Die Familie Heldt

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Die Familie Heldt
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Die Familie Heldt
aus Schleswig-Holstein
Vorrede
1996 habe ich mit einer Familien-Chronik begonnen, in der alle direkten Vorfahren meiner
Söhne aufgeführt werden sollten. Mittlerweile hat mich die Gegenwart überholt und diese
Familien-Chronik soll nach dem Willen der Eltern für meine erste Enkelin Linda,
*21.03.2002, aufbereitet werden. Hier werde ich sicherlich Unterstützung von meiner
Schwiegertochter Netti und deren Mutter erhalten.
Die derzeit (immer noch unfertige) Gesamt-Chronik umfasst neben allgemeinen und regionalen geschichtlichen Themen natürlich auch Familiengeschichte. Die hier dargestellte
Geschichte der Familie Heldt ist ein aktualisierter Auszug aus dem Gesamtwerk, der 1999
in der damaligen Fassung auf der Homepage der SH eingestellt worden war, aber aufgrund einer der vorletzten Aktualisierungen dieser Homepage wohl im Nirwana verschwunden ist.
Wer zu den Linien der in diesem Auszug genannten Ehefrauen weitere Informationen haben möchte oder da auch vielleicht Ergänzungen geben kann, ist herzlich willkommen, mit
mir Kontakt aufzunehmen:
barbara.pueschel@t-online.de
Weiterhin gibt es Vorfahren von meinen Söhnen im Westerwald, im Bergischen, in Schlesien, in Essen/Ruhr usf. Das sind nur ein paar weitere Regionen außerhalb von Schleswig-Holstein, in denen sich Vorfahren finden.
Ich danke allen, die mir bei der nicht immer leichten Suche vor Ort behilflich waren.
Barbara Püschel
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aus Schleswig-Holstein
Schenkt man einer Familien"geschichte" Glauben, stammen die Heldts aus dem Kirchspiel
Sankt Johannis in der Landschaft Stapelholm.
Das ist nach dem derzeitigen Forschungsstand schlichtweg falsch. Sankt Johannis war eine Kapelle, "die keine Taufgerechtigkeit" hatte. Sie "lag östlich vom Wege Seeth nach
Schwabstedt"( Jessen, Seite 84) und gehörte zum Dorf Dornebüll. Als dieses Gebiet durch
die "große Manntränke", auch Mandränke oder Marcellusflut, vom 16. Januar 1362 überflutet wurde, flohen viele Einwohner und ließen sich in Drage nieder. Andere Flüchtlinge
gründeten das Dorf Seeth.
Die Familie Heldt sei damals oder nach einer späteren Sturmflut in die Nähe von Husum
gezogen und habe sich dort niedergelassen. Peter Sievert Heldt, der erste in Witzwort
nachweisbare Vorfahre, war Zimmermann; er ist sicherlich nicht aufgrund einer Sturmflut
umgesiedelt und hat wohl eher in den "Hof" seiner Schwiegereltern eingeheiratet bzw. in
Witzwort selbst einen kleinen Grundbesitz erworben.
Auch die Erzählung, dass das Ostenfelder Bauernhaus (heute im Freilichtmuseum Husum
wieder aufgebaut) das Stammhaus dieser Familie Heldt sei, lässt sich nicht beweisen. Die
Bewohner des Hauses hießen zwar auch Heldt, aber eine Verbindung zwischen beiden
Familien besteht bisher nicht.
Ostenfelder Bauernhaus im Freilichtmuseum Husum
Zur Erinnerung an die Herkunft und den Verlust der Heimat (im KSP St. Johannis) durch
eine Sturmflut sollte der erste Sohn immer den Namen oder Zweitnamen Johannes erhalten. Diese Geschichte ist aus dem Buch von Willers Jessen über Stapelholm entnommen
und lässt sich durch Taufeinträge nicht nachweisen.
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Nach den Kirchenbucheinträgen ließ sich feststellen, dass der erste Heldt der erforschten
Familie, Peter Sievert, seit etwa 1757, vielleicht auch schon eher, in Witzwort ansässig
war. Er ist jedoch in Süderstapel geboren.
Ebenso wenig wie sich zur Zeit die Herkunft der Heldts auf Sankt Johannis zurückführen
lässt, ist die Herkunft Peter Sieverts auf Martin Heldt oder die hamburgische Kaufmannsfamilie Heldt zurückführen (Vermutung meines Großonkels aufgrund der Unterlagen aus
den 30ger Jahren). Es mag sein, dass Martin Heldt zu einer Nebenlinie der direkten Vorfahren zählt.
Martin Heldt war Kaufmann und Schiffseigner. Er ist wahrscheinlich zwischen dem
25.01.1721 und dem 08.03.1722 gestorben. Am 15.07.1719 wurde ihm durch Ulrica Eleonora von Schweden Rang und Charakter eines Kommandeurs der Admiralität verliehen.
Aus Auszügen (Der Chef für Göteborgs Geschwader Registratur 1717, 1719, 1721,1722,
1725), die sich bei den Unterlagen von Forschungen aus den dreißiger Jahren befanden,
und der Liste der Gotenburger Privatflotte (1710-1719) geht folgendes hervor (die Daten
beziehen sich auf die Eintragung im Register):
!
09.05.1717: Ursprungsreder der "Hoffnung", im Jahr 1717 von Kaperkapitän Mathias
Wold/Wood geführt, besaß acht Kanonen; 1714 und 1715 war Martin Heldt selbst Kapitän auf diesem Schiff; der Kapitän erhält die Erlaubnis, dänische, russische und andere
Fahrzeuge anzugreifen und zu kapern; datiert in Stralsund 09./18. Februar 1715
!
08.06.1717: Mathias Wold hat mit dem von ihm geführten Kaperschiff "Hoffnung" eine
Dreimast-Galliot mit Namen "De Jonge Jarig" aufgebracht
!
18.10.1717: Erlass für Kapitän Heldt bezüglich der angeforderten Munition; kein
Schiffsname; die Besatzung beträgt 30 Mann
!
04.03.1719: eine von der königlichen Admiralität einberufene öffentliche Auktion; Martin Heldt und seine Erben erbitten die Übergabe des Kaufvertrages für die Fregatte
"Cath(a)rina Galley" für eine Summe von 15.300,00 skr. in Münzzeichen; da er gezahlt
hat, wird ihm die Fregatte mit Zubehör am 24.03.1719 übergeben
!
18.03.1719: ein Schreiben u.a. an Kapitän Heldt, darüber Bericht zu erstatten, welche
holländischen Schiffe nach Frankreich oder anderen Plätzen aufgebracht und dort
samt Ladung verkauft wurden
!
28.03.1719: die große Galliot "Louisa" hat der Kaperkapitän Heldt mit mehreren Kaperkapitänen genommen und sie mit seiner eigenen Mannschaft besetzt, nachdem er
einen Teil der Soldaten zur Vervollständigung der Besatzung erhalten hat; liegt im Rive
Fjord, ankert vor der Festung Elfsborg
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04.04.1719: Erklärung, dass keine Schiffe nach Frankreich aufgebracht und dort verkauft wurden
!
21.01.1721: Gesuch des Kaufmanns Jean Gerkens und Mitinteressenten, eine ihm und
dem Kommandeur Heldt gehörige Fregatte, "Delphin", die Anfang 1720 in königlichen
Dienst genommen wurde, freizugeben bzw. den Gegenwert der Fregatte zu erstatten;
Ursprungsreder war Martin Heldt, 1717 und 1718 war Fredrik Lind Kapitän; es wurde
ein Schatzungsprotokoll erstellt
!
08.03.1722: Bitte um Durchfahrt der Fregatte "Emanuel" durch den Kaufmann Johann
Gerkens, die zu einem Viertel ihm gehörte und zu drei Vierteln den Heldtschen Erben;
der Kapitän hieß Wessenberg; es muß nachgewiesen werden, dass die Heldtschen
Erben eine Kaution für ihre drei Viertel Anteile hinterlegt haben
!
12.04.1725: Bitte um Freigabe der Fregatten "Delphin" und "Fortuna" ("Fortuna Pallard"?) durch Gosche Heldt; er bezieht sich auf ein Schreiben vom 13.05.1720
!
22.11.1725: Freigabe der Fregatten "Delphin" und "Fortuna Pallard"; Gosche Heldt bezieht sich erneut auf ein Schreiben, einen Vertrag oder vielleicht eine Schatzungsliste
vom 13.05.1720.
eine Fregatte (Fotografie eines Modells im Deutschen Museum, München)
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Es könnte sich bei dem genannten Martin Heldt um den am 05.07.1687 getauften Sohn
von Gosche Heldt und Margaretha Haase handeln. Es gab in der Kinderreihe dieses Ehepaares auch einen Gosche Heldt (s.u.). Das kann wegen fehlender Daten zur Familie von
Martin Heldt jedoch nicht nachgewiesen werden.
Die Hamburger Kaufmannsfamilie Heldt lässt sich bis in das Jahr 1589 zurückführen
und stammt aus Meldforf. Sie war über 300 Jahre in Hamburg ansässig und gehörte dort
zu den angesehenen Bürgerfamilien. Sie handelte mit Tüchern und besaß für ihren Handel
mit England eigene Schiffe. Vielleicht ist Martin Heldt ein Angehöriger dieser Familie gewesen. Einen Nachweis für diese Familienzugehörigkeit gibt es derzeit ebenso wenig wie
die Zugehörigkeit zur Familie Heldt aus Süderstapel, obwohl dies wahrscheinlicher erscheint.
Die Kirchenbücher von Süderstapel beginnen 1585; Lücken gibt es bei den Taufen 16311653, bei den Heiraten 1603-1606, 1631-1663 und bei den Begräbnissen 1631-1663 und
1705-1716.
Peter Heldt, * vor 1635, vermutlich in Süderstapel, ist der älteste bekannte Vorfahre. Er
heiratete vor 1653, denn 1653 wurde ihm in Süderstapel das Zwillingspaar Regina und
Margaretha geboren. Der Name der Ehefrau wird in der Eintragung nicht genannt. Weitere
Kinder sind:
Gosche
~07.04.1656
NN (m)
~12.07.1659
Außer zu Gosche konnten in den Kirchenbüchern keine ergänzenden Daten zu anderen
Kindern oder Sterbeeinträge der Eltern gefunden werden.
Gosche Heldt, * 1656, heiratete am 23.10.1684 in Süderstapel Margaretha Haase. Margaretha wurde am 27.04.1659 als Tochter von Peter Hass und NN getauft. Am 25.03.1705
wurde sie beerdigt, gestorben ist sie im Haus an der Steinschleuse. Ein Herkunftsattest
vom 29.01.1694 bescheingt, dass Gosche Heldt in Süderstapel lebte (Landesarchiv
Schleswig, Abt. 7, Nr. 5605). Am 25.05.1703 wurde er zum Schleusenwächter an der
Steinschleuse im Sorger Koog bestellt. Es ist anzunehmen, dass er diese Aufgabe bereits
seit 1700 wahrnahm (Landesarchiv Schleswig, Abt. 7, Nr. 3250). In 1704 wurde sein Sohn
Peter Amtsnachfolger. Gosche Heldt wurde in Süderstapel beerdigt am 16.08.1705.
Kinder aus der Ehe mit Margaretha waren:
Peter
~23.09.1685
Marten
~Dom 2. p Trin 1687 (= 05.06.)
Johann
~08.03.1689
Margaretha ~Dom 16. p Trin 1690 (= 05.10.)
Gosche
~30.01.1694
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Johann wurde am 25.05.1689 beerdigt. Gosche Heldt, * 1694, könnte derjenige sein, der
1725 wegen Freigabe der Schiffe seines Bruders Martin geschrieben hat. Im Schriftverkehr 1725 wegen der Schiffe wird ein Gosche Heldt explizit als Bruder von Martin Heldt
genannt.
Peter Heldt, * 1685 in Süderstapel, setzt meine direkte Linie fort. Er heiratete am
18.11.1708 in Süderstapel Margaretha Sievers und am 09.02.1738 ebenfalls in Süderstapel, Catharina, die Witwe des Claus Volkert.
Margaretha Sievers wurde am 05.09.1686 als Tochter von Peter Sievers in Süderstapel
getauft und am 10.11.1730 dort begraben. Für Peter Heldt ließ sich in Süderstapel kein
Sterbeeintrag finden. Es mag sein, dass er in Witzwort verstorben ist. Er war Kirchenjurat,
lebte auf der Steinschleuse bei Süderstapel, wo er seit 1704 das Amt des Schleusenwärters versah.
An Kindern sind bekannt:
Margaretha
~ Dom. 13. post Trinitatis 1709 (= 18.09.)
Heine
~ Mittwoch nach Invocavit 1711 (= 18.02.)
Gosche
~ Dom. 17. post Trinitatis 1713 (= 27.09.)
Peter
~24.10.1715
Marten
~10.08.1720
Johann
~ Dom. 4. Advent 1723 (= 22.12.)
Sievert
~22.02.1727
Peter Sievert
~07.10.1730
Margaretha, * 1709, war Taufpatin bei Kindern des Bruders Peter Sievert in Witzwort. Aus
diesen Einträgen geht hervor, dass sie mit Peter Thomß verheiratet war.
Gosche heiratete am 06.08.1740 in Süderstapel Catharina Klincken, Tochter des Hans
Klincken aus Bergenhusener Kleinen See. Ob es sich bei einem Begräbniseintrag aus
1749 für Trinke Heldt, verheiratet, 37 Jahre alt, um seine erste Ehefrau handelt, muss offen bleiben.1758 heiratet er in zweiter Ehe Elisabeth Stens. Ihm wurden folgende Kinder
geboren:
Catharina
*1742
Heinke
*1745
Frauke
*1747
Peter war seit dem 19.05.1745 mit Maria Lucia Kohler (auch Kähler), älteste Tochter von
Christian Kohler, verheiratet. Er war Zimmermann und starb 1780 in Süderstapel als Sohn
des gewesenen Kirchenjuraten Peter Heldt. Kinder waren:
Peter
*1745
Johann Sievert
Heirat am 4.10.1779 in Süderstapel mit Margaretha Frahm,
Tochter von Peter Frahm und Marike Grafen aus Norderstapel
Margaretha Dorothea
*1751
Wiebke Catharina
*1754
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aus Schleswig-Holstein
Lucia Maria
Lucia Maria
*1757
*1759
Peter Sievert Heldt wurde in der Steinschleuse geboren und am 07.10.1730 in Süderstapel getauft. Am 05.07.1757 heiratete er als Geselle Anna Bocatz in Witzwort bei Husum.
Annas Eltern waren Jochim Bocatz und Catharina Matthies. Sie starb am 05.07.1780 in
Witzwort. Aus Anlaß einer bevorstehenden zweiten Eheschließung von Peter Sievert Heldt
mit Catharina Jensen aus Ülvesbüll wurde am 28.02.1781 im Schuld- und Pfandprotokoll
die Verpflichtung eingetragen, dass er seine vier Kinder aus erster Ehe, Margaretha (14
Jahre), Jochim (12 Jahre), Anna (4 1/2 Jahre) und Peter Sievert (2 1/2 Jahre) bis zu deren
Volljährigkeit zu alimentieren habe. Weitere Kinder sind zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben, da sie keine Erwähnung finden. Wahrscheinlich geschah die Eintragung auf Veranlassung seines Schwiegervaters, Jochim Bocatz. Bezeugt wurde Eintragung durch einen Schwager und den Schwiegervater (Landesarchiv Schleswig Abt. 163 Nr. 2500).
Vor seinem Tod am 17.11.1789 im Alter von 59 Jahren und einem Monat war er Stavenbesitzer (kleiner Grundbesitz im Eigentum) in Süderhöft bei Schwabstedt. Im Juli 1790
wurde der Besitz in Süderhöft zwischen der nachgelassenen Witwe, den Kindern der ersten Ehe und den Kinder der zweiten Ehe aufgeteilt und verkauft (Landesarchiv Schleswig
Abt. 163 Nr. 2285). Nach dem Tod der Witwe wurde 1835 der Besitz in Schwabstedt an
die Kinder aus der zweiten Ehe, Johann Sievert Heldt und Maria Catharina Heldt, verheiratet mit Peter Reese, vererbt.
Ob die Kinder aus der ersten Ehe mit dem Vater und der Stiefmutter nach Süderhöft zogen oder ob sie bei den Großeltern in Witzwort blieben, ist nicht klar, zumal die älteren
Kinder später in der Nähe von Witzwort heirateten bzw. dort ihre Existenz hatten.
Margaretha
Jochim
Catharina
Peter
Margaretha
Jochim
Anna Christina
Peter Sievert
Peter Sievert
Anna
Peter Sievert
Maria Catharina
Johann Sievert
*28.10.1758
*26.01.1760
*24.11.1762
*31.12.1764
*13.01.1767
*17.02.1769
*28.02.1771
*20.07.1772
*17.09.1773
*19.06.1776, ~23.06.1776
*21.08.1778
* in zweiter Ehe
* in zweiter Ehe
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aus Schleswig-Holstein
Margaretha, *13.01.1767, heiratete in Witzwort den Maler Nicolay Lewin Axen, dessen Eltern Nicolay Axen (+18.02.1797 in Tating) und Anna Dorothea Clausen (+29.03.1778 in
Tating) waren. Nicolay Lewin Axen hatte eine Schwester Anna Margaretha und einen Bruder Titus. Ein Sohn, Thomas, *27.05.1804 in Witzwort, war Kaufmann in Itzehoe und verstarb dort am 05.02.1879 (DGB Bd. 39, S. 256).
Jochim, *17.02.1769, wird in der Volkszählung von Witzwort 1803 (Landesarchiv Schleswig Abt. 412, Nr. 74) als lediger Häuerling und Zimmermann bezeichnet. Ein Häuerling ist
ein Siedler, der von einem Bauern gegen Zinszahlung ein kleines Haus, einen Garten und
ein Stück Land erhält; er leistet beim Bauern Arbeit gegen Lohn. Laut Eintrag war er 34
Jahre alt. Am 09.05.1805 heiratete er in Witzwort Christina Dorothea Peters, deren Eltern,
Peter Peters und Catharina Husmer, bereits verstorben waren.
Anna, *19.06.1776, heiratete am 17.05.1802 in Tating Meinert Hinrichs. Die Eltern von
Meinert waren Sievert Hinrichs und Mumcken Pauls.
Peter Sievert Heldt, * am 21.08.1778, begründete die Kieler Linie. Der Vater wird im Taufeintrag als Hausmann (Bauer mit kleinem Grundbesitz) bezeichnet. Peter Sievert schrieb
sich am 03.05.1797 an der Kieler Universität als Theologiestudent ein und studierte bei
Professor Doktor Martin Ehlers Philosophie. Es wird sich wohl kaum feststellen lassen, ob
dieses Studium von ihm gewollt oder das übliche Schicksal des jüngsten Sohnes war. Da
der Vater 1789 verstarb, dürften entweder die Stiefmutter oder eher der Großvater Jochim
Bocatz das Studium veranlasst haben.
Im Jahre 1800 erhielt Peter Sievert das öffentliche akademische Zeugnis. Am 26.12. des
gleichen Jahres heiratete er in Kiel Maria Elisabeth Elsabe Ibens (*26.12.1779 in Kiel), deren Vater Böttcheramtsmeister Hironimus Peter Detlef Friedrich Ibens war. Ihre Mutter war
Sophia Maria Schacken. Für 1803 ist er in Kiel nachgewiesen. Am 13.02.1803 lebte er
(Kandidat der Theologie) mit Ehefrau und erstem Söhnchen, Hieronimus Peter, bei seinen
Schwiegereltern zwischen dem Papentor und der Holsterstraße, Haus 105 im IV. Quartier.
Weitere Mitbewohner waren die Mietsleute Iver Petersen, Student der Theologie, Jens
Back, Student der Theologie, Peter Dirks, Student der Medizin, der Böttchergeselle Claus
Nicolaus Jappe und die Dienstmagd Catharina Elisabeth Dame.
1802 ließ sich Peter Sievert auf Gottorf examinieren und bestand das theologische Examen im dritten Charakter mit Auszeichnung. Nach seinem Examen wirkte er bis 1807 am
Vestschen Institut bei Trolleberg auf Fünen. (Das kann wohl nicht direkt nach dem Examen gewesen sein, da die Tochter Sophia Maria Catharina am 23.09.1803 in Kiel geboren wird.) Am 16.10.1807 begann er seinen Dienst als Subrektor an der Domschule in
Schleswig, Amtseinführung durch Herrn Adler am 04.01.1808, den er bis April 1816 ausübte.
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Die Familie Heldt
aus Schleswig-Holstein
entnommen aus: Efterladte Papirer
Bereits damals scheint das "dt" im Namen Heldt wichtig und erwähnenswert gewesen zu
sein. Schumacher schreibt in seinen Genrebildern "... man schickte uns einen gewissen
Heldt (nicht Held) ..." Diese Anmerkung kann allerdings auch eine Anspielung auf die Probleme Peter Sieverts gewesen sein.
In Schleswig wohnte die Familie im Haus des Frühpredigers, Süderdomstraße 9, nachdem
es instand gesetzt worden war. Peter Sievert unterrichtete in der Tertia; von den Schülern
erhielt er das Klassengeld. Sein Gehalt betrug 400 Reichstaler. Ab 1813 unterrichtete er
u.a. Rechnen und Schönschreiben. Ebenfalls 1813, im Mai, inserierte Peter Sievert gemeinsam mit Paul Mumsen, ein Mitlehrer, im Schleswiger Intelligenzblatt, dass sie eine
Vorbildungs- und eine Bildungsschule für junge Mädchen einrichten wollten. Ob diese
Schule wirklich eingerichtet wurde, konnte ich nicht feststellen. 1814 erschien im Schleswiger Intelligenzblatt eine weitere Anzeige, die für diese Schule warb. 1815 veröffentlichte
er in Schleswig eine lateinische Grammatik (Kleine Grammatik nach den Grundsätzen einer allgemeinen Sprachlehre zur Erlernung der lateinischen Sprache), die bei seinen Kollegen und Vorgesetzten auf herbe Kritik stieß. In dieser Grammatik ging er nicht von den
üblichen vier Modi (Indikativ, Konjunktiv, Imperativ und Infinitiv) aus, sondern er betrachtete das Partizip und das Gerundium als weitere Modi des Lateinischen (nicht unlogisch, aber ungewöhnlich).
Im April 1816 wurde er auf zwei Monate vom Dienst suspendiert (öffentliches Ärgernis
durch Trunksucht). Nachdem er seinen Dienst wieder angetreten hatte, verfiel "er infolge
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aus Schleswig-Holstein
übermäßigen Genusses geistiger Getränke sowie trauriger häuslicher Verhältnisse in eine
Gemütskrankheit" (Hinrichsen, S. 32). Welche "traurigen häuslichen Verhältnisse" mögen
das gewesen sein? Er wurde nach Kiel gebracht, wo er am 04.09.1816 mit 38 Jahren im
Krankenhaus starb. Er hinterließ seine Witwe und sechs Kinder.
Ob seine Ehefrau schon vor 1816 wieder zu ihren Eltern nach Kiel gegangen war, konnte
ich nicht feststellen. Es scheint aber, wegen der "traurigen häuslichen Verhältnisse" und
da er nach Kiel gebracht wurde, recht wahrscheinlich. Für 1828 lässt sich nachweisen,
dass seine Witwe und vier Kinder bei der Schwiegermutter Ibens, der Witwe des Böttcheramtmeisters Peter Hironimus Detlev Friedrich Ibens, lebten und von ihr unterhalten wurden. Der weitere Verbleib von Maria Elisabeth Elsabe Ibens, seiner Witwe, ist in Kiel nicht
festzustellen. Es gibt keinen Hinweis auf eine zweite Ehe und auch keinen Sterbeeintrag.
Hironimus Peter Sievert, *13.04.1801 in Kiel, war später Privatsekretär beim dänischen
König. Über seinen weiteren Verbleib konnte bisher nichts in Erfahrung gebracht werden.
Sophia Maria Catharina, *23.09.1803 in Kiel, heiratete am 30.10.1833 in Friedrichstadt
Doktor (Arnold?) Versmann. Sie hatten fünf Kinder, die alle unverheiratet blieben und an
Schwindsucht starben (DGB Bd. 21, S. 162, Bd. 128, S. 453). Sie selbst starb am
04.01.1855 in Blankenese ebenfalls an Schwindsucht.
Benedicte Friederike Henriette Maria, *07.01.1809 in Schleswig, heiratete nach dem
24.08.1836 Pastor (Christian?) Nissen. Aus dieser Ehe gingen ein Sohn und drei Töchter
hervor. Eine Tochter ehelichte einen Lehrer Neubert, eine andere einen Herrn Hinrichsen.
Maria Augusta, *31.10.1812 in Schleswig, heiratete einen Doktor Schröder. In dieser Ehe
gab es zwei Töchter, von denen eine, Claudine, mit einem Herrn Meinert in Lübeck verheiratet war. Sohn Karl, der Kaufmann war, ist im ersten Weltkrieg gefallen. Die zweite Tochter, Cecilie, war verheiratet mit dem Lehrer Morgen in Pinneberg.
Bernhard Heldt, *24.08.1806 in Bernstoffmünde bei Trolleberg, setzte die Kieler Linie fort.
Er erlernte in Kiel, wohl im Geschäft seiner Großeltern, den Beruf des Böttchers. Mit drei
weiteren Geschwistern und seiner Mutter lebte er bereits seit dem Tod des Vaters, vielleicht auch schon vorher, bei seinen Großeltern in Kiel. Der Großvater, Hironimus Peter
Detlef Friedrich Ibens, starb am 29.12.1818. Nach dem Tod des Großvaters behielt die
Großmutter als Meisterwitwe die Böttcherprofession und ernährte mit dem Verdienst die
Familie.
Nach den Regeln der Böttcherzunft in Kiel durfte sie das Geschäft mit den notwendigen
Gesellen und Lehrlingen weiterführen. Hintergedanke dieser Regelung war, dass eine solche Amtsmeisterwitwe möglichst schnell nach dem Tod des Ehemannes einen Altgesellen
ehelichte, der dann das Meisterrecht in der Zunft erwarb, um das Geschäft fortführen zu
können. Das aber hat Sophia Maria Ibens, * Schacken, nicht gemacht. Bis zu ihren Tod
1832 führte sie den Böttcherbetrieb, auch mit Hilfe ihres Enkels Bernhard.
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aus Schleswig-Holstein
Bernhard ging nach seiner Gesellenprüfung, die er Ostern 1825 ab legte, für ein gutes
Jahre auf Wanderschaft, bevor seine Großmutter ihn zurückholte, um den Lebensunterhalt
der Familie zu sichern. Mit dieser Wanderschaft hatte er die vorgeschriebene Wanderzeit
von einem Jahr mehr als erfüllt. Am 11.08.1825 (Beginn der Wanderschaft) war er in Wismar und wanderte bis zum 08.11.1826, wobei er in Warin, Rostock, Magdeburg und Bremen arbeitete.
Eineinhalb Jahre später wandte sich Sophia Maria Ibens an die königliche Kanzlei in Kopenhagen. Sie bat in einem Schreiben vom 17.06.1828 darum, dass das Böttcheramt in
Kiel angewiesen werde, ihr zu gestatten, ihrem Enkel die Böttcherprofession übertragen
zu dürfen, wenn dieser das Meisterrecht erlangt habe. Das Böttcheramt in Kiel hatte eine
Übertragung der Profession abgelehnt, da nur acht Böttchermeister in dem geschlossenen
Amt zugelassen waren. Bernhard Heldt wäre der neunte Zunftmeister in Kiel geworden, da
die Profession von Maria Sophia Ibens dem Amt zugeordnet, aber ohne Meister war.
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In einem Brief der königlichen Kanzlei vom 14.03.1829 wurde ihr mitgeteilt, dass sie ihr
Gesuch wiederholen solle, wenn Bernhard die vorschriftsmäßigen Gesellenjahre (fünf Gesellenjahre, davon ein Jahr Wanderschaft als Geselle) erfüllt habe. Am 23.04.1830 wiederholt sie ihre Bitte, nachdem Bernhard sich am 19.04.1830 zur Erlangung des Meisterrechts an das Kieler Böttcheramt gewandt hatte. Die Meisterprüfung in Kiel abzulegen,
wurde ihm gestattet, jedoch die Erlaubnis zur Ausübung des Böttchergewerbes in Kiel als
Amtsmeister wurde nicht erteilt. Nachdem auf das Gesuch vom 23.04.1830 fast ein Jahr
lang keine Antwort erfolgte, erneuerte sie ihre Bitte am 18.02.1831. Bernhard selbst
schrieb am 20.04.1832 wiederum an die königliche Kanzlei in Kopenhagen, um als Böttchermeister in Kiel tätig werden zu dürfen.
Die Chancen waren nicht gut. Die Großmutter Sophia Maria Ibens, geborene Schacken,
war am 08.04.1832 gestorben und damit ihre Böttcherprofession erloschen. Außerdem
gab es einen weiteren Bewerber, Christian Heinrich Justus Behrensen, für eine frei werdende Meisterstelle. Falls er die nächste frei werdende Meisterstelle nicht erhalten könne,
bat Bernhard darum, in Kiel sein Gewerbe ausüben zu dürfen. Als Begründung führte er
an, dass er sechs Jahre seine Großmutter und die gesamte Familie ernährt habe und dadurch nicht die Möglichkeit hatte, sich anderswo eine Existenz aufzubauen. Am
17.07.1832 schrieb er direkt an den Landgrafen von Gottorf und erneuerte seine Bitte,
dass das Kieler Böttcheramt angewiesen werde, ihm die Amtsgerechtigkeit zu übertragen.
Im Juni/Juli war ihm vom Magistrat der Stadt Kiel auf Veranlassung des Böttcheramtes die
Ausübung seines Berufes in Kiel verboten worden. Damit stand er vor dem wirtschaftlichen Ruin.
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Endlich, am 23. August 1832, erhielt er die Konzession zur Ausübung seines Handwerks
mit Jungen und Gesellen sowie die Anwartschaft auf eine frei werdende Meisterstelle innerhalb der Zunft mit Brief vom 25.09.1832. Durch diese Konzession wurde eine neunte
Meisterstelle in Kiel geschaffen. Bereits vorher hatte es Freimeisterstellen gegeben, jedoch war nie die Zahl von acht Meistern überschritten worden. Diese Konzession war Anlass für die Böttcherzunft gegen Bernhard Heldt Klage zu erheben wegen Verletzung der
Zunftgerechtigkeit. Es darf davon ausgegangen werden, dass in diesem Rechtsstreit die
Kieler Böttcherzunft unterlag. Bernhard Heldt blieb in Kiel und übte seinen Beruf als Böttcherfreimeister aus. Es scheint, dass die Konzession jedes Jahr bestätigt wurde. Vom 21.
Mai 1841 liegt ein entsprechendes Schreiben der königlichen Regierung von Gottorf an
den Magistrat der Stadt Kiel vor.
Dreimal nahm Bernhard Heldt "aus lobenswerther Berücksichtigung der Familienverhältnisse von anderen Mitglidern des Böttchergewerbes" (Hähnsen, S. 425) eine frei gewordene Amtsmeisterstelle nicht an. Das zeigt, dass er auch ohne Zunftmeister zu sein, mit
seinem Verdienst aus dem Böttcherbetrieb die Seinen, wahrscheinlich sogar gut, ernähren
konnte. Erst im Jahre 1852 wurde er Amtsmeister.
Den Bürgereid der Stadt Kiel legte er am 27.09.1832 ab. Wann und wo er Margaretha Catharina Carolina Bremer, * 20.03.1808 in Kiel, heiratete, ist nicht bekannt. In Kiel ließ sich
diese Heirat nicht nachweisen. Am 30.07.1853 verstarb er 47jährig in Kiel.
In der Volkszählung von 1860 wird seine Witwe als "Hausbesitzerin Margaretha Heldt,
Witwe, 54" Jahre alt, genannt. Bei ihr wohnten zu diesem Zeitpunkt folgende Familienan________________________________________________________________________________________________
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gehörige:
Heinrich Heldt
Harald Heldt
Adele Heldt
Josephine Lange
Sohn, 24 Jahre, Böttchergeselle
Sohn, 18 Jahre, Uhrmacherlehrling
Tochter, 13 Jahre
Tochter, 25 Jahre, und deren Töchter, der Ehemann ist in Amerika
Caroline Lange
4 Jahre
Emma Lange
2 Jahre
Aus der Ehe mit Margaretha Catharina Carolina Bremer gingen insgesamt sechs Kinder
hervor.
Josephine Sophie Dorothea, * 22.06.1834 in Kiel, heiratete einen Bruder von Amandus
Heinrich Adolph Lange, der 1860 in Amerika weilte. Sie lebte 1860 bei ihrer Mutter in Kiel.
Ihre Kinder wurden später von Mitgliedern der Familie Heldt großgezogen. Gestorben ist
sie in Amerika. Der Vorname ihres Ehemannes konnte noch nicht festgestellt werden.
Ihre Tochter Lilli Lange lebte in Segeberg in der Familie von Amandus Heinrich Adolph
Lange. Sie heiratete den Kaufmann Kunkel aus Lübeck und lebte dort bis zu ihrem Tod.
Emma Lange war 1860 zwei Jahre alt und lebte mit ihrer Mutter bei der Großmutter in Kiel.
Später wohnte sie ebenfalls bei ihrem Onkel in Segeberg. Sie heiratete Pastor Rohweder
und zog mit ihm nach Meldorf. Jakob Lange wurde in der Familie von Heinrich Johannes
Heldt in Kiel aufgenommen. Er wurde Böttcher, vielleicht hat er seine Lehre bei Bernhard
Heldt absolviert, und ging nach Amerika, New York.
Manda Lange lebte bis zu ihrem Tod mit zwölf Jahren bei Harald Curt Jakob Heldt in Lübeck. Auch Friedrich Lange wurde in Lübeck aufgenommen. Er erlernte das Bäckerhandwerk und zog nach Amerika. Carolina (Lina) Lange war 1860 vier Jahre alt; sie heiratete
den Lehrer und Organisten Diminger aus Kiel, nachdem sie bei einem Schwager, mit Vornamen Jens, von Adolph Lange in Segeberg aufgewachsen war.
Wilhelmine Amalia Margaretha Heldt wurde am 19.12.1839 in Kiel geboren. Sie heiratete
den Kaufmann Amandus Heinrich Adolph Lange. Adolph Lange wurde am 15.07.1832 in
Kiel geboren. Am 15.09.1854 leistete er in Kiel den Bürgereid, am 05.10.1855 ging sein
Geschäft in Konkurs. Später war er Friseur in Segeberg. In dieser Ehe wurden acht Kinder
geboren.
Magda Lange war Lehrerin in Hamburg. Nach ihrer Pensionierung zog sie mit ihrer Mutter
nach Lübeck. Adele Lange blieb unverheiratet und starb mit 62 Jahren. Emilie Lange heiratete einen Herrn Horten und lebte in Hamburg. Willi Lange war Friseur. Er übernahm in
Segeberg das Geschäft des Vaters. Lilli Lange heiratete den Uhrmacher Martin Stegemann, der später das Geschäft von Harald Curt Jakob Heldt in Lübeck übernahm. Martin
Stegemann war ein Neffe von Elisabeth Schnez, zweite Ehefrau von Harald Curt Jakob
Heldt. Anna Lange heiratete den Lehrer Johannes Mehsmer und lebte in Bergedorf bei
Hamburg. Adolph Lange war Kaufmann in Kopenhagen. Harald verstarb in Altona.
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Harald Curt Jakob Heldt wurde am 25.08.1841 in Kiel geboren. In erster Ehe heiratete er
Mathilde Freitag, in zweiter Ehe Elisabeth Schnez. Er war Uhrmacher und besaß ein Geschäft in Lübeck. Zwei Kinder seiner Schwester Josephine Sophie Dorothea, Manda und
Friedrich, sowie der Neffe seiner zweiten Ehefrau, Martin Stegemann, wurden von ihm
aufgenommen und erzogen.
Adele Dorothea Franziska Heldt, * 24.11.1846, heiratete Heinrich Potent und nach dessen
Tod seinen Bruder, den Kaufmann Theodor Potent. Der Sohn aus erster Ehe, Gottfried,
war um 1936 Kaufmann in Hamburg. Anna und Adele, Töchter aus zweiter Ehe, lebten um
1936 in Burg bei Düsseldorf. Harald, ein Sohn aus zweiter Ehe, lebte in Heide.
Christian Andreas Heldt wurde am 17.12.1843 geboren und starb bereits am 04.01.1846.
Heinrich Johannes Bernhard Heldt ist am 09.06.1836 in Brunswyk (Kiel) geboren. Er
wurde wie sein Vater Böttchermeister in Kiel. Am 21.05.1861 heiratete er Maria Catharina
Dorothea Sahling, die am 19.01.1841 in Kiel geboren wurde. Ihre Eltern waren Johann
Heinrich Christian Sahling und Anna Maria Sophia Kniphals.
Den Kieler Bürgereid legte er am 19.03.1861 kurz vor seiner Heirat ab. Er starb am
01.08.1885 in Kiel. In dieser Ehe wurden drei Kinder geboren.
Amanda Martha Wilhelmine Heldt, *21.01.1862, heiratete Franz Potenberg, der als Sekretär in Kiel beschäftigt war.
Clara Adolphine Sophie Heldt, *03.03.1869, heiratete am 04.09.1891 in Kiel Franz Edwin
Zimmermann (*29.04.1855 Weidenhof, Breslau, +29.11.1900 Budwethen, Ragnit, Ostpreußen). Nach dem Tod des ersten Ehemannes ging sie in Kiel mit dem Apotheker Kühne eine zweite Ehe ein. Sie starb am 06.10.1928 in Hamburg. Aus der ersten Ehe stammt
der Sohn Otto Wilhelm Heinrich, der am 23.01.1893 in Gehrde (bei Bersenbrück, Hannover) geboren wurde.
Vermutlich war Heinrich Johannes Bernhard Heldt derjenige, der auf einem Jahrmarkt in
Kiel um 1860 die Heldtsche Wappenbestätigung erstellen ließ. Sie war Anlaß zu meinen
Familienforschungen und existiert heute noch im "Original".
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Heinrich Johann Friedrich Heldt wurde am 21.01.1868 in Kiel geboren. Fast 30 Jahre
später, am 23.05.1896, heiratet er in Duisburg-Meiderich Wilhelmine Auguste Bergerhof,
*14.12.1877.
Während seiner Ehe war er immer nur für kurze Zeit in Duisburg bei seiner Familie. Es
scheint, dass er als Geselle in das Uhrmacher-/Juweliergeschäft seines späteren Schwiegervaters eingetreten ist. Während dieser Zeit machte er für damalige Verhältnisse eine
recht gute Erbschaft (von seinem Onkel Harald ?), mit der er seinen Traum, eine Reise
nach Wien, verwirklichte. Nach dieser Reise war von der Erbschaft, die um die 1.000,00
Taler gewesen sein soll, nichts mehr übrig. Außerdem war die Heirat mit Wilhelmine Auguste Bergerhof unumgänglich, da sich die Geburt eines Kindes voraussehen ließ.
Mit seiner Schwiegermutter, Louisa Henriette Lydia Bergerhoff, verstand er sich sehr
schlecht. Vielleicht lag es an ihr, dass seine Ehe am 06.07.1907 geschieden wurde. Sie
hatte sich sicherlich für ihre Tochter etwas Besseres erhofft als diesen Uhrmacher aus
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Die Familie Heldt
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Kiel, der seine Erbschaft in Wien durchbrachte, anstatt sie in das vorhandene Geschäft,
das er wohl übernehmen sollte, einzubringen.
Heinrich Johann Friedrich Heldt soll nach 1904 nach Amerika ausgewandert sein. Um
1914 herum hat er seine Familie noch einmal besucht. Seine Schwiegermutter ließ ihn jedoch nicht mit seiner ehemaligen Ehefrau reden. Als er darauf hin versuchte, seinen Sohn,
Harald Heinrich August, zu sehen, wurde er von dessen Schwägerin, Helene Brüggendick (geborene Kepler, Schwester der Ehefrau des Sohnes), davon gejagt, ohne daß sein
Sohn dies wusste. Ob er wirklich nach Amerika ausgewandert ist, ließ sich bisher nicht
feststellen, ebenfalls nicht wann und wo er gestorben ist. In der Sterbeurkunde seiner Ehefrau vom 22.10.1946 wird er als seit 1920 vermisst bezeichnet. Aber auch nach 1920 hat
er noch einmal versucht, seine Ehefrau und seine Kinder zu sehen. Nach überlieferten
Aussagen der Schwester Maria von Auguste Bergerhof stand eines Tages vor der Wohnung in Duisburg ein alter Mann, der sich nach Auguste und ihren Kindern erkundigte. Da
er Maria fremd war, gab sie nur spärlich Auskunft. Im Nachhinein war sie sich jedoch sicher, dass es Heinrich Johann Friedrich Heldt, der ehemalige Ehegatte ihrer Schwester
gewesen war, da er nach Dingen fragte, die nur engsten Familienangehörigen bekannt
waren.
Ich kann mir aufgrund der Besuche von Heinrich Johann Friedrich in Duisburg nicht vorstellen, dass er tatsächlich nach Amerika gegangen sein soll. Eine Auswanderung nach
Amerika war kostspielig; man brach, bis auf Briefkontakte, alle Verbindungen ab. Es gab in
der Regel gar nicht die Mittel, "auf Besuch" nach Deutschland zurückzukehren. Ich glaube
eher, dass es sich um eine Schutz-Behauptung der restlichen Familie handelte, um nicht
eingestehen zu müssen, dass die Ehe geschieden worden war. Diese Vermutung wird gestützt durch die Tatsache, dass Verwandte von ihm (s.o.) und auch Verwandte der
Schwiegermutter nach Amerika ausgewandert sind. Auf jeden Fall war es eine gute Erklärung dafür, dass Heinrich Johann Friedrich Heldt nicht mehr in Meiderich (Duisburg) anwesend war. Mag sein, er lebte in seiner Traumstadt Wien.
In der Ehe mit Wilhelmine Auguste Bergerhof wurden fünf Kinder geboren.
Clara Auguste Maria Heldt, *14.07.1898, heiratete Fritz Schendel und war Zahnärztin in
Duisburg-Meiderich. Die Ehe war kinderlos und wurde geschieden. Sie starb etwa 1960.
Heinrich Johann Friedrich Heldt wurde am 14.09.1900 geboren. Er war Rechtsanwalt in
Mülheim und mit Clara Merkhoff, *19.03.1900 Bochum-Dahlhausen, verheiratet. Das einzige Kind, die Tochter Ute, starb mit drei oder vier Jahren.
Rudolf Jacob Heldt ist am 02.10.1902 geboren und bereits am 07.01.1904 gestorben.
Maria Johanna Lydia Heldt wurde in Duisburg am 27.06.1904 geboren.
Harald August Heinrich Heldt, der wohl die ausschlaggebende Ursache für die Ehe seines Vaters war, wurde am 14.11.1896 in Duisburg geboren. Er war mein Großvater.
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Das Foto, aufgenommen 1896, zeigt die Schwiegereltern von Heinrich Johann Friedrich
Heldt, seine Ehefrau Wilhelmine Auguste, * Bergerhoff, und ihn selbst (rechts außen). Bei
den Kindern handelt es sich um Geschwister von Wilhelmine Auguste; Mutter und Tochter
waren gleichzeitig schwanger.
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Ungedruckte Quellen (unsortiert):
Kirchenbücher von Süderstapel, Kiel (St. Nicolai) und Witzwort
Ernennungsurkunde von Ulrica Eleonora von Schweden für Martin Held (ReichsKriegsarchiv Kopenhagen, Kriegsexpeditionen Registratur fol. 655v)
Übersetzungen des Schriftverkehrs um Martin Held, gefertigt 1935/1936 durch das
Schwedische Vice-Konsulat in Kiel (Originale im Reichs-Kriegsarchiv Kopenhagen, Der
Chef für Göteborgs Geschwader Registratur 1717-1725, diverse Seiten)
Stammlinien Held aus Meldorf/Hamburg (Staatsarchiv Hamburg)
Schriftverkehr zu Bernhard Heldt (Stadtarchiv Kiel, Akte 852, Innungsarchivalien zum
Böttcher-Handwerk)
Je eine Kopie aus der Volkszählung 1781 und 1803 (Stadtarchiv Kiel)
Familien-Stammbuch von Heinrich Johann Friedrich Heldt, * 1868 (wurde nach 1899
angelegt, alle Daten mit Stempel des Standesamtes Meiderich bestätigt)
Ahnen-Pass Heinrich Johann Friedrich Heldt, * 1900 (Daten geprüft und durch Urkunden
gesichert)
Aufzeichnungen von Forschungsergebnissen und Erinnerungen aus den 30er Jahren (Daten geprüft und belegt)
Brief des Herolds-Ausschusses der Deutschen Wappenrolle vom 28.04.1987 an die Verfasserin
Schriftverkehr der Verfasserin mit:
Herrn Joachim Skierka aus 1990/1991
dem Stadtarchiv Kiel aus 1990/1991
dem Landesarchiv Schleswig-Holstein (1987-1992, darin enthaltene Auszüge aus: Schuldund Pfandprotokoll von Witzwort, Abt. 163, Nr. 2500; Schuld- und Pfandprotokoll Süderhöft, Abt. 163, Nr. 2285; Volkszählungsliste Witzwort 1803, Abt. 412, Nr. 74; Volkszählungsliste Kiel 1860, Abt. 412, Nr. 804 I; weitere sind im Text genannt)
Frau Carla Cornils (1989)
Gedruckte Quellen:
Bobé, Louis, Efterladte Papirer, fra den Reventlowske Familiekreds, I Tidsrummet 17701827, 1931 (Landesarchiv für Fünen, Odense)
Bogs/Gehrmann, Einwohnerbuch der Stadt Kiel 1803, Kiel 1993 ((Volkszahl-Register
13.02.1803)
Bueck, F. G., Die hamburgischen Oberalten, ihre bürgerliche Wirksamkeit und ihre Familien, Hamburg 1857
Grönhoff, Johann (Hrsg.), Kieler Bürgerbuch, Kiel 1958, in Mitteilungen der Gesellschaft
für Kieler Stadtgeschichte, Nr. 49
Gundlach, Franz (Hrsg.), . Das Album der Christian-Albert-Universität zu Kiel 1665-1865,
Kiel 1915, S. 160
Haas, Walter, Bestrebungen und Maßnahmen zur Förderung des Kieler Handels in Vergangenheit und Gegenwart (1242-1914), Kiel 1922, in: Mitteilungen der Gesellschaft für
Kieler Stadtgeschichte, Nr. 31
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Die Familie Heldt
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aus Schleswig-Holstein
Hähnsen, Fritz, Geschichte der Kieler Handwerksämter, Ein Beitrag zur SchleswigHolsteinischen Gewerbegeschicht, Kiel 1920, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler
Stadtgeschichte, Nr. 30
Hinrichsen, Lorenz, Die Schleswiger Domschule im 19. Jahrhundert, 1902, S. 26-32
Jessen, Willers (Bearb.), Chronik der Landschaft Stapelholm, 1950 Rendsburg
Lahaine/Schmidt, Hamburg, das deutsche Tor zur Welt, 1936
Lübker/Schröder, Lexikon der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen und Eutinischen
Schriftsteller von 1796-1828, 1829, S. 240-241
Schumacher, Georg Friedrich, Genrebilder aus dem Leben eines siebenzigjährigen
Schulmannes, Reprint Flensburg 1983, S. 344, 392 und 393
Deutsches Familienarchiv, Bde. 36, 50
Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 69 und weitere
Schleswiger Intelligenzblatt
1813, S. 185, 310
1814, S. 407
Liste zu Göteborgs Kaperflotte 1710-1719 (Reichs-Kriegsarchiv Kopenhagen; abgedruckt
in ???, S. 464-469)
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