Jahresprogramm 2013 / 2014 - Ensemble TaG Neue Musik Winterthur
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Jahresprogramm 2013 / 2014 - Ensemble TaG Neue Musik Winterthur
P R O G R A M M 2 0 13 / 2 014 Aber das Schöne Ensemble TaG Neue Musik Winterthur Impressum www.ensembleTaG.ch Kontakt Geschäftsstelle Sophia Miller Schaffhauserstrasse 28 8400 Winterthur 043 205 24 35 kontakt@ensembletag.ch Künstlerische Koordination Anna-Katharina Graf Eigenstrasse 14 8008 Zürich 043 499 92 04 ak.graf@bluewin.ch Gestaltung www.amw.ch: Stephan Rüegg, Martin Truninger Fotos Martin Truninger, Monica Zürcher Theater am Gleis Untere Vogelsangstrasse 3 8401 Winterthur Ticketvorverkauf Notenpunkt AG Obere Kirchgasse 10 8400 Winterthur 052 214 14 56 info@noten.ch Abendkasse Eine Stunde vor Konzertbeginn Kartenpreise Fr. 28.– Normaltarif Fr. 22.– TaG-Mitglieder, Jugendliche mit Legi und Besucher/-innen mit AHV-Ausweis Fr. 13.– Kinder bis und mit 12 Jahren und Kulturlegi Zeichnungen Luise Bartels Ensemble TaG Neue Musik Winterthur Innenausbau Möbelhandwerk Küchenbau Technikumstrasse 67 Telefon 052 212 68 22 8400 Winterthur info @ schreinereihugener.ch Kulturelle Perlen im Salon Samstagsmatinée, Kultursalon und Meet the Artists. Feines im Sommerbistro Öffnungszeiten: Mai – September, Di – Fr, 11.30 – 14 Uhr Aktuelles Programm: www.villastraeuli.ch Kultursalon, Bistro und Artists-in-Residence Villa Sträuli CH 8400 Winterthur Museumstr. 60 Telefon +41 (0)52 260 06 10 Bistro +41 (0)52 260 06 15 2 7DOZLHVHQVWUDVVH :LQWHUWKXU 7HO $1'5($6%h+/(5 7HUPLQ QDFK9HUHLQEDUXQJ $WHOLHUIU*HLJHQEDX 1HXEDX5HSDUDWXU5HVWDXUDWLRQ www.noten.ch www.note Wir haben jede Menge Musiknoten… n.ch www.noten.ch www .noten.ch www.noten.ch www.noten.ch www.note n.ch www.noten.ch www .noten.ch www.noten.ch www.noten.ch www.note n.ch www.noten.ch www .noten.ch www.noten.ch www.noten.ch www.note … und Tickets für die Veranstaltungen des Theater am Gleis im Vorverkauf haben wir auch! Notenpunkt AG www.noten.ch Winterthur Obere Kirchgasse 10 8400 Winterthur Fon 052 214 14 54 Fax 052 214 14 55 info@noten.ch Ensemble TaG Neue Musik Winterthur Zürich Froschaugasse 4 8001 Zürich Fon 043 268 06 45 Fax 043 268 06 47 zuerich@noten.ch 4 Vorwort Verehrtes Publikum «Aber das Schöne», ein ambitionierter Saisontitel! Angeregt wurde er von einem Zitat aus der ersten Duineser Elegie von Rainer Maria Rilke: «Denn das Schöne ist nur des Schrecklichen Anfang…» Erich Schmid verwendet den Text in seinem «Kanon für Anton Webern (1943)», der im letzten Konzert der Saison erklingt. Rilke hatte wohl genauere Vorstellungen über «das Schöne». Indem wir nun das Wörtchen «denn» durch «aber» ersetzen, stellen wir die Frage: was ist schön? James Joyce sagt in «Ein Portrait des Künstlers als junger Mann»: «Das Ziel des Künstlers ist die Schaffung des Schönen. Was das Schöne ist, ist eine andere Frage.» Lassen Sie uns gemeinsam dieser Frage nachgehen, in den Werken der Groupe Lacroix oder in der Musik, die sich mit Naturwissenschaften beschäftigt. Lassen Sie uns die Schönheit der ersten Werke von Kindern entdecken und das Schöne in der Auseinandersetzung mit Trauer und Tod erleben und dabei unsere ganz persönlichen Antworten finden. Wir freuen uns auf diese intensive Auseinandersetzung. Für das Ensemble TaG Anna-Katharina Graf Ensemble TaG Neue Musik Winterthur 8 1. Konzert Freitag, 30. August 2013, 19.30 Uhr, KulturAtelier OKNO Zürich Samstag, 31. August 2013, 20.15 Uhr, Theater am Gleis Winterthur Sonntag, 1. September 2013, 20.15 Uhr, Kulturraum Sousol Luzern La vie en rouge Werke von Christian Henking, Thüring Bräm, Edisson W. Denissow, Marianne Schroeder 11 2. Konzert Mittwoch, 6. November 2013, 19.30 Uhr, Fotomuseum Winterthur Seltene Erden Auszüge aus dem Programm «Elefanten im All» in der Ausstellung Cross Over – Fotografie der Wissenschaft & Wissenschaft der Fotografie 13 3. Konzert Dienstag, 19. November 2013, 19.30 Uhr, Villa Sträuli Winterthur Meet the Artist – Musik von Elmir Mirzoev Elmir Mirzoev kommentiert seine Kompositionen 6 14 4. Konzert Sonntag, 24. November 2013, 17.00 Uhr (Totensonntag), Theater am Gleis Winterthur Bitterer Mond Werke von Elmir Mirzoev, Aram Hovhannisyan, Narine Khachatryan, Reso Kiknadze, Frangis Ali-Sade, Gija Kancheli 18 5. Konzert Sonntag, 2. März 2014, 17.00 Uhr, Theater am Gleis Winterthur Elefanten im All – Musik und Naturwissenschaft – Szenisches Konzert Werke von György Ligeti, Tristan Murail, Olivier Messiaen, Edgar Varèse, Thomas Christoph Heyde, Katharina Rosenberger, Tom Lehrer, John Cage, Georg Kreisler 22 6. Konzert Vorstellungen im Mai 2014 in Zürich Dernière am Sonntag, 25. Mai 2014, 15.00 Uhr, Theater am Gleis Winterthur Aus dem wirklichen Leben Vermittlungsprojekt mit einer Schulklasse aus Zürich und dem Schauspieler Wolfgang Beuschel 24 7. Konzert Freitag, 20. Juni 2014, 20.15 Uhr, Theater am Gleis Winterthur Samstag, 21. Juni 2014, 17.00 Uhr, Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) «Denn das Schöne…» Zusammenarbeit des Ensemble TaG mit dem Kammerchor Winterthur und der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) Werke von Erich Schmid, Anton Webern, Erich Itor Kahn Wir danken 26 Ihre Unterstützungsmöglichkeiten 27 Ensemble TaG Neue Musik Winterthur La vie en rouge Freitag, 30. August 2013, 19.30 Uhr, KulturAtelier OKNO Zürich Samstag, 31. August 2013, 20.15 Uhr, Theater am Gleis Winterthur Sonntag, 1. September 2013, 20.15 Uhr, Kulturraum Sousol Luzern Christian Henking *1961 und blaue Funken brennen (2007) für Violine, Violoncello und Klavier Thüring Bräm *1944 Three pictures of Georgia O'Keeffe (1991) für Violine und Schlagzeug Edisson W. Denissow 1929 – 1996 La vie en rouge (1973) für Mezzosopran, Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello, Klavier und Schlagzeug Marianne Schroeder *1949 Les pâquerettes en voie de rougir (2013) UA für Mezzosopran, Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello, Klavier und Schlagzeug Martin Flüge, Schlagzeug; Anna-Katharina Graf, Flöte; Simone Keller, Klavier; Heinrich Mätzener, Klarinette; Emanuel Rütsche, Violoncello; Mateusz Szczepkowski, Violine; Sylvia Vadimova, Mezzosopran; Laurent Cuniot, Leitung 8 1. Konzert La vie en rouge „Brauchen wir wirklich Elektronik?“ Im Zentrum dieses Konzertes steht der Liedzyklus «La vie en rouge», den der russische Komponist Edisson W. Denissow 1973 auf Texte von Boris Vian schrieb. Aus Denissows Meisterkursen, die Thüring Bräm im Rahmen der Internationalen Musikfestwochen Luzern initiierte, ging 1989 die «Groupe Lacroix» hervor, zu deren Mitgliedern auch Marianne Schroeder und Christian Henking gehören. Als Solistin konnte die russisch-französische Mezzosopranistin Sylvia Vadimova aus Paris engagiert werden, die mit Denissows Musik bestens vertraut ist. Simone Keller Ensemble TaG Neue Musik Winterthur Simone Keller, Klavier Seit 2008 spiele ich im Ensemble TaG und habe in dieser verhältnismässig kurzen Zeit meine Kolleginnen und Kollegen in allerlei schwierigen Situationen als Idealisten mit Herzblut und Tatkraft schätzen gelernt. In der Auseinandersetzung mit Neuer Musik muss man sich immer wieder Ungewissheiten stellen und mit Risiken umgehen können. Im Ensemble TaG habe ich Musikerinnen und Musiker gefunden, die weder Zeit noch Aufwand scheuen, sich mit Lust ins Unbekannte zu stürzen und sich immer dem Kampf ums Optimale stellen. Auch wenn die Diskussionen untereinander bisweilen nicht mehr nur angeregt, sondern bereits etwas hitzig werden, ziehen am Ende immer alle an einem Strick und unterstützen sich gegenseitig. Anna-Katharina Graf, Flöte Die Frage, warum ich im Ensemble TaG mitspiele ist gleichzeitig auch die Frage, warum ich mich so sehr mit zeitgenössischer Musik auseinandersetze. Das hat einen Ursprung sicher in meinem Elternhaus, wo das Interesse für zeitgenössische Kunst ganz selbstverständlich war. Dieses Interesse wurde weiter genährt durch die aussergewöhnlich anregende Atmosphäre am Zürcher Konservatorium der siebziger Jahre. So spielte ich beispielsweise einen Tag vor meinem Orchesterdiplom zwei Uraufführungen im Musikpodium Zürich. Es ist mir zur Lebenshaltung geworden, im Heute zu leben, dem musikalischen Schaffen meiner Zeit Gehör zu verschaffen, die Vergangenheit als Hintergrund, nicht aber als Rückzug in nostalgischen Konsum zu er leben. Das ist immer wieder eine grosse Herausforderung: sehr viel Arbeit und wenig Verdienst. Dass ich im Ensemble TaG Kolleginnen und Kollegen habe, die vom selben Feuer geleitet sind, ist ein grosses Geschenk, welches, so hoffe ich, für ein zwar kleines, aber auserlesenes Publikum fruchtbar wird. 10 10 2. Konzert Seltene Erden Mittwoch, 6. November 2013, 19.30 Uhr, Fotomuseum Winterthur Auszüge aus dem Programm «Elefanten im All» (siehe Seite 18) Musik und Texte an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft im Rahmen des «Kulturherbst Winterthur» in der Ausstellung «Cross Over – Fotografie der Wissenschaft & Wissenschaft der Fotografie» im Fotomuseum Winterthur. Klaus Brömmelmeier, Sänger/Sprecher; Anna-Katharina Graf, Flöte; Simone Keller, Klavier; Ernesto Molinari, Klarinette; David Schneebeli, Viola; N. N., Violoncello; Philip Bartels, Szenische Einrichtung und Arrangements Ensemble TaG Neue Musik Winterthur Emanuel Rütsche, Violoncello In den letzten Jahren ist mein Bedürfnis immer grösser geworden, der Musik unserer Zeit Gehör zu verschaffen. Im Ensemble TaG kann ich dies auf eine für mich ideale Weise tun: Spannend durchkomponierte Programme (unter Einbezug des Theaterraums am Gleis) und die oft enge und fruchtbare Zusammenarbeit mit den Komponistinnen und Komponisten entschädigen mich für den nicht selten beträchtlichen Arbeitsaufwand. Vor allem aber fühle ich mich privilegiert, mit Kolleginnen und Kollegen am gleichen Strick zu ziehen, die mit so viel Professionalität und Herzblut, mit einer unstillbaren Neugierde und immensem Respekt – der Sache wie den Mitspielenden gegenüber – zu Werke gehen. Martin Truninger, Klarinette «Es muss klingen wie Eisen, das sich mit gewaltiger Energie verformt und sich immer tiefer in den Boden gräbt, und dann liegst du da auf derselben Wiese und stellst dir vor, was hier alles auch noch hätte sein können», beschrieb mir kürzlich ein Komponist eine Stelle seines Werkes, welches wir einstudierten. Für mich ist es faszinierend, mit lebenden Komponist/-innen zu arbeiten und mich mit der grenzenlosen Fülle von Ideen, Gedanken und Klängen unserer Zeit auseinanderzu setzen. Das durch Komposition zu Klangbildern geordnete Chaos zum Klingen zu bringen, ist aufregend und lustvoll. Es bringt mich aber auch immer wieder an meine eigenen Grenzen. Sie zu überwinden fordert mich heraus. Die Mitarbeit im Ensemble TaG beim Programmieren und Musizieren mit meinen Kolleg/-innen ermöglicht mir seit vielen Jahren diese spannende Auseinander setzung. 12 3. Konzert Meet the Artist Dienstag, 19. November 2013, 19.30 Uhr, Villa Sträuli Winterthur Musik von Elmir Mirzoev Koproduktion mit der Villa Sträuli Winterthur Ein Werkstattkonzert mit dem aserbaidschanischen Komponisten Elmir Mirzoev, der von Juli bis November als Artist-in-Residence in der Villa Sträuli weilt. Neben «Symbolic Triangular Cross», das am 24. November auch im Theater am Gleis erklingt, werden kleinere Kammermusikwerke interpretiert und vom Komponisten kommentiert: eine ideale Vorbereitung zum Konzert «Bitterer Mond», das zwei weitere Werke des Komponisten in grösserer Besetzung hören lässt. Das Konzert findet im Rahmen der Reihe «Meet the Artist» der Villa Sträuli statt. Ensemble TaG Neue Musik Winterthur Bitterer Mond Sonntag, 24. November 2013, 17.00 Uhr (Totensonntag), Theater am Gleis Winterthur Elmir Mirzoev *1970 Illusory perception of the destroyed world of anarchy (2008) für Bassflöte, Bassklarinette, Schlagzeug, Violine und Violoncello Aram Hovhannisyan *1984 3 Litanies für Klavier solo (2008/09) l. 26 instants de rêve ll. Der Stein des Erbes lll. Nachtmusik Narine Khachatryan *1979 Bitterer Mond (2004) für Violine, Kontrabass, Klavier und Schlagzeug Elmir Mirzoev Symbolic Triangular Cross (2001) UA für Klarinette/Bassklarinette, Viola und Klavier Reso Kiknadze *1969 Lamento (1997) für Flöte solo Frangis Ali-Sade *1947 Zu den Kindertotenliedern (1977) für Klarinette, Violine und Klavier Gija Kancheli *1936 Nach dem Weinen (1994) für Violoncello solo Elmir Mirzoev Visions and Echo (2000) für Flöte, Klarinette, Schlagzeug, Klavier, Violine, Viola, Violoncello Martin Flüge, Schlagzeug; Eiko Furusawa, Violine; Josef Gilgenreiner, Kontrabass; Anna-Katharina Graf, Flöten; Gurgen Kakoyan, Klarinetten; Emanuel Rütsche, Violoncello; Rafael Rütti, Klavier; David Schneebeli, Viola; Benedikt Hayoz, Leitung 14 4. Konzert Bitterer Mond Von Juli bis November 2013 wird Elmir Mirzoev als Artist-in-Residence in der Villa Sträuli weilen. Das Ensemble TaG bringt drei Werke dieses wichtigen aserbaidschanischen Komponisten zu Gehör. Darum herum gruppieren sich Werke von Komponisten/-innen aus Aserbaidschan, Armenien und Georgien. Thematisch kreist das Programm um Tod, Trauer und Visionen. Anna-Katharina Graf Ensemble TaG Neue Musik Winterthur Meine Zeitung für daheim – und für unterwegs Jetzt abonnieren! 0800 80 84 80 • www.landbote.ch 16 Mateusz Szczepkowski, Violine Musik ist Auseinandersetzung – Auseinandersetzung und Denken über Menschen, Text und Geschichte(n) – gemeinsames Denken mit Menschen. Die Musik ist Artikulation – Artikulation von musikalischem Text im Zusammenspiel mit persönlich Erlebtem und Tradiertem. Aus diesem Grund interessiert mich in erster Linie die Qualität der Musik, das Handwerk, die Aussage, die Tiefe. Im Ensemble TaG schätze ich die Auseinandersetzung auch mit schwer zugänglichen Stücken, die Suche nach verborgenen Schätzen, das Graben nach Gold. Oft führt erst ein langer Probenprozess zu einem fundierten Verständnis beziehungsweise einer umfassenden Wertschätzung eines Werkes. Im Ensemble TaG finde ich ein Umfeld, das diese gemeinsame Arbeit ermöglicht und mit Enthusiasmus betreibt, was für mich von unschätzbarem Wert ist. Martin Flüge, Schlagzeug Seit mehreren Jahren durfte ich immer wieder mit dem Ensemble TaG im Theater am Gleis spielen und seit 2010 bin ich festes Mitglied im Ensemble. Die professionelle und lockere Art der Auseinandersetzung mit neuer Musik hat mich seit dem ersten Kontakt mit diesem Ensemble fasziniert. Ich schneide und klebe gerne Noten (was meine Kinder immer gerne nachmachen) und bastle gerne mit und an Instrumenten herum (was meine Kinder ebenfalls gerne imitieren). Die Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen vom Ensemble und die Zusammenarbeit mit den Komponist/-innen ist äusserst spannend und lehrreich für mich. Die schöne Atmosphäre an den Konzerten und die meist begeisterten Reaktionen des Publikums geben mir immer wieder den Schwung, mich mit aufwändigen Set-Up Aufbauten und haarsträubenden Spielanweisungen auseinanderzusetzen – meine Familie und ich werden hoffentlich auch in Zukunft immer noch Freunde an meinem aussergewöhnlichen «Hobby» haben und Verständnis für abstrakte Rhythmen und gewöhnungsbedürftige Klänge beim Üben… Ich freue mich auf viele weitere inspirierende Programme mit dem Ensemble TaG! Ensemble TaG Neue Musik Winterthur Elefanten im All Musik und Naturwissenschaft – Szenisches Konzert Sonntag, 2. März 2014, 17.00 Uhr, Theater am Gleis Winterthur György Ligeti 1923 – 2006 Hora Lunga (1994) aus der Sonate für Viola solo Tristan Murail *1947 attracteurs étranges (1992) für Violoncello solo Olivier Messiaen 1908 – 1992 Abîme des oiseaux (1940) für Klarinette solo Edgar Varèse 1883 – 1965 Density 21.5 (1936) für Flöte solo Thomas Christoph Heyde *1973 Ensemble (1998) für präpariertes Klavier Katharina Rosenberger *1971 Neue Komposition (2013) UA für Flöte, Klarinette, Viola, Violoncello und Klavier Wendy Wan-Ki Lee autophagy (2013) UA für Flöte, Klarinette, Viola, Violoncello und Klavier John Cage 1912 – 1992 aus «Atlas Eclipticalis» (1961/62) (Uraufführung des Arrangements für Flöte, Klarinette, Viola, Violoncello und Klavier) Und Lieder von Georg Kreisler 1922 – 2011 und Tom Lehrer *1928 Klaus Brömmelmeier, Sprecher/Sänger; Anna-Katharina Graf, Flöte; Simone Keller, Klavier; Ernesto Molinari, Klarinette; Emanuel Rütsche, Violoncello; David Schneebeli, Viola; Philip Bartels, Szenische Einrichtung und Arrangements. 18 5. Konzert Elefanten im All Als Galileo Galilei 1590 bei der Untersuchung des freien Falls eine Kugel eine schiefe Ebene hinabrollen liess, gab es noch keine Uhren, die für die Zeitbestimmung genau genug gewesen wären. Der Wissenschaftler, Sohn des Lautenvirtuosen Vincenzio Galilei, besann sich auf die Musik und spielte zum Rollen der Kugel fortan die Laute, was ihm präzisere Messwerte lieferte als es mit den damals gebräuchlichen Sand- oder Wasseruhren möglich gewesen wäre. Eine wahrhaft geniale Idee – und heute weiss man, dass die Genauigkeit des musikalischen Gehörs bei etwa einer Hundertstelsekunde liegt. Unser Abend «Elefanten im All» beleuchtet mit Musik und Text die Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft. Die Themen, mit denen sich die Komponistinnen und Komponisten hierbei befassen, stammen aus den Gebieten der Mathematik, Physik, Biologie und Astronomie. Sie reichen von geometrischen Ähnlichkeitsabbildungen, mit denen sich der deutsche Komponist Thomas Christoph Heyde beschäftigt, bis zum biologischen Phänomen der Autophagozytose, mit dem sich die chinesische Komponistin Wendy Wan-Ki Lee musikalisch auseinandersetzt. Mit John Cages «Atlas Eclipticalis» erklingt ausserdem ein Klassiker der Moderne, ein Stück, das auf der Grundlage von Sternenkarten entstanden ist. Für die Schweizer Komponistin Katharina Rosenberger wiederum steht das wissenschaftliche Experiment im Zentrum ihrer musikalischen Untersuchung. Fortsetzung Seite 20 Ensemble TaG Neue Musik Winterthur Fortsetzung von Seite 19 Ergänzt werden die solistischen und kammermusikalischen Stücke – unter denen sich zwei Uraufführungen befinden – durch Texte von Ben Moore, Gerhard Neuweiler und Brian Greene. Diese Wissenschaftler haben sich in den letzten Jahren mit ihren Bemühungen, auch komplexe naturwissenschaftliche Zusammenhänge einem Nicht-Fachpublikum zugänglich zu machen, hervorgetan und sind mit Büchern wie «Das intelligente Universum» oder «Elefanten im All» auf breites Interesse gestossen. Der Schauspieler Klaus Brömmelmeier wird aber nicht nur in die Rolle des Wissenschaftlers schlüpfen, der vorliest und doziert, sondern in dieser Rolle auch Lieder zu Gehör bringen, etwa von Tom Lehrer, einem amerikanischen Mathematiker und Singer/Songwriter, der beispielsweise das Periodensystem der Elemente vertont hat. In der Antike gehörte zu den septem artes liberales, den sieben freien Künsten, neben Astronomie, Grammatik, Dialektik, Rhetorik, Geometrie, Arithmetik, auch die Musik. Von den «Schönen Künsten» im modernen Sinn war also in der Antike allein die Musik eine anerkannte Kunst. Philip Bartels 20 Eiko Furusawa, Violine Es ist für mich als Japanerin nicht so einfach, mit asiatischer Herkunft und einer fremden Muttersprache, die europäische alte Musik zu interpretieren. Ich habe fast 20 Jahre in einer anderen Kultur gelebt. Bei Begegnungen mit Komponisten wie Aaron Copland, John Cage oder Astor Piazzolla fand ich es immer sehr spannend, mit diesen direkt zusammenzuarbeiten, Fragen stellen zu können oder sie hautnah zu erleben. Zudem bin ich auch neugierig auf neue Klänge und darauf, Musik neu zu entdecken. Das Ensemble TaG bietet mir hierzu viele Möglichkeiten, es erfüllt mich und mein Leben als Musikerin mit Motivation und frischem Wind. Rafael Rütti, Klavier Mich interessiert das Lebendige, Menschliche an Musik. Eine Musik, die den Hörer bewegt und etwas in ihm auslöst, findet sich quer durch die Jahrhunderte, vom Mittelalter bis in die heutige Zeit. Dies auch im Moment erlebbar zu machen, sehe ich als Herausforderung, die sich mit jedem Werk und mit jeder Aufführung wieder von neuem stellt. Ensemble Theater am Gleis, das sind für mich spannende Programme, Neu entdeckungen und tolle Konzerte in einem stimmungsvollen Raum. Ensemble TaG Neue Musik Winterthur Aus dem wirklichen Leben Vermittlungsprojekt Vorstellungen im Mai 2014 in Zürich Dernière am Sonntag, 25. Mai 2014, 15.00 Uhr, Theater am Gleis Winterthur Musik von und mit einer Schulklasse aus Zürich und dem Ensemble TaG Texte von Ernst Jandl Leitung: Philip Bartels, Wolfgang Beuschel und Simone Keller 22 6. Konzert Aus dem wirklichen Leben Unter den Dichtern des 20. Jahrhunderts ist Ernst Jandl zweifellos einer, dessen Schaffen in vielfältiger Weise mit zeitgenössischer Musik in Verbindung steht: Seine experimentelle Lyrik, seine Sprech-, Sprach- und Geräuschgedichte hat er selbst immer wieder zusammen mit improvisierenden Musikern in unterschiedlichsten Formationen vorgetragen. Bereits 1966 arbeitete er mit dem Komponisten Ernst Kölz an der Sprechoper «Szenen aus dem wirklichen Leben», von der Jandl fand, sie sei die «passendste Kombination von Wort und Musik: durch eine Sprache, die zur Musik, und eine Musik, die zum Wort tendiert, entsteht als ein Neues und Ganzes: Sprechmusik.» Und – last but not least – war er Anglist und der kongeniale Übersetzer einiger Schlüsselwerke von John Cage, wie z.B. dem «Vortrag über nichts». 1975 schreibt Ernst Jandl, selbst viele Jahre als Deutsch- und Englischlehrer tätig, seiner Verlegerin, wenn er denn überhaupt eine pädagogische Absicht verfolge, würde diese darin bestehen, «Kindern ein gewisses Gefühl für Poesie zu vermitteln, oder es in ihnen zu wecken, oder – besser noch – es ihnen zu bestätigen. […] Kindern, die für die Welt noch offen sind, sollte man zeigen, dass Gedichte etwas an Spiel und Lust enthalten, und dass auch sie Gedichte schreiben können, so wie sie zeichnen und malen, singen und musizieren». Während mehrerer Wochen arbeiten die Musikerinnen und Musiker des Ensemble TaG mit einer Zürcher Schulklasse an Sprachmusik, erfinden eigene Geräuschgedichte und Wortkompositionen, beschäftigen sich mit der Frage, wie man Musik aufschreiben kann und treten schliesslich in einem gemeinsamen Konzert auf. Philip Bartels Ensemble TaG Neue Musik Winterthur «Denn das Schöne…» Erich Schmid – Anton Webern – Erich Itor Kahn Freitag, 20. Juni 2014, 20.15 Uhr, Theater am Gleis Winterthur Samstag, 21. Juni 2014, 17.00 Uhr, Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) Erich Schmid 1997 – 2000 Notturno, op. 10 (1935) für Violine, Oboe, Klarinette, Violoncello Erich Schmid Sehnsucht (1926) für Chor a cappella Erich Schmid Kanon für Anton Webern (1943) für Chor, Klarinette/Bassklarinette, Horn, Trompete, Harfe, Celesta, Violine, Viola, Violoncello Anton Webern 1883 – 1945 Lieder, op. 8 (1910) für mittlere Stimme, Klarinette/Bassklarinette, Horn, Trompete, Harfe, Celesta, Violine, Viola, Violoncello Erich Itor Kahn 1905 – 1956 Drei Madrigale (1933) auf Themen aus der Volksmusik osteuropäischer Juden für Chor a cappella (Uraufführung Originalfassung mit deutschem Text) Erich Schmid Splitter (1941) für Klavier solo Erich Itor Kahn Vokalise (1954) für fünfstimmigen Chor a cappella Anton Webern Geistliche Lieder op. 15 (1917 – 22) für hohen Sopran, Flöte, Klarinette/Bassklarinette, Harfe, Violine/Viola Erich Itor Kahn Actus tragicus (1946 – 47) für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, 2 Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass Erich Schmid Vier Chöre auf Texte von Bruno Schönlank, op. 15 (1930 – 40) mit neu erstelltem Instrumentalpart von Burkhard Kinzler 24 7. Konzert «Denn das Schöne…» Koproduktion mit dem Kammerchor Winterthur und der Zürcher Hochschule der Künste Unter der Gesamtleitung von Burkhard Kinzler werden das durch Studierende der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) erweiterte Ensemble TaG und der Kammerchor Winterthur selten zu hörende Werke eines politisch und kulturell äusserst spannenden Zeitraums (1910 – 1954) zur Aufführung bringen. Die Freundschaft des Solothurners Erich Schmid und des in Hessen geborenen Erich Itor Kahn wuchs beim gemeinsamen Studium in Frankfurt. Beide beschäftigten sich mit den kompositorischen Mitteln der Neuen Wiener Schule und unterhielten einen regen Austausch. Anton Webern, dessen Musik für die nachfolgenden Generationen Referenzcharakter bekam, wurde auch von Erich Schmid verehrt. Er widmete ihm anlässlich dessen Besuchs in der Schweiz den «Kanon für Anton Webern». Wir wollen mit unserem Projekt dazu beitragen, einige der mit höchstem Anspruch und in eigenständiger Sprache komponierten Werke dieser fast vergessenen Komponisten wieder ins Bewusstsein zu bringen. Kahns Madrigale werden erstmals zusammenhängend in der deutschen Originalfassung aufgeführt, Schmids Chöre werden mit in der Tradition der Neuen Wiener Schule neu erstelltem Instrumentalpart erklingen. Eiko Furusawa, Violine; Anna-Katharina Graf, Flöte; Emanuel Rütsche, Violoncello; Rafael Rütti, Klavier/Celesta; Mateusz Szczepkowski, Viola; Martin Truninger, Klarinette; Studierende der ZHdK: Anna Gschwend, Sopransolo; Simon Wiener, Violine, Lisa Weiss, Kontrabass; N.N., Horn; Carolina Coimbra, Harfe; N. N., Oboe; N. N., Trompete; N. N., Fagott; Kammerchor Winterthur; Burkhard Kinzler, Leitung Ensemble TaG Neue Musik Winterthur Wir danken Kammerchor Winterthur Paul Reinhard Stiftung 26 Ihre Unterstützungsmöglichkeiten Freund/-in Mit einem Betrag von 20 Franken übernehmen Sie einen Anteil an unseren Versandkosten. Mitglied Der jährliche Mitgliederbeitrag beträgt 100 Franken. Dafür erhalten Sie an unseren Konzerten Eintritt zu ermässigtem Preis. Gönner/-in Mit einem Beitrag ab 150 Franken erhalten Sie freien Eintritt zu unseren Konzerten. Durch Ihre Unterstützung tragen Sie dazu bei, dass in Winterthur die Konzertreihe «Ensemble TaG Neue Musik Winterthur» stattfinden kann. Ihren Beitrag können Sie mit dem entsprechenden Vermerk (Freund/-in, Mitglied, Gönner/-in) auf folgendes Konto einzahlen: PC: 84-53242-7 – Theater am Gleis, Ensemble TaG Neue Musik Winterthur Ensemble TaG Neue Musik Winterthur Hohe Ansprüche führen zum Erfolg. Wer sich stetig verbessert, setzt sich leichter durch. Deshalb strebt Sulzer seit über 175 Jahren danach, mehr zu leisten, als der Kunde erwartet. Mit optimalen Strukturen. Dank schlanker Prozesse. Und in respektvollem Umgang mit der Quelle unseres Erfolgs: den Menschen in unserem Unternehmen. Weitere Informationen: www.sulzer.com AMW, Winterthur Altstadt SB B Bus Theater am Gleis Untere Vogelsangstrasse 3 8401 Winterthur 052 212 79 55 R E S E R V AT I O N : Notenpunkt Obere Kirchgasse 10 8400 Winterthur 052 214 14 56 info@noten.ch Ensemble TaG .ch