/Boh. Constantin von Dietze gehörte als Nationalökonom und Widerstandskämpfer dem “Freiburger Kreis” an.- Hier eine Darstellung der neu entstandenen gesetzlichen Grundlagen für die Gestaltung der Landarbeiterverhältnisse, der wichtigsten Verbände und der Zustände in den einzelnen Landesteile (Ostpreußen, Pommern, Mecklenburg, Schlesien und Brandenburg), u.a. 488 GERLOFF, Wilhelm, Die steuerliche Belastung in Deutschland während der letzten Friedensjahre. Gutachten, dem Staatssekretär des Reichsschatzamtes erstattet. Herausgegeben vom Reichsschatzamt. Berlin, Heymanns, 1916. 89 S. Mit Tabellen. OBroschur. 4to. (St.a.Einband, Bibl.-Sch., wenige Bleistiftanstreichungen). € 48,- 485 FRITSCH, Theodor, Zwei Grundübel: Boden-Wucher und Börse. Eine gemein-verständliche Darstellung der brennendsten Zeitfragen. 2. Auflage. Leipzig, Beyer, 1894. 300 S. Neuer geschmackvoller Halblederband. € 1.200,- 489 GOW, William, Marine insurance. A handbook. (1st and 2nd edition, in 2 books). London, Macmillan, 1895/1900. XVIII, 401; XXII, 403 pp. Original cloth. € 100,- Letzte Auflage im Jahr der Erstausgabe. Vom Autor des Handbuchs der Judenfra485 ge. Mit einer handschriftlichen Widmung auf der Titelrückseite “In Hochachtung überreicht! Leipzig First and 2nd edition. On the occasion of the 2nd edition Nov. 1894. Theod. Fritsch.” Adressat war der Agrarwissen“additions have been made to the text, an attempt has been schaftler Max Sering. Eingangs zitiert er Theodor Mommsens made to notice all recent decisions, and the appendices have Römische Geschichte, wonach das Sklavenproletariat den been enlarged, completed, and brought down to date” Ruin des Mittelstandes und damit den Untergang des Römi(pref). schen Reiches bewirkt habe. F. (1852 - 1933) war eigentlich Maschinenbauer, engagierte sich für den Mittelstand und 490 GRÄNZENSTEIN, Gustav von, Das allgründete seinen Hammer-Verlag. gemeine österreichische Berggesetz vom 23. Mai 1854, und die Verordnungen über die Bergwerksabgaben vom 4. October 1854. Wien, Fr. Manz, 1855. 8, 463, (1) S. Marmorierter Hldrbd der Zeit (Einband etwas berieben, Stempel u. Besitzvermerk recto/verso Stempel). € 70,- 486 GARVE, Christian, Ueber den Charakter der Bauern und ihr Verhältniß gegen die Gutsherrn und gegen die Regierung. Drey Vorlesungen in der Schlesischen Oekonomischen Gesellschaft gehalten. Breslau, bey Wilhelm Gottlieb Korn, 1786. 200 S. Neuer Pappband. 8vo. € 300,- Das Gesetz zur Rechtsstellung des Bergbaus von 1854 löste die aus dem Jahre 1550 stammende Bamberger Bergordnung ab. - Einzige Ausgabe. Garve (1742-98) galt den Zeitgenossen, neben Mendelssohn, als ihr grosser philosophischer Lehrer. Er lebte in Breslau als Privatgelehrter und trat vor allem als Übersetzer (Cicero, Smith, Ferguson, Burke) und Essayist hervor. Philosophisch stand er der englischen Philosophie nahe. Die vorliegende Betrachtung zeigt in seinen drei Teilen die sozialpolitische Einordnung des Bauernstandes im Deutschland vor der Französichen Revolution aus der Sicht des Bürgertums. 491 GROLMANN, Melchior Dethmar (praes.), De operarum debitarum mutatione, dissertationum triga, ob maximum in foro usum recusa. Praefationem de praesumptione contra rusticos in caussis operarum, harumque redemptione licita, adiecit Io. Georgius Estor. 3 Teile (in 1 Bd). Gießen, E. H. Lammers, (1733 - 1734). Kl.-4to. 28 S., 1 Bl., 56 S.; 1 Bl., 102 S.; 56 S. Neuer Ppbd. € 150,- 487 GEFFCKEN, Frieddrich Heinrich, Zur Bankfrage (und zwei weitere Broschüren zum Thema). Hamburg, Nolte u. Köhler, 1856. 68 S. Neuer Ppbd. € 70,- Mehrfach nachgedruckte juristische Abhandlungen über die Frondienste und die Möglichkeiten ihrer Umwandlung oder 89 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte Ablösung. Melchior Dethmar Grolmann war Professor primarius der Rechte und Kanzler der Universität Gießen. Respondenten waren: O. H. v. Schade, Ph. E. Hofmann und Chr. S. Hofmann. Preisschriften der Fürstl. Jablonowski’schen Gesellschaft Nr. 25 = Nr. 17 der historisch-nationalökonomischen Sektion. Erste umfassende Geschichte der Leipziger Messen (das älteste Privileg datiert von 1458), besonders ihrer Entwicklung im 18. Jahrhundert, als Leipzig alle übrigen Messeorte überflügeln konnte. Mit reichem Dokumenten-Anhang. 492 GROSSHERZOGTUM BERG, HandelsGesetzbuch. Grand-Duché de Berg. Code de Commerce. Zweyte Abteilung des Gesetz-Buelletins, Bülletin no. 28. Düsseldorf, Regierungsdruckerei, (1812). 309 S. Bibl. Halbleinen. € 180,- 496 HAXTHAUSEN, Bruno, Die ländliche Verfassung in den einzelnen Provinzen der preußischen Monarchie. Bd 1: Die ländliche Verfassung in den Provinzen Ost- und West-Preußen. 2 Abteilungen (in 1 Bd). Königsberg, Bornträger, 1839. 270 S. Mit 2 Tabellen. Lwd der Zeit (St.a.Vorsatz und Titelrückseite). € 150,- 493 GÜNTHER, Ludwig Christian, Praktische Bemerkungen über Pacht- und Kaufanschläge, Abnahme, Uebergabe und Verwaltung der DomainenAemter und Rittergüther. Mit Anmerkungen begleitet von M. F. G. Leonhardi. Leipzig, J. G. I. Breitkopf, 1795. 2 Bl., 124 S. Schlichte graublaue Kart. der Zeit mit handgeschriebenem Außentitel (unbeschnitten, Umschlag angestaubt, Rücken überklebt, Stempel und unterlegter Ausschnitt auf dem Titel, durchgehend etwas braunfleckig). € 130,- 1. Die Beschaffenheit, Bebauung, Bevölkerung und Eintheilung dieser Provinzen; 2. Die ländliche Rechtsverfassung derselben. - Anfangs mit vereinzelten, teils farbigen Anstreichungen. 497 HEINS, Valentin, Tyrocinium mercatorioarithmeticum. Das ist: Ordentliche Grund-Legung zur Kaufmännischen Rechnung ... für die liebe Schul-Jugend, um sich nach itzigen, im Handel und Wandel, paßirenden ein- und ausländischen Rechnungen unumstößlich zu gründen ... ausgefertiget. Neue Auflage, welche an einigen Oertern verbessert, auch die vorige Zugabe von 65 LustExempeln beybehalten worden. Lauenburg, Berenberg, (etwa 1805). Gestoch. Frontispiz, 8 Bl., 280 S. Ppbd der Zeit (beschabt und bestoßen, geringfügig braunfleckig, 1 Lage gelockert, Frontispiz mit Schulstempel auf Rückseite). € 180,- Erste Ausgabe.-Humpert 2774. 494 HARPPRECHT, Ferdinand Christoph, Das Recht der Fuhr-Leute, Benebst rechtlichster An- und Ausführung wie mit Fuhrleuten vorsichtig zu contrahiren, der etwa von ihnen verursachte Schaden zu erstatten ... und wie der Fuhrleute Defraudationen und dergleichen private und publique Verbrechen zu bestraffen ... Zum dritten mahle übersehen, und hin und wieder locupletiret. Denen Handelsleuten, Reisenden, auch so Güter und Waaren zu verschicken ... zu gutem Nutzen ehedessen heraus gegeben. Accessit gedachten Auctoris nützlicher Tractat Von Pfändungen und Pfändungs-Recht, von neuen revidiret und vermehret. 2 Teile (in 2 Bdn). Leipzig, Chr. J. Hoffmann, 1718. Kl.-4to. 4 Bl., 120 u. 96 S. Neue Ppbde (abweichend gebunden, gebräunt, durchgehend Nässespuren im oberen u. unteren Rand). € 240,- Valentin Heins, Rechenmeister an der Hamburger MichaelisKirchenschule und Buchhalter der afrikanischen Handelsgesellschaft, galt seiner Zeit als “infallible Autorität in Rechnungssachen ... 1694 (erschien) sein unsterbliches Hauptwerk, das Tyrocinium mercatorio-arithmeticum, die Grundlegung der kaufmännischen Rechnung, ein unzählige Male neu aufgelegtes, nachgedrucktes und von auswärtigen Konkurrenten geplündertes, in allen Schulen Hamburgs und Umgebung eingeführtes Rechenbuch”, wodurch Valentin Heins’ Name ebenso sprichwörtlich wurde wie der von Adam Riese (ADB 11, 650). Ferdinand Christoph Harpprecht (hier Harprecht), hochangesehener Professor und mehrfacher Rektor der Universität Tübingen, war ein Vertreter der praktischen Richtung der damaligen Jurisprudenz (vgl. NDB 7, 695). - Humpert 6215; Commerz-Bibl. Hamburg 612. 498 HENZE, Adolf, Das Geld der Völker. Ein Nachschlagewerk für Contor und Bureau, enthaltend die cursirenden Münzen und das cursirende Papiergeld aller Staaten der Erde in naturgetreuen Abbildungen mit Angabe des Werthes in deutscher Reichswährung. Nach amtlichen Quellen ... bearbeitet. Erste Lieferung. Neu-Schönfeld bei Leipzig, A. Henze, 1893. Gr.-8vo. Mehrfarbiger Titel, (38) S. Mit 18 Tafeln mit vielen Münzbildern in Fak- 495 HASSE, Ernst, Geschichte der Leipziger Messen. Gekrönte Preisschrift. (Herausgegeben von der Fürstlich Jablonowski’schen Gesellschaft zu Leipzig). Leipzig, S. Hirzel, 1885. 4to. 8, 516 S. Hlwd (angestaubt, leicht berieben, Deckel u. Reihentitel etwas braunrandig; Faks.-Beil. fehlt). € 110,90 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte simile-Prägedruck und 10 Faksimiles von Papiergeld. Hlwdbd der Zeit (leicht gelockert). € 80,- ta, 1879. 22, 604 S. u. 6, 781 S. Neue Lwdbde (Titelbl. jew. mehrfach gestempelt, Papier zeitbedingt stärker gebräunt u. an den Rändern vereinzelt mit kleinen Abbrüchen). € 260,- Zur Werbung für das Gesamtwerk als “Gratis-Beilage zu Henze’s ‘Illustrirtem Anzeiger’” erschienen. In Prägedruck und in natürlicher Größe werden Münzen aus Belgien, DäneErste Ausgabe des Standardwerks, das “die Forschung mächmark und dem Deutschen Reich, aus Frankreich, Griechentig angeregt” hat und “fast ein Jahrtausend der Beziehungen land, Grossbritannien und Japan gezeigt sowie in Faksimilevor allem der italienischen Städte zu der vielfältigen Welt des druck das entsprechende Papiergeld der Staaten. Laut Hinnahen und fernen Orients umfaßt” (NDB). Wilhelm von Heyd richs sind von 1893 bis 1913 insgesamt (1823 - 1906) leitete 1873 bis 1897 die 35 Lieferungen und 4 Ergänzungs-LieferÖffentliche Bibliothek in Stuttgart, verungen erschienen.- Beigebunden zwei antwortete den großen Neubau 1883 und weitere Werbe-Beilagen: 1. HARTUNG, H., erarbeitete u.a. den Katalog der historiDie Wechselstempelmarke, ihre Verwenschen Handschriften der Bibliothek sowie dung und ihre Entwerthung. Für den Illusdie “Bibliographie der württembergitrirten Anzeiger bearbeitet. Gratisschen Geschichte”, die für spätere lanBeilage zu Nr. 6, Jahrgang 1878, des ‘Ildesgeschichtliche Bibliographien weglustrirten Anzeigers für Co(mmerz u. weisend werden sollte.- NDB IX,63f. B)ureau’. Neu-Schönfeld bei Leipzig, Henze, (1878). Gr.-8vo. 16 S. m. zweifarbigem 501 HEYSE, Friedrich, Analyse Titel u. 23 “Figuren (Faksimiles von der neuen Stempelgesetze für die Schriftstücken m. roten Stempelmarken). Preußische Monarchie nebst einer (etwas fleckig, Titel teilw. unterlegt).- 2. ILLUSTIRTE AUSGABE DER DEUTSCHEN vollständigen tabellarischen UePOSTORDNUNG. Erster Theil: Postordbesicht derselben, zum Gebrauch nung vom 18. December 1874. ... Gratisderjenigen Beamten und GeBeilage zu Henze’s Illustrirtem Anzeiger. schäftsmänner, welchen eine geNeu-Schönfeld bei Leipzig, Henze, (1874). naue Kenntniß dieser Gesetze beGr.-8vo. 8 S. 497 sonders nöthig ist. Magdeburg, W. Heinrichshofen, 1815. Gr.-8vo. 10, 128 S. Graublaue Interims-Kartonage d. Zeit (unbeschnitten, Rücken ausgebessert, Deckel braunfleckig, Exlibris, Stempel a. d. Titelrückseite, durchgehend etwas braunfleckig). € 90,- 499 HESS, Jonas Ludwig von, Ueber den Werth und die Wichtigkeit der Freiheit der HanseStädte (für Kultur, Industrie und Handel der Welt). London, J. B. G. Vogel (d.i. Hamburg, Perthes), 1814. Gr.-8vo. 8, 123, (1) S. Ppbd der Zeit (etwas berieben und bestoßen, Rückenbezug erneuert, Stempel auf Titel, wenige Bl. leimschattig an den Ecken, unbeschnitten). € 130,- Erste Ausgabe. - Der praktische Jurist Heyse hat versucht, die “verschiedenen Stempelgesetze” (das preußische Stempelgesetz von 1810 und zugehörige “Declarationen” und “Instructionen” etc.) “systematisch zu einem Ganzen zu verbinden, und die Auffindung des erforderlichen Stempels in jedem speciellen Falle durch eine angehängte Tabelle zu erleichtern”. - Hamberger/Meusel XXIII,165. Erste und offenbar einzige Ausgabe in einem breitrandigen, unbeschnittenen Exemplar.- Mit dieser im Londoner Exil verfaßten Schrift wollte Heß “das öffentliche Interesse für die fernere Unabhängigkeit (der Hansestädte) wach ... rufen und warm ... halten” (ADB 12,294). Er beschreibt “die Unbilden ..., die diesen Städten von dem (Flagelum Dei = Napoleon) zugefügt (worden) sind, der als geschworner Feind der Freiheit und des Handels während der letzten zwanzig Jahren die Welt mißhandelt hat”, und untersucht dann, welcher Wert Hamburg, Lübeck und Bremen als freien Hansestädten für Deutschland und den See- bzw. Welthandel in Zukunft zukommt. Die Abhandlung entstand unmittelbar vor Heß’ berühmter, aber auch stark angefeindeter Schrift “Agonieen der Republik Hamburg im Frühjahr 1813”.- Schröder III,1485 (recte 1585),16; Weller I,217; Humpert 10175; Goldsmith II,20882 (die engl. Übersetzung von 1814). 502 HILLER, Christian Heinrich, Tractatus juridico-politicus de abusibus, qui in Germania nostra in collegiis vigent opificum ... Von denen Handwercks-Mißbräuchen in Teutschland. Novis accessionibus indiceque rer. atque verbor. locupletissimo auctus. Tübingen, C. G. Ebert, 1729. Kl.4to. 2 Bl., 182 (recte 282) S., 22 Bl. (Index). Ppbd um 1900 mit handschriftlichem Rückenschild (leicht berieben u. bestoßen, Titel stärker gebräunt, kleine Einrisse hinterlegt, teils leicht gebräunt u. braunfleckig). € 280,- 500 HEYD, Wilhelm, Geschichte des Levantehandels im Mittelalter. 2 Bde. Stuttgart, J. G. Cot- Zuerst 1725 erschienen, für diese Ausgabe vermehrt und mit ausführlichem Register versehen. - Privatrechtliche Abhand- 91 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte scher Konsumvereine 1903 - 1928. Herausgegeben im Auftrage des Vorstandes und Ausschusses des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine. Hamburg, 1928. Gr.-8vo. 12, 528 S., 1 Bl, Mit 7 Tafeln. OLwd (berieben). € 75,- lung über das Handwerksrecht. Mit zahlreichen auch wirtschafts- und sozialgeschichtlich interessanten Fallbeispielen. Hiller (1696-1770) wirkte als Hofgerichtsassessor und Juraprofessor in Tübingen.Verfaßt auf lateinisch nebst vielen längeren deutschen Einschüben und Begriffen. Mit Stichworten wie: Blauer Montag, Bürgerrecht, Ehre, Handwerkszwang, Hofrecht, Hure, Jungmeister, Kirchgang, Kunden, Meistermahlzeit, Pfuscher, Scheltbrief, Sonntagsschuhflicken, Zahnzieher, Zigeuner, Zunftwesen u.v.m. - Humpert 5034. Vgl. Jöcher/Adelung II, 2009 (Ausgabe 1725). Enthält eine Geschichte des Zentralverbandes (K. Kaufmann), Abhandlungen über die Entwicklung des Genossenschaftsrechts (K. H. Maier) und der Presse des Zentralverbandes (A. Kasch) sowie ein Verzeichnis der Veröffentlichungen des Zentralverbandes als Quelle genossenschaftlichen Wissens (H. Sierakowsky). 503 HOFFMANN, Wilhelm, Histoire du commerce, de la géographie et de la navigation, chez tous les peuples et dans tous les etats. Avec des notes et des additions par Joseph Duesberg. Paris, Sagnier et Bray, 1849. 600 S. Bedruckter Interimsumschlag des Verlages eingebunden. Neuer Hlwd. € 180,- 506 KERSCHAGL, Richard, Die Lehre vom Gelde in der Wirtschaft. Universalismus und Individualismus in der Entwicklung der Geldtheorie. Wien, Manz, 1921. 90 S. OBroschur (Rücken repariert). € 60,Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Titel. Französische Ausgabe von Hofmann “Die Geschichte des Handels, der Erdkunde und Schifffahrt aller Völker und Staaten. Von der frühesten Zeit bis auf die Gegenwart, mit Rücksicht auf die politischen Verhältnisse, die Zustände der Kultur, Industrie, des Gewerbewesens und der Landwirthschaft”, erste Ausgabe 1844, 2. Ausgabe 1847. Duesberg habe bei der Arbeit an diesem Buch alle Freiheiten genutzt und eine “production originale” geschaffen, wolle aber aus übergroßer Bescheidenheit nur als Übersetzer erscheinen. Das Buch habe in Deutschland einen großen Erfolg gehabt, trotz seiner Längen und mancher Ungenauigkeit; dies habe D. korrigiert. 507 KLETKE, G. M., Holzdiebstahl-Gesetz vom 7. Juni 1821. Für Forstrichter, Justiz-, Administrations- und Forst-Beamte so wie Forst-Besitzer neu bearbeitet und mit Commentar, Ergänzungen und Beilagen versehen. Berlin, Mylius, 1846. 8, (1) S., 1 Bl., 330 S. Mit 1 gefalteten Tabelle. Moderner Ppbd (Bibliotheksvermerk auf Titel, Stempel verso Titel, durchgehend etwas braunfleckig). € 65,Im Jahre 1821 war die Behandlung von Holzdiebstählen in den preußischen Provinzen vereinheitlicht worden. - Mantel II,370. 504 KATALOG der Bibliothek der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin. Bestand vom 1. August 1909 (und) NACHTRAG I. Neuerwerbungen vom 1. August 1909 bis 1. Oktober 1912. 2. Auflage. 2 Bde (in 1). Berlin, Reimer, 1909 - 1912. Gr.-8vo. 1 Bl., 22, 979 S.; 8, 250 S. Hlwdbd der Zeit (Einband lichtrandig und gering bestoßen, Rückensignatur, Vorsatz und Titel mehrfach gestempelt, Vortitel mit Randeinriß, 1 Blatt teils hinterlegt, 3 Bl. mit kleinen Randläsuren, hinterer Vorsatz mit geringen Klebespuren). € 145,- 508 KNAPP, Georg Friedrich, Staatliche Theorie des Geldes. Leipzig, Duncker und Humblot, 1905. X, 397 S. OLwd. € 200,Erste Ausgabe dieses vielumstrittenen, epochemachenden geldtheoretischen Werkes, von dem Max Weber sagte, es sei formell und inhaltlich eines der größten Meisterwerke deutscher schriftstellerischer Kunst und wissenschaftlicher Denkschärfe. Georg Friedrich Knapp (1842 - 1926) war von 1874 bis 1918 Professor der Nationalökonomie in Straßburg und ein hervorragender Vertreter der Historischen Schule. Mit Schlagwort- und alphabetischem Titel-/Verfasser-Verzeichnis (S. 792 - 979). Die Bibliothek, die seit 1906 zugleich als Bibliothek der Handels-Hochschule diente, bestand 1909 aus rund 26000 Bänden der Bereiche Nationalökonomie, Gesellschaftswissenschaft, Sozialismus, Agrar-, Gewerbe- und Handelspolitik, Finanzwissenschaft, Zoll- und Steuerwesen, Versicherungswesen, Wirtschaftsrecht, Münze, Maße, Gewicht, Geld, Bank, Börse, Ausstellungswesen, Recht, Genossenschaftswesen, Technologie, Verkehr, Geographie, Geschichte und Bildungswesen. 509 KNIES, Karl, Die Eisenbahnen und ihre Wirkungen. Braunschweig, Schwetschke, 1853. (5) 147 S. OBroschur. € 500,First and only edition. Knies, member of the historical school of German economics, discusses the importance of railway enterprises and their influence on economics. Erste und einzige Ausgabe dieser frühen Schrift. Knies (18211898) gilt als des theoretisch bedeutendste Mitglied der historischen Schule der deutschen Nationalökonomie. Hier analysiert er die Eisenbahnen als selbständige Industrieunternehmungen und ihre allgemeinen Wirkungen auf die ein- 505 KAUFMANN, H. (Hrsg.), Festschrift zum 25jährigen Bestehen des Zentralverbandes deut92 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte rungen, Geographie, Geschichte und Völkerkunde, Naturgeschichte, Akademische Gesellschaften (Veröffentlichungen und Preise), Missionsarbeit, Medizin, Management, Finanzen, Schiffe und Schiffahrt, Handel u.v.m. zelnen Bereiche der Wirtschaft und auf das Leben der Einzelnen und der Völker. Neben den Fortschritten für Privatleben und Industrie sieht K. aber auch die militärischen Vorteile, die die Eisenbahnen den Staaten bringen. - Umschlag und Papier teils etwas felckig. 514 LANGENBECK, Hermann, Anmerckungen über das Hamburgische Schiff- und SeeRecht, wie solches in den XII. XIV. XV. XVI. XVII. XVIII. und XIX Titeuln des Andern Theils Stadt-Buchs enthalten, Und die dahin gehörige Rechte der Admiralität, Assecurance, Avarie, Dispache, Pilotage, des SchiffEnthält über 28,000 Einträge in chronoloBauer, der Strand- und Bergung, gischer Anordnung mit Registern. Vol. 1: Dupe und Haven, wie auch der Covering material published through Grönländischen Fahrt, nebst 1776: Vol. 2: 1777-1817; Vol. 3: 1818nöthigen Beylagen gesammelt, 1848; Vol. 4: Supplement 1474-1848. beschrieben und ausgearbeitet. Hamburg, auf Kosten des Autoris, 511 KRESS, Johann Paul Druckts J. G. Piscator, 1727. 30 Bl., (praes.), R. G. HENNE (resp.), 531, (1) S., 18 Bl. (Register) mit De privilegiis agriculturae apud Holzschnitt-Initialen u. -VignetGermanos, Von Freyheiten und anten. Ldrbd der Zeit mit Rückendern Gerechtigkeiten des Ackerschild und allseitigem Goldschnitt baues in Teutschland. Recusa (= 2. 506 (Deckel gering beschabt, Rücken Auflage). Jena, J. B. Heller, 1719. Kl.-4to. 88 S. Neuer Ppbd (wenige Unterstreichun- und Vorsätze erneuert, unterschiedlich, teils stärgen von alter Hand, Stempel und Signatur auf Ti- ker, gebräunt, einige Blatt mit kleinem Wurmgang, telrückseite). € 80,- vereinzelt mit geringen Randläsuren, gegen Ende einige, teils farbige Anstreichungen). € 560,Jenaer Dissertation von 1712. Der angesehene Jurist Johann 510 THE KRESS LIBRARY of business and economics. Catalogue. With data upon cognate items in other Harvard libraries. 4 Bde. (Bd 1:) Reprint Fairfield 1977; (Bde 2-4:) Boston 1957-1967, 4to. OLwd (m. Folie überzogen). € 420,- Paul Kress erhielt noch im selben Jahr durch Vermittlung Leibnizens einen Ruf an die Universität Helmstedt. Erste Ausgabe des grundlegenden Werkes zum hamburgischen Seerecht. Behandelt werden Aspekte wie Schiffbruch, Piraterie, Lotsenwesen, Bodmerei, der Umgang mit offenem Feuer, die Vlandrische Hanse, das Schiffs-Volk und vieles andere mehr. Autor ist Hermann Langenbeck (1668 - 1729), Jurist und Senator in Hamburg und Abkömmling des alten Hamburger Langenbeckischen Geschlechts, das zahlreiche Juristen hervorbrachte.- Schröder IV, 2155.6; Kayser, Hamburger Bücher S. 106. 512 KULISCH, Max, System des österreichischen Gewerberechtes mit Berücksichtigung des neuesten Regierungsentwurfes. Bd 1. Innsbruck, Wagner, 1905. (8) 270 S. OBroschur (unaufgeschnitten). € 45,Alles Erschienene. Begriff des Gwerbes in volkswirtschaftlichen Sinne, die Stellung des Staates, Rechtsquellen des österreichischen Gewerberechts, Geltungsbereich der Gewerbeordnung, Gewerbefähigkeit etc. - Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Titel. 515 LEWIS, William, Das deutsche Seerecht. Ein Kommentar zum fünften Buch des allgemeinen deutschen Handelsgesetzbuchs und zu den dasselbe ergänzenden Gesetzen. 2., vermehrte und verbesserte Auflage. 2 Bde (in 1). Leipzig, Duncker u. Humblot, 1883/84. X, 422; VIII, 528 S. Halbleder der Zeit € 160,- 513 LANDWEHR, John, VOC. A bibliography of publications relating to the Dutch East India Company 1602 - 1800. Edited by Peter van der Krogt. Introduction by C. R. Boxer. Preface by G. Schilder. Utrecht, HES Publishers, 1991. 4to. 42 S. Mit Abbildungen, 1 Bl., 16 Tafeln, 840 S. OLwdbd (mit OUmschlag). € 320,- Letzte, eigenhändige Ausgabe. Lewis (1836 - 1891) war u.a. Autor von “Lehrbuch des Versicherungsrechts” (1889), “Die Succession des Erben in die Obligationen des Erblassers nach deutschem Recht” (1864), “Das Recht des Familienfideicommisses” (1868). Verzeichnet - mit Kollation und Erläuterungen - 1674 Titel über den gesetzlichen Status der VOC, Schlachten und Erobe- 93 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte 516 LIST, Friedrich, Gesammelte Schriften. Bearbeitet und herausgegeben von Ludwig Häusser. 3 Bde. Stuttgart, Cotta, 1850. VI, 412; 468; 413 S. Neue Haldlederbände (Stempel auf Titelrückseite). € 750,- er zur Erläuterung des Gesetzes vom 5ten April 1808. Instruction und 2 Nachträge in 1 Bd. Kassel, Königl. Buchdruckerei, 1808. 79, (1); 15, (1); 32 S. Ppbd der Zeit (berieben und etwas fleckig, gering bestoßen, Bibl.-Stempel verso Titel). € 400,- Erste Gesamtausgabe. Bd 1 enthält Lists Leben, bearbeitet von Ludwig Häuser; Bd 2 “Gutachten zur Errichtung einer staatswirtschaftlichen Fakultät” (1817), “Die Freiheit u. d. Beschränkungen des auswärtigen Handels, aus dem historischen Gesichtspunkt beleuchtet” (1839), “Zur deutschen Eisenbahnfrage” (1844), “Die politisch-nationalökonomische Nationaleinheit der Deutschen” (1846): Bd 3 “Das nationale System der politischen Oekonomie” (zuerst 1841). Erste Ausgabe. - Der Finanzpolitiker Karl August von Malchus (1770 - 1840) hatte 1807 den preußischen Staatsdienst quittiert und war seit Januar 1808 als Staatsrat im neugegründeten Königreich Westphalen tätig. Im April wurde er von König Jerôme zum Generaldirektor der direkten Steuern und im Mai der Amortisationskasse und Generalliquidator der öffentlichen Schuld ernannt. Seine Schriften gehören zu den wichtigsten Werken der frühen deutschen Finanz- und Staatswissenschaft. - Nicht bei Humpert, Kress, Goldsmith. 517 MAGERSTEDT, Adolf, Der praktische Gutsverwalter. Sechsundzwanzig Bücher aus der teutschen Landwirthschaft. Sondershausen, Eupel, 1846. VIII, 688 S. Späterer Marmor. Pappband mit handgeschriebenem Rückenschild (Durschscheinender Stempel auf Titelrückseite). € 120,- 521 MANGOLDT, Hans von, Grundriß der Volkswirthschaftslehre. Für das Selbststudium wie für den Unterricht an Lehranstalten. 2., nach dem Tode des Verfassers veranstaltete Auflage, bearbeitet von Friedrich Kleinwächter. Stuttgart, Maier, 1871. XVI, 250 S. Ppbd der Zeit. € 400,- Untertitel: Ein Handbuch für die, welche Landwirthschaft lernen, lehren und treiben. H. v. Mangoldt war einer der bedeutendsten Nationalökonomen des 19. Jahrhunderts, doch war sein Name weniger bekannt, als er es verdiente und sein Werk blieb trotz seiner Bedeutung zu v. Mangoldts Lebzeiten weitgehend unbeachtet. Man führt das darauf zurück, daß er das Unglück hatte, in einer Zeit zu wirken, die für seine Methode und für sein theoretisches Denken kein oder nur wenig Verständnis hatte. Selbst Fr.Kleinwächter, der Herausgeber der vorliegenden 2. Auflage des ‘Grundrisses der Volkswirtschaftslehre’ meinte, v. Mangoldt sei ‘ein Meister in der Kunst, zehnmal gespaltene Haare noch weiter zu spalten’. “Der ‘Grundriß der Volkswirtschaftslehre’ (1863) ist konventionell im Aufbau, doch neuartig im Inhalt. Knies’ Hinweise auf eine subjektive Werttheorie werden ebenso aufgenommen wie Thünens Produktionstheorie und der Begriff der Grenzkosten und der Grenzproduktivität. Völlig neu war v. Mangoldts Darstellung der Preisbildung und des Gleichgewichts auf Märkten, insbesondere auch auf verbundenen Märkten und im internationalen Handel, sowie seine Verwendung des Elastizitätsbegriffs. Seine preistheoretischen Vorstellungen verdeutlichte er in seinem Lehrbuch bereits durch algebraische Formeln sowie mit dem Mittel von Angebots- und Nachfragekurven.” (NdB). 518 MAHLBERG, Walter, Ueber asiatische Wechselkurse. Bonn, Marcus und Webers, 1914. 137 S. Mit 28 Diagrammen, davon 5 große mehrfach gefaltete Tafeln. Kart. € 200,Kölner Studien zum Staats- und Wirtschaftsleben, Heft 9. Erste Auflage der Habilitationsschrift bei Schmalenbach. St.a.Vorsatz und Titelrückseite, Bibl.-Sch. 519 MALCHUS, Carl August von, Handbuch der Finanzwissenschaft und Finanzverwaltung. 2 Bde (in 1). Stuttgart, Cotta, 1830. XVI, 480; VI, 210 S. Halbleder der Zeit mit reicher Rückenvergoldung (St.a.T., leicht bestoßen). € 800,Stammhammer, Finanzwissenschaft, 154; Humpert, 12067. Erste Ausgabe. Ohne die 70 gefalteten Beilagen enthaltend tls. umfangreiche Statistiken. ADB 20, 132ff, NDB 15, 724ff. (1770-1840) Finanzpolitiker, stand als solcher in den Diensten Kurmainz’, Hildesheims, Preußens und schließlich als Finanzminister im Kgr. Westfalen. Sein Hauptwerk, eine “vorzügliche Darstellung der Organisationsformen und der Rechnungs -und Kontrolleinrichtungen d. damaligen Finanzwesen..(gehört)..zu den wichtigsten Werken der frühen deutschen Staats- und Finanzwissenschaft.” (NDB). - Bd 1: Finanzwissenschaft; Bd 2: Finanzverwaltung. - “Seiner Majestät Friedrich Wilhelm dem Dritten Könige von Preussen in tiefster Ehrfurcht allerunterthänigst gewidmet”. 522 MANGOLDT, Hans von, Volkswirthschaftslehre. Die Lehre von der Gütererzeugung, von der Vermögenserhaltung und der Vertheilung der Güter. Stuttgart, Maier, 1868. 17 S., 491 S. Moderner Ldrbd mit Rückenschild (Titel gestempelt, etwas stockfleckig, 2 römisch pag. Bl. aus dem Inhaltsverzeichnis in die letzte Lage verbunden, S.163/164 mit transparentem Klebestreifen repariert). € 280,- 520 MALCHUS, Karl August von, Instruction für die Directoren der directen Steuern, betreffend die Anlage und Erhebung der Patentsteu94 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte Erste Ausgabe. - Reihentitel: Bibliothek der Gesammten Handelswissenschaften.- Postum veröffentlichte Schrift des Freiburger Professors (1824-1868). Mangoldt zählt heute zu den bedeutendsten deutschen Wirtschaftstheoretikern des 19. Jahrhunderts. Bahnbrechend ist seine Darstellung der Preisbildung und des Gleichgewichts auf neuen Märkten und im internationalen Handel. Zu Lebzeiten wenig beachtet, da die jüngere historische Schule kein Interesse an Wirtschaftstheorie zeigte, stützten sich in den 80er Jahren die Neoklassiker auf seine Vorarbeiten.- Vgl. NDB XVI, 30 f. sprungs des Wechselrechts ein Beytrag zur Geschichte des Handels des Mittelalters. Nebst einer Sammlung alter und neuer bisher in Teutschland wenig bekannter... Wechselgesetze... Göttingen, Dieterich, 1797. 80, 260 S. Ppbd der Zeit (Kanten und Kapitale stärker bestoßen, alte Bibl.-Stempel auf Titel, Vorsätze und einige Bl. braunfleckig). € 350,- Erste Ausgabe. - Friedrich Georg von Martens, einer der bedeutendsten Völkerrechtler seiner Zeit, stützt sich bei seinem 523 MARLO, Karl (d. i. WINVersuch u.a. auf J. G. Büschs Erkenntnisse KELBLECH, K. G.), Untersuchunzur eminenten Bedeutung der mittelalterlichen Geschichte des Wechsels. Martens gen über die Organisation der Arhat dann “ein besonders feines Verständbeit oder System der Weltökononis (bewiesen) für die Art und Weise der mie. 3 Abteilungen in 2 Bdn, in Bildung solcher handelsrechtlichen Norsich vollständig (ohne den von men, indem die autonomen Usancen der Appel nur als Fragment edierten Handelswelt als das eigentlich rechtsBd 3). Kassel, W. Appel, 1850 schaffende Element erkannt sind, zu welchem die Gesetzgebung lediglich rechts1857. Gr.-8vo. 1 Bl., 6, 501 S., 1 Bl. bestätigend hinzukomme... (Er nahm) al(weiß); 6 S., 1 Bl., 710 S., 1 Bl. u. 1 lem bisherigen Brauche zuwider, aber als Bl., 12, 862 S. Zwischengebunden Muster für alle Folgezeit, einschließlich nach Teil 1: 8 S. “Programm. Kasunserer deutschen Wechselordnung... 524 sel, 1848”. Hldrbde der Zeit mit den trassierten Wechsel als die regelgoldgeprägten Rückentiteln (etwas berieben und mäßige Grundform” (Stintzing/Landsberg III,1,493f). - Die im leicht fleckig, Bibliotheksexemplar mit Stempeln Anhang abgedruckten Wechselgesetze aus Spanien, Italien, des Schweizer Statistischen Bureaus etc. Innenge- Portugal und England sind jeweils in originalsprachlich/deutschem Paralleldruck wiedergegeben. - Kress B. 3462. lenke angeplatzt, gering gebräunt und stockfleckig). € 600,- 525 MARTIN, C. F., Les tables de Martin, ou le régulateur universel des calculs en parties doubles. Paris, chez l’auteur, 1817. 843 S. Mit 3 Falttabellen, 1 Schablone als Beilage. Ldrbd der Zeit mit Rückenvergoldung (Einband fleckig und bestoßen, hinteres Gelenk mit Einriss und Wurmfraß, Buchblock teilweise mit Nässerand, 1 Falttabelle mit Randläsuren). € 180,- Erste Buchausgabe (ab 1848 in Heften erschienen). - Hauptwerk des Sozialreformers und Nationalökonomen Winkelblech (1810-1865). Als Kritiker des Industriekapitalismus vertrat Winckelblech das Konzept einer föderativen sozialistischen Wirtschaftsordnung auf der Grundlage des Zunftsystems. Seine Theorien zu Sozialpolitik und Ökonomie hatten Einfluß auf die deutsche Handwerkerbewegung von 1848. Die Edition umfaßt die ‘Historische Einleitung in die Ökonomie’, eine kritische Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen sozialen Bewegungen, sowie den 2. Teil, den sogenannten ‘Elementaren Teil, Allgemeine Grundsätze der Ökonomie’, eine Auseinandersetzung mit Adam Smith und Jean Say. Diesen Umfang (ohne den bis 1859 in weiteren Lieferungen folgenden unvollendeten Praktischen Teil mit Aschnitten über die Zollgesetzgebung und das Kredit- und Banksystem, der auf p. 384 mitten im Satz abbricht) haben u. a. auch die Exemplare in Glasgow, Manchester und in der British Library.- BM Compact ed. XVI, 912 (2 Bde 1850-57); Stammhammer, Socialismus II, 205 (1850-57); Menger 249 (nur Bd I/1-2 1850-53); MNE II, 13 (1848-59); Kosch, Staatshandbuch II, 1189. Umfangreiches Tabellenwerk zur Umrechnung sämtlicher Maße und Gewichte aus den traditionellen Einheiten sämtlicher Länder in das neue dezimale Meter-Kilogramm-System und v. v., ebenso zur Umrechnung zwischen den Währungen verschiedener Handelsplätze. Die in einer Tasche des vorderen Innendeckels beiliegende Schablone wird auf die Tabellen gelegt und gestattet das unmittelbare Ablesen des Ergebnisses. Ohne die auf dem Titel erwähnte zusätzliche Schablone in Metall-Ausführung. - Kurelac/Herkov II, 709; Kress S 5948. 526 MARTINI, M., Der verbesserte geschickte Haushalter und fertige Kaufmann, weiset erstlich an, wie alle zu der Haushaltung und Kaufmannschaft dienliche Sachen ... in 424 Tabellen ... rich- 524 MARTENS, Friedrich Georg, Versuch einer historischen Entwickelung des wahren Ur- 95 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte übersetzt von Elise Gomperz. Leipzig, Fues, 1874. 141 S. Mod. Hlwdbd (Papier randgebräunt).€ 45,- tig ausgerechnet, gefunden und probiret werden können. Zweitens, daß viele andere Dinge, die in der Rechenkunst, Baukunst, Landmesserei und dergleichen Künsten vorkommen ... ebenfalls in gemeldeten Tabellen ausgerechnet sind... Neue Auflage. Berlin, G. Reimer, 1804. 487 S. Hldrbd der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (Rücken unten mit Klebespuren, Bibl.-Stempel verso Titel). € 320,- 530 MORGENSTERN, Oscar, 3 Sonderdrucke, 2 davon mit handschriftlicher Widmung. 3 Hefte. Tübingen/Wien, 1927/31. 6; 33; 40 S. Geheftet/ OBroschur. € 120,1. Friedrich Von Wieser, 1851-1926. (Reprinted from the American Economic Review. Vol. XVII, No. 4). SS. 670-674. 1927. (Mit Widmung); 2. Qualitative und quantitative Konkunkturforschung. (Sonderabdruck aus Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, 85. Band, Heft 1). SS. 55-88. 1928; 3. Offene Probleme der Kosten- und Ertragstheorie. (Sonderabdruck aus Zeitschrift für Nationalökonomie, Band II, Heft 4). SS. 482-522. 1931. (Mit Widmung). Zwischen etwa 1740 und 1816 mehrfach aufgelegtes kaufmännisches Handbuch. Mit Umrechnungstabellen für verschiedene Münzwerte, Gewichts- und Längenmaße für Kaufleute, Handwerker oder Gastwirte, ferner mit Hinweisen zu Währungen und Handelsumständen in den Ländern Europas, Ostasien, Amerika.- Martini war Rechenmeister beim preußischen Kadettenkorps in Berlin. - Vgl. Jöcher/Adelung IV, 862; Humpert 5279 (andere Ausgaben). 531 MURHARD, Karl, Theorie und Politik des Handels. Ein Handbuch für Staatsgelehrte und Geschäftsmänner. 2 Bde. Göttingen, Dieterich, 1831. 18 S., 1 Bl., 396 S. u. 10 S., 1 Bl., 460 S. Hldrbde der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückenschildern (berieben, Kanten etwas bestoßen, 1 Rückenschild mit kleiner Fehlstelle, gering braunfleckig, alte Bibl.-Stempel). € 450,- 527 MARX, Karl, Das Kapital. Kritik der politischen Oekonomie. (Band 3 herausgegeben von Friedrich Engels). 3 Bde. Hamburg, Meisner, 1894, 1983. Band 3 Erste Ausgabe. Bde 1 u. 2 Reprint 1983. Insgesamt 2200 S. Bd 3 Halbleinen mit aufgezogenem Halblederrücken, Bde 1 und 2 Original Halbleder des Verlages. € 600,- Erste Ausgabe. - Johann Karl Adam Murhard (1871 - 1863) war ein eifriger Anhänger von Adam Smiths Theorien und einer Terminologie im Stile von Sodens. Von der zeitgenössischen Kritik wurde er des unproduktiven Smith-Adeptentums geziehen. Doch zumindest das Interesse an seiner “Theorie und Geschichte der Besteuerung” hielt sich noch über lange Zeit. - Goldsmith 26747; Humpert 5390; Roscher, Gesch. d. Nationalökonomie S. 846. Erstausgabe des 3. Bandes (2 Teilbände in 1), zusammen mit Nachdrucken der Erstausgaben von Band 1 und 2. - 1. Der Produktionsprocess des Kapitals (1867). 2. Der Cirkulationsprocess des Kapitals (1885). 3. Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion 2 Teile in 1 Band. (1894).. 528 MASCHER, Heinrich Anton, Das Deutsche Gewerbewesen von der frühesten Zeit bis auf die Gegenwart. Nach Geschichte, Recht, Nationalökonomie und Statistik. Potsdam, Ed. Döring, 1866. Gr.-8vo. 22 (statt 24), 797, (3) S. Moderner Lwdbd (etwas gebräunt und braunfleckig, 1 freies Blatt mit Ausleihstempeln, einzelne Bleistiftanstreichungen, ohne den Vortitel). € 160,- 532 OETTINGER, Ludwig, Anleitung zu finanziellen, politischen und juridischen Rechnungen. Ein Handbuch für Staatsmänner, Cameralisten, Kaufleute, Juristen, Forstmänner, Oeconomen etc. Braunschweig, Vieweg, 1845. XX, 322 S. Mit gefalteten Tafeln. Halbleinen der Zeit (Rücken mit 2 Signaturschildern aus Papier). € 150,Erste Ausgabe. Humpert Kameralwissenschaften 6594. In seiner umfassenden und faktenreichen Arbeit stellt H.A. Mascher die Entwicklung des deutschen Gewerbewesens dar, die über weite Strecken eine Geschichte der Zünfte ist, und, mit beginnender Industrialisierung, die modernen Genossenschaften abhandelt. Der Kommunalpolitiker H. A. Mascher, später Bürgermeister in Hörde bei Dortmund, befaßte sich in anderen Schriften u.a. Steuerproblemen und Fragen der Kommunalverfassung. - HCB, Forts. II,1319. 533 OSIANDER, Heinrich F., Ueber den Handelsverkehr der Völker. 2 in (1 Bd). Stuttgart, Cast, 1840. 14, 309, (3) S.; 4 Bl., 318 S. Ppbd der Zeit (gering beschabt, Vorderdeckel minimal aufgebogen, Vorsätze gebräunt, durchgehend schwach braunfleckig). € 160,- 529 MILL, John Stuart, Auguste Comte und der Positivismus. Wiederabdruck aus der Westminster Review. Mit Genehmigung des Verfassers 534 OTTO, Fr. (d. i. O. SPAMER). Das Buch berühmter Kaufleute oder Der Kaufmann zu allen Zeiten. Mit Beiträgen von J. J. Binder, J. Engel- Goldsmith 32726. - Humpert 10328. 96 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte Reederei an der Westküste Schleswig-Holsteins, in Hamburg und Bremen, in Hannover und Oldenburg. - Erst 1904 erschien ein zweiten Band über den Restzeitraum. - Hinrichs II/2,958; nicht im Verlagsverzeichnis “100 Jahre Gustav Fischer 1878 - 1978”!. mann, J. Falke, J. F. Neigebaur, F. Luckenbacher, O. Peschel, K. Wartenburg u. a. herausgegeben. 2 Bde. Leipzig, O. Spamer, 1868 - 1869. 20, 896 u. 18, 890 S. Mit 2 Titelbildern mit Portraitmedaillons u. 2 illustr. Titelbl. in Holzschnitt, 16 teils gefalteten Holzschnitt-Tafeln sowie über 450 Textholzschnitten. Neue Lwdbde (durchgehend etwas gebräunt, St. a. T. und Tafelrückseite). € 140,- 538 PREUSSEN: PATENT wegen künftiger Verwaltung der Justiz, in Accise-Zoll und Tobacks-Sachen, für die sämmtlichen Königlichen Staaten. De Dato Berlin, den 1. März 1783. (Berlin), Decker, 1783. Folio. 4 Bl. (minimal braunfleckig). € 90,- Gallerie hervorragender Kaufleute und Förderer des Handels, Slg 1 u. 2. - Reich illustrierte Kulturgeschichte des Kaufmannstandes mit “Schilderungen interessanter Lebensgänge hervorragender Kaufleute, Industrieller, sowie Förderer des Handels”. Erlassen von Friedrich II. König von Preussen.- Die Acciseund Zollgerichte werden mit den Tobacks-Gerichten zusammengelgt und bilden künftig die Provinzial-Regie-Gerichte, welche dem Ober-Regie-Gericht unterstehen. Nachfolgend werden Aufbau und Zuständigkeiten dieser Gerichte erläutert. 535 PEGIE, Martin, Tractatus de jure protimiseos, congrui vel retractus, Oder Einstand-Recht, Darinnen ... gehandelt wird, von dem Ursprung des Einstand-Rechts, in was für Güthern, in welchen, und wider welche Persohnen es statt habe oder nicht, auch zu was Zeit, in welchem Orth, mit was Solennität die Verkündung oder Anboth geschehen solle ... Sammt einem Anhange, von vorbehaltenen Wiederkäuffen, Anbothen und Lösungen, Contractus conventionales genannt. Regensburg, J. Z. Seidel, 1717. Kl.-4to. 2 Bl., 133, (1) S., 3 Bl. Neuer Ppbd (durchgehend mit Nässespuren, etwas braunfleckig). € 200,- 539 PRINCE-SMITH, John, Der Staat und der Volkshaushalt. Eine Skizze. Berlin, Julius Springer, 1874. 68 S. Neuer Ppbd mit eingebundenem OUmschl. (Papier gebräunt). € 60,Spätwerk des Nationalökonomen und Reichstags-Abgeordneten John Prince-Smith (1809 - 1874), der seit 1846 als Vordenker des ökonomischen Liberalismus agierte. Später jedoch fielen “der Begeisterung über den deutschen Nationalstaat (...) seine einstigen freiheitlichen Überzeugungen weitgehend zum Opfer”. Am Ende seines Lebens vertrat er die Position, daß sich “alles, auch die Gesetze des Marktes, den Lebensnotwendigleiten des Staates zu unterwerfen hätten” (NDB 20, 722). - Nicht im Katalog der Hamburger CommerzBibliothek. Über eine ältere Form des Vorkaufsrechts hauptsächlich bei Grundstücken. Das Werk stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wo es bereits drei Auflagen (1556, dann erweitert 1564 und 1567) erlebte. - Vgl. VD 16 P 1134 ff. 540 PROUDHON, Pierre-Joseph, Banque du peuple, suivie du rapport de la commission des délégués du Luxembourg. Paris, Garnier, 1849. 52 S. Neuer Ppbd mit eingebundener OBroschur (innen gering teils stockfleckig). € 750,- 536 PEREIRE, Isaac, La Banque de France et l’organisation du crédit en France. Paris, P. Dupont, 1864. Gr.-8vo. 216 S. OBroschur (unbeschnitten, Vorderumschlag mit kleinem Loch). € 65,- Seltene erste Ausgabe des Berichts über Proudhons im Januar 1849 in Paris und einigen Provinzen Frankreichs gegründete “Bank des Volkes”. Sie basierte auf den Prinzipien Gegenseitigkeit und Tausch und sollte so die soziale Ungleichheit von Arbeitenden und Besitzenden aufheben helfen. Statt Geld wurden Tauschbons gegen Waren und Dienstleistungen ausgegeben, ohne daß jedoch Kriterien für die Wertbemessung feststanden. Die Resonanz bei vielen selbständigen Handwerkern und Arbeitern war groß, doch bevor die Tauschbank ihren Geschäftsbetrieb aufnehmen konnte, wurde ihr Begründer wegen Beleidigung von Napoleon III. für drei Jahre ins Gefängnis gesteckt.- Stammhammer I,189,4; Nettlau 18. Erste Ausgabe. - Isaac Pereire hatte 1852 mit seinem Bruder den berühmten “Crédit Mobilier” gegründet, nachdem die beiden Finanziers beim Eisenbahnbau reich geworden waren. 1867 stürzte der “Crédit Mobilier”, im selben Jahr auch die “Compagnie transatlantique” der Brüder. 537 PETERS, Max, Die Entwickelung der deutschen Rhederei seit Beginn dieses (19.) Jahrhunderts. Bd 1: (Die Entwickelung der deutschen Rhederei von Anfang bis Mitte des 19. Jahrunderts). Jena, G. Fischer, 1899. Gr.-8vo. 8, 185, (1) S. Hlwdbd der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (leicht berieben, Stempel a. d. Titel). € 75,- 541 RAU, Karl Heinrich, Über die Krisis des Zollvereins im Sommer 1852. Heidelberg, C. F. Winter, 1852. Gr.-8vo. Titel, 65, (1) S. Bedruckte Über die Reederei in Preußen, in Mecklenburg, Lübeck und an der Ostküste von Schleswig-Holstein sowie die Nordsee- 97 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte OBroschur (unbeschnitten, Umschlag mit kleinen Läsuren, St.a.T.). € 80,- Nachdruckausgabe (die erste Ausgabe erschien 1791 in Dublin).- Der schottische Historiker William Robertson (1721 1793) behandelt u. a. in drei Sektionen eingehend die Geschichte des Indienhandels vor Entdeckung des Seeweges um das Kap der Guten Hoffnung und, in dem umfangreichen Anhang (ab S. 296), Politik und Staatsverfassung, Gesetze und Gerichtsverfahren, Künste, Wissenschaften und die religiösen Einrichtungen im Indien des späten 18. Jahrhunderts. Lowndes 2107. Besonderer Abdruck aus Rau und Hanssen’s Archiv der politischen Ökonomie, Neue Folge, Band X, Heft 2. - Erste Einzelausgabe. - Auseinandersetzung vornehmlich mit der Schrift “Die Zollconferenz zu Wien in ihren nothwendigen Folgen für das gesammte Deutschland” (Leipzig 1852). - Humpert 10523. 542 RAYNAL: BERNARD, Francois, Analyse de l’histoire philosophique & politique des établissemens et du commerce des Européens dans les deux Indes. Amsterdam u. Paris, Morin, 1775. 278 S. Kalbldrbd der Zeit mit reicher floraler Rückenvergoldung (beschabt und etwas bestoßen, Außengelenk oben vorn angeplatzt, Vorderdeckel m. Wurmspur und kleiner Nagespur an der vorderen Kante). € 300,- 545 RONDONNEAU, Louis (ed.), Manuel rural et forestier, ou recueil des lois, arrêtés, décrets, réglemens d’administration et ordonnances du Roi, publiés depuis 1789 jusqu’au mois de mars 1818, sur l’agriculture, les bois de l’état, des établissemnts publics et particuliers, les biens communaux etc. (Nouvelle édition). Paris, A. Bavoux u.a., 1819. 24, 484, 94 S. Ldrbd der Zeit mit reicher Rückenvergoldung (Ecken stärker bestoßen, alter Besitzvermerk, innen gelegentlich stärker gebräunt). € 175,- Erste Ausgabe des seltenen Kommentarwerks zu G. T. F. Raynals Hauptwerk “Histoire philosophique et politique des établissemens des Européens dans des deux Indes” (1772), an dem Diderot mitgearbeitet hatte und aus dem Bernard längere Passagen zitiert.- Barbier I,165; Cioranescu 11366; siehe Goldsmith 11257 (2. Ausgabe Leyden). Sammlung von Gesetzesauszügen, betreffend (neben den o.g. Gebieten) Kanäle und Abwassereinrichtungen, Jagd und Fischerei, Weinberge, Gestüte, Viehseuchen, öffentliche Wege und Straßen, Bergwerke und Minen u.v.m.- Mit einem Anhang, enthaltend Verordnungen Ludwigs XIV. vom August 1669, Gewässer und Wälder des Reiches betreffend. 543 RECHENSCHAFTSBERICHT 8. (bis 13.) an die Gesellschaft für Beförderung der Gewerbe in Württemberg, von ihrem Ausschusse erstattet und Beschlüsse dieser Gesellschaft. 6 Hefte in 1 Bd. Stuttgart, Mäutler / Hallberger, 1838 - 1843. 4to. Zusammen über 350 S. Mit 1 lithogr. Tafel. Späterer marmor. Ppbd (Ecken etwas bestoßen, stellenw. braunfleckig, geringfügige Nässespuren am oberen Rand, Stempel auf Titel). € 260,- 546 ROSCHER, Wilhelm, System der Volkswirthschaft. Bd 1: Die Grundlagen der Nationalökonomie. Stuttgart, Cotta, 1854. X, 511 S. Neuer Halblederband im Stil der Zeit (St. und alte Signatur auf dem Titelblatt.). € 350,Erste Ausgabe des 25mal aufgelegten Werkes. 547 ROSCHER, Wilhelm, System der Volkswirtschaft. Ein Hand- und Lesebuch für Geschäftsmänner und Studierende. 5 Bde (in 6). Stuttgart/Berlin, Cotta, 1901-22. Mit Porträt. Neue schöne Hlwdbde. € 750,- Rechenschaftsberichte über den Fortgang der Entwicklung in den verschiedenen Industriezweigen des Landes wie Woll-, Baumwoll-, Linnenfabrikation, Seidenfärberei, Metallarbeiten, Granatenbohren, Papierfabrikation, Bürstenbinderei, Schwarzwälder Uhrenfabrikation etc. Ferner über allgemeine Rahmenbedingungen wie Währungsfragen, Steigerung der Holzpreise, über Industrie- und Gewerbeausstellungen, Anträge zur Projektförderung durch die Gesellschaft, Vorträge über technische Neuerungen, Mitgliederverzeichnisse etc. Letzte Ausgabe des großangelegten Werkes, das nach Roschers Tod im Jahr 1894 von Schülern weitergeführt wurde. 1. Grundlagen der Nationalökonomie. 26. Auflage. Ergänzt von Robert Pöhlmann. 1922; 2. Nationalökonomik des Ackerbaues. 14. vermehrte Auflage. Bearbeitet von Heinrich Dade. 1912; 3/I. und II. Nationalökonomie des Gewerbfleißes und Handels. 8., vermehrte Auflage. Bearbeitet von Wilhelm Stieda. 1913/17. - 4/I. und II. System der Finanzwissenschaft. 5. vermehrte Auflage. Bearbeitet von Otto Gerlach. 1901; 5. System der Armenpflege und Armenpolitik. 3. Auflage. Ergänzt von Christian J. Klumker. 1906. 544 ROBERTSON, William, An historical disquisition concerning the knowledge which the Ancients had of India; and the progess of trade with that country prior to the discovery of the passage to it by the Cape of the Good Hope. With an appendix. Utrecht, Wild & Altheer u. Rotterdam, J. Mayer, 1792. 12, 430 S., 13 Bl., 2 gefaltete Kupferkarten. Ppbd der Zeit (gering bestoßen). € 240,- 548 ROTHER, Werner, Haftungsbeschränkung im Schadensrecht. München, Beck, 1965. XV, 98 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte 294 S. OKart. (St.a.Vorsatz, mit wenigen, teils farbigen Anstreichungen). € 50,- 553 SCHÄFFLE, Albert, Das gesellschaftliche System der menschlichen Wirthschaft, ein Lehrund Handbuch der Nationalökonomie für höhere Unterrichtsanstalten und Gebildete jeden Standes. 2., neubearbeitete und bedeutend vermehrte Auflage. Tübingen, Laupp, 1867. XXXI, 583 S. Ppbd der Zeit (St.a.T., leicht bestoßen, Papier zeitbedingt gebräunt und fleckig). € 175,- Habilitationsschrift, München 1963/64. 549 ROTHSCHILD, Louis, Taschenbuch für Kaufleute, insbesondere für Zöglinge des Handels. Enthaltend das Ganze der Handelswissenschaft in gedrängter Darstellung. Herausgegeben unter Mitwirkung von R. Andree u. v. a. 16. umgearbeitete und vermehrte Auflage, 2. Abdruck. Leipzig, O. Spamer, 1872. 16, 688 S., 2 Bl. Verlagsanzeigen. Blindgeprägter OLwdbd (etwas bestoßen, Vordergelenk gelockert, gebräunt). € 45,- Die erste Ausgabe erschien 1861 noch unter dem Titel “Die Nationalökonomie oder Allgemeine Wirthschaftslehre”. 554 SCHEIDLIN, Johann von, De conventibus monetalibus ... Von Müntz-Probations-Tägen Der drey correspondirenden Creysen Francken, Bayern und Schwaben, ex edicto monetali Ferdinandeo aliisque publicis recessibus ... descriptis. Tertium impressa. Accesserunt observanda quaedam curiosa monet., recessus monet: novissimus. et programma inaugurale. Augsburg, P. Kühtze, 1719. Kl.-4to. 12 Bl., 122 S., 9 Bl. Ldrbd der Zeit (berieben, Vorsätze und Titel leimschattig, Stempel auf Titelrücks.). € 200,- Verbreitetes handelswissenschaftliches Lehrbuch. 550 SACHSEN-WEIMAR: ALLGEMEINE MOTIVE zu dem Gesetz-Entwurfe, die Errichtung einer Land-Rentenbank (im Grossherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach) betreffend (sowie vier Gesetz-Entwürfe). (Weimar, 1847). Kl.-4to. 142 ungezählte Seiten. Neuer Ppbd (Stempel a. d. Titel, etwas braunfleckig, wenige kleine Randeinrisse). € 120,- Zuerst 1707 als Jenaer Dissertation erschienen. Lateinisch mit zahlreichen deutschsprachigen Zitaten. Der Anhang zur neuen Ausgabe (Curiosa und neuer Münz-Abschied von 1709 mit zahlreichen Umrechnungs- bzw. Feingewichts-Tabellen) in deutscher Sprache, die abschließende juristische Antrittsvorlesung (über Gütereinziehung bei Münzvergehen) wieder in lateinisch. - Auf der Titelrückseite ein handschriftlicher Besitzvermerk von Christoph Otto Graf v. Schallenberg und wohl dessen gestochenes Wappen-Exlibris (‘Fortiter et constanter’) im Innendeckel.- Humpert 11021; Lipsius/Leitzmann 351; Goldsmiths 5596; vgl. Kress S 3495 (Ausgabe von 1735). Seit 1832/33 “schwebt(e) die Frage über die Ablösung der grundpflichtigen Lasten im Großherzogthume” SachsenWeimar-Eisenach, “ohne zur Entscheidung gekommen zu seyn”. Nach den Erfahrungen, die man im Königreich Sachsen mit einer Rentenbank gemacht hatte, legte die Landesregierung dem Landtage 1847 einen neuen Gesetzes-Entwurf vor, der aus vier Teilen besteht: I. Entwurf eines Gesetzes über das Prozeß-Verfahren. II. Entwurf eines Gesetzes, die Entscheidung einiger Rechtsfragen über den Schutz des Besitzes betreffend. III. Entwurf zu einem Gesetze über die Ablösung grundherrlicher Rechte. IV. Gesetz-Entwurf, die Errichtung einer Land-Rentenbank für das Großherzogthum betreffend. 555 SCHELLENBERG, J. Ph., Gemeinnütziges Hülfswörterbuch zur Verdeutschung und Erklärung der in unserer Sprache vorkommenden fremden Wörter und Redensarten, ins Besondere aber der wichtigsten Kunstausdrücke, der Benennungen aus der Maaß-, Gewichts-, Geld- und Münzkunde etc. für alle Stände, vorzüglich aber für Kaufleute, Geschäfts- und Gewerbsmänner aller Art. 2. Ausgabe. Bd 1 (von 2). Rudolstadt, Verlag der Hofbuchhandlung, 1833. 2 Bl., 547 S. Hldrbd der Zeit mit rotem Rückenschildchen (Einband leicht bestoßen, Rückenschild mit Randausriß, Vorsätze etwas leimschattig, Besitzvermerk auf Titel, vereinzelt gering braunfleckig). € 120,- 551 SCHACHT-SAMMLUNG: KATALOG der Fest- und Denkschriften wirtschaftlicher Betriebe. (Dr. Hjalmar Schacht-Sammlung). Stand vom 1. Dezember 1936. Berlin, Druckerei der Reichsbank, 1937. 262 S. OLwd. 4to. € 75,Die Sammlung von Firmenfestschriften stand in der Bücherei des Reichsbankdirektoriums. 552 SCHÄFFLE, Albert E. A., Die Grundsätze der Steuerpolitik und die schwebenden Finanzfragen Deutschlands und Oesterreichs. Tübingen, Laupp, 1880. VIII, 658 S. Neuer Halbleinenband (alter Stempel auf Titel). € 120,- Der Einzelband umfaßt die Buchstaben A bis L. Die erste Ausgabe war 1817 erschienen. Erste Ausgabe. 99 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte 556 SCHIEBE, August, Die Lehre der Wechselbriefe, theoretisch und praktisch dargestellt. Frankfurt/Main, Gebr. Wilmans, 1818. 16, 225 S., 1 Bl., 33 (2 gefaltete) Formular-Beispiele. Bedruckter OUmschlag (unbeschnitten, Rücken verblichen und mit kleiner Fehlstelle). € 300,Erste Ausgabe des Handbuches über Entstehung, Ausdehnung, Wirkung, Tilgung des Wechselkontrakts, sich daraus ergebende Verbindlichkeiten und Rechte, Folgen der Nichttilgung, die ganze praktische Handhabung der Wechselbriefe in systematischer Reihenfolge und das Kaufmännische mit dem Juristischen verbindend. Schiebe, der in Straßburg einer kaufmännischen Bildungsanstalt vorstand, wollte mit seinem Lehrbuch, in dem nur der Wechselprozeß nicht abgehandelt wird, seine Schüler “stufenweise in das Höhere dieser wichtigen Materie über den merkantilischen Handwerksschlendrian” hinausheben (s. Vorw.).- Mit einem Anhang “Uso und Respekttage der bekanntesten Wechselplätze in Europa” von Altona bis Wien.- Der Band wurde ins Französische übertragen und erschien in mehreren deutschen Auflagen.- Humpert 5914.- Mit handschriftlichem Besitzvermerk Friedrich v. Laßbergs, datiert Sigm(aringen) 1821, LaßbergSigle sowie dem Stempel der Fürstlichen Hofbibliothek Donaueschingen (verso Titel). 557 SCHMOLLER, Gustav, Strassburg zur Zeit der Zunftkämpfe und die Reform seiner Verfassung und Verwaltung im XV. Jahrhundert. Rede, gehalten zur Feier des Stiftungsfestes der Universität Strassburg am 1. Mai 1875. Mit einem Anhang: Enthaltend die Reformation der Stadtordnung von 1405 und die Ordnung der Fünfzehner von 1433. Strassburg, Trübner, 1875. IX, 164 S. Neuer Lederband (St.a.T.). € 300,Quellen und Forschungen zur Sprach- und Culturgeschichte der Germanischen Völker, 11. - Erste Ausgabe, mit einer handschriftlichen Widmung Schmollers auf dem eingebundenen Originalumschlag. 558 SCHMOLLER, Gustav, Umrisse und Untersuchungen zur Verfassungs-, Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte, besonders des Preußischen Staates im 17. und 18. Jahrhundert. Leipzig, Duncker und Humblot, 1898. XIII, 686 S. Hlwd der Zeit. € 300,Sehr sauberes Exemplar. 559 SCHMOLLER: Die ENTWICKLUNG der deutschen Volkswirtschaftslehre im neunzehnten Jahrhundert. Gustav Schmoller zur siebenzigsten Wiederkehr seines Geburtstages, 24. Juni 1908... 2 Bde. Leipzig, Duncker & Humblot, 1908. 14, 763 u. 9, 723 S. Blauer OLwdbde (Kapitale etwas berieben, Ecken leicht bestoßen). € 180,Umfangreiche und bedeutende wirtschaftswissenschaftliche Festschrift mit Beiträgen u. a. über: Wert- und Preistheorie, Richtungen und Methoden der Volkswirtschaftslehre, Lehre von Produktion und Produktivität, Kapital, Grundbesitz, Geldlehre, deutsche Bankliteratur im 19. Jahrhundert, zur Entwicklung der deutschen Soziologie, Agrarpolitik, Handwerksverfassungen, Handelsgeschichte, Freihandel und Schutzzoll, Wohnungfrage, Soziale Ideen in der Wirtschaftsliteratur, Versicherungswesen, Statistik, Steuern, Schulden, politische Ökonomie in England, öknonomische Richtungen in Frankreiche, England, Italien und Deutschland im Vergleich u.v.m. Die Beiträge u.a. von C. Ballod, K. Diehl, F. Tönnies, P. Moldenhauer, G. Seibt, P. Sander, W. Troeltsch und R. Wilbrandt. 560 SCHREBER, Daniel Gottfried, Ausführliche Nachricht von den Churfürstlich-Sächsischen Land- und Ausschußtägen von 1185. bis 1787, auch wie die Steuern und Anlagen nach einander eingeführet und erhöhet worden. Nebst einem vierfachen Anhange. Dritte verbesserte Auflage. Dresden, J. S. Gerlach, 1793. 8, 181, (1) S. Ppbd der Zeit (gering bestoßen, innen leicht braunfleckig). € 160,Von einem Unbekannten bis 1787 erweiterte dritte Auflage von Daniel Gottfried Schreber (1708 oder 1709 - 1777) zuerst 1754 herausgegebenen, anonymen Schrift. - Meusel, Verstorbene XIII,435f. 561 SCHWEDER, Christoph Hermann, Gründliche Nachricht von Gericht- und aussergerichtlicher Anschlagung der Güther nach dem jährlichen Abnutz, Was dabey nicht allein von Richtern, Commissarien, Notarien, Feldmessern, Zeugen und Partheyen, sondern ... in specie in dem Hertzogthum Hinter-Pommern und Furstenthum Cammin in Acht zu nehmen. Aus bewehrten Autoribus, sonderlich aber aus der täglichen Observantz zusam(m)en getragen, und mit Praejudiciis überall bestärcket. Die andere Auflage. Frankfurt/M., o. Verlag, 1717. Kl.-4to. 4 Bl., 200 S., 12 Bl. Neuer Ppbd (durchgehend mit Nässerand und gebräunt, Buchblock am unteren Rand gestaucht und teilweise mit Einriss). € 160,Mehrfach, zuerst 1716 aufgelegte Schrift zur Bestimmung des Verkehrswertes landwirtschaftlicher Güter. - Vgl. Güntz III, 54 f; Humpert 2822 u. 2825 (5. Aufl.). 562 SIMIAND, Francois, La méthode positive en science économique. Paris, F. Alcan, 1912. 2 Bl., 208 S. Neuer Ppbd. € 150,- 100 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte Bibliothèque de philosophie contemporaine. - Enthält: 1. Déduction ou observation psychologique en science économique.- 2. Théorie de science et doctrine d’action.- 3. Une théorie selon la “Méthode abstraite”.- 4. Un système d’ “Économie politique pure”.- 5. De l’économie mathématique.- 6. Le problème de la classification (Erste Ausgabe).- 7. La méthode positive en science économique.- In diesem Werk formulierte Francois Simiand (1873 - 1935) sein methodologisches Bekenntnis. Es scheint “mir (die) von allen in Europa geschriebenen Werken über Verfahrensfragen die institutionalistischen Ansichten am besten auszudrücken” (Schumpeter, Geschichte der ökonomischen Analyse II, S. 1002). 566 SONNENFELS, Joseph von, Grundsätze zur Polizey, Handlung und Finanz. 5. vermehrte und verbesserte Auflage. Bde 2 und 3 (von 3). Wien, J. v. Kurzbek, 1787. 8 Bl., 596 S. u. 8 Bl., 520 S. Mit 2 gestoch. Titelvign. Hldrbde der Zeit (etwas berieben, Rücken beschabt und etwas brüchig, Stempel auf Titel, innen gebräunt und leicht braunfleckig, etwa 50 Bl. v. Bd 2 stark braunrandig). € 200,Band 2 enthält abgeschlossen “die Handlung”, Band 3 “die Finanzwissenschaft”. 567 SORBER, Johann Jakob, Commentatio de censu constitutivo seu mutuo pallioto, cuius origo, natura, forma et usus hodiernus e scitis patrum Conciliorum, Pontificum Maximorum bullis ... eruitur. Cui accedit appendix documentorum ineditorum thema electum illustrantium. Jena, Ritter, 1746. Kl.-4to. 8 Bl., 248 S., 6 Bl. Mit ge568 stochener Titelvignette. Ppbd der Avec des notes de Buchannan, G. Garnier, Mac Culloch, Ricardo, Sismondi, Bentham, Storch, Malthus, Zeit (angestaubt und berieben, geringfügig braunTurgot, J. Mill, Dufresne Saint-Léon, A. Blanqui, J. B. Say. - Mit fleckig, Titel mit hinterlegtem Eckabriss). € 200,- 563 SMITH, Adam, Recherches sur la richesse des nations. Traduction de Germain Garnier, revue, corrigée et précédée d’une notice biographique par A. Blanqui. Nouvelle édition, revue et augmentée de notes explicative par Joseph Garnier. 3 toms. Paris, Guillaumin, 1859. (88) 407; 468; 367 S. Rotes Maroquin. € 300,- Exlibris Stumm-Holzhausen. Band 3 erste 20 Blätter mit kleinem Abriß oder Papierfehler oben rechts, kein Textverlust. 564 SODEN, Julius von, Entwurf eines allgemeinen Kredit-Vereins für die größern Gutsbesitzer im Königreiche Baiern. München, Fleischmann, 1823. XIV, 126 S. Neuerer einfacher Halbleinen (Stempel auf Titel und Titelrückseite). € 200,ADB 34, 532. - Erste Ausgabe. Soden (1754-1831) war ein außerordentlich produktiver Wirtschaftswissenschaftler, er wurde u.a. bekannt durch sein 9bändiges Werk zur Nationalökonomie. 565 SOETBEER, Heinrich, Die Stellung der Sozialisten zur Malthus’schen Bevölkerungslehre. Gekrönte Preisschrift..., eingereicht als InauguralDissertation. Göttingen, 1886. 4to. 2 Bl., 117, (1) S. Neuer Lwdbd (innen gebräunt, erste u. letzte Bl. stärker, sonst kaum braunfleckig, einige Bl. m. kleinem Fleck im Unterrand). € 60,U. a. über Godwin, Owen, Thompson, die Saint-Simonisten (u.a. Lamenais und Fourier), Blanc, Proudhon, Marx, Engels, Lassalle, Liebknecht, Bebel, Kautsky, Dühring, Rodbertus und Henry George. - Heinrich Soetbeer war der Adoptivsohn des Nationalökonomen Adolf Soetbeer. Der Abhandlung verteidigt im ersten Teil den volkswirtschaftlichen Nutzen des Zinses. Der zweite Teil behandelt das sog. Wiederkaufsrecht an Grundstücken und die damit häufig verbundene jährliche Grundrente als eine besondere Art des Zinses. Die polemische Stoßrichtung richtet sich dabei speziell gegen die falsche und in sich widersprüchliche Position der katholischen Kirche, die unter Berufung auf die Bibel und in langer Lehrtradition das Zinsnehmen prinzipiell ablehnt (“Anathema sit iis, qui foenerantur”), andererseits aber jährliche Grundrenten gerne einstreicht. Die Titelvignette illustriert dieses Dilemma (“Non licet foenerari” vs. “Annui reditus delectant”). - Meusel XIII, 206. 568 STACKELBERG, Heinrich von, Marktform und Gleichgewicht. Wien, Springer, 1934. VI, 138 S. OKart. € 200,Erste Ausgabe - Selten. Umschlag eingestaubt und am Rücken oben leicht lädiert, Papier ganz sauber. 569 STAMMHAMMER, J., Bibliographie der Finanzwissenschaft. Jena, G. Fischer, 1903. 4to. 6, 415, (1) S. Hlwdbd der Zeit (Einband leicht berieben, Stempel verso Titel). € 90,Sachlich gegliederte Bibliographie, durch Länder- und Städte- sowie Autorenregister erschlossen. 101 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte 570 STEINBEIS, Ferdinand von, Die Elemente der Gewerbeförderung, nachgewiesen an den Grundlagen der belgischen Industrie. Stuttgart, Ebner u. Seubert, 1853. VIII, 288 S. Schöner Ppbd der Zeit mit Rückenschildchen. € 450,Erste Ausgabe der industriepolitischen Pionierarbeit. - Steinbeis (1807-93) war Direktor der Kgl.-württembergischen Zentralstelle für Gewerbe und Handel und gleichzeitig Vorstand der Kgl. Kommission für die gewerblichen Fortbildungsschulen. Der in der Praxis (württembergische Eisenwerke) und Theorie (Universität Tübingen) gleichermassen beheimatete Pionier liess sich volkswirtschaftlich zunächst von Friedrich List inspirieren, setzte sich aber später von dessen Schutzzollpolitik ab. Steinbeis war Zeit seines Lebens ein Vorkämpfer des Freihandels. 571 STEMPEL: BERNERT, H., Dernier catalogue net No. 81 de toute sorte de ustenils à timbres, paginateurs, etiquettes, machines à vulcaniser pour la fabrication de timbres, et caractères en caoutchuc “Perfect” etc. Berlin-Charlottenburg, (etwa 1910). Quer-Gr.-8vo. 110 S. Mit sehr zahlreichen xylographischen Abbildungen, 110 mont. farbigen Prägeschildchen und 1 mont. chromolithographischen. Tafel. OBroschur (Umschlag knickfaltig, Seiten gebräunt und an den Rändern brüchig und mit vereinzelten kleinen Fehlstellen). € 160,Produktkatalog der Berliner Firma Bernert, die neben Farbund Präge- und Nummernstempeln Stempelhalter, Siegel, Graviergeräte, metallene Türschilder, Schlüsselanhänger, Beschläge, Vulkanisiermaschinen zur Stempelherstellung und Perforationsgeräte anbot. 572 STRIEDER, J., Aus Antwerpener Notariatsarchiven. Quellen zur deutschen Wirtschaftsgeschichte des 16. Jahrhunderts. Stuttgart, Deutsche Verlags - Anstalt, 1930. 4to. 39, 480 S. OLwd (Einbd fleckig, gering bestoßen u. m. Rücken- u. Deckelsignatur, Signaturen auf Innendeckel, vorderer Vorsatz entfernt, mehrfach gestempelt). € 60,Deutsche Handelsakten des Mittelalters und der Neuzeit, 4. Aus den Notularien des Jacobus de Platea, der S. Herthogen sen. und jun., des Willem Stryt, der St. und N. Cleys, des J. de Kimpe und des L. Rokeghem. 573 STUHLMÜLLER, Karl F., Versuch einer bedingten Gewerbsfreiheit in besonderer Beziehung auf Baierns Staats-Verhältnisse; oder Vorschläge, wie durch Verbesserung des Zunftwesens in Baiern mehr, als durch Gewerbsfreiheit je, er- reicht werden kann. Kulmbach, 1825. Titel, 34, 98 S., 1 Falttabellen, 1 Bl. Kart. der Zeit (gebräunt und etwas fleckig, mit Bibl.-Schildchen und -Stempel, innen etwas braunfleckig). € 100,Mit einer kurzen Geschichte der Zünfte, einer Bestandsaufnahme des Zustandes der Gewerbe und einer Darlegung der Folgen der Gewerbsfreiheit, der Stuhlmüller eine Verbesserung des Zunftwesens vorzieht. Seine Vorstellungen dazu listet er sehr detailliert auf.- Karl F. Stuhlmüller (1787 - 1832) war Königl. bayerischer Polizeikommissar zu Plassenburg. 574 TAYLOR, Frederick Winslow, Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung. (The Principles of Scientific Management). Deutsche autorisierte Ausgabe von Rudolf Roesler. München, Oldenbourg, 1913. XX, 156 S. OLwd. € 50,Erste deutsche Ausgabe des betriebswirtschaftlichen Klassikers in der Übertragung von Rudolf Roesler und einem Vorwort von Roesler über “eine Budgetierung der menschlichen Kraft”. - Kleiner St.a.Titelblatt und Titelrückseite, Bibl.-Sch. 575 THIERS, Adolphe, De la propriété. Paris, Paulin, LHeureux et Cie., 1848. 2 Bl., 439 S. Neuer Hlwdbd (stockfleckig). € 200,Erste Ausgabe der Arbeit, die Adolphe Thiers innerhalb von drei Monaten verfaßte und von der noch 1848 drei verschiedene deutsche Übertragungen erschienen. Es entstand als Gegenentwurf zu den Ideen Proudhons und propagiert die Idee des Privateigentums.- 1. Du droit de propriété.- 2. Du communisme.- 3. Du socialisme.- 4. De l’impôt.- Stammhammer I,246; Goldsmith 36120; Quérard, Lit. Franc. Contemp. VI,468,3. 576 ULLRICH, W., J. SEEBOHM (Hrsg.), Sammlung seerechtlicher Erkenntnisse des Handelsgerichts zu Hamburg, nebst den Entscheidungen der höheren Instanzen. 4 Hefte (in 5 Bdn). Hamburg, Perthes-Besser u. Mauke, 1858-1866. Zusammen etwa 1450 S. Hldrbde mit Rückenvergoldung (1 Kante stärker, sonst gering beschabt, Besitzvermerke). € 180,Ullrich versammmelte: 1. Erkenntnisse aus den Jahren 1851 bis 1853. - 2. Erkenntnisse aus den Jahren 1854 bis 1857, mit einem alphabetischen Sach- und Namen-Register.- Die “im Anschluß an die Ullrich’sche Sammlung” herausgegebenen zwei Hefte Seebohms enthalten: 1. Erkenntnisse aus den Jahren 1858 und 1859. - 2. Erkenntnisse aus den Jahren 1860 und 1861. Mit alphabetischem Sach- und Namenregister. 577 ULMER, Peter, Der Vertragshändler. Tatsachen und Rechtsfragen kaufmännischer Geschäftsbesorgung beim Absatz von Markenwaren. 102 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte München, Beck, 1969. XXIV, 529 S. OKart. (St.a.Vorsatz). € 90,Schriften des Instituts für Wirtschaftsrecht an der Universität Köln, 25. - Habilitationsschrift Heidelberg, 1968. Schlichter Ppbd der Zeit (Kanten bestoßen und beschabt, Exlibris und Stempel auf dem Innendeckel, braunfleckig). € 180,- Grundlegendes Werk über “diese Gerechtsame”, die eine Art Vorkaufsrecht darstellt.- Carl Friedrich Walch, Professor der 578 WAGNER, Johann Jakob, System der Rechte in Jena, hat sich vornehmlich dem deutschen Recht Privatökonomie. Das Ganze des Familienhaushal- zugewandt, “um welches er sich wirklich bleibende Verdienste erworben hat” (ADB). Zu seinen betes für das gebildete Publikum kanntesten Arbeiten gehört “seine Monodargestellt. 2. Ausgabe. Aarau, graphie des Näherrechts, zuerst Jena Sauerländer, 1837. 264 S. Inte1766, in den folgenden Ausgabe aber werimsbroschur (unaufgeschnitten). sentlich verbessert. (Hierin entwickelt er) das interessante Material geschichtlich € 150,und systematisch, mit lesbaren AusDas Buch sollte bereits zur Jubilatemesse führungen im Text und mit genauen Bele1836 in 2000 Exemplaren erscheinen, gen in den Noten, sauber bemüht, alte aber der Verlag konnte nur 1000 bewältiFormen und Neubildungen, Veraltetes gen. Diese 2. Ausgabe ist also lediglich und noch Brauchbares unter Beachtung die unveränderte Auflage der ersten. Das territorialer Verschiedenheiten zu sonBuch war offenbar relativ erfolgreich, dern” (Stintzing/L.). Walch hat die vorliedenn ab 1848 erschienen noch mehrere gende zweite Auflage “mit manchen Zuwohlfeile Auslagen. Analog zu den Wersätzen vermehrt”, z.B. hat er “die Lehre ken der Nationalökonomie will Verfasser von dem Gegenstand und der Form des (1775 - 1841) Männern und Frauen, die Näherrechts (erweitert), desgleichen (die) einen Hausstand gründen oder optimal Arten, wie selbiges verlohren gehe, (ausbetreiben wollen, ein Handbuch bieten, in führlicher geschildert); bey den besondedem alle ökonomischen Aspekte des priren Arten des Näherrechts aber (ist er) vaten Haushalt behandelt werden: Ein579 noch mehr im Stand gewesen, verschiekommen und seine Pflege, die Wohnung denes hinzuzufügen”. Er betont, daß “die Abhandlung von und ihre Einrichtung , Kleidung, Lebensmittel, Geräte und dem Retract der Landsäßigen von Adel in Ansehung der im Hauspersonal. - Mit persönlicher Widmung des Verfassers Land sich findenden Rittergüter, wie wir besonders in den auf dem Innenumschlag, datiert 25. August 1838, und zwar Churbayerischen Landen antreffen, ganz neu sey ... und (er) an August von CIESZKOWSKI, polnischer Ökonom, Gedarneben die Lehre von dem Näherrecht der unmittelbaren schichtsphilosoph und Politiker (1814 - 1894). Der hat das Reichsritterschaft bey nahe ganz umgearbeitet und weit vollBuch wohl nicht gelesen, denn sämtliche Seiten sind nicht ständiger vorgetragen habe”.- Stintzing/Landsberg III/1,479. aufgeschnitten ... 579 WAGNER, Thomas, Corpus iuris metallici recentissimi et antiquioris. Sammlung der neuesten und ältesten Berggesetze. Leipzig, J. S. Heinsius, 1791. Folio. (10), XL S.; 1430 Spalten, 44 S. Neuer Halblederband (Feuchtigkeitsspur am unteren Rand fast durch den ganzen Block, Papier gebräunt, aber noch kräftig) € 1.200,Erste Ausgabe. Der Corpus juris metallici war die bedeutendste und umfangreichste Sammlung von Berggesetzen aus dem deutschsprachigen Raum. - Enthält, beginnend mit den böhmischen und mährischen Berggesetzen aus dem Hochmittelalter, alle Urkunden und Verordnungen bis hin zu den sächsischen und schlesischen Berggesetzen des ausgehenden Jahrhunderts. 580 WALCH, Carl Friedrich, Das Näherrecht systematisch entworfen. Zweyte vermehrte und verbesserte Ausgabe. Jena, J. R. Cröckers seel. Wittwe, 1775. 8 Bl., 458 S., 13 Bl. Register. 581 WALCH, Karl Friedrich, De pecunia in solutionem tributorum credita, submittit auctor Johann Friedrich Werther (aus Rudolstadt). Jena, Strauss, 1781. 8vo. 4 Bll., 60 S. Kartoniert. € 60,Dissertation an der Universität Jena über Kredit und Konkurs etc. Walch (1734-1799) war Professor in Jena und Regierungsrat für Gotha und Altenburg. Werther (1764-1803) hat offensichtlich für Walch mehrere Arbeiten verfaßt, später publizierte er seine “Anleitung zum allgemeinen Kriegsrecht” (Jena 1787). 582 WEBER, Alfred, Hausindustrielle Gesetzgebung und Sweating-System in der Konfektionsindustrie. Dissertation an der Friedrich-WilhelmUniversität zu Berlin. Leipzig, Duncker, 1897. 35 S. Leinwand der Zeit. € 100,Von Gustav Schmoller betreute Arbeit. Mit handschriftlicher Widmung “In Verehrung und Hochachtung der dankbare Verfasser”. 103 Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsgeschichte 583 WEBER, Friedrich Benedict, Handbuch der Staatswirthschaftlichen Statistik und Verwaltungskunde der Preußischen Monarchie. Breslau, Max, 1840. XII, 835 S. Hldr der Zeit (mit RTitel und Rvg) (Gelenke an Kapitalen angeplatzt, Kanten etwas berieben). € 360,Erste Ausgabe. - Friedrich Benedict Weber (1774-1848) war Professor der Cameralwissenschaften in Frankfurt/Oder und Breslau. - Enthält Kapitel über Land, Grund und Boden; Das Volk, die Nation, die Bewohner Preußens, Die Kulturverhältnisse, Die Verwaltung des Staates. - Bibl.-Schild auf Innendeckel, St.a.T., gering fleckig. 584 WEBER, Max, Die römische Agrargeschichte in ihrer Bedeutung für das Staats- und Privatrecht. Stuttgart, Enke, 1891. VIII, 284 S. Mit 2 Tafeln. Neuer geschmackvoller Halblederband mit eingebundenem Originalumschlag. € 600,Erste Ausgabe. - Bernsdorf/Knospe I, 485ff.; Kosch II, 1176; New Palgrave IV, 886ff.; Recktenwald 469ff. - Habilitation und seltene Zweitveröffentlichung des Autors (1864-1920), der “nicht nur als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten seiner Epoche angesehen (wird), sondern auch als der bisher größte und erfolgreichste deutsche Soziologe” (Bernsdorf/Knospe). - Mit eingebundenem OUmschlag, sauberes Exemplar. 585 WENGLER, Wilhelm, Beiträge zum Problem der internationalen Doppelbesteuerung. Die Begriffsbildung im internationalen Steuerrecht. Berlin, de Gruyter, 1935. XIII, 198 S. Okart (Umschlag etwas angestaubt). € 80,Beiträge zum ausländischen und internationalen Privatrecht, hrsg. von E. Rabel, 11. 586 WESKETT, Johann, Theorie und Praxis der Assecuranzen. Aus dem Englischen übersetzt und mit Anmerkungen vermehrt von Johann Andreas Engelbrecht. 2 Bde (in 1), Lübeck, Donatius, 1782. 4to. (20) 356; (8) 278 S. Lederband der Zeit (Ecken bestoßen, Rücken mit Spuren von Bibliotheksschild). € 600,Humpert, Kameralwissenschaft 7211, Kress Library B435 (engl. Ausgabe 1781). Buchstaben A - Z (Abandonierung Zwieback) sowie eine umfangreiche Einleitung “Die großen Unordnungen bey Assecuranzen, ihre Hauptursachen, MIttel nzu Vorbeugung und Einrichtung derselben”. Als ein dritter Band erschien 1791 “Die Assekuranzwissenschaft systematisch bearbeitet. Nebst einer Sammlung alter und neuer Seerechte und dahin gehörigen Verordnungen” von Engelbrecht. - Alter Stempel und Spuren von rotem Siegel auf dem Titelblatt. 587 WIRTH, Max, Grundzüge der NationalÖkonomie. Köln, DuMont-Schauberg, 1856. 14 S., 1 Bl., 542 S., 1 Bl. Lwdbd der Zeit (Einband leicht bestoßen und fleckig., gering braunfleckig). € 180,Erste Ausgabe des nicht gekennzeichneten ersten Bandes des “beliebtesten deutschen Lehrbuches” (Roscher) der Nationalökonomie, enthaltend “Grundbegriffe der Volkswirthschaft”, “Geschichte der Volkswirthschaft” und “Die wirthschaftliche Bewegung”. Der 4. und letzte Band des Werkes erschien erst 1873. - Commerz-Bibl. Hamburg 67. 588 WUSTMANN, Gustav, Leipzig und die Leipziger Immobiliengesellschaft. Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt im letzten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts. 2. Auflage. Leipzig, Leipziger Immobilienges., 1903. Gr.-8vo. 6, 182 S. Mit19 Tafeln, 1 kolorierter Stadtplan als Beilage. OLwdbd mit allseitigem Goldschnitt. € 100,589 XENOPHONTOS OIKONOMIKOS. Oder Xenophon vom Haus-Wesen, aus der Griechischen- in die Teutsche Sprache ubersetzet von Barthold Henrich Brockes, dem jüngern. Mit einer Vorrede S.T. Herrn Jo. Alb. Fabricii, D. und Professoris in dem Gymnasio zu Hamburg, nebst den wenigen Stücken, die aus der Lateinischen Uebersetzung Ciceronis noch übrig. Hamburg, König und Richter, 1734. (Nachdruck, Düsseldorf 1998). 16 nn S., 195 S. Ganzleder (Klassiker der Nationalökonomie). € 180,Nr. 287 von 500 nummerierten Exemplaren der FaksimileAusgabe von 1734. 590 ZIMMERL, Johann Michael, Alphabetisches Handbuch zur Kenntniß der Handlungs- und Wechselgeschäfte. 2., vermehrte Auflage. 4 Bde (in 3). Wien, Ghelen, 1805 - 1817. 8 Bl., 562 (statt 563) S.; 3 Bl., 680 S., 55 Bl. (Register-Band); 4, 264 (recte 364) S. Moderne Ppbde (leicht gebräunt u. etwas braunfleckig, Stempel auf Titel, fehlt der Schluß des Stichwortes Revers und das Stichwort Rosoglio-Fabrikatur). € 450,Die ersten beiden Bände mit den Stichworten von A bis Z bilden ein frühes Kompendium der Betriebswirtschaft. Der dritte Band (in erster Ausgabe) bildet einen Nachtrag zu den vorhergehenden Bänden. Er enthält ferner verschiedene Beiträge zu einzelnen Punkten der Wechsel- und Handlungstheorie, u.a. zu Handlungsrevolutionen, den Grundsätzen der Handlungsfreiheit und des Handlungszwanges und zu Wechselprotesten.- Commerz-Bibliothek Hamburg 619; Humpert 5883; Wurzbach LI,110. 104 Alte Dissertationen und Disputationen 591 ZOEGA, Johan, Versuch zur Entwickelung fester Begriffe von Arbeit und Handel, als den Mitteln zur Beförderung des Wohlstandes; wie auch von Geld und Vermögen; Münzen; der in den Herzogthümern (Schleswig und Holstein) einzuführenden neuen Species-Münze; Banken; und der in Altona zu errichtenden Bank. Aus dem Dänischen. Kopenhagen und Altona, Chr. G. Proft, 1787. 142 S. Neuer Ppbd (N. a. d. T., gering braunfleckig, am Ende kl. Wurmspur, die letzten 3 Bl. an den Ecken ergänzt). € 260,- putierter, bescheinigt den ungenannten Autoren der drei monierten Schriften zwar Patriotismus, jedoch keinen Sachverstand in dieser Angelegenheit.- Humpert 11226; Katalog der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek 2442. 592 ZUCKERKANDL, Robert, Zur Theorie des Preises mit besonderer Berücksichtigung der geschichtlichen Entwicklung der Lehre. Leipzig, Verlag von Duncker und Humblot, 1889. X, 384 S. Originaler Halbledereinband der Zeit (etw. bestossen, 2 Stempel a.T.). € 380,- Erste Ausgabe. Verfasser betont, dies sei Erste deutsche Ausgabe einer Schrift zur der erste Versuch einer umfassenden Finanzpolitik im Staate Dänemark, veranDogmengeschichte der Lehre von Wert laßt durch einige Schriften über den am und Preis. Dementsprechend die Eintei8ten November (1786) approbirten Plan lung: Zur Terminologie, Geschichte der 592 zur Veränderung der Münze in den HerWert- und Preistheorien, Die subjektive zogthümern (Schleswig und Holstein) und Errichtung einer Wertlehre, Angebot und Nachfrage, Arbeits- und ProduktiBank in Altona. J. Zoega, dänischer Staatsrat und Finanzdeonskostentheorie etc. 8. Alte Dissertationen und Disputationen 593 ACKERMANN, Wallrabus Christianus, De commissione Caesarea in comitiis Imperii. Von dem Kayserlichen Commissariat auf Reichstägen. Editio nova. (Straßburg), G. A. Piesker, 1749. 28 S. Rückenbroschur (gebräunt, gering eselsohrig). € 80,Neuausgabe der zuerst 1709 ebenfalls in Straßburg erschienenen Dissertation. 594 ARUMÄEUS, Dominicus (praes.), Christian BRAUN (resp.), Disputatio juridica de emtione-venditione. Jena, T. Steinmann, 1630. Kl.4to. 8 Bl. Rücken-Broschur (braunfleckig). € 80,595 ARUMÄEUS, Dominicus. (praes.), J. TIMAEUS (resp.), Diatyposis (graece) dissertationis juridico-historicae ... de jure salariorum, stipendiorum, mercedum conscriptae. Jena, T. Steinmann, 1630. Kl.-4to. Titel, 1 Bl. weiß, 14 Bl. Rücken-Broschur (braunfleckig). € 110,Thesen und Fragen zur genaueren juristischen Unterscheidung der Einkommensarten verschiedener Stände und Berufsgruppen; auch ob z.B. die Spaßmacher, Wahrsager, Zigeuner und Wunderheiler ein Einkommen verdienen. Die größten Verdienste erwarb sich Dominik Arumäus auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts. Durch in wurde die Universität Jena “Sitz und Pflanzschule der deutschen Publizistik” (Stintzing/Landsb. I, 670). 596 ARUMÄEUS: RIEMER, Valentin (praes.), G. A. MEIER (resp.), Anatomia tractatus de mora eximii, à magnifico ... Dn. Dominico Aurumaeo ... quondam conscriptae. Jena, T. Steinmann, 1630. Kl.-4to. 8 Bl. Rücken-Broschur (braunfleckig). € 70,Dissertation des Jenaer Juristen Valentin Riemer über alle Formen von rechtlichem Aufschub wie Stundung, Moratorium, Anstandsbrief und Quinquinelle unter Zugrundelegung einer vorzüglichen Abhandlung seines Jenaer Amtskollegen Arumäus. 597 BANNIZA, Johannes P von (praes.), J. A. C. STRAUB (resp.), Dissertatio juridica inauguralis theoretico-practica de jure dotium. Würzburg, Kleyer, 1737. Kl.-4to. 6 Bl., 46 S., 5 Bl. Rückenbroschur (Titelbl. etwas fleckig, Widmungsblatt mit altem Namensstempel). € 90,Über die Rechtsverhältnisse, die die Mitgift (Aussteuer, Brautschatz etc.) betreffen. 598 BARDILI, Burckhard (praes.), J. LUTZ (resp.), Disputatio inauguralis, de unione proli- 105 Alte Dissertationen und Disputationen um, Von Ein Kindschafft. Tübingen, J. H. Reis, 1674. Kl.-4to. 34 S., 1 Bl. weiß. Neuer Ppbd (Titel etwas braunfleckig). € 75,Über die Einkindschaft oder vermögensrechtliche Gleichstellung fremder (Stief-)Kinder mit den eigenen. - VD17 12:157200S. 599 BARDILI, Burckhard (praes.), Johann Hieronymus FICHARD (resp.), Dissertatio inauguralis, de legato conditionali. Tübingen, J. Hein, 1678. Kl.-4to. 64 S. Rücken-Broschur. € 75,- glied der Preuß. Akademie und 1767 zum Direktor der Berliner Sternwarte. Er gab von der Londoner Admiralität prämierte nautische Tabellen heraus, publizierte den wissenschaftlichen Nachlass Lamberts, gilt als Pionier des anspruchsvollen wissenschaftlichen Fachjournalismus und verfasste eine Reihe gehaltvoller Reisebücher. Seine vorliegende Dissertation betrifft die römische Lex Falcidia, wonach zum Wohle der Erben die Summe der testamentarisch ausgesetzten Legate einen bestimmten Teil des Erbes nicht überschreiten darf - eine Arbeit, “in welcher er ebensowohl Rechtsgelehrsamkeit als mathematisches Wissen an den Tag legte” (ADB 2, 482). Über Vermächtnisse, die an bestimmte Bedingungen gebunden sind, z. B. keine eheliche Verbindung mit einem bestimmten adeligen Geschlecht einzugehen, die Religion nicht zu wechseln etc. Wie meist ohne die letzten 7 S. mit Glückwunschgedichten für den Respondenten. - VD17 1:015093P. 603 BINER, Joseph (praes.), J. M. G. N. MUSCHGAY (resp.), Dissertationes juridicae (tres) de jure beneficiali et patronatus. Augsburg, J. I. Wagner, 1750. Kl.4to. 4 Bl., 54; 44; 64 S. Ldrbd der Zeit (berieben, etwas braunfleckig, mit altem Besitzvermerk aus d. Benediktinerabtei Scheyern). € 120,- 600 BECKER, Heinrich (praes), Diederich Nic. BLANCK 602 (resp), Dissertation inauguralis Der Jesuit und profilierte Kontroverstheoiuridica de litteris cambialibus, earumque prolon- loge Joseph Biner lehrte Kirchenrecht an der Universität Ingatione, quam . .. praeside .. Hermanno Beckero .. nsbruck. - De Backer/Somm. VIII, 1840. eruditorum examini submittit Diedericus Nicolaus Blanck. Rostock, Adler, 1758. 27 S. Interims-Br. 604 BOCRIS, Johann Heinrich (praes.), Be€ 56,- nedikt SCHMIDT (resp.), Dissertatio iuridica inÜber Wechselbriefe und ihre Prolongation. Über Becker auguralis de indole ac natura iudiciorum Germa(1719-1797) siehe ADB, 2, 221f. Er war Professor der Instituniae tam antiquorum. quam recentiorum ad stationen in Rostock, bevor er 1768 nach Greifswald ging, wo er tum iuris publici modernum, succincte explicata. auch Mitglied des Konsistoriums wurde. Er ist wohl bekannBamberg, G. A. Gertner, 1749. Kl.-4to. 108 S. ter durch seine kirchenrechtlichen Schriften. Bei Humpert, einschließl. 1 Titelkupfer. Rücken-Broschur (durchKameralwissenschaften, 1278 seine Beiträge zu den Staatsgehend etwas wellig, gering braunfleckig, Stemwissenschaften. pel auf Titelrückseite). € 75,601 BEIER, Adrian (praes.), J. C. SCHAL- Über Stellung und Aufgaben der Richter an den kaiserlichen LER (resp.), Dissertatio inauguralis de jurisdictio- Landgerichten und den Reichsgerichten in alter und neuer ne feudali, Von Ritter-Lehn-Gericht. Jena, Müller, Zeit. Der Bamberger Staatsrechtler Bocris wurde 1753 an die 1695. Kl.-4to. 1 Bl., 38 (recte 40) S., 3 Bl. Rücken- Universität Wien berufen, der Respondent Benedikt Schmidt danach zunächst Professor der Rechte in Bamberg, dann als Broschur (braunfleckig). € 70,- Nachfolger Ickstatts in Ingolstadt. Das Titelkupfer zeigt ein Erste (einzige) Ausgabe. - VD17 1:002769M. Siegel Kaiser Konrads II. aus dem Bamberger Archiv.- Pütter I, 468 f; Meusel XII, 243 (Schmidt). 602 BERNOULLI, Johann (III), Specimen inaugurale de legis Falcidiae beneficio. Basel, J. H. Decker, 1763. Kl.-4to. 24 S. Rückenbroschur (angestaubt). € 110,Wie sein Vater Johann (II) Bernoulli war auch Johann III (1744 - 1803) bereits mit 14 Jahren Magister, huldigte den mathematischen Wissenschaften, studierte aber Jurisprudenz. Kaum 20jährig, ernannte ihn Friedrich d. Gr. zum Mit- 605 BOCRIS, Johann Heinrich (praes.), J. G. STAPFF (resp.), Dissertatio iuridica inauguralis sistens observationes juris feudalis Germanici. Bamberg, G. A. Gertner, 1747. Kl.-4to. 8 Bl., 104 S., 8 Bl. Rücken-Broschur (anfangs und am Ende etwas braunfleckig, Titel angestaubt und mit 106 Alte Dissertationen und Disputationen Stempel auf Rückseite, am Ende mit schwachem Feuchtigkeitsrand). € 70,606 BODINUS, Heinrich (praes.), J. G. BECKER (resp.), Dissertatio inauguralis juridica de jure collectandi non cives. Halle, Chr. Henckel, 1707. Kl.-4to. 20 S., 2 Bl. (das letzte weiß). Rücken-Broschur. € 90,- Rücken-Broschur (braunfleckig, Signatur und privater Stempel auf Titelrückseite). € 70,Übungsdisputation am Fürstl. Anhaltinischen Akademischen Gymnasium zu Zerbst. Am Ende mit lateinischen und einem ganzseitigen deutschen Widmungsgedicht.- Nicht im VD 17 (verzeichnet unter diesem Titel eine Ausgabe von 1677 mit 10 Bl. und anderem Respondenten). 611 CARPZOV, August Benedict (praes.), Christian Siegfried FRITSCH (resp.), Disputatio de transportatione defunctorum per territorium alienum. Von Durchführung der Verstorbenen. Leipzig, Joh. Chr. Brandenburger, 1690. 24 Bl. Rückenbroschur (etwas gebräunt und gering fleckig, mit leichten Randläsuren und Knickspuren). € 120,- Dissertation über die Frage, in wieweit in den Städten diejenen, die kein Bürgerrecht haben (non cives oder forenses: Marktleute, Gesindel), besteuert werden können. Heinrich Bodinus (v. Bode, gest. 1720) lehrte seit 1693 in Halle.- Jöcher I, 1159. 607 BÖTTICHER, Johann Heinrich (praes.), Joachim Christop STISSER (resp.), Disputatio juridica de sumtibus pietatis. Helmstedt, H. D. Müller, 1676. Kl.-4to. 36 Bl. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig). € 80,- August Benedict Carpzov (1644 - 1708) veröffentlichte zahlreiche Dissertationen und Gelegenheitsschriften.- Christian Siegfried Fritsch “war ältester aber ungeErste (einzige) Ausgabe. - Über Schenkunrathener Sohn des schwarzburg-rudol613 gen aus Pflichtgefühl, Dankbarkeit, städtischen Canzlers und Polygraphen Mildtätigkeit, Liebe etc. gegenüber Anverwandten und andeAhasverus Fritsch” (Schröder II, 1123) und wurde später weren Personen und im Verhältnis zu anderen Rechtsverbindgen Falschmünzerei eingesperrt.- Jöcher I, 1691. lichkeiten. - VD17 23:251894Q. 608 BRÜCKNER, Georg Heinrich (praes.), Gottlob Christian HAPPE (resp.), Disputatio inauguralis de particulari territorio subinfeudato, Von der Affterverlehnten Landes-Herrlichkeit. Halle, Hendel, 1736. Kl.-4to. 48 S. Rücken-Broschur (etwas angestaubt und knickspurig, priv. Stempel auf Titelrückseite). € 65,Zweite Ausgabe; zuerst als Erfurter Dissertation 1686 erschienen. 609 BRUNNEMANN, Johann (praes.), Tractatus juridicus, de dardanariis, German. Von KornJüden, Ad L. Annonam 6. ff. de extraord. Criminib. ... denuo publicae eruditorum discussioni subjectus. Leipzig, G. E. Struntz, 1712. Kl.-4to. 88 S. Neuer Ppbd (einige Bl. stärker braunfleckig). € 130,Häufig gedruckte Abhandlung über Wucher infolge von Getreide-Knappheit, zuerst 1663 als Dissertation an der Universität Frankfurt/O. mit Samuel Stryk als Respondent.- Nicht bei Freimann und Fürst. 610 CAPPELN, Heinrich von (praes.), C. H. von WÜLCKNITZ (resp.), Disputatio politica, de nobilitate. Zerbst, J. E. Betzel, 1675. Kl.-4to. 6 Bl. 612 CLAPROTH, Johann Christian, Dissertatio iuridica inauguralis de computo legitimae secundum personas. Göttingen, A. Vandenhoeck, 1739. Kl.-4to. 4 Bl., 54 S. Rücken-Broschur (angestaubt). € 70,Joh. Christian Claproth war einer der ersten Studenten der 1734 gegründeten Göttinger Universität gewesen. Mit der vorliegenden Abhandlung aus dem Erbrecht promovierte er zum Doktor beider Rechte. 1741 wurde er hier außerordenlicher, 1744 ordentlicher Professor. Georgia Augusta. Claproth wurde bedeutend als Gegner der Wolffschen axiomatisch-deduktiven Methode, die sich auf die Jurisprudenz als eine historische Disziplin nicht anwenden lasse.- ADB 4, 274; vgl. Stintzing/Landsb. III.1/Text 286. 613 CONRING, Hermann (praes.), Chr. ULRICUS (resp.), Exercitatio de iudiciis reipublicae Germanicae. Helmstedt, H. Müller, 1647. Kl.-4to. 52 Bl. Neuer Ppbd (Blatt F2 verso und F3 recto unten jeweils 1 Zeile unleserlich gedruckt und handschriftlich ergänzt). € 280,Erste Ausgabe. - Historisch-staatsrechtliche Darstellung der verschiedenen Auffassungen vom Charakter des Deutschen Reiches. Die Frage spielte gerade während des 30jährigen Krieges in den politisch-publizistischen Auseinandersetzungen zwischen der kaiserlichen Seite und den protestierenden 107 Alte Dissertationen und Disputationen Reichsständen eine hervorragende Rolle.- Pütter I, 205; Paisey C 1018. - Vorgebunden eine Schrift des ConringSchülers Naaman Bensen: BENSEN, N. Exercitatio politica de summae potestatis subiecto vindicata a Ioannis Figlovii aliorumque ineptiis & calumniis, quas parturit liber De imperio absoluto & relate considerato, oppositus Hermanno Conringio. Praemissa est ejusdem Conringii Epistola de hoc ipso negotio. Helmstedt, H. Müller, 1651. 78 Bl. - Jöcher I, 973; Paisey B 706. 614 CONRING, Hermann (praes.), G. A. STRUVE (resp.), Exercitatio de Ducibus et Comitibus Imperii Germanici. Helmstedt, H. Müller, 1643. Kl.-4to. 16 Bl. Rücken-Broschur (gleichmäßig leicht gebräunt, 2 Bl. mit Unterstreichungen von alter Hand). € 100,Erste Ausgabe. - Über Ursprung und reichsrechtliche Stellung der Herzöge und Grafen im Deutschen Reich. - Paisey C 1015; Pütter I, 205. 615 CONRING, Hermann (praes.), G. BODE (resp.), Exercitatio de urbibus Germanicis. Helmstedt, H. Müller, 1652. Kl.-4to. 40 Bl. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig, anfangs mit Unterstreichungen und Marginalien von alter Hand). € 130,Zweite Ausgabe (zuerst 1641). - Hermann Conring ging in seinen historisch-rechtsgeschichtlichen Studien wie der vorliegenden über die deutschen Städte weit über die “antiquarische Methode der Humanistenzeit hinaus. Er zeigte bereits einen bemerkenswerten kritischen Sinn und gelangte trotz der unzureichenden wissenschaftlichen Hilfsmittel seiner Zeit zu Ergebnissen, die im großen und ganzen noch heute als zutreffend erscheinen” (NDB 3, 342; vgl. ADB 4, 448). Paisey C 1019; Pütter I, 205. 616 CRAMER, Balthasar G., Disputatio juridica inauguralis de commodis paupertatis. Basel, Decker, 1671. 13 Bl. Rückenbroschur (etwas angestaubt, einige Unterstreichungen von alter Hand). € 80,Basler Dissertation über Vergünstigungen, die das Recht bei Armut gewährt. 617 CRAMER, Johann Ulrich von, Specimen novum intellectus legum profundius eruendi sistens doctrinam juris Romani de divisione hereditatis inter plures heredes institutos et computatione Falcidiae, beneficio methodi demonstrativae ad notiones universales reductam. Marburg, Ph. C. Müller, 1732. Kl.-4to. 4 Bl., 64 S. Neuer Ppbd. € 80,Cramer hat Epoche gemacht durch die Übertragung der Wolffschen Philosophie auf die Jurisprudenz. “Solches zu lei- sten vermochte Cramer, weil er nicht bloß Wolffianer, sondern daneben auch historisch und dogmatisch gelehrter Jurist war, auf romanistischem Boden stehend” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 273). 618 EHE und Scheidung: Sammelband mit 7 Abhandlungen über Ehe und Scheidung, wie unten beschrieben. Verschiedene deutsche Druckorte, 1675 - 1792. Zus. etwa 420 S. Ppbd um 1800 (Rücken verblichen, anfangs mit Nässerändern). € 1.100,Enthält einen Kommentar (1) und sechs Dissertationen (2 7), alle in lateinischer Sprache (Nr 7 teils in Deutsch): 1. HASENTIEN,D.H. Commentatio de separatione a thoro et mensa. Jena u. Lpz. 1774. Titel, 114 S., 1 Bl.- Hamberger/M. III,107.- 2. KAPFF,S.J. (praes.) u. KAPFF,J.FR.M. (resp.). De effectu divortii quoad bons speciatim secundum ius Wirtembgergicum. Tübingen 1792. 36 S.- Hamberger/M. IV,32.- 3. STRUVE,G.A. (praes.) u. MEERBACH,TH. Commentatio inauguralis de iure divortiorum Oder: Von dem Recht und Ursachen der Ehescheidung. Jena 1745. Titel, 78 S.- Neudruck der Dissertation von 1678.- Mundt 22568; Hayn/Got. VII,469.4. BARDILI,B. (praes.) u. MAIER,E. (resp.). Dissertatio juridica inauguralis de separatione cohabitationis. Von Ehescheidung zu Tisch und Bett. Wittenberg 1745. 40 S. Neudruck der Dissertation von 1675.- Mundt 22020.- 5. BARDILI,B. (praes.) u. ECKESTEIN,PH.H. (resp.) De divortio ex causa desertionis. Tübingen 1675. 2 Bl., 56 S. Mundt 7297.- 6. SUNDHEIM,C.W. De effectu divortii quoda bona inter coniuges communia. Giessen 1790. 28 S.- Mundt/Wickert 34095.- 7. BASTINELLER,G.CHR. (praes.) u. CHLADENIUS,CHR.FR. De uxoris iactura dotis si maritum deserit malitiose. Wittenberg 1755. 4 Bl., 50 S.- Mundt 5145.- Mit Besitzvermerk und handschriftlichem Inhaltsverzeichnis des Tuttlinger Richters Lang, Besitzvermerk Friedrich von Laßbergs, datiert Sigmaringen 1829 sowie J. v. Laßbergs Bibliotheks-Sigle. 619 ENGELBRECHT, Georg (praes.), Hermann Dietrich MEIBOM (resp.), Exercitatio juridica de principum in dispensando potestate. Helmstedt, G. W. Hamm, 1695. Kl.-4to. 40 Bl. Neuer Ppbd (anfangs etwas braunfleckig). € 80,Erste (einzige) Ausgabe. - Über das Recht, die Vorschriften der Ehegesetze über Ehehindernisse und -verbote in besonderen Fällen aufzuheben und an und für sich ungültige Ehen zu legalisieren. Dieses Recht kam in evangelischen Ländern dem Landesherrn, in katholischen dem Papst zu. - VD17 23:250972N. 620 ENGELBRECHT, Georg (praes.), Rudolph August BLUME (resp.), Dissertatio juridica de servitiis vasallorum militaribus, vulgo Ritter-Diensten, Ritter-Pferden. Halle, Hendel, 1736. Kl.-4to. 64 S. Rücken-Broschur. € 80,- 108 Alte Dissertationen und Disputationen Über die nach dem Feudalrecht von einem Lehnsmann (Vasall) dem Lehnsherrn zu erbringenden Lehnsdienste (persönliche oder materielle Kriegshilfe etc.). Zweiter Druck der Helmstedter Dissertation aus dem Jahr 1706. 621 ERHARD, Christian Daniel, De vicariatu Saxonico libellus primus. Dissertation, Leipzig, ex off. Hollii, 1780. Kl.- 4to. 72 S. Broschur. € 150,Erstlings-Dissertation zur Erlangung des Grades eines Baccalaureus der Rechte: über die sächsischen Kurfürsten als Stellvertreter der kaiserlichen Würde in den Ländern sächsischen Rechtes. Als Praeses fungierte der Leipziger Staats- und Strafrechtler C. F. Hommel. Mit dem 1782 veröffentlichten Libellus secundus erwarb Erhard (17591813) die Doktorwürde und wurde dann in rascher Folge Oberhofgerichts-Advokat, Professor, Beisitzer der Juristenfakultät, des Oberhofgerichts und schließlich Oberhofgerichtsrat. - Hamberger/Meusel 2, 221; ADB 6, 197; Mundt/Wickert I, 8074. 625 FREIER: FRIESE, Johann B. (praes.), Johann A. MACK (resp.), De secundis nuptiis. Jena, 1700. 48 S. Geheftet. € 35,Wer nach dem Tode des Ehepartners vorzeitig auf Freiers Füßen wandele, müsse von der Obrigkeit belangt werden. 626 FRITSCH, Ahasver, Dissertatio juris publici, de diaetis Comitum Imperii, (Von Graven-Tägen). Jena, S. Krebs für J. Bielcke, 1690. Kl.-4to. 16 Bl. Rückenbr. € 80,Am Ende mit einigen meist deutschsprachigen Urkunden über Rechte und Privilegien der Reichsgrafen, speziell der fränkischen Grafen und der Burggrafschaft Nürnberg. 627 FRITSCH, Ahasver, Dissertationes duae, quarum prior de jure boscandi, seu lignandi, (Von der Beholtzungs-Gerechtigkeit), altera de literis commendatitiis, earumque usu et abusu. Jena, Bielcke, 1676. Kl.-4to. 36 S. Rückenbr. (etwas angestaubt, Titel mit kl. Einriss u. Sign.). € 75,- 622 ETTMÜLLER, Michael Ernst (praes.), Johann Christoph PFAUZ (resp.), DissertaEine längere Abhandlung über das Recht, tio medica de tormentis et poenis 628 Brennholz zu schlagen und einzusamsustinendis. Leipzig, J. A. Zschau, meln, und eine kürzere über den rechten Gebrauch und Mis1711. 23 S. Rücken-Broschur (leicht gebräunt). sbrauch von Empfehlungsschreiben. € 100,Medizinische Gesichtspunkte bei Anwendung der Tortur im 628 FRITSCH, Ahasver, Tractationes duae jupeinlichen Prozess und bei den Leibesstrafen. Die Erzwinris publici de jure aperturae, vulgò Oeffnungsgung eines Geständnisses unter Folter wurde in Deutschland Recht. Altera de jure fortalitii exstruendi, vulgò zuerst 1740 von Friedrichs d.Gr. in Preußen abgeschafft Vestungs-Recht. Rudolstadt, Freyschmid, 1668. (Sachsen 1770, Bayern 1807, Hannover 1822). Kl.-4to. 4 Bl., 64 S. Neuer Ppbd (vereinzelt mit 623 FALCKNER, Daniel, Disputatio inaugura- schwachen Nässespuren u. etwas braunfleckig). lis juridica de mutuo. Basel, J. J. Decker, 1668. Kl.€ 100,4to. 11 Bl. Rückenbroschur (etwas braunfleckig Über das Recht der Städte, mit Bewilligung des Kaisers Festund mit kleiner Nässespur im Außenrand). € 75,- ungsanlagen zu errichten, zugleich aber die Pflicht, sich etwa Über Verträge “auf Gegenseitigkeit”. 624 FICHTNER, Johann Georg, Disputatio inauguralis de compensatione fisci. Altdorf, J. W. Kohles, 1702. Kl.-4to. 40 S. Rücken-Broschur. € 75,Über die Möglichkeit der Aufrechnung von Forderungen und Gegenforderungen gegenüber dem Fiskus. Johann Georg Fichtner, “ein zu seiner Zeit berühmter Rechtsgelehrter” (ADB), wurde in der Folgezeit Professor in Altdorf und Nürnbergischer Ratsconsulent. Mit der vorliegenden Sine-praeside-Dissertation erwarb er den juristischen Doktorgrad. - Will I, 436; nicht bei Humpert. in einem Kriegsfall dem jeweiligen Landesherrn gegenüber zu öffnen.- Rudolstädter Frühdruck; Kaspar Freyschmidt betrieb seit 1663 die erste Rudolstädter Druckerei. Das vorliegende Exemplar mit einem wohl nachtraglich eingefügtem Widmungsblatt an Erzbischof Johann Philipp von Mainz. 629 GAILKIRCHER, Johannes (praes.), J. COGNOT (resp.), De emptione et venditione disputatio juridica. Ingolstadt, W. Eder, 1579. Kl.-4to. 2 Bl., 15 S. Rücken-Broschur (Titel u. letztes Bl. angestaubt u. mit kl. Randfehlstelle, Stempel auf Titelrücks.). € 100,Stalla 820; VD 16 G 100. 109 Alte Dissertationen und Disputationen 630 GAILKIRCHER, Johannes (praes.), J. STARZ (resp.), Quinquaginta has, de testamentis ordinandis, conclusiones publicè in ... Universitate Ingolstadiana disputabit. Ingolstadt, D. Sartorius, 1577. Kl.-4to. 10 Bl. Mit bairischem Wappen-Holzschnitt auf der Titelrückseite. Rücken-Broschur (etwas angestaubt, Stempel auf Titelrückseite). € 90,Stalla 1355; VD 16 G 104. 631 GEISSLER, Friedrich (praes.), Michael Heinrich HAGELGANSS, etc. (resp.), Biga dissertationum historicarum & juris publici, de illo principum sublimi titula Nos Dei Gratia, Wir von Gottes Gnaden. 2. Auflage. O. Ort (Leipzig ?), 1722. Kl.-4to. 52 Bl. Rücken-Broschur. € 85,Ursprünglich Leipziger Doppel-Dissertation aus dem Jahre 1677. 632 GERDES, Friedrich (praes.), Philipp Heinrich RATEKE (resp.), Disputatio inauguralis de collectis et contributionibus Imperii ac provinciarum, Vulgò Reichs- und Land-Steuren. Greifswald, M. Doischer, 1681. Kl.-4to. 34 Bl. Neuer Ppbd. € 90,C. Menger-Bibl. 15; nicht bei Humpert u. in der CommerzBibl. Hamburg. 633 GIPHANIUS, Hubert (praes.), J. B. FABRICIUS (resp.), Disputatio de iniuriis. Ingolstadt, W. Eder, 1593. Kl.-4to. 1 Bl., 21, (1) S. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. Rücken-Broschur (etwas angestaubt und braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite). € 100,VD 16 G 1974; nicht bei Stalla. 634 GRIBNER, Michael Heinrich, Delineatio iurisprudentiae privatae illustris positionibus succinctis comprehensa et in usum olim auditorum quorundam privatum conscripta ... nunc vero edita a Io. B. Reisig, qui etiam dissertationem praeliminarem, qua de usu iuris Romani in iurisprudentia privata illustri dispicitur, praemisit. Göttingen, Chr. H. Cuno, 1736. 4 Bl., 88 S. Ppbd der Zeit mit Brokatpapier-Bezug (Vorsätze gebräunt, Stempel auf Titel). € 75,Erste Ausgabe.- “... das erste Lehrbuch einer besondern Wissenschaft des Privatfürstenrechts” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 157). 635 GRIMM, Friedrich Melchior, De historia Imperatoris Maximiliani I. amplissimo juris Germanorum publici fonte disputatiuncula. Regensburg, Zunkel, 1747. Kl.-4to. 32 S. Rücken-Broschur (angestaubt, braunfleckig). € 450,Erste Ausgabe. - Wohl erste selbständige Schrift Melchior Grimms: über die Bedeutung Kaiser Maximilians für das deutsche Staatsrecht. Grimm war nach Abschluss seines Studiums 1745 Sekretär des kursächsischen Reichstagsgesandten Graf Schönberg geworden. Die vorliegende Abhandlung ist dessen Sohn gewidmet. Ende 1748/Anfang 1749 erhielt Grimm den Auftrag, als Begleiter des jungen Grafen nach Paris zu gehen. Hier knüpfte er Kontakt zu den führenden Köpfen des vorrevolutionären Frankreichs und wurde mit seiner ‘Correspondance littéraire, philosophique et critique’ zu einem der wichtigsten geistigen Vermittler der Zeit. - Hamberger/Meusel XI, 294. 636 GROLMANN, Melchior Dethmar (praes.), Georg Jakob HOEFFT (resp.), Dissertatio juridica de cessione literarum cambialium, Von Transport der Wexelbriefe. Leipzig, A. M. Schede, 1718. 44 Bl. Rückenbroschur (leicht gebräunt und teils stärker braunfleckig, zum Teil unaufgeschnitten, 2 kurze handschriftliche Anmerkungen auf Titel). € 95,Zweite Auflage der zuerst 1711 erschienenen Dissertation. Melchior Dethmar Grolmann (1668 - 1722), Professor der Rechte, war Geheimrat und Universitätskanzler. Georg Jakob Hoefft ließ sich als Advokat in Hamburg nieder und verstarb bereits im Alter von 32 Jahren. - Schroeder III, 1645 (für Hoefft). 637 GÜRTLER, Friedrich, De appanagiatis, inprimis Imperii principibus, Germanis: Von Titel-, Wapen-, Schild-, Lehn-, Nachfolg-, Residenz- und andern Rechten abgetheilter besonders aber des Heil. Röm. Reichs Fürsten. Basel, J. H. Decker, 1753. Kl.-4to. 59 S. Rückenbroschur (Titel angestaubt). € 70,Sine-praeside-Dissertation an der Universität Basel zum Erwerb des Doktorgrades und des Lizentiats der Rechte. - Mit Exlibris von Bruno Schenck aus der Verlegerfamilie Schenck (Nachfolger der Drucker/Verleger Decker). 638 HABERMANN, Franz Ludwig von (praes.), Johann Bonaventura CARLI (resp.), Jurisprudentiae publicae Romano-Germanicae dissertatio III. (von 3) de Imperatore, ejusque electione, consecratione, coronatione, ac modis desinendi. Würzburg, M. A. Engmann, 1729. Kl.4to. 4 Bl., 64 S., 1 Porträtkupfer. Rücken-Broschur (Titel und letztes Blatt angestaubt und fleckig, 110 Alte Dissertationen und Disputationen Porträttafel und einige Blätter mit Nässerand). € 70,Über die den Kaiser betreffenden reichsrechtlichen Bestimmungen. Letzte von drei Dissertationen zur Verfassung des alten Deutschen Reichs. Die beiden vorhergehenden behandelten die allgemeinen Grundlagen (Ursprung, Grenzen, Einheit und Gliederung des Reichs) sowie die Bulla aurea, die Reichsabschiede und Wahlkapitulationen.- Vgl. Pütter II, 375,5 (nur die 1. Dissertation). 639 HERDESIANUS, Cyriakus, De amnestia publica libri singularis delineamenta & praeliminaris dissertatio. Frankfurt/M., C. Rötel für Chr. Klein, 1643. Kl.-4to. 4 Bl., 26 S., 1 Bl. weiß. Mit gestochener Titelvignette (Verleger-Signet?). Rücken-Broschur (braunfleckig). € 75,Erste (einzige) Ausgabe. - Posthum herausgegebene Skizze und Einleitung zu einer geplanten Schrift über die Amnestie. Die fertige Ausarbeitung verhinderte der Tod. Cyriakus Herdesianus, angesehener Jurist an der Universität Frankfurt/Oder, starb 1631. - VD17 12:111927G. 640 HOMBORG, Andreas (praes.), Franz SCHÖNAUER (resp.), Disputatio juridica de literis moratoriis, von Quinquennellen oder Anstands-Brieffen. Helmstedt, G. W. Hamm, 1704. Kl.-4to. 62 S. Rückenbroschur (geringfügig braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite). € 70,Abhandlung aus dem Wirtschafts- bzw. Schuldnerrecht, wonach ein in Rückstand geratener Schuldner für eine gewisse Zeit einen Aufschub seiner Zahlungsverpflichtungen erhält, ohne dass die Gläubiger ihn belangen dürfen. 641 HORNTHAL, Joh(ann) Pet(er) von, Vom deutschen Stammgut. Göttingen, Vandenhoek und Ruprecht, 1818. VIII, 78 S. Älterer Kart. (Älterer Stempel und Titelfleck auf Titel). € 75,Dissertation, seinem Vater, Franz Ludwig von Hornthal, königlich bayerischem Oberstem Justizrath zugeeignet. H. betätigte sich v.a. als Übersetzer: “Geschichte der Wiedergeburt Griechenlands 1740 bis 1824” von Pouqueville (1824), “Die peinliche Rechtspflege und der Geist der Regierung in England” von Cottu (1821), und als Herausgeber: “Wünschelruthe : ein Zeitblatt” (mit Straube, 1818ff), “Deutsche Frühlingskränze” (1815/16) etc. 642 IDEN, Peter, Disputatio juridico-politica continens quaestiones nonnullas insignioris notae ex omni jure desumptas. Basel, G. Decker, 1649. Kl.-4to. 17 Bl. Rückenbroschur (angestaubt). € 75,Basler sine-praeside-Dissertation mit Erörterung vermischter Fragen aus dem öffentlichen und Privatrecht. 643 IRNERIUS: RITTERSHAUSEN, Georg, Promulsis errorum Irnerianorum, commissorum in inserendis authenticis Codici Rep. Prael. Imp. Justiniani Aug. Altdorf, B. Scherf, 1623. Kl.-4to. 14 Bl. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 120,Über die sog. Authentiken, die von Irnerius, dem Begründer der Rechtsschule von Bologna, im 12. Jhdt vorgenommenen Einschaltungen in den Codex iuris civilis. Dissertation bzw. Habilitation Georg Rittershausens (Rittershusius), Sohn des berühmten Juristen Konrad Rittershausen. Zugleich die allererste Promotion der Universität Altdorf. Die vorherige Academia Altorfiana war 1623 durch Privileg Kaiser Ferdinands II. in den Rang einer Universität erhoben worden.- Will/Nopitsch III, 364; VD17 23:246862Y. 644 KÄSTNER, Abraham (praes.), Johannes Gottlob MODRACH (resp.), Dissertatio iuris Germanici de Werigeldo. Leipzig, Langenheim, 1742. Kl.-4to. 4 Bl., 67, (3) S. Rücken-Broschur (Stempel auf Titelrückseite). € 65,Abhandlung über das Wehrgeld (Mann-, Sühn- oder Blutgeld), mit dem nach altdeutschem Recht ein Totschläger die ihm drohende Blutrache abwenden konnte. 645 KITZEL, Johann (praes.), Dominik PORSSE (resp.), Descriptio methodica substitutionis directae & obliquae, centum positionibus illigata. Gießen, C. Chemlin, 1611. 60 Bl. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt). € 120,Dissertation aus dem Erbschaftsrecht.- Jöcher/Adelung III, 433. 646 KLAUER, David, Disputatio inauguralis juridica, de eo, quod justum est circa vectigalia. Erfurt, J. H. Grosch, 1702. Kl.-4to. 44 S. RückenBroschur. € 80,Über die reichsrechtlichen Grundlagen des Zoll- und Abgabenwesens. Dissertation, mit der der Verfasser zum Doktor der Rechte promoviert wurde.- Nicht bei Humpert. 647 KLEFEKER, Johannes, Dissertatio inauguralis iuridica de effectu privilegiorum ab imperatore concessorum quoad ius collectandi statuum, speciatim quoad ius detractus statuum in genere et imprimis liberae civitatis imperialis Hamburgensis. Göttingen, J. Chr. L. Schultze, 1755. Kl.4to. 5 Bl., 54 S., 1 Bl. Rücken-Broschur (angestaubt, Außenrand eng beschnitten mit Verlust der Randbuchstaben bei der Widmungsvorrede, geringf. braunfleckig). € 70,Über vom Kaiser gewährte Privilegien, insbesondere Steuerprivilegien im Hinblick auf Hamburg. Ab S. 48 mit deutschsprachigen Auszügen aus Hamburger Gesetzen und Verord- 111 Alte Dissertationen und Disputationen nungen. Dissertation des aus Hamburg gebürtigen Johann (II.) Klefekers, später Generalauditeur seiner Vaterstadt.Schröder III, 612. 648 KLEIN, Johann (praes.), David GLOXIN (resp.), Disputatio juridica de praeferentia matrimonii in concursu duorum, vulgo Wer von beyden in Rechten den Vorzug habe, da sein Ehegatte sich an zween zugleich verheyrahtet hatt. Rostock, J. Weppling, 1698. Kl.-4to. 1 Bl., 54 S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig, Name auf Titel). € 180,Erste Ausgabe. 649 KOCH, Johann Christoph (praes.), Gerhard Dominik METTINGH (resp.), De mercibus in commissionem datis. Von Commissions-Waaren. Gießen, Braun, 1782. Kl.-4to. 20 S. Rückenbroschur. € 60,Lateinische Dissertation mit zahlreichen deutschen Zitaten aus Wechsel- und Kaufmanns-Ordnungen. 650 KRESS, Johann Paul (praes.), Gottfried HENNE (resp.), Dissertatio juridica de privilegiis agriculturae apud Germanos. Jena, Gollner, 1712. Kl.-4to. 88 S. Rücken-Broschur (mit mehreren ausführlichen, teils verblichenen Marginalien von alter Hand). € 80,Erste Ausgabe der später mehrfach nachgedruckten Abhandlung: Über besondere Vorrechte der Bauern nach deutschem Recht. Der angesehene Jurist Johann Paul Kress erhielt noch im selben Jahr durch Vermittlung Leibnizens einen Ruf an die Universität Helmstedt. 651 LEMBKE, Jacob (praes.), Chr. GRÖNING (resp.), Disputatio inauguralis juridica de sumtibus itineris, Von Reise-Kosten. Rostock, J. Weppling, 1691. Kl.-4to. 38 Bl. Rückenbroschur (durchgehend etwas braunfleckig, Titel und letztes Blatt mit hinterlegter Fehlstelle bzw. Einriss ohne Textverlust). € 100,Über Bestimmungen, wer für die Kosten aufkommen muss bei Gesandtschaftsreisen, bei Reisen zum Reichstag, bei Einberufungen zur Musterung, bei Truppenbewegungen im Krieg, bei Gerichtsverhandlungen und Zeugenvernehmungen, bei den von Amts wegen anzustellenden Kirchenvisitationen etc. Nach dem Titel mit einem zweiten Titelblatt zwischengeheftet die Einladungsschrift des Präses zur öffentlichen Disputation: Jacobus Lembke ad disputationem inauguralem Christopheri Grönings ... invitavit. Ibid. 4 Bl.- Jöcher II, 2357. 652 LINCK, Heinrich, Commentatio juridica de scommatibus, Germanice Von Stichel-Reden. Recusa (= 2. Auflage). Frankfurt u. Leipzig, J. M. Burgmann, 1727. Kl.-4to. 3 Bl., 50 Bl. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt, unterer Rand etwas feuchtwellig). € 60,Ursprünglich Altdorfer Dissertation aus dem Jahr 1680.Will/Nopitsch II, 459. 653 LOMBERG, Joseph Vitalian (praes.), Carl Aloys de LA ROQUE (resp.), Dissertatio juris publici de illimitato jure de non appellando archiprincipum S.R.I. electorum in genere et serenissimi Coloniensis in specie. (Nebst:) Anhang. Revisions-Ordnung für das Kurfürstl. Kölnische Ober-Appellations-Gericht. Vom Jahr 1786. Köln, J. G. Langen, 1786. Kl.-4to. 68, 24 S., 3 Bl. Rücken-Broschur (angestaubt, Ecken etwas knickspurig). € 75,Lomberg, ein Vertreter der Aufklärung, war Professor für öffentliches Recht an der damaligen kurkölnischen Universität in Bonn. Entsprechend der Doppelstellung seines Landesherrn als Fürstbischof verteidigte er in einigen damals Aufsehen erregenden Schriften einerseits die Rechte der Bischöfe gegenüber den Papst wie auch hier die der Kurfürsten gegenüber dem Kaiser. 654 LYNCKER, Nicolaus Christoph (praes., Wolfgang Georg RABE (resp.), Disputatio inauguralis juridica de potestate eminente principis in judicio. Jena, S. A. Müller, 1680. Kl.-4to. 95, (1) S. Neuer Ppbd (durchgehend etwas braunfleckig, Titel an d. Rändern eng beschnitten unter Verlust der Druckerangaben). € 100,Über die hoheitlichen Machtbefugnisse eines Landesherrn über die Rechtsprechung. Laut Pütter war Lyncker “einer von denen, welche die Gewalt des Kaisers aufs höchste treiben; etwas dunkel in seiner Schreibart ...; noch zu sehr vom Gebrauche des Römischen Rechts auch in diesem Fache (dem deutschen Staatsrecht) eingenommen; sonst sehr praktisch und von vieler Erfahrung”.- Pütter I, 268 f. 655 MALER, Heinrich Wilhelm, Dissertationem inauguralem de demonstratione divina adspirante gratia ... eruditorum consessui ... examinandam proponit. Straßburg, J. Welper, 1673. Kl.4to. 31 S. Rücken-Broschur. € 75,Abhandlung zum gerichtlichen Beweisverfahren. - VD17 3:689624. 656 MANZ, Caspar (praes.), SAURZAPFF v. SCHÖNHOVEN u. LOCH, J.W. (resp.) Dissertatio juridica de pactis et transactionibus. Ingol- 112 Alte Dissertationen und Disputationen stadt, G. Hänlin, 1661. Kl.-4to. 3 Bl., 64 S. Neuer Ppbd (braunfleckig, unterer Rand etwas eng beschnitten, Stempel auf Titel- und Widmungsblatt). € 90,657 MARPERGER, Paul Jacob (III.), De moneta cuius falsa imitatio ordinaria poena vindicatur. Leipzig, Langenheim, 1743. Kl.-4to. 28 S. Rücken-Broschur (angestaubt, braunfleckig und eselohrig). € 90,- 661 MASCOV, Johann Jakob (praes), De ivre stapulae ac nundiarum civitatis Lipsiae. (Autor und Respondent:) Jakob Heinrich Born. Leipzig, Langenheim, 1739. 8vo. (6) 78 S. Interimsbroschur. € 75,Leipziger Dissertation über das Stapelrecht und Wochenmärkte in Leipzig, handelsrechtliche Untersuchung, beginnend mit den Quellen des römischen Rechts. 662 MEHLBAUM, Johann (praes.), H. HORN (resp.), Disputatio iuridica de iuramentis. Helmstedt, H. Müller, 1653. Kl.4to. 20 Bl. Rückenbroschur (angestaubt, etwas feuchtfleckig und wellig). € 120,- Über das Verbot der Münzfälschung und die Strafen bei Übertretung. Dissertation Paul Jacob Marpergers, Großneffe des gleichnamigen berühmten Kameralisten, zur Erlangung des juristischen Doktorgrades.- Meusel VIII, 494; Lipsius/Leitzmann 247; Humpert 11026. Über die Bedeutung des Eides im Gerichtsverfahren. 658 MARTINI, Friedrich 663 MEHLBURG, Johann (praes.), Johann Conrad Christoph (praes.), Johann LICHTENAUER (resp.), DisputaAndreas TAMM (resp.), De fetio iuridica de testamentis ordinlicitate reipublicae per aequiorem andis. Ingolstadt, W. Eder, 1581. divitiarum distributionem promoKl.-4to. 16 Bl. Mit herzogl. bairivenda dissertatio. Leipzig, Saalschem Wappen-Holzschnitt auf Ti650 bach, 1786. Kl.-4to. 3 Bl., 34 S. Betelrücks. Rücken-Broschur (Titel etwas angeschmutzt und mit Stempel auf Rück- druckte OBroschur (Umschlag und Titelblatt ange€ 90,seite, 2 Bl. etwas fleckig). € 100,- staubt, Ecken mit Knickspuren). VD 16 M 1212; nicht bei Stalla. 659 MARTINI, Friedrich (praes.), Laurentius PARIBELLUS (resp.), De obligationibus, earum speciebus, et effectibus in genere disputatio iuridica. Ingolstadt, W. Eder, 1581. Kl.-4to. 14 Bl. Rücken-Broschur (Ränder etwas braunfleckig). € 100,Stalla 853; VD 16 M 1228. 660 MARTINI, Werner Theodor (praes), Caspar Heinrich HORN (resp), Dissertatio inauguralis de mercibus illicitis, s(ive). Contrabandis, preside Wern. Theod. Martini, defendet Casp. Henr. Horn, Freiberg. Wittenberg, Henckel, 1684. (96) S. Interims-Br. € 75,Grundlegende Abhandlung über Kontrebande, die Entstehung des Begriffs und die Handhabung im Kriege sowie die Strafen, mit zahlreichen Verweisen auf die einschlägige Literatur. Martini firmiert als Consilarius des Kurfürsten von Sachsen. Nationalökonomische Abhandlung über die Beförderung des Staatswohls durch eine gerechtere Verteilung der Reichtümer. In den am Ende abgedruckten Thesen zur öffentlichen Disputation heißt es u.a., dass die Steuern sich nicht nach dem staatlichen Bedarf (pro ratione necessitatis reipublicae), sondern nach den Möglichkeiten der Bürger richten sollten. Mehlburg, 1795 offenbar jung verstorben, war zuletzt Privatdozent an der Universität Göttingen.- Hamberger/Meusel 5, 117; nicht bei Humpert. 664 MEIER, Johann Heinrich (praes.), Carl Gottfried SCHÖPS (resp.), Disputatio inauguralis juridica de serto virginum, Von JungferCrantz. Erfurt, J. H. Grosch, 1693. Kl.-4to. 40 S. Rücken-Broschur (angestaubt, etwas braunfleckig, Titel an der unteren Ecke mit hinterlegter Fehlstelle und Stempel auf Rückseite). € 100,Mit einigen deutschsprachigen Zitaten. - Hayn/Got. VII, 206 u. Hayn, Bibl. Germ. gynaecol. 117 (beide unter dem Respondenten Schöpsius); VD17 12:200379S. 665 MENCKE, Friedrich Otto, De iure naturae hominis in solitudine viventis dissertatio. Leipzig, J. Chr. Langenheim, 1736. Kl.-4to. 4 Bl., 64 S. 113 Alte Dissertationen und Disputationen Rücken-Broschur (etwas angestaubt u. eselohrig). € 75,Erste Ausgabe.- Friedrich Otto Mencke war vom Fach her Jurist. Seine Hauptbeschäftigung aber bestand in der Herausgabe der von seinem Großvater begründeten “Acta eruditorum” und der von seinem Vater begründeten “Neuen Zeitungen von gelehrten Sachen”. Die vorliegende Abhandlung handelt von der freiwilligen oder gewollten Einsamkeit (“de solitudine voluntaria”). Ein am Ende angekündigter zweiter Teil über die erzwungene Einsamkeit (solitudo necessaria seu fatalis) ist nicht erschienen.- Meusel IX, 69. 666 MENCKE, Johann Burchard (praes.), G. G. DIFENBACH (resp.), De Feimeris, veteris Westphalorum Judiciii Scabinis, ad illustrandum patriae urbi a Papa Nicolao V A.1451 adversus illos concessum Privilegium. Leipzig, Fleischer, 1707. Kl.-4to. 42 S., 2 Bl. Neuer Ppbd (durchgehend etwas feuchtwellig, anfangs schwach braunfleckig, Titelblatt gebräunt, mit Randläsuren, aufgeklebtem Bibl.-Schildchen u. Stempel). € 75,Dissertation des Leipziger Historikers Johann Burchard Mencke zur Geschichte der sog. Femegerichte und ihrer zunehmenden Entartung. In der zweiten Hälfte des 15. Jhdts setzte der Kampf gegen diese Einrichtung ein. Die Stadt Frankfurt/M., Vaterstadt des Autors/Respondenten, erhielt 1451 ein Privileg Papst Nikolaus’ V., vorher päpstlicher Legat in Deutschland, gegen die Feme-Gerichtsbarkeit. 667 MODERACH, Georg, De sponsionibus, Von den Wettungen. Dissertatio inauguralis... Basel, J.J. Genath, 1630. 8 Bl. Neue Broschur. € 110,Der aus Bautzen stammende Georg Moderach widmete seine juristische Dissertation Bautzener Honoratioren. 668 MÜLLER, Johann Jacob (praes.), Chr. A. HEUMANN (resp.), Dissertatio historico politica de duellis Principum. Jena, H. Beyer, 1702. Kl.4to. 39 S. Rücken-Broschur. € 65,Historische Beispiele für Zweikämpfe zwischen Fürsten, deren Veranlassungen und deren prinzipelle politische Unvernunft. 669 MÜLLER, Johann Thaddaeus (praes.), R. SCHLEMMER (resp.), Dissertatio juridico-inauguralis de jurisdictione Palatina privilegiaria in vasallos Palatinos, immediatae etiam conditionis. Heidelberg, J. J. Häner, 1767. Kl.-4to. 1 Bl., 79 S. Rücken-Broschur (angestaubt, Sign. auf Titel, Rückseite des letzten Blattes mit handschriftlicher Notiz über weitere Dissertationen). € 70,Über eine Besonderheit des Instanzenzuges in der Kurpfalz: durch mehrfach bestätigtes kaiserliches Privileg bildete hier der Kurfürst bzw. sein Hofgericht die oberste Rechtsinstanz, gegen dessen Entscheidung kein Pfälzer Untertan an das kaiserliche Kammergericht appellieren konnte. 670 MÜLLER, Peter (praes.), H. E. FLÖRKE (resp.), De constituto possessorio. Jena, Bauhöfer, 1689. Kl.-4to. 1 Bl., 78 S. Rücken-Broschur (angestaubt, Sign. u. Stempel auf Titelrückseite). € 90,Juristische Dissertation zu Fragen von Eigentums- und Besitzübertragungen. 671 MÜLLER, Peter (praes.), J. Chr. HAMMER (resp.), Dissertatio juridica de philautia, Von der EigenLiebe. Jena, Gollner, 1678. Kl.-4to. 32 Bl. Neuer Ppbd (durchgehend gebräunt, Titel u. letztes Bl. mit kl. Randfehlstelle). € 75,Zusammenstellung von Rechtsfällen, wo der Schutz des eigenen Lebens, des guten Rufes und des eigenen Besitzstandes mit anderen Rechtsgütern konfligieren kann und welches Rechtsgut dabei Vorrang hat..- VD17 3:611523R. 672 MÜLLER, Peter (praes.), J. W. FORSTER (resp.), Dissertatio inauguralis de instanti mortis hora. Jena, Bauhöfer, 1689. Kl.-4to. 2 Bl., 42 S., 2 Bl. Rücken-Broschur (gleichmäßig leicht gebräunt). € 75,Über die Bewertung von Aussagen im Schatten des Todes etwa bei kurz vor dem Tode verfassten Testamenten oder bei der Frage, ob ein Sterbender mit einem Schuldgeständnis sein Gewissen oder lediglich einen Freund entlasten wollte. 673 MÜLLER, Peter, De annulo pronubo, Vulgò vom Jaworts- Oder Trauring hypomnema, cui accessit De modo ac usu computationis graduum dissertatio. Editio sexta. Jena, P. Ehrich, 1718. Kl.4to. 2 Bl., 108 S. Neuer Ppbd (S. 30 mit Stempel im unteren weißen Rand). € 125,Hayn/Got. V, 195 f; Hayn, Bibl. gynaecol. 82 (jeweils mit anderen Auflagen). 674 MYLIUS, Andreas (praes.), Chr. S. FRITSCH (resp.), Disputatio juridica de remissione facinorosorum, eorumque transportatione per territorium alienum. Von Abfolge und Durchführung der Maleficanten. Leipzig, J. Chr. Brandenburger, 1690. Kl.-4to. 16 Bl. Rückenbroschur. € 75,Der Transport von Verbrechern über fremdes Territorium. 675 NETTELBLADT, Christian. (praes.), Siegfried Coeso von AEMINGA (resp.), Dissertatio inauguralis iuridica de Ecclesia sangui- 114 Alte Dissertationen und Disputationen nem non sitiente. Greifswald, Struck, 1741. Kl.4to. 43, (1) S., 2 Bl. Rückenbroschur (anfangs etwas braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite). € 90,- Straßburg, A. Bertram, (etwa 1600). Kl.-4to. 16 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf d. Titel. RückenBroschur (Bl. C2 mit hinterlegtem Eckabriss ohne Textverlust). € 120,- Im Gegensatz zu den Grausamkeiten der Heiden war bei den frühen Christen jede Form des Blutvergießens, insbesondere die Todesstrafe verpönt. Nach der späteren Trennung in Kleriker und Laien galt dies nur noch für den Klerus. Die Schrift handelt u.a. über das Verbot für Geistliche, an der weltlichen Gerichtsbarkeit, an Duellen und am Krieg teilzunehmen. Da Geistliche auch ihrerseits nicht zum Tode verurteilt und getötet werden dürfen, handelt sie außerdem ausführlich von den Kirchenstrafen (hier u.a. über das Ius flagellandi bzw. Ius virgarum = Züchtigungs- oder Rutenrecht in Frauenklöstern und die Klosterhaft). Auch über die Frage, ob ein Geistlicher eine chirurgische Operation durchführen oder als bloßer Zuschauer einer Hinrichtung beiwohnen dürfe etc.- Nicht bei Hayn/Got. Der Erstdruck dieser Straßburger Dissertation erschien 1590. Der vorliegende zweite Druck (ohne Nennung des Disputations-Termins) wird von der Bayer. Staatsbibliothek mit ca. 1590 angegeben.- VD 16 O 138. 679 OBRECHT, Georg (praes.), Wilhelm van BOECKEL (resp.), Disputatio de substitutionibus. Straßburg, A. Bertram, (etwa 1600). Kl.-4to. 22 Bl. RückenBroschur. € 120,Der Erstdruck dieser Straßburger Dissertation erschien 1594. Der vorliegende zweite Druck wird von der Bayer. Staatsbibliothek mit ca. 1595 angegeben.- VD 16 O 129. 680 ORTH, Georg Friedrich, 676 NETTELBLADT, Daniel Disputatio inauguralis juridica de 663 (praes.), Christoph J. GEIER fructibus ultimi anni sivè Von de(resp.), Dissertatio iuris criminalis de sententia nen Letzt-Jährigen Intraden. Straßburg, J. Welper, condemnatoria sine praevia inquisitione speciali. 1681. 23 S. Rücken-Broschur. € 75,Halle, Hendel, 1777. Kl.-4to. 2 Bl., 52 S. Rücken- Über die an den Grundherrn zu leistenden Natural- und broschur (Titelblatt am Außenrand knapp be- Geld-Abgaben. Sine-praeside-Dissertation zur Erlangung des schnitten mit Beschädigung/Verlust von 3 Buch- juristischen Doktortitels. staben, Stempel auf Titelrückseite). € 70,681 OSSANAEUS, Johannes R. (praes.)A. Während in der Generalinquisition lediglich feststellt wird, ob ein Verbrechen vorliegt, untersucht die nachfolgende SpeEURIALUS (resp.), Consilii, et opis, celeberrima zialinquisition die Frage nach Täter und Tathergang. Die vormateria. Ingolstadt, A. Weissenhorn, 1569. Kl.-4to. liegende Schrift behandelt solche Ausnahmen, wo Urteile oh4 Bl. Rücken-Broschur (Titel etwas angestaubt u. ne vorgängige Spezialinquisition gefällt werden können. mit Stempel auf Rücks., letztes Bl. mit kl. Fehlstel€ 90,677 OBRECHT, Georg (praes.), Abraham le im unteren weißen Rand). STATUARIUS (resp.), Disputatio ex L. III. D. de iustitia & jure: Quae utilissimam & quotidianam defensionis materiam continet. Straßburg, A. Bertram, (etwa 1590). Kl.-4to. 18 Bl. Rücken-Broschur. € 120,Der Erstdruck dieser Straßburger Dissertation erschien 1584. Der vorliegende zweite Druck wird von der Bayer. Staatsbibliothek auf ca. 1585, von der UB Tübingen auf ca. 1590, von der Staatsbibliothek Berlin und der UB Halle auf 1604 datiert. Der Straßburger Drucker Anton Bertram druckte von 1584 - 1622.- VD 16 O 141. 678 OBRECHT, Georg (praes.), Stephan SCHELHASE (resp.), Disputatio ex difficili et quotidiana L. II. C. de rescind(enda) vend(itione). Thesen zu einer juristischen Disputation an der Universität Ingolstadt über die verschiedenen Formen der Beihilfe zum Diebstahl.- VD 16 O 1375; nicht bei Stalla. 682 OTTO, Daniel (praes.), G. FEDLMAIR (resp.), Disputatio juridica-politica de quaestione illa, an mixtus detur reipub. status? Jena, J. Beithmann, 1617. Kl.-4to. 8 Bl. Rücken-Broschur. € 100,Über die danach im Verlauf des 30jährigen Krieges vielfach erörterte Frage, in wieweit das Deutsche Reich staatsrechtlich ein mixtum compositum aus Monarchie, Aristokratie und Demokratie sei. Daniel Ottos im Jahr zuvor erschienene Dissertation “De jure publico Romani Imperii” hat zumindest das Verdienst, das erste Kompendium des deutschen Staatsrechts gewesen zu sein.- Jöcher III, 1140; vgl. ADB 24, 746 u. Pütter I, 171. 115 Alte Dissertationen und Disputationen 683 PETERSEN, Johann Christian (praes.), H. J. P. WEIDENER (resp.), Dissertatio inauguralis juridica, de pravitate usuraria. Rostock, J. J. Adler, 1726. Kl.-4to. 2 Bl., 62 S. Neuer Ppbd (Titelrückseite mit einem Literaturhinweis von alter Hand) € 90,Historisch-juristische Abhandlung über das Zinsnehmen und den Wucher mit ausführlicher Zitierung der Stellungnahme Luthers und der in Mecklenburg und Rostock geltenden Bestimmungen. Der Praeses Joh. Chr. Petersen lehrte die Rechte an der Universität Rostock und wurde 1731 zum Bürgermeister der Stadt gewählt.- Meusel X, 334. 684 PHILIPPI, Friedrich (praes.), Chr. L. BERNHARDI (resp.), Dissertatio juridica, de agris vectigalibus, Von Erbzinß-Aeckern. Nunc recusa. Leipzig, o. Dr., 1718. Kl.-4to. 72 Bl. RückenBroschur (die letzten 4 Bl. mit Feuchtigkeitsspur). € 75,685 PHILIPPI, Friedrich (praes.), Christian RANISCH (resp.), Disputatio juridicam de rhedis meritoriis Vulgò Von Landkutschen. Leipzig, J. Georg, 1685. Kl.-4to. 20 Bl. Rücken-Broschur (Stempel auf Titel). € 110,Zur Geschichte des Transportgewerbes: zusammenfassende Darstellung der damaligen Rechtsverhältnisse in Bezug auf Mietwagen oder Postkutschen einschließlich der Passbriefe, Frei- oder Zoll-Zettel und der Haftung für Transportschäden.Jöcher/Adelung VI, 71. 686 PHILIPPI, Friedrich (praes.), Gottlieb SCHMID (resp.), Disputatio juridica de legitimatione per subsequens matrimonium, vulgo Von der Art und Weise unnächte (!) Kinder durch der darauff beschehne Verehligung derer Eltern ehrlich zu machen. Leipzig, A. M. Schede, 1717. Kl.-4to. 18 Bl. Rücken-Broschur (angestaub u. etwas knickspurig). € 65,687 PHILIPPI, Friedrich, Tractatio juridica de subselliis templorum, vulgo Von Kirchen-Stühlen. Leipzig, Schede, 1729. Kl.-4to. 56 S. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt). € 65,- Bl. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt, einige Bl. mit leichter Nässespur). € 140,Zweite Ausgabe.- Ursprünglich Kieler Dissertation von 1666. Samuel Rachel (1628 - 1691) war maßgeblich an der Errichtung der Kieler Universität (1665) beteiligt gewesen und der erste dortige Lehrstuhlinhaber für Natur- und Völkerrecht (vgl. ADB 27, 104).- Ratzeburger Frühdruck: Niclas Nissen war hier seit 1664 als erster Drucker tätig.-VD17 1:009753Q; vgl. Thimm 235. 689 RHETIUS, Johann Friedrich (praes.), Albert FRITZE (resp.), Disputatio inauguralis de jure indemnitatis. Frankfurt/Oder, Chr. Zeitler, 1676. Kl.-4to. 24 Bl. Rücken-Broschur (gleichmäßig leicht gebräunt, Titel etwas angestaubt u. mit Sign.). € 110,Über das Entschädigungsrecht. Rhetius (auch Rhez od. Retz) wurde später unter dem Großen Kurfürsten und dessen Nachfolger Staatsminister für die Justizangelegenheiten. 690 RHETIUS, Johann Friedrich (praes.), Christoph PINCKER (resp.), Dissertatio juridica de censu fundo cohaerente, ad ductum Tit. Cod. Sine censu vel reliquis fundum comparari non posse. Frankfurt/Oder, J. Coepsel, 1681. Kl.-4to. 2 Bl., 83 S. Neuer Ppbd. € 140,Abhandlung über die Steuerveranschlagung in Abhängigkeit von der Größe des Grundbesitzes und gegen die Versuche, beides zu entkoppeln.- Nicht bei Humpert. 691 RHETIUS, Johann Friedrich (praes.), J. H. WOLDE (resp.), Disputatio juridica de jure hypothecae conventionalis et clanculariae Sedinensium inscriptionis, Vulgò Der heimlichen Klage. Frankfurt/Oder, Chr. Zeitler, 1673. Kl.-4to. 1 Bl., 42 S. Neuer Ppbd (durchgehend gebräunt u. etwas stockfleckig, Titel angestaubt). € 90,Über das Hypothekenrecht im allgemeinen und eine besondere Ausprägung desselben nach Stettiner Gesetz und Herkommen. Wie meist, am Ende ohne die 2 Blatt mit Widmungsgedichten für den Respondenten. Rhetius (auch Rhez od. Retz) lehrte an der Universität Frankfurt/O. und wurde später unter dem Großen Kurfürsten und dessen Nachfolger Staatsminister für die Justizangelegenheiten. Zuerst 1683 erschienene Dissertation. 688 RACHEL, Samuel, Tractatus de duellis. Mantissae loco, praeter alia quaedam, accessit S. Caes. Maiestatis, ad S. R. Imp. ordinum illustrissimos legatos Comitiis Ratisbonensibus iam congregatos, super duellis, resolutio. Ratzeburg, N. Nissen für U. Wetstein in Lübeck, 1670. Kl.-4to. 62 692 RIEMER, Valentin (praes.), G. BRAUN. (resp.), Positiones de necessaria defensione. Jena, T. Steinmann, 1630. Kl.-4to. 10 Bl. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 80,Über das Recht auf Notwehr, ein Thema, das der Jenaer Jurist Valentin Riemer bereits in zwei früheren Dissertationen 1620 und 1623 behandelt hatte. 116 Alte Dissertationen und Disputationen 693 RIEMER, Valentin (praes.), J. P. ECHTZEL (resp.), Disputatio juridica de injuriis et famosis libellis. Jena, Weidners Witwe, 1630. Kl.-4to. 8 Bl. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 80,- nentia causarum. Ingolstadt, Gr. Hänlin, 1628. Kl.4to. 4 Bl., 51, (1) S., 2 Bl. Neuer Ppbd (oberer Rand eng u. etwas schräg beschnitten, etwas braunfleckig). € 120,- Über die rechtliche Behandlung von Beleidigungen und Schmähschriften. Der Respondent Ehrenreich Pirhing trat nach Abschluss der philosophischen und juristischen Studien noch im selben Jahr dem Jesuitenorden bei. Nachdem er auch die theologischen Studien absolviert hatte, wurde er Professor für Kirchenrecht in Dillingen. Sein Hauptwerk “Universum jus canonicum” gilt als eine der besten Darstellungen des Kirchenrechts im 17. Jahrhundert (vgl. ADB 26, 177). 694 RITTERSHAUSEN, Nikolaus, De absentia conclusiones juris. Altdorf, B. Scherf, 1634. Kl.4to. 16 Bl. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig, das letzte Bl. mit hinterlegter kl. Randfehlstelle). € 90,- 699 SCHNEIDT, Joseph Maria, Betrachtungen über die denen Rechten gemäße Berechnung des sogenannten Nutznießlichen Pfandkontrakts, Antichreseos, nebst Anwendung der politischen Rechenkunst auf einige besondere Rechtsfälle. (Würzburg, Nitribitt, 1784). 26 S. m. einigen Tabellen. Rückenbroschur (handschriftliche Signatur auf Titel). € 80,- Dissertation bzw. Habilitation des Juristen Nikolaus Rittershausen (Rittershusius), der sich später vor allem durch seine genealogischen Werke einen Namen machte.- Will/Nopitsch III, 366; VD17 14:020149P. 695 ROMANUS, Wilhelm, Disputatio inauguralis juridica de amore. Leipzig, J. Georg, 1668. Kl.683 4to. 16 Bl. (das letzte weiß). Neuer Ppbd (etwas, am Ende stärker braunfleckig, Titel Erschien als Anhang zu “Dissertatio mathematico-iuridico simit kl. Randfehlstelle). € 90,- stens arithmeticae sublimioris et politicae ad materiam de Sine-praeside-Dissertation “pro licentia doctorali”. Wilhelm Romanus wurde danach Assessor der Leipziger Juristenfakultät, später auch Assessor des Kurfürstl. Sächs. Oberhofgerichts in Dresden.- Jöcher III, 2101; nicht bei Hayn/Got. 696 SAGITTARIUS, Johann Christfried, (praes.), J. G. SEIFERDT (resp.), Disputatio politica de homagio. Jena, Chr. L. Kempff, 1651. Kl.4to. 8 Bl. Rückenbroschur (etwas braunfleckig). € 100,Über die Huldigung, die ein Untertan seinem Landesherrn schuldet, im Unterschied zum Bürgereid u.ä. Verpflichtungen. Der spätere Sachsen-Altenburgische Generalsuperintendent und Oberhofrediger Joh. Christfried Sagittarius war damals noch Professor für Geschichte in Jena. 697 SALTZMANN, Johann Rudolph, Disputatio inauguralis juridica de taxa, sive Tax-Ordnung. Straßburg, J. Fr. Spoor, 1675. 1 Bl., 28 S., 1 Bl. Rücken-Broschur, gleichmäßig leicht gebräunt, Stempel auf Titelrückseite). € 60,Straßburger sine-praeside-Dissertation. - Nicht bei Humpert. 698 SCHMID, Johann Valentin (praes.), G. E. PIRHING (resp.), Disputatio juridica de conti- usuris, antichresi interusurio ac reditibus annuis etc.” des vortrefflichen Juristen und Historikers Joseph Maria Schneidt und enthält Beispielaufgaben zur Zinsrechnung und Versicherungsmathematik (vorwiegend nach dem Hoffmannischen und Leibnitzschen Calculo). Schneidt nimmt durch “Urtheil, Fleiß, litterarische Productivität und vielseitige Tüchtigkeit einen wahren Ehrenplatz in den Annalen der würzburgischen Hochschule und ganz Frankens” ein (Landsberg in ADB XXXII, 155). 700 SCHOEPFFER, Johann Joachim (praes.), Leonard EHRHARD (resp.), Disputatio juridica de foro studiosi delinquentis. Frankfurt/ Oder, Chr. Zeitler, 1711. Kl.-4to. 2 Bl., 60 S. RückenBroschur (braunfleckig). € 90,Über die akademische Gerichtsbarkeit gegen Studenten in zivil- und strafrechtlichen Fällen. Titelauflage der zuerst 1690 erschienenen Dissertation.- Erman/Horn I, 3484. 701 SCHRÖTER, Ernst Friedrich (praes.),Chr. H. WIPPERMANN (resp.), Skiagraphia (graece) status Imperii Romano-Germanicis. Jena, J. Nisius, 1670. Kl.-4to. 16 Bl. RückenBroschur (etwas feuchtwellig, Titel am Außenrand eng beschnitten, einige Unterstreichungen von alter Hand). € 70,- 117 Alte Dissertationen und Disputationen Die alte deutsche Reichsverfassung im Grundriss. Der angesehene Jenaer Jurist Ernst Friedrich Schröter verfasste zahlreiche Dissertationen, die sich durch ihren uneitlen, sachlich informativen und wenig durch Zitate zerrissenen Stil wohltuend von dem sonst üblichen Stil abhoben.- VD17 12:163987W. 702 SCHRÖTER, Ernst Friedrich, Discursus juridicus, de caede seu homicidio. Vom Menschen Mordt ... iterum revisus, & in usum studiosae juventutis denuo editus. Jena, J. Werther für J. L. Neuenhahn, 1671. Kl.-4to. 56 Bl. Neuer Ppbd (teilweise stärker gebräunt, Titel mit kleinem Randausriss). € 160,Zuerst 1666 als Dissertation erschienen (Resp.: J. Fr. Schemel). Mit zahlreichen deutschsprachigen Anführungen von Rechtsgrundsätzen und Gerichtsurteilen. Ernst Friedrich Schröter (1621 - 1676) war wiederholt Rektor der Universität Jena, Dekan der Juristenfakultät, außerdem Beisitzer des Landgerichts, des Schöppenstuhls und sächsischer Rat. 703 SCHUBART, Christoph Andreas, Dissertatio inauguralis, de accisa. Erfurt, J. H. Grosch, 1686. Kl.-4to. 40 S. Rücken-Broschur. € 80,Steuerrechtliche Dissertation, mit der der Verfasser (hier Schubardus) zum Doktor der Rechte promoviert wurde.- C. Menger-Bibl. 31; Humpert 457. 704 SCHULTZE, Bernhard (praes.), J. H. DÖLFFER (resp.), Dissertatio inauguralis de jure retractus lineari seu gentilitio. Kiel, J. Reumann, 1675. Kl.-4to. 1 Bl., 74 S. Rücken-Broschur (Titel mit Randausriss u. etwas fleckig, am Ende geringf. braunfleckig). € 80,Abhandlung über Fragen des Familien-Erbrechts, z.B. wenn ein Mann das von seiner Frau in die Ehe eingebrachte Gut verkaufen will. 705 SCHWENDENDÖRFFER, Bartholomaeus-Leonhardus (praes.), Elias HARTMANN (resp.), Disputatio juridica, de assessoribus. Leipzig, Chr. Fleischer, 1685. Kl.-4to. 18 Bl. Rückenbroschur (etwas braunfleckig, Name u. Sign. auf Titel). € 90,Abhandlung über die Beisitzer in den Richterkollegien. Schwendendörffer war ein auch von seinem jüngeren Kollegen Chr. Thomasius geschätzter Leipziger Jurist (vgl. ADB 33, 380). 706 SCHWENDENDÖRFFER, Bartholomaeus-L. (praes.), J. Chr. WACH (resp.), Dissertatio juridica, de exceptione non numeratae pecuniae, vulgò Von der Ausflucht des nicht empfange- nen Geldes. (Leipzig), Spörl, 1674. Kl.-4to. 6 Bl. Ohne Umschlag (etwas gebräunt u. braunfleckig). € 80,Erste Ausgabe, Leipziger Dissertation. 707 SCHWENDENDÖRFFER, Bartholomaeus-Leonhardus (praes.), A. B. CARPZOV (resp.), De pignore. Leipzig, J. E. Hahn, 1663. Kl.4to. 8 Bl. Rückenbroschur (leicht gebräunt, alter Besitzvermerk auf Titel). € 100,Über Pfänder oder Bürgschaften. Dissertation von August Benedikt Carpzov, Sohn des Theologen Johann Benedikt (I.) und Enkel des Juristen Benedikt (I.). Er selbst wurde später Professor in Leipzig, Syndikus der Universität sowie Beisitzer im Konsistorium und im Oberhofgericht.- ADB 4, 11. 708 SILBERRAD, Johann Gustav, Dissertatio inauguralis juridica de sensalibus, vulgò Mäklern. Altorf, J. W. Kohles, 1716. Kl.-4to. 60 S. Rücken-Broschur (anfangs u. am Ende etwas braunfleckig). € 100,Über die Rechtsstellung und den Eid von Maklern, welcher sie zu Unabhängigkeit und Neutralität zwischen den Handelsparteien verpflichtet. Weiter über besondere Arten von Maklern einschließlich der Kuppelweiber oder Heiratsvermittlerinnen. Sine-praeside-Dissertation, mit der der Nürnberger Joh. Gustav Silberrad den Doktortitel sowie die Zulassung zur Advokatur und zum Syndicat in seiner Vaterstadt erwarb.- Will/Nopitsch III, 706. 709 SLEVOGT, Johann Philipp (praes.), Chr. LAZER (resp.), Disputatio inauguralis iuridica, de expensis deque earundem exceptione, Germanis: Von dem, was wider die mancherley Arten derer Gericht- und aussergerichtlichen Kosten einzuwenden ist. Rec(usa). Jena, J. B. Heller, 1744. Kl.-4to. 80 S. Rückenbroschur (angestaubt, anfangs etwas knickspurig). € 100,Zuerst 1695 erschienen. Slevogt war u.a. erster Beisitzer des Hofgerichts und starb 1727 als Senior der Juristischen Fakultät in Jena. 710 SLEVOGT, Paul (praes.), L. PFEFFER (resp.), Disputatio politica de potestate legis in republica. Jena, C. Freyschmid, 1652. Kl.-4to. 12 Bl. Rücken-Broschur (gebräunt). € 110,Der Jenaer Philosoph Paul Slevogt war noch ein Vertreter der alten, aristotelisch geprägten protestantischen Schulphilosophie. 711 SMALCALDER, Ludwig Conrad (praes.), A. H. WEICKERSREUTER (resp.), De jurisdictione academiarum privilegiaria quaedam. Tü- 118 Alte Dissertationen und Disputationen bingen, Röbel, 1734. Kl.-4to. 1 Bl., 46 S. Rückenbroschur (letztes Bl. mit hinterlegtem Randeinriss). € 90,Tübinger Dissertation über das Recht der Universitäten, eine eigene Gerichtsbarkeit über alle Universitätsangehörigen auszuüben.- Erman/Horn I, 3495; Meusel XIII, 191. 712 SMALCALDER, Ludwig Conrad (praes.), W. NEUFFER (praes.),- Dissertatio inauguralis, de jurisdictione academiarum privilegiaria in causis criminalibus. Tübingen, Bauhof & Franck, 1746. Kl.-4to. 1 Bl., 50 S. Rücken-Broschur. € 65,- Kl.-4to. 2 Bl., 82 S., 1 Bl. Broschur (etwas braunfleckig, Titel u. letztes Bl. angestaubt). € 100,717 STRUVE, Georg Adam (praes.), Chr. H. von STEIN (resp.), Disputatio juridica de testimonio peritorum in arte. Jena, G. H. Müller, 1687. Kl.-4to. 16 Bl. Rücken-Broschur (braunfleckig). € 70,Erste (einzige) Ausgabe.- Über die Bedeutung von Sachverständigen-Gutachten bei Gericht.- VD17 1:005752Q. 718 STRUVE, Georg Adam (praes.), J. KRUG (resp.), Dissertatio iuridica Venerem illicitam eiusque coercitionem. Wittenberg, Hake, 1747. Kl.-4to. 46 S., 1 Bl. weiß. Rücken-Broschur (angestaubt, gleichmäßig leicht gebräunt). € 150,- Über die auf die akademischen Bürger sich erstreckende eigene Gerichtsbarkeit der Universitäten. Pro-loco-Dissertation, mit der Ludwig Conrad Smalcalder zum ordentlichen Professor und Beisitzer der Tübinger Juristenfakultät ernannt wurde.- Meusel XIII, 191; Erman/Horn I, 3499. Jenaer Dissertation aus dem Jahre 1675. Mit der “unerlaubten Venus” ist das “Delictum carnis” oder der “concubitus con713 SPITZ, F. (praes.)J. S. tra lege Germ., verbothener Beyschlaf” 720 HOLZSCHUHER (resp.), Dissergemeint. Die Schrift handelt: de adulterio, tatio academica de linealis in feudis successione. de bigamia, de incestu, de stupro, de fornicatione, de raptu Altdorf, H. Mayer, 1696. Kl.-4to. 44 S. Rücken-Bro- et de sodomia.- Hayn/Got. III, 626: “rar” (andere Ausgaben unter Krug). schur (etwas braunfleckig). € 80,- Will/Nopitsch III, 750; VD17 12:154419Q. 714 STEIN, Matthias (praes.), Chr. H. ELLERHUSEN (resp.), Disputatio juridica I. exhibens dissonantiam juris civilis et moderni, ex Prooemio & Libri I., Tit. I. ad VIII. Instit. Justin. Rostock, J. Richel, 1692. Kl.-4to. 16 Bl. Rücken-Broschur. € 65,Eine zweite Dissertation über die Titel 9 -12 des ersten Buches der Institutionen erschien 1699. 715 STRAUCH, Johann, De regali vectigalium iure in Imperio Rom. Germanico. Vom Zoll-Regal im Heil. Röm. Reich commentatio notulis illustrata. Recusa (= 2. Auflage). Halle, J. Chr. Hilliger, 1736. Kl.-4to. 55 S. Rücken-Broschur (etwas eselohrig, Titel angestaubt u. mit Bibl.-Sign.). € 60,Zuerst 1669 als Dissertation erschienene Abhandlung.- Humpert 11744. 716 STRECKER, Conrad Wilhelm (praes.)J. C. SCHLEICH (resp.), Dissertatio inauguralis juridica, de eo, quod justum est circa pecuniam lustricam, vulgo Pathen-Geld. Erfurt, Hering, 1738. 719 STRYK, Samuel (praes.), C. J. von JAGOW (resp.), Dissertatio juridica de jure pignorandi, vom Pfändungs-Recht. Frankfurt/O., J. Ernsts Erben, 1677. Kl.-4to. 2 Bl. 76 S. Rückenbroschur. € 130,Erste Ausgabe.- Abhandlung Stryks aus seiner ersten, Frankfurter Zeit, ehe er nach Wittenberg und dann an die Reformuniversität in Halle berufen wurde. 720 STRYK, Samuel (praes.), Chr. GROSS (resp.), Dissertatio juridica de stylo curiae. Frankfurt/Oder, J. Ernst, 1670. Kl.-4to. 1 Bl., 70 S. Neuer Ppbd (etwas feuchtwellig, vereinzelt mit schwacher Nässespur). € 90,Über den sog. Kurialstil, eine mit vielen Förmlichkeiten versehene Schreibweise, wie sie im Rechtsverkehr, in Kanzleien und bei Abfassung der Akten gebräuchlich war.- VD17 3:008938W. 721 STRYK, Samuel (praes.), J. H. ALBRECHT (resp.), Dispuatatio juridica inauguralis de jure vestiario. Frankfurt/Oder, Zeitler, 1672. Kl.4to. 103, (1) S. Rücken-Broschur (Titel etwas angestaubt). € 100,- 119 Alte Dissertationen und Disputationen Über die Materialien und verschiedenen Arten der Bekleidung je nach Geschlecht, Stand, Jahreszeit etc., Gesetze gegen den Kleiderluxus, Verbot des Transvestitentums, Kleidung als Gegenstand des Erb- und des Schuldrechtes etc. 722 STRYK, Samuel (praes.), J. REDSLOB (resp.), Disputatio inauguralis de testamento rusticorum. Frankfurt/Oder, J. Ernst, 1674. Kl.-4to. 2 Bl., 44 S. Neuer Ppbd. € 70,Über letztwillige Verfügungen von Bauersleuten auf dem Lande.- VD17 12:164750S. 723 SUEVUS, Johann (praes.), A. TIMAEUS (resp.), Sylloge (graece) dissertationis juridico-historicae de privilegiis rusticorum , ad tit. C. de agricol. & censit. lib. II. Jena, Weidners Witwe, 1630. Kl.-4to. 20 Bl. Rücken-Broschur (2 Bl. mit kl. hinterlegter Fehlstelle an d. oberen Ecke). € 85,Über die besonderen Rechte des Bauernstandes. Druckvariante ohne Widmung auf der Titelrückseite. 724 SUEVUS, Johann (praes.), G. H. SPRINGSFELDT (resp.), Disputatio inauguralis de attentatis appellatione pendente. Jena, J. Beithmann, 1626. Kl.-4to. 22 Bl. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig). € 100,Der Begriff des Attentats bezeichnete laut Pierer allgemein jede Neuerung, die einem anderen nachteilig sein kann; prozessrechtlich dann speziell jeden Eingriff in eines anderen Gerechtsame, so z.B. wenn ein Unterrichter oder eine niedere Instanz der höheren vorgreift. 725 TENZELL, Ernst (praes.), H. R. ZACHARIAE (resp.), Theses juridicae inaugurales de jure et potesta proscribendi status Imperii. eorumque revocatione. Erfurt, J. H. Grosch, 1713. Kl.-4to. 8 Bl. Rücken-Broschur. € 65,Thesen zur Frage, wer wen unter welchen Bedingungen in die Reichsacht erklären darf. Nach dem Titel eingeheftet ein mehrfach gefaltetes Blatt mit der offiziellen Ankündigung der Disputation durch den Dekan der Fakultät (hier identisch mit dem Praeses Ernst Tenzell (auch Tenzelius od. Tentzel); vgl. Jöcher IV, 1055) nebst Lebenslauf des Respondenten. 726 THEODORICUS, Petrus (praes.), Joachim KISTMACHER (resp.), Disputatio inauguralis continens breviter, ac compendiosê pleraque ea quae tanquam Controversa in toto Jure Feudali latè ac fusè à JCtis Feudistis examinari, ac disputari solent. Jena, J. Beithmann, 1626. Kl.-4to. 16 Bl. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 70,Der aus Parchim stammende Respondent Joachim Kistmacher wurde später Bürgermeister in Güstrow. 727 THOMASIUS, Christian, De jure circa somnum et somnia: Von Recht des Schlaffs und der Träume. Königsberg u. Leipzig, J. M. Burgkmann, 1712. Kl.-4to. 51 Bl. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig, Titel mit Abriss der oberen Ecke u. Beschädigung zweier Buchstaben). € 150,Zweiter Druck der Dissertation aus dem Jahr 1678.- Lieberwirth 22. 728 THOMASIUS, Christian, Disputatio solennis de jure circa frumentum, praecipuè de fructibus & frumento in genere, deque cura rei annonariae & prohibitâ frumenti exportatione &c. Frankfurt/M. u. Leipzig, J. Schrey u. H. J. Meyer, 1687. Kl.-4to. 40 S. Rücken-Broschur (angestaubt, unbeschnitten, etwas braunfleckig, kl. Stempel auf Titelrückseite). € 110,Aufgrund dieser Disputatio unter dem Praeses Joh. Friedrich Rhetius hatte Thomasius 1678 den juristischen Doktortitel erlangt. Die hier vorliegende zweite Ausgabe erschien im Rahmen einer Sammelausgabe ausgewählter Rhetius-Disputationen (Volumen II. disputationum selectarum ex utroque iure) als Disputatio XX.- VD17 12:172556W; vgl. Lieberwirth, Thomasius 3. 729 THOMASIUS, Christian, Tractatio juridica de originibus feudalibus. Recusa (= 2. Aufl.). Halle, J. Chr. Grunert, 1749. Kl.-4to. 4 Bl., 96 S. Neuer Ppbd (anfangs mit Nässerand, Titel stärker angestaubt u. mit Stempel). € 100,Zuerst 1710 erschienene lehnrechtliche Dissertation.- Lieberwirth 169; Stintzing/Landsb. III.1/Noten 59. 730 THOMASIUS, Christian (praes.), Chr. GÜNTHER (resp.), Disputatio inauguralis juridica de fidejussore indemnitatis, Von Schadloß-Bürgen. Halle, C. Henckel, 1703. Kl.-4to. 4 Bl., 29, (3) S. Neuer Ppbd (mit durchgehender Nässespur u. feuchtwellig). € 90,Erste (einzige) Ausgabe.- Lieberwirth 169. 731 THOMASIUS, Christian (praes.), J. P. MARCI (resp.), Dissertatio inauguralis de inutalitate Brocardici vulgaris: Quæ sunt in territorio, præsumuntur etiam esse de territorio. Recusa (= 3. Auflage). Halle, J. Chr. Grunert, 1748. Kl.-4to. 47 S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig u. knickspurig). € 120,Lieberwirth 225. 732 THOMASIUS, Christian (praes.), Johann Christoph ALBRECHT (resp.), Disserta- 120 Alte Dissertationen und Disputationen tio juris gentium privati, de arrhis emtionum, Vom Kauff-Schillinge oder Hafft-Pfennige. Recusa (= 3. Auflage). Halle, Chr. L. Sympher, 1740. Kl.-4to. 64 (recte 56) S. Rücken-Broschur (Paginierung springt nach S. 40). € 90,Die Kauf-Schillinge, auch Hand- oder Reugeld, waren eine Art Konventionalstrafe: ein bei Vertragsabschluss zwischen den Kontrahenten vereinbarter Betrag, der bei Vertragsbruch demjenigen zufiel, der sich vertragstreu verhalten hatte. Zuerst 1702 erschienen.Lieberwirth 163. nen ist. Tatsächlich war dieses eine Kapitel “gar nicht mehr zu überbieten in der Wucht der entsetzlichen Satire, wie sie allein durch die trockene Darstellung des Ketzerstrafrechts ex hypothesi juris clericalis geübt wird. Diese Enthüllung ist ... eine Vernichtung” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 87).- Lieberwirth 127 u. 126 (die hier als Anhang mit abgedruckte Einladungsschrift zur Disputation). 735 TRENTACINQUIUS, Conrad (praes.)J. E. von HANNOW (resp.), Bonus mulier, sive centuria juridica practica quaestionum illustrium: De mulieribus vel uxoribus. O. O., o. Verlag (wahrscheinlich Rostock, A. Ferber, 1627. Kl.4to. 18 Bl. Rückenbroschur (gleichmäßig leicht gebräunt, Stempel auf Titelrückseite). € 240,- 733 THOMASIUS, Christian (praes.), Z. C. UFFENBACH (resp.), Dissertatio inauguralis juridica, de quasi emancipatione Germanorum, occasione Reformationis Francofurt. part. II, tit. I, § 9. (Halle), Chr. A. Zeitler, 1703. Kl.-4to. 42 S., 1 Bl., Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 220,- Hayn/Got. III, 74 f (unter Hannow): “Sehr seltene scherzhafte Disputation, stellenweise von großer Derbheit. Auf Bl. 2 (recte Bl. 1 des zweiten Bogens die deutschErste Ausgabe.- Die Abhandlung über das sprachige) ‘Vermahnung und Warnung D. 732 Mündigwerden der Kinder gegenüber der Martini Lutheri an die Juristen, auff dem “potestas patria” nach Frankfurter Recht steht im ZusamPredigstul zu Wittenberg ... geschehen’, (eine) sehr urwüchmenhang mit Thomasius’ Kritik an der Geltung des römisige Philippica gegen das Studium des päpstlichen Jus canoschen Rechts.- Lieberwirth 171.- Nach dem Titelblatt eingenicum”. Sowohl der Name des Praeses wie der des Responheftet der öffentliche Aushang zur Verleihung des Doktortidenten (in anderen Drucken: Hahnow) sind pseudonym. Der tels an den Respondenten: QUOD DEUS BENE VERTAT! ... Anzüglichkeit wegen ins frivole Frankreich verlegt; aber Promotor constitutus Christianus Thomasius, JCtus ... & Fanatürlich ist auch die hochberühmte französische Universität cult. Jurid. h.t. Decanus viro nobilissimo ... Dn. Zachariae Rhodesiana, als deren Rektor “pro tempore” Trentacinquius Conrado Uffenbach, Moeno-Francofurtano, doctoris in utroauf dem Titel genannt wird, eine Fiktion.- Erman/Horn I, que jure gradum et immunitates ... debito nodo conferet. Fo7481. lio (mehrfach gefaltet).- Uffenbach, einer der größten Bibliophilen der Zeit, wurde später Ratsherr, Bürgermeister und 736 WENCKER, Jacob, Disputatio inauguralis Mitglied des Schöppenstuhls seiner Vaterstadt Frankfurt/M. 734 THOMASIUS, Christian. (praes.), J. Chr. RUBE (resp.), Theses inaugurales de jure Principis circa haereticos. Recusae (= 2. Aufl.). Halle, Salfeld, 1712. Kl.-4to. 1 Bl., 25, (1) S., 6 Bl. Rückenbroschur (gleichmäßig leicht gebräunt). € 200,Abhandlung über die These, ein Fürst habe das Recht und die Pflicht, Ketzer zu bestrafen (zuerst 1697). Bereits in einer vorhergehenden Dissertation (‘An haeresis sit crimen?’) hatte Thomasius gezeigt, dass Ketzerei schlimmstenfalls ein Irrtum, aber kein Verbrechen sei. Ausgehend von dieser Prämisse zeigt er nun, dass der Kampf gegen Ketzerei stets nur eine Sache der Belehrung und Überzeugung, nicht aber der staatlicher Gewalt sein könne, dass folglich die Forderung der orthodoxen Geistlichkeit eine unzulässige Vermischung von kirchlichem und weltlichem Recht ist. Die Untersuchung war auf drei Kapitel angelegt, von denen nur das erste erschie- juridica de Pfalburgeris, Von Phalburgern, occas. cap. XVI. Aureae Bullae. Recusa. Straßburg, o. Verlag, 1731. Kl.-4to. 68 S. Rückenbroschur. € 100,- Zweiter Druck der Inauguraldissertation Jacob Wenckers aus dem Jahr 1692. Wencker, später Archivar seiner Heimatstadt Straßburg, arbeitete vorzugsweise über rechtsgeschichtliche Fragen, für die er - wie auch hier - Straßburgische und elsässische Quellen benutzte.- ADB 41, 711. 737 WENTZEL, Johann Christoph (praes.), J. G. DÖHLER (resp.), Prodromus diatribae de iniuriis. (Jena), Nisius, 1691. Kl.-4to. 15, (1) S. Rücken-Broschur. € 70,Der Dichter, Opernlibrettist und Musiker Joh. Christoph Wentzel hatte neben seinen musischen Neigungen auch Philosophie, Medizin und Theologie studiert und bewarb sich mit der vorliegenden pro-loco-Dissertation um eine Stelle an der Philosophischen Fakultät zu Jena.- Jöcher IV, 1892. 121 Kirchenrecht, Kirchengeschichte 738 WERNHER, Johann Balthasar (praes.), Johann Christoph PFRETZSCHNER (resp.), Dissertatio juridica inauguralis de beneficio ordinis seu excussionis possessori extraneo adversus creditorem, sive ex generali, sive speciali, hypotheca agat contara spuriam Novell. CXII, cap. I. interpretationem, competente. Wittenberg, Gerdes’ Witwe, 1725. Kl.-4to. 48 S., 8 Bl. Neuer Ppbd (gering braunfleckig). € 80,Der Anhang mit einer kurzen Abhandlung des Praeses nebst beigefügter Lebensbeschreibung des Respondenten, womit Johann Balthasar Wernher als damaliger Dekan der Fakultät zu der öffentlichen Disputation einlud. zunächst die beiden fürstlichen Kollegien sich untereinander austauschten (Re- und Correlation), um eine Einigung zu erzielen, wobei das Votum der Reichsstädte nur als unverbindlicher Ratschlag Berücksichtigung fand. 740 WILDVOGEL, Christian (praes.), Werner Julius Guenther HANTELMANN (resp.), Dissertatio juridica de eo quod justum est circa conciones funebres, Von Leichen-Predigten. Jena, Müller, 1701. Kl.-4to. 2 Bl., 81, (2) S. Neuer Ppbd. € 100,Über Ursprung, Zweck, Inhalt und Form der Leichenpredigten mit zahlreichen deutschsprachigen Zitaten aus Kirchenordnungen etc. 741 WILLENBERG, Samuel 739 WICKH, Johann Jakob, Friedrich (praes.), D. G. EBERT Dissertatio iuris publici inaugura(resp.), Dissertatio juridica de vilis de iure liberarum Imp. civitatalitio, Germanis Leib-Rente. Dantum adspirandi ad simultaneam zig, J. Z. Stolle, 1701. Kl.-4to. 35 S. re- et correlationem in comitiis Rücken-Broschur. € 70,Imp. R. G. ex voto decisivo ipsis competente fluente. Marburg, Ph. 735 742 ZOLL, Hermann (praC. Müller, 1751. Kl.-4to. 2 Bl., 76 S. es.), J. Chr. GRUSEMANN (reRückenbroschur (angestaubt, durchgehend mit sp.), Disputatio inauguralis de censu reservatio. Nässespuren, etwas braunfleckig u. feuchtwellig, Rinteln, H. A. Enax, 1705. Kl.-4to. 1 Bl., 34 S. Eselsohren). € 90,- Rücken-Broschur. € 70,Über den Anspruch der freien Reichsstädte, als gleichberechtigte dritte Kammer neben den Kurfürsten und Fürsten an den Entscheidungen der Reichstage mitzuwirken. Lange Zeit war die Praxis so, dass nach getrennten Beratungen Über Möglichkeiten der Einbehaltung des Census (der Steuerschuld). Hermann Zoll war Professor der Rechte in Marburg und Rinteln, Advocatus Fisci und schließlich Direktor der Fürstl. Rintelnschen Regierungskanzlei.- Jöcher IV, 2221. 9. Kirchenrecht, Kirchengeschichte 743 ANGER, Thorsten, Islam in der Schule. Rechtliche Wirkungen der Religionsfreiheit und der Gewissensfreiheit sowie des Staatskirchenrechts im öffentlichen Schulwesen. Berlin, Duncker und Humblot, 2003. 446 S. OKart. € 50,Münsterische Beiträge zur Rechtswissenschaft, 152 (NP 89,90 EUR). 744 BALLET, J. G. J., Dissertatio canonica de potestate Ecclesiae in statuendis matrimonii impedimentis (und:) METROT, L. X., Dissertatio canonica IIa de potestate Ecclesiae etc. 2 (in 1 Bd). Straßburg, Fr. G. Levrault, 1785. Kl.-4to. 1 Bl., 70 S., 1 Bl.; 1 Bl., 56 S., 2 Bl. Hldrbd der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergold. (Deckel mit Schabspuren u. etwas verzogen). € 110,- Über die (alleinige) Zuständigkeit der Kirche, Ehehindernisse festzustellen und damit die Eheschließung zu verbieten bzw. eine geschlossene Ehe aufzulösen. Beide Dissertationen wenden sich gegen eine 1783 erschienene Abhandlung gleichen Titels, in der der damalige Freiburger Kirchenrechtler J. A. Petzek dieses Thema im Sinne der Josefinischen Aufklärung behandelt und deutlich zwischen der Ehe als Sakrament und als bürgerlicher Vertrag unterschieden hatte. Zur Bestätigung der katholischen Lehrauffassung hier angebunden: AVIS DOCTRINAL SUR L’INDEPENDANCE du pouvoir qu’a recu l’Eglise d’enseigner les vérités de la foy, & la liberté de l’exercer. O.O., Dr. u. J. (1787). 16 S.- Petzek seinerseits veröffentlichte 1787 eine Verteidigung seiner Schrift (vgl. Wurzbach 22, 151 f). 745 BÖHMER, Georg Ludwig, Principia iuris canonici, speciatim iuris ecclesiastici publici et 122 Kirchenrecht, Kirchengeschichte privati quod per Germaniam obtinet. Editio secunda emendatior. Göttingen, Vandenhoeck, 1767. 12 Bl., 616 S., 16 Bl. mit gestochener Titelvignette. Ppbd der Zeit (beschabt, teilw. mit ausführlichen Marginalien in Tinte, Name u. Stempel auf Titel). € 120,Die Hauptbedeutung Georg Ludwig Böhmers liegt auf dem Gebiet des Kirchenrechts. Im Gegensatz zu seinem Vater Justus Henning Böhmer, der noch das strenge Territorialprinzip des Landeskirchentums vertrat, vertrat der Sohn das Kollegialprinzip, wodurch die landesherrliche Kirchenaufsicht durch Momente kirchlicher Mitbestimmung gelockert wurde. “Alledem hat Böhmers Lehrbuch den entscheidenden und endgültigen Ausdruck verliehen” (Stintzing/Landsb. III.1/Text 308). 746 BÖHMER, Justus Henning (praes.), J. FRIK (resp.), Dissertatione inaugurali iuridica iura statuum protestantium circa monasteria catholicorum ... explicabit. Halle, Chr. Henckel, 1719. Kl.-4to. 1 Bl., 97 S. Rücken-Broschur (etwas angestaubt u. gebräunt). € 80,Staatskirchenrechtliche Abhandlung über die Rechte der evangelischen Reichsstände gegenüber katholischen Klöstern. 747 BÖHMER, Justus Henning (praes.), J. M. DETHLOFF (resp.), Disputatio iuridica de observantia ecclesiastica. Recusa: Halle, J. Chr. Grunert, 1736. 56 S. Rücken-Broschur. € 65,J. H. Böhmer (1674 - 1749) gehört zu den Klassikern des evangelischen Kirchenrechts, dem er kanonisch-rechtlich und historisch eine feste Grundlage gegeben hat. 748 BÖHMER, Justus Henning, Institutiones juris canonici cum ecclesiastici tum pontificii ad methodum decretalium, nec non ad fora catholicorum atque protestantium compositae. Tertia editio auctior. Halle, Waisenhaus, 1747. 12 Bll., 716 SS., 42 Bll. Mit gestochener Titelvignette und 5 gestochenen Kopfvignetten. Pappband der Zeit im Stil eines Halbpergamentbandes. € 380,Vgl. Stintzing/L. III,1 146. - Erstmals 1738 erschienen, hier letzte eigenhändige Ausgabe. Über Böhmer (1674 - 1749) siehe ausführlich ABD, III, 49ff. B. hatte das Werk von Schilter übernommen. 749 BÖHMER, Justus Henning, Ius ecclesiasticum protestantium. 5 Bände und 1 Beiband Jus parochiale (zusammen 6 Bde). Mit 3 gestochenen Fontisp., 5 gestochenen Titelvignetten und Falttafel. Halle, Waisenhaus, 1714/36. Indices generales in Band V eingebunden. Pergament der Zeit. € 1.600,Stintzing-L. III/1, 145: “Großartig ausgelegtes und durchgeführtes Hauptwerk.” Schulte III/2, 94: “An die Dekretalenordnung sich anschließend entwickelt er das gesammte protestantische (und auch kath.) Kirchenrecht. Für das protestantische liefert er ein erschöpfendes Detail, das von eminenter Kenntniss der praktischen Rechtsentwicklung getragen noch heute eine Fundgrube bildet. Er ist dem krassen Orthodoxismus und schalen Rationalismus gleich feindlich, tritt ein für den Territorialismus, jedoch mit allmäliger Neigung zum Collegialsystem. Sein Werk hat auf die Gesetzgebung grossen Einfluss geübt.” - Wie immer mit dem “Ius parochiale” als Beiband (dieses im dritten Druck von 1721; mit gestochenem Porträt), das häufig irrtümlicherweise als Beiband bezeichnet wird; der Index im fünften Band erstreckt sich jedoch auf beide Werke. - J. H. Boehmer (1674-1749), war Professor der Rechte an der Universität Halle. 750 BORNAGIUS, August, Ueber die rechtliche Natur der Concordate, nebst Prüfung der in dieser Beziehung aufgestellten Theorien. Leipzig, Breitkopf u. Härtel, 1870. XII, 128 S. Hlwd (St.a.T.). € 40,Von der juristischen Facultät zu Gießen gekrönte academische Preisschrift. 751 CORPUS JURIS CANONICI emendatum et notis illustratum Gregorii XIII Pontif. Max. jussu editum. Indicibus titulorum et Canonum omnium nova methodo concinnatis, et appendice Pauli Lancelotii Perusini adauctum. Accesserunt novissime Loci Communes uberrimi, summa diligentia ex ipsis Canonibus collecti etc. Itemque Liber VII. Decretalium novis aliquot Constitutionibus adauctus. 7 Teile (in 1 Bd). Coloniae Munatianae (Basel), Em. et Joh. Georg König, 1696. Moderner Hldrbd. 4to. € 450,Das gesamte Corpus juris canonici in einem Band: (1) Decretum Gratiani, (2) Decretales, (3) Liber Sextus, Clementinen und Extravaganten. (4) Paulo Lancelotti, Institutiones juris canonici, (5) Liber septimus Decretalium; (6/7) 2 Indices. Ohne die Glosse. Die Bezeichnung “Corpus juris canonici” als Gesamttitel für die einzelnen päpstlichen Rechtsbücher setzt sich erst im Laufe des 16. Jahrhunderts fest und wird regelmäßig bei den unglossierten Ausgaben des 17. und 18. Jahrhunderts gebraucht. Papst Gregor XIII. benutzt den Titel “Corpus juris canonici” erstmals offiziell bei der Editio Romana aus dem Jahre 1582. Die Zusammenfassung der päpstlichen Gesetzbücher und die umfassende Betitelung änderte nichts an der inneren Systematik. Die einzelnen päpstlichen Rechtsbücher behalten ihre Selbständigkeit. Kollation: 17 Bll, 1280 Sp.; (Teil 2:) 6 Bll, 754 Sp.; (Teil 3:) 7 Bll, 406 Sp.; (Teil 4:) 4 Bll, 158 Sp. 40 Bll; (Teil 5:) 2 Bll., 236 Sp., 10 Bll; (Teil 6:) 8, 44 Bll. 123 Kirchenrecht, Kirchengeschichte 752 CORVINUS van BELDERN, Arnold, Ius canonicum, methodo Institutionum per aphorismos strictim explicatum. Cui accesserunt Io. Iacobi Wissenbachii Controdictiones iuris canonici, ut et (Ioachimi Hassaei) differentiae iuris civilis et canonici ... Denuo illud edidit notisque succinctis illustravit Iustus Henningius Böhmer. Halle, Waisenhaus, 1717. Kl.-4to. Illustr. Kupfertitel (von 1705), 7 Bl., 664; 118 S., 37 Bl. Pergamentband der Zeit (Einband staubfleckig u. feuchtwellig, durchgehend etwas gebräunt u. braunfleckig, anfangs einige Blatt mit Knickspur, vorderer Vorsatz mit Eckausschnitt, Kupfertitel mit Randläsur). € 300,Zuerst 1648 erschienenes, vielbenutztes Lehrbuch des Kirchenrechts. Der Vater Corvins, Johann Arnold Corvinus (eig. Ravens), war ein reformierter Theologe gewesen, der nach der Dordrechter Synode zeitweilig im Exil im schleswig-holsteinschen Friedrichstadt lebte. Der Sohn trat zur katholischen Kirche über und ist “ein berühmter ICtus gewesen, (der) zu Mayntz in großem Ansehn gelebt” (Jöcher I, 2171). Der Satzspiegel der vorliegenden Ausgabe entspricht einem Oktav-Format, wurde aber auf größerem Papier gedruckt. Der dadurch gewonnene breite Rand hier mit zahlreichen Marginalien von alter Hand. 753 DIANA, Antonius, Summa Diana, in qua R. P.D. Antonini Diana, Panormitani clerici regul. coram S.D.N. Urbano VIII. et Innocentio X. Episcoporum examinatoris, et Sancti officii Regni Siciliae consultoris, opera omnia Undecim partibus comprehensa; septem nempe priores Diana ipso committente et approbante, Antonio vero Cotonio .. siculo teritt ordinis S. Francisci operam dante: quatuor denique postremaem tum Andrea Guadagno Quintiano, tum Jacobi Pontani studio recens collectae etc. Editio omnium novissima. Köln, Joannem Busaeum, 1656. 8vo. 24 Bll., 926 S. Blindgeprägter Pergamentband der Zeit auf festen Holzdeckeln (mit Vignette und dekorativen Metallschließen) (etwas berieben, leicht fleckig). € 800,Antonius Diana gilt als typischer Vertreter der laxistischen Kasuistik in der Moraltheologie des 17. Jahrhunderts. Der Laxismus war das gegensätzliche Extrem zum sog. Rigorismus. Beide Richtungen wurden gleichermaßen von der Kirche verurteilt. Die Moraltheologie war seit dem Konzil von Trient zu einer selbständigen theologischen Disziplin geworden, in der insbesondere die Theologen der S.J. wir Thomas Sanchez, Kardinal Juan de Lugo, Paul Laymann und Hermann Busenbaum Bedeutung hatten. Der Kölner Verleger des Werkes betont aber, dass Diana zu den herausragenden zeitgenössischen Vertretern der Moraltheologie gehöre. Das Werk hat den Chrakter eines Lexikon; es ordnet die Begriffe von A-Z, von Abbas über Baptismus, Beneficium, cessio bonorum, Eleemosyna, Inquisitio, poenitentia etc. - Innengelenke leicht angeplatzt, Exlibris auf Innendeckel, durchgehend etwas gebräunt. Insgesamt gut erhalten. 754 DOUJAT, Jean, Praenotionum Canonicarum, libri quinque: quibus sacri juris atque universi studii ecclesiastici principia, et adminicula enuncleantur. Venetiis, Balleoniana, 1748. 8 Bll., 612 S. Pergament der Zeit. € 300,Zuerst 1687. - Doujat (1609-1688), Professor für kanonisches Recht am Collège Royal, Doktor der juristischen Fakultät der Universität von Paris, Historiographe de France, Hauslehrer des Dauphin, wurde 1650 Mitglied der Akademie. Hier entwickelt er eine Theorie des Kirchenrechts, seiner Prinzipien und seiner Methoden. Offenbar ein häufig aufgelegtes Standardwerk. 755 EICHHORN, Karl Friedrich, Über die spanische Sammlung der Quellen des Kirchenrechts. Abhandlung gelesen in der Akademie der Wissenschaften am 6. Juni 1833 und am 31. Juli 1834. Berlin, 1835. 54 S. Einfacher Bibl. Hlwd (St.a.T.). € 60,Die spanische Sammlung der Concilienschlüsse und Decretalen, oder, wie sie gwöhnlich genannt werden, die ächte Isidorische Sammlung,gehört anerkannt zu den wichtigsten Quellen des Kirchenrechts vor Gratian (Vorwort). 756 EICHMANN, Eduard, Die Kaiserkrönung im Abendland. Ein Beitrag zur Geistesgeschichte des Mittelalters mit besonderer Berücksichtigung des kirchlichen Rechts, der Liturgie und der Kirchenpolitik. 2 Bde. Würzburg, Echter, 1942. XXVIII, 331; 320 S. Mit 20 Tafeln u. 2 Plänen. OHlwd. € 50,Vom Verfasser von “Staat, Religion, Religionsgesellschaften nach der neuen Reichsverfassung” (1930), “Königs- und Bischofsweihe” (1928), “Kirche und Staat” (1914) etc. 757 ENGAU, J.R. Elementa iuris canonico-pontificio-ecclesiastici ex genuinis fontibus deducta, ad fora Germaniae tam pontificiorum quam protestantium accommodata. Editio nova auctior et emendatior. Jena, Cröcker, 1743. 4 Bl., 608 S., 44 Bl. Pgtbd d. Zeit (vorderer Vorsatz mit Klebespur). € 250,Geschätzte Darstellung des katholischen Kirchenrechts, die fünf Auflagen erlebte. Verfasst von einem Protestanten, da ja auch evangelische Gemeinwesen, Herrscher und sonstige Personen Rechtsbeziehungen zur katholischen Kirche haben. Engau war Professor in Jena, Senior der Juristenfakultät und Sachsen-Weimarischer Hofrat. “Von seinen Schriften sind die 124 Kirchenrecht, Kirchengeschichte Kompendien des deutschen Privatrechts, des Kriminal- und des Kirchenrechts hervorzuheben” (ADB 6, 112).- Meusel III, 119. 758 FRANK, P.A.(v.) Censura principii: Iurisdictio supremorum Imperii tribunalium in causis ecclesiasticis Protestantium non magis, quam Catholicorum, fundata. Mainz, Typogr. Elect. Aulic. Academica, 1771. Kl.-4to. 8 Bl., 216 S. RückenBroschur (angestaubt, Ecken etwas bestoßen). € 120,Umfangreich Abhandlung zum Staatskirchenrecht, speziell zur Verteidigung der Gerichtsbarkeit der obersten Reichsgerichte auch in den evangelischen geistlichen Angelegenheiten. Seine Inaugural-Dissertation ist die “erste bedeutendere Schrift” des späteren Reichsreferendars Peter Anton v. Frank (hier Franck); “namentlich zeichnet sich dieselbe durch reichhaltige literarische Angaben aus” (Stintzing/Landsb. III.1 Text 386).- Pütter II, 65; Wurzbach 4, 328. 759 FRIEDBERG, Emil, Der Staat und die Bischofswahlen in Deutschland. Das neunzehnte Jahrhundert. Actenstücke. Leipzig, Duncker und Humblot, 1874. VIII, 274 S. Rückenbroschur. € 35,Friedberg schrieb auch “Das Recht der Eheschliessung in seiner geschichtlichen Entwicklung” (1865), “De finium inter ecclesiam et civitatem regundorum judicio quid medii aevi doctores et leges statuerint” (1861), “Die Canones-Sammlungen zwischen Gratian und Bernhard von Pavia” (1897) u.a. 760 FÜLBIER, Ulrich, Die Religionsfreiheit in der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika unter spezieller Berücksichtigung der jeweiligen Methodik der Verfassungsinterpretation. Eine rechtsvergleichende Studie. Berlin, Duncker und Humblot, 2003. 360 S. OKart. € 45,- Bl. u. 3 Bl., 598 S., 33 Bl. Schlichte Ppbde d. Zeit (Einbde fleckig u. bestoßen, Rücken mit Wurmspuren, etwas braunfleckig, Stempel auf Titelrücks.). € 100,1. Jus ecclesiasticum publicum.- 2. Jus ecclesiasticum privatum.- Franz Xaver Gmeiner lehrte Kirchenrecht und Kirchengeschichte an der Universität Graz. Im Sinne des Josephinismus trat er für eine weitgehend staatliche Kirchenaufsicht ein.- ADB 9, 264; Wurzbach 5, 233. 763 HORN, C.H. (praes.) u. JUNGLING, CHR.E. (resp.) Observationes iuris ecclesiastici circa iura patronatus subselliorum in templis et sepulturae. Editio secunda. Wittenberg, Gerdes’ Witwe, 1734. Kl.-4to. 37, (3) S., 8 Bl. Neuer Ppbd (innen gering gebräunt). € 65,Über das Privileg eines eigenen Kirchengestühl für einen Landes-, Gerichts-, Grund- oder Ratsherrn, der sich um den Bau einer Kirche besonders verdient gemacht hat. Ferner über Weitergabe, Vererbung, Veräußerung und Grenzen dieses Sonderrechtes. Der Anhang enthält als Einladung zur öffentlichen Disputation einige weitere kirchenrechtliche Bemerkungen von Caspar Heinrich Horn in seiner Eigenschaft als Dekan der Fakultät nebst dem Lebenslauf des Respondenten Christian Ernst Jungling. 764 JACOBSON, Heinrich Friedrich, Geschichte der Quellen des Kirchenrechts des Preussischen Staats, mit Urkunden und Regesten. Teil 1: Die Provinzen Preussen und Posen. 2 Bde. 1837/39. XVII, 242, 328; XVIII, 408, 237 S. Ppbde der Zeit mit roten Rückenschildchen und Bibl.-Signatur (St.a.T.). € 240,Bibliothek d. Reichst., II, 602. - 1. Das katholische Kirchenrecht; 2. Das evangelische Kirchenrecht. Autor von Histoire du barreau de Paris (2Bde, 1864/65). 765 JANOWKA, P., Indissolubilis vinculi solutio seu matrimonii impedimentum dirimens ex consanginitate et affinitate ortum. Per dispensationem sublatum. quaestionibus canonico-theologicis resolutum. 3 Teile in 1 Bd. Prag, UniversitätsDruckerei (der Jesuiten), 1748. 8 Bl., 188 S., 3 Bl.; 183, (1) S., 5 Bl.; 119 (recte 118) S., 4 Bl. Mit 1 Kupfertafel (bischöfl. Wappen). Broschur über dünnen Holzdeckeln (berieben, Ecken bestoßen, etwas braunfleckig,Titel angestaubt). € 125,- 762 GMEINER, (FR.)X. Institutiones juris ecclesiastici, ad principia juris naturae et civitatis methodo scientifica adornatae, et Germaniae accomodatae. Editio secunda, aucta, et emendata. Graz, Weingand & Ferstl, 1784. 2 Bde. 304 S., 14 Über die Geschmeidigkeit des Kirchenrechts in Fragen der Eheschließung und Ehescheidung. Prager Dissertation (Respondent: Wenzel Michael Enderle). Teil 1: De consanguinitate; Teil 2: De affinitate; Teil 3: De dispensatione.- Der Jesuit Peter Janowka war damals Professor der Theologie, später Rektor der Universität und Provinzial der böhmischen Ordensprovinz.- De Backer/Somm. IV, 741,4. Staatskirchenrechtliche Abhandlungen, 40 (NP 78,80 EUR). 761 GAUDRY, (Joachim Antoine Joseph), Traité de la législation des cultes et spécialement du culte catholique ou de l’origine du développement et de l’état actuel du droit ecclésiastique en France. 3 Bde. Paris, Durand, 1856. (46) 559; 688, 756 S. Bibl.-Hlwd. (1 Bd Hldr). € 90,- 125 Kirchenrecht, Kirchengeschichte 766 KARCHNE, S., Dissertationes juridicotheologicae de jure et justitia, ad praxim fere omnium statuum directae, plurimisque rarioribus quaestionibus instructae. Augsburg, Ph. J. Veith, 1714. Kl.-4to. 10 Bl., 579, (1) S., 18 Bl. (das letzte weiß). Ppbd der Zeit (berieben, ohne Rücken, braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite). € 220,Simon Karchne war Kirchenrechtler und Kanzler der Universität Graz. Seine Schriften behandeln “eine Menge rechtlicher Fragen, das Eigentum, die Ehe u. dgl. ... vom Standpunkt des Rechts und des Beichtstuhls” (ADB 15, 119). Der vorliegende Band enthält 1. De natura, & multiplicitate juris, perfectique dominii; 2. De dominio imperfecto; 3. De modis acquirendi dominium; 4. De justitia & injustitia; 5. De restitutione.- De Backer/Somm. IV, 921. 767 KIRCHLICHES HANDLEXIKON. Ein Nachschlagewerk über das Gesamtgebiet der Theologie und ihrer Hilfswissenschaften. Unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter in Verbindung mit Karl Hilgenreiner, Joh. B. Nisius und Joseph Schlecht herausgegeben von Michael Buchberger. 2 Bde. Freiburg, 1907/12. XVI, 2068; 2832 Spalten (= 2450 Seiten). Hldr. 4to. (beschabt, vorderes Gelenk oben etwas eingerissen). € 70,768 LAMPERT, Ulrich, Kirche und Staat in der Schweiz. Darstellung ihrer rechtlichen Verhältnisse. 3 Bde. Basel, Hess, 1929/39. Insgesamt 1196 S. Hlwd. € 60,Einzige Ausgabe. 769 LINDE, Justin T. B. von, Gleichberechtigung der Augsburgischen Confession mit der Katholischen Religion in Deutschland nach den Grundsätzen des Reichs, des Rheinbundes und des deutschen Bundes. Nebst Beleuchtung der Schrift: Die Katholische Religionsübung in Mecklenburg-Schwerin. Geschichtlich und rechtlich. Mainz, Kirchheim, 1853. 12, 250 S., 1 Bl. Neuer Lwdbd (vereinzelt gering stockfleckig). € 90,Erste Ausgabe der staatsrechtlichen Schrift des Staatsmannes und Juristen Justin T. B. von Linde, der infolge seiner entschiedenen Bekämpfung des Deutsch-Katholizismus 1847 als Geheimer Staatsrat in Darmstadt zurücktreten mußte. Die anonym erschienene Schrift, auf die Bezug genommen wird, stammt von G. v. Schröter.- Heß, Bibliographie von Mecklenbug 7722; Kosch, Staatshandbuch II, 770 f.; ADB XVIII, 66f ff. 770 MICHAELIS, Johann David, Mosaisches Recht. 6 Bde. Frankfurt/Main, J. G. Garbe, 1770 1775. Zusammen über 2400 S. Moderne Ppbde im Stil der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern (privater Stempel und handschriftlicher Besitzvermerk “Fritz v. Hippel” auf den fliegenden Vorsätzen, teilweise braunfleckig, wenige Anstreichungen und Bemerkungen in Bleistift). € 600,Seltene erste Ausgabe.- Das Interesse des bedeutenden Göttinger Orientalisten und Theologen, Johann David Michaelis, “an vergleichender Untersuchung realer Lebensverhältnisse, ins Historische gewendet, beherrschte (sein) gewichtigstes Werk zur Erklärung des Alten Testaments, das (Montesquieu nachfolgende) ‘Mosaische Recht’. Michaelis interpretiert hier die Gesetze des Pentateuch statt in Orientierung an christlicher Dogmatik in Rücksicht auf die geschichtlichen Bedingungen und Zweckbestimmungen in ihrer (mosaischen) Entstehungszeit” (NDB). Band 6 enthält eine 190-seitige Vorrede über Zweck und Größe der Strafen, 2 Register und ein Verzeichnis der Schriften Michaelis’.- Stintzing/Landsberg III/1405 f.- In Band 5 als Ergänzung zu Michaelis Behandlung der Menschenopfer in diesem Band angebunden: BRYANT, JACOB. Von den Menschenopfern der Alten. Aus dem Englischen (v. J. D. Michaelis). Göttingen u. Gotha, J. Ch. Dieterich, 1774. 36 S. (etwas braunfleckig).- Erste deutsche Ausgabe einer Abhandlung aus Bryants “Observations and Inquiries relating to various parts of ancient history” (1767).- Price/Price (Humaniora) 34.- Aus dem Besitz des Professors der Rechte in Freiburg, Fritz v. Hippel. 771 MÖRSDORF, Klaus, Rechtsprechung und Verwaltung im kanonischen Recht. Freiburg, Herder, 1941. XV, 212 S. OHlwd (mit OUmschlag). € 60,Erste und einzige Ausgabe. 772 MOHNIKE, Gottlieb Christian Friedrich, Zur Geschichte des Ungarschen Fluchformulars. Ein Nachtrag zu der Urkundlichen Geschichte der sogenannten Professio fidei Tridentinae. Mit einem Anhang, betreffend den öffentlichen Uebertritt der Königinn Christine von Schweden. Greifswald, Univ.-Buchhandl., 1823. 4 Bl., 264 S. Interims-Kart. € 60,ADB 22, 64. - Erste Ausgabe. - Titel u. Innenspiegel gestempelt. - Der Theolog, Literaturhistoriker u. Übersetzer M. war Verbreiter skandinavischer Literatur in Deutschland und Konsistorialrat zu Stralsund. 773 NEU-VERMEHRTES UND VOLLSTÄNDIGES CORPUS JURIS ECCLESIASTICI SAXONICI, Oder: Churfl. Sächs. Kirchen-, Schul- wie auch andere darzu gehörige Ordnungen, nebst den in Consistorial- und Kirchen-Sachen ergangenen Ausschreiben, Mandaten und Rescripten ... bis auf gegenwärtige Zeiten. Dresden, Walther, 1773. Kl.4to. 24, 718 S., 17 Bl. Hldrbd der Zeit (Deckelbezü- 126 Kirchenrecht, Kirchengeschichte ge stark beschabt, Rücken u. Innendeckel m. Wurmspuren). € 250,Enthält neben den Bestimmungen zur Kirchenordnung im engeren Sinne auch die unter das Kirchenrecht fallenden Bestimmungen zur Schulordnung, zur Ordnung an den beiden Landes-Universitäten Leipzig und Wittenberg, zur Eheordnung mit den Bestimmungen über verbotene Verwandtschaftsgrade, Aufgebot, Trauung und Hochzeit, dem Verbot der Vielweiberei, dem Mandat, “wie das Laster des Ehebruchs und Hurerey zu bestrafen” etc., ferner über Begräbnisse, die allgemeine Kopfsteuer, die Versorgung der Armen, die allgemeine Brandkasse u.v.a. 774 NOTTARP, Hermann, Aus Rechtsgeschichte und Kirchenrecht. Gesammelte Abhandlungen. Herausgegeben von Friedrich Merzbacher. Köln, Böhlau, 1967. XV, 787 S. Mit Portät. OLwd (St.a.T.). € 35,N. schrieb auch “Die Bistumserrichtung in Deutschland im achten Jahrhundert” (1920), “Das katholische Kirchenwesen der Grafschaft Ravensberg im 17. und 18. Jahrhundert” (1961), “Gottesurteilstudien” (1956) etc. 775 PHOEBEO, Francesco Antonio, Institutionum juris canonici sive primorum totius sacrae iurisprudentiae elementorum libri quatuor. Editio post romanam. Tyrnavia (Tyrnau), Gall, 1727. 5 Bll., 608 S. 8 Bll. Kl.-8vo. Ldr der Zeit mit Rückenvergoldung. € 280,Febeo (1652 - 1705) war Mitglied der S.J. Sein Werk über die Institutionen des Codex Juris Canonici war wohl ein Standardwerk, das noch später aufgelegt wurde. Hier ein ungarischer Druck. - Papier teils fleckig, St. auf Titel. 776 PICHLER, Vitus (praes.), G. PICHLER (resp.), Manipulus casuum juridicorum selectorum ex quinque libris Decretalium Gregorii Papae IX. totidémque eorum titulis decisorum. Ingolstadt, Th. Grass, 1724. 6 Bl., 174 S., 1 Bl. Ppbd der Zeit (berieben, Rücken beschädigt, etwas braunfleckig, Stempel auf Titelrückseite). € 75,Vitus Pichler gehörte zu den angesehensten Kirchenrechtlern seiner Zeit. Hier erörtert er die Fragen: 1. De appellatione à Papa ad Concilium, 2. De probatione praescriptionis immemorialis, 3. De judice in causa Decimarum (an laicus esse possit), 4. De puella importunè sponsum quaerente, 5. De censibus et usuris.- ADB 26, 109. 777 SAPPEL, Ladislaus, Liber singularis ad formandum genuinum conceptum de statu ecclesiae et summi pontificis potestate contra justinum febronium. Augustae Vindel et Oeniponti, Wolff , 1767. 8 Bll., 340 S., 13 Bll. Hldr der Zeit. € 120,- Ladislaus Sappel (1721-1796), Kirchenrechtler, Franziskaner, setzt sich kritisch mit der Schrift “De statu ecclesiae” (1763) des Trierer Weihbischofs Nicolaus Hontheim auseinander, der den sog. Febronianismus begründete. 778 SLEVOGT, J. Ph., Dissertationes de divisione ecclesiarum et beneficiorum. Jena, J. Nisius für J. Bielcke, 1681. Kl.-4to. 4 Bl., 168 S. Neuer Ppbd (durchgehend feuchtwellig u. mit anfangs stärkerem Nässerand). € 120,Historisch-kirchenrechtliche Untersuchungen zu den Folgeproblemen der mit dem Westfälischen Frieden festgeschriebenen konfessionellen Spaltung des Landes. Die Leistungen des Jenaer Juristen Joh. Philipp Slevogt liegen vor allem auf dem Gebiet des Kirchenrechts, “zu dessen tüchtigeren Vertretern in jener Zeit er gehört” (ADB 34, 463). 779 STAMMLER, Rudolf, Recht und Kirche. Betrachtungen zur Lehre von der Gemeinschaft und der Möglichkeit eines Kirchenrechtes. Berlin, de Gruyter, 1919. 120 S. OKart. € 40,Einzige Ausgabe. 780 STECK, Johann Christoph Wilhelm, Vindicias libertatis Ecclesiae Germanicae circa moliendas in hierarchia novationes prolusione auspicali proponit. Halle, J. J. Gebauer, 1755. Kl.4to. 28 S. Rücken-Broschur (etwas feuchtwellig). € 70,Joh. Chr. Wilh. Steck war 1755 als ord. Professor des Staatsund Lehnrechts an die Universität Halle berufen worden. Hier die Einladungsschrift zu seiner ersten Vorlesung auf dem Gebiet des Staats-Kirchen-Rechts. Am Ende mit einer Übersicht über die von ihm angekündigten Lehrveranstaltungen.- Pütter II, 105; Meusel XIII, 309. 781 STEINBART, Gotthilf Samuel, Ist es rathsam, Missethäter durch Geistliche zum Tode vorbereiten und zur Hinrichtung begleiten zu lassen? (zusammen gebunden mit:) (DERS.,), Ist es rathsam, besondere Prediger zu berufen, welche gerichtlich Gefangenen die Wahrheiten der Religion vortragen müssen? (RENTHE, August Ernst), Unpartheiische Prüfung der Berlinischen Schrift: Ist es rathsam, Mißethäter durch Geistliche zum Tode vorbereiten .. zu laßen? (sowie als 4. anonyme Schrift:) (RASCHE, Johann Christoph), Es ist nöthig, jeden Missethäter durch Geistliche zum Tode vorbereiten und zur Hinrichtung begleiten zu lassen. Dem Widerspruch eines Berliners entgegen gesetzt. (3 Schriften in 1 Band). Berlin/Leipzig, s.n./Müller, 1769. 36 S. 2) Leipzig, Müller 1769. 52 127 Kirchenrecht, Kirchengeschichte S. 3) Frankfurt, s.n. 1769. 137 S. 4) Meiningen, Hanisch 1770. 68 S. Einfacher Pappband der Zeit, etwas fleckig (1. Titelblatt mit hinterlegtem Ausschnitt, kein Textverlust) € 750,Steinbart (1738 - 1809), protestantischer Theologe, Pädagoge und Philosoph der Aufklärung, studierte bei Baumgarten in Halle und bei Töllner in Frankfurt an der Oder, bevor er die Leitung des Waisenhauses seines Vaters in Züllichau übernahm. Einen Aufenthalt in Berlin nutzte er zur - anonymen - Publikation der beiden Schriften, deren erste er dem preußischen Justizminister von Münchhausen widmete. Wie die beiden anderen Schriften zeigen, fanden seine Schriften Zustimmung und Ablehnung. - Papier teils etwas fleckig. nostris, Theologicis pariter & ICtis, illud Pontificiorum dogma, quo matrimonium dicitur Sacramentum ... Editio secunda. Halle, Waisenhaus, 1706. Kl.-4to. 4 Bl., 133 (recte 135) S., 6 Bl. Neuer Ppbd (meist mit schwacher Feuchtigkeitsspur im Außenrand). € 110,Zuerst 1704 erschienene Dissertation (Respondent: J. Ph. Odolem), in der die These vetreten wird, dass die Ehe eine rein weltliche Angelegenheit sei. Wie sein Vater Samuel Stryk lehrte Johann Samuel an der Universität Halle. Bei ihm macht sich aber auch der Einfluss von Chr. Thomasius geltend, und namentlich seine Stellungnahmen zu kirchenrechtlichen Fragen erregten zu ihrer Zeit Aufsehen.ADB 36, 699. 782 STELLER, Johann, Pilatus 785 STRYK, Johann Samuel, defens(us) unà cum Danielis MapTractatio academica iure liciti sed hanafi confutatione scripti illius et non honesti, ubi quid vere honesdisputatione academica Christiani tum ... sit, secundum principia Thomasii adversus idem ParadoScripturae S. & doctrinae Christi786 xon. Leipzig, J. Chr. Mieth, 1676. anae, traditur, & ea quae licent Kl.-4to. 97 Bl. Rückenbroschur (braunfleckig, obe- communiter, moribusque passim recepta, ad illam rer Rand knapp beschnitten, teilw. unter Beschä- normam examinantur ... Editio secunda. Halle, digung der obersten Textzeile, die letzten 4 Bl. mit Waisenhaus, 1704. Kl.-4to. 4 Bl., 146 S., 2 Bl. Neukl. Fehlstelle im Bund ohne Textverlust). € 180,- er Ppbd (teils mit schwacher Feuchtigkeitsspur im Über den Prozess Jesu. Der Jenaer Jurist Johann Steller hatte die Rolle des Pontius Pilatus in diesem Prozess verteidigt, eine Position, die dann aber u.a. von dem jungen, damals gerade 20jährigen Christian Thomasius in einer Disputation unter Vorsitz von Tobias Moebius angegriffen und widerlegt wurde (De injusto Pontii Pilati judicio). Der weiter im Titel genannte Daniel Maphanafus ist ein Pseudonym für Daniel Hartnaccius.- Jöcher IV, 805 u. II, 1385 (unter Hartnaccius); Lieberwirth, Thomasius 2. 783 STEPHANI, Matthias, Tractatus de jure patronatus, in duas partes tributus, quarum I. est de jure patronatus ecclesiarum, & beneficiorum ecclesiasticorum, etc. II. de jure patronatus academiarum, & scholarum inferiorum: Quibus universa juris patronatus materia, hinc inde dispersa, methodicè ... explicatur. Secunda editio, priori duplo auctior. Gotha, S. Reyher, 1672. Kl.-4to. 8 Bl., 240 S., 2 Bl. Neuer Ppbd. € 140,Mehrfach aufgelegtes Werk des angesehenen Greifswalder Juristen.- Stintzing/Landsb. I, 729; Jöcher IV, 818. 784 STRYK, Johann Samuel, Exercitatio academica de reliquiis sacramenti in matrimonialibus, ubi ostenditur, recte quidem reiectum esse a Außenrand). € 140,- Der jüngere Stryk war der Ansicht, dass ein guter Jurist zugleich Theologe sein müsse. Hier geht er durch, was in den verschiedensten Lebensbereichen Sitte und Brauch ist, um es an den Lehren der H. Schrift zu messen: über bacchanalia, Beichte, bellum, (pietistische Privat-)Betstunden, Christ-Spiele, Coffé-Häuser, duella, iustitia, ludus (chartarum), matrimonium, poena, regimen etc. pp. Zuerst 1702 als Dissertation erschienen (Respondent: K. L. Wagner). 786 THOMASIUS, Christian, Disputatio juridica de injusto Pontii Pilati judicio. Leipzig, J. Georg, 1675. Kl.-4to. 18 Bl. Rücken-Broschur (etwas feuchtwellig). € 300,Erste Ausgabe.- Widerlegung einer Schrift des Jenaer Juristen Johann Steller, der die Rolle des Pontius Pilatus im Prozess gegen Jesus gerechtfertigt hatte. Zweite Veröffentlichung des damals gerade 20jährigen Christian Thomasius. Erst drei Jahre später mit seiner dritten Schrift erhielt er die juristische Lizentiatenwürde. Den Vorsitz bei der Disputation führte Friedrich Tobias Moebius. Steller verteidigte seine Position in der im folgenden Jahr veröffentlichten Schrift “Pilatus defens(us) unà cum Danielis Maphanafi confutatione scripti illius et disputatione academica Christiani Thomasii adversus idem Paradoxon”.- Lieberwirth, Thomasius 2; VD17 3:009437R. 128 Juristische Festschriften, Auswahl 787 TITTMANN, Karl August, De causis auctoritatis iuris canonici in iure criminali germanico dissertatio prima (et secunda) 2 Teile (in 1 Band), Leipzig, Tauchnitz, 1798. 8vo. 46; 48 S. Neu Lwd. € 250,Von Anton Ernst Klausing betreute strafrechtliche Dissertation, socio Carolo Einert defendet a. d. 14. febr. 1798. Die zweite Arbeit, vom März 1798, seinen Lehrern Karl Friedrich Hessler und Johann Friedrich Wilhelm Tischer gewidmet. Tittmann (1775-1834) wurde später bekannt durch sein Handbuch der Strafrechtswissenschaft und der deutschen Strafgesetzkunde. (Nebentitel: Handbuch des gemeinen deutschen Peinlichen Rechts, 4 Bde Halle 1806-10). Er zählte zu den bedeutendsten Strafrechtlern seiner Zeit, der sich konsequent gegen die Bezeichnung “peinliches Recht” wandte. Ein grosses Verdienst erwarb er sich auch dadurch, dass er in seinen Werken Bezüge zu vergangenen Epochen des Strafrechts herzustellen sich bemühte. 788 ZECH, Franz Xaver (praes.), G. J. KLIBER, Rigor moderatus doctrinae Pontificae circa usuras a SS. D. N. Benedicto XIV. per epistolam encyclicam episcopis Italiae traditus. Dissertatio II. inauguralis (von 3) specimina exhibens moderationis Pontificiae, à P. Daniele Concina violatae. Ingolstadt, J. P. Schleig, 1749. 4to. 7 Bl., 237, (3) S. Broschur der Zeit (Rücken überklebt, eselohrig, braunfleckig, 2 Bl. am Ende = S. 233-36 mit größerem Abriss u. Textverlust). € 60,Zur Enzyklika Papst Benedikts XIV. über das Zinsnehmen. Sie versuchte, der wachsenden Bedeutung des Leihgeldes im Wirtschaftsleben bis zu einem gewissen Grade Rechnung zu tragen. Für konservative Theologen war dies allerdings ein Verstoß gegen das biblische Zinsverbot. Der Jesuit Franz Xaver Zech will dagegen zeigen, dass die Enzyklika in ihrer “gemäßigten Strenge” die rechte Mitte halte. Die erste seiner drei Dissertationen war dem “rigor” gewidmet, die beiden anderen der “moderatio”.- De Backer/Somm. VIII, 1475; vgl. C. Menger-Bibl. 37 (spätere Sammelausgabe). 10. Juristische Festschriften, Auswahl 789 AUBIN, B. C. H.: LIBER AMICORUM B. C. H. AUBIN. Festschrift für Bernhard C. H. Aubin zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von Friedrich-Wilhelm Baer-Kaupert, Georg Leistner und Henning Schwaiger. Kehl, Engel, 1979. XI, 371 S. Mit Porträt. OLwd (Titel verstempelt). € 35,Mit Beiträgen von Alessandro Baratta, Johann Paul Bauer, Hans G. Leser, Georg Ress, Ignaz Seidl-Hohenveldern, Fritz Sturm, Imre Zaitay, Manfred Zuleeg u. a. 790 BEUSCH, K.: FESTSCHRIFT für Karl Beusch zum 68. Geburtstag am 31. Oktober 1993, herausgegeben von Heinrich Beisse, Marcus Lutter, Heribald Närger. Berlin, de Gruyter, 1993. XIV, 983 S. Mit Porträt. OLwd. € 90,Mit Beiträgen von Wolfgang Ballwieser, Hermann Clemm, Peter Hanau, Ulrich Immenga, Marcus Lutter, Hubert Mattausch, Wolfgang Ritter, Uwe H. Schneider, Harm Peter Westermann u. a. Meist zu Steuer- und Wirtschaftsrecht. - St.a.Titelrückseite, Einband mit Folie. 791 BOORBERG: VERWALTUNGSVERFAHREN. Festschrift zum 50-jährigen Bestehen des Richard Boorberg Verlags. Herausgegeben von Walter Schmitt Glaeser. Stuttgart, Boorberg, 1977. 334 S. OLwd (St.a.Titelrückseite). € 40,Mit Beiträgen von Peter Häberle, Theodor Maunz, Klaus Obermayer, Johann Schmidt , Christian von Pestalozza, Peter Badura u. a. 792 BOSCH, F. W.: FESTSCHRIFT für Friedrich Wilhelm Bosch zum 65. Geburtstag, 2. Dezember 1976. Herausgegeben von Walther J. Habscheid, Hans Friedhelm Gaul und Paul Mikat. Bielefeld, Gieseking, 1976. XV, 1071 S. Mit Porträt. Lwd (St.a.Titelrückseite und Vorsatz). € 45,Mit Beiträgen von Marianne Bauer, Fritz Baur, Walter Becker, Werner Flume, Franz Gamillscheg, Gerhard Luther, Fritz Nicklisch, Harm Peter Westermann u. a. 793 BURCKHARD, H. v.: FESTSCHRIFT für Hugo von Burckhard zum Doctor-Jubiläum. Überreicht von der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät Würzburg. Stuttgart, Enke, 1910. (Nachdruck, Frankfurt 1987). 373 S. OLwd. € 26,Mit Beiträgen von Ernst Mayer, Robert Piloty, Christian Meurer, Friedrich Oetker, August Schoetensack, Karl Haff, Josef Freisen. 794 DAU, Helmut (Hrsg.), Bibliographie juristischer Festschriften und Festschriftenbeiträge. Deutschland, Schweiz, Österreich. Bibliography of legal festschriften, titels and contents. Germany, Switzerland, Austria. 8 Bde. Karlsruhe/Berlin, Müller/Spitz, 1984/92. Insgesamt 4032 S. Kart. (Titel verstempelt). € 80,Zeitraum 1864-1990. 795 FESTGABE für Philipp Heck, Max Rümelin, Arthur Benno Schmidt. Herausgegeben von 129 Juristische Festschriften, Auswahl Heinrich Stoll. Tübingen, Mohr, 1931. 368 S. Bibl.Hlwd (mit eingebundener OBr.) (St.a.Titelrückseite). € 60,Archiv für die civilistische Praxis, Beilageheft zum 13. Bd der Neuen Folge, 133. - Mit Beiträgen von Ernst Beling, Edmund Mezger, Reinhard von Frank, Heinrich Stoll, Hans Kreller, Georg Eißer, Eugen Ulmer, August Hegler, Eugen Locher, Heinrich Pohl, Walther Schönfeld. Mit Beiträgen von Ernst von Caemmerer, Carl Joachim Friedrich, Oscar Adolf Germann, Rudolf Reinhardt, Fritz Rittner, Erik Wolf, Konrad Zweigert u. a. (NP 99,- EUR). 800 HUBER, M.: FESTGABE für Max Huber zum sechzigsten Geburtstag 28. Dezember 1934. Zürich, Schulthess, 1934. (Nachdruck, Frankfurt 1987). 372 S. Mit Porträt. OLwd. € 25,Mit Beiträgen von Giuseppe Motta, Gottfried Bohnenblust, William E. Rappard, Henri Reverdin, August Egger, Dietrich Schindler, Emil Brunner u. a. 796 FORSTHOFF, E.: SÄKULARISATION UND UTOPIE. Ebracher Studien. Ernst Forsthoff zum 65. Geburtstag. Stuttgart, Kohlhammer, 1967. 382 S. Mit Porträt. OLwd (mit OUmschlag) (St.a.Vorsatz). € 30,- 801 KERN, E.: TÜBINGER FESTSCHRIFT für Eduard Kern. Herausgegeben von der Rechtswissenschaftlichen Abteilung der Rechtsund Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen. Tübingen, Mohr, 1968. VIII, 498 S. Lwd (St.a.T., mit ganz wenigen farbigen Anstreichungen). € 50,- Mit Beiträgen von Wilhelm Anz, Hans-Joachim Arndt, Hans Barion, Ernst-Wolfgang Böckenförde, Eckhart Buddecke, P. Sergius Buve, Julien Freund, Arnold Gehlen, Richard Hauser u. a. 797 HEFERMEHL, W.: NEUE 803 ENTWICKLUNGEN im WettbeTübinger rechtswissenschaftliche Abhandlungen, 24. - Mit werbs- und Warenzeichenrecht. Festschrift für Beiträgen von Fritz Baur, Hans Göppinger, Hartmut Maurer, Wolfgang Hefermehl zum 65. Geburtstag am 18. Ludwig Raiser, Wolfgang Fikentscher, Alexander Marakov u. a. September 1971. Herausgegeben von Philipp Möhring, Peter Ulmer, Günther Wilde. Heidelberg, 802 KIRCHNER, H.: FESTSCHRIFT für Hildebert Recht und Wirtschaft, 1971. 232 S. Mit Porträt. Kirchner zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von OKart. € 40,- Wolfgang Dietz und Dietrich Pannier. München, Mit Beiträgen von Wolfgang Fikentscher, Ulrich Huber, Philipp Beck, 1985. XI, 424 S. Mit Porträt. OLwd. € 60,Möhring, Ernst Steindorff, Eugen Ulmer, Albrecht Krieger u. a. 798 HEYMANN, E.: FESTSCHRIFT Ernst Heymann, mit Unterstützung der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften zum 70. Geburtstag am 6. April 1940 überreicht von Freunden, Schülern und Fachgenossen. Bd 1 (von 2): Rechtsgeschichte, Weimar, Böhlau, 1940. VIII, 312 S. Mit Porträt. OLwd. € 98,Mit Beiträgen von Edward Schröder, Eugen Wohlhaupter, Hans Planitz, Wilhelm Weizsäcker, Hans Hirsch u. a. 799 HIPPEL, F. v.: FESTSCHRIFT für Fritz von Hippel zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von Josef Esser und Hans Thieme. Tübingen, Mohr, 1967. VII, 728 S. Mit Porträt. OLwd. € 60,- Mit Beiträgen von Werner Ballhaus, Karl Bruchhausen, HansJoachim Glaser, Hermann Havekost, Ernst Klingmüller, Carl Meltz, Gerd Pfeiffer u. a. 803 LARENZ, Karl: FESTSCHRIFT für Karl Larenz zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von Gotthard Paulus, Uwe Diederichsen und ClausWilhelm Canaris. München, Beck, 1973. XII, 1078 S. Mit Porträt. Lwd. € 50,Mit Beiträgen von Heinrich Henkel, Heinz Hübner, Karl Engisch, Richard Honig, Joachim Gernhuber, Volker Beuthin, Horst Hagen u. a. 804 MÜLLER, G.: ARBEITSLEBEN und Rechtspflege. Festschrift für Gerhard Müller. Herausgegeben von Theo Mayer-Maly, Reinhard Richardi, Herbert Schambeck und Wolfgang Zöllner. Berlin, Duncker und Humblot, 1981. XV, 902 S. Mit Porträt. Lwd (St.a.T.). € 70,- 130 Juristische Festschriften, Auswahl Mit Beiträgen von Wilhelm Dütz, Volker Beuthien, Franz Gamillscheg, Peter Hanau, Bernd Rüthers, Thilo Ramm, Walter Schwarz, Günther Wiese u. a. Mit Beiträgen von Gottfried Baumgärtel, August Bettermann, Rudolf Bruns, Walther J. Habscheid, Karl Larenz, Erwin Melichar, Rainer Sprung u. a. 805 NIPPERDEY, H. C.: FESTSCHRIFT für Hans Carl Nipperdey zum 70. Geburtstag, 21. Januar 1965. Herausgegeben von Rolf Dietz, Heinz Hübner. 2 Bde. München, Beck, 1965. 319 S. Mit Porträt. OLwd (mit OUmschlag). € 65,- 810 SCHMELZEISEN, G. K.: ARBEITEN zur Rechtsgeschichte. Festschrift für Gustaf Klemens Schmelzeisen. Im Auftrage der Karlsruher Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät herausgegeben von Hans-Wolf Thümmel. Stuttgart, Klett-Cotta, 1980. 392 S. Mit Porträt.. OLwd. € 45,- Mit Beiträgen von Berhard Rehfeldt, Ulrich Klug, Hans Kelsen u. a. Karlsruher Kulturwissenschaftliche Arbeiten, 2. - Mit Beiträgen von Karl Siegfried Bader, Arno Buschmann, Louis Carlen, Hermann Eichler, Nikolaus Grass, Ernst Rudolf Huber, Theo Mayer-Maly u. a. 806 RAISCH, P.: UNTERNEHMEN, Recht und Wirtschaftsordnung. Festschrift für Peter Raisch zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von Karsten Schmidt und Eberhard Schwark. Köln, Heymanns, 1995. VIII, 534 S. Mit Porträt. Lwd (St.a.T. und Titelrückseite). € 30,- 811 SCHMIDT, R.: FESTSCHRIFT für Reimer Schmidt. Herausgegeben von Fritz Reichert-Facilides, Fritz Rittner, Jürgen Sasse. Karlsruhe, Verlag Versicherungswirt- 812 Mit Beiträgen von Franz Bydlinski, Otto Sandrock, Theodor Baums, Harm Peter Westermann, Ernstschaft, Joachim Mestmäcker u. a. (St.a.T.). 807 RIESE, O.: FESTSCHRIFT für Otto Riese aus Anlass seines 70. Geburtstages. Herausgegeben von Bernhard Aubin, Ernst von Caemmerer, Phlippe Meylan, Karl H. Neumayer, Gerd Rinck und Walter Strausz. Karlsruhe, Müller, 1964. 527 S. Mit Porträt. OLwd (St.a.T.). € 45,Mit Beiträgen von Riccardo Monaco, Karl Carstens, André M. Donner, Hans-Wolfram Daig, Hans Dölle, Paul Piotet, John Cobb Cooper u. a. 808 SCHÄFFER, H.: NEUE PERSPEKTIVEN aus Wirtschaft und Recht. Festschrift für Hans Schäffer zum 80. Geburtstag am 11. April 1966. Herausgegeben von Carsten Peter Claussen. Berlin, Duncker und Humblot, 1966. 536 S. Mit Porträt. OLwd (St.a.Vorsatz). € 40,Mit Beiträgen von Karl Blessing, Klaus Curtius, Carl Landauer, Erich Sachs, Hans Staudinger, Thilo Vogensang, Konrad Zweigert u. a. 809 SCHIMA, H.: FESTSCHRIFT für Hans Schima zum 75. Geburtstag. Herausgegeben von Hans W. Fasching und Winfried Kralik. Wien, Manz, 1969. 422 S. Mit Porträt. Okart. € 32,- 1976. XII, 1054 S. Mit Porträt. OLwd € 140,- Mit Beiträgen von Uwe Diederichsen, Konrad Zweigert, Thomas Raiser, Gerrit Winter, Jan Hellner, Peter Koch, Paul Chambers, Pierre Bonnasse, Ulrich Christinger, Horst Baumann, Edward Gumbel, Martin Herzog u. a. 812 SCHMITT, C.: FESTSCHRIFT für Carl Schmitt zum 70. Geburtstag dargebracht von Freunden und Schülern. Herausgegeben von Hans Barion, Ernst Forsthoff und Werner Weber. Berlin, Duncker und Humblot, 1959. 330 S. Mit Porträt. Lwd. € 50,Mit Beiträgen von Hans Freyer, Ernst Kern, Themistokles Tsatsos u. a. 813 SCHMITT: EPIRRHOSIS. Festgabe für Carl Schmitt. Herausgegeben von Hans Barion, Ernst-Wolfgang Böckenförde, Ernst Forsthoff und Werner Weber. 2 Bde. Berlin, Duncker und Humblot, 1968. VIII, 412; VIII, (414-)778 S. Mit Porträt. OLwd. € 120,First edition. - Mit Beiträgen von Teruya Abe, Carl Brinkmann, Luis Diez del Corral, Karl Epting, Carl Haensel, Julien Freund, Reinhard Kosselleck, Alfonso Otero u. a. 131 Politik und Geschichte 814 SCUPIN, H. U.: ÖFFENTLICHES RECHT und Politik. Festschrift für Hans Ulrich Scupin zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von Norbert Achterberg. Berlin, Duncker und Humblot, 1973. 445 S. Mit Porträt. Neue Lwd (St.a.Titelrückseite). € 45,Mit Beiträgen von Dieter Grosser, Friedrich Klein, Günther Barbey, Ralf Dreier, Boris Meissner, Franz Ronneberger u. a. 815 STIMPEL, W.: FESTSCHRIFT für Walter Stimpel zum 68. Geburtstag am 29. November 1985. Herausgegeben von Marcus Lutter, Hans-Joachim Mertens, Peter Ulmer. Berlin, de Gruyter, 1985. XV, 1111 S. Mit Porträt. OLwd. € 180,Mit Beiträgen von Peter Raisch, Harm Peter Westermann, Reinhard Goerdeler, Klemens Pleyer, Hans-Joachim Mertens, Peter Ulmer, Ulrich Hübner, Marcus Lutter, Ernst Steindorff u. a. (NP 308,- EUR). 816 THOMA, R.: FESTSCHRIFT Richard Thoma zum 75. Geburtstag am 19. Dezember 1949. Dargebracht von Freunden, Schülern und Fachgenossen. Tübingen, Mohr, 1950. 2 Bl., 276 S. OKart. € 50,817 TROLLER, A.: HOMO CREATOR. Festschrift für Alois Troller, herausgegeben von Paul Brügger. Basel, Helbing und Lichtenhahn, 1976. XI, 323 S. Mit Porträt. OLwd. € 38,Mit Beiträgen von Henri Desbois, Karel Knap, Bernhard Schnyder, Walter R. Schluep, Manfred Rehbinder, Eugen Ulmer u. a. - Beiträge teils in englich und französisch.- St.a.T., Spuren von Bib.Schild. 818 WALLIS, H. v.: DER BUNDESFINANZHOF und seine Rechnungslegung. Grundfragen Grundlagen. Festschrift für Hugo von Wallis zum 75. Geburtstag am 12. April 1985. Herausgegeben von Franz Klein und Klaus Vogel. Bonn, Stollfuß, 1985. XIV, 612 S. Mit Porträt. OLwd (mit OUmschlag). € 80,Mit Beiträgen von Heinrich List, Reinhold Kreile, Gerd Rose, Max A. Hofbauer, Klaus Vogel, Theodor Maunz, Peter Lerche u. a. 819 WEBER, F.: FESTSCHRIFT für Friedrich Weber zum 70. Geburtstag am 19. Mai 1975. Herausgegeben von Erhard Bökelmann, Wolfram Henckel und Günther Jahr. Berlin, de Gruyter, 1975. XV, 456 S. Mit Porträt. Lwd (St.a.Titelrückseite). € 60,Mit Beiträgen von Gottfried Baumgärtel, Erwin Deutsch, Wolfram Henckel, Günther Jahr, Othmar Jauernig, Hermann Weitnauer, Albrecht Zeuner u. a. 820 WIEACKER, F.: FESTSCHRIFT für Franz Wieacker zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von Okko Behrends Malte Dießelhorst, Hermann Lange, Detlef Liebs, Joseph GeorgWolf und Christian Wollschläger. Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht, 1978. 506 S. Mit Porträt. OLwd (St.a.Titelrückseite). € 60,Mit Beiträgen von Elmar Bund, Dieter Nörr, Peter Stein, Helmut Coing, Franz Gamillschegg, Karl Kroeschell, Ernst Rudolf Huber, Karl Larenz, Theo Mayer-Maly u. a. 821 WILDE, G.: FESTSCHRIFT für Günther Wilde zum 70. Geburtstag. München, Vahlen, 1970. VIII, 189 S. Mit Porträt. Lwd (St.a.T. und Vorsatz). € 30,Mit Beiträgen von Hans Bock, Wolfgang Hefermehl, Karl Bruchhausen, Philipp Möhring, Rudolf Nirk, Rudolf Pehle u. a. 822 ZWEIGERT, K.: FESTSCHRIFT für Konrad Zweigert zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von Herbert Bernstein, Ulrich Drobnig und Hein Kötz. Tübingen, Mohr, 1981. XIV, 941 S. Mit Porträt. Neu.Lwd (St.a.Titel). € 70,- 11. Politik und Geschichte Mit Beiträgen von Gerhard Kegel, Walter J. Habscheid, Erik Jayme, Kurt Lipstein, Franz Gamillscheg, Karl H. Neumayer, Franz Wieacker, Albrecht Zeuner, Ernst-Joachim Mestmäcker, Hans Peter Ipsen u. a. 823 ACKERMANN, Friedrich, Sind blos die Personen der Kopfzahl nach, oder sind daneben die verschiedenen Hauptinteressen im Staate als solche in der Versammlung der Abgeordneten des Volks mit zu vertreten? Ein Beitrag zur Beantwortung der Frage von der bevorstehenden Reform in unserer Mecklenburgischen Landesvertretung. Rostock, Stiller, (1848). 48 S. Geheftet. € 45,824 AKTEN ZUR GESCHICHTE des Krimkriegs. Serie I: Österreichische Akten zur Geschichte des Krimkriegs. Herausgegeben von Winfried Baumgart. Bd. 1-3. München, Oldenbourg, 1979/80. 749; 1054; 644 S. OLwd (Akten zur Geschichte des Krimkriegs I, 1-3). (LP 345,80 Eur). € 200,- 132 Politik und Geschichte Berichtszeitraum 27. Dez. 1852 - 24. Mai 1856. 825 ANONYM, Die französische Revolution von 1848. Für das Volk geschrieben von C. W. (?). Zwickau, Verein zur Verbreitung guter u. wohlfeiler Volksschriften, 1849. 1nn. Bl., 141 S. OBroschur (mit kleinen Läsuren). € 42,Verfasser nicht feststellbar. Der Verfasser erblickt Frankreich in einem Zustande, der ungleich trostloser, als sein vergangener, ist”. Wirtschaft und Gewerbe lägen darnieder, Zwietracht trenne die Gemüter, Freiheit der Presse, Freiheit der Person und das Vereinsrecht seien durch Ausnahmegesetze beschränkt. Detaillierter Bericht über die Entwicklung im Taschenformat. 826 ANONYM, Das Gesetz der Natur als die einzige Grundlage des gemeinschaftlichen menschlichen Lebens. Deutschland (d. i. Zürich), Verl.-Mag., 1864. 126 S. Verlagsbroschur der Zeit (ungeschnitten, St.a.Titel) € 50,Pamphlet gegen unnatürliche politische Systeme und für eine “demokratisch-soziale Regierungsform”: “Vom politischen Standpunkte werden die Völker als Herrschers Eigenthum betrachtet, und vom natürlichen Standpunkte betrachtet, sind doch nur die Völker die Grundlage zur Entwicklung ihres gesetzesgemäßen Gemeindelebens” (S. 116). 827 CHRISTIAN AUGUST von SchleswigHolstein, Wer ist schuld am Kriege zwischen Dänemark und Deutschland? Hamburg, Perthes 1849. 31 S. Originalbroschur. € 80,Gleichzeitig erschien in London eine englische Fassung, Who is to be blame for the war between Denmark and Germany? Man müsse anerkennen, dass der Krieg von dänischer Seite begonnen worden sei. 828 CRONHOLM, Abraham P., Gustav II. Adolf in Deutschland. Aus dem Schwedischen von H. Helms. Bd 1. Leipzig, Fues, 1875. (8) 378 S. Hlwd der Zeit (St.a.T. OUmschlag eingebunden). € 40,Alles Erschienene. Bis zur Eroberung Magdeburgs durch Tilly. - Papier recht gebräunt, wie meist. zentralistische Verfassung gefordert und den Anschluß Sardiniens, in dessen Diensten de Maistre damals stand. De Maistre antwortete darauf mit seinen Considérations. Auf Seite 147 ein peinlicher Satzfehler: dort ist von der alten Verfassung Frankreichs und vom König, seiner Dynastie, seiner Familie und von Frankreich die Rede. Statt “dynastie” hat der Setzer gelesen “tyrannie”; dieser Fehler ist von alter Hand korrigiert worden. Die Merkmale des Erstdruckes sind u.a. das königliche Wappen auf dem Titel, die Ankündigung eines 12., aber nicht geschriebenen Kapitels im Inhaltsverzeichnis. - Die ersten 4 Blätter mit leichter Feuchtigkeitsspur oben, auf dem Schmutztitel mit schwarzer Tinte handschriftlich der Verweis auf Barbier eingetragen. 830 DELBRÜCK, Hans, Ueber die Stumm’sche Herrenhaus-Rede gegen die Kathedersozialisten. Schreiben an den Geh. Justizrath Dr. Hinschius von den Professoren Delbrück, Schmollerm Wagner. Berlin, Stilke, 1897. 32 S. Broschiert (St.a.T.). € 60,Stumm hatte den Kathedersozialisten “demagogischen Sozialismus” vorgeworfen. 831 EICHHOFF, Wilhelm, Pro Nihilo! Vorgeschichte des Arnim’schen Processes. Heft 1. Zürich, Magazin Vlg, 1876. VII, 175 S. Hlwd. € 70,Der Diplomat Harry von Arnim war unter dem Vorwand “diplomatischer Enthüllungen” 1874 in den Ruhestand versetzt worden. Die vorliegende Schrift brachte ihm die Anklage wegen Hochverrats ein. 832 FABER, Karl-Georg, Die nationalpolitische Publizistik Deutschlands von 1866-1871. Eine kritische Bibliographie. 2 Bde. Düsseldorf, Droste, 1963. 391 S.; 397-680 S. OKart. € 40,Bibliographisches Standardwerk zur Reichseinigung. 833 FREYTAG, Gustav, Karl Mathy. Geschichte seines Lebens. Leipzig, Hirzel., 1870. IV, 420 S. Lwd der Zeit mit Rückenvergoldung. € 50,Erste Ausgabe. Das Junge Europa, 1848, Abgeordneter in Baden etc. - Papier wie üblich teils etwas fleckig, aber schönes Ex. 829 De MAISTRE, Joseph, Considérations sur la France. London (=Basel oder Neuchatel), 1797. 2 Bll., IV, 242 (recte 246) S. Interimsheftung der Zeit auf 2 Bünden, ungeschnitten. Contemporary interims binding. € 1.200,- 834 FRIEDRICH II. König von Preussen, L’Antimachiavel ou Examen du Prince de Machiavel. (München, Rupprecht-Presse, 1922). 4to. 78 S. Illustr. OPpbd (leicht angeschmutzt u. etwas braunfleckig, der Rücken mit schlichtem braunen Papier überklebt, unaufgeschnitten, etwas braunfleckig). € 130,- Barbier, Ouvrages anonymes I., 713f. Monglond IV, 6 ff. - Erster Druck der ersten Ausgabe dieses berühmten Pamphletes des Konservatismus und Plädoyers für die Wiederherstellung der Monarchie in Frankreich. Benjamin Constant hatte eine Eins von 130 numerierten Exemplaren dieser Ausgabe, die im Auftrage von Walther C. F. Hirth unter Druckleitung von F. H. Ehmcke mit den Hand auf Bütten gedruckt wurde.- Rodenberg 131,16. 133 Politik und Geschichte 835 FURLONG, Guillermoe, Cultura colonial Argentina. 7 Bde. Buenos Aires 1944/48. OKart., € 150,1. Bibliotecas Argentinas; 2. Musicos Argentinos; 3. Matematicos Argentinos; 4. Arquitectos Argentinos; 5. Artesanos Argentinos; 6. Medicos Argentinos; 7. Naturalistas Argentinos. Alles Erschienene, all published. 836 GALÉRA, K. S. von, Geschichte unserer Zeit. 8 Bde. Leipzig, Nationale Verlagsgesellschaft, 1932/35. Ca. 2000 S. Mit Fototafeln. OHldr mit Rverg. (einige Bde mit schwachen Feuchtigkeitsspuren). € 80,Bis zur Errichtung des deutschen Führerreiches. 837 GERVINUS, G.-G., Histoire du dix-neuvième siècle depuis les traités de Vienne. Traduit de l’allemand par J.-F. Minssen. 20 Bde. Paris, Lacroix u. Verbeeckhoven, 1864/69. Hlwdbde (lediglich die Vorsätze leicht stockfleckig). € 120,Seule édition autorisée par l’auteur. 838 GERVINUS, Georg Gottfried, Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts seit den Wiener Verträgen. 8 Bde (in 9). Leipzig, Engelmann, 1853/66. Schöne einheitliche Halblederbände der Zeit. (sowie:) GERVINUS, G. G., Einleitung in die Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts. Leipzig, Engelmann, 1853. 179 S. Einfacher Pappband. € 560,Die klassische liberale Darstellung der ersten drei Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts, wobei die Einleitung für die Wissenschaftsgeschichte fast wichtiger ist asl das Hauptwerk. Deutsche Historiker, V, 7ff. Beiliegend Gervinus Einleitung von 1853, auch in der Ausgabe von Walter Boehlich, Insel-Verlag 1967. 839 GIESEBRECHT, Wilhelm von, Geschichte der deutschen Kaiserzeit. 6 Bde. Leipzig, Duncker und Humblot, 1877/95. Insgesamt 5493 S. Mit 1 gefalteten Übersichtskarte in Band 1 und 1 Kunstbeilage in Band 2. Halbleder (2 Bde abweichend gebunden, trotzdem schönes und sauberes Exemplar). € 150,Dahlmann-W. (9. A.) 5833. - Bd 1: Gründung des Kaiserthums; Bd 2: Blüthe des Kaiserthums; Bd 3: Das Kaiserthum im Kampfe mit dem Papstthum (jeweils in 5. Auflage); Bd 4: Staufer und Welfen. 2. Bearbeitung zur 4. Auflage von Bd 1 bis 3; Bd 5: Die Zeit Kaiser Friedrichs des Rothbarts; Bd 6: Die letzten Zeiten Kaiser Friedrichs des Rothbarts. - An- merkungen und Register zu Bd 5 und 6 (jeweils 1. Auflage). Bd 6 herausgegeben und fortgeführt von B. v. Simson. 840 HAHN, Ludwig (Hrsg.), Zwei Jahre Preußisch-Deutscher Politik 1866-1867. Sammlung amtlicher Kundgebungen und halbamtlicher Aeußerungen, von der Schleswig-Holsteinischen Krisis bis zur Gründung des Zoll-Parlaments. Berlin, Hertz, 1868. XVI, 660 S. Mod. Bibl.- Lwd (St.a.T.). € 80,Wichtige zeitgenössische Dokumentation. - Hahn war Regierungsrat im preußischen Innenministerium. 841 HAIDN, Carl, Ludwig FISCHER, Das Recht der NSDAP. Vorschriften-Sammlung mit Anmerkungen, Verweisungen und Sachregister. Mit einem Geleitwort von Reichsminister Dr. Frank, Reichsleiter der NSDAP. München, Eher, 1937. 783 S. Hlwd. € 180,Erste Ausgabe. Haidn war Reichsamtsleiter und Leiter des Amtes für Schulung im reichsrecht der NSDAP, Fischer Hauptamtsleiter und Stabsleiter im Reichsrechtamt der NSDAP. 842 HALLER, Carl Ludwig von, Ueber die Constitution der Spanischen Cortes. (Bern), 1820. 14, 87, (1) S. Neuer Ppbd (Innensteg anfangs m. schmaler Nässespur, Titel. m. kl. Etikett u. verso gestempelt, letztes Bl. m. Nässerand). € 65,Der konservative Schweizer Staatsmann und -theoretiker Carl Ludwig von Haller (1768 - 1854), ein Enkel Albrecht von Hallers, setzte den demokratisch-revolutionären Ideen seine Vorstellung von einem ständischen “Patrimonialstaat” entgegen.- In der vorliegenden Schrift leitet er aus den Kämpfen um die liberale Verfassung in Spanien unter König Ferdinand VII. zahlreiche Handlungsanweisungen an die deutschen “Fürsten und Landesväter” bzw. “Könige und Mächtige der Erde” ab - als die “einzig wahren Heilungs- und RettungsMittel” ihrer Staaten. 843 HEINSIUS, Julius, Eine Stimme aus dem Volk seinen fühlenden Mitbürgern gewidmet. Berlin, Fähndrich, (1848). 4 Seiten auf 2 losen Blättern. Lwd. € 70,Mit Aufdruck “Erlös: zum Besten der brodlosen Arbeiter”. Enthält 2 Gedichte: “Der Bruder” und “Der Vater” “Wer wandert so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Arme mit seinem Kind!. 844 HERDER, Johann Gottfried, Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. 4 Bde. Karlsruhe, Schmieder, 1790/92. Ältere Ppbde (etw. bestoßen). € 250,- 134 Politik und Geschichte Goedecke IV/1, 730, 79; Fueter 407ff.; Borst 480. - Herder (1744-1803) gehört der Geschichte der Geschichtsschreibung nur durch vorl. Werk an. “Herder sieht in der Geschichte eine Erziehung des Menschengeschlechtes, durchgeführt von einer höheren Macht. Er legt ... der Geschichte einen göttlichen Heilsplan zugrunde.” Er wirkte damit auf “die geschichtsphilosophische Spekulation und die Geschichtsschreibung der Romantik” mächtig ein. 845 HUMBOLDT, W. v., Ideen zu einem Versuch, die Gränzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen. (Einleitung von Eduard Cauer). Breslau, Trewendt, 1851. 27, (1), 189 S. Späterer marmorierter Ppbd (Bibl.-Stempel auf Titel, durchgehend braunfleckig, stellenweise Anstreichungen m. Bleistift). € 320,Erste vollständige Ausgabe der bereits 1792 verfaßten programmatischen Schrift des deutschen Frühliberalismus, von der vorher nur Teile in verschiedenen Zeitschriften (Neue Thalia, Berlinische Monatsschrift) erschienen waren. Die Anregung zu den “Ideen” erhielt Humboldt durch Dalberg, nachdem dieser Humboldts Gedanken über Staatsverfassungen und ihre Entwicklungsgesetze gelesen hatte. Schon die nächste Arbeit zu diesem Thema fand aber nicht mehr Dalbergs Beifall, da Humboldt sich mit Entschiedenheit und Schärfe gegen alle Übergriffe der Staatsgewalt aussprach. Dalberg, den künftigen Regenten des Erzbistums Mainz, konnte er allerdings von der Verderblichkeit der Sucht des Regierens nicht überzeugen: der Coadjutor verfaßte sogar einen anonymen Gegenaufsatz. Als die “Ideen” dann in Berlin gedruckt werden sollten, gab es Probleme mit der Zensur. Schließlich gab die Hinrichtung Ludwigs XVI. im Januar 1793 den Ausschlag für die Zurückhaltung des Aufsatzes, denn der “totale Umschwung in der Stimmung des gebildeten deutschen Publicums gegenüber der Revolution und allen irgendwie mit ihr verwandten Ideen” (Einleitung) ließ eine Publikation vorerst nicht ratsam erscheinen. Als der Aufsatz über ein halbes Jahrhundert später schließlich im Druck erschien, war die Weltsituation eine gänzlich andere; dennoch fanden Humboldts Überlegungen Eingang in John Stewart Mills “On Liberty” (1859).- Goed. XIV,565,731; vgl. Houben II,90; Hauptwerke der politischen Theorie S. 223ff. 846 KEYNES, J. M., Revision des Friedensvertrages. Eine Fortsetzung von “Die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages”. Übersetzt von Fritz Ransohoff. München, Duncker & Humblot, 1922. Gr.-8vo. 8, 244 S., 12 Bl. Verlagsanzeigen. OBroschur (Umschlag gebräunt, unaufgeschnitten, Papier zeitbedingt gebräunt). € 60,Erste Ausgabe der Fortsetzung, von Keynes als “Anhang” bezeichnet, da es die Verbesserungen und Änderungen enthält, die sonst in einer revidierten Ausgabe von “Die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages” Platz gefunden hätten. 847 KLEINSCHROD, E. F. G., Oesterreich und die italienischen Verträge. Eine Rechtsbetrachtung. Frankfurt a. M., Sauerländer, 1859. 67 S. Ppbd d. Zt. (stockfl.). € 45,848 KRIEGSTAGEBUCH des Oberkommandos der Wehrmacht (Wehrmachtführungsstab) 1940-1945. Im Auftrage des Arbeitskreises für Wehrforschung hrsg. von Percy Ernst Schramm. Bde 1-4.1 (in 6). Frankfurt, Bernard und Graefe, 1961/65. Mit zahlreichen, teils gefalteten Tabellen, Übersichten und Karten. OHldr (Ex-Bibl. St.a.T.). € 120,Originalausgabe. - Bearbeiter waren Hans-Adolf Jacobsen, Andreas Hillgruber, Walther Hubatsch und Percy Ernst Schramm. 849 LAMPRECHT, Karl, Deutsche Geschichte. Bde 1-12 und 3 Erg.-Bde (in 19 Bdn). (sowie:) DERS., Deutsche Geschichte der jüngsten Vergangenheit. 2 Bde. Verschiedene Auflagen. Zusammen 21 Bde. Berlin, Weidmann, 1912/13, 1921/23. Original Halbleinen und Leinenbände (sauberes Exemplar des monumentalen Werkes). € 360,Dahlmann/Waitz (9.A.) 1774.- Deutsche Historiker, I, 58ff. Lamprechts Hauptwerk, das zum Ziel hatte, “die gegenseitige Befruchtung materieller und geistiger Entwicklungsmächte innerhalb der deutschen Geschichte klarzulegen sowie für die Gesamtentfaltung der materiellen wie geistigen Kultur einheitliche Grundlagen und Fortschrittsstufen nachzuweisen” (Verlagsankündigung). Der Berichtszeitraum erstreckt sich von der Urzeit bis “zur jüngsten deutschen Vergangenheit” (Titel der Ergänzungsbde.), wobei Kulturgeschichte, Wirtschaftsleben und soziale Entwicklung berücksichtigt werden. 850 LEUCHTE, Johann Gotthilf Samuel, Ermunterungen an das Christenvolk der Zeit. Ein Gedenkbuch des Denkwürdigsten unsrer Jahre. Leipzig, Köchly, 1816. XVI, 115 (9) S. Roter Pappband der Zeit. € 60,“Ein Gedenkbuch des Denkwürdigsten unsrer Jahre. Sr. Majestät dem siegreichen Friedensfürsten Friedrich Wilhem III., der mit den hohen Verbündeten den Verderber warf, geweihet”. Leuchte, Pastor zu Crümma und Mocheritz bei Delitzsch, Mitglied der Leipziger Akademie, preist einerseits die Rettung vor dem Verderber Napoleon und kritisiert andererseits den Zeitgeist der Irreligiosität, das fleischliche Leben und die sittliche Erstorbenheit. 851 LUETKEN, Johann Christian, An das Volk Deutschlands. Eine Stimme des Friedens. No. 135 Politik und Geschichte 1 und 2 (in 1). Kopenhagen, Reitzel, 1848. 39; 34 S. Marmorierter Karton der Zeit. € 60,Will das deutsche Volks davon überzeugen, dass Dänemark gezwungen sei, zum Schwert zu greifen. Im 2. Heft setzt Verfasser sich v.a. mit einem Artikel der Neuen Preußischen Zeitung auseinander, die sich mit dem ersten der vorliegenden Hefte kritisch befaßt hatte. Offenbar ist noch ein 3. Heft erschienen. 852 MABLY, Gabriel Bonnet de, Oeuvres complètes (Bd 13 - 15: Collection complète des Oeuvres). 15 Bde. Paris, Bossange, Masson et Besson (u. Bde 13 - 15: Desbrière), 1797/1798. Rote Ppbde der Zeit (unbeschnitten, berieben und teils stärker bestoßen, Bd 11 und 15 mit Fehlstelle im Rückenbezug, innen etwas stockfleckig). € 450,Vollständige Werkausgabe in einem Mischexemplar: Bd 1 12 in einer Nachdruckausgabe (kleinerer Satz), Bd 13 - 15 in der Original-Ausgabe (zuerst 1794/95). Mit einer einleitenden “Éloge historique” von Abbé Brizard.- Die Ideen des Gabriel Bonnet de Mably (1709 - 1785) hatten erheblichen Einfluß auf die geistigen Führer der Französischen Revolution, deren Beginn Mably aber nicht mehr erlebte. Mably unterwarf die Gesellschaft seiner Zeit einer scharfen, von Rousseau beeinflußten Kritik und entwarf der Antike entlehnte Gesellschaftsvorbilder. Als Gegner der Physiokraten verurteilte er das Privateigentum und forderte Gleichheit, Freiheit, staatliche Gewaltenteilung und Volkssouveränität. Dennoch war er im Grunde kein Befürworter der Revolution, sondern ein Unterstützer der Idee einsichtiger Reformen. 853 MABLY, Gabriel Bonnot de, Oeuvres complètes de l’Abbé de Mably. 12 Bde. Paris, Bossange l’an 5 de la rép., 1789. 8vo. Ldr der Zeit. € 800,Erste Gesamtausgabe. - In Bd 1 Brizard’s “Eloge historique” von 1787. - Mably (1709-1785) war zunächst Geistlicher und Sekretär des Ministers Kardinal de Tencin, bevor er sich der freien Schriftstellerei widmete. 1771 ging er nach Polen, um eine Verfassung zu entwerfen (“Du gouvernment de Pologne” von 1781). In den “Parallèle des Romains et des Francais par rapport au gouvernment” (2 Bde., 1740) verteidigte er die absolute Monarchie. In der 1768 veröffentlichten Arbeit “Doutes proposés aux philosophes économistes sur l’ordre naturel et essentiel des sociétés politiques” übte Mably Kritik am Privateigentum und versuchte sich an einer naturrechtlichen Begründung einer kommunistischen Gesellschaftsordnung. Weitere Schriften - neben mehreren Überarbeitungen seiner “Parallèle des Romains” - sind: “Le droit public de l’Europe” (2 Bde., 1748), “Entretiens de Phocion” (1748), “De la législation” (1776), die in der Gesamtausgabe enthalten sind. Band 1 enthält Brizard’s “Eloge historique” von 1787. First complete edition. Mably (1709-1785) is supposed to be advocate of the “ancien regime” and critic of private property. He outlined a communistic society based on natural law. 854 Die MAGYARISCHE REVOLUTION. Kurzgefaßte Schilderung der jüngsten Zeitereignisse in Ungarn und Siebenbürgen. Von einem Augenzeugen. Leipzig, Haendel, 1849. Kl.-8vo. Ppbd. € 80,Nicht bei Friedlaender. - Der anonyme Verf. focht laut eigener Aussage “unter der Fahne der Legitimität” (Vorwort). 855 MARCKS, Erich, Der Aufstieg des Reiches. Deutsche Geschichte von 1807-1871/78. 2 Bde. Stuttgart, DVA, 1936. XVII, 499; VII, 612 S. OHldr. € 35,1. Die Vorstufen. - 2. Bismarck. 856 MIRABEAU, Honoré G. Riquetti de (anonym), Histoire secrète de la cour de Berlin, ou correspondance d’un voyageur francois, depuis le mois de juillet 1786 jusqu’au 19 janvier 1787. Ouvrage posthume. 2 Bde (in 1). Ohne Ort und Verleger, 1789. XII, 212; 267 S. Schöner Lederband der Zeit mit reicher RückenVergoldung u. RSch. (etwas beschabt). € 240,Vgl. Monglond I, 496, Martin-W. 24476, Cioranescu, 18e siècle 45214 u. Hayn-G. I, 296. - Druck im Jahr der Erstausgabe. - Aufsehenerregende Briefe über die Zustände am preußischen Hof während der letzten Regierungswochen Friedrichs II. und zu Beginn der Regierung Friedrich Wilhelms II. Ludwig XVI. mußte sich öffentlich von der Schmähschrift Mirabeaus distanzieren. - Letzte Blätter etwas gebräunt. 857 MONOD, Gabriel Jacques Jean, Bibliographie de l’histoire de France. Catalogue méthodique et chronologique des sources et des ouvrages relatifs a l’histoire de France. Depuis les origines jusqu’en 1789 Paris, Hachette, 1888. XI, 420 S. Hldr (Papier stellenweise fleckig). € 75,Originalausgabe. 858 MÜLLER, Adam, Vermischte Schriften über Staat, Philosophie und Kunst. Teil 1 (von 2). Wien, Camesina, 1812. 1 Bl., 8, 403 S. Ppbd der Zeit (Einbndd lichtrandig, gering beschabt und leicht bestoßen, fast durchghend leicht stockfleckig). € 300,Einzelband der ersten Ausgabe, vorwiegend politischen und staatswirtschaftlichen Themen gewidmet.- Adam Müller, der zusammen mit Heinrich von Kleist den ‘Phöbus’ herausgab, “wurde mit seiner Vorstellung eines organisch verstandenen, ständisch gegliederten Nationalstaates auf christlicher Grundlage zum Hauptvertreter einer konservativen Staatstheorie” (NDB XVIII, S. 340 f.). - Goedeke VI, 197, 15; Ziegenfuss II, 177. 136 Politik und Geschichte 859 MÜNCH, Ernst (Hermann Joseph), Allgemeine Geschichte der neuesten Zeit von dem Ende des großen Kampfes der europäischen Mächte wider Napoleon Bonaparte, bis auf unsere Tage. 6 Bde. Leipzig, Scheible, 1833/1835. Mit Stahlst.-Portr. Ppbde mit Rsch. € 120,Zum Geschichtsschreiber (1798-1841), Prof. der histor. Hilfswissenschaften und des Kirchenrechts, vgl. ADB 22, 714 ff. Ebde beschabt. 860 NSDAP, Verfügungen, Anordnungen, Bekanntgaben. Herausgegeben von der Partei-Kanzlei. 6 Bde. München, Eher, 19431944. ca 3000 Seiten. OLwd. € 1.600,Wichtige Quellen, extrem selten. Die Sammlung sei nur für die interne Parteiarbeit bestimmt und als geheim zu behandeln, heißt es im Vorwort. Sammlung sämtlicher parteiamtlicher Verfügungen etc, seit 1934. Endet mit ca Juni 1944. nie zuvor hatte jemand in dieser Klarheit von der auch in politischer Hinsicht möglichen deutschen Einheit gesprochen. 863 PRIOLO, Benjamin, Beniamini Prioli ab excessu Ludovici XIII. de rebus Gallicis historiarum libri XII. Ad Serenissimum Principem, et Augustum Senatum Reipublicae Venetorum. Caropoli, et veneunt Parisiis, Frid. Leonhard, 1665. (22) 42,69, 64, 58, 72, 142, 44, 40 (8) S., Pergamentband der Zeit (leicht verstaubt, kleiner Einriß auf dem Rücken). € 450,- 866 861 ONCKEN, Wilhelm, Sammelband mit 7 Schriften aus den Jahren der Reichsgründung 1870ff. Gießen, Berlin, Köln, verschiedene Verlage, 1870/73. Schwarzer Pappband mit rotem Rückenschild (Rücken repariert) € 120,Die einzelnen Schriften wie folgt: 1. Unsere Lage bei Ausbruch des Krieges. Vortrag, gehalten am 24. Juli 1870 im großen Clubsaale zu Gießen. Gießen 1870. 27 S.; 2. Chronik der wichtigsten Ereignisse im europäischen Staatensysteme. Nördlingen 1871. 107 S.; 3. Uebersicht der Ereignisse des Jahres 1871. Nördlingen 1871. 85 S.; 4./5. Das deutsche Reich im Jahre 1872. Zeitgeschichtliche Skizzen. 2 Teile. Berlin 1873. 72, 82 S.; 6. Aus dem Leben und den Papieren Hermann’s v. Beckerath. Köln 1873. 38 S.; 7. Zur Geschichte der Katastrophe des Kaiserreichs. Köln 1873. 67 S. 862 PFIZER, Paul Achatius, Briefwechsel zweier Deutscher. Stuttgart, Cotta, 1831. VI, 355 S. Ppbd. € 180,ADB 25, 670f. - Erste Ausgabe des berühmten Werks, eines der liberalen Pamphlete des 19. Jhdts. Pfizer geht nach einem eher literarischen ersten Teil, in dem er seinen Briefwechsel mit Friedrich Notter zwischen 1827 und 1829 verarbeitete, dazu über, seine Gedanken zur Zukunft Deutschlands zu formulieren: Prophetisch kündigt er an, diese werde nur dann glorreich sein, wenn Österreich sich aus dem Bund verabschiede und Preußen die Rolle des Einigers übernehme. Noch Erste Ausgabe. - Brunet 23762; Jöcher III, 1777. Der französische Historiker studierte u.a. bei Heinsius und Vossius in Leiden und stand dann in verschiedenen Diensten. Als er sich die Feindschaft Mazarin’s zuzog, wurden seine Güter konfisziert. Nach dessen Tod konnte er diese Zeitgeschichte Frankreichs (1643 - 1662) als sein einziges Buch veröffentlichen, das mehrfach aufgelegt wurde. - Alte Handschrift auf dem Titel, erste Blätter mit Feuchtigkeitsspuren. 864 RACHEL, Hugo, Der Grosse Kurfürst und die ostpreussischen Stände 16401688. Leipzig, Duncker und Humblot, 1905. XIV, 345 S. Lwd. € 80,Staats- und sozialwissenschaftliche Forschungen, Band 24, Heft 1. 865 Das REFORMMINISTERIUM STEIN. Akten zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte aus den Jahren 1807/08. Herausgegeben von H. Scheel, bearbeitet von Doris Schmidt. 3 Bde. Berlin, Akademie-Verlag, 1966/68. Zusammen 1200 S. OLwd (mit OUmschlag). € 75,Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin - Schriften des Instituts für Geschichte, I/31. 866 REICH, Volksordnung, Lebensraum. Zeitschrift für völkische Verfassung und Verwaltung. Herausgegeben von Reinhard Höhn, Werner Best, Wilhelm Stuckart, Gerhard Klopfer u. a.. Bde 1-6 (alles Erschienene). Darmstadt, Wittich, 1941-43. OHlwdbde. € 700,Die Programmzeitschrift für das neue Europa! Ständige Mitarbeiter waren: Friedrich BERBER, Viktor BRUNS, Theodor MAUNZ, Paul RITTERBUSCH, Wolfgang SIEBERT, Gustav WALZ, Jens JESSEN, Herbert KRÜGER, Zoltan von MAGYARY, Eggert REEDER, Helmut SEYDEL, Giuseppe LO VERDE und Lu- 137 Politik und Geschichte domir WLADIKIN. Es gab dann für jeden Band noch weitere wechselnde Mitarbeiter: so gibt es noch Beiträge von Wilhelm STUCKART, Werner BEST, Reinhard HÖHN, Wolfgang SIEBERT, Arthur NIKISCH, Johannes HECKEL oder Kurt RABL u. a. - Im letzten Jahrgang ihres Bestehens durfte sich die Zeitschrift als “Organ des Reichsforschungsrates” und “Vorläufiges Organ der Internationalen Akademie für Staats- und Verwaltungswissenschaften” bezeichnen. - Es erschienen 1941 1 Band, 1942 2 Bände und 1943 dann 3 Bände. - Bd 5 in Xerox. Bde 1-6 mit dem Nebentitel “Mémoires d’état et militaires du règne de Louis XIV., Bd 7-8 “ Mémoires secrets de la régence de Philippe duc d’Orléans “, Bd 9-12 “ Histoire des hommes illustres des règnes de Louis XIV et Louis XV jusqu’ à la mort de l’auteur “, Bd 13 “ Mémoires sur le droit public de la France “. Vollständigste Ausgabe bis dahin, vorher nur noch unvollständigere Ausgaben des Memoirenwerks des französischen Politikers und Schriftstellers Louis de Rouvroy Duc de Saint-Simon (1675-1755). Eine wirklich vollständige kritische Ausgabe erschien erst 1879-1928 in 41 Bänden. 867 ROCHAU, August Ludwig von, Geschichte Frankreichs vom Sturze Napoleons bis zur Wiederherstellung des Kaiserthums. 1814 1852. 2 Bde (in 1). Leipzig, Hirzel, 1858. 386; 330 S. Lwd (Staatengeschichte der neuesten Zeit, 1/2) (St.a.T.). € 40,- 870 SAMMELBAND mit 6 anonymen Schriften zum Frieden von Lüneville und zur Säkularisation. Wie unten beschrieben. s.l., s.n., 1801/02. Pappband der Zeit. € 400,- Vom Schöpfer des Begriffs “Realpolitik”. 868 ROTTECK, Carl von, Geschichte des badischen Landtags von 1831, als Lese- und Lehrbuch für’s Deutsche Volk. Hildburghausen und New York, 1833. 671 S. Mit 8 Stahlstich-Porträts. Neuer Pappeinband im Stil der Zeit (St.a.T.). € 380,Die Porträts zeigen Leopold, Rotteck, Wessenberg, Welcker, Egon, Itzstein, Föhrenbach und Duttlinger. - Rotteck (17751840), Prof. für Geschichte, Naturrecht und der Staatswissenschaften in seiner Heimatstadt Freiburg im Breisgau, vertrat die Universität 1818-23 in der Ersten Kammer, 1831-40 war er Mitglied der Zweiten Kammer des Badischen Landtages, wo er - gemeinsam mit Welcker - Führer der liberalen Oppossition war. Das Jahr 1831 brachte die Durchsetzung eines liberalen Pressgesetzes für Baden, welches aber durch Bundesbeschlüsse des Jahres 1833 wieder ausser Kraft gesetzt wurde. Die Regierung Badens gehorchte dem Druck Preussens und Österreichs. - Schwacher St.a.T., Porträtbll. rückseitig stockfl. 869 SAINT-SIMON, Louis de Rouvroy, Duc de, Oeuvres complettes de Louis de Saint-Simon, Duc et Pair de France etc. Pour servir à l’histoire des cours de Louis XIV, de la Régence et de Louis XV. Avec des notes, des explications et des additions a la fin de chacque volume, extraites des correspondances et des portefeuilles de l’auteur et de plusieurs princes et seigneurs ses contemporains. 13 toms. Strasbourg, Treuttel, 1791. Mit 1 gestochenem Porträt und 1 gefalteten Stammbaumtafel. Einheitliche Ganzlederbände der Zeit. Hübsches Exemplar, nur 3 Gelenke oben etwas eingerissen. Rückenschilder offenbar später neu appliziert. € 600,- Die Schriften: ANONYM, Reskript und Instruktion des Fürsten von *** an seinen Comitial-Gesandten in Regensburg in Betreff der vorseyenden Reichstag-Deliberation über das Kaiserl. Allerhöchste Hofdekret vom 26ten Junius 1801 die Regulierung der Entschädigungs-Angelegenheit betreffend. s.l., s.n. 1802. 55 S. - KRAUS (?), Ein Wort über Besoldung der Staatsbeamten mit besonderer Hinsicht auf die kaiserliche und Reichs-Kammergerichts-Kanzlei. S.l., s.n.. 1801. 62 S. BATZ, August Friedrich (anonym), Ueber das Kaiserliche Hofdekret vom 26ten Jun. Mit Hinsicht auf die vorige und künftige Reichsberathung, nebst Abdruck des Dekrets mit Noten. Landshut s.n. 1801. 51 S. - ANONYM, Noch ein Wort über das Säkularisationswesen. Von einem Freunde der Menschheit und der guten Sache. Teutschland 1801. 72 S. - ANONYM, Freymüthige Beyträge über den Frieden von Lüneville. Zur Reichstags-Berathschlagung über Entschädigung und Säcularisation. Germanien 1802. 88 S. - (SEUFFERT, Johann Michael, oder August Friedrich BATZ), Rechtfertigung des Versuchs einer doctrinellen Auslegung des siebenten Friedensartikels von Lüneville. Gegen den Versuch einer natürlichen Erklärung des besagten Friedensartikels. Germanien 1801. 92 S. (bei letzterer Schrift abweichende Angaben in den Katalogen. 871 DIE SAMMLUNG. Zeitschrift für Kultur und Erziehung. Herausgegeben v. O. F. Bollnow, W. Flitner u.a. Jahrgang 1 - 15 (alles Erschienene!) u. NEUE SAMMLUNG. Göttinger Blätter für Kultur und Erziehung (später:) Zeitschrift für Erziehung und Gesellschaft. Jahrgang 1 - 22 (v. 37). Zus. 37 Bde. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1945 1982. (später: Stuttgart, Klett-Cotta). Sammlung: OLwd (1-10) u. Hefte in Original-Einbanddecken (11-15); Neue Sammlung: Hefte in Original-Einbanddecken (1-17) u. Hefte in OKart. € 900,Umfassende Folge dieser wichtigen Pädagogik-Zeitschrift, die vornehmlich “die Richtung der Kulturpädagogik und der geisteswissenschaftlichen Pädagogik” (Lex. d. Päd.) vertritt.Es fehlen jeweils Heft 5 in Jahrgang 13 und 15 der “Neuen Sammlung”. 138 Politik und Geschichte 872 SAXO GRAMMATICUS. Die ersten neun Bücher der dänischen Geschichte. Uebersetzt und erläutert von Hermann Jantzen. Berlin, Felber, 1900. XIX, 533 S. OLwd (St.a.Vorsatz und Titelrückseite, Bibl.-Sch.). € 60,Erste Ausgabe dieser Edition. 873 SCHARNHORST: LEHMANN, Max, Scharnhorst. 2 Bde. Leipzig, Hirzel, 1886/87. XVI, 543; XVI, 662 S. Mit gestochenem Porträtfrontispiz und 3 Karten auf 2 Tafeln. Halbleder der Zeit. € 150,Dahlmann-W. (9. A.) 13659. - Erste Ausgabe, schönes Exemplar. - 1. Bis zum Tilsiter Frieden; 2. Seit dem Tilsiter Frieden. 874 SCHÜTZ, Friedrich Karl Julius, Handbuch der Geschichte Napoleon’s des Ersten und seines Zeitalters. Leipzig, Dyk, 1810. X, 692 S. Halbleder der Zeit (St.a.T.). € 120,- einigung der acht Provinziallandtage. Für Heinrich Simon, den ehemaligen Breslauer Stadtgerichtsrat und Autor mehrerer Schriften zu Verfassungsfragen, verstößt das Patent “gegen bestehendes Recht und gegen bestehende Verfassung. Die Verordnungen vom 3. Februar d. J. nehmen dem Volke, ohne es zu hören, seine wenigen ständischen Rechte und legen der Krone Rechte bei, welche sie nie gehabt”. An den König gerichtet sein Fazit: “Wir baten Dich um Brod und Du giebst uns einen Stein!”. Weil damit zu rechnen war, daß das Buch die Zensur nicht ungekürzt passieren würde, hat man es nicht nur großzügig gesetzt, sondern auch noch um den “Abdruck des Patents und der Verordnungen vom 3. Februar 1847 in ihrem Zusammenhange” erweitert, so daß die zensurfreien 20 Bogen erreicht wurden. Das Buch ist dennoch verboten und sein Autor wegen “frechen, unehrerbietigen Tadels der Landesgesetze” und “Majestätsbeleidigung” angeklagt worden.- Slg Friedlaender 107. 878 SODEN, Friedrich J.v., Biographie Johann Philipp Palm’s, 878 Buchhändler zu Nürnberg. Auf Napoleons Befehl erschossen zu Braunau am 26. AuEine chronologische Darstellung der Geschichte Napoleons gust 1806. Nebst einem Abdrucke der Schrift: mit kleinem genealog. Anhang. Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung, als die Veranlassung zu Palm’s Hinrichtung. Bei Gelegen875 SCHÜTZE, Hermann, Das Recht der Ostheit der auf Befehl Seiner Majestät des Königs gebiete. Einführung und Neuordnung für die einLudwig von Bayern an dessen ehemaligem Hause gegliederten Ostgebiete, für das Gebiet der ehezu Nürnberg vollzogenen Errichtung einer Denkmaligen Freien Stadt Danzig und das GeneralgouTafel auf’s Neue herausgegeben durch dessen vernement. Berlin, Trowitzsch, 1942. (35) 819 S. Sohn. München, Palm, 1842. 170 S. Ppbd. € 250,OHlwd. € 300,Erste Ausgabe. 876 SCHUMPETER, Joseph A., Zur Soziologie der Imperialismen. Tübingen, Mohr, 1919. 76 S. Ppbd (OKart. eingeb.). € 160,Erste Seraratausgabe, vorher im Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik. 877 SIMON, Heinrich, Annehmen oder Ablehnen? Die Verfassung vom 3. Februar 1847, beleuchtet vom Standpunkte des bestehenden Rechts. Leipzig, G. Wigand, 1847. 327, (1) S. Neuer Ppbd mit eingebundenem OUmschlag (Umschlag m. Exlibris u. Signatur, 2 Stempel a. d. Titel, Titel stärker, sonst etwas braunfleckig). € 240,Erste Ausgabe einer der schärfsten und fundiertesten Schriften gegen das von Friedrich Wilhelm IV. erlassene, d.h. aufoktroyierte Patent über den “Vereinigten Landtag”, die Ver- Pfeiffer 36121. Die Schrift schildert anfangs die Hintergründe der Verurteilung Palm’s und (ab S. 103) die Biographie, die Verurteilung und die Hinrichtung aus zeitgenössischen Dokumenten und Berichten. Ab Seite 12 wird der Originaltext der fraglichen Flugschrift, die Palm nicht verfaßt, sondern nur verlegt hatte, mit einigen Anmerkungen des Herausgebers, aber auch mit einige Auslassungen wiedergegeben. - Leicht gebräunt und stockfleckig. Neu aufgebunden. 879 SPANGENBERG, A. G., Leben des Herrn Nicolaus Ludwig Grafen und Herrn von Zinzendorf und Pottendorf. 8 Teile (in 3 Bdn). (Barby), BrüderGemeinen, 1773-75. Spätere Halblederbände mit handschriftlichem Rückenschild (etwas berieben). € 450,Goed. III, 203. - Sabin 88931. - Originalausgabe. - Erste (Bd I zweite?) Ausgabe. - Titelblatt von I-III ohne Jahr, die Widmung in I dat. 1775, die Vorrede 1772 (G. u. S. nennen 1772 als Erscheinungsjahr). - Die erste und zugleich umfangreichste Biographie des Begründers der Herrnhuter Brüdergemei- 139 Politik und Geschichte ne, geschrieben von seinem Freund und Nachfolger Spangenberg. - “Includes accounts of Count Zinzendorf’s visit to St. Thomas, W.I., New York, and Pennsylvania” (S.). - Ohne das Porträt. - Vorsatzblatt leimschattig, gestempelt und mit Bibl.-Nr. und Initialen. - Etwas gebräunt, vereinzelt etwas braunfleckig, Schnitt stockfleckig. 880 STAMM, Eugen, Konstantin Frantz’ Schriften und Leben. Erster Teil: 1817 - 1856 (Alles). Heidelberg, Winter, 1907. XI, 291 S. Mit Porträt. Halbleinen der Zeit mit handgeschriebenem Rückentitel.. € 150,Heidelberger Abhandlungen zur mittleren und neueren Geschichte, 19. - Mit handschriftlicher Widmung auf dem Titelblatt “Herrn Geh. Hofrat Professor Dr. Jellinek in Verehrung, Der Verf.”. 881 TOLAND, John (anonym), Relation des cours de Prusse et de Hanovre, avec les caractéres des principales personnes qui les composent: Envoiée à une Personne de consideration en Hollande. Traduite de l’Anglois de J. T. La Haye, Johnson, 1706. 3nn. Bl. 162 S. Ldr der Zeit. Kl.-8vo. € 400,Bericht aus Berlin, der deutlich machen will, daß Preußen keineswegs so zurückgeblieben sei, wie man es ihm nachsage. Daß die Hotellerie nicht so gut sei, wie in England und Holland, sei darauf zurückzuführen, daß man hier nicht so viel reisen könne. Die Straßen seien aber sicher, da die Regierung energisch gegen das Räuberwesen vorgehe, etc. Reisebuch des bedeutenden ersten “Freidenkers”, für den der Begriff (freethinker) geprägt wurde. Toland weilte 1702 in Deutschland. Auf Einladung von G. W. Leibniz lebte er in Berlin und pflegte Umgang mit Sophie Charlotte, der Gemahlin des preußischen Königs Friedrich I. Seine Briefe an sie (“Letters to Serena”, 1704) hatten in der Aufklärungsepoche vor allem in Frankreich großen Einfluss. 882 TREITSCHKE, Heinrich v., Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert. Mischauflage, 5 Bde (und Registerband), Leipzig, Hirzel, 1897/1907. Ca 3760 S. Halbledereinband der Zeit in Jugendstil (Reg. Von 1921 abweichend gebunden) (Staatengeschichte der neuesten Zeit, 2428). € 45,Die bisher in ihrer erzählerischen Fülle nicht übertroffene Darstellung des 19. Jahrhunderts, aus konservativer Sicht. 883 WÄSCHER, Hermann, Das deutsche illustrierte Flugblatt. 2 Bde. Dresden, VEB Verlag der Kunst, 1955/56. 33, 111; 41, 119 S. OHlwd. 4to. (St.a.T., Deckel von Band 2 fleckig). € 35,1. Von den Anfängen bis zu den Befreiungskriegen; 2. Von der Zeit der Restauration bis zur Gegenwart. 884 WAPPÄUS, J.E. (Hrsg.) Handbuch der Geographie und Statistik für die gebildeten Stände. Begründet durch C. G. D. Stein u. F. Hörschelmann. Neu bearbeitet unter Mitwirkung mehrerer Gelehrten. 7. Aufl. Bd 1 - 3 (von 4) u. 1 Ergänzungsband in 8 Bdn. Leipzig, J. C. Hinrichs, 18551872. Hldrbde d. Zeit (beschabt u. stärker bestoßen, die Rücken m. kl. Kleberesten, 2 Bde m. erneuerten Leinwand-Rücken, 2 Bde anfangs etwas feuchtrandig, vereinzelt stärker stockfleckig, sonst nur gering gebräunt, Bibl.-Stempel). € 550,Aus der maßgeblichen 7. Auflage des Werkes, das wegen seiner außerordentlich umfangreichen Quellenangaben berühmt war und als Wappäus’ hervorragendtes Werk gilt. Fast ein Vierteljahrhundert (von 1847 bis 1871) war Johann Eduard Wappäus (1812 - 1879) mit der Redaktion dieses Monumentalwerks befaßt.- Es liegen vor: Bd I/1 Allgemeiner Teil.- I/2 Nord-Amerika.- I/3 Mittel- und Süd-Amerika.- I/4 Brasilien. Westindien und die Südpolar-Länder.- II/1 u. 2. Afrika und Australien.- II/3. Asien.- III/1 Europa. Allgemeine Übersicht. Ost- und Nord-Europa.- III/2. West- und Süd-Europa.- Ergänzungsband: Kaiserthum Österreich. Nebst einer Einleitung, der deutsche Bund im Allgemeinen. Mit Ergänzungen bis 1867.- Ohne Band 4 mit den beiden Abteilungen Österreichen und Preußen und die deutschen Mittel- und Kleinstaaten.- ADB XL, 163. 885 WEBER, Max, Wahlrecht und Demokratie in Deutschland. Berlin, Fortschritt, 1917. 47 S. OKart. € 100,Der Deutsche Volksstaat - Schriften zur inneren Politik, 2. 1918 erschien noch das 4.-8. Tsd. als 2. Auflage. 886 WEH, Albert (Hrsg.), Das Recht des Generalgouvernements. Loseblattsammlung in fester Lochung. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Krakau, Verlag des Instituts für Deutsche Ostarbeit, 1941. ca. 1000 S., Sachregister. Neuer Leineneinband unter Verwendung des alten Umschlags. € 420,- 140 12. Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate Letzte Ausgabe. “Die dritte Auflage erscheint in völlig neuer Gestalt, als Loseblattausgabe (...). Die Änderungen, die der Übergang auf die Loseblattform erforderlich machte, sind zahlreich” (Vorwort). 887 WOLF, Friedrich August, Platons Gastmahl: ein Dialog. Hin und wieder verbessert und mit kritischen Anmerkungen herausgegeben. Leipzig, Schwickert, 1782. (94) 119 (1) S. Pappband der Zeit. € 150,Griechischer Text mit deutschen Anmerkungen, Vorwort und umfangreiche Einleitung ebenfalls in deutsch. 888 ABHOLZEN: PATENT, Daß denen Unterthanen In der Chur- und Neu-Marck ferner nicht erlaubet seyn soll, Wueste Aecker ohne Vorwissen Jedes Orts Obrigkeit zu räumen. De Dato Berlin, den 13ten Septembr 1730. Berlin, D. A. Rüdiger, 1730. 4to. 2 Bl. (leicht gebräunt, etwas braunfleckig). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Um Mißbrauch zu vermeiden, unterliegt die Entscheidung der Orts-Obrigkeit der Kontrolle des “Land-Rath nebst ein oder zwey Creys-Eingesessenen”, die wiederum im Streitfall der Chur- und Neumärckischen Krieges- und Domainen-Cammern unterstehen. 889 ACCISE: REGLEMENT, Wie es In denen Städten, Wo ordentliche Commendanten sind, wegen der die Accise defraudirenden Unter-Officiers Und Soldaten, Sowohl In Ansehung der Cognition Als der Bestrafung, gehalten werden soll. Sub Dato Berlin den 28ten Novembr 1729. Berlin, Rüdiger, 1729. Folio. 2 Bl. (gering gebräunt). € 90,Erlaß von Friedrich Wilhelm I., daß in “Städten, wo ordentliche Commendanten vorhanden sind, die einzeln zum Thore herein passirenden Unter-Officiers und Soldaten von dem Thorschreiber, eben wie andere einkommenden Fremde und einheimische Leute, angehalten, visitiret und abgefertigt werden sollen”. Je nach Schwere des Vergehens wird die Ware lediglich konfisziert oder eine Geld- bzw. Leibesstrafe kann verhängt werden. 890 ADEL: DIE BESTÄTTIGTE HOHEIT der Fürsten, Grafen und Herrn des Teutschen Reichs, gegen die eingebildete Praerogativen des Gemeinen Adels, in rechtlicher Missbilligung und Allerhöchst-Richterlicher Vernichtigung der zwischen Persohnen des ersten und letztern auch diesem insofern gleich-geachten Burgerlichen Standes unterfangenden Gleichen Heyrathen. Frankfurt/Main u. Leipzig, J. Fr. Fleischer, 1747. 4 Bl., 71, (1) S. Rückenbroschur (innen gebräunt, Titel m. Randfehlstellen, teils gering feuchtfleckig). € 90,Abgedruckt sind hier fünf Quellen und Dokumente über fürstliche Mißheiraten, u.a. zur Sachsen-Meiningischen Standes-Erhöhung und Successions-Fähigkeit, die Kaiserl. R. H. Raths-Conclus. vom 13. Dec. 1734 Pfalz-Zweibrück. Succession, die Gräfin von Hofmann betreffend u.a.m. 891 ADEL: ORDNUNGEN UND STATUTEN, Des Königlich Preußischen Ober-Herald-Amts. Cölln an der Spree, Liebpert, 1706. Folio. 4 Bl. (gering gebräunt). € 100,Erlassen von Friedrich I. König von Preussen. - Das Ober-Herald-Amt wurde gegründet “zur Conservation des Rittermäßigen und Adelichen Standes” und um Mißbrauch im Bereich von Wappen, Kronen, Kleinodien etc. zu verhindern. Die Statuten regeln Aufbau und Arbeit im Einzelnen. 892 ADEL: (VERORDNUNG wegen der Taxe für die Verfertigung eines Armorial). Gegeben zu Cölln an der Spree, den 21. Aprilis 1706 o. Dr., o. J. Folio (60 x 39 cm). 1 Blatt einseitig bedruckt, (einmal durchgerissen bei minimalem Textverlust, gebräunt, leichte Randläsuren). € 80,Erlassen von Friedrich I., der im gleichen Jahr die Einrichtung des Ober-Herald-Amtes zum Schutze der adeligen Privilegien veranlaßt hatte. Die Taxe wird erhoben für die Erstellung eines vollständigen Armorials, welches eine Reproduktion der Familienwappen, einen fortzuführenden Stammbaum etc. enthalten soll. 893 ANSBACH: FRIEDRICH WILHELM III. König von Preussen, Königlich Preussisches Reglement wegen einer neuen Vertheilung der Geschäfte zwischen den Ansbach- und Bayreuthischen Landes-Collegien. Berlin, G. Decker, 1798. 4to. 15 S. (unbeschnitten). € 110,Am 10. Dezember 1798 erlassenes Reglement, das an die Patente vom Juli 1795 und Mai 1798 anschließt und die Kompetenzen der Ansbachischen und der Bayreuthischen Regierung genauer regelt. Dabei ging es u.a. sowohl um deren Stellung gegenüber Hardenbergs Staatsministerium als auch um ihr Verhältnis untereinander. 894 ARETIN, Christoph von, Neuester landständischer Bundbrief mit Erläuterungen. Ohne Ort u. Druck, 1800. 38 S. Interimsbroschur (leicht fleckig). € 70,Laut BVB ist Johann Christoph von Aretin, ein den Illuminaten nahestehender Publizist und Historiker, der Verfasser der Schrift, wohl zumindest der Erläuterungen. Als Sprachrohr 141 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate von Montgelas griff er “in zahlreichen, z.T. maßlosen Flugschriften in die Politik ein” (NDB I, 348). Die Verachtung der Landstände werde sich sehr rächen. Mit 4 Abschnitten: Von den landständischen Bundesrechten, Von dem landst. Steuerbewilligungsrecht, Von dem Recht der Landstände, sich zu versammeln, Von der Notwendigkeit einer allgemeinen Landesversammlung in Bayern. 895 AUFKÄUFEREI: (PATENT GEGEN HAUSIEREREI, Vor- und Aufkauferei in der Kur- und MarkBrandenburg). Berlin, 24. August 1713. 4 Bl. Ungebunden (gebräunt, gering braunfleckig). € 120,Das Edikt Friedrich Wilhelms I. von Preußen richtete sich vor allem gegen fremde Hausierer und Aufkäufer. Die kauften z.B. Getreide auf und führten es aus oder lagerten es so lange, bis aus Mangel die Preise stiegen. Ihre Kornvorräte verkauften sie dann zu Wucherpreisen. Auch gab es Landadelige, die troz fehlender Braulizenz große Mengen Weizen und Gerste kauften und verbrauten. Dieses Getreide fehlte dann in den allmählich an Bevölkerung zunehmenden Städten. Das Patent sollte auch gegen den durch Vor- und Aufkauf von Landwirtschaftsprodukten verursachten Unterschleif verhindern. 896 AUFLASSUNG: KLEIN, Johann, Commentatio iuridica de resignatione iudiciali, von der gerichtlichen Auflassung. Ob praestantiam recusa (= 3. Auflage). Jena, J. Fr. Schill, 1750. Kl.-4to. 1 Bl., 62 S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig, die letzten 2 Bl. knickspurig). € 70,Die gerichtliche Auflassung war Voraussetzung für die Veräußerung unbeweglicher Güter, deren Eigentumsrechte und -pflichten erst dann auf den Käufer übertragen werden konnten. 897 BERN: KRITISCHE BRIEFE über den Demme-Trümpy-Prozess in Bern. Schwyz, A. Eberle, 1865. 1 Bl., 90 S., 1 Bl. OBroschur (Umschlag etwas fleckig und mit kleinen Fehlstellen, einige Bl. mit leichten Randläsuren, etwas braunfleckig). € 65,Die ohne Verfasserangabe veröffentlichten Briefe waren zuerst in der “Schwyzer-Zeitung” erschienen. - Der Berner Arzt Karl Hermann Demme (1831 - 1864) wurde der Vergiftung des Schwiegervaters seiner Verlobten, Trümpy, angeklagt, jedoch freigesprochen. Wenige Tage nach dem Urteilsspruch starben beide durch selbst eingenommenes Gift. - Hirsch/Hübotter II, 221. 898 BETTLEREI: EDICT WIEDER DIE LANDSTREICHER UND BETTLERE Auf falsche Brandtund andere Brieffe. De dato Berlin, Schlechtiger, Berlin, Schlechtiger, 1722. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt). € 90,- Erlassen von Friedrich Wilhelm I. Den Bettlern, die wegen erlittener Verluste durch Feuer von Haus zu Haus zogen, wurde meist mit größerer Nachsicht begegnet. Der BrandbettelBrief schützte sie vor der Verfolgung durch die Polizei, die die Aufgabe hatte, das Bettelwesen zu unterbinden.- Dabei die Verfügung zur Bekanntmachung des Edikts in den Kirchen. 899 BETTLEREI: EDICT, Daß innerhalb vier Wochen Alle Bettler und Landstreicher Bey benannter Strafe das Land räumen, und sich nach angewiesenen Orten begeben sollen. Sub dato Berlin, den 20ten Decembr 1727. Berlin, Schlechtiger, 1727. Folio. 2 Bl. (etwas gebräunt u. m. Feuchtigkeitsrand in den breiten Stegen, leichte Randläsuren). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. - Verschärfung des Edicts vom 21. Juni 1725, wonach fremde Bettler das Land zu verlassen haben und die einheimischen Bettler sich an ihre Heimatorte zu begeben haben. Fremden Bettlern drohen nun körperliche Strafen und ewige Landesverweisung, den einheimischen lebenslange Festungshaft bzw. Spinn-Haus. 900 BETTLEREI: MANDAT, WIEDER DIE BETTLERE, Land-Streicher und ander böses Gesindel, Worbey Wie die Innländischen Armen versorget, die Auswärtigen aber außm Lande geschaffet, und sonst hierunter allenthalben, Dero Chur - Fürstenthumb und incorporirten Landen verfahren werden solle; Sambt Was deme mehr anhängig, zugleich Versehung geschehen. De dato Dreßden, den 7. Decembris, Anno 1715. Dresden, J. Riedel, 1715. 4to. 11 Bl. Rückenbroschur (minimal gebräunt). € 80,Verordnung von August II. dem Starken wie mit “müßigen, gesunden, einheimischen und fremden Bettlern, Handwercks-Pursche, Mühl-Knappen, Landstreicher und dergleichen” zu verfahren sei, da “daß größtentheils boßhaffte Betteln von Fremden und Einheimischen, in denen Städten und auff dem Lande, sich mehr und anhäuffet”. Die Verodnung umfaßt 10 Punkte und einen achtseitigen Anhang mit einer “Anweisung vor Die Straßen-Bereuther, Wornach dieselben, ihrer Verrichtungen halber, bey dem gethanen Verboth des Bettelns, und was dem anhängig, sich zu achten haben. 901 BETTLEREI: PATENT, Daß alle Müßige Bettler, so als Invalide Oder Abgedanckte Soldaten Im Lande herum vagiren, arrestiret, Und zur nechsten Guarnison, von derselben aber weiter nach Colberg geschicket werden sollen. De dato Berlin, den 4. Aug. 1718. Berlin, Süßmilch, 1718. Folio. 2 Bl. (gering braunfleckig, im Falz m. kl. Einrissen). € 80,- 142 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate Erlaß von Friedrich Wilhelm I. daß “alle Bettler, die sich vor Invalide, oder abgedanckte Soldaten ausgeben ... woferne sie nur zu einiger Arbeit oder Herren-Dienst und Guarnison noch etwas tüchtig geurtheilet werden” in die nächste Festung oder Garnison zu bringen sind. - Dabei die Anordnung, das Edikt in den Kirchen des Landes zu publik zu machen. 902 BETTLEREI: PATENT, Wie es mit denen Auf dem Lande sich einschleichenden Kröpelln, Armen und Krancken, Zu Verhütung Lebens-Gefahr gehalten, Und in diesem Stück dem in Anno 1720 publicirten Edicto genauer, als bisher nachgelebet werden soll. Sub Dato Berlin, den 23. Januarii 1722. Berlin, Schlechtiger, 1722. Folio. 2 Bl. (etwas gebräunt, mit kleinen Einrissen im Falz). € 90,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. Sich widerrechtlich im Land aufhaltende Kranke und Krüppel, sollen nicht einfach nur von einem Dorf ins nächste abgeschoben werden, sondern “wenigstens so lange daselbst verpfleget werden ..., bis sie im Stande seynd, ohne Gefahr des Lebens auf die Gräntzen gebracht zu werden”.- Dabei die Verfügung zur Veröffentlichung des Patents in den Kirchen. 903 BETTLEREI: VERORDNUNG betreffend die Abschaffung der Strassen-Betteley. Publicirt Wismar den 22sten December 1803. Wismar, J. G. W. Oesten, 1803. Gr.-4to. 2 Bl. (gering fleckig u. angerändert). € 80,Verordnung des Rats und der Bürgerschaft Wismars, die “Von dem ersten Januar des nächstkommenden Jahres 1804 an, (...) alle und jede Strassen-Bettely, sowohl von einheimischen als auswärtigen Bettlern hieselbst durchaus und bey ernstlicher willkührlicher Strafe wider jeden, der dieses Verbot übertritt, untersaget”. Im nachfolgenden wird die Einsetzung von Armenvoigten und Armenpflegern bestimmt, die Behandlung wandernder Handwerksburschen, die Einrichtung von 6 Armenquartieren unter Benennung der jeweiligen Armenpfleger, u.a.- Beiliegend: “Zusätze und nähere Bestimmungen zu der Verordnung vom 22sten Decbr. 1803 betreffend die Abschaffung der Strassen-Betteley. Publicirt Wismar den 17sten März 1804”. Die Verordnung ändert einige Punkte, die zu Ausnutzung und Mißbrauch geführt hatten. 904 BETTLEREI: VERORDNUNG betreffend die Abschaffung der Strassen-Betteley. Publicirt Wismar den 22sten December 1803. Wismar, J. G. W. Oesten, 1803. Gr.-4to. 2 Bl. (gering fleckig u. angerändert). € 80,Verordnung des Rats und der Bürgerschaft Wismars, die “Von dem ersten Januar des nächstkommenden Jahres 1804 an, (...) alle und jede Strassen-Bettely, sowohl von einheimischen als auswärtigen Bettlern hieselbst durchaus und bey ernstlicher willkührlicher Strafe wider jeden, der dieses Verbot übertritt, untersaget”. Im nachfolgenden wird die Einsetzung von Armenvoigten und Armenpflegern bestimmt, die Behandlung wandernder Handwerksburschen, die Einrichtung von 6 Armenquartieren unter Benennung der jeweiligen Armenpfleger, u.a.- Beiliegend: “Zusätze und nähere Bestimmungen zu der Verordnung vom 22sten Decbr. 1803 betreffend die Abschaffung der Strassen-Betteley. Publicirt Wismar den 17sten März 1804”. Die Verordnung ändert einige Punkte, die zu Ausnutzung und Mißbrauch geführt hatten. 905 BETTLEREI: VERORDNUNG betreffend die Abschaffung der Strassen-Betteley. Publicirt Wismar den 22sten December 1803. Wismar, J. G. W. Oesten, 1803. Gr.-4to. 2 Bl. (gering fleckig u. angerändert). € 80,Verordnung des Rats und der Bürgerschaft Wismars, die “Von dem ersten Januar des nächstkommenden Jahres 1804 an, (...) alle und jede Strassen-Bettely, sowohl von einheimischen als auswärtigen Bettlern hieselbst durchaus und bey ernstlicher willkührlicher Strafe wider jeden, der dieses Verbot übertritt, untersaget”. Im nachfolgenden wird die Einsetzung von Armenvoigten und Armenpflegern bestimmt, die Behandlung wandernder Handwerksburschen, die Einrichtung von 6 Armenquartieren unter Benennung der jeweiligen Armenpfleger, u.a.- Beiliegend: “Zusätze und nähere Bestimmungen zu der Verordnung vom 22sten Decbr. 1803 betreffend die Abschaffung der Strassen-Betteley. Publicirt Wismar den 17sten März 1804”. Die Verordnung ändert einige Punkte, die zu Ausnutzung und Mißbrauch geführt hatten. 906 BETTLEREI: (VERORDNUNG WEGEN ZUNEHMENDER BETTELEI). So geschehen und gegeben zu Cölln an der Spree, den 8. Decembr 1706. Ohne Druck und Jahr, Folio (32 x 39 cm). 1 Blatt einseitig bedruckt u. zweifach gefaltet (leicht gebräunt). € 80,Erlassen von Friedrich I. als Erneuerung und Verschärfung früherer Edikte, mit dem Ziel, das Bettelwesen komplett abzuschaffen. 907 BEWEISE: SUTOR, Immanuel, Tractatus ad titulum Digestorum XIII. lib. II. de edendo et recognoscendo vel jurato diffitendo. Jena, G. Sengenwald, 1659. Kl.-4to. 98 Bl. Hlwdbd des 19. Jahrh. (berieben Rückensign., gebräunt, teilweise mit schwachem Nässerand, Stempel auf Titelrückseite). € 140,Über die Herausgabe von Beweismitteln an die beklagte Seite sowie über deren Anerkennung bzw. Bestreitung. 908 BRAUNSCHWEIG: BÜLOW, Gottfried Philipp von, Mittheilungen zur Erläuterung der Braunschweigischen Geschichte und Gesetzgebung. Braunschweig, Vieweg, 1839. VI, 112 S. Ppbd der Zeit mit aufgklebtem Umschlag. € 60,- 143 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate Von einem ehemaligen Kammerdirektor. Adel und Aristokratie im Herzogthume Brunschweig um die Zeit der Französischen Revolution und der Restauration des Welfenhauses. Bemerkungen zu den Artikel im Statslexikon von Rotteck und Welcker über Braunschweig. Die Herstellung der Landschaft im Herzogtum Braunschweig 1819. sowie 9 weitere Artikel. 909 BRESLAU: NOTIFICATIONS-PATENT, wegen dero schlesischen HauptStadt Breslau verliehenen Zwey Jahr-Messen. De Dato den 16. Nov. 1742. Halberstadt, N. M. Langen, 1742. Gr.-4to. 2 Bl. (gering braunfleckig). € 75,Zu Beförder- und Erweiterung des Schlesischen Commercii hatte Friedrich der Große nach Ende des Ersten Schlesischen Krieges mittels eines Patents vom 14. Juli 1742 das Abhalten von jährlich zwei Messen in Breslau angeordnet. Nachdem die erste Messe bereits stattgefunden hatte, wurde nun zugesichert, die Accise moderat zu halten, ausländische Einkäufer aus Polen, Ungarn, Siebenbürgen etc. zuzulassen, Wege und Stege auszubessern, Quartiere bereitzustellen u.a. Rückenbroschur (gering gebräunt, handschriftlicher Bibliotheksvermerk auf Titel). € 65,Verordnung Friedrich Wilhelms I. Das zugleich in Berlin, Leipzig, Cleve u.a. Städten gedruckte Reglement bestimmte den Ablauf der öffentlichen Busse im Anschluß an die Predigt. 913 Erlassen von Friedrich Wilhelm I. aus der Erwägung heraus, “daß dadurch dem Publico kein Nutzen gestiftet, sondern die Bürger und Bauern vielmehr um ihr Geld gebracht”. 910 910 BROTBRIEF: SPITTLER, H. A.; Das Recht Brod- oder Panis-Briefe zu geben, Ob solches auch bei evangelischen mittelbaren Stiftern statt habe. (Tübingen), 1783. 47, (1) S. Rückenbroschur (gering gebräunt und leicht braunfleckig). € 120,Ein Beitrag zum deutschen geistlichen Staatsrecht des Würtembergischen Regierungs- und Hofgerichtsadvokaten Heinrich Aaron Spittler. - Hamberger/Meusel VII, 569. 911 BRUNNEN: FRIESE, Johann Bernhard, De iure fontium; Vom Brunnen-Recht. Pro licentia submittit Christian Döhler. Jena, typis Mullerianis, 1711. 44 S. Interimsheftung. € 40,Jenenser Dissertation. Respondent stammte aus Trebniz. 912 BUSSE: VERORDNUNG und Reglement wie es mit der öffentlichen Kirchen-Busse Und Wiederannehmung dererjenigen so durch ihre Ruchlosigkeit und andere grobe Sünden öffentliche Aergernüß gegeben, bey denen protestirenden Gemeinden So wohl Evangelisch Reformirten Als Evangelisch Lutherischen Im Königreich Preussen und allen übrigen Königlichen Preußischen Provintzien und Ländern ins künfftige gehalten werden solle. Berlin, Chr. Süßmilch, 1716. 16 S. COLLECTE: PATENT, Worinnen alles eigenmächtige Collectiren Bey den Bürgerschaften Und Communen Oder Dorffschaften verboten wird. Sub dato Berlin, den 4. Martii 1728. Berlin, Schlechtiger, 1728. Folio. 2 Bl. (mit einem schwachen Wasserrand im Fußsteg). € 70,- 914 DÄMONEN: CLODIUS, Johann (praes), Joh. Christoph RUDINGER (resp), De spiritibus familiaribus vulgo sic dictis. Wittenberg, Schrödter, 1678. (40) S. Provisorische Heftung. € 48,- Über den lutherische Theologen (1645-1733) siehe Jöcher I, 1967f. Hier eine Abhandlung über Familiengeister und Dämonen, angefangen mit der griechischen Götterwelt bis hin zur Magie und dem Teufel. Mit zahlreichen Anmerkungen und Verweisen auf einschlägige Literatur. 915 DESERTION: EDICT, Daß bey vorfallenden Desertionen Den Officierern Durch die Wagen-Meister die nöthigen Pferde gegen Bezahlung Von den Bürgern verschaffet und abgefolget werden sollen. De dato Berlin, den 19. Decembr 1727. Berlin, Schlechtiger, 1727. Folio. 2 Bl. (gering gebräunt). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., der hiermit das Edikt vom 16. August 1627 dahingehend ändert, daß Offiziere zur Verfolgung eines desertierten Soldaten nicht mehr ausschließlich auf Extra-Post-Pferde angewiesen sind. 916 DEUTSCHER BUND: Die NÄCHSTE ZUKUNFT des deutschen Bundesstaats und die Aufgaben des ersten Erfurter Reichstags. Berlin, Reimer, 1850. 44 S. Ppbd. € 51,Appell an Preußen, sich der neuen Bundesverfassung anzunehmen; datiert Januar 1850. Die Verfassung des Dreikönigsbündnisses kann erst nach Beitritt aller Einzelstaaten in Kraft treten. Sofort ist eine Flotte in der Ostsee zu schaffen. Die 144 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate Unionsstaaten sollen sechs Kurien bilden, im Fürstenkollegium ganze oder halbe Stimmen haben. Die “Vereinigten Staaten Deutschland” sollen ein enges Bündnis mit dem unabhängigen Österreich unter einer Zentralbehörde eingehen (Boberach). 917 DIEBSTAHL: EDICT wieder die Dieberey und Veruntrauung Bey denen Königlichen Proviant-Magazins,... De Dato Berlin, den 15.Decembr 1739. Berlin, Johann Hübner, 1739. 2 Bl. (gebräunt u. mit Nässerändern). € 110,Das Edikt Friedrich Wilhelms I. sollte das Überhandnehmen der Proviantdiebstähle aus den Magazinen verhindern. Es war eine Erweiterung der 1730 erlassenen Verordnung gegen Munitionsdiebstähle. Für einen Schaden unter 10 Taler war u.a. Stäupen vorgesehen; bei über 10 Talern Schaden wurde durch Tod mit dem Strang bestraft. 918 DIENSTBOTEN: EDICT, Worinn verboten wird, Daß vom 1sten Martii 1721 an, Die Domestiquen, Als Jäger, Laquayen, Knechte, etc. auch Pferde Von denen So sich auf dem Lande besuchen, Nicht mehr defrayret Sondern nach den Krügen verwiesen werden sollen. De dato Berlin, den 1. Augusti 1720. Berlin, Süßmilch, 1720. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt). € 75,Erlaß von Friedrich Wilhelm I., “daß ... niemand sich unterstehen soll einige Pferde, Kutsche oder Knechte, auch von den Dienern nicht mehr als einen ... mit einkehren, weniger dieselben mit Speisung oder Futterung versehen zu lassen”. Bereits am 7. Februar 1721 wurde eine Declaration dieses Ediktes erlassen, da es zu zahlreichen Anfragen bezüglich der Bewirtung von Gästen gekommen war. 919 DREIDING: KURTZER UNTERRICHT, von dem nunmehr veralteten und verloschenen, aber doch hochnützlichen...Dreydinge, Wie dasselbe ungefehrlich für Alters, durch Gottfürchtige Obrigkeiten auff dem Lande, gehalten ... Mit einer Christlichen Vorrede, wegen des ruchlosen gemeinen Volcks, darinnen auch die liebe Obrigkeit ihres tragenden Ampts erinnert wird (v. Georg Bezold). Leipzig, A. Lamberg für J. Eyering u. J. Perfert in Breslau, 1615. Kl.-4to. 8 (statt 12) Bl. Vorstücke, 60 Bl. Text. Neuerer Ppbd (ohne die letzten 4 Bl. der Vorrede u. 3 tabellarische Übersichten, gleichmäßig leicht gebräunt, anfangs etwas fingerfleckig, die letzten 4 Bl. mit Randläsuren ohne Textverlust). € 400,Das Dreiding bezeichnete das dreimal jährlich zusammentretende Dorfgericht und die seiner Rechtsprechung zugrunde liegende Landes- und Kirchenordnung. Angesichts des fortschreitenden Sittenverfalls, wovon “die verfluchten Nacht- und Winckeltäntze” noch das Harmloseste, plädiert der Verfasser für die Wiedereinführung bzw. Beibehaltung dieses wirksamen Instruments, um “das unschlachtige ruchlose gemeine Volck im zaum und gehorsam” zu halten. Enthält 1. eine Beschreibung des alten Dreidings, 2. nötige Ergänzungen “in diesen letzten Zeiten und bösen Welt”, 3. eine kurze Kirchenordnung und 4. eine zusammenfassende Übersicht der in den ersten drei Abschnitten gegebenen Bestimmungen. Diese Zusammenfassung erschien 5. noch einmal als “Extract in einer Tabella, auch insonderheit”. Diese dreiteilige Falttabelle sollte wohl separat aufgezogen und als Mahnung ausgehängt werden und fehlt - wie meist - auch hier. 920 DUELL: ALLGEMEINES KÖNIGL. PREUSSISCHES EDICT, Wegen des Todtschlages, Wie auch Wieder den Mißbrauch Der Rencontres. Berlin, Chr. Süßmilch, 1718. 4to. 4 Bl. Rückenbroschur (handschriftl. kl. Inventarnummer auf Titel, Papier etwas gebräunt). € 130,Ein Edikt des jungen Soldatenkönigs zur Verhinderung bzw. Verminderung von Gewaltverbrechen, vor allem aber zur Eindämmung der zu Mord und Totschlag oftmals mißbrauchten Duelle (Rencontres) (der Mörder schützte dann einen Fall von Notwehr vor). Deshalb sollten Duelle nunmehr genau untersucht und festgestellt werden, ob eventuell gezielte Provokationen zum Kampf geführt hätten. 921 EHE: STECK, Johann Christoph Wilhelm von, Abhandlung von dem Gemahl einer Königin. Berlin, Chr. Fr. Voß, 1777. 40 S. Neuer Ppbd (anfangs braunfleckig, Unterrand zu knapp beschnitten = geringer Buchstabenverlust). € 130,Erste Ausgabe. der Jurist Johann (Titel abweichend: Friedrich) Christoph Wilhelm Steck (1730 - 1797) lehrte vor allem in Frankfurt/Oder, auch in Halle und wirkte später als Geheimer Legationsrat in Berlin. Er war ein geschätzter Briefpartner zahlreicher Gelehrter und entfaltete u.a. als kanonistischer Schriftsteller eine rege Tätigkeit vor allem auf dem Gebiete des Staatsrechts.- Meusel XIII,309; vgl ADB XXXV,541f. 922 EHERECHT: HEISLER, Ph. J., Juristische Abhandlung und Untersuchung der Frage: Ob die Ehe eines Sohnes mit der Mutter seiner Stiefmutter den Rechten nach zugelassen sey? Halle, J. C. Hendel, 1783. Kl.-4to. 23, (1) S. Neuer Ppbd (gering braunfleckig). € 90,Meusel V,318; Hayn/Gotendorf III,133. 923 EHEVERTRAG: (BERGER, Friedrich Ludwig von), Kurtze, doch unpartheyische, und gründliche Reflexiones uber ein Helmstädtisches responsum juris darinnen II. quaestiones, validitatem pacti domus illustris, libertatem circa matri- 145 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate monia constringentis, betreffende, erörtert worden. Ohne Ort u. Dr., 1723. 3 Bl., 62 S. Rückenbroschur (Titel gebräunt, mit Bibl.-Stempel verso u. kleiner hinterlegter Randfehlstelle, folg. Blatt m. kleiner Randläsur). € 75,Abhandlung zu der Frage “Ob ein Pactum Domus Illustris, so denen Fürstlichen Vermählung, und der, sonsten bey Heyrathen in genere erlaubeten Natürlichen Freyheit gewisse, nicht zu überschreitenden Schranken setzte, in Rechten gültig seye, und die Fürstlichen Nachfolgere obligire”, am Schluß anhand eines Beispiels (des Fürstenhauses Albanien mit seinem 1657 durch die Fürstenbrüder Konrad und Alexander geschlossenen pactum) durchgespielt.- Friedrich Ludwig von Berger (1701-1735) war u.a. in österreichischen und württembergischen Diensten tätig, danach in Wolfenbüttel und schließlich in Wetzlar. Er schrieb staatsrechtliche Abhandlungen “im Interesse des kaiserlichen Hofes und des Hauses Oesterreich” (ADB).- Vgl. Pütter I,377ff; ADB II,374. 61, (1) S., 1 Bl. Rückenbroschur (vereinzelt gering fleckig). € 150,Darstellung eines komplizierten Rechtsstreites zwischen den beiden Brüdern Gustav Adolph und Alexander von der Schulenburg, dessen Anfänge bis ins Jahr 1690 zurückreichten. In diesem Jahr starb der Vater der Brüder und hinterließ ihnen zwei völlig verschuldete Güter (Emden und Altenhausen), die die beiden aus der Konkursmasse zurückkauften. 927 ERBRECHT: ERSCHEL, Jeremias, Drey rare Casus. Als 1. Ob einem Schreiben- und Lesen-Unerfahrnen sein in Schriften verfaster letzter Wille bey insinuation von denen Gerichts-Personen wiederumb nothwendig eröffnet und demselben vorgelesen werden müsse? 2. Ob der Judex bey einer, in possessorio summarissimo gesprochener Sentenz, wenn insonderheit kein damnum irreparabile verhanden, das decendium zuer924 EID: BURGSDORF, C. G. 922 warten oder derselbe sothanes v., Exercitatio historico-moralis de iuramentis in qua post generalem illorum con- Urthel alsofort zu exequiren schuldig sey? 3. Ob siderationem primorum potissimum Christian- ein Vater in praejudicum seiner Söhne Agnaten orum doctrina disquiritur eorumque moralitas ex- denen Töchtersn ein oder das andere Lehn-Guth aminatur. Halle, Waisenhaus, 1732. Kl.-4to. 8, 88 doniren, und ob nicht in entstehung des LehnS. Neuer Ppbd (durchgehend mit schwacher Näs- Herrns Consens die Söhne besagten Töchtern zum wenigsten die aestimation desselben geschencksespur am oberen Rand, etwas braunfleckig). € ten Guths nebenst dem Interesse zu erstatten de 80,jure angehalten werden können? Welcher- und Historisch-ethische Untersuchung über das neutestamentliwie dieserwegen die Rechts-Collegia unterschiedche Verbot zu schwören. Am Ende abgedruckt: Auslegung Lulicher Meynung gewesen. Merseburg, Christian theri der Worte Christi Matth. 5, 33 seqq. und Speners Theologisches Bedencken, Ob und wie einen Eid zu thun erlaubet Forberger, 1678. 12 Bl., 32 (statt 34) Bl. Späterer sey. Der Verfasser wurde im selben Jahr Oberhofgerichts-AsKart. (Einband etwas fleckig u. m. Signatur, Besitzsessor in Leipzig, später Kanzler und Präsident der Stiftsrevermerk auf Innendeckel, leicht gebräunt u. stelgierung zu Zeitz.- Zedler-online Suppl. 4, 536. lenweise etwas fleckig, bei 4 Bl. fachgerechte Er925 EINRITT: FRITSCH, Ahasver, Tractatio gänzung kl. Fehlstellen bei minimalem Buchsta€ 240,de jure intrade, vulgò Einritt. Jena, Bielcke, 1672. benverlust). Kl.-4to. 2 Bl., 36 S. Rückenbroschur (etwas braunfleckig). € 80,Über das Vorrecht, feierlich in eine Stadt einzureiten, und welche Ehrenbezeigungen demjenigen von Seiten der Stadt dabei zustehen. Ab S. 19 mit deutschsprachigen Berichten und Dokumenten. 926 EMDEN: DEDUCTIO ab Seiten Schulenburg contra Oynhausen (!) et Consorten in puncto Emdischer Allodial-Gelder. Ohne Ort u. Dr., 1748. Der Erörterung der Rechtsfragen durch den Regierungs-Advocaten Jeremias Erschell ist eine 20seitige Widmung an Herzog Johann Adolph I. von Sachsen-Weißenfels vorangestellt. Nach der alten biblischen Geschichte des Königs Josaphat und des Jethro prangerte Erschell darin Mißstände im Rechtswesen und insbesondere im Gerichtswesen an.- Ohne die in anderen Exemplaren angebundenen letzten beiden Blatt, die vermutlich, wie in der Vorrede angekündigt, ein nachträglich eingeholtes responsum aus Jena enthalten. 928 ERBRECHT: HEISLER, Ph. J., Rechtliche Erörterung der Frage: Sind Eltern ihre Kinder, wel- 146 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate che sich wider ihren Willen verheyrathen, zu enterben befugt? Halle, J. C. Hendel, 1783. Kl.-4to. 40 S. Rückenbroschur. € 120,Erste Ausgabe.- Meusel V,318. 929 ERBRECHT: SCHLÜTER, Johannes, Rechtliche Erörterunge der in Hamburg gar offt vorkommenden Frage, Ob, nach denen Hamburger Rechten, ein Wittiber, oder Wittibe schuldig sey, dasjenige, so Sie, nach Absterben ihres Ehe-Gatten, durch Erb-Fälle gewinnen, einzubringen, wann Sie ... von Ihren Kindern sich abtheilen wollen? Hamburg, Zieglers Witwe für G. Liebezeit, 1698. Kl.-4to. 8 Bl. Rückenbroschur (angestaubt, schwache Nässespuren, das letzte Blatt mit kl. Eckabriss). € 80,Erste Ausgabe.- Schröder VI, 579,14. 1751/52 an der Universität Helmstedt.- Zum selben Thema (angeb.:) ECK (ECCIUS), J. G. (praes.) und LINGK, M. S. (resp.), De iudiciorum Vemicorum origine. Leipzig, Klaubarth, 1797. 27 S. 933 FEUERVERSICHERUNG: (PATENT wegen der Einrichtung einer General-Land- und StadtFeuer-Casse). Geben zu Cölln an der Spree, Cölln an der Spree, den 1. Junii 1706. Ohne Ort u. Druck. Folio. 6 Bl. (etwas gebräunt, gering fleckig). € 120,Erlassen von Friedrich I.- Seit Beginn des 18. Jahrhunderts in Berlin 1706 - wurden in Deutschland zur Abwehr des Brandbettels, zur Hebung des Kredits und des Volkswohlstandes vielfach öffentliche Feuer-Cassen gegründet.- Dabei der Aufruf an die Geistlichen aller Kirchen, die Einrichtung der Brandassecuranz von den Kanzeln herunter publik zu machen. 930 ERBRECHT: TERSZTYENSZKY, Daniel, Specimen iuris Germanici de aditione hereditatis, cui de modo adquirendi hereditatem ex legibus Aevi Medii succincta disquisitio praemittitur. Frankfurt u. Leipzig, o. Verlag, 1759. Kl.-4to. 4 Bl., 88 S. Rücken-Broschur (etwas angestaubt u. geringfügig braunfleckig). € 75,- 934 FINANZEN: DUFRESNES, B., Appercu de la situation des finances. (Paris, Imprimerie Nationale, 1790). 4to. 8 S. mit Tabellen in 1 Bogen, (leicht gebräunt u. angerändert). € 75,- Über die mit dem Antritt eines Erbes zusammenhängenden Rechtsfragen nach deutschem Recht. Daniel Tersztyenszky (Tersztyánszky) stammte aus Ungarn. 935 FOLTER: SCHNURBEIN, Aletophilus (Pseud.?), Liber unus de tortura caute adhibenda, omnibus qui in foro sunt, ac judiciis praeesse piè cupiunt, valde necessarius. Hamburg, sumptibus autoris, 1703. Kl.-4to. 48 Bl. Rücken-Broschur (angestaubt, die Vorrede v. Peter Müller, Dekan der Jurist. Fakultät an der Universität Jena, ans Ende verbunden). € 180,- 931 ERBRECHT: VORLÄUFIGE ANZEIGE von den Herzoglich-wirtembergischen Regredient-Erbrechten auf einige Theile der Bayrischen AllodialVerlassenschaft. Stuttgart, Cotta, 1778. 10 S., 1 Stammtafel. Broschur der Zeit (Umschlag gering feuchtrandig, innen teils etwas stärker braunfleckig). € 120,Angebunden: VORLEGUNG DER REGREDIENT-ERB-RECHTE des Herzogl. Hauses Wirtemberg an einige Theile der Baierischen Allodial-Verlassenschaft. Stuttgart, Cotta, 1779. 66 S., 1 Stammtafel.- Nach dem Verlöschen der bayerisch-wilhelminischen Linie des Hauses Wittelsbach durch den Tod des kinderlosen Kurfürsten Maximilian III. Joseph wurden von mehreren Seiten Erbansprüche gestellt, u.a. von Württembergischer, wie hier dokumentiert wird. 932 FEME: LODTMANN, C .G. W., De origine iudiciorum Vemicorum prolusio academica. Helmstedt, P. D. Schnorr, 1751. Kl.-4to. 27 S. Neuer Ppbd (geringf. braunfleckig, Titel am oberen Rand hinterlegt). € 110,Über den Ursprung der Femegerichte. Semesterprogramm zur Ankündigung der Vorlesungen für das Wintersemester Übersicht für die Monate November und Dezember 1789, zusammengestellt von Bertrand Dufresnes, dem Direktor des Trésor Royal (vgl. Hoefer XV, Sp. 73 f.). Über die nur mit Vorsicht anzuwendende Folter im peinlichen Gerichtsverfahren. 936 FRANKREICH: ANONYM, Franckreich nach seinen natürlichen Eigenschafften Oder das entlarffte Franckreich. Frankfurt u. Leipzig, s.n., 1748. 3 Bl., 118 S. - Nachgeb.: NOVUM SYSTEMA politicum Galliae ex epistola Anglica. O.O. u. Dr. 1742. 48 S. Einfacher Halbleder der Zeit (Rücken mit wenigen Wurmspuren, Papier frisch). € 80,Anti-französische Schrifte, wohl aus österreichischer Sicht aus Österreich. Denunziert die “Verdrehung ihrer Handlungen, die Ungültigkeit ihrer Worte ... die Schein-Gründe ihrer Gerechtsammen ... kurz ihre unbändige Thaten, Vergehen und Ungerechtigkeiten” (Vorrede) im Laufe der Geschichte. Die angebundene Schrift, angeblich eine Übersetzung aus dem Englischen, erschien in der Periode, in der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern (1697 - 1745) König und Kurfürst von 147 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate Böhmen sowie von 1742 bis 1745 als Karl VII. deutscher Kaiser war. 937 FREIER: FRIESE, Johann B. (praes.), Johann A. MACK (resp.), De secundis nuptiis. Jena, 1700. 48 S. Geheftet. € 35,Wer nach dem Tode des Ehepartners vorzeitig auf Freiers Füßen wandele, müsse von der Obrigkeit belangt werden. 938 FRIEDEN: STRUBE, David Georg, Entdeckte Verdrehung des Westphälischen FriedensSchlusses Art. V, § 31 und Art. XVII, § 4, 5, 6, 7. 2. Auflage. Hannover, J. W. Schmidt, 1760. 50 S. Ppbd der Zeit (Stempel verso Titel). € 140,Über die Rechte der Protestanten unter der Landeshoheit eines katholischen Fürstbischofs nach den Bestimmungen des Westfälischen Friedens. Für die hier immer wieder auftauchenden Probleme war das Bistum Hildesheim “geradezu klassischer Boden”. Die Schrift des Direktors der Hannoverschen Justizkanzlei (zuerst 1758) richtete sich gegen Joh. Baptist Krauß, den “gelehrten, aber fanatischen” Fürstabt von St. Emmeran in Regensburg.- Stintzing/Landsb. III.1/Text 257 u. Noten 172f. 939 FRIEDRICH WILHELM III.: ANONYM, Recueil de traits caractéristiques pour servir à l’histoire de Fréderic Guillaume III. et de plusieurs personnages marquants de sa cour. Tirés de lettres et de conversations familières et publiés par Mr. W. Paris, 1808. 1 Bl., 198 S., 1 Bl. (Errata). Hldrbde der Zeit (Kapitale etwas lädiert, unteres eingerissen). € 120,Offenbar Teil eines mehrteiligen Werkes. Es besteht aus Dialogen von Persönlichkeiten der preußischen Politik, einschließlich des Königspaares, die der Verfasser belauscht zu haben vorgibt. Charkteristik der Politik Friedrich Wilhelms III. Schönes sauberes Exemplar, lediglich der Titel und das Bl. Errata stockfleckig. 940 GABELLA: LAMM, J. G.; Commentatio de Gabella detractionis vel emigrationis, nisi pretium ex re vendita redactum ex uno territorio in aliud territorium ... transferatur ... tum Romano tum Germanico iure. Editio nova auctior et emendatior. Weimar, S. H. Hoffmann, 1751. Kl.-4to. 2 Bl., 44 S. Rücken-Broschur (braunfleckig). € 70,Über die Gabella oder das bei Umzug in ein anderes Land zu entrichtende sog. Abzugsgeld. Zugrunde liegt die Auffassung, dass das in einem Land erworbene Vermögen zum Teil den Einrichtungen dieses Landes geschuldet und daher nicht beliebig transferierbar ist. 941 GELD, Gutes: MANIFESTO CAMERALE, Per la notificazione del giusto valore de’Zecchini della stampa di Roma, e per la proibizione dell’introduzione, e spendita in avvenire d’alcuno forte di monete forastiere d’oro, e d’argento, che non siano state tassate. In data de 16. marzo 1744. Torino, nella Stamparia Reale, (1744). 2 Blätter, Karton der Zeit. 4to. € 60,Kurs der Gold- und Silberwährung in Italien, aber auch Frankreich u. Deutschland. 942 GETREIDEAUSFUHR: EDICT, dass aus Sr. Königlichen Majestäet lande kein Getreyde nach Sachsen verführet werden soll. De dato Berlin, den 21. Jul. 1719. Berlin, Chr. Süßmilch, 1719. 4to. 2 Bl. (gering braunfleckig, leicht angerändert). € 80,Nach einer schlechten Ernte im Vorjahr waren die Getreidepreise merklich angestiegen. Nachdem Sachsen am 1. Juli 1719 die Ausfuhr von Getreide gänzlich verboten hatte, ordnete Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, seinerseits an, kein Getreide nach Sachsen zu liefern. Ferner sollte ein Viertel der noch vorhandenen Getreidevorräte innerhalb der nächsten vier Wochen zum Kauf angeboten werden, das Brennen von Branntwein wurde eingeschränkt. 943 GOTHA: ERNEUERTES FÜRSTL. PATENT, Die unverbrüchliche Beobacht- und Festhaltung derer im Fürstenthum Gotha hiebevor publicirter Fürstlichen Ordnungen, Bey Verlöbnissen, Hochzeiten, Kind-Tauffen und Begräbnissen betreffend, samt derer Erläuterungen, Auf sonderbahren Fürstl. Gnädigsten Befehl (Herzog Friedrichs von Sachsen) zu männigliches Wissenschaft publiciret. (Unterzeichnet: Friedenstein, den 15. Martii 1713). Gotha, Chr. Reyher, 1713. Kl.-4to. 24 S. Rückenbroschur (gering gebräunt). € 180,Mit einer Gebührentabelle, “absonderlich in der Fürstl. Residentz-Stadt” Gotha. 944 GROTIUS: BEIER, Adrian, An & quatenus transitus pro exercitu per territorium alterius postulari & denegari possit, Von Angemasten und verweigerten Durchzügen, pro illustrando Grotii loco II. 2, 13. Jena, Chr. E. Buchta, 1675. Kl.4to. 20 Bl., Rücken-Broschur. € 75,VD17 1:009316Q. 945 GRUNDSTEUER: VERORDNUNG wegen der durch den Rath- und Bürger-Schluß vom 9ten März 1815 beliebten allgemeinen Grundsteuer. Auf Befehl E. Hochweisen Raths der freien Hanse- 148 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate stadt Hamburg publicirt den 16ten October 1815. (Hamburg), G. Fr. Schniebes, -1815. 6 Bl. Rückenbroschur (Umschlag leicht fleckig, gebräunt). € 80,Die Verordnung regelte die genauen Modalitäten, nach denen die Grundsteuer zu erheben war, welche Ausnahmen es gab, wie die Steuer zu entrichten war, welche Executions-Gebühren anfielen etc. 946 HAGESTOLZ: LUDEWIG, J. P. v. (praes.), V. GRAEFE (resp.), Differentia(e) iuris Romani & Germanici in Hagenstolziatu, exule in Germania, Latii partu L. Iuliae et Papiae Poppaeae. Halle, J. Grunert, 1727. Kl.-4to. 1 Bl., 56, 16 S. Mit gestochener Titelvignette. Rückenbroschur (etwas angestaubt). € 100,Über die Behandlung der Hagestolze - gesunde, aber dennoch bis ins 50. Lebensjahr unverheiratete Männer. Da diese sich ihren “generativen Pflichten” entzogen, nach christlicher Auffassung gar als “sündliche Verächter des Ehestandes” galten, verfiel ihr Erbe teilweise dem Fiskus. Die strengen Bestimmungen des römischen Rechts galten auch in einigen Gegenden Deutschlands und wurden beispielsweise in Braunschweig 1730 aufgehoben. Der Anhang mit einem deutschsprachigen Responsum auf damit zusammenhängenden Fragen.- Nicht bei Hayn/Got. 947 HAMBURG: EINES HOCHWEISEN RAHTS der Stadt Hamburg praetendirte Praerogativen, und des Collegii der Sechsiger (!) An der Hohen kayserl. Commission erteilte Antwort darauff. Leipzig u nd Altona, 1711. 26 Bl. Rückenbroschur (minimal feuchtrandig u. stellenweise etwas braunfleckig, im Oberrand etwas zu knapp beschnitten = geringer Buchstabenverlust). € 80,Dokument zu den Verhandlungen zwischen Hamburger Senat und dem Kollegium der Sechziger (den Vertretern der Bürgerschaft) um einen Neuaufbau der Verfassung. Dieser war nach den bürgerlichen Unruhen (1648 - 1708) notwendig geworden. Am Ende stand eine “vollständige Kodifikation des hamburgischen Staats- und Verwaltungsrechts”. 948 HAMBURG: GALLOIS, Johann Gustav, Erster Beitrag zur Hamburgischen Reformfrage. Hamburg, Berendsohn, 1847. 63 S. Neuer Ppbd (innen etwas braunfleckig, handschriftliche Numerierung in der oberen Ecke). € 65,Auseinandersetzung von Johann Gustav Gallois mit Veröffentlichungen von Hermann Löhr, Dr. Baumeister, D. Biesterfeld u.a. über den Zweck des Vereins Hamburgischer Juristen und notwendige Reformen im Rechtssystem.- Schröder II, 1152.3. 949 HAMBURG: HOMMEL, C. F. (praes.), H. G. NISSEN (resp.), De adquirendo vel amittendo iure civitatis Hamburgensis. Leipzig, Langenheim, 1777. 4to. 39, 15 S. Broschur der Zeit mit allseitigem Goldschnitt (Rücken teilw. abgeschabt). € 130,Über den Erwerb bzw. Verlust des Bürgerrechts in Hamburg. Abhandlung, mit der der aus Hamburg stammende Heinrich Gotthilf Nissen zum Doktor beider Rechte promovierte. Der Anhang enthält eine kurze Abhandlung “De usuris rei iudicatae”, mit der der damalige Senior der Leipziger Juristen-Fakultät und Prokanzler der Universität Fr. G. Zoller die bevorstehende Verleihung der Doktorwürde an Nissen anzeigte.Schröder V, 543. 950 HAMBURG: SCHÖNBORN, D. H. von, Patent, An den Herrn Commendanten und sämptliche Garnison, In Puncto der Eydes-Leistung nebst der Formula sothanen Eydes. Hamburg, C. Neumann, 1708. 4 Bl. Rückenbroschur (etwas gebräunt, Feuchtigkeitsrand im Fußsteg). € 150,Mit der Besetzung Hamburgs durch kaiserliche Truppen unter dem Befehl von Generalmajor Druchleben am 31. Mai 1708 fand die Jahrzehnte andauernde Periode der “Volksfront-Unruhen”, die durch Streitigkeiten zwischen Bürgerschaft und Rat der Stadt ausgelöst worden waren, ein Ende. Damian Hugo von Schönborn übernahm als kaiserlicher Kommissar mit anderen Delegierten der besetzenden Staaten die staatliche Neuordnung. 951 HAMBURG: WRANGEL, Heinrich, Abermahlige wiederhohlte Belehrungs-Bitte, Nebst abgenöhtigter Abfertigung Gegenseitiger Ablehnung, An Die Hochl. Erbges. Bürgerschafft, Daß Selbige geruhen wolle in einer kündlichen StadtSache über dero übel-ausgelegtes und verdrehetes Stadt-Buch... (Hamburg), den 30. August, 1704. 8 Bl. Rückenbroschur. € 90,Eingabe des späteren Krumbholtz-Verteidigers Heinrich Wrangel an die Bürgerschaft gegen eine der Schelhammerschen Neuerungen im Hamburger Justizwesen. Das Motto von Wrangels Schrift: “Zugleich Richters- und AdvocatenStelle in einer Sachen verwalten, ist ein Ertz-Buben- und Schelmenstück”.- Schröder VIII,175.- Angebunden: WRANGEL,H. An die den 23. Octobr. 1704 Gravaminum, Versammlete Erbges. Bürgerschafft Ubergebene Unterdienstliche Anzeige. (Hamburg 1704). 4 Bl.- Nochmals verlangt Wrangel eine Entscheidung über Senator Schelhammers Justizreform. Diese sähe u.a. vor, Richter- und Advokaten-Amt in PersonalUnion zu versehen, enthielte Möglichkeiten, den Prokuratoren Straf-Gelder vorzuenthalten und setze Niedergerichtsentscheide über das Stadt-Buch.- Schröder VIII,176. 952 HANDEL: MAY, Johann Friedrich, De bonarum artium in promovenda mercatura utilita- 149 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate te ... Ad memoriam Grafianam in auditorio philosophico solenni oratione celebrandam. Leipzig, Breitkopf, 1752. Kl.-4to. 8 S. Rückenbroschur. € 60,Einige Bemerkungen zum Nutzen der Wissenschaften für die Entwicklung des Handels. Der Leipziger Professor für Moral und Politik Johann Friedrich May (Maius, Majus) dachte hierbei besonders an die Sprachwissenschaften, Geographie, die mathematischen und die philosophischen Realwissenschaften. Gedenkrede für den mit der Leipziger Universität eng verbundenen Kaufmann Graf. 953 HANDEL: WESTPHAL, Ernst Christian, Rechtliche Abhandlung von dem Handel über künftigen ungewissen Gewinst. Halle, J. Chr. Hendel, 1783. 14 S. Rückenbroschur (leicht gebräunt, unbeschnitten). € 65,Zuerst erschienen 1782 in den Wöchentlichen Hallischen Anzeigen.- Verdienste erwarb sich Ernst Christian Westphal “um das Quellenstudium und um die Form der Monographie sowie um die Benutzung der deutschen Sprache für solche Arbeiten” (ADB XLII, 198).- Meusel XV, 60. 954 HAUSIERER: NEU-REVIDIRTES HAUSIEREDICT In Der Chur- und Marck-Brandenburg. De dato Berlin den 25. April 1718. Berlin, Süßmilch, 1718. Folio. 6 Bl. (gering gebräunt). € 100,Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Die Verordnung regelt, “Gleichwie nun alles dasjenige was der Landmann zu verkauffen hat, ausser was hiebevor ausgenommen, nach den Städten zu Marckte gebracht werden, und aus denenselben der Vertrieb mit Fremden wie auch der Handel und Wandel nach dem platten Lande geschehen soll: Als verbieten Wir hiermit gäntzlich und bey Vermeidung hiernechst gesetzter Bestraffung”. 955 HEERESFOLGE: FRITSCH, Ahasver, Tractatus de jure lustrationis et sequelae, hujusque variis speciebus per Germaniam usitatis. Von Reisz und Folge. Numburg, Heinrich Müller, 1670. 76 S. Rückenbroschur (Titel etwas fleckig, gebräunt). € 120,Über die Pflichten der Untertanen zur Heeresfolge, zu militärischen Übungen und verwandten Frondiensten bei Feuersbrünsten, Notständen, Jagden etc. - Jöcher II, 772 ff. 956 HEHLEREI: EDICT, Daß wer gestohlene Ammunitions-Stücke kauffet, Sowohl als der Dieb selbst Mit dem Strang Am Leben gestrafet werden soll. Sub Dato Berlin den 10ten Februar 1730. Berlin, D. A. Rüdiger, 1730. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt, mit einem Feuchtigkeitsrand im Fußsteg). € 80,- Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Die Verordnung präzisiert Art und Beschaffenheit der Munition: Pulver, “bleyerne und eiserne Mousqueten-Kugeln; Canon-Kugeln; grosse und kleine Grenaden und Bomber; Eisen von Canon-Rädern, Achsen und Affuyten, so einigermassen kenntbar ist; Sturmsensen, Morgensterne; Piquen und Piquenstangen”, Degen, Patronentaschen, Fußangeln etc. 957 HEHLEREI: EDICT, Welchergestalt die Diebes-Hähler, Wann sie überführet werden, Ohne Weitläuffigkeit und Formalität von Process, zu bestraffen. Sub Dato Berlin, den 16. October 1720. (Berlin), Süßmilch, 1720. Folio. 2 Bl. (gering gebräunt). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., daß “selbige sodann ... ohne alles Ansehen der Personen, mit Pranger, Staupen-Schlägen, Brandt-Marcken und Landesverweisungen, nach Befinden und Proportion ihrer Missethat, andern zum Exempel und Schrecken, bestraffet werden sollen”. 958 HOLSTEIN: LETTRE sur les differens du Roi de Danemarc, et du Duc de Holstein Gottorp et sur les Mouvemens presens de la Suede. Amsterdam, Pain, 1699. 27 S. Marmor. Umschlag. € 60,Analyse der Situation zwischen Schweden und Dänemark, das gegen Holstein vorgehen will, am Vorabend des Nordischen Kriegs. Dat. Hamburg, August 1699. - Titel schwach fleckig. 959 HOLZVERORDNUNG: ERNEUERTES UND GESCHÄRFTES PUBLICANDUM wie es mit Einbringung des Bau- Nutz- und Brennholzes, auch der Holzkohlen und des Wildprets, in der Residenzstadt Berlin gehalten werden soll. De Dato Berlin, den 19. Junii 1788. (Berlin), Decker, 1788. Folio. 2 Bl. (leicht feckig, im Falz eingerissen). € 65,Erlassen von Friedrich Wilhelm II. zur Erneuerung und Ergänzung der Verordnung vom 21. Mai 1783, da Holzdiebstähle und Defraudationen nicht zurückgegangen waren. Für Einfuhr und Handel genannter Güter ist ein Attest bzw. ein Erlaubnis-Paß erforderlich. 960 HULDIGUNGSEID: EDICT, Wegen der von der Ritterschafft und Adel Der Chur und Marck Brandenburg abzulegenden Huldigungs- und Unterthänigkeits-Pflicht. De Dato Berlin, den 18. Januarii 1720. Berlin, Süßmilch, 1720. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt u. minimal braunfleckig). € 70,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. drei Jahre nachdem die “die höchst-beschwerliche Lehnbarkeit in jetztermeldten Unseren hiesigen Landen ... aufgehoben und die vormahlige LehnGüter ins Erbe verwandelt”. 150 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate 961 HYPO: OFFENHERZIGER BRIEF über die Hypothekenbanken. Leipzig, Leiner, 1858. 14 S. Kartoniert. (Stempel auf Titelblatt). € 60,Kredit sei für die Entwicklung der Wirtschaft notwendig, der sicherste Kredit sei der durch Grundbesitz abgesicherte. Verfasser hofft, daß keiner seiner Leser “das Pumpsystem eines leichtsinnigen Studenten mit dem Credit zum Zwecke der Produktion wahrer Güter” verwechsele. - Nicht bei Holzmann-Bohatta, Anonymen. Durchgehend Feuchtigkeitsspuren, Papier aber fest. 962 HYPOTHEK: FRIEDRICH WILHELM III. König von Preussen, Patent wegen Einrichtung des Hypotheken-Wesens in den Fränkischen Fürstenthümern Ansbach und Bayreuth. Berlin, G. Decker, 1800. 4to. 10 S., 1 Tabelle (unbeschnitten, gering braunfleckig). € 110,Verfügung vom 19. Mai 1800, mit der die in Preußen bereits 1784 durch Friedrich II. eingeführte Hypotheken-Bücher-Verfassung in Ansbach und Bayreuth verankert wurde. 963 HYPOTHEK: WESTPHAL, Ernst Christian, Rechtliche Bestärkung der Meynung: daß Herrschaftliche Forderungen aus einem Vertrage zwar mit einer stillschweigenden, doch nicht privilegirten Hypothek versehen sind. Halle, J. Chr. Hendel, 1778. Gr.-8vo. 27 S. in 4 losen Bögen (leicht gebräunt). € 75,Zuerst erschienen 1776 in den Wöchentlichen Hallischen Anzeigen.- Verdienste erwarb sich Ernst Christian Westphal “um das Quellenstudium und um die Form der Monographie sowie um die Benutzung der deutschen Sprache für solche Arbeiten” (ADB XLII, 198).- Meusel XV, 60. 964 ILFELD: KRIEGK, G. N., De iustitiae scholis apud Persas cum comparatione ad Ilfeldensem ratione conditoris restauratorisque commentatio historica. Ilfeld “ad fauces Herciniae”, o. Verlag, 1720. Kl.-4to. 48 S. Rücken-Broschur (braunfleckig u. mit schwacher Nässespur). € 90,Die Rechtsschulen im alten Persien verglichen mit der Einrichtung des Rechtsstudiums in Ilfeld. Das ehemalige Prämonstratenserkloster Ilfeld “zu den Schluchten (d.h. am Eingange) des Harzes” war 1546 protestantisch und unter Leitung Michael Neanders zu einer weithin berühmten Musterschule umgewandelt worden. Im 18. Jh. gab es Versuche, den Lehrbetrieb zu einem Gymnasium academicum zu erweitern mit Lehrangeboten zu den Institutiones Iuris Civilis, zur Theologie und anderen akademischen Disziplinen (vgl. Goldmann, Verzeichnis d. Hochschulen 186). Georg Nikolaus Kriegk war der damalige Rektor der Schule.- Frühe Schrift mit dem Druck- bzw. Verlagsort Ilfeld; Deschamps erwähnt hier erst eine Schrift von 1726. 965 INTERUSURIUM: MÜLLER, Johann Nicolaus, Auseinandersetzung eines der schwersten Fälle aus der Interusurienrechnung. Nebst Anzeige seiner Sommerlectionen 1785. Göttingen, J. H. Schulze, 1785. 23, (1) S. Rückenbroschur (angestaubt, Stempel verso Titel, obere Ecke m. durchgeh. Nässespur, etwas braunfleckig). € 65,Über die Errechnung der Zwischennutznießung (Interusurium). “Das Interusurium ist demnach der Unterschied zwischen dem Anfangs- und Endwerthe eines Kapitals, dessen Zinsen innerhalb dieses Zeitraums nicht bezahlt worden sind” (Krünitz).- Johann Nikolaus Müller (1754-1797) war Privatdozent in Göttingen.- Meusel IX,415. 966 JAGDORDNUNG: VERORDNUNG die Koppeljagdten im Fürstenthum Calenberg betreffend. Geben auf Unserm Palais zu St. James den 10ten Junii des 1777ten Jahres Unsers Reichs im Siebenzehnten. (Ohne Druck u. Jahr, vermutlich Hannover, 1777). Folio. 2 Bl. (leicht braunfleckig, Stege etwas angestaubt u. m. geringen Randläsuren). € 90,Erlassen von König Georg III. von England, hier als Kurfürst von Hannover. Um weiterem Mißbrauch des Jagdrechts vorzubeugen, wird die Setz- und Brutzeit auf die Zeit vom 1. März bis zum 24. August festgelegt. Es folgen genauere Angaben zu Ausnahmen, der Verpachtung von Jagden, zur Überlassung der Jagd an einen Dritten etc. 967 JAGDORDNUNG: VERORDNUNG wegen Verlängerung des Eröffnungs-Termins der Jagden in den Koppel-Jagd-Districten der Fürstenthümer Göttingen und Grubenhagen. Gegeben auf Unserm Palais zu St. James den 25sten May 1787. Ohne Druck und Jahr (vermutlich Hannover, 1787). Folio. 1 Blatt einseitig bedruckt, (gering braunfleckig, leichte Randläsuren). € 90,Erlassen von Georg III. von England, hier als Kurfürst von Hannover. Zur Vermeidung von Ernteschäden wird die ordnungsgemäße Hegezeit bis zum 1. September verlängert. 968 JAGDSCHUTZ: DECLARATION, dass wegen der wilden Schwanen und wilden Enten Die Setz- und Brut-Zeit zu beobachten sey; Aber Wilde Gänse, Kraniche, Reiher, wilde Tauben, Wölfe, Füchse, Mardern, Ottern und Luchse zu aller Zeit geschossen werden können: De dato Berlin, den 22. Decembris 1728: Berlin, D. A. Rüdiger, 1728. 4to. 4 Bl. 2 Bl. (Papier gering gebräunt, mit waagerechter Faltung in der Mitte). € 80,Edikt zur Beseitigung einer Unklarheit in der Königlichen Jagd- und Holz-Ordnung für Preußen. 151 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate 969 JOACHIM II. v. BRANDENBURG, Constitution, Wilkör und ordnung der Erbfelle, und andere sachen, Wie damit durch die gantze Marck zu Brandenburgk, und der zugehörenden Landen, hinfuro sol gehalten werden. Mit angehenckter Römischer Keyserlicher Mayestet Constitution und Satzunge ... Item, Hochgedachts Churf. zu Brandenburg Cammergerichts zu Cölln an der Sprew Reformation, Im Jar 1540 im Druck ausgangen. Auffs new wider Gedruckt. Berlin, N. Voltz, (1550?). Kl.-4to. 18 Bl. (letztes weiß). Mit 1 Wappenholzschnitt auf Titelrückseite. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt, anfangs etwas braunfleckig, Bl. 3 mit hinterlegtem Randeinriss). € 500,Diese Ausgabe nicht im VD 16 (vgl. dort B 6911: Ausgabe Frankfurt/O. 1549). 970 JUSTIZ: BÖCKELMANN, J. Fr. (praes.), Th. P. KIRCHNER (resp.), Juris communis et Electoralis Palatini Circa processum Judiciarium Ex secunda Judicialium parte differentiae principes. Heidelberg, A. Wyngaerden, 1663. Kl.-4to. 1 Bl., 37 S. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 85,Über die hauptsächlichen Unterschiede, in denen die kurpfälzische Hofgerichts-Ordnung vom gemeinen Recht abweicht. 971 JUSTIZ: CANISIUS, Heinrich (praes.), H. KNOLL (resp.), Theses de publicis iudiciis, cum instituendis, tum exercendis. Ingolstadt, D. Sartorius, 1595. Kl.-4to. 1 Bl., 26 S. Rücken-Broschur (Ränder braunfleckig, das letzte Bl. mit Einriss, Stempel auf Titelrückseite). € 125,Über die Voraussetzungen öffentlicher Gerichtsverhandlungen und deren Prozessordnung. Im Gegensatz zu den “iudicia privata” in Fragen des bürgerlichen Rechts betrafen die “iudicia publica” Kriminalsachen. Heinrich Canisius, Professor der Rechte an der Universität Ingolstadt, war ein Neffe des berühmten Petrus Canisius.- Stalla 1769; VD 16 C 685. 972 JUSTIZ: FRITSCH, Ahasver, De jure idiomatis, in Imperio Romano-Germanico comprimis recepto, exercitatio. Jena, J. Bielcke, 1673. Kl.-4to. 20 Bl. Rücken-Broschur (gleichmäßig gebräunt). € 70,Abriss der Entwicklung, die vom Lateinischen als alleiniger Gesetzes- und Gerichtssprache im frühen Mittelalter zur Zweisprachigkeit mit Vorrang der deutschen Sprache in allen Staats-, Gerichts- und Notariatssachen geführt hat. Mit zahlreichen deutschen Zitaten aus Reichsabschieden etc. 973 JUSTIZ: INSTRUCTION, für die in Cammerund Finanz-Prozessen angeordnete Revisions-Deputation. De Dato Berlin, den 12ten August 1783. (Berlin), G. J. Decker, 1783. Folio. 4 Bl. (leicht braunfleckig). € 80,Dienstanweisung Friedrichs des Großen für die Revisions-Deputation, die aus Mitgliedern des General-Directorio und des Tribunals zusammengesezt ist. Ihr gehörten derzeit die Geheimen Finanz-Räthe Müller und Schulz sowie die Geheimen Tribunals-Räthe Könen, Heydenreich, Lamprecht und Scholz an. 974 JUSTIZ: INTEREMISTISCHE SPORTUL- UND STEMPEL-TAXE für die Ober- und Untergerichte, ingleichen die Justiz-Commissarios in sämmtlichen Königlich-Preußischen Landen. Berlin, G. J. Decker, 26. April 1781. 4to. 20 S. Rückenbroschur. € 120,Tabellarische Gebührenordnung über Gerichtsgebühren für Ober- und Untergerichte. 1782 erschien eine für die Berliner Stadtgerichte. 975 JUSTIZ: KAPFF, S. J. (praes.), J. Fr. MALBLANC (resp.), De iudiciis quae Rüge-Gerichte vocantur. Tübingen, Reis, 1773. Kl.-4to. 52 S., 1 Bl. weiß. Rücken-Broschur (wenige Anstreichungen von alter Hand). € 70,Die Rügegerichte waren Einrichtungen der niederen Gerichtsbarkeit, in denen Vergehen geringerer Art wie Beleidigungen, Forstfrevel etc. verhandelt wurden. 976 JUSTIZ: REGLEMENT über die Vertheilung der Geschäfte zwischen den Süppreußischen Landes-Collegiis. De Dato Berlin, den 15. December 1795. (Berlin), Decker, 1795. Folio. 10 Bl. (gering angestaubt u. leicht gebräunt, leichte Randläsuren). € 90,Erlaß von Friedrich Wilhelm II. - Grundsätzlich werden alle Justiz-Sachen im weitläufigsten Sinne, d.h. alle Angelegenheiten der Zivil-, Kriminal- und freiwilligen Gerichtsbarkeit, des Hypothekenwesens und der Vormundschaft dem Ressort der Südpreußischen Regierungen unterstellt, alle übrigen Teile der Staatsverwaltung und öffentliche Angelegenheiten aber den Südpreußischen Krieges- und Domainen-Cammern anvertraut. 977 JUSTIZ: RENNEMANN, Henning (praes.), J. J. RENNEMANN (resp.), De abusuum, & quarundem opinionum communium, quae jurisprudentiae praxin forensem conspurcarunt, vanitatibus, pentas una. Erfurt, Fr. M. Dedekind für J. Birckner, 1633. Kl.-4to. 18 Bl. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 90,- 152 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate Erste (einzige) Ausgabe. - Über einige verbreitete Missbräuche und unvernünftige Gewohnheiten, die den Gerichtsgang empfindlich stören. Henning Rennemann war Professor an der Universität Erfurt, mehrfach mit dem Amt des Dekans und des Rektors betraut. Dazu führte er eine umfangreiche gerichtliche Praxis. In den Wirren des 30jährigen Krieges oblag ihm als Stadtschultheißen schließlich die gesamte Rechtspflege der Stadt. - VD17 12:108294U. 978 KARTOFFELAUSFUHR: BEKANNTMACHUNG des höchsten herzoglichen Edicts vom 28sten December 1804, wodurch in der Herrschaft Wismar bis zum 2ten Jul. 1805 die Ausfuhr der Kartoffeln verboten wird. Publicirt Wismar den 5ten Februar 1805. (Wismar), J. G. W. Oesten, 1805. Gr.-4to. 2 Bl. (gering braunfleckig). € 75,- 981 KIDNAPPING: PIPPING, H., De raptu liberorum. Leipzig, Chr. Götze, 1690. Kl.-4to. 28 Bl. Neuer Ppbd. € 120,Über Kindes- bzw. Mädchenraub und seine Motive in Sage und Geschichte. Mit Hinweisen auf den Rattenfänger von Hameln und den Volksglauben an Nixen, “die die Kinder ins Wasser reitzen und ersäuffen”; dann über den Raub der Proserpina, der Helena, der Sabinerinnen; andere - historische Fälle von Brautraub; über Joseph und seine Brüder; über den als Knabe wegen seiner schönen Stimme entführten Orlando di Lasso; warum Juden Christenkinder rauben (was als Faktum betrachtet wird). Die Stoßrichtung der Schrift zielt schließlich auf die Jesuiten, die im großen Stil versuchten, den Eltern durch Versprechungen und Druck Kinder abwendig zu machen. Ihnen gegenüber wird gezeigt, dass Kindesraub nach göttlichem und weltlichem Recht ein Unrecht sei. Frühe Schrift Pippings (1670 - 1722), der später als Dresdener Oberhofprediger und Oberkonsistorialrat die vornehmste Stelle in der lutherischen Kirche bekleidete. Verordnung des Herzogs zu Mecklenburg Friederich Franz “aus landesväterlicher 980 Vorsorge bey der gegenwärtigen allge982 KINDBETT: HOFFMANN, meinen Theurung, und besonderer Rücksicht auf den gerinConrad Ph., Schediasma litterarium de insigniogen Ertrag der diesjährigen Korn-Erndte, zu möglichster Verribus puerperii temporibus, sive, Von Sechshütung eines Mangels an den nothwendigsten Lebensbedürfnissen in Unsern Landen”. Die einzige Ausnahmen bildeWöcherinnen. Königsberg u. Leipzig, J. Ph. Haas, ten notwendige Schiffs-Provisionen. 1723. Kl.-4to. 96 S. Neuer Ppbd (gleichmäßig 979 KASTRATION: (PATENT wider die Schweinschneidere). Signatum im Lager vor Stralsund, den 24. Julii 1715. O. O., o. Dr., Quer Folio (31 x 39 cm). 1 Bl. einseitig bedruckt. € 75,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. zur Neuordnung des Gewerbes, nachdem verschiedene Klagen gegen die Schweineschneider erhoben wurden. Sie werden aufgefordert ihre Privilegia und Verschreibungen sowie Beurteilungen ihrer Arbeit beizubringen, um so eine neue gültige Privilegia zu erhalten. 980 KIDNAPPING: CLODIUS, Johann Christian (praes.), H. J. CLODIUS (resp.), Scopelismi criminis Arabiae rudera e varii generis antiquitatibus excussa. Leipzig, Zeidler, 1730. Kl.-4to. 1 Bl., 38 S. Rücken-Broschur (geringfügig braunfleckig, alter Bibl.-Vermerk auf Titel). € 65,Antiquarische Abhandlung über den Scopelismus: Wegelagerertum zum Zwecke von Raub, Mord oder Schutzgelderpressung, ein im alten Arabien so verbreitetes Verbrechen, dass die griechischen und römischen Quellen vom Crimen Arabiae sprechen. - Johann Christian Clodius war Arabist an der Universität Leipzig. leicht gebräunt, Titel u. letztes Bl. etwas angestaubt). € 180,Über die Zeiten des Kindbetts vor, während und nach der Geburt, soweit sie für Mutter oder Kind juristisch relevant sind: Legitimität, Haftverschonung, Primogenitur, Kindstötung, Beschneidung, Taufe, Enthaltsamkeit nach der Geburt etc. Mit zahlreichen deutschsprachigen Zitaten und einer dreiseitigen deutschen Reimerzählung (S. 58 - 60) von einer Frau in Württemberg, die mehrfach Zwillinge und Drillinge und so insgesamt 53 Kinder geboren haben soll. - Hayn/Got. III, 316; Hayn, Bibl. gynaecol. 53; Wellcome III, 283; Blake 216. 983 KINDERSCHUTZ: KOENIGL. PREUSSISCHES ALLGEMEINES EDICT, worinn verbothen wird, Die Kinder Oder Das Gesinde In die noch warme Back-Ofen bey Trocknung des Flachses zu versperren, Sub Dato Berlin, den 21. Januarii 1722. Berlin, Schlechtiger, 1722. Folio. 2 Bl. (gering gebräunt). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., nachdem “sich vor kurtzer Zeit in der Uckermarck der traurige Casus zugetragen, daß zwey Kinder ... des andern Morgens und zwar das eine am Leibe sehr beschädigt, das andere aber todt gefunden wor- 153 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate den”. In einem solchen Fall soll die Todesstrafe verhängt werden. 984 KINDESAUSSETZUNG: STISSER, J. Chr., Tractatus juridicus de liberis exposititiis vulgo Fündlingen. Quedlinburg, G. E. Struntz, 1718. Kl.-4to. 40 S. Broschur. € 80,Historisch-juristische Abhandlung zur Kindesaussetzung und damit zusammenhängenden Fragen: dass sie bei den alten Völkern erlaubt war, Abwägung von Aussetzung vs. Abtreibung bei Aristoteles, heutige Strafen, erbrechtliche Fragen, Waisenhäuser etc. 985 KINDESMORD: RENOVIRTES UND GESCHÄRFFTES EDICT wegen des Kinder-Mords. Sub dato Berlin, den 22. Novembr 1723. Berlin, Schlechtiger, 1723. Folio. 2 Bl. (minimal braunfleckig). € 120,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. als Wiederholung und Bestätigung des Ediktes vom 30. August 1720, in welchem “an statt des Schwerdts, die Straffe des Sackens und Ertränckung verordnet worden”. Des weiteren wird die Bevölkerung angewiesen, uneheliche Schwangerschaften der Obrigkeit anzuzeigen um durch Verwarnung und Kontrolle den Kindesmord zu verhindern. - Beiliegend eine Anweisung an die Geistlichen vom 14. Januar 1724 daß, beide Edikte “Jährlich, an dem ersten Buß-Tag, von den Cantzlen abgelesen und publiciret werden” sollen. 986 KIRCHENBUCH: REGULATIV, wie es hinführo mit Führung der Kirchen-Bücher gehalten werden soll. (Gotha, 1808). 4to. 12 S., 10 Bl. Rückenbroschur (Umschlag angestaubt und mit Signatur). € 90,Mit Beginn des Jahres 1809 bestanden Kirchenbücher aus drei Verzeichnissen (Geburts- und Taufregister, Aufgebote und Trauungen, Sterberegister). Das Regulativ erläutert detailliert welche Angaben die Verzeichnisse enthalten müssen und in welcher Form sie geführt werden müssen. Im Anhang finden sich Musterblätter für alle drei Verzeichnis sowie ein Vordruck zur Erstellung eines alphabetischen Registers. 987 KIRCHENGUT: REGULATIV betreffend die Verwaltung des Kirchenvermögens auch die Einrichtung und Abnahme der darüber zu führenden Rechnungen. (Herausgegeben von Kirchenvorstand Weimar). Weimar, Hofdruckerey Albrecht, 1831). Gr.-4to. 10 Bl. Rückenbroschur (leicht gebräunt u. fleckig, kl. Vermerk auf Titel). € 90,Die Vorschrift zur Verwaltung des Kirchenvermögens behandelt allgemeine Grundsätze, die Verwaltung des Kirchenguts betreffend, die Einrichtung und Führung der Rechnung sowie die Revision und Justification der Rechnung. Im Anhang finden sich Schemata zu Rechnungen und Tabellen (Capital- buch, Aufschrift einer Kirchrechnung, Inventarverzeichnis) und eine Erklärung des Kirchenvorstandes ein gesuchtes Anlehn betreffend. 988 KIRCHENRECHT: SARTORI, Joseph von, System des Layenzehend-Rechts oder historisch-rechtliche Untersuchung der Frage: Ob ein Decimator-Laicus zur Concurrenz bey sich ergebenden Kirchen- Pfarr- oder Schulhaus-Baulichkeiten de jure könne gezogen werden? Augsburg, J. B. Mauracher, 1780. 2 Bl., 67 S. Rückenbroschur (Titel m. 2 kl. Anmerkungen, gering fleckig). € 120,Kirchenrechtliche Abhandlung, die in Augsburg 1780 im Jahr der Wiener Erstausgabe erschien. - Vor 1787 beschäftigte sich Joseph von Sartori (1714 - 1812) im wesentlichen mit lehnsrechtlichen und reichsstädtischen Angelegenheiten, danach wandte er sich verstärkt staatsrechtlichen Fragen zu. Vergleiche Stintzing/Landsberg III, 1 Text 428 ff; ADB XXX, 378; Wurzbach XXVIII, 255. 989 KIRCHRECHNUNGEN: VERORDNUNG, wie in Zukunft mit den Kirchencapitalien umgegangen, auch die darüber zu führende Rechnungen eingerichtet werden sollen. Weimar, C. J. L. Glüsing, 1762. 4to. 5 Bl. Rückenbroschur (etwas gebräunt u. gering braunfleckig). € 90,Erlassen von Anna Amalia, Herzogin zu Sachsen, nachdem “aus denen zu Unserm Fürstl. Sächs. OberVormundschaftl. OberConsistorio eingereichten KirchRechnungen mit äussersten Mißfallen zu ersehen gewesen, daß der Anwachs der Reste mit denen Caducitaeten immer höher steige” und erhebliche Mängel bei der Verfertigung der Rechnungen aufgefallen waren. So regelt die Verordnung die Verzeichnung der Einnahmen aus dem Klingelbeutel, der Ausgabe von Allmosen, der Einnahme von Leichentüchern, Kirchständten und Lehngeld, der Ausgabe an Besoldungen, Verehrungen u. a. 990 KODIFIKATION: FREYBERGER, S. Filius (Pseud., d.i. WARTMANN, S. Fr.?), Meditationes seu consilium, de novo Codice conficiendo, absque sumptibus & expensis, brevissimo temporis spatio, intra annum vel biennium ... Frankfurt/M., J. Ph. Andreä, 1716. Kl.-4to. 6 Bl., 44 S. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig). € 90,Überlegungen zu einem neuen Gesetzbuch, wodurch “charissima patria Europa labyrintho perpetuarum litium extricabitur, justitia postliminio restituta, aequalis et intemerata cunctis administrabitur”. - Vgl. Mohnhaupt, Prudentia legislatoria. Fünf Schriften über die Gesetzgebungsklugheit aus dem 17.und 18. Jahrhundert (München 2003), S. 325 ff. 991 KOHLEN-MESSER: (MANDAT wegen Beleidigung der Kohlen-Messer). Decretum Wißmar, 154 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate in Senatu, den 21ten Junii, Anno 1706. Ohne Druck u. Jahr (Wismar, 1706). 1 Bl. (einseitig bedruckt). 32,5 : 40 cm, (etwas gebräunt, leichte Randläsuren). € 75,Vom dem Senatssekretär Ambrosius Emme unterzeichnete Verordnung zum Schutz der Kohlenmesser, die “von einigen, hiesiger Stadt Notmässigkeit Angehörigen, übel angefahren, ja ! gar, als Anrüchtig, gehalten, und diese Nahmen, als Schelt-Wörter, gebrauchet werden wollen”. Die Aufgabe der Kohlenmesser bestand seinerzeit nicht nur in der Abgabe von Kohlen, sondern auch in der “Annahme und Bewahrung der Gefangenen (...) zu Vollstreckung deren, in Bürgerlichen Sachen ergangenen, Erkändtnissen”. 992 KOLONIEN: PIECES AUTHENTIQUES et papiers relatifs à la rupture entre l’Espagne et l’Angleterre. Amsterdam u. Rotterdam, Loveringh u. Holsteyn , 1762. Kl.-8vo. 3 Bl., 138 S. Ppbd (Rücken beschabt). € 60,Nicht bei Barbier. - Spanien war 1761 in den 1754 begonnen engl.-franz. Kolonialkrieg auf Seiten Frankreichs eingetreten. Dieser Bd enthält überwiegend Schreiben des Grafen Bristol, seinerzeit engl. Botschafter in Spanien. - Mit Exlibris “Bachofii et amicorum” sowie handschriftlichem Eintrag auf Vorsatz “Im Andenken an Friedrich Meinecke”. 993 KOMMUNION: LYNCKER, N. Chr.. (praes.), C. J. BRETNÜZ (resp.), De eo, quod circa Sacram Coenam iustum est. Editio secunda. Jena, J. J. Bauhöfer, 1690. Kl.-4to. 1 Bl., 106 S., 1 Bl. Neuer Ppbd (vereinzelt etwas braunfleckig, S. 60 mit Stempel im unteren weißen Rand). € 75,Über die Rechtsfragen im Zusammenhang mit dem H. Abendmahl, der Konsekrierung der Hostien, der Ausschließung eines Gemeindemitglieds von der Kommunion etc. VD17 23:279953C. 994 KRIEGSKASSE: STRUVE, G: A. (praes.), Fr. W. LEIDENFROST (resp.), Aerarium militare. Die Krieges Casse. Jena, S. A. Müller, (16)76. Kl.4to. 47 Bl. Rücken-Broschur (gleichmäßig leicht gebräunt, Signatur auf Titel). € 90,Zur Geschichte und den rechtlichen Grundlagen der Kriegssteuer gemäß den alten Reichsabschieden, über die Art ihrer Erhebung etc. - Jöcher IV, 896. 995 KRIEGSSCHÄDEN: HEISLER, Philipp Jakob, Unvorgreifliche Gedanken über einige in dem Geschäfte der Gleichmachung der durch eine feindliche Invasion erlittenen Schäden festzusetzende Grundsätze. Halle, J. C. Hendel, 1783. Kl.4to. 35, (1) S. Neuer Ppbd (gering braunfleckig). € 140,- Meusel V,318. 996 KUSS: ROMANUS, P. Fr. (praes.), T. RITZSCH (resp.), De osculis. Leipzig, T. Ritzsch, 1664. Kl.-4to. 48 S. Rücken-Broschur (gleichmäßig leicht gebräunt und etwas braunfleckig) € 90,Über die verschiedenen Arten von Küssen oder “Schmätzgen” als Zeichen der Ehrerbietung, der Liebe, als Handkuss, als Friedenskuss, als geraubter und entehrender Kuss etc. jeweils aus juristischer Perspektive betrachtet. - VD17 1:005912Z. 997 LAESA MAIESTAS: WESSELING, Peter (praes), Joan Jacobus EVERT (resp), Dissertatio juridica inauguralis de Sacrilegio politico Occas. L.3. C. de Crim. Sacril. Trajecti ad Rhenum (Utrecht), van Megen, 1736. 4to. 34 S. In losen ungeschnittenen Bögen gefaltet (wir binden auf Wunsch) € 50,Thesen des Autors: I. Argumentum praesentis disputationis inutile videtur, agit enim de Sacrilegio politico, quod accidit rarissime. II. Nam nimis periculosum est illud factum, et ipsae leges positivae de rebus, raro accidentibus, cavere non solet. etc. Evert war ein Canonicus aus Halberstadt. 998 LANDSIEDELEY: CRAMER, J.U. Unvorgreifliche Gedancken von der im Ober-Fürstenthum Hessen und Solmischen üblichen Landsiedeley. Marburg, Ph. C. Müller, 1740. Kl.-4to. 32 S. Rücken-Broschur (etwas knickspurig, teilweise mit kleiner Nässespur an der unteren Ecke, Titel angestaubt). € 75,Bei den Landsiedeleien handelte es sich um eine besondere Eigentumsform der Rheingegenden. Dabei wurden an sich unveräußerliche Landgüter mittels Lehnbrief gegen einen jährlichen Zins an sog. Landsiedler überlassen. Johann Ulrich Cramer, der die “demonstrativische Methode” Chr. Wolffs in die Rechtswissenschaft einführte, war einer der angesehensten Juristen seiner Zeit. Noch im gleichen Jahr wurde er zum Fürstl. Hessischen Hofrat ernannt. - Meusel II, 198; vgl. Stintzing/Landsb. III.1/Text 273 ff. 999 LEBENSVERSICHERUNG: KRAUSE, G. F., Ueber die Gemeinnützigkeit der Lebens-Versicherungs-Anstalten. Eine Beleuchtung aller ihrer Verhältnisse, worin zugleich arithmetisch bewiesen wird, daß sich solche ohne alle Actienfonds und ohne alle Theilnahme wucherischer Agenten durch eine Anzahl pünktlicher Mitglieder selbst bilden, mit Sicherheit fortbestehen und durch gute Verwaltung hinreichende Garantie gewähren können. Nebst einfacher Darstellung der Hauptgesichtspunkte, welche bei Errichtung von Sparkas- 155 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate sen zu beobachten sind. Ilmenau, B. Fr. Voigt, 1830. 4to. 8, 67, (1) S. m. einigen Tabellen. Neuerer Hlwdbd (Stempel auf und verso Titel, Bibl.-Etikett auf hinterem Spiegel, unbeschnitten, Papier durchgehend mäßig braunfleckig, wellig und etwas knickspurig, unten mit durchgehendem Wasserfleck, 4 Bl. gebräunt). € 200,Seltenes Dokument aus der Frühzeit des Lebensversicherungs-Wesens, mit der Absicht, Vorurteile zu beseitigen und die praktische Umsetzbarkeit aufzuzeigen. - Sparkassen, die das “dringende Bedürfniß der arbeitenden und dienenden Klasse” befriedigen sollten, “für das Alter einen Nothgroschen zu sammeln”, existierten bereits (Berlin 1818, Wien 1819); gesetzlich geregelt wurde das Sparkassenwesen in Preußen indes erst 1838. 1000 LEHEN: BIENER, Chr. G., Diplomatische Untersuchung über die Rechte der Todttheilung mit Anwendung auf die Theilungen und Erbfälle im Herzogthum Baiern. Leipzig, J. C. Müller, 1778. 52 S. in losen, gefalteten Bogen, (gebräunt u. etwas braunfleckig, Bibl.-Stempel verso Titel) € 70,Über den erbrechtlichen Begriff der Tot- oder Grundteilung, das bedeutet die Teilung der landesherrlicher oder Lehensbesitzungen. Dabei werden die Lehensfolger Erbberechtigte und Nichterbberechtigte geteilt. Solange auf der Linie der ersteren noch ein Nachkomme existiert, kann von den zweiten keiner zur Sukzession gelangen. - Chr. G. Biener (1748-1828) lehrte in Leipzig und verfaßte u.a. zahlreiche kleine juristische Schriften wie die vorliegende. - Holzmann/B. IV;8458. 1001 LEHEN: WESTPHAL, Ernst Christian, Rechtliche Abhandlung von der Uebergabe und Belehnung. Halle, J. Chr. Hendel, 1779. 26 S. Rückenbroschur (Titel und letzte Seite etwas angestaubt). € 75,Zuerst erschienen 1778 in den Wöchentlichen Hallischen Anzeigen. - Verdienste erwarb sich Ernst Christian Westphal “um das Quellenstudium und um die Form der Monographie sowie um die Benutzung der deutschen Sprache für solche Arbeiten” (ADB XLII, 198). - Meusel XV, 60. 1002 LOGIS: DER RÖM. KAYSERLICHEN MAJESTÄT,etc. Tax-Ordnung. Wie es allhie zu Frankckfurt, bey vorstehendem Abzug Ihrer Kays. Mayt. und Churfürstl. Hoffstätten, der Quartier-Bezahlung und Tax halber, in allen und jeden, solle gehalten werden. Frankfurt/Main, J. W. Ammon und W. Serlin, 1658. 4 Bl. m. Titelholzschnitt. € 140,Verordnung über die Kosten für die Unterbringung in Gasthäusern u.a. anläßlich der Kaiserwahl Leopolds I. In sechs Punkten werden die Preise für Übernachtungen in Stuben und Kammern, für die Unterbringung der Pferde in Stal- lungen, der Gebrauch von “dem Wirth zuständigen Utensilien, Kuchel und Zinngeschirr, Fürhang, Deppich, und dergleichen”, u. a. festgelegt. 1003 LUXUS: PENNING, Abraham Elie, De luxu et legibus sumtuariis ex oeconomia politica dijudicandis. Lugduni Batavorum (Leiden), s. n., 1826. 110 S. Mit Bordüren bedruckter Interimskarton der Zeit. € 60,Breitrandiges, unaufgenittenes Exemplar dieser Leidener juristischen Dissertation über den Luxus. Autor verweist auf Steuart, Traité d’économie politique, Genovesi, Principes de l’économie domestique, Du Mont, Théorie du Luxe, Mandeville, Fables des abeilles u. a. Luxus könne die gesellschaftliche Wohlfahrt fördern, aber auch schädigen. 1004 MANUFAKTUR: FÜRSTL. SACHSEN-WEIMARISCHE VERORDNUNG UND REGLEMENT Wie es wegen Strumpf-Manufacturen in dem gesamten Fürstenthum und Landen künfftig einzurichten und zu halten. (Weimar, 1713). 4to. 12 n. num. Bl. Neuer Ppbd. € 150,Erlassen von Wilhelm Ernst Herzog zu Sachsen als neue, verschärfte Regelung zum erst 1690 im Herzogtum eingeführten Strumpfwirker-Wesen: derartige Manufakturen durften nur noch in der Stadt, nicht mehr auf den Dörfern betrieben werden. Die Ausfuhr von Webstühlen war nur unter strengen Vorgaben erlaubt. Auf lange Sicht sollten nur noch eiserne Webstühle verwendet werden; für hölzerne und halbeiserne Apparate wurde die Detail-Aufrüstung mit Eisen befohlen. Weitere Bestimmungen regelten den Vertrieb und die Ausbildung. 1005 MANUFAKTUR: FÜRSTL. SACHSEN-WEIMARISCHE VERORDNUNG UND REGLEMENT Wie es dermahlen wegen Strumpf-Manufacturen in dem gesamten Fürstenthum und Landen zuhalten (!). (Weimar), 1724. 4to. 15 n. num. Bl. Rückenbroschur (Papier etwas gebräunt). € 160,Neuer Erlaß des Herzogs Wilhelm Ernst von Sachsen zum erst 1690 im Herzogtum eingeführten Strumpfwirker-Wesen. Wiederholt in etlichen Paragraphen Bestimmungen, die bereits 1713 verfügt worden waren: daß derartige Manufakturen nur noch in der Stadt, nicht mehr auf den Dörfern betrieben werden durften, die Ausfuhr von Webstühlen war nur unter strengen Vorgaben erlaubt, und mittelfristig die Einführung von eisernen Webstühlen. Außerdem wurden Ausbildung, Vertrieb und Verfahrensweisen bei Streitfällen geregelt. 1006 MANUFAKTUR: WILHELM ERNST HERZOG ZU SACHSEN. (Edikt betreffend die Strumpf-Manufakturen. Nebst Anhang). Weimar 4. (u. Anhang: 10. April) Weimar, 1714. 4 Bl. Ungebunden. € 75,- 156 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate Reglement für die Strumpfmanufakturen. Es gestattete den freien Kauf von gestrickten und gewirkten Strümpfen für den Eigenbedarf, aber nicht zu Handel oder Aufkauf, verbot den Verkauf an Aufkäufer oder Verleger (die kein Verkaufsrecht besaßen). Diese und andere Bestimmungen sollten Hausierertum und Steuerhinterziehung verhindern und weiteres Gestrüpp in den Strumpfhandelswegen lichten helfen. 1007 MAST-HOLZ: RENOVATIO EDICTI, wegen Betreigung der Königlichen Mast-Höltzer. de dato Berlin, den 15. Septembr. 1719. Berlin, G. Schlechtiger, 1719. 4to. 2 Bl. (leicht gebräunt u. braunfleckig, kl. Kritzeleien auf Titel, gering angerändert). € 80,Insbesondere an die Untertanen in der Kur- und Mark-Brandenburg und der Herzogtümer Magdeburg und Pommern gerichtete, von dem preußischen König Friedrich Wilhelm I. erlassene Verordnung, die das Edikt vom 28. Juli 1710 erneuert. 1008 MECKLENBURG: COMMERZ-TRACTAT zwischen des Königs in Frankreich Majestät und des Herzogs zu Mecklenburg Schwerin und Güstrow. Geschlossen, Hamburg, den 18ten September 1779. Schwerin, Bärensprung, (1779). Kl.-4to. 101 S. Alte Broschur (leicht lädiert). € 40,Handels- und Schiffahrtsvertrag zwischen den 2 Ländern, in beiden Sprachen verfaßt. - Titel leicht angestaubt. 1009 MECKLENBURG: IN DER WAHRHEIT begründete Gegen-Vorstellung cum praemissa facti specie. Gegen die so genante kurtze und wahrhaffte Vorstellung, daß des Herrn Hertzogen von Mecklenburg Schwerin Durchl. die Ihro Durchl. zu Mecklenburg Strelitz auß dem Boitzenburger-Zoll jure Dominii perpetui zustehende neun Tausend Reichsthaler Jährlicher revenüen gantz unbefugt und wieder-rechtlich vorenthalten, auch der Contribution in Stargardischen Crayse sich mit keinem Recht anmaßen können. Schwerin, Lembcke o. J., (etwa 1705). 4to. (70), 104 S. Ppbd. € 50,Der 2. Teil besteht aus den Beilagen zu dem Fall. 1010 MEMORIA: MÜLLER, Philipp, Kürtzliche Vorstellung von dem Christlichen MemorienRechte. Zu diensamer Andacht und Beybehalt solcher Stiftungen herausgegeben im Jahr MDCXCIIX. Jena, Gedruckt mit Nisiischen Schriften, (1698). 8vo. 115 S. Interimsheftung (Titel hinterlegt). € 80,Philipp Müller (1640-1713), firmiert als “Probst u. Praelat des Closters zu Unser Lieben Frauen in Magdeburg, auch der Heil. Schrift Professor publicus bey der Universität Jena”. Über Memoria, Anniversaria, Gedächtnis, Denkmal, Andenken, Entsinnen, Erinnerung usw. Dies sei zwar allen Menschen und vielen Tieren gegeben, trotzdem würden zur Stärkung des Gedächtnisses “viele Artzneyen angewandt werden”. Im juristischen Sinne müssen Memoria mit Schuldigkeit übersetzt werden; auch das Stiftungsrecht spielt hier mit. Eine lutherische Betrachtung. - Exemplar offenbar aus einem größeren Band herausgelöst. Papier teils gebräunt. 1011 MESSEN: FRITSCH, Ahasver, Gymnasma juridicum de regali nundinarum jure ac privilegiis. Jena G. Sengenwald, G. Sengenwald, 1660. Kl.-4to. 5 Bl., 142 S., 4 Bl. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig, hinterer Teil teilw. stärker gebräunt). € 140,Erste (einzige) Ausgabe.- Abhandlung über das Recht der (Kirch-)Messen, Jahr-Märkte, Wochenmärkte etc. 1012 MILITÄR: PATENT Daß Niemand Er sey wer er wolle, Mit Seinen Klagen Die Geordnete Erste Instantzien vorbey gehen soll. Sub Dato Berlin, den 17 April 1726. Berlin, Gotthard Schlechtigers Wittwe, 1726. 2 Bl. 4to. € 90,Patent Friedrich Wilhelms I. von Preußen, daß Klagen gegen Soldaten jeden Ranges beim Regiments-Chef oder -Kommandeur einzureichen seien. Zweite Instanz war die Kriegsund Domänenkammer, letzte der König selber. 1013 MILITIA: RÖCKEL, A. (anonym), Die deutsche Volksbewaffnung. Von A. R. Dresden, Adler u. Dietze, 1848. 23 S. Geheftet. (Umschl. etwas fleckig u. angestaubt). € 60,Holzmann-B. VII, 10924. Friedlaender 90 (nicht aufgeschlüsselt). 1014 MORD: SCHMIDT, Silvester H.(praes.), J. H. SCHUETZ De actionibus meritoriis. Jena, Bauhöfer, 1687. Kl.-4to. 1 Bl., 18 S. RückenBroschur (gebräunt). € 75,Philosophisch-juristische Abhandlung über unmoralische Handlungen im allgemeinen. 1015 MÜNDEL: JENICHEN, Gottlob August, Rechtliche Gedancken von der Ungültigkeit eines so wohl in Ansehung des Willens als auch derer äusserlichen Solennitäten unvollkommenen Testaments zu milden Sachen. Frankfurt/Main, L. Brönner, 1749. 35 S. Rückenbroschur (gebräunt u. etwas fleckig, die letzten Seiten m. schwachem Feuchtigkeitsrand). € 65,Der Rechtslehrer Jenichen (1709 - 1759) trat als Rechtsbeistand in Mündelsachen vor Gericht auf, hielt juristische Vorträge und war ein eifriger Schriftsteller, der auch neue Ausgaben von Werken Anderer besorgte und die Zeitschrift “Ju- 157 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate ristischer Büchersaal” und deren Fortsetzung “Allerneueste Nachrichten von juristischen Büchern” (etc.) herausgab. Vergleiche ADB XIII, 767 f. 1016 MÜNDEL: KARL ALEXANDER, Markgraf v. Brandenburg, (Verordnung zum vormundschaftlichen Verwaltungswesen (in vim Constitutionis tutelaris)). (Onolzbach, 19. April, 1790. 28 S. Späterer Hlwdbd (verblichen u. etwas bestoßen, Rückensign., Bibl.-Stempel auf d. ersten Seite, innen gebräunt) € 130,Verordnung aus dem letzten Regierungsjahr des Margrafen von Brandenburg, Karl Alexander (1736-1806), Herzog zu Ansbach-Bayreuth. Er galt als besonders sozialer Regent, der in seinem Lande über drei Millionen Gulden Schulden abtrug, Stiftungen, Mustergüter, Witwenkassen u.v.m begründete. 1791 trat er zugunsten Friedrich Wilhelm II. zurück, dem sein Thron mangels Nachfolgern Karl Alexanders ohnehin zugefallen wäre.- ADB XV, 264ff. Der 12seitige Quellenanhang umfaßt Schriftstücke aus den Jahren 1259 bis 1711. 1018 NORDISCHER KRIEG: EHRENSTEEN, Edvard Ph., Responsio ad duo scripta Danica, quorum alterum sub titulo Iuris fecialis armatae Daniae, alterum sub nomine Manifesti exiit. Frankfurt/M., W. Serlin, 1658. Kl.-4to. 39 S. Neuer Ppbd. € 120,Denkschrift aus dem nordischen (schwedisch-polnisch-brandenburgisch-dänischen) Krieg 1655 - 1660 über das Recht der Kriegserklärung.- Laut Bibl. Danica III, 139 und Svenskt biografiskt handlexikon ist der schwedische Diplomat Edvard Ehrensteen der Verfasser; laut Holzmann/Boh. III, 12123 eventuell auch von dem Greifswalder, in schwedischen Diensten stehenden, Juristen David Mevius verfasst. Die Titelrückseite und S. 3/4 mit längeren Notizen von alter Hand. 1019 NÜRNBERG: DENKSCHRIFT über die nachtheiligen Folgen des hohen Bayrischen Eingangszolltarifs und der Bayrischen Zollordnung vom Jahre 1828. Der hohen Ständeversammlung, Kammer der Abgeordneten eingereicht von 155 Kaufleuten und Fabrikbesitzern der Stadt Nürnberg. 1831. Monat Mai. (Nürnberg, Campe, 1831). 4to. 8, 38 S. Neue Broschur (Titel gering braunfl.). € 125,- 1020 1017 NAUMBURG: UNVORGREIFFLICHE GEDANCKEN über die ohnlängst unter dem Titul: Gründe und Ursachen, welche das allerhöchste Oberhaupt und alle Glieder des Heil. Röm. Reichs insonderheit die Römisch-Catholischen haben, aus eigenem wahren Interesse nicht zuzugeben, noch darein zu willigen, daß es mit denen Geistlichen Güthern und Stifftern, nahmentlich mit Naumburg, in einen andern Stand komme, als die Reichs-Grund-Gesetze vermögen, und wohl hergebracht ist, ans Licht gekommene Schrift. Ohne Ort u. Druck, , 1719. 33 Bl. Rückenbroschur (Bibliotheksvermerk auf Titel, gebräunt u. etwas braunfleckig). € 150,Die Schrift erschien in verschiedenen Druckvarianten, so auch in einer 16 Blatt umfassenden Ausgabe. - Der Verfasser bezieht sich auf eine im gleichen Jahr anonym erschienene Schrift, der er vorwirft, durch ihre Interpretation der ReichsGesetze, insbesondere des Instrumenti Pacis Osnabr., Spannungen zwischen den katholischen und evangelischen Ständen provoziert zu haben. Detailliert belegt er und geht dabei weit in der Geschichte zurück, daß das Stift Naumburg dem Kurfürstentum Sachsen zugehörig sei. Dabei untersucht er die rechtliche Stellung Naumburgs, u.a. die Fragen, ob Naumburg ein Mediat- oder Immediat-Stift sei und ob das Reservatum Ecclesiasticum auf Naumburg anzuwenden sei. Mit den eingedruckten Namen der 155 Nürnberger Gewerbetreibenden versehene Eingabe mit der Bitte um Herabsetzung des Eingangszollsatzes und Vorgehen gegen die willkürliche Auslegung der Zollordnung. Die ursprünglich intendierte Ankurbelung der Wirtschaft sei gescheitert, das Gegenteil sei eingetreten. Dies tun die Bittsteller am Beispiel verschiedener Industriezweige wie Baumwoll-, Tabak- und Zucker-Industrie dar. Außerdem monieren sie die hohen Kosten für Zollverwaltung und Grenzbewachung.- Zu den Unterzeichnern gehörte u.a. auch der Verleger Campe. 1020 NÜRNBERG: (POPP, FR.). Urkundliche Bemerkungen über die neuesten Bewegungen des Durchlauchtigsten Churhauses Pfalzbayern die Zurückeforderung einiger Reichsstadt-Nürnbergischen Aemter betreffend. (Nürnberg, Monath), 1791. 40 S. Schlichter Ppbd d. Zeit (Bibl.-Sign., Stempel verso Titel). € 80,Der Ursprung für die bayerische Rückforderung von Gebieten, die der Reichsstadt Nürnberg seit Jahrhunderten gehörten, lag im Testament des bayerischen Herzog Georg des Rei- 158 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate chen (gestorben 1503) und dem daraus folgenden Zerwürfnis seines Schwiegersohns Pfalzgraf Rupprecht und den Herzögen in Bayern, Wolfgang und Albrecht.- Holzmann/Boh. X,429; Will VII,189. 1021 OPFER: WIESTNER, J. (praes.), Fr. X. J. UNERTL (resp.), Quinarius casuum seu causarum ecclesiasticarum. Ingolstadt, Th. Grass, 1697. Kl.-4to. 2 Bl., 45, (1) S., 3 Bl. Broschur (etwas braunfleckig). € 80,- zu unterbinden. Mitwisser werden den Schuldigen gleichgestellt. 1025 PFERDEAUSFUHR: (EDICT wegen des Ausführens der Pferde). So geschehen und gegeben Berlin, den 21. Januarii 1715. o. Dr., o. J. Folio (32 x 38 cm). 1 Blatt einseitig bedruckt, (gering gebräunt, leichte Randläsuren). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., der hiermit jegliche Ausfuhr von Pferden bei Androhung hoher Strafen untersagt, da dies zu einer Schwächung der Kavallerie führt. Gleichzeitig wird die Bevölkerung aufgerufen, in dieser Hinsicht verdächtiges Verhalten anzuzeigen.- Beiliegend das Begleitschreiben vom 26. Januar 1715 an die Geistlichkeit, das Edikt in den Kirchen bekannt zu machen. Besprechung fünf konkreter Fälle nach kanonischem Recht, betreffend die jährlich zu erbringenden Ab- bzw. Opfergaben, die Veräußerung von kirchlichem Besitz, letztwillige Verfügungen, kirchliche Pfründe sowie den richtigen Ort der Bestattung. Das Druckjahr findet sich am Ende des Textes und als Chronogramm am Ende der Glückwunschgedichte für den Respondenten.- De Backer/Somm. VIII, 1129,5. 1026 PFRÜNDE: WAHRE BESCHAFFENHEIT des bey höchstpreislichem Kaiserlichen Reichshofrath obschwebenden Rechts1044 1022 PERÜCKE: PATENT, Daß streites in Sachen von Traun Graf, Se. Königliche Majestät Vom 1. Jaals Vormund des minderjährigen Herrn Gafen Jonuarii 1718 an, Den Impost Der Pereuquen Und seph von Daun wider das Domkapitel, und den Carossen In Hiesigen Residentzien cassiret und Herrn Erzbischof und Fürsten zu Salzburg. Die Eraufgehoben haben. Berlin, Süßmilch, 1717. Folio. schwerung der Adels- Probe und anderweitige 2 Bl. (gering gebräunt, im Falz etwas eingerissen). Verleihung der Präbende betreffend. O. O., o. Dr., € 90,1791. Kl.-Folio. 35, (1) S. Rückenbroschur (1 Blatt Erlassen von Friedrich Wilhelm I. Berlin, den 6. November m. kleinem Eckabriß). € 140,1717. - Die Perückensteuer war 1701 von Friedrich I. eingeführt worden. 1023 PFALZGRAFEN: WEBER, I. (praes.), Fr. Chr. LUDWIG (resp.), Historiam comitum veterum Romano-Germanorum generalem eruditis exhibet. Leipzig, Chr. Götze, 1684. Kl.-4to. 16 Bl. Rücken-Broschur (etwas feuchtwellig). € 75,Reichsrechtliche Abhandlung über die Pfalz-, Gau-, Cent-, Mark- und Landgrafen im alten Reich, ihren Ursprung und ihre verfassungsmäßigen Rechte und Pflichten.- VD17 1:019606C. 1024 PFERDEAUSFUHR: (EDICT wegen des Ausführens der Pferde). So geschehen und gegeben Magdeburg den 17. Octobr 1704. o. Dr., o. J. Folio (32 x 38 cm). 1 Blatt einseitig bedruckt, € 70,Erlassen von Friedrich I., der hiermit, in Anbetracht des fortdauernden Spanischen Erbfolgekrieges, vorangegangene Edikte erneuert und verschärft, um die Ausfuhr von Pferden Gegendarstellung zu einer Streitschrift, die das Domkapitel Salzburg zu einem Rechtsstreit um die Verleihung von Kirchenpfründen in Passau und Salzburg an Joseph Graf von Daun in ganz Deutschland hatte verbreiten lassen. Das Domkapitel Salzburg kam, nachdem Joseph Graf von Daun sich mit einem Stammbaum von 16 Ahnen ausgewiesen hatte, mit einer unerwarteten Nachforderung um weitere Nachweise betreffs der Stiftmäßigkeit Dauns und seiner Ahnen ein. 1027 POST: (EDICT wegen des unerlaubten Mitnehmens von Briefen und Paqueten). Gegeben zu Berlin, den 6. Julii 1719 o. Dr., o. J. Folio (33 x 39 cm). 1 Blatt einseitig bedruckt, (etwas gebräunt, zweimal gefaltet). € 70,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. Insbesondere Berlin, Magdeburg, Halle, Halberstadt, Wesel, Frankfurt, Stargard und Ruppin ansprechend, untersagt er allen Land-Kutschern, Fuhrleuten, Schiffern, Kahn-Chaisen und Karren-Führern, zum Schutz der königlichen Post-Regale, die Mitnahme von verschlossenen Briefen und kleinen Paketen unter zwanzig Pfund. 159 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate 1028 POST: EDICT, Wornach sich Die Post- Und Accise-Bedienten Bey Ankunfft der Posten, Sowohl in grossen als kleinen Städten, Wegen der Accis-bahren Paquete zu verhalten haben, Insonderheit Wann solche heimlich aufgenommen und abgesetzet oder bestellet werden. De Dato Berlin, den 25. Julii 1720. Berlin, Süßmilch, 1720. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt, im Falz etwas eingerissen). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Um die Umgehung der Accise einerseits und die Klagen von Passagieren andererseits zu vermeiden, sollen Postillione und Post-Knechte streng überwacht und gegebenenfalls hart bestraft werden. Die Accise-Einnehmer werden angewiesen, “an denen Tagen, da fahrende Posten einlauffen, deren Ankunfft biß 10 Uhr Abends ab(zu)warten”, bzw. ihre Arbeit am folgenden Morgen um 7 Uhr wieder aufzunehmen. 1029 POST: (VERORDNUNG wegen der Aufhebung der Post-Freyheit). Geben Cölln an der Spree, den 18. Junii, 1712. o. Dr., o. J. Folio (32 x 39 cm). 1 Blatt einseitig bedruckt, (leicht fleckig, geringe Randläsuren). € 70,Erlassen von Friedrich I. Demnach wird lediglich “ Was von auswerts, sey es von anderen Potentaten, oder Dero eigenen Ministris kommet und an Se. Königl. Majestät überschrieben ist, auf Dero Posten nach wie vor frey passiret und richtig bestellet”. 1030 PREUSSEN: (ANORDNUNG wegem der Erb-Huldigung und Beleihung der Lehn-Leute). Gegeben Cölln an der Spree den 6. Martii Anno 1713. O. Druck, o. Jahr. Folio. 2 Bl. (gebräunt, Wasserrand im Kopf- u. oberen Außensteg, leichte Randläsuren). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. wenige Tage nach seinem Regierungsantritt. Das Huldigungs Actum wird für den 24. April bestimmt. “Soweit es damit seine Richtigkeit hat und kein Streit oder Zweiffel dabey ist” sollen die Lehnsbriefe bestätigt und aufs Neue ausgefertigt werden. Damit verbunden ist ein Pardon für bestimmte Verstöße. 1031 PREUSSEN: (ERKLÄRUNG zur Ausfertigung von Lehen-Briefen). Geben Cölln an der Spree, Cölln an der Spree, den 27. May, 1710. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt, im Steg leicht angestaubt). € 80,Erlassen von Friedrich I. mit Bestimmungen zu neu auszufertigenden und zu erneuernden Lehensbriefen. 1032 PREUSSEN: REGLEMENT wie in denen Processen zwischen Grund-Herrschaften und Unterthanen verfahren werden solle. De Dato Berlin, den 17. Januarii 1780. Berlin, G. J. Decker, 1780. 4to. 12 S. (Papier leicht gebräunt u. minimal braunfleckig). € 160,Verordnung Friedrichs des Großen im Jahre, als die Kodifikationsarbeiten am preußischen Landrecht nach fast drei Jahrzehnten Pause wiederaufgenommen wurden. Im vorliegenden Edikt (formuliert vom Großkanzler von Carmer) sollen vor allem Prozeßdauer und -”weitläufigkeit” sowie die entstehenden Kosten reduziert werden. Bereits 1738 durch Friedrichs Vater Friedrich Wilhelm I. initiiert, ging das “Allgemeine Landrecht” für Preußen erst 1792 in Druck. 1033 QUOD metus causa: BARTHOLDI, Friedrich Jacob (praes.), J. Fr. KÖPPEN (resp.), Discussio legis extat XIII ff quod metus causa. Frankfurt/Oder, Fr. Eichorn, 1683. Kl.-4to. 1 Bl., 16 S. Rücken-Broschur (etwas angestaubt u. braunfleckig, die ersten 2 Bl. mit Nässerand). € 80,1034 RANDALE: HARBART, H., Durch falsche Crocodils-Thränen Abgenöhtigte Remonstration, Worin Gründlich gezeiget... Daß mit Wilhelm Adrian Bürgers Dieser Stadt Rechten und Verfassungen nach verfahren... auch Ihme sonst nicht, denn was sein Frevel verdienet, wiederfahren sey... Hamburg, C. Neumann, 1708. 22 Bl. Rückenbroschur (etwas braunfleckig). € 65,Gegendarstellung zu Bürgers’ Bitte um Freilassung “Libertatem quam perperere majores digne studeat servare posteritas” (1708). Bürgers war u.a. wegen Trunkenheit, Gewalttätigkeit, Widerstands gegen die Staatsgewalt angeklagt und ins Gefängnis verbracht worden. So hatte er einmal mit der Flinte auf einen mit Dacharbeiten befaßten Zimmermann geschossen, der daraufhin vor Schreck vom Dach gestürzt und an den Folgen gestorben war. Geldstrafen bezahlte Bürgers nicht oder unvollständig, Gerichtsdiener, die ihn abführen sollten, schlug und zauste er, haute ihnen auf die Nasen und beschimpfte sie aufs Übelste auf Plattdeutsch.- Als Beilagen mehrere Zeugenaussagen.- Schröder III,102; vgl. Schröder I,440 (Bürgers). 1035 REAKTION: ROHMER, Friedrich, Bayern und die Reaktion. Für deutsche Freiheit und bayerische Ehre. 2. Abdruck. München, Franz, 1850. 78 S. OBroschur. € 45,Letzte politische Broschüre des Philosophen (1814-1856) in seinem Kampf gegen Reaktion und Ultramontanismus; vorher waren erschienen “Denkschrift über den Einfluß der ultramontanen Partei in Bayern” (1846), “Der vierte Stand und Monarchie” (1848), “Deutschlands alte und neue Bureaukratie” (1848) etc. Cf. ADB 29, 57f. 160 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate 1036 REAKTION: SCHMALZ, (Theodor v.), Ueber des Herrn B. G. Niebuhrs Schrift wider die meinige, politische Vereine betreffend. Berlin, Maurer, 1815. 15 S. Interimskarton € 100,Schmalz, Rektor der Berliner Universität, hatte mit einer Schrift gegen politische Geheimbünde in der Art des Tugendbundes einen lebhaften publizistischen Streit ausgelöst (zu dem sog. Schmalzschen Denunziationsstreit vgl. ADB 31, 625 f.). - St.a.T. Titel tls. gebräunt. 1037 REICHSKAMMERGERICHT: JOSEPH II. von Österreich,. Reichsschluß vom Jahr 1788. über einige Erläuterungen und Modifikationen der Verodnung des Reichsschlusses von 1775, in Betref der Eintheilung der Senate am Kaiserlichen Reichskammergericht, und der dar dahin einschlagenden Gegenstände. Wetzlar, Winkler, 1788. 26 S. Rückenbroschur (gebräunt, etwas angestaubt, Stempel verso Titel). € 90,Die Regelung betraf u. a. die Anzahl der Beisitzer im Judicialund Extra-Judicial-Senat und bei Privatklagen, u. a., um das beschäftigungslose Herumsitzen von Assessoren zu verhindern. - Enthält das kaiserlich Rescriptum vom 23. 8. 1788, Das Reichsgutachen vom 29. Juli und das kaiserliche Ratifikationsdekret vom 23. August dess. Jahres. 1038 REICHSKREISE: ENGELBRECHT, A. Chr., De conventibus circularibus Imperii Germanici, Von denen Cräyß-Tägen commentatio. Helmstedt, G. W. Hamm, 1696. Kl.-4to. 1 Bl., 63, (1) S. Neuer Ppbd (durchgehend etwas braunfleckig). € 80,Erste Ausgabe. - VD17 1:002756G. 1039 REICHSREGIMENT: RECHENBERG, A. (praes.), A. Fr. von ENDE (resp.), De regimento S. R. Imperii. Leipzig, Chr. Fleischer, 1694. Kl.4to. 16 Bl. Rücken-Broschur (angestaubt, etwas braunfleckig). € 70,Staatsrechtliche Abhandlung über das sog. Reichsregiment, eine von Karl V. geschaffene Behörde aus zwei fürstlichen Personen und 22 Beisitzern, die bei Entfernung des Kaisers vom Reich diesen in allen Belangen, namentlich der inneren und äußeren Sicherheit zu vertreten hatte. 1040 REICHSSTÄNDE: ROTH, Johann Richard, Von dem Grundsatze, nach welchem das Verhältniß unmittelbarer reichsadlicher Einwohner reichsständischer Lande gegen reichsständische Landesherren zu bemessen ist. Mainz, St. Rochus Hospitals-Buchdruckerey für A. Craß, 1784. 20 S. Broschur der Zeit (Umschlag und die ersten Seiten mit Feuchtigkeitsrand im unteren Viertel, leicht gebräunt, unbeschnitten und teils nicht aufgeschnitten). € 120,Johann Richard von Roth (1749 - 1813) war Professor des Lehen- und Landesrechts, wirklicher Hof- und Regierungsrat und zuletzt Direktor des Schöffenappelationsgerichtes. Daneben veröffentlichte er zahlreiche Schriften insbesondere zum Staatsrecht, die noch heute wertvoll sind, da Roth “ein scharfer Kopf war und tüchtige Studien gemacht hatte” (ADB XXIX, 316). - Kosch, Biograph. Staatshandbuch II, 1049. 1041 REKRUTENWERBUNG: (EDICT wegen Einstellung der Recruten-Werbung und GeneralPardon). So gegeben Berlin den 9. May Anno 1714. o. Dr., o. J. Folio. 4 Bl. (etwas gebräunt, 2 Blatt m. Wasserrand im Kopfsteg). € 90,Erlaß von Friedrich Wilhelm I. daß die Zwangsrekrutierung von Soldaten eingestellt wird. Bis zum 1. Oktober gilt ein General-Pardon für Deserteure, die gewaltsam rekrutiert wurden und diejenigen, die das Land verließen. - Dabei die Verfügung zur Veröffentlichung des Ediktes in Kirchen und locis publicis. 1042 REKRUTENWERBUNG: (VERORDNUNG wegen der Verstösse wider das Werbe-Edicta). Signatum Colln an der Spree den 7. Decembr 1711. o. Dr., o. J. Folio. 2 Bl. (etwas gebräunt). € 65,Erlassen von Friedrich I. nachdem es zu Streitigkeiten zwischen Stadt und Land bei der Stellung von Rekruten kam, indem jede Partei fremde Rekruten als eigene ausgab. 1043 REVERSALIEN: FRITSCH, Ahasver, Tractatio de literis reversalibus, earumque auctoritate atque usu in variis negotiis moribus Germaniae recepto. Merseburg, C. Forberger für M. Müller in Naumburg, 1670. Kl.-4to. 24 Bl. Neuer Ppbd. € 110,Abhandlung über die Revers-Briefe oder Reversalien, durch die der Empfänger eines Gegenstandes oder Anspruchs ausdrücklich erklärt, dass er dies nicht aufgrund eines zustehenden Rechtes, sondern nur aus Gefälligkeit des Gebers erhält. Die Anwendung reicht vom Lehnsrecht über Stipendien für unbemittelte Studenten bis zur Überlassung von Jagdrechten. Mit zahlreichen deutschsprachigen Zitaten. - Ahasver Fritsch, Schwarzburg-Rudolstädter Kanzler, “war einer der fleißigsten und fruchtbarsten Schriftsteller seiner Zeit” (ADB). 1044 RITTERSCHAFT: ESTOR, Johann Georg, Zufällige Gedanken von dem Bishero so zweifelhaften wahren Ursprung der heutigen Reichs Ritterschaftl, Nebst Vorläufiger Untersu- 161 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate chung der Frage: Ob nicht besser: Sie verlasse ihre gegenwärtige Station gar wieder? Gedruckt gedruckt O. O., o. Verlag. anno, 1753. Kl.-4to. 30 S., 1 Bl. weiß. RBr. (schärfer beschnitten, anfangs oben leichte Feuchtigkeitsspur). € 240,Erste Ausgabe. - Johann Georg Estor war einer der bedeutendsten Juristen seiner Zeit, der in Gießen, Jena und vor allem in Marburg mit großer Zustimmung lehrte. “Sein wissenschaftliches Streben geht auf historische Erkenntniß der deutschen Rechtszustände. Er ist durchaus kein Freund der “Deutsch-Rechts-Schmidte”, die aus “Hirn-hypotheses ein ius chimaericum aufbauen” (ADB) wolle. Die Behauptung der Ancennität der Reichsritterschaft und der daraus abgeleiteten Privilegien waren für Estor solch eine Chimäre, beruhe sie doch auf “einer schändlichen Vermisch- und Vermengung allerley unter einander laufenden Umstände, Zeiten, und Geschichte”, sodaß der “wahre und ächte Ursprung der heutigen Reichs Ritterschaft ... dunkel geblieben” sei. Somit seien auch die beanspruchten Privilegien äußerst zweifelhaft. Meusel III,200. 1045 RITTERSCHAFT: LEYSER, A. (praes.), J. A. LAURENTIUS (resp.), Equitum Saxonicorum iura singularia. Wittenberg, Kreusig, 1710. Kl.-4to. 18 Bl. Broschur. € 90,Über die althergebrachten Sonderrechte der sächsischen Ritterschaft. 1046 RITTERSCHAFT: VORLÄUFIGE GEDANKEN von den Reichsritterschaftlichen vielen und stattlichen Privilegien. Frankfurt/M. u. Leipzig, o. V., 1753. Kl.-4to. 48 S. RBr. (schärfer beschnitten). € 200,De jure, so der Autor, stehen der Ritterschaft die beanspruchten Privilegien nicht automatisch zu. 1047 SACHSEN: POLICEY UND KLEIDERORDNUNG, Des Durchlauchtigsten ... Herrn, Herrn Johanns Georgen, Hertzogen zu Sachsen ..., des heiligen Römischen Reichs Ertzmarschalchs, Churfürsten ... So auff jüngst zu Torgaw gehaltenem Landtage erstlichen der Landschafft untergeben, und nach erfolgter einhelliglicher Approbation jetzo in Druck verfertiget worden. Leipzig, (M. Lantzenberger für) J. Rose, 1612. Kl.-4to. 4 Bl., 88 S. mit 1 ganzseitigen Wappenkupfer. Neuer Halbpergament im Stile der Zeit unter Verwendung alter Materialien (Bezugspapier berieben, durchgehend gebräunt u. braunfleckig, vereinzelt Anstreichungen von alter Hand). € 750,Bestimmungen zur Regelung der öffentlichen Ordnung: Strafe derer, so während der Predigten in Schenkhäusern befunden werden; über Fluchen und Gotteslästerung; Strafe des Meineids; Hoffart der Kleidung (mit nach Geschlechtern getrennten Bestimmungen für die einzelnen Stände, Ämter und Würden vom Adel und den Professoren bis herab zu den Dienstboten und Bauern); ferner Bestimmungen über Hochzeiten, Taufen, Begräbnisse, Gastereien etc., zur Handwerkerund Tagelöhner-Taxe, über Bettler, Zigeuner, Straßenräuber usw. - VD17 1:016082D.- Angebunden zwei weitere kurfürstl. Verordnungen in Sachen öffentlicher und Gerichtsordnung: RESOLUTIO UND ERLEDIGUNG Derer Gebrechen, welche in deme Anno 1609 zu Torgaw gehaltenem Landtage, von der Landschafft des Chur- und Fürstenthumbs Sachsen, in Consistorial-, Iustitz- und Renthsachen übergeben, Und itzo Nach geschehener Revision und darauff erfolgter Approbation ... auff Befehl ... Herrn Johans Georgen, Hertzogen zu Sachsen ... In offenen Druck, menniglichen zur nachrichtung, verfertiget worden. Leipzig 1612. 4 Bl., 80 S.- Die Revision betraf u.a. die Schul- und Kirchendiener, Schwängerungssachen, die Landes- und Jungfrauenschulen, Vormundschaften, Kanzlei- und Schreibgebühren, die Schöppenstühle, die Advokaten in Hofgerichten, Weinbrennen, Wochen- und Jahrmärkte, Salz- und Holzmärkte, die Flößerei und daraus entstehende Sachschäden, Erhaltung der Straßen und Brücken, Mühlordnung, Vogelfang und Jagdrechte.- VD17 1:016103Q. - TAXA UND MODERATION, Welcher gestalt es künfftig in den Churfürstlichen, Sächsischen Emptern, auch in den Städten und Gerichten auffm Lande, mit den Gerichts Schöppen, Ampts und andern gebühren, in Peinlichen, Bürglichen, und Hülffssachen, auch sonsten allenthalben, gehalten werden soll. Leipzig (1612). 95, (1) S. mit großer Holzschnitt-Verlegermarke am Schluss. - VD17 1:016112P. - Alle drei Verordnungen sind vom 23. April 1612 datiert, liegen hier in erster Ausgabe vor und wurden sowohl gemeinsam wie auch einzeln ausgegeben. 1048 SALINEN: FRITSCH, Ahasver, Tractatio synoptica, de regali salinarum jure, accessêre Civitatum quarundam Germaniae Statuta Salinaria. Jena, S. Krebs für M. Müller in Naumburg, 1670. Kl.-4to. 122 Bl. Neuer Ppbd (anfangs 2 Seiten mit Unterstreichungen von alter Hand). € 300,Umfangreiche, großenteils deutschsprachige Abhandlung über Salzquellen und Salzbergwerke des Deutschen Reichs und ihre besondere Rechtsstellung als landesherrliche Einkommenquelle (Regal). Mit Abdruck der “erneuerten Pfänner-Ordnung der Stadt Halla” (an der Saale) von 1644, der Frankenhausener Salz-Ordnung von 1600 und den Statuten des Salzwerks zu (Bad) Salzungen. - Kat. Bergakad. Freiberg 214; Lipenius II, 293. 1049 SATISFAKTION: ABDRUCK der vorlängst den 9. Novembr. A. 1702 in versamleter Bürgerschafft übergebenen Designation oder Rechnung; Sampt jetzo beygefügter Kurtzen Anzeige und eventualen Vorbehalt, Abseiten Meiner Andreas Bandauen, Wieder Alberti Twestreng, J. U. Lt. Neugesuchte Irrmachung und vermeinentlich annoch 162 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate erfoderte Liquidation. Hamburg, Januar 1707. 4 Bl. Rückenbroschur: € 80,Protokoll eines Rechtsstreites zwischen dem Bürger Andreas Bandau und dem Ratsherrn und Advokaten Albert Twestreng. Dieser, so Bandau, habe 1702 ihm gegenüber sein Richteramt mißbraucht, ihn geduzt, mit “Du Kerl” angeredet, überfahren und ohne Verwarnung und formlos ins Gefängnis stecken lassen. 1706 sprach die Bürgerschaft Bandau Satisfaktion zu und verurteilte Twestreng zu Schadenersatz, den dieser unter immer neuen Begründungen nicht zahlte. Am Schluß die detaillierte Forderungsliste Bandaus; ob dieser sein Geld je sah, ist ungewiß; Twestreng jedenfalls starb 1707.- Angebunden: AN DIE JETZO VERSAMLETE LÖBL: ERBG: BÜRGERSCHAFT DER STADT HAMBURG... Anerinnerung und Vorstellung, Wie Allem Unwesen und Unordnung dieser Stadt... Gäntzlich könnte abgeholfen werden... Vorgestellet von Parthenio Ligitioso. Hamburg, Mai 1707. 4 Bl. (gebräunt, Nässespur am Falz). 1050 SATISFAKTION: ANCKELMANN, Dieterich, Gegen-Vorstellung, Und abgenöhtigte Ehren-Rettung, Wider die unverschuldete unerweißliche Calumnien, Michael Webers & Cons. Mit Beylage sub Num. 1. biß 27... Hamburg, C. Neumann, 1707. 16, 60 S. Rückenbroschur (2 Bl. an Rand bzw. Ecke hinterlegt, teils etwas knapp beschnitten). € 80,Der Hamburger Jurist Dieterich Anckelmann (1672 - 1715) reichte diese “wohlgegründete acten-mäßige” Gegendarstellung am 5. Mai 1707 bei der Hamburgischen Bürgerschaft ein. Es ging um den Fall des Andreas Bandau, der 1702 zu Unrecht verurteilt worden war. Er hatte gegen seinen Richter Twetreng geklagt und Recht bekommen - aber kein Geld. Michael Weber & Cons. vertraten den Richter. Anckelmann zieht hier gegen deren “unerweißliche Calumnien” zu Felde.- Schröder I,62. 1051 SCHIESSEN: ERNEUERTES UND GESCHAERFTES EDICT, Wegen Abstellung des unnützen Schiessens in der Neumarck und in Pommern. De Dato Berlin, den 12. Novembris 1739. Küstrin, Hübner, Berlin, den 12. Novembris 1739. Küstrin, Hübner, 1739. Folio. 2 Bl. (die Ecken m. größeren Wasserrändern, einige kl. Wurmlöcher). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Zivilpersonen droht für eine erste Übertretung ohne weitergehende Folgen eine Strafe von 50 Reichstalern bzw. 6 Monate Festungshaft. Im Schadensfall wird die Strafe verschärft. Soldaten und Offiziere werden mit Gassenlaufen oder Festungs-Arbeit an der Karre bestraft. 1052 SCHIFFAHRT: (CAMPHAUSEN, L.); Denkschrift der königlichen Handelskammer zu Köln über die Beförderung der Schifffahrt des Zoll- Vereins. Köln, Du Mont-Schauberg, 1846. 4to. 24 S. Einfacher Hlwdbd der Zeit (Einband gering beschabt, Deckelsignatur, Stempel auf Titel, gebräunt). € 150,Unter der Führung von Ludolf Camphausen (1803 - 1890) wurde die Handelskammer zu Köln die angesehenste des ganzen Rheinlandes. “In Reden, Berichten sowie bald auch amtlicherseits eingeforderten Denkschriften und Gutachten (gab er) fast auf allen wirtschaftspolitischen Gebieten weitschauende Anregungen” (NDB III, S. 113). 1053 SCHULDEN: HEISLER, Philipp Jakob, Rechtliche Erörterung der Frage: Ob eine Person, so unter väterlicher Gewalt Geld erborget, nach der Entledigung von solcher Gewalt aber etwas davon bezahlet, auch den Rückstand zu bezahlen schuldig sey? Halle, J. C. Hendel, 1783. Kl.-4to. 22 S. Rückenbroschur. € 90,Erste Ausgabe. - Meusel V,318. 1054 SCHULDEN: JANSON, F., Freymüthige Bemerkung über den von Herrn Franz Wilhelm Gambsjäger... gewagten Beweis etc. Ohne Ort u. Dr., im November, 1800. 19, (1) S. Rückenbroschur (angestaubt u. teils etwas braunfleckig, untere Ecken knickfaltig). € 65,Gegenschrift gegen die den “Beweis, daß in der von dem churf. pfälzischen Hofgerichtsrath Herrn von Sperl zu Mannheim gegen den an der dahiesigen hohen Schule angeordneten Lehrer der rechten Herrn Janson bey dem akademischen Senat aus einem Schuldschein erhobenen Klage ad 470 f. die sonsten vermög einer abgeschlossenen Gesellschaft zustattenkommende Wohlthaten vorzüglich das nachgesuchte beneficium competentiae nicht zulässig sey” des Heidelberger Juristen Fr. W. A. Gambsjäger. Es ging u.a. um die Frage, ob ein verschuldeter kurpfälzischer Staatsdiener um die Rechtswohltat eines ausreichenden Unterhalts ausdrücklich bitten müsse. 1055 SCHULDEN: MANZ, Caspar, Epistola secunda ad unum ex DD. collegis, opposita famoso, calumnioso, insulso, insipido Postcolloquio D. Pflaumeri burgi-magistri Überlingensis, tempore Bacchanaliorum sub larva discurrentis ... O. O., o. Dr., 1654. Kl.-4to. 4 Bl. Broschur. € 90,Zur Lösung des Problems privater Überschuldungen als Folge des 30jährigen Krieges hatte der Pfalz-Neuburgische Kanzler Caspar Manz mehrere teils volkswirtschaftliche, teils juristische Schriften verfasst. Seine Vorschläge, die von Stundung bis zu teilweisem Schuldenerlass reichten, wurden von dem Überlinger Bürgermeister Pflaumer heftig, aber vergeblich bekämpft: Der Regensburger Reichstag stimmte am 22. 4. 1654 für Manzens Vorschläge (vgl. ADB 20, 284). - Nicht bei Humpert. 163 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate 1056 SCHWEIGEN: IDEN, Justus Christian,. Tractatio juridica de iure silentii Oder von dem Rechte des Stillschweigens. Hannover, J. A. Gercken, 1740. Kl.-4to. 2 Bl., 40 S., 2 Bl. Rückenbroschur (etwas braunfleckig). € 70,Über Schweigegelöbnisse (Kartäuser), militärische Geheimnisträger, Verleumdungen, die von Gerichts wegen nicht wiederholt werden dürfen, das Aussageverweigerungsrecht von Verwandten, Beichtvätern, Ärzten und Rechtsanwälten, unter Anwendung von Zwangsmitteln erpresste Geständnisse etc. 1057 SEIDENFAERBEREI: ARTIKEL für die bürgerlichen Seidenfärbermeister. (Gegeben ob dem Königl. Prager Schlosse den 18 November). Prag, S. J. Clauser, (etwa 1775). to. 4 Bl. Rückenbroschur. € 75,Verordnung von Kaiserin Maria Theresia, nach der für die “allhiesigen bürgerlichen Seidenfärbermeister” die gleichen Vorgaben wie in Österreich gelten. So wird der Kirchenbesuch “an jedem zweyten Sonntage nach dem Quatember” vorgeschrieben, die quartalsmäßige Abgabe zur Lade festgelegt, sittliches und friedsames Betragen verlangt, die Versammlungsfreiheit eingeschränkt, das Verhältnis von Meister, Lehrling und Gesell geregelt u.a. 1058 SEKTION: SCHWENDENDÖRFFER, G. T. (praes.), J. A. CORVINUS (resp.), Pervigilium philologico-juridicum medicorum anatomen jure divino-humano licitam demonstrans. Leipzig, H. Köhler, 1663. Kl.-4to. 12 Bl. Rückenbroschur (etwas braunfleckig). € 140,Erste Ausgabe.- Abhandlung, dass die Sektion menschlicher Leichen nach Kirchen- und weltlichem Recht erlaubt sei.- Vgl. Krivatsy 10723 (Nachdruck von 1690). 1059 SEKTION: SCHWENDENDÖRFFER, G.T. (praes.), J. A. CORVIN (resp.), Pervigilium philologico-juridicum medicorum anatomen jure divino-humano licitam demonstrans. Recusa (= 2. Auflage). Leipzig, Götze, 1690. Kl.-4to. 12 Bl. Rücken-Broschur (etwas braunfleckig). € 75,Krivatsy 10723; VD17 23:244702V. 1060 SELBSTJUSTIZ: ERKLÄRTES UND ERNEUERTES MANDAT, wider die Selbst-Raache (!). Injurien, Friedens-Stöhrungen und Duelle, de Dato den 28. Junii, 1713. Worinnen das vorhero am 6. Aug. 1688 ergangene, theils wiederholet, theils in einigen Puncten erklähret und erläutert auch geän- dert wird. Berlin, U. Liebpert, -1713. 4to. 12 Bl. Rückenbroschur (etwas gebräunt). € 80,Erlassen von dem preußischen König Friedrich Wilhelm I. gleich zu Beginn seiner Herrschaft damit “die Duella gänzlich aufgehoben, ein jeder auch bey seinem ehrlichen Nahmen, wohlerworbenen Gloire und gutem Leymuth erhalten werden möge, als wornach alle Verbrecher, und wider diese unsere ewige und heilsame Constitution handelnde muthwillige Delinquenten, aufs härteste und ohn alles Nachsehen abgestraffet werden sollen”. Es folgen 16 Artikel. 1061 SELBSTJUSTIZ: ERNEUERT- UND GESCHÄRFFTES ANDERWEIT ERÖFFNETES MANDAT, Wieder die Selbst-Rache, Injurien, FriedensStörungen und Duelle. De dato den 2. Julii, Anno 1712. Worinnen das vorher unterm dato Cracau den 15. Aprilis 1706 ergangene, theils wiederhohlet, theils in einigen Puncten erläutert und erkläret, auch geändert wird. Dresden, Joh. Riedel, 1712. 4to. 18 Bl. Rückenbroschur (etwas gebräunt u. gering braunfleckig). € 80,Erlassen von Friedrich August, Herzog von Sachsen etc. und König von Polen (August II. der Starke, 1670 - 1733). Das Mandat umfaßt 61 Paragraphen und regelt Fälle von Verleumdung, Abbitte und Ehrenerklärung (“Ich N. N. gekenne hiermit, daß mit meinen unbedachtsamen und straffbaren Geberden (Worten) N. N. gröblich beleidiget (...). Als bitte zugleich, mein unverantwortliches Beginnen mir zu verzeihen (...))”, Bedrohung und Beschimpfung, Überfall mit dem Stocke, Schadensersatz, Duellieren, Notwehr etc. 1062 SPANISCHER ERBFOLGEKRIEG: INGROSSIRUNG DER ERNEUERT- UND GESCHÄRFFTEN KäYSERLICHEN Abruffungs-Geheiß-Gebotund Verbots-Brieffe, Wider alle des gantzen Heil. Röm. Reichs Hoch- und Nidere Lehen-Leuthe, Unterthanen und Zugehörige, samt und sonders, Welche In der Cron Franckreich, des Duc d’anjou, und der beyden respective entsetzten und geächteten Gebrüderen Joseph Clements, und Maximilian Emanuels, gewester Chru-Fürsten zu Cölln, und Bayrn, etc. deren sämtlichen Helfferen, Anhängeren und Helffers-Helfferen Diensten und Pflichten, mittel- oder unmittelbar sich befinden und beharren; Ingleichem Wider die verbotene Brieff- und Geld-Wechsel, auch andere Handlungen, Ein- und Ausfuhr der Waaren, Pferden, des Getrayds, Gewöhrs, Kriegs-Gereitschafft, etc. oder anderen verbotenen Gewerb und Sachen, nach, und von deren erklährten Reichs-Feinden, und deren Anhänger Landen. Weimar, 1713. Folio. 8 Bl. Rückenbroschur (gering braunfleckig). € 75,- 164 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate Erneuerung und Verschärfung der Verordnungen Kaiser Joseph I. nach dessen Tod durch Karl VI. für Sachsen-Weimar. Die Avocatoria regelten das Verhalten der kaiserlichen Untertanen gegenüber den Franzosen im Spanischen Erbfolgekrieg, nach Karl VI den Friedensvertrag von Utrecht (1713) nicht unterzeichnet hatte. 1063 STAATSHAUSHALT: NECKER, Jaques, Projet de décret présenté à l’Assemblée nationale par le premier ministre des finances, le 1.er octobre 1789. (Paris, Imprimerie Royale, 1789). 4to. 15 S. in 2 losen Bogen. € 120,Vorschläge Neckers zur Konsolidierung des Staatshaushaltes (vgl. Hoefer XXXVII, Sp. 586 f.). - Vgl. Saricks I, 4215 (abweichende Ausgabe). 1064 STAATSHAUSHALT: HOFMANN, Johann A. (praes.), J. W. CORAEUS (resp.), De rebus principibus S.R.I. regentibus ad Imperium dignitatem et personam publicam sustinendum dicatis. Marburg, Müller, 1774. Kl.-4to. 1 Bl., 60 S., 1 Bl. Rücken-Broschur (Titel etwas angeschmutzt). € 70,Über die sog. Domänen, deren Einkünften zur Finanzierung des Staatshaushaltes (Staats- oder Kammergüter) und der Hofhaltung eines Fürsten (Tisch- od. Tafelgüter, auch Schatullengüter) dienten. - Pütter II, 120. 1065 STAATSWOHLFAHRT: EDICT, wegen Abstellung der Sportuln Vor die Den verunglückten und Neu-Anbauenden zu Erhaltung einiger Freyheit zu ertheilende Attestata und Quitungen. De dato Berlin, den 11ten Septembr 1725. Berlin, Schlechtiger, 1725. Folio. 2 Bl. (gebräunt). € 70,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., da frühere Edikte zur Unterstützung der “Abgebrannten, Wetterbeschädigten, durch Viehsterben verunglückten, auch Neu-Anbauenden” nicht befolgt wurden. Die Behörden hatten zum Teil so hohe Gebühren für die Ausfertigung der erforderlichen Dokumente verlangt, daß sie “sich also der Königlichen Gnade wenig zu erfreuen haben”. 1066 STAATSWOHLFAHRT: PATENT, Daß Vom 1. Januarii 1720 an, monatlich 600 Minsp. Rocken Aus dem Berlinischen Magazin, Denen Einwohnern hiesiger Residenzien à 1 Thaler 8 Groschen, In denen Land-Städten aber à 1 Thlr. 6 Gr. der Scheffel verkauffet werden soll. De Dato Berlin, den 27. Novembr 1719. Berlin, Süßmilch, 1719. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. - Die Verwendung des Roggens zum Schnapsbrennen allerdings wurde hart bestraft. 1067 STEMPEL-PAPIER: EDICT, Wie es in den Inquisitions-Sachen Künftig mit dem Stempel-Papier gehalten werden soll. Sub dato Berlin, den 17ten Januarii 1725. Küstrin, Hübner, 1725. Folio. 2 Bl. (leicht fleckig, geringe Randläsuren). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., der in Erneuerung eines früheren Ediktes den Gebrauch von Stempel-Papier in fiskalischen und Inquisitions-Angelegenheiten zwingend vorschreibt. Besondere Erwähnung findet das Criminal-Collegio. 1068 STEMPEL-PAPIER: ERNEUERTES UND ERWEITERTES EDICT, wegen Gebrauch des Stempel-Papiers und Pergaments. De Dato Berlin den 16 May 1765. (Berlin), Decker, 1765. Folio. 16 Bl. (leicht braunfleckig, neuerer Besitzvermerk auf Titel, letztes Blatt mit Eckausriss). € 120,Erlassen von Friedrich II. König von Preussen. - Der Staat erhebt eine indirekte Abgabe, indem Schreibpapier für rechtliche Geschäfte mit einem besonderen Staatsstempel versehen werden muß. Neben genauen Bestimmungen zum Gebrauch des Stempel-Papiers enthält das Edikt die StempelTaxe, also die entsprechende Gebührenordnung. 1069 STEUER: BASEDOW, Ludwig, Freimüthige Worte eines Deutschen in Anhalt über die durch ein Königl. Preuß. Ministerialreskript verfügte Ausdehnung der dem Königl. Gesetze vom 26. Mai 1818 für die Preuß. Staaten angeordneten Verbrauchssteuer auf die in die Anhaltischen Staaten transitirenden Waaren. Deutschland (d.i. Dessau), Ackermann, 1819. 31, (1) S. . Alte Rückenbroschur (Titel mit leichter Klebespur, Titel verso mit Stempel und Exlibris, Oberkante teilweise mit meist schwacher Feuchtigkeitsspur, braunfleckig, unaufgeschnitten) € 80,Über das von Preußen eigenmächtig, “ohne diplomatische Verhandlungen; ... plötzlich und sogar ohne Anzeige an die betreffenden Regierungen” ausgedehnte Gesetz, wonach “die nach den Enclaven (d.h. nach den vom Preußischen Gebiet umgebenden Bundesstaaten) durchgeführten ausländischen Waaren eben so, als blieben sie im Preußischen Staate, angesehen, und der Verbrauchssteuer unterworfen werden sollen”. Dies Vorgehen Preußens wurde von den kleineren, von Preußen unabhängigen Bundesstaaten als “Unrecht” und “Gewaltthat” angeprangert. - Weller I,227. 1070 STEUER: FRITSCH, Ahasver, Commentatio ad legem unicam Cod. de oblatione votorum, Lib. XII. tit. XLIX. Jena, G. Sengenwald, 1665. Kl.-4to. 35 S. Rückenbroschur (Außenrand mit Knickspur u. etwas feuchtwellig, Titel angestaubt). € 75,- 165 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate Über die meist am Neujahrstag erfolgende Darbringung von Naturalabgaben als Weihegeschenk an die Herrschaft und Obrigkeit: eine Art freiwilliger Steuer, die allerdings nach dem Motto ‘Kleine Geschenke erhalten das Wohlwollen’ juristisch höchst problematisch war. Blattes mit handschriftlichem Literaturverweis). € 70,Zuerst 1641 erschienene gründliche und vielbenutzte Abhandlung vom Steuerwesen im alten Reich. - Pütter I, 242; nicht bei Humpert. 1071 STEUER: HARPPRECHT, F. Chr. (praes.), G. a. CAROC (resp.), Disquisitio juridica de compensatione debitorum publicorum. Von Abrechnung Staatsund Stadt-Schulden. Tübingen, J. K. Eitel, 1703. Kl.-4to. 40 S. Rücken-Broschur. 1074 STEUER: MOREL, Observations sur l’impot territorial en nature, et moyens de le répartir en argent. Ohne Ort u. Druck, (vermutlich Dijon, n. 1787). 31 S. in 2 Bogen, (einige Seiten m. schmalen Feuchtigkeitsrändern). € 150,Sehr seltene Schrift zur anstehenden Steuerreform, ohne Druckvermerk, unterzeichnet “Morel, Commissaire à terrier, à Dijon). - Nicht bei Menger, Kress u. Goldsmith. € 75,Der Respondent Georg Adolf Caroc promovierte im folgenden Jahr, wurde dann selbst Professor der Rechte in Greifswald und pommerscher Landsyndikus. In dieser Stellung vertrat er erfolgreich u. a. die steuerrechtlichen Interessen der vorpommerschen Landstände gegenüber der damaligen schwedischen Regierung (vgl. ADB 4, 5f). - Nicht in der Menger-Bibl., der Commerz-Bibl. Hamburg u. bei Humpert. 1075 STEUER: REGLEMENT, Wie es Bey Untersuchung Derer aus denen Neumärckischen Creysern Wegen die letzte Classification Etwa vorkommenden Praegravati1071 ons-Klagen gehalten werden soll. De dato Berlin, den 13. Maji 1719. Berlin, Süßmilch, 1719. Folio. 4 1072 STEUER: HARPPRECHT, F. Chr. (pra- Bl. (leicht gebräunt). es.), J. R. WAYDTKNECHT (resp.), Disquisitio € 80,juridica inauguralis, de aere alieno civitatis, a cive Erlassen von Friedrich Wilhelm I. nach Einführung einer novello, et migrante, solvendo. Von Gemeiner Grundsteuer, deren Höhe sich an der Bonität der Hufen oriStatt-Schuld, ob, und wie weit, neu-eingekomme- entierte. Enthält die Formula juramenti, die Supplicant und ne, und außziehende Bürgere, zu deren Bezahlung Advocat schwören müssen. angehalten werden können? Tübingen, G. H. Reis, 1076 STEUER: STRUBE, David 1696. Kl.-4to. 1 Bl., 64 S. Neuer Ppbd. Georg, Diatribe de collectarum et aerariorum € 90,provincialium origine. Von Landschafts-Cassen. O. Nicht in der Menger-Bibl., der Commerz-Bibl. Hamburg u. bei O., o. Verlag, 1740. Kl.-4to. 67 S. Rücken-Broschur Humpert. (durchgehend feuchtwellig und mit schwachen € 70,1073 STEUER: MEVIUS, D., Rechtliches Be- Nässespuren, Titel knapp beschnitten). dencken in Contributions- und Exemtions-Sachen, David Georg Strube trat 1740 aus den Diensten des HochInsonderheit über die beyden Fragen 1. Ob die von stifts Hildesheim in hannoversche Dienste und wurde hier später Kanzleidirektor der Justizkanzlei. - C. Menger-Bibl. 34; der Ritterschafft ... einig Privilegium vor andern nicht bei Humpert, Meusel u. Kress. Land-Ständen, sonderlich aber denen von Städten in Contributionibus zu praetendiren? 2. Ob dero- 1077 STEUER: VORLÄUFIGE INSTRUCTION für selben Ritterhueffen, darvon sie die Roß- und sämmtliche Ober-Landes-Justitz-Collegia wegen Mann-Dienste zu halten schuldig, in distinctè pri- künftiger Administration der Sportul-Cassen und vilegiret und befreyet seyn, also, daß sie zu keinen der dabey zu beobachtenden RechnungsZeiten ... darvon zu steuren verbunden ... Jetzo Führung. Berlin, G. J. Decker 2tn May, 1780. 4to. mit praemittirten Summariis vermehret. Celle, Chr. 81, (1) S. Neuer Ppbd (innen gering, nur vereinzelt J. Hoffmann, 1720. Kl.-4to. 3 Bl., 47 S. Rücken-Bro- etwas stärker gebräunt). € 130,schur (etwas braunfleckig, Rückseite des letzten 166 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate Mitte Dezember 1779 hatte Friedrich II. von Preußen die Revision aller Sportul-Kassen-Rechnungen sämtlicher Oberlandes-Justiz-Kollegien durch die Oberrechnungskammer verfügt. Da die Rechnungen in den meisten Fällen Genauigkeit, Ordnung und Deutlichkeit vermissen ließen, wurde eine 92 Paragraphen umfassende Instruktion erlassen, ergänzt durch eine größere Anzahl Beispielformulare. 1078 STIPENDIEN: FRITSCH, Ahasver, Tractatus nomico-politicus de stipendiis et stipendiatis scholaribus. Jena, G. Sengenwald, 1663. Kl.-4to. 4 Bl., 180 S., 6 Bl. Neuer Ppbd (gleichmäßig leicht gebräunt, vereinzelt Unterstreichungen von alter Hand). € 240,Zweite Ausgabe (zuerst 1659).- Erman/Horn I, 4927. 1079 STUDENTEN: AUF LANDESFÜRSTLICHE HOHE VERORDNUNG bey erholenen Aufflauff und Tumult affigirtes Academische Patent. (Eisenach u. Jena, 5. u. 7.August 1715). Folio. 2 Bl. m. Rückenbroschur (erstes Bl. m. verso geklebtem Einriß). € 120,Dieses Patent erließ der sächsische Herzog Johann Wilhelm nach studentischen Unruhen in Jena Ende Juli 1715. Es richtet sich nicht nur an die Studenten, sondern auch an neugierige Gaffer und Hinterdreinschleicher. 1080 TABAK: DECLARATION Des Patents, Betreffend das Toback-Pflantzen, Spinnen und Verkauffen In der Chur-Marck Brandenburg, De dato Berlin, den 19. April 1719. Berlin, Süßmilch, 1719. Folio. 2 Bl. (gering gebräunt). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Ergänzung zur Verordnung vom 25. September 1718, betreffend das Spinnen des Tabaks, die Beimischung von Geiz und die Behandlung von krausem Tabak. 1081 TABAK: DECLARATION Des Wegen verbotener Niederlage und Aufkaufferey des Tobacks auf dem platten Lande in der Uckermarck unterm 30sten Augusti 1717 Publicirten Patents. De dato Berlin den 18. Februarii 1718. o. Dr., o. J. Folio. 4 Bl. (leicht gebräunt, im Falz geklebt). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I.- Nach dieser Declaration kann, entgegen dem Patent von 1717, Tabak “auf dem platten Lande erhandelt” werden und unter Einhaltungen bestimmter Vorschriften weiter gehandelt werden. 1082 TOTSCHLAG: BERNHARDI, G. Homicida excusatus, sive defensio ac deductio innocentiae Unà cum sententiis in hâc causâ pronuntiatis ... Dresden, J. Riedel für G. Kettner, 1689. Kl.-4to. 4 Bl., 54 S., 1 Bl. Rücken-Broschur (anfangs stärker, sonst wenig braunfleckig, unterer Rand unbeschnitten). € 80,Der Jurist Gabriel Bernhardi war der Verteidiger eines gewissen Christian Angermann aus Weißig bei Dresden. Dieser war des Totschlags angeklagt, konnte aber glaubhaft machen, dass er in “Putativnotwehr” gehandelt hat. 1083 UNTERHALT: GLÄSER, E. (praes.), J. H. SCHIRMER (praes.), De alendis a parentibus liberis. Helmstedt, H. Müller, 1661. 12 Bl. RückenBroschur (zahlreiche Unterstreichungen und Marginalien von alter Hand). € 70,Über die grundsätzliche Unterhalts- und Sorgepflicht der Eltern für ihre Kinder, auch im Falle der Enterbung oder wenn es um uneheliche Kinder, wie z.B. Kinder von Geistlichen geht. 1084 UNTERSCHLAGUNG: (DECLARATION wegen Unterschleiffe im Post-Verkehr). Signatum Berlin, den 13. Julii 1719. o. Dr., o. J. Folio (33 x 39 cm). 1 Blatt einseitig bedruckt (gering braunfleckig). € 70,Erlassen von Friedrich Wilhelm I., der die Edikte vom 18. Juni und 19. Dezember 1712 zum gebührenfreien Transport von “Herrschaftlichen Sachen” bestätigt und sowohl den Mißbrauch des herrschaftlichen Siegels zu diesem Zwecke als auch die Zufügung nicht-freier Briefe und Pakete unter Strafe stellt. 1085 VATERSCHAFT: STRYK, Elia August, De designatione patris a matre infantis facta, Oder: Wie weit einer geschwängerten Persohn in Angebung des Vaters zum Kinde zu glauben, und wie weit solche gedachten Vater graviren könne. Publico examini submittet Wilhelm Heinrich Dullaeus. Halle, Sympher, 1739. 40 S. Interimsheftung. € 50,Ursprünglich Dissertation Kiel 1696. Offenbar zeitloses Thema, deshalb häufiger aufgelegt. 1086 VERLOBUNG: NORIMBERG, E. G. (praes.), J. Fr. NORIMBERG (resp.), De sponsalibus. Erfurt, Chr. Mechler, 1629. Kl.-4to. 12 Bl. RückenBroschur (etwas braunfleckig, das letzte Bl. mit kl. Fehlstelle im Text u. Verlust weniger Buchstaben). € 90,Abhandlung über juristische Bestimmungen rund um die Verlobung.- VD17 3:681468X. 1087 VERLOBUNG: WAIZENEGGER, F. (praes.), J. DORNWEGGINGER. (resp.), Assertiones 167 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate Rückenbroschur (etwas gebräunt u. stockfleckig). € 75,Zuerst erschienen 1779 in den Wöchentlichen Hallischen Anzeigen.- Verdienste erwarb sich Ernst Christian Westphal “um das Quellenstudium und um die Form der Monographie sowie um die Benutzung der deutschen Sprache für solche Arbeiten” (ADB XLII, 198).- Meusel XV, 60. 1090 VERPFÄNDUNG: DECLARATION wie es mit den Verpfändungen von Schiffen, auch andern beweglichen Sachen und Waaren, die ohne Natural-Uebergabe in die Hände des Gläubigers und Pfandnehmers erfolgen, gehalten werden soll. De Dato Berlin, den 16. Julii 1785. Berlin, G. J. Decker, 1785. 4to. 6 n. num. Bl. (gering gebräunt). € 110,In diesem Edikt Friedrichs des Großen werden in 57 Paragraphen Unklarheiten im Corpore Juris Fridericiano Part. IV. Tit. XII § 46 beseitigt. Vor allem sollte “das Publicum” gegen Betrügereien und Verkürzungen durch unehrliche Schuldner geschützt werden, ohne die Verpfändung von Schiffen u.a. beweglichen Gütern deshalb abzuschaffen. Geregelt werden u.a. Versicherungsfragen, das Problem der notwendigen Dokumente, Teilverpfändungen u.a.m. 1091 VERSICHERUNG: AVERTISSEMENT die Witwen-Verpflegungs-Gesellschaft betreffend. (Hannover, 30. Juli 1767). 2 Bl. (angestaubt u. gering braunfleckig). € 120,Die Anzeige der Calenbergischen allgemeinen Witwen-Verpflegungs-Gesellschaft, die zum 30. Juli 1767 1303 Mitglieder hatte, enthält einige genauere Bestimmungen zu Einund Auszahlungs- sowie Beitritts-Modalitäten. Die letzteren sollten vor allem für ein zahlenmäßiges Gleichgewicht zwischen älteren und jüngeren Mitgliedern der Versicherung sorgen. 1092 VERTRAG: MYLIUS, Andreas (praes.), G. BREUER (resp.), De constituto obligatorio. Leipzig, J. Georg, 1682. Kl.-4to. 8 Bl. Rücken-Broschur. € 75,Behandelt unter dem Oberbegriff des Vertragsrechts sonstige rechtsverbindliche Abreden. 1093 VERTRAG: SCHMID, Johann (praes.), Th. P. STEGER (resp.), Pacti metu extorti obligatio. Leipzig, J. Georg, 1689. Kl.-4to. 24 S. RückenBroschur. € 65,Über die bindende Wirkung eines durch Furcht erzwungenen Vertrages. 1094 VERTRAG: WESTPHAL, Ernst Christian, Rechtliche Abhandlung von der Gültigkeit einer Handlung, die ein Anwald (!) in Vollmacht ver- richtet, da der Principal schon vorher die Vollmacht widerrufen oder gestorben, wovon jedoch der Anwald keine Wissenschaft erhalten. Halle, J. Chr. Hendel, 1784. 16 S. In Rohbogen. € 65,Erschien zuerst im gleichen Jahr in den Wöchentlichen Hallischen Anzeigen.- Meusel XVI,60f. 1095 VERWANDTSCHAFT: HANNESEN, J. A., Lucubrationes selectiores theoretico practicae circa doctrinam de computatione graduum tum argumentum connubiorum tum successionis in caussa intestati attingentes, in usum praelectionum adornatae. Accessit G. Chr. Gebaueri de agnatorum et cognaturum nominibus Germanicis Schwerdmagen et Spillmagen praefatio etymologica. Göttingen, C. H. Cuno, 1736. Kl.-4to. Titelkupfer, 11 Bl., 56 (falsch: 41) S. Broschur (Rücken mit Papierstreifen überklebt, teilweise etwas braunfleckig u. mit schwacher Nässespur). € 100,Abhandlung über die Verwandtschaftsgrade. Hannesen war der erste, der an der neu errichteten Universität Göttingen den juristischen Doktortitel erwarb. Neben seiner schon vorher ausgeübten anwaltlichen Tätigkeit hielt er auch Vorlesungen. Das Titelkupfer mit einem satirischen Hinweis, dass die katholische Kirche, wenn es sich für sie bezahlt machte, recht willkürlich mit der Berechnung der Verwandtschaftverhältnisse umgegangen ist.- Meusel V, 134. 1096 VÖLKERRECHT: KAHLE, Ludwig M. (praes.), J. H. DOLGE (resp.), De praecedentia gentium. Göttingen, M. Türpe, 1738. Kl.-4to. 48 S. Rücken-Broschur (Außenrand etwas eng beschnitten, Stempel auf Titelrückseite). € 70,Abhandlung aus dem Natur- und Völkerrecht, ob und wodurch zwischen Völkern ein Verhältnis rechtlicher Ungleichheit bestehen kann. Ludwig M. Kahle, zu dieser Zeit Professor der Philosophie an der gerade gegründeten Universität Göttingen, wandte sich später ganz der Rechts- und Staatswissenschaft zu. 1097 VORFLUT: ERNEUERTES EDICT wegen zu verschaffender Vorfluth und Räumung der Graben und Bäche. De Dato Berlin, den 23. May 1772. (Berlin), Decker, 1772. Folio. 6 Bl. (leicht gebräunt u. etwas braunfleckig, 1 Bl. m. Eckausriss, Wasserrand in unterer linker Ecke, leichte Randläsuren, Exlibris). € 75,Erlassen von Friedrich II. König von Preußen, als Erneuerung der wenig wirkungsvollen Edicte aus den Jahren 1704, 1717 und 1726 in denen verordnet war, “daß zur besseren Cultur des Landes, die alten Graben und Bäche geräumet, und zur Urbarmachung der Sümpfe, Lücher und Brücher, neue Graben-Abzüge und Wasser-Leitungen gemacht werden sollen”. 168 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate Zur Erleichterung dieser Arbeiten stellt die Krieges- und Domainen-Cammer einen Ingenieur oder Teich-Gräber. 1098 VORMUNDSCHAFT: FRIEDRICH AUGUST III. von Sachsen, Allgemeine Vormundschafts-Ordnung. Ergangen de Dato Dreßden, am 10den Octbr. 1782. (Dresden), Hofbuchdruckerei, 1782. Kl.-4to. 120 S., 36 Bl. Ppbd der Zeit (beschabt u. bestoßen, 2 Bl. = S. 107-110 mit größerem Einriß, schwache Feuchtigkeitsspuren, anfangs u. am Ende m. Braunfleck am unteren Rand). € 100,1099 VORSPANN: EDICT, Daß Niemand bey 10 Reichsthaler Strafe vor jedes Pferd Ohne Sr. Königl. Majestät Hohenhändig unterschriebenen Paß Einige Freye Vorspann, oder Oder vor Ordonnantzmäßige Bezahlung eine Paß-Fuhre nehmen soll. Sub dato Berlin, den 24. Januarii 1723. Berlin, Schlechtiger, 1723. Folio. 2 Bl. (gering gebräunt, mit kl. Einrissen im Falz). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. in Erneuerung des bereits mehrfach ergangenen Verbots, das an hohe und niedere Kriegs- und Zivil-Bediente gerichtet ist. Gegen die übliche Bezahlung sind die Post-Häuser und Stationen dafür zuständig, die Pferde zu stellen. 1100 VORSPANN: SERENISSIMI GNÄDIGSTE VERORDNUNG des Vorspanns bey denen Herrschaftlichen Reisen betreffend. Braunschweig, 14. Mai, 1771. 4 Bl. € 110,Von Karl I. Herzog zu Braunschweig und Lüneburg erlassenen Verordnung, die Gerechtigkeit unter den dienstpflichtigen Untertanen, die Pferde besaßen, herstellen sollte. Bis dahin hatten lediglich Ackerleute und Halbspänner Zug- und Reitpferde bei Reisen des herzoglichen Hofes oder “Durchreisen fremder Herrschaften” stellen müssen. Ab Mai 1771 mußte alle “bespanneten” Einwohner, die gemeindeeigene Weiden für ihre Tiere nutzten, in einer festgelegten Reihenfolge Vorspann- und Reitpferde - gegen Vergütung - zur Verfügung stellen, andernfalls sie von der Benutzung der Gemeindewiesen ausgeschlossen wurden. 1101 WACHT-HOLZ: PATENT, wie es mit Reichung des Holtzes und Lichts vor die Wachten In denen Garnisons vors künfftige gehalten werden soll. De Dato Berlin, den 27. Februar 1719. Berlin, Süßmilch, 1719. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt u. gering braunfleckig, mit kl. Eckausriss). € 70,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. mit Bezug auf die Verpflegungs-Ordonnanz von 1713. Um den Holzbedarf zu decken, soll an den Toren abgeworfenes Holz gesammelt, der darüber hinaus bestehende Bedarf mit den Steuer-Räthen oder Com- missarien der Städte festgelegt werden. An Licht kommen “auf jede Nacht sechs gewöhnliche Lichte, das Stück vor drey Pfenning”. 1102 WACHT-HOLZ: REVIDIRTES EDICT, Wie es Mit Abwerffung Des Brennholtzes In den Thoren der Residentzien gehalten werden soll. Sub Dato Berlin, den 25. Januarii 1721. (Berlin), Süßmilch, 1721. Folio. 2 Bl. (etwas gebräunt, winzige Einrisse im Falz). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. nachdem das ursprüngliche Edikt vom 10. Oktober 1707 Mißbrauch nach sich zog. So wird jetzt festgelegt, daß “Von jedem Hauffen eingehenden Holtzes ... vier Klauen Holtz in den inneren Thoren, wo es herein kommt, abgegeben werden sollen”, wovon zwei Drittel die Corps de Gardes und ein Drittel die Torschreiber-Stuben erhalten. 1103 WAFFENGEWALT: FRIDERUS, Peter (praes.), J. GRONE (resp.), De vi et vi armata assertiones paradoxae quidem et singulares sed vera. Gießen, C. Chemlin, 1610. 12 Bl. Neuer Ppbd. € 120,1104 WALDECK: (SCHUMACHER, W.), Waldeckische Briefe. Berlin, Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhdlg), 1862. 42 S. Bedruckte OBroschur (Umschlag mit kleinen Randläsuren und hinterlegtem Einriß). € 75,1. Staatsmänner des Fürstenthums zu Ende des vorigen Jahrhunderts.- 2. Erinnerungen an C .C. J. Bunsen’s Jugendjahre. - Der in Korbach im Fürstentum Waldeck geborene und aufgewachsene Karl Christian Josias von Bunsen (1791 1860) war Diplomat in preußischen Diensten. - Kayser XV, S. 147; nicht bei Demandt. 1105 WECHSEL: ZOLL, Hermann, Discursus juridicus de exceptione non numeratae pecuniae, quô hoc argumentu(m) paulò aliter quam vulgò exponitur ... Rinteln, H. A. Enax, 1708. Kl.-4to. 1 Bl., 78 S. Rücken-Broschur (teilweise braunfleckig, obere Ecke mit Knickspur). € 65,Abhandlung über juristische Aspekte von Schuld- und Wechselbriefen. 1106 WECHSELKURS: PATENT, Daß der Frantzösische Thaler An statt des bisherigen Courses à Zwey und dreyßig Groschen, Vom nechtskünfftigen Ersten May an, Nur vor Ein und dreyßig Groschen angenommen und wieder ausgegeben werden solle. De Dato Berlin, den 11. Martii 1720. (Berlin), Süßmilch, 1720. Folio. 2 Bl. (gering braunfleckig, mit kl. Löchern im Falz). € 90,- 169 Pamphlete, Verordnungen, Patente, Mandate Erlassen von Friedrich Wilhelm I., da “wie sowohl zum Nachtheil Unserer Cassen als auch zu Unserer Unterthanen höchstem Schaden und Verderb, Frantzösische Gantze- Halbe- und Viertel-Thaler in Unsere Lande häufig eindringen”, ihr Wert aber unter den nach dem Leipziger Fuß geprägten hiesigen Münzen liegt. - Dabei die Verfügung, das Edikt durch die Kirchen publik zu machen. 1107 WERTPAPIERE: DECLARATION die Vindication, Erneuerung und Amortisation der BankNoten, Pfand-Briefe, Tobacks- und SeehandlungsActien und anderer Billets au porteur betreffend. De dato Berlin, den 23sten May 1785. (Berlin), Decker, 1785. Folio. 4 Bl. € 90,Erlassen von Friedrich II. König von Preußen. 1108 WITTELSBACH: TRACTATUS iuridicus de homagio quod S. R. imperii liberae civitates imperatori praestant. Von der Huldigung Welche Die Reichs-Städte einem neu-erwählten Römischen Kayser ablegen. Frankfurt u. Leipzig, s.n., 1746. 52 S., 1 Bl. Gefalt. rohe Bögen (etwas angestaubt). € 75,Nicht bei Holzmann-B. - Geschrieben nach der kurzen Episode eines Wittelsbachers als deutscher Kaiser. Behandelt auch die Huldigung durch jüdische Einwohner einer Stadt. - Wir binden auf Wunsch gegen Mehrkosten. 1109 WOLLE: EDICT Daß alle Woll-Arbeiter und Fabricanten von der Werbung frey seyn sollen. Sub Dato Berlin den 8. Februarii 1721. (Berlin), Süßmilch, 1721. Folio. 2 Bl. (leicht gebräunt u. gering braunfleckig). € 70,Mit diesem Edikt bestätigt Friedrich Wilhelm I. frühere Erlasse, nach denen fremde Fabrikanten und Wollarbeiter nicht gegen ihren Willen zu Kriegsdiensten gezwungen werden dürfen bzw. sofort zu entlassen seien. 1110 WOLLE: EDICT, dass alle diejenigen, so Schäfereyen und Schafe im Lande halten, Sich des Hofzeichnens Mit Theer hinfüro gäntzlich enthalten sollen. De dato Berlin, den 11. April 1725. Berlin, Schlechtiger, 1725. Folio. 2 Bl. (Stege gering fleckig). € 80,Erlassen von Friedrich Wilhelm I. zur Förderung der Woll-Manufakturen. Durch das Zeichnen der Tiere vor der Schur mittels Teer, wird die Wolle für die Manufaktur unbrauchbar. 1111 WÜRZBURG: SENDSCHREIBEN Über die Beleichtung (Beleuchtung) der angeblichen Berichtigung des Etwas über die neuerliche Wahl des Fürstbischofs zu Würzburg zu Reichsdeputation und die Hoch- und Deutschmeisterische Renunzia- tion darauf. O. O., o. Dr., 1795. 39 S. Rückenbroschur (leicht angestaubt, handschriftliche Signatur auf Titel, Stempel Verso Titel). € 150,Streitschrift um das Abstimmungsverhalten der Hoch- und Deutschmeister bei der Wahl zur Reichsdeputation. 1112 WÜSTE GÜTER: DECLARATION, dass die wüstgewordenen Bauer-Güter wiederum angesetzet, und die zerrissene Güter ohne alle Weitläuffigkeit wieder zusammen gebracht werden sollen. So geschehen Cölln an der Spree, den 22. Novembris 1709. o. Dr., o. J. Folio (31 x 39 cm). 1 Blatt einseitig bedruckt (gebräunt m. schwachen Feuchtigkeitsrändern, kl. Einriß im Falz). € 70,Erlassen von Friedrich I., der hiermit ein früheres Edikt wiederholt, dem allerdings kaum Folge geleistet wurde. Bei Zuwiderhandlung droht die Einziehung des Gutes. 1113 ZENSUR: ERNEUERTES CENSUR-EDICT für die Preußischen Staaten exclusive Schlesien. De Dato Berlin, den 19. December 1788. (Berlin), Decker, 1788. Folio. 6 Bl. (etwas angestaubt). € 140,Erlassen von Friedrich Wilhelm II.- Das Edikt, das auf der Initiative des Ministers Wöllner beruht, gründet sich nicht nur auf innen- und außenpolitische Rücksichten, sondern führt Seelenheil, Ehre und sittliche Sauberkeit der Untertanen an. Nach wie vor gibt es keine eigene Zensurbehörde, allerdings erstmalig einen offiziellen Beschwerdeweg gegen einen Entscheid der Zensoren (vgl. Lindemann, Deutsche Presse bis 1815). 1114 ZIVILTOD: STRAUSS, Gottfried, Tractatio de civiliter mortuis. Von denenjenigen, Welche in denen Rechten denen Todten gleich geachtet werden. Frankfurt/M. u. Leipzig, o. Vlg, 1735. Kl.4to. 80 S. Neuer Ppbd (durchgehend etwas feuchtwellig, teilweise mit schwachem Feuchtigkeitsrand). € 75,1115 ZÖLLE: NEBENIUS, Karl Friedrich, Über die Zölle des deutschen Zollvereines zum Schutze der einheimischen Eisenproduction. Karlsruhe, Chr. Fr. Müller, 1842. 58 S. OBroschur (Umschlag gebräunt, mit Rückensignatur und kleinen Fehlstellen am Rücken, anfangs Unterstreichungen mit Bleistift). € 225,Erste Ausgabe. - Der badische Politiker Karl Friedrich Nebenius (1784 - 1857) hatte bereits 1818 in seinen “Bemerkungen über den Zustand Großbritanniens” für eine Zollunion aller deutschen Bundesstaaten (ohne Österreich) argumentiert und später in Denkschriften und Eingaben hartnäckig für den Beitritt Badens zum Zollverein gefochten. In der vorliegen- 170 Landesgeschichte, Ortsgeschichte den Schrift spricht sich Nebenius für eine Annäherung an die “die britische (Eisen-)Einfuhr abwehrenden” Zolltarife der Nachbarländer Frankreich und Schweiz aus. - Hamburger Commerz Bibl. I,154; NDB XIX, 18. 1116 ZOLL: ALBERT, Johann Baptist, Was können und sollen Maut- und Zoll-Anstalten der National-Wohlfahrt und dem Staats-Interesse seyn? München, Lentner, 1816. VI, 87 S. Broschur der Zeit (Titelrücks. gestempelt). € 40,Gegenschrift gegen “Was sind Maut= und Zollanstalten der Nationalwirtschaft etc” von Hans Kaspar Brunner, der der den Ersatz der Zölle durch eine Kopfsteuer forderte. Nach einer allgemeinen Erörterung über Sinn und Zweck von Steuern diskutiert Verfasser eingehend System, Gegenstand und Mißbauch der Zölle. 1117 ZOLL: ASHER, C. W., Einige Bemerkungen über die neue Zollverordnung für die Herzog- thümer Schleswig und Holstein in deren Beziehungen zu den Städten Lübeck und Hamburg. Hamburg, Hoffmann u. Campe, 1838. Titel, 49, (1) S., 1 gefaltete Berechnungs-Tabelle. Kart. der Zeit (angestaubt, etwas braunfleckig). € 90,Humpert 10309. 1118 ZUNFTWESEN: KAYSERLICHE ALLERGNÄDIGSTE VERORDNUNG, Die Abstellung deren im Heil Römischen Reich Bey denen HandwercksZünfften vielfältig Eingeschlichenen Mißbräuchen. Betreffend. 1731. (Wien, 1731). Gr.-4to. 4 Bl. Broschur (letzte Seite mit Notizen von alter Hand und kleiner Fehlstelle ohne Textverlust). € 130,Erneuerung und Verschärfung des Reichs-Abschiedes aus dem Jahre 1654 durch Kaiser Karl VI. Im Reichsgewerbegesetz vom 30. April 1731 war bereits die Autonomie der Zünfte aufgehoben und unter Staatsaufsicht gestellt worden. 13. Landesgeschichte, Ortsgeschichte 1119 ACTA BORUSSICA. Denkmäler der Preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert. Hrsg. von der Preußischen Akademie der Wissenschaften, bearbeitet von Gustav Schmoller und Otto Hintze. Abteilung B: Die einzelnen Gebiete der Verwaltung. Teil C: Das Preußische Münzwesen im 18. Jahrhundert. 4 Bände. Berlin, 1904/13. (Nachdruck). Neu herausgegeben im Auftrag der Historischen Kommission zu Berlin von Wilhelm Treue. Lwd. € 380,1. Die Preußische Münzverwaltung der Könige Friedrich I. und Friedrich Wilhelm I. 1701-1740; 2. Die Begründung des Preußischen Münzwesens durch Friedrich d. Gr. und Graumann 1740-1755; 3. Das Geld des siebenjährigen Krieges und die Münzreform nach dem Frieden 1755-1765; 4. Die letzten vierzig Jahre 1765-1806. - Einzelbände und weitere Teilserien auf Anfrage. 1120 ALTONAER INDUSTRIE-VEREIN. Jahresberichte des Altonaer Industrie-Vereines für 1878 - 1890/91. 13 (in 1 Band). (Hamburg-)Altona, (Druck): Dingwort, (dann:) Köbner, 1879 (1891). Zus. über 400 S. Mit einigen Abbildungen. Hlwd der Zeit (Kanten beschabt, streckenweise etwas braunfleckig, erste Lagen im Format etwas abweichend). € 65,Die jährlichen Berichte enthalten auch Namenslisten der Mitglieder und ihrer Gewerbe; der Bericht von 1888 enthält ein Verzeichnis der vereinseigenen Bücher-, Muster- und Modellsammlung. 1121 ARNETH, Alfred v., Aus meinem Leben. 2 Bde (in 1). Stuttgart, Cotta, 1893. VIII, 368; VIII, 368 S. Mit 2 gest. Porträt-Frontisp. Hldr mit RVergoldung. € 45,1122 AUS GESCHICHTE und ihren Hilfswissenschaften. Festschrift für Walter Heinemeyer zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von Hermann Bannasch und Hans-Peter Lachmann. Marburg, Elwert, 1979. XVI, 801 S. Mit Porträt, Faksimile und Siegelabbildungen auf Tafeln, Karte, graphische Darstellungen und Tabellen im Text. OLwd (St.a.T.). € 50,Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen, 40. - Mit Beiträgen von Reinhard Schneider, Kurt-Ulrich Jäschke, Inge Auerbach, Hans Goetting, Helmut Beumann, Niklot Klüssendorf, Wilfried Schöntag u. a. - Gutes Bibl.-Exemplar. 1123 AVENTIN (TURMAIR), Joh., Annalivm Boiorvm libri VII. Cum doctissimorum virorum quibuscumque editionibus collati, emendatius avctiusque excusi, quibus eiusdem Aventini Abacvs, simul ac Perrarus Francisci Guillimanni de Helvetia, seu rebus Helvetiorum tractatus . Vorwort von Nic. Hier. Gundling. Leipzig, Braun, 1710. Fol. 19 Bll., 800 S., 28 Bll., 203 S., 8 Bll. Mit gest. Titelvign., kl. gest. Portr. und 35 kl. Holzschn. Einfacher Pappband um 1800. € 600,- 171 Landesgeschichte, Ortsgeschichte Ebert 1433; Graesse I, 260; nicht bei Lentner und Pfister. Erste Druckausgabe dieser wichtigen Chronik Fribourg 1598. Hier recht schöne Ausgabe dieses Geschichtswerkes, das neben der bayerischen Stammesgeschichte die erste bedeutende Bearbeitung der älteren deutschen Geschichte enthält. Merkwürdig ist der Abacus im Anhang, der das Zählen mittels Zeichensprache illustriert sowie eine Nomenclatur germanischer Namen enthält. - Leicht gebräunt. Einband berieben und bestoßen, ohne das vordere Vorsatzblatt. 1124 BAASCH, Ernst, Die Handelskammer zu Hamburg 1665 - 1915. Im Auftrage der Handelskammer bearbeitet. 2 (in 3 Bdn). Hamburg, Gräfe & Sillem, 1915. Gr.-8vo. Zus. über 2500 S. Mit einigen Abbildungen auf Tafeln. OLwd. € 400,Standardwerk über die Handelskammer zu Hamburg, herausgegeben aus Anlaß des 250. Gründungsjubiläums der Commerzdeputation, aus der die Handelskammer als Vertreterin der Hamburger Kaufmannschaft hervorgegangen ist. Zu den - sämtlich in großer Ausführlichkeit abgehandelten - Themen gehören: das Wirken der Commerzdeputation in innerer und äußerer Handelspolitik (Zoll-, Bank- und Münzwesen, Assekuranz-, Falliten- und Maklerwesen), Commerzdeputation und Schiffahrt (Lotsenwesen u.a.), die inneren Verhältnisse der Commerzdeputation (Commerzbibliothek, Finanzen), die Börse, Auswanderungs- und Kolonialpolitik, Verkehrswesen (Eisenbahnen, Postwesen, Landfuhrwesen, Hamburger Konsuln und Agenten im Ausland, ausländische Konsuln in Hamburg) u.v.m.- Mit einem Verzeichnis der Mitglieder von Commerzdeputation und Handelskammer sowie einem umfangreichen Personenverzeichnis. 1125 BALTHASAR, Augustin v., Historische Nachricht von denen Landes-Gerichten und derselben Ordnungen (u. denen Landes-Gesetzen) im Hertzogthum Pommern, sonderlich Königl. Schwedischen Antheils, in selbigem incorporirten Fürstenthum Rügen, Aus publiquen Documentis und andern glaubhafften Historischen Nachrichten zusammen getragen. (Gedruckt) auf Kosten des Autoris. 2 Bände zu je 2 Teilen (in 1 Bd). Greifswald, J. Löffler, 1733 - 1740. Folio. 2 Bl., 270 S., 2 Bl., S. 271 - 334; 15 Bl., 38 S., 2 Bl., S. 39 - 176, 1 Bl. Neuer Hldrbd auf 6 Bünden mit goldgeprägtem Rückenschild (privater Stempel auf dem Titel, gering finger- und etwas braunfleckig). € 1.800,Erste Ausgaben. - Gründliche Geschichte des Gerichtswesens und der Gesetzgebung in Pommern und Rügen. Im ersten Band behandelt Augustin v. Balthasar, Rechtsprofessor und Direktor des Konsistoriums an der Universität Greifswald, später Vizepräsident des Königlichen Tribunals, des höchsten Gerichtes Schwedisch-Pommers in Wismar, den Zustand der Gerichte seit dem Landfrieden von 1495 in Pommern und Rügen.Dabei werden die Gerichte auf dem Lande und in den Städten wie Spezialgerichte (Burg- und Land-Vogtei-Gerich- te, die Consistoria, die Königliche Regierung, die Königliche Kammer, das Licent-Gericht, das Accise-Gericht, das Post-Gericht, das Kriegs-Gericht etc.) gesondert betrachtet. Im zweiten Band beschreibt der “um die pommersche Rechtspflege und Geschichtsforschung hochverdiente Gelehrte” (ADB) die Geschichte der Landesgesetze beider Territorien. Die entscheidenden Schritte werden jeweils mit Urkunden und anderen Dokumenten belegt.- Stintzing/Landsberg III/1 Text,266 u. Noten 179.- Angebunden: SCHWARZ, ALBERT GEORG. Einleitung in Die Pommersch- und Rugianische Justitz-Historie, Darin Dem vormahligen Justitz-Wesen dieser Lande, Und Der endlich erfolgten Anordnung der Fürstlichen, Nunmehro Königlichen Hochlobsahmen Gerichts-Collegien, Mehrentheils aus urkundlichen Beweißthümen in ordentlicher Zeit-Folge Bericht ertheilet wird, 1734 den 28ten April an dem Hohen Königl. Gebuhrts-Tage Bey der allerunterthänigsten Academischen Feyer desselben in einer gehaltenen öffentlichen Rede vorgetragen, Und ... herausgegeben. Greifswald, gedruckt bei Carl Höpfner, 1735. Folio. 4 Bl., 68 S.; 10 Bl. Anhang (Unterkanten schwach braunrandig).- Erste Ausgabe des Abdrucks einer akademischen Rede, für den Druck durch umfangreiche “verschiedene Zusätze und historische Anmerckungen vermehrt”. 1126 BANGERT, Friedrich, Geschichte der Stadt und des Kirchspiels Oldesloe. Oldesloe, Schüthes, 1925. 552 S. Mit Abbildungen. OLwd. € 30,Originalausgabe. 1127 BARDILI, Christoph Gottfried (anonym), Der Wirzburger Rezensent, oder Luther verderbte vollends alles! Ein Brief an Herrn Andres. (Ulm), 1787. 32 S. Hlwd der Zeit. € 48,Laut Kayser 4, 442 Verfasser Bardili. Antwort auf eine Rezension des Werkes “Systema jurium Corporis Evangelicorum” von Ernst Ludwig Posselt (1786) in den Wirzburger gelehrten Anzeigen 24. Stück, 24. März 1787. Die ersten 10 Seiten geben die Rezension wieder, danach deren Kritik gerichtet an einen Hochwürigen Herrn Professor und geistlichen Rath, gezeichnet “ein Lutheraner”. 1128 BARTELS, Johann Heinrich (anonym), Einige Abhandlungen über Gegenstände der Hamburgischen Verfassung, von dem Verfasser der dem Abdruck der Hamburgischen Grundgesetze hinzugefügten erläuternden Uebersicht. Hamburg, Campe, 1835. (28) 463 S. Ppbd im Stil der Zeit (alter Stempel auf Titel). € 160,Bartels zeigt sich überzeugt, der neue von ihm veranstaltete Abdruck der Hamburgischen Verfassung von 1823/25 habe die Bürger von der Richtigkeit deren Grundsätze überzeugt und davon, “dass die Gesetzgeber, bekannt mit unsern inneren Verhältnissen und mit unserm öffentlichen und Privatleben, dabey auch von ächtem Freiheitssinne beseelt” gewe- 172 Landesgeschichte, Ortsgeschichte sen seien und “alles das mit kräftiger Hand festzuhalten gewusst haben, was Freiheit und Ordnung zu einem schönen Bunde vereinigt” ( Vorwort S. V). - Schröder 172, 21. 1129 BARTELS, Johann Heinrich, Nachtrag zu meinem Bericht über das, was im Jahr 1813, vom 12ten März bis den 30sten May unter meinen Augen und unter meiner Mitwirkung in Hamburg vorging usw. (Hamburg, 1815). 8 Seiten auf einem halben Bogen, 2fach gefaltet (Titelblatt leicht gebräunt). € 60,Berichtet über einen Brief Vandamme’s an den Oberst Haffner, Kommandant von Altona und eines Corps dänischer Truppen, mit der Aufforderung, die Stadt bald zu übergeben. - Bartels war ein namhafter Hamburger Politiker. 1130 BARTELS, Johann Heinrich, Nachtrag zum neuen Abdrucke der vier Haupt-Grundgesetze der Hamburgischen Verfassung. Betreffend 1) die ältern Recesse, 2) die Buhrsprache, und 3) Zusätze zu der den vier Haupt-Grundgesetzen vorausgeschickten erläuternden Uebersicht. Hamburg, A. Campe, 1825. 18, 367, (1) S. Hlwdbd der Zeit (Prägestempel auf Vorsatz). € 75,Vom Herausgeber J. H. Bartels neu - nämlich thematisch - geordnete Sammlung.- Holzmann/Boh. I,120; Schröder I,142. 1131 BATTONN, Johann Georg, Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main. Aus dessen Nachlasse herausgegeben von L. H. Euler. Frankfurt/M. 7 Bde. Frankfurt, Verlag des Vereins, 1861/75. Insgesamt 2180 S. Mit den Porträts von Battonn und Fichard in Bd 7. Private Halblederbände. € 520,Beschreibung nach Stadtteilen mit geschichtlicher Einleitung, wichtiges Werk zu Frankfurts Geschichte und Topographie. 1132 BAUMEISTER, Hermann, Blicke auf einzelne Gegenstände des Hamburgischen Rechts. Hamburg, Perthes-Besser u. Mauke, 1852. 3 Bl. 552 S. Ppbd der Zeit mit Rückenvergoldung und farbigem Rückenschild (beschabt, Oberkante mit Stoßspur und kleinem Einriß, Vorsätze gering fleckig). € 75,- 1. WILHELM, Felix, Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt Bautzen und die Gründe für ihren teilweisen Abbruch; 3. DERS., Das Schützenwesen und die Bürgerwehren im alten Bautzen; 4. DERS., Bautzen als Garnisonstadt. 1134 BEITRÄGE zur Siedlungs-, Verfassungsund Wirtschaftsgeschichte von Salzburg. Gesammelte Aufsätze. Festschrift zum 65. Geburtstag von Herbert Klein. Salzburg, 1965. XXXI, 720 S. Mit Porträt und mehreren teils gefalteten Karten. OLwd (St.a.T.). € 40,Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 5. 1135 BERLINISCHES STADTBUCH (aus dem Ende des 14. Jahrhunderts). Neue Ausgabe veranstaltet im Auftrage der Städtischen Behörden Berlins. Berlin, 1883. 4to. 3 Bl., 49, 303 S Mit, 3 Faksimile und 2 Farbtafeln. Blindgeprägter OLdrbd mit allseitigem Goldschnitt (Einband berieben, Kopf und 1 Ecke bestoßen). € 120,Enthält die fünf Bücher eines erst 1837 erstmals im Druck erschienenen Codex alter statuarischer Rechte für die Stadt Berlin. Jubiläumsausgabe zur Feier des 25jährigen HochzeitsJubiläums des Kronprinzen Wilhelm und der Kronprinzessin Victoria. 1136 BERNSTEIN, Eduard, Die Geschichte der Berliner Arbeiter-Bewegung. Ein Kapitel zur Geschichte der deutschen Sozialdemokratie. 3 Bde. Berlin, Vorwärts, 1907/10. Mit Hunderten von Textabb. sowie zahlreichen Tafeln und Faksimile. Original Halblederband mit 2 roten Rückenschildern, im Schuber. € 110,Deutsche Historiker, IV, 53ff. Emig, Dietz Bibl., D454. - Erste Ausgabe von Bernsteins historischem Hauptwerk in einem sehr schönen Exemplar. - 1. Vom Jahre 1848 bis zum Erlaß des Sozialistengesetzes. - 2. Die Geschichte des Sozialistengesetzes in Berlin. - 3. Fünfzehn Jahre Berliner Arbeiterbewegung unter dem gemeinen Recht. Einzige Ausgabe. 1137 BIESTERFELD, Carl Wilhelm, Die Mutter im Irrenhause. Wahrheit. Leipzig, Brockhaus, 1852. 14, 180 S., 2 Bl. Neuer Ppbd (Papier gebräunt, Oberrand mit durchgehender schmaler, Unterrand nur bei den ersten u. letzten Bl. mit schmaler Nässespur). € 80,- 1133 BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE der Stadt Bautzen. Bearbeitet von der Gesellschaft für Vorgeschichte und Geschichte der Oberlausitz., Hefte 1, 3 und 4. Bautzen, Bautzener Tageblatt, 1928/31. Insgesamt 108 S. OKart. Folio. € 45,- Versuch der Ehrenrettung der Geschwister Gabe durch ihren Anwalt. Ihre Mutter, die Witwe des portugiesischen GeneralConsuls in Hamburg, Pedro Gabe, hatte sieben Jahre im Irrenhaus geschmachtet, angeblich auf Betreiben der Kinder. Diese wollten so an das mütterliche Erbe gelangen, so lautete der Vorwurf der Witwe. Advokat Biesterfeld versucht nun, unter Beibringung von 74 Briefen und Erklärungen, “die 173 Landesgeschichte, Ortsgeschichte besoldeten Schriftesteller (u.a. den Münchner Arzt E. A. Quitzmann) ... der Madame Gabe ... des nichtswürdigsten Lugs und Trugs” und ihre “empörenden romanhaften Verlästerungen” zu entlarven. 1138 BORNHARDT, Wilhelm, Geschichte des Rammelsberger Bergbaues von seiner Aufnahme bis zur Neuzeit. Auf Anregung und mit Unterstützung der Unterharzer Berg- und Hüttenwerke G.m.b.H. in Oker bearbeitet. Herausgegeben von der Preußischen Geologischen Landesanstalt. Berlin, Selbstverlag, 1981. XII, 366 S. Mit 11 Tafeln und 22 Abbildungen. OKart. € 35,Archiv für Lagerstättenforschung, 52. 1139 BOTHE, Friedrich, Geschichte der Stadt Frankfurt am Main. Frankfurt, Diesterweg, 1913. (Nachdruck, Frankfurt 1966). XXII, 774 S. Mit 230 Abb. u. 4 Beil. Luxuriöser Ganzledereinband im Schuber. € 180,Numeriertes Ex. von 200 Ex. Klassisches Werk zur Frankfurter Stadtgeschichte. - Schuber etwas fingerfleckig. 1140 BRANDL, Vincenz (Hrsg.), Urkundenbuch der Familie Teufenbach. Brünn, Nitsch, 1867. XX, 367 S. Interims-Broschur. 4to. € 45,1141 CHRONOLOGISCHE SAMMLUNG der in den Jahren 1748 bis 1848 ergangenen Königlichen (Gesetze,) Verordnungen und Verfügungen für die Herzogthümer Schleswig und Holstein, die Herrschaft Pinneberg, Grafschaft Ranzau und Stadt Altona. 79 (statt 91) in 56 Bänden. Kiel, im Verlag der Königlichen Schulbuchhandlung, 1791 - 1849. Kl.-4to. Mit einigen gefalteten Tabellen. Marmorierte Ppbde d. 19. Jahrhunderts m. handschriftl. Rückenschildern (Kanten z.T. stärker beschabt, Deckel teilw. berieben, beschädigte Kapitale unterlegt u. stabilisiert, St. a. d. T., stellenw. braunfleckig; es fehlen die Sammlungen für 175659, 1764, 1765, 1766, 1767, 1784, 1785, 1786, 1796, 1797, 1798 u. 1805). € 5.500,Bis auf die angezeigten Jahrgänge vollständige Reihe der Gesetzessammlungen von Schleswig-Holstein für die zweite Hälfte des 18. und erste Hälfte des 19. Jahrhunderts.- Katalog der Provinzial-Bibliothek für Schleswig-Holstein I,533.Beiliegend vollständig, in gleichem Einband u. Zustand: 1.) SYSTEMATISCHE üBERSICHT der allgemeinen Verordnungen und Verfügungen für die Herzogthümer Schleswig und Holstein. Kiel, Königliche Schulbuchhandlung, 1804. Kl.-4to. 14, 237, (1) S.- Katalog der Provinzial-Bibliothek für SchleswigHolstein I,533.- 2.) REPERTORIUM der für die Herzogthümer Schleswig und Holstein erlassenen Verordnungen und- Verfü- gungen. 1. Systematische Uebersicht der allgemeinen Verordnungen. 2. Systematische Uebersicht der speciellen Verordnungen. 2 Bde (Alles!). Kiel, Verlag der Königlichen Schulbuchhandlung, 1824. Kl.-4to. 14, 381, (3) u. 6, 264 S.- Katalog der Provinzial-Bibliothek für Schleswig-Holstein I,534.3.) SYSTEMATISCHE SAMMLUNG der für die Herzogthümer Schleswig und Holstein erlassenen, annoch gültigen, Königlichen, Fürstlichen, Großfürstlichen und gemeinschaftlichen Verordnungen und Verfügungen. 9 in 13 Bänden (Alles!). Kiel, Verlag der Königlichen Schulbuchhandlung, 1827 1841. Band IV mit 3 Bänden Anhänge, “enthaltend Schulregulative für die einzelnen Districte mit den rücksichtlich derselben verfügten Ergänzungen und Modificationen”. I. Landschulen. A. Schleswigsche Aemter. B. Holsteinische Aemter. Schulregulative für die adelichen und klösterlichen Districte. Schulregulative für die Koege. II. Stadt- und Fleckenschulen. Regulative für die Gelehrtenschulen, die Stadtschulen und die Flecken.- Katalog der Provinzial-Bibliothek für SchleswigHolstein I,534 f. 1142 CODEX DIPLOMATICUS BRANDENBURGENSIS. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten. Herausgegeben von A. F. Riedel. Teil 2: Auswärtige Verhältnisse. Bde 1-3 (von 6). Berlin, Morin, 1843/46. Hldr (Rücken lädiert). € 140,Berichtszeitraum 1200-1429. 1143 CODEX DIPLOMATICUS MOENOFRANCOFURTANUS. Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt. Herausgegeben von Johann Friedrich Boehmer. Neubearbeitung auf Veranlassung und aus den Mitteln der Administration des Dr. Johann Friedrich Boehmer’schen Nachlasses. Bearbeitet von Friedrich Lau. 2 Bde. Frankfurt, Baer, 1901/05. XII, 561; VII, 643 S. Hlwd (mit eingeb. OBr.). 4to. € 150,DW 119/1347. - Zeitraum 794-1340. Originalausgabe. Wir bieten auch den Nachdruck an, bitte fragen Sie nach. 1144 COELESTIN (Abt von St. Emeram, d. i. Coelestin Vogl), Ratisbona politica. Staatisches Regenspurg. Das ist: Erster Theil deß erneuerten Mausoloei Oder Herzlich-gezierten Grabs deß Bayrischen Apostels und Blut-Zeugens Christi S. Emmerami, welches Coelestinus, des Stifft zu St. Emeram Prälat vor Jahren zum drittenmal in Druck gegeben; Anjetzo aber ... mit Einmischung der Bayrischen Denckwürdigkeiten vermehrt, mit schönen Kupfferen geziert und in das StaatischClösterlich-Kirchisch- und Heilige Regenspurg Abgetheilt durch Anselmum Abbten daselbst. Re- 174 Landesgeschichte, Ortsgeschichte genspurg, Johann Baptist Lang, 1729. 13 Bll., 822 S., 4 Bll. sowie 11 Tafeln. Einfacher Ppbd d. Zt (an Kanten und Ecken berieben). € 220,- ge Bl. eselsohrig, Bd 3: Hinterdeckel oben mit Feuchtigkeitsspur, letzte 4 Bl. am oberen Rand mit Fehlstellen ohne Textverlust). € 600,- Die Kupfer zeigen den Kirchenturm zu St. Emeram, einen Grundriss der Kirche, sowie 9 Tafeln mit religiösen Kunstwerken aus dem Kirchenschatz. Das Titelkupfer zeigt ein Porträt des Kurfürsten Karl Albert. Friedrich Detlev Carl von Cronhelms große Quellensammlung zur Rechtsgeschichte Schleswig-Holsteins erschien 17491757. Der zweite Band enthält die Verordnungen und Verfügungen für die Ämter Steinburg, Segeberg und Rendsburg sowie für Rantzau und Pinneberg, der dritte die für die Städte bzw. Flecken Glückstadt, Krempe, Wilster, Itzehoe, Rendsburg, Segeberg, Oldesloe, Lütjenburg, Heiligenhafen, Bramstedt, Kellinghusen, Meldorf, Uetersen, Barmstedt und Elmshorn. Inhaltlich geht es um herrschaftliche Einkünfte, Justizverfassung, Kirchen-, Schul- und Armenwesen, Marsch-Privilegien, “Teich(= Deich)- Wasserleitungs- Wege- Fähr- und Gräntz-Sachen”, “Cameral- Oeconomie- Policey- und andere Sachen”, um Handwerksämter, Zünfte, Handel und Wandel, um das “Einquartierungs- und Brand-Assecuranz-Wesen”.Das “Corpus statutorum” ist der erste von zwei Nebenbänden zum “Corpus constitutionum” und handelt von den “Haraldischen Gesetzen”, dem Hollerrecht, dem Sachsenspiegel und dessen Rezeption in Holstein, der schauenburgischen Hofgerichtsordnung, von “Bedencken über (...) die jetzige Process-Art” etc.- Schröder 1, 601. 1145 COLLECTANEA FRANZ STEINBACH. Aufsätze und Abhandlungen zur Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, geschichtlichen Landeskunde und Kulturraumforschung. Herausgegeben von Franz Petri und Georg Droege. Bonn, Röhrscheid, 1967. 912 S. Mit Porträt und zahlreiche Abbildungen. OLwd. € 35,1146 CORNILL, Otto, Jacob Heller und Albrecht Dürer. Ein Beitrag zur Sitten- und Kunstgeschichte des alten Frankfurt am Main um 1500. Frankfurt 1871. (8) 54 S. Mit 4 Tafeln. (zusammen gebunden mit:) OVEN, A. H. E. von, Das erste städtische Theater zu Frankfurt a. M. 1751-1872. Nach den Acten bearbeitet. (wie vor 1872). (8) 120 S.; EULER, Ludwig Heinrich, Zur Rechtsgeschichte der Reichsstadt Gelnhausen. (wie vor 1874). 38 S. Mit 1 Tafel; ISRAEL, Carl, Frankfurter Concert-Chronik von 1713-1780. (wie vor 1876). 74 S. In Hlwd Band. 4to. , 1871, 1872, 1874, 1876). € 40,1147 CRONHELM, Friedrich D. C. von, Corpus constitutionum Regio-Holsaticarum oder Allerhöchst-autorisirte Sammlung der in dem Herzogthum Holstein, Königlichen Antheils, samt incorporirten Landen, wie auch der Herrschaft Pinneberg, Stadt Altona und Grafschaft Rantzau, in Kraft eines beständigen Gesetzes ergangenen Constitutionen, Edicten, Mandaten, Decreten, Resolutionen, Privilegien, Concessionen und anderen Verfügungen. Bd 2 - 3 (v. 3). (Und:) Corpus statutorum provincialium Holsatiae, oder Neue Ausgabe der Schleswig-Holsteinschen Kirchen- und Land-Gerichts-Ordnung, des Dithmarsischen Land- und Lübischen Stadt-Rechts; nebst einem Historischen Bericht von den alten und neuern Rechten und Gerichten in Holstein, besonders von den daselbst eingeführten Gesetzbüchern. Zusammen 3 Bde. Altona, Burmester, 1750-1753. Kl.-4to. 4 Bl., 1396 S. u. 4 Bl. 1480 S. u. 4 Bl., 304; 112; 216; 144; 110 S., 1 mehrf. gefaltete HolzschnittTaf.; 1 Bl., 88; 120 S. Pgtbde der Zeit mit Rückentiteln (Einbände angestaubt und etwas fleckig, eini- 1148 DANNENBERG, C. W. (Hrsg.), Synchronistik der Schreckenstage Hamburgs vom 5-8 Mai 1842 und deren Folgen. Hamburg, Stern, (1842). (10) 288 S. Einfacher Hlwd der Zeit. € 60,Auf dem Titel eine lithographische Vignette mit der Ansicht des niedergebrannten Hamburg. Berichtet nicht nur über den Brand der Stadt, sondern auch über sein Echo in den Ländern Europas und die Hilfsangebote. Entsprechend eingangs Danksprüche an die Potentaten Europas. 1149 DOTZAUER, Winfried, Freimaurer Gesellschaften am Rhein. Aufgeklärte Sozietäten auf dem linken Rheinufer vom Ausgang des Ancien Régime bis zum Ende der napoleonischen Herrschaft. Wiesbaden, Steiner, 1977. 303 S. OKart. € 40,Geschichtliche Landeskunde, 16. 1150 ENGELBRECHT, Erwin, Die Agrarverfassung des Ermlandes und ihre historische Entwicklung. München, Duncker und Humblot, 1913. VIII, 256 S. Mit 1 Karte. Hldr der Zeit (St.a.Vorsatz und Titelrückseite, Bibl.-Sch.). € 48,Staats- und sozialwissenschaftliche Forschungen, Heft 169. 1151 ERDMANN, Johann Eduard, Vorlesungen über akademisches Leben und Studium. Leipzig, Geibel, 1858. 8vo. (16) 378 (1) S. Roter Halblederband der Zeit. Sehr schönes Exemplar. € 200,- 175 Landesgeschichte, Ortsgeschichte Erdmann hatte bereits zwei ähnliche Sammlungen erscheinen lassen, Glauben und Wissen (1837) und Über den Staat (1851). Von Hause aus Theologe, dann Professor der Philosophie und in fünf Jahrzehnten einer der hervorragenden Repräsentanten der Universität Halle-Wittenberg, hat Johann Eduard Erdmann (1805-1892) nicht nur als Philosophiehistoriker die Geschicke der Hegelschule nach dem Tode Hegels beobachtet und in klassischer Gestalt dargestellt, sondern auch das religionsphilosophische Erbe Hegels in eigener Auseinandersetzung mit den Intentionen Schleiermachers und mit den geistigen Wandlungen des 19. Jahrhunderts selbständig fortentwickelt. Johann Eduard Erdmann wurde am 13. Juni 1805 in Wolmar (Livland) geboren und starb am 12. Juni 1892 in Halle (Saale). Nach abgeschlossenem Theologiestudium in Dorpat ging Erdmann im Herbst 1826 nach Berlin und geriet in Bann Hegels. 1828 ordiniert, war er bis 1832 Pfarrer in Livland. Er promovierte 1830 zum Dr. phil. in Kiel, habilitierte sich 1834 für Philosophie in Berlin und wurde 1836 ao. Professor, 1839 Ordinarius in Halle (Saale). In Halle (Saale) gehörte Erdmann mit Köstlin, Göschel und Leo zum rechten Flügel der Hegelschule. Mit größerem Recht als Hegel selbst ist er als “preußischer Staatsphilosoph” bezeichnet worden. 1152 ESTOR, Johann Georg, Analecta Fuldensia ad viri reuerendi Ioannis Friderici Schannat clientelam Fuldensem beneficiariam quibus feminarum successio tam in Fuldensibus, quam ecclesiasticis beneficiis aliis clarissime demonstratur aliaque ad rem clientelarem et militarem Germanorum facientia e monumentis eruuntur. Strassburg, Dulssecker, 1727. 7 Bll., 88 S. Mit Holzschnitt-Titelvignette von N. Brühl. Marmor. Ppbd des 18. Jahrhunderts (Deckel gelöst). € 420,ADB VI 391. Urkundliche untermauerte Abhandlung über die weibliche Erbfolge bei den Lehnsgütern der Fürstabtei Fulda. Frühwerk des berühmten Rechtsgelehrten (1699-1773), der Professor in Gießen, Jena und Marburg war. 1153 ESTOR, Johann Georg, Origines iuris publici Hassiaci monimentis ineditis illustratae. Jena, Ritter, 1779. Kl.-4to. 126 S., 3 Bl. Mit gestoch. Titel- u. gestoch. Kopfvignette. Neuer Ppbd (unterer Rand knapp beschnitten, braunfleckig, Titelbl. mit kl. Randausriss von einem Seitenweiser). € 125,Über die rechtshistorischen Quellen der hessischen Landesverfassung. Zuerst 1729 als kleinerer Versuch (Specimen I.) erschienen, in der vorliegenden erweiterten Fassung dann zuerst 1738.- Pütter I, 383; Meusel III, 193. 1154 FASSADEN-ENTWÜRFE für Lübeck. Das Ergebnis des Wettbewerbes, ausgeschrieben durch den Verein von Kunstfreunden zu Lübeck. Bearbeitet von R. Landé. Leipzig, Hofstetter, 1901. Mit 80 Tafeln. Mappe mit farbigem Deckel. Folio. (St.a.T.). € 80,1155 FESTGABE für Georg Hanssen zum 31. Mai 1889. August Meitzen, Karl Lamprecht, K.Th. v. Inama-Sternberg, Ludwig Weiland u. a. Tübingen, Laupp, 1889. 320 S. Hlwd (St.a.T.). € 48,Mit Beiträgen (vorwiegend zur Agrargeschichte) u. a. von August MEITZEN, Volkshufe und Königshufe in ihren alten Massenverhältnissen; Karl LAMPRECHT, Zur Socialgeschichte der deutschen Urzeit; K. Th. von INAMA-STERNEGG, Sallandstudien; Johannes von KEUSSLER, Genossenschaftliches Grundbesitzrecht in Russland; Johannes CONRAD, Die Fideikommisse in den östlichen Provinzen Preussens. 1156 FESTGABE für Gerold Meyer von Knonau zur 70. Geburtstagsfeier am 5. August 1913. Zürich, 1913. XV, 501 S. Mit Porträt. OLwd. € 25,Mit 19 Beiträgen u. a. von Hugo Blümner (‘Zu den griechischen Hochzeitsgebräuchen’), Carl Rodenberg (‘Die Friedensverhandlungen zwischen Friedrich II. und Innocenz IV. 12431244’), Carl Brun (‘Die Orientreise Leonardos’), Walther Köhler (‘Zum Religionsgespräche von Marburg 1529’) oder Paul Schweizer (‘Neckers politische Rolle in der französischen Revolution’). 1157 FESTGABE Hugo Blümner überreicht zum 9. August 1914 von Freunden und Schülern. Zürich, 1914. X, 539 S. Mit Porträt. OPpbd. € 58,Prächtige Festschrift, auf starkem Papier gedruckt, unbeschnitten; Eband mit antikisierender Bordüre und Medaillonbildnis auf Vorderdeckel. - Die antike Kultur und Kunst bildet den Rahmen für die Texte der Festgabe, mit Beiträgen von Hermann Hitzig, Ludwig Weniger, Theodor Plüss, Hans Wirz, Wilhelm Heinrich Roscher, Carl Robert, Otto Rossbach, Ernst Howald u. v. a. 1158 FESTSCHRIFT der Akademischen Buchhandlung von G. Calvoer in Göttingen, aus Anlaß ihres 200jährigen Bestehens am 13. Februar 1935. (Göttingen, 1935). 9 Seiten, geheftet mit Zierband. 4to. € 45,Enthält einen Aufsatz von Hans Grimm “Wir von der Weser” und 2 bis dahin unveröffentlichte Gedichte von Elisabeth Kirchner. Auflage von 400 Exemplaren, gedruckt von der Zieglerschen Druckerei in Remscheid. 1159 FESTSCHRIFT MATTHIAS ZENDER. Studien zu Volkskultur, Sprache und Landesgeschichte. Herausgegeben von Edith Ennen und G. Wiegelmann. Mit Beiträgen von G. Hard, G. Wiegelmann, H. Trümpy u. a. 2 Bde. Bonn, Röhrscheid, 176 Landesgeschichte, Ortsgeschichte 1972. Zusammen 1262 S. Mit 295 Abbildungen auf Tafeln und Karten. OKunststoff. € 35,1160 FISCHER, Fr. Chr. J., Die Untrennbarkeit und Unveräußerlichkeit der Pfalzbaierischen Erbländer. Sowol aus ihrer Stamms- und Kureigenschaft als aus den Haus- und Reichsgesezen erwiesen. Berlin, G. J. Decker, 1786. 6, 131, (1) S. Ppbd der Zeit mit Rückenvergoldung (Einband etwas ausgeblichen, Stempel der “Grossherzoglich Luxemburgischen Hofbibliothek Biebrich a./Rh.” a. d. T., leicht braunfleckig). € 160,Erste Ausgabe. - Rechtshistorisches Gutachten gegen die “geschehenen Erbschaftsansprüche des Erzhauses Oestreich auf einen Theil des Herzogthums Baiern”, die ein Grund waren für den Baierischen Erbfolgekrieg. Der Jurist und Historiker Fr. Chr. J. Fischer (1750 - 1797) veröffentlichte während seiner 1779 angegetretenen Professur in Halle eine große Zahl von Schriften vornehmlich zum Baierischen Erbfolgekrieg, die sich u.a. durch eine “staunenswerte Fülle des Wissens” auszeichneten. - Hamberger/Meusel II,339. - Mit dem Ex Libris von Bruno Schenck aus der Verlegerfamilie Schenck (Nachfolger der Drucker/Verleger Decker). 1161 FISCHER, Friedrich Christoph Jonathan, Die Untrennbarkeit und Unveräußerlichkeit der Pfalzbaierischen Erbländer. Sowol aus ihrer Stamms- und Kureigenschaft, als aus den Hausund Reichsgesezen erwiesen. Berlin, Decker, 1786. 131 S. Hldr der Zeit mit reicher Rückenvergoldung. € 80,Der Jurist und Historiker Fischer (1750-1797) veröffentlichte in der Zeit seiner Hallenser Professur mehrere Schriften zum Bayerischen Erbfolgekrieg und wechselte mehrere “Sendschreiben” mit Pütter. Cf. Hamberger/Meusel II, 337. 1162 FORSCHUNGEN und Versuche zur Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Festschrift Dietrich Schäfer zum siebzigsten Geburtstag dargebracht von seinen Schülern. Jena, Fischer, 1915. VIII, 838 S. Mit 1 Bild und 2 Tafeln. Lwd. € 45,Mit Beiträgen von Fritz Kern, Adolf Hofmeister, Wilhelm Biereye, Hermann Heineken, Adolf Diehl, Karl Holl u. a. 1163 ROTHAMMER, Franz Wilhelm (anonym), Von dem Umfang der Oberlandesherrschaft und des derselben anklebenden Reformationsrechtes gegen die von der Stadt Fürstenau im Hochstifte Osnabrück bey dem Evangelischen hohen Reichstheile geführten Religionsbeschwerden. Ohne Ort u. Verlag, 1788. 32 S. In losen Bogen (angestaubt, braunfleckig). € 75,- Über die Beschwerden evangelischer Landeskinder der Stadt Fürstenau gegen ihren evangelischen Landesherrn, daß er den Fürstenauer Katholiken freie Religionsausübung, die Einführung des Simultaneums u.a. Neuerungen gewährt habe. Gleiches wollten die Protestanten von einem etwaigen katholischen Landesherrn gewährt wissen. - Hamberger/M. VI,459. 1164 FRANKFURT: VERA et genuina, facti species: Was massen der E. E. Magistrat/ Und nicht die Löbliche Burgerschafft/ Der Kayserlichen Freyen Reichs-Waahl- und Handl-Stadt Franckfurt am Mayn/ Zu allen bißherigen Mißverständnussen/ Unordnungen/ und Nothgedrungenes Wideren/ auch was darauß erfolgt/ den ersten Anlaß gegeben. Anno, 1708. 4 Bll. (angebunden 8 weitere Dokumente und Flugschriften Frankfurt betreffend, wie unten beschrieben). Hldr (l. bestoßen) € 200,ABSCHIEDS-PUNCTEN Zwischen Einem Ehrsamen Rath Und Burgerschafft der Stadt Franckfurt am Mayn/ Durch die Von Röm. Kayserl. Majestät Verordnete Höchst- und Hoch-ansehenliche Herren Commissarien vorgenommen/ beygeleget/ und verglichen; Anjetzo aber Von Ihro Kayserl. Majestät Selbsten Ratificirt und Confirmirt. Gedr. im Jahr 1709. 13 Bll. - DEDUCTIO GRAVAMINUM In So rubricirten Sachen Der Burgerschafft zu Franckfurth/ Contra Den Magistrat daselbst/ Die unterm 26.Septembris 1712. desfalls bey Hochpreißlichem Kayserl. Reichs-Hof-Rath erkannte zwiefache Commission betreffend. Mit Beylagen sub No. 1-12. 20 Bll. - (GRAVAMINA) An Die Römisch. Kayserl. auch in Hispanien/ zu Ungarn und Böheim Königl. Majestät/ etc. Von Der Impetrantischen Bürgerschafft der Stadt Franckfurt gestelltegedrucktund hin und wieder distribuirte/ so inscribirte: Allerunterthänigst-gründliche Vorstellung und allergehorsamstes bitten. Kurtzgefaßte Marginal-Anmerckungen Des Impetratischen Magistrats daselbsten. Die vor zwey Kayserl. Commissionen verwiesene und seithero untersuchte anmaßliche Gravamina betreffend. 1 Bl., 37 S. - ANZEIGE (der) Bürgerschaft der Stadt Frankfurt contra den Magistrat daselbst (beim Kaiser) datiert 31. März 1719. u.a. Zum Schluß ein Memorial an die Reichsversammlung in Sachen des Versuchs der Kapuziner, den Antoniter Hof in Frankfurt zu restituieren. 1165 FREUDENSPRUNG, Sebastian, Geschichte des Königreichs Bayern für den Schulund Selbst-Unterricht statt einer achten Auflage des J. Millbiller’schen und einer zweiten des A. Mengein’schen Lehrbuches. Neue, vielfach berichtigte und vermehrte Ausgabe. München, Lindauer, 1856. 8°. Mit 4 gefalteten genealogischen Tabellen. (6) 451 S. Roter Halblederband mit goldgeprägtem Wappen auf Vorderdeckel und Lorbeerkranz mit dem Text “Oeffentlicher Schulpreis”, auf 177 Landesgeschichte, Ortsgeschichte dem Vorsatz eine handgeschriebene Preiswidmung eines Regensburger Gymnasiums. € 200,- berg. Neumünster, Wachholtz, 1980. 702 S. Mit Porträt. OLwd (mit OUmschlag). € 38,- Preisexemplar. Der Vermerk “Neue Ausgabe” bezieht sich wohl auf die Vorläufer des Werkes. Mit Beiträgen von Alfred Heuß, Frank Kolb, Klaus Friedland, Peter Wulf, Wolfgang Wittwer, Gerhard Beier, Rüdiger Wenzel, Kurt Jürgensen u. a. 1166 FRIEDRICH AUGUST von Sachsen, Mandat die General-Innungs-Articul für Künstler, Profeßionisten und Handwercker hiesiger Lande betreffend. Dresden, 1780. 43 S. Gef. Bögen. 4to. € 45,Von Kurfürst Friedrich August erlassenes Mandat über die gewerblichen Rechtsverhältnisse in Vorbereitung der Gewerbeverfassung. 1167 FRIEDRICH AUGUST: EXPOSITION SUCCINTE de la conduite, que Son Altesse Serenissime Electorale de Saxe a tenue à l’égard de la Succesion allodiale de Baviere, et des engagemens qui en sont dérivés entre Elle et Sa Majesté le Roi de Prusse. Dresden, 1778. 14 S. 2 lose Bogen. 4to. € 50,Friedrich II. konnte sich 1778 als Protektor der Reichsstände gegen Habsburgs Einmarsch in Bayern darstellen; der sächs. Kurfürst Friedrich August, der zudem über seine Mutter Ansprüche in Bayern besaß, ging mit Preußen Bündnis und Militärkonvention ein. Im vorl. Text erläutert Friedrich August seine Politik in der Bündnisfrage. 1168 GESCHICHTE der Stadt Ludwigshafen am Rhein. Entstehung und Entwicklung einer Industrie- und Handelsstadt in fünfzig Jahren. 18531903. Mit einem geschichtlichen Rückblick. Hrsg. vom Bürgermeisteramt. Ludwigshafen, Waldkirch, 1903. XII, 683 S. Mit zahlreichen Abb. OLwd. 4to (St.a.Titelrücks., bestoßen). € 45,Bibl.-Exemplar. 1169 GESCHICHTE SCHLESIENS. Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien unter Leitung von Hermann Aubin, Ludwig Petry, Herbert Schlenger. Bd 1 u. 2. Stuttgart, Brentano, Darmstadt Bläschke, 1961/73. 620; 388 S. OLwd (mitUmschlag). € 45,1) Von der Urzeit bis zum Jahre 1526. 3. Auflage. Mit weiteren Beiträgen von Fritz Feldmann, Dagobert Frey, Josef Klapper, Otto Kleemann u. a. 2) Die Habsburgerzeit 1526-1740, hrsg von Ludwig Petry u. J.J. Menzel. 1170 GESCHICHTE UND GEGENWART. Festschrift für Karl Dietrich Erdmann zu 70. Geburtstag am 29. April 1980. Herausgegeben von Hartmut Boockmann, Kurt Jürgensen, Gerhard Stolten- 1171 GOETHE, Von Deutscher Baukunst. Erläutert von Ernst Beutler, und mit Bildern von Willi Harwerth. Gedruckt und hrsg. von Gebr. Klingspor. Offenbach ca. Klingspor., 1941. 23, 15 (1) S. Hlwd im Schuber. 35,5 cm x 26 cm. € 180,Versuchsdruck von Klingspor in 250 Exemplaren, dieses no. 111 auf Bütten. 1172 GOUVERNEMENTS-BLATT für die preußischen Provinzen zwischen Elbe und Weser. Jg 1814, 1815 und 1816 (in 4 Bdn). Halberstadt, Dölle, 1814/16. 556; 1690 S. Ppbd der Zeit (Bd 4 Hldr). € 220,Enthält die Nummer 1-190 (1. Mai 1814 - 31. März 1816), ohne die Nummern 2, 13, 50, 161 und 177 (jeweils 4 Seiten). Im ersten Band 4 Ergänzungsblätter. Eventuell so komplett. In der letzten Nummer ein Abschiedswort des Gouverneurs von Klewiz, in dem er allen Untertanen für ihre freiwilligen patriotischen Opfer dankt; daran schließt sich eine Aufstellung der Spenden und der weiblichen Vereine von Acken, über Duderstadt, Halberstadt, Magdeburg bis Wernigerode und Wollmirstedt an. 1173 HERMANN GRAUERT zur Vollendung des 60. Lebensjahres gewidmet von seinen Schülern. Festgabe zum 7. September 1910 von Peter P. Albert, Franz Bastian etc. Hrsg. von Max Jansen. Beitr. v. A. Meister, K. Schottenloher, M. Buchner u.a. Freiburg, Herder , 1910. VIII, 407 S. Hlwd. € 38,1174 GÜNTER, Heinrich, Urkundenbuch der Stadt Rottweil. Bd 1 (Alles Erschienene). Stuttgart, Kohlhammer, 1896. (29) 788 S. Bibl.-Hlwd (Rücken oben leicht eingerissen). € 120,1175 HÄBERLIN, Franz Dominikus, Venerandum vetustatis monumentum sistens statuta Susattensia Latina saeculo XII in literas redacta ... ex originali summa cum fide atque cura descripta et addito specimine annotationum iuridicarum, historicarum, etymologicarum ceu prodomo prolixioris commentari primum in lucem edita. Helmstedt, Chr. Fr. Weygand, 1748. Kl.-4to. 2 Bl., 43 S. Rücken-Broschur (angestaubt). € 120,Das um die Mitte des 12. Jhdts aufgezeichnete Soester Stadtrecht war von großem Einfluss und wurde u.a. von Lübeck, 178 Landesgeschichte, Ortsgeschichte Hamburg und weiteren Städten des Hansebundes übernommen. Hier der kommentierte Erstdruck. Der im Titel angekündigte ausführlichere Kommentar ist nicht erschienen.- Meusel V, 16. 1176 HÄUSSER, Ludwig, Geschichte der Rheinischen Pfalz nach ihren politischen, kirchlichen und literarischen Verhältnissen. 2 Bde. Heidelberg, Winter, 1924. XXIV, 652; VIII, 1002 S. OLwd (St.a.Vorsatz). € 160,- nat und Bürgerschaft. Für die Jahre 1801-1815, 1826-42, 1844, 1845, 1849, 1850, 1852, 1853, 1855-1858, 1860, 1867, 1871, 1873, 1875, 1877, 1882-1884, 1887, 1889, 1892, 1893, 1896, 1897, 1899, 1900, 1903 und 1904. (in 32 Bdn). Hamburg, 1828/1905. Hldr/Hlwd/Ppbde der Zeit. € 700,Teils Stempel auf Titel, Einbände leicht bestoßen, 6 Rücken repariert. 1180 HANDBUCH über den preußischen Staat. Hrsg. vom Preußischen Staatsministerium für das Jahr 1925. 131. Jahrgang. Berlin, Decker u. Schenck, (1925). LI, 1023 S. OHldr. € 38,- Unveränderter Neudruck der Erstausgabe von 1845. 1177 HAGEMANN, Theodor, Analecta juris feudalis BrunsvicoLuneburgici. Bd 1. Helmstadt, Kühnlin, 1787. VIII, 426 S. Einfacher Ppbd d. Zt. € 100,- 1181 HANSISCHE STUDIEN. Heinrich Sproemberg zum 70. Geburtstag. Berlin, Akademie-Vlg, 1961. Gr.-8vo. Titelportr., 8, 462 S., 1 Bl., 2 ausfaltbare Karten. (Forschungen zur Mittelalterlichen Geschichte 8). OLwd. € 40,- Alles Erschienene. Teil 1 besteht aus dem Conspectus juris feudalis des Herausgebers, Teil 2 sind Aufzüge aus Johann Christoph Reiske’s De feudis brunsvicensibus 1137 ((zuerst.Halle 1716), Teil 3 Sylvester Fridrich Wismann’s De feudis brunsvicensibus et luneburgicis Die wissenschaftliche Redaktion erfolgte im Auftrage der (zuerst Helmstadt 1720), Teil 4 Senckenberg’s Disquisitio de Hansischen Arbeitsgemeinschaft in der Deutschen Demokrafeudis brunsvicensibus et luneburgicis (Göttingen 1738), Teil tischen Republik durch Gerhard Heitz und Manfred Unger. 5 Heinrich Andreas Koch, De expetativis Augustae Domus B. L. (Helmstadt 1735), Teil 6 Jakob Rave’s De simultanea inve1182 HARTMANN, Karl Joseph, Ueber den stitura in terris Brunsvico Luneburgicis (Diss. Jena 1761 bei Ursprung und das rechtliche Verhältnis der LandHellfeld), Teil 7 Hagemann’s prolusio academica De expectastände in Teutschland. Nürnberg, I.E. Seidel, 1805. tivis feudalibus in terris B. L. (Helmstadt 1786). - Rücken be120 S. Ppbd d. Zeit m. marmoriertem Schnitt, rieben, Ecken bestossen. 1178 HAMBURG: ACTENSTÜCKE betreffend die Trennung der Justiz und Verwaltung in Hamburg. Hamburg, Hoffmann u. Campe, 1857. 5 S., 1 Bl., 96 S. Moderner Ppbd (gering gebräunt u. etwas braunfleckig). € 90,- schwarzem Rückenschild u. Rückenvergoldung (Kanten gering beschabt, Stempel verso Titel, Papier gering braunfleckig). € 70,Mit altem handschriftlichem Besitzvermerk und BibliotheksEtikett der landsässigen Adelsfamilie Schenck auf Flechtingen bei Magdeburg. Die Hamburger Juristen begannen die Wiederaufnahme der 1848 abgebrochenen Verfassungsdiskussion mit dem Diskurs über “die wichtigste Grundlage für alle Reformen in unserer Rechtspflege” - die Trennung von Justiz und Verwaltung. Ein Comité stellte seine diesbezüglichen Vorschläge der JuristenVersammlung vor: der gedruckte Bericht nebst Petionen an Senat, Commerz-Deputation und Oberalten-Collegium liegt hier vor. 1183 Die Stadt- und Landkreise HEIDELBERG UND MANNHEIM. Amtliche Kreisbeschreibung. Hrsg. v. der Staatlichen Archivverw. Baden-Württemberg. 3 Bde. u. Suppl.-bd. Karlsruhe, Braun der Staatlichen, 1966/70. Zus. ca. 3300 S. Mit zahlr., tlw. farb. Abb. auf Taf. u. im Text. OLwd. € 80,- 1179 HAMBURGISCHE RATHS- UND BÜRGERSCHLÜSSE mit getreuen Auszügen aller den Raths-Propositionen hinzugefügten Beylagen, herausgegeben von Peter David Lohmann. Fortgesetzt unter dem Titel: Verhandlungen zwischen Se- 1184 HEIMAT ALS ERBE und Auftrag. Beiträge zur Volkskunde und Kulturgeschichte. Festschrift I. Allgemeiner Teil.- II. Die Stadt Heidelberg und die Gemeinden des Landkreises Heidelberg.- III. Die Stadt Mannheim und die Gemeinden des Landkreises Mannheim.- Im Suppl.bd. (im Schuber) ein Tab.-bd., ein Lit.-verz. sowie 5 Karten. 179 Landesgeschichte, Ortsgeschichte für Kurt Conrad zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von R. Acker-Sutter. Salzburg, Müller, 1984. 662 S. Mit Porträt, Abbildungen und Skizzen. OLwd (mit OUmschlag). € 25,1185 HEIMATBUCH DER STADT SIEGBURG. Herausgegeben von der Stadt durch Hermann Josef Roggendorf. Bde 1 - 3, Siegburg, Respublica, 1964/71. Insgesamt ca 2500 S. Mit zahlreichen, teils farbigen Tafeln. OLwdbde (mit OUmschlag). € 48,1. Natürliche und Geschichtliche Grundlagen, Verfassung und Verwaltung, Das Erscheinungsbild der Stadt; 2. Geistliches Erbe, Geistiges Erbe; 3. Gesellschaft und Wirtschaft, Soziale Tätigkeit und Soziale Einrichtungen, Schulen und Bildungsanstalten. 1186 HEIMPEL, August (Hrsg.), Stammbuch der Lotichier aus Schlüchtern. Frankfurt, 1902. VIII, 189 S. OKart. € 75,Mit 4 Lichtdruck-Porträts, 2 Lichtdruck-Ansichten, 2 Autographen-Tafeln, 1 Kupferstich, Text-Abbildungen, 4 Stammbäumen und Anhang. (dabei:) Nachtrag zum Stammbuch der Lotichier aus Schlüchtern. Frankfurt 1911. 25 S. 1187 HESS, (Heinrich) Ludwig v., Unwiederrufliches Fundamental-Gesetz, Regimentsform, oder Haupt-Receß der Stadt Hamburg... Mit einer Einleitung herausgegeben. 2 Teile (in 1 Bd). Ohne Ort, u. Verlag, 1781. 4 Bl., 198; 301 S. Ppbd der Zeit (beschabt und teils stärker bestoßen, durchgehend etwas stockfleckig, erste Hälfte des Buchblockes mit Nässespur unten am Falz). € 180,Erste Ausgabe dieses satirischen Werkes über die Hamburger Verfassung. Der Verfasser Heinrich Ludwig von Hess (1719 1784), ein “Literat vom Schlage der ‘fahrenden Leute’”, der, wo er auftauchte, sich schnell und nachhaltig unbeliebt machte. Besonders gilt dies wohl für die vorliegende Veröffentlichung mit “den Rath der Stadt gröblichst beleidigenden pasquillantischen Anmerkungen zum Hauptreceß (dem Grundgesetz der Hamburger Verfassung)”. Die Satire wurde 1782, nach dem die erweiterte zweite Ausgabe erschienen war, auf dem sog. “ehrlosen Block” verbrannt und der Verfasser ausgewiesen. Doch selbst dies läuterte von Heß nicht, und er verfaßte noch eine “Warnung an andere arrogante Magistrate”.- Schröder III, 230f, 51. 1188 HEYBERGER, Wilhelm Johann (Hrsg), Codex probationum diplomaticus, a num. 1. usque 172 inclus. in octo sectiones distinctus. Bamberg, J. G. C. Gärtner, 1774. Folio. 54, 187 n.num. Bl. Mit 15 teils gestoch. Falttafeln u. 3 Textkupfern mit Siegelabbildungen. Ppbd der Zeit (angeschmutzt u. berieben, etwas braunfleckig, 3 durchgehende Einstiche im Bund von einer vorhergehenden Interimsheftung, kl. Exlibris u. Wappenstempel einer Adelsbibl. auf Innendeckel bzw. Titel). € 340,Von dem Bamberger Archivarius Wilh. Joh. Heyberger zusammengestellte Urkunden-Sammlung zur Geschichte des Bistums Bamberg, speziell die Landeshoheit über die Hofmark Fürth und Kadolzburg betreffend, die auch von der Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach beansprucht wurde. Das zugehörige Rechtsgutachten des Bamberger Juristen und Hofrats I. Chr. Lorber v. Störchen erschien separat unter dem Titel ‘Die durch das allgemein Teutsche und besonders Babenbergische Geschichte aufgeklärte ... Landeshoheit des kaiserl. Bis- und Fürstenthums Bamberg über den MarkFlecken und das gesammte Amt Fürth’.- Meusel V, 490; Pütter II, 125 (Lorber). 1189 HINTZE, Otto, Gesammelte Abhandlungen. 2./3., durchgesehene bzw. erweiterte Auflage. Herausgegeben und eingeleitet von Gerhard Oestreich. 3 Bde. Göttingen, Vandenhoeck und Ruprecht, 1964/70. Insgesamt 1805 S. OLwd. € 100,1. Staat und Vefassung. Gesammelte Abhandlungen zur allgemeinen Verfassungsgeschichte; 2. Soziologie und Geschichte. Gesammelte Abhandlungen zur Soziologie, Politik und Theorie der Geschichte; 3. Regierung und Verwaltung. Gesammelte Abhandlungen zur Staats-, Rechts- und Sozialgeschichte Preussens. 1190 HISTORIA INTEGRA. Festschrift für Erich Hassinger zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von Hans Fenske, Wolfgang Reinhard und Ernst Schulin. Berlin, Duncker und Humblot, 1977. 426 S. Mit Porträt. OLwd (St.a.Titelrückseite). € 38,Mit Beiträgen von Gerd TELLENBACH, Zur Frühgeschichte abendländischer Reisebeschreibungen; Ernst SCHULIN, Die vorindustrielle Epoche der europäischen Expansion. Einige Überlegungen zur Kolonialgeschichte der Frühen Neuzeit; Heinz HOLECZEK, Erasmus von Rotterdam als “Autor” von Reformationsflugschriften. Ein Klärungsversuch; Gottfried SCHRAMM, Danzig, Elbing und Thorn als Beispiele städtischer Reformation (1517 bis 1558); Wolfgang REINHARD, Theorie und Impirie bei der Erforschung frühneuzeitlicher Volksaufstände; Ralf RITTER, Kulturgeschichtsschreibung bei Leopold von Ranke. Rankes Studien zur italienischen Renaissance; Friedrich FORSTMEIER, Tendenzen amtlicher Militärgeschichtsschreibung in Preußen/Deutschland u. a. - Gutes Bibl.-Exemplar. 1191 HOENN, Georg Paul (anonym), Sachsen-Coburgische Historia, in zweyen Büchern, deren I. dieses Fürstenthums Ursprung, Landes-Regenten, Land-Adel .. Einkunffte, Gerichte, Städte, 180 Landesgeschichte, Ortsgeschichte Klöster etc., das II. was sich bey 1000 Jahren her in Friedensund Kriegs-Zeiten .. merckwürdiges zugetragen, in sich begreifet etc. Von G. P. H. Leipzig u. Coburg, Pfotenhauer, 1700. 8vo. 7 Bll., 272, 355 S., 20 Bll. Index., 3 Kupfertafeln mit Siegelabbildungen am Schluß, Neuer Pappband im Stil der Zeit (Block eng berschnitten, aber kein Textverlust) € 250,ADB, 13, 72. Georg Paul Hönn (1662 - 1747), Jurist und populärer Schriftsteller, schrieb das satirische “Betrugslexikon”, welches ihm Anklagen einbrachte. Sein historisches Werk, die Geschichte Sachsens, ist aus archivalischen Quellen gearbeitet und mit vielen Urkunden versehen und wurde für überaus brauchbar erachtet. - 4 Bll. des Index cplt. und letztes Bl. tls. von alter Hand ergänzt, knapp geschnitten. Aus der Bibliothek des Thüringen-Sammlers Hans Werner Rothe, mit seinem Stempel auf dem Schnitt und Beginn Teil 2. 1192 HOPF, Wilhelm, August Vilmar. Ein Lebens- und Zeitbild. 2 Bde. Marburg, Elwert, 1913. V, 462; IV, 476 S. Mit Porträt. OLwd (etwas fleckig). € 48,Deutscher evangelischer Theologe und Literaturhistoriker, 1800 - 1868, Mitglied der sog. hessischen Renitenz. 1193 HUDTWALCKER, Martin H., Sendschreiben an einen auswärtigen Freund über den in Hamburg bevorstehenden Neubau der Strafgefängnisse. Hamburg, Perthes-Besser u. Mauke, 1842. 2 Bl., 68 S. OBroschur. (Umschlag angestaubt und berieben, mit kleiner Signatur). € 90,Martin Hieronymus Hudtwalcker (1787 - 1865) war zunächst Advokat in Hamburg, von 1820 bis 1860 Senator. Während dieser Zeit arbeitete er in den verschiedensten Zweigen der Verwaltung, namentlich bei der Verwaltung der Polizei und in Kommissionen, die eine Änderung des Kriminalrechts berieten. In seinen Gedanken zum Neubau der Strafgefängnisse orientierte er sich an nordamerikanischen Ideen, insbesondere an der Strafanstalt von Philadelphia.- Schröder III, 1724.21; ADB XIII, 279 ff. 1194 HÜBNER, Ignaz (Hrsg.), Sammlung der wichtigsten kurbaierischen, während der vorigen, und der dermaligen glorreichsten Regierung erlassenen Generalverordnungen in besonderen, den verschiedenen Gegenständen angemessenen Abtheilungen, mit Anmerkungen, und am Ende jeden Bandes beigefügtem Register. Bd 1 (alles Erschienene ?). Ingolstadt, A. Attenkhover, 1783. 13 Bl., 330 S., 14 Bl., 1 gefaltete Tabelle. Ppbd d. Zeit (angestaubt u. etwas berieben, Ecken gering gestaucht, unaufgeschnitten). € 130,- Wohl einziger Band dieser Sammlung, herausgegeben von dem Ingolstädter Juristen Ignaz Hübner (1749 - 1815).- Hamberger/Meusel III,447; nicht bei Krieg. 1195 HUGO, Just Conrad, Die Landschaftliche Verfassung des Fürstenthums Calenberg ,und zwar: I. Von dem Landschaftlichen Ausschuß. II. Denen heutigen Landtagen. III. Dem Schatz-Collegio, dessen Ursprunge und heutiger Verfassung. Aus den bewährten Urkunden in ihr gehöriges Licht gesetzt. Hannover, W. Pockwitz, 1790. 151, (1) S. Hübscher Hldrbd d. Zeit m. floraler Rückenvergoldung u. goldgeprägtem Rückenschild (Innendeckel vorn m. Klebespur, flieg. Vorsatz mit kleinem Eckausschnitt). € 280,Just Konrad von Hugo (1720 - 1802) war u.a. Kommissar der Calenbergischen Licentwesens von der Ritterschaft und ab 1793 Probst des Stifts in Hameln.- Hamberger/M. III,466; Rotermund, Hannover S. 431,3 (angegebenes Erscheinungsjahr dort: 1793). 1196 JÉROME, Joseph (Hrsg.), Statistisches Jahrbuch der Provinz Rheinhessen für das Jahr 1825. Mainz, Zabern, 1825. 366 S. Einfacher Ppbd der Zeit (St.a.T.). € 200,Offenbar nur für 1824 und 1825 erschienen. 1197 KERSTING, Hermann, Die Sonderrechte im Kurfürstenthume Hessen. Sammlung des Fuldaer, Hanauer, Isenburger, Kurmainzer und Schaumburger Rechts, einschließlich der Normen für das Buchische Quartier und für die Cent Mittelsinn, sowie der im Fürstenthume Hanau recipirten Hülfsrechte. Mit Anmerkungen und mit einer Einleitung herausgegeben. Fulda, Euler & Uth, 1857. CVII, 1324 S. Mit einer gefaltenten farbigen Karte am Schluß. Halbleder der Zeit. 4to. (Gelenke oben etwas angerissen, aber fest) € 180,Einzige Ausgabe. 1198 KEYSER, Erich (Hrsg.), Badisches Städtebuch. Stuttgart, Kohlhammer, 1959. 422 S. Mit 1 Karte. OLwd. (Deutsches Städtebuch, Handb. städtischer Gesch., IV/2) € 50,1199 KEYSER, Erich (Hrsg.), Rheinisches Städtebuch. Stuttgart, Kohlhammer, 1956. 441 S. Mit Karte. OLwd (Deutsches Städtebuch, III/3). € 50,Frisches Exemplar. 1200 KEYSER, Erich, Hessisches Städtebuch. Stuttgart, Kohlhammer, 1957. 478 S. OLwd. € 60,- 181 Landesgeschichte, Ortsgeschichte Deutsches Städtebuch - Handbuch städtischer Geschichte, Südwest-Deutschland, IV/1. 1201 KIRCHMAIER, Georg Wilhelm, Commentatio de Witteberga Saxonum, quod ad nomen originemque ac eadem omnium divum et eius conditorem verum reliqua etc. Wittenberg, Schroedter, 1713. 84 S. Mit 1 Kupfer. Ldr der Zeit mit Rückenvergoldung (bestoßen, kleine Läsuren am Rücken). € 85,Der Kupfer zeigt ein Denkmal Herzog Rudolfs I. und seiner Gattin. - Durchgehend leicht gebräunt, anfangs Feuchtigkeitsspuren, Papier aber kräftig. 1202 KLEWIZ, Wilhelm Anton, (Hrsg.) Steuerverfassung im Herzogthum Magdeburg. Aus öffentlichen Quellen. 2 in 1 Bd. Berlin u. Leipzig, H. A. Rottmann, 1797. Titel, 30 (von 32), 102 S., 1 Bl., 27 gefaltete Tabellen (Statistische Nachrichten. Beilagen 106 bis 132); 8, 174 S., 1 Bl. Hldrbd d. Zeit m. 2 farb. Rückenschildern u. dekorativer Rückenvergoldung (Rücken an den Seiten minimal klebspurig, Bibl.-Schild, handschriftl. Sign., Titel beidseitig m. Bibl.-Stempel, 1 (leeres ?) Blatt hinter dem Titel entfernt). € 140,Teil 1 - für die Hand des Gelehrten, Statistikers und Staatsmannes - beschreibt und würdigt die magdeburgische Steuerverfassung und zieht Vergleiche zu den Steuerordnungen in Halberstadt, West- und Südpreußen und in der Kurmark. Teil 2 - gedacht für den preußischen Kaufmann - enthält die Vorschriften des magdeburgischen Steuerwesens.- Wilhelm Anton Klewiz (1760 - 1838) war zweiter Kammerdirektor in Magdeburg, bevor er in Berlin eine steile Karriere begann, die 1817 in der Ernennung zum preußischen Finanzminister gipfelte.- Siehe ADB XVI,181. 1203 KLEWIZ, Wilhelm v., Das ProvinzialRecht des Herzogthums Magdeburg und der Grafschaft Mansfeld altpreußischen Antheils. Im Auftrage des Königl. Justiz-Ministeriums für die Gesetz-Revision nach amtlichen Quellen bearbeitet. 2 Teile in 1 Bd. Magdeburg, W. Heinrichshofen, 1837. 16, 310 S., 1 Bl.; 1 Bl., 68 S. Hldrbd d. Zeit m. Rverg. u. goldgeprägtem Rückentitel (Exlibris, Stempel a. d. Titelrückseite, Titel, Vorwort u. Inhaltsverzeichnis teilw. braunfleckig bzw. -randig, am Schluß etwas braunfleckig). € 100,Erste Ausgabe.- Im Zuge einer “Sammlung und Redigirung der besonderen Rechte der Provinzen” hat der preußische Justizminister von Kamptz Fachleute beauftragt, einen neuen Entwurf des Provinzialrechts entsprechend den “Verhältnissen” und “Eigenthümlichkeiten” der Provinzen zu erstellen. Wilhelm Anton v. Klewiz, einer der “besten Beamten, die der preußische Staat je gehabt hat” (ADB), nahm schon 1807 als “Chef der Gesetzgebungscommission ... lebhaften und bedeutenden Antheil an den Maßregeln und Gesetzen, welche die Regeneration des preußischen Staates zum Zwecke hatte” (ADB). Von 1817 - 1824 war v. Klewiz preußischer Finanzminister und Fachmann für die Steuergesetzgebung. In Teil 1 des vorliegenden Werkes, “Motive” betitelt, untersucht v. Klewiz die in dem Herzogtum Magdeburg und dem dem preußischen Mansfeld gepflegten “eigenthümlichen Rechte” (Lehns-, Familien- und Erbrecht, Kirchen- und Zehnrecht), um entscheiden zu können, “was von dem Provinzial-Rechte” in einem allgemeinen preußischen Landrecht “noch beizubehalten sei”. Seine Überlegungen schlagen sich nieder in Teil 2, dem “Entwurf”. 1204 KLEWIZ: ZUR ERINNERUNG AN DAS FUNFZIGJÄHRIGE AMTS-JUBILÄUM Sr. Excellenz des Königl. Preuss. wirklichen Geheimen Staats-Ministers, Ritters des schwarzen Adler-Ordens und des eisernen Kreuzes, Herrn Dr. Wilhelm Anton von Klewiz am 8. Mai 1833. (Herausgegeben v. Hofrat Burchardt). Als Manuscript gedruckt für Freunde und Verehrer des Jubilars. (Privatdruck). Magdeburg, Druck v. Ed. Haenel, 1833. Frontispiz (gestochenes Bildnis des Jubliars), Titel m. Vignette (das Klewiz’sche Wappen, von Zweigen umgeben) in zweifarbigen Prägedruck, 2 Bl., 64 S., 1 Faksimile der Handschrift Klewiz’. OPpbd in Blaudruck mit breiter, ornamentaler Deckelrahmung (Kanten etwas beschabt, Rücken und Vorderdeckel unten mit Schabspuren, Exlibris, Stempel auf der Titelrückseite, anfangs stärker, sonst stellenweise etwas braunfleckig). € 120,Privatdruck in kleiner Auflage für Wilhelm Anton von Klewiz (1760 - 1838), der zu den “besten Beamten, die Preußen je gehabt hat” (ADB) gezählt wird. Er war u.a. 1817 - 1824 preußischer Finanzminister und ein verdienter Fachmann für Steuerrecht.- Mit einer “Biographischen Skizze” von Burchardt, einem Aufruf Klewiz’ “an die Bewohner der preussischen Länder zwischen der Elbe und Weser” vom Jahre 1816, eine Charakteristik der 1832 verstorbenen Gattin Klewiz’, die Beschreibung der “Amts-Jubelfeier” für den Staatsminister “nebst Erwähnung der überreichten Andenken”, Grußadressen der Mitarbeiter Klewiz’, des zum vierten Sächsischen Provinzial-Landtag versammelten Stände, des Bischofs von Paderborn, der Mitglieder des Oberlandesgerichts, des Niedersächsisch-Thüringischen Oberbergamtes, des Magistrats der Stadt Magdeburg, der Stadt Halle an der Saale, der Stadtverordneten zu Torgau u.a. sowie einem Anhang mit Lobgedichten auf den Jubilar. 1205 KLINDWORTH, J. G. H., Gehörige Würdigung und Aktenmäßige Abfertigung des gegen Seine Durchlaucht, den regierenden Herzog von 182 Landesgeschichte, Ortsgeschichte Braunschweig, erschienenen Libells. Nebst einem Anhang urkundlicher Denkschriften und offizieller Aktenstücke. Straßburg, 1828. 561 S., 1 Bl. Einfacher marmorierter Ppbd der Zeit (St.a.T.). € 80,- 6 Bl. m. 35 (von ursprünglich 48) Zins-Coupons, ausgestellt für die Jahre 1812 - 1820 (Ränder des Umschlages zum Teil knittrig u. m. kleinen, unterlegten Einrissen, etwas braunfleckig, waagerechte Knickspur). € 120,- Dokumentation der herzoglichen Regierung zu Braunschweig über ihre Position im Streit mit der Regierung in Hannover unter dem Grafen Münster. Herzog Karl fühlte sich dadurch tief gekränkt, daß man ihn nicht schon mit seinem 18. Lebensjahr aus der hannoversch-englischen Vormundschaft entlassen hatte. Münster hatte 1827 eine “Widerlegung der ehrenrührigen Beschuldigungen” des Herzogs erscheinen lassen, auf die die vorliegende Dokumentation reagiert. In ihr sind auch einige Schriften wieder abgedruckt, die sich gegen den ehemaligen Staatsrat Justus Schmidt-Phiseldeck richteten, der die Geschäfte der Regierung geführt hatte und als Mitverschwörer verfolgt sich nach Hannover flüchtete (siehe ADB 32, 22ff). Statt seiner erhielten im Kabinett des Herzogs Abenteurer wie Wit von Döring und Agenten wie Klindworth Einfluß. Ausführlich Treitschke, Dt. Geschichte, II, 561ff. Staats-Obligation des Königreichs Westphalen, welches der Wittwe Densler die Zusicherung gab, daß ihr geliehenes Kapital “mit fünf Prozent pro anno in vierteljährigen Ratis versinset” würde. Die Coupons, durch die man die vierteljährigen Zinsen aus der Anleihe von der Westphälischen Reichsschulden-Amortisations-Casse ausgezahlt bekam, sind nur bis 1811 eingelöst worden.- 1812 hat das Königreich Westphalen weitere “Fünf Millionen Franken” über Staats-Obligationen aufgenommen. Ein solches Dokument über 25 Franken, ausgestellt zu Cassel, den 1ten August 1812 und unterzeichnet von dem Aministrator des Staats-Schatzes, Ihringk, liegt bei. 2 Bl. in Quarto mit einem gedruckten Vertragstext auf dem “Titel” und 4 (von ursprünglich 6) gedruckten Zins-Coupons für die Jahre 1814 und 1815 auf dem hinteren Blatt (etwas braunfleckig, waagerechte Knickspur). 1206 KOCH-STERNFELD, (Joseph Ernst) Ritter von, Ueber die Kriegsgeschichte der Baiern. Eine historische Abhandlung, zur sieben und fünfzigsten Stiftungsfeyer der königl. baier. Akademie der Wissenschaften in der öffentlichen Versammlung derselben am 28. März 1816 vorgelesen. München, Lindauer, 1816. Titelblatt, 58 S. Zeitgenössische provisorische Heftung. € 85,- 1208 KÖSTER, genannt Neocorus, Johann Adolf, Chronik des Landes Dithmarschen. Aus der Urschrift herausgegeben von F(riedrich) C(hristoph) Dahlmann. 2 Bde. Kiel, Universitätsbuchhandlung, 1827. Mit 1 gefalteten Karte und 1 Tafel mit Wappen und Facs. (32) 670 (2); (4) 618 S. Hldr der Zeit (Rücken von Bd 2 mit 2 kleinen Einrissen). € 850,- Verfasser war Legationsrat im Außenministerium. - Leichte Feuchtigkeitsspuren am Schluß. Michelsen nannte das Werk eine herrliche vaterländische Chronik, die beste und reichste Holsteinische Chronik. Köster (ca. 1550-1630) wirkte als Schulmeister, Küster und Prediger in Büsum. Voller Stolz schilderte Land und Leute von Dithmarschen und trug mit großen Sammlerfleiß Zeugnisse aus der Vergangenheit zusammen (Reimer Witt zum Nachdruck 1977). 1207 KÖNIGREICH WESTPHALEN: STAATSANLEIHE des Königreichs Westphalen von 20 Millionen Franken, die laut Dekret von 19. Oktober 1808 über Obligationen zu je Einhundert Franken als “freiwilliges Darlehn” finanziert werden sollten, “um die an das Französische Gouvernement noch schuldigen Rückstände an außerordentlichen Kriegssteuern und ordentlichen Einkünften des Königreichs abzutragen”. Vorliegende Obligation wurde ausgestellt auf die “Wittwe Frau Postverwalterin Densler zu Bassum” über 100 Franken durch die Reichsschulden-Amortisations-Casse, datiert Cassel, den 4ten Martii 1809, und bestätigt vom Minister der Finanzen am 9. October 1809. Kassel, Reichsschulden-Amortisations-Casse, 1809. 2 Bl. in Folio, auf dem “Titel” der von einem Rahmen eingefaßte Vertrags-Text, die letzte Seite mit folgendem Aufdruck “Obligation der Königlich Westphälischen Amortisations Casse über Einhundert Franken. Lit. A No. 22,260”; inliegend 1209 KRALIK, Richard, H. SCHLITTER, Wien. Geschichte der Kaiserstadt und ihrer Kultur. Wien, Holzhausen, 1912. XVIII, 751 S. Mit 555 Illustrationen, OHldr. 4to. (St.a.T.). € 60,1210 KRANTZ, Albert, Rerum Germanicarum historici clariss(imi) Regnorum Aquilonarium, Daniae, Suecciae, Noruagiae, chronica... Accessit, supplementi cuiusdam instar, Dithmarsici belli istoria, Christiano Cilicio Cimbro autore. Frankfurt ad Moenum, Wechel, 1583. 10 Bll., 505 (38) S. (angebunden: ) KRANTZ, Albert, Ecclesiastica historia, sive Metropolis. De primis Christianae religionis in Saxonia initiis, deq(ue) eius episcopis, & horum vita, moribus, studiis et factis. Item de aliarum nationum, regum & principium rebus gestis, 183 Landesgeschichte, Ortsgeschichte adquas paßim in aliis suis operibus lectorem author remittit. Denuo, & quidem multo accuratius & emendatius, quam ante, edita. Cum praefatione ad Reuerendißimum principem ac Dominum, Dominum JULIUM Episcopum Herbipolitanum, Franconiae ducem etc. Addito Indice locupletissimo. Frankfurt, Wechel 1590. 4 Bll., 337 (52) S. Pergament der Zeit. Folio. € 1.200,- 1213 KRUMBHOLTZ, Robert, Die Gewerbe der Stadt Münster bis zum Jahre 1661. Leipzig, Hirzel, 1898. XXII, 558 S. Mit einer Wappentafel der Gilden aus dem Jahre 1598 am Schluß. Hldr (St.a.T., stark berieben). € 60,Publicationen aus den K. Preußischen Staatsarchiven, 70. Keyser 2832. 1214 KRUSE, Friedrich, Anastasis der Waräger oder Probe und Ankündigung zweier Werke über die Geschichte der Alterthümer der Kaiserlich Russischen OstseeGouvernements Liv-, Esth- und Curlands. Reval, 1841. XVI, 44, 4 S. OBroschur. € 60,- In Rerum Germanicarum cronica ab Seite 423 ein Bericht über den bellum Dithmarsicum in 2 Kapiteln (bis Seite 472). Albert Krantz, Theologe und Kirchenhistoriker, wurde 1448 in Hamburg geboren und starb dort am 7.12.1517. - Der Sohn eines Hamburger Schlosshauptmannes studierte seit 1463 in Rostock Theologie und kaVorveröffentlichung aus den berühmten nonisches Recht, wurde 1467/68 Magi“Necrolivonica”: Beschreibung der Tracht ster artium und war 1481-86 wiederholt der Waräger. Dekan der dortigen Artistenfakultät, 1482/83 Rektor der Universität. 1486-91 wirkte er als Syndikus der Stadt Mainz, 1215 LANGHANS: WEBER, 1491 schloss er seine Studien in Mainz Immanuel (anonym), Der Unmit der Promotion ab. 1492 wurde er Lecgewissenhaffte Gewissens-Rath, tor primarius am Hamburger Dom. Auch 1214 vorgestellet in einer Theologiin Hamburg war er im Auftrag der Hanse schen Facultät zu Heydelberg Bedencken über etztätig und visitierte in seiner Funktion als Domdekan (seit liche Brieffe Johann Ludewig Langhansens ... Dar1508) den nordelbischen Kirchensprengel. Krantz verfasste theologische, politische und philosophische Schriften. Anerinnen er ihre Churfürstl. Durchl. zur Desertion Dekennung fand er insbesondere als “Geschichtsschreiber des ro Gemahlin, und ungebührlichen Buhlen-Liebe Nordens”, u. a. mit Darstellungen der Geschichte Niedermit einer gewissen Hof-Dame verleiten wollen, sachsens, Skandinaviens und Osteuropas, die aus dem NachSamt einer Vorrede, worinn dessen Conduite, Verlass herausgegeben wurden. 1211 KRIEGK, Georg Ludwig, Deutsches Bürgerthum im Mittelalter. Nach urkundlichen Forschungen und mit besonderer Beziehung auf Frankfurt a. M. (Erste und) Neue Folge. 2 Bde. Frankfurt, Rütten u. Löning, 1868/71. XVI, 599; VIII, 453 S. Priv. Ppbd. € 160,Nebst einem Anhang, enthaltend ungedruckte Urkunden aus Frankfurtischen Archiven in Bd 2. - Originalausgabe des wichtigsten Werkes. - Dahlmann/Waitz 35/1093. - Erste SS. fleckig. 1212 KRIEGK, Georg Ludwig, Geschichte von Frankfurt am Main in ausgewählten Darstellungen. Nach Urkunden und Acten. Frankfurt, Heyder u. Zimmer, 1871. VIII, 584 S. Einfacher Halbleinenband der Zeit. € 75,ADB 17, 165 f. - Erste Ausgabe. Kriegk (1805-1878) war 1863 bis 1875 Stadtarchivar von Frankfurt am Main. Er “war ein Gelehrter von großer Arbeitskraft und außerordentlicher Genauigkeit” (ADB). brechen, und Bestraffung mit mehren enthalten. O. O., o. Verlag, 1689. Kl.-4to. 4 Bl., 63 S. Neuer Ppbd (anfangs mit kl. Nässespur im oberen Rand). € 240,- Erste Ausgabe. - Zur Rolle, die der kurpfälzische Kirchen- und Geheimrat Langhans als Beichtvater des Kurfürsten Karl Ludwig bei dessen Konkubinat mit dem Hoffräulein, der Baronesse Louise v. Degenfeld gespielt hat. Er “mißbrauchte seines Herrn Gnade, verhetzte denselben wider seine Gemahlin und Frau Mutter, suchte ihn auch zu bereden, eine Maitresse anzunehmen, ließ sich in seinem Amte vielfältig bestechen, führte gotteslästerliche Reden, und verübte sonst noch mancherlei Bosheiten” (Jöcher II, 2263). Nach dem Tod Karl Ludwigs 1685 wurde Langhans gefangen gesetzt, an den Pranger gestellt und zu 20jähriger Haft verurteilt, drei Jahre später jedoch beim Einfall der Franzosen in die Pfalz auf Befehl des Dauphins befreit. Die von dem Gießener Juristen Imm. Weber anonym veröffentliche Schrift enthält 9 kompromittierende Briefe Langhansens und ein an den Kurfürsten gerichtetes schwülstiges Gedicht mit jeweils ausführlichen juristischen Bedenken.- Hayn/Got. I, 534; Jöcher IV, 1835; VD17 3:006149H. 184 Landesgeschichte, Ortsgeschichte 1216 LAPPENBERG, Johann Martin, Geschichtsquellen des Erzstifts und der Stadt Bremen. Bremen, Heyse, 1841. XXXIV, 270 S. Mit 1 Faks.-Tafel. Alter Ppbd (etwas bestoßen, St.a.Titelrücks.). € 180,- Regensburg ausgestreutes, unbefugtes und in jure u. facto irriges Gravamen uber die königliche Würde von Preussen. Mergentheim, o. Dr., 1703. 4 nn. Bl., 166, 71 S. Neuer schöner Halbledereinband. Quart. € 900,- Loewe 424. Originalausgabe. Nicht bei Hohenemser. - Sehr frühe Schrift Ludewigs (vgl. ADB XIX, 379 ff.) gegen die nach Annahme der Königswürde in Preußen gestellten Rechts- und Regreßansprüche der Reste des Deutschen Ritterordens, delikaterweise in deren Hochmeisterresidenz Mergentheim veröffentlicht. (vgl. ADB 19, 379 ff, NDB 15, 293 ff). Ludewig widmet ein Kapitel seiner Schrift den gräulichen Untaten mit denen “die CreutzBrüder die Preußische Lande verwircket” etc hätten. 1217 LEIPZIG: WARHAFFTIGER, GRUNDTLICHER UND GETREWER BERICHT wie vor Alters der guten Stadt Leyptzigk Rath und Eldiste zu Ehr und Frummen derselbigen gessen und trunkcen, was massen dannenhero die Collation, so nennet die Gelbe Suppen, ihren Ursprung und Fortgang genommen. Aus alten Schriften getzogen und allen Liebhabern zu Nutz und Ergetzn an Tag gebn. Anno (1877). (Gedruckt und vollendet in der Stat Leyptzigk im Jar nach unsers Seligmachers Geburt dem achtzehnenhundert und sieben und siebtzigsten durch die Ersamen und Fürsichtigen Raymund Härtel und Wilhelm Volkmann, der Stadt Eldisten, und den Wolgelarten Magister Oscar Hase). Leipzig, 1877. XLV SS. OHldr (mit vergoldeter Deckelvignette - im Stil eines alten Druckes - Titel und Kolophon in rot/schwarz gedruckt) € 48,Nicht in den einschlägigen Bibliographien. 1 Exemplar in der British Library. Ein nicht ganz ernst zu nehmendes Werk über die Saufgewohnheiten der Bürger von Leipzig. Verfasst und gestaltet im Stil alter Drucke. Kuriosität und selten. - Schönes Exemplar auf Büttenpapier. 1218 LEUCKFELD, Johann Georg, Antiquitates Poeldenses. Oder historische Beschreibung des vormahligen Stiffts Poelde, Praemonstratenser Ordens. Wolfenbüttel, G. Freytag, 1707. 3 Bll., 273 (recte 311) S., 4 Bll. Mit gest. Front. und 5 gefalt. Tab. Lwd d. 19. Jh. mit goldgepr. Wappensupralibros der Ernst-August-Fideicommiss-Bibliothek. € 360,ADB XVIII, 482 (dat. 1708); Graesse IV, 188. - Erste Ausgabe. 1219 LORENZ, Wilhelmine, Der Schlossberg bei Töplitz. Eine Geschichte des siebzehnten und neunzehnten Jahrhunderts. 2 Teile (in 2 Bdn). Leipzig, Wienbrack, 1829. 232; 236 S. Hldr (St.a.T., Einband berieben). € 50,Einzige Ausgabe. 1220 LUDEWIG, Johann Peter, Verthaidigtes Preussen, wider den vermeinten und widerrechtlichen Anspruch des Teutschen Ritter-Ordens; und insbesondere dessen 1701 auf dem Reichstag zu 1221 LÜBECK: SAMMLUNG der Lübeckischen Verordnungen und Bekanntmachungen Bde 1-5, 11-13 u. 18-19 (in 4 Bdn). Lübeck, Schmidt, 18211853. Zus. etwa 2500 S. Hlwdbde der Zeit mit goldgeprägtem Rücken (Kanten mit kleinen. Schabstellen, 3 Bde am Außenfalz m. kleinen Einrissen, 1 Bd mit Rückensignatur, Besitzvermerke, 2 Bde durchgehend mäßig braunfleckig, 14 Bl. oben mit Randausriß ohne Textverlust). € 340,(1): 1813-1817. - (2): 1818-1829.- (3): 1843-1845.- (4): 18511852 .- Im Anhang jeweils auch die Verordnungen für “Amt und Städtchen Bergedorf”- Erschlossen durch chronologische Verzeichnisse und alphabetische Register, die allein eine Kulturgeschichte in Stichworten bieten: Die Verordnungen erstrecken sich auf Angeln und Baden, Amerika, Arbeitslohn, Armenwesen, Chausseen, Dienstboten, Eis, giftige Farben, Fremde, Jahrmarkt, Kartoffeln, Landschulen, Litzenbrüder, Schiffahrt, Schulen, Schweine, Speck, Tabakrauchen, Taufen, Theerknechte, Translateurs, Trottoirs, Würste, Zahlen-Lotterien, Zoll, Zündhütchen und Zunftwesen und vieles mehr. 1222 LUMLEY-WOODYEAR, Henry de, Le paléolithique inférieur et moyen du midi méditerranéen dans son cadre géologique. 5me supplément à “Gallia préhistoire”. 2 vols. Paris, CNRS, 1969/71. XII, 463; IX, 443 S. Mit zahlreichen Illustrationen und gefalteten Tabellen. OKarton. 4to. € 80,1. Ligurie - Provence; 2. Bas-Languedoc - Roussillon - Catalogne. 1223 MAXIMILIAN (I. Kurfürst von Bayern), Monita paterna Maximiliani utriusque Bavariae ducis, S. R. I. electoris & archidapiferi, ad Ferdinandum Maria utriusque Bavariae ducem, filium adhuc trimulum etc. Der Christliche Fürst, oder Vätterliche Ermahnungen des Durchlauchtigsten Churfürsten Maximiliani, Hertzogens in Bayern etc an den Chur=Printzen Ferdinand Maria, 185 Landesgeschichte, Ortsgeschichte seinen dreyjährigen Sohn, welchen noch einige andere Fürstliche Persohnen betreffende Extracte aus Heiliger Schrifft, den Büchern S. Augustini, S. Bernardi und des Printzen von Conti, beygefüget worden, in vier Sprachen .. dem Durchleuchtigsten Hauss Bayern in tieffster Unterthänigkeit dediciret. Regensburg, Johann Heinrich Böhm, 1730. 20 Bll., 141 (1) S. Mit aufgezogenem Titelkupfer. Neuer Halblederband. 4to. € 520,Von Paul Louis du Crest angeblich zum ersten Mal herausgegeben. 1224 MECKLENBURGISCHES KIRCHENGESANGBUCH. Mit Großherzogl. Special=Privilegio. Schwerin, Sandmeyer , 1870. VIII, 534 S. und Register. Leder der Zeit mit reicher Blindprägung (Einband leicht verzogen). € 40,1225 MECKLENBURG-STRELITZ, In der Wahrheit Begründete Gegen-Vorstellung cum praemissa facti specie. Gegen die so genante Kurtze und Wahrhaffte Vorstellung, daß des Herrn Hertzogen von Mecklenburg-Schwerin Durchl. die Ihro Durchl. zu Mecklenburg Strelitz auß dem Boitzenburger-Zoll Jure Dominii Perpetui zustehende Neun Tausend Reichsthaler Jährlicher revenüen gantz unbefugt und wieder-rechtlich vorenthalten, auch der Contribution in Stargardischen Crayse sich mit keinem Recht anmaßen können. Schwerin, Lembcke, 1701. 4to. 34 Bll., 102 S. Moderner Ppbd. € 50,Letzte Bll. fleckig. 1226 MUSÄUM für sächsische Geschichte , Litteratur und Staatskunde. Herausgegeben von Christian Ernst Weiße. Bände 1 - 3 (Alles Erschienene), Leipzig, Weidmann, 1794/96. Pro Band 2 “Stücke” à 250 SS. Einfache helle Pappbände der Zeit (Rücken und Kanten bestoßen) € 450,Im Jahr 2 “Stücke”, pro Halbjahr 7 - 12 Aufsätze, darunter über den Theologen Samuel Friedrich Nathanniel Morus (I.1; siehe auch ADSB XX, 342), “Von dem Ursprunge und den Schicksalen des Oberhofgerichts zu Leipzig” von Zachariä (I.2), “Über die staatswirtschaftlichen Verdienste des Churfürsten August zu Sachsen” von Rößig (II.1), über das Testament des Grafen Brühl datiert Warschau 9. August 1762 (II.2.), “Zufällige Gedanken von der Bekehrung der Wenden zum Christenthume” von C. A. Jahn (III.1) etc. Diese kurzlebige Zeitschrift trat an die Stelle der vom Verlag Richter in Dresden geplanten Zeitschrift “Sächsische Annalen”, die nicht erscheinen konnten. 1227 NIEDERLAUSITZ, REVIDIRTER ENTWURF des Provinzial-Rechts des Markgrafthums Niederlausitz. 2 Teile. Berlin, 1841. (angeb.:) MOTIVE zum revidirten Entwurfe des Provinzial-Rechts... 2 Teile (in 1 Bd). 138, 68; 111, 97 S. Ppbde der Zeit (Rückenkaschierung am vorderen Gelenk aufgeplatzt). € 120,Das gegenwärtige Provinzial-Recht hat in folgenden zum Markgrafthum Nieder-Lausitz gehörigen Districten gesetzliche Kraft: im Luckauer Kreise jedoch mit Ausnahme: des ganzen Amts Dobrilugk oder der Städte Dobrilugk und Kirchhayn und der dazu gehörigen Amts-Landschaft; der Stadt und Herrschaft Sonnewalde, welche früher dem sächsischen Kurkreise zugewiesen war; der Stadt und des Amts Finsterwalde, vormals zum Meißener Kreis gehörig, wo überall das sächsische Recht gilt; im Lübbener Kreise, im Calauer Kreise, im Spremberger Kreise etc. - Die 2. Teile von Entwurf und Motiven befassen sich mit dem Lehnrecht. - Rücken leicht beschädigt. 1228 OCKEL, Andreas, Tractatio historico-juridica de Palatio Regio seu Scabinatu Hallensi, nonnullisque aliis ad Burggraviatum Magdeburgensem, spectantibus juribus, quâ antiquus procedendi modus judiciarius Germanorum & jura eminentia Burggraviorum Magdeburgensium, ut & Scabinorum Hallensium origines & privilegia, ex documentis authenticis succinctè demonstrantur. (Halle), J. J. Krebs für A. Fr. Böttiger in Jena, 1700. Kl.4to. 4 Bl., 220 S., 10 Bl. Einfache Rückenbroschur (gleichmäßig leicht gebräunt, Titel und Widmungsvorrede an den Rändern etwas eng beschnitten mit Beschädigung der Druckerangabe). € 200,Erste Ausgabe (Titelvariante zweifarbig rot und schwarz).Zur Geschichte und Entwicklung des Rechtwesens im Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts, insbesondere der Schöppenstühle in Halle und Magdeburg. Mit zahlreichen deutschsprachigen Zitaten. Mehrfach geht es auch um RolandStandbilder als Zeichen der Gerichtsbarkeit. Ab S. 175 mit Abdruck von meist deutschsprachigen Quellen aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Andreas Ockel war Beisitzer des Schöppenstuhls in Halle und Ratsmeister daselbst. Jöcher III, 1016. 1229 OELRICHS, Gerhard (Hrsg.), Dat Rigische Recht und de gemenen stichtischen Rechte ym Sticht van Ryga geheten dat Ridder-Recht. Nebst Dionysii Fabri Formulare Procuratorum mit einem vollstaendigen Glossario. Bremen, Cramer, 1773. 5 Bll., 349 S. Hldr der Zt (beschabt, oberes Kapital restauriert) mit RSchild und RVergoldung. € 600,- 186 Landesgeschichte, Ortsgeschichte Borchling/Claussen 4601. Kat. Russica O 197. Erste Ausgabe, selten. Enthält die erstmals gedruckten Statuten von Riga aus dem Jahr 1542, das 1539 vermutlich zu Rostock gedruckte Ridder-Recht, das überwiegend aus dem Sachsenspiegel stammt, und das Formulare Procuratorum zum Ridder-Recht in Livland. Grundlage der Rigischen Statuten von 1542 ist das mit dem Lübischen Recht verwandte Rigische Stadtrecht des 13. Jahrhunderts sowie spätere Änderungen, ferner einige Anleihen aus dem Hamburger Stadtrecht. Die Rigischen Statuten und das Ritterrecht blieben in Geltung bis zum Erlaß des Baltischen Privatrechts von 1864, das manches daraus übernommen hat. - Titel verso alt gestempelt. Schönes sauberes und sehr breitrandiges Exemplar. 1232 ÖSTERREICHISCHES STÄDTEBUCH. Herausgegeben von Alfred Hoffmann. Bd 1: Die Städte Oberösterreichs. Redigiert von Herbert Knittler. Wien, Hollinek, 1968. 338 S. Mit Stadtplänen auf 12 Tafeln, 1 Wappentafel und 1 gefalteten Karte. OLwd. € 58,Österreichische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Wirtschafts-, Sozial- und Stadtgeschichte. 1233 OLDENBOURG, Hans, Die Familie Oldenbourg. (München, 1898). XII S. Mit 1 Stammtafel und 6 Familientafeln. Farbige OLwd. Quer-4to. € 40,- Sehr schönes Exemplar. 1230 OESFELD, Max von, Preußen in staatsrechtlicher, ka1234 OSTPREUSSEN: REVIDIRmeralistischer und staatswirtTER ENTWURF des ostpreussischaftlicher Beziehung. Ein poschen Pronvinzial-Rechts. Berlin, puläres Hand- und Hülfslehrbuch 1836. 6, 112, 8 S. Ppbd der Zeit der inneren Staatsverfassungsmit neuem Bezugspapier (Sign. u. und Verwaltungskunde überSt. a. d. T., gering fleckig). € 160,haupt. Zunächst für den Preußi1229 Enthält 1. Bürgerliches Recht (Sachenschen Staatsbürger, insbesondere aber für Diejenigen, welche sich dem Staatsver- recht, Vertragrecht, Personenrecht, Familienrecht und Erbrecht). 2. Erbrecht (Ostpreußisches und Litthauisches Lehnwaltungs- und Justiz-Dienste widmen. 1. Theil: recht, Ermeländisches Lehnrecht, Kirchen- und Schulrecht). Das innere Staatsrecht mit besonderer Beziehung Anhang: Abschätzungs-Grundsätze, auf welche in den Zusätauf die Preußische Verfassungs-Urkunde vom 31. zen 21. und 59. Paragraphen 2 und 3. des Provinzialrechts Januar 1850. 2., durchaus neu umgearbeitete und Bezug genommen werden.- Kat. d. Bibl. d. Preuß. Justizminivermehrte Auflage. Breslau, Kern, 1870. XIX, 427 steriums 395. S. Hldr. € 80,1235 PREUSSISCHE STATISTIK (MicrofiAlles Erschienene. che). Amtliches Quellenwerk. Herausgegeben in 1231 ÖSTERREICHISCHE WEISTHÜMER. Ge- zwanglosen Heften vom Königlichen Statistischen sammelt von der Kaiserlichen Akademie der Wis- Bureau in Berlin. 305 Hefte in 368 Heften (Alles senschaften. 8 (in 9 Bdn). Wien, W. Braumüller, Erschienene), Berlin, 1861-1934. 102142 S. auf 1870 - 1896. Gr.-8vo. Zus. über 5850 S. m. 16 S. u. 1049 Mikrofiches mit zahlreichen Falttafeln und 3 Tafeln mit Holzmarken. Neue Lwdbde mit aufge- Tabellen. Einleitung und Register, 60 S. separat gezogenen OUmschlägen (leichte Gebrauchsspuren, bunden. Neu herausgegeben und eingeleitet von wenige Seiten angestaubt). € 1.200,- Wilhelm Treue und Karl Heinrich Kaufhold. Silber positiv oder negativ. Lesegerät: 1:24. ISBN 3Vollständige Sammlung der in Grundherrschaften, Dorfgerichten und Märkerdingen vorgetragenen Rechtsvorträge 8051-0017-5 (früher 7800,- DM = 3988,- Euro) und Gewohnheitsrechte in Österreich. Jeder Band mit eige€ 600,nem Sachregister.- I. Die salzburgischen Taidinge. II - V/1-2. Die tirolischen Weisthümer. 1. Unterinnthal. 2. Oberinnthal. 3. Vinstgau. 4,1. Burggrafenamt und Etschthal. 4,2. Burggrafenamt, Etschland, Eisackthal und Pusterthal. VI. Steirische und kärnthische Teidinge. VII u. VIII. Niederoesterreichische Weisthümer. 1. Das Viertel unter dem Wiener Wald. Mit einem Anhange westungarischer Weisthümer. 2. Die Viertel ob und unter dem Mannhartsberge. 1236 PROZESS-SCHRIFTEN, in der Forderungssache der Peter Dulacischen Erben gegen den Kirfürstlichen Fiskus. Auf Sr. kurfürstl. DuRchl. zu Pfalzbaiern gnädigsten Befehl in Druck gegeben. München, 1795. Folio. Titel, 254, 121 S., 1 Falttabelle. Ppbd der Zeit mit floraler Schwarzprägung auf den Deckeln (angestaubt, Ecken be- 187 Landesgeschichte, Ortsgeschichte stoßen, Vordergelenk minimal wurmstichig, anfangs kleiner Nässerand im oberen Eck). € 200,Prozeß-Akten in der Sache des Augsburger Oberlieutenants Joseph Kopp, der beim bayerischen Fiskus Ansprüche als Erbe der Gläubiger des Kurfürsten Max Emanuel (1662 - 1730), August Sailer und Peter Dulac, anmeldete. Das erste hier abgedruckte Klagelibell datiert von 10. Juli 1793. Entgültig entschieden wurde der Rechtsstreit im Frühjahr 1819, als die Nichtberücksichtigung der Ansprüche Kopps und die Abweisung jeglicher Revisionsgesuche durch die Behörden endgültig festgestellt wurden. Trotzdem wurde die Angelegenheit danach noch dem Finanzministerium zur Prüfung vorgelegt und auch im Bayerischen Landtag verhandelt. 1237 QUEDLINBURG: RECHTLICHE DEDUCTION, Worinnen Aus Alten und Neuen Kayserl: Belehnungen, Privilegien u. Donationen ... Kürtzlich vorgestellet wird, Daß eine Zeitige Abbatißin Des Uhralten Kayserl. Freyen Weltlichen Stiffts Quedlinburg von Zeit der Fundation biß hieher Ein Immediater Reichs-Stand gewesen, Und Die Jura Territorii & Superioritatis jederzeit gehabt und noch exerciret. O. O., o. Verlag, 1696. Folio. 2 Bl., 15, 118 S. Neuer Halbpergamentband (gleichmäßig leicht gebräunt, modernes Exlibris im Innendeckel). € 300,Erste Ausgabe, zu der gleichzeitig auch eine Ausgabe im Quart-Format erschien.- Das Stift Quedlinburg, zu dem auch die Stadt Quedlinburg gehörte, war zwar reichsunmittelbar, die tatsächliche Regierungsgewalt (Vogtei) lag aber bei Sachsen. Der sächsische Kurfürst, stets in Geldnöten, plante gegen den Widerstand des Stifts den Verkauf der Vogtei an Kurbrandenburg, was 1697 für eine Summe von 300.000 Talern tatsächlich erfolgte. Anfang 1698 wurde das Stift von preußischen Truppen besetzt. 1238 RANKE, Leopold von, Hardenberg und die Geschichte des preußischen Staates von 17931813. 3 Tle (in 1 Bd). Leipzig, Duncker und Humblot, 1879/81. Lwd. € 120,2. Auflage der in dem Werke “Denkwürdigkeiten des Staatskanzlers Fürsten von Hardenberg” den eigenhändigen Memoiren Hardenberg’s beigegebenen historischen Darstellung des Herausgebers. 1239 Der RAUM WESTFALEN. Im Auftrag der Provinz Westfalen herausgegeben von Hermann Aubin, Ottmar Bühler, Bruno Kuske u. a. 10 Bde der Reihe (Bde I; II,1; IV,1-IV,5; V,1; VI,1/IV,2). Berlin, Hobbing, 1931/96. Insgesamt 3266 S. Mit zahlreichen Tafeln, Karten und Abbildungen. OLwd (mit OUmschlag). Gr.-4to. € 340,- I. Grundlagen und Zusammenhänge; II,1. Untersuchungen zu seiner Geschichte und Kultur; IV,1. Wesenszüge seiner Kultur; IV,2. Beiträge zur Volkskunde und Baugeschichte; IV,3. Das Westfälische in Malerei und Plastik. IV,4. Volkskunst in Westfalen; IV,5. Westfälische Mundartliteratur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts; V,1. Untersuchungen zur anthropologischen Gliederung Westfalens; VI,1/VI,2. Fortschritte der Forschung und Schlussbilanz;. 1240 RECHTS-BEGRÜNDETE RATIONES, Warümb die Crohn-Schweden, den, Occasione des Dreyßig Jährigen Krieges, ohne Consens des Kaysers und Chur-Fürsten in den Warnemündischen Haven vor Rostock im vorigen Seculo eigenmächtig angelegten, und nach geschlossenen Westphälischen Frieden : von Anno 1648. biß hieher, nemblich ad Anuum 1710. und also, bey mehr als 60 Jahren, zu fast-gäntzlichen Untergang der Meckl. Fürstl. Residentzstadt und Vestung Rostock, und des See-Commercii, usurpirten Zoll, auffzuheben, und abzustellen, im stande Rechtens gehalten sey... (Schwerin), 1710. Folio. 1 Bl., 24; 56 (recte: 60 S.). In losen Rohbogen (Titel angestaubt u. etwas stockfleckig, einige Bl. m. Nässespur im Falz oder der unteren Ecke). € 220,Juristische Abhandlung mit zahlreichen Dokumenten über den von Gustaf Adolf von Schweden erhobenen berüchtigten “Schwedenzoll”, der nach dem Dreißigjährigen Krieg für mehr als ein Jahrhundert erhoben wurde. Am östlichen Warnowufer wurde ein Aufschlag von bis zu 20 % auf alle ausgeführten Waren verlangt, was Rostocks wirtschaftlichen Abstieg beschleunigte.- Heeß 5127. 1241 REHTMEYER, Philipp Julius, Syndicos Brunsvicenses ac antiquum judicium Vemeding delineaturus. Braunschweig, J. G. Zilliger, -1710. Kl.-4to. 10 Bl. Rücken-Broschur. € 65,Glückwunsch an den damaligen Syndicus der Stadt Braunschweig G. L. Luedeken, als dessen Sohn Joh. G. Luedeken zum Vize-Syndicus ernannt worden war. Über die Stellung der Syndici als Rechtsvertreter der Stadt nach innen und außen, mit Abdruck des (deutschen) Amtseides und mit einer vollständigen Liste der Braunschweiger Syndici seit 1454. Am Schluss über das mittelalterliche Femegericht (Vemeding) mit Abdruck eines 3seitigen plattdeutschen Textes “Wo men des Vemedinges scal beginnen”. 1242 REICHSHOFRAT: INHALT UND UEBERSICHT der am höchstpreißlichen kaiserlichen Reichshofrathe von Seite des Herrn Fürstbischofes von Freysingen, und Regensburg, als gefürsteten Probsten, und Herrn zu Perchtersgaden allerunterthänigst eingereichten Verantwortung und 188 Landesgeschichte, Ortsgeschichte Nachtrages, in Sachen zu Salzburg Herrn Erzbischofen und Fürsten, contra den Herrn Fürstbischofen zu Freysingen, und Regensburg... in einer Hauptübersichts- und selber nachgeordneten VII. Tabellen, dann einer sonderheitlichen Nachtrags-Uebersichts-Tabelle dargestellt Ohne Ort u. Dr., 1797. Folio. Titel, 37, (1) S. Rückenbroschur (Titel m. mehrere and. Bl. stark angestaubt u. knickfaltig, gebräunt, 2 Bl. oben angerändert). € 90,Befaßt sich lehensrechtlichen Problemen, u.a. mit der Frage, wie die vom Fürstprobst von Berchtesgaden an Kurpfalzbayern abgetretenen Stiftssalinen und Waldungen aus Erbgütern in Reichslehen verwandelt worden seien und ob dies vor dem Calixtinischen Konkordat (Wormser Konkordat 1122) der Fall gewesen sei oder danach. 1243 DAS REVALER GELEITSBUCH 1515 1626. Teil 1: Text. Tallinna turberaamat 1515 1626. I osa: tekst. Herausgegeben von Nikolai Essen u. Paul Johansen. Tallinn, 1939. Gr.-8vo. 328 S., 1 Tafel. OKart. (Umschlag und Papier stärker gebräunt). € 90,Publikationen aus dem Stadtarchiv Tallinn / Tallinna linnaarhiivi väljaandet, 9. - Die an die 2000 Einträge bieten eine einzigartige rechts-, sozial- und kulturgeschichtlichte Quelle für die Verhältnisse Nordestlands in den über hundert Jahren zwischen 1515 und 1626. Estnische Sippen und Dorfschaften aus der Umgebung Revals können genealogisch eingeordnet werden; die Angabe von zahlreichen Ortsnamen ermöglicht die Erstellung eines fast lückenlosen Siedlungsnetzes über Revals Umgebung - nebst Klärung der administrativen Verhältnisse, da meist auch der jeweilige Besitzer und Grundherr genannt wird. 1244 RÖSSLER, Emil Franz (Hrsg.), Deutsche Rechtsdenkmäler aus Böhmen und Mähren, eine Sammlung von Rechtsbücher, Urkunden und alten Aufzeichnungen zur Geschichte des deutschen Rechtes. Mit einer Vorrede von Jacob Grimm. Prag, 1843-52. CII, 210; CCXXXI, 432 S. Mit 5 Tafeln. Hlwd der Zeit (St.a.T., Papier gebräunt, leicht stockfleckig). € 120,1. Das Altprager Stadtrecht aus dem XIV. Jahrhundert; 2. Die Stadtrechte von Brünn aus dem XIII. und XIV. Jahrhundert. 1245 RÖSSLER, H., G. FRANZ, Biographisches Wörterbuch zur Deutschen Geschichte. München, Oldenbourg, 1952. XLVIII, 968 S. OLwd. € 40,1246 ROSTOCKSCHES STADT-RECHT, publiciret im Jahr 1757. Rostock, A. F. Röse, 1757. 4 Bl., 286 S., 1 Bl. In losen Bogen (erste u. letzte Lagen braunfleckig u. teils auch etwas stockig, sonst gut). € 160,Löste das bis dahin gültige Stadt-Recht von 1586 ab. Die Stadt Rostock hatte das Recht Lübecks als ihr Stadt-Recht angenommen. Im Laufe der Jahre ergaben sich in der Realität immer mehr Abweichungen von Recht und Praxis (durch die unterschiedliche Verfassung der Städte, alte Gewohnheiten und Sonder-Fälle), so daß die entstandene Rechts-Ungewißheit mit einem neuen Stadtrecht behoben werden mußte.- Heeß 3623. 1247 ROTH, Karl, Kleine Beiträge zur deutschen Sprach-, Geschichts- und Ortsforschung. Hefte 1-11 (von 20) u. 2 Anhänge in 1 Bd. München, Kaiser, 1850/55. Hldr der Zeit mit goldgeprägtem RSchild. (leicht berieben). € 120,Diesch 3417 a; Kirchner 7204. - Interessante Untersuchungen zu Ortsnamen, Landschaften, historischen Ereignissen, Volksbüchern etc., viele davon Bayern und Franken betreffend. Mit einem Verzeichnis der ältesten Freisinger Urkunden. - Leicht stockfleckig; Titel zu Heft 1 mehrfach gestempelt. In Heft 11 fehlt die vorletzte Lage (S. 65-80), letzte doppelt vorhanden. 1248 ROTHERT, Hermann, Westfälische Geschichte. 3 Bde. Gütersloh, 1951. Mit Abbildungen auf Tafeln. OLwdbde. € 58,1249 RÜTHER, H., Geschichte des Landes Hadeln. Aus dem Schrifttum des Heimatbundes der “Männer vom Morgenstern”. Ottendorf, Hottendorf, 1949. 304 S. Mit Abbildungen. OHlwd (mit OUmschlag). € 35,1250 SAMMLUNG DER KURPFALZ-BAIERISCHEN ALLGEMEINEN UND BESONDEREN LANDES-VERORDNUNGEN von Justitz- Finanz- Landschafts- Maut- Accis- Kommerzien- Manufakturoder Fabriquen-Sachen. Herausgegeben von Georg Karl Meyr (ab Bd 3: Mayr). Bd 1 - 4 (von 6) in 4 Bdn. München, Anna Maria Bötterinn, 1784 1788. Folio. Zus. über 3000 S.Mit 3 gestochenen Titelvignetten (1 verso Titel). 2 Hldrbde der Zeit und 2 Ldrbde der Zeit, alle abweichend gebunden (stärker bestoßen, 1 Kapital repariert, alle mit Bibl.-Stempel, 2 Bde teils stärker braunfleckig, wenige Lagen stark gebräunt; Bd 1: Deckelbezüge geklebt und ergänzt, Rückenschild mit kleiner Fehlstelle, ab S. 330 größer werdende Nässespur im seitlichen Rand; Bd 2: Rücken an Kopf und Gelenke ergänzt, Vordergelenk unten angeplatzt, wenige winzige Wurmspuren, Titel mit teils ge- 189 Landesgeschichte, Ortsgeschichte klebten Läsuren, Bd 3: Bindung etwas gelockert). € 400,Bd 1: Justiz-Sachen.- Finanz-Sachen.- Landschaftliche Gefälle.- Maut- und Kommerziensachen.- 2. Polizey- und Landkultur-Sachen.- Kirchen- und Religions-Sachen.- Militär-Sachen.- 3. Themen wie in 1, ältere Verordnungen ab 1640.- 4. Themen wie in 2, ältere Verordnungen.- Der Herausgeber war Kurfürstlicher Hofrats-Sekretär und Registrator.- Hamberger/M. V,220 (Tl 1). 1251 CORDT SCHEUFFLING und Consorten. Hamburg, 1701 - 1702. Rückenbroschuren (teils stärker gebräunt, stellenweise braunfleckig u. feuchtrandig). € 160,1. KURTZER, DOCH WAHRHAFFTER UND ACTEN-MÄSSIGER BERICHT. In Sachen 1. Der sämmtl. Tischler-Gesellen Kl. Contra Cordt Scheuffling und dessen Consorten... Thomas Ritter, Hans Schacht & Jacob Gützkau... Imgleichen 2. Des Ambts der Tischler Kl. Contra Cordt Scheuffling und gemeldte Consorten... (Hamburg, 24. Jan. 1701). 24 S.- Dokumente zu einem Fall von Unterschlagung. Der Altermann Cordt Scheuffling und seine Mit-Alten wurden von Hinrich Barneke und einigen Mit-Meistern beschuldigt, aus der Zunftlade 1000 Mark Lübisch genommen, keine Quittungen beigebracht und mithin das Geld unterschlagen zu haben. Abgedruckt sind u.a. die Auflistung des Buchhalters Bernhard Kellermann und die Anklageschrift des Amts der Tischler.- 2. KURTZER UND WAHRHAFFTIGER ACTEN-MÄSSIGER GEGEN-BERICHT und Vorstellung Unser Cordt Scheuffling und Consorten... des allhiesigen Tischler Ambts wider des anmassentlichen Alten Hinrich Barneke jüngst in Druck gegebenen falschen und ohnwahren... Bericht. (Hamburg), 18. Oct. 1702. 21 n. num. Bl.- Scheuffling und Cons. behaupten hier u.a., Nachweise für Ausgaben bereits erbracht, und bezichtigen andere Meister der Lüge.- Mit zahlreichen Anlagen, darunter mehrere Eingaben des Juristen Hermann Langenbeck und Auszüge aus dem Amts-Buch, über die verschiedenen Ausgaben, die aus der Amtslade bestritten wurden, sowie über Einnahme und Ausgabe der Jahre 1682 bis 1699.- 3. RECHTLICHE VERTHÄDIGUNG (!) Des Wahrhafftigen Acten-mässigen Gegen-Berichts und Vorstellung von Cordt Scheuffling Et Consorten... wider den anmassentlichen alten Hinrich Barneken Und ihm anhangenden Tischler-Meistern. Hamburg, den 8. November 1702. 20 S.- Engagierter Plädoyer für Scheuffling und seine Mit-Alten, in Auftrag gegeben von den “Alten und Meistere des allhiesigen Tischler-Amts.- DABEI: ABGENÖTIGTE KURTZE VORSTELLUNG, Auff Conrad Bülaw und Marselius Cordes,... so genanten wahrhafften (aber in der That unwahrhafften) Geschichts-Erzehlung: Von Seiten Der Alten des allhiesigen Schmiede-Ambts. Hamburg, Nov. 1702. 8 Bl.Punkt für Punkt wird hier im Gegenzug aufgeführt, wessen man Bülaw und Cordes beschuldigt, und mit Anlagen untermauert. U.a. ging es um eine nicht eingehaltene Zusage gegenüber einem Gesellen. 1252 SCHIRACH, Wilhem v., Beiträge zur Anwendung des Rechts mit vorzüglicher Rücksicht auf die Rechtspflege in den Herzogthümern Holstein und Lauenburg. Hamburg, Perthes u. Besser, 1822. 16, 236 S., 1 Bl. Hlwdbd der Zeit (berieben, überklebter St. a. T.). € 90,Wilhelm v. Schirach war seit 1807 Obergerichtsrat in Glückstadt. 1834 wurde er zum Ersten Rat bei dem neuerrichteten Schleswig-Holsteinisch-Lauenburgischen Oberappellationsgericht in Kiel ernannt.- Kat. d. Schl.-Holst. Landesbibl. I, 613. 1253 SCHLIEBEN, Wilhelm E. A. v., Neuestes Gemälde der Preußischen Monarchie. Wien, Doll, 1830. 2 Bl., 446 S., 1 Bl. Mit 4 Kupfertafeln dargestellt Kynast im Riesengebirge, das Museum in Berlin, Stubbenkammer (Vorgebirge der Insel Rügen) und Kirche des Deutschen Ordens zu Marienburg. Hldr der Zeit. € 120,.Schütz’s Allgemeine Erdkunde, 15. - U. a. über Pommern, Schlesien, Posen, Rheinprovinz u. Westfalen. Mit Ansichten von Kynast im Riesengebirge, Museum in Berlin, Stubbenkammer auf Rügen, Marienburg sowie Koblenz u. Ehrenbreitstein. - Leicht braunfleckig. 1254 SCHMID, Caspar v., Commentarius amplissimus in jus provinciale Bavaricum per tres tomos divisus. 3 Bde. München, S. Rauch für J. H. v. Geldern, 1695. Folio. 8 Bl., 224 S., 6 Bl., 201, (1) S., 8 Bl., 137, (1) S., 2 Bl., 159 (recte 177, 1) S., 2 Bl., 22 S., 22 Bl. u. 3 Bl., 1183 S., 34 Bl. u. 3 Bl., 920 S., 22 Bl. Mit gestochenem Frontispiz u. gestoch. Titelporträt (auf die Rückseite des Vortitels aufmontiert). Neue Ppbde (feuchtwellig, Band 2 durchgehend, Bd 3 teilweise mit Nässerändern und braunfleckig, Buchblock von Bd 1 anfangs an der unteren Ecke etwas beschädigt, Bd 3 anfangs sporfleckig, Bl. 2 mit hinterlegten Einrissen, Stempel auf Titelrückseite). € 800,Das bayerische Recht, wie es sich auf Grundlage des Römischen Rechts durch territoriale Praxis und Gesetzgebung gestaltet hatte, wird hier dargestellt auf Grund langjähriger Erfahrung, die an oberster Stelle mit praktischer Einsicht gewonnen wurde ... Eine hervorragend tüchtige, für ihre Zeit als zielbewusste Bearbeitung eines Territorialsonderrechts wohl einzig dastehende Leistung (Stintzing/Landsb. III.1/Text 35). Caspar v. Schmid (1622 - 1693) leitete seit 1667 als Kanzler die bairische Politik. Seine Commentarii dienten noch später der Kreittmayrschen Kodifikation als wesentliche Grundlage.- Der Gesamttitel erscheint nur als Vortitel zu Band 1; Bandtitel des ersten Bandes: Commentarii ad processum summarium et edictalem etc.; Bandtitel zu Band 2 und 3: Commentarii ad jus municipale Bavaricum.- VD17 1:015884H. 1255 SCHOLVIN, Gerhard Philip, Die Dankbarkeit der Armen in der Theurung welche im Win- 190 Landesgeschichte, Ortsgeschichte ter 1772 zur Zeit der viele Wochen lang anhaltenden täglichen Speisung etlicher hundert Armer auf hiesigem Waysenhause in einer Predigt daselbst vorgestellet worden. Hannover, (1773). 28 S. Geheftet mit farbigem Umschlag, eingeheftet in einfachen Bibliothekskarton. € 75,Scholvin war Pastor an der Kreuzkirche in Hannover. Seine zahlreichen Schriften bei Hamberger/Meusel VII, 285, aber nicht in Stammhammer, Socialpolitik. - Papier teilweise leicht braunfleckig. 1256 SCHRÖDER, Johann Christian, Repertorium des Rostockschen Rechtes. Rostock, Christian Müller, 1784. 24 S., S. 281 - 648 (= Buchstaben K bis Z). In losen Bogen (etwas gebräunt, anfangs gering feuchtrandig). € 70,Zweite Hälfte der alphabetisch geordneten Sammlung von Gesetzen, das Privatrecht betreffend: von “Kälber” bis “Zufuhrs-Leute” bzw. “Zusammenkunft” (s. Versammlung).- Johann Christian Schröder (1760 bis 1809) war Jurist und seit 1801 im Rostocker Magistrat; er gründete in der Hansestadt die erste geregelte Armenanstalt Mecklenburgs. - Heeß 3624. 1257 SCHRÖTER, Hans Rudolph (Hrsg.), Beiträge zur Mecklenburgischen Geschichts-Kunde. Bd 1, Heft 1. Rostock, Stiller, 1826. (16) (24) 44 S. Ppbd d. Zt. 4to. € 60,- broschur (angestaubt und etwas schief beschnitten, mit wenigen Fleckchen). € 60,Jahresbericht von dem Rechnungsführer August Leberecht Stimmel, mit einem gereimten Neujahrsgedicht des SocitätsCollecteurs Schütze am Schluß. 1260 SCHULTZE, Walther, Die fränkischen Gaugrafschaften Rheinbaierns, Rheinhessens, Starkenburgs und des Königreichs Württemberg. Berlin, Garleb, 1897. XLIII, 544 S. Mit lith. Faltkarte. Hlwd (St.a.T.). € 48,1261 SIMONS, Eduard (Hrsg.), Kölnische Konsistorial-Beschlüsse. Presbyterial-Protokolle der heimlichen kölnischen Gemeinde 1572-1596. Bonn, Hanstein, 1905. XXXII, 510 S. OLwd (St.a.T.). € 45,Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, 26. 1262 SINGENER STADTGESCHICHTE. Herausgegeben von H. Berner und R. Brosig. 3 Bde. Konstanz, Südkurier bzw. Sigmaringen, Thorbecke, (1987/94). Ca. 1650 S. Mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen, Portr., Karten, graphischen Darstellungen und Tabellen. OLwd. € 50,- 1. Rostockische plattdeutsche Chronik von 1310-1314; 2. Specimen Diplomatarii Rostochiensis 1268-1322. - Alles Erschienene. - Nicht bei Dahlmann/Waitz. Beiträge zur Singener Geschichte, 14/16. - Hegau-Bibl., 55. 1. Singen. Ziehmutter des Hegaus. 1987; 2. Singen. Dorf und Herrschaft; 3. Singen, die junge Stadt. - Mit Beitr. von J. Aufdermauer, J. Becker, H. Berner, M. Bittmann, F. Kubala, F. Götz u. a. 1258 SCHUEGRAF, Joseph R., Stauf und Walhalla. Ein geschichtlicher Versuch aus Urkunden und amtlichen Quellen. Regensburg, o. N., 1834. 94 S. 3 lithographische Tafeln. Einfacher Ppbd der Zeit. € 160,- 1263 SITZUNGS-PROTOKOLLE des Ersten Vereinigten Landtages. Protokolle der Vereinigten Kurien und der Kurie der drei Stände. (2 Teile in 1 Bd). Berlin, Decker, 1847. (18) 542; (8) 115 S. Ppbd der Zeit (St.a.T., teils Feuchtigkeitsspuren). € 120,- Verfasser ermittelt. Die 3 Tafeln zeigen eine rekonstruierte Ansicht von Burg und Stadt Stauf, eine Skulptur sowie eine Ansicht aus der Gegenwart. - Einband etwas fleckig, innen sehr gut. Alter St. a. Titel. 1259 SCHÜTZE, Johann Gottlob, Den hochund werthgeschätzten Mitgliedern einer löblichen Einträchtigen Bürger-, Beneficien-Grabe-Gesellschaft überreicht beim Antritte des 1828sten Jahres seinen Glückwunsch nebst Verzeichniß der Herren Cassen-Officianten sowohl als der verstorbenen, neu eingerückten und abgegangenen Mitglieder vom 1sten Januar 1827 bis 1sten Januar 1828. Dresden, C. Ramming, 1828. 4 Bl. Rücken- Der 2. Teil sind die Protokolle der Herren-Kurie. 1264 SONNENSCHMIDT, Friedrich Hermann, Sammlung der für Neu-Vorpommern und Rügen in den Jahren 1802 bis Schluß 1817 ergangenen Gesetze, Königl. Schreiben, Regierungs-Patente, Rescripte und sonstigen Bekanntmachungen und Verordnungen. 2 Bde. Stralsund, Königl. Regierungs-Buchdruckerei, 1844-1847. 16, 80, 564 S. u. 8, 82, 722 S. Hldrbde der Zeit (etwas abweichend gebunden, beide berieben u. etwas fleckig, Ecken u. Kapitale bestoßen, Rücken von Bd 1 lose, innen gebräunt u. teils braunfleckig). € 180,- 191 Landesgeschichte, Ortsgeschichte Die chronologische Sammlung füllt die Lücke zwischen Dähnerts Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden (bis Anfang 1802) und den 1818 begonnenen Amtsblättern der Königl. Regierung zu Stralsund. Friedrich Hermann Sonnenschmidt (1801-1881) - er war wenige Jahre später an der Justizreform für Neu-Vorpommern und Rügen beteiligt liefert für die abgedruckten Verordnungen, Gesetze etc. jeweils Standort, Quelle und Kurzinhalt.- Erschlossen durch ein chronologisches Register.- ADB XXXIV,636. 1265 SPIEGEL DER GESCHICHTE. Festgabe für Max Braubach zum 10. April 1964. Herausgegeben von Konrad Repgen und Stephan Skalweit. Münster, Aschendorff, 1964. VIII, 976 S. Lwd (St.a.Titelrückseite). € 48,Mit Beiträgen von Gerhard Adelmann, Helmut Beumann, Hermann Conrad, Jacques Droz, Eugen Ewig, Hubert Jedin, Helmut Lahrkamp u. a. 1266 SPRENG, Johann Jakob (anonym), Abhandlungen von dem Ursprunge und Altertum der mehrern und mindern Stadt Basel, wie auch der raurachischen und baselischen Kirche. 3 Tle (in 1 Bd). (Basel, Selbstvlg), 1756. 2 Bll., 38; 179; 72, XII S. Hldr des 19. Jhs. 4to. € 240,Haller III, 1570 u. IV, 769-770. - Sehr seltene Schriften zur Baseler Frühgeschichte, im gleichen Jahr separat erschienen u. hier unter einem Sammeltitel zusammengefaßt. Trug dem Autor Schwierigkeiten mit den kathol. Orten ein, weil er sich gegen lokale Heiligenkulte wandte. - Wenige Bll. gering gebräunt. - Unbeschnitten. 1267 Die STADT MOSKAU in gesundheitlicher Beziehung. Kurze Uebersicht über die Entwicklung und den gegenwärtigen Stand des Medizinal- und Sanitätswesens. Im Auftrage der Kommunalverwaltung der Stadt Moskau. Moskau, 1911. VI, 90 S. Mit 64 Abbildungen und 18 Plänen. Kart. (St.a.T. und Titelrückseite, Bibl.-Sch.). € 280,Mit 2 Beiheften: RAMMUL, A., Die Wasserversorgung der Stadt Moskau. Nach den Arbeiten von K. Karelskich, W. Puschetschnikow, S. Kumanin, I. Birjükow, Al Petrow, A. Mamonow, A. Rammul und S. Oserow im Auftrage der Moskauer Stadtverwaltung zusammengesetzt. 1912. 25 S. und Einige Angabe über die Kanalisation der Stadt Moskau und kurze Erläuterungen zu den beilieg. Plänen. 1912. 7 S. 1268 STAEHELIN, Adrian, Die Einführung der Ehescheidung in Basel zur Zeit der Reformation. Basel, Helbing u. Lichtenhahn, 1957. Gr.-8vo. 15, 209 S. Ppbd der Zeit mit montiertem vorderen OUmschlag (Einband mit Klarsichtfolie bezogen und mit Rückensignatur, Stempel verso Titel). € 65,Basler Studien zur Rechtswissenschaft, 45. 1269 STÄLIN, Paul Friedrich, Wirtembergische Geschichte 4 Bde. Gotha, Perthes, 1841/73. Über 2200 S. Spätere Hlwd. € 240,Dahlmann-Waitz (9.A.) 1895. 1882/87 erschien im Rahmend er Staatsngeschichte Heeren/UKerts eine neue Auflage. 1. Schwaben und Südfranken von der Urzeit bis 1080; 2. Schwaben und Südfranken. Hohenstaufenzeit 1080-1268; 3. Schwaben und Südfranken. Schluß 4. Schwaben und Südfranken vornehmlich im 16. Jahrhundert. - Tlw. stockfleckig. 1270 STAMM, Ferdinand, Verhältnisse der Volks-, Land- und Forstwirthschaft des Königreiches Böhmen. Im Auftrag des Vorstandes der XVIII. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe nach den Erhebungen der k. k. patriotischökonomischen Gesellschaft, ihrer Filialen und einzelner Fachmänner in Böhmen dargestellt. Prag, Rohlicek, 1856. 406 S. Mit 1 Kartkarte und 7 lith. Tafeln. OLwd (St.a.T., Rücken repapiert). € 120,Festgabe für die Mitglieder der XVIII. Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe. 1271 STIEHL, Otto, Das deutsche Rathaus im Mittelalter in seiner Entwickelung geschildert. Leipzig, Seemann, 1905. VI, 167 S. Mit 187 Abbildungen. Hlwd. 4to. (St. a.T.) € 45,Mit 187 Abbildungen im Text, Photographien und Grundrisszeichnungen. 1272 STOLLE, F(erdinand), Sachsens Hauptstädte. Ein humoristisch-politisches Doppelpanorama. Theil 1: Das neue Leipzig nebst einer Kreuzthurminspiration über Dresden. Leipzig, O. Wigand, 1834. 395 S. Spät. Ppbd (OUmschlag eingebunden). € 120,Wer indeß classisch sprechen will, der nennt Leipzig nicht Leipzig, sondern Athen, und da die Stadt an der Pleiße habilitirt ist, Pleiß-Athen. ... Wer aber revolutionair sprechen will, der nennt Leipzig ebenfalls nicht Leipzig, sondern Klein-Paris. ..”. Eingehende Kulturgeschichte der Stadt, aber auch über Buchhandel, “Leipzigs Frauen und Mädchen, Tanzlehrer, Blondinen und Brünetten” etc. Ein launiger Stadtführer. Am Schluß (S. 315ff) ein kurzer Ausflug nach Dresden, von S.E.R. Ein Jahr später erschien noch Teil 2: Die sächsische Revolution oder Dresden u. Leipzig in den Jahren 1830 u. 1831. 1273 STRENGE, Karl Friedrich von, Ernst DEVRIENT (Hrsg.), Die Stadtrechte von Eisenach, Gotha und Waltershausen. Jena, Fischer, 192 Landesgeschichte, Ortsgeschichte 1909. 106, 442 S. Mit 2 Tafeln, 2 Stadtplänen und einer Flurkarte. Hlwd (mit eingebundener OBroschur). € 60,Thüringische Geschichtsquellen, Neue Folge, 6. - DahlmannWaitz 120/494. - Sehr gutes Ex. 1274 STUDIA BALTICA STOCKHOLMIENSIA. Published by the Centre for Baltic Studies at the university of Stockholm. Editor Aleksander Loit. Heft 1 und 2. Stockholm, 1985. 150; 572 S. OKart. € 45,- Veröffentlichungen der Schlesischen Gesellschaft für Erdkunde e. V. und des Geographischen Instituts der Universität Breslau, 21. - Mit Beiträgen von Hermann AUBIN, Die deutschen Stadtrechtslandschaften des Ostens; Otto BERNINGER, Zur Georgraphie der frühen Besiedlung Ostpreußens; Friedrich MAGER, Die Entwicklung der Kulturlandschaft Pommerellens; Manfred LAUBERT, Die Triebfedern der Aufstandsversuche des Posener Polentums 1845/46; Wilhelm VOLZ, Schlesien und der deutsche Raum u. a. 1278 WAGNER, Johann Georg, Einer loblichen uralten Statt Solothurn viljährige Streithandlung; und entlich darauff erfolgter 1. Die Verbindungen zwischen Skandinagütlicher Betrag mit dero Eydtvien und Ostbaltikum aufgrund der archäologischen Quellenmaterialen. I. Symgnossen Lobl: Statt Bern/etc. Der posium der sowjetestnischen und schwelieben Nachwelt zu wuessenhaffdischen Archäologen, Tallinn 12.-15. Okter nothfähliger Nachricht; von tober 1982. Herausgegeben von AleksanHerren Frantz Haffner geweßten der Loit und Jüri Selirand; 2. National moStattschreiberen angefangen/ und vements in the Baltic countries during the guten Theyls verfertigt; demnach 19th century. The 7th conference on Baltic studies in Scandinvia, Stockholm, June aber völlig zusammen getragen 10-13, 1983. Editor Aleksander Loit. und vollendet; auch mit einem or1272 denlichen Register und anderer 1275 TORNOW, Peter, Tractatus de feudis Nothwendigkeit versehen. Solothurn, J. J. BernMeclenburgicis eorumque jure. 2 Teile (in 1 Bd). hardt, 1667. 2 nn. Bl., 329 S. 9 nn. Bl. Pgt d. Zt. FoGüstrow und Leipzig, Rusworm, 1708/11. 8 Bll., lio. € 360,720S., 1 Bl., 426 S. Mit 1 (von 2) gest. Porträt. Der ursprüngliche Verfasser des Werkes hatte 1661 sein “TroPpbd des 19. Jahrhunderts mit Rückenschild. phaeum Veritatis=Das Siegzeichen und EhrenKräntzlein der € 350,- Warheit/Oder Unpartheyisches Examen und wolgegründte Heeß 3687. - Ebd gering berieben, untere Ecken bestoßen, Bezug an den Gelenken mit kleinem Einriss, Rücken lose, etwas gebräunt, Porträt und Marginalien leicht angeschnitten. Durchgehende handschriftliche Kapitelbezeichnung im Kopfsteg, Titel mit kleinem Stempel. Ohne das aus Teil 1 wiederholte Porträt in Teil 2. 1276 URKUNDENBUCH der Stadt Göttingen. Herausgegeben von Gustav Schmidt. 2 Bde. Hannover, Hahn, 1863/67. VI, 476; X, 502 S. Mit 3 Siegeltafeln. Hldr der Zeit mit goldgeprägtem Wappensupralibros der Ernst-August-Fideicommiss-Bibliothek (Rücken beschabt). € 380,Loewe 3550. - Urkundenbuch des historischen Vereins für Niedersachsen, Heft 6 u. 7. Berichtszeit bis 1500, weiter nicht erschienen. 1277 VOM DEUTSCHEN OSTEN. Max Friederichsen zum 60. Geburtstag. Herausgegeben von Herbert Knothe. Breslau, Marcus, 1934. XII, 427 S. Mit Porträt, 13 Textfiguren und 28 Tafeln. OKart. € 35,- Ableinung Deß im letstverwichenen 1660 Jahrs gedruckten Tractätleins: Iura Beinweilensia genandt...” zur Landeshoheit Solothurns vorgelegt. (HAB Wolfenbüttel). 1279 WOEHNER, Paul G., Steuerverfassung des platten Landes der Kurmark Brandenburg. Bd 1 u. 2 (von 3). Berlin, Vossische Buchhandlung, 1804 - 1805. 4to. 8, 228 S., 1 Bl. u. 5, (1), 286 S. Mit zahlreichen Tabellen. Hldrbde der Zeit mit farbigen Rückenschildern und Goldprägung (gering berieben, innen mit altem Besitzvermerk, Bibl.Schildchen sowie 2 Stempeln auf Titel). € 220,Bd 1 über die zur Kurmark gehörigen Kreise und ihre jeweiligen Beiträge zum Gesamtsteueraufkommen, über die verschiedenen Abgabenarten: Kontribution, Kavallerie- und Lehnpferdegeld, Ziese, Accise, Schoss, Kriegsmetze, Kriegsfuhr- und Lagergeld, Handwerkersteuer, Potsdamsche Bettgelder (für Anschaffung und Unterhalt von Betten und Bettgerät der Garden in Potsdam), Justiz-Salarien-Gelder, Impost, Fouragelieferungen, Marsch- und Molestien-Kasse, Vorspann und Fuhrwesen, Remissionen, Bauhilfsgelder u.a. Bd 2 darüber, wieviel jeder Kreis der Kurmark anteilig an den verschie- 193 Alte Wirtschaftswissenschaft denen Abgabenarten aufbrachte.- Humpert 11881.- Ohne den 1805 erschienenen Band 3. 1280 WOLF, Adam, Geschichtliche Bilder aus Oesterreich. 2 Bde. Wien, Braumüller, 1878/80. V, 410; V, 414 S. OBroschur (etwas stockfleckig). € 45,Von der Reformation bis zur Aufklärung (1526-1792). 1281 WOLF, Joseph Heinrich, Das Haus Wittelsbach. Bayern’s Geschichte aus Quellen bearbeitet. Prachtausgabe. Nürnberg, Zeh, 1845. 602 S. Mit 12 Stahlstichen. und allegorischem Titelbilde. Lwd der Zeit. € 60,Erste Ausgabe, 1847 noch eine Prachtausgabe. 1282 WOLTERECK, Friedrich Adolph, Kurtzer Begrif Braunschweig-Wolfenbüttelscher LandesOrdnungen und Gesetze, welche seit den ältesten Zeiten biß hierher von Jahren zu Jahren ergangen. Mit einem Real-Repertorio ausgefertiget. Braunschweig, Keitel Erben, 1750. 11 Bll, 418 S., 40 Bll. Hpgt der Zeit (Kanten leicht bestoßen, breitrandig, gebräunt, wenige alte Anmerkungen). € 400,Loewe 1678. - Erste Ausgabe. Chronologisches, nach Herzögen geordnetes Verzeichnis der Gesetze und Verordnungen von 1232 - 1749 mit ausführlichem Register. - Vordere Vorsätze mit gest. Exlibris von Friedrich August Herzog zu Braunschweig-Oels, sowie Exlibris der Sammlung Ordelheide. - Es handelt sich um ein Repertorium, nicht um eine Sammlung von Gesetzen. Das heißt, dass die Gesetze nicht im Volltext, sondern nur mit ihren (u. U. fiktiven) Titeln und einer kurzen Inhaltsangabe nach art von Urkundenregesten wiedergegeben werden. Nachgewiesen wurden hier die Gesetze von 1232 bis 1749 in chronologischer Ordnung. Vorliegend die erste Ausgabe dieses Repertoriums, das unter Berücksichtigung der zwischenzeitlich ergangenen Gesetze 1771 noch einmal herausgegeben wurde. 1283 ZIEGLER, Anton, Historische Memorabilien des In- und Auslandes. Wien, 1840. 99 un. Bl. Mit 96, teils getönten Federlithographien von J. Nep. Geiger. Hldr. 4to. € 45,96 historische Ereignisse, meist aus der mittelalterl. Geschichte, je durch 1 Tafel illustriert. - Durchgehend leicht stockfleckig, 1 Titel u. Innenspiegel gestempelt. 1284 ZIMMERMANN, Gustav, Das wahre Rechtsverhältniß der Herzogthümer Schleswig und Holstein zu einander, zu Deutschland und zu Dänemark. Hannover, C. Rümpler, 1854. 10, 456 S., 1 Bl. Lwdbd der Zeit mit bildgeprägtem Deckeldekor und allseitigem Goldschnitt (leicht braunfleckig, Ex Libris-Stempel “ex Bibliotheca Fideicomm. Ernesti Aug.” auf der Titelrückseite). € 160,Exemplar aus dem Besitz des königlichen Hauses Hannover.G. Zimmermann war lange außenpolitische Berater der Regierungen unter König Georg V. von Hannover, der die Ansichten Zimmermanns über den Konstitutionalismus voll und ganz teilte. In der schleswig-holsteinischen Frage, die Zeit vor und nach 1848 betreffend, stand Zimmermann auf Seiten Dänemarks, wie auch die vorliegende Schrift zeigt. 14. Alte Wirtschaftswissenschaft 1285 ALLGEMEINE ENCYCLOPAEDIE für Kaufleute und Fabrikanten so wie für Geschäftsleute überhaupt ... Herausgegeben von einer Gesellschaft Gelehrter und praktischer Kaufleute. 3. Auflage. Leipzig, O. Wigand, 1838. 4to. 4, 804 S., 1 Bl. Hldrbd der Zeit mit reicher Rverg. (etwas fleckig u. bestoßen, Rücken oben eingerissen, durchgehend wenig braunfleckig, vereinzelte Knickfalten). € 600,Humpert 5508; Zischka 185 (spätere Auflage).- “Vollständiges Wörterbuch des Handels, der Fabriken und Manufacturen, des Zollwesens, der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde, des Bank- und Wechselwesens, der Staatspapier- und Usanzenkunde, der Buchhaltung, des Handelsrechts mit Einschluß des See- und Wechselrechts, der Schiffahrt, des Fracht- und Assekuranz-Wesens, der Handels-Geographie und Statistik, so wie der Waarenkunde und Technologie” (Untertitel). 1286 BASTIAT, Frederic, Ausgewählte volkswirthschaftliche und politische Schriften. Aus dem Französischen übersetzt von Carl Julius Bergius. 2 i(n 1 Bd). Hamburg, Hoffmann u. Campe, 1859. 2 Bl., 291 S.; 3 Bl., 309 S. Hlwdbd der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (Einbanddeckel beschabt, Innengelenk vorn gelockert, Exlibris u. priv. Stempel, stellenweise stärker stockfleckig). € 160,Erste deutsche Ausgabe dieser Werk-Auswahl des “überzeugten Vertreters des Freihandels und Laissez-Faire-Enthusiasten” (Schumpeter), die u. a. auch Briefe und Wahlprogramme enthält. - Steinbrink 1859.1. 1287 BEIER, Adrian, De collegiis opificum. Editio nova multis auctior incrementis, interprete Fr. G. Struvio. Accedit praefatio, monita quaedam ad jurisprudentiam Germanicam augendam et rem 194 Alte Wirtschaftswissenschaft opificiariam emendandam sistens, Joh. Guil. Goebel. Helmstedt, J. C. Lohmann, 1727. Kl.-4to. 12 Bl., 736 S., 36 Bl. mit gestoch. Titelvignette. Hpgtbd der Zeit (berieben, Rücken oben und unten mit Schabstelle). € 600,- (1771/85; Humpert 2107). - Bd 4 und 8 mit umfangreichem Register. 1289 BENSEN, Heinrich, Materialien zur Polizei=, Kameral= und Finanzpraxis für angehende praktische Staatsbeamten. 3 Bde. Erlangen, Palm, 1800/03. 612; 671 (3); 693 (1) S. Interimsbroschur der Zeit (ungeschnitten) € 300,- Umfassende Darstellung des Zunftrechtes: Von Gilden, Handwerken, Innungen und Zünften; wieviel Personen zur Aufrichtung einer Zunft vonnöten; von den Handwerks-Meistern; von fremden und auswärtigen Meistern; Humpert, Kameralwissenschaften, 1927. von gescholtenen und untüchtig gemach- K.D.H. Bensen war Prof. der Rechte u. ten Meistern; Gerichtsbarkeit und BotKameralwiss. in Erlangen u. Würzburg mäßigkeit der Zünfte; Aufhebung der (ADB, 2, 341). - Neue Ausgabe von SchotZünfte u.a. Mit sehr vielen deutschsprat’s Vorbereitung zur juristischen Praxis, chigen Zitaten aus den Zunftordnungen. besonders in Rücksicht auf die Schreibart Adrian Beier (1634 - 1698) war Syndikus in rechtlichen Geschäften (Nebentitel von der Stadt Jena und Professor an der UniBand 1). - Wir binden neu auf Wunsch. versität. In zahlreichen Schriften befasste er sich mit dem Handwerkswesen seiner 1290 BENZENBERG, Johann Zeit sowohl nach der technologischen Friedrich, Ueber das Cataster. 2 wie der juristischen Seite und “galt bis Bde. Bonn, Weber, 1818. XXIII, zum Ende des 18. Jahrhunderts als DER deutsche Handwerksjurist” (NDB 2, 19). 568; XVI, 425 S. Ppbde der Zeit. Die Neuausgabe mit zahlreichen “Annot€ 1.200,ationes” zu den einzelnen Kapiteln. Der 1. Geschichte des Catasters; 2. Verferti1287 Herausgeber Friedrich Gottlieb Struve, gung des Catasters. - Extrem selten, seit seit 1725 Professor in Kiel, war ebenfalls 1945 kein Exemplar im Jahrbuch der Auktionspreise nachgeauf das Handwerksrecht spezialisiert.- Meusel XIII, 507; vgl. wiesen. Benzenberg, von Haus aus Physiker (“Zahlen entADB 36, 676.- Zwei weitere Werke angebunden: II. scheiden”), lieferte zahlreiche, noch heute gesuchte staatsBEUST,J.E.v. Consiliarius in compendio, Oder Kurtzer Begriff und öffentlichrechtliche Arbeiten. von Amt, Pflicht und Rechten Fürstlicher Räthe, wie hierauf so wohl an Seiten hoher Regenten, zu Aufnehmung und Be1291 BENZENBERG, Johann Friedrich, Ueber förderung Dero Landen und eigenen Nutzens, als auch an Handel und Gewerbe, Steuren und Zölle. Elberfeld, Seiten der Fürstlichen Räthe selbst, zu Erfüllung ihrer SchulBüschler, 1819. 3 Bl., 393 S. Ppbd der Zeit mit digkeiten zu reflectiren sey. Gotha, J. P. Mevius, 1743. 8 Bl., 244 S., 8 Bl.- Erste Ausgabe.- Joachim Ernst v. Beust war Rückenvergoldung (etwa berieben, Vorsätze erselbst Brandenburg-Kulmbachischer Regierungsrat, zugleich neuert, Titel mit mehreren Bibl.-Stempel). € 180,Kriegsrat des Fränkischen Reichskreises und Oberamtmann Erste Ausgabe der Aufsätze. Der Publizist und Physiker Jozu Ohrdruff.- Meusel I, 382.- III. NEGUSANTIUS,A. Tractatus hann Friedrich Benzenberg (1777 - 1846) hatte sie zuerst in de pignoribus et hypothecis. In qui omnes propemodùm cadem von ihm selbst herausgegebenen “Deutschen Beobachsus, qui in controversiam venire possunt, summo studio ac ter” veröffentlicht, für die Buchausgabe bearbeitet und in ingenio juxta Doctorum ac Tribunalium sententias dilucidè vier Abteilungen unterteilt: Allgemeine Untersuchungen enucleantur. Editio novissima. Köln, S. Ketteler, 1700. 1 Bl., Bittschriften der Theider und Gladbacher Fabrikherren an den 226 (recte 632) S., 13 Bl.- Bereits aus dem 16. Jahrhundert Königs - Kornhandel und Kornvereine - Steuern und Zölle.stammende und mehrfach wieder aufgelegte Abhandlung Humpert 9948. über Pfänder im allgemeinen und die Hypotheken als unbewegliche Pfänder im besonderen.- Jöcher III, 850. 1288 BENEKENDORF, Karl Friedrich v., Oeconomia forensis oder kurzer Inbegriff derjenigen Landwirthschaftlichen Wahrheiten, welche allen sowohl hohen als niedrigen Gerichts-Personen zu wissen noethig. 8 Bde. Berlin, Pauli, 1775/1803. 4to. Abweichend Ppbde der Zeit. € 600,Kress 7151. Humpert 3023. - Benekendorf war Herausgeber von “Berliner Beiträge zur Landwirthschaftswissenschaft” 1292 BERNHARD, Johann Christoph, Vorschläge zu einer wirthschaftlichen Policei der Dörfer oder wie die Landwirthschaft daselbst überhaupt, sowohl in Absicht auf die Policei und der Communen gemeinschaftliche Einkünfte und Cassen, als auch der Inwohner besonderer Haushaltung zu verbessern sey. Neueste Auflage. O. O., o. Verlag, 1787. 3 Bl., 185, (1) S. Ppbd der Zeit (Einband gering fleckig). € 300,- 195 Alte Wirtschaftswissenschaft Neuausgabe der Abhandlung, entstanden “zur Aufhelfung und Verbesserung” notleidender Ortschaften (zuerst 1768) . Der Ökonomierat und Burgvogt Bernhard schlägt u.a. vor, Landwirtschaftsaufseher zu bestellen, vor Abgabenerhebung eine gründliche Bestandsaufnahme zu veranstalten, regt die Einrichtung von Gemeinschafts-Back-, Wasch- und Darrhäusern an und macht sich für Straßenverbesserung, kommunale Bevorratung, Austeilung gedruckter Nachrichten unter die Dorfleute stark. Weitere Themen sind: Feueranstalten, Seidenbau, vorkehrungen gegen Schwelgerei und Müßiggang, Felddiebstahl, Schafund Bienenzucht, Luxus, Viehversicherungen u.a.m.- Güntz II, 218; Humpert 8629; Meusel, Verstorbene I,351 (jew. Ausg. 1768). chen R.Raths” - für eine völlige Abschaffung der Zollschranken im Innern und ihre Ersetzung durch eine Kopfsteuer ein. Erst 1834 wurde der deutsche Zollverein gegründet.- Humpert 10177.- Roscher 951. Entwicklung des Bankwesens 1295 BÜSCH, Johann Georg, Sämtliche Schriften über Banken und Münzwesen. Theils vom Verfasser neu bearbeitet, theils nach seinem Tode gesammlet (v. C. D. Ebeling). Hamburg, Bohn, 1801. 28, 768 S., 1 Bl. Hldrbd der Zeit (beschabt, Titelblatt locker und mit St., anfangs und am Ende gering braunfleckig, Inhaltsverzeichnis verheftet). € 480,- 1293 BODEMER, Heinrich, Die Wirkungen der Creditpapiere in Bezug auf die Vermehrung der Banken in Deutschland. Leipzig, Hübner, 1853. 120 S. Interimskarton der Zeit. € 180,- Erste Sammelausgabe.- Büsch war im letzten Drittel des 18. Jhdts der bedeutendste Vertreter des Merkantilismus in Deutschland: “Büsch ist verdient um die Entwicklung des Bank- und Versicherungswesens; seine Schriften über GeldHumpert, Kameralwissenschaften 6985. umlauf und Münzpolitik haben seiner Bodemer war offenbar ein vielseitig inter1293 Zeit wichtige Anregungen gegeben; er essierter Schriftsteller. Er hatte 1845 vorwar auf diesen Gebieten in Deutschland ohne eigentlichen gelegt “Über die Zustände der arbeitenden Klassen” (GrimVorgänger, ausgezeichnet durch selbständiges Denken, vorma 1845), 1848 “Zehn Artikel zugunsten der Gewerbe” wiegend von praktischen Erwägungen bestimmt, fußend auf (Stuttgart 1848). 1850 folgte seine kleine Zeitschrift “Hander Erfahrung statt auf Bücherstudium” (NDB 3, 3). Und dels und gewerbspolitische Flugblätter” (1-9 1850). Hier beauch Roscher fand es nicht allzu übertrieben, wenn Büsch fasst er sich u.a. mit der Frage Papiergeld oder Metall und von sich selbst meinte, im Bankwesen habe er überhaupt keiweist darauf hin, dass in Deutschland bereits 1764 Sachsen nen und in der Handelslehre zumindest in Deutschland keimit Erfolg zur Deckung der Kriegsschäden sog. “Cassenbilnen Vorgänger gehabt (Gesch. d. Nationalökon. 562).- Sellets” emittierte. Noten, Wertpapieremissionen, Rolle der ten.- Kress B 4344; Humpert 6830. Staats- und Privatbanken, Währungsparitäten sind weitere Themen dieser interessanten Abhandlung. Im selben Jahr wurde auch die Darmstädter Bank für Handel und Industrie 1296 BÜSCH, Johann Georg, Praktischer von David Hansemann und Abraham Oppenheim nach dem hamburgischer Briefsteller für Kaufleute. 2 Teile Vorbild des Credit Mobilier gegründet; sie findet aber noch (in 1 Bd). Altona, G. Vollmer, 1798 - 1799. 16 S., keine Erwähnung. 1855/56 noch zwei Schriften über die Not 408 S., 7 Bl.; 2 Bl., 99, (1), 80 S., 2 Bl. Errata. Marim Erzgebirge, 1857 über die Kreditverhältnisse im Könimorierter Hldrbd mit Rückenvergoldung (gering greich Sachsen. 1294 BRUNNER, Hans Caspar, Was sind Maut- und Zoll-Anstalten der Nationalwohlfahrt und dem Staatsinteresse? Nürnberg, Riegel u. Wießner, 1816. 8, 136 S. Neuer Ppbd (Stempel auf u. verso Titel). € 160,Einzige Ausgabe. - Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon wurden alsbald die Nachteile der deutschen Kleinstaaterei mit ihrem altertümlichen Zollsystem und die Notwendigkeit des Schutzes gegen das englische Handelsübergewicht deutlich. Vor diesem Hintergrund trat Hans Caspar Brunner - “königl. baier. Oberbuchhalter bei der GeneralZoll- und Maut-Direktion, bei der Commerzial-Buchhaltung und der Toback-Regie, auch wirkliches Mitglied des königli- bestoßen, Außengelenk hinten auf ca. 6 cm angeplatzt, Rückenschild mit kleiner Fehlstelle, Vorsatz vorn und erste Lage stärker braunfleckig, Titelblatt mit kleinem Loch, stellenweise gebräunt und gelegentlich etwas braunfleckig, 2 Bl. mit Randfehlstelle, 2 Bl. am Kopfsteg angerändert). € 320,Erste Ausgabe dieser Sammlung von beispielhaften kaufmännischen Briefen. Der zweite Abschnitt des zweiten Teils enthält - mit eigener Kollation - Briefe an das französische Directorium und gegen seine Handelspolitik.- Kress B 3567; Humpert 6290. 1297 BÜSCH, Johann Georg, Abhandlung von dem Geldumlauf in anhaltender Rücksicht auf die 196 Alte Wirtschaftswissenschaft Staatswirtschaft und Handlung. 2., vermehrte und verbesserte Auflage. 2 Teile (in 2 Bdn). Hamburg u. Kiel, Bohn, 1800. 28 Bl., 684 S.; 2 Bl., 916 S. Einfache graue Pappbände der Zeit (Papier ungeschnitten). € 2.100,Kress B. 4080. - Johann Georg Büsch (1728 - 1800) gilt als der letzte bedeutende Vertreter des alten Merkantilismus in Deutschland (vgl. Bräuer 105). - Seltene, relevante Auflage. Das Buch vom Geldumlauf ist nach Büsch’s eigener Ansicht sein Hauptwerk. Gegenüber der ersten Ausgabe wesentlich verbessert u. vermehrt, so daß fast ein neues Werk entstanden ist. (Vgl. H. Sieveking, J. G. Büsch u. seine Abhandlung von dem Geldumlauf in Schmollers Jahrbuch, Jg 28, Heft 1 u. 2). - Kleiner Stempel auf dem Titel. 1298 BÜSCH, Johann Georg, Theoretischpraktische Darstellung der Handlung in ihren mannichfaltigen Geschäften. 3., vermehrte und verbesserte Ausgabe mit Einschaltungen und Nachträgen von G. P. H. Norrmann. 2 Bde. Hamburg, Benjamin Gottlob Hoffmann, 1808. 26, XXVIII, 816; XVI, 703 S. Neue Halbledereinbände im Stil der Zeit. € 800,Büschs betriebswirtschaftliches Hauptwerk in der massgeblichen dritten und letzten Ausgabe, mit Einschaltungen und Nachträgen von Norrmann. - Gerade mit seinen Werken zur Handelswissenschaft hat Büsch “den Aufbau der modernen Betriebswirtschaftslehre vorbereitet und zugleich das Handels-, Wechsel- und Seerecht gefördert” (NDB). Er gehörte dem aufgeklärten, freisinnigen Kreis um den Hamburger Kaufmann Sieveking an und leitete die Hamburger Handelsakademie. Roscher meint, den Beitrag Büschs zur Entwicklung der Handelswissenschaft “wird man am besten ermessen, wenn man z. B. Marpergers zahllose Werke mit Büschs ‘Theoretisch-praktischer Darstellung der Handlung’ vergleicht. Wie anziehend, klar und echt praktisch ist die letztere geschrieben, während der zu seiner Zeit doch höchst angesehende Marperger in seinen ebenso breiten, wie stoffarmen Excerptensammlungen...so geistlos verfährt”. - Titelblatt von Band 2 mit 2 älteren St.a.T., stellenweise leicht stockfl. - Roscher 569; NDB III, 3; Goldsmith 19644; Kress B 5312; Humpert 5323. 1299 CLAUDIUS, Georg Carl, Der Rathgeber bey den vorzüglichsten Geschäfts- und Handelsangelegenheiten für Manufacturisten, Fabrikanten, Handelsleute ... 2 Bde (in 1). Leipzig, H. Gräff, 1805. 8, 374 S.; 1 Bl., 414, 104 S., 2 Falttabellen. Hldrbd der Zeit (etwas berieben, Rückenvergoldung weitgehend oxydiert, innen gleichmäßig gering gebräunt, S. 249 Einriß restauriert, kaum stockfleckig). € 360,Erste Ausgabe.- Handbuch der Privatökonomie, speziell für das Gebiet der Technologie: für ‘Manufacturisten’, ‘Fabrikan- ten’. Band 1 enthält ein umfassendes kaufmännisches Wörterbuch, dazu einen Anhang Fremdwörter. Band 2 stellt Muster der unterschiedlichen Arten von Geschäftskorrespondenz vor, zudem kaufmännische Schriftstücke wie Frachtbriefe, Versicherungsverträge, Kauf- und Pachtkontrakte, Obligationen, Wechsel, etc. Mit einem Verzeichnis der Münzen, Maße und Gewichte europäischer Handelsplätze.- Humpert 4834. 1300 CÖLLN, Friedrich v., Praktisches Handbuch für Staats- und Regierungsbeamte, besonders in den Preußischen Staaten nach Anleitung Adam Smiths Untersuchung über die Natur des Nationalreichthums. Zweite Auflage des Buchs neue Staatsweisheit. Berlin, Hayn, 1816. XII, 430 S. Neuer Halblederband. € 750,Letzte Auflage, zuerst 1812 unter dem Titel “Die neue Staatsweisheit oder Auszug aus Ad. Smiths Untersuchung über die Natur und die Ursachen des National Reichthums : mit prakt. Bemerkungen” erschienen. Bei seinen Vorbereitungen shabe er festgestellt, dass die Lüder, Soden, Kraus, Adam Müller etc. aus Adam Smith geschöpft hätten. Vom Verfasser der Neuen Feuerbrände etc. - Papier nur wenig fleckig. 1301 CRÜGER, Carl, Die Correspondenz des Kaufmann. In Deutscher, Englischer und Französischer Sprache. Als Manuscript abgedruckt und als fünfter Theil von des Verfassers Werk “Der Kaufmann” bestimmt. 3 Teile in (2 Bdn). Hamburg, Hartwig & Müller, 1825. 8, 124, 84 S. u. 350 S. Hldrbde der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung (Rücken und Gelenke beschabt und mit kleinen Wurmspuren, Rücken von Bd 2 rissig; durchschossenes Exemplar). € 220,Erste Ausgabe.- Der Hamburger Kaufmann Carl Crüger stand zu Beginn des 19. Jahrhunderts an der Spitze ausgedehnter Handelsunternehmen; zahlreiche Geschäftsreisen führten ihn in das europäische Ausland. Als gemeinnützig und praktisch denkender Mann gründete er eine Handelsakademie, der er lange Jahre als Direktor vorstand.- Humpert 6299. 1302 DALWIG, Johann Conrad, Reise, Schiffbruch auf dem Meere und Schicksale während eines 23jährigen Etablissements in St. Gallen. Neue wohlfeile Ausgabe. St. Gallen, (Privatdruck) in Kommission bei Wartmann u. Scheitlin, 1837. 8, 297, (3) S. m. der “Melodie des Matrosenliedes”, 7 meist gefaltete lithographierte Tafeln. Neuer Ppbd (wenige Blatt u. 4 Tafeln angerändert, 2 Tafeln dabei m. leichtem Textverlust der Unterschriften, etwas braunfleckig, am rechten Rand fast bis zum Satzspiegel beschnitten). € 140,- 197 Alte Wirtschaftswissenschaft Das Buch enthält den abenteuerliche Bericht des Kaufmannes Johann Conrad Dalwig aus St. Gallen, der mit englischen Tuchwaren gehandelt hatte, durch “Einfuhrverbote und Zölle” aber gezwungen war, nach Mexiko auszuwandern. Er reiste mit seiner Familie über Basel und Frankfurt nach Rotterdam, setzte nach England über, um in London neue Waren einzukaufen; über Paris reiste er nach Bordeaux, wo er ein Schiff zur Überfahrt fand. Im Golf von Biskaya geriet das Segelschiff in einen schweren Sturm und erlitt Schiffbruch. Die Passagiere konnten sich an die französische Küste retten und traten gezwungenermaßen die Rückreise nach St. Gallen an. Hier aber wurde Dalwig zu “kaufmännischem Sturz” gezwungen. Aber Dalwig gab nicht auf, sondern verfolgte den “Plan, mich in Manchester im Kommissionseinkauf von Manufakturwaaren und Garnen zu etabliren”. Das scheint geklappt zu haben, denn Goldsmith verzeichnet 2 Schriften Dalwigs aus Manchester.- Die Lithographien zeigen das Schiff im Sturm, die Passagiere unter Deck während des Schiffbruchs, die Rettung der Passagiere und die Einwohner von Vendays (die Männer gingen auf Stelzen), die die Schiffbrüchigen zunächst beherbergten. Wirtschaftswissenschaftler Dupont de Nemours, ein Anhänger der Schule von Quesnay, verfaßte zahlreiche Schriften und “Il n’est un seul de tous ses écrits, dit M. Daire, où n’apparaisse la philanthropie la plus généreuse, empreint en meme temps de ce cachet de haute raison et de moralité qui assignera toujours parmi les penseurs du dix-huitième siècle une place distincte aux économistes” (Hoefer XV, Sp. 346).Kress II, B.1583; Goldsmith II, 13881. 1303 Del DEGANO, Joseph Peter, Hülfsbuch für Kaufleute und Contoristen mit eigenen festen Regeln zur richtigen, genauen und fertigen Berechnung der Waaren nach Preiszetteln, ohne Ausnahme der Wechselcoursveränderungen, und mit Inbegriff der Wechselarbitragen. Nebst Anleitung zur kurzen und fertigen Wechselreduction, und einer faßlichen Anweisung zur Aufhebung der Schlüßelzahlen, dann zuverlässigen Beschreibung der Rechnungsmünzen, Gewichten und Wechsel der angesehendsten europäischen Handelsplätzen. (Nachgerechnet von Johann Weiglein). Wien, Geistinger, 1807. 16, 344 S., 3 Bl. Hldrbd der Zeit (Rücken erneuert, Original-Rückenbezug montiert (alter Bibl.-Stempel, anfangs braunfleckig). € 150,- 1306 EHRENBERG, Victor, Beschränkte Haftung des Schuldners nach See- und Handelsrecht. Jena, Fischer, 1880. XXII, 472 S. Halbleinen der Zeit. € 240,- Enthält die Wechselsysteme, Handles-Usancen, Spezialregeln, Maße und Gewichte u.a.m. für die 22 wichtigsten Handelsstädte in Europa, u.a. Amsterdam, Barcelona, Bergen, Bremen, Konstantinopel, Kopenhagen, Danzig, Genua, Hamburg, Lissabon, London, Marseille, Messina, St. Petersburg, Smyrna, Wien. 1304 DUPONT (DE NEMOURS, P.S.) Discours prononcé à l’Assemblée nationale sur les banques en général, sur la caisse d’escompte en particulier, et sur le projet du premier ministre des finances, relativement à cette dernière. Paris, Baudouin, 1789. 40 S. (leicht gebräunt, unaufgeschnitten). € 300,Hintergrund der Rede ist die hohe Staatsverschuldung, der u.a. mit der Ausgabe von Assignaten begegnet wurde.- Der 1305 EGGERS, Christian U. D., Memoiren über die Dänischen Finanzen vorzüglich in Rücksicht auf allgemeine Staatswirtschaft. 2 Bde (in 1). Hamburg, Perthes, 1800 - 1801. 16, 360; 12, 368 S., 21 Tabellen. Hldrbd der Zeit (beschabt und etwas bestoßen, Rücken leicht lädiert, mit Rsign. und mehreren Bibl.-Stempeln). € 300,Einzige Ausgabe. - Enthält u. a. eine Abhandlung über die Grundzüge der Dänischen Finanzverwaltung seit dem Jahre 1784 und eine Darstellung der 1788 vollzogenen Veränderung des Schleswig-Holsteinischen Münz- und Bankwesens. Originalausgabe der Göttinger Habilitation. Ehrenberg (1851-1929) machte sich später einen Namen als Herausgeber des umfangreichen Handbuch des gesamten Handelsrechts. Er promovierte in Göttingen, habilitierte sich dort 1877 als Privatdozent. Als solcher firmiert er hier noch auf dem Titelblatt. Später hatte er Professuren in Rostock, Göttingen und Leipzig. - Stempel auf Vorsatz, Rücken mit Spuren von Bibliotheksschild. 1307 EICHELBERG, J. F. A., Naturgetreue Abbildungen und ausführliche Beschreibungen aller in- und ausländischen Thiere, welche die wichtigsten Producte für Handel und Industrie liefern, als naturgeschichtliche Begründung der merkantilischen Waarenkunde. Zürich, Meyer & Zeller, 1847. 4to. 4, 191, (1) S., 36 handkolor. lithograph. Tafeln. Hldrbd der Zeit mit Rückenvergoldung (beschabt, teils stärker bestoßen, Stempel auf Titel, innen gebräunt und teils leicht braunfleckig, die Tafeln meist etwas fingerfleckig). € 200,Erste Ausgabe der Gewerbezoologie von J. F. A. Eichelberg (1808-1871), der in Zürich u. a. Naturgeschichte, Warenkunde und Physik an der Kantonsschule und Mineralogie an der Universität lehrte. 1845 hatte er Abbildungen und Beschreibungen industrie- und handelswichtiger Pflanzen publiziert. Dabei stellte er die Naturgeschichte in den Vordergrund, weshalb die beiden Werke auch gern im Geograpieunterricht verwendet wurden. Im vorliegenden Band behandelt Eichelberg u.a. Zibetkatze, verschiedene Ziegen- und Marderarten, 198 Alte Wirtschaftswissenschaft Wal, Seehund, Elefant, Schafe, Rotwild, Strauß, Gänse, Kaninchen, Hering, Hai und Schildkröte, Karpfen, Dorsch und andere Fische, Biene, Seidenspinner, Spanische Fliege, Muscheln, Austern, Weinbergschnecken u.a.m. 1308 ENGEL, Lüder Herrmann Hans von, Anwendung der englischen Landwirthschaft auf die deutsche und Vergleichung beider mit einander nach des Herrn Leib-Arztes Thaer Einleitung in die englische Landwirthschaft. Leipzig, bei Wilhelm Rein, 1803. 4 Bll., 279 S. Einfacher Pappeinband der Zeit (St.a.T., Papierbezug am oberen Gelenk etwas aufgerissen). € 180,Vgl. Güntz II, 238ff. - Erste Ausgabe. Der Autor hält einige Urteile Thaers über den Stand der deutschen Landwirtschaft im Vergleich zur Englischen für überzogen und zu hart und möchte in der vorliegenden Arbeit einige Urteile aus der Anschauung des Praktikers gerade rücken, ohne aber Thaers Arbeit im Grossen in Frage zu stellen. Handel und Gewerbe in Preußen 1309 FERBER, Carl Wilhelm, Beiträge (Und:) Neue Beiträge zur Kenntniß des gewerblichen und commerciellen Zustandes der preußischen Monarchie. Aus amtlichen Quellen. 2 Bde. Berlin, Trautwein, 1829 - 1832. 10, 300 S., 1 Bl., 9 (recte: 10) gefaltete Tabellen u. 8, 199, (1) S., 13 gefaltete Tabellen. Ppbde der Zeit mit Rückenvergoldung (die Rücken mit Farbspuren einer alten Signatur, Bd 2 mit Schabstelle vorn, beide Bde mit Bibl.-Schild auf Vorsatz und Bibl.-Stempel verso Titel, Papier gering braunfleckig, einige Lagen im Oberrand mit schmaler Nässespur). € 450,Erste Ausgabe, mit der seltenen Fortsetzung.- Der Hauptband beschreibt in vier umfangreichen Kapiteln Nachweise über Einfuhr und Ausfuhr von an die 50 verschiedenenen, in Preußen produzierten Gütern (u.a. Getreide, Glas, Häute und Felle, Hopfen, Musikinstrumente, Papier, Tapeten, Seide, Porzellan, Wolle, Bier, Wein, Tabak, Borsten und Bernstein, Bücher, Schriften, Landkarten u.a.m.), behandelt den Gewerbesteuer-Ertrag und seine Entwicklung, zeigt allgemeine Gewerbe-Tabellen und benennt die Gründe für das Anwachsen des Handels im preußischen Staate (darunter u.a. die Regulierung oder Schiffbarmachung verschiedener Wasserstraßen). Die Fortsetzung skizziert die “fortgeführten Resultate der Freiheit des Handels und der Gewerbe im Preußischen Staate”. - Humpert 5198; Kress C 2278. 1310 FISCHER, Friedrich Christoph Jonathan, Lehrbegrif sämtlicher Kameral- und Polizeyrechte. Sowol von Teutschland überhaupt als insbesondere von den Preußischen Staaten. Bd 1 und 2 (von 3). Frankfurt/Oder, Strauß, 1785. 8vo. (8) 878; (12) 899 S. Schwarze Ppbde der Zeit (St.a.T.). € 450,Als Handbuch für den Ökonomen gedacht, der sich über juristische Sachverhalte informieren wollte, ebenso für den Juristen, der sich über ökonomische und kameralistische Probleme aufklären müsse. Vorlesungen über Polizei- , Kameralund Haushaltungsrecht, aber auch über Adelsrecht, Bürgerrecht, Judenrecht, Fremdenrecht, Handwerks- und Handelsrecht, Seerecht, Bauernrecht, Jagdrecht, Forstrecht, Strassenrecht, Münzrecht, Domänenrecht etc. Die Anregung dazu habe ihm Joh. Heinr. Frick mit seinem “Von der Notwendigkeit die besondern teutschen Privatrechte auf Akademien zu lehren” (Göttingen 1768) gegeben. Fischer war Professor für Staatsrecht in Halle. 1311 FRANK, Johann Philipp, System der landwirthschaftlichen Polizey besonders in Hinsicht auf Teutschland nach den besten Verordnungen, Vorschlägen und Anstalten. Bd 1 und 2 (von 3). Leipzig, Crusius, 1789/91. VIII, 502; (6) 372 (1) S. Halbleder der Zeit (Band 2 durchgehend Feuchtigkeitsspuren) € 260,Humpert Kameralwissenschaften, 8643. Inhalt Band 1: Allgemeine vorauszusetzende Grundbegriffe; Vorläufig zu treffende allgemeine Anstalten zu Erlangung einer richtigen und genauen Landeskenntniß; Vorbereitung und Abtheilung des Bodens zu Begründung einer künftigen guten Cultur auf demselben; Polizeyleitung der zur guten Bodencultur erforderlichen landwirthschaftlichen Beschäftigung; Betrachtung der Pflanzenproduktion, aus dem Gesichtspunkt der Polizey, in Bezug auf die Wohlfahrt des Staats; Nutzen wilder Thierarten; Insektennutzung. Band 2: Direction der lanwirtschaftlichen Geschäfte in Beziehung auf die Viehzucht. Von der Dorfverfassung. Von der Feuerpolizey. Von der Polizey der öconomischen Mineralogie. 1312 GESENIUS, Carl, Das Meyerrecht mit vorzüglicher Hinsicht auf den Wolfenbüttelschen Theil des Herzogthums Braunschweig-Lüneburg. Ein Beitrag zum deutschen Recht. 2 Bde. Wolfenbüttel, H. G. Albrecht, 1801 - 1803. 22 S., 1 Bl., 566, 60 S., 11 Bl. u. 4 Bl., 396, 152 S., 5 Bl. m. 2 gefalteten Tabellen. Ppbde der Zeit mit Rückenschild (Einbände etwas beschabt und bestoßen, Innendeckel mit Besitzvermerk und Stempel, Vorsatz mit Eckausschnitt, leicht gebräunt und vereinzelt gering braunfleckig, Bd 2 mit wenigen Bleistiftund einzelnen Buntstiftanstreichungen). € 300,Karl Gesenius (1746 - 1829) war seit 1777 Advocat in Wolfenbüttel. “Seine Hauptthätigkeit widmete er dem Meierrechte mit besonderer Rücksicht auf den wolfenbüttelschen Theil des Herzogthums Braunschweig. Dieses für die Litteratur und Gesetzkunde äußerst wichtige Werk ist leider nicht beendet” (ADB IX, 88 f.). Band 1 enthält umfangreiche, teils 199 Alte Wirtschaftswissenschaft kommentierte Literaturverzeichnisse, Geschichte und Gesetzkunde sowie eine Darstellung der braunschweigischen Gesetzgebung. Band 2 enthält den Anfang der dogmatischen Darstellung. 1313 GRAUMANN, Johann Philipp, Abdruck von einem Schreiben, die Deutsche und anderer Völcker MünzVerfassung und insonderheit die Hoch-Fürstl. Braunschweigische Münze betreffend. (Berlin), 1749. Kl.-4to. 96 S., 4 Bl. Hldrbd de Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung (Gelenk vorne angeplatzt, kleinere Schabspuren im Bezug, Titel nur leicht fleckig, verso mit Stempelrasur, S. 5 mit 2 kleinen reparierten Löchern im weißen Rand). € 400,- steller Guillaume Grivel (1735 - 1810) war zunächst in Bordeaux als Anwalt tätig, lebte dann in Paris, wo er sich der Literatur zuwandte und an der vom Konvent verfügten Einrichtung der “Ecoles centrales” beteiligt war. Er veröffentlichte zahlreiche staatswissenschaftliche Schriften und gab u.a. die “Entretiens d’un jeune Prince avec son Gouverneur” von L. D. H. (l’Ami des Hommes, d.i. Mirabeau) heraus.- “Economie politique. G. s’inspire des principes physiocratiques. La liberté économique est nécessaire pour le bon développement des divers branches de l’activité nationale” (INED).- Selten.- Monglond I, 831; INED 2160; Barbier III, 1033; Quérard III, 484 (für die erste Ausgabe); vergleiche Hoefer XXII, 129. 1315 HARL, Johann Paul, Vollstaendiges Handbuch der Staatswirthschafts und Finanz, ihrer Hülfsquellen und Geschichte mit vorzüglicher Rükksicht auf die Erste Ausgabe.- Das erste geldtheoretineueste (französ., baier., westsche Werk des bedeutenden deutschen phäl. u.s.w.) Gesetzgebung und LiMünzfachmanns. Durch die Schrift wurde teratur für denkende GeschäfftsFriedrich II. auf Graumann, der bereits männer, Justiz-, Polizei-, Finanz-, 1747 das Münzwesen in Braunschweig 1315 umgestaltet hatte, aufmerksam. Der KöRent-, Forst-, Maut- und Oekononig beauftragte ihn mit der Neuordnung des preußischen mie-Beamte und gebildete Leser. 2 Teile (in 1 Münzwesens. Noch im Januar 1750 leitete er, als Finanzrat Band). Erlangen, Expedition des Kameral-Korreund Generaldirektor aller Münzen, jene Reform ein, die pondenten, 1811. Titel, 2 SS. Erklärung des UmPreußen ein stabiles Münzsystem gab. Es blieb anderthalb schlages, Stahlstich (Porträt Harls), Gestochener Jahrhunderte gültig und wurde zur Grundlage des deutschen Reichsmünzsystems.- Humpert 11100; Kress 4959; Titel, (50) 520; 311 S. Einfacher Pappband der Zeit Lipsius/Leitzmann I, 2; Holzmann/Bohatta I, 119. (Stempel auf Titelrückseite, Papier teils ganz wenig fleckig). € 1.200,1314 GRIVEL, Guillaume (anonym), Princi- Erste Ausgabe. Humpert, Kameralwissenschaften 841. Mit pes de politique, de finance, d’agriculture, de lé- dem Stahlstich-Porträt des Verfassers und dem (meist nicht gislation, et autres branches d’administration vorhandenen und vom Haupttitel abweichenden) gestochedont la connoissance est indispensable à ceux qui nem Titel sowie zwei Seiten “Erklärung des Umschlages”. Tiveulent se mettre à portée d’occuper quelques tel auf dem gestochenen Titel: Vollständiges Handbuch der Staatswirtschafts- und Finanz-Wissenschaft, ihrer Hülfsquelplaces dans les nouvelles municipalités. Par M. len und Geschichte mit vorzüglicher Rücksicht sowohl auf G.+++ de diverses Académies. 2 Bde. Paris, Bri- die älteste als auch auf die neueste Gesetzgebung und Liteand, 1790. 16, 463 S. u. 2 Bl., 8, 562 S. Mit 1 mehr- ratur. Von Dr. Johann Paul Harl. fach gefalteten Tafel. Ppbde der Zeit mit Rückenvergoldung (Einbände leicht fleckig und etwas be- 1316 HEESER, Johann, Loci communes juris schabt, Spiegel mit leichten Klebespuren, teilwei- practici de rationibus reddendis, earumque revise gering gebräunt und leicht (stock)fleckig, Bd 1 sione, id est a quibus, cui, ubi, quando et quomoVorsatz mit Eckausschnitt). € 900,- do ratio sit reddenda? redditia item & examinata an? & quando repeti sive revideri possit? DarmZweite Ausgabe des im Vorjahr unter dem Titel “Melanges de philosophie et d’économie” erschienenen Werkes. “Les questadt, Chr. Abel, 1666. Kl.-4to. 4 Bl., 480 S. Neuer stions qu’on y discute sont toujours résolues d’après les prinPpbd. € 250,cipes les plus certains, c’est-à-dire, d’après les lois naturelles et la raison des choses ... on y expose la corélation des droits de l’homme et du citoyen, du chef et des membres de l’union sociale” (Avertissement).- Der französische Schrift- Zusammenfassendes Kompendium über die Rechtsvorschriften zur Rechnungslegung und Rechnungsprüfung. Wohl Titelauflage der im Jahr zuvor erschienenen Erstausgabe mit Neusatz des Titel- und Widmungsblattes. Der angesehene Ju- 200 Alte Wirtschaftswissenschaft rist Johann Heeser (gest. 1690) war Rat und Kanzleidirektor der Fürsten von Nassau-Siegen. Das Werk erlebte bis 1728 vier Auflagen.- ADB 11, 250; vgl. Hausdorfer, Accounting bibl. 116 (andere Auflagen). tem Titel); vgl. Higgs 674 (Ausg. 1753; dieselbe Ausgabe bei Goldsmith 8769 u. Kress 5272). 1318 JUSTI, Johann Heinrich Gottlob von, Grundsätze der Policey-Wissenschaft. Zweyte, stark vermehrte Auflage. Göttingen, Witwe Vandenhoek, 1759. 13 Bl., 348 S., 9 Bl., 5 Falttabellen. Hldrbd der Zeit mit 2 farbigen Rückenschildern und dezenter Rückenvergoldung (leicht berieben und bestoßen, vereinzelt minimal braunfleckig). € 1.200,- 1317 HÖRNIGK, Philipp Wilhelm von, Oesterreich über Alles, wann es nur will; Das ist Wohlmeynender Fürschlag, Wie, mittelst einer wohlbestellten Landes-Oeconomie, die Kayserl. Königl. Erb-Lande in kurzem über alle andere Staaten von Europa zu erheben, und mehr als einige derselben von denen andern indeSchlüsselwerk des deutschen Kameralispendent zu machen. Zu welchem mus, 1756 erstmals erschienen. Justis Trennung zwischen Polizei- und Finanznoch ein Anhang, von unpartheiwissenschaft trug ihm den Ruf “eines erschen Gedanken über die Oestersten systematischen Vertreters der Verrische Landes-Oeconomie, und waltungslehre ein. Die Polizeiwissenleichteste Vermehrung der Camschaft ist für ihn neben der Kameral- und mer-Gefälle beygefügt worden. Finanzwissenschaft und der eigentlichen Neueste Auflage Von P. W. v. W. Ökonomik ein Unterbegriff der Sozialwirtschaftslehre, die, entsprechend dieser Frankfurt/M. u. Leipzig, o. V., 1764. Einteilung und ausgehend vom kameraliTitelkupfer, Titel, 4 Bl., 420 S. stischen Eudämonieprinzip, 3 Faktoren 1317 Ldrbd der Zeit mit Rückenvergolzur Grundlage hat: die äußere und innere dung und goldgeprägtem RückenSicherheit und den Reichtum des Staates” (NDB).- Humpert schild “O. V. A.” (Rücken am Kopf etwas ausgeris- 8494; Menger 50; Kress 5788; Braeuer 54; DSB VII, 202.- Vorsen, am Fuß kl. Wurmspuren, etwas braunfleckig). gebunden: DARJES, J.G. Erste Gründe der Cameral-Wissen€ 1.100,- schaften darinnen die Haupttheile sowohl der Oeconomie als Späte, wenn nicht letzte und umfangreichste zeitgenössische Ausgabe dieses “Klassikers der österreichischen Nationalökonomie”, seit 1750 um die “Unpartheyischen Gedanken über die Oesterreichische Landes-Oeconomie” (Seite 317 420) vermehrt. Dieses Hauptwerk des Kameralisten Philipp Wilhelm von Hoernigk (auch Hornick oder Horneck) ist erstmals 1684 erschienen und vielfach aufgelegt und nachgedruckt worden.- Der Sieg über die Türken war für den damals in österreichischen Diensten stehenden Diplomaten, Merkantilisten und Politiker der willkommene Anlaß, in seinem Buch “Osterreich über alles”, “auf die ungenutzten wirtschaftlichen Möglichkeiten des Habsburgerreiches hinzuweisen, damit der Reichsmerkantilismus erstarke und so das Reich den Erzfeind Frankreich auch wirtschaftlich überflügle” (NDB). “Das Buch ... genoß großes Ansehen bei den Zeitgenossen und den nächstfolgenden Generationen und ist in der That als präcisester, abgeklärtester Ausdruck des deutschen Merkantilismus von bleibendem Werthe für die Geschichte der Nationalökonomik und in seiner umsichtigen, maßvollen und gründlichen Darlegung der Staatskräfte Oesterreichs wie der allgemeinen Bedingungen des Staats- und Volkswohls das Muster eines staatsmännisch gehaltenen wirthschaftspolitischen Programms, das auch für die Praxis der österreichischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert sehr einflußreich geworden ist” (ADB).- Humpert 82 (führt noch eine letzte Auflage von 1784 an, aber unter veränder- auch der Policey ... Andere und vermehrte Auflage. Leipzig, Breitkopf, 1768. 8 Bl., 608 S., 16 Bl.- Darjes hat sich um die Förderung der Kameralwissenschaften als Lehrfach an Realschulen wie auch in seiner langjährigen akademischen Lehrtätigkeit “besonders verdient” gemacht (ADB). Das Werk geht auf seine Vorlesungen in Jena zurück.- Humpert 791; Stammhammer, Finanzwiss. 32. EA (1756). Vgl. Menger 44 und Kress Suppl. I, 2078. 1319 KEGEL, Carl A. L., Der Handel in Hamburg. Als Grundlage einer praktischen Darstellung des gegenwärtigen allgemeinen Handels-Systems. Bd 1 (alles Erschienene ?). Hamburg, Auf Kosten des Verfassers, 1806. Kl.-4to. 8 Bl., 432 S., 8 Bl. (Inhaltsverzeichnis). Hldrbd der Zeit (beschabt und besonders an Ecken und Kapitalen stärker bestoßen, Rücken oben am vorderen Gelenk repariert, Stempel verso Titel, innen gering braunfleckig). € 300,Erste Ausgabe. - Handelslehrbuch des Hamburger Erbschaftsund Fallitenbuchhalters C. A. L. Kegel über alle zum Handel notwendigen Kenntnisse, vermittelt am Beispiel Hamburgs. Denn: “Hamburg ist eine Schule des Handels; es giebt keinen Handels-Zweig, der hier nicht in der Ausführung statt fände” 201 Alte Wirtschaftswissenschaft (Vorwort). - U. a. mit einer praktisch-kaufmännischen Rechenkunst, über Kommissionshandel, Hilfsgeschäfte, Assekuranzen, die Handlungslage von Hamburg, die Warenlager der Stadt, die Gelder in Hamburg, See- und Binnenschiffahrt, Fischerei, u.a.m. - Im Anhang Maß- und Währungstabellen, Münzvergleiche, Kaufbedingungen für verschiedene Waren in Hamburg und der Zoll daselbst. - Katalog d. Commerbibl. 1864, 513; Schröder III,546; Krieg, MNE Nachtrag S. 111 erwähnt einen zweiten Band (287 S.), der für uns aber sonst nicht nachzuweisen war. 1320 KRAUS, Christian Jacob, Staatswirthschaft. Nach dessen Tode herausgegeben von Hans von Auerswald. 5 Bde (in 3). Königsberg, Nicolovius, 1808 - 1811. Zusammen über 1700 S. Ppbde der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern (gering fleckig, Rücken mit Schabstellen, Vorderdeckel von Bd 1/2 mit leichter Stauchfalte, alle Bde mit mehreren, gelöschten Bibl.-Stempeln). € 520,Erste Ausgabe des Hauptwerkes von Christian Jacob Kraus (1753 - 1807), bezeichnenderweise posthum veröffentlicht, da Kraus zu Lebzeiten wenig und nur kurze Arbeiten publizierte, aber als Dozent umso einflußreicher und sehr beredt war. Die “Staatswirthschaft” ist Ergebnis seiner Auseinandersetzung mit Adam Smiths “Wealth of Nations”, dessen Bedeutung Kraus früher als andere erkannte (er verglich seine Leistung mit der Newtons). Roscher bezeichnet die “Staatswirthschaft” sogar “in den vier ersten Bänden (als) nicht viel mehr, als eine Ueberarbeitung von Ad. Smith” (S. 610); Fritz Milkowski gibt in der NDB eine andere Version: die von Kraus verfaßte Übersetzung sei von den Herausgebern des Nachlasses fälschlich als Kraus’ Staatswirthschaft statt richtig als Smith’s Staatswirthschaft veröffentlicht worden, noch dazu, ohne K.’s Marginalien miteinzubauen. Allerdings hat Kraus das englische System in den preußischen Gesichtskreis verlegt. Typisch Kraus (so Roscher) sei allerdings die minutiöse Einteilung des Werkes (Unterabteilungen bis aaaa) und der Hang zu mathematischen Formeln.- Mit dem Herausgeber Auerswald verband Kraus eine “lebenswierige” Freundschaft. Kraus hatte bei Kant (der ihn auch förderte) und Schlözer gehört, war mit Hamann und Lichtenberg befreundet. Seine ersten Vorlesungen waren philosophischer und sprachwissenschaftlicher Natur; später widmete er sich der Mathematik, bevor er sich auf staatswirtschaftlichen Themen konzentrierte.- Band 5 mit dem Nebentitel: Angewandte Staatswirthschaft.- Humpert 12778; Roscher S. 608ff; NDB XII,681f. 1321 KRAUS, Christian Jacob, Vermischte Schriften über staatswirthschaftliche, philosophische und andere wissenschaftliche Gegenstände. Nach dessen Tode herausgegeben von Hans von Auerswald. 8 Bde. Königsberg, Nicolovius, 1808- 19. Insgesamt 3052 S. Neue Pappbände. Kl.-8vo. € 2.200,Erste Ausgabe der gesammelten Schriften. Kraus (1753 1807) gilt als der erste Bearbeiter von Adam Smith und hatte einen großen Einfluß auf die Entwicklung der Staatswissenschaften in Deutschland. Kraus war Student bei und Freund von Kant, hörte in Göttingen Heyne und Schlözer und lehrte ab 1781 Philosophie und Kameralwissenschaften in Königsberg. Inhalt der Bände: 1 und 2: Aufsätze über staatswirthschaftliche Gegenstände; 3 und 4: Staatswirthschaft; 5 und 6: Nachgelassene philosophische Schriften. Mit einer Vorrede und beigelegten Abhandlung von Johann Friedrch Herbart (Bemerkungen über die Ursachen, welche das Einverständniß über die ersten Gründe der praktischen Philosophie erschweren); 7: David Hume’s politische Versuche. Von neuem aus dem Englischen übersetzt nebst einer Zugabe von C. J. Kraus. Neue nach den hinerlassenen Papieren des Übersetzers vermehrte Auflage; 8: Das Leben des Professor Christian Jacob Kraus, aus den Mittheilungen seiner Freunde und seinen Briefen, dargestellt von Johannes Voigt. - Porträt von Kraus in Band 1, einige Bände mit kleinem Stempel auf Titelblatt, Papier gut, nur in Band 3 etwas gebräunt. 9 Falttafeln in Band 1. Roscher 402; Schumpeter I, 616; Kosch II, 701; Braeuer 125; Stavenhagen 103; Mombert 266f. 1322 KRULL, Johann Georg, Tractatus de regali monetarum jure in quo inprimis ex solidis principis politicorum Imperii constitutionum ... de remediis restituendi rem monetariam depravatam studiose agitur. Subjuncta sunt in fine waradinorum generalium consultatio in comitiis directorio Moguntino exhibita, et edictum monetale Imperatoris Ferdinandi II. in Bohemia aliisque provinciis hereditariis propositum. Item conclusum Imperii in puncto menetae, dict. in comitiis modernis Ratisbon. per Mogunt. mens. Mart. et Apr. a. M D LXVII. Hannover, N. Förster, 1728. Kl.-4to. 6 Bl., 247 S. Rückenbroschur (braunfleckig, die ersten 6 Bl. etwas knickspurig, Titel an den Rändern beschädigt und mit leichtem Wurmfraß ohne Textverlust). € 240,Umfangreiche, auch mit zahlreichen deutschen Zitaten versehene Abhandlung über das deutsche Münzrecht als kaiserliches Reservatrecht, die verschiedenen Ursachen der Münzverschlechterung und die Mittel dagegen. Zweite Ausgabe; zuerst Jena 1667 erschienen. Das Verzeichnis der vom Verfasser benutzten Literatur umfasst ca. 200 Schriften.- Humpert 10983; Lipsius/Leitzmann 215. 1323 KRUSE, Jürgen Elert, Allgemeiner und besonders Hamburgischer Contorist, welcher (in Teil 1) von den Währungen, Münzen, Gewigten, Maaßen, Wechsel-Arten und Gebräuchen der vornehmsten in und ausser Europa gelegenen Städte 202 Alte Wirtschaftswissenschaft und Länder, eine umständliche Nachricht ertheilet und solche beschriebene Münz-Sorten, Gewigte und Maaßen, vorzüglich gegen die, welche zu Hamburg ... gebräuchlich sind, genau vergleichet (und in Teil 2) die Wechsel-Vorfälle zu Hamburg, und an andern... berühmten Oertern; und den Unterricht, wie die die sämmtlichen Fragstücke der Wechsel-Rechnung, nach der neuesten und bequemsten Methode aufzulösen seyn, zum Gegestande hat. 5. oder zum viertenmal verbesserte u. ansehnlich vermehrte neue Ausgabe (wiederum besorgt v. J. J. Kruse u. J. Köhn). 2 Bde. Hamburg, auf Kosten der (sämmtlichen) Erben des Verfassers, 1808 - 1815. 4to. 28, 658 S., 1 Bl. u. 376 S. Hübsche Ldrbde der Zeit mit Rverg. (Kanten leicht berieben, minimal tintenund braunfleckig, 1 fliegender Vorsatz entfernt). € 500,- S.; 2 bl., 265, (1) S. Ldrbd der Zeit mit reicher dekorativer Rückenvergoldung, goldgeprägtem Rückenschild sowie goldgeprägtem Monogramm auf dem Vorderdeckel (berieben und teils etwas beschabt, Innengelenke leicht angeplatzt, Papier etwas gebräunt). € 320,- und Währungseinheiten an den deutschen und internationalen Handelsplätzen nebst Umrechnungs- und Vergleichstabellen sowie eingehenden Anleitungen zur Münz- und Wechselrechnung, zur Preiskalkulation etc. In dieser Auflage neu hinzugekommen sind u.a. die Artikel über Coburg, Faröer-Inseln, Gallicien, Helsingöer, Jever und Nordamerikanische-vereinigte Staaten. Jürgen Elert Kruse (1709 - 1775) war Rechenmeister an der Nicolai-Schule zu Hamburg. Mit diesem zuerst 1753 erschienenen Werk brach er “zuerst eine Bahn, die vor ihm noch keiner betreten hatte. Seine Erfindung war die Methode in Bestimmung und Vergleichung verschiedener Münzen, Maaßen und Gewigte (Gewichte) handelnder Plätze gegen einander... Seine Resultate waren größtentheils Früchte seines Denkens, Forschens und Untersuchens, und daher desto sicherer und zuverlässiger”. Gutes Exemplar der Originalausgabe, gegenüber dem sehr fehlerhaften Raubdruck (vgl. den Vorbericht) daran kenntlich, daß das Vorwort zu beiden Bänden mit “J. E. Kruse Erben” handschriftlich signiert ist.- Ohne das Porträt Kruses, das der Ausgabe laut Vorwort der Herausgeber beiliegen sollte.- Humpert 5284; Kat. d. Commerz-Bibl. Hbg (1864) 481; Schröder IV, 2089, 8; vgl. Kress 6271 (3. Aufl.). Erste Ausgabe der seltenen Schrift.- Lavoisier, Präsident des Verwaltungsrates, nahm eine entscheidende Position in der Privatbank ein. “Député suppléant à l’Assemblée nationale, Lavoisier présenta, dans la séance du 21 novembre, le compte rendu de la Caisse d’Escompte” (Hoefer XXX, Sp. 2).- Dem einleitenden “Rapport” folgen: 1. Délibération des administrateurs de la Caisse d’escompte. Du 3 septembre 1789.- 2. Délibération ... du 16 octobre 1788 (sic).- 3. Délibération extraordinaire. Du 29 mai 1789.- Fehlt das “Extrait du registre des délibérations de l’administration de la Caisse d’escompte du 18 septembre 1789”.- Kress B. 1553; Duveen/Klickstein 251 (zitiert nach der BnF). Frühe Ausgabe des umfassenden Wirtschaftslexikons, das zuerst 1761 in Paris erschien. Behandelt Industriezweige, Handwerk, Fachausdrücke in Handel, Verkehr, wichtige Handelsplätze, Kolonien, wichtige Handelsgesellschaften, Banken, Versicherungen, die wichtigsten Messen, Geldwechsel, Maße, Gewichte u.v.m. Ein wichtiger Schwerpunkt ist Amerika.- U.a. über Kaffee, Tee, Kakao. 1325 LAVOISIER, Antoine Laurent (anonym), Rapport sur la Caisse d’escompte, fait à l’Assemblée nationale le 4 décembre, par ses commissaires, et imprimé par son ordre. (Anfangstitel). Ohne Ort u. Druck. (Paris, 1789). 46 Letzte Auflage dieses zuverlässigen und 1321 (statt 56) S. grob geheftet (die ermehrfach aufgelegten und nachgedrucksten Blätter mit Feuchtigkeitsspuren, unbeschnitten Handbuches des kaufmännischen Rechnens mit sehr deten, fehlen die 3 Tabellen auf S. 47 u. 48). € 180,taillierten Angaben über die verschiedenen Maße, Gewichte 1324 LACOMBE DU PREZEL, Honoré, Dictionnaire du citoyen, ou Abregé historique, theorique et pratique du commerce. 2 Bd (in 1). Amsterdam, Aux depens de la Compagnie, 1762. 16, 318 1326 LEUCHS, Johann Carl, Vollständige Handelswissenschaft in 3 Theilen. (Teilel 1 und 2:) 2. sehr vermehrte Ausgabe. 3 Bde. Nürnberg, Contor der Königl. privil. allg. Handelszeitung, 18171818. Zusammen über 1100 S. Ppbde der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern und Rückenvergoldung (jeweils leicht abweichend in Format, alle 3 Einbände stärker fleckig, Bd 3 mit Fehlstelle am Fuß, innen etwas gebräunt und teils stärker braunfleckig, Reihentitel von Tl 1 kleiner im Format und später einmontiert, alle Bde mit alten Besitzvermerken sowie Bibl.-Schildchen, Bd 1 mit wenigen Siegellackspuren). € 600,- 203 Alte Wirtschaftswissenschaft Band 1 und 2 in zweiter vermehrter, Band 3 in erster Ausgabe.- Mit dem Nebentitel: System des Handels.- 1. Bürgerliche Handelswissenschaft.- 2. Staatshandelswissenschaft.- 3. Die Forderungen an die Handelskunde, die Erziehung, das kaufmännische Leben und die Bücherkenntniß enthaltend (mit einer umfangreichen, fast 200 S. umfassenden handelswissenschaftlichen Bibliographie).- Klassisches Werk von Leuchs (1797 - 1877), der, selber Kaufmann von Beruf, zahlreiche Schriften für Freihandel und Gewerbefreiheit, Handbücher für Fabrikanten und Gewerbetreibende, Aufsätze über neueste Erfindungen, technische Erleichterungen etc. veröffentlichte und dadurch international einen guten Ruf erlangte.Humpert 5341; Goldsmith 21770; NDB XIV, 366. 1327 LÖHMANN, Friedrich, Handbuch für juridische und staatswirthschaftliche und staatswirthschaftliche Rechnungen zum Gebrauch für alle Classen von Staats-Beamten, Juristen, Cameralisten, Theilnehmer am Assecuranz- und Bankgeschäften, so wie für jeden Liebhaber der Rechenkunst. Nebst Dreizehn Bogen Tabellen über die höhere Interessen-Berechnung, so wie den wahren Betrag der Zinsen im Laufe des Jahres, oder zwischen zwei festgesetzten Zinszahlungs-Terminen. Leipzig, J. A. Barth, 1829. Gr.-8vo. 56, 392, 208 S., 4 Falttabellen. Ppbd der Zeit (Rückenbezug oben unauffällig ergänzt, alter Besitzvermerk, vereinzelt gering braunfleckig). € 320,Erste Ausgabe.- Wichtiges Werk zur Investitionsrechnung als Teilgebiet der Betriebswirtschaftslehre. Zugleich setzt Löhmann die Tradition der juridischen Rechenkunst (mathesis forensis)fort, die sich seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im kameralistischen Schrifttum entwickelt hatte. Friedrich Löhmann (1787 - 1835) setzte sich u.a. mit einer seit 1824 im Königreich Sachsen geltenden Regelung auseinander, nach der Abschlag bei vorzeitiger Zahlung einer Schuld nach dem Leibnizschen Verfahren zu berechnen sei. In sorgfältigen Analysen und kritischen Anmerkungen stellt er dar, daß die in den früheren Lehrbücher oft falsch oder kritiklos dargestellte Leibnizsche Rechnung häufig zum Nachteil des Zahlungspflichtigen ausschlug, weil die darin formulierten Voraussetzungen der Realität nicht entsprachen. Darum schlägt Löhmann eine neue praktikablere und gerechtere Regelung vor. Seine besondere Bedeutung als investitionstheoretische Schrift erhält das Handbuch durch die sorgfältigen Analysen der Voraussetzungen der Kapitalwertrechnung und die Betonung darauf, welche Anwendungsvoraussetzungen dem Investitionsrechnungskalküls zugrundegelegt werden müssen.- Humpert 12462; NDB XV,38. 1328 MACCULLOCH, John Ramsay, Handbuch für Kaufleute oder Uebersicht der wichtigsten Gegenstände des Handels und Manufakturwesens, der Schifffahrt und der Bankgeschäfte, mit steter Beziehung auf National-Oekonomie und Finanzen. (Aus dem Englischen) frei und in alphabetischer Ordnung bearbeitet und mit ... Zusätzen versehen von C. F. E. Richter. (Supplement bearbeitet nach der zweiten englischen Auflage von L. R. Schmidt). 2 Bde und Supplementbd (in 3 Bdn). Stuttgart u. Tübingen, Cotta, 1834 - 1837. Zusammen über 3500 S., 8 lithographierte Tafeln. Hldrbde der Zeit mit 2 farbigen Rückenschildchen und etwas Rückenvergoldung (Rückenbezug etwas rissig und mit kleiner Fehlstelle, Gelenkeinrisse, mehrfach gestempelt, leicht gebräunt und braunfleckig). € 1.500,Erste deutsche Ausgabe; erschien zuerst in London 1832 (2/1834): “A dictionary, practical, theoretical, and historical, of commerce, and commercial navigation”.- Das kaufmännische Handbuch und statistische Nachschlagewerk zur Privatökonomie, speziell über alle Fragen der Handelswissenschaft, von dem schottischen Ökonomen McCulloch (17891864) ist das Ergebnis zwanzigjähriger Vorarbeit. Es war im beginnenden Industriezeitalter das europaweit benutzte Standardwerk. “MacCullochs Mitwirkung an der Dogmengeschichte der Nationalökonomie ist beträchtlich und ‘seine statistischen Nachschlagebücher sind Musterleistungen des praktischen englischen Geschäftssinnes’” (Braeuer).- Mit einer mehrfach gefalteten Weltkarte, einem mehrfach gefalteten Plan der Docks in London sowie Plänen von New York, St. Petersburg, Helsingör, Gibraltar, Konstantinopel und Rio de Janeiro.- Humpert 5393. Cf. Kress C.3776 (2. Ausgabe London 1834); Menger 479 (London 1840). 1329 MARPERGER, Paul Jacob, Curieuses und reales Natur- Kunst- Berg- Gewerck- und Handlungs-Lexicon, Darinne nicht nur die in der Physic, Medicin, Botanic, Chymie, Anatomie, Chirurgie und Apothecker-Kunst, wie auch in der Mathematic, Astronomie, Music, Mechanic, Bürgerlichen und Kriegs-Bau-Kunst, Artillerie, Schiffahrten u. Ferner bey den galanten Ritterlichen Exercitien; bey Bergwercken, Jägerey, Forstwesen, Fischerey, Gärtnerey; wie auch in der Kaufmannschaft, bey Buchhalten und in Wechsel-Sachen, bey Künstlern und Handwerckern gebräuchliche Termini technici oder Kunst-Wörter, nach Alphabetischer Ordnung ausführlich beschrieben werden: Sondern auch alle im Handel und Wandel, ingleichen im Jure und vor Gerichten vorfallende, und aus allerhand Sprachen genommene, unentbehrliche Wörter, den Gelehrten und Ungelehrten zu sonderbarem Nutzen gründlich und deutlich erkläret, auch an vielen Orten nützliche Realien mit eingemischet sind. Welches als der zweyte Theil des Realen Staats-Conversations- und Zeitungs- 204 Alte Wirtschaftswissenschaft Lexici mit grossem Vortheile zu gebrauchen. Nebst einem ausführlichen Vorbericht Herrn Johann HÜBNERS. Neue Auflage, verbessert und mit einer Vorrede versehen von Georg Heinrich ZINCKEN. Leipzig, Gleditsch, 1755. 8vo. Gestochenes Frontispiz, 19 Blatt, 2352 Spalten. Schweinslederband auf 4 Bünden, mit 2 Schließen (Vorderes Gelenk angerissen, aber noch stabil). € 650,Ursprünglich auf Marperger zurückgehendes Handbuch, hier in der Auflage von Zincke (Leipziger Sammlung u. a.). Rückenprägung: Hübners Lexikon. - Titel und erstes Blatt am Innensteg repariert. linburg, Ernst, 1844. 2 Bl., 120 S., 8 lithograph. Falttafeln. Neuer Ppbd (innen gering braunfleckig und mit einigen alten Bleistift-Marginalien, Tafeln gering fingerfleckig). € 130,Als Ergänzung - bzw. zweiter Teil - zur “Handlungswissenschaft” von Fr. Bohn und Ignaz Friedrich Montag. Der Arithmetik-Lehrer Montag verfaßte neben zahlreichen Titeln zur Handelswissenschaft auch solche zu Meteorologie und zum Fechten.- Die Tafeln zeigen beispielhafte Wechsel.- Nicht bei Humpert. 1333 MÜLLER, Adam, Von der Nothwendigkeit einer theologischen Grundlage der gesammten Staatswissenschaften und der Staatswirthschaft insbesondere. Leipzig, Vogel, 1819. 70 S. Neuerer Pappband (Papier leicht braunfleckig) € 1.500,- 1330 MATERIALIEN zur Kritik der Nationalökonomie und Staatswirthschaft. Zweites (u. letztes) Heft: Was ist Werth und Preis? Berlin, E. S. Mittler, 1829. 8, 80 S. Broschur (unbeschnitten, gebräunt, stellenweise braunfleckig). € 60,- Einzige Ausgabe, erst gegen 1897 von Braumüller in der Allgemeinen Bücherei und 1992 als Microform ein weiteres Mal veröffentlicht. “Schon in den ‘Elementen Heft 1 (Was ist Geld?) war bereits 1827 der Staatskunst finden sich weite Partien, 1333 erschienen. - Goldsmith Library 25182. welche das Problem der Religion behandeln und von dem religiösen Sinn des Verfassers Zeugnis ab1331 MEIERN, J. G.: REFUTATION DERER MEIE- legen”. Aber seit 1809 hätten sich seine religiösen Ansichten RISCHEN GEDANCKEN von der Rechtmäßigkeit im Sinne einer strengen kirchlichen Rechtgläubigkeit gewandelt (s. Jakob Baxa, Adam Müller. Jena 1930, S. 357ff). des Sechsten Zinß-Thalers in Deutschland (nebst zwei weitere Schriften zu diesem Thema). Frankfurt/M. u. Leipzig, C. Fr. Jungnicol, 1734. 96 S. Neuerer Ppbd (mehrere Bibl.-Stempel, Eckabriß am Titel hinterlegt, anfangs stärker braunfleckig) € 180,- Angebunden: II. ANTWORT AUF DIE SOGENANNTE REFUTATION der Meierischen Gedanken von der Rechtmäßigkeit deß Sechsten Zinnß-Thalers ... Hannover, J. A. Gehrcke, 1734. 94 S. und III. ANHANG ZUR ANTWORT auf die sogenannte Refutation der Meierischen Gedancken ... O.O. u. Vlg, 1735. 28 S.- Drei Schriften auf eine Arbeit des Juristen Johann Gottfried Meiern (1692 - 1745), die sich auf einen Rechtsstreit des Schatzrates Baron v. Knigge gegen Sachsen-Eisenach bezog, weil bei Rückzahlung eines Darlehens der sechste Zinstaler, obwohl bezahlt, abgezogen worden war. Die vorliegenden Schriften setzen sich mit Meierns Theorie auseinander, daß der sechste Zinstaler zwar kein strafbarer Wucher, aber dennoch unerlaubt und daher zurückzuzahlen sei.- Kat. d. Commerz-Bibl. Hbg 91. 1332 MONTAG, Ignaz Friedrich, Gründliche Anleitung zur Kenntniss der Wechsel, Anweisungen, Schuldscheine und zur Wechsel-Rechnung, nebst Formularen; zum Selbstunterrichte... Qued- 1334 MULKEMAN, Henri, Arithmetique theorique et pratique enrichie de toutes regles necessaires pour l’habilité et seureté du commerce, ensemble un petit abregé de la routine des marchans ou arithmetique pratique, puis une instruction pour les comptes des fosses aux houilles et un petit discours de la redemption des cens et rentes ... Lüttich, beim Autor, 1671. Kl.-4to. 4 Bl., 338 S., 4 Bl. Neuer Ppbd (teilweise mit Nässespur und kleinen Wurmspuren im oberen Rand, anfangs fingerfleckig, vorderes Vorsatzblatt und Titel mit teils gelöschten Besitzvermerken und Schreibübungen). € 320,Lehrbuch der praktischen Rechenkunst. Behandelt 1. die vier Grundrechenarten nebst Regel detri, 2. die Bruchrechnung, 3. und am ausführlichsten das kaufmännische Rechnen mit einem Anhang zur Kalenderrechnung und Berechnung der beweglichen Festtage. Henri Mulkeman unterrichtete als Rechenmeister in Lüttich Arithmetik und Geometrie. 1335 NEBBIEN, Christian H., Der schuldenfreie Staat oder landwirthschaftliche Ansichten 205 Alte Wirtschaftswissenschaft und Erfahrungen in Hinsicht auf allgemeine Schuldentilgung, sowohl der Landgüter, als der Staaten. Berlin, Reimer, 1834. 6, 196 S., 7, teils gefaltete Tabellen. Marmorierter Ppbd der Zeit (beschabt, Ecken bestoßen, Vorsätze minimal braunfleckig). € 75,- Druck trägt zwar auf dem Titel den von den Original-Ausgaben bekannten Vermerk “Imprimé par ordre de Sa Majesté”, aber keine Druckerangabe; statt der sonst 116 S. umfaßt er lediglich 86 (Kress verzeichnet eine Wiener Ausgabe mit 76 S.). Die Karten sind nicht in Kupfer gestochen, sondern es sind Holzschnitte.- Vgl. Kress 12183ff u. 12186. Erste Ausgabe dreier Abhandlungen des “Jean Paul der Landwirtschaft” (Langerke). Im ersten Aufsatz führt der Wirtschaftsrat die - Liebe als allgemeines Mittel zur Tilgung der Staatsschulden: die Grundbesitzer sollen den Volkswohlstand fördern durch Verzicht auf ihre alten Privilegien, aber Wahrung ihrer Fürsorgepflicht, der Bürgerstand den Geist der “Veredelung” über die Menschen bringen, der Staat solle nunmehr zum Gutsherrn werden, was große Erleichterungen bei der Bearbeitung, Besteuerung und bei den Erbangelegenheiten zur Folge habe.- Die zweite Abhandlung behandelt die Gründüngung, die dritte den verbesserten Futterund Weidebau.- Humpert 9645; s. Güntz II,250. 1338 NECKER, Jaques, Sur la législation et le commerce des grains. Quatrième édition. 2 Bde. Paris, Pissot, 1775. 203 u. 155 S. Neue Hldrbde im Stil d. Zeit m. Rückenvergoldung u. 2 farbigen Rückenschildern (wenige Bl. in Bd 1 gebräunt). € 300,- Er konzipierte den Zollverein 1336 NEBENIUS, Friedrich, Ueber die Herabsetzung der Zinsen der öffentlichen Schulden, mit Rücksicht auf die Zeitverhältnisse und insbesondere auf die öffentlichen Verhandlungen über die Reduction der französischen Schuld. Stuttgart, Cotta, 1837. 8, 141, (3) S. Bedruckte OBroschur (angestaubt, zweiseitig unbeschnitten, durchgehend leicht braunfleckig und 1 Ecke mit kleiner Nässespur, Name a. Umschlag, Stempel a. Titel). € 450,Der vielseitige badische Staatsmann Carl Friedrich Nebenius (1784-1857) war u.a. der “eigentliche Erfinder des Zollvereins” (Wilhelm Roscher) und der “Schöpfer der deutschen Berufsschule und des bis heute bestehenden dualen Systems” (NDB).- Goldsmith II, 29956;Humpert 6905. 1337 NECKER, Jacques, Compte rendu au Roi. Au mois de Janvier 1781. Paris, 1781. Gr.-8vo. 2 Bl., 86 S., 1 Falttabelle, 2 altkolorierte, gefaltete Holzschnitt-Karten. Neuer Ppbd mit goldgeprägtem Rückenschild im Schuber (die beiden ersten Bl. mit Nässespur oben, S. 71-82 m. Nässespur in Falz und Oberrand, die letzten 3 Bl. und 1 Karte mit wenigen Wurmstichen (kein Text- oder Bildverlust)). € 350,Im Jahr der Erstausgabe erschienener Druck des berühmten Necker’schen Rechenschaftsberichtes, der als der meistverkaufte Wirtschaftsbericht, der je erschien, gilt. Necker errechnete darin einen Überschuß von 10 Millionen, unter Vernachlässigung der außergewöhnlichen Folgekosten des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und der an die Höflinge ausgeschütteten Gelder, und die Veröffentlichung der Pensionslisten für die Höflinge verursachte einen Skandal, der schließlich Neckers Rücktritt erforderlich machte.- Unser Vierte Auflage, erschienen im Jahr der ersten Ausgabe.- Die Arbeit - eins der Hauptwerke Neckers - richtet sich gegen die Forderung der Physiokraten (besonders Turgots) nach dem freien Getreidehandel. Der Text erschien zuerst im Mai 1775, als nach der schlechten Getreideernte des Vorjahres Teuerungen beim Getreide zu Aufruhr in einigen Städten führte und Turgot, dem General-Kontrolleur der Finanzen die Schuld dafür gegeben wurde (seine Entlassung erfolgte 1776). Auf fruchtbaren Boden fiel daher Neckers Argument, der Staat müsse - schon zum Schutz der ärmsten Konsumenten - den Getreidehandel reglementieren.- Vgl. Kress 7144ff; Goldsmiths 11267ff (andere Auflagen). 1339 OBRECHT, Georg von, (Fünff Underschiedliche Secreta Politica Von Anstellung, Erhaltung und Vermehrung guter Policey, und von billicher, rechtmässiger und nothwendiger Erhöhung, eines jeden Regenten Jährlichen Gefällen und Einkommen ... Straßburg, L. Zetzners Erben, 1644). Kl.-4to. 1 Bl., 59 S., 3 Bl. Register, 351 S., 4 Bl. Register. Moderner Ppbd (ohne den Haupttitel u. die 5 Bl. “Vorrede, in welcher Summarischer Weiß der Inhalt aller Secreten dieses Operis begriffen”; Teil 2 von S. 55 - 196 stark gebräunt, sonst gering braunfleckig, Stempel auf Titelrücks. u. letztem Bl.). € 900,Bedeutende staatswissenschaftlich-kameralistische Schrift. Sie entstand als eine Reihe von Gutachten für Kaiser Rudolf II., dessen Ratgeber der Straßburger Jurist Georg v. Obrecht war. In ihnen wird “die rechte Verwaltung des Gemeinwesens als ein Instrument für die Einnahmenvermehrung des Regenten abgehandelt. Obrecht regte dabei u. a. eine soziale Kontrolle der Bevölkerung, genaue steuerliche Vermögensschätzung, Bevölkerungsstatistiken und auch die Einführung von Feuerversicherungen auf dem Land an. Diese (fünf) Denkschriften mit Vorschlägen zur territorialstaatlichen Finanz-, Verwaltungs- und Sozialpolitik ... stehen am Anfang der merkantilistischen und kameralistischen Publizistik” (NDB 19, 405). Das Werk wurde erst nach dem Tode Obrechts (1547 - 1612) gedruckt. Es existieren zwei weitgehend identische Drucke von 1617 und 1644, die sich offenbar nur durch den Haupttitel und die Lage “H” (4 bzw. 6 Bl. = Regi- 206 Alte Wirtschaftswissenschaft ster zu Teil 1) unterscheiden. Die Einzeltitel beider Ausgaben sind identisch und einheitlich von 1617 datiert. Von der ersten Ausgabe sind offenbar nur wenige Exemplare an einen kleinen Kreis der politisch Verantwortlichen gelangt. Im Untertitel der zweiten (Titel-) Auflage heißt es: “... im Jahr 1617 zum Truck befördert, und biß anhero in geheim gehalten: Nunmehr aber zu männigliches Nutzen publicirt, und mit nothwendigen Registern verbessert”.- Humpert 43 u. 438 mit Aufzählung der Einzeltitel; Roscher S. 151-57 (ausführlich über die einzelnen Schriften); Kress S 847. 1340 PEHMÖLLER, Christian Nicolaus, Geschichtliche Darstellung der Ereignisse, welche während der Blockade in Folge der Verfügungen des französischen Gouvernements die Hamburgische Bank betroffen haben. Hamburg, 1814. 181, (1) S. Neuer Ppbd (mit Nässespuren, Titel und erste Bl. fleckig und mit geringem Buchstabenverlust durch Wurmfraß). € 110,Erste Ausgabe, erschien im gleichen Jahr auch in französischer Übersetzung. Der spätere Ratsherr und Senator Chr. N. Pehmöller schildert, wie er sich der Besitznahme der berühmten Hamburger Bank durch das französische Militär-Regierung, so lange es möglich war, widersetzte, “und (er) wich nur der Gewalt” (Schröder). Nach der Befreiung wurde Pehmöller zweimal nach Paris gesandt, um Ersatz für die aus der Bank geraubten Gelder zu erwirken.- Mit zahlreichen Beilagen.- Schröder VI,14,2. 1341 RAU, Karl Heinrich, Lehrbuch der politischen Oekonomie. 1./3., vermehrte und verbesserte Auflage. 3 Bde (in 4). Heidelberg, Winter, 1828/37. Insgesamt 1708 S. Leinwand der Zeit mit reicher Blindprägung (kleiner gräflicher St.a.T., durchgehend Feuchtigkeitsspuren, Papier aber fest). € 600,Bräuer 127; Schumpeter 617f. - Hauptwerk des bedeutenden Ökonomen. Rau (1792-1870) schuf mit seinem Lehrbuch der politischen Oekonomie eines der erfolgreichsten Lehrbucher überhaupt. “Anfänglich den kameralistischen und merkantilistischen Theorien huldigend, wurde der Heidelberger Professor und Parlamentsabgeordnete...allmählich ein Hauptvertreter der gelehrten deutschen Nationalökonomie liberaler Prägung... Von R. stammt die Einteilung der Nationalökonomie in Volkswirtschaftslehre, Volkswirtschaftspolitik und Finanzwissenschaft” (Bräuer). Laut Schumpeter besagen die zahlreichen Auflagen seines Lehrbuchs “weniger über den duchschlagenden Erfolg des Buches, als die Tatsache, daß Adolf Wagner es einer Überarbeitung für wert erachtete, anstatt es durch ein völlig neues zu ersetzen”. - 1. Grundsätze der Volkswirthschaftslehre (3. vermehrte Auflage); 2. Grundsätze der Volkswirthschaftspflege (1. Auflage); 3/1-2. Grundsätze der Finanzwissenschaft (1. Auflage). 1342 REIMARUS, Johann A. H., Die Freiheit des Getraidehandels nach der Natur und Geschichte. Hamburg, C. E. Bohn, 1790. 8, 151 S. Ppbd d. Zeit mit Goldfileten auf d. Deckeln (verblichen, stellenweise beschabt, Titel recto u. verso m. gelöschten Bibl.-Stempeln). € 600,Erste Ausgabe.- “Eine der unumwundensten Verteidigungen des Freihandels auf einem Gebiete, wo die polizeiliche Bevormundung besonders lange populär zu bleiben pflegt. Aber hier hatte die oft erprobte, auf dem Handel beruhende Sicherheit Hamburgs vor jeder Hungersnot zu klar gesprochen, als das ein Mann wie Reimarus sich darüber täuschen konnte” (Roscher 578). Die Schrift, hervorgegangen aus dem 1771 erschienenen Aufsatz “Die wichtige Frage von der freien Ein- und Ausfuhr des Getraides”, wurde auch ins Französische übersetzt.- Der jüngere Reimarus (1729 - 1814) gehörte zu den damals in Hamburg nicht wenigen Bürgern, die aus Bürgerverantwortung für ihre freie Stadtrepublik sich auf allen Gebieten um die Hebung des öffentlichen Wohls bemühten. Als Arzt führte er erfolgreich die Blatternimpfung ein, installierte die ersten Blitzableiter und zusammen mit Büsch gehörte er zu den Gründern der Hamburgischen Gesellschaft zur Beförderung der (praktischen) Künste und Gewerbe.Goldsmiths I, 14144; vgl. Kress B 2180 (unrechtmäßiger Nachdruck von 1791). 1343 RICARD, Samuel, Traité general du commerce, plus ample et plus exact que ceux qui ont paru jusques à present ... Contenant le réductions, des mesures, poids & monnoies de la Hollande ou d’Amsterdam, reduites aux mesures, poids & monnoies des principales places de l’Europe; comme aussi pour les escomptes ou rabais ... pour la banque, le change, rechange, les formes, termes & diligences des lettres & billets de change, & des lettres de crédit ... 4e edition revue corrigée, & augmentée du tarif des droits d’entrée & de sorties ... et d’une instruction très-abregée sur les livres à doubles parties ou à l’italienne, comme aussi sur la direction des comptoirs ... par Henri Desaguliers. 2 Teile (in 1 Bd). Amsterdam, J. Desbordes, 1721. 4to. 3 Bl., 574 S., 1 Bl.; 1 Bl., 79, (1) S., 19 Bl. Mit gestoch. Frontispiz u. 3 gestoch. Falttabellen. Ldrbd d. Zeit mit Rückenvergold. (beschabt, Ecken bestoßen, vereinzelt etwas braunfleckig, einige Bl. an der oberen Ecke gestaucht, die ersten 5 Bl. u. 1 Tabelle mit Nässespur im Außenrand). € 900,Umfangreiches Handbuch für den Kaufmann mit den gebräuchlichen Maßen, Gewichten und Valuta der verschiedenen europäischen Handelsplätze, ihrer Umrechnung, zahlreichen Rechenbeispielen für den Geschäftsverkehr etc. Zuerst 1700 erschienen. In der vorliegenden 4. Auflage erstmals 207 Alte Wirtschaftswissenschaft mit dem Anhang von Desaguliers über die doppelte oder italienische Buchführung.- Kress 3426; Goldsmiths 5964; Kurelac/Herkov I, 1370 (ohne den Anhang); vgl. Humpert 5305. 1344 RICARDO, David, Grundsätze der Volkswirthschaft und der Besteuerung. Aus dem Englischen übersetzt und erläutert von Edw(ard) Baumstark. 2 Bde. Leipzig, Engelmann, 18371838. 32 S., 461 S., 1 Bl.; 10 S., 1 Bl., 830 (recte 818) S., 1 Bl., 6 Tabellen. Hlwdbde d. Zeit (Rücken unter Verwendung alten Materials erneuert, Bd 1: Deckel beschabt und etwas aufgeworfen.- Innengelenke repariert, Titel gestempelt u. stockfleckig, Vorsätze mit Bibliotheksvermerk, einige kleine Randeinrisse, Vorsatz mit ergänztem Randausriß). € 1.800,Zweite deutsche Ausgabe.- Die maßgebliche Übersetzung von Ricardos “The principles of political economy and taxation” (1817).- Durch diese Edition mit ausführlichem Kommentarband trug der Staats- und Kameralwissenschaftler Baumstark (1807-1889) entscheidend zur Verbreitung von Ricardos Lehre in Deutschland bei. Band 1 bietet die Übersetzung, Band 2 enthält Baumstarks “Volkswirthschaftliche Erläuterungen”.- Humpert 13102; Kress C.4476; Braeuer 116; Menger 509; Slg Borst 1281. 1345 RÖSSIG, Karl Gottlob, Versuch einer pragmatischen Geschichte der Oekonomie-, Polizey- und Cameralwissenschaften seit dem sechzehnten Jahrhunderte bis zu unsern Zeiten. Deutschland. Teil 1 u. 2/I (alles Erschienene) in 2 Bdn. Leipzig, Weidmanns Erben u. Reich, 1781 1782. 19, (1), 488 S. u. 2 Bl., 864 S. Ldrbde d. Zeit m. Rückenvergoldung (Bd 1 m. kleiner Fehlstelle am Fuß u. ohne das Rückenschild sowie innen stellenweise etwas braunfleckig, Bd 2 m. kleiner Fehlstelle am Rückenschild u. Fuß- u. Seitenstege durchgehend feuchtrandig oder -wellig). € 1.200,Erste Ausgabe.- Unvollendet gebliebene historische Darstellung der neueren deutschen Ökonomie. Als Quellen dienten ihm u.a. die Schriften D. G. Schrebers und das “Museum rusticum et commerciale”. Der Jurist Karl Gottlob Rössig (1752 1806) - Roscher rechnet ihn neben Dohm und Nicolai zu den späteren liberalen Eklektikern - behandelt u.a. Acker- sowie Wiesenbau, Viehzucht, Seiden- und Maulbeerbau, Bienenund Geflügelzucht, Gartenbau, Weinkultur, Hopfenbau, Holzkultur, Vogeljagd und Fischfang, Perlenfischerei, Goldfischerei, Straßen sowie Bergbau. Die in der Vorerinnerung von Teil 2/I erwähnte 2. Abteilung von Bd 2 über die neue Kameralund Polizeigeschichte erschien nicht mehr.- Humpert 607; Kress B 419; Schumpeter I,215 (Anm.); Hamberger/M. VI, 410. 1346 ROSCHER, Wilhelm, Ansichten der Volkswirthschaft aus dem geschichtlichen Stand- punkte. Leipzig und Heidelberg, Winter, 1861. VI, 495 S. Schöner zeitgenössischer Pappeinband (Kanten berieben, erste Bll. Mit wenigen Stockflecken). € 400,First edition. Erste Ausgabe der Aufsatzsammlung, die insgesamt 7 Abhandlungen umfasst, die “bisher an sehr verschiedenen, zum Theil wenig zugänglichen Orten zerstreut” waren. 1. Über das Verhältniß der Nationalökonomik zum klassischen Alterthume; 2. Über die Landwirthschaft der ältesten Deutschen; 3. Ein nationalökonomisches Hauptprincip der Forstwissenschaft; 4. Ueber Industrie im Großen und Kleinen; 5. Ueber die volkswirthschaftliche Bedeutung der Maschinenindustrie; 6. Zur Lehre von den Absatzkrisen; 7. Ueber den Luxus. - “Keine dieser Abhandlungen ist ohne sorgfältige Revision geblieben; mehrere sind auf das Wesentlichste bereichert und umgearbeitet” (Roscher). - Seltene Erstausgabe, häufiger ist ein zweiter Abdruck aus dem gleichen Jahr. 1347 RÜDIGER, J.CHR.CHR. Anfangsgründe der allgemeinen Statslehre mit einem kurzen Lehrbegriff der ökonomischen Policey (und:) Kurzer Lehrbegriff der persönlichen Policey und Finanzwissenschaft als Nachtrag zu den Anfangsgründen der allgemeinen Statslehre. 2 Bde. Halle, Buchhandlung des Waisenhauses, 1795. 16, 276, 138 S. u. 1 Bl., 177 S., 3 Bl. (Vorwort). Interimsbroschur (Einbde m. geringen Gebrauchsspuren, Besitzvermerk auf Titel, unaufgeschnitten, Bd 1 wenige Seiten m. schwachem Feuchtigkeitsrand), Bd 1 Vorwort am Ende eingebunden). € 700,Seltene erste und einzige Ausgabe.- Rüdiger war Kammerund Thalsecretär in Halle, hielt dort längere Zeit kameralistische Vorlesungen, wurde 1791 ordentlicher Professor an der dortigen Universität und veröffentlichte zahlreiche Schriften zur Kameral- und Sprachwissenschaft. Für die bedeutendsten Vertreter der Kameralistik hielt er Justi und Sonnenfels während er einen “entschiedenen Widerwillen gegen den Wolffianismus äußert. In der bisherigen Behandlungsweise der Cameralwissenschaften tadelt er die Verbindung von Privatökonomik, Polizei und Finanzwissenschaft. ... Dagegen erklärt er die Cameralwissenschaft als ‘den Inbegriff aller Wahrheiten von den Mitteln’” (Roscher 558).- Humpert 8542; Hamberger/Meusel VI, 474; zu Rüdiger vgl. ADB XXIX, 468. 1348 SAY, Johann Baptiste, Cours complet d’économie politique pratique. Seconde édition entièrement revue par l’auteur, publiée sur les manuscrits qu’il a laissés et augmenté de notes, par Horace Say. 2 tomes. Paris, Guillaumin, 1840. Gr.-8vo. 1 Bl., 7, 676 S., 1 Bl. u. 1 Bl., Vortitel, Titel, 628 S., 1 Bl. Grüne Hldrbde d. Zeit m. Rückenvergoldung. € 550,- 208 Alte Wirtschaftswissenschaft Collections des principaux économistes, 10 und 11. - Postum erschienene, zweibändige Ausgabe von einem der Hauptwerke Jean Baptiste Says, das erstmals 1829 - 1833 in sechs Bänden erschien (und erst 1845 ins Deutsche übertragen wurde). Der “Cours”, aus Says Vorlesungen am Conservatoire des Arts et Métiers” hervorgegangen, war die letzte Veröffentlichung Says. Sein Sohn Horace gab sie, vermehrt um zahlreiche Anmerkungen, in zwei Bänden neu heraus.- Dekoratives, wohlerhaltenes Exemplar.- Graesse VI,287; Brunet V,177; Goldsmith 25468 (EA). ruhe, M. Macklot, 1772. 333, (1) S. Hübscher Lederband der Zeit m. floraler Rückenvergoldung (Titel im weißen unteren Rand m. unterlegtem Ausschnitt. kaum braunfleckig). € 380,- Erste Ausgabe einer der “nationalökonomischen Hauptschriften” (ADB) Johann August Schlettweins, der als “einer der eifrigsten Vertreter der physiokratischen Lehre in Deutschland” gilt. Als einflußreicher Ratgeber des Markgrafen Karl Friedrich von Baden in Kameral- und Polizeiangelegenheiten hat er den Fürsten bewogen, “die Einführung des physiokra1349 SAY, Johann Baptiste, tischen Systems in Baden zu versuchen” Abhandlung über die Nationalund in zunächst drei ausgewählten OrtOekonomie oder einfache Darstelschaften einzuführen. “Aus Anlaß dieser lung der Art und Weise, wie die Action mußte sich Schlettwein naturgemäß das Bedürfnis nahelegen, das phyReichthümer entstehen, vertheilt siokratische System ... der Bevölkerung und verzehrt werden. Aus dem gleichsam von Amtswegen genau darzuFranzösichen übersetzt, mit Anlegen und seine Vortrefflichkeit zu erweimerkungen und Zusätzen versesen. ... Er that dies in seiner Schrift “Les hen von Ludwig Heinrich Jacob. 2 moyens d’arrêter la misère publique” etc., ... noch ausführlicher in der Schrift Bde. Halle und Leipzig, Ruff, 1807. “Die wichtigste Angelegenheit für das XXXII, 486 pp., 1 Bl. und 1 Bl., VI, ganze Publicum” usw.” (ADB), die 544 pp. Kartonage der Zeit. 1772/73 in zwei Bänden erschien. Vorlie1351 € 1.200,gender, als solcher aber nicht ausdrückErste deutsche Ausgabe. - Wertvolle Übersetzung des bedeulich bezeichneter erster Teil behandelt “besonders aber Die tenden deutschen Nationalökonomen Jacob, der sich als allgemeine Freyheit im Handel und Wandel; Die ungestöhrte kommentierender Übersetzer englischer und französischer Ein- und Ausfuhr des Getraides; Die Ordnung der VollkomLiteratur sowie als Herausgeber mehrerer Periodika einen menheit in der Cultur der Ländereyen, und in dem Verbrauch Namen machte. “Die angehängten Abhandlungen von Jacob der Waaren; Die zur Wohlfahrt der Staaten einzuführende über das Adam Smith’sche und physiokratische System, über einzige Auflage auf den reinen Ertrag der Grundstücke, und die Wirkung des Schlagsatzes und über die Arbeit, als letzten die damit zu verbindende Einrichtung des Frohn-Wesens”.Maßstab des Werths, sind trefflich” (Steinlein p. 125). BraeSchlettwein 19; Humpert 7517 (danach erschien Teil 2 bei uer 119; Humpert 13120; Fromm V, 23686. - Vorsatz mit hs. Braun in Karlsruhe); Sauer u. Keip VIII,1961, Nr 1925: “Sehr Signatur, Titel verso mit Bibliotheksstempel (ausgeschieden). selten und komplett kaum noch beschaffbar”. Leicht stockfleckig, Bd 1 teils mit kleinem Wasserrand. Marmorierte Rücken verblaßt, Gelenke angeplatzt. 1350 SCHÄFFLE, Albert Eberhard Friedrich, Die Nationalökonomie oder Allgemeine Wirthschaftslehre. Für Gebildete aller Stände, insbesondere für den Kaufmann, sowie zum Gebrauch in Akademien, handels- und Realschulen gemeinfaßlich dargestellt. Leipzig, Spamer, 1861. XVI, 306 S. Hlwd der Zeit. € 350,Otto Spamer’s Kaufmännische Bibliothek, 10. - Sehr seltene erste Ausgabe - die zweite Ausgabe erschien 1867 unter dem neuen Titel “Das gesellschaftliche System der menschlichen Wirtschaft”. 1351 SCHLETTWEIN, Johann August, Die wichtigste Angelegenheit für das ganze Publicum: oder die natürliche Ordnung in der Politik überhaupt... auseinander gesetzet. (Erster Teil). Karls- 1352 SCHLETTWEIN, Johann August (praes.), C. Fr. A. ZIEGLER (resp.), Dissertatio politica de causis et mediis, quibus constitutis civium in territorio copia felici cum successu augeri potest. Jena, Marggraf, 1759. Kl.-4to. 3 Bl., 42 S. RückenBroschur (anfangs stärker, sonst gering braunfleckig, S. 41/42 mit Glückwünschen für den Respondenten nach der Vorrede gebunden). € 300,- Grundsätze zur Förderung der Volkswirtschaft. Als Schlüssel wird das Bevölkerungswachstum angesehen und demzufolge als Maßnahmen empfohlen: Erleichterung von Eheschließungen und Beseitigung von Ehehindernissen, Senkung der Kindersterblichkeit durch bessere Ausbildung der Hebammen, Bekämpfung von Epidemien, hier insbesondere die Inokulation der Blattern, und Steuererleichterungen zur Ansiedlung ausländischer Handwerker und Fabrikanten. Als Beispiel wird häufig die Gesetzgebung Friedrichs d. Gr. zitiert. Joh. Aug. Schlettwein, später Vorkämpfer der physio- 209 Alte Wirtschaftswissenschaft kratische Lehren in Deutschland, stand hier noch ganz unter dem Einfluss des Merkantilismus.- Nicht bei Humpert, Kress etc., auch nicht im “Verzeichnis seiner Schriften” hrsg.v. Carl Sclettwein (Basel 1981). 1353 SCHRÖDER, Wilhelm von, Fürstliche Schatz- und Rent-Kammer, Nebst einem Tractat vom Goldmachen, Wie auch vom Ministrissimo oder Ober-Staats-Bedienten. Leipzig, Chr. G. Eckart, 1737. 16 Bl., 484 S., 6 Bl., 1 Falttabelle. Ldrbd d. Zeit (gering bestoßen, Rücken u. Innengelenke mit Wurmspuren, innen teils stärker braunfleckig). € 750,Berühmtes Werk, in dem Schröder (eig. Schröter) das Wirtschaftsprogramm des Merkantilismus auf der Grundlage des absolutistischen Staates entwickelt. “Schröder hat noch lange Zeit nach seinem Tode großes Ansehen genossen. Sein literarisches Hauptwerk ‘Fürstliche Schatz- und Rentkammer’, dem Kaiser gewidmet, erschien zuerst 1686, nachher noch in 8 anderen Auflagen. Selbst ein Mann wie v. Rohr nennt es ‘das beste, so wir von Cameralsachen haben’; ja noch Gundling rät, ‘dieß unvergleichliche Buch sollten alle fleißigen Studenten sich anschaffen und es nicht aus der Hand legen’” (Roscher 294). Die Reihe der Würdigungen läßt sich fortsetzen bis zu Palgrave (III, 365: “Schröder was amongst the earliest of the German cameralists who distinctly supported the balance-of-trade theory which he had derived from Mun”), ja bis zu J. M. Keynes, der besonders Schröders Einsicht in die Bedeutung der Unterkonsumtion als Ursache wirtschaftlicher Stockungen erwähnenswert findet (vgl. seine Allg. Theorie der Beschäftigung etc., 1936, S. 303).- Interessant auch durch den als Anhang (ab S. 400) beigegebenen Tractat vom Goldmachen; vgl. Ferguson II, 345; Kopp I, 216 f; ADB 32, 532: “In dieser Abhandlung bekämpft er zwar den Stein der Weisen, ist aber ‘was die Wahrheit und Realität des Goldmachens durch Kunst betrifft, deren ganz versichert’ und erklärt sich bereit, das Goldmachen experimentell zu erweisen, während diese Sache bisher ‘geheim hermetisch philosophisch’ behandelt wurde”.- Humpert 84 (“Fünfte Auflage”). 1354 SIEGEL, Johann Gottlieb, Corpus juris cambialis, Das ist: Vollständige Sammlung derer auf den vornehmsten Handels-Plätzen auch anderer Orten in Europa üblichen allerneuesten Wechsel-Ordnungen... auch endlich Eine zum WechselRecht überhaupt dienliche Einleitung, worinne vieler Wechsel-Ordnungen eigentlicher Verstand, und dunkler Stellen, deutliche Erklärung gezeiget wird... 2 Teile (in 1 Bd). Leipzig, J. S. Heinsius, 1742. 4to. 19 Bl., 600 (recte: 608) S.; 1 Bl., 448 S., 18 Bl. Mit 2 gestochenen Kopfvignetten (wiederholt). Hpgtbd d. Zeit (Rücken berieben u. fleckig, Einbd beschabt u. bestoßen, erste Lagen m. Näs- sespuren im Rand, ohne das häufig fehlende Widmungskupfer). € 950,Erste Ausgabe der wichtigen Monographie zum europäischen Wechselrecht, die der Leipziger Jurist und Konsulent der dortigen Kaufmannschaft, Johann Gottlieb Siegel (1699 1755) dem sächsischen Herzog Friedrich Christian widmete. Der Band versammelt alle für Siegel erreichbaren aktuellen Wechsel-Ordnungen und Gesetze aus ganz Europa (ist also nicht als historische Arbeit zu verstehen), u.a. für Brandenburg, Braunschweig, Bremen, Breslau, Danzig, Frankfurt/Main, Hamburg, Leipzig, Lübeck, Nürnberg, für Antwerpen, Bologna, Bozen, Lyon, Rotterdam, Sankt Gallen und Venedig (die meisten ausländischen Wechel-Ordnungen in zweisprachigem Paralleldruck). Außerdem sind eine Vielzahl exemplarischer Rechtsfälle ausführlich geschildert (für die der Autor über 1500 Aktenstücke studierte). Als Anhang findet sich im zweiten Teil die deutsche Übersetzung von J. Phoosens “Wyssel-Styl to Amsterdam” in deutscher Übersetzung (S. 228 - 368). Die daran anschließende “Einleitung zum Wechsel-Rechte überhaupt” wurde auch separat abgedruckt (bereits 1734; dann nochmals 1751). Die Bedeutung der Arbeit kann daran ermessen werden, daß bis 1786 vier Fortsetzungen dazu herausgegeben wurden, alle nach Siegels Tod.- Humpert 5787; Meusel, Verstorbene XIII,156; Hamburger Commerz-Bibl. 635. 1355 SIEVEKING, Georg Heinrich, Ueber den Hamburgischen Münzfuß. Mit Rücksicht auf des Herrn Professor Büsch Grundsätze der Münzpolitik. Hamburg, C. E. Bohn, 1789. 30 S. Spätere Broschur (Umschlag mit leichten Gebrauchsspuren, Stempel und leichte Klebespuren auf Titel, etwas gebräunt). € 130,Die Abhandlung des Hamburger Kaufmannes und Mitgliedes der Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe Georg Heinrich Sieveking (1751 - 1799) nahm Stellung zu der von seinem Onkel Georg Heinrich Büsch im gleichen Jahr veröffentlichten Schrift “Grundsätze der Münzpolitik”. Sieveking, der als Zwölfjähriger Privatunterricht von Büsch erhielt und später in die Büsch’sche Handelsakademie eintrat, erläuterte hier seine abweichenden Vorstellungen.Schröder VII, 3733; ADB XXXIV, 220 ff. 1356 SONNENFELS, Joseph von, Handbuch der inneren Staatsverwaltung mit Rücksicht auf die Umstände und Begriffe der Zeit. Erster Band: Enthaltend: nebst der allgemeinen Einleitung, einen Theil der Staatspolizey. Wien, J. Camesina, 1798. Gestochenes Frontispiz (Bildnis Sonnenfels’ nach Graff, “geätzt von Leicher”), 32, 518 S., 1 Bl. Schlichter Ppbd d. Zeit (minimal berieben, kleine handschriftl. Rückensignatur, Exlibris). € 380,Mehr nicht erschienen! Erste Ausgabe dieser “Umarbeitung der ‘Grundsätze der politischen Wissenschaften’. Diese Grundsätze waren anfangs nur als kurze Lehrsätze entwor- 210 Alte Wirtschaftswissenschaft fen, um mir zum Faden der Lesestunden (an der Wiener Universität) zu dienen. Nach und nach wurden davon fünf Auflagen gemacht. Jede Auflage erhielt Zusätze (und) Erklärungen”, sodaß sich Joseph von Sonnenfels entschloß, die “Grundsätze” der Staatswissenschaften zu einem “verbundenen Lehrgebäude” auszuarbeiten - hiervon erschien jedoch nur vorliegender erster Band. Er befaßt sich mit der “Staatswissenschaft in ihren Zweigen”, mit “Mitteln, die Bevölkerung zu berechnen”, den “einzelnen Begriffe der Staatspolizey”, der “Aufmerksamkeit auf den sittlichen Zustand” im Staate und mit den “Mitteln, einen hohen Begriff von der Gesetzgebung zu erwecken”. Jeder Abschnitt ist mit ausführlichen Anmerkungen versehen.- Humpert 7658; Kress B.3740. 1357 SONNENFELS, Joseph von, Grundsätze der Polizey, Handlung und Finanz. 5., vermehrte und verbesserte Auflage. 3 Bde. Wien, Kurzböck, 1787. Insgesamt 1668 S. Mit 3 gest. Titelvign. Ppbde der Zeit mit RSch. (Rücken berieben, Vorsatz mit kleinem Ausschnitt im Rand). € 850,Kress B. 1131 (dat. 1786-87); Carpenter, Economic Bestsellers XXIII; Menger 63; vgl. Humpert 794. - Eines der bedeutendensten handlungswissenschaftlichen Lehrwerke aus der 2. Hälfte des 18. Jhdts., wurde noch Mitte des 19. Jhdts. neu aufgelegt. “His principal work.” (Palgr. III, 446). Vgl. auch Roscher 536 (ausführl.) - J. v. Sonnenfels (1731-1817), Sohn eines zum Katholizismus konvertierten Juden, nahm 1745 in Wien ein philosopisches Studium auf, trat 1749 bei den Hoch- und Deutschmeistern ein und beendete seine kurze Militärkarriere 1754 als Korporal. Danach wandte er sich dem Jurastudium zu und wurde Schüler von Martini und Riegger. 1765 wurde er auf den neu errichteten Lehrstuhl für Polizei und Kameralwissenschaft berufen, den er bis zu seiner Emeritierung 1791 bekleidete. In diesem Zeitraum versah er, zum Teil vorübergehend, eine Vielzahl öffentlicher Ämter. Die historische Bedeutung des Staatsmanns Sonnenfels für das österreichische Staatswesen ist kaum zu überschätzen und in seiner Tragweite und Prägekraft im deutschen Raum nur mit der der preußischen Reformer des frühen 19. Jahrhunderts zu vergleichen. Als Rechtspolitiker und Gesetzgebungstheoretiker hat er dem Kodifikationswerk Zeillers als dem ersten modernen Gesetzbuch im deutschen Sprachraum den Boden bereitet, ferner den Anstoß dazu gegeben, dass 1776 die Folter in Österreich vollständig abgeschafft wurde. Sein dreibändiges Lehrbuch “Grundsätze der Polizey, Handlung und Finanz” (1765/72), das hier in 5. Auflage vorliegt und bis weit in das 19. Jahrhundert hinein aufgelegt wurde, hat er bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die österreichische Wirtschaftspolitik im Sinne des aufgeklärt-absolutistischen Etatismus geprägt. Es gehört zu den klassischen Werken des Nationalökonomie in Europa. Zu seinen sonstigen Werken gehört die Arbeit “Über die Abschaffung der Tortur” (1775) und “Über den Geschäftsstil” (1784), womit er für die moderne deutsche Rechts- und Amtssprache nicht nur in Österreich Bahnbrechendes geleistet hat. 1358 SPAN, Sebastian, Speculum juris metallici, Oder: Berg-Rechts-Spiegel. Dresden, Johann Jacob Winckler, 1698. Folio. Titelblatt in RotSchwarz-Druck mit Vignette, (12), 422, (20) S. Unbeschnittenes Exemplar im provisorischen Einband der Zeit. € 450,Berühmter Bergwerkspiegel von Sebastian Span, Syndicus der Stadt Schlackenwalda, der insgesamt 15 Bergwerksordnungen, die großteils aus dem 16. Jhdt. stammen, für seinen Spiegel herangezogen hat. - 2 kleine Wurmspuren im Block. 1359 STRUENSEE, Carl August von, J. Chr. SINAPIUS Kurzgefaßte Beschreibung der Handlung der vornehmsten europäischen Staaten. 3 Teile (in 2 Bdn). Liegnitz, D. Siegert, 1778- 1782. 7 Bl., 510 S. u. 1 Bl., 230; 120 S. Neue Hldrbde m. goldgeprägtem Rückentitel (Rücken stärker verblichen, innen etwas gebräunt u. teils gering braunfleckig). € 480,Erste Ausgabe des volkswirtschaftlichen Handbuches. Carl August von Struensee (1735 - 1804) hatte es als Einleitung zu einem Handels-Wörterbuch geplant. Doch wurde bereits die vorliegende Beschreibung von dem schlesischen Ökonomen Sinapius vollendet. Struensee, der Bruder des dänischen Reformpolitikers, hatte als Militärwissenschaftler in preußischen Diensten gestanden, ehe ihn Johann Friedrich nach Kopenhagen rief. Obwohl nur ein knappes Jahr als dänischer Staatsmann tätig, konnte Karl August Struensee die Zeit in Dänemark als “hohe Schule in der Finanzpolitik” (ADB) nutzen (er wurde später unter Friedrich Wilhelm II. preußischer Wirtschaftsminister). Teil 1 seiner Beschreibung behandelt die aufgrund ihrer Kolonialbesitzungen bedeutenden Handelsnationen Holland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Portugal, daneben Polen, Preussen und Rußland. Teil 2/1 über Schweden, die dänischen Staaten, Sardinien, die italienischen Republiken und Herzogtümer, Malta und den Vatikan sowie das österreichische Herrschaftsgebiet; Teil 2/2 (von Sinapius) die Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck sowie die 10 deutschen Kreise. Beschrieben werden die jeweiligen Handelsgüter, Handelspartner, Handelsgesetzgebung und -organisation.- Holzmann/Boh. I,6008; Hamberger/M. VII, 712f u. 507 (Sinapius); Humpert 6146. 1360 TENZEL: GEPRÜFFTE GOLD-GRUBE, der Universal-Accise, Das ist: Gründlicher Beweiß, Daß dieselbe, wie sie von Christiano Teutophilo vorgestellet wird, nicht an allen Orthen mit Nutzen könne eingeführet werden, entworffen, von einem Liebhaber der Warheit. Dresden, M. Günther, 1687. 2 Bl., 123 S. Neuer Ppbd (gering braunfleckig). € 850,Erste Ausgabe.- Wichtige Schrift aus dem sog. Akzisenstreit. Im Kern ging es um die Vor- und Nachteile der damals in Deutschland noch neuen indirekten (Konsum-)Steuer oder 211 Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft Akzise gegenüber der direkten Besteuerung oder Kontribution. Der hier im Titel genannte Christianus Teutophilus (der Halberstädter Steuerrat und spätere Syndicus der Stadt Halle Chr. Tenzel) war Vorkämpfer der indirekten Besteuerung. “Unter den gegen Tenzel gerichteten Schriften ist am wichtigsten die (vorliegende) anonym erschienene: Geprüfte Goldgrube etc.” (Roscher, Gesch. d. National-Ökon. 323 ff mit ausführlicher Würdigung beider Schriften; vgl. Schumpeter, Gesch. d. ökon. Analyse 267 Anm.). Mit dem Akzisenstreit wurde ein bis dahin zwischen Landesherr und Landständen einfach praktisch ausgehandelter Gegenstand erstmals in Deutschland auf ein theoretisches Niveau gehoben.- Selten.Humpert 456; Kress 1659; VD17 14:001935T. 1361 TREUER, Gottlieb Samuel, De auctoritate et fide gentium et rerumpublicarum. Von dem Credit derer Völcker und Staaten commentatio. Editio nova indice aucta. Leipzig, J. Chr. Langenheim, 1747. Kl.-4to. 104 S., 2 Bl. Neuer Ppbd (etwas braunfleckig, Ränder etwas eng beschnitten, Titel angerändert). € 100,Über die Verantwortung einer Regierung für die Kreditsicherheit als Bedingung eines florierenden Handels. Dies sei u.a. die Hauptursache dafür, dass Holland zur führenden Handelsnation geworden sei. Mit zahlreichen deutschsprachigen und französischen Zitaten.- Samuel Treuer lehrte Staatswis- senschaften an den Universitäten Helmstedt und Göttingen.Humpert 11750; Kress 4877. 1362 TUCKER, Josiah, A brief essay on the advantages and disadvantages which respectively attend France and Great Britain, with regard to trade. With some proposals for removing the principal disadvantages of Great Britain. In a new method. The 3rd edition corrected, with additions. London, T. Trye, 1753. 6 (statt 8), 168 S. Ldrbd d. Zeit (Gelenke geplatzt, Vorderdeckel lose, Ecken bestoßen, Kanten beschabt, Rücken an Kopf u. Fuß etwas läd., Rsch. teilw. ausgerissen, Vortitel fehlt, kl. Monogrammstempel a. d. T., leicht braunfl. bzw. gebräunt). € 400,The first of Tucker’s distinctly economic writings... In the body of the pamphlet he examined the principal commercial advantages and disadvantages of France and Great Britain, and to the third edition ... he added a series of constructive proposals for increasing the trade and improving the commercial position of Great Britain, some of which involved farreaching political changes (Schuyler). Durch den 1749 zuerst erschienenen und mehrfach aufgelegten “Essay of Trade” erlangte J. Tucker das Ansehen eines unterrichteten und ideenreichen Gelehrten für Handels- und Wirtschaftsfragen, dessen Einfluß bis zu Quesnay und die Physiokraten reichte.Kress 5310; Goldsmiths 8811. 15. Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft 1363 AM BORN der Gemeinnützigkeit. Festgabe zum 80. Geburtstage des Herrn Geh. Reg.-Rat. Prof. Dr. jur. Victor Böhmert. Herausgegeben von Peter Schmidt. Dresden, O. V. Böhmert, 1909. XIII, 466 S. Mit Porträt. Leinen. € 120,Verlegt zum Besten der “Böhmert-Volkswohl-Stiftung”. Mit Beiträgen von Robert Wuttke (Die Stellung der Gemeinnützigkeit in der Nationalkökonomie), Fritz Kalle (Volksernährung und hauswirtschaftliche Ausbildung), Münsterberg (Die leitenden Ideen der modernen Armenpflege), Carl Brendel (Das Recht des Staates zur Bekämpfung der Trinksitten), Leopold Katscher (Gewinnbeteiligung als ein Mittel zur Förderung des sozialen Friedens), Heinrich Reicher (Stand der Jugendfürsorge), Gotthold Schürer (Heime für alleinstehende gebildete Frauen), Johannes Corvey (Tanzunsittten) u. a. mehr. 1364 BAKER, Thomas, The laws relating to public health, sanitary-medical-protective. Including the legislation to the end of the last session of parliament connected with adulteration of food, alkali works, apothecaries, arsenic, bakehouses, baths and washhouses, bread, burials, chemists, chimney-sweepers, diseases prevention, factories, gunpowder, local government, lodging houses, lunatics, meat, medical registration, etc., metropolis management, miners, nuisances, petroleum, poison, recreation grounds, quarantine, smoke, vaccination, water, etc. also notes, forms, and practical instructions. London, Maxwell Sweet and Stevens, 1865. 698 S. OLwd (St.a.T., Einband sauber repariert). € 100,Erste und offenbar einzige Ausgabe. 1365 BECHER, Ernst, Die Arbeiterfrage in ihrer gegenwärtigen Gestaltung und die Versuche zu ihrer Lösung. Pest, Wien, Hartleben, 1868. (3) 256 S. Einfaches Halbleder der Zeit (St.a.T.). € 120,Stammhammer, Socialismus I, 24. - Einzige Ausgabe. Schildert natürlich die Entwicklung seit dem Altertum, um sich dann dem Verhältnis von Kapital und Arbeit im 19. Jahrhundert zu widmen. Becher war offenbar volkswirtschaftlicher Schriftsteller; siehe “Der Credit und seine Organisation, eine volkswirtschaftliche Studie” (Pest 1868), “Die oesterreichi- 212 Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft sche Seeverwaltung” (1875). Außerdem scheint er an der Zeitschrift “Die Neue Zeit. Central-Organ für Politik, Handel und Gewerbe” mitgearbeitet zu haben. 1366 BEITRÄGE zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik. 11 Bände der Reihe. Berlin, Rotbuch Verlag und Verlag der Buchläden, 1985-95. OKart. € 200,1. AUSSONDERUNG UND TOD. Die klinische Hinrichtung der Unbrauchbaren. Von Götz Aly, Angelika Ebbinghaus, Matthias Hamann, Friedemann Pfäfflin und Gerd Preissler. 3. HERRENMENSCH UND ARBEITSVÖLKER. Ausländische Arbeiter und Deutsche 1939- 1945. Von Jochen August, Matthias Hamann, Ulrich Herbert, Christoph Schminck-Gustavus und Vittorio Vialli. 4. BIEDERMANN UND SCHREIBTISCHTÄTER. Materialien zur deutschen Täter-Biographie. Von Götz Aly, Peter Chroust, H. D. Heilmann und Hermann Langbein. 5. SOZIALPOLITIK UND JUDENVERNICHTUNG. Gibt es eine Ökonomie der Endlösung? Von Götz Aly, Susanne Heim, Miroslav Kárny, Petra Kirchberger und Alfred Konieczny. 6. FEINDERKLÄRUNG UND PRÄVENTION. Kriminalbiologie, Zigeunerforschung und Asozialenpolitik. Von Wolfgang Ayaß, Reimar Gilsenbach, Ursula Körber, Klaus Scherer, Patrick Wagner und Mathias Winter. 7. INTERNATIONALES ÄRZTLICHES BULLETIN. Zentralorgan der Internationalen Vereinigung Sozialistischer Ärzte, Jge I-VI (1934-1939) im Nachdruck. Mit einem Vorwort von Florian Tennstedt, Christian Pross und Stephan Leibfried sowie einem Register von Marlene Ellerkamp und Monika Ludwig. 8. ARBEITSMARKT UND SONDERERLASS. Menschenverwertung, Rassenpolitik und Arbeitsamt. Von Wolf Gruner, Horst Kahrs, Dieter Maier und Tatiana BrustinBerenstein. 9. BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR UND MASSENMORD. Neue Dokumente zur deutschen Politik der Jahre 1938-1945. Zusammengestellt und kommentiert von Susanne Heim und Götz Aly. 10. MODELLE FÜR EIN DEUTSCHES EUROPA. Ökonomie und Herrschaft im Großwirtschaftsraum. Von Horst Kahrs, Ahlrich Meyer, Michael G. Esch, Ulrich Kimpel und Christoph Dieckmann. 11. ARBEITSMIGRATION UND FLUCHT. Vertreibung und Arbeitskräfteregulierung im Zwischenkriegseuropa. Von Eberhard Jungfer, Susanne Heim, Ahlrich Meyer und Horst Kahrs. 12. BESATZUNG UND BÜNDNIS. Deutsche Herrschaftsstrategien in Ost- und Südosteuropa. Von Christian Gerlach, Joachim Drews, Thomas M. Bohn und Michael Esch. 1367 BELL, William, Gekrönte Preisschrift von den Quellen und Folgen einer starken Bevölkerung. Wien, Trattner, 1768. 1 Bl., 47, (1) S. Ldrbd d. Zeit m. Rückenvergoldung (Deckel min. aufgesperrt u. m. kl. Wurmspuren, etwas beschabt, durchgehend mäßig braunfleckig). € 240,Zweite deutsche Ausgabe der bedeutenden Schrift, die erstmals 1756 in Cambridge erschien und die Fragen abhandelt: “Welche Ursachen tragen das meiste bey, eine Nation volkreich zu machen? und welche Wirkung hat die Menge des Volks einer Nation in ihrem Handel?”- Humpert 7511.- Nicht bei Goldsmiths und Giese.- Zwischengebunden: GYURKOVICS,FR.X.v.: Sätze aus der Allgemeinen Einleitung in die Staatswissenschaft und aus der Policey, welche nach den Vorlesungen Caspars von Ehrenfels (...) Fr. X. de Gyurkovics (...) Vertheidigen wird auf der hohen Schule zu Tyrnau. (Tyrnau), 1771. 26 Bl. 1368 BLUNTSCHLI, Johann Caspar, Die Kommunisten in der Schweiz nach den bei Weitling vorgefundenen Papieren. Zürich, Orell, 1843. 2 Bll., 130 S. Hlwd. € 700,Stammhammer, I, 129. Erste Ausgabe. Der sogenannte Bluntschli-Bericht ist bis heute eine der relevantesten Quellenschriften zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung in der Schweiz sowie zur Geschichte des Bundes der Gerechten mit wichtigem Aktenmaterial. Bluntschli zeichnet den Bericht erst am Ende des Buches, zusammen mit dem ersten Staatsschreiber Hottinger. - Anfangs oben l. Feuchtigkeitsspuren, gelöschter Stempel auf Titelblatt. 1369 CLAASSEN, Walter, Die soziale Berufsgliederung des deutschen Volkes nach Nahrungsquellen und Familien. Kritische Bearbeitung der deutschen Berufszählungen von 1882 und 1895. Leipzig, Duncker und Humblot, 1904. XV, 164 S. Lwd (St.a.Titelrückseite). € 45,Staats- und sozialwissenschaftliche Forschungen, Band 23, Heft 1. 1370 COMTE, Auguste, Testament d’Auguste Comte avec les documents qui s’y rapportent. Pièces justificatives, prières quotidiennes, confessions annuelles, correspondance avec Mme. de Vaux. 2e édition. Paris, Fonds Typographique, 1896. 570 S. Halbleder (vorderes Gelenk angerissen, ganz wenige Bleistiftanstreichungen).. € 50,Einaudi 1206. 1371 DEUTSCH-FRANZÖSISCHE JAHRBÜCHER. Herausgegeben von Arnold Ruge und Karl Marx. Lieferung 1-2 (Alles Erschienene, Paris 1844). Leipzig, Liebing, 1925. 237 S. OKart. € 40,Neudrucke marxistischer Seltenheiten, 1. - Faksimile-Ausgabe der Erstausgabe. 1372 DÜBERG, Carl, Das Gemeinwesen aus Christus. Weissagung und Auslegung. Liestal, Honegger, 1844. 20 S. Provisorische Heftung der Zeit (Titel leicht verstaubt). € 120,Der Titel lässt nicht vermuten, dass es sich um eine sozialpolitische Abhandlung handelt, aber: wie lässt sich die “Idee der Gottesvolksgemeine” gegenüber dem drohenden Sozialismus und Kommunismus realisieren? Der Autor firmiert als 213 Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft Advokat zu Wismar und ist in den Katalogen mit der Schrift “Bemerkungen über Ständewesen und Gemeindeordnung, nebst einem Anhang über den Rechtszustand in Mecklenburg” (1831) zu finden. 1373 EFFERTZ, Otto, Katechismus der politischen Oeconomik. Auszug aus des Verfassers “Arbeit und Boden”. Lieferung 1-3 (in 3 Heften). Bonn, Selbstverlag, 1893. Insgesamt 239 S. OKart. (St. und Bibl.-Sch. auf Einband). € 60,1, Die Production; 2. Consumtion und Distribution; 3. Die gesellschaftlichen Zusammenhänge. - Dilletierender Mediziner, auch Autor von “Arbeit und Boden : Grundlinien einer Phonophysiokratie” (1890), “Einige Worte zur Judenfrage” (2.A. 1894), aber auch “Vorlesungen über Metaphysik gehalten an der École des hautes études sociales zu Paris” (1912-1914). 1374 EYCK, Erich, Der Vereinstag deutscher Arbeitervereine 1863-1868. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Berlin, Reimer, 1904. IV, 102 S. OBroschur. (St.a.T. und Titelrückseite, Bibl.-Sch., Rücken leicht lädiert). € 45,Seltener Titel des Historikers. - Zugleich Berliner Dissertation von 1904. 1375 FEUERBACH, Friedrich, Gedanken und Thatsachen. Ein Beitrag zur Verständigung über die wichtigsten Bedingungen des Menschenwohles. Hamburg, Meißner, 1862. 106 S. Hlwd der Zeit (St.a.T., Bibl.Rückenschildchen). € 35,Sohn des Strafrechtlers Anselm von Feuerbach, Verfasser von “Die Religion der Zukunft” (1843), Philosoph. Über Menschliebe, Sittenlehre, die Hauptquellen menschlichen Eelendes, die christliche Moral, die sittliche Bedeutung der Geschichte u. a. Erste Ausgabe. Stammhammer, II, 112. 1376 La FEUILLE. Ed. par Zo d’Axa (Alphonse Galand). Nos. 1-25 (all publ.). Paris, 1897-1899. Loose as issued, in or. printed wraps. 46 x 32 cm. € 250,Complete set of the rare anarcho-pacifist publication. The biting illustration with lithographs by Steinlen (16), Hermann-Paul (3), Leandre, Couturier, Luce, Willette and Anquetin provides an insight into working class living conditions and the spirit of the Montmartre bohème. Together with the original first publication in book-form of the loose issues: Les Feuilles de Zo d’Axa. Paris, Societe Libre de’Edition des gens de lettres, 1900. With 25 illustrations. 305 pp. - Nice set. 1377 FRANZ, Isidor, Herr Böhmert, Professor der Nationalökonomie am Eidgen. Polytechnikum in Zürich, und seine Fälschungen der Wissen- schaft, begangen in seinem neuesten Buche: Der Sozialismus und die Arbeiterfrage. Anklage vor dem Tribunal der öffentlichen Meinung und Widerlegung einiger seiner Hauptirrlehren. Von einem Arbeiter (=I. Franz). Zürich, Verlags-Magazin, 1873. 119 S. OBroschur. (St.a.T.). € 35,Erste Ausgabe. - Bibl. d. Reichst., IV, 503. 1378 FREILIGRATH, Ferdinand, Ein Glaubensbekenntniß. Zeitgedichte. Mainz, von Zabern, 1844. XVI, 319 S. 2 Bl. Lwd der Zeit. € 120,Borst 2110. Houben I, 186. - Erste Ausgabe der Gedichtsammlung, in der sich der Dichter entschieden zur revolutionär-demokratischen Opposition bekannte. In der Einleitung sind 2 längere Gutachten u. Entscheidungen des Kgl. Preuß. Ober-Censurgerichtes abgedruckt. Der Druck selbst wurde großzügig gestaltet, um den nicht ausreichenden Text auf mehr als 20 Bogen zu strecken, und somit die Zensur umzugehen. Gleich danach flüchtete F. nach Brüssel. - Durchgehend etwas stockfleckig. 1379 FRÖBEL, Julius, Theorie der Politik, als Ergebnis einer erneuerten Prüfung demokratischer Lehrmeinungen. 2 Bde (in 1). Wien, Gerold, 186164. X, 334; VIII, 400 S. Hlwd der Zeit (etwas berieben) mit RTitel und etwas RVergoldung. € 240,1. Die Forderungen der Gerechtigkeit und Freiheit im State; 2. Die Thatsachen der Natur, der Geschichte und der gegenwärtigen Weltlage, als Bedingungen und Beweggründe der Politik. - Stammhammer II 121, 3. - Erste Ausgabe der kritischen Prüfung seines Werks “Die neue Politik” von 1846, nach achtjährigem Exil in Amerika, mit der Einsicht “daß die Unausführbarkeit unserer Theorien ein Fehler dieser Theorien und nicht ein Fehler dieser Welt ist” (S. VIII). Nach seiner Rückkehr anfangs mißtrauisch beobachtet, setzte sich Fröbel in Wien für eine großdeutsche Lösung ein und trat schließlich in die Dienste des (klein-)deutschen Reichs. 1380 GEIGER, Theodor, Das uneheliche Kind und seine Mutter im Recht des neuen Staates. Ein Versuch auf der Basis kritischer Rechtsvergleichung. München, Schweitzer, 1920. XII, 328 S. Hlwd der Zeit (mit eingebundenem OUmschlag) (St.a.T.). € 150,Einzige Ausgabe. 1381 GERLACH, Kurt A., Theorie und Praxis des Syndikalismus. Habilitationsvorlesung an der Universität Leipzig, gehalten am 31. Juli 1913. München, Duncker und Humblot, 1913. 21 S. OBr. € 40,Mit Widmung des Verfassers für Prof. Stieda auf dem inneren Umschlag. 214 Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft 1382 GRUBER, Max von, Mädchenerziehung und Rassenhygiene. Vortrag, gehalten anläßlich der Generalversammlung des Verbandes zur Hebung hauswirtschaftlicher Frauenbildung am 4. Juli 1910 im alten Rathaussaale in München. (3. Auflage). München, Reinhardt, 1910. 31 S. OKart. (St.a.Einband, Bibl.-Sch.). € 60,Beiliegend ein Brief an und ein Brief von Gruber. - Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers auf Einband. 1383 HAHN, Ed., Abstinenz? Wissenschaftliches zur Frage des Alkohols und der gegorenen Getränke. Berlin, Freier Literarischer Verlag, (1923). 31 S. OBroschur. € 48,Der Alkohol ist ein Allgemeinbedürfnis der Menschheit .. 1384 HANDBUCH für Sozialdemokratische Wähler. Der Reichstag 1893-98. Herausgegeben vom Sozialdemokratischen Parteivorstand. Berlin, Vorwärts, 1898. 399 S. OLwd. € 36,Es werden u. a. Stichworte wie Umsturzvorlage, Achtstundentag, Posadowsky Erlaß, Antisemitismus, Reichsschulden, Kriegsflotte, Kolonien, Tabaksteuer etc. behandelt. Dazu Vereinsgesetze und Wahlrecht. 1385 HANSEN, Carl Nicol Diedrich, Gedanken in Bezug auf einige Fragen des Armenwesens. Mit besonderer Rücksicht auf die Verhältnisse in den Herzogthümern Schleswig und Holstein. Kiel, Schwers, 1847. 140 S. Lwd. € 120,H., Kirchspielvogt in Meldorf, hatte 1834 “Critik des Armenwesens” veröffentlicht. Mit einem Motto von Niebuhr: “Bei einem freien und stolzen Volke ist es Pflicht, für diejenigen Mitglieder des Staats Sorge zu tragen, welche selbst für sich zu sorgen nicht im Stande sind; man kann die Mitglieder eines edlen und stolzen Volkes nicht betteln lassen”. Staatswissenschaft von Platon bis Schelling, Stein und Baader 1386 Die HERDFLAMME. Sammlung der gesellschaftswissenschaftlichen Grundwerke aller Zeiten und Völker. Hrsg. v. Othmar Spann. 20 Bde nebst 7 Erg.-Bdn (alles) in zus. 29 Bdn. Wien, Lit. Anstalt (ab Bd 3:) Jena, G. Fischer, 1922 - 1939. OBroschur (meist unaufgeschnitten, 6 Bde in Orig.-Halbleinen). € 750,Ausführlich kommentierte Quellentexte.- Bd 1 (in 2 Halbbdn): MÜLLER,ADAM H. Die Elemente der Staatskunst. Hrsg. v. J. Baxa.- 2: MÜLLER,ADAM H. Versuche einer neuen Theorie des Geldes.- 3: THOMAS v. AQUIN. Ausgewählte Schriften zur Staats- und Wirtschaftslehre. Übers. u. hrsg. v. Fr. Schreyvogl (ohne den Innentitel).- 4: AUGUSTINUS. Der Gottestaat. Die staatswissenschaftlichen Teile übers. u. hrsg. v. K. Völker.- 5: PLATON. Staatsschriften. Griech.-dt. Übers. u. hrsg. v. W. Andreae. Teil 1: Briefe.- Bd 6 (in 2 Bdn): PLATON. Staatsschriften. Teil 2: Staat.- 7: HILLEBRANDT,A. (Hrsg.) Altindische Politik. Eine Übersicht auf Grund der Quellen.- 8: BAXA,J. (Hrsg.) Gesellschaft und Staat im Spiegel deutscher Romantik.- 9: WÜHRER,K. (Hrsg.) Der Deutsche Staat des Mittelalters. I. Die fränkische Zeit. Eine Auswahl der Quellen.10: LIST,FR. Kleinere Schriften. Hrsg. v. Fr. Lenz. Erster (einziger) Teil: Zur Staatswissenschaft und politischen Ökonomie.11: HEGEL,G.W.FR. Schriften zur Gesellschaftsphilosophie. Erster (einziger) Teil: Philosophie des Geistes und der Rechtsphilosophie. Hrsg. v. A. Baeumler.- 12: SCHELLING,FR.W.J. Schriften zur Gesellschaftsphilosophie. Hrsg. v. M. Schröter.13: PLATON. Staatsschriften. Teil 3: Der Staatsmann.- 14: BAADER,FR.v. Schriften zur Gesellschaftsphilosophie.- 15: FICHTE,J.G. Schriften zur Gesellschaftsphilosophie. Hrsg. v. H. Riehl. Teil 1: Reden an die deutsche Nation.- 16: FICHTE,J.G. Schriften ... Teil 2: Die drei Schriften über den Gelehrten.- 17: STEIN,KARL Frhr vom u. zum. Ausgewählte Schriften ... zur Staatswissenschaft. Hrsg. v. Kl. Thiede.- 18: MÜLLER,ADAM. Handschriftliche Zusätze zu den ‘Elementen der Staatskunst’. Zum erstenmal hrsg. v. J. Baxa.- 19: MÜLLER,ADAM. Ausgewählte Abhandlungen. Hrsg. v. J. Baxa. 2. verm. u. veränd. Aufl.- 20: MEISTER ECKHART. Schriften zur Gesellschaftsphilosophie. Hrsg. v. I. Roloff.—— Ergänzungsbde: 1. SPANN,O. Kategorienlehre. 2. durchges. u. erg. Aufl.- 2: FAIGL,K. Ganzheit und Zahl. Ein Versuch über Bau und Erkenntniswert des mathematischen und ganzheitlichen Begriffsgebäudes.- 3: SPANN,O. Der Schöpfungstag des Geistes. Die Wiederherstellung des Idealismus auf allen Gebieten der Philosophie. Erster (einziger) Teil: Seinslehre, Gotteslehre, Geisteslehre, Naturphilosophie, Ideenlehre.- 4: BAXA,J. Einführung in die romantische Staatswissenschaft. 2. erw. Aufl.- 5: SPANN,O. Geschichtsphilosophie.- 6: SPANN,O. Erkenne Dich selbst. Eine Geistesphilosophie als Lehre vom Menschen und seiner Weltstellung.- 7: SPANN,O. Naturphilosophie. 1387 HOLZSCHUHER, August Freiherr von, Die materielle Noth der untern Volksklassen und ihre Ursachen. Augsburg, Rieger , 1850. VI, 148 S. Interimskarton. € 75,Stammhammer, I, 108. Gekrönte Preisschrift auf die vom bayerischen König Maximilian ausgeschriebene Frage “Durch welche Mittel kann der materiellen Noth der untern Klassen der Bevölkerung Deutschlands und insonderheit Bayerns am zweckmäßigsten und nachhaltigsten abgeholfen werden?” Verfasser sieht die Lösung in Bildung, Eigeninitiative, Förderung von Gewerbe, und zwar von unten, nicht vom Staat. - St.a.T. 1388 HOLZSCHUHER, August Frhr. v., Die materielle Noth der untern Volksklassen und ihre Ursachen. 2. Ausgabe. Augsburg, Rieger, 1850. (10) 148 (2) S. Originalbroschur. (St.a.T., unaufgeschnitten, Umschlag verstaubt). € 38,- 215 Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft Stammhammer I, 108. Gekrönte Preisschrift auf die vom König Maximilian II. gestellte Preisfrage, auf welche Mittel kann der materiellen Noth der unteren Klassen der Bevölkerung Deutschlands und insonderheit Bayerns am zweckmäßigsten und nachhaltigsten abgeholfen werden?. In der 4seitigen Vorrrede zur 2. Auflage verweist der Verfasser auf ein weiteres Mittel, das ihm bis dahin entgangen sei: dem der inneren Mission. 1389 Die HORNISSE. Zeitung für hessische Biedermänner. (Redaktion J.C.J. Raabé u.a.) Jahrgang 3 (Januar bis 31. August 1850). Kassel, 1850. 179 lose Nummern. In Mappe. € 240,Von den 204 Nummern im Zeitraum fehlen 25. Unter dem Einfluß des Marburger Philosophieprofessors und kurhessischen Demokraten Karl Theodor Bayrhoffer (1812-1888) habe die Zeitung frühanarchistische Tendenzen entwickelt. Sie erschien seit 1. August 1848 und mußte zum Ende Dezember 1850 ihr Erscheinen einstellen. Die Tageszeitung berichtet natürlich über die zahlreichen wichtigen Ereignisse des Jahres, wie den Staatsstreich Napoleons, die Erfurter Union, über Schlewig-Holstein. Daneben viele Grundsatzartikel über Demokratie und Volksvertretung, Verfassungsfragen, die bevorstehenden Wahlen, über Sozialismus und Despotismus etc. 1390 HORWATT, Arthur de, System einer neuen Sozial-Reform. Eine soziale Ethik. Nach der französischen Ausgabe deutsch bearbeitet von E. v. Otto. Leipzig, Excelsior Verlag, (1913). 324 S. Halbleder der Zeit. € 50,Exemplar mit Goldschnitt. Nicht bei Stammhammer. Eher ein philosophisches als sozialpolitisches Werk. Originalausgabe “Nouveau projet de réforme sociale” (Genf 1911). Der Übersetzer schreibt, Horwatt, Künstler, Dichter, Philosoph, sei ein treuer Freund Nietzsches gewesen. 1391 JÄGER, Eugen, Die Agrarfrage der Gegenwart. Socialpolitische Studien. Abtheilung 1-3 (in 2 Bdn). Berlin, Puttkammer und Mühlbrecht, 1882/88. VIII, 251; V, 384; VII, 539 S. Einfache Hlwd mit handgeschriebenem Rückenschild. (einige Altersspuren, St.a.Titelrückseite, Bibl.-RSch.). € 80,Umfassender sozialpolitischer Vergleich der Landwirtschaftsformen in Frankreich, U.S.A. etc. sowie Verbesserungsvorschläge aus christlich-sozialer Sicht. Friedrich Carl Reichsfreiherrn von Fechenbach als königl. bayerischem Kämmerer gewidmet, “dem tapferen Kämpen für eine christlich-conservative Socialreform”. - Teils gebräunt. 1392 KISKER, Ida, Die Frauenarbeit in den Kontoren einer Grossstadt. Eine Studie über die Leipziger Kontoristinnen. Mit einem Anhang über die Berufsvereine der Handlungsgehilfinnen. Tübin- gen, Mohr, 1911. 168 S. Bibl.-Hlwd (St.a.T., Bibl.RSch.). € 40,Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, Ergänzungsheft 3. 1393 KNIGHT, Charles, Kapital und Arbeit, mit Inbegriff der Ergebnisse der Maschinerie. Aus dem Englischen von T. Roth. Stuttgart, Expedition der Wochenbände, 1847. Kl.-8vo. 222 S. Einfacher Pappband der Zeit. € 150,Erste deutsche Ausgabe von “Capital and Labour, Including the Results of Machinery” (1845). Der Verlag gab die “Wochenbände für das geistige und materielle Wohl des deutschen Volkes” heraus. - Stermpel auf Titel u. letzter S. 1394 KÖNIG, René, Die Mode in der menschlichen Gesellschaft. Zürich, 1957. 71 S. OKart. 4to. € 60,Unverkäuflicher Sonderdruck aus “Die Mode in der menschlichen Gesellschaft”, herausgegeben von René König und Peter W. Schuppisser. - Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers für Norbert Elias auf Einband. 1395 KUCZYNSKI, Robert René, Die Entwicklung der gewerblichen Löhne seit der Begründung des Deutschen Reiches. Berlin, Reimer, 1909. 112 S. OBroschur. 4to. (St.a.Einband, Rücken leicht lädiert). € 60,K. war damals Direktor des Statistischen Amts der Stadt Schöneberg. 1396 LASSALLE, Ferdinand, Die Philosophie Herakleitos des Dunklen von Ephesos. Nach einer neuen Sammlung seiner Bruchstücke und der Zeugnisse der Alten selbst. 2 Bde. Berlin, Duncker, 1858. XV, 379; IV, 479 S. Hldr im Stil der Zeit. € 200,Erste Ausgabe. An diesem frühen Werk zeigt sich der Einfluß Hegels auf das Denken Lassalles, des Führers der deutschen Arbeiterbewegung (1825-1864). Exlibris-Stempel auf dem Titel, einige Lagen wie üblich braunfleckig, anfangs einige Bögen stärker fleckig, neuer Ebd. 1397 LASSALLE, Ferdinand, Gesammelte Reden und Schriften. Hrsg. v. E. Bernstein. 12 Bde. Berlin, Cassirer , 1919/20. OHldr. € 120,NDB 13, 668. - Erste und einzige Gesamtausgabe. Eduard Bernstein hatte 1892/93 eine Auswahl Reden und Schriften in 3 Bänden herausgegeben. 1398 LASSALLE, Ferdinand, Herr BastiatSchulze von Delitzsch, der ökonomische Julian, oder: Capital und Arbeit. Berlin, Schlingmann, 216 Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft 1864. IX, 269 S. Neuer Halblederband im Stil der Zeit (Originalumschlag eingebunden). € 450,Stammhammer I, 126, 10. Borst 2911. - Erste Ausgabe von Lassalles ökonomischem Hauptwerk, als Gegenschrift zu Schulze-Delitzschs “Capitel zu einem deutschen Arbeiter-Katechismus” verfaßt. Exemplar mit handschriftlichem Namenszug von Mathilde Franziska Anneke (1817 - 1884), deutsche Schriftstellerin, Journalistin und schließlich Frauenrechtlerin in USA, auf dem Umschlag, sowie dem Eintrag auf dem Titelblatt “Ein Geschenk des Verfassers”.. 1399 LEO, André, La commune de Malenpis. (Préface de Victor Poupin). Paris, Librairie de la bibliothèque démocratique , 1874. kl. 8vo (14x9 cm) 191 S. OBroschur (ungeschnittenes Exemplar). € 220,Bibliothèque Démocratique, no.80. - Léo (1824 - 1900), Schriftstellerin und Journalistin, wurde bekannt durch ihre “ Le mariage scandaleux “ (1862) und “ Les deux filles de M. Plichon “ (1865). Mitkämpferin der Commune (“ grande méconnue de la Commune “), während der sie “ Aux travailleurs des campagnes “ veröffentlichte. Floh in die Schweiz. Hier ihre Gegenutopie: Il y avait, dans un pay près d’ici, mais fort petit et qui ne se voit pas sur la carte, uned commune indépendante de tous les peuples voisins, qui se gouvernait à sa guise, en raison de vieilles chartes qu’elle avait (erster Absatz). Das Werk war zuerst in der République francaise erschienen. 1400 LIFSCHITZ, Feitel, Was ist Anarchismus? 32 S. Bern, Drechsel, 1911. 32 S. OKart. € 38,Verfasser von “Adam Smith’s Methode” (1906), “Der ökonomische Liberalismis” (1907), “Zur Kritik der Böhm-Bawerkschen Werttheorie” (1908), “Untersuchungen über die Methodologie der Wirtschaftswissenschaft” (1909) u.a. 1401 LOUIS, Paul Lévi (dit Paul-Louis), Le travail dans le monde romain. Avec 41 gravures dans le texte. Paris, Alcan, 1912. 8vo. 416 S. Mit 41 Abbildungenim Text. Halbleder der Zeit. € 150,In der Reihe Histoire universelle du travail, sous la direction de Georges Renard. Der Römer sei nicht schöpferisch gewesen, sondern habe allen Fortschritt importiert (p. 12). Geschichte der Arbeit im alten Rom. Fein gebundenes Exemplar mit goldenen Initialen auf dem Vorderdeckel. - Originalumschläge eingebunden. 1402 MAIER, Johann Matthias, Die Noth der untersten Volksklassen und ihre Abhilfe. Ein Versuch zur Lösung der von Sr. Majestät, dem Könige von Bayern, gestellten Preisaufgabe. Erlangen, Palm, 1849. VIII, 182 S. Einfacher Hlwd der Zeit. € 80,- Stammhammer, Sozialpolitik I, 322. Exemplar aus der Bibl. von Anton Menger. 1403 MERZ, Heinrich, Armuth und Christentum. Bilder und Winke zum christlichen Communismus und Socialismus. Stuttgart u. Tübingen, Cotta, 1849. II-X, 1 nn. Bl., 238 S. Marmor. Ppbd d. Zt. € 75,Dem Neuenstadter Frauen=Armenkranze gewidmet .., von einem Diacon. Der christliche Socialismus, Volkserrettung, Der Beruf des Weibes in dieser Zeit etc. 1404 MEYER, Rudolf, Der Capitalismus fin de siècle. Wien, Austria, 1894. VIII, 487 S. Hlwd d. Zeit (St.a.T.). € 60,Einzige Ausgabe. 1405 MULERT, Oskar, Vierundzwanzig ostpreußische Arbeiter und Arbeiterfamilien. Ein Vergleich ihrer ländlichen und städtischen Lebensverhältnisse. Jena, Fischer, 1908. 228 S. OKart. € 40,Vor dem Hintergrund einer Abnahme der Bevölkerung in Ostpreußen gegenüber den anderen Provinzen. 1406 NOVARIUS, Giovanni Maria, De privilegiis miserabilium personarum tractatus, in quo complures singulares materiae ad eorum favorem in usu forensi quotidianae ... tam juxta juris communis, quàm municipalis regni dispositionem ... dilucidantur. Accessit pariter Tractatus alter de incertorum & malè ablatorum privilegiis ... Editio quarta, in Germania prima, diligenter recognita ... aucta ... locupletata. Köln, W. Metternich, 1709. Kl.-4to. 9 Bl., 338 S., 16 Bl.; 3 Bl., 152 S., 7 Bl. Hpgtbd d. Zeit mit sehr schönen bunten Deckelbezügen aus Brokatpapier (teilw. leicht gebräunt). € 300,Über die juristischen Sonderrechte der Armen, Witwen und Waisen. Giovanni Maria Novario war königlicher Auditor in der Provinz von Lucera.- Jöcher III, 988. 1407 OETTINGEN-WALLERSTEIN, Karl von, Die modernen Zeit- und Arznei-Krankheiten der Staaten. Rede, gelegentlich der Verhandlung über das Verehelichungsgesetz, gehalten in der ersten Kammer der Ständeversammlung zu Stuttgart den 18.2.1852. Stuttgart, Cotta, 1852. 46 S. OBroschur. € 60,Generatives Verhalten und Vaterlandsliebe... 1408 RICHTER, Adolf, Bismarck und die Arbeiterfrage im preußischen Verfassungskonflikt. 217 Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft Stuttgart, Kohlhammer, 1933. 265 S. OBroschur. (Rücken verstärkt). € 60,Auf dem Titelblatt eine umfangreiche handschriftliche Widmung des Autors an einen Freund, datiert Ludwigsburg, anl. Bismarcks 120. Geburtstag. Sowie eine gedruckte Widmung an den Historiker Johannes Haller. 1409 SAMMELBAND mit 18 Kleinschriften zu Fragen der Soziologie und des Sozialismus aus den Jahren 1891 - 1927. , Kl.-4to. Hlwd meist mit den eingebundenen OUmschlägen (Rücken beschabt, Ränder teilw. papierbedingt gebräunt, teilw. eng beschnitten, in Nr. 2 mit Beschädigung der gedruckten Marginalien u. in Nr. 6 teilw. mit Beschädigung/Verlust der untersten Textzeile, 3 Bl. in Nr. 2 lose u. mit Randläsuren, Nr. 11 u. 15 mit Bleistiftanstreichungen). € 360,1. HERTZ, Fr. O., Wie studiert man Sozialwissenschaft? Wien 1902 22 S., 1 Bl. (Vorträge u. Abhandl. des Sozialwiss. Bildungsvereins Wien 1).- 2. KAWERAU, S., Soziologischer Ausbau des Geschichtsunterrichts. Berlin 1921. 40 S. (Die Praxis der entschiedenen Schulreform 1).- 3. MAYREDER, Rosa, Der typische Verlauf sozialer Bewegungen. 2. verbesserte Auflage. Wien (1925). 50 S. (Soziologie und Sozialphilosophie. Schriften der Soziol. Gesellschaft Wien 4).- 4. KELSEN, Hans, Das Problem des Parlamentarismus. Wien (1926). 44 S. (Soziologie u. Sozialphilosophie 3).- 5. KAMM, W., Abgeordnetenberufe und Parlament. Die berufliche Gliederung der Abgeordneten in den deutschen Parlamenten im 20. Jhdt. Karlsruhe 1927. 65 S. (Sozialwiss. Abhandlungen 4).- 6. MARTIN, R., Idee und Partei. Eine Untersuchung ihrer Wechselwirkungen im Sozialismus. Wien 1926. 12 Bl.- 7. LEDERER, Emil, Einige Gedanken zur Soziologie der Revolutionen. Leipzig (1919). 40 S.- 8. FALKENFELD, H., Philosophen für und wider die Revolution. Leipzig 1923. 72 S., 2 Bl. (Öffentl. Leben 4344).- 9. COUDENHOVE-KALERGI, R. N., Apologie der Technik. Leipzig 1922. 71 S.- 10. SCHUMPETER, J., Zur Soziologie der Imperialismen. Tübingen 1919. 76 S.- 11. PANNEKOEK, Anton, Marxismus und Darwinismus. Leipzig 1909. 44 S.- 12. MÄRTEN, L., Historisch-Materialistisches über Wesen und Veränderung der Künste. (Eine pragmatische Einleitung). Berlin (1920). 67 S. (Intern. Jugendbibliothek der Kommunistischen Jugeninternationale 15).- 13. SEGER, Gerhart, Kunst und historischer Materialismus. Ein Beispiel neuer Kunstbetrachtung. Leipzig 1920. 30 S.- 14. ABRAMOVITSCH, M., Schlüssel zum Kursus Proletarische Denkmethodik. Als Manuskript gedruckt. O.O. u. J. (etwa 1920). 8 S.- 15. LAFARGUE, P., Die Entwicklung des Eigentums. Aus dem Franz. v. Ed. Bernstein. Neue durchgesehene Auflage. Berlin 1893. 74 S.16. LAFARGUE, P., Das Recht auf Faulheit. Übersetzt v. Ed. Bernstein. Berlin 1891. 31 S.- 17. CUNOW, Heinrich, Die soziale Verfassung des Inkareichs. Eine Untersuchung des altperuanischen Agrarkommunismus. Stuttgart 1896. 10 S., 1 Bl., 118 S.- 18. PENTY, Arthur J., Auf dem Wege zu einer christlichen Soziologie. Aus dem Engl. übersetzt v. O. Eccius. Tübingen 1924. 8, 212 S. (Schriften d. engl. Gildenbewegung 5).- Außerdem angebunden: 19. DIE NEUE ZEIT. Wochenschrift der Deutschen Sozialdemokratie. Jahrgang 40, Nr. 21 vom 18. August 1922. Stuttgart 1922. (24) S.- Mit Beiträgen von H. Cunow u. a. 1410 SCHAUB, Franz, Die Eigentumslehre nach Thomas von Aquin und dem modernen Sozialismus mit besonderer Berücksichtigung der beiderseitigen Weltanschauungen. Freiburg, Herder, 1898. XXIV, 446 S. OHldr. € 40,Von der theologischen Fakultät in München preisgekrönt, einzge Ausgabe. - St.a.Titelrückseite. 1411 SCHEIDTMANN, Gustav, Der Communismus und das Proletariat. Leipzig, Jurany, 1848. 127 S. Etwas späterer Hlwd. € 240,Friedlaender 23. Stammhammer I 228. Scharfes Pamphlet gegen den Kommunismus, “das längst vergessene Baboeufsche Ei aus der Rumpelkammer der französischen Revolution” (S. 7), der zehn Jahre vorher nur ein leerer Begriff gewesen sei, jetzt aber immer mehr zu einer Bedrohung anwachse, weil Ministerien und Zensoren ja nur die Liberalen und ihre Veröffentlichungen mit Argusaugen beobachteten und verfolgten Verfasser analysiert eingehend die kommunistischen Autoren und ihre Publikationen, das Deutsche Bürgerbuch, das Westphälische Dampfboot, ausgiebig Dronke’s Berlin, die Karl Grün, Herwegh, Weitling, etc. Cabet (Voyage en Icarie) habe nachgewiesen, dass es so viele Pferde in Frankreich gebe, dass man leicht jedem Franzosen sein Pferd verschaffen könnte, mit dem er spazieren fahren könnte. Engels (“Lage der arbeitenden Classen in England”) habe nur die Kritik in den Vordergrund gestellt, während Robert Owen, philanthropischer Industrieller, immerhin einen praktischen Weg versucht habe (New Harmony) - der scheiterte. Am Schluß weist S. nach, dass die schnelle industrielle Entwicklung auch den Konsum der Arbeiter gefördert habe und ihre Sparquote! Alles könnte aber schon weiter sein, wenn man schon vor 30 Jahren die Verfassungsversprechen wahrgemacht habe; deshalb ruhe jetzt seine Hoffnung auf Preussen!- Titel mit hinterlegtem Ausriß im weißen Rand. Sauberes Exemplar. 1412 SCHMOLLER, Gustav, Über einige Grundfragen der Socialpolitik und der Volkswirtschaftslehre. Leipzig, Duncker und Humblot, 1898. IX, 343 S. Hlwd (St.a.Titelrückseite). € 250,Erste Ausgabe in dieser Form. - 1. Über einige Grundfragen des Rechts und der Volkswirtschaft. Ein offenes Sendschreiben an Heinrich von Treitschke. 18754-75; 2. Die Volkswirtschaft, die Volkswirtschaftslehre und ihre Methode. - 3. Wechselnde Theorien und feststehende Wahrheiten im Gebiete der Staats- und Socialwissenschaften und die heutige deutsche Volkswirtschaftslehre. - Die Schrift über Treitschke ist zuerst in Hildebrands Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik (Bde 23 u. 24 1874-1875) erschienen. Die 2. Schrift war zuerst 1893 in Conrad’s Handwörterbuch der 218 Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft Staatswissenschaften erschienen. Die 3. Schrift ist eine Rektoratsrede von 1897. Staatsschulden, den Mißbrauch des Kapitals, das Unheil der Advokate u.a. - Leicht stockfleckig. 1413 SCHULZE-DELITZSCH, Hermann, Die sociale Frage. Aus zwei Vorlesungen am 18. März und 2. April 1869 in Berlin und Cöln zusammengestellt. Berlin, Duncker, 1869. 36 S. Moderner Umschlag. € 200,- 1418 UEBER DIE VEREDLUNG der Vergnügungen der arbeitenden Klassen. Zwei gekrönte Preisschriften. Herausgegeben von der Baslerischen Gemeinnützigen Gesellschaft. Basel, Schweighauser, 1840. XX, 122 S. Ppbd der Zeit. € 140,- Erste Ausgabe. Stammhammer, Bibliographie des Sozialismus, I, 231. - Russischer Bibliotheksstempel auf dem Titel. Enthält “der Geist macht lebendig” (67 S.) von Prof. Scheitlin in St. Gallen und “Erst besinns, dann beginns” von einem Ungenannten. Scheitlin (1779 - 1848) galt als “der geistig hervorragendste Bürger St. Gallens seit der Reformation” (ADB 30, 735). Die Kommission verweist in ihrer einleitenden Darstellung des Wettbewerbes auf die segensreichen “häuslichen Einrichtungen des verflossenen Jahrhunderts”, bei denen die Hausgemeinschaft ein innigeres Band um den Herren und die Mitglieder der Hausgemeinschaft oder der Werkschaft geknüft habe, so daß die niederen Klassen am Beispiel des besser gebildeten Herren lernen konnte. 1414 SCHWACKENREUTTER, Kurt Egon v., Die Herren Kathedersozialisten. Nachklänge aus dem Mannheimer Kongreß des Vereins für Sozialpolitik. Berlin, Deutscher Verlag, 1905. 31 S. OBroschur (Bibl.-Schildchen auf Umschlag) € 40,Schließt: “Ja, Eure Reden, die so blinkend sind, in denen ihr der Menscheit Schnitzel kräuselt, sind unerquicklich wie der Nebelwind, der herbstlich durch die dürren Blätter säuselt!”. 1415 STAMMHAMMER, Josef, Bibliographie der Social-Politik. 2 Bde. Jena, Fischer, 1896/1912. 648; 881 S. Lwd. € 75,Standardwerk. Bd 1 deckt den Zeitraum bis 1894 ab und ist nach Verfassern geordnet. Er erfaßt z.B. auch Titel wie Basilius Salvendensis’ “Zwo Predigten vom Wucher”, Leipzig 1550. Bd 2 behandelt 1895 - 1911 und ist systematisch geordnet, von Accordarbeit bis Zunftwesen. Beide Bände führen natürlich auch englische, französische, italienische, holländische etc Titel auf. Josef Stammhammer war übrigens Bibliothekar beim “Juridisch-politischen Lese-Verein” in Wien. Er ist auch bekannt für seine 3bändige Sozialismus-Bibliographie und zur Finanzwissenschaft. 1416 STAMMLER, Rudolf, Sozialismus und Christentum. Erörterungen zu den Grundbegriffen und den Grundsätzen der Sozialwissenschaft. Leipzig, Meiner, 1920. V, 171 S. Hlwd (handschriftliche Notiz auf Titelblatt mit Bleistift). € 40,Einzige Ausgabe. 1417 THUMSER, J. M., (Pseudonym:) GERMAN, Geldure oder die Schlange der Volksnoth. Nürnberg 1851. VI, 1851. VI, 212 S. Originalbroschur. € 120,Vorwort datiert 1. Januar 1852. Die Entwicklung in Frankreich interpretiert Verf. dahin, daß die Regierungen “die Staatsrettung durch die Volks=Vernichtung” erstrebten. Aber “der deutsche Geist, welcher das römische Völkerjoch zerschmetterte und das päbstliche Geistesjoch zerstörte, wird auch das Joch der menschlichen Leidenschaften noch zerbrechen und der Menschheit den Frieden wieder geben”. (VI). Kritisiert das System der Besteuerung, das Krebsübel der 1419 Der VOLKSBOTE für das Jahr 1844, 1845 und 1846 (alles Erschienene). 3 Bde. Stuttgart, Hoffmann, 1843/45. VIII, 268; 266; 231 S. Mit zahlreichen. gestochenen und lithogr. Tafeln. Hlwdbde. € 320,Kirchner 10998. - Die drei erschienenen Jahrgänge des “Volksboten” bieten durchwegs gut erhaltene Stiche, darunter Ansichten von Bad Gastein, dem Hermannsdenkmal, dem Kynast, dem Reußenstein, Porträts von Pestalozzi, Salzmann und Speckbacher, Bienen und Mäuse, einige Kräuter (Fingerhut, Bilsenkraut) sowie Gartenhäuser. Darüber hinaus erbauliche Lektüre über “Deutschen Heldensinn”, “Vaterlandsliebe”, aber auch botanische und landeskundliche Beiträge. Unter den Tafeln mehrere Ansichten von Burgen und Schlössern (Ortenberg, Finstermünz, Brunnen, Thurmberg, auch “Maus” genannt), Portraits (Erzherzog Karl von Österreich, E.M. Arndt, H.Th. v. Schön) und Pflanzen- bzw. Tierabbildungen (Seidenraupen, Steinadler, Giraffe, etc.). - Jg 1844 in Hlwd d. Zt., Jge 1845-46 in angepassten neueren Hlwdn. 1420 WAENTIG, Heinrich, Auguste Comte und seine Bedeutung für die Entwicklung der Socialwissenschaft. Leipzig, Duncker und Humblot, 1894. X, 393 S. Lwd. € 80,Staats- und socialwissenschaftliche Beiträge, II/1. - St. a. Titel. 1421 WEBER, Adolf, Die Lohnbewegungen der Gewerkschaftsdemokratie. Ein antikritischer Beitrag zum Gewerkschaftsproblem. Bonn, Marcus u. Weber, 1914. 71 S. OKart. (Einband leicht lädiert). € 45,Kölner Studien zum Staats- und Wirtschaftsleben, 7. 219 Soziale Frage, Sozialpolitik, Gesellschaft 1422 WEBER, Marianne, Max Weber. Ein Lebensbild. Tübingen, Mohr, 1926. 719 S. Mit 11 Tafeln und 2 Faksimiles. OLwd (mit OUmschlag). € 80,Erste Ausgabe. - Immer noch wichtige Biographie aus der Feder seiner Frau Marianne. - Sauberes Exemplar. 1423 WEITLING, Wilhelm, Garantien der Harmonie und Freiheit. Vivis (Vevey), im Verlage des Verfassers, 1842. XII S., 1 Bl., 264 S. Einfacher Ppbd der Zeit. € 1.600,Stammhammer, Socialismus, I, 261; Borst, 2049. - Seltene erste Ausgabe des Hauptwerkes von Wilhelm Weitling. “Marx erblickte in diesem Buche das ‘brilliante literarische Debut der deutschen Arbeiter’, die ‘riesenhaften Kinderschuhe des Proletariats’, und Engels stellte Weitling geradezu den großen französischen Utopisten an die Seite. Lange Zeit war das Werk der Katechismus der deutschen Arbeiter” (Keller, Polit. Verlagsanstalten in der Schweiz, S. 138f). So und ähnlich wird Weitling als erster Theoretiker des Kommunismus gefeiert. Von Fourier beeinflusst, strebte Weitling eine Gesellschaft an, deren Organisation den Fähigkeiten und Trieben der Menschen angepasst ist. Aufklärung, Revolution und Anarchie bereiten einer Neuorganisation den Weg. (vgl. Ziegenfuss II, 853). Weitling schrieb sein Hauptwerk in seiner Schweizer Zeit (1841-43). - Library stamp on back of title page. St. auf Titelrückseite. 1424 WENCKSTERN, Hermann von, Existenz-Bedingungen sesshafter Landarbeiter. 2 Bde. Berlin, Parey, 1909/11. XXVII, 330; LIV, 243 S. Mit Tabellen. OBroschur. (St.a.Einband und Titelrückseite, Bibl.-Sch.). € 70,Landwirtschaftliche Abhandlungen des Instituts für exakte Wirtschaftsforschung, Heft 1 und 4. 1425 WICHERN: OLDENBERG, Friedrich, Johann Hinrich Wichern. Sein Leben und Wirken. Nach seinem schriftlichen Nachlaß und den Mittheilungen der Familie. 2 Bde. Hamburg, Mauke, 1882/87. VII, 347; XV, 431 S. Mit Porträt. Abw. Hldr. € 50,1. Die Jugendzeit; 2. Von 1848 bis zu Wichern’s Heimgange. 1426 WOLF, Hermann, Kapitalismus und Heilkunde oder Doktor und Apotheker. Dresden, Schnabel, 1893. 45 S. OBroschur. € 40,- Von einem Lehrer der Naturheilkunde. Bemüht sich, Sozialdemokraten zur Naturheilkunde zu bekehren und umgekehrt. 1427 WOLF, Julius, Sozialismus und kapitalistische Gesellschaftsordnung. Kritische Würdigung beider als Grundlegung einer Sozialpolitik. Stuttgart, Cotta, 1892. XIX, 620 S. Lwd. € 50,Haupttitel: System der Sozialpolitik, Band 1. Alles Erschienene. - Stempel auf Titel. 1428 WOLFF-THÜRING, Theodor, Philosophie der Gesellschaft. 1. Teil (Alles Erschienene): Individualismus und Sozialismus. Berlin, Schröder, (1904). VI, 231 S. Hldr. € 48,Darwinismus und Sozialismus, Sozialismus und Wirtschaft und Technik, Kunst und Wissenschaft, und Ethik. 1429 ZEUNER, R. (anonym), Die Not des vierten Standes, von einem Arzt. Leipzig, Grunow, 1894. III, 248 S. Lwd der Zeit (St.a.T.). € 48,Man solle sich an Luther erinnern, dann werde man auch den Mut finden, sich gegen die jetzige grausame Alleinherrschaft der selbstischen Gewinnsucht anzukämpfen und sich für die Gewissensnot und die bejammernswerte Lage des vierten Standes zu erheben (S.246). Berichtet eingehend über die Lebensverhältnisse der Arbeiter, die Ursachen der Krankheiten, die Strafgesetze und den vierten Stand, den vierten Stand und die herrschenden Klassen und die Sozialdemokratie, die keineswegs die Anarchie propagiere, sondern viel für die Arbeiter erreicht habe. - Nicht bei Holzmann/Bohatta, Kat. d. ständ. Bibl. Stuttg. 1907, S. 331. Stammhammer; Kat. Bibl. des Reichstags anonym. Auflösung nach KVK. 1430 ZUR ARBEITERFRAGE. Vier zeitgemäße Aufsätze, separat abgedruckt aus der Linzer theologisch-praktischen Quartalschrift. Linz, Ewert, 1869. 140 S. Broschiert unter Verwendung des Originalumschlages. € 150,Sieht den niedrigen Lohn, lange Arbeitszeit, Kinderarbeit, Arbeitsteilung, Auflösung des Familienlebens, schlechte Nahrung, ungesunde Wohnung, die Herzlosigkeit der Unternehmer als die Gründe für die hoffnungslose Lage der Arbeiter. Setzt sich aber auch kritisch mit der Argumentation der Sozialdemokratie auseinander. Außerdem die Abschnitte Allgemeine Lage der Arbeiterklasse, Moderner Liberalismus und soziale Frage, Fabrikgesetzgebung. 220 16. Kulturgeschichte 1431 ARGENS, Jean Baptiste Boger, Marquis d’ (anonym), Histoire des révolutions arrivees dans l’empire Romain, tant dans l’etat que dans l’eglise, depuis Constantin le Grand jusqu’à la paix de Munster. Par Mr. B. ... 2 Bde. Londres, Changuion, 1742. 845; 631 S. Mit 2 gest. Titelvignetten. Hldr des 19. Jhdts. € 240,- lustrierter Originalpappband. mit verblaßter Vignette auf Vorder- und Hinterdeckel (Rücken fehlt zum Teil). € 45,Mit Beiträgen von Karl Geib (Rheinische Sagen), Johanna Schopenhauer (Leontine), Helmina von Chezny (Der Treue Leid und Sieg), Elise von Hohenstaufen (Germaniens Lucretia) etc. Georgi, Bücherlex. V, 195. - Eine umfassende Geschichte des Heiligen Römischen Reiches, einschliesslich der Religionskriege, Verfolgungen, Reformation etc. Schriftsteller der Aufklärung (1707-1771), Autor von “Memoires secrétes de la republique des Lettres” (1744), “Lettres juives” (1754) u. a. Auflösung durch Bibliothekskatalog. - Stellenweise leicht stockfleckig. Besitzvermerke auf Vorsatz. 1436 DEUTSCHER BIOGRAPHISCHER INDEX. Herausgegeben von Willi Gorzny. Bearbeitet von Hans-Albrecht Koch, Uta Koch und Angelika Koller. 4 Bde. München, Saur, 1986. Insgesamt 2298 S. OLwd (mit OUmschlag). 4to. € 160,- 1432 BERGSTRÄSSER, Johann Andreas Benignus, Oden, Lieder und andere Gedichte auf die neuesten Weltbegebenheiten. (2 Abteilungen in 1 Bd). Hanau und Leipzig, 1794. 134; 201 S. Ppbd. € 180,- 1437 DORNAU (DORNAVIUS), Caspar, Amphitheatrum sapientiae socraticae joco-seriae. Schauplatz scherz- und ernsthafter Weisheiten. . 2 Teile (in 1 Band). Neudruck der Ausgabe Hanau, 1619. (Goldbach 1995). Herausgegeben und eingeleitet von Robert Seidel Etwa 1200 S. Ln (Texte der frühen Neuzeit, 9). € 98,- Johann Andreas Benignus Bergsträßer (1732-1812), hessischer Konsistorialrat, Schmetterlingssammler und Erfinder eines optischen Telegraphen, versuchte sich daneben auch in der Dichtung, hier hauptsächlich der Heldendichtung auf die deutschen Kämpfer gegen die Französischen Revolutionstruppen. - Komplett lt. Verbundkatalog offenbar 3 Teile. 1433 BRAUN, Karl Johann, Ritter von Braunthal, Realisten und Idealisten. Socialer Roman von Jean Charles. 5 Bde (in 2). Leipzig, Günther, 1867. Insgesamt 982 S. Hlwd der Zeit. € 200,Braun (1802 - 1866), Erzieher, Archivar, Bibliothekar, seit 1855 freier Schriftsteller, Autor von gesellschaftskritischen Zeitromanen und historischen Romanen: Antithesen oder Herrn Humors Wanderungen durch Wien und Berlin, 1834; Donna Quixote oder Leben und Meinungen eines scharfsinnigen Edlen aus Jungdeutschland, 2 Bände, 1844; Die Ritter vom Gelde, 1860. - s. aeiou.at. 1434 BRUNET, Jacques Charles, Manuel du libraire et de l’amateur de livres. Contenant 1. un nouveau dictionnaire bibliographiquem 2. une table en forme de catalogue raisonné. 9 vols. Paris, Didot frères, 1860. (Reprint, Copenhague 1966). OLwd. € 550,1435 CORNELIA. Taschenbuch für Deutsche Frauen, auf das Jahr 1825. Herausgegeben von Aloys Schreiber. Heidelberg, Engelmann, 1824. 12mo. (18) 302 (2) S., Titelkupfer und 6 Kupfer, Il- Mit diesem Werk hat der bedeutende Schulmann, Mediziner und Diplomat Caspar Dornau (1577-1631) eines der größten und faszinierendsten Kompilationswerke der Frühen Neuzeit zusammengestellt. Auf den mehr als 1200 Seiten finden sich fast 700 Werke verschiedenster Art, ernsthafte, ironische, lateinische und deutsche, in Versen und in Prosa. Sie geben ein plastisches Bild von der geistigen Interessenlage des gebildeten Publikums zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Eine Fundgrube für viele Disziplinen, auch für Naturwissenschaft und Technik, gesamteuropäisch gesehen! Die Einleitung enthält eine biobibliographische Dokumentation der enthaltenen Autoren. 1438 ECCARDUS, Geschichte des Niederen Volkes in Deutschland. 2 Bde. Berlin, Spemann (ca., 1907). XVIII, 413; 418-862 S. Halbleder der Zeit (leicht bestoßen). € 45,1. Die Gemeinfreiheit und ihr Verfall.- 2. Das Emporkommen von Bürger, Bauer und Arbeiter. - Nach Bibliothekskatalog Verfasser Robert Hessen. 1439 ERASMUS DESIDERIUS, Desiderii Erasmi Roterodami Commentarii de verborum ac rerum copia. Liber ad sermonem et stylum formandum ultilissimus, curante E. Th. Hohler. Wien, Geistinger, 1824. VIII, 234 (10) S. Interimsbroschur, ungeschnitten. € 75,Der Herausgeber Hohler kommentiert das Buch in keiner Weise, bietet aber auch das Vorwort von Erasmus, datiert 1512. 221 Kulturgeschichte 1440 FABER du FAUR, Curt von, German baroque literature. A catalogue of the collection in the Yale University library. New Haven, Yale University Press, 1958. XLII, 496 S. Mit Illustrationen. OLwd (Rücken leicht ausgebleicht). € 60,Bibliographical Series from the Yale University Library Collections. 1441 FAUR, Louis-François (anonym), Vie privée du Maréchal de Richelieu, contenant ses amours et intrigues, et tout ce qui a rapport aux divers rôles qu’a joués cet homme etc. 3 Bde. Paris u. Maastricht, Roux, 1791. 2 Bl., XVI, 320 S.; 2 Bl., 342 S.; 2 Bl., 314 S., 1 Bl. Bde 1 und 2 Pappbände der Zeit, Bd 3 Halbleder (Alters- und Gebrauchsspuren). € 120,Barbier IV, 1010 (dat. 1790). Gay-L. III, 1351. - Der obskure französ. Theaterschriftsteller (1755-1815), Sekretär des letzten Herzogs von Fronsac, schrieb dieses Werk voller pikanter Details mit der Absicht einen Skandal hervorzurufen, was ihm vortrefflich gelang. (Hoefer 17, 179). Der 3. Band mit den Abenteuern des Herzogs von Richelieu mit der schönen Mme. Michelin soll sogar ganz seiner Phantasie entsprungen sein (vgl. Barbier). - Titelbll. gestempelt. 1442 FESTSCHRIFT Nikolaus Grass zum 60. Geburtstag dargebracht von Fachgenossen, Freunden und Schülern. Hrsg. von Louis Carlen und Fritz Steinegger. 2 Bde. Innsbruck, Wagner, 1974/75. XIX, 813; XVI, 648 S. Mit Porträt, Abb. und teils farbigen Tafeln. OHlwd (St.a.Titelrückseite). € 80,Mit Beiträgen von Walter ULLMANN, Zur Entwicklung des Souveränitätsbegriffs im Spätmittelalter; Leslaw PAULI, Zur Geschichte der peinlichen Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V. in Polen und der Ukraine; Gustav Klemens SCHMELZEISEN, Rechtliches in Moscheroschs Gesichten; Hermann CONRAD, Verfassung und politische Lage des Reiches in einer Denkschrift Josephs II. von 1767-1768; Hermann HALLAUER, Cusanus und Neustift; Heinrich DEMELIUS, Zur Privatrechtsgeschichte des Köllnerhofes in Wien (1463 bis 1508) u. a. 1443 FONTANE BLÄTTER. Halbjahresschrift. Im Auftrag des Theodor-Fontane-Archivs und der Theodor Fontane Gesellschaft e. V. herausgegeben von Hanna Delf von Wolzogen und Helmuth Nürnberger. Hefte 8-51, 65 und 66 (und:) Sonderhefte 2-6 (in 50). Potsdam, Stein, 1965/98. OKart. € 180,Sonderheft 4: Register für die Bände 1 (1965) - 2 (1973) (=Hefte 1-16) und die Sonderhefte 1-3; Heft 36: Register für die Bände 3 (1973/76) - 4 (1977/81) (=Hefte 17-32) und die Sonderhefte 5-6. Zusammengestellt von Angelika SchubarthEngelschall. - Teils ungebunden, Hefte 65-66 OLwd. 1444 FREIMAURER: Des ETANGS, Nicolas Charles, Le véritable lien des peuples ou La franc-maçonnerie rendue à ses vrais principes. Ouvrage déjà publié plusieurs fois depuis le commencement du XIXe siècle. Paris, mars, 1829. 48 S. Dekorierter Originalumschlag, provisorisch geheftet. (St.a.T.). € 150,Originalausgabe. Unt
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