UNESCO-Welterbe: Ein Titel, der verpflichtet / Die sechs
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UNESCO-Welterbe: Ein Titel, der verpflichtet / Die sechs
Pufferzonen verbinden das Welterbe mit der Stadt Hier ist vieles möglich, aber nicht alles erlaubt Als Pufferzone wird die unmittelbare Umgebung einer Welterbestätte bezeichnet. Sie ist verbindlicher Bestandteil einer Welterbestätte. Ihr kommt eine wichtige Bedeutung im Zusammenwirken von Denkmalpflege und Stadtentwicklung zu. Denn sie vermittelt zwischen der geschützten Welterbestätte und dem weiteren städtischen Umfeld. Pufferzonen dienen der Erhaltung der „visuellen Integrität“ der Welterbestätten; das heißt, durch ihre Festlegung werden einzigartige Sichtachsen, Silhouetten oder Panoramen bewahrt, die durch bauliche oder infrastrukturelle Maßnahmen im Nahbereich einer Welterbestätte Schaden nehmen könnten. Pufferzonen werden über individuelle Satzungen gesetzlich verbindlich festgelegt. Größe und Verlauf sind von der jeweiligen Situation vor Ort abhängig und werden nach eingehender wissenschaftlicher Forschung und Doku mentation historischer und aktueller Gegebenheiten definiert. Bauliche oder strukturelle Änderungen innerhalb der Pufferzone müssen dem Welterbekomitee mitgeteilt werden. Die Pufferzone der Siedlung Schillerpark ist identisch mit der gleichnamigen histo rischen Parkanlage, in die das zum Welt erbe zählende Wohnhausensemble einge bettet ist. Der Schillerpark entstand in den Jahren 1909 bis 1913 nach Plänen von Friedrich Bauer und bildet den landschafts gestalterischen Rahmen der Siedlung. Ihm kommt jedoch mehr als eine schmückende Funktion zu. Der Schillerpark ist ein soge nannter Volkspark und diente von jeher als Freizeit-, Aufenthalts- und Erholungs bereich für die Bewohner der Siedlung und der benachbarten gründerzeitlich dicht bebauten Wohnquartiere. Seine Wiederherstellung erfüllt nicht nur die UNESCO-Auflagen für die Einrichtung einer Pufferzone, sondern ist zugleich Teil der denkmalpflegerischen Erhaltungsmaß nahmen der Welterbesiedlung Schiller park. Ausgehend von der historischen Planung wurde die überformte und nicht mehr erkennbare Mittelpromenade der Bristolstraße rekonstruiert, die nun wieder als Sichtachse zwischen der Siedlung und ihrer Umgebung vermittelt. Auch der nordwestliche Parkrand, die Plansche und die „Märkische Rinne“ wurden wiederher gestellt. Das sanierte ehemalige Toiletten häuschen an der Dubliner Straße dient heute als Info-Kiosk, an dem Gäste, aber auch Bewohnerinnen und Bewohner, mehr über die Berliner Welterbesied lungen erfahren können. Weiße Stadt 1 1–3 Der Schillerpark bildet die Pufferzone der gleichnamigen Welterbesiedlung. In den zurück liegenden Jahrzehnten verän dert und überformt, wurde er nun nach historischem Vorbild wiederhergestellt. 4 Großer Glücksfall: In der Pufferzone der Siedlung Schillerpark entsteht durch den Abriss eines Gebäudes eine neue, qualitätvolle Außenanlage. Großsiedlung Siemensstadt Baudenkmal Monument Gartendenkmal Listed Garden Nominierungsgebiet Area of nominated property Pufferzone Buffer Zone 2 11 Buffer zones link World Heritage with the city Much is possible here, but not everything is allowed A World Heritage Site’s immediate surroundings are described as a ‘buffer zone’ and they are an integral and binding part of a World Heritage Site. They are extremely important in the interaction of historic monument preservation with urban development because they ‘mediate’ between the protected World Heritage Site and the wider urban environment. Buffer zones serve to maintain the ‘visual integrity’ of World Heritage Sites. This means that defining these zones ensures that unique visual axes, silhouettes and panoramas that could be obscured by con struction or infrastructure measures close to a World Heritage Site are retained. Buffer zones are legally and bindingly defined in individual charters. Their size and develop ment depend on each site’s respective situa tion and they are defined after extensive scientific research and documentation of historic and current conditions. The World Heritage Committee must be informed of any construction or structural changes made within the buffer zone. 4 1–3 The Schillerpark forms the buffer zone to the World Heritage housing estate of the same name. Changed and modified in recent decades, it has now been restored based on the historic model. 4 Lucky break In the buffer zone of the Schillerpark estate the demolition of a building makes way for new high quality outside facilities. Großsiedlung Britz (Hufeisensiedlung) Wohnstadt Carl Legien Siedlung Schillerpark The Schillerpark housing estate’s buffer zone is identical with the historic park of the same name in which the World Heritage residen tial ensemble is embedded. Schillerpark was developed from 1909 to 1913 to plans drawn up by Friedrich Bauer and forms the setting for the housing estate. It has more than just a decorative function however. Schillerpark is a so-called ‘Volkspark’ or People’s Park and has always been a leisure and public outdoor space and recreation area for resi dents of the housing estate and the dense late-19th-century residential areas in the neighbourhood. Its restoration not only ful fils UNESCO requirements for the creation of a buffer zone, it is at the same time part of historic monument preservation measures to maintain the Schillerpark World Heritage housing estate. Starting from the historic plans, the modified and no longer discerni ble central promenade of Bristolstrasse was reconstructed. It now provides a visual axis between the housing estate and its sur roundings again. The north-western edge of the park, the paddling pool and the Märkische Rinne stream have also been restored. The renovated former toilet block on Dubliner Strasse now serves as an info kiosk in which guests as well as residents can find out more about Berlin’s World Heritage housing estates. Gartenstadt Falkenberg 3 12