Presseheft - Neue Visionen Filmverleih

Transcription

Presseheft - Neue Visionen Filmverleih
präsentiert
KILL YOUR
DARLINGS
JUNGE WILDE
Ein Film von
John Krokidas
mit
Daniel Radcliffe, Dane DeHaan, Michael C. Hall,
Jack Huston, Ben Foster, David Cross,
Jennifer Jason Leigh, Elizabeth Olsen, Kyra Sedgwick
Kinostart: 30. Januar 2014
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INHALT
BESETZUNG
STAB
BESETZUNG
04
DANIEL RADCLIFFE
26
JOHN KROKIDAS
44
STAB
04
DANE DEHAAN
28
AUSTIN BUNN
44
TECHNISCHE ANGABEN
04
MICHAEL C. HALL
30
MICHAEL BENAROYA
44
KURZINHALT
05
JACK HUSTON
32
CHRISTINE VACHON
46
PRESSENOTIZ
05
BEN FOSTER
34
REED MORANO
46
INHALT
06
DAVID CROSS
36
STEPHEN CARTER
47
PRODUKTIONSNOTIZEN
08
JENNIFER JASON LEIGH
38
BRIAN A. KATES
47
ELIZABETH OLSEN
40
CHRISTOPHER PETERSON
49
KYRA SEDGWICK
42
3
BESETZUNG
BESETZUNG
STAB
CHARLIE SHEEN
DANIEL
JASON
RADCLIFFE
SCHWARTZMAN
ALLEN GINSBERG
DANE DEHAAN
BILL MURRAY
LUCIEN CARR
REGIE
JOHN KROKIDAS
DREHBUCH
JOHN KROKIDAS
MICHAEL
KATHERYN
C. HALL
WINNICK
DAVID KAMMERER
JACK
PATRICIA
HUSTON
ARQUETTE
JACK KEROUAC
BEN FOSTER
AUBREY PLAZA
WILLIAM BURROUGHS
MARY ELIZABETH
DAVID CROSS
WINSTEAD
LOUIS GINSBERG
JENNIFER JASON
DERMOT
LEIGH
MULRONEY
NAOMI GINSBERG
ELIZABETH OLSEN
EDIE PARKER
KYRA SEDGWICKSTAB
MARIAN CARR
AUSTIN BUNN
KAMERA
PRODUKTIONSDESIGN
SCHNITT
MUSIK
KOSTÜM
PRODUZENTEN
REGIE UND DREHBUCH
MUSIK
LÄNGE
KOSTÜM
104 MINUTEN
FORMAT 2.35: 1
PRODUZENTENENTEN
TON
Dolby Digital 5.1
CO-PRODUZENT
TECHNISCHE ANGABEN
LÄNGE
FORMAT
TON
4
STEPHEN CARTER
BRIAN A. KATES
NICO MUHLY
CHRISTOPHER PETERSON
JOHN KROKIDAS
MICHAEL BENAROYA
KAMERA
TECHNISCHE
SZENENBILD
ANGABENSCHNITT
REED MORANO
CHRISTINE VACHON
ROSE GANGUZZA
AUSFÜHRENDE PRODUZENTEN
JOE JENCKES
STEFAN SONNENFIELD
JARED IAN GOLDMAN
PAMELA KOFFLER
RANDY MANIS
KURZINHALT
PRESSENOTIZ
Ein neues unglaubliches Leben beginnt für
den jungen Allen Ginsberg (Daniel Radcliffe), als er 1944 an die New Yorker Columbia Universität kommt. Dort trifft er auf den
faszinierenden Lucien Carr (Dane DeHaan),
zu dem er sofort eine innere Verbundenheit
spürt. Durch Lucien wird Allen in einen unkonventionellen Zirkel gleichgesinnter Literatur-Freunde eingeführt, die im Streben
nach neuen Lebensentwürfen mit sämtlichen
gesellschaftlichen Konventionen brechen. Ab
sofort zieht Allen mit Lucien, Jack Kerouac
(Jack Huston) und William S. Burroughs (Ben
Foster) durch die Underground-Szene von
Greenwich Village und lässt sich für seine
Gedichte von der Spontanität und dem Chaos in seinem Leben und dem seiner Freunde inspirieren. Bald jedoch wird der kreative
Rausch nicht nur durch Allens labile Mutter
(Jennifer Jason Leigh) gestört, sondern auch
durch Luciens älteren Verehrer David Kammerer (Michael C. Hall), der Lucien mehr und
mehr unter Druck setzt. Nichts davon lässt
allerdings ahnen, dass schließlich ein Mord
zur Bewährungsprobe für die Freunde werden wird.
Ginsberg. Kerouac. Burroughs – Wer waren
die drei, bevor sie mit legendären Werken wie
„Howl“, „Unterwegs – On the Road“ und „Naked Lunch“ weltberühmt wurden? Regisseur
John Krokidas gelingt mit seinem leidenschaftlichen Debütfilm das aufwühlende Porträt dreier Freunde, die in den 1940er Jahren
den Grundstein für eine neue Jugendkultur
legten. Auf der Suche nach visionärer Ekstase verliehen sie dem Begriff „cool“ neue Bedeutung und gründeten nebenbei die legendäre Beat Generation. KILL YOUR DARLINGS
erzählt eine eindrucksvolle Geschichte voller
exzentrischer, wahnsinniger und euphorischer Momente, furios gespielt von einem
einmaligen Ensemble: Daniel Radcliffe („Die
Frau in Schwarz“), Dane DeHaan („The Place
Beyond the Pines“), Jack Huston („Nachtzug
nach Lissabon“), Ben Foster („The Messenger – Die letzte Nachricht“) und Michael C.
Hall („Dexter“). In weiteren Rollen begeistern
Elizabeth Olsen („Martha Marcy May Marlene“) Jennifer Jason Leigh („Road to Perdition“) und Kyra Sedgwick („The Closer“).
Produziert wurde KILL YOUR DARLINGS von
der US-Independent-Produktion Killer Films,
die bereits für preisgekrönte Filme wie „Boys
Don’t Cry“, „Far From Heaven“ und „I’m not
There“ verantwortlich zeichneten.
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INHALT
6
Zufällig sitzen die beiden auch gemeinsam im
Literaturseminar, in dem ein konservativer
Professor auf die alten Klassiker beharrt und
den Muff vergangener Tage predigt.
Im beschaulichen Paterson im Bundesstaat
New Jersey laufen 1943 auch bei den Ginsbergs
im Radio meistens die neusten Kriegsnachrichten. Doch wenn Allen (DANIEL RADCLIFFE),
der Sohn des Hauses, sich unbeobachtet fühlt,
dann schaltet er um – und lässt sich von den
wilden Klängen des Jazz mitreißen. Und auch
sonst hat der Teenager ein paar Geheimnisse.
Denn er träumt davon, der Enge und Bedrücktheit des Elternhauses zu entkommen, wo sein
Dichter-Vater (DAVID CROSS) selten anwesend
ist und seine Mutter (JENNIFER JASON LEIGH)
an Verfolgungswahn und Depressionen leidet.
Also hat er sich heimlich für einen Studienplatz
an der Columbia University in New York beworben, wo er auch prompt angenommen wird.
Bei einem Streifzug durchs Wohnheim begegnet Allen Lucien bald wieder. Der setzt sich
auch dort über geltende Regeln hinweg: trotz
Verbot gönnt er sich in seinem Zimmer einen
Drink. Allen, der bis dahin noch nie Alkohol
getrunken hat, ist fasziniert und stößt mit ihm
an, natürlich auf den von beiden bewunderten
Schriftsteller Walt Whitman. Selbst als ein Anruf von Allens Mutter, deren Paranoia sich zu
verschlimmern scheint, die beiden unterbricht,
lässt sich Allen bei seinem Aufbruch zu neuen
Ufern nicht aufhalten – und macht sich mit Lucien auf zu einer Party im Greenwich Village.
Staunend, neugierig und voller Vorfreude auf
ein neues Leben erlebt Allen seinen ersten Tag
auf dem Campus. Für seinen Mitbewohner, einen typischen College-Sportler, interessiert er
sich kaum. Doch schon bei der Führung durch
die Bibliothek weckt ein anderer Kommilitone
seine Aufmerksamkeit: Lucien Carr (DANE DEHAAN), ein ebenso selbstbewusster wie enigmatischer Kerl, der mitten in diesen geheiligten
Hallen auf den Tisch springt und wortgewandt
aus den frivolen Werken Henry Millers zitiert,
die für die Studenten eigentlich gesperrt sind.
Was Allen dort erlebt, übertrifft all das, was er
sich in Sachen Horizonterweiterung vom Leben in der Großstadt erträumt hatte. Diverse
Drogen machen in der Wohnung von Luciens
älterem Freund und langjährigem Wegbegleiter David Kammerer (MICHAEL C. HALL) die
Runde, in der Badewanne liegt William S. Burroughs (BEN FOSTER), den Lucien als großen,
angehenden Künstler vorstellt. Spätestens als
alle in einen Jazzclub weiterziehen, wo schwarze Musiker auf der Bühne ihr Publikum begeistern und sich trotz ständig drohender Verhaf-
tungsgefahr schwule Männer im Hinterzimmer
treffen, erlebt Allen den Rausch seines Lebens.
Aufbruchsstimmung und unendliche neue
Möglichkeiten liegen in der Luft, was Lucien
prompt dazu nutzt, die Freunde von seiner Idee
einer literarischen Revolution, einer neuen Vision zu begeistern.
Befeuert von all den neuen Einflüssen und
Erfahrungen haut Allen in die Tasten seiner
Schreibmaschine, verfasst ein Manifest für
eben jene Vision, lässt sich zu immer neuen
Gedichten inspirieren und schreibt auch schon
mal für Lucien die Seminararbeiten. Gemeinsam mit seinen Freunden, zu denen bald auch
der literarisch begabte Ex-Marinesoldat Jack
Kerouac (JACK HUSTON) gehört, experimentiert er mit den verschiedensten Drogen, streift
durch die Untergrund-Bars der Stadt und vergreift sich schon mal an Kammerers Klassiker-Regal, um daraus neue Kunst zu schaffen.
Ob Blutsbrüderschaft-Schließen, nächtliche
Bootstouren auf dem Hudson oder gewagte
Einbrüche in die Giftschränke der Bibliothek
– die jungen Männer lassen nichts aus. Allens
neues Leben besteht aus rauschhafter Kreativität und Chaos, in dem es keine Konvention
gibt, die nicht gebrochen werden kann. Eine
Rückkehr in sein altes ist deswegen ein für alle
Mal ausgeschlossen, selbst als seine Mutter in
eine geschlossene Anstalt gesteckt wird und
sein Vater plötzlich mit einer neuen Frau vor
ihm steht.
Doch die Unbeschwertheit kann nicht ewig anhalten. Denn nicht nur Allens Vergangenheit
lässt sich nicht vollkommen ausblenden, sondern auch Luciens spielt immer wieder in die
Gegenwart hinein. David Kammerer nämlich,
der Lucien schon seit seiner Kindheit kennt,
scheint von Eifersucht zerfressen davon, dass
Jack und vor allem Allen seinem jungen Freund
längst näher sind als er. Während Allen selbst
erkennen muss, dass es in seiner Beziehung zu
Lucien womöglich doch die eine oder andere
Grenze gibt, setzt Kammerer ihn und die anderen immer mehr unter Druck. Immer mehr
Spannungen und Konflikte belasten die kreative Kameradschaft der Gruppe, der sich Lucien mit seinem Traum von Europa schließlich
entziehen will. Doch am Ende wird es ein Mord
sein, der die Freundschaften der Männer auf
die Zerreißprobe stellt – und für die Überlebenden einen abermaligen Neuanfang darstellt.
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PRODUKTIONSNOTIZEN
Die Entstehungsgeschichte einer
Entstehungsgeschichte
Im Grunde genommen ist KILL YOUR DARLINGS eine College-Geschichte. Und passenderweise hat auch der Film selbst genau dort
seine Wurzeln. Es mag sich dabei um eine andere Elite-Uni handeln als die, von der er erzählt. Aber die Filmemacher machen keinen
Hehl daraus, wie viel ihre Geschichte den persönlichen Erfahrungen zu verdanken hat.
So berichtet Co-Autor Austin Bunn über seine
Freundschaft mit Regisseur und Autor John
Krokidas: „John und ich waren im College Zimmergenossen. Wir trafen uns in unserem ersten Jahr an der Yale University. Und tatsächlich
haben etliche unserer Erlebnisse aus diesem
ersten Jahr lustigerweise Eingang in unseren
Film gefunden. Der eigentliche Handlungsbogen der Geschichte basiert natürlich auf jeder
Menge Recherchen. Aber was all diese kleinen
Momente angeht, ist der Film fast autobiografisch.“
Die beiden Männer blieben Freunde, auch als
sie unabhängig voneinander als Künstler Fuß
zu fassen begannen. Krokidas startete nach
seinem Film-Studium an der New York Univer-
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sity eine Regie-Karriere, während Bunn sich
im Anschluss an den Besuch des renommierten Iowa Writers Workshop schnell als erfolgreicher Autor von sowohl fiktionalen als auch
Sachbuch-Texten etablierte. Austin Bunn war
es dann auch, der als erster auf die Geschichte des Mordes an David Kammerer und seiner
Bedeutung für die zentralen Figuren der späteren Beat Generation stieß. Er nahm sich vor,
ein Theaterstück darüber zu schreiben – und
erzählte seinem Freund davon.
„Als er mir von seinem geplanten Stück erzählte, versuchte ich ihn sofort davon abzuhalten,
und setzte meine Gedanken manipulierende
Jedi-Ritter-Stimme ein“, erinnert sich Krokidas schmunzelnd an seine damaligen Worte. „Nein, du wirst aus dieser Geschichte kein
Theaterstück machen. Du wirst das als Drehbuch schreiben – und ich werde dir zeigen wie.“
Sollte seine Regie-Karriere eines Tages mal
ins Stocken geraten, könnte Krokidas vielleicht
seine Jedi-Ritter-Stimme zu Geld machen,
denn tatsächlich machten sich die beiden sofort daran, jenes Skript zu schreiben, aus dem
später KILL YOUR DARLINGS wurde. Dabei
stellte das Drehbuch nur den Höhepunkt einer
lebenslangen Leidenschaft und Faszination für
die Autoren der Beat-Bewegung dar. „John und
ich sind beide seit jeher passionierte Leser“,
berichtet Bunn. „Ich habe Allen Ginsberg, Jack
Kerouac und Burroughs immer geliebt. Sie waren es, die mich Schriftsteller haben werden
lassen, und ich weiß, dass ich damit nicht der
einzige bin. Diese Wirkung haben die Beats auf
viele junge Autoren.“
Während sie an der ersten Drehbuchfassung
saßen, stürzte sich das Duo in die Recherche.
Allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt.
„Im Grunde lasen wir jede Biografie, die wir in
die Finger bekamen. Und davon gibt es wirklich
unvorstellbar viele“, berichtet Krokidas. „Diese
Typen faszinieren die Menschen ja nun schon
seit 50 und mehr Jahren. Trotzdem sollte unser Film kein Biopic über diese drei großartigen Männer werden. Viel mehr wollten wir in
unserer Geschichte erzählen, wie sie als junge Kerle waren: noch einigermaßen unbedarft
und voll damit beschäftigt herauszufinden,
wer sie sind. 1944 stand Ginsberg vor seinem
18. und Burroughs vor seinem 30. Geburtstag,
und beide hatten noch kein einziges Wort geschrieben. Uns interessierten also weniger die
großartigen Männer und Schriftsteller, zu denen sie schließlich wurden. Sondern uns ging
es um die unsicheren Jugendlichen und jungen
Männer, die erst auf der Suche nach ihrer inneren Großartigkeit waren. Also beschränkte
sich unsere Recherche auf den Zeitraum bis
zum Mord an David Kammerer. Das letzte was
ich wollte, waren Anspielungen auf die Zukunft
der Männer. So etwas hasse ich.“ Krokidas
lacht: „Nichts wäre schlimmer gewesen als
wenn Jack Kerouac am Ende unseres Films so
etwas gesagt hätte wie: ‚I think I’m going... on
the road.’ Entsetzlich!“
Obwohl die brisante Beziehung zwischen
Kammerer und Lucien Carr den Wendepunkt
darstellt, um den sich die Geschichte dreht,
realisierten die Autoren bald, dass sich Allen
Ginsberg am besten als Zentrum des Film eignete. „Es zeigte sich schnell, dass Ginsberg
als Figur den stimmigsten Handlungsbogen
mitbrachte“, erklärt Krokidas. „Mit 17 Jahren
tauchte er an der Columbia University auf, als
pflichtbewusster Sohn seiner Eltern – eines gescheiterten Arbeiterklasse-Dichters und einer
psychisch kranken Mutter, um die er sich kümmerte – und mit der Idee, vielleicht Arbeitsrecht
zu studieren. Doch dann traf er auf einen jungen
Mann namens Lucien Carr, der ihn nicht nur
auf die Idee brachte, Schriftsteller zu werden,
sondern auch vorhatte, mit ihm eine Kulturrevolution namens The New Vision zu starten,
die die Gesellschaft verändern sollte. Das war
es, was mich thematisch an der Sache wirklich
reizte: die Vorstellung davon, wie es ist, wenn
man 18 oder 19 Jahre alt ist, zum ersten Mal
das heimische Nest verlässt und seine eigene
Stimme zu finden versucht. Dieses Gefühl, mit
seinem Leben etwas wirklich Wichtiges anfan-
gen, die Welt verändern und tatsächlich einen
Unterschied machen zu können. Nicht zuletzt,
weil sich hier am Ende ja herausstellt, dass genau das diesen Jungs gelungen ist.“
Nachdem sie drei oder vier Jahre lang immer wieder an dem Drehbuch schrieben und
nebenbei in ihren Jobs als Professoren oder
Auftragsautoren arbeiteten, hatten Bunn und
Krokidas das Projekt eigentlich schon beiseitegelegt. „Eines Tages sprach ich mit meinem
Manager darüber, auf welche Projekte ich mich
konzentrieren solle“, blickt Krokidas zurück.
„Ich erwähnte dieses Skript, das schon seit einiger Zeit auf meinem Schreibtisch läge, und
fragte, ob er mal einen Blick darauf werfen
wolle. Er las es und fand sofort, dass daraus ein
Film werden müsse. Also haben wir uns an eine
Reihe von Produzenten gewandt – und Christine Vachon war die erste, die geantwortet hat.“
Mit Filmen wie DEM HIMMEL SO FERN (Far
From Heaven, Todd Haynes, 2002), BOYS DON’T
CRY (dto., Kimberly Peirce, 1999) oder HAPPINESS (dto., Todd Solondz, 1998) gehört Vachon
zu den prägendsten Produzenten des amerikanischen Independent-Kinos der letzten beiden
Jahrzehnte und erwies sich als genau die Richtige für KILL YOUR DARLINGS. „Wir wussten
immer, dass Christine perfekt zu diesem Film
passen würde“, meint Krokidas, der sich mit
Vachon in New York traf. „Sie hatte in den vergangenen 15 Jahren schließlich schon mehrfach Erfolg damit, wahre Geschichten mit düsteren Ereignissen und spezifischen kulturellen
Hintergründen auf die Leinwand zu bringen, in
denen sie die Menschlichkeit zum Vorschein
brachte. BOYS DON’T CRY ist dafür das beste
Beispiel.“
Unterwegs zu „Howl – Das Geheul“
Die nächste Aufgabe des Filmemacher-Teams
war es dann, die richtige Besetzung zusammenzustellen und nicht zuletzt den passenden Darsteller für die zentrale Rolle des Allen
Ginsberg zu finden. Eines Nachts fand Krokidas
dabei Inspiration in einem eher ungewöhnlichen Geistesblitz: „Wir stellten gerade eine
Liste aller talentierten Schauspieler unter 30
zusammen, als ich abends im Bett lag und mir
plötzlich Daniel Radcliffe in den Sinn kam. Für
mich machte das Sinn, denn Allen ist in unserem Skript jemand, der sich vom braven Sohn
und guten Jungen zu jemandem wandelt, der
endlich all die Gefühle und Gedanken herauslässt, die er so lange für sich behalten hatte.
Am Ende hat er seine eigene Stimme gefunden. Auch bei Daniel ging ich davon aus, dass er
noch vieles in seinem Inneren verbirgt, das er
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der Welt noch nicht hat zeigen können. Ich hoffte inständig, dass Daniel mit der Entwicklung
der Figur etwas anfangen könnte und sich darin womöglich selbst wieder erkennen würde.“
Sich selbst mit Ginsberg gleichzusetzen – soweit würde Radcliffe zwar nicht gehen. Aber
trotzdem hatte er auf Anhieb einen Bezug zu der
Figur. „Er sucht händeringend nach jemandem,
der ihn befreit. Zu Beginn des Films wartet er
nur darauf, endlich aus sich herauskommen zu
können, und tatsächlich trifft er dann auf diesen unglaublich charismatischen Kerl namens
Lucien Carr“, fasst Radcliffe sein Interesse an
der Geschichte zusammen. „Wenn ich ehrlich
bin, interessierte mich dieser Aspekt am meisten: dieses Sich-Verlieben in jemand Unwiderstehlichen, der die erste große Liebe, aber
letztlich eben auch ein verdammt schlechter
Einfluss ist, weswegen die Sache ein schlimmes Ende nehmen muss. So etwas Ähnliches
hat doch jeder von uns schon einmal erlebt.“
Alles andere war für den Schauspieler eher nebensächlich: „Natürlich werden die Leute viel
darüber sprechen, dass es sich hier um eine
schwule Liebesgeschichte handelt. Dabei ist
es nur schlicht und ergreifend eine Liebesgeschichte. Dass es dabei um zwei Männer geht,
ist für mich beinahe nebensächlich, auch wenn
wir diesbezüglich keinerlei Berührungsängste
hatten. Letztlich sind diese beiden jungen Män-
ner, die sich hier ineinander verlieben, für mich
keinen Deut anders als alle anderen verliebten
Teenager.“
Krokidas erinnert sich noch lebhaft an seine
erste Begegnung mit dem jungen Star: „Ich habe
schon oft gelesen, dass man als Regisseur bei
Treffen mit Schauspielern bereits innerhalb der
ersten fünf Minuten spürt, ob man miteinander
arbeiten sollte oder nicht. Und tatsächlich: Ich
wusste sofort, dass ich in ihm einen Seelenverwandten gefunden hatte.“ Doch Seelenverwandtschaft hin oder her, Radcliffe bot trotzdem an, vorzusprechen, und „das habe ich mir
natürlich nicht nehmen lassen“, gesteht Krokidas. „Man spricht ja manchmal davon, dass
ein Schauspieler mit den unterschiedlichsten
Farbfacetten arbeitet. Und natürlich ist es für
jede Rolle von entscheidender Bedeutung, für
welche Farben er und der Regisseur sich entscheiden. Deswegen legte ich nach seiner ersten Casting-Aufnahme das Drehbuch beiseite
und forderte ihn auf, gemeinsam mit mir zu
improvisieren. Und er öffnete sich komplett.
Mein Güte, was da an Charisma, Wut, Zorn,
Witz und Liebe zum Vorschein kam...“, begeistert sich der Regisseur noch im Rückblick. „Ich
sah immerzu Christine in der Ecke sitzen, mich
stumm davor warnend, ihm die Rolle gleich an
Ort und Stelle anzubieten. Und ich musste mich
diesbezüglich wirklich zurückhalten. Aber ich
wusste nach Daniels Vorsprechen, dass es für
diese Rolle niemand anderes gab als ihn.“
Trotzdem stellte es natürlich eine gewisse Herausforderung dar, diesen jungen Mann aus
West London, der letztlich vor der Kamera
aufgewachsen ist, in einen verunsicherten jüdischen Teenager aus Paterson, New Jersey
zu verwandeln. In der wenigen Freizeit, die
Radcliffes Rolle in dem erfolgreichen Broadway-Stück „How to Succeed in Business Without Really Trying“ ihm ließ, stand deswegen
rigoroses Training mit Krokidas auf dem Programm. „Daran führte kein Weg vorbei“, so der
Regisseur, „das wussten wir.“
Der Prozess erwies sich für beide Männer als
befreiend und einschneidend. „Ich forderte ihn
auf, all sein bisheriges Wissen zu vergessen“,
fährt Krokidas fort. „Was wir beide dann veranstalteten, war eigentlich ein richtiger Schauspielkurs, ganz auf eigene Faust. Ich hatte all
diese verschiedenen Techniken von Strasberg,
Meisner und Co. selbst mal gelernt und brachte
sie ihm nun alle solange bei, bis wir eine fanden, die zu ihm passten. So zeigte ich ihm einen neuen Weg, sich einer Rolle anzunähern,
während er mich mit seinem Wissen darauf
vorbereitete, was mich bei meinem ersten Film
erwarten würde und was er an guten Regisseuren schätzte. Weil er pro Woche sieben Mal am
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Broadway auf der Bühne stehen musste, probten wir nur einmal die Woche, das allerdings
ein halbes Jahr. Wir hatten eine Stunde pro
Woche, um das Drehbuch durchzuarbeiten und
jede Szene in ihre Bestandteile zu zerlegen, um
zu sehen, an welche Stellen Daniel emotional
anknüpfen konnte. Und dazu kam natürlich
Stimm-Training und Dialekt-Coaching.“
Nicht zuletzt dank des Luxus’ dieser wöchentlichen Probe ist die daraus entstandene
schauspielerische Leistung bemerkenswert.
Radcliffe sagt über seine Darstellung, sie sei
„der größte Schritt nach vorne, den ich seit der
Londoner Inszenierung von ‚Equus’ als Schauspieler gemacht habe. Für mich war es wirklich
eine große Sache zu erleben und zu lernen, was
ich noch alles erreichen kann.“
Krokidas ist noch immer begeistert von seinem
Hauptdarsteller: „Dan ist einer der größten
Filmstars unserer Zeit. Er hat die Ausstrahlung, das Aussehen, den Charme – und davon
reichlich. Aber er hat eben auch all diese Emotionen und Abgründe in sich, die er endlich mal
zeigen wollte. Und dabei ist er völlig angstfrei.
Sein Enthusiasmus und seine Freude an dem,
was er tut, waren unglaublich ansteckend, und
er war eine echte Inspiration für die anderen
Schauspieler. Aber das wichtigste ist, dass er
wirklich einer der seelenvollsten jungen Män-
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ner ist, die ich je getroffen habe. Er schreibt Gedichte, Kurzgeschichten und Musik. In diesem
Film öffnet er sich komplett und zeigt der Welt,
was er zu bieten hat. Und was er zu bieten hat,
ist einfach nur großartig.“
Die besten Köpfe einer Generation
werden gefunden ...
Radcliffes Besetzung verpasste dem Projekt einen Energieschub, der locker für den Rest der
Produktionsvorbereitung reichte. „Nachdem
Daniel Radcliffe sein Interesse bekundet hatte, veränderten sich die Erfolgsaussichten des
Films schlagartig“, berichtet Austin Bunn. „Denn
wie man sich vorstellen kann, lockt jemand wie
er automatisch andere Interessenten an.“
„Nicht zuletzt nachdem wir uns für Dan als Allen Ginsberg entschieden hatten, wusste ich“,
so Krokidas, „wie wichtig es ist, für jede der anderen Rollen ebenfalls Schauspieler mit Wiedererkennungswert und eigener Handschrift
zu finden. Alle zusammen mussten ein echtes
Ensemble ergeben, in dem man nicht das Gefühl hat, irgendwer nimmt den anderen etwas
weg in Sachen Persönlichkeit, Aussehen oder
Ausstrahlung.“ Der nächste Schritt war es also,
einen Schauspieler für die Rolle des Lucien
Carr zu finden, einer ebenso strahlenden wie
faszinierenden Persönlichkeit, die trotz ihrer
Jugend von allen angehenden Beats das meiste
Charisma und die größte Selbstgewissheit verströmte. „Mir war von Anfang an klar, dass diese Rolle extrem schwer zu besetzen sein würde“, sagt der Regisseur. „Denn wir brauchten
jemanden, der so charismatisch ist, dass er mit
Kerouac, Burroughs und Ginsberg gleich drei
Leute davon überzeugen kann, dass er etwas
Relevantes zu sagen hat. Schließlich wollte er,
dass sie gegen ihre Universität und ihre Eltern
rebellieren – und dass die ganze Welt eine Kulturrevolution startet.“
Um für diese Rolle den Richtigen zu finden,
widmeten sich Krokidas, Vachon und Radcliffe
einem intensiven Casting-Prozess. „Wir ließen
so ziemlich jeden Schauspieler unter 30 Jahren
vorsprechen“, erinnert sich Krokidas. „Die Konkurrenz war wirklich groß. Dane DeHaan wurde
mir letztlich von unserer Casting-Agentin Laura Rosenthal vorgeschlagen. Und von meinem
Lebensgefährten Daniel Gillespie, der ein großer Fan der Serie ‚In Treatment’ ist. Von diesen
beiden Empfehlungen ausgehend bat ich Dane,
eine Probeaufnahme für mich zu machen. Zwischen uns lagen 3000 Meilen und ich konnte
ihm nicht einmal Regieanweisungen geben.
Aber schon in den ersten 30 Sekunden seines
Videos sah ich, wie sich da jemand in genau die
Figur verwandelte, die ich immer vor Augen gehabt hatte. Dane war authentisch, ehrlich und
verführerisch. Doch gleichzeitig schien eine
Verletzlichkeit durch, die mehr erkennen ließ
als das, was er an der Oberfläche spielte. Also
holten wir ihn nach New York, um ihn gemeinsam mit Daniel vorsprechen zu lassen. Und er
hat uns umgehauen! Ich fragte ihn daraufhin,
was er mit den nächsten sechs Monaten seines Lebens vorhabe. Und er antwortete: sag du
es mir. Er hatte kaum den Raum verlassen, da
sahen Dan und ich uns an und wussten beide,
dass wir diesem Kerl auf jeden Fall die Rolle
geben mussten.“
DeHaan reizte es nicht nur, eine derart facettenreiche und chamäleonartige Figur zu spielen, sondern auch jemanden, über den man
verhältnismäßig wenig weiß. „Ich finde einfach,
dass er eine unglaublich komplexe und interessante Person ist“, sagt der junge Schauspieler über Carr. „Wann immer ich etwas lese, von
dem ich keine Ahnung habe, wie ich das darstellerisch hinkriegen soll, ist es genau diese
Herausforderung, die mich besonders anspricht. Lucien ist so interessant, weil so vieles
in seinem Leben widersprüchlich ist. Und während es zu all den anderen Beats extrem viel
Material, Informationen und sogar Videos gibt,
ist so etwas bei Lucien sehr viel schwieriger
aufzutreiben.“
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Auch ohne das Zutun seiner später berühmten
Freunde hätte Carrs Geschichte locker für einen spannenden Film gereicht, wie DeHaan herausgefunden hat: „Sein Vater hat ihn und die
Mutter verlassen, als Lucien vier Jahre alt war.
Als er mit elf Jahren bei den Pfadfindern war,
wurde David Kammerer dort sein Gruppenleiter. Scheinbar haben die beiden sofort eine
Beziehung zueinander aufgebaut. Die genauen Einzelheiten sind historisch nicht eindeutig
geklärt, aber auf jeden Fall ist es wichtig, dass
David Lucien den Gedanken näher gebracht
hat, den eigenen Horizont zu erweitern und zu
lernen, was es wirklich bedeutet, sein Leben
zu leben. Doch David war es eben auch, der ihn
später, als er älter war, in den ... ich will nicht
sagen: Wahnsinn ... getrieben hat. Aber ihn zumindest soweit brachte, dass er diese Macht,
die da jemand über sein Leben hatte, loswerden musste. Irgendwann hatte er genug davon,
belehrt zu werden und diese Person wie eine
Vaterfigur über sich wachen zu haben. Lucien
war bereit dazu, die Dinge selbst in die Hand zu
nehmen, und David war einfach nicht dazu in
der Lage, loszulassen.“
daran, seinen Namen aus der Geschichte der
Beats zu tilgen. Diese Tatsache verkomplizierte
DeHaans Aufgabe natürlich zusätzlich. „Er hat
später immer größten Wert darauf gelegt, sich
von der ganzen Sache zu distanzieren“, erklärt
der Schauspieler. „Er wollte nichts mehr damit
zu tun haben. Die Erstausgabe von Ginsbergs
‚Howl – Das Geheul’ zum Beispiel war Carr gewidmet, aber er sorgte dafür, dass sein Name in
allen weiteren Ausgaben nicht mehr auftauchte.“ Noch heftiger traf es eine frühe Zusammenarbeit von Kerouac und Burroughs, die in
dem Manuskript „Und die Nilpferde kochten in
ihren Becken“ eine fiktionalisierte Noir-Version
der Ereignisse rund um den Mord geschrieben
hatten. Carr gelang es zeitlebens, die Veröffentlichung zu verhindern; erst 2008 konnte
das Werk schließlich erscheinen. Doch auch
DeHaan blieb die Ironie all dessen natürlich
nicht verborgen: „Genau das, was er aus seinem Leben hatte verbannen wollen, bestimmte
es nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis
fast mehr denn je. Als Schauspieler fand ich es
extrem aufregend, eine derart komplexe und
ganz verschieden lesbare Figur zu spielen.“
Als Nachwirkung des Mordes, den er zu seiner
Verteidigung übrigens ebenso fragwürdig wie
erfolgreich als ‚Ehrenmord’ deklarierte, weil er
Kammerers homosexuelle Annäherungen habe
abwehren müssen, arbeitete Carr systematisch
Es ist die sich allmählich entwickelnde Beziehung zwischen Ginsberg und Carr – und
natürlich die dadurch hervorgerufene Eifersucht Kammerers – die die Geschichte in Fahrt
bringt, und in Dane DeHaan fand Radcliffe da-
für den perfekten Partner. „Die Zusammenarbeit mit Dane gehört ohne Frage zu den größten
Freuden meiner bisherigen Karriere“, begeistert sich der Brite. „Er ist nicht nur ein toller
Typ, sondern absolut bodenständig, hart arbeitend und er liebt es, am Set zu sein. Wir haben uns sofort auch jenseits der Kamera super
verstanden, was man hoffentlich ebenfalls im
Film spüren kann. Ich habe es sehr genossen,
ihn zu beobachten und von ihm zu lernen, gerade was seine Furchtlosigkeit angeht. Das bei
einem anderen jungen Schauspieler zu erleben
fand ich enorm inspirierend. Dane ist ohne Frage eine der Personen, die man als Schauspieler neben sich im Schützengraben haben will.“
Und nicht zuletzt auch im Hinblick auf die nicht
eben alltäglichen Liebeszenen zwischen den
beiden jungen Männer schätzte Radcliffe sich
glücklich: „Mir kommen nicht viele Männer in
den Sinn, die ich lieber küssen würde als Dane.“
Nachdem die Besetzung für das Duo im Zentrum des Films feststand, musste das Filmteam
geeignete Darsteller für die übrigen wichtigen
Figuren des Films finden: den kompromisslosen Kerouac, den visionären Burroughs und den
mürrischen, todgeweihten David Kammerer.
Für die Rolle Kerouacs fand Krokidas einen Namensvetter: Jack Huston, den ersten außerhalb
der USA geborenen Sprössling einer der legen-
därsten Familien des amerikanischen Kinos.
„Eigentlich hätte ich normalerweise gezögert,
mich für eine Rolle wie Kerouac überhaupt ins
Spiel zu bringen“, sagt Huston, Enkel der Regielegende John Huston und Sohn von dessen
Sohn Tony, einem Drehbuchautoren (der für den
letzten Film seines Vater die James Joyce-Geschichte „The Dead“ adaptierte) sowie Neffe
von Anjelica und Danny Huston. „Immerhin
wimmelt es im Drehbuch nur so vor Legenden,
von Burroughs über Ginsberg bis hin zu eben
Kerouac. Aber mir gefiel es einfach unglaublich gut, dass es hier um den jungen Kerouac
geht. Zwar hatte er damals schon Millionen
von Worte zu Papier gebracht, aber eben nichts
veröffentlicht. Wir erleben also einen Kerouac
bevor er zu dem wurde, den man später kannte,
dieser Ikone. Dadurch bekam ich natürlich die
Gelegenheit, nicht nur dieses übergroße Vorbild kopieren zu müssen. Sondern ich konnte
mir ein paar künstlerische Freiheiten erlauben,
um mir diese Figur anzueignen.“
Einen weiteren großen Schritt nach vorne machte das Projekt, als die Rolle des düster-charismatischen William S. Burroughs an Ben Foster
ging, der als Schauspieler schon seit seiner Jugend für seine ungestüme Intensität und Hingabe bekannt ist. „Einer der Schauspieler, über
die ich mich in diesem Film besonders freue,
ist Ben Foster“, sagt denn auch Drehbuchau-
tor Austin Bunn. „Jeder, der ihn kennt, ist von
ihm begeistert. Denn er ist ein Schauspieler,
der sofort jeden Raum und jede Szene verändert. Als Ben Interesse an Burroughs bekundete, wussten John und ich gleich, dass wir uns
noch einmal richtig ins Zeug legen müssen. Die
Rolle war natürlich von Anfang an spannend,
aber eigentlich ziemlich klein. Doch weil es um
Ben ging, der schon sein Leben lang eine Leidenschaft für Burroughs pflegt, erhöhten sich
unsere eigenen Ansprüche an diese Figur. Die
Stimme, die Ben ihr verleiht, ist genau das, wonach wir gesucht hatten. Sein Burroughs hätte
ohne Frage einen eigenen Film verdient. Wenn
nicht sogar mehrere.“
Vielleicht noch mehr als jeder seiner Kollegen
hatte Foster einen ganz persönlichen Bezug zu
den Beat-Schriftstellern, wie er berichtet: „Ich
habe ‚On the Road’ gelesen, als ich 13 Jahre alt
war. Das war noch die Ausgabe meiner Mutter,
aus ihrer eigenen Jugend. Wahrscheinlich war
ich für das Buch ein bisschen zu jung, denn die
Lektüre hat mich wirklich ein bisschen aus der
Bahn geworfen. Aber sie führte mich dann auch
zu Ginsberg und ‚Howl’ und ein paar Jahre später zu Burroughs. Meinen Zugang zu ihm fand
ich über sein späteres Werk, das nach ‚Naked
Lunch’ erschien. Genau genommen war es seine Zusammenarbeit mit dem britischen Maler
und Schriftsteller Brion Gysin, die ich für mich
entdeckte, die Collagen und Dream Machines.
Die von ihnen geschaffene Welt hat mich so
fasziniert, dass ich mir auch den Rest von Burroughs Arbeiten vornahm.“
Besonders angetan war Foster von der Möglichkeit, die Relevanz zu zeigen, die das Umfeld auf die Entwicklung seines literarischen
Helden hatte. „Burroughs selbst definierte sich
anfangs noch gar nicht als Schriftsteller“, erklärt er. „Das kam erst gut ein Jahr nach dem
Mord, als er begann, mit Kerouac zusammenzuarbeiten. Schon als Junge hatte er sich am
Schreiben versucht, aber alle Arbeiten wieder
zerstört, weil er sich dafür schämte. Ich glaube, es war wirklich erst fünf Jahre nach der
ersten Zusammenarbeit, dass seine Freunde
Allen und Jack ihn dazu ermutigten, seine eigenen Stärken zu entdecken. Dabei hatte er ja
selbst entscheidend zur Weiterbildung der beiden beigetragen und sie immer wieder mit verschiedenen Büchern vertraut gemacht. Genau
das ist für mich das Schöne an dem Ansatz, den
Austin und John für diese Geschichte gewählt
haben: dass diese Männer gegenseitig dazu
beigetragen haben, zu dem zu werden, was sie
dann waren. Erst durch die Hilfe seiner Brüder
fand Burroughs den Mut, tatsächlich den Stift
in die Hand zu nehmen.“
Großzügigkeit und Authentizität waren es auch,
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die seine Kollegen an Foster selbst zu schätzen
wussten. „Dane hat es eigentlich auf den Punkt
gebracht“, erinnert sich Radcliffe. „Nachdem
wir Ben zum ersten Mal getroffen hatten, sagte er: Jetzt wird die Sache viel einfacher, denn
schließlich haben wir den echten Burroughs
dabei! Und tatsächlich verschmilzt Ben auf unglaubliche Weise mit seiner Rolle. Man kann
gar nicht wirklich behaupten, er würde permanent in der Rolle bleiben, denn er ist immer
noch Ben. Aber während des Drehs hat er sich
in eine seltsame Mischung aus Bill und Ben
verwandelt. Das war wirklich super. Seine Methode ist extrem intensiv und sorgt dafür, dass
er immer voll und ganz in dem jeweiligen Moment und dabei so offen und impulsiv wie möglich ist. Mehr als alles andere spricht es dabei
für Ben, dass er trotz dieser Kraft raubenden
Herangehensweise nie irgendjemand anderen
behindert oder die Dreharbeiten verzögert hat.
Trotz allem war er am Set immer nett und herzlich zu allen Beteiligten, ohne in seiner Arbeit
Kompromisse einzugehen.“
Wie sein Kollege hat auch Hall, der nicht zuletzt
dank seiner Rolle als Serienmörder in der vielfach preisgekrönten Serie „Dexter“ Erfahrungen hat mit zurückgezogenen Außenseitern,
einen persönlichen Bezug zur Beat Generation.
„Durch einen Bekannten hatte ich die Gelegenheit, ein paar Mal Allen Ginsberg zu begegnen“,
offenbart er. „Gerade deswegen empfand ich
es fast als Fügung, dass ich nun Teil dieser Geschichte sein darf.“
Es war für den Schauspieler besonders reizvoll, all die Leerstellen seiner Figur auszufüllen, die in vielerlei Hinsicht die rätselhafteste
und gestörteste des Films ist. „Als Lucien Carr
elf Jahre alt war, war David Kammerer schon
25, Gruppenleiter bei den Pfadfindern und angehender Akademiker“, führt Hall aus. „Aber
diese Begegnung löst bei ihm eine lebenslange
Besessenheit mit Lucien aus. Ich glaube, dass
David es als seine Pflicht empfand, für ihn Beschützer, Liebhaber und Mann für alles zu sein.
Die Dynamik, die diese Beziehung nahm, war
also fast zu erwarten. Und anfangs gab es da
meiner Meinung nach auch einen wirklichen
Austausch von Gedanken, auf jeden Fall von
Zuneigung und Begeisterung. Beide fanden
in dem anderen etwas, das sie sonst nirgends
fanden.“
„Aber letztlich musste diese Liebesgeschichte,
auch angesichts des Altersunterschieds, wohl
schief gehen“, fährt er fort. „In Ginsberg, aber
auch Kerouac erkennt David deutlich jüngere
Männer, die Lucien intellektuell mindestens
genauso viel bieten können wie er. Einerseits
war er, wie all solche Typen, überzeugt davon,
von allen der klügste zu sein. Doch gleichzeitig
blieb ihm die Bedrohung, die von den anderen
für seine Position ausging, nicht verborgen.
Das, was Lucien bei ihm gefunden hatte, würde
er auch bei diesen Jungs finden können.“
Obwohl alle Hauptrollen des Films von Männern gespielt werden – und Elizabeth Olsen, die
als Kerouacs Freundin (und spätere Ehefrau)
Edie Parker mit von der Partie ist, das Projekt
scherzhaft sogar als „Lümmel-Parade“ bezeichnet – gehört zu Krokidas’ Ensemble auch
eine ganze Reihe beeindruckender Schauspielerinnen. Neben Olsen sind in wichtigen Nebenrollen auch Jennifer Jason Leigh als Allens
psychisch wenig stabile Mutter Naomi Ginsberg
und Kyra Sedgwick als Marian Carr, Luciens
aristokratische und ungemein beschützerische
Mutter, zu sehen.
Olsen teilt in jedem Fall die Leidenschaft ihrer männlichen Kollegen für die Thematik des
Films. „Natürlich hatte auch ich ‚On the Road’
und ‚Howl’ gelesen. Das übliche eben. Aber
was mich an diesem Projekt interessierte, war
das Drehbuch an sich. Biopics sind schön und
gut. Aber dieser Film ist sehr viel spannender,
denn es geht darum, wie ein Ereignis die daran Beteiligten formt und verändert. Wir kennen
Ginsberg, Burroughs und Kerouac als ikonische Schriftsteller, aber dazu werden konnten
sie letztlich erst durch den Tod von David Kam-
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merer. Vor allem Ginsberg und Kerouac, denn
beide setzten sich nach diesem einschneidenden Erlebnis hin und fingen an zu schreiben.
Außerdem ist diese Geschichte – sieht man von
eingefleischten Beat-Fans ab – erstaunlich wenig bekannt, was sie natürlich umso erzählenswerter macht.“
Auch das gesellschaftliche Milieu des Films
reizte Olsen: „Die Verknüpfung von Gesellschaft und Politik der damaligen Zeit, gerade
im Hinblick auf den Umgang mit Homosexuellen, fand ich enorm interessant. Es ist wichtig,
sich von Zeit zu Zeit mal daran zu erinnern, wo
unser Land damals stand. Die Tatsache, dass
Lucien Carr nicht lebenslang in den Knast kam,
weil er behauptete, David sei homosexuell gewesen und er selbst nicht, ist doch unglaublich.
Und dann nannte er es auch noch ‚Ehrenmord’!
Ich finde das unfassbar, selbst für die 1940er
Jahre. Zumal in New York City, wo wir uns doch
für die progressivste Stadt des gesamten Landes halten.“
Da sie ein Liebespaar spielten, baute Olsen natürlich vor allem zu Jack Huston eine besondere Beziehung auf. Er lobt seine Partnerin
über den grünen Klee: „Lizzie ist einfach unglaublich. Direkt vor diesem Film hatte ich sie
in MARTHA MARCY MAY MARLENE (dto., Sean
Durkin, 2011) gesehen, wo sie mich mit ihrem
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Talent wirklich umgehauen hatte. Ich kann
diese rohe Energie gar nicht genau in Worte
fassen, aber man merkt, wie es in ihr lodert.
Damals dachte ich noch, wie gerne ich mal mit
dieser Frau arbeiten würde – und als nächstes
hörte ich schon, dass sie hier mit von der Partie
ist! Ich bin ein echter Glückspilz, sie als Partnerin gehabt zu haben, denn sie bringt einen
dazu, noch besser zu werden. Sie ist eine dieser Schauspielerinnen, neben denen man sich
noch mal extra ins Zeug legt, weil man weiß,
dass sie alles geben werden. Sie ist wirklich
fantastisch und ich verehre sie zutiefst!“
Zu seinem Ärger legte sich Huston in einer
Szene allerdings etwas zu sehr ins Zeug. „Lizzie und ich sind ordentlich auf einander losgegangen, denn ich sollte sie in der Szene ins Gesicht schlagen“, erinnert er sich an den für ihn
schwierigsten Drehtag. „Aber irgendwie konnte
ich mich nicht wirklich dazu durchringen. Irgendwann drohte sie mir damit, richtig sauer
zu werden, wenn ich sie nicht endlich schlage. Also habe ich mich zusammengerissen
und ihr schließlich eine ordentliche Backpfeife verpasst. Sie hatte mir vorher extra gezeigt,
wie man das auf der Bühne macht, damit man
seinem Gegenüber nicht wirklich ins Gesicht
schlägt. Aber dann ist es mir aus Versehen
trotzdem passiert, dass meine Hand ihre Wange berührte. Das war furchtbar, ich konnte mir
das gar nicht verzeihen. Vermutlich wird mich
das bis an mein Lebensende verfolgen. Lizzie
zu schlagen war wirklich das Schwierigste an
diesem Job.“
Besonders glücklich schätzte sich Krokidas,
zwei sehr erfahrene Schauspielerinnen für die
beiden mütterlichen Schlüsselrollen gewinnen
zu können. „Kyra Sedgwick bewundere ich nun
schon seit 15 Jahren“, schwärmt er. „Sie ist immer mit vollem Einsatz dabei, ob als Polizistin
in ihrer Serie ‚The Closer’ oder als Nymphomanin in einem kleinen Film wie PERSONAL VELOCITY (dto., Rebecca Miller, 2002). Angst kennt
sie nicht. Für Lucien Carrs Mutter brauchten
wir genau so jemanden, furchtlos und voller
Energie. Irgendwoher musste er ja seine Persönlichkeit haben, nicht wahr? Zumindest ein
Teil davon war sicher vererbt. Immerhin ging
Marian Carr so weit, die Einweisungspapiere
eines früheren Psychiatrieaufenthalts zu verbrennen, um ihren Sohn zu schützen. Und ohne
Frage beherrscht Kyra diese unter der aristokratischen Midwestern-Fassade schlummernde Impulsivität perfekt.“
Auch für seine Naomi Ginsberg begeistert sich
der Regisseur: „Jennifer Jason Leigh hat natürlich schon mehr als einmal bewiesen, dass sie
psychisch kranke Figuren auf wunderbar ehrliche Weise spielen kann. Doch das war nicht der
einzige Grund, warum ich sie für die Rolle haben wollte. Bei anderen Schauspielerinnen, mit
denen wir uns getroffen haben, schien immer
ihre Stärke und Willenskraft durch, so dass ich
fürchtete, sie könnten nicht verletzlich genug
sein. Aber Jennifer hat in ihrem eigenen Leben
schon so viel durchgemacht und ist so talentiert, dass das für sie überhaupt kein Problem
war. Schon in unserem allerersten Telefonat
teilte sie ihre Schwächen mit mir.“
Aus Noir wird Nouvelle
Als die Besetzung komplettiert war, das Drehbuch den letzten Schliff bekommen hatte und
die Finanzierung gesichert war, sah sich das
Team von KILL YOUR DARLINGS endlich vor der
Aufgabe, mit den Dreharbeiten zu beginnen.
Eine historische Geschichte zu verfilmen, ist immer eine Herausforderung. Das gleiche gilt für
Dreharbeiten in New York City. Und auch für die
Arbeit mit einem begrenzten Budget und Zeitplan. Entsprechend waren Krokidas und seine
Mitstreiter gleich in dreifacher Hinsicht gefordert. Doch am Anfang stand zunächst einmal ein
Kunstgriff, zu dem sich der Regisseur von einem
Oscar®-prämierten Kollegen inspirieren ließ.
„Ich glaube, ich habe diese Idee bei Ang Lee geklaut“, erinnert sich Krokidas. „Im Audiokom-
mentar zu DER EISSTURM (The Ice Storm, Ang
Lee, 1997) erzählte er, dass er für jeden Film
– oder zumindest für jedes Historiendrama –
ein Buch zusammenstellt mit Fotografien von
Mode, Architektur und ähnlichem der entsprechenden Zeit. Im Grunde also ein ganz eigenes
Geschichtsbuch, anhand dessen dann der Kameramann, der Produktionsdesigner, der Kostümdesigner und alle anderen einen Einblick
bekommen, was ihm vorschwebt und welchen
Blick er auf diese Epoche hat.“
Also stellte auch Krokidas ein solches Buch zusammen und gab seinem Team damit jede Menge Referenzen und erste Quellen an die Hand.
Doch gleichzeitig stieß auch er selbst in diesem
Prozess auf einen neuen, ungewöhnlichen Ansatz für den Film: „Im Zuge dessen beschäftigte ich mich natürlich auch mit der Kultur der
damaligen Zeit. Wir erzählen ja eine Kriminalgeschichte, und passenderweise gewann 1944
FRAU OHNE GEWISSEN (Double Indemnity, Billy Wilder) den Oscar®. Auch GILDA (Charles Vidor, 1946) kam wenig später ins Kino. Der amerikanische Film noir war damals wirklich auf
seinem Höhepunkt. Und weil unsere Geschichte nun einmal 1944 spielt und von einem Mord
handelt, kam mir schließlich die Idee, dass man
auch sie als Film noir erzählen könnte.“
Doch damit nicht genug. „In der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Film noir, rea-
lisierte ich, dass ihn sich damals bald die Franzosen zu eigen machten“, fährt der Regisseur
mit Blick auf seine Inspirationen fort. „Dieses
Genre beeinflusste Filme wie AUSSER ATEM
(À bout de souffle, Jean-Luc Godard, 1960),
SCHIESSEN SIE AUF DEN PIANISTEN (Tirez sur
le pianiste, François Truffaut, 1960) und viele
andere frühe Werke der Nouvelle Vague. Plötzlich wurde die Kamera vom Stativ genommen,
die Leute begannen, die Regeln zu brechen.
Das Filmemachen wurde asymmetrischer und
freier, ein bisschen wie Jazz. Das passte gut
zu der Entwicklung, die unsere Protagonisten
durchmachen, die zunächst in einer sehr viel
starreren, beengteren Phase ihres Lebens stecken, bevor sie gemeinsam ihre Stimme fanden
und sich befreien konnten. Deswegen war die
Ansage an alle meine Mitstreiter hinter der Kamera, dass unser Film als Film noir beginnen
und dann nach und nach das Freiheitsgefühl
der Nouvelle Vague entwickeln soll.“
Kamerafrau Reed Morano war sofort von dem
Konzept überzeugt, wie sie berichtet: „Mich
reizte es, dass der Film visuell echt eine Herausforderung darstellte. John hatte von Beginn
an eine sehr spezifische Vision davon, wie der
Film aussehen sollte. Und zum Glück war seine
Idee wirklich cool und stimmig, zwei Filmstile
aus unterschiedlichen Epochen einzusetzen,
die parallel zur Filmhandlung verschmelzen.
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Denn als Allen Ginsberg auf Lucien Carr trifft,
öffnet sich seine ganze Welt und sein wahres
Ich kommt zum Vorschein. Endlich kann er
selbst sein – und parallel dazu verändert sich
der Stil des Films in Anlehnung an die Nouvelle
Vague, mit frei beweglichen Handkameras und
romantischerem, natürlicherem Licht.“
Als besonders kniffelig für Morano erwiesen
sich die strengen visuellen Vorgaben des Film
noir. „All meine bisherigen Filme waren extrem
naturalistisch und fest im Realismus verankert. Das war in diesem Fall ganz anders und
ich stand vor der kreativen Aufgabe, mich den
Konventionen des Film noir zu öffnen, wo im
Grunde das Licht auf eine Art und Weise gesetzt wird, die nicht zwingend realistisch ist.
Manches macht Sinn, aber in vielen Fällen
muss die Beleuchtung in erster Linie einen
dramatischen und coolen Effekt haben. Das
spielte für uns eine große Rolle und floss bis
zu einem gewissen Grad auch noch in den Nouvelle Vague-Teil des Films mit ein. Ich musste
da wirklich meine Komfortzone verlassen und
mich von dem Gedanken befreien, dass das
Licht immer der Natur entsprechen muss. So
konnte ich mal ein paar verrückte Dinge ausprobieren, die ich so noch nie gemacht hatte.“
Besonders gut gefiel Morano eine Schlüsselszene, in der Ginsberg, Kerouac, Burroughs und
Carr den Grundstein für ihre kulturästhetische
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Bewegung The New Vision legen, in dem sie
Worte und Sätze auseinander schneiden und
sie zu einem neuen poetischen Manifest im DADA-Stil zusammensetzen. „Ich liebte den Dreh
dieser Szene“, erinnert sich die Kamerafrau.
„Alle mussten hyperaktiv und energiegeladen
werden, ganz viel Koffein trinken und richtig
aufgekratzt sein. Ich auch. John gab uns allen
tonnenweise Eiskaffee, bis wir wirklich gar nicht
mehr stillsitzen konnten. Die Szene ist eines
dieser Beispiele dafür, wie die Kamera selbst
neben den Darstellern zu einem der Hauptakteure wird. Diese Rolle zu übernehmen, hat mir
unglaublich viel Spaß gemacht. Mich von dieser
Energie, mit der sie an der Wand die New Vision
entstehen ließen, mitreißen zu lassen und diesen Prozess mit der Kamera zu begleiten war
großartig. Körperlich hat mich das richtig fertig
gemacht, weil ich die ganze Zeit mit der Kamera hin und her rennen musste. Aber es hat so
viel Spaß gemacht, dass ich trotzdem gar nicht
aufhören wollte.“
Die Lichter der GroSSstadt
Aber natürlich würde Energie alleine nicht die
Zeit bis ins Jahr 1944 zurückdrehen können,
und so zeigte sich bald, vor welchen Schwierigkeiten man steht, wenn man in New York jene
Epoche wieder aufleben lassen will. „In der
Vorbereitung merkt man plötzlich, wie kompliziert das dort ist“, erklärt Krokidas. „Ständig
ist etwas zu sehen, was nicht in die Zeit passt.
Hier ein rollstuhlgerechter Eingang, dort ein
ganz neues Gebäude inmitten der schönsten
40er Jahre-Architektur.“ Die städtischen Gegebenheiten hatten letztlich Auswirkungen auf
alle Aspekte des Dreh, sogar auf das Bildformat, wie der Regisseur fortfährt: „Reed und ich
merkten schnell, dass uns 2.35:1, also ‚super
wide-screen’, die Möglichkeit geben würde,
viele von Manhattans Hochhäusern aus den
Bildern herauszuhalten und unseren Blick
etwas zu verengen. In der Vertikalen, etwa in
den langen Reihen New Yorker Stadthäuser,
ließ sich die Epoche viel akkurater einfangen.
Aber natürlich musste man die Kamera immer
nur ein paar Zentimeter nach oben verschieben und schon hatte man wieder die typische
Skyline im Bild.“
Auch Produktionsdesigner Stephen Carter hatte alle Hände voll zu tun. „Eine historische Geschichte ist immer eine Herausforderung“, berichtet er. „Doch die Herausforderung ist noch
ungleich größer, wenn das Budget nicht gerade
üppig ist. Von Anfang an war klar, dass wir so
wenig wie möglich im Studio drehen wollten.
Also war unsere erste Aufgabe, in der Stadt
nach Orten zu suchen, die sich mit möglichst
wenig Aufwand an die Epoche anpassen ließen,
aber trotzdem als Location reizvoll waren. Die,
für die wir uns entschieden, passten von der
Architektur her in die entsprechende Zeit, so
dass wir uns dann darauf konzentrieren konnten, etwaige störende Elemente zu verstecken
und darüber hinaus gewisse Farbelemente mit
einzubringen. Denn wir hatten uns für den Film
für ein konkretes Farbspektrum entschieden,
das nicht nur das Zeitgefühl, sondern auch eine
ganz bestimmte Stimmung vermitteln sollte.“
Krokidas erzählt weiter: „Wir hatten natürlich
nicht das Geld für riesige, schöne Sets, mit
denen man 1944 wieder auferstehen lassen
konnte. Deswegen mussten wir New York intensiv durchforsten und mit dem arbeiten, was
die Stadt hinsichtlich unserer Epoche und unserem Farbspektrum zu bieten hatte.“
Dabei stieß das Team, das mit dieser Location-Suche beschäftigt war, auf einige kaum
bekannte Schätze. Eine zentrale (und übrigens
stark von Bunns und Krokidas eigenen College-Erlebnissen inspirierte) Szene, in der die
Figuren in die Bibliothek der Columbia University eindringen, um einige verbotene Bücher
zu ‚befreien’, hätte das Team eigentlich gerne
in der echten Bibliothek gedreht. Doch das, so
Carter, erwies sich als logistisch zu aufwändig: „Letztlich sind wir deshalb in der New York
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Academy of Medicine gelandet, was ein echter
Glückfall war. Für mich war diese Location die
Entdeckung des Drehs, denn man fühlte sich
dort wirklich, als sei man in eine andere Zeit
zurückversetzt. Die Arbeit dort hat viel Spaß
gemacht, vor allem zwischen den Bibliotheksregalen. Es kommt ja nicht oft vor, dass eine
Bibliothek mit so vielen seltenen und kostbaren
Büchern Dreharbeiten zulässt. Dort aber war
man wirklich sehr großzügig und zuvorkommend.“
Im Produktionsdesign-Team fand man auch
für die Innenräume kostengünstige Wege, um
sie im Stil der 1940er Jahre zu trimmen. „Wir
haben viel mit Drucken gearbeitet“, berichtet
Carter. „Zum Beispiel haben wir eine ganze
Menge Tapeten gedruckt. Sarah McMillan, unser Set Decorator, und Alexios Chrysikos, unser Art Director, haben dafür extrem effektiv
zusammen gearbeitet und viel zu Tapeten aus
jener Epoche recherchiert. Zum Teil hat Sarah
dann Originalmaterial aus der Zeit gekauft, das
Alexios wiederum gescannt und in eigene Drucke verwandelt hat, die wir innerhalb weniger
Minuten an unseren Drehorten anbringen und
anschließend wieder entfernen konnten.“
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America, I’m Putting My Queer Shoulder
To The Wheel
Das größte Kapital des Films war letztlich aber
nicht die Findigkeit der Crew und schon gar
nicht das Budget, sondern in erster Linie die
grenzenlose Leidenschaft, mit der jedes einzelne Team-Mitglied sowohl vor als auch hinter
der Kamera an die Arbeit ging. „Man entscheidet sich für zwei oder drei Außen-Locations, die
den Film visuell wirklich fest verankern“, erklärt Krokidas seine Herangehensweise. „Auf
die verwendet man dann sein Geld statt zu versuchen, dass jede Kulisse aufwändig und teuer
wirkt. Und wenn man das geschafft hat, muss
man seine Mitstreiter dazu inspirieren, ihr Bestes zu geben und sich den Arsch aufzureißen.“
In dieser Hinsicht bekam der Regiedebütant
von seinen Schauspielern ausschließlich Bestnoten. „Man betritt immer unbekanntes Territorium, wenn man einen Erstlingsfilm dreht“,
meint Dane DeHaan. „Man weiß nie, wie es
werden wird, oder wie sich der Druck auf den
Regisseur auswirkt. Aber in Johns Fall war mir
immer klar, dass er – mehr als alle anderen
Regisseure, mit denen ich bisher gearbeitet
habe – die Sprache der Schauspieler spricht.
Das macht seine Arbeit unglaublich effizient.“
Elizabeth Olsen stimmt ihm zu: „John ist auf
jeden Fall ein Schauspieler-Regisseur. Seine
Grundlage ist das, was auf dem Papier steht,
aber er ist immer offen dafür, mit neuen Einfällen zu spielen und unterschiedliche Variationen hinzuzufügen. Er und Austin waren immer
bereit, auch mal die Dialoge zu ändern. Es war
ein Geben und Nehmen, und nichts war je in
Stein gemeißelt. Wenn wir Details veränderten,
dann weil es sich aus der Situation entwickelte,
so dass nichts grundlos oder verkrampft geschah.“ Und sie fügt hinzu: „Ich liebe einfach
kollaboratives Arbeiten – und genau das ist
auch sein Ding.“
Ben Foster zollt im Besonderen der Leistung
von Daniel Radcliffes Respekt: „Dans Mut hat
mich sehr beeindruckt. Wenn wir in New York
drehten, hingen immer irgendwelche Kids an
der Absperrung und riefen nach Harry Potter.
Aber das hat ihn nie aus der Rolle oder dem Akzent fallen lassen. Das alleine zeichnet natürlich noch nicht einen großartigen Schauspieler
aus. Aber seine Hingabe war einfach aufregend
mitzuerleben. Er bringt so viel Herz und Intellekt mit ans Set. Ich muss wirklich sagen, dass
ich für diesen Kerl extrem viel übrig habe.“
Doch nicht nur Radcliffes sprachliche Konsequenz inspirierte seine Kollegen. Viel mehr
zeigte er von Szene zu Szene die absolute Be-
reitschaft, stets so weit zu gehen, wie es die Geschichte verlangte. Selbst bei einem Nachtdreh
für eine Szene, in der sich Ginsberg, Carr und
Kammerer im eiskalten Hudson River wiederfanden. Radcliffe erinnert sich lachend: „Damals sagte ich zu Dane: du, ich und Michael
C. Hall also. Da haben sie doch tatsächlich die
einzigen drei Schauspieler der Stadt gefunden,
die dazu bereits sind, nackt in diesen Fluss zu
springen.“
So viel Hingabe überträgt sich auch zu 100% auf
die Leinwand. „Es gab drei oder vier Szenen“, erinnert sich Radcliffe, „nach denen ich mich umdrehte und das ein oder andere Crew-Mitglied
weinen sah. Da dachte ich mir dann, dass wir
wohl doch etwas richtig gemacht haben müssen. Aber auch die Crew war einfach großartig,
denn so ein Film ist ja nicht leicht zu drehen.
Doch meiner beschränkten Erfahrung nach ist
es bei einem kleinen Film mit einem derart guten Buch so, dass sich alle automatisch von der
Qualität des Stoffes angezogen fühlen. Jeder,
der da mitmacht, möchte auch wirklich, dass
das Ergebnis so gut wie möglich wird. Dadurch
wird das Mitwirken zu viel mehr als einem Job.
In den ersten Tagen, als vor allem Dane und ich
drehten, sahen alle, wie sehr uns die Sache am
Herzen lag. Das scheint in gewisser Weise alle
positiv beeinfluss zu haben.“
Die Geburt des eigenen Ichs und einer
ganzen Generation
staunlich, dass die meisten Leute fast nichts
darüber wissen.
Letztlich ist KILL YOUR DARLINGS nicht ein
Film über den Mord an David Kammerer oder
über die Entstehung der Beat-Bewegung, sondern eine sehr persönliche Coming-of-Age-Geschichte, die gleichzeitig sehr spezifisch und
trotzdem ganz universell ist. „Für mich bilden zwei Elemente das Herzstück des Films“,
meint Krokidas. „Zum einen ist es das Wissen,
dass man mit seinem Leben etwas wirklich
Wichtiges schaffen kann. Und zum anderen all
das Drama und die Konflikte, denen man sich
stellen muss, um bei sich selbst anzukommen.
Oder um es mal hochgestochen auszudrücken:
es geht um die emotionale Brutalität der Geburt des eigenen Ichs. Der Mord ist dabei ein
Bild für diese Brutalität, für das Sterben, das
notwendig ist, um neu geboren zu werden.“
Sollte auch KILL YOUR DARLINGS Folgen nach
sich ziehen, dann – so hoffen viele im Team –
vor allem die Wiederentdeckung der Beat-Autoren und jener Gegenkultur, für die sie stehen. „Das waren unglaubliche Leute“, findet
zum Beispiel Dane DeHaan. „Sie waren die
Rockstars ihrer Zeit und haben die Jugend einer ganzen Generation inspiriert. Sie lebten am
Abgrund, brachen die Regeln und haben gegen
die Gesellschaft rebelliert. Ich glaube es lohnt
sich zu sehen, wie das damals war und was es
bedeutet hat, diese Grenzen zu sprengen.“
Die epochalen Nachwirkungen des Vorfalls
sind gut dokumentiert, wie Michael C. Hall zusammenfasst: „Kerouac verschlug es nach Europa, und Burroughs zunächst nach Chicago,
dann nach Süden, über die Grenze. Ginsberg
ist der einzige, der vor Ort blieb, aber auch er
hat die Sache absorbiert oder sublimiert und
wurde in einer kreativen Explosion nach vorne
katapultiert. Der Mord war wirklich ein bahnbrechendes Ereignis, deswegen ist es so er-
„Werdet Teil der Rebellion“, fasst Elizabeth Olsen die Essenz des Films zusammen. „So würde ich den Geist des Films beschreiben. Denn
dieser Hunger nach etwas anderem, dieses
Aufbegehren ist etwas, das meiner Meinung
nach meiner Generation fehlt. Die Sache ist natürlich komplex, denn man will ja nicht einfach
nur aus einer Bockigkeit heraus rebellieren.
Aber die Rebellion damals wurde von Intelligenz getragen, selbst wenn manch einer sie
damals für hirnlos hielt. Doch wenn man heute
zurückblickt, ist nicht zu übersehen, welchen
unglaublichen künstlerischen und kulturellen
Einfluss sie gehabt hat.“
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Drehbuchautor Bunn spricht dabei aus Erfahrung: „Jede Generation entdeckt die Beats ja
aufs Neue. Als ich studierte, ging ich immer
wieder in den Campus-Buchladen und las Ginsbergs Lyrik. Alleine dieses Lesen dort auf dem
Fußboden des Buchladens hat mich verändert
und zu einem anderen Menschen gemacht. Und
nun bin ich derjenige, der den Kids vermittelt,
dass man da draußen Dinge entdecken kann,
die solche Veränderungen nach sich ziehen.“
Oder um es mit den typisch direkten Worten von
Ben Foster zu sagen: „Ich hoffe, dass der Film
diese Schriftsteller all denen näher bringt, die
noch nicht mit ihnen vertraut sind. Jack, Allen
und Burroughs sind heute noch genauso relevant wie am ersten Tag ihrer Veröffentlichung.
Wenn es dem Film gelingt auch nur ein paar
Kids in die Bibliothek, den Buchladen oder meinetwegen den Kindle-Store zu locken ... Wäre
das nicht fantastisch?“
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BESETZUNG
DANIEL RADCLIFFE
Allen Ginsberg
Neben KILL YOUR DARLINGS feiern 2013 noch
zwei weitere, mit Spannung erwartete Filme
mit Daniel Radcliffe ihre Premiere, während er
selbst ans Theater im Londoner West End zurückkehrt.
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Bei den Filmen handelt es sich um Michael
Dowses romantische Komödie THE F-WORD
mit Zoe Kazan sowie Alexandre Ajas Thriller
HORNS, der auf dem gleichnamigen Roman
von Joe Hill basiert. Radcliffes Bühnencomeback stand unterdessen im Sommer 2013 auf
dem Programm: In Martin McDonaghs Coming-of-Age-Meisterwerk „The Cripple of Inishmaan“ übernahm er an der Michael Grandage
Company die Hauptrolle.
2012 spielte er die Hauptrolle in dem Gruselfilm
DIE FRAU IN SCHWARZ (The Woman in Black,
James Watkins, 2012), der nicht nur die Kritiker überzeugte, sondern sich auch an den Kinokassen zum Erfolg entwickelte. Ein Jahr zuvor
hatte ihn das Magazin Entertainment Weekly
zum Entertainer des Jahres ernannt. Außerdem
wurde er bereits mit zwei Teen Choice Awards
und einem Scream Award ausgezeichnet sowie
zweimal für den People’s Choice Award nominiert. Zu verdanken hat er diese Ehrungen natürlich nicht zuletzt der Titelrolle in den „Harry
Potter“-Verfilmungen, die als erfolgreichste
Filmreihe aller Zeiten gelten. Insgesamt verkörperte Radcliffe den legendären Zauberlehrling acht Mal und erlangte damit Weltruhm.
Vergangenen Winter war er außerdem in dem
Fernsehvierteiler „A Young Doctor’s Notebook“
zu sehen, einer höchst einfallsreichen Mischung aus Drama und Komödie, basierend auf
den gefeierten Kurzgeschichten des russischen
Autors Mikhail Bulgakov. Radcliffe übernahm
darin die Rolle eines jungen Arztes, der sich mit
seinem älteren (und von Jon Hamm gespielten)
Selbst unterhält.
Zu Radcliffes weiteren Filmen gehören die australische Independent-Produktion DECEMBER
BOYS (dto., Ron Hardy, 2007) sowie der Fernsehfilm „My Boy Jack“, in dem er den 17-jährigen Sohn des Schriftstellers Rudyard Kipling
spielte, dessen Tod im Ersten Weltkrieg schwere Folgen für seine Familie hatte. An seiner
Seite waren Kim Cattrall, Carey Mulligan und
David Haig zu sehen.
Sein Musical-Debüt gab der Brite 2011 als J.
Pierrepont Finch in dem mit dem Tony ausgezeichneten Stück „How to Succeed in Business
Without Really Trying“ von Rob Ashford. Die
Inszenierung erhielt blendende Kritiken – und
Radcliffe gemeinsam mit seinem Co-Star John
Larroquette sogar eine Grammy-Nominierung.
Bühnenerfahrungen hatte Radcliffe zuvor sowohl am Londoner West End als auch am Broadway gesammelt, wo er jeweils in dem gefeierten Stück „Equus“ von Peter Shaffer an der
Seite von Tony-Gewinner Richard Griffiths zu
sehen war. Für seine Rolle in der Inszenierung
von Thea Sharrock wurde er sowohl für den
Drama League als auch für den Drama Desk
Award nominiert.
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
REGIE
2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)
John Krokidas
2012DIE FRAU IN SCHWARZ
(The Woman in Black)James Watkins
2011HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES: TEIL 2
(Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 2)David Yates
2010HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES: TEIL 1
(Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 1)David Yates
2009HARRY POTTER UND DER HALBBLUTPRINZ
(Harry Potter and the Half-Blood Prince)David Yates
2007DECEMBER BOYS (dto.) Rod Hardy
HARRY POTTER UND DER ORDEN DES PHÖNIX
(Harry Potter and the Order of the Phoenix)
David Yates
2005HARRY POTTER UND DER FEUERKELCH
(Harry Potter and the Goblet of Fire)Mike Newell
2004HARRY POTTER UND DER GEFANGENE VON
ASKABAN (Harry Potter and the Prisoner of Azkaban)Alfonso Cuarón
2002HARRY POTTER UND DIE KAMMER DES SCHRECKENS
(Harry Potter and the Chamber of Secrets)Chris Columbus
2001HARRY POTTER UND DER STEIN DER WEISEN
(Harry Potter and the Sorcerer’s Stone) Chris Columbus
DER SCHNEIDER VON PANAMA
(The Tailor of Panama) John Boorman
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DANE DEHAAN
Lucien Carr
Neben KILL YOUR DARLINGS feiern 2013 noch
Trotz seiner jungen Jahre hat Dane DeHaan
bereits beachtlichen Eindruck beim Kinopublikum hinterlassen. Nicht umsonst gehört
er derzeit in Hollywood zu den gefragtesten
Schauspielern seiner Generation. Zuletzt sah
man ihn an der Seite von Shia LaBeouf, Tom
Hardy, Gary Oldman, Jessica Chastain und Guy
Pearce in John Hillcoats LAWLESS – DIE GESETZLOSEN (Lawless, 2012) sowie neben Ryan
Gosling, Bradley Cooper und Eva Mendes im
Drama THE PLACE BEYOND THE PINES (dto.,
2012) von Derek Cianfrance. Im Herbst 2013 ist
er darüber hinaus in der Hauptrolle des Musikfilms METALLICA – THROUGH THE NEVER
(dto., Nimród Atal, 2013) zu sehen, der während
eines Konzerts der legendären Hardrocker
spielt. Bereits abgedreht hat er außerdem THE
AMAZING SPIDER-MAN 2 sowie Atom Egoyans
DEVIL’S KNOT.
Der Durchbruch war DeHaan 2012 mit dem
Überraschungserfolg CHRONICLE – WOZU
BIST DU FÄHIG? (Chronicle, Josh Trank) gelungen, der von drei Teenagern erzählt, die Superkräfte entwickeln. Zu seinen weiteren Filmen
28
gehören JACK AND DIANE (dto., Bradley Rust
Gray, 2012) und John Sayles AMIGO (dto., 2010)
mit Chris Cooper, einen kleinen Auftritt hatte er
auch in Steven Spielbergs LINCOLN (dto., Steven Spielberg, 2012). Für Aufsehen sorgte auch
seine Rolle in der dritten Staffel der HBO-Serie
„In Treatment“ mit Gabriel Byrne.
Nach seinem Broadway-Debüt 2008 mit dem
Stück „American Buffalo“ erhielt DeHaan 2010
einen Obie Award für seine Rolle in der Off-Broadway-Produktion „The Aliens“ von Annie Baker. Dem Stück wurde damals die Ehre zuteil,
von der New York Times als Theaterstück des
Jahres ausgezeichnet zu werden.
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
REGIE
2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)John Krokidas
METALLICA – THROUGH THE NEVER (dto.)Nimród Antal
DEVIL’S KNOT (dto.)Atom Egoyan
2012THE PLACE BEYOND THE PINES (dto.)Derek Cianfrance
LINCOLN (dto.)Steven Spielberg
LAWLESS – DIE GESETZLOSEN
(Lawless)John Hillcoat
CHRONICLE – WOZU BIST DU FÄHIG?
(Chronicle)Josh Trank
JACK AND DIANE (dto.)Bradley Rust Gray
29
MICHAEL C. HALL
David Kammerer
Wer sich – wie Michael C. Hall – mühelos von
einem zugeknöpften Bestatter in „Six Feet Under“ in einen Serienkiller für die Serie „Dexter“
so wie schließlich einen Mitbegründer der BeatGeneration verwandeln kann, ist ohne Frage
ein Experte für Wandlungsfähigkeit und das
Spielen von komplexen, höchst unterschiedlichen Figuren.
Nicht ohne Grund wurde Hall, der auch als
ausführender Produzent von „Dexter“ verantwortlich zeichnet, für seine Darstellung der
Titelfigur Dexter Morgan 2010 sowohl mit dem
Golden Globe® als auch mit dem SAG Award
ausgezeichnet. Bereits drei Jahre zuvor hatte er
dafür den Television Critics Association Award
erhalten. Darüber hinaus konnte er insgesamt
fünf aufeinander folgende Emmy®-Nominierungen sowie fünf weitere SAG- und vier weitere Golden-Globe®-Nominierungen verbuchen.
Gemeinsam mit seinen Kollegen wurde er bei
den SAG Awards außerdem viermal in der Kategorie Bestes Ensemble nominiert. Die achte
und letzte Staffel der erfolgreichen Serie lief im
Sommer 2013 im US-Fernsehen.
Der große Durchbruch war Hall, der auf eine
klassische Theaterausbildung zurückblicken
kann, als David Fisher in der bahnbrechenden
30
HBO-Serie „Six Feet Under“ gelungen. Im Laufe der fünf Staffeln wurde er dabei sowohl für
den Emmy® als auch für den AFI Award nominiert. Außerdem erhielt er, gemeinsam mit
seinen Ensemble-Kollegen, bei insgesamt fünf
Nominierungen zweimal den SAG Award.
Zu seinen Filmen gehören GAMER (dto., 2009)
von Mark Neveldine und Brian Taylor, John
Woos PAYCHECK – DIE ABRECHNUNG (Paycheck, 2003) und die Independent-Produktionen PEEP WORLD (dto., Barry W. Blaustein,
2010) und THE TROUBLE WITH BLISS (dto., Michael Knowles, 2011).
Der in North Carolina geborene Absolvent der
New York University kann auf bislang rund ein
Dutzend hochkarätiger Bühnen-Produktionen
zurückblicken. Sein Broadway-Debüt hatte er
in Sam Mendes’ Inszenierung des Musicals
„Cabaret“ gegeben, anschließend war er auch
in „Chicago“ zu sehen. Off-Broadway war er
unter anderem neben Alec Baldwin und Angela Bassett in „Macbeth“ zu sehen, außerdem
gemeinsam mit Liev Schreiber in „Cymbeline“
für das New York Shakespeare Festival. In Los
Angeles stand er mit Brian Cox am Mark Taper
Forum in dem Stück „Skylight“ auf der Bühne.
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
REGIE
2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)John Krokidas
2011THE TROUBLE WITH BLISS (dto.)Michael Knowles
2010PEEP WORLD (dto.)Barry W. Blaustein
2009GAMER (dto.)M. Neveldine & B. Taylor
2003PAYCHECK – DIE ABRECHNUNG
(Paycheck)John Woo
31
JACK HUSTON
Jack Kerouac
Innerhalb der ersten Staffel arbeitete sich Jack
Huston mit einer beeindruckenden Leistung als
entstellter Kriegsveteran in der Serie „Boardwalk Empire“ vom Gastdarsteller zum festen
Ensemble-Mitglied hoch. Die Serie, die 2011
mit dem Golden Globe® ausgezeichnet wurde,
geht im Herbst 2013 in die vierte Staffel.
Auf der Kinoleinwand war Huston zuletzt in der
mit Jeremy Irons, Mélanie Laurent, Martina
Gedeck, Bruno Ganz und Charlotte Rampling
hochkarätig besetzten Bestseller-Verfilmung
NACHTZUG NACH LISSABON (Night Train to
Lisbon, 2013) von Bille August sowie in NOT
FADE AWAY (dto., 2012) von „Sopranos“-Macher David Chase zu sehen. Bereits abgedreht
hat er David O. Russells AMERICAN HUSTLE
mit Christian Bale, Amy Adams, Jennifer Lawrence und Bradley Cooper sowie Lulu Wangs
Tragikomödie POSTHUMOUS mit Brit Marling.
Zu Hustons weiteren Filmen gehören TWO
JACKS (dto., Bernard Rose, 2012) mit seinem
Onkel Danny Huston, Sienna Miller und Jacqueline Bisset, die Hemingway-Verfilmung
THE GARDEN OF EDEN (dto., John Irvin, 2008)
mit Mena Suvari, BOOGIE WOOGIE – SEX, LÜGEN, GELD UND KUNST (Boogie Woogie, Duncan Ward, 2009) mit Stellan Skårsgard, Gillian
32
Anderson und abermals seinem Onkel Danny,
der Sundance-Beitrag SHRINK – NUR NICHT
DIE NERVEN VERLIEREN (Shrink, Jonas Pate,
2009) mit Kevin Spacey und Robin Williams,
MR. NICE (dto., Bernard Rose, 2010) mit Rhys
Ifans, David Thewlis und Chloe Sevigny sowie
das Edie Sedgwick-Biopic FACTORY GIRL (dto.,
George Hickenlooper, 2006) mit Sienna Miller
in der Hauptrolle und Guy Pearce als Andy Warhol. 2010 spielte er außerdem eine Nebenrolle
in der Erfolgs-Fortsetzung ECLIPSE – BIS(S)
ZUM ABENDROT (The Twilight Saga: Eclipse,
David Slade, 2010).
Sein US-Fernsehdebüt hatte Huston, der aktuell zwischen London, New York und Los Angeles pendelt, 2004 mit dem TV-Film „Spartacus“
gegeben. Eine feste Rolle übernahm er später
in der Serie „Eastwick“, die auf John Updikes
Roman „Die Hexen von Eastwick“ basiert.
Zur Welt kam er als Sohn von Lady Margot Lavinia Cholmondeley und Walter Anthony Huston
in London. Sein Großvater väterlicherseits ist
die Regielegende John Huston, mütterlicherseits Hugh Cholmondeley, der 6. Marquess von
Cholmondeley. Er ist der Neffe der Schauspieler Anjelica Huston und Danny Huston.
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
REGIE
2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)John Krokidas
NACHTZUG NACH LISSABON
(Night Train to Lisbon)Bille August
2012NOT FADE AWAY (dto.)David Chase
TWO JACKS (dto.)Bernard Rose
2010ECLIPS: BIS(S) ZUM ABENDROT
(The Twilight Saga: Eclipse)David Slade
MR. NICE (dto.)Bernard Rose
2009
BOOGIE WOOGIE – SEX, LÜGEN, GELD UND KUNST
(Boogie Woogie)Duncan Ward
SHRINK – NUR NICHT DIE NERVEN VERLIEREN
(Shrink) Jonas Pate
2008THE GARDEN OF EDEN (dto.)John Irvin
2006FACTORY GIRL (dto.)George Hickenlooper
33
BEN FOSTER
William Burroughs
Neben KILL YOUR DARLINGS kommen 2013
noch zwei weitere Filme mit Ben Foster in tragenden Rollen in die Kinos: das bereits hoch
gelobte Drama AIN’T THEM BODIES SAINTS
(dto., David Lowery, 2013) mit Rooney Mara
und Casey Affleck sowie Peter Bergs Actionfilm
LONE SURVIVOR (dto., 2013) mit Mark Wahlberg, Eric Bana und Taylor Kitsch. In ersterem
spielt er einen texanischen Kleinstadt-Cop, in
letzterem ein Mitglied einer Gruppe Soldaten,
die in Afghanistan in einen Hinterhalt geraten.
Zu Fosters weiteren Filmen gehören unter
anderem ALPHA DOG – TÖDLICHE FREUNDSCHAFTEN (Alpha Dog, Nick Cassavetes, 2006)
mit Emile Hirsch, Bruce Willis und Justin Timberlake, James Mangolds TODESZUG NACH
YUMA (3:10 to Yuma, 2007) mit Russell Crowe
und Christian Bale, der Actionthriller CONTRABAND (dto., Baltasar Kormákur, 2012) mit
Mark Wahlberg, Christian Alvarts Science Fiction-Film PANDORUM (dto., 2009) und X-MEN:
DER LETZTE WIDERSTAND (X-Men: Last Stand,
Brett Ratner, 2006). Sein Leinwanddebüt hatte
er 1999 in Barry Levinsons LIBERTY HEIGHTS
(dto., 1999) gegeben.
Auf dem Bildschirm war Foster unter anderem
in Serien wie „Six Feet Under“, „My Name Is
34
Earl“, „Voll daneben, voll im Leben“ und „Boston Public“ sowie in dem TV-Film „The Laramie
Project“ zu sehen.
Nachdem er in dem Film THE MESSENGER
– DIE LETZTE NACHRICHT (The Messenger,
2009) für Oren Moverman vor der Kamera gestanden hatte, gründete er 2011 zusammen mit
dem Regisseur eine eigene Produktionsfirma.
Ihr erster gemeinsamer Film war das Drama
RAMPART – COP AUSSER KONTROLLE (Rampart, Oren Moverman, 2011) mit Woody Harrelson in der Hauptrolle.
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
REGIE
2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)John Krokidas
AIN’T THEM BODY SAINTS (dto.)David Lowery
2012CONTRABAND (dto.)
Baltasar Kormákur
2011360 (dto.)Fernando Meirelles
THE MECHANIC (dto.)Simon West
2009PANDORUM (dto.)Christian Alvart
THE MESSENGER – DIE LETZTE NACHRICHT
(The Messenger)Oren Moverman
2007TODESZUG NACH YUMA
(3:10 to Yuma) James Mangold
30 DAYS OF NIGHT (dto.)David Slade
2006
X-MEN: DER LETZTE WIDERSTAND
(X-Men: The Last Stand)Brett Ratner
ALPHA DOG – TÖDLICHE FREUNDSCHAFTEN
(Alpha Dog)Nick Cassavetes
2002
JEDE MENGE ÄRGER
(Big Trouble)Barry Sonnenfeld
1999LIBERTY HEIGHTS (dto.)Barry Levinson
35
DAVID CROSS
Louis Ginsberg
Der aus Atlanta stammende David Cross studierte zunächst Film am Emerson College
in Boston, bevor er den akademischen Weg
abbrach und sich Vollzeit dem Dasein als
Stand-Up-Komiker widmete. Später zog er
nach Los Angeles, wo er als Autor bei der kurzlebigen „Ben Stiller Show“ anheuerte und gemeinsam mit den anderen Autoren der Serie
mit dem Emmy® ausgezeichnet wurde.
Der Sketch-Tradition treu bleibend, schuf er
gemeinsam mit Bob Odenkirk die HBO-Sendung „Mr. Show with Bob & David“, die vier
Jahre lang lief und mehrfach für den Emmy
nominiert wurde. Außerdem veröffentlichte er
zwei ebenso erfolgreiche wie hoch gelobte Comedy-Alben, von denen „Shut Up You Fucking
Baby“ sogar für den Grammy® nominiert wurde. Auch zu seinem Comedy-Programm „Bigger und Blackerer“ wurde 2010 parallel eine
CD veröffentlicht. Darüber hinaus erschien
2009 sein erstes Buch „I Drink for a Reason“.
Im Kino war Cross in so unterschiedlichen Filmen wie MEN IN BLACK (dto., Barry Sonnenfeld, 1997) sowie MEN IN BLACK II (dto., Barry
Sonnenfeld, 2002), WAITING FOR GUFFMAN
(dto., Christopher Guest, 1996), SCARY MOVIE
2 (dto., Keenen Ivory Wayans, 2001), GHOST
36
WORLD (dto., Terry Zwigoff, 2001), VERGISS
MEIN NICHT! (Eternal Sunshine of the Spotless
Mind, Michel Gondry, 2004), YEAR ONE – ALLER ANFANG IST SCHWER (Year One, Harold
Ramis, 2009) und Todd Haynes’ I’M NOT THERE
(dto., 2007) – übrigens als Allen Ginsberg – zu
sehen. Als Sprecher war er außerdem an COCO
– DER NEUGIERIGE AFFE (Curious George,
Matthew O’Callaghan, 2006), MEGAMIND (dto.,
Tom McGrath, 2010) und den beiden KUNG FU
PANDA-Filmen (dto., Mark Osborne & John
Stevenson/Jennifer Yuh, 2008/2011) beteiligt.
Darüber hinaus war er in allen drei ALVIN UND
DIE CHIPMUNKS-Filmen (Alvin & the Chipmunks, Tim Hill/Betty Thomas/Mike Mitchell,
2007/2009/2011) mit von der Partie.
Auf dem Bildschirm dürfte seine bekannteste
Rolle die des Tobias Fünke in der Emmy®-prämierten Sitcom „Arrested Development“ sein.
Doch er übernahm auch wiederkehrende Rollen in Serien wie „Modern Family“ und „Running Wilde“ und war darüber hinaus Sprecher
und Produzent der Zeichentrickserie „Freak
Show“. Zwei Staffeln lang spielte Cross außerdem die Hauptrolle in der britisch-amerikanischen Co-Produktion „The Increasingly Poor
Decisions of Todd Margaret“ mit Will Arnett und
Spike Jonze.
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
REGIE
2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)John Krokidas
2011ALVIN UND DIE CHIPMUNKS 3: CHIPBRUCH
(Alvin and the Chipmunks: Chipwrecked)Mike Mitchell
2009ALVIN UND DIE CHIPMUNKS 2
(Alvin and the Chipmunks: The Squeakquel)Betty Thomas
YEAR ONE – ALLER ANFANG IST SCHWER
(Year One)
Harold Ramis
2007ALVIN UND DIE CHIPMUNKS – DER KINOFILM
(Alvin and the Chipmunks)Tim Hill
I’M NOT THERE (dto.)Todd Haynes
2004VERGISS MEIN NICHT!
(Eternal Sunshine of the Spotless Mind) Michel Gondry
2002
MEN IN BLACK II (dto.)Barry Sonnenfeld
LIFE WITHOUT DICK (dto.)Bix Skahill
2001SCARY MOVIE 2 (dto.)Keenen Ivory Wayans
GHOST WORLD (dto.)Terry Zwigoff
1997
MEN IN BLACK (dto.)Barry Sonnenfeld
1996WAITING FOR GUFFMAN (dto.)Christopher Guest
CABLE GUY – DIE NERVENSÄGE
(Cable Guy)Ben Stiller
37
JENNIFER JASON LEIGH
Naomi Ginsberg
Der Durchbruch gelang Jennifer Jason Leigh
an der Seite von Sean Penn, Phoebe Cates
und Nicolas Cage in Amy Heckerlings Kultfilm
ICH GLAUB’, ICH STEH’ IM WALD (Fast Times
at Ridgemont High, 1982). Sechs Jahre später zeichneten sie die Filmkritikerverbände
von New York und Boston für ihre Rollen in Uli
Edels LETZTE AUSFAHRT BROOKLYN (Last Exit
to Brooklyn, 1989) und MIAMI BLUES (dto., George Armitage, 1990) als Beste Nebendarstellerin aus.
Riskante und schwierige Figuren sind zum
Markenzeichen der Schauspielerin geworden,
die wie ein Chamäleon in ihren Rollen verschwindet. Leigh hat dabei mit vielen der mutigsten und angesehensten Regisseure unserer
Zeit zusammengearbeitet. Mit SHORT CUTS
(dto., 1993) und KANSAS CITY (dto., 1996) stand
sie dabei zweimal vor der Kamera von Robert
Altman. Außerdem war sie als Dorothy Parker
in Alan Rudolphs MRS. PARKER UND IHR LASTERHAFTER KREIS (Mrs. Parker and the Vicious Circle, 1994) zu sehen, den Altman produzierte. Der Film brachte ihr Nominierungen für
den Golden Globe® und den Independent Spirit
Award sowie Preis der National Society of Film
Critics und der Chicagoer Filmkritiker ein.
38
Zu ihren weiteren Filmen gehören HUDSUCKER – DER GROSSE SPRUNG (The Hudsucker
Proxy, 1994) von Joel und Ethan Coen, Barbet
Schroeders WEIBLICH, LEDIG, JUNG SUCHT...
(Single White Female, 1992), David Cronenbergs EXISTENZ (dto., 1999), Jane Campions IN
THE CUT (dto., 2003), Agnieszka Hollands WASHINGTON SQUARE (dto., 1997) und Sam Mendes’ ROAD TO PERDITION (dto., 2002).
Den Darstellerinnen-Preis des Filmfestivals
von Tokyo erhielt Leigh 2000 für den Dogma-Film THE KING IS ALIVE (dto., Kristian Levring, 2000). Auch in Filmen wie Lili Fini Zanucks FIEBERHAFT (Rush, 1991), BACKDRAFT
– MÄNNER, DIE DURCHS FEUER GEHEN
(Backdraft, 1991) von Ron Howard, Christopher
Guests THE BIG PICTURE (dto., 1989), THE MACHINIST (dto., Brad Anderson, 2004) mit Christian Bale, Todd Solondzs PALINDROME (Palindromes, 2004) und SYNECDOCHE, NEW YORK
(dto., 2008) von Charlie Kaufman war sie mit
von der Partie. Unter der Regie ihres damaligen Ehemannes Noah Baumbach spielte sie
Rollen in MARGOT UND DIE HOCHZEIT (Margot
at the Wedding, 2007) mit Nicole Kidman und
Jack Black sowie GREENBERG (dto., 2010) mit
Ben Stiller. Zuletzt sah man sie unter anderem
in dem von der Kritik gefeierten Jugendfilm
THE SPECTACULAR NOW (dto., James Ponsoldt, 2013) sowie in Fernsehserien wie „Revenge“ und „Weeds“.
Bereits mehrfach im Laufe ihrer Karriere wurden ihr Retrospektiven gewidmet, darunter in
der American Cinematheque, beim Telluride
Film Festival und im Museum of the Moving
Image in New York.
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
REGIE
2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)
John Krokidas
THE SPECTACULAR NOW (dto.) James Ponsoldt
2009SYNECDOCHE, NEW YORK (dto.)Charlie Kaufman
2007
MARGOT UND DIE HOCHZEIT (dto.)
Noah Baumbach
THE MACHINIST (dto.)Brad Anderson
2003IN THE CUT (dto.)Jane Campion
2002ROAD TO PERDITION (dto.)Sam Mendes
1999EXISTENZ (dto.)David Cronenberg
1996
KANSAS CITY (dto.)Robert Altman
1994HUDSUCKER – DER GROSSE SPRUNG
(The Hudsucker Proxy)Joel &. Ethan Coen
MRS. PARKER UND IHR LASTERHAFTER KREIS
(Mrs. Parker and the Vicious Circle)Alan Rudolph
1993SHORT CUTS (dto.)Robert Altman
1992WEIBLICH, LEDIG, JUNG SUCHT…
(Single, White, Female)Barbet Schroeder
1991 BACKDRAFT – MÄNNER, DIE DURCHS FEUER GEHEN
(Backdraft)Ron Howard
1989LETZTE AUSFAHRT BROOKLYN
(Last Exit to Brooklyn)Uli Edel
1982ICH GLAUB’, ICH STEH’ IM WALD
(Fast Times at Ridgemont High)Amy Heckerling
39
ELIZABETH OLSEN
Edie Parker
Noch bevor Elizabeth Olsen im Frühjahr 2013
ihr Studium an der renommierten Tisch School
of the Arts der New York University abschloss,
hatte sie sich längst als eine der talentiertesten
und begehrtesten jungen Schauspielerinnen
Hollywoods etabliert.
Der Durchbruch gelang ihr mit dem Drama
MARTHA MARCY MAY MARLENE (dto., Sean
Durkin, 2011), das seine Premiere 2011 beim
Festival in Sundance feierte und kurz darauf
auch in Cannes gezeigt wurde. Für ihre Rolle
einer jungen Frau, die aus einer Sekte entkommt, wurde Olsen für den Gotham, den Critics Choice und den Independent Spirit Award
nominiert. Der Filmkritikerverband von Indiana
zeichnete sie als Beste Darstellerin des Jahres
aus, und auch die Kritiker von St. Louis, Las
Vegas, Houston, San Diego und Detroit nominierten sie für ihre Preise.
Zu Olsens weiteren Filmen gehören der Thriller
SILENT HOUSE (dto., Chris Kentis & Laura Lau,
2011), die Komödie LIBERAL ARTS (dto., 2012)
von und mit Josh Radnor sowie RED LIGHTS
(dto., Rodrigo Cortés, 2012), in dem auch Sigourney Weaver, Robert de Niro und Cillian
Murphy mit von der Partie waren. Bereits abgedreht hat sie die Literaturverfilmung THERESE
40
(Charlie Stratton, 2013) mit Glenn Close, Naomi Foners VERY GOOD GIRLS (2013) mit Dakota
Fanning sowie Spike Lees Remake von OLDBOY
(2013), für das sie mit Josh Brolin und Samuel
L. Jackson vor der Kamera stand.
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
REGIE
2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)John Krokidas
OLDBOY (dto.)Spike Lee
2012RED LIGHTS (dto.)Rodrigo Cortés
LIBERAL ARTS (dto.)Josh Radnor
2011
MARTHA MARCY MAY MARLENE (dto.)Sean Durkin
SILENT HOUSE (dto.)C. Kentis & L. Lau
PEACE, LOVE & MISUNDERSTANDING (dto.)Bruce Beresford
41
KYRA SEDGWICK
Marian Carr
Zuletzt spielte Kyra Sedgwick, die im Kino
ebenso erfolgreich ist wie im Fernsehen und
auf den Theaterbühnen, sieben Staffeln lang
die Hauptrolle in der höchst populären Krimiserie „The Closer“. Die Rolle der Polizeichefin
Brenda Leigh Johnson brachte ihr sowohl einen Golden Globe® als auch einen Emmy® ein.
Darüber hinaus erhielt sie im Laufe ihrer Karriere den People’s Choice Award sowie Nominierungen für sieben weitere Golden Globes®,
vier Emmys®, zwölf SAG Awards und einen
Independent Spirit Award sowie einen Theater
Award, den Los Angeles Drama Desk Critics
Circle Award und zahlreiche weitere Preise.
Auf der Leinwand war die Schauspielerin zuletzt im Horrorfilm POSSESSION – DAS DUNKLE IN DIR (The Possession, Ole Bornedal, 2012),
dem Thriller EIN RISKANTER PLAN (Man on
a Ledge, Asgher Leth, 2012), dem Actionfilm
GAMER (dto., Mark Neveldine & Brian Taylor,
2009) sowie neben Dwayne „The Rock“ Johnson
als Sportagentin in der erfolgreichen Familienkomödie DADDY OHNE PLAN (The Game Plan,
Andy Fickman, 2007) zu sehen. Auch in LOVERBOY (dto., 2005), mit dem Sedgwicks Ehemann
Kevin Bacon sein Kino-Regiedebüt gab, spielte sie eine der Hauptrollen. Außerdem waren in dem Drama, das seine Premiere 2005
42
beim Festival in Sundance feierte, Matt Dillon,
Campbell Scott und Marisa Tomei zu sehen. Als
eine der Co-Produzentinnen half Sedgwick, das
Projekt überhaupt auf die Beine zu stellen.
Ein Jahr zuvor hatte in Sundance THE WOODSMAN (dto., Nicole Kassell, 2004) von Nicole
Kassell seine Uraufführung, für den Sedgwick
und Bacon gemeinsam vor der Kamera standen. In Deauville gewann der Film den Großen
Preis der Jury. Kurz darauf erhielt Sedgwick
eine ihrer Independent Spirit Award-Nominierungen für CAVEDWELLER (dto., Lisa Cholodenko, 2004), in dem sie an der Seite von Aidan Quinn eine Rocksängerin spielt, die um
das Sorgerecht für ihre Töchter kämpft. Auch
bei diesem Film war die Schauspielerin an der
Entwicklung und Produktion beteiligt.
Zu Sedgwicks facettenreicher Filmographie gehören außerdem so unterschiedliche Produktionen wie Rebecca Millers in Sundance ausgezeichnetes Independent-Drama PERSONAL
VELOCITY (dto., 2002) mit Parker Posey, der
Kinohit PHENOMENON – DAS UNMÖGLICHE
WIRD WAHR (Phenomenon, John Turtletaub,
1996) mit John Travolta, POWER OF LOVE (Something to Talk About, Lasse Hallström, 1995)
mit Julia Roberts, Oliver Stones GEBOREN AM
4. JULI (Born on the Fourth of July, 1989) mit
Tom Cruise, MR. AND MRS. BRIDGES (dto.,
James Ivory, 1990) mit Paul Newman und Joanne Woodward, LÖWEN AUS ZWEITER HAND
(Tim McCanlies, Second Hand Lions, 2003) mit
Michael Caine und Robert Duvall sowie die
Kult-Komödie SINGLES – GEMEINSAM EINSAM (Camron Crowe, Singles, 1992). Außerdem
stand sie an der Seite von Stars wie William H.
Macy, Kathy Bates, Helen Mirren, Helen Hunt
oder Anjelica Huston in TV-Filmen wie „Door to
Door“, „Losing Chase“, „Twelfth Night, Or What
You Will“ oder „Family Pictures“ vor der Kamera.
Auf der Bühne konnte man die gebürtige New
Yorkerin unter anderem in Nicholas Hytners Inszenierung von „Twelfth Night“ und am Culture
Project in „The Exonerated“ zu sehen. Den Theater Award erhielt sie für eine Produktion von
„Ah Wilderness!“, außerdem gewann sie den
Los Angeles Drama Critics Circle Award und
den Drama League Award für David Mamets
„Oleanna“.
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
REGIE
2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)
John Krokidas
2012POSSESSION – DAS DUNKLE IN DIR
(The Possession)Ole Bornedal
EIN RISKANTER PLAN
(Man on a Ledge)
Asger Leth
2009GAMER (dto.)M. Neveldine & B. Taylor
2007DADDY OHNE PLAN
(The Game Plan)Andy Fickman
2005LOVERBOY (dto.)Kevin Bacon
2004THE WOODSMAN (dto.) Nicole Kassell
CAVEDWELLER (dto.)Lisa Cholodenko
1996PHENOMENON – DAS UNMÖGLICHE WIRD WAHR
(Phenomenon)
Jon Turtletaub
1995POWER OF LOVE
(Something to Talk About)
Lasse Hallström
MURDER IN THE FIRST (dto.)Marc Rocco
1992SINGLES – GEMEINSAM EINSAM
(Singles)Cameron Crowe
1990
MR. & MRS. BRIDGE (dto.)James Ivory
1989GEBOREN AM 4. JULI
(Born on the Fourth of July)Oliver Stone
43
STAB
JOHN KROKIDAS
Regie/ Drehbuch/ Produktion
Nach seinem Bachelor-Abschluss in den Fächern Theater und Amerikanistik an der Yale
University (wo er auch Schauspielkurse belegte) studierte John Krokidas schließlich im Graduate Film Program der New York University.
Während seines Studiums schrieb und inszenierte er an der NYU zwei Kurzfilme. Der erste
mit dem Titel „Shame No More“ lief weltweit
auf über 70 Filmfestivals, wurde in zehn Ländern ans Fernsehen verkauft und in die Kurzfilm-Sammlung „Queer as F**k“ aufgenommen. Ausgestrahlt wurde er unter anderem auf
Sendern wie Arte und Canal Plus sowie IFC und
PBS in den USA. Der zweite hieß „Slo-Mo“ und
feierte seine Premiere beim Telluride Film Festival, bevor er unter anderem auf HBO und auf
dem Sundance Channel gezeigt wurde.
Nach dem Ende seines Studiums schrieb Krokidas unter anderem Drehbücher für Produzenten wie Bruce Cohen und Alan Poul, für die
Oscar®-Gewinnerin Renée Zellweger und die
Produktionsfirma von Michael Stipe. Außerdem schrieb und inszenierte er im Präsidentschaftswahlkampf 2008 einen TV-Spot mit Jack
44
Nicholson, der von CNN zu einer der besten
Polit-Werbungen des Jahres gewählt wurde.
Krokidas, der vom Magazin Advocate 2011 in
die Liste der „Top 40 under 40“ aufgenommen
wurde, unterrichtete und lehrte Filmemachen
an der University of Southern California, der
New York University, der New School und in
Yale. KILL YOUR DARLINGS ist sein Langfilmdebüt als Regisseur.
AUSTIN BUNN
Drehbuch
Austin Bunn arbeitet als Schriftsteller, Stückeschreiber und Drehbuchautor. Seine Texte sind
u.a. bereits in The Atlantic Monthly, The New
York Times Magazine, Best American Science
and Nature Writing, The Pushcart Prize erschienen. Seine Stücke wurden z.B. am Actors’
Theatre in Louisville, beim The Orchard Project
und The New Harmony Project, am Playwright’s
Center und The Lark inszeniert oder entwickelt. Gemeinsam mit der Produzentin Christine Vachon schrieb er den Bestseller „A Killer
Life: How an Independent Film Producer Survives Deals and Disasters far from Hollywood“.
Bunn ist Absolvent der Yale University und des
Writers’ Workshop der University of Iowa. Er
unterrichtet derzeit an der Cornell University.
MICHAEL BENAROYA
Produktion
Michael Benaroya ist Geschäftsführer der Firma Benaroya Pictures, die er 2006 gegründet
hat. Seither war die Firma an der Entwicklung,
Finanzierung und Produktion mehrerer Spielfilme unterschiedlicher Größenordnung beteiligt. 2012 gründete Benaroya zusätzlich die
Firma Also Known As Pictures, die sich überwiegend auf die Entwicklung und Produktion
von kostengünstigen Filmen im Action-, Thriller- und Horror-Genre konzentrieren soll.
Zuletzt produzierte Benaroya unter anderem
John Hillcoats Romanadaption LAWLESS – DIE
GESETZLOSEN (Lawless, dto., 2012) mit Shia
LaBeouf, Tom Hardy, Jessica Chastain, Gary
Oldman, Guy Pearce und Mia Wasikowska, die
45
2012 im Wettbewerb des Festivals von Cannes
Premiere feierte, sowie DER DIEB DER WORTE
(The Words, Brian Klugman & Lee Sternthal,
2012). Für letzteren standen Bradley Cooper,
Zoe Saldana, Jeremy Irons, Dennis Quaid und
Olivia Wilde vor der Kamera.
sind aktuell Filme wie FELONY (Matthew Saville, 2013) mit Joel Edgerton, HATESHIP LOVESHIP (Liza Johnson, 2013) mit Kristen Wiig und
PARTS PER BILLION (Brian Horiuchi, 2014) mit
Rosario Dawson.
Zu seinen weiteren Filmen gehören CATCH
.44 – DER GANZ GROSSE COUP (Catch .44, Aaron Harvey, 2011) mit Bruce Willis und Forest
Whitaker, THE ROMANTICS (dto., Galt Niederhoffer, 2010) mit Katie Holmes, Anna Paquin,
Elijah Wood und Josh Duhamel sowie das
Oscar®-nominierte Finanz-Drama DER GROSSE CRASH – MARGIN CALL (Margin Call, 2011)
von J.C. Chandor. Der Film mit Kevin Spacey,
Jeremy Irons, Demi Moore, Stanley Tucci, Zachary Quinto, Paul Bettany und Simon Baker
lief unter anderem auf der Berlinale und beim
Sundance Filmfestival und wurde mit einem
Independent Spirit Award als Bester Debütfilm
ausgezeichnet.
CHRISTINE VACHON
Produktion
Benaroya war auch als ausführender Produzent
an dem Omnibusfilm NEW YORK, I LOVE YOU
(dto., 2009) beteiligt, für den Regisseure wie
Fatih Akin, Natalie Portman, Mira Nair, Brett
Ratner und Shekhar Kapur Schauspieler wie
Shia LaBeouf, Bradley Cooper, Robin Wright,
Orlando Bloom, Andy Garcia, Ethan Hawke und
Julie Christie inszenierten. Bereits im Kasten
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Christine Vachon wurde bereits mit dem Independent Spirit Award und dem Gotham Award
ausgezeichnet und gründete 1995 gemeinsam mit ihrer Partnerin Pamela Koffler die
Independent-Schmiede Killer Films. Gemeinsam zeichnen die beiden damit für etliche der
ganz großen Klassiker des amerikanischen
Independent-Kinos verantwortlich, darunter
Oscar®-Gewinner wie DEM HIMMEL SO FERN
(Far From Heaven, Todd Haynes, 2002) oder
BOYS DON’T CRY (dto., Kimberly Peirce, 1999),
aber auch HEDWIG AND THE ANGRY INCH
(dto., John Cameron Mitchell, 2001), HAPPINESS (dto., Todd Solondz, 1998), KIDS (dto.,
Larry Clark, 1995) oder SAFE (dto., Todd Haynes, 1995).
Zu den jüngsten Filmen der Firma, die zum
zehnjährigen Bestehen mit einer Retrospektive
im New Yorker Museum of Modern Art geehrt
wurde, gehören Ramin Bahranis AT ANY PRICE
(dto., 2012) mit Dennis Quaid und Zac Efron
oder MAGIC MAGIC (dto., Sebastián Silva, 2013)
mit Michael Cera und Juno Temple. Außerdem
war Vachon ausführende Produzentin von Todd
Haynes’ Miniserie „Mildred Pierce“ mit Kate
Winslet, die einen Golden Globe® und zahlreiche Emmys® gewann.
Vachon ist Autorin der beiden Bücher „A Killer
Life: How an Independent Film Producer Survives Deals and Disasters far from Hollywood“
und „Shooting to Kill: How an Independent
Producer Blasts Through the Barriers to Make
Movies that Matter“. Sie unterrichtet aktuell an
der Drexel University, nachdem sie auch schon
Dozentin an der New York University war.
REED MORANO
Kamera
Dass Reed Morano seit einigen Jahren zu den
aufstrebendsten Kamerakünstlerinnen der
amerikanischen Filmbranche gehört, lässt
sich nicht zuletzt an der Liste der Ehrungen erkennen, die ihr zuteil wurden. 2011 erhielt sie
den Kodak Vision Award for Cinematography
im Rahmen der Women In Film Crystal + Lucy
Awards. Außerdem nahmen Medien wie Indiewire, Variety, IONCINEMA und das ICG Magazine sie in den vergangenen Jahren immer
wieder in ihre Listen jener Kameramänner und
-frauen auf, die es zu beobachten gilt.
Zu Moranos Filmen, die zuletzt in die Kinos kamen, gehören Rob Reiners THE MAGIC OF BELLE ISLE – EIN VERZAUBERTER SOMMER (The
Magic of Belle Isle, 2012) mit Morgan Freeman,
die Sundance-Beiträge LITTLE BIRDS (dto., Elgin James, 2011) mit Juno Temple, Kate Bosworth und Leslie Mann und FOR ELLEN (dto.,
So Yong Kim, 2012) mit Paul Dano und Jena Malone sowie der Dokumentarfilm SHUT UP AND
PLAY THE HITS (dto., Will Lovelace & Dylan
Southern, 2012) über die Band LCD Soundsystem. Auch FREE SAMPLES (dto., Jay Gammill, 2012) mit Jesse Eisenberg, Jason Ritter
und Tippi Hedren, das in Tirol gedrehte Drama
AUTUMN BLOOD (dto., Markus Blunder, 2013)
und THE INEVITABLE DEFEAT OF MISTER AND
PETE (dto., George Tillman jr., 2013) mit Jennifer Hudson, Anthony Mackie und Jeffrey Wright
sind bereits abgedreht.
Ihr bislang wohl bekanntester Film dürfte
Courtney Hunts FROZEN RIVER (dto., 2008)
mit Jennifer Lawrence sein, der zunächst den
Grand Jury Prize beim Festival von Sundance gewann und später für zwei Oscars® und
sieben Independent Spirit Awards nominiert
wurde. Zu ihren kommenden Filmen gehören
THE SKELETON TWINS (Craig Johnson, 20113)
mit Kristen Wiig, Rob Reiners AND SO IT GOES
(2014) mit Diane Keaton und Michael Douglas
sowie das Carson McCullers-Biopic LONELY
HUNTER (Deborah Kampmeier, 2014).
Als Kamerafrau arbeitet Morano seit mehr als
15 Jahren. Die Absolventin der Tisch School of
the Arts der NYU wurde von ihrer Fakultät als
Assistenzprofessorin an den Fachbereich Film
berufen, wo sie zwei Jahre lang angehender
Kameramänner und -frauen unterrichtete.
STEPHEN CARTER
Produktionsdesign
Etliche Jahre hat Stephen Carter als Art Director gearbeitet und freut sich nun, immer weiter
an seinem Abstecher ins Produktionsdesign
zu feilen. Zu seinen bisherigen Design-Arbeiten gehören der Sundance-Beitrag FORGIVEN
(dto., Paul Fitzgerald, 2006), diverse Studios
für den Sender NBC während der Olympischen
Spiele in London, Vancouver, Peking und Turin
sowie verschiedene Werbespots und Theaterstücke. Als Art Director war er an Filmen wie
DUPLICITY – GEMEINSAME GEHEIMSACHE
(Duplicity, Tony Gilroy, 2009), DAS BOURNE
VERMÄCHTNIS (The Bourne Legacy, Tony Gilroy, 2012), DER PLAN (The Adjustment Bureau,
George Nolfi, 2011) sowie Justin Biebers Kon-
zertfilm JUSTIN BIEBER: NEVER SAY NEVER
(dto., Jon M. Chu, 2011) beteiligt. Carter, der an
der New York University studierte, lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in Brooklyn. Er hat
in New York in verschiedenen Bands gespielt
und zuletzt über mehrere Jahre eine baufällige
Villa in Buenos Aires renoviert.
BRIAN A. KATES
Schnitt
Brian A. Kates ist ein vielfach ausgezeichneter
Cutter, der für den TV-Film „Taking Chance“
sogar einen Emmy® gewann. Fürs Fernsehen
arbeitete er unter anderem an Serien wie „The
Big C“, „Kings“ oder „Treme“ sowie an Filmen
wie „The Laramie Project“ und „Lackawanna
Blues“. Zu seinen Kinofilmen gehören Andrew
Dominiks KILLING THEM SOFTLY (dto., 2012)
mit Brad Pitt, Philip Seymour Hoffmans Regiedebüt JACK IN LOVE (Jack Goes Boating,
2010), das Oscar®-nominierte Drama DIE GESCHWISTER SAVAGE (The Savages, Tamara Jenkins, 2007) mit Laura Linney, John Cameron
Mitchells SHORTBUS (dto., 2006), THE WOODSMAN (dto., Nicole Kassell, 2004), die Nicholas
Sparks-Verfilmung DAS LÄCHELN DER STERNE (Nights in Rodanthe, George C. Wolfe, 2008),
SHADOWBOXER (dto., 2005) von Lee Daniels
oder TRICK (dto., Jim Fall, 1999). Kates war
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auch am Schnitt von Jonathan Caouettes bahnbrechender Dokumentation TARNATION (dto.,
2003) beteiligt. Aufgewachsen ist er in Teaneck,
New Jersey, seinen Studienabschluss machte
er in den Fächern Filmproduktion und Judaistik
an der New York University.
CHRISTOPHER PETERSON
Kostümdesign
Für seine Kostüme für die Serie „Boardwalk
Empire“ wurde Christopher Peterson 2011
erstmals für den Emmy® nominiert. Im Fernsehen entwarf er auch unter anderem die Kostüme für die Pilotfolge der Serie „Suits“ und
war Assistent der Kostümbildnerin Ann Roth
bei Mike Nichols’ preisgekrönter Verfilmung
von „Angels in America“.
Im Kino konnte man seine Entwürfe bislang unter anderem in HABEN SIE DAS VON DEN MORGANS GEHÖRT? (Did Your Hear About the Morgans?, Mark Lawrence, 2009) mit Sarah Jessica
Parker und Hugh Grant, im Horrorfilm BLOOD
CREEK (Town Creek, Joel Schumacher, 2009)
mit Henry Cavill, OUR IDIOT BROTHER (dto.,
Jesse Peretz, 2011) mit Paul Rudd und Zooey
Deschanel sowie in Stephen Frears’ LADY
VEGAS (Lay the Favorite, 2012) sehen. Bereits
zweimal engagierte ihn Steven Soderbergh,
zunächst für THE GIRLFRIEND EXPERIENCE
(dto., 2009), zuletzt für MAGIC MIKE (dto., 2012).
Als Assistant Costume Designer arbeitete der
in New York lebende Peterson mit einigen der
legendärsten Kostümdesigner Hollywoods zusammen, etwa mit Sandy Powell bei DEPARTED – UNTER FEINDEN (The Departed, Martin
Scorsese, 2006) und WOLF OF WALL STREET
(The Wolf of Wall Street, Martin Scorsese, 2013),
mit Catherine Martin bei DER GROSSE GATSBY (The Great Gatsby, Baz Luhrmann, 2013),
mit Janty Yates bei Ridley Scotts AMERICAN
GANGSTER (dto., 2007) und DER MANN, DER
NIEMALS LEBTE (Body of Lies, 2008) sowie mit
Albert Wolsky bei Filmen wie DER MANCHURIAN KANDIDAT (The Manchurian Candidate,
Jonathan Demme, 2004), MANHATTAN LOVE
STORY (Maid in Manhattan, Wayne Wang, 2002),
DUPLICITY – GEMEINSAME GEHEIMSACHE
(Duplicity, Tony Gilroy, 2009) oder ACROSS THE
UNIVERSE (dto., Julie Taymor, 2007).
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and the beat goes on
ROMAN
Burroughs, William S. / Kerouac, Jack
Und die Nilpferde kochten in ihren Becken
Die späteren Beat-Begründer William S. Burroughs und Jack Kerouac schrieben als junge Männer in New York gemeinsam einen Roman, der auch in den USA jahrzehntelang unveröffentlicht blieb. Er handelt von einem Mord, der in ihrem
engsten Freundeskreis geschah und den sie verarbeiteten, indem sie den Hergang wie einen Krimi aufschrieben. Eine
temporeiche, packende Geschichte und ein endlich gehobener Schatz der Literaturgeschichte.
Taschenbuch
Verlag rororo
Erscheinungsdatum
01.09.2011
Umfang192 Seiten
ISBN978-3-499-25655-4
Preis€ 8,99
HÖRBUCH
Burroughs, William S. / Kerouac, Jack
Und die Nilpferde kochten in ihren Becken
Bohème-Leben im New York der 1940er Jahre: Die Clique um William S. Burroughs und Jack Kerouac will sich hemmungslos amüsieren. Auch wenn das Geld immer knapp ist, wird jede Nacht geredet, getanzt und gefeiert – bis einer der ihren
einen anderen Freund ermordet und das unbeschwerte Leben der Gruppe damit für immer zerbricht. Basierend auf einer
wahren Geschichte schrieben die Gründer der Beat-Literatur William S. Burroughs und Jack Kerouac 1944 diesen Roman,
der in knapper, atemloser Sprache erzählt, wie Pop in den 40ern aussah. Der legendäre Text der Beat-Generation, virtuos
gelesen von Florian von Manteuffel und Felix Goeser – nun endlich auf Ihrem Plattenteller!
RegieHametner, Hannes
ProduktionDer Audio Verlag
FormatKomplettlesung
Sprechervon Manteuffel,
Florian / Goeser, Felix
Übersetzer
Michael Kellner
50
Anzahl der CDs
4
Laufzeit250 min
GenreLiteratur
Erscheinungsdatum
27.02.2010
ISBN978-3-89813-971-7
Preis
EUR 24,99 (D) / SFr 36,90
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VERLEIH
Koch Media GmbH
Verena Falcenberg
Lochhamer Straße 9, D-82152 Planegg / München
Tel.: 089-24 24 51 74 • Fax: 089-24 24 53 174
v.falcenberg@kochmedia.com
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