Von wegen "Sado-Maso

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Von wegen "Sado-Maso
SPIEGEL ONLINE - Druckversion - 15 Jahre SMS: Von wegen "Sado-Maso-Schrei... Seite 1 von 2
09. Dezember 2007,
09:44 Uhr
15 JAHRE SMS
Von wegen "Sado-Maso-Schreiben"
Eigentlich ist die Kommunikation per SMS eine Qual: Verkrampft drückt man da vielfach auf
winzigen Tasten herum, um minimale Messages an den Mann zu bringen. Das allerdings ist
schnell und billig - und damit ein Erfolgsrezept: Deutschland "simst" nach Kräften, bis hin zur
Kanzlerin.
Sogar vom Ergebnis ihrer Wahl zur Bundeskanzlerin erfuhr Angela Merkel (CDU) per SMS. Die
Kurzmitteilung ist zum Kommunikationsmittel für alle Informationen geworden. Nicht nur die
Bundeskanzlerin, die unter Journalisten als SMS-Päpstin gilt, gibt wichtige Anweisungen per Kurznachricht.
Die SMS ist in allen Teilen der Gesellschaft angekommen. Menschen jeden Alters und jeder
Gesellschaftsschicht nutzen dieses Kommunikationsmittel, dass Anfang Dezember sein 15-jähriges
Bestehen feiert.
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland nach Angaben des
Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue
Medien (Bitkom) 22,4 Milliarden Kurzmitteilungen verschickt worden. Die
Zahl soll in diesem Jahr noch anwachsen. Durchschnittlich schreibt Bitkom
zufolge jeder Deutsche rund 280 SMS im Jahr. 1999 belief sich das
Nachrichtenschreiben übers Handy erst auf 44 Stück.
Die erste Kurznachricht des Short Message Service (SMS) wurde nach
Bitkom-Angaben Anfang Dezember 1992 von einem Computer an ein
Mobiltelefon im britischen Vodafone-Netz gesendet. Dabei wurde ein kurzer
Weihnachtsgruß übermittelt.
SPIEGEL ONLINE
SMS: Nie war das Schreiben von
Liebesbriefen qualvoller
Was ursprünglich als kostenloser Service entwickelt wurde, ist mittlerweile
für die Branche ein Riesengeschäft. Der weltweite Umsatz mit SMS wird in
diesem Jahr nach Informationen des Marktforschungsinstituts Informa
Telecoms and Media 60 Milliarden Dollar (41 Milliarden Euro) betragen.
"Die SMS ist Teil unseres Alltags geworden", sagte Kommunikationsforscher Joachim Höflich von der
Universität Erfurt. Sie sei ein unaufdringliches Kommunikationsmittel und allgegenwärtig in jedem
Lebensbereich. Das Phänomen habe sich in den vergangenen Jahren normalisiert.
Bei der SMS gilt es, in 160 Zeichen möglichst originell zu sein und sich kurzzufassen. In den vergangenen
Jahren hat sich vor allem unter Jugendlichen eine verkürzte Sprache entwickelt, mit zahlreichen Zeichen
und Abkürzungen, die beispielsweise Emotionen ausdrücken sollen. Höflich zufolge ist das ein typischer
Prozess, da Jugendliche gern ihre Sprache abänderten, um sich abzugrenzen.
Scheidung per SMS
Seit einigen Jahren können auch MMS verschickt werden. Das sind multimediale Nachrichten, die auch
Formatierungen oder kleine Bilder enthalten. "Für einen Abgesang auf die SMS gibt es aber noch lange
keinen Anlass", sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Dafür seien SMS und MMS schon viel zu
sehr Teil des täglichen Lebens geworden. Eher ersetze die MMS mit dem eigenen Urlaubsfoto die Postkarte.
Manchmal erreichen den Handybesitzer nicht nur schöne Urlaubsgrüße per SMS, sondern auch schlechte
Nachrichten. Erst vor kurzem klagte Boris Beckers Ex-Freundin Sharlely Kerssenberg darüber, dass der
ehemalige Tennisstar die Beziehung mit einer Kurznachricht beendete. Ebenso erging es angeblich Kevin
Federline, der die Scheidungsmitteilung von Britney Spears auf diese Art und Weise erhielt. Das Schicksal
teilt auch Ralph Siegel. Nadja Abd El Farrag gab ihm per SMS den Laufpass.
Zu Weihnachten und an Silvester werden SMS und MMS hauptsächlich genutzt, um Weihnachts- und
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Neujahrsgrüße zu verschicken. Allein an den Festtagen, Silvester und Neujahr im vergangenen Jahr wurden
allein bei Vodafone 130 Millionen SMS und MMS versendet.
Nadine Schimroszik, ddp
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SMS: Stoppt den Tastenterror!
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