25.7.—16.8. Lusofonia - Haus der Kulturen der Welt

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25.7.—16.8. Lusofonia - Haus der Kulturen der Welt
25.7.—16.8. Lusofonia
WASSER
MUSIK
2014
Sommer-Open-Air-Festival
Konzerte, Filme, Workshop
Für Abba begann 1974 durch den Sieg beim Grand Prix d’Eurovision mit
dem Song »Waterloo« eine Weltkarriere. Der portugiesische Sänger Paulo
de Carvalho mit dem Song »E depois do adeus« aber musste sich Platz 14
mit dem deutschen Duo Cindy & Bert teilen. Dennoch löste er eine Revolution
aus: Sein Lied wurde am Abend des 24. April 1974 als erstes Signal an die
aufständischen Teile der portugiesischen Armee im Radio ausgestrahlt,
wenige Stunden später folgte Zeca Afonsos »Grândola, vila morena« – und
die »Nelkenrevolution« nahm ihren Verlauf. In direkter Folge erlebten nicht
nur die Diktaturen in Spanien und Griechenland ihr Waterloo – in Angola,
Mosambik, Guinea-Bissau, auf den Kapverdischen Inseln und São Tomé &
Príncipe endete die Kolonialherrschaft.
40 Jahre sind seitdem vergangen, und wassermusik nimmt das zum
Anlass zu schauen, welche Musik in der portugiesischsprachigen Welt heutzutage spielt. Gibt immer noch Brasilien den Ton an, oder haben Angola und
Mosambik mittlerweile aufgeholt? Was ist aus dem musikalischen Boom
auf den Kapverden geworden, den Cesária Évora auslöste? Und wie hat
Portugal selbst den Zeitenwandel verarbeitet?
Die Antworten geben Legenden wie der portugiesische Singer/Songwriter Fausto Bordalo Dias oder Conjunto Angola 70, neue Namen wie Cabo
Snoop aus Angola und Fachada aus Portugal, außerdem Weltstars wie der
Brasilianer Lenine oder – zur Eröffnung – die Kapverdianerin Mayra Andrade.
Abba’s 1974 victory at the Grand Prix d’Eurovision with the song “Waterloo”
launched an international career, while the Portuguese singer Paulo de
Carvalho, with “E depois do adeus,” had to settle for a 14th-place tie with
the German duo Cindy & Bert. Yet he set a revolution in motion: On 24
April, 1974, Rádio Clube Português broadcasted “E depois de amor,” the
first signal to the insurgent factions of the Portuguese army. This was
followed a few hours later by Zeca Afonso’s “Grândola, vila morena”—and
the “Carnation Revolution” was a reality. Not only did the dictatorships in
Spain and Greece fall in direct succession, but Angola, Mozambique, Guinea-Bissau, the Cape Verde Islands, and São Tomé & Príncipe were liberated
from colonial rule.
wassermusik is taking the 40th anniversary of the Carnation Revolution
as an occasion to look at the music that is playing today in the Portuguesespeaking world. Is Brazil still calling the tune, or have Angola and Mozambique
now caught up? What has become of the musical boom set off by Cesária
Évora in the Cape Verde Islands? And how has Portugal itself navigated the
changing times?
With legends like Portuguese singer-songwriter Fausto Bordalo Dias
and Conjunto Angola 70, new names such as Angola’s Cabo Snoop and
Portugal’s Fachada, and global stars like the Brazilian Lenine and the Cape
Verdean Mayra Andrade, who will kick off the festival.
Detlef Diederichsen
Freitag 25.7. 19h Konzert
Daniel Nogueira & Projeto Coisa Fina
Hommage an einen vergessenen Maestro
4
2006 verstarb mit 80 Jahren der
Komponist und Multiinstrumen­
talist Moacir Santos. Brasilien
verlor einen seiner wichtigsten
Musiker – dabei dauerte es lange,
bis er als solcher anerkannt wurde.
Erst kurz vor seinem Tod wurde
sein Werk wiederentdeckt, zahlreiche Soundtracks und Alben, allein
vier auf dem US-Label Blue Note.
Der Saxofonist Daniel Nogueira,
gefesselt von der Vielschichtigkeit
und dem Ideenreichtum in Santos’
Musik, gründete das 13-köpfige
Projeto Coisa Fina mit dem ausdrücklichen Plan, die Musik des
Meisters wieder auf die Bühne zu
bringen. Für die wassermusik hat
die Band ihr Programm allerdings
erweitert: um Titel von anderen
musikalischen Nationalheiligen
Brasiliens wie Sergio Ricardo,
Chico Buarque und Marcos Valle.
Daniel Nogueira & Projeto Coisa
Fina: The saxophonist and his
13-piece ensemble play a brilliant
tribute to the eclectic oeuvre of the
Brazilian composer and multiinstrumentalist Moacir Santos.
Mayra Andrade
Titel
Unterzeile
Kapverdische
Kosmopolitin
Mayra Andrade: Against the background of Santiago, the characteristically African island of her birth,
the singer interweaves reggae, son,
chanson, bossa nova and flamenco
with the rhythms, melodies and
stories of the Cape Verde Islands.
Freitag 25.7. 20.30h Konzert
Fast jede kapverdische Sängerin
muss sich an Cesária Évora messen
lassen. Die erst 29-jährige Mayra
Andrade schneidet dabei gut ab –
nicht zuletzt, weil sie niemals an die
große kapverdische Diva erinnert.
Vielleicht liegt das auch an ihrer
internationalen Kindheit, so ist die
Weltläufigkeit ihrer Musik eingeschrieben: Reggae, Son, Chanson,
Bossa Nova und Flamenco gehen
Verbindungen mit den Rhythmen,
Melodien und Geschichten der
kapverdischen Inseln ein. Dabei hat
jedes Eiland seinen eigenen Sound:
Mayra Andrade, die von der – afrikanisch geprägten – Insel Santiago
stammt, lässt diese reiche musikalische Landkarte auf internationalem
Niveau erklingen und hat dabei mit
Koryphäen wie Orlando Pantera,
Idan Raichel, Benjamin Biolay oder
dem Trio Mocotó zusammengearbeitet. Soeben erschien ihr viertes
Album, das genau so heißt und
klingt, wie ein Freund sie einmal
nannte: »Lovely Difficult«.
5
Kontinuasom
Freitag 25.7. 22h Spielfilm
Kapverden/Spanien, 2010 R: Óscar Martínez, 80 min, O (kreolisch) mE
6
Dieser Film über die reiche Musikszene der Kapverdischen Inseln ist
Spielfilm und Dokument zugleich –
mit einer Vielzahl von authentischen
Stimmen, Klängen, Rhythmen. Er
erzählt aber auch von der Auswanderung nach Europa, die die Kultur ­
der Inseln nach und nach zum Verschwinden bringen könnte: Die
Tänzerin Beti aus der Kompanie ­
Raiz di Polon erhält das Angebot, in
einer Show in Lissabon aufzutreten.
Die Freude über diese Chance
mischt sich mit der Trauer des Abschieds, der »Saudade« der Kapverden. Begegnungen mit Cesária
Évora, Mayra Andrade, Princesito
und vielen anderen
Kontinuasom: This portrayal of the
rich music scene of the Cape Verde
Islands is a fiction feature as well as
a documentary film—with a multitude of authentic voices, sounds
and rhythms. With Cesária Évora,
Mayra Andrade, Princesito and
many more.
Abendticket 14€/10€,
Film solo 6€/4€
Making of Wassermusik
Dokumentarfilm-Workshop
12–16 Jahre
Teilnahmegebühr: 50€
Anmeldung: kids_teens@hkw.de
24.7.—27.7. 11—18h Workshop
Hier setzen junge Filmemacher
ihre eigenen Ideen um: Sie begleiten Künstler von wassermusik mit
Kamera und Mikrofon, erleben
Musiker von Brasilien über Portugal und Angola bis Guinea-Bissau
und wie sie sich auf ihre Auftritte
vorbereiten. Sie werfen einen Blick
hinter die Kulissen eines Festivals
und gewinnen unter professioneller Anleitung einen intensiven
Einblick in die vielfältigen Arbeitsbereiche und Herangehensweisen
des Filmemachens – von Konzeption
bis Postproduktion. Mit Berthold
Bock (Bildender Kün­s tler und
Filmemacher), Frauke Menzinger
(Bühnen- und Kostümbildnerin)
und Gabriele Nagel (Videokünstlerin und Cutterin)
7
Samstag 26.7. 19h Konzert
Fachada
Songs aus dem neuen Portugal
8
Die Musik von Bernardo Fachada
ist subtil, fragil und vielschichtig
und findet doch ihren direkten Weg
ins Herz. Als frühe prägende musikalische Erfahrung nennt der 1984
geborene portugiesische Singer/
Songwriter die Ankunft von ImportSchallplatten aus Brasilien. So
öffneten Toquinho, Paralamas do
Sucesso, Léo Jaime neben Nina
Simone, Tom Waits und Gentle
Giant dem 9-Jährigen die Ohren in
eine andere Welt. Heute gilt Fachada
in Portugal als legitimer Nachfolger
von Helden wie João Peste oder
Variações. Seine mit Ernsthaftigkeit
und enzyklopädischem Wissen
aufgeladenen Songperlen atmen
einen ureigenen Ton – nimmt er
doch seine Alben und EPs fast ­
zu 100% allein auf. Konsequenterweise ist er auch als Songwriter
und Produzent gefragt, ebenso wie
als Bühnenpartner von Sérgio
Godinho, Pedro Abrunhosa oder
Vitorino.
Fachada: In Portugal he is con­
sidered the legitimate successor
to heroes like João Peste and
Variações, yet he has a sound all
his own. His albums and EPs are
almost entirely self-recorded.
Lenine & Martin Fondse Orchestra
Orchestraler Liederzyklus
mit Martin Fondse zusammengetan, einem musikalischen Tausendsassa, Arrangeur und Bandleader, der 2012 mit seinem Orchester den Dutch Edison Preis
gewann. wassermusik präsentiert
ihr gemeinsames Projekt »The
Bridge«.
Samstag
Tag Datum
26.7.Uhrzeit
20.30h Konzert
Genre
Zwei Brücken – die Maurício de
Nassau Bridge in Recife und die
Amstelbrücke in Amsterdam – und
der Song »A ponte« inspirierten
das Programm des brasilianischen
Singer/Songwriters, Gitarristen,
Arrangeurs und Produzenten
Lenine und des niederländischen
Orchestermeisters Martin Fondse.
Gemeinsam überspannen sie den
Ozean. »A ponte« ist nur einer von
über 500 Songs aus dem Katalog
des 1959 in Recife geborenen
Lenine. Der hat mit seinen Liedern
bereits die Crème der brasilianischen Musik beliefert – darunter
Gilberto Gil, Milton Nascimento,
Maria Bethânia und Maria Rita,
gehört mit fünf Grammys und einer
mehr als 30-jährigen Karriere auch
längst selbst dazu. Nun hat er sich
Lenine & Martin Fondse Orchestra:
For the program “The Bridge” the
Brazilian singer-songwriter and
guitarist Lenine, recipient of five
Grammys over a 30-year ca­reer,
joined forces with bandleader
Martin Fondse, who with his orche­
stra won the 2012 Dutch E
­ dison
Award.
9
Deus é Brasileiro (God is Brazilian)
Samstag 26.7. 22h Spielfilm
Brasilien 2003, R: Carlos Diegues, 110 min, OmE
10
Gott ist müde, er braucht einfach
Urlaub und so kommt er auf die
Erde, um einen guten Menschen zur
zeitweisen Übernahme seiner Aufgaben zu finden. Nur: Der Auserwählte ist selbst für ihn nur schwer
anzutreffen, was Gott in ein Roadmovie schickt. Doch der »Heilige«
Quinca, der sich für die Indianer
einsetzt, ist überzeugter Atheist …
Diese Satire besticht ebenso durch
die humorvolle Zeichnung der Gesellschaft wie durch die sensationellen Bilder und den atmosphärischen
Soundtrack aus der Küstenregion
Pernambuco, der Heimat des Musikers Lenine. Gottes Sidekick: »Tropa
da Elite«-Darsteller Wagner Moura
God is Brazilian: In this satire, God
is only tired. He comes down to
earth and goes to Brazil in search
of a good person to temporarily
take over his duties.
Abendticket 16€/14€,
Film solo 6€/4€
Planschen wir
umgeben von
Nelken mit
Gilberto Gil im
Sambarhythmus?
Guter Plan!
taz Plan für Musik, Kino,
Bühne und Kultur.
16 Seiten Kultur & Programm für
Berlin immer donnerstags in der taz.
Bestellen Sie das unverbindliche
taz-Miniabo: 5 Wochen taz für nur
10 Euro inklusive einer deutschsprachigen Le Monde diplomatique.
T (030) 25 90 25 90
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www.taz.de
Freitag 1.8. 19h Konzert
Norberto Lobo
Grenzenlose Gitarrenwelt
12
Zahlreiche Heldengeschichten
zwi­schen Brasilien und Portugal
wurden mit der Gitarre geschrieben, von Baden Powell bis Carlos
Paredes. Mit dem jungen Portugiesen Norberto Lobo wird ein neues
Kapitel aufgeschlagen. Lobo, Jahrgang 1982, besuchte keine Musikhochschule, und seine Musik gehört auch keiner Schule an. Aber sie
fliegt geradezu durch die Historie,
ist zutiefst geprägt von der Bossa
Nova, zehrt aber auch von Bluegrass, Jazz, British Folk, der »New
Primitive«-Schule um John Fahey
oder der atonalen Klang-Ästhetik
der Neuen Musik. Sie lässt die
E-Gitarre oder sogar die Tambura
mitklingen, eine östliche Cousine
der Gitarre, ohne dass der Charakter des Musikers je hinter Zitathaf-
tigkeit verschwindet. Lobo selbst
sagt, er höre bei Kollegen »nie den
Stil, sondern immer den Musiker«.
Genau so sollte seine Musik gehört
werden, aber ehrlich gesagt: Bei
ihm geht es gar nicht anders.
Norberto Lobo: His music doesn’t
belong to any particular school.
With his bossa-nova-flavored
guitar, he flies through time and
space, touching on styles from
bluegrass to British folk and jazz ­
to tambura.
Geboren auf einem Schiff auf der
Überfahrt von Portugal nach Angola, verkörpert Fausto Bordalo Dias
genau das Thema der diesjährigen
wassermusik. Im kolonialen Angola
erlernte der portugiesische Sänger
und Songschreiber sein musikalisches Handwerk. Doch erst in Portugal, wo er noch unter der faschistischen Herrschaft Salazars Politik
studierte, fand er Stimme und Berufung. Schon 1970 erschien sein
erstes Album. Die Begegnung mit
zwei musikalischen Wegbegleitern,
Correia de Oliveira und José Afonso,
halfen ihm zu seinem Hauptwerk:
eine Trilogie von Alben, die im Titel
auf Landschaften referieren: »Por
Este Rio Acima« (1982), »Crónicas
da Terra Ardente« (1994), »Em
Busca das Montanhas Azuis«
(2011). Es sind kritische musikalische Bestandsaufnahmen des
Lebens in Portugal, getragen von
Faustos Willen zu politischer Intervention, seinem filigranen Gitarrenspiel und einer scheinbar nicht
alternden, klaren Stimme.
Tag Datum Uhrzeit Genre Freitag 1.8. 20.30h Konzert
Fausto Bordalo Dias
Lusophoner Liederkosmos
Fausto Bordalo Dias: Since 1970,
he has been surveying Portuguese
life with his delicate guitar-playing
and a clear, critical voice that
doesn’t seem to age.
13
Tabu
Freitag 1.8. 22h Spielfilm
Portugal/Deutschland/Brasilien/Frankreich 2012,
R: Miguel Gomes, 111 min, OmU
14
Von Liebe und Schuld: Zwischen
Portugal und seinen ehemaligen
»Besitzungen«, in den Brüchen der
Geschichte siedelt Miguel Gomes
seinen magischen Film an. Kreisen
im ersten Teil »Das verlorene Paradies« drei Frauen in einer Lissaboner Wohnsiedlung in vielfältigen
Abhängigkeiten umeinander und
um Erinnerungen an die Kolonialzeit, zeigt der zweite – in einem
nicht näher benannten afrikanischen Land – eine Liebe, die nicht
sein darf. Hier spielt Gomes mit
Stummfilmästhetik und südlicher
Exotik und erinnert so an Murnaus
berühmten Film. Am Ende dieser
Liebe steht eine Geburt – und der
Ausbruch des Befreiungskrieges
gegen Portugal.
Tabu: Of love and guilt—Miguel
Gomes places his magical film in
the fractured landscape of history,
between Portugal and its former
“possessions.”
Abendticket 13€/10€,
Film solo 6€/4€
14 Tage Berlin.
Kultur. Programm.
Am Kiosk und
auf zitty.de.
Samstag 2.8. 19h Konzert
Nhambavale
Neue Klänge aus Mosambik
16
Nhambavale ist eine Lagune in ­
der mosambikanischen Provinz
Inhambane und eine damit verknüpfte Sage: Wer es riskiert, die
Lagune ohne Begleitung eines
Ortskundigen zu betreten, wird nie
wieder seinen Weg hinaus finden.
Lassen wir uns also vom fünfköpfigen Ensemble von Meistermusikern in die lokalen Geheimnisse
einführen: die traditionellen Stilis­
tiken Muthimba, Ngalanga und
Marrabenta, die die Band um Rui
Fernandes Pinto Martins, den
Komponisten und Gründer der
Talentschmiede »­Tchovarte« in
Maputo, ausschließlich mit Saiteninstrumenten (Violine, Kontra­-
bass, Gitarren) und Stim­men zum
Leben erweckt. Und in die Songs
und Geschichten, die die Sänger
Sergio Muiambo und Argentina
Luis in den Landessprachen Chopi,
Xangana und Shona vor uns ausbreiten.
Nhambavale: They take their name
from Lago Nhambavale in Mozambique. With just string instruments
and voices, they bring to life the
songs and stories of the Chopi,
Tsonga and Shona.
África Negra
Rare Groove aus São Tomé
sich auflöste, weil sie vom Erfolg
satt war. Doch eine stetig nachwachsende globale Rare-GrooveFangemeinde forderte Nachschlag. 2008 meldete sich África
Negra schließlich zurück, und nun
sind drei Urmitglieder wieder auf
Tour: mit neuen Mitspielern, aber
den alten Verstärkern.
Samstag 2.8. 20.30h Konzert
Vor 40 Jahren begann die Geschichte des Conjunto África Negra in
São Tomé & Príncipe, dem zweitkleinsten afrikanischen Land. In
dem Inselstaat im Golf von Guinea
lieferten ein funky Backbeat, die
perlenden Gitarren von Emídio Vaz
und Leonildo Barros und die voluminöse Stimme von João Serra
den Soundtrack zur neu gewonnenen Unabhängigkeit. In den 80erJahren gaben África Negra Konzerte im ganzen lusophonen Afrika,
auch in Portugal, wo sie in einem
spontanen Wettstreit über Supa
Mama Djombo aus Guinea triumphierten. Sie sind wohl eine der
wenigen afrikanischen Bands, die
África Negra: After laying down
the soundtrack for São Tomé &
Príncipe’s independence, they
were driven apart by success.
Now the stars are back together.
17
Slam Video Maputo
Österreich/Mosambik 2010, R: Ella Raidel, 27 min, OmE
Samstag 2.8. 22h Dokumentarfilme
Eine Hommage an die Populärkultur
und musikalische Energie Mosambiks. Animiert durch die Frage
Godards in den 1970er-Jahren nach
der Bedeutung des Fernsehens für
ein non-koloniales Selbstverständnis, wirft die Regisseurin einen Blick
hinter die Kulissen von aktuellen
Slam Video Maputo: An homage to
the popular culture and musical
energy of Mozambique.
Marrabenta Stories
Mosambik/Portugal 2004, R: Karen Boswall, 52 min, OmE
Für eine Tournee in Südafrika schließen sich junge mosambikanische
Musiker, die sonst Jazz, Funk und
Hip Hop spielen, den Grandseig­
neurs des Marrabenta an, einer
Tanzmusik aus traditionellen mosambikanischen Rhythmen und
portugiesischer Folkmusik. Der
Name des Stils leitet sich vom portugiesischen »Explodieren« ab,
hier entsteht eine ziemlich heiße
Mischung.
Marrabenta Stories: Young Mozambican musicians who normally
play jazz, funk and hip-hop meet
grandmasters of Marrabenta.
Abendticket 13€/10€,
Film solo 6€/4€
Filmstill: Marrabenta Stories
18
TV-Shows und Glamour-Videoproduktionen, interviewt Slam Poets,
und Hip Hop-Musiker performen
direkt in die Kamera.
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24.–27.
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Nichts für
Dummies.
Titel
Programm
Unterzeile
Wassermusik – Lusofonia
FREITAG 25.7.
SAMSTAG 26.7.
Abendticket 14€/10€,
Film solo 6€/4€
Abendticket 16€/14€,
Film solo 6€/4€
19h
19h
Daniel Nogueira &
Projeto Coisa Fina
→ S.4
Fachada
→ S.8
KONZERT
20.30h
KONZERT
20.30h
KONZERT
Mayra Andrade
→ S.5
Lenine & Martin Fondse
Orchestra
→ S.9
22h
22h
Kontinuasom
→ S.6
Deus é Brasileiro (God
is Brazilian)
→ S.10
KONZERT
SPIELFILM
SPIELFILM
Titel
FREITAG
Unterzeile1.8.
SAMSTAG 2.8.
Abendticket 13€/10€,
Film solo 6€/4€
Abendticket 13€/10€,
Film solo 6€/4€
19h
19h
Norberto Lobo
→ S.12
Nhambavale
→ S.16
KONZERT
KONZERT
20.30h
20.30h
Fausto Bordalo Dias
→ S.13
África Negra
→ S.17
KONZERT
22h
SPIELFILM
Tabu
→ S.14
KONZERT
22h
DOKUMENTARFILME
Slam Video Maputo/
Marrabenta Stories
→ S.18
Open air auf der Dachterrasse
Waterproof, bei Regen in der Halle
Info und Karten
hkw.de/tickets, 030 – 39 787 175
Titel
FREITAG 8.8.
Unterzeile
SAMSTAG 9.8.
Abendticket 10€/8€,
Film solo 6€/4€
Abendticket 13€/10€,
Film solo 6€/4€
19h
19h
DJ Nigga Fox
→ S.26
Kimi Djabaté
→ S.30
KONZERT
20h
KONZERT
KONZERT
20.30h
KONZERT
Homeboyz
→ S.26
Bonga
→ S.31
21h
22h
Cabo Snoop
→ S.26
A batalha de Tabatô
(The Battle of Tabatô)
→ S.32
KONZERT
22h
DOKUMENTARFILME
Urban Motion Angola/
I Love Kuduro
→ S.28
SPIELFILM
Titel
FREITAG
Unterzeile15.8.
SAMSTAG 16.8.
Abendticket 13€/10€,
Film solo 6€/4€
Abendticket 13€/10€,
Film solo 6€/4€
19h
19h
Neco Novellas
→ S.34
Ava Rocha
→ S.38
KONZERT
KONZERT
20.30h
20.30h
Maria de Medeiros
→ S.35
Conjunto Angola 70
→ S.39
22h
22h
Capitães de Abril
(April Captains)
→ S.36
O grande kilapy
(The Great Kilapy)
→ S.40
KONZERT
SPIELFILM
KONZERT
SPIELFILM
24.7.–27.7. 11–18h FILMWORKSHOP
Making of Wassermusik → S.7
25.7.–16.8. zu den Konzerten
Wassermarkt → S.29
Prèmiere
Brasil 2014
29. Oktober–9. November
Spielfilme, Shorts,
Dokumentarfilme vom
Rio de Janeiro
International Film
Festival
Freitag 8.8. ab 19h Konzerte
DJ Nigga Fox, Homeboyz, Cabo Snoop
Batida de Angola
19h DJ NIGGA FOX
Auch in der angolanischen Community von Lissabon hat sich Kuduro ­
als Straßensound No 1 durchgesetzt, und wie zu erwarten, haben sich
dabei düsterere, härtere, eben urbanere Varianten entwickelt. Das beste
Beispiel dafür ist der post-euphorische Afro-House des jungen Producers Nigga Fox, der mit einem Bein zu angolanischen Beats steppt, mit
dem anderen in europäischen Clubs, irgendwo zwischen Shackleton und
Villalobos. So lauten die Vergleiche von Magazinen wie »Fact«, »
­ Fader«,
aber auch »The Wire« oder von Thom Yorke für den instrumentalen
Minimalismus von Nigga Fox. Wenn also einmal von Post-Kuduro gesprochen werden sollte, dann begann er mit ihm.
20h HOMEBOYZ
Während die einschlägigen Drumsounds der Homeboyz für europäische
Ohren wohlvertraut klingen, geben sie dem zigtausendfach bewährten
Four-to-the-floor-Muster einen spezifisch angolanischen Dialekt: Sample­
shots, Call & Response, gedehnte Raps, polyrhythmische Breaks, abgespeckte Synthie-Riffs und traditionell klingende Patterns treffen in ihren
via Internet blitzschnell verbreiteten Hits wie »African Central Soul (Guitar Mix)« oder »Matimba (Hard Remix)« aufeinander.
21h CABO SNOOP
Im Kuduro, übersetzt: »harter Hintern«, der jüngsten und weltweit bekanntesten Tanzmusik Angolas, treffen sich Hip Hop, Techno und Punk
auf engstem Raum. So auch bei Cabo Snoop, einem MC aus Luanda, der
zu den Shooting Stars der letzten Jahre zählt. Cabo begann seine Karriere als Tänzer bei einer Gruppe namens Crazy Boyz, 2010 erhielt er aus
dem Stand einen MTV Africa Music Award. Kein Wunder: Mit seinem
geschmeidigen Tanzstil und einem rotzfrechen Organ ist Cabo Snoop
der geborene Entertainer. Ein Jahr später erschien sein Debüt-Album
»Bluetooth«.
Batida de Angola: DJ Nigga Fox works up dark, urban variations on
kuduro (translation: »hard ass«). Homeboyz have given their hits like
»African Central Soul (Guitar Mix)« a specifically Angolan sound.
Cabo Snoop conjures up a collision of hip-hop, techno and punk.
26
DJ Nigga Fox
Cabo Snoop
27
Urban Motion Angola
Angola 2014, R: Teddy Goitom, Benjamin Taft, 27 min, OmU
Kreativ, unabhängig, talentiert: vier
filmische Porträts der Kuduro-Stars
Ho Chi Fu, Nástio Mosquito, Titica
und Sacerdote – Musiker, die nicht
nur Luanda in heftige Bewegung
versetzen.
I Love Kuduro
Freitag 8.8. 22h Dokumentarfilme
Portugal/Angola 2013, R: Mário Patrocínio, 95 min, OmE
die Referenzen zur Popkultur in
Mode und in Tanzbewegungen von
Jean-Claude Van Damme zu
Kwanzaa.
I Love Kuduro and Urban Motion
Angola: Portraits of a young urban
movement that has since long
transcended Angola’s borders.
Abendticket 10€/8€,
Film solo 6€/4€
Filmstill: I Love Kuduro
28
Kuduro – das ist ein während der
letzten Bürgerkriegsjahre in Luanda
geborener Musik- und Tanzstil,
dröhnende Mischung aus House,
Techno und traditionellen Rhythmen. Regisseur Patrocínio, bekannt
durch seinen Film über eine der
härtesten Favelas von Rio, Complexo
do Alemão, porträtiert hier eine junge
urbane Bewegung, die die Grenzen
von Angola schon längst überschritten hat: ihre innovativen Gründer,
die gewitzten Superstars der Szene,
Wassermarkt
Neue Produkte und Ideen
aviatrix atelier lässt die caipirinha
machine arbeiten, eine funktionale
Skulptur des brasilianischen Erfinders Dr. Mauribondo. Der wassermarkt bietet noch mehr Lusofonia
zum Schauen, Anfassen, Kosten.
The Wassermarkt: New products
and ideas, delicious discoveries,
and design from the lusophone
world.
Paddeltouren zum Festival
Wasserreisen
Mit Kajak und erfahrenem Wasserguide zum Haus der Kulturen der
Welt – über Spree und Landwehrkanal zu den Konzerten der wassermusik
Tour 1: Vom Schloss Charlottenburg
Start: Bonhoeffer Ufer, Schlossbrücke
Fr 25.7., Fr 1.8., Fr 8.8., Fr 15.8.
jeweils 17h
Paddelzeit rund 1,5 Stunden –
Preis pro Person: 17 €
Tour 2: Vom Urbanhafen
Start: Planufer Ecke
Dieffenbachstraße
Sa 2.8., Sa 9.8, Sa 16.8.
jeweils 15.30h
Paddelzeit rund 3 Stunden –
Preis pro Person: 22 €
Ermäßigungen für Jugendliche und
Familien
25.7.­
—16.8. Zu den Konzerten
Hier liefert a livraria Bücher und
Musik aus dem portugiesischen
Sprachraum, präsentieren paz d’alma
Design-Objekte aus Portugal und
pv interaction modernes Design
aus Brasilien. Während quarupe mit
brasilianischem Schmuck glitzert
und der mosambik stand mit Pasteten, paniertem Maniok und Suppen
versorgt, hat oye records die passenden CDs und LPs im Angebot.
Veranstalter:
Kajak- und Kanuverleih
KommRum e. V.
Info & Anmeldung:
www.bei-anruf-boot.de
T: 030 – 850 787 34
29
Samstag 9.8. 19h Konzert
Kimi Djabaté
Griot aus Familientradition
30
Während die meisten Griots der
Familie Diabaté – darunter so berühmte wie Toumani – im heutigen
Mali anzutreffen sind, verschlug es
Kimi Djabatés Vorfahren schon vor
Generationen ins heutige GuineaBissau. Dort bekamen sie als Lohn
für ihre Kunst die Gegend von
­Tabatô zur Besiedlung, wo Kimi
1975 geboren wurde. Das Balafon,
das Familieninstrument, erlernte er
früh und musste ebenso früh zum
Lebensunterhalt der Familie beitragen. Der Umzug nach Portugal
wurde zur größten Herausforderung
für den jungen Musiker, der außer
dem Balafon die Kora und die Gitar-
re beherrscht – und natürlich die
Lieder seiner Ahnen. In seiner Musik
kombiniert er sie mit den persönlichen Einflüssen seiner Biografie:
von Afrobeat über kapverdische
Morna bis hin zu Jazz und Blues.
Kimi Djabaté: He comes from a
family of griots and uses balafon,
kora and guitar to tell his stories—
in compositions combining styles
from afrobeat and Cape Verdean
morna all the way to jazz and blues.
Bonga
Angolanische Songwriter-Legende
Samstag
Tag Datum
9.8.Uhrzeit
20.30h Konzert
Genre
In heutigen Zeiten, in denen zunehmend die Portugiesen ihr Glück in
der ehemaligen Kolonie Angola
suchen, ist auch Bonga Kuenda
nach Hause zurückgekehrt. Hinter
ihm liegt eine lange Geschichte.
Ursprünglich Leichtathlet, Spezialität 400-Meter-Strecke, legte sich
der 1942 geborene Bonga mit dem
kolonialen Salazar-Regime an.
Schikanen und Exil in Europa folgten. Doch der ehemalige Kurzstreckenläufer, mittlerweile auf der
Gesangskarriere unterwegs, erwies
sich als durchhaltefähiger als die
Kolonialherrschaft. In Rotterdam
produzierte Bonga als erstes Album
»Angola 72«. Die Nachfolger »74«
und »76« und noch zwei Dutzend
weitere Alben begleiteten fortan
kritisch und zugleich wunderschön
Angolas jüngere Geschichte, die
geprägt ist von Unabhängigkeitskrieg, Neuanfang und Bürgerkrieg.
Die Narben, die dort nun heilen
müssen, heilen auch zur Musik von
Bonga.
Bonga: Since he returned from
exile, his songs have critically
and beautifully accompanied
Angola’s recent history,
which has been marked by
a war of independence, new
beginning and civil war.
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A batalha de Tabatô (The Battle of Tabatô)
Samstag 9.8. 22h Spielfilm
Guinea-Bissau/Portugal 2013, R: João Viana, 83 min, OmE
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Ein Film, dessen Schwarz-Weiß jäh
durchbrochen wird vom Rot des
Blutes, des Traumas. Fatus Vater
kehrt zu ihrer Hochzeit mit Idrissa,
einem bekannten Musiker, nach
Guinea-Bissau zurück. Auf dem
Weg dorthin, nach Tabatô, steigen
in dem Alten die Schrecken des
Befreiungskriegs gegen Portugal
wieder hoch, und mehr: Er führt in
seinem Rollkoffer sogar Reliquien
dieses Krieges mit sich. Als die
Madinke-Trommler des Dorfes, das
für seine Musik berühmt ist, gegen
die Traumata anspielen, schlagen
sie eine Schlacht für die Zukunft.
Dennoch: Fatu scheint ein letztes
Opfer eines längst vergangenen
Krieges zu werden.
The Battle of Tabatô: When the
Mandinka from musically renown­
ed village Tabatô take up their
drums against the trauma of war,
they’re fighting a battle for the
future.
Abendticket 13€/10€,
Film solo 6€/4€
Freitag 15.8. 19h Konzert
Neco Novellas
Eine eigene Musikwelt
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Seine Kindheit in Maputo muss
man sich wohl wie das Leben in
einem Musical vorstellen: »Novellas
Music for the World«. Tanz, traditionelle Musik, westliche Musik aus
der Kirche, Jazz, Folk und Pop aus
dem Radio – Neco und seine Geschwister waren immer von Musik
umgeben. Sein Hunger auf Musik
und ein Stipendium führten das
junge Talent zum Studium nach
Portugal und später in die Niederlande, wo er sich tief in die klassische Musik einarbeitete und beständig sein musikalisches Vokabular erweiterte. Dabei riss die Verbindung mit der Familie nie ab, und
als es daran ging, seine eigene
Musik zu veröffentlichen, rief er
seine Geschwister zur Verstärkung.
Und so bleibt seine Musik weiter-
hin: nicht Jazz, nicht Pop, nicht
Folk, sondern schlicht »Novellas
Music for the World«.
Neco Novellas: Supported by his
siblings, the classically trained
musician fashions jazz-pop-folk
fusions: “Novellas Music for the
World.”
Maria de Medeiros
Multimediale Mehrfachbegabung
Musikern, die für Medeiros’ Auftritte mit leichter Hand ein jazziges
Bühnenbild zaubern.
Maria de Medeiros: Her career
between Hollywood and Portugal,
between theater, silver screen and
director’s chair, has expanded
since 2007 to encompass great
success as a singer.
Freitag 15.8. 20.30h Konzert
Von »Pulp Fiction« bis »Poulet aux
prunes«: Die Karriere von Maria de
Medeiros zwischen Hollywood und
Portugal, Theater, Filmactrice und
Regiestuhl, überdeckt fast ihren
Erfolg als Sängerin. 2007 gab sie in
diesem Fach ihr akklamiertes Debüt und begann eine Karriere, die
sie auch mal im Auftrag der
UNESCO weiterverfolgte. Dabei
schlüpft sie wie in ihrem Hauptberuf von einer Rolle in die nächste.
Sie singt in sieben Sprachen – von
Französisch über Katalanisch,
Kimbundu bis Portugiesisch – Lie-­
der von Chico Buarque, Caetano
Veloso, Victor Jara, Lenine bis José
Afonso. Und die Tochter des Pianisten, Komponisten und Schriftstellers António Victorino d’Almeida
umgibt sich stets mit erstklassigen
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Capitães de Abril (April Captains)
Freitag 15.8. 22h Spielfilm
Portugal/Frankreich/Italien/Spanien 2000,
R: Maria de Medeiros, 123 min, OmE
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Erschütternde Bilder der Opfer
des Kolonialkrieges eröffnen das
Regie-Debüt der Schauspielerin/
Sängerin Maria de Medeiros und
zeigen damit ein wesentliches
Motiv der »Bewegung der Streitkräfte«, die 41 Jahre währende
Diktatur Portugals zu stürzen. Die
Charaktere des Films sind realen
Protagonisten der Nelkenrevolu­
tion 1974 nachempfunden: die
linke Lehrerin, die sich für einen
Studenten einsetzt, die Soldaten,
die den Krieg nicht mehr mit ihrem
Gewissen vereinbaren können und
die Radiostation stürmen, von der
mit dem Lied »Grândola« das
Signal für den Coup ausgeht, und
die Zivilisten, die die Soldaten
en­thusiastisch mit ihren Nelken
begrüßen.
April Captains: The directorial
debut of the actress and singer
Maria de Medeiros goes straight
to the heart of the revolutionary
events that brought Portugal’s
41 year lasting dictatorship to an
end.
Abendticket 13€/10€,
Film solo 6€/4€
siegessäule
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Samstag 16.8. 19h Konzert
Ava Rocha
Expressive Tropicália-Echos
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Diese Brasilianerin ist einfach multitalentiert: Als multidiziplinäre Künstlerin hat Ava Rocha bereits diverse
Videoclips und Ausstellungen in ­
der Vita. Sie drehte Langfilme wie
»Ardor Irresistível« und »Hysteria«
(mit Evaldo Mocarzel). Sie ist Mitglied eines ominösen experimentellen Karnevalsvereins. Als Sängerin
präsentierte sie 2011 eine CD mit
der AVA Band sowie zahlreiche
Gast­auftritte und Kollaborationen,
bevor sie nun mit Produzent Jonas
Sá ihr erstes Solo-Album aufnahm.
So hyperaktiv Ava Rocha die Vitalität
des Rio de Janeiro des Wirtschaftsbooms widerspiegelt, so sehr
kommt sie zur Ruhe in ihrer Musik.
Mit einfachsten Mitteln errichtet sie
um den Klang ihrer Gitarre und ihrer
dunklen, expressiven Stimme sprö-
de, verwinkelte Klangräume – Echokammern einer tropicalistischen
Variante der hippen »Hauntology«.
Ava Rocha: With her dark, expres­
sive voice and the sound of her
guitar, the multitalented singer
creates intricate yet uncluttered
sound-spaces—echo chambers of
a tropicalistic variation on the hip
“hauntology.”
Conjunto Angola 70
All-Star-Band des Luanda-Pop
menzustellen. Sie bringen auch die
heute rar gewordene SägezahnPerkussion Dikanza mit, eine angolanische Spezialität, die den Sound
of Luanda ebenso prägte, wie der
markante, durch angolanische
Innovationen angeraute Gitarrensound.
Conjunto Angola 70: They were on
the scene in the 1970s during the
first flowering of Angolan pop
music, with hypnotically grooving
songs of timeless beauty.
Samstag 16.8. 20.30h Konzert
Die Popmusik erlebte in Angola eine
erste Blütezeit in den 70er-Jahren.
Bands wie Os Bongos, Jovens do
Prenda oder Africa Show kombinierten Importe aus dem Kongo und
Lateinamerika mit lokalen Charakteristiken wie Rebita, Kazukuta und
Semba. Vor dem Hintergrund des
Bürgerkriegs entstanden unzählige
Songs und Aufnahmen – zeitlos in
Sachen Schönheit, Groove und
Hypnotik, aber vergänglich in Hinblick auf ihr Speichermedium. Dem
vielgereisten Vinyl-Preservator
Samy Ben Redjeb ist es mit dem
gleichgesinnten Aktivisten Otiniel
Silva gelungen, eine All-Star-Band
aus Veteranen jener Jahre zusam-
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O grande kilapy (The Great Kilapy)
Samstag 16.8. 22h Spielfilm
Angola/Brasilien/Portugal 2012, R: Zézé Gamboa, 100 min, OmE
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In der Bantu-Sprache Kimbundu
bedeutet kilapy Schwindel, Betrug.
Und von einem großen Schwindler,
»Bon-Vivant« und Don Juan erzählt
denn auch dieser Politthriller voll
schwarzem Humor, nach einem
realen Fall. João Fraga, der wegen
einer Affäre mit der Tochter eines
der Minister von Diktator Salazar in
seine angolanische Heimat zurückkehren muss, nutzt die Geldströme,
die Portugal zur Beruhigung der
Lage in die Kolonie lenkt, und wird
durch seine Betrügereien sogar zum
Volksheld. Ein Porträt der fiebrigen
Endphase der Kolonialherrschaft mit
dem authentischen 1960er-JahreSoundtrack der Clubs von Luanda.
The Great Kilapy: Based on a true
story, this political thriller full of
black humor tells the tale of a great
conman, Don Juan and folk hero in
colonial Angola.
Abendticket 13€/10€,
Film solo 6€/4€
Wassermusik 2014
Wir danken unseren Partnern.
Präsentiert von
Konzert Ava Rocha unterstützt von
Konzert Conjunto Angola 70 und
Film »Urban Motion Angola« unterstützt von
»Urban Motion Angola« in Koproduktion mit Stocktown (Schweden)
und Geração 80 (Angola)
Konzerte Batida de Angola
präsentiert von
Paddeltouren veranstaltet von
Das Haus der Kulturen der Welt
wird gefördert von
Haus der Kulturen der Welt
Das Haus der Kulturen der Welt
ist ein Geschäftsbereich der
Kulturveranstaltungen des Bundes
in Berlin GmbH (KBB).
Intendant: Bernd M. Scherer
Kaufmännische Geschäftsführerin:
Charlotte Sieben
Team Wassermusik 2014
Bereich Musik, Tanz, Theater:
Detlef Diederichsen (Leitung)
Gabriele Tuch (Programmkoordi­
nation)
Undine Zamani (Projektkoordination)
Petra Fickinger (Sachbearbeitung)
Catarina Pires (Praktikantin)
Paula Schopf (Wassermarkt)
Kommunikation:
Silvia Fehrmann (Leitung)
Anne Maier, Anna Bairaktaris
(Pressearbeit)
Franziska Wegener, Natalia
Weicsekova (Redaktion)
Eva Stein, Lucia Wöhe, Laida Hadel,
Stephan Ritscher, Jan Köhler (Internet)
Christiane Sonntag, Sabine
Westemeier, Miriam Greiter (Mediaplanung/Distribution)
Redaktion – Programmheft
Eric Mandel, Axel Besteher
Gestaltung:
NODE Berlin Oslo
Bereich Film:
Doris Hegner (Programmkoordination)
Merle Fischer (Projektassistenz)
kids&teens@hkw:
Silvia Fehrmann (Leitung Kulturelle
Bildung)
Leila Haghighat (Programm­
koordination)
Pressearbeit:
Guido Möbius
Tontechnik:
André Schulz und Team
Veranstaltungstechnik:
Benjamin Pohl und Team
Filmtechnik:
René Christoph
Bildcredits:
Titelfotos: umpouquinhodecadalugar.com,
ullstein bild–image BROKER/Uwe Kraft;
S. 2/43 Jakob Hoff; S. 4 André Albuquerque;
S. 5 Vanessa Filho; S. 9 Arlindo Camacho;
S. 13 Manuel Castro; S. 16 Detlef Diederichsen;
S. 27 DJ Nigga Fox: Diogo Simões; S. 30 Rita
Carmo; S. 31 Rita Carmo; S. 34 Rosaria
Macri; S. 35 Pedro Ferreira; S. 38 Rafael Salim;
S. 39 Otiniel Fernandes da Silva
WASSERMUSIK 2014
Konzerte – Filme – Workshop
an der Spree
Open-air auf der Dachterrasse
Waterproof, bei Regen in der Halle
Info und Karten
hkw.de/tickets I 030 – 39 787 175
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin-Tiergarten
Verkehrsverbindungen
S-/ U-Bahn Hauptbahnhof
S-/ U-Bahn Brandenburger Tor
U-Bahn Bundestag
Bus 100 + M 85