Karl Mays Erbe: 100 Jahre Krieg: BEFA 2014

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Karl Mays Erbe: 100 Jahre Krieg: BEFA 2014
eternity
Das VDT Magazin
Jahrgang 18 π Juni 2014
100 Jahre Krieg:
Bilder aus Afghanistan
BEFA 2014:
Ein Rückblick
Karl Mays Erbe:
Streit um Skalpe
2
eternity juni 2014
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Ist mir doch Wurst?
Ist mir doch Wurst?
Liebe Leserinnen und Leser!
Liebe Leser, die lieber Leserinnen sein wollen
oder sind!
Liebe Leserinnen, die lieber Leser sein wollen
oder sind!
Liebe Übrigen! Ich hoffe, ich habe niemanden
vergessen?
Man muss ja schon aufpassen wenn man sich
heutzutage öffentlich äußert, dass man ja niemanden (herrlich geschlechtsneutrales Wort)
vergisst, übergeht, übersieht und damit diskriminiert.
Neulich gabs, natürlich mal wieder im Fernsehen, ich glaube es war die Sendung „Panorama“, einen Bericht eines Panorama-Redakteurs.
Impressum
Herausgeber
VDT e.V. – Verband deutscher Einbalsamierer
Emserstr. 7 · 15738 Zeuthen
Telefon: 01803/125512*, Fax: 01803/135512*
*für 12 Cent pro Minute
e-Mail: vdt@thanatologen.de
Web: www.thanatologen.de
Verlag
Hülswitt GmbH Druck und Medien
Neckarstraße 9, 45768 Marl
Telefon: 02365/20717-0, Fax: 02365/20717-77
e-Mail: info@huelswitt.de, www.huelswitt.de
Erscheinung
zweimonatlich
Auflage
6.000 Stück (in Deutschl., Österreich u. Schweiz)
Redaktion
Petra Willems (ViSdP)
redaktion@thanatologen.de
Redaktionelle Mitarbeit:
Dr. Gisela Stiehler-Alegria und
Andrea Lorenzen-Maertin
Titelfoto
Jens Umbach
Grafik und Layout
Hülswitt GmbH Druck und Medien
Anzeigen
Hülswitt GmbH Druck und Medien
Druck
Hülswitt GmbH Druck und Medien
Anzeigenschluss nächste Ausgabe
18. Juli 2014
Redaktionsschluss nächste Ausgabe
11. Juli 2014
Einzelverkaufspreis
8 Euro
Alle Eigentums-, Verlags- und Nachdruckrechte liegen
bei Hülswitt GmbH Druck und Medien. Der Export von
Eternity und der Vertrieb im Ausland sowie die Wiederverwendung des Inhalts, auch auszugsweise, sind nur
mit schriftlicher Genehmigung von Hülswitt GmbH
Druck und Medien zulässig. Für unverlangt eingesandte
Manuskripte, Fotos und Zeichnungen wird keine
Haftung übernommen.
Dabei ging es darum, dass besagter Redakteur
schwul war. Gähn, mag man da gleich denken,
das ist doch ein alter Hut, das interessiert doch
keinen mehr – heutzutage – spätestens seit
Klaus Wowereits berühmten Befreiungsausspruchs. Finde ich auch! Mögen alle Menschen
glücklich sein, so wie sie sind, solange sie andere nicht belästigen.
Nun ging es aber darum, dass der homosexuelle
Redakteur einmal auf die Strasse gegangen ist,
um herauszufinden, was denn die Leute draußen wirklich so denken. Und so hat er dann, allerdings ohne sich den Interviewten gegenüber
zu outen (Deutsch: Sich zu seiner Homosexualität zu bekennen), verschiedenen Menschen
einfach mal so die Frage gestellt, was sie denn
wohl so über Schwule denken und was sie davon
halten.
Mein lieber Scholli! Da kamen dann aber plötzlich Antworten über den Äther, die ich so überhaupt nicht erwartet hätte – heutzutage. Die
will ich hier auch auf keinen Fall wiederholen,
so erschreckend dämlich, engstirnig und menschenverachtend diese Antworten waren. Ich
fand diesen Bericht wirklich erschreckend und
dachte, dass wir über solche Ansichten schon
längst hinaus sein sollten – heutzutage.
Der Bericht gipfelte schließlich darin, dass religiöse Fanatiker dem Reporter (nach dessen Outing) gegenüber äußerten, er solle sich gefälligst
einer entsprechenden Behandlung unterziehen,
damit seine Homosexualität geheilt würde. Und
tatsächlich gab es in diesen Kreisen Menschen
mit Doktortitel (was allerdings nicht überprüft
wurde) die meinten, dem armen Schwulen nun
endlich durch Handauflegen und Gehirnwäsche
wieder den Weg in ein gutes und normales Leben bereiten zu müssen. Boah, ich habe wirklich
lange an diesen Bericht denken müssen und bin
auch heute noch fassungslos angesichts derart
kranker Menschen (und damit meine ich nicht
den sympathischen Reporter!).
Ungefähr eine Woche später gewann Herr Wurst
den Eurovision Song Contest. Sorry! Ungefähr
eine Woche später gewann Frau Wurst den Eurovision Song Contest!
Mann (äh Frau) oh Mann (äh Frau), was für eine
Sensation! Ganz Europa bejubelt sich selbst.
Ach Gott, ach Gott, wie sind wir doch alle tolerant. Da gewinnt doch tatsächlich eine DragQueen den wichtigsten aller Jodelwettbewerbe.
Okay denke ich, dann ist es ja wohl doch nicht
so schlimm um Deutschland bestellt, wenn alle
Frau Wurst feiern. Nur in Russland, da haben sie
rumgewettert wie verrückt – na ja – Russland
eben. (Hups, da ist sie schon wieder, die dunkle
Wolke der Diskriminierung!)
Zurück zur Wurst! Die hat also gewonnen und
die Boulevard-Presse ist voll des Lobes und
stolz auf das tolle tolerante Europa. Aber aufgepasst! Da hat doch tatsächlich die deutsche Jury
im Song Contest nicht eine einzige Stimme für
Frau Wurst abgegeben. Welch infame Diskriminierung! Üblen Beschimpfungen sahen sich die
deutschen Jurymitglieder plötzlich ausgesetzt
und wunderten sich, dass ihnen vorgeworfen
wurde, Frau Wurst ohne deutsche Pünktchen
auf der Punktekarte hängen gelassen zu haben,
wo doch alle anderen Frau Wurst so toll fanden.
So Freunde, jetzt aber mal Stopp! Merkt ihr´s
noch? Sind wir etwa schon soweit, dass wir ungeachtet der persönlichen Fähigkeiten oder Leistungen eines Menschen, diesen nur wählen um
unsere Toleranz gegenüber seines Andersseins
zu beweisen?
Oder geht es vielleicht auch noch darum, heutzutage in Deutschland, Menschen aufgrund
Ihrer Leistung oder ihrer Fähigkeiten aus der
Masse hervorzuheben und zwar ungeachtet ihrer religiösen, weltanschaulichen, sexuellen oder
sonstigen Ausrichtungen?
Und kann man – im Umkehrschluss – heutzutage in Deutschland denn überhaupt noch jemanden kritisieren, obwohl und nicht weil dieser
Jemand andersdenkend oder anderslebend als
man selbst oder die Masse ist? Eher scheint es
mir, dass man dies nicht kann oder darf und das
finde ich wirklich bemerkenswert.
So, und jetzt habe ich dieses Editorial soweit
geschrieben und Sie werden sich fragen: „Und
was hat das alles mit Bestattungen oder Einbalsamierungen zu tun?“. Ehrlich? Weiß ich auch
nicht, aber ich musste es einfach mal loswerden.
Einen kleinen Bogen spanne ich Ihnen aber
denn doch noch im Rückblick auf die BEFA. Ist
es Ihnen nicht bei der einen oder anderen neuen Dienstleistung oder dem einen oder anderen neuen Artikel im großen Angebot auch so
gegangen, dass Sie für sich fühlten: Nicht alles
was neu und anders ist, muss mir auch gefallen?
Bestimmt doch – oder? Aber solange es Menschen gibt, die für diese Dinge offen sind, so ist
es doch gut, dass es diese Dinge gibt.
Oder?
Viele Grüße
Herr Wechler
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Inhaltsverzeichnis
Seite 8
Seite 11
3
Inhalt
Abschieds-Jukebox
Ausstellung „Leben aus gestorben“ im alten Krematorium Darmstadt
20
Wissenswertes – Kurioses – Interessantes
Editorial & Impressum
15
4
21
Termine
5
Multikulturelle Bestattungen
Dauerausstellung des Museums für Sepulkralkultur erweitert
15
Berührungsängste überwunden
Neue Kreuzstele auf dem Evangelischen Friedhof in Marl
22
Wer? Was? Wo?
6
Abschied nehmen
Aufbahrung unterstützt die Trauerbe-
wältigung
16
Afghanistan
42 Fotografien von Jens Umbach
23
Szenarien zwischen Leben und Tod
Werkschau des Künstlers Michaël
Borremans
TV-Tipps
Chapeau!
Das war eine super Messe für den VDT
1914-2014
Ausstellungsreihe im Museum für Sepulkralkultur Kassel
24
8
17
26
Buchtipps
11
Mapapu
Aus Kleidungsstücken eines Verstorbenen entstehen tröstende Kuscheltiere
18
Streit um Skalpe
Radebeuler Museum will die menschlichen Überreste nicht bestatten lassen
26
Vorschau
12
Gastkommentar: Von der Leidenschaft
12
Online-Abstimmung
Monatlich über 10.000 Besucher
„Kisten“
Norwegischer Sender lässt Promis ihre Beerdigung planen
14
„Unternehmerisches Risiko“
Keine Sozialhilfe für Bestattungsunter-
nehmen
18
19
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25.07.2012
Dem Tod auf der Spur
Krimi-Autor Reiner M. Sowa lässt einen Bestatter ermitteln
13:31 Uhr
Seite 1
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Multikulturelle Bestattungen
Dauerausstellung des Museums für Sepulkralkultur erweitert
Um das Thema Sterben und Tod in Deutschland auch unter dem Aspekt kultureller und
religiöser Vielfalt zu betrachten, hat das Museum für Sepulkralkultur seine Dauerausstellung
erweitert.
Das Thema Beisetzung von Migranten auf
deutschen Friedhöfen hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund ist mit 16 Millionen stark gestiegen und
allmählich spiegelt sich die Zuwanderung in
Deutschland auch auf die Bestattungskultur
nieder, die zu einer weiteren kulturellen Vielfalt
auf den Friedhöfen führen wird.
Heute leben in Deutschland Menschen unterschiedlicher Religionen. Hier sind die fünf
großen Weltreligionen zu nennen, zunächst
die so genannten Buchreligionen Judentum,
Christentum und Islam, dann Buddhismus
und Hinduismus. Hinzu kommt eine Reihe
kleinerer Glaubensgemeinschaften. Sie alle
pflegen jeweils eigene Bestattungsformen und
-rituale. Ein Sachverhalt, der auch für die Konfessionslosen gilt.
Die neu formierte Ausstellung im 2. Obergeschossinformiert über die verschiedenen Religionen, ihre Traditionen und religiösen Rituale
Und es werden die Bedingungen erläutert, unter denen die Menschen dieser Religionen hier
in Deutschland ihre Toten bestatten und trauern können, wie sie ihre eigene Bestattungskultur umsetzen.
Foto: Reiner Sörries
1
Iranisch-Islamischer Friedhof in Hamburg Ohlsdorf.
Foto: Peter Christmann
1
Kremierungsstätten in dem nepalesischen Heiligtum Pashupatinath bei Kathmandu.
Kasseler Fotograf in großformatigen Fotos die,
die er über 20 Jahre dokumentiert hat. Die Aufnahmen bieten unvergleichliche Einblicke in
die traditionellen hinduistischen Bestattungsrituale.
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eternity juni 2014
Abschied nehmen
Aufbahrung unterstützt die Trauerbewältigung
Raum öffnen und wieder verschließen darf,
stressig auf die Hinterbliebenen aus. Dennoch kann eine solche Aufbahrung die Trauerbewältigung unterstützen, besonders wenn
der Todesfall plötzlich eingetreten ist.
Es ist schade, dass diese Dienstleistung nicht
oft in Anspruch genommen wird, obwohl die
moderne Totenversorgung eine hygienisch
und ästhetisch einwandfreie Aufbahrung
gewährleistet. Für die Angehörigen ist das
Begleiten des Sterbenden ein tiefgreifendes
Erleben. Die offene Aufbahrung nach einigen
Tagen führt uns den Tod abermals vor Augen
und kann helfen, durch den zeitlichen Abstand zum Sterbegeschehen, dieses nachhaltig zu verarbeiten.
1
Geschlossene Aufbahrung mit Kerzen und Fotos in der Trauerhalle Neuer Friedhof Offenbach.
Von Dr. Gisela Stiehler-Alegria
Sollten wir eine Willenserklärung aufsetzen,
wie mit unserer Leiche verfahren werden soll?
Den oder die potentiellen Totenfürsorgepflichtigen mit einer postmortalen Vollmacht ausstatten? Für die Hinterbliebenen wäre es in der
Tat hilfreich, eine Bestattungsverfügung aufzusetzen, besonders wenn es um die Ausrichtung
von säkularen Trauerfeiern geht. Den Angehörigen fällt es oft schwer, ein Bestattungszeremoniell umzusetzen, wenn sie nichts über die
Wünsche der Verstorbenen wissen. In solchen
Fällen bleibt immer eine gewisse Unsicherheit,
ob man tatsächlich im Sinne der/s Verstorbenen handelt oder ob eigene Befindlichkeiten
die Entscheidungen lenken.
Ist der Todesfall eingetreten, macht man als
Hinterbliebener zunächst eine Schockphase
durch, ein „Nichtwahrhabenwollen“, denn man
begreift die Tragweite des Geschehenen noch
nicht, die der Tod des geliebten Menschen
ausgelöst hat. Den Begriff der Trauerarbeit
hatte im Übrigen Sigmund Freud eingeführt,
in den 70er Jahren definierten Wissenschaftler dann unterschiedliche Trauerphasen. Die
erste Kontaktaufnahme wird immer den Arzt
betreffen, das weitere Procedere, gesetzlich
vorgeschriebene Fristen bis zur Bestattung
und anderes, muss zwischen den Angehörigen
und dem Bestatter abgesprochen werden. Da
ist es beruhigend, wenn Fragen wie die der
Bestattungsart oder der Aufbahrung möglichst
zu Lebzeiten des Verstorbenen diskutiert wurden. Die Situation erleichtern würde auch eine
selbst verfasste Bestattungsverfügung, doch
die Scheu vor den Gedanken an das Unvermeidliche lässt die meisten von uns davor zurückschrecken. Ein ähnlicher Ablehnungsreflex
macht uns die Aufsetzung eines Testaments
so schwierig.
Die letzte Stunde nicht alleine verbringen zu
müssen, das wünscht sich wohl fast jeder. Ist
dieses Begleiten für die Sterbenden tröstlich,
so stellt es für die Angehörigen ein tiefgreifendes Erleben dar. Vor Jahrzehnten, als die meisten Menschen noch im Kreise ihrer Familien
starben und die Aufbahrung und Totenwache
dazugehörten, wurde selbst das Waschen und
Einkleiden der Verstorbenen zu Hause durchgeführt. Bräuche, die heute nicht mehr praktiziert werden, weil Bestattungsgesetze, Hygiene- und Friedhofverordnungen unser Vorgehen
bestimmen – und weil sich [dadurch?] unser
Verhältnis zum Tod gewandelt hat.
Die Gelegenheit, sich von den Verstorbenen
am offenen Sarg zu verabschieden zu können,
ist trotzdem gegeben. Bedingung hierfür ist
allerdings die Konservierung am Leichnam
durch den/die Thanatologen oder Thanatopraktiker. Bei der offenen Variante wird der
Leichnam in den geöffneten Sarg oder auf eine
Bahre gelegt und kann so von den Angehörigen in einem separaten Raum betrachtet und
berührt werden. Leider sind die Leichenhallen
der deutschen Friedhöfe sehr karg ausgestattet und bieten kaum persönliche Atmosphäre.
Ferner wirkt sich der Zeitdruck aufgrund der
Reglementierung, dass nur der Bestatter den
In Deutschland stellt die geschlossene Form
die hauptsächlich gewählte Aufbahrungsart
dar. Dass eine Aufbahrung im geöffneten
Sarg ein wichtiges Element der Trauerarbeit
bildet, weiß man in anderen Ländern. In Spanien beispielsweise gibt es Thanatorien (sie
ersetzen teilweise die Trauerhallen auf den
Friedhöfen) – finanziert durch die Sterbeversicherungen – die den Verwandten und Freunden die Möglichkeit geben, sich vor den Trauerfeierlichkeiten in Ruhe oder in Geselligkeit,
aber ohne Zeitdruck, zu verabschieden. Dies
geschieht oft in geradezu luxuriös ausgestatten Apartments, wo der Zutritt nach Schlüsselaushändigung Tag und Nacht, insgesamt
etwa 40 Stunden, einen Besuch ermöglicht.
Die Aufgebahrten befinden sich allerdings in
einer separaten Kammer, abgetrennt durch
eine Glasscheibe. Dort können die Besucher
die Leiche nicht berühren, nur bevor der Sarg
zum Abtransport geschlossen wird, kann man
diese Möglichkeit mit Anmeldung wahrnehmen. Die Toten sind auch nicht so gut präpariert und tragen keine eigene Kleidung.
Bemerkenswerterweise darf in Deutschland
frühestens nach 48 Std bestattet werden,
während beispielsweise in Spanien innerhalb
von 48 Stunden eine Erdbestattung oder Einäscherung stattfinden muss.
Weltliche Trauerfeier
Bei säkularer, nichtkonfessioneller Bestattung
kommt der Trauerfeier der wichtigste Stellenwert zu: Des Verstorbenen zu gedenken
und seine Lebensgeschichte zu würdigen.
Entscheidungen, wie Abschied und Beisetzung angemessen gestaltet werden sollen,
betreffen vor allem weltliche Gedenkzeremonien, die Trauerfeiern ohne kirchliche Gestaltungsmerkmale wie den Trauergottesdienst
ersetzen. Die Ausrichtung der Trauerfeier orientiert sich in diesem Fall an den Neigungen
des Verstorbenen zu dessen Lebzeiten bzw.
an den Vorstellungen seiner Angehörigen.
Das zentrale Element der weltlichen Trauerfeier ist die Traueransprache, die sich primär
als biographische Würdigung versteht. Unter
eternity juni 2014
die Bezeichnung Traueransprache fallen auch
Trauerreden, die von Personen des Familienoder Freundeskreises am Sarg oder am Grab
gehalten werden. Bei der Feierlichkeit in der
Trauerhalle wählt man meist einen professionellen Trauerredner, den man auf Empfehlung
des Bestatters oder der Bestatterin findet. Oft
arbeiten diese wiederum Hand in Hand mit
Trauerfeierausstattern, ein Outsourcing, das
die Bestattungsunternehmer entlastet.
Damit das von den Hinterbliebenen in die
Bestatter gesetzte Vertrauen nicht enttäuscht
wird, sollten jene möglichst genau Auskunft
über die Qualität der empfohlenen Trauerredner und Ausstatter geben können, um unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden.
Angehörige, die eine eher schlichte Rede für
angemessen gehalten hätten, werden beispielsweise von elegischen Ausschmückungen
esoterisch veranlagter Trauerrednern irritiert
sein. Abgesprochen werden sollte auch die Verwendung von Kerzen- und Pflanzenschmuck,
Stoffdraperien oder Duftstoffen.
ner, verwaiste Kinder oder kinderlose Eltern,
Leiden und Tod werden angesprochen, die
Einmaligkeit des verstorbenen Menschen hervorgehoben. Fotos, aufgenommen in diversen
Lebensstationen, erfüllen im Kontext mit der
Aufbahrungszeremonie nicht nur eine dekorative Funktion, sie rufen vor allen Dingen Erinnerungen über das Wirken der Verblichenen in
uns zurück. Unterstützend wirken die musikalischen Anteile der Trauerfeier, die, individuell
ausgewählt, eine Vorliebe des Verstorbenen
nicht nur repräsentieren, sondern eine private
7
Sphäre schaffen. Dasselbe gilt für Zitate aus
der Weltliteratur oder der Bibel (letzteres muss
konfessioneller Ungebundenheit nicht widersprechen), die die Feierlichkeit der Situation
betonen. Eine gute Traueransprache schafft
folglich einen psycho-sozialen Bezugsrahmen,
um die Lebensgeschichte des Verstorbenen
noch einmal erstehen zu lassen und gleichzeitig die Trauersituation der Hinterbliebenen zu
berücksichtigen. Sie schafft quasi ein „Übergangsritual“ und versucht den Verstorbenen
der Welt der Toten zu übergeben.
Schaffung einer privaten Sphäre
Die Trauerrede thematisiert das Leben des
Verstorbenen, kennzeichnet seine Persönlichkeit und Eigenschaften, die berufliche Tätigkeit
sowie die familiäre Situation. Fokussiert werden die Statusveränderungen der Hinterbliebenen – gemeint sind verwitwete Lebenspart-
1
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eternity juni 2014
Chapeau!
Das war eine super Messe für den VDT
Von Petra Willems
Dass VDT-Vorsitzender Marc Wechler auf Beschluss des Vorstandes zu einem Russisch-Kurs
angemeldet worden sei, war nur ein Scherz. Ein
typischer „Mock“, und deshalb eben auch ein
Scherz mit Tiefsinn. Denn der VDT hat auf der
Befa 2014 in Düsseldorf viele internationale Kontakte geknüpft, darunter auch Kontakte nach Moskau.
Marc Wechler: „Der neue Stand des VDT ist super
angenommen worden und wir haben an den drei
Tagen sehr viele gute Gespräche geführt, darunter
mit vielen Leuten, die wir noch nicht kannten. Zum
Beispiel mit besagter Firma aus Moskau, die einen
Kooperationspartner sucht. Eine andere Anfrage
kam aus der Tschechischen Republik, eine weitere
aus den Arabischen Emiraten, wo ein Hersteller
von Krankenhaus- und Pathologieausstattungen
Ausbilder sucht und die Thanatologen als Referenten gewinnen möchte. Interessant war auch
der Kontakt zu einem großen Bestattungsinstitut
in Israel, das bei uns seine Mitarbeiter schulen lassen möchte“.
Mitten in der Halle 14 platziert, sozusagen als
Herzstück der Halle, war der völlig neu konzipierte Stand des VDT einfach unübersehbar. Das
lag zum Teil am optischen Erscheinungsbild – der
Stand war modern und stylish, er war groß, er
bot viele Gesprächsinseln. Mit Jakoba Sauerbier,
ihrer Freundin Alicia Schäfer und dem 17jährigen
Oskar Dabringhaus waren junge Leute am Stand,
die sich aufmerksam um Essen und Trinken kümmerten. Und – der VDT war mit allen Aktivposten
vor Ort, alle im dunklen Anzug und mit gestreifter
Krawatte (bei Frank Grah war`s eine gestreifte Fliege), und mindestens einer stand immer gerade für
Auskünfte und Fragen bereit.
träumen lassen, das Bestatter dank der Thanatopraktikerausbildung solche Tätigkeiten ausführen
können, Chapeau!“
Stichwort Ausbildung. Da durfte der VDT schon
auf der Befa die erste Ernte einfahren. Die große
Ausbildung zum Thanatopraktiker, die Anfang
2015 beginnt, ist nun voll. Und angesichts der vielen Anmeldungen wird der Verband in 2015 nun
noch einen 2. Lehrgang einrichten.
1
Philippe und Patricia Dubresson (links), die Embalmer-Legenden aus GB, gehörten zu den vielen
prominenten Besucher: "Noch nie so etwas Gutes
gehört wie diese Vorträge" – ein besseres Kompliment konnte sich der VDT kaum wünschen.
Alle weiteren Infos unter www.thanatologen.de
1
1
Den Pharo und andere Sargmodelle und einen ganz
raffinierten Katafalk zeigten die Westhelles aus Köln;
ein ausführlicher Bericht folgt in eternity 8/2014.
450 neue Urnen zeigte die Völsing KG auf der Befa.
Neben dem Trend zu Ökoprodukten registriert Firmenchef Volker Völsing, hier im Bild mit Peggy Morenz, derzeit auch eine steigende Nachfrage nach individualisierbaren Schmuckurnen.
Eyecatcher war ein Versorgungstisch, auf dem eine
„Leiche“ mit geöffnetem Brustkorb und deutlichen
Verwesungsspuren drapiert war. Die stammte aus
einem Münchner Filmproduktionsatelier, dürfte
„im Tatort oder in anderen TV-Krimis schon die
ein oder andere Rolle gespielt haben“, wie Stefan
Dabringhaus berichtete, und man musste schon
ganz nah herankommen, um sich von der Echtheit
zu überzeugen. „Die meisten denken ja, es wäre
eine Puppe...“, unkte denn auch Detlef Mock.
Dieter Sauerbier, der den VDT-Stand geplant hatte,
gehörte auch zu den Referenten, die dem VDT ein
volles Haus bescherten. Alle zwei Stunden stand
ein neuer Vortrag auf dem Programm und alle zwei
Stunden stauten sich die Zuhörer in der Halle 14.
Darunter auch das Embalmer-Ehepaar Dubresson. Noch nie, so urteilte anschließend Patricia Dubresson, habe sie einen so gut vorbereiteten und
anschaulich dokumentierten Vortrag gehört. Ein
Kompliment, über das sich der VDT natürlich sehr
freute. Dieter Sauerbier: „Eine weitere Begebenheit
hat mich auch sehr gefreut. Ein niedergelassener
Mediziner, der eigentlich auf dem Ärztekongress
in der Nachbarhalle ist, war schon zwei Mal heute am Stand, um sich meinen Vortrag anzuhören.
Er völlig begeistert und sagte, er habe sich nicht
1
Jede Menge interessante Kontakte kamen am Stand des VDT zustande. Aufgrund der vielen Anmeldungen zur
Thanatologenausbildung wird der Verband in 2015 nun einen 2. Lehrgang anbieten.
1
Über die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001
durfte sich die Sargfabrik Hans Wendel freuen: die
Urkunde wurde auf der Befa übergeben; im Bild
Jörg Reuter.
1
Neben das Ordnungsprogramm powerordo und die Trauerdrucksoftware scrivaro stellt Rapid data nun die
Kommunikationsplattform webloop. Man will nicht weniger als das Telefonbuch abzulösen.
1
1 Jakoba Sauerbier (l.) und ihre Freundin Alicia
Schäfer kümmerten sich am VDT-Stand um die
Gäste. Mit von der Partie, aber hier leider nicht im
Bild, war auch Oskar Dabringhaus.
Susanne Sachse und Saskia Moser sind zusammen
die neue Firma Samosa Urnen, die neben ökologisch produzierten Urnen eine große Auswahl
an Urnenschmuck anbietet. Zum Beispiel Stifte
und Acrylfarben zum Bemalen und Beschriften.
1
1 Anstelle sperriger Zinksärge sind Foliensärge von
BioSeal eine zeitgemäße und günstige Alternative,
sowohl bei Überführungen wie auch der Aufbe wahrung und dem Transport von „Problemfällen“.
1 Mit vergänglichen Urnen in vielerlei Formen hat
sich Art Peter aus Österreich einen Namen ge macht; im Bild Kornelia Peter und ihr Mann.
Ein völlig neues Produkt und die Messepreise (die noch
bis 13. Juni gelten) führten viele Interessenten zur Via
Sargmanufaktur, wo man entsprechend zufrieden war;
im Bild Geschäftsführer Sascha Orlowski (l.) und Mitarbeiter Dominik Niermann.
1 Embalming-Geräte, u.a. Arterienkanülen mit
speziellen Winkeln, bot die Firma Lavabis an; im
Bild Geschäftsführer Manfred Hartung.
1
Vom Leuchter bis zum Display ist bei der
Firma Zimmermann alles perfekt abgestimmt;
im Bild Geschäftsführer Walter Zimmermann.
1
Dieter Sauerbier hatte den neuen VDT-Stand konzipiert –
und sorgte mit seinen souverän vorgetragenen und fach lich exzellenten Vorträgen für viel Publikum am Stand.
10
eternity juni 2014
Ab 2015
Neues Label: Befa Regional
Per Fragebogen hat die Befa Messegesellschaft unmittelbar nach der Messe die Aussteller um ihr Urteil
zur Befa 2014 gebeten.
Dass viele Besucher den Eintrittspreis von 50 Euro
pro Tag als „happig" empfanden und auch etliche
Ausstellern die Erhöhung „der Standgebühren um
fast 30 Prozent gegenüber 2010" beklagten, wird dort
sicher Eingang finden.
Die nächste Befa, so heißt es in dem Schreiben an die
Aussteller, wird vom 10. bis 12. Mai 2018 in Düsseldorf stattfinden. Und: neben der Befa, die weiterhin
im vierjährigen Rhythmus veranstaltet wird, will die
Messegesellschaft in Zukunft in den Jahren dazwischen regionale Messen anbieten, die unter dem
Label „Befa regional" ab 2015 in Abstimmung mit den
Landesverbänden ausgerichtet werden sollen.
Interessant ist auch der Zusatz, dass die Messegesellschaft denjenigen Gesellschaftsanteile zum Kauf anbietet, die an der Planung und Ausrichtung der Befa
und der Befa regional mitwirken wollen.
1 Anfragen aus den Arabischen Emiraten, aus Moskau, aus Israel und viele, viele Interessenten aus Europa:
VDT-Vorsitzender Marc Wechler war ständig im Gespräch.
1 Wegen ihrer Gedenkbücher und wegen der per fekten Bewirtung am Stand war die Firma Elektro nik Printing aus dem österreichischen Mils immer
dicht umlagert.
1 Rund 250 Aussteller zeigten auf der Befa in Düsseldorf ihre Produkte, darunter natürlich alle namhaften
Autohersteller.
1
Wo neue Gesetze den Einsatz von speziellen Filtern zum Schutz des Wassers erfordern, bietet der "Waterless
Aspirator" eine Alternative. Medenta-Chef Hans Stapel erklärte eternity-Redaktionsleiterin Petra Willems die
neue Technik; ausführlicher Bericht folgt.
1
Treppauf, treppab: der AAT-Treppensteiger
demonstrierte den Transport von Verstorbenen,
der von nur einem Mitarbeiter zu bewältigen ist.
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11
Mapapu
Aus Kleidungsstücken eines Verstorbenen entstehen tröstende Kuscheltiere
des Kuscheltieres werden durch einen mapapu
personalisiert und verstärkt. Ob als besonderes
Geschenk, bei kleineren Trost-Einsätzen wie
Heimweh oder Kita-Eingewöhnung oder bei
schweren Schicksalsschlägen wie dem Verlust
eines geliebten Menschen: Ein mapapu kann
helfen, eine aus dem Gleichgewicht gekommene Seele ein Stück weit zu stabilisieren“, so
Arnt-Lind.
Ein mapapu aus der Kleidung des verstorbenen
Menschen entsteht in liebevoller, achtstündiger Handarbeit und gibt „seinem“ Kind die
Möglichkeit, etwas, das nicht zu begreifen und
nicht mehr greifbar ist, ein bisschen begreiflicher zu machen. Es kann mit einem mapapu
im Spiel das individuelle Erleben der Situation
nachstellen, es findet Trost durch greifbare
Nähe.
Jennifer Arnt-Lind erinnert sich an ein Exemplar, das sie besonders gern genäht hat. „Das
waren zwei mapapus für ein Geschwisterpaar,
deren Bruder gestorben ist. “Ich kann das
nicht!”, dachte ich zuerst. Es war so traurig.
Diese T-Shirts in die Hände zu nehmen, sie
zu riechen, sie zerschneiden zu müssen. Aber
dann habe ich einfach angefangen und habe
dabei so sehr den Sinn meiner Arbeit gespürt.
Das war eine sehr schöne Erfahrung“.
Welche mapapus schon entstanden sind, kann
man auf der Homepage des jungen Unternehmens im Fotoalbum anschauen. „Bisher eine
feine Auswahl. Wir nehmen von Herzen gern
neu entstandene mapapus nach Einwilligung
unserer Kunden in unser Album hinein“.
Kontakt: www.mapapu.de
1 Wenn es einem Kind emotional schlecht geht, es krank ist oder in einer anderen Situation steckt, in der die
Seele wackelt, will es sein Kuscheltier bei sich haben.
Zugegeben, der Name ist gewöhnungsbedürftig und bedarf schon einer gewissen
Zungenfertigkeit, dafür ist die Idee umso einleuchtender. Mapapu – das steht für MamaPapa-Puppe und meint Kuscheltiere, die aus
den (getragenen) Kleidungsstücken von Mama
oder Papa oder eines anderen geliebten Menschen geschneidert werden. Die ersten Mapapus entstanden, um den Scheidungskindern einer Patchworkfamilie als Begleiter und Tröster
zur Seite zu stehen. Inzwischen sind Jennifer
Arnt-Lind und Hendrik Lind, die seinerzeitigen
Erfinder und heutigen Inhaber der Firma mapapu GbR, in der Trauersparte angekommen:
auf der „Leben und Tod“ in Bremen zeigten sie
Mapapus für Hinterbliebenenkinder.
„Jule, die Tochter meines Mannes, lebt bei ihrer
Mama in Berlin und der Vater meines Sohnes
Emil in Hamburg. Die beiden pendeln also stetig hin und her. (...) Ich wollte Emil ein T-Shirt
für seine Papa-Wochenenden mitgeben, damit
er mich quasi mitnehmen und ich bei ihm sein
kann. “…aber wie ist es anders herum? Sollte
Emil nicht auch seinen Papa mit zu uns nehmen können?”, fragte ich mich. Ein Kuscheltier
wäre toll. Und: Jule braucht eigentlich auch
eines…. So wurden T-Shirts von uns und den
(zum Glück begeisterten) Ex-Partnern zusammengesucht. Mamas und Papas wurden für
das jeweilige Kind zusammengenäht: Zeichen
von Zusammenhalt, Einheit und Liebe wurden
gesetzt…die ersten mapapus waren geboren!“,
erzählt Jennifer Arnt-Lind.
Das war im Jahr 2007. Seit dem ersten „elefantenartigen Rüsseltier“ sind viele Mapapus gefolgt. Kuscheltiere sind ein wichtiger Begleiter
bei der Identitätsarbeit und Selbst-Entwicklung
eines jeden Kindes. Ein Mapapu_Kuscheltier
geht einen Schritt weiter. „ Der bekannte Stoff
der Eltern sowie der vertraute Geruch schaffen
auf Anhieb familiäres Vertrauen und Geborgenheit beim Kind. Die positiven Eigenschaften
1
Ein mapapu ist eine MAma-PApa-PUppe,
sammengenäht aus den Lieblings-T-Shirts
Eltern für deren Kind. Der bekannte Stoff
Eltern sowie der vertraute Geruch schaffen
Anhieb Vertrauen.
zuder
der
auf
12
eternity juni 2014 Gastkommentar
Von der Leidenschaft
Im Vorfeld der eigentlichen Textund Gestaltungsarbeit für die
Erstellung einer neuen Homepage
versuchen wir herauszuarbeiten,
was das Besondere an jedem Unternehmen ist. Wir möchten verstehen
und beschreiben können, warum gerade dieser Bestatter so außergewöhnlich ist, dass die Hinterbliebenen eigentlich zwingend zu
ihm gehen müssen.
Nach dem zwanzigsten solcher Gespräche verschwimmen viele gute
Argumente in einem Dunst unscharfer Allgemeinplätze, denn selbstverständlich erweisen sich alle
Bestatter als freundliche, aufmerksame und faire Begleiter.
Hier müssen die Texterinnen ihre
ganze Kreativität auspacken und
sich vor Plattitüden hüten.
Vor ein paar Tagen beriet ich mich
mit einem Freund über seine neue
Homepage. Zu meiner großen Überraschung nahm das Gespräch einen
ganz anderen Verlauf als erwartet. Statt die Breite seines Angebotes und die Kompetenz seines
Unternehmens in den Mittelpunkt
zu stellen, bat er darum, dass wir
uns völlig auf die menschlichen
Aspekte konzentrieren: „Das Einzigartige bei mir sind meine Mitarbeiter. Jeder Einzelne von ihnen
ist voller Leidenschaft für seinen
Beruf. Es gibt nicht einen dabei,
der einfach nur seinen Job macht,
um Geld zu verdienen. Jeder brennt
für die Anliegen der Hinterbliebenen und gibt alles, damit er ihnen gerecht wird.“ Das müsste das
zentrale Thema der Homepage werden. Mit dem guten Gefühl meines
Freundes, sich auf diese Weise authentisch zu präsentieren, folgte
eine einzigartige Willenserklärung, Ballast abzuwerfen und neue
Wege zu gehen.
Auftritt eines Bestatters nur einen Kontakt herstellen soll.
Keine Homepage der Welt kann leidenschaftliche Mitarbeiter und
das echte Gespräch mit ihnen ersetzen.
Michael Angern
Mein Freund hat für sich erkannt,
dass seine eigentliche Werbebotschaft die Geschichte von der Leidenschaft seiner Mitarbeiter ist.
Er versteht, dass die üblichen
Aufzählungen, was der Bestatter
liefert und leistet, welche Tausend Details es in rechtlicher
Hinsicht gibt, welche Friedhöfe
und Grabarten, den Blick auf das
Wesentliche verstellen. Sie überfordern den Leser und ignorieren
die Tatsache, dass ein Internet-
Online-Abstimmung
Monatlich über 10.000 Besucher
Beim Grabmal-TED 2014 können Internetnutzer wieder Deutschlands beste Grabmale wählen. Die Online-Abstimmung, veranstaltet von
der Verbraucherinitiative Aeternitas und der
Fachzeitschrift Naturstein, geht bereits in die
neunte Runde.
Monatlich mehr als 10.000 Besucher auf der
Webseite www.grabmal-ted.de bei den vergangenen Abstimmungsrunden belegen das
große Interesse am Grabmal. Was Grabmale
vielen Menschen immer noch bedeuten, zeigt
auch eine repräsentative Emnid-Umfrage von
Aeternitas aus dem letzten Jahr: 63 Prozent der
Bundesbürger gaben an, ein Grabmal für das
Gedenken an Verstorbene für wichtig oder gar
sehr wichtig zu halten.
Bis Ende August dieses Jahres stehen die
Entwürfe unter www.grabmal-ted.de zur Abstimmung. Aus ökologischen und ethischen
Gründen dürfen nur Grabmale aus heimischen
Materialien teilnehmen. Nach Abschluss des
TEDs werden die eingereichten Grabmale im
Grabmal-Katalog von Aeternitas unter www.
gute-grabmale.de gezeigt.
1 Für 63 Prozent der Bundesbürger halten ein Grab
mal für wichtig oder gar sehr wichtig.
eternity juni 2014
13
Funer App
Die Innovation für mehr
Bestatterzufriedenheit
Kundenzufriedenheit ist das „Goldene Kalb“ unserer Zeit. Aber der Preis, den wir als Unternehmer
und unsere Mitarbeiter dafür zahlen, wird immer höher. Wie steht es mit Ihrer „Bestatterzufriedenheit“? Wird sie nicht zunehmend strapaziert, weil Sie immer mehr Leistungen für immer weniger
Honorar erbringen müssen, um im Geschäft zu bleiben? Dreht sich das Rad nicht immer schneller?
Der Schlüssel für Kunden- UND Bestatterzufriedenheit heißt „Wertschätzung“. Wer den Wert einer
Leistung hoch schätzt, ist eher bereit, die Leistung adäquat zu honorieren. Das innovative Instrument
zur Erreichung einer maximalen Wertschätzung heißt „FunerApp“.
Mehr dazu auf www.funerapps.de.
Mit der FunerApp schaffen Sie
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14
eternity juni 2014
„Unternehmerisches Risiko“
Keine Sozialhilfe für Bestattungsunternehmen
Ein Vertrag über eine Bestattung birgt für
den Bestatter unter Umständen Risiken: Ist
der Vertragspartner verstorben, muss das Bestattungsunternehmen seine Pflicht erfüllen.
Egal ob die vereinbarte Zahlung dann noch
klappt oder nicht. Schon mehr als vier Jahre lagerte im vorliegenden Fall die Urne mit
der Asche einer Berlinerin bei einem Bestattungsunternehmen, weil unklar war, wer die
Kosten der Beisetzung zu tragen hat. Im November stellte das Sozialgericht Berlin durch
ein inzwischen rechtskräftig gewordenes Urteil zumindest eins klar: Das Sozialamt muss
die Beerdigung nicht bezahlen.
Bereits 1994, lange vor ihrem Tod, schloss
eine 1927 geborene Berlinerin mit dem klagenden Bestattungsunternehmen aus BerlinSchöneberg einen Vertrag über eine Feuerbestattung mit Beisetzung der Urne auf einem
Berliner Friedhof. Die Kosten der Beerdigung
sollten durch das Sterbegeld ihrer gesetzlichen Krankenkasse, eine Privatversicherung
und Erben übernommen werden.
Im Februar 2009 starb die Frau im Alter von
81 Jahren in einem Krankenhaus in Nauen
im Havelland. Zu diesem Zeitpunkt zahlten
die Krankenkassen aufgrund einer Gesetzesänderung jedoch gar kein Sterbegeld mehr.
Auch die Privatversicherung der Verstorbenen existierte seit 2005 nicht mehr. Der
Alleinerbe – ein Tierheim – schlug die Erbschaft schließlich aus. Der Kläger (also das
Bestattungsunternehmen), das bereits die
Einäscherung der Toten in einem Berliner
Krematorium veranlasst hatte, wurde daraufhin von der Friedhofsverwaltung aufgefordert, die Urne mit der Asche wieder abzuholen. Seitdem bewahrt der Kläger die Urne bei
sich auf.
Mit seiner im Juni 2010 erhobenen Klage begehrte der Kläger vom beklagten Landkreis
Havelland – Dezernat Soziales, Jugend, Gesundheit – die Übernahme der Kosten für die
Einäscherung, die Aufbewahrung der Urne (8
Euro pro Woche) und deren noch durchzuführende Beisetzung in Höhe von insgesamt
3.934 Euro. Er habe sich zwar vertraglich gegenüber der Verstorbenen verpflichtet, die
Bestattung durchzuführen, könne jedoch
nicht mit den Kosten alleingelassen werden.
Eine Klärung der Kostenfrage sei dringend erforderlich. Das Schicksal der Urne dürfe nicht
länger ungeklärt bleiben.
Mit Urteil vom 14. November 2013 bestätigte
die 88. Kammer des Sozialgerichts Berlin
(in der Besetzung mit einer Berufsrichte-
rin und zwei ehrenamtlichen Richtern) die
Rechtsauffassung des Beklagten und wies
die Klage ab. Laut Sozialgesetzbuch müssten
die Sozialhilfeträger für Bestattungskosten
nur dann aufkommen, wenn den hierzu eigentlich Verpflichteten eine Kostentragung
nicht zugemutet werden könne. Nach dem
anzuwendenden Gesetz über das Leichen-,
Bestattungs- und Friedhofswesen im Land
Brandenburg (das dem Berliner Bestattungsgesetz inhaltlich insoweit gleicht) hätten für
die Bestattung eines Verstorbenen jedoch
dessen volljährige Angehörige zu sorgen.
Zu diesem Kreis von Personen, die im ordnungsrechtlichen Sinne zur Bestattung verpflichtet seien, gehöre der Kläger als Bestattungsunternehmen nicht. Der Kläger habe
sich lediglich privatrechtlich zur Bestattung
verpflichtet. Dass er dabei nicht ausreichend
sichergestellt hat, für seine Vertragspflicht
auch eine Gegenleistung zu erhalten, sei sein
unternehmerisches Risiko, das er nicht auf
den Sozialhilfeträger abwälzen könne.
Nicht zu entscheiden hatte das Sozialgericht,
wer letztendlich für die Beisetzung der Urne
und die Kostentragung verantwortlich ist.
Sozialgericht Berlin, Urteil vom 14. November 2013 (S 88 SO 1612/10)
Der Fall
Eine Frau hatte lange vor ihrem Tod mit einem Bestattungsunternehmen einen Vertrag über eine Feuerbestattung geschlossen. Die Kosten der Beerdigung sollten durch
das Sterbegeld ihrer gesetzlichen Krankenkasse, eine Privatversicherung und Erben abgedeckt werden. Nach dem Tod der Frau zahlten die Krankenkassen kein Sterbegeld
mehr. Auch die Privatversicherung der Verstorbenen existierte nicht mehr. Der Alleinerbe schlug die Erbschaft schließlich aus. Die Bestattung konnte daher nicht stattfinden. Das Bestattungsunternehmen bewahrte die Urne bei sich auf und wollte die Kosten einklagen.
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eternity juni 2014
15
Abschieds-Jukebox
Ausstellung „Leben aus gestorben“ im alten Krematorium Darmstadt
Fernsehen, Internet – in Fiktion und Realität.
„Dieser medialen Geschwätzigkeit rund um
den Tod“ will das Theater Transit aus Darmstadt ein Projekt entgegensetzen. Im Jahr des
100jährigen Jubiläums des Darmstädter Waldfriedhofs wurden dort auf 600 qm Rauminszenierungen in der dortigen ehemaligen Feuerbestattungshalle zu dem Themenfeld “Sterben
– Tod – Begraben – Trauern – Leben“ installiert, die bis zum 2. November zum Besuch
einladen.
„Wir müssen alle sterben, vielleicht sogar ich“,
soll ein spaßiger Pfarrer einmal gesagt haben.
Der Tod ist nach wie vor ein Tabuthema, trotz
der vielen Morde und Tode in Zeitung, Radio,
Die Auseinandersetzung in Form einer interaktiven Ausstellung soll besonders junge
Menschen anregen, Trittsteine für eigene Trauerwege zu finden und Möglichkeiten einer achtsamen Abschieds- und Trauerkultur für sich zu
entdecken. Die Besucher werden zu Reisenden
in ein unbekanntes Land und über begehbare
Rauminszenierungen mit unterschiedlichen
Aspekten und Themen, die zum Tod und darüber hinaus zum Leben dazugehören, vertraut
gemacht.
Hausmeister, Frau Tod oder andere Schauspielfiguren holen den Besucher aus der Alltagswelt ab – sensibilisieren, bauen Brücken,
gehen unter die Haut, stellen Fragen, fangen
auf – berühren, leiten und begleiten die Wege
durch die Räume der Ausstellung: eine ErsteHilfe-Station, einen Raum zum Thema „Sterben“, einen Bestattungsraum, ein mexikanisches Totenfest, einen Trauer-/Kuschelraum/
Einsamkeits-/Poesieraum, „Friedels Kammer“,
die für ein volles Leben und einen friedlicher
Tod steht, einen Raum für den plötzlichen oder
gewaltsamen Tod, das Unsterblichkeitslabor,
den Paradiesraum, hier und jenseits, das Lesezimmer, das Musikzimmer mit Trauer- und
Abschieds-Jukebox, den Spiel-, Verkleide- und
Bastelraum, ein Kino, einen Rückzugs-, Gesprächs- und Geborgenheitsraum sowie die
Galerie für Exponate von jungen Erwachsenen,
Jugendlichen und Kindern der südhessischen
Region.
Info: www.lebenausgestorben.de
Berührungsängste überwunden
Neue Kreuzstele auf dem Evangelischen Friedhof in Marl
im Sinne der Friedhofssatzung zu handeln,“ begründet Pfarrer Peter Neumann van Doesburg,
Vorsitzender des Friedhofsausschusses des
Evangelischen Friedhofs in Marl, seine anfänglichen Berührungsängste. Denn in der Satzung
heißt es, der Friedhof mit seinen Grabstätten
und seinem Schmuck habe die Aufgabe, „die
Verkündigung sichtbar zu bezeugen“ und auf
„die Einmaligkeit und Unverwechselbarkeit
eines jeden Menschen vor Gott“ hinzuweisen.
Erst nach längerer Recherche hat Pfarrer Neumann van Doesburg schließlich eine Lösung gefunden, die sowohl zur Friedhofssatzung passt
als auch die Ausschussmitglieder und der Gemeinde überzeugt: eine Kreuzstele, eingerahmt
von zwei Einzelstelen, aus dem Hause des Friedhofsausstatters Paul Wolff.
1 Das Kreuzsymbol im Zentrum wird bei an brechender Dunkelheit stimmungsvoll.
Oberirdische Bestattungsalternativen wie die
Beisetzung in Urnenstelen stoßen trotz vieler
offensichtlicher Vorteile – etwa dem geringeren
Kosten- und Pflegeaufwand im Vergleich zu herkömmlichen Bestattungsformen – nicht immer
auf ungeteilte Zustimmung. So war es dann
auch in der im nördlichen Ruhrgebiet gelegenen,
fast 90.000 Einwohner zählenden Stadt Marl.
„Die Anmutung von Urnenwänden ist oft so
nüchtern, dass man nicht mehr das Gefühl hat,
Das Kreuzsymbol im Zentrum, das bei anbrechender Dunkelheit stimmungsvoll beleuchtet
wird, verkörpert den christlichen Heilsgedanken
in angemessener Weise und konnte die anfängliche Skepsis schnell überwinden. Der Anlage
wurde sogar ein Platz an exponierter Stelle gegenüber dem Haupteingang eingeräumt, da
dieser auch noch Raum für weitere Stelen bietet
und ohnehin neu gestaltet werden musste.
Die hohe Akzeptanz seitens der Bevölkerung
spricht für das Konzept: Bereits in der Bauphase
wurden vier Kammern vorverkauft. Inzwischen
sind sechs von 22 Kammern belegt und Peter
Neumann van Doesburg zeigt sich zuversichtlich, innerhalb der nächsten sechs Monaten alle
Kammern verkaufen zu können.
Urnensystem aus L-Modulen
Ein neu entwickeltes Memorial-Urnensystem aus
L-Modulen hat Paul Wolff auf der BEFA vorgestellt. Die Module sind in drei verschiedenen Größen mit jeweils drei, vier oder fünf Kammern erhältlich – auch in gespiegelter Ausführung. Dank
ihrer Konstruktion nach dem Baukastenprinzip
sind die Urnenelemente äußerst wandlungsfähig
und lassen Raum für viele Gestaltungsvarianten
in Form und Farbe.
Kontakt:
PAUL WOLFF GmbH
www.paul-wolff.com/memorial
16
eternity juni 2014
Afghanistan
42 Fotografien von Jens Umbach
Foto: Jens Umbach
Im Herbst 2014, hundert Jahre nach Ausbruch
des Ersten Weltkriegs, zieht das deutsche Bundeswehrkontingent aller Voraussicht nach aus
dem nördlichen Kriegsgebiet in Afghanistan
ab. Seit 2002 haben dort deutsche Soldatinnen
und Soldaten tausende Kilometer entfernt von
ihrer Heimat ihr Leben riskiert. Dutzende sind
gestorben, noch viel mehr wurden verwundet –
körperlich und seelisch. Von der deutschen Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, hinterließ
der lebensgefährliche Einsatz Spuren – bei den
Soldatinnen und Soldaten, aber auch bei deren
Freunden und Familien.
Jens Umbach ist als Fotograf diesen Spuren
auf ungewöhnliche Weise nachgegangen. Für
seine Porträtaufnahmen reiste er den Soldaten
nach: Von den Ausbildungslagern in Hammelburg und in der Letzlinger Heide bis nach Masar e Sharif. Und zu ihren Familienangehörigen
in Deutschland. Das Sepulkarlmuseum Kassel
zeigt Umbachs Fotos jetzt im Rahmen einer
Sonderausstellung.
Damit sich der Blick ausschließlich auf die
Menschen konzentriert, fotografierte Umbach
sie vor neutralweißem Hintergrund. Dadurch
ist der Krieg selbst auf den 42 großformatigen
Schwarzweiß- Fotografien nicht zu sehen. Doch
die klaren, trotz aller Nüchternheit sehr suggestiven Aufnahmen, die vor und nach den Einsätzen entstanden, zeigen die Veränderungen,
die sich in die Gesichter eingegraben haben.
Obwohl bei der Ausstellung „Afghanistan“ auf
die drastischen Darstellungsweisen der Kriegsreportage verzichtet wird, dokumentiert sie
dennoch die Belastungen und teilweise verheerenden Folgen des Krieges für die direkt und
indirekt am Einsatz Beteiligten. So distanziert
Umbachs fotografische Position auf den ersten
Blick auch wirken mag: aus den Bildern sprechen Mitgefühl und Respekt. Respekt vor dem
Versuch, ein Leben zu meistern, trotz latenter
Konfrontation mit Tod und Trauer und trotz anhaltender Sorge um Verletzung, Verwundung
und Verlust.
Zur Ausstellung, die noch 27. Juli zu sehen ist,
ist ein Fotobuch erschienen.
Weitere Infos unter www.sepulkralmuseum.de
eternity juni 2014
17
1914-2014
Ausstellungsreihe im Museum für Sepulkralkultur Kassel
Die hundertste Wiederkehr des Ausbruchs des
Ersten Weltkrieges nimmt das Museum für Sepulkralkultur zum Anlass, den verschiedensten
Facetten der Aufarbeitung, Bewältigung und
Auseinandersetzung mit massenhaftem Tod,
individueller und kollektiver Trauer nachzugehen. Dem dienen verschiedene Ausstellungen,
die den Bogen bis in unsere Zeit spannen,
wenn im Herbst 2014 voraussichtlich der Abzug deutscher Truppen aus Afghanistan erfolgt. Im Rahmen dieser Sonderausstellungen
hat das Museum folgendes Programm vorgelegt:
2. August bis 19. Oktober
Krieg ist kein Spiel – Spiele zum Ersten Weltkrieg
Spiele aus der Sammlung Dieter Mensenkamp
Was auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges blutiger Ernst war, konnte man zur selben Zeit zu Hause im Familienkreis gefahrlos
spielen, um hoffentlich daraus als Sieger hervorzugehen. Mit Brett- und Kartenspielen sollte
an der Heimatfront die Kriegsbegeisterung
geschürt und wach gehalten werden. Die in
der Ausstellung präsentierten Spiele stammen
sämtlich aus der Zeit kurz vor oder während
des Ersten Weltkriegs. „Wenn euch der Vater
oder der Bruder von den Kämpfen und Siegen unserer braven Soldaten erzählt, da habt
Ihr doch sicher alle den Wunsch auch einmal
Kampfesfreude und Siegesjubel, aber auch Leiden und Entbehrungen eines Kriegers durchkosten zu dürfen. In diesem Spiele wird Euer
Wunsch erfüllt.“ (aus der Einleitung zu dem
Spiel „Der Völkerkrieg“)
9. August bis 19. Oktober
Ehrung der Opfer
Soldatenfriedhöfe des Architekten Dušan
Jurkovič aus dem Ersten Weltkrieg
In Kooperation mit der Slowakischen Nationalgalerie
Mit der Zahl der Opfer wuchs die Aufgabe, ihnen ein ehrendes Begräbnis zuteilwerden zu
lassen. Überall, wo gekämpft wurde, entstanden eigene Heldenfriedhöfe. Beispielhaft zeigt
die Ausstellung an den Entwürfen des slowakischen Architekten Dušan Jurkovič (1868
–1947), mit welcher Intention und mit welcher
Akkuratesse man die Ehrung der Opfer betrieb.
Jurkovic gilt als einer der bedeutendsten slowakischen Architekten. Er war von 1916 bis 1918
als Landsturmingenieur des k. u. k. Militärkommandos in Krakau damit betraut, Friedhöfe
für die in Galizien gefallenen Soldaten zu errichten. Auf ihnen ruhen 60.829 Gefallene des
österreichisch-ungarischen, des deutschen und
des russischen Heeres. Nach dem Völkerrecht
kommt den Soldatengräbern ein dauerndes
Ruherecht zu, doch waren die Friedhöfe in Galizien verfallen und fast ganz vergessen, ehe sie
seit den 1990er Jahren wieder aufgespürt, identifiziert und hergerichtet wurden.
Einzelbuchstaben?
18. November bis Mai 2015
Die Verwandlung
Sterben und Trauer 1914 –1918
Gemeinschaftsausstellung des Arbeitskreises
selbständiger Kulturinstitute (AsKI)
Einhundert Jahre ist es her, dass die Bevölkerung Europas mit einer bis dahin nicht vorstellbaren Dimension des Mordens, Sterbens
und des Leides konfrontiert wurde. Während
Millionen Soldaten auf den Schlachtfeldern
den Tod fanden, starben hunderttausende Zivilisten allein in Deutschland an Hunger und
Krankheit. Wie man zwischen 1914 und 1918
in Deutschland mit diesen grauenhaften Erfahrungen umging, wie man offiziell und privat auf die Katastrophe reagierte, wie Künstler
und „Normalbürger“ versuchten, das Trauma
zu bewältigen, wie Schriftsteller die Ereignisse
deuteten und welche Medien und Mittel man
nutzte, um die divergierenden Haltungen,
Empfindungen und Absichten zu artikulieren,
zeigt die Gemeinschaftsausstellung der AsKIInstitute.
Voraussichtlich Frühjahr 2015
Schrecklich schön – Kriegserinnerungen aus
Munition
In Kooperation mit dem Stadtmuseum Erfurt
Handgranaten wurden zu Aschenbechern,
Patronenhülsen zu Bilderrahmen, Granatkartuschen zu liebevoll verzierten Blumenvasen.
Die meisten der 130 Gegenstände stammen
aus dem Ersten Weltkrieg. Durch den Ankauf
einer Privatsammlung verfügt das Stadtmuseum in Erfurt über die umfangreichste Sammlung dieser Art, die auch im Museum für
Sepulkralkultur präsentiert werden soll. Bei
vielen Objekten handelt es sich nicht in erster
Linie um Gebrauchsgegenstände, sondern um
Kunstobjekte als Teil einer besonderen Erinnerungskultur.
Weitere Infos unter www.sepulkralmuseum.de
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18
eternity juni 2014
Streit um Skalpe
Radebeuler Museum will die menschlichen Überreste nicht bestatten lassen
Mit rund 800 Ausstellungstücken aus den
Indianergebieten Nordamerikas verfügt das
Karl-May-Museum in Radebeul über eine der
größten Sammlungen aus dieser Kultur. Einige Exponate haben jetzt für Ärger gesorgt: das
Museum beherbergt eine Reihe von Skalpen.
„Zur Darstellung eines Teil der Kulturgeschichte der Native Americans“, wie die Museumsleitung klarstellt. Pietätlos finden das einige
Nachkommen der Native Americans. Vertreter des Sault Sainte Marie Tribe aus Michigan
(USA) forderten im März die Rückgabe der
menschlichen Überreste, um sie angemessen
zu bestatte.
Die Museumsleitung hat beschlossen, die Skalpe aus der öffentlichen Ausstellung zu entfernen, doch von einer Rückgabe an den Sault Tribe will sie nichts wissen. „Jegliche Zuordnung
und Herkunft der Skalpe, die sich im Eigentum
des Museums befinden, sind nicht geklärt“,
teilte man den Amerikanern mit.
Und weiter: „Uns ist klar, dass die Native Americans nicht ausgestorben sind, schließlich erfreuen wir uns Jahr für Jahr indigener Besucher
und Gäste, die unsere Ausstellung kennen und
mögen. Wir respektieren, dass diese Stücke
sensibel sind und ihr Ausstellen individuelle
und gemeinschaftliche Gefühle verletzten
kann“.
Foto: Karl-May-Museum Radebeul, Dietmar Berthold, 2002.
1 „Heimkehr von der Schlacht“: dieses Diorama zählt zu den Besuchermagneten im Karl-May-Museum
Radebeul. Ärger gibt es nun um eine Vitrine, in der echte Skalps gezeigt wurden.
Die Objekte des Streits sollen nun in einem
Depot eingelagert werden. Damit dürfte der
Streit allerdings nicht behoben sein: die Native
Americans fordern die Rückgabe der menschlichen Überreste, damit sie eine respektvolle
Bestattung erfahren, statt in einem Schrank im
Museumsdepot verwahrt zu werden.
„Kisten“
Norwegischer Sender lässt Promis ihre Beerdigung planen
Nach dem Promi-Dinner und der Promi- Shopping-Queen kommt nun die Promi-Beerdigung. Vorerst allerdings nur in Norwegen. Der
Sender NRK hat das Thema in seiner neuen
Show "Kisten", was zu deutsch Särge bedeutet,
ins Programm gehievt.
Mit einem alten Fiat 500 besucht Moderatorin
Namra Saleem berühmte Norweger und fordert sie auf, ihre eigene Beerdigung zu planen.
30 Minuten lang wird jeweils ein Promi dabei
gezeigt, wie er die Musikauswahl für die Trauerfeier trifft oder seinen eigenen Sarg gestaltet. Der norwegische Musiker Bjarne Brøndbo
wählte in der ersten Episode beispielsweise ein
Selbstporträt als Verzierung. Fünf weitere Promis sollen folgen.
eternity juni 2014
19
Dem Tod auf der Spur
Krimi-Autor Reiner M. Sowa lässt einen Bestatter ermitteln
Location im Roman. „Ich durfte dort auch meine Lesungen veranstalten. Mittlerweile halte ich
meine Lesungen bei Bestattern bundesweit ab,
auch auf Friedhöfen und Krematorien, und fahre
auch zur Bestattermesse nach Neustadt.“
Mit dem Tode Fritz Roths am 13. Dezember
2012 verlor der Autor einen guten Freund. „Wir
kannten uns 15 Jahre und haben uns respektvoll
gesiezt. Sein Krebs-Tod kam nicht überraschend.
Er wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb.“
Noch im November 2012 las Fritz Roth das Manuskript zum aktuellen Roman „Ein Bestatter auf
der Flucht“. In der Figur des Ulrich Schwartz wird
der berühmte Bestatter Fritz Roth jedoch ewig
weiterleben – so wie in seinem Lebenswerk, der
Trauerbegleitung.
1
Die Liebe zur Ente (2CV) eint Autor Reiner M. Sowa und zahlreiche Bestatter.
Von Andrea Lorenzen-Maertin
Seine Vita liest sich wie ein Krimi: Nach dem Studium der Verwaltungswissenschaften und einem
Jura-Grundstudium an der Universität Köln arbeitete der Diplom-Verwaltungswirt und spätere
Kriminalhauptkommissar Reiner M. Sowa (55)
zunächst als Drogenfahnder und Todesermittler.
Später vermittelte er als Dozent für Kriminalistik und Strafrecht sein Wissen an polizeilichen
Bildungsinstituten. Nach der Wiedervereinigung bildete Reiner M. Sowa Lehrpersonal für
das Polizei-Ausbildungsinstitut im Bundesland
Brandenburg aus und fort. 1995 reformierte er
als Mitglied einer Arbeitsgruppe die polizeiliche
Ausbildung in Nordrhein-Westfalen. Im Auftrag
der Vereinten Nationen errichtete er in Sarajewo eine Polizeiakademie. Das „United States
Department of Justice" bildete ihn zum „Human Dignity Instructor" fort. Klingt nach einem
Mann, der stets hoch hinaus wollte. Doch ganz
so war es nicht. „Ich wurde immer gefragt, all
diese Aufgaben zu übernehmen, weil man mir es
zutraute“, so der Autor bescheiden. Seit 2002 ist
der in Bergisch Gladbach lebende zweifache Familienvater freier Schriftsteller. Er wirkt weiterhin
als polizeilicher und kriminalistischer Berater für
Roman-, Drehbuch- und Hörspielautoren.
Sein Debüt als Autor feierte Reiner M. Sowa 1999
mit dem Kriminalroman „Ein Bestatter gräbt
nach". Hauptfigur seiner ersten drei Kriminalromane ist Ulrich Schwartz, ein Bestatter mit detektivischer Leidenschaft aus Bergisch Gladbach.
Damit betrat der Autor Neuland: Ein Bestatter als
Detektiv – wie kam es dazu? „Während meines
Praktikums bei der Kriminalpolizei wurden wir zu
einer alten Dame gerufen, die tot in einer Blutlache auf dem Boden ihres Wohnzimmers lag.
Alles deutete auf einen Unfall hin. Erst der Bestatter bemerkte, dass etwas nicht stimmte, als
er die Leiche auf die Bahre hob. Daraufhin kam
es überhaupt erst zu einer Obduktion, die seinen
Verdacht bestätigte. Dazu wäre es ohne den Bestatter gar nicht gekommen.“
Auch privat kam es Jahre später zum Kontakt
mit einem Bestatter, der endgültig wegweisend
für Reiner M. Sowa sein sollte. „Mein Vater verstarb und ich suchte einen namhaften Bestatter
in der Region auf, so lernte ich Fritz Roth kennen.
Er sagte damals zu mir: Für ihren Vater kann ich
nichts mehr tun, aber ich kann ihrer Mutter helfen. Seine Worte beeindruckten mich sehr“, erinnert sich der Autor.
Und so stand der bekannte Bergisch Gladbacher
Bestatter Pate für Reiner M. Sowas Romanfigur
Ulrich Schwartz. „Teile von Fritz Roths Trauerphilosophie sind auch bei Ulrich Schwartz zu
finden“, erklärt der Autor. Auch das Bestattungsinstitut Fritz Roths bildet die Vorlage für jenes in
den Romanen. „Ich gab Fritz Roth mein erstes
Manuskript zu lesen, und er bat mich, doch seinen eigenen Namen zu verwenden. Doch das
lehnte ich ab, weil ich die Freiheit haben wollte,
mit der Figur zu spielen. Fiktion und Realität
werden im Roman vermischt. Und so kommt es
eben auch dazu, dass sich manche wiedererkennen – und nicht immer darüber erfreut sind.“
Doch Fritz Roth schien begeistert zu sein. Die
Sichtungen der Manuskripte entwickelten sich
schnell zu kleinen Inszenierungen, bei denen Fritz
Roth in die Rolle des Ulrich Schwartz schlüpfte.
„Er machte das Spiel gerne mit“, erinnert sich
Reiner M. Sowa. Auch die Räumlichkeiten des
Instituts benutzte Reiner M. Sowa nicht nur als
Und noch eine Leidenschaft teilt Sowa mit den
real existierenden Personen. Gemeint ist damit die Liebe zur Ente – dem berühmten Auto
Citroën C2. „Ich habe mir bei der Arbeit zur
Entstehung des Buches „Ein Bestatter und das
Enten-Testament“ ebenfalls eine Kasten-Ente
zugelegt“, erzählt der Autor begeistert. Eine Leidenschaft war geboren worden! „Als das Buch
erschien, schrieben mir viele Bestatter, dass sie
auch Enten-Fans seien. Ein Hamburger Bestatter ist sogar begeisterter Sammler dieser alten
Autos“, berichtet Sowa noch immer staunend.
Wohl eher zufällig passt zu dieser Leidenschaft
auch der Ort, an dem der Schriftsteller seine
Romane niederschreibt: Im malerischen Süden
Frankreichs (Roussillon), wo er sicher stets Ruhe
und Inspiration für neue Werke finden wird. Wir
sind gespannt...
1 Bestatter Fritz Roth stand Pate für Sowas Roman figur Ulrich Schwartz. Schriftsteller und Bestatter
verband eine respektvolle Freundschaft.
Der aktuelle Roman
„Ein Bestatter auf der Flucht“ (2014), Heider-Verlag.
Ein unbekannter Mann kommt in das Bestattungshaus von Ulrich
Schwartz, um Selbstmord zu begehen. Ein Albtraum beginnt: Schwartz
wird in einen Unfall verwickelt, in dem der Selbstmordkandidat ums
Leben kommt. Zufall? Die Polizei glaubt an Mord – und verdächtigt den
Bestatter...
Mehr Infos und weitere Veröffentlichungen unter: www.sowa.de
20
eternity juni 2014
Wissenswertes – Kurioses – Interessantes
Dr. Tod im Fernsehturm
Berlin bekommt ein Leichenmuseum: der umstrittene Plastinator Gunther von Hagens zieht
mit seiner Körperwelten-Ausstellung in den
Fernsehturm am Alex. Dort hat er die früheren Räume von TV Berlin angemietet, um ab
Herbst auf einer Fläche von 1200 Quadratmetern seine präparierten Leichen und Körperteile auszustellen. Diesmal nicht als Wanderausstellung, sondern über mehrere Jahre. Der
an Parkinson erkrankte 69jährige hatte die Plastination 1977 an der Universität Heidelberg
erfunden und seine Präparate seither weltweit
bei 126 Ausstellungen in 89 Städten und 23
Ländern mit knapp 40 Millionen Besuchern
gezeigt. An Nachschub für seine Ausstellung
scheint es nicht zu mangeln. Zuletzt berichtete
von Hagens, er habe über 14.000 Spenderanfragen.
Informationen zum Körperwelten Museum in
Berlin sind unter www.koerperwelten.de abrufbar.
Führung durchs Bestattungsmuseum Wien
Das neue Bestattungsmuseum am Wiener
Zentralfriedhof eröffnet im Herbst 2014 seine
Tore. Kernthemen werden das Wiener Trauerzeremoniell, das Wiener Bestattungswesen,
aber auch die Wiener Friedhöfe und Eigenheiten des „Wiener Totenkults“ sein. Der neue
Standort wird sich unter der Aufbahrungshalle 2 am Wiener Zentralfriedhof befinden. Die
Bauarbeiten laufen derzeit. Auf 300 Quadrat-
metern wird ein thematischer und zeitlicher
Bogen über die Bestattungs- und Friedhofskultur gezeigt. „Durch die Einbindung von
multimedialen Elementen werden Führungen
zu einem Erlebnis“, so Dr. Christian Fertinger,
Konzernbereichsleiter der B&F Wien. Aktuelle
Informationen rund um das Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof unter www.bestattungsmuseum.at
Betrügerischer Bestatter
In Sachsen-Anhalt ist ein Bestatter, der Aufträge
für Seebestattungen nicht ausgeführt hat, wegen Betrugs verurteilt worden. Das Amtsgericht
Sangerhausen sah es als erwiesen an, dass der
56-Jährige in mindestens 29 Fällen bezahlte
Aufträge nicht ausgeführt hatte. Statt die Urnen
im Meer zu versenken, hatte er diese in einem
leer stehenden Haus in Stolberg im Harz abgestellt. Die 67 Gefäße waren im Dezember 2013
entdeckt worden. Sie stammen aus den Jahren
2011 und 2012. Das Gericht verhängte eine Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Der Bestatter hat sein
Geschäft aufgegeben.
© Gunther von Hagens, Institut für Plastination, Heidelberg,
www.koerperwelten.com
Tod ist süßer Gewinn
Unter dem Motto „Tod ist süßer Gewinn“ zeigt
das Kunstmuseum Moritzburg in Halle sakrale
Kunst vom Mittelalter bis zum Barock, u. a. mit
den beiden farbig gefassten Steinskulpturen der
heiligen Helena (1502) und des heiligen Mauritius (um 1480), die einst die Front des 1946 abgerissenen spätgotischen Rathauses von Halle
zierten. Höhepunkt des Raumes ist das Epitaph
für Laurentius Hoffmann (1582–1630), einen berühmten halleschen Mediziner. Die ausgestellten
Altäre und Skulpturen stammen vorwiegend aus
Kirchen im mitteldeutschen Raum. Die Ausstellung ist bis zum 31. Januar 2015 zu sehen. Infos
unter www.kunstmuseum-moritzburg.de
Tod im Tucherschloss
Eine philosophische Betrachtung des Todes bildet
– im Gedenkjahr an zwei Weltkriegs-Ausbrüche –
den Auftakt einer neuen Veranstaltungsreihe im
Museum Tucherschloss in Nürnberg. Regelmäßig führt der Philosoph Stefan Lobenhofer – mit
wechselnden Gästen – durch den Abend und
durch das Museum Tucherschloss. Dabei verbindet er die Literatur der großen Philosophen mit
aktuellem Zeitgeschehen, mit Beispielen aus Bildender Kunst, Musik, Kultur und Popkultur. Denn
laut dem französischen Schriftsteller Camus kann
die Philosophie – wie das Absurde – einen beliebigen Menschen an einer beliebigen Straßenecke
anspringen. Termin ist der Donnerstag, 20. November 2014, 19 bis 20.30 Uhr. Kartenverkauf und
Info über Bildungszentrum im Bildungscampus
Nürnberg, Tel. (0911) 231 - 31 47/ - 33 49
E-Mail: bz-info@stadt.nuernberg.de
Nicht-Tegernseer
Während bisher ausschließlich Tegernseer ihre
letzte Ruhe am städtischen Friedhof finden durften, sind künftig auch Bestattungen Angehöriger
und solcher Personen erlaubt, die eine enge Verbindung zu Tegernsee haben. Voraussetzung ist
allerdings ein Antrag bei der Stadt.
eternity juni 2014
Termine
Juni 2014
28./29. 06.
Seminar Hygienische Grundversorgung I Backnang
Seminar Hygienische Grundversorgung II (Aufbaukurs) Backnang
Seminar Perfect finish
Seminar Hygiene 1 Backnang
Lingen
Seminar Hygienische Grundversorgung I Seminar Perfect finish Backnang
Bremerhaven
VTU Vakdag
Seminar Perfect finish Seminar Hygienische Grundversorgung II (Aufbaukurs)
Seminar Hygiene I
Gorinchem, Niederlande
Bremerhaven
Backnang
Stockelsdorf
Seminar Perfect finish Seminar Hygiene II
Seminar Perfect finish
HAPPY END (Bestattungs-Messe für Privatbesucher)
Messe trost und gedenken
Bremerhaven
Stockelsdorf
Backnang
Hamburg
Münster
Seminar Hygiene 1 Lingen
Pieta (Fachmesse für Bestattungsbedarf und Friedhofstechnik) Dresden
DEVOTA (Fachmesse für Friedhof, Bestattungsbedarf, Grabmale und religiöse Artikel)
Ried im Innkreis, Österreich
PAX (Hessische Messe für Bestattungskultur) Gießen
Juli 2014
5./6. 07.
August 2014
23./24. 08.
23./24. 30./31. 08. September 2014
13./14. 09.
13./14. 27./28. 09. Oktober 2014
02. 10.
11./12. 10. 18./19. 10.
25./26. 10.
November 2014
01./02. 11. 08./09. 11.
15./16. 11.
23. 11.
27. - 29. 11.
Dezember 2014
13./14. 12. Juni 2015
29. - 31. 05.
September 2015
25. - 27. 09.
April 2016
16. - 17. 04.
Die Seminare werden vom VDT. e.V. VERBAND DIENSTLEISTENDER THANATOLOGEN e.V durchgeführt.
Nähere Informationen zu Seminarorten und Inhalten finden Sie unter www.thanatologen.de/de/home/kalendertermine.
Wir recherchieren die Termine mit großer Sorgfalt, können aber die Richtigkeit nicht garantieren. Alle Angaben sind aus diesem Grunde ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten.
Gerne können Sie uns Ihnen bekannte Termine nennen. Senden Sie uns diese per E-Mail an termine-eternity@huelswitt.de – die Veröffentlichung liegt im Ermessen des VDT.
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22
eternity juni 2014 Wer, Was, Wo?
Bestattungsbedarf
Messen / Ausstellungen
Seebestattungs-Reedereien
memorius
Urnen – Wäsche – Bestattungsbedarf
Am Dorfplatz 4
23867 Tönningstedt
Tel.: +49 (0) 40 644 232 99
Fax: +49 (0) 40 63 68 48 59
Tel. +49 (0) 7553- 91 82 80
Fax +49 (0) 7553- 91 82 84
www.memorius.de
monika.cunitz@orbis-bestattungsbedarf.de
Am Riedweg 30 · D-88682 Salem
www.orbis-bestattungsbedarf.de
Messe Dresden
GmbH
GmbH
Kapitän Dirk Huntemann
Schleuse 2
26434 Hooksiel
Tel. 0351/4458-0
Fax 0351/4458-153
Messering 6
01067 Dresden
www.messe-dresden.de
EDV / Software / Hardware
HANSA-DATA
GmbH
Reederei Huntemann
Tel. 04425/17 37
Fax: 04425/1506
info@reederei-huntemann.de
www.seebestattung-nordsee.de
DEVOTA
Urnen
Die internationale Fachmesse
EDV-Lösungen für Bestatter
Tel. 05492/1538
Fax 05492/7501
Am Nordenberg 36
49439 Steinfeld
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25. - 27. Sept. 15
Messestadt Ried im Innkreis
Infos: www.devota.at
Email: info@devota.at
IMPULS messegesellschaft mbH.
+43 (0) 699 813 428 70
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Metallwaren GmbH
Tel. 04472/947320
Fax 04472/947322
heiso-lastrup@t-online.de
49688 Lastrup
Särge
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VÖLSING
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31180 Giesen
Tel.: 05121/2062830
Fax: 0512120628350
email:info@voelsing.de
Fahr- und Überführungsdienste
Dienstleistungen
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Deutsche Bestattungsmöbel
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23552 Lübeck
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(040) 601 10 80 • 7
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Fax: +49 (0) 451 / 390 892-6
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Fax 08152/980592
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82229 Seefeld
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Vielleicht sind Sie der Erste.
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Anzeigenschluss für die
Ausgabe August: 18. Juli 2014
eternity juni 2014
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Szenarien zwischen Leben und Tod
Werkschau des Künstlers Michaël Borremans
Foto: Ron Amstutz
1
Michaël Borremans: „The Bodies (I)“, 2005,,Courtesy David Zwirner, New York/London.
Zwei Männerkörper, ausgestreckt auf dem Boden, wie aufgebahrt, die Augen geschlossen,
den Kopf zur Seite geneigt. Sind sie tot oder
lebendig? Wurden sie Opfer eines Verbrechens
oder träumen sie nur still vor sich hin? Ein Szenario zwischen Leben und Tod. Aus der Ungewissheit entsteht eine Spannung, fast schon
eine Beklemmung. „The Bodies“ nennt Michaël
Borremans sein Gemälde. Die Spannung ist
gewollt: „Ich zeige die Wirklichkeit aus einer
vieldeutigen, befremdlichen Perspektive. Das
ergreift den Betrachter in nicht immer angenehmer Weise.“
1
1
Michaël Borremans ist Fotograf und Maler.
„The Bodies“ und rund 100 weitere Gemälde
des Belgiers, der international als Star der figurativen Gegenwartskunst gefeiert wird, sind
jetzt in Brüssel zu sehen. Nach seinem Durchbruch um den Jahrtausendwechsel nahmen ihn
berühmte Museen wie das New Yorker MoMA
und das Art Institute of Chicago in ihre Sammlungen auf. Die Brüsseler Retrospektive trägt
den Titel „As swett as it gets“ und läuft im Palais des Beaux-Arts, Rue Ravenstein 23 noch bis
zum 2. August. Infos unter www.bozar.be
Danach reist die Ausstellung in das Tel Aviv
Museum of Art (4. September bis 31. Januar
2015) und dann in das Dallas Museum of Art
(15. März bis 5.Juli 2015).
Michaël Borremans Bilder lösen Trauer, Einsamkeit, sogar Angst aus: „Sleeper“.
24
eternity juni 2014
TV-Tipps
Bild: PHOENIX/rbb/astfilm productions
TV
Anfang März 1953 erleidet Josef Stalin einen Schlaganfall. Am 5. März 1953 stirbt er. Die Dokumentation erzählt – 60 Jahre nach dem Tod des Diktators
– von einem einzigartigen historischen Umbruch in
der Mitte des 20. Jahrhunderts. – Stalins Leichnam
wird in Moskau öffentlich aufgebahrt. (Dienstag,
17. Juni, Phoenix, 21.00 Uhr, Stalins Tod, Das Ende
einer Ära)
Sonntag, 15. Juni
Bayerisches Fernsehen, 9.15 Uhr
stationen.Dokumentation
Woran sollen wir noch glauben? Unterwegs mit dem Würzburger Weihbischof
Ulrich Boom
Bischof Boom macht sich mit dem TVTeam auf die Suche, wo der Glaube abhandengekommen ist oder wieder neu
entdeckt werden kann. Viele Pfarrer betreuen große Gemeinden, in denen sie
längst nicht mehr alle Gläubigen kennen.
Doch gerade angesichts von Leid und
Tod wünschen sich viele Menschen eine
individuelle Begleitung und einen Seelsorger, der sich auf die Lebensgeschichte
einlässt. Freie Trauerredner nehmen sich
die Zeit für Angehörige, die so manchem
Pfarrer fehlt, und die er auf der anderen
Seite gerne hätte.
Sonntag, 15. Juni
arte, 15.00 Uhr
Mord im Hause Medici (1/2)
Der Stern von Florenz
Die Familie Medici bildet eines der spannendsten forensischen Forschungskapitel der jüngsten Zeit. Ein europäisches
Forscherteam hat insgesamt 28 Mitglieder der mächtigen italienischen Dynastie
in der Familienkrypta in Florenz exhumiert und über zehn Jahre lang untersucht.
Sonntag, 15. Juni
arte, 15.55 Uhr
Mord im Hause Medici (2/2)
Karriere einer Mätresse
Durch die parallele Montage von dokumentarischen Elementen und szenischen
Darstellungen klärt das Doku-Drama drei
bisher ungelöste Mordfälle. Was Historiker bisher nur vermutet haben, können
die Wissenschaftler jetzt belegen: Getrieben von Liebe und Leidenschaft, Hass
und Neid, Intrigen und Eifersucht schrecken die Geschwister vor nichts zurück.
Das Interesse der Experten gilt vor allem
der Suche nach der Identität von fünf unbekannten, weiblichen Skeletten aus der
Familiengruft der Medici – Gebeine, die
bis jetzt keinen historischen Persönlichkeiten zugeordnet werden konnten.
Sonntag, 15. Juni
hr-fernsehen, 21.50 Uhr
Tatort: Die Unmöglichkeit, sich den Tod
vorzustellen
Fernsehfilm, Deutschland 2010
Ein Todesfall erschüttert die Berliner
Kunstszene: Hanns Helge, ein Künstler
von Weltrang, ist in seiner Kunst-Installation von herabstürzenden Panzerglasplatten erschlagen worden. Die Frage
"Selbstmord oder Mord" gestaltet sich
kompliziert, es könnte auch ein Unfall
gewesen sein. Obwohl von dem jungen
Künstler indirekt angekündigt – der Tod
als wahre Vollendung des Werkes -, gibt
es einige Menschen, deren Profit am
Tod des Künstlers im zweistelligen Millionenbereich liegt.
Sonntag, 15. Juni
Phoenix, 4.30 Uhr (in der Nacht von
Sonntag auf Montag)
Der Knochenjäger
Der Geist der Korallenkönigin
Diesmal reist Scotty zum Pazifik, um ein
außergewöhnliches Begräbnis im lange
verlassenen Dorf von Ngerieleb auf der
Insel von Koror in der Republik Palaus zu
untersuchen. Begraben unter einer 500
Kilogramm schweren Steinplatte wurde
das Skelett einer 50-jährigen Frau entdeckt, die in einer wunderschönen, mit
Korallenplatten verzierten Gruft liegt.
Sonntag, 15. Juni
Phoenix, 5.15 Uhr (in der Nacht von
Sonntag auf Montag)
Der Knochenjäger
Die Schädel von Palau
In Mikronesien haben Archäologen einen 3000 Jahre alten Schädel entdeckt,
der von seinem Körper getrennt worden
ist. Für Scotty Moore beginnt eine elektrisierende Suche nach dem Mörder dieses gefallenen Helden.
Montag, 16. Juni
rbb Fernsehen, 7.30 Uhr
Schatten des Todes – Die Geschichte der
Seuchen
Das große Sterben – Pest, Typhus und
Cholera
Montag, 16. Juni
3sat, 18.55 Uhr
Kurt ist jetzt ein Diamant
Das Geschäft mit dem Tod
"Es ist alles so schnell gegangen", sagt
die 74-jährige Gertrud Eble. Sie wollte
den Lebensabend mit ihrem Mann Kurt
genießen. Doch dann bekam dieser heftige Rückenschmerzen, die nicht mehr
weggingen. Der Besuch beim Arzt verlief
anders als gedacht: Krebs im Endstadium, so die Diagnose. Kurz darauf war
Kurt Eble tot. Gertrud Eble ließ aus der
Asche ihres Mannes einen Diamanten
machen, den sie nun am Finger trägt.
Die Idee für diese Erinnerungsdiamanten hatte Rinaldo Willy, ein innovativer
Jungunternehmer aus dem Bündnerland. In Domat-Ems produziert er jedes
Jahr Hunderte solcher Diamanten für die
ganze Welt. In der Reportage "Kurt ist
jetzt ein Diamant" gibt Reporter Simon
Christen Einblicke in die Bestattungsbranche,
Montag, 16. Juni
ZDFinfo, 21.00 Uhr
Vampirskelette
Untote im Mittelalter
info XXL Wissen über fantastische Geschichten – und was dahinter steckt
Ein ungewöhnlicher archäologischer
Fund in Irland wirft neues Licht auf die
Legenden von Vampiren und Untoten.
Die aus dem Mittelalter stammenden
Skelette waren mit Steinen im Mund bestattet worden. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Bestatteten als "Wiedergänger" galten, also als Wesen, die
aus dem Reich der Toten zurückkehrten.
Mit verschiedenen Bestattungsritualen
wurde damals versucht, die Toten an
ihrer Rückkehr zu hindern.
Dienstag, 17. Juni
hr-fernsehen, 10.55 Uhr
Todes-Mutig
Wissen und mehr
Ehrenamtliche Sterbebegleitung
Die Reportage beobachtet zwei Sterbebegleiter beim Beginn ihrer ehrenamtlichen Arbeit in einem Hospiz. Zwei von
ihnen sind die 39-jährige Petra Runggaldier und der 57-jährige Rechtsanwalt
Günter Hädinger. Sie haben sich entschieden, an einem Kurs für ehrenamtliche Mitarbeit im Hospiz SchönebergSteglitz teilzunehmen. Günter Hädinger
musste sich durch den frühen Unfalltod
seines Vaters sehr persönlich mit dem
Thema Sterben auseinandersetzen. Diese Erfahrung hat ihn geprägt.
Dienstag, 17. Juni
Phoenix, 21.00 Uhr
Stalins Tod
Das Ende einer Ära
5. März 1953. Stalin ist tot. Einen Tag
später liegt er aufgebahrt im offenen
Sarg. Über 1,5 Millionen Menschen machen sich auf den Weg durch Moskau,
wollen Abschied nehmen von einem
"Gottgleichen" – von ihrem "Väterchen", vom "größten Menschen der
Epoche". Drei Tage dauern die Trauerfeierlichkeiten. Der Film erzählt von
den letzten Tagen in Stalins Leben, von
seinem Sterben. In den Morgenstunden
des 2. März 1953 in Stalins geheimer
Datscha in Kunzewo am Rand von Moskau. Das reale Szenarium des Sterbens
des "Unsterblichen" hat damals nur der
engste Zirkel der Stalin-Vertrauten mitbekommen.
Mittwoch, 18. Juni
hr-fernsehen, 14.30 Uhr
Chinas grüne Perle
Selbst in Zeiten von Internet und chinesischem Wirtschaftswunder leben in
Guizhou noch Menschen so archaisch
wie ihre Vorfahren: in einer gigantischen
Höhle. Der Regierung sind sie ein Dorn
im Auge, die Höhlenmenschen gelten
als unzivilisiert. Doch beim häufigen
Regen hier bietet die Höhle einfach guten Schutz gegen die Witterung. Höhlen
haben bei den Miao schon immer eine
besondere Rolle gespielt – auch als Begräbnisstätten.
Mittwoch, 18. Juni
3sat, 16.55 Uhr
Luxor – Sehnsucht nach Unsterblichkeit
700 Kilometer südlich von Kairo konzentrieren sich dicht um Luxor, das klassische Theben, großartige Zeugnisse
vorchristlicher, klassischer, ägyptischer
Kunst: Der Luxor-Tempel, die MemnosKolosse, der Totentempel der Hatschepsut, das Tal der Könige, die Gräber der
Vornehmen.
Mittwoch, 18. Juni
SWR Fernsehen, 23.25 Uhr
Die Bewältigung – Oradour
Oradour – Mitten in Frankreich liegt ein
kleines Dorf mit Kirche, drei Schulen, vier
Bäckereien und einem Hotel namens
"Milord", mit einer Schmiede und dem
"Café Compain". Aber niemand wohnt
dort. Die Einwohner liegen fast alle auf
dem Friedhof. Ihre Grabsteine tragen alle
dasselbe Datum: 10. Juni 1944. Die Ruinen dieses Dorf blieben so stehen, wie
sie am Nachmittag des 10. Juni 1944 von
der SS-Division "Das Reich" hinterlassen wurden. Ein einziger Mensch büßte
bislang für dieses Verbrechen: Der ehemalige SS-Obersturmführer Heinz Barth
wurde nach seiner Verhaftung 1983 zu
lebenslanger Haft verurteilt.
Donnerstag, 19. Juni
Das Erste (ARD), 10.00 Uhr
Katholischer Gottesdienst zu Fronleichnam aus Heilbad Heiligenstadt
Kaum bekannt: Die Ursprünge des Festes gehen auf eine deutsche Nonne zurück. 1264 führte Papst Urban Fronleichnam als Hochfest ein. Im Eichsfeld wird
es seit dem 14. Jahrhundert gefeiert. Der
Name leitet sich aus dem Althochdeutschen „fron" für „Herr" und „lichnam"
für „Leib" ab und bedeutet „Fest des
Leibes und Blutes Christi". Es wird am
zweiten Sonntag nach Pfingsten gefeiert.
Freitag, 20. Juni
ZDF, 18.05 Uhr
SOKO Kitzbühel
Jedermanns Tod
Franz Kubek unterbietet mit seinen
Naturbestattungen alle Konkurrenten.
Eines Tages – er hat soeben die Asche
eines Verstorbenen auf einer Wiese
verstreut – bricht er am Steuer seines
Wagens neben seiner Frau Regina tot zusammen. Kubek ist auf raffinierte Weise
vergiftet worden. Für die SOKO macht
sich Kubeks ärgster Konkurrent Werner
Baumgartner, der Besitzer eines traditionsreichen Beerdigungsinstitutes, zum
Hauptverdächtigen.
Sonntag, 22. Juni
rbb Fernsehen, 22.50 Uhr
Heiter bis tödlich – Nordisch herb
Ruhe sanft
Jon ist erstaunt über den nagelneuen
Leichenwagen seines Vaters Claas. Hat
er eine Goldquelle entdeckt? Als Class
Petersons größter Konkurrent Wulff
Thorwald tot in einem goldenen Sarg
aufgefunden wird, fällt der Verdacht sofort auf Claas.
Freitag, 27. Juni
ZDF, 11.30 Uhr
SOKO 5113 – Kriminalserie
Familiengrab
Auf dem Nordfriedhof wird die Totenruhe empfindlich gestört: Ein vermummter
Mann wird dabei überrascht als er versucht, Knochenteile und Schmuck zu
vergraben. Ein Verrückter? Ein okkultes
Ritual? "Auf jeden Fall kein Fall für die
SOKO!", meint Hauptkommissar Schickl
– wenn er nicht dem merkwürdigen Umstand Rechnung tragen müsste, dass in
dem geschändeten Grab erst in wenigen
Tagen der leere Sarg von Katrin beerdigt
werden sollte, der Tochter und Erbin
des Bestattungsimperiums Beermann,
Kurzfristige Programmänderungen der Sender sind möglich. Anmerkung zu den Uhrzeiten: die Tage in der Vorschau starten um 0.00 Uhr und enden um 23.59 Uhr.
eternity juni 2014
25
TV
Samstag, 28. Juni
Phoenix, 6.00 Uhr
Der Knochenjäger
Gewalt am Nil
Diesmal geht Scotty Moores Reise zu
einem Dorf am Nil, wo einmal eine alte
Festung stand. Archäologen haben mehrere Mumien ausgegraben, die scheinbar
zur gleichen Zeit begraben wurden. Scotty wickelt eine Mumie aus und entdeckt,
dass der Schädel dieses Mannes eine
heftige Wunde aufweist.
Samstag, 28. Juni
Phoenix, 6.45 Uhr
Der Knochenjäger
Wissenschaft des Todes
Es sind wahre Kriminalgeschichten, die
in dieser Serie präsentiert werden. Die
Opfer bestehen nur noch aus Haut und
Knochen. Eingetrocknet, leblos, aber
gut konserviert für die Nachwelt – die
Skelette und Mumien erzählen oft eine
grausige Geschichte, wenn man sie zu
lesen weiß.
Samstag, 28. Juni
WDR Fernsehen, 21.45 Uhr
Sherlock – Der leere Sarg
Spielfilm, Großbritannien 2013
Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch, M) ist von den Toten auferstanden, doch sein Freund John Watson
(Martin Freeman, r) ist darüber nicht nur
erfreut.
Sonntag, 29. Juni
SWR Fernsehen, 7.30 Uhr
Schätze der Welt – Erbe der Menschheit
Kaya, Kenia
Die Heiligen Wälder der Mijikenda
Im Mittelpunkt des Films stehen drei der
neun von der UNESCO zum Welterbe erklärten Wälder. Sie sind die letzten Reste
eines riesigen Dschungels, der sich bis
ins vergangene Jahrhundert an der Küste
Kenias zum Indischen Ozean erstreckte.
In diesem Wald lagen die „Kayas“, heilige Plätze geworden, an denen die Clans
ihre Toten beerdigen, die Ahnen verehren
oder sich der Ältestenrat versammelt.
Um die heiligen Plätze nicht zu entweihen, dürfen diese nur barfuß betreten
werden.
Sonntag, 29. Juni
Das Erste (ARD), 17.30 Uhr
Gott und die Welt
"Nur über meine Leiche!"
Wenn alte Menschen nicht ins Heim
wollen
Immer mehr ältere Menschen weigern
sich, in Heime oder Pflegeeinrichtungen
zu gehen. Sie wollen um jeden Preis zu
Hause leben – und vor allem dort auch
sterben. „Hier kriegen Sie mich nicht
raus – nur über meine Leiche", heißt es
trotzig. Doch drückt sich darin wirklich
Trotz aus? Oder ist es das selbstverständliche Recht eines jeden Menschen
auf Autonomie?
Montag, 30. Juni
NDR Fernsehen, 11.30 Uhr
Die heiligen Tiere der Pharaonen
Ein kleiner gebogener Knochen aus einem Mumienbündel bringt Licht in die
Geschichte: Vor mehr als 2.000 Jahren
wurde ein Affe in einer Tempelnische gehalten, ohne Licht und unzureichender
Ernährung. Ort des Geschehens: Ägypten, das Land der Pharaonen. Für den
belgischen Zooarchäologen Joris Peters
von der Universität München will das so
gar nicht in das Bild der Hochkultur am
Nil passen. Keine andere antike Kultur
hatte eine so facettenreiche und intensive
Beziehung zur Tierwelt wie die der alten
Ägypter. In den Katakomben von Tuna elGebel in Mittelägypten stoßen Joris Peters
und sein Team auf Millionen Mumien von
Ibissen, Falken und Pavianen. Alles deutet
darauf hin, dass sich hier in den späten
Jahrhunderten des ägyptischen Reiches
eine regelrechte Mumienindustrie entwickelt hat.
Montag, 30. Juni
arte, 16.05 Uhr
Die Toten der Sahara
Der US-amerikanische Paläontologe Paul
Sereno machte einen einzigartigen Fund:
Mitten in der Sahara stieß er bei Grabungen nach Dinosaurier-Fossilien auf einen
10.000 Jahre alten Friedhof mit menschlichen Überresten: Skelette – 5.000 Jahre
älter als die ägyptischen Pyramiden. Wer
waren diese Menschen, und was machten
sie mitten in der Wüste?
Montag, 30. Juni
ZDFinfo, 18.45 Uhr
Enthüllungen einer Mumie
info XXL Wissen – über Rätsel und Mythen untergegangener Kulturen
Die Dokumentation folgt den Spuren einer Mumie, die im Mittelalter von Ägypten nach Europa gelangte, wo sie fasziniert bestaunt wurde. Gezeigt werden
auch Filmausschnitte aus dem Blockbuster "Die Mumie".
Montag, 30. Juni
ZDFinfo, 20.15 Uhr
Mumienkult im Pazifik – Der geheimnisvolle Ritus der Anga
info XXL Wissen – über Rätsel und Mythen untergegangener Kulturen
Das Volk der Anga im Dschungel von
Papua-Neuguinea pflegt eine besondere Verbindung zu seinen Vorfahren: Die
Toten werden nicht bestattet, sondern in
einem aufwändigen Verfahren getrocknet
und geräuchert. Die so entstehenden Mumien wachen auf nahegelegenen Felsvorsprüngen über die Dörfer der Anga. Die
Fotografin Ulla Lohmann und der Mumien-Experte Ron Beckett dokumentieren
die Riten der Anga und erforschen, warum
ihre Mumien dem feuchten Dschungelklima Papua-Neuguineas fast unbeschadet
trotzen.
Montag, 30. Juni
ZDFinfo, 21.00 Uhr
Weltwunder Cheops-Pyramide – Denkmal
für die Ewigkeit
info XXL Wissen – über Rätsel und Mythen untergegangener Kulturen
Die Pyramiden von Gizeh ragen ehrfurchtgebietend aus dem Wüstensand Ägyptens
hervor. Die größte und bedeutendste von
ihnen ist die Cheops-Pyramide. Erbaut vor
rund 4500 Jahren als prunkvolles Grabmal des gleichnamigen Pharaos, ist sie
heute eine Attraktion für Touristen.
Montag, 30. Juni
ZDFinfo, 21.45 Uhr
ZDF-History
Die vergessene Pyramide von Gizeh
info XXL Wissen – über Rätsel und Mythen untergegangener Kulturen
In der ägyptischen Überlieferung war
es ein Mythos, dessen Wahrheitsgehalt
lange umstritten war. Gab es eine vierte
monumentale Pyramide auf dem Plateau
von Gizeh?
Montag, 30. Juni (Nacht auf Montag)
ZDFinfo, 0.00 Uhr
Ägyptens letztes Geheimnis
Die Mumifizierung des Alan
info XXL Wissen – über Rätsel und Mythen untergegangener Kulturen
Wie schafften es die alten Ägypter, ihre
Pharaonen für Jahrtausende perfekt zu
konservieren? Seit Jahrhunderten versuchen Wissenschaftler auf der ganzen
Welt, das Geheimnis der Mumifizierung
zu entschlüsseln. Ein Expertenteam rekonstruiert die altägyptischen Konservierungstechniken. "Ägyptens letztes
Geheimnis" bietet exklusive Blicke in das
Innere eines der führenden, britischen
Labors für Forensik und Pathologie
Dienstag, 1. Juli
Phoenix, 5.15 Uhr
Der Knochenjäger
Der Maya-Krieger von Caracol
Der Archäologe und Abenteurer Scotty
Moore befasst sich mit Mumien und
Skeletten, um uns einen Einblick in
spektakuläre Lebens-, Überlebens- oder
Todesgeschichten aus der Antike zu eröffnen. Er reist in den Dschungel von Belize in Mittelamerika, zur antiken MayaStadt Caracol. Archäologen haben hier
die Überreste einer Leiche gefunden, die
auf eine ungewöhnliche Weise begraben
wurde..
Dienstag, 1. Juli
Phoenix, 6.00 Uhr
Der Knochenjäger
Das verlassene Aymarakind
Ziemlich eingetrocknet, leblos, aber gut
konserviert für die Nachwelt – die Skelette und Mumien erzählen oft eine grausige Geschichte, wenn man sie zu lesen
weiß. Die Dokumentationsreihe „Der
Knochenjäger“ folgt dem Abenteurer und
Archäologen Scotty Moore in die entferntesten Winkel dieser Erde.
Dienstag, 1. Juli
Phoenix, 6.45 Uhr
Der Knochenjäger
Totenkult der Mochica
Diesmal geht Scottys Reise an die Nordküste Perus, wo Archäologen ein junges
Mädchen entdeckt haben, das an einem
seltsamen Platz direkt neben einer leeren
Grabstätte begraben wurde.
Dienstag, 1. Juli
ZDFneo, 23.15 Uhr
The Big C – und jetzt ich!
Das Haus des Todes – Teil 1
Cathy beschließt, dass sie zu Hause für
ihre Familie eine zu große Belastung darstellt, und zieht ins Hospiz. Im Gespräch
mit ihrer Mitbewohnerin merkt Cathy,
dass sie noch nicht bereit ist zu sterben.
Donnerstag, 3. Juli
WDR Fernsehen, 22.30 Uhr
Menschen hautnah: Zusammen stark
Wenn das Schicksal die Liebe herausfordert
"Dann war da eine Stille im Raum, eine
richtige Todesstille." Die Eltern hören bei
der Geburt ihres Sohnes keinen Schrei.
Als Rettungsassistent bei der Feuerwehr
weiß Eric, dass das kein gutes Zeichen ist.
Vor knapp acht Stunden war er mit seiner
Frau Susana voller Freude auf ihr gemeinsames Wunschkind ins Krankenhaus
gefahren. Was damals wirklich geschah,
weiß das Paar bis heute nicht. Der kleine
Luca muss sofort reanimiert werden. Erst
Stunden später dürfen die Eltern ihren
Sohn sehen. Ein Schock: Das Neugeborene ist mit unzähligen Schläuchen verbunden. Luca wird künstlich beatmet. Auf
seiner Brust ist ein roter Fleck. Die Ärzte
haben ihn fast zwei Stunden lang reanimiert. Sein Herz haben sie wieder zum
Schlagen gebracht, doch sie geben dem
Neugeborenen kaum Überlebenschancen. Luca ist schwer hirngeschädigt, blind
und taub. Er hat Multiorganversagen. Die
Prognose: Wenn er überlebt, wird er sein
Leben an die Decke starrend verbringen.
Drei Wochen später fällen die Eltern zusammen mit einem Ethikkonsil – die
schwerste Entscheidung ihres Lebens. Ihr
Sohn soll sterben dürfen.
Bild: ARD Degeto Film/BBC/Hartswood Films
die vor zwei Jahren vermeintlich tödlich
verunglückt ist. Wobei die Leiche nie gefunden wurde.
Die Darsteller (von links nach rechts): Molly Hooper (Louise Brealey), Mary Morstan (Amanda Abbington), John Watson (Martin Freeman), Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch), Detective Inspector
Lestrade (Rupert Graves) und Mrs. Hudson (Una Stubbs) (Samstag, 28. Juni, WDR Fernsehen, 21.45 Uhr
Sherlock – Der leere Sarg, Spielfilm, Großbritannien 2013)
Kurzfristige Programmänderungen der Sender sind möglich. Anmerkung zu den Uhrzeiten: die Tage in der Vorschau starten um 0.00 Uhr und enden um 23.59 Uhr.
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eternity juni 2014
Buchtipps
Vorschau
eternity – August 2014
Begleitet sterben – Leben im Übergang
Um würdevoll sterben zu können, sollten die Wünsche und Bedürfnisse des sterbenden Menschen sensible Aufmerksamkeit finden.
Wie kann das gelingen – in Klinik und Altenheim, in Hospiz und
zu Hause?
In diesem Buch, erschienen im Gütersloher Verlagshaus, bündeln
Autorinnen und Autoren verschiedener Fachrichtungen und Tätigkeitsfelder aus den Bereichen Palliativmedizin, Hospizarbeit und
Sterbebegleitung ihr Wissen und ihre Erfahrung. Entstanden ist ein
Lern- und Lesebuch für alle, die Sterbende begleiten und mit ihnen
gemeinsam das Leben im Übergang würdevoll gestalten und zu
einem guten Ende bringen wollen.
Strasser, K. Körber, K. & Petzold, E.R. (Hgs). Begleitet sterben –
Leben im Übergang, Verlag: Gütersloher Verlagshaus, 272 Seiten,
ISBN 978-3-579-07302-6, Preis 29,99 €
Der organisierte Tod
Hat der Mensch das Recht, selbst zu entscheiden, wann er stirbt?
Akteure, Experten und Kritiker zeigen in diesem Buch von Hans
Wehrli, Bernhard Sutter und Peter Kaufmann anhand wahrer Fälle
und Schicksalsgeschichten, wie Sterbehilfe in den letzten 30 Jahren
in der Schweiz, aber auch in Deutschland und im übrigen Europa
zu einer nicht mehr wegzudenkenden Realität geworden ist. Die
Autoren beziehen Stellung zu den kontroversesten Aspekten der
Sterbehilfe – aus der Sicht der Betroffenen, der Angehörigen, der
begleitenden Ärzte, Seelsorger, Sterbehilfeorganisationen sowie
aus der Sicht von Medizinethik, Recht und Politik. Der Sammelband zeichnet dabei ein feines Bild des Kampfes um Würde und
Selbstbestimmung am Lebensende. Das Buch wurde mit dem
Arthur-Koestler-Sonderpreis, dem wichtigsten Preis im deutschen
Sprachraum zur Selbstbestimmungs- und Lebensendproblematik,
ausgezeichnet. Benannt ist er nach dem europäischen Schriftsteller und Mitgründer der englischen Organisation EXIT, der 1983
nach schwerer Erkrankung zusammen mit der Ehefrau den selbstbestimmten Tod gewählt hat
Wehrli, H., Sutter, B. & Kaufmann, Peter (Hg.) Der organisierte Tod,
Orell Füssli Verlag, ISBN 978-3-280-05454-3, 270 Seiten, Preis 17,95 €
Sterbewache
Brücken: Motiv und Metapher
Die Eigenschaft der Brücke, Hindernisse zu überwinden, wurde schon früh als literarisches Symbol für
den Übergang in eine neue Daseinsform genutzt.
Viele Religionen kennen die Metapher der in den
Himmel führenden Brücke, die so schmal ist wie
eine Schwertscheide oder so dünn wie ein Haar,
dass nur die Sündenfreien und Gerechten sie überqueren konnten. Im Bild die Alte Teufelsbrücke am
St. Gotthard.
St. Marx Friedhof in Wien
Lediglich die Tatsache, dass W.A. Mozart dort in einem Massengrab bestattet wurde, hat den St. Marx
Friedhof in Wien vor der Auflösung bewahrt. Die
letzte Bestattung fand 1870 statt. eternity hat den
Friedhof besucht.
„Im Jahr 2000 starb mein Vater in einem kleinen Krankenhaus im
Münsterland. Sein Tod war abzusehen; er starb portionsweise,
nachdem ihn seine Alzheimer-Erkrankung mehr und mehr dahinsiechen ließ. Ich verbrachte mit ihm seine letzte Nacht auf dieser
Welt an seinem Bett und hielt Sterbewache.“
Das Buch „Sterbewache“ von Arnold Illhardt ist ein Protokoll dieser Nacht. In ihr führte der Autor eine Art Zwiegespräch: mit seinem Vater, dem Tod, mit Gott, mit Personen, die in dieser Nacht
eine Rolle spielten. In die Gespräche fließen aber auch Gedanken
über Themen der Philosophie, Theologie, Psychologie, Medizin
und medizinischer Ethik ein. An diesen Gedanken und Gefühlen,
an den „todernsten“ wie auch humorvollen Momenten lässt Arnold Illhardt die Leserinnen und vor allem Leser – denn gerade
Männer flüchten sich oft in Verdrängungsprozesse – in großer Offenheit teilnehmen: Wer darüber redet, beginnt den Tod als Teil des
Lebens zu begreifen. Arnold Illhardt ist Diplom-Psychologe und
Psychotherapeut; in dieser Funktion betreut er chronisch kranke
Kinder und Jugendliche in einer großen Spezialklinik.
Illhardt, A. Sterbewache – Am Totenbett meines Vaters, Echter
Verlag, 96 Seiten, ISBN 978-3-429-03629-4, Preis 12,90 €
Baumbestattung boomt
Seitdem 2001 die ersten Baumbestattungen in
Deutschland stattfanden, erlebt boomt diese Bestattungsform: im Jahr 2013 gab es rund 45.000 Baumbestattungen, hat Aeternitas ermittelt. Das sind gut
fünf Prozent aller Verstorbenen.
Einbalsamierer vor Ort
Hessen
Lahnau · Werner Dörr
Offenbach a. M. · Sven Baar
Hamburg
Hamburg · Bea Nebel
Sachsen
Neustadt/Sachsen · Gunter Anton
Plauen · Andreas Todt
Mecklenburg-Vorpommern
Boizenburg · Roger Kohlmann
Güstrow · Klas Studier
Hagenow · Frank Lau
Hagenow · Helmut Kohlmann
Rheinland-Pfalz
Katzweiler · Ronald de Schutter
Vettelschloß · Bianca-Stüber-Kolling
Vettelschoß · Peter Kolling
Bremen
Bremen · Oliver Schramm
Bremerhaven · Anja Schlange
Bremerhaven · Henry Njezi
Niedersachsen
Bleckede · Andreè Berger
Braunschweig · Burkhard Schulz
Hannover · Torsten Jöcks
Hildesheim · Marc Wechler
Lingen · Karl-Hermann Pingel
Lingen · René Gruber
Nordenham · Marvin Bens
Sachsen-Anhalt
Wolfen · Anja Lohan
Thüringen
Arnstadt · Sven Tittelbach-Helmrich
Saarland
Völklingen · Susanne Duchene
Bayern
Dinkelsbühl · Alexander Wendel
Fürth · Johannes Bauer
Baden-Württemberg
Cottenweiler · Sven Sobieraj
Ehingen · Elmar Bauer
Friedrichshafen · Peter-Paul Pohl
Heidelberg · Verena Kurz-Feuerstein
Heidenheim a.d. Brenz · Andreas Jahraus
Holzkirch · Manfred Scheible
Karlsruhe · Aladin Kahriman
Karlsruhe · Kurt Stier
Kirchheim unter Teck · Fabian Offenwanger
Nürtingen · Johan Homburg
Rheinau/Freistett · Rolf Hummel
St. Leon-Rot · Petra Gerder-Frey
Schweiz
Krattigen · Daniel Lochbrunner
Österreich
Amstetten · Rudolf Beer
Innsbruck · Markus Floßmann
Landeck · Christine Dellmann
BREMERHAVEN
Brandenburg
Senftenberg · Andreas Kliesch
Zeuthen · Detlef Mock
Nordrhein-Westfalen
Bad Sassendorf · Peter Hann-Wenner
Bönen · Martin Schulte
Büren · Dieter Sauerbier
Dorsten · Johannes Lenert
Dortmund · Jan Poschmann
Duisburg · Bernd Menge
Duisburg · Frank Doleschal
Düsseldorf · Henning Dischleid
Düsseldorf · Volker Dischleid
Elsdorf · Katrin Hellenthal
Essen · Torsten Gerlang
Hamm · Frank Makiol
Ibbenbüren · Christian Hackmann
Köln · Christoph Kuckelkorn
Köln · Torsten Pelz
Lünen · Jürgen Brocksiepe
Lünen · Markus Merten
Lünen · Thorsten Fischer
Lünen · Oliver Merten
Monheim · Frank Odendahl
Münster · Hans-Harald Stokkelaar
Neukirchen-Vluyn · Dirk van Stiphout
Schleiden-Gemünd · Dieter Joisten
Solingen · Frank Grah
Warendorf · Martin Huerkamp
Wuppertal · Oliver Klein
VDT. e.V. • Emserstraße 7 • 15738 Zeuthen • Telefon 01803-125512 • Telefax 01803 - 13 55 12*
Internet: www.thanatologen.de • Email: vdt@thanatologen.de
Servicetelefon 01803-125512
Schleswig-Holstein
Ahrensburg · Boris Riebenstahl
Ammersbek · Karsten Goedecke
Flensburg · Burkhard Dümchen
Stockelsdorf · Stefan Dabringhaus
Stockelsdorf · Olaf Nickel
28
eternity juni 2014
Daniel Streidt
1. Ulmer Bestattungsinstitut
Ulm
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