Presseheft - Neue Visionen Filmverleih
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Presseheft - Neue Visionen Filmverleih
präsentiert KILL YOUR DARLINGS JUNGE WILDE Ein Film von John Krokidas mit Daniel Radcliffe, Dane DeHaan, Michael C. Hall, Jack Huston, Ben Foster, David Cross, Jennifer Jason Leigh, Elizabeth Olsen, Kyra Sedgwick Kinostart: 30. Januar 2014 2 INHALT BESETZUNG STAB BESETZUNG 04 DANIEL RADCLIFFE 26 JOHN KROKIDAS 44 STAB 04 DANE DEHAAN 28 AUSTIN BUNN 44 TECHNISCHE ANGABEN 04 MICHAEL C. HALL 30 MICHAEL BENAROYA 44 KURZINHALT 05 JACK HUSTON 32 CHRISTINE VACHON 46 PRESSENOTIZ 05 BEN FOSTER 34 REED MORANO 46 INHALT 06 DAVID CROSS 36 STEPHEN CARTER 47 PRODUKTIONSNOTIZEN 08 JENNIFER JASON LEIGH 38 BRIAN A. KATES 47 ELIZABETH OLSEN 40 CHRISTOPHER PETERSON 49 KYRA SEDGWICK 42 3 BESETZUNG BESETZUNG STAB CHARLIE SHEEN DANIEL JASON RADCLIFFE SCHWARTZMAN ALLEN GINSBERG DANE DEHAAN BILL MURRAY LUCIEN CARR REGIE JOHN KROKIDAS DREHBUCH JOHN KROKIDAS MICHAEL KATHERYN C. HALL WINNICK DAVID KAMMERER JACK PATRICIA HUSTON ARQUETTE JACK KEROUAC BEN FOSTER AUBREY PLAZA WILLIAM BURROUGHS MARY ELIZABETH DAVID CROSS WINSTEAD LOUIS GINSBERG JENNIFER JASON DERMOT LEIGH MULRONEY NAOMI GINSBERG ELIZABETH OLSEN EDIE PARKER KYRA SEDGWICKSTAB MARIAN CARR AUSTIN BUNN KAMERA PRODUKTIONSDESIGN SCHNITT MUSIK KOSTÜM PRODUZENTEN REGIE UND DREHBUCH MUSIK LÄNGE KOSTÜM 104 MINUTEN FORMAT 2.35: 1 PRODUZENTENENTEN TON Dolby Digital 5.1 CO-PRODUZENT TECHNISCHE ANGABEN LÄNGE FORMAT TON 4 STEPHEN CARTER BRIAN A. KATES NICO MUHLY CHRISTOPHER PETERSON JOHN KROKIDAS MICHAEL BENAROYA KAMERA TECHNISCHE SZENENBILD ANGABENSCHNITT REED MORANO CHRISTINE VACHON ROSE GANGUZZA AUSFÜHRENDE PRODUZENTEN JOE JENCKES STEFAN SONNENFIELD JARED IAN GOLDMAN PAMELA KOFFLER RANDY MANIS KURZINHALT PRESSENOTIZ Ein neues unglaubliches Leben beginnt für den jungen Allen Ginsberg (Daniel Radcliffe), als er 1944 an die New Yorker Columbia Universität kommt. Dort trifft er auf den faszinierenden Lucien Carr (Dane DeHaan), zu dem er sofort eine innere Verbundenheit spürt. Durch Lucien wird Allen in einen unkonventionellen Zirkel gleichgesinnter Literatur-Freunde eingeführt, die im Streben nach neuen Lebensentwürfen mit sämtlichen gesellschaftlichen Konventionen brechen. Ab sofort zieht Allen mit Lucien, Jack Kerouac (Jack Huston) und William S. Burroughs (Ben Foster) durch die Underground-Szene von Greenwich Village und lässt sich für seine Gedichte von der Spontanität und dem Chaos in seinem Leben und dem seiner Freunde inspirieren. Bald jedoch wird der kreative Rausch nicht nur durch Allens labile Mutter (Jennifer Jason Leigh) gestört, sondern auch durch Luciens älteren Verehrer David Kammerer (Michael C. Hall), der Lucien mehr und mehr unter Druck setzt. Nichts davon lässt allerdings ahnen, dass schließlich ein Mord zur Bewährungsprobe für die Freunde werden wird. Ginsberg. Kerouac. Burroughs – Wer waren die drei, bevor sie mit legendären Werken wie „Howl“, „Unterwegs – On the Road“ und „Naked Lunch“ weltberühmt wurden? Regisseur John Krokidas gelingt mit seinem leidenschaftlichen Debütfilm das aufwühlende Porträt dreier Freunde, die in den 1940er Jahren den Grundstein für eine neue Jugendkultur legten. Auf der Suche nach visionärer Ekstase verliehen sie dem Begriff „cool“ neue Bedeutung und gründeten nebenbei die legendäre Beat Generation. KILL YOUR DARLINGS erzählt eine eindrucksvolle Geschichte voller exzentrischer, wahnsinniger und euphorischer Momente, furios gespielt von einem einmaligen Ensemble: Daniel Radcliffe („Die Frau in Schwarz“), Dane DeHaan („The Place Beyond the Pines“), Jack Huston („Nachtzug nach Lissabon“), Ben Foster („The Messenger – Die letzte Nachricht“) und Michael C. Hall („Dexter“). In weiteren Rollen begeistern Elizabeth Olsen („Martha Marcy May Marlene“) Jennifer Jason Leigh („Road to Perdition“) und Kyra Sedgwick („The Closer“). Produziert wurde KILL YOUR DARLINGS von der US-Independent-Produktion Killer Films, die bereits für preisgekrönte Filme wie „Boys Don’t Cry“, „Far From Heaven“ und „I’m not There“ verantwortlich zeichneten. 5 INHALT 6 Zufällig sitzen die beiden auch gemeinsam im Literaturseminar, in dem ein konservativer Professor auf die alten Klassiker beharrt und den Muff vergangener Tage predigt. Im beschaulichen Paterson im Bundesstaat New Jersey laufen 1943 auch bei den Ginsbergs im Radio meistens die neusten Kriegsnachrichten. Doch wenn Allen (DANIEL RADCLIFFE), der Sohn des Hauses, sich unbeobachtet fühlt, dann schaltet er um – und lässt sich von den wilden Klängen des Jazz mitreißen. Und auch sonst hat der Teenager ein paar Geheimnisse. Denn er träumt davon, der Enge und Bedrücktheit des Elternhauses zu entkommen, wo sein Dichter-Vater (DAVID CROSS) selten anwesend ist und seine Mutter (JENNIFER JASON LEIGH) an Verfolgungswahn und Depressionen leidet. Also hat er sich heimlich für einen Studienplatz an der Columbia University in New York beworben, wo er auch prompt angenommen wird. Bei einem Streifzug durchs Wohnheim begegnet Allen Lucien bald wieder. Der setzt sich auch dort über geltende Regeln hinweg: trotz Verbot gönnt er sich in seinem Zimmer einen Drink. Allen, der bis dahin noch nie Alkohol getrunken hat, ist fasziniert und stößt mit ihm an, natürlich auf den von beiden bewunderten Schriftsteller Walt Whitman. Selbst als ein Anruf von Allens Mutter, deren Paranoia sich zu verschlimmern scheint, die beiden unterbricht, lässt sich Allen bei seinem Aufbruch zu neuen Ufern nicht aufhalten – und macht sich mit Lucien auf zu einer Party im Greenwich Village. Staunend, neugierig und voller Vorfreude auf ein neues Leben erlebt Allen seinen ersten Tag auf dem Campus. Für seinen Mitbewohner, einen typischen College-Sportler, interessiert er sich kaum. Doch schon bei der Führung durch die Bibliothek weckt ein anderer Kommilitone seine Aufmerksamkeit: Lucien Carr (DANE DEHAAN), ein ebenso selbstbewusster wie enigmatischer Kerl, der mitten in diesen geheiligten Hallen auf den Tisch springt und wortgewandt aus den frivolen Werken Henry Millers zitiert, die für die Studenten eigentlich gesperrt sind. Was Allen dort erlebt, übertrifft all das, was er sich in Sachen Horizonterweiterung vom Leben in der Großstadt erträumt hatte. Diverse Drogen machen in der Wohnung von Luciens älterem Freund und langjährigem Wegbegleiter David Kammerer (MICHAEL C. HALL) die Runde, in der Badewanne liegt William S. Burroughs (BEN FOSTER), den Lucien als großen, angehenden Künstler vorstellt. Spätestens als alle in einen Jazzclub weiterziehen, wo schwarze Musiker auf der Bühne ihr Publikum begeistern und sich trotz ständig drohender Verhaf- tungsgefahr schwule Männer im Hinterzimmer treffen, erlebt Allen den Rausch seines Lebens. Aufbruchsstimmung und unendliche neue Möglichkeiten liegen in der Luft, was Lucien prompt dazu nutzt, die Freunde von seiner Idee einer literarischen Revolution, einer neuen Vision zu begeistern. Befeuert von all den neuen Einflüssen und Erfahrungen haut Allen in die Tasten seiner Schreibmaschine, verfasst ein Manifest für eben jene Vision, lässt sich zu immer neuen Gedichten inspirieren und schreibt auch schon mal für Lucien die Seminararbeiten. Gemeinsam mit seinen Freunden, zu denen bald auch der literarisch begabte Ex-Marinesoldat Jack Kerouac (JACK HUSTON) gehört, experimentiert er mit den verschiedensten Drogen, streift durch die Untergrund-Bars der Stadt und vergreift sich schon mal an Kammerers Klassiker-Regal, um daraus neue Kunst zu schaffen. Ob Blutsbrüderschaft-Schließen, nächtliche Bootstouren auf dem Hudson oder gewagte Einbrüche in die Giftschränke der Bibliothek – die jungen Männer lassen nichts aus. Allens neues Leben besteht aus rauschhafter Kreativität und Chaos, in dem es keine Konvention gibt, die nicht gebrochen werden kann. Eine Rückkehr in sein altes ist deswegen ein für alle Mal ausgeschlossen, selbst als seine Mutter in eine geschlossene Anstalt gesteckt wird und sein Vater plötzlich mit einer neuen Frau vor ihm steht. Doch die Unbeschwertheit kann nicht ewig anhalten. Denn nicht nur Allens Vergangenheit lässt sich nicht vollkommen ausblenden, sondern auch Luciens spielt immer wieder in die Gegenwart hinein. David Kammerer nämlich, der Lucien schon seit seiner Kindheit kennt, scheint von Eifersucht zerfressen davon, dass Jack und vor allem Allen seinem jungen Freund längst näher sind als er. Während Allen selbst erkennen muss, dass es in seiner Beziehung zu Lucien womöglich doch die eine oder andere Grenze gibt, setzt Kammerer ihn und die anderen immer mehr unter Druck. Immer mehr Spannungen und Konflikte belasten die kreative Kameradschaft der Gruppe, der sich Lucien mit seinem Traum von Europa schließlich entziehen will. Doch am Ende wird es ein Mord sein, der die Freundschaften der Männer auf die Zerreißprobe stellt – und für die Überlebenden einen abermaligen Neuanfang darstellt. 7 PRODUKTIONSNOTIZEN Die Entstehungsgeschichte einer Entstehungsgeschichte Im Grunde genommen ist KILL YOUR DARLINGS eine College-Geschichte. Und passenderweise hat auch der Film selbst genau dort seine Wurzeln. Es mag sich dabei um eine andere Elite-Uni handeln als die, von der er erzählt. Aber die Filmemacher machen keinen Hehl daraus, wie viel ihre Geschichte den persönlichen Erfahrungen zu verdanken hat. So berichtet Co-Autor Austin Bunn über seine Freundschaft mit Regisseur und Autor John Krokidas: „John und ich waren im College Zimmergenossen. Wir trafen uns in unserem ersten Jahr an der Yale University. Und tatsächlich haben etliche unserer Erlebnisse aus diesem ersten Jahr lustigerweise Eingang in unseren Film gefunden. Der eigentliche Handlungsbogen der Geschichte basiert natürlich auf jeder Menge Recherchen. Aber was all diese kleinen Momente angeht, ist der Film fast autobiografisch.“ Die beiden Männer blieben Freunde, auch als sie unabhängig voneinander als Künstler Fuß zu fassen begannen. Krokidas startete nach seinem Film-Studium an der New York Univer- 8 sity eine Regie-Karriere, während Bunn sich im Anschluss an den Besuch des renommierten Iowa Writers Workshop schnell als erfolgreicher Autor von sowohl fiktionalen als auch Sachbuch-Texten etablierte. Austin Bunn war es dann auch, der als erster auf die Geschichte des Mordes an David Kammerer und seiner Bedeutung für die zentralen Figuren der späteren Beat Generation stieß. Er nahm sich vor, ein Theaterstück darüber zu schreiben – und erzählte seinem Freund davon. „Als er mir von seinem geplanten Stück erzählte, versuchte ich ihn sofort davon abzuhalten, und setzte meine Gedanken manipulierende Jedi-Ritter-Stimme ein“, erinnert sich Krokidas schmunzelnd an seine damaligen Worte. „Nein, du wirst aus dieser Geschichte kein Theaterstück machen. Du wirst das als Drehbuch schreiben – und ich werde dir zeigen wie.“ Sollte seine Regie-Karriere eines Tages mal ins Stocken geraten, könnte Krokidas vielleicht seine Jedi-Ritter-Stimme zu Geld machen, denn tatsächlich machten sich die beiden sofort daran, jenes Skript zu schreiben, aus dem später KILL YOUR DARLINGS wurde. Dabei stellte das Drehbuch nur den Höhepunkt einer lebenslangen Leidenschaft und Faszination für die Autoren der Beat-Bewegung dar. „John und ich sind beide seit jeher passionierte Leser“, berichtet Bunn. „Ich habe Allen Ginsberg, Jack Kerouac und Burroughs immer geliebt. Sie waren es, die mich Schriftsteller haben werden lassen, und ich weiß, dass ich damit nicht der einzige bin. Diese Wirkung haben die Beats auf viele junge Autoren.“ Während sie an der ersten Drehbuchfassung saßen, stürzte sich das Duo in die Recherche. Allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. „Im Grunde lasen wir jede Biografie, die wir in die Finger bekamen. Und davon gibt es wirklich unvorstellbar viele“, berichtet Krokidas. „Diese Typen faszinieren die Menschen ja nun schon seit 50 und mehr Jahren. Trotzdem sollte unser Film kein Biopic über diese drei großartigen Männer werden. Viel mehr wollten wir in unserer Geschichte erzählen, wie sie als junge Kerle waren: noch einigermaßen unbedarft und voll damit beschäftigt herauszufinden, wer sie sind. 1944 stand Ginsberg vor seinem 18. und Burroughs vor seinem 30. Geburtstag, und beide hatten noch kein einziges Wort geschrieben. Uns interessierten also weniger die großartigen Männer und Schriftsteller, zu denen sie schließlich wurden. Sondern uns ging es um die unsicheren Jugendlichen und jungen Männer, die erst auf der Suche nach ihrer inneren Großartigkeit waren. Also beschränkte sich unsere Recherche auf den Zeitraum bis zum Mord an David Kammerer. Das letzte was ich wollte, waren Anspielungen auf die Zukunft der Männer. So etwas hasse ich.“ Krokidas lacht: „Nichts wäre schlimmer gewesen als wenn Jack Kerouac am Ende unseres Films so etwas gesagt hätte wie: ‚I think I’m going... on the road.’ Entsetzlich!“ Obwohl die brisante Beziehung zwischen Kammerer und Lucien Carr den Wendepunkt darstellt, um den sich die Geschichte dreht, realisierten die Autoren bald, dass sich Allen Ginsberg am besten als Zentrum des Film eignete. „Es zeigte sich schnell, dass Ginsberg als Figur den stimmigsten Handlungsbogen mitbrachte“, erklärt Krokidas. „Mit 17 Jahren tauchte er an der Columbia University auf, als pflichtbewusster Sohn seiner Eltern – eines gescheiterten Arbeiterklasse-Dichters und einer psychisch kranken Mutter, um die er sich kümmerte – und mit der Idee, vielleicht Arbeitsrecht zu studieren. Doch dann traf er auf einen jungen Mann namens Lucien Carr, der ihn nicht nur auf die Idee brachte, Schriftsteller zu werden, sondern auch vorhatte, mit ihm eine Kulturrevolution namens The New Vision zu starten, die die Gesellschaft verändern sollte. Das war es, was mich thematisch an der Sache wirklich reizte: die Vorstellung davon, wie es ist, wenn man 18 oder 19 Jahre alt ist, zum ersten Mal das heimische Nest verlässt und seine eigene Stimme zu finden versucht. Dieses Gefühl, mit seinem Leben etwas wirklich Wichtiges anfan- gen, die Welt verändern und tatsächlich einen Unterschied machen zu können. Nicht zuletzt, weil sich hier am Ende ja herausstellt, dass genau das diesen Jungs gelungen ist.“ Nachdem sie drei oder vier Jahre lang immer wieder an dem Drehbuch schrieben und nebenbei in ihren Jobs als Professoren oder Auftragsautoren arbeiteten, hatten Bunn und Krokidas das Projekt eigentlich schon beiseitegelegt. „Eines Tages sprach ich mit meinem Manager darüber, auf welche Projekte ich mich konzentrieren solle“, blickt Krokidas zurück. „Ich erwähnte dieses Skript, das schon seit einiger Zeit auf meinem Schreibtisch läge, und fragte, ob er mal einen Blick darauf werfen wolle. Er las es und fand sofort, dass daraus ein Film werden müsse. Also haben wir uns an eine Reihe von Produzenten gewandt – und Christine Vachon war die erste, die geantwortet hat.“ Mit Filmen wie DEM HIMMEL SO FERN (Far From Heaven, Todd Haynes, 2002), BOYS DON’T CRY (dto., Kimberly Peirce, 1999) oder HAPPINESS (dto., Todd Solondz, 1998) gehört Vachon zu den prägendsten Produzenten des amerikanischen Independent-Kinos der letzten beiden Jahrzehnte und erwies sich als genau die Richtige für KILL YOUR DARLINGS. „Wir wussten immer, dass Christine perfekt zu diesem Film passen würde“, meint Krokidas, der sich mit Vachon in New York traf. „Sie hatte in den vergangenen 15 Jahren schließlich schon mehrfach Erfolg damit, wahre Geschichten mit düsteren Ereignissen und spezifischen kulturellen Hintergründen auf die Leinwand zu bringen, in denen sie die Menschlichkeit zum Vorschein brachte. BOYS DON’T CRY ist dafür das beste Beispiel.“ Unterwegs zu „Howl – Das Geheul“ Die nächste Aufgabe des Filmemacher-Teams war es dann, die richtige Besetzung zusammenzustellen und nicht zuletzt den passenden Darsteller für die zentrale Rolle des Allen Ginsberg zu finden. Eines Nachts fand Krokidas dabei Inspiration in einem eher ungewöhnlichen Geistesblitz: „Wir stellten gerade eine Liste aller talentierten Schauspieler unter 30 zusammen, als ich abends im Bett lag und mir plötzlich Daniel Radcliffe in den Sinn kam. Für mich machte das Sinn, denn Allen ist in unserem Skript jemand, der sich vom braven Sohn und guten Jungen zu jemandem wandelt, der endlich all die Gefühle und Gedanken herauslässt, die er so lange für sich behalten hatte. Am Ende hat er seine eigene Stimme gefunden. Auch bei Daniel ging ich davon aus, dass er noch vieles in seinem Inneren verbirgt, das er 9 10 der Welt noch nicht hat zeigen können. Ich hoffte inständig, dass Daniel mit der Entwicklung der Figur etwas anfangen könnte und sich darin womöglich selbst wieder erkennen würde.“ Sich selbst mit Ginsberg gleichzusetzen – soweit würde Radcliffe zwar nicht gehen. Aber trotzdem hatte er auf Anhieb einen Bezug zu der Figur. „Er sucht händeringend nach jemandem, der ihn befreit. Zu Beginn des Films wartet er nur darauf, endlich aus sich herauskommen zu können, und tatsächlich trifft er dann auf diesen unglaublich charismatischen Kerl namens Lucien Carr“, fasst Radcliffe sein Interesse an der Geschichte zusammen. „Wenn ich ehrlich bin, interessierte mich dieser Aspekt am meisten: dieses Sich-Verlieben in jemand Unwiderstehlichen, der die erste große Liebe, aber letztlich eben auch ein verdammt schlechter Einfluss ist, weswegen die Sache ein schlimmes Ende nehmen muss. So etwas Ähnliches hat doch jeder von uns schon einmal erlebt.“ Alles andere war für den Schauspieler eher nebensächlich: „Natürlich werden die Leute viel darüber sprechen, dass es sich hier um eine schwule Liebesgeschichte handelt. Dabei ist es nur schlicht und ergreifend eine Liebesgeschichte. Dass es dabei um zwei Männer geht, ist für mich beinahe nebensächlich, auch wenn wir diesbezüglich keinerlei Berührungsängste hatten. Letztlich sind diese beiden jungen Män- ner, die sich hier ineinander verlieben, für mich keinen Deut anders als alle anderen verliebten Teenager.“ Krokidas erinnert sich noch lebhaft an seine erste Begegnung mit dem jungen Star: „Ich habe schon oft gelesen, dass man als Regisseur bei Treffen mit Schauspielern bereits innerhalb der ersten fünf Minuten spürt, ob man miteinander arbeiten sollte oder nicht. Und tatsächlich: Ich wusste sofort, dass ich in ihm einen Seelenverwandten gefunden hatte.“ Doch Seelenverwandtschaft hin oder her, Radcliffe bot trotzdem an, vorzusprechen, und „das habe ich mir natürlich nicht nehmen lassen“, gesteht Krokidas. „Man spricht ja manchmal davon, dass ein Schauspieler mit den unterschiedlichsten Farbfacetten arbeitet. Und natürlich ist es für jede Rolle von entscheidender Bedeutung, für welche Farben er und der Regisseur sich entscheiden. Deswegen legte ich nach seiner ersten Casting-Aufnahme das Drehbuch beiseite und forderte ihn auf, gemeinsam mit mir zu improvisieren. Und er öffnete sich komplett. Mein Güte, was da an Charisma, Wut, Zorn, Witz und Liebe zum Vorschein kam...“, begeistert sich der Regisseur noch im Rückblick. „Ich sah immerzu Christine in der Ecke sitzen, mich stumm davor warnend, ihm die Rolle gleich an Ort und Stelle anzubieten. Und ich musste mich diesbezüglich wirklich zurückhalten. Aber ich wusste nach Daniels Vorsprechen, dass es für diese Rolle niemand anderes gab als ihn.“ Trotzdem stellte es natürlich eine gewisse Herausforderung dar, diesen jungen Mann aus West London, der letztlich vor der Kamera aufgewachsen ist, in einen verunsicherten jüdischen Teenager aus Paterson, New Jersey zu verwandeln. In der wenigen Freizeit, die Radcliffes Rolle in dem erfolgreichen Broadway-Stück „How to Succeed in Business Without Really Trying“ ihm ließ, stand deswegen rigoroses Training mit Krokidas auf dem Programm. „Daran führte kein Weg vorbei“, so der Regisseur, „das wussten wir.“ Der Prozess erwies sich für beide Männer als befreiend und einschneidend. „Ich forderte ihn auf, all sein bisheriges Wissen zu vergessen“, fährt Krokidas fort. „Was wir beide dann veranstalteten, war eigentlich ein richtiger Schauspielkurs, ganz auf eigene Faust. Ich hatte all diese verschiedenen Techniken von Strasberg, Meisner und Co. selbst mal gelernt und brachte sie ihm nun alle solange bei, bis wir eine fanden, die zu ihm passten. So zeigte ich ihm einen neuen Weg, sich einer Rolle anzunähern, während er mich mit seinem Wissen darauf vorbereitete, was mich bei meinem ersten Film erwarten würde und was er an guten Regisseuren schätzte. Weil er pro Woche sieben Mal am 11 Broadway auf der Bühne stehen musste, probten wir nur einmal die Woche, das allerdings ein halbes Jahr. Wir hatten eine Stunde pro Woche, um das Drehbuch durchzuarbeiten und jede Szene in ihre Bestandteile zu zerlegen, um zu sehen, an welche Stellen Daniel emotional anknüpfen konnte. Und dazu kam natürlich Stimm-Training und Dialekt-Coaching.“ Nicht zuletzt dank des Luxus’ dieser wöchentlichen Probe ist die daraus entstandene schauspielerische Leistung bemerkenswert. Radcliffe sagt über seine Darstellung, sie sei „der größte Schritt nach vorne, den ich seit der Londoner Inszenierung von ‚Equus’ als Schauspieler gemacht habe. Für mich war es wirklich eine große Sache zu erleben und zu lernen, was ich noch alles erreichen kann.“ Krokidas ist noch immer begeistert von seinem Hauptdarsteller: „Dan ist einer der größten Filmstars unserer Zeit. Er hat die Ausstrahlung, das Aussehen, den Charme – und davon reichlich. Aber er hat eben auch all diese Emotionen und Abgründe in sich, die er endlich mal zeigen wollte. Und dabei ist er völlig angstfrei. Sein Enthusiasmus und seine Freude an dem, was er tut, waren unglaublich ansteckend, und er war eine echte Inspiration für die anderen Schauspieler. Aber das wichtigste ist, dass er wirklich einer der seelenvollsten jungen Män- 12 ner ist, die ich je getroffen habe. Er schreibt Gedichte, Kurzgeschichten und Musik. In diesem Film öffnet er sich komplett und zeigt der Welt, was er zu bieten hat. Und was er zu bieten hat, ist einfach nur großartig.“ Die besten Köpfe einer Generation werden gefunden ... Radcliffes Besetzung verpasste dem Projekt einen Energieschub, der locker für den Rest der Produktionsvorbereitung reichte. „Nachdem Daniel Radcliffe sein Interesse bekundet hatte, veränderten sich die Erfolgsaussichten des Films schlagartig“, berichtet Austin Bunn. „Denn wie man sich vorstellen kann, lockt jemand wie er automatisch andere Interessenten an.“ „Nicht zuletzt nachdem wir uns für Dan als Allen Ginsberg entschieden hatten, wusste ich“, so Krokidas, „wie wichtig es ist, für jede der anderen Rollen ebenfalls Schauspieler mit Wiedererkennungswert und eigener Handschrift zu finden. Alle zusammen mussten ein echtes Ensemble ergeben, in dem man nicht das Gefühl hat, irgendwer nimmt den anderen etwas weg in Sachen Persönlichkeit, Aussehen oder Ausstrahlung.“ Der nächste Schritt war es also, einen Schauspieler für die Rolle des Lucien Carr zu finden, einer ebenso strahlenden wie faszinierenden Persönlichkeit, die trotz ihrer Jugend von allen angehenden Beats das meiste Charisma und die größte Selbstgewissheit verströmte. „Mir war von Anfang an klar, dass diese Rolle extrem schwer zu besetzen sein würde“, sagt der Regisseur. „Denn wir brauchten jemanden, der so charismatisch ist, dass er mit Kerouac, Burroughs und Ginsberg gleich drei Leute davon überzeugen kann, dass er etwas Relevantes zu sagen hat. Schließlich wollte er, dass sie gegen ihre Universität und ihre Eltern rebellieren – und dass die ganze Welt eine Kulturrevolution startet.“ Um für diese Rolle den Richtigen zu finden, widmeten sich Krokidas, Vachon und Radcliffe einem intensiven Casting-Prozess. „Wir ließen so ziemlich jeden Schauspieler unter 30 Jahren vorsprechen“, erinnert sich Krokidas. „Die Konkurrenz war wirklich groß. Dane DeHaan wurde mir letztlich von unserer Casting-Agentin Laura Rosenthal vorgeschlagen. Und von meinem Lebensgefährten Daniel Gillespie, der ein großer Fan der Serie ‚In Treatment’ ist. Von diesen beiden Empfehlungen ausgehend bat ich Dane, eine Probeaufnahme für mich zu machen. Zwischen uns lagen 3000 Meilen und ich konnte ihm nicht einmal Regieanweisungen geben. Aber schon in den ersten 30 Sekunden seines Videos sah ich, wie sich da jemand in genau die Figur verwandelte, die ich immer vor Augen gehabt hatte. Dane war authentisch, ehrlich und verführerisch. Doch gleichzeitig schien eine Verletzlichkeit durch, die mehr erkennen ließ als das, was er an der Oberfläche spielte. Also holten wir ihn nach New York, um ihn gemeinsam mit Daniel vorsprechen zu lassen. Und er hat uns umgehauen! Ich fragte ihn daraufhin, was er mit den nächsten sechs Monaten seines Lebens vorhabe. Und er antwortete: sag du es mir. Er hatte kaum den Raum verlassen, da sahen Dan und ich uns an und wussten beide, dass wir diesem Kerl auf jeden Fall die Rolle geben mussten.“ DeHaan reizte es nicht nur, eine derart facettenreiche und chamäleonartige Figur zu spielen, sondern auch jemanden, über den man verhältnismäßig wenig weiß. „Ich finde einfach, dass er eine unglaublich komplexe und interessante Person ist“, sagt der junge Schauspieler über Carr. „Wann immer ich etwas lese, von dem ich keine Ahnung habe, wie ich das darstellerisch hinkriegen soll, ist es genau diese Herausforderung, die mich besonders anspricht. Lucien ist so interessant, weil so vieles in seinem Leben widersprüchlich ist. Und während es zu all den anderen Beats extrem viel Material, Informationen und sogar Videos gibt, ist so etwas bei Lucien sehr viel schwieriger aufzutreiben.“ 13 14 Auch ohne das Zutun seiner später berühmten Freunde hätte Carrs Geschichte locker für einen spannenden Film gereicht, wie DeHaan herausgefunden hat: „Sein Vater hat ihn und die Mutter verlassen, als Lucien vier Jahre alt war. Als er mit elf Jahren bei den Pfadfindern war, wurde David Kammerer dort sein Gruppenleiter. Scheinbar haben die beiden sofort eine Beziehung zueinander aufgebaut. Die genauen Einzelheiten sind historisch nicht eindeutig geklärt, aber auf jeden Fall ist es wichtig, dass David Lucien den Gedanken näher gebracht hat, den eigenen Horizont zu erweitern und zu lernen, was es wirklich bedeutet, sein Leben zu leben. Doch David war es eben auch, der ihn später, als er älter war, in den ... ich will nicht sagen: Wahnsinn ... getrieben hat. Aber ihn zumindest soweit brachte, dass er diese Macht, die da jemand über sein Leben hatte, loswerden musste. Irgendwann hatte er genug davon, belehrt zu werden und diese Person wie eine Vaterfigur über sich wachen zu haben. Lucien war bereit dazu, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, und David war einfach nicht dazu in der Lage, loszulassen.“ daran, seinen Namen aus der Geschichte der Beats zu tilgen. Diese Tatsache verkomplizierte DeHaans Aufgabe natürlich zusätzlich. „Er hat später immer größten Wert darauf gelegt, sich von der ganzen Sache zu distanzieren“, erklärt der Schauspieler. „Er wollte nichts mehr damit zu tun haben. Die Erstausgabe von Ginsbergs ‚Howl – Das Geheul’ zum Beispiel war Carr gewidmet, aber er sorgte dafür, dass sein Name in allen weiteren Ausgaben nicht mehr auftauchte.“ Noch heftiger traf es eine frühe Zusammenarbeit von Kerouac und Burroughs, die in dem Manuskript „Und die Nilpferde kochten in ihren Becken“ eine fiktionalisierte Noir-Version der Ereignisse rund um den Mord geschrieben hatten. Carr gelang es zeitlebens, die Veröffentlichung zu verhindern; erst 2008 konnte das Werk schließlich erscheinen. Doch auch DeHaan blieb die Ironie all dessen natürlich nicht verborgen: „Genau das, was er aus seinem Leben hatte verbannen wollen, bestimmte es nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis fast mehr denn je. Als Schauspieler fand ich es extrem aufregend, eine derart komplexe und ganz verschieden lesbare Figur zu spielen.“ Als Nachwirkung des Mordes, den er zu seiner Verteidigung übrigens ebenso fragwürdig wie erfolgreich als ‚Ehrenmord’ deklarierte, weil er Kammerers homosexuelle Annäherungen habe abwehren müssen, arbeitete Carr systematisch Es ist die sich allmählich entwickelnde Beziehung zwischen Ginsberg und Carr – und natürlich die dadurch hervorgerufene Eifersucht Kammerers – die die Geschichte in Fahrt bringt, und in Dane DeHaan fand Radcliffe da- für den perfekten Partner. „Die Zusammenarbeit mit Dane gehört ohne Frage zu den größten Freuden meiner bisherigen Karriere“, begeistert sich der Brite. „Er ist nicht nur ein toller Typ, sondern absolut bodenständig, hart arbeitend und er liebt es, am Set zu sein. Wir haben uns sofort auch jenseits der Kamera super verstanden, was man hoffentlich ebenfalls im Film spüren kann. Ich habe es sehr genossen, ihn zu beobachten und von ihm zu lernen, gerade was seine Furchtlosigkeit angeht. Das bei einem anderen jungen Schauspieler zu erleben fand ich enorm inspirierend. Dane ist ohne Frage eine der Personen, die man als Schauspieler neben sich im Schützengraben haben will.“ Und nicht zuletzt auch im Hinblick auf die nicht eben alltäglichen Liebeszenen zwischen den beiden jungen Männer schätzte Radcliffe sich glücklich: „Mir kommen nicht viele Männer in den Sinn, die ich lieber küssen würde als Dane.“ Nachdem die Besetzung für das Duo im Zentrum des Films feststand, musste das Filmteam geeignete Darsteller für die übrigen wichtigen Figuren des Films finden: den kompromisslosen Kerouac, den visionären Burroughs und den mürrischen, todgeweihten David Kammerer. Für die Rolle Kerouacs fand Krokidas einen Namensvetter: Jack Huston, den ersten außerhalb der USA geborenen Sprössling einer der legen- därsten Familien des amerikanischen Kinos. „Eigentlich hätte ich normalerweise gezögert, mich für eine Rolle wie Kerouac überhaupt ins Spiel zu bringen“, sagt Huston, Enkel der Regielegende John Huston und Sohn von dessen Sohn Tony, einem Drehbuchautoren (der für den letzten Film seines Vater die James Joyce-Geschichte „The Dead“ adaptierte) sowie Neffe von Anjelica und Danny Huston. „Immerhin wimmelt es im Drehbuch nur so vor Legenden, von Burroughs über Ginsberg bis hin zu eben Kerouac. Aber mir gefiel es einfach unglaublich gut, dass es hier um den jungen Kerouac geht. Zwar hatte er damals schon Millionen von Worte zu Papier gebracht, aber eben nichts veröffentlicht. Wir erleben also einen Kerouac bevor er zu dem wurde, den man später kannte, dieser Ikone. Dadurch bekam ich natürlich die Gelegenheit, nicht nur dieses übergroße Vorbild kopieren zu müssen. Sondern ich konnte mir ein paar künstlerische Freiheiten erlauben, um mir diese Figur anzueignen.“ Einen weiteren großen Schritt nach vorne machte das Projekt, als die Rolle des düster-charismatischen William S. Burroughs an Ben Foster ging, der als Schauspieler schon seit seiner Jugend für seine ungestüme Intensität und Hingabe bekannt ist. „Einer der Schauspieler, über die ich mich in diesem Film besonders freue, ist Ben Foster“, sagt denn auch Drehbuchau- tor Austin Bunn. „Jeder, der ihn kennt, ist von ihm begeistert. Denn er ist ein Schauspieler, der sofort jeden Raum und jede Szene verändert. Als Ben Interesse an Burroughs bekundete, wussten John und ich gleich, dass wir uns noch einmal richtig ins Zeug legen müssen. Die Rolle war natürlich von Anfang an spannend, aber eigentlich ziemlich klein. Doch weil es um Ben ging, der schon sein Leben lang eine Leidenschaft für Burroughs pflegt, erhöhten sich unsere eigenen Ansprüche an diese Figur. Die Stimme, die Ben ihr verleiht, ist genau das, wonach wir gesucht hatten. Sein Burroughs hätte ohne Frage einen eigenen Film verdient. Wenn nicht sogar mehrere.“ Vielleicht noch mehr als jeder seiner Kollegen hatte Foster einen ganz persönlichen Bezug zu den Beat-Schriftstellern, wie er berichtet: „Ich habe ‚On the Road’ gelesen, als ich 13 Jahre alt war. Das war noch die Ausgabe meiner Mutter, aus ihrer eigenen Jugend. Wahrscheinlich war ich für das Buch ein bisschen zu jung, denn die Lektüre hat mich wirklich ein bisschen aus der Bahn geworfen. Aber sie führte mich dann auch zu Ginsberg und ‚Howl’ und ein paar Jahre später zu Burroughs. Meinen Zugang zu ihm fand ich über sein späteres Werk, das nach ‚Naked Lunch’ erschien. Genau genommen war es seine Zusammenarbeit mit dem britischen Maler und Schriftsteller Brion Gysin, die ich für mich entdeckte, die Collagen und Dream Machines. Die von ihnen geschaffene Welt hat mich so fasziniert, dass ich mir auch den Rest von Burroughs Arbeiten vornahm.“ Besonders angetan war Foster von der Möglichkeit, die Relevanz zu zeigen, die das Umfeld auf die Entwicklung seines literarischen Helden hatte. „Burroughs selbst definierte sich anfangs noch gar nicht als Schriftsteller“, erklärt er. „Das kam erst gut ein Jahr nach dem Mord, als er begann, mit Kerouac zusammenzuarbeiten. Schon als Junge hatte er sich am Schreiben versucht, aber alle Arbeiten wieder zerstört, weil er sich dafür schämte. Ich glaube, es war wirklich erst fünf Jahre nach der ersten Zusammenarbeit, dass seine Freunde Allen und Jack ihn dazu ermutigten, seine eigenen Stärken zu entdecken. Dabei hatte er ja selbst entscheidend zur Weiterbildung der beiden beigetragen und sie immer wieder mit verschiedenen Büchern vertraut gemacht. Genau das ist für mich das Schöne an dem Ansatz, den Austin und John für diese Geschichte gewählt haben: dass diese Männer gegenseitig dazu beigetragen haben, zu dem zu werden, was sie dann waren. Erst durch die Hilfe seiner Brüder fand Burroughs den Mut, tatsächlich den Stift in die Hand zu nehmen.“ Großzügigkeit und Authentizität waren es auch, 15 16 die seine Kollegen an Foster selbst zu schätzen wussten. „Dane hat es eigentlich auf den Punkt gebracht“, erinnert sich Radcliffe. „Nachdem wir Ben zum ersten Mal getroffen hatten, sagte er: Jetzt wird die Sache viel einfacher, denn schließlich haben wir den echten Burroughs dabei! Und tatsächlich verschmilzt Ben auf unglaubliche Weise mit seiner Rolle. Man kann gar nicht wirklich behaupten, er würde permanent in der Rolle bleiben, denn er ist immer noch Ben. Aber während des Drehs hat er sich in eine seltsame Mischung aus Bill und Ben verwandelt. Das war wirklich super. Seine Methode ist extrem intensiv und sorgt dafür, dass er immer voll und ganz in dem jeweiligen Moment und dabei so offen und impulsiv wie möglich ist. Mehr als alles andere spricht es dabei für Ben, dass er trotz dieser Kraft raubenden Herangehensweise nie irgendjemand anderen behindert oder die Dreharbeiten verzögert hat. Trotz allem war er am Set immer nett und herzlich zu allen Beteiligten, ohne in seiner Arbeit Kompromisse einzugehen.“ Wie sein Kollege hat auch Hall, der nicht zuletzt dank seiner Rolle als Serienmörder in der vielfach preisgekrönten Serie „Dexter“ Erfahrungen hat mit zurückgezogenen Außenseitern, einen persönlichen Bezug zur Beat Generation. „Durch einen Bekannten hatte ich die Gelegenheit, ein paar Mal Allen Ginsberg zu begegnen“, offenbart er. „Gerade deswegen empfand ich es fast als Fügung, dass ich nun Teil dieser Geschichte sein darf.“ Es war für den Schauspieler besonders reizvoll, all die Leerstellen seiner Figur auszufüllen, die in vielerlei Hinsicht die rätselhafteste und gestörteste des Films ist. „Als Lucien Carr elf Jahre alt war, war David Kammerer schon 25, Gruppenleiter bei den Pfadfindern und angehender Akademiker“, führt Hall aus. „Aber diese Begegnung löst bei ihm eine lebenslange Besessenheit mit Lucien aus. Ich glaube, dass David es als seine Pflicht empfand, für ihn Beschützer, Liebhaber und Mann für alles zu sein. Die Dynamik, die diese Beziehung nahm, war also fast zu erwarten. Und anfangs gab es da meiner Meinung nach auch einen wirklichen Austausch von Gedanken, auf jeden Fall von Zuneigung und Begeisterung. Beide fanden in dem anderen etwas, das sie sonst nirgends fanden.“ „Aber letztlich musste diese Liebesgeschichte, auch angesichts des Altersunterschieds, wohl schief gehen“, fährt er fort. „In Ginsberg, aber auch Kerouac erkennt David deutlich jüngere Männer, die Lucien intellektuell mindestens genauso viel bieten können wie er. Einerseits war er, wie all solche Typen, überzeugt davon, von allen der klügste zu sein. Doch gleichzeitig blieb ihm die Bedrohung, die von den anderen für seine Position ausging, nicht verborgen. Das, was Lucien bei ihm gefunden hatte, würde er auch bei diesen Jungs finden können.“ Obwohl alle Hauptrollen des Films von Männern gespielt werden – und Elizabeth Olsen, die als Kerouacs Freundin (und spätere Ehefrau) Edie Parker mit von der Partie ist, das Projekt scherzhaft sogar als „Lümmel-Parade“ bezeichnet – gehört zu Krokidas’ Ensemble auch eine ganze Reihe beeindruckender Schauspielerinnen. Neben Olsen sind in wichtigen Nebenrollen auch Jennifer Jason Leigh als Allens psychisch wenig stabile Mutter Naomi Ginsberg und Kyra Sedgwick als Marian Carr, Luciens aristokratische und ungemein beschützerische Mutter, zu sehen. Olsen teilt in jedem Fall die Leidenschaft ihrer männlichen Kollegen für die Thematik des Films. „Natürlich hatte auch ich ‚On the Road’ und ‚Howl’ gelesen. Das übliche eben. Aber was mich an diesem Projekt interessierte, war das Drehbuch an sich. Biopics sind schön und gut. Aber dieser Film ist sehr viel spannender, denn es geht darum, wie ein Ereignis die daran Beteiligten formt und verändert. Wir kennen Ginsberg, Burroughs und Kerouac als ikonische Schriftsteller, aber dazu werden konnten sie letztlich erst durch den Tod von David Kam- 17 merer. Vor allem Ginsberg und Kerouac, denn beide setzten sich nach diesem einschneidenden Erlebnis hin und fingen an zu schreiben. Außerdem ist diese Geschichte – sieht man von eingefleischten Beat-Fans ab – erstaunlich wenig bekannt, was sie natürlich umso erzählenswerter macht.“ Auch das gesellschaftliche Milieu des Films reizte Olsen: „Die Verknüpfung von Gesellschaft und Politik der damaligen Zeit, gerade im Hinblick auf den Umgang mit Homosexuellen, fand ich enorm interessant. Es ist wichtig, sich von Zeit zu Zeit mal daran zu erinnern, wo unser Land damals stand. Die Tatsache, dass Lucien Carr nicht lebenslang in den Knast kam, weil er behauptete, David sei homosexuell gewesen und er selbst nicht, ist doch unglaublich. Und dann nannte er es auch noch ‚Ehrenmord’! Ich finde das unfassbar, selbst für die 1940er Jahre. Zumal in New York City, wo wir uns doch für die progressivste Stadt des gesamten Landes halten.“ Da sie ein Liebespaar spielten, baute Olsen natürlich vor allem zu Jack Huston eine besondere Beziehung auf. Er lobt seine Partnerin über den grünen Klee: „Lizzie ist einfach unglaublich. Direkt vor diesem Film hatte ich sie in MARTHA MARCY MAY MARLENE (dto., Sean Durkin, 2011) gesehen, wo sie mich mit ihrem 18 Talent wirklich umgehauen hatte. Ich kann diese rohe Energie gar nicht genau in Worte fassen, aber man merkt, wie es in ihr lodert. Damals dachte ich noch, wie gerne ich mal mit dieser Frau arbeiten würde – und als nächstes hörte ich schon, dass sie hier mit von der Partie ist! Ich bin ein echter Glückspilz, sie als Partnerin gehabt zu haben, denn sie bringt einen dazu, noch besser zu werden. Sie ist eine dieser Schauspielerinnen, neben denen man sich noch mal extra ins Zeug legt, weil man weiß, dass sie alles geben werden. Sie ist wirklich fantastisch und ich verehre sie zutiefst!“ Zu seinem Ärger legte sich Huston in einer Szene allerdings etwas zu sehr ins Zeug. „Lizzie und ich sind ordentlich auf einander losgegangen, denn ich sollte sie in der Szene ins Gesicht schlagen“, erinnert er sich an den für ihn schwierigsten Drehtag. „Aber irgendwie konnte ich mich nicht wirklich dazu durchringen. Irgendwann drohte sie mir damit, richtig sauer zu werden, wenn ich sie nicht endlich schlage. Also habe ich mich zusammengerissen und ihr schließlich eine ordentliche Backpfeife verpasst. Sie hatte mir vorher extra gezeigt, wie man das auf der Bühne macht, damit man seinem Gegenüber nicht wirklich ins Gesicht schlägt. Aber dann ist es mir aus Versehen trotzdem passiert, dass meine Hand ihre Wange berührte. Das war furchtbar, ich konnte mir das gar nicht verzeihen. Vermutlich wird mich das bis an mein Lebensende verfolgen. Lizzie zu schlagen war wirklich das Schwierigste an diesem Job.“ Besonders glücklich schätzte sich Krokidas, zwei sehr erfahrene Schauspielerinnen für die beiden mütterlichen Schlüsselrollen gewinnen zu können. „Kyra Sedgwick bewundere ich nun schon seit 15 Jahren“, schwärmt er. „Sie ist immer mit vollem Einsatz dabei, ob als Polizistin in ihrer Serie ‚The Closer’ oder als Nymphomanin in einem kleinen Film wie PERSONAL VELOCITY (dto., Rebecca Miller, 2002). Angst kennt sie nicht. Für Lucien Carrs Mutter brauchten wir genau so jemanden, furchtlos und voller Energie. Irgendwoher musste er ja seine Persönlichkeit haben, nicht wahr? Zumindest ein Teil davon war sicher vererbt. Immerhin ging Marian Carr so weit, die Einweisungspapiere eines früheren Psychiatrieaufenthalts zu verbrennen, um ihren Sohn zu schützen. Und ohne Frage beherrscht Kyra diese unter der aristokratischen Midwestern-Fassade schlummernde Impulsivität perfekt.“ Auch für seine Naomi Ginsberg begeistert sich der Regisseur: „Jennifer Jason Leigh hat natürlich schon mehr als einmal bewiesen, dass sie psychisch kranke Figuren auf wunderbar ehrliche Weise spielen kann. Doch das war nicht der einzige Grund, warum ich sie für die Rolle haben wollte. Bei anderen Schauspielerinnen, mit denen wir uns getroffen haben, schien immer ihre Stärke und Willenskraft durch, so dass ich fürchtete, sie könnten nicht verletzlich genug sein. Aber Jennifer hat in ihrem eigenen Leben schon so viel durchgemacht und ist so talentiert, dass das für sie überhaupt kein Problem war. Schon in unserem allerersten Telefonat teilte sie ihre Schwächen mit mir.“ Aus Noir wird Nouvelle Als die Besetzung komplettiert war, das Drehbuch den letzten Schliff bekommen hatte und die Finanzierung gesichert war, sah sich das Team von KILL YOUR DARLINGS endlich vor der Aufgabe, mit den Dreharbeiten zu beginnen. Eine historische Geschichte zu verfilmen, ist immer eine Herausforderung. Das gleiche gilt für Dreharbeiten in New York City. Und auch für die Arbeit mit einem begrenzten Budget und Zeitplan. Entsprechend waren Krokidas und seine Mitstreiter gleich in dreifacher Hinsicht gefordert. Doch am Anfang stand zunächst einmal ein Kunstgriff, zu dem sich der Regisseur von einem Oscar®-prämierten Kollegen inspirieren ließ. „Ich glaube, ich habe diese Idee bei Ang Lee geklaut“, erinnert sich Krokidas. „Im Audiokom- mentar zu DER EISSTURM (The Ice Storm, Ang Lee, 1997) erzählte er, dass er für jeden Film – oder zumindest für jedes Historiendrama – ein Buch zusammenstellt mit Fotografien von Mode, Architektur und ähnlichem der entsprechenden Zeit. Im Grunde also ein ganz eigenes Geschichtsbuch, anhand dessen dann der Kameramann, der Produktionsdesigner, der Kostümdesigner und alle anderen einen Einblick bekommen, was ihm vorschwebt und welchen Blick er auf diese Epoche hat.“ Also stellte auch Krokidas ein solches Buch zusammen und gab seinem Team damit jede Menge Referenzen und erste Quellen an die Hand. Doch gleichzeitig stieß auch er selbst in diesem Prozess auf einen neuen, ungewöhnlichen Ansatz für den Film: „Im Zuge dessen beschäftigte ich mich natürlich auch mit der Kultur der damaligen Zeit. Wir erzählen ja eine Kriminalgeschichte, und passenderweise gewann 1944 FRAU OHNE GEWISSEN (Double Indemnity, Billy Wilder) den Oscar®. Auch GILDA (Charles Vidor, 1946) kam wenig später ins Kino. Der amerikanische Film noir war damals wirklich auf seinem Höhepunkt. Und weil unsere Geschichte nun einmal 1944 spielt und von einem Mord handelt, kam mir schließlich die Idee, dass man auch sie als Film noir erzählen könnte.“ Doch damit nicht genug. „In der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Film noir, rea- lisierte ich, dass ihn sich damals bald die Franzosen zu eigen machten“, fährt der Regisseur mit Blick auf seine Inspirationen fort. „Dieses Genre beeinflusste Filme wie AUSSER ATEM (À bout de souffle, Jean-Luc Godard, 1960), SCHIESSEN SIE AUF DEN PIANISTEN (Tirez sur le pianiste, François Truffaut, 1960) und viele andere frühe Werke der Nouvelle Vague. Plötzlich wurde die Kamera vom Stativ genommen, die Leute begannen, die Regeln zu brechen. Das Filmemachen wurde asymmetrischer und freier, ein bisschen wie Jazz. Das passte gut zu der Entwicklung, die unsere Protagonisten durchmachen, die zunächst in einer sehr viel starreren, beengteren Phase ihres Lebens stecken, bevor sie gemeinsam ihre Stimme fanden und sich befreien konnten. Deswegen war die Ansage an alle meine Mitstreiter hinter der Kamera, dass unser Film als Film noir beginnen und dann nach und nach das Freiheitsgefühl der Nouvelle Vague entwickeln soll.“ Kamerafrau Reed Morano war sofort von dem Konzept überzeugt, wie sie berichtet: „Mich reizte es, dass der Film visuell echt eine Herausforderung darstellte. John hatte von Beginn an eine sehr spezifische Vision davon, wie der Film aussehen sollte. Und zum Glück war seine Idee wirklich cool und stimmig, zwei Filmstile aus unterschiedlichen Epochen einzusetzen, die parallel zur Filmhandlung verschmelzen. 19 Denn als Allen Ginsberg auf Lucien Carr trifft, öffnet sich seine ganze Welt und sein wahres Ich kommt zum Vorschein. Endlich kann er selbst sein – und parallel dazu verändert sich der Stil des Films in Anlehnung an die Nouvelle Vague, mit frei beweglichen Handkameras und romantischerem, natürlicherem Licht.“ Als besonders kniffelig für Morano erwiesen sich die strengen visuellen Vorgaben des Film noir. „All meine bisherigen Filme waren extrem naturalistisch und fest im Realismus verankert. Das war in diesem Fall ganz anders und ich stand vor der kreativen Aufgabe, mich den Konventionen des Film noir zu öffnen, wo im Grunde das Licht auf eine Art und Weise gesetzt wird, die nicht zwingend realistisch ist. Manches macht Sinn, aber in vielen Fällen muss die Beleuchtung in erster Linie einen dramatischen und coolen Effekt haben. Das spielte für uns eine große Rolle und floss bis zu einem gewissen Grad auch noch in den Nouvelle Vague-Teil des Films mit ein. Ich musste da wirklich meine Komfortzone verlassen und mich von dem Gedanken befreien, dass das Licht immer der Natur entsprechen muss. So konnte ich mal ein paar verrückte Dinge ausprobieren, die ich so noch nie gemacht hatte.“ Besonders gut gefiel Morano eine Schlüsselszene, in der Ginsberg, Kerouac, Burroughs und Carr den Grundstein für ihre kulturästhetische 20 Bewegung The New Vision legen, in dem sie Worte und Sätze auseinander schneiden und sie zu einem neuen poetischen Manifest im DADA-Stil zusammensetzen. „Ich liebte den Dreh dieser Szene“, erinnert sich die Kamerafrau. „Alle mussten hyperaktiv und energiegeladen werden, ganz viel Koffein trinken und richtig aufgekratzt sein. Ich auch. John gab uns allen tonnenweise Eiskaffee, bis wir wirklich gar nicht mehr stillsitzen konnten. Die Szene ist eines dieser Beispiele dafür, wie die Kamera selbst neben den Darstellern zu einem der Hauptakteure wird. Diese Rolle zu übernehmen, hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Mich von dieser Energie, mit der sie an der Wand die New Vision entstehen ließen, mitreißen zu lassen und diesen Prozess mit der Kamera zu begleiten war großartig. Körperlich hat mich das richtig fertig gemacht, weil ich die ganze Zeit mit der Kamera hin und her rennen musste. Aber es hat so viel Spaß gemacht, dass ich trotzdem gar nicht aufhören wollte.“ Die Lichter der GroSSstadt Aber natürlich würde Energie alleine nicht die Zeit bis ins Jahr 1944 zurückdrehen können, und so zeigte sich bald, vor welchen Schwierigkeiten man steht, wenn man in New York jene Epoche wieder aufleben lassen will. „In der Vorbereitung merkt man plötzlich, wie kompliziert das dort ist“, erklärt Krokidas. „Ständig ist etwas zu sehen, was nicht in die Zeit passt. Hier ein rollstuhlgerechter Eingang, dort ein ganz neues Gebäude inmitten der schönsten 40er Jahre-Architektur.“ Die städtischen Gegebenheiten hatten letztlich Auswirkungen auf alle Aspekte des Dreh, sogar auf das Bildformat, wie der Regisseur fortfährt: „Reed und ich merkten schnell, dass uns 2.35:1, also ‚super wide-screen’, die Möglichkeit geben würde, viele von Manhattans Hochhäusern aus den Bildern herauszuhalten und unseren Blick etwas zu verengen. In der Vertikalen, etwa in den langen Reihen New Yorker Stadthäuser, ließ sich die Epoche viel akkurater einfangen. Aber natürlich musste man die Kamera immer nur ein paar Zentimeter nach oben verschieben und schon hatte man wieder die typische Skyline im Bild.“ Auch Produktionsdesigner Stephen Carter hatte alle Hände voll zu tun. „Eine historische Geschichte ist immer eine Herausforderung“, berichtet er. „Doch die Herausforderung ist noch ungleich größer, wenn das Budget nicht gerade üppig ist. Von Anfang an war klar, dass wir so wenig wie möglich im Studio drehen wollten. Also war unsere erste Aufgabe, in der Stadt nach Orten zu suchen, die sich mit möglichst wenig Aufwand an die Epoche anpassen ließen, aber trotzdem als Location reizvoll waren. Die, für die wir uns entschieden, passten von der Architektur her in die entsprechende Zeit, so dass wir uns dann darauf konzentrieren konnten, etwaige störende Elemente zu verstecken und darüber hinaus gewisse Farbelemente mit einzubringen. Denn wir hatten uns für den Film für ein konkretes Farbspektrum entschieden, das nicht nur das Zeitgefühl, sondern auch eine ganz bestimmte Stimmung vermitteln sollte.“ Krokidas erzählt weiter: „Wir hatten natürlich nicht das Geld für riesige, schöne Sets, mit denen man 1944 wieder auferstehen lassen konnte. Deswegen mussten wir New York intensiv durchforsten und mit dem arbeiten, was die Stadt hinsichtlich unserer Epoche und unserem Farbspektrum zu bieten hatte.“ Dabei stieß das Team, das mit dieser Location-Suche beschäftigt war, auf einige kaum bekannte Schätze. Eine zentrale (und übrigens stark von Bunns und Krokidas eigenen College-Erlebnissen inspirierte) Szene, in der die Figuren in die Bibliothek der Columbia University eindringen, um einige verbotene Bücher zu ‚befreien’, hätte das Team eigentlich gerne in der echten Bibliothek gedreht. Doch das, so Carter, erwies sich als logistisch zu aufwändig: „Letztlich sind wir deshalb in der New York 21 Academy of Medicine gelandet, was ein echter Glückfall war. Für mich war diese Location die Entdeckung des Drehs, denn man fühlte sich dort wirklich, als sei man in eine andere Zeit zurückversetzt. Die Arbeit dort hat viel Spaß gemacht, vor allem zwischen den Bibliotheksregalen. Es kommt ja nicht oft vor, dass eine Bibliothek mit so vielen seltenen und kostbaren Büchern Dreharbeiten zulässt. Dort aber war man wirklich sehr großzügig und zuvorkommend.“ Im Produktionsdesign-Team fand man auch für die Innenräume kostengünstige Wege, um sie im Stil der 1940er Jahre zu trimmen. „Wir haben viel mit Drucken gearbeitet“, berichtet Carter. „Zum Beispiel haben wir eine ganze Menge Tapeten gedruckt. Sarah McMillan, unser Set Decorator, und Alexios Chrysikos, unser Art Director, haben dafür extrem effektiv zusammen gearbeitet und viel zu Tapeten aus jener Epoche recherchiert. Zum Teil hat Sarah dann Originalmaterial aus der Zeit gekauft, das Alexios wiederum gescannt und in eigene Drucke verwandelt hat, die wir innerhalb weniger Minuten an unseren Drehorten anbringen und anschließend wieder entfernen konnten.“ 22 America, I’m Putting My Queer Shoulder To The Wheel Das größte Kapital des Films war letztlich aber nicht die Findigkeit der Crew und schon gar nicht das Budget, sondern in erster Linie die grenzenlose Leidenschaft, mit der jedes einzelne Team-Mitglied sowohl vor als auch hinter der Kamera an die Arbeit ging. „Man entscheidet sich für zwei oder drei Außen-Locations, die den Film visuell wirklich fest verankern“, erklärt Krokidas seine Herangehensweise. „Auf die verwendet man dann sein Geld statt zu versuchen, dass jede Kulisse aufwändig und teuer wirkt. Und wenn man das geschafft hat, muss man seine Mitstreiter dazu inspirieren, ihr Bestes zu geben und sich den Arsch aufzureißen.“ In dieser Hinsicht bekam der Regiedebütant von seinen Schauspielern ausschließlich Bestnoten. „Man betritt immer unbekanntes Territorium, wenn man einen Erstlingsfilm dreht“, meint Dane DeHaan. „Man weiß nie, wie es werden wird, oder wie sich der Druck auf den Regisseur auswirkt. Aber in Johns Fall war mir immer klar, dass er – mehr als alle anderen Regisseure, mit denen ich bisher gearbeitet habe – die Sprache der Schauspieler spricht. Das macht seine Arbeit unglaublich effizient.“ Elizabeth Olsen stimmt ihm zu: „John ist auf jeden Fall ein Schauspieler-Regisseur. Seine Grundlage ist das, was auf dem Papier steht, aber er ist immer offen dafür, mit neuen Einfällen zu spielen und unterschiedliche Variationen hinzuzufügen. Er und Austin waren immer bereit, auch mal die Dialoge zu ändern. Es war ein Geben und Nehmen, und nichts war je in Stein gemeißelt. Wenn wir Details veränderten, dann weil es sich aus der Situation entwickelte, so dass nichts grundlos oder verkrampft geschah.“ Und sie fügt hinzu: „Ich liebe einfach kollaboratives Arbeiten – und genau das ist auch sein Ding.“ Ben Foster zollt im Besonderen der Leistung von Daniel Radcliffes Respekt: „Dans Mut hat mich sehr beeindruckt. Wenn wir in New York drehten, hingen immer irgendwelche Kids an der Absperrung und riefen nach Harry Potter. Aber das hat ihn nie aus der Rolle oder dem Akzent fallen lassen. Das alleine zeichnet natürlich noch nicht einen großartigen Schauspieler aus. Aber seine Hingabe war einfach aufregend mitzuerleben. Er bringt so viel Herz und Intellekt mit ans Set. Ich muss wirklich sagen, dass ich für diesen Kerl extrem viel übrig habe.“ Doch nicht nur Radcliffes sprachliche Konsequenz inspirierte seine Kollegen. Viel mehr zeigte er von Szene zu Szene die absolute Be- reitschaft, stets so weit zu gehen, wie es die Geschichte verlangte. Selbst bei einem Nachtdreh für eine Szene, in der sich Ginsberg, Carr und Kammerer im eiskalten Hudson River wiederfanden. Radcliffe erinnert sich lachend: „Damals sagte ich zu Dane: du, ich und Michael C. Hall also. Da haben sie doch tatsächlich die einzigen drei Schauspieler der Stadt gefunden, die dazu bereits sind, nackt in diesen Fluss zu springen.“ So viel Hingabe überträgt sich auch zu 100% auf die Leinwand. „Es gab drei oder vier Szenen“, erinnert sich Radcliffe, „nach denen ich mich umdrehte und das ein oder andere Crew-Mitglied weinen sah. Da dachte ich mir dann, dass wir wohl doch etwas richtig gemacht haben müssen. Aber auch die Crew war einfach großartig, denn so ein Film ist ja nicht leicht zu drehen. Doch meiner beschränkten Erfahrung nach ist es bei einem kleinen Film mit einem derart guten Buch so, dass sich alle automatisch von der Qualität des Stoffes angezogen fühlen. Jeder, der da mitmacht, möchte auch wirklich, dass das Ergebnis so gut wie möglich wird. Dadurch wird das Mitwirken zu viel mehr als einem Job. In den ersten Tagen, als vor allem Dane und ich drehten, sahen alle, wie sehr uns die Sache am Herzen lag. Das scheint in gewisser Weise alle positiv beeinfluss zu haben.“ Die Geburt des eigenen Ichs und einer ganzen Generation staunlich, dass die meisten Leute fast nichts darüber wissen. Letztlich ist KILL YOUR DARLINGS nicht ein Film über den Mord an David Kammerer oder über die Entstehung der Beat-Bewegung, sondern eine sehr persönliche Coming-of-Age-Geschichte, die gleichzeitig sehr spezifisch und trotzdem ganz universell ist. „Für mich bilden zwei Elemente das Herzstück des Films“, meint Krokidas. „Zum einen ist es das Wissen, dass man mit seinem Leben etwas wirklich Wichtiges schaffen kann. Und zum anderen all das Drama und die Konflikte, denen man sich stellen muss, um bei sich selbst anzukommen. Oder um es mal hochgestochen auszudrücken: es geht um die emotionale Brutalität der Geburt des eigenen Ichs. Der Mord ist dabei ein Bild für diese Brutalität, für das Sterben, das notwendig ist, um neu geboren zu werden.“ Sollte auch KILL YOUR DARLINGS Folgen nach sich ziehen, dann – so hoffen viele im Team – vor allem die Wiederentdeckung der Beat-Autoren und jener Gegenkultur, für die sie stehen. „Das waren unglaubliche Leute“, findet zum Beispiel Dane DeHaan. „Sie waren die Rockstars ihrer Zeit und haben die Jugend einer ganzen Generation inspiriert. Sie lebten am Abgrund, brachen die Regeln und haben gegen die Gesellschaft rebelliert. Ich glaube es lohnt sich zu sehen, wie das damals war und was es bedeutet hat, diese Grenzen zu sprengen.“ Die epochalen Nachwirkungen des Vorfalls sind gut dokumentiert, wie Michael C. Hall zusammenfasst: „Kerouac verschlug es nach Europa, und Burroughs zunächst nach Chicago, dann nach Süden, über die Grenze. Ginsberg ist der einzige, der vor Ort blieb, aber auch er hat die Sache absorbiert oder sublimiert und wurde in einer kreativen Explosion nach vorne katapultiert. Der Mord war wirklich ein bahnbrechendes Ereignis, deswegen ist es so er- „Werdet Teil der Rebellion“, fasst Elizabeth Olsen die Essenz des Films zusammen. „So würde ich den Geist des Films beschreiben. Denn dieser Hunger nach etwas anderem, dieses Aufbegehren ist etwas, das meiner Meinung nach meiner Generation fehlt. Die Sache ist natürlich komplex, denn man will ja nicht einfach nur aus einer Bockigkeit heraus rebellieren. Aber die Rebellion damals wurde von Intelligenz getragen, selbst wenn manch einer sie damals für hirnlos hielt. Doch wenn man heute zurückblickt, ist nicht zu übersehen, welchen unglaublichen künstlerischen und kulturellen Einfluss sie gehabt hat.“ 23 Drehbuchautor Bunn spricht dabei aus Erfahrung: „Jede Generation entdeckt die Beats ja aufs Neue. Als ich studierte, ging ich immer wieder in den Campus-Buchladen und las Ginsbergs Lyrik. Alleine dieses Lesen dort auf dem Fußboden des Buchladens hat mich verändert und zu einem anderen Menschen gemacht. Und nun bin ich derjenige, der den Kids vermittelt, dass man da draußen Dinge entdecken kann, die solche Veränderungen nach sich ziehen.“ Oder um es mit den typisch direkten Worten von Ben Foster zu sagen: „Ich hoffe, dass der Film diese Schriftsteller all denen näher bringt, die noch nicht mit ihnen vertraut sind. Jack, Allen und Burroughs sind heute noch genauso relevant wie am ersten Tag ihrer Veröffentlichung. Wenn es dem Film gelingt auch nur ein paar Kids in die Bibliothek, den Buchladen oder meinetwegen den Kindle-Store zu locken ... Wäre das nicht fantastisch?“ 24 25 BESETZUNG DANIEL RADCLIFFE Allen Ginsberg Neben KILL YOUR DARLINGS feiern 2013 noch zwei weitere, mit Spannung erwartete Filme mit Daniel Radcliffe ihre Premiere, während er selbst ans Theater im Londoner West End zurückkehrt. 26 Bei den Filmen handelt es sich um Michael Dowses romantische Komödie THE F-WORD mit Zoe Kazan sowie Alexandre Ajas Thriller HORNS, der auf dem gleichnamigen Roman von Joe Hill basiert. Radcliffes Bühnencomeback stand unterdessen im Sommer 2013 auf dem Programm: In Martin McDonaghs Coming-of-Age-Meisterwerk „The Cripple of Inishmaan“ übernahm er an der Michael Grandage Company die Hauptrolle. 2012 spielte er die Hauptrolle in dem Gruselfilm DIE FRAU IN SCHWARZ (The Woman in Black, James Watkins, 2012), der nicht nur die Kritiker überzeugte, sondern sich auch an den Kinokassen zum Erfolg entwickelte. Ein Jahr zuvor hatte ihn das Magazin Entertainment Weekly zum Entertainer des Jahres ernannt. Außerdem wurde er bereits mit zwei Teen Choice Awards und einem Scream Award ausgezeichnet sowie zweimal für den People’s Choice Award nominiert. Zu verdanken hat er diese Ehrungen natürlich nicht zuletzt der Titelrolle in den „Harry Potter“-Verfilmungen, die als erfolgreichste Filmreihe aller Zeiten gelten. Insgesamt verkörperte Radcliffe den legendären Zauberlehrling acht Mal und erlangte damit Weltruhm. Vergangenen Winter war er außerdem in dem Fernsehvierteiler „A Young Doctor’s Notebook“ zu sehen, einer höchst einfallsreichen Mischung aus Drama und Komödie, basierend auf den gefeierten Kurzgeschichten des russischen Autors Mikhail Bulgakov. Radcliffe übernahm darin die Rolle eines jungen Arztes, der sich mit seinem älteren (und von Jon Hamm gespielten) Selbst unterhält. Zu Radcliffes weiteren Filmen gehören die australische Independent-Produktion DECEMBER BOYS (dto., Ron Hardy, 2007) sowie der Fernsehfilm „My Boy Jack“, in dem er den 17-jährigen Sohn des Schriftstellers Rudyard Kipling spielte, dessen Tod im Ersten Weltkrieg schwere Folgen für seine Familie hatte. An seiner Seite waren Kim Cattrall, Carey Mulligan und David Haig zu sehen. Sein Musical-Debüt gab der Brite 2011 als J. Pierrepont Finch in dem mit dem Tony ausgezeichneten Stück „How to Succeed in Business Without Really Trying“ von Rob Ashford. Die Inszenierung erhielt blendende Kritiken – und Radcliffe gemeinsam mit seinem Co-Star John Larroquette sogar eine Grammy-Nominierung. Bühnenerfahrungen hatte Radcliffe zuvor sowohl am Londoner West End als auch am Broadway gesammelt, wo er jeweils in dem gefeierten Stück „Equus“ von Peter Shaffer an der Seite von Tony-Gewinner Richard Griffiths zu sehen war. Für seine Rolle in der Inszenierung von Thea Sharrock wurde er sowohl für den Drama League als auch für den Drama Desk Award nominiert. FILMOGRAPHIE (AUSWAHL) REGIE 2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.) John Krokidas 2012DIE FRAU IN SCHWARZ (The Woman in Black)James Watkins 2011HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES: TEIL 2 (Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 2)David Yates 2010HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES: TEIL 1 (Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 1)David Yates 2009HARRY POTTER UND DER HALBBLUTPRINZ (Harry Potter and the Half-Blood Prince)David Yates 2007DECEMBER BOYS (dto.) Rod Hardy HARRY POTTER UND DER ORDEN DES PHÖNIX (Harry Potter and the Order of the Phoenix) David Yates 2005HARRY POTTER UND DER FEUERKELCH (Harry Potter and the Goblet of Fire)Mike Newell 2004HARRY POTTER UND DER GEFANGENE VON ASKABAN (Harry Potter and the Prisoner of Azkaban)Alfonso Cuarón 2002HARRY POTTER UND DIE KAMMER DES SCHRECKENS (Harry Potter and the Chamber of Secrets)Chris Columbus 2001HARRY POTTER UND DER STEIN DER WEISEN (Harry Potter and the Sorcerer’s Stone) Chris Columbus DER SCHNEIDER VON PANAMA (The Tailor of Panama) John Boorman 27 DANE DEHAAN Lucien Carr Neben KILL YOUR DARLINGS feiern 2013 noch Trotz seiner jungen Jahre hat Dane DeHaan bereits beachtlichen Eindruck beim Kinopublikum hinterlassen. Nicht umsonst gehört er derzeit in Hollywood zu den gefragtesten Schauspielern seiner Generation. Zuletzt sah man ihn an der Seite von Shia LaBeouf, Tom Hardy, Gary Oldman, Jessica Chastain und Guy Pearce in John Hillcoats LAWLESS – DIE GESETZLOSEN (Lawless, 2012) sowie neben Ryan Gosling, Bradley Cooper und Eva Mendes im Drama THE PLACE BEYOND THE PINES (dto., 2012) von Derek Cianfrance. Im Herbst 2013 ist er darüber hinaus in der Hauptrolle des Musikfilms METALLICA – THROUGH THE NEVER (dto., Nimród Atal, 2013) zu sehen, der während eines Konzerts der legendären Hardrocker spielt. Bereits abgedreht hat er außerdem THE AMAZING SPIDER-MAN 2 sowie Atom Egoyans DEVIL’S KNOT. Der Durchbruch war DeHaan 2012 mit dem Überraschungserfolg CHRONICLE – WOZU BIST DU FÄHIG? (Chronicle, Josh Trank) gelungen, der von drei Teenagern erzählt, die Superkräfte entwickeln. Zu seinen weiteren Filmen 28 gehören JACK AND DIANE (dto., Bradley Rust Gray, 2012) und John Sayles AMIGO (dto., 2010) mit Chris Cooper, einen kleinen Auftritt hatte er auch in Steven Spielbergs LINCOLN (dto., Steven Spielberg, 2012). Für Aufsehen sorgte auch seine Rolle in der dritten Staffel der HBO-Serie „In Treatment“ mit Gabriel Byrne. Nach seinem Broadway-Debüt 2008 mit dem Stück „American Buffalo“ erhielt DeHaan 2010 einen Obie Award für seine Rolle in der Off-Broadway-Produktion „The Aliens“ von Annie Baker. Dem Stück wurde damals die Ehre zuteil, von der New York Times als Theaterstück des Jahres ausgezeichnet zu werden. FILMOGRAPHIE (AUSWAHL) REGIE 2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)John Krokidas METALLICA – THROUGH THE NEVER (dto.)Nimród Antal DEVIL’S KNOT (dto.)Atom Egoyan 2012THE PLACE BEYOND THE PINES (dto.)Derek Cianfrance LINCOLN (dto.)Steven Spielberg LAWLESS – DIE GESETZLOSEN (Lawless)John Hillcoat CHRONICLE – WOZU BIST DU FÄHIG? (Chronicle)Josh Trank JACK AND DIANE (dto.)Bradley Rust Gray 29 MICHAEL C. HALL David Kammerer Wer sich – wie Michael C. Hall – mühelos von einem zugeknöpften Bestatter in „Six Feet Under“ in einen Serienkiller für die Serie „Dexter“ so wie schließlich einen Mitbegründer der BeatGeneration verwandeln kann, ist ohne Frage ein Experte für Wandlungsfähigkeit und das Spielen von komplexen, höchst unterschiedlichen Figuren. Nicht ohne Grund wurde Hall, der auch als ausführender Produzent von „Dexter“ verantwortlich zeichnet, für seine Darstellung der Titelfigur Dexter Morgan 2010 sowohl mit dem Golden Globe® als auch mit dem SAG Award ausgezeichnet. Bereits drei Jahre zuvor hatte er dafür den Television Critics Association Award erhalten. Darüber hinaus konnte er insgesamt fünf aufeinander folgende Emmy®-Nominierungen sowie fünf weitere SAG- und vier weitere Golden-Globe®-Nominierungen verbuchen. Gemeinsam mit seinen Kollegen wurde er bei den SAG Awards außerdem viermal in der Kategorie Bestes Ensemble nominiert. Die achte und letzte Staffel der erfolgreichen Serie lief im Sommer 2013 im US-Fernsehen. Der große Durchbruch war Hall, der auf eine klassische Theaterausbildung zurückblicken kann, als David Fisher in der bahnbrechenden 30 HBO-Serie „Six Feet Under“ gelungen. Im Laufe der fünf Staffeln wurde er dabei sowohl für den Emmy® als auch für den AFI Award nominiert. Außerdem erhielt er, gemeinsam mit seinen Ensemble-Kollegen, bei insgesamt fünf Nominierungen zweimal den SAG Award. Zu seinen Filmen gehören GAMER (dto., 2009) von Mark Neveldine und Brian Taylor, John Woos PAYCHECK – DIE ABRECHNUNG (Paycheck, 2003) und die Independent-Produktionen PEEP WORLD (dto., Barry W. Blaustein, 2010) und THE TROUBLE WITH BLISS (dto., Michael Knowles, 2011). Der in North Carolina geborene Absolvent der New York University kann auf bislang rund ein Dutzend hochkarätiger Bühnen-Produktionen zurückblicken. Sein Broadway-Debüt hatte er in Sam Mendes’ Inszenierung des Musicals „Cabaret“ gegeben, anschließend war er auch in „Chicago“ zu sehen. Off-Broadway war er unter anderem neben Alec Baldwin und Angela Bassett in „Macbeth“ zu sehen, außerdem gemeinsam mit Liev Schreiber in „Cymbeline“ für das New York Shakespeare Festival. In Los Angeles stand er mit Brian Cox am Mark Taper Forum in dem Stück „Skylight“ auf der Bühne. FILMOGRAPHIE (AUSWAHL) REGIE 2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)John Krokidas 2011THE TROUBLE WITH BLISS (dto.)Michael Knowles 2010PEEP WORLD (dto.)Barry W. Blaustein 2009GAMER (dto.)M. Neveldine & B. Taylor 2003PAYCHECK – DIE ABRECHNUNG (Paycheck)John Woo 31 JACK HUSTON Jack Kerouac Innerhalb der ersten Staffel arbeitete sich Jack Huston mit einer beeindruckenden Leistung als entstellter Kriegsveteran in der Serie „Boardwalk Empire“ vom Gastdarsteller zum festen Ensemble-Mitglied hoch. Die Serie, die 2011 mit dem Golden Globe® ausgezeichnet wurde, geht im Herbst 2013 in die vierte Staffel. Auf der Kinoleinwand war Huston zuletzt in der mit Jeremy Irons, Mélanie Laurent, Martina Gedeck, Bruno Ganz und Charlotte Rampling hochkarätig besetzten Bestseller-Verfilmung NACHTZUG NACH LISSABON (Night Train to Lisbon, 2013) von Bille August sowie in NOT FADE AWAY (dto., 2012) von „Sopranos“-Macher David Chase zu sehen. Bereits abgedreht hat er David O. Russells AMERICAN HUSTLE mit Christian Bale, Amy Adams, Jennifer Lawrence und Bradley Cooper sowie Lulu Wangs Tragikomödie POSTHUMOUS mit Brit Marling. Zu Hustons weiteren Filmen gehören TWO JACKS (dto., Bernard Rose, 2012) mit seinem Onkel Danny Huston, Sienna Miller und Jacqueline Bisset, die Hemingway-Verfilmung THE GARDEN OF EDEN (dto., John Irvin, 2008) mit Mena Suvari, BOOGIE WOOGIE – SEX, LÜGEN, GELD UND KUNST (Boogie Woogie, Duncan Ward, 2009) mit Stellan Skårsgard, Gillian 32 Anderson und abermals seinem Onkel Danny, der Sundance-Beitrag SHRINK – NUR NICHT DIE NERVEN VERLIEREN (Shrink, Jonas Pate, 2009) mit Kevin Spacey und Robin Williams, MR. NICE (dto., Bernard Rose, 2010) mit Rhys Ifans, David Thewlis und Chloe Sevigny sowie das Edie Sedgwick-Biopic FACTORY GIRL (dto., George Hickenlooper, 2006) mit Sienna Miller in der Hauptrolle und Guy Pearce als Andy Warhol. 2010 spielte er außerdem eine Nebenrolle in der Erfolgs-Fortsetzung ECLIPSE – BIS(S) ZUM ABENDROT (The Twilight Saga: Eclipse, David Slade, 2010). Sein US-Fernsehdebüt hatte Huston, der aktuell zwischen London, New York und Los Angeles pendelt, 2004 mit dem TV-Film „Spartacus“ gegeben. Eine feste Rolle übernahm er später in der Serie „Eastwick“, die auf John Updikes Roman „Die Hexen von Eastwick“ basiert. Zur Welt kam er als Sohn von Lady Margot Lavinia Cholmondeley und Walter Anthony Huston in London. Sein Großvater väterlicherseits ist die Regielegende John Huston, mütterlicherseits Hugh Cholmondeley, der 6. Marquess von Cholmondeley. Er ist der Neffe der Schauspieler Anjelica Huston und Danny Huston. FILMOGRAPHIE (AUSWAHL) REGIE 2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)John Krokidas NACHTZUG NACH LISSABON (Night Train to Lisbon)Bille August 2012NOT FADE AWAY (dto.)David Chase TWO JACKS (dto.)Bernard Rose 2010ECLIPS: BIS(S) ZUM ABENDROT (The Twilight Saga: Eclipse)David Slade MR. NICE (dto.)Bernard Rose 2009 BOOGIE WOOGIE – SEX, LÜGEN, GELD UND KUNST (Boogie Woogie)Duncan Ward SHRINK – NUR NICHT DIE NERVEN VERLIEREN (Shrink) Jonas Pate 2008THE GARDEN OF EDEN (dto.)John Irvin 2006FACTORY GIRL (dto.)George Hickenlooper 33 BEN FOSTER William Burroughs Neben KILL YOUR DARLINGS kommen 2013 noch zwei weitere Filme mit Ben Foster in tragenden Rollen in die Kinos: das bereits hoch gelobte Drama AIN’T THEM BODIES SAINTS (dto., David Lowery, 2013) mit Rooney Mara und Casey Affleck sowie Peter Bergs Actionfilm LONE SURVIVOR (dto., 2013) mit Mark Wahlberg, Eric Bana und Taylor Kitsch. In ersterem spielt er einen texanischen Kleinstadt-Cop, in letzterem ein Mitglied einer Gruppe Soldaten, die in Afghanistan in einen Hinterhalt geraten. Zu Fosters weiteren Filmen gehören unter anderem ALPHA DOG – TÖDLICHE FREUNDSCHAFTEN (Alpha Dog, Nick Cassavetes, 2006) mit Emile Hirsch, Bruce Willis und Justin Timberlake, James Mangolds TODESZUG NACH YUMA (3:10 to Yuma, 2007) mit Russell Crowe und Christian Bale, der Actionthriller CONTRABAND (dto., Baltasar Kormákur, 2012) mit Mark Wahlberg, Christian Alvarts Science Fiction-Film PANDORUM (dto., 2009) und X-MEN: DER LETZTE WIDERSTAND (X-Men: Last Stand, Brett Ratner, 2006). Sein Leinwanddebüt hatte er 1999 in Barry Levinsons LIBERTY HEIGHTS (dto., 1999) gegeben. Auf dem Bildschirm war Foster unter anderem in Serien wie „Six Feet Under“, „My Name Is 34 Earl“, „Voll daneben, voll im Leben“ und „Boston Public“ sowie in dem TV-Film „The Laramie Project“ zu sehen. Nachdem er in dem Film THE MESSENGER – DIE LETZTE NACHRICHT (The Messenger, 2009) für Oren Moverman vor der Kamera gestanden hatte, gründete er 2011 zusammen mit dem Regisseur eine eigene Produktionsfirma. Ihr erster gemeinsamer Film war das Drama RAMPART – COP AUSSER KONTROLLE (Rampart, Oren Moverman, 2011) mit Woody Harrelson in der Hauptrolle. FILMOGRAPHIE (AUSWAHL) REGIE 2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)John Krokidas AIN’T THEM BODY SAINTS (dto.)David Lowery 2012CONTRABAND (dto.) Baltasar Kormákur 2011360 (dto.)Fernando Meirelles THE MECHANIC (dto.)Simon West 2009PANDORUM (dto.)Christian Alvart THE MESSENGER – DIE LETZTE NACHRICHT (The Messenger)Oren Moverman 2007TODESZUG NACH YUMA (3:10 to Yuma) James Mangold 30 DAYS OF NIGHT (dto.)David Slade 2006 X-MEN: DER LETZTE WIDERSTAND (X-Men: The Last Stand)Brett Ratner ALPHA DOG – TÖDLICHE FREUNDSCHAFTEN (Alpha Dog)Nick Cassavetes 2002 JEDE MENGE ÄRGER (Big Trouble)Barry Sonnenfeld 1999LIBERTY HEIGHTS (dto.)Barry Levinson 35 DAVID CROSS Louis Ginsberg Der aus Atlanta stammende David Cross studierte zunächst Film am Emerson College in Boston, bevor er den akademischen Weg abbrach und sich Vollzeit dem Dasein als Stand-Up-Komiker widmete. Später zog er nach Los Angeles, wo er als Autor bei der kurzlebigen „Ben Stiller Show“ anheuerte und gemeinsam mit den anderen Autoren der Serie mit dem Emmy® ausgezeichnet wurde. Der Sketch-Tradition treu bleibend, schuf er gemeinsam mit Bob Odenkirk die HBO-Sendung „Mr. Show with Bob & David“, die vier Jahre lang lief und mehrfach für den Emmy nominiert wurde. Außerdem veröffentlichte er zwei ebenso erfolgreiche wie hoch gelobte Comedy-Alben, von denen „Shut Up You Fucking Baby“ sogar für den Grammy® nominiert wurde. Auch zu seinem Comedy-Programm „Bigger und Blackerer“ wurde 2010 parallel eine CD veröffentlicht. Darüber hinaus erschien 2009 sein erstes Buch „I Drink for a Reason“. Im Kino war Cross in so unterschiedlichen Filmen wie MEN IN BLACK (dto., Barry Sonnenfeld, 1997) sowie MEN IN BLACK II (dto., Barry Sonnenfeld, 2002), WAITING FOR GUFFMAN (dto., Christopher Guest, 1996), SCARY MOVIE 2 (dto., Keenen Ivory Wayans, 2001), GHOST 36 WORLD (dto., Terry Zwigoff, 2001), VERGISS MEIN NICHT! (Eternal Sunshine of the Spotless Mind, Michel Gondry, 2004), YEAR ONE – ALLER ANFANG IST SCHWER (Year One, Harold Ramis, 2009) und Todd Haynes’ I’M NOT THERE (dto., 2007) – übrigens als Allen Ginsberg – zu sehen. Als Sprecher war er außerdem an COCO – DER NEUGIERIGE AFFE (Curious George, Matthew O’Callaghan, 2006), MEGAMIND (dto., Tom McGrath, 2010) und den beiden KUNG FU PANDA-Filmen (dto., Mark Osborne & John Stevenson/Jennifer Yuh, 2008/2011) beteiligt. Darüber hinaus war er in allen drei ALVIN UND DIE CHIPMUNKS-Filmen (Alvin & the Chipmunks, Tim Hill/Betty Thomas/Mike Mitchell, 2007/2009/2011) mit von der Partie. Auf dem Bildschirm dürfte seine bekannteste Rolle die des Tobias Fünke in der Emmy®-prämierten Sitcom „Arrested Development“ sein. Doch er übernahm auch wiederkehrende Rollen in Serien wie „Modern Family“ und „Running Wilde“ und war darüber hinaus Sprecher und Produzent der Zeichentrickserie „Freak Show“. Zwei Staffeln lang spielte Cross außerdem die Hauptrolle in der britisch-amerikanischen Co-Produktion „The Increasingly Poor Decisions of Todd Margaret“ mit Will Arnett und Spike Jonze. FILMOGRAPHIE (AUSWAHL) REGIE 2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)John Krokidas 2011ALVIN UND DIE CHIPMUNKS 3: CHIPBRUCH (Alvin and the Chipmunks: Chipwrecked)Mike Mitchell 2009ALVIN UND DIE CHIPMUNKS 2 (Alvin and the Chipmunks: The Squeakquel)Betty Thomas YEAR ONE – ALLER ANFANG IST SCHWER (Year One) Harold Ramis 2007ALVIN UND DIE CHIPMUNKS – DER KINOFILM (Alvin and the Chipmunks)Tim Hill I’M NOT THERE (dto.)Todd Haynes 2004VERGISS MEIN NICHT! (Eternal Sunshine of the Spotless Mind) Michel Gondry 2002 MEN IN BLACK II (dto.)Barry Sonnenfeld LIFE WITHOUT DICK (dto.)Bix Skahill 2001SCARY MOVIE 2 (dto.)Keenen Ivory Wayans GHOST WORLD (dto.)Terry Zwigoff 1997 MEN IN BLACK (dto.)Barry Sonnenfeld 1996WAITING FOR GUFFMAN (dto.)Christopher Guest CABLE GUY – DIE NERVENSÄGE (Cable Guy)Ben Stiller 37 JENNIFER JASON LEIGH Naomi Ginsberg Der Durchbruch gelang Jennifer Jason Leigh an der Seite von Sean Penn, Phoebe Cates und Nicolas Cage in Amy Heckerlings Kultfilm ICH GLAUB’, ICH STEH’ IM WALD (Fast Times at Ridgemont High, 1982). Sechs Jahre später zeichneten sie die Filmkritikerverbände von New York und Boston für ihre Rollen in Uli Edels LETZTE AUSFAHRT BROOKLYN (Last Exit to Brooklyn, 1989) und MIAMI BLUES (dto., George Armitage, 1990) als Beste Nebendarstellerin aus. Riskante und schwierige Figuren sind zum Markenzeichen der Schauspielerin geworden, die wie ein Chamäleon in ihren Rollen verschwindet. Leigh hat dabei mit vielen der mutigsten und angesehensten Regisseure unserer Zeit zusammengearbeitet. Mit SHORT CUTS (dto., 1993) und KANSAS CITY (dto., 1996) stand sie dabei zweimal vor der Kamera von Robert Altman. Außerdem war sie als Dorothy Parker in Alan Rudolphs MRS. PARKER UND IHR LASTERHAFTER KREIS (Mrs. Parker and the Vicious Circle, 1994) zu sehen, den Altman produzierte. Der Film brachte ihr Nominierungen für den Golden Globe® und den Independent Spirit Award sowie Preis der National Society of Film Critics und der Chicagoer Filmkritiker ein. 38 Zu ihren weiteren Filmen gehören HUDSUCKER – DER GROSSE SPRUNG (The Hudsucker Proxy, 1994) von Joel und Ethan Coen, Barbet Schroeders WEIBLICH, LEDIG, JUNG SUCHT... (Single White Female, 1992), David Cronenbergs EXISTENZ (dto., 1999), Jane Campions IN THE CUT (dto., 2003), Agnieszka Hollands WASHINGTON SQUARE (dto., 1997) und Sam Mendes’ ROAD TO PERDITION (dto., 2002). Den Darstellerinnen-Preis des Filmfestivals von Tokyo erhielt Leigh 2000 für den Dogma-Film THE KING IS ALIVE (dto., Kristian Levring, 2000). Auch in Filmen wie Lili Fini Zanucks FIEBERHAFT (Rush, 1991), BACKDRAFT – MÄNNER, DIE DURCHS FEUER GEHEN (Backdraft, 1991) von Ron Howard, Christopher Guests THE BIG PICTURE (dto., 1989), THE MACHINIST (dto., Brad Anderson, 2004) mit Christian Bale, Todd Solondzs PALINDROME (Palindromes, 2004) und SYNECDOCHE, NEW YORK (dto., 2008) von Charlie Kaufman war sie mit von der Partie. Unter der Regie ihres damaligen Ehemannes Noah Baumbach spielte sie Rollen in MARGOT UND DIE HOCHZEIT (Margot at the Wedding, 2007) mit Nicole Kidman und Jack Black sowie GREENBERG (dto., 2010) mit Ben Stiller. Zuletzt sah man sie unter anderem in dem von der Kritik gefeierten Jugendfilm THE SPECTACULAR NOW (dto., James Ponsoldt, 2013) sowie in Fernsehserien wie „Revenge“ und „Weeds“. Bereits mehrfach im Laufe ihrer Karriere wurden ihr Retrospektiven gewidmet, darunter in der American Cinematheque, beim Telluride Film Festival und im Museum of the Moving Image in New York. FILMOGRAPHIE (AUSWAHL) REGIE 2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.) John Krokidas THE SPECTACULAR NOW (dto.) James Ponsoldt 2009SYNECDOCHE, NEW YORK (dto.)Charlie Kaufman 2007 MARGOT UND DIE HOCHZEIT (dto.) Noah Baumbach THE MACHINIST (dto.)Brad Anderson 2003IN THE CUT (dto.)Jane Campion 2002ROAD TO PERDITION (dto.)Sam Mendes 1999EXISTENZ (dto.)David Cronenberg 1996 KANSAS CITY (dto.)Robert Altman 1994HUDSUCKER – DER GROSSE SPRUNG (The Hudsucker Proxy)Joel &. Ethan Coen MRS. PARKER UND IHR LASTERHAFTER KREIS (Mrs. Parker and the Vicious Circle)Alan Rudolph 1993SHORT CUTS (dto.)Robert Altman 1992WEIBLICH, LEDIG, JUNG SUCHT… (Single, White, Female)Barbet Schroeder 1991 BACKDRAFT – MÄNNER, DIE DURCHS FEUER GEHEN (Backdraft)Ron Howard 1989LETZTE AUSFAHRT BROOKLYN (Last Exit to Brooklyn)Uli Edel 1982ICH GLAUB’, ICH STEH’ IM WALD (Fast Times at Ridgemont High)Amy Heckerling 39 ELIZABETH OLSEN Edie Parker Noch bevor Elizabeth Olsen im Frühjahr 2013 ihr Studium an der renommierten Tisch School of the Arts der New York University abschloss, hatte sie sich längst als eine der talentiertesten und begehrtesten jungen Schauspielerinnen Hollywoods etabliert. Der Durchbruch gelang ihr mit dem Drama MARTHA MARCY MAY MARLENE (dto., Sean Durkin, 2011), das seine Premiere 2011 beim Festival in Sundance feierte und kurz darauf auch in Cannes gezeigt wurde. Für ihre Rolle einer jungen Frau, die aus einer Sekte entkommt, wurde Olsen für den Gotham, den Critics Choice und den Independent Spirit Award nominiert. Der Filmkritikerverband von Indiana zeichnete sie als Beste Darstellerin des Jahres aus, und auch die Kritiker von St. Louis, Las Vegas, Houston, San Diego und Detroit nominierten sie für ihre Preise. Zu Olsens weiteren Filmen gehören der Thriller SILENT HOUSE (dto., Chris Kentis & Laura Lau, 2011), die Komödie LIBERAL ARTS (dto., 2012) von und mit Josh Radnor sowie RED LIGHTS (dto., Rodrigo Cortés, 2012), in dem auch Sigourney Weaver, Robert de Niro und Cillian Murphy mit von der Partie waren. Bereits abgedreht hat sie die Literaturverfilmung THERESE 40 (Charlie Stratton, 2013) mit Glenn Close, Naomi Foners VERY GOOD GIRLS (2013) mit Dakota Fanning sowie Spike Lees Remake von OLDBOY (2013), für das sie mit Josh Brolin und Samuel L. Jackson vor der Kamera stand. FILMOGRAPHIE (AUSWAHL) REGIE 2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.)John Krokidas OLDBOY (dto.)Spike Lee 2012RED LIGHTS (dto.)Rodrigo Cortés LIBERAL ARTS (dto.)Josh Radnor 2011 MARTHA MARCY MAY MARLENE (dto.)Sean Durkin SILENT HOUSE (dto.)C. Kentis & L. Lau PEACE, LOVE & MISUNDERSTANDING (dto.)Bruce Beresford 41 KYRA SEDGWICK Marian Carr Zuletzt spielte Kyra Sedgwick, die im Kino ebenso erfolgreich ist wie im Fernsehen und auf den Theaterbühnen, sieben Staffeln lang die Hauptrolle in der höchst populären Krimiserie „The Closer“. Die Rolle der Polizeichefin Brenda Leigh Johnson brachte ihr sowohl einen Golden Globe® als auch einen Emmy® ein. Darüber hinaus erhielt sie im Laufe ihrer Karriere den People’s Choice Award sowie Nominierungen für sieben weitere Golden Globes®, vier Emmys®, zwölf SAG Awards und einen Independent Spirit Award sowie einen Theater Award, den Los Angeles Drama Desk Critics Circle Award und zahlreiche weitere Preise. Auf der Leinwand war die Schauspielerin zuletzt im Horrorfilm POSSESSION – DAS DUNKLE IN DIR (The Possession, Ole Bornedal, 2012), dem Thriller EIN RISKANTER PLAN (Man on a Ledge, Asgher Leth, 2012), dem Actionfilm GAMER (dto., Mark Neveldine & Brian Taylor, 2009) sowie neben Dwayne „The Rock“ Johnson als Sportagentin in der erfolgreichen Familienkomödie DADDY OHNE PLAN (The Game Plan, Andy Fickman, 2007) zu sehen. Auch in LOVERBOY (dto., 2005), mit dem Sedgwicks Ehemann Kevin Bacon sein Kino-Regiedebüt gab, spielte sie eine der Hauptrollen. Außerdem waren in dem Drama, das seine Premiere 2005 42 beim Festival in Sundance feierte, Matt Dillon, Campbell Scott und Marisa Tomei zu sehen. Als eine der Co-Produzentinnen half Sedgwick, das Projekt überhaupt auf die Beine zu stellen. Ein Jahr zuvor hatte in Sundance THE WOODSMAN (dto., Nicole Kassell, 2004) von Nicole Kassell seine Uraufführung, für den Sedgwick und Bacon gemeinsam vor der Kamera standen. In Deauville gewann der Film den Großen Preis der Jury. Kurz darauf erhielt Sedgwick eine ihrer Independent Spirit Award-Nominierungen für CAVEDWELLER (dto., Lisa Cholodenko, 2004), in dem sie an der Seite von Aidan Quinn eine Rocksängerin spielt, die um das Sorgerecht für ihre Töchter kämpft. Auch bei diesem Film war die Schauspielerin an der Entwicklung und Produktion beteiligt. Zu Sedgwicks facettenreicher Filmographie gehören außerdem so unterschiedliche Produktionen wie Rebecca Millers in Sundance ausgezeichnetes Independent-Drama PERSONAL VELOCITY (dto., 2002) mit Parker Posey, der Kinohit PHENOMENON – DAS UNMÖGLICHE WIRD WAHR (Phenomenon, John Turtletaub, 1996) mit John Travolta, POWER OF LOVE (Something to Talk About, Lasse Hallström, 1995) mit Julia Roberts, Oliver Stones GEBOREN AM 4. JULI (Born on the Fourth of July, 1989) mit Tom Cruise, MR. AND MRS. BRIDGES (dto., James Ivory, 1990) mit Paul Newman und Joanne Woodward, LÖWEN AUS ZWEITER HAND (Tim McCanlies, Second Hand Lions, 2003) mit Michael Caine und Robert Duvall sowie die Kult-Komödie SINGLES – GEMEINSAM EINSAM (Camron Crowe, Singles, 1992). Außerdem stand sie an der Seite von Stars wie William H. Macy, Kathy Bates, Helen Mirren, Helen Hunt oder Anjelica Huston in TV-Filmen wie „Door to Door“, „Losing Chase“, „Twelfth Night, Or What You Will“ oder „Family Pictures“ vor der Kamera. Auf der Bühne konnte man die gebürtige New Yorkerin unter anderem in Nicholas Hytners Inszenierung von „Twelfth Night“ und am Culture Project in „The Exonerated“ zu sehen. Den Theater Award erhielt sie für eine Produktion von „Ah Wilderness!“, außerdem gewann sie den Los Angeles Drama Critics Circle Award und den Drama League Award für David Mamets „Oleanna“. FILMOGRAPHIE (AUSWAHL) REGIE 2013 KILL YOUR DARLINGS (dto.) John Krokidas 2012POSSESSION – DAS DUNKLE IN DIR (The Possession)Ole Bornedal EIN RISKANTER PLAN (Man on a Ledge) Asger Leth 2009GAMER (dto.)M. Neveldine & B. Taylor 2007DADDY OHNE PLAN (The Game Plan)Andy Fickman 2005LOVERBOY (dto.)Kevin Bacon 2004THE WOODSMAN (dto.) Nicole Kassell CAVEDWELLER (dto.)Lisa Cholodenko 1996PHENOMENON – DAS UNMÖGLICHE WIRD WAHR (Phenomenon) Jon Turtletaub 1995POWER OF LOVE (Something to Talk About) Lasse Hallström MURDER IN THE FIRST (dto.)Marc Rocco 1992SINGLES – GEMEINSAM EINSAM (Singles)Cameron Crowe 1990 MR. & MRS. BRIDGE (dto.)James Ivory 1989GEBOREN AM 4. JULI (Born on the Fourth of July)Oliver Stone 43 STAB JOHN KROKIDAS Regie/ Drehbuch/ Produktion Nach seinem Bachelor-Abschluss in den Fächern Theater und Amerikanistik an der Yale University (wo er auch Schauspielkurse belegte) studierte John Krokidas schließlich im Graduate Film Program der New York University. Während seines Studiums schrieb und inszenierte er an der NYU zwei Kurzfilme. Der erste mit dem Titel „Shame No More“ lief weltweit auf über 70 Filmfestivals, wurde in zehn Ländern ans Fernsehen verkauft und in die Kurzfilm-Sammlung „Queer as F**k“ aufgenommen. Ausgestrahlt wurde er unter anderem auf Sendern wie Arte und Canal Plus sowie IFC und PBS in den USA. Der zweite hieß „Slo-Mo“ und feierte seine Premiere beim Telluride Film Festival, bevor er unter anderem auf HBO und auf dem Sundance Channel gezeigt wurde. Nach dem Ende seines Studiums schrieb Krokidas unter anderem Drehbücher für Produzenten wie Bruce Cohen und Alan Poul, für die Oscar®-Gewinnerin Renée Zellweger und die Produktionsfirma von Michael Stipe. Außerdem schrieb und inszenierte er im Präsidentschaftswahlkampf 2008 einen TV-Spot mit Jack 44 Nicholson, der von CNN zu einer der besten Polit-Werbungen des Jahres gewählt wurde. Krokidas, der vom Magazin Advocate 2011 in die Liste der „Top 40 under 40“ aufgenommen wurde, unterrichtete und lehrte Filmemachen an der University of Southern California, der New York University, der New School und in Yale. KILL YOUR DARLINGS ist sein Langfilmdebüt als Regisseur. AUSTIN BUNN Drehbuch Austin Bunn arbeitet als Schriftsteller, Stückeschreiber und Drehbuchautor. Seine Texte sind u.a. bereits in The Atlantic Monthly, The New York Times Magazine, Best American Science and Nature Writing, The Pushcart Prize erschienen. Seine Stücke wurden z.B. am Actors’ Theatre in Louisville, beim The Orchard Project und The New Harmony Project, am Playwright’s Center und The Lark inszeniert oder entwickelt. Gemeinsam mit der Produzentin Christine Vachon schrieb er den Bestseller „A Killer Life: How an Independent Film Producer Survives Deals and Disasters far from Hollywood“. Bunn ist Absolvent der Yale University und des Writers’ Workshop der University of Iowa. Er unterrichtet derzeit an der Cornell University. MICHAEL BENAROYA Produktion Michael Benaroya ist Geschäftsführer der Firma Benaroya Pictures, die er 2006 gegründet hat. Seither war die Firma an der Entwicklung, Finanzierung und Produktion mehrerer Spielfilme unterschiedlicher Größenordnung beteiligt. 2012 gründete Benaroya zusätzlich die Firma Also Known As Pictures, die sich überwiegend auf die Entwicklung und Produktion von kostengünstigen Filmen im Action-, Thriller- und Horror-Genre konzentrieren soll. Zuletzt produzierte Benaroya unter anderem John Hillcoats Romanadaption LAWLESS – DIE GESETZLOSEN (Lawless, dto., 2012) mit Shia LaBeouf, Tom Hardy, Jessica Chastain, Gary Oldman, Guy Pearce und Mia Wasikowska, die 45 2012 im Wettbewerb des Festivals von Cannes Premiere feierte, sowie DER DIEB DER WORTE (The Words, Brian Klugman & Lee Sternthal, 2012). Für letzteren standen Bradley Cooper, Zoe Saldana, Jeremy Irons, Dennis Quaid und Olivia Wilde vor der Kamera. sind aktuell Filme wie FELONY (Matthew Saville, 2013) mit Joel Edgerton, HATESHIP LOVESHIP (Liza Johnson, 2013) mit Kristen Wiig und PARTS PER BILLION (Brian Horiuchi, 2014) mit Rosario Dawson. Zu seinen weiteren Filmen gehören CATCH .44 – DER GANZ GROSSE COUP (Catch .44, Aaron Harvey, 2011) mit Bruce Willis und Forest Whitaker, THE ROMANTICS (dto., Galt Niederhoffer, 2010) mit Katie Holmes, Anna Paquin, Elijah Wood und Josh Duhamel sowie das Oscar®-nominierte Finanz-Drama DER GROSSE CRASH – MARGIN CALL (Margin Call, 2011) von J.C. Chandor. Der Film mit Kevin Spacey, Jeremy Irons, Demi Moore, Stanley Tucci, Zachary Quinto, Paul Bettany und Simon Baker lief unter anderem auf der Berlinale und beim Sundance Filmfestival und wurde mit einem Independent Spirit Award als Bester Debütfilm ausgezeichnet. CHRISTINE VACHON Produktion Benaroya war auch als ausführender Produzent an dem Omnibusfilm NEW YORK, I LOVE YOU (dto., 2009) beteiligt, für den Regisseure wie Fatih Akin, Natalie Portman, Mira Nair, Brett Ratner und Shekhar Kapur Schauspieler wie Shia LaBeouf, Bradley Cooper, Robin Wright, Orlando Bloom, Andy Garcia, Ethan Hawke und Julie Christie inszenierten. Bereits im Kasten 46 Christine Vachon wurde bereits mit dem Independent Spirit Award und dem Gotham Award ausgezeichnet und gründete 1995 gemeinsam mit ihrer Partnerin Pamela Koffler die Independent-Schmiede Killer Films. Gemeinsam zeichnen die beiden damit für etliche der ganz großen Klassiker des amerikanischen Independent-Kinos verantwortlich, darunter Oscar®-Gewinner wie DEM HIMMEL SO FERN (Far From Heaven, Todd Haynes, 2002) oder BOYS DON’T CRY (dto., Kimberly Peirce, 1999), aber auch HEDWIG AND THE ANGRY INCH (dto., John Cameron Mitchell, 2001), HAPPINESS (dto., Todd Solondz, 1998), KIDS (dto., Larry Clark, 1995) oder SAFE (dto., Todd Haynes, 1995). Zu den jüngsten Filmen der Firma, die zum zehnjährigen Bestehen mit einer Retrospektive im New Yorker Museum of Modern Art geehrt wurde, gehören Ramin Bahranis AT ANY PRICE (dto., 2012) mit Dennis Quaid und Zac Efron oder MAGIC MAGIC (dto., Sebastián Silva, 2013) mit Michael Cera und Juno Temple. Außerdem war Vachon ausführende Produzentin von Todd Haynes’ Miniserie „Mildred Pierce“ mit Kate Winslet, die einen Golden Globe® und zahlreiche Emmys® gewann. Vachon ist Autorin der beiden Bücher „A Killer Life: How an Independent Film Producer Survives Deals and Disasters far from Hollywood“ und „Shooting to Kill: How an Independent Producer Blasts Through the Barriers to Make Movies that Matter“. Sie unterrichtet aktuell an der Drexel University, nachdem sie auch schon Dozentin an der New York University war. REED MORANO Kamera Dass Reed Morano seit einigen Jahren zu den aufstrebendsten Kamerakünstlerinnen der amerikanischen Filmbranche gehört, lässt sich nicht zuletzt an der Liste der Ehrungen erkennen, die ihr zuteil wurden. 2011 erhielt sie den Kodak Vision Award for Cinematography im Rahmen der Women In Film Crystal + Lucy Awards. Außerdem nahmen Medien wie Indiewire, Variety, IONCINEMA und das ICG Magazine sie in den vergangenen Jahren immer wieder in ihre Listen jener Kameramänner und -frauen auf, die es zu beobachten gilt. Zu Moranos Filmen, die zuletzt in die Kinos kamen, gehören Rob Reiners THE MAGIC OF BELLE ISLE – EIN VERZAUBERTER SOMMER (The Magic of Belle Isle, 2012) mit Morgan Freeman, die Sundance-Beiträge LITTLE BIRDS (dto., Elgin James, 2011) mit Juno Temple, Kate Bosworth und Leslie Mann und FOR ELLEN (dto., So Yong Kim, 2012) mit Paul Dano und Jena Malone sowie der Dokumentarfilm SHUT UP AND PLAY THE HITS (dto., Will Lovelace & Dylan Southern, 2012) über die Band LCD Soundsystem. Auch FREE SAMPLES (dto., Jay Gammill, 2012) mit Jesse Eisenberg, Jason Ritter und Tippi Hedren, das in Tirol gedrehte Drama AUTUMN BLOOD (dto., Markus Blunder, 2013) und THE INEVITABLE DEFEAT OF MISTER AND PETE (dto., George Tillman jr., 2013) mit Jennifer Hudson, Anthony Mackie und Jeffrey Wright sind bereits abgedreht. Ihr bislang wohl bekanntester Film dürfte Courtney Hunts FROZEN RIVER (dto., 2008) mit Jennifer Lawrence sein, der zunächst den Grand Jury Prize beim Festival von Sundance gewann und später für zwei Oscars® und sieben Independent Spirit Awards nominiert wurde. Zu ihren kommenden Filmen gehören THE SKELETON TWINS (Craig Johnson, 20113) mit Kristen Wiig, Rob Reiners AND SO IT GOES (2014) mit Diane Keaton und Michael Douglas sowie das Carson McCullers-Biopic LONELY HUNTER (Deborah Kampmeier, 2014). Als Kamerafrau arbeitet Morano seit mehr als 15 Jahren. Die Absolventin der Tisch School of the Arts der NYU wurde von ihrer Fakultät als Assistenzprofessorin an den Fachbereich Film berufen, wo sie zwei Jahre lang angehender Kameramänner und -frauen unterrichtete. STEPHEN CARTER Produktionsdesign Etliche Jahre hat Stephen Carter als Art Director gearbeitet und freut sich nun, immer weiter an seinem Abstecher ins Produktionsdesign zu feilen. Zu seinen bisherigen Design-Arbeiten gehören der Sundance-Beitrag FORGIVEN (dto., Paul Fitzgerald, 2006), diverse Studios für den Sender NBC während der Olympischen Spiele in London, Vancouver, Peking und Turin sowie verschiedene Werbespots und Theaterstücke. Als Art Director war er an Filmen wie DUPLICITY – GEMEINSAME GEHEIMSACHE (Duplicity, Tony Gilroy, 2009), DAS BOURNE VERMÄCHTNIS (The Bourne Legacy, Tony Gilroy, 2012), DER PLAN (The Adjustment Bureau, George Nolfi, 2011) sowie Justin Biebers Kon- zertfilm JUSTIN BIEBER: NEVER SAY NEVER (dto., Jon M. Chu, 2011) beteiligt. Carter, der an der New York University studierte, lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in Brooklyn. Er hat in New York in verschiedenen Bands gespielt und zuletzt über mehrere Jahre eine baufällige Villa in Buenos Aires renoviert. BRIAN A. KATES Schnitt Brian A. Kates ist ein vielfach ausgezeichneter Cutter, der für den TV-Film „Taking Chance“ sogar einen Emmy® gewann. Fürs Fernsehen arbeitete er unter anderem an Serien wie „The Big C“, „Kings“ oder „Treme“ sowie an Filmen wie „The Laramie Project“ und „Lackawanna Blues“. Zu seinen Kinofilmen gehören Andrew Dominiks KILLING THEM SOFTLY (dto., 2012) mit Brad Pitt, Philip Seymour Hoffmans Regiedebüt JACK IN LOVE (Jack Goes Boating, 2010), das Oscar®-nominierte Drama DIE GESCHWISTER SAVAGE (The Savages, Tamara Jenkins, 2007) mit Laura Linney, John Cameron Mitchells SHORTBUS (dto., 2006), THE WOODSMAN (dto., Nicole Kassell, 2004), die Nicholas Sparks-Verfilmung DAS LÄCHELN DER STERNE (Nights in Rodanthe, George C. Wolfe, 2008), SHADOWBOXER (dto., 2005) von Lee Daniels oder TRICK (dto., Jim Fall, 1999). Kates war 47 48 auch am Schnitt von Jonathan Caouettes bahnbrechender Dokumentation TARNATION (dto., 2003) beteiligt. Aufgewachsen ist er in Teaneck, New Jersey, seinen Studienabschluss machte er in den Fächern Filmproduktion und Judaistik an der New York University. CHRISTOPHER PETERSON Kostümdesign Für seine Kostüme für die Serie „Boardwalk Empire“ wurde Christopher Peterson 2011 erstmals für den Emmy® nominiert. Im Fernsehen entwarf er auch unter anderem die Kostüme für die Pilotfolge der Serie „Suits“ und war Assistent der Kostümbildnerin Ann Roth bei Mike Nichols’ preisgekrönter Verfilmung von „Angels in America“. Im Kino konnte man seine Entwürfe bislang unter anderem in HABEN SIE DAS VON DEN MORGANS GEHÖRT? (Did Your Hear About the Morgans?, Mark Lawrence, 2009) mit Sarah Jessica Parker und Hugh Grant, im Horrorfilm BLOOD CREEK (Town Creek, Joel Schumacher, 2009) mit Henry Cavill, OUR IDIOT BROTHER (dto., Jesse Peretz, 2011) mit Paul Rudd und Zooey Deschanel sowie in Stephen Frears’ LADY VEGAS (Lay the Favorite, 2012) sehen. Bereits zweimal engagierte ihn Steven Soderbergh, zunächst für THE GIRLFRIEND EXPERIENCE (dto., 2009), zuletzt für MAGIC MIKE (dto., 2012). Als Assistant Costume Designer arbeitete der in New York lebende Peterson mit einigen der legendärsten Kostümdesigner Hollywoods zusammen, etwa mit Sandy Powell bei DEPARTED – UNTER FEINDEN (The Departed, Martin Scorsese, 2006) und WOLF OF WALL STREET (The Wolf of Wall Street, Martin Scorsese, 2013), mit Catherine Martin bei DER GROSSE GATSBY (The Great Gatsby, Baz Luhrmann, 2013), mit Janty Yates bei Ridley Scotts AMERICAN GANGSTER (dto., 2007) und DER MANN, DER NIEMALS LEBTE (Body of Lies, 2008) sowie mit Albert Wolsky bei Filmen wie DER MANCHURIAN KANDIDAT (The Manchurian Candidate, Jonathan Demme, 2004), MANHATTAN LOVE STORY (Maid in Manhattan, Wayne Wang, 2002), DUPLICITY – GEMEINSAME GEHEIMSACHE (Duplicity, Tony Gilroy, 2009) oder ACROSS THE UNIVERSE (dto., Julie Taymor, 2007). 49 and the beat goes on ROMAN Burroughs, William S. / Kerouac, Jack Und die Nilpferde kochten in ihren Becken Die späteren Beat-Begründer William S. Burroughs und Jack Kerouac schrieben als junge Männer in New York gemeinsam einen Roman, der auch in den USA jahrzehntelang unveröffentlicht blieb. Er handelt von einem Mord, der in ihrem engsten Freundeskreis geschah und den sie verarbeiteten, indem sie den Hergang wie einen Krimi aufschrieben. Eine temporeiche, packende Geschichte und ein endlich gehobener Schatz der Literaturgeschichte. Taschenbuch Verlag rororo Erscheinungsdatum 01.09.2011 Umfang192 Seiten ISBN978-3-499-25655-4 Preis€ 8,99 HÖRBUCH Burroughs, William S. / Kerouac, Jack Und die Nilpferde kochten in ihren Becken Bohème-Leben im New York der 1940er Jahre: Die Clique um William S. Burroughs und Jack Kerouac will sich hemmungslos amüsieren. Auch wenn das Geld immer knapp ist, wird jede Nacht geredet, getanzt und gefeiert – bis einer der ihren einen anderen Freund ermordet und das unbeschwerte Leben der Gruppe damit für immer zerbricht. Basierend auf einer wahren Geschichte schrieben die Gründer der Beat-Literatur William S. Burroughs und Jack Kerouac 1944 diesen Roman, der in knapper, atemloser Sprache erzählt, wie Pop in den 40ern aussah. Der legendäre Text der Beat-Generation, virtuos gelesen von Florian von Manteuffel und Felix Goeser – nun endlich auf Ihrem Plattenteller! RegieHametner, Hannes ProduktionDer Audio Verlag FormatKomplettlesung Sprechervon Manteuffel, Florian / Goeser, Felix Übersetzer Michael Kellner 50 Anzahl der CDs 4 Laufzeit250 min GenreLiteratur Erscheinungsdatum 27.02.2010 ISBN978-3-89813-971-7 Preis EUR 24,99 (D) / SFr 36,90 51 VERLEIH Koch Media GmbH Verena Falcenberg Lochhamer Straße 9, D-82152 Planegg / München Tel.: 089-24 24 51 74 • Fax: 089-24 24 53 174 v.falcenberg@kochmedia.com www.kochmedia-film.com VERMIETUNG Neue Visionen Filmverleih GmbH Torsten Frehse Schliemannstraße 5, D-10437 Berlin Tel.: 030-44 00 88 44 • Fax: 030-44 00 88 45 info@neuevisionen.de www.neuevisionen.de PRESSEBETREUUNG AIM – CREATIVE STRATEGIES & VISIONS Simone Bachofner, Josefin Riemer & Franziska Weck Güntzelstraße 63, D-10717 Berlin Tel.: 030-61 20 30 70 / -20 • Fax: 030-61 20 30 99 simone.bachofner@aim-pr.de, josefin.riemer@aim-pr.de, franziska.weck@aim-pr.de www.aim-pr.de