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■ TEST & TECHNIK/Fokus: Sea&Sea „8000G“/Gehäuse „DX 8000G“
Neue Klasse
Für Sea&Sea erreicht die Digitalkamera „8000G“ einen neuen Level in der Kompaktklasse der digitalen
Unterwasserfotografie. Was Kamera, Gehäuse und
Zubehör alles bieten, hat t getestet
Kein überragendes Design, aber
funktionell: die
„8000G“ von
Sea&Sea
er Trend, für digitale Kompaktkameras wasserdichte Gehäuse herzustellen, ist seitens der
vielen Kamerahersteller
ungebremst. Auf den
ersten Blick kann sich
Taucher freuen – endlich
kann er leicht ein paar
schöne Unterwasserbilder für die Lieben zuhause machen. Erst auf
den zweiten Blick stellt er
allerdings fest, dass kaum
ein Gehäuse die Möglichkeit bietet, eine Weitwinkellinse anzubringen
oder einen externen Blitz
anzuschließen
(siehe
auch t 8/05).
D
Das hochwertig verarbeitete Gehäuse „DX 8000G“ macht von allen Seiten einen guten Eindruck. Sehr gut sind die Handlichkeit und die leichte Bedienung des Gehäuses
– selbst Taucher, die das Gehäuse zum ersten Mal in den Händen halten, kommen auf
Anhieb damit zurecht
Funktionsvielfalt
Ganz anders ist das bei dem
Gehäuse „DX 8000G“ von
Sea&Sea. Nicht nur ein Weitwinkelkonverter mit einem
Verlängerungsfaktor von 0,6
passt, sondern fast auch die
ganze Produktpalette von
Blitzarmen, Blitzgeräten und
Blitzschienen, die die japanische Firma im Programm hat.
Doch auch ohne Zubehör und
größere Ambitionen, die Geheimnisse der Fotografie zu
ergründen, lässt sich die Kamera bestens bedienen. Neben
einer Programmautomatik
bietet die „8000G“ die Motivprogramme Porträt, Sport (für
schnelle Bewegungen), Landschaft, Nachtmodus (mit Stativ), Textmodus und Hohe
Empfindlichkeit (für stimmungsvolle Aufnahmen bei
Kerzenlicht). Fotografen, die
die Belichtung ihrer Bilder
aber keiner Automatik überlassen wollen, fotografieren
122 tauchen 10/05
Fast alle Bedienelemente befinden sich übersichtlich angeordnet auf der Rückseite
der Kamera
entweder mit der Zeitautomatik (Blende wird gewählt,
die passende Zeit berechnet
die Kamera) oder dem manuellen Modus (Zeit und Blende
werden vom Fotografen eingestellt). Besonders unter Wasser
ist der manuelle Modus wichtig. Nur so kann man die
gewünschte Helligkeit im
Hintergrund bestimmen und
klar definieren, wie hell der
Vordergrund angeblitzt werden soll.
Hochwertig
Gut zu wissen ist, dass die
benutzte Kamera kein biliges
Produkt aus irgendeiner
Auf der Vorderseite des Gehäuses befindet sich der
Blitzdiffuser, ein Einstellrad
(Blende und Zeit) und die
Steckeraufnahme für die
Glasfarserkabel
Alle Bedienelemente lassen sich
auch mit dickeren
Fünf-Finger-Handschuhen gut bedienen
chinesischen Produktion ist,
sondern eine Entwicklung der
Firma Ricoh. Das offizielle
Modell von Ricoh ist die „Caplio GX8“, die auch in das Gehäuse passt. Allerdings gibt es
das Gehäuse nur in der Kombination mit der „8000G“ zu
kaufen. Übrigens: Die Besitzer
des Gehäuses „DX 5000G“ von
Sea&Sea haben Glück.
Sie können ihr Gehäuse mit der
neuen
Ricoh
„Caplio GX8“
bestücken und
haben für wenig Geld (zirka
330 Euro für die
Kamera) den
Sprung von einem fünf auf einen acht Millionen-Pixel-Chip
gemacht.
Auch wenn die
„8000G“ optisch
kein Designerstück
ist, zusammen mit dem Gehäuse „DX 8000G“ spielt das
Team in der oberen Liga der
unter Wasser benutzbaren
digitalen Kompaktkameras
mit. Die Bedienung ist denkbar einfach, so dass sogar Fotoneulinge schnell mit der
manuellen Steuerung zurechtkommen. Über Wasser ➤
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■ TEST & TECHNIK
punktet die Kamera mit ihrer
Brennweite von 28 Millimetern (nach Kleinbild), unter
Wasser wird durch die Lichtbrechung und den Planport
allerdings ein 36-MillimeterObjektiv. Wer jetzt immer
noch weitwinklig fotografieren möchte, sollte sich
den Weitwinkelkonverters
„WW-0,6“ kaufen. Mit
ihm kann man sowohl
über als auch unter Wasser
spektakuläre Aufnahmen
machen.
Sea&Sea bietet selbstverständlich auch das passende
Licht zur Unterwasserfotografie an (siehe Kasten rechts).
Gut überlegt sein sollte der
Kauf eines Blitzarms. Zwei
gute Modelle („Single“ und
„Dou“) werden passend für
das Gehäuse „DX 8000G“
angeboten. Sie sind jedoch
etwas zu kurz (besonders für
We i t w i n ke l a u f n a h m e n ) .
Besser, aber mit fast 300 Euro
auch kein Schnäppchen, ist
der professionelle „Sea-Arm
VI“.
Zusätzlich zum Unterwasserzubehör kann natürlich auch
das Zubehör von Ricoh (zum
Beispiel Akku und Ladegerät,
kleiner Weitwinkelvorsatz für
Landaufnahmen)
benutzt
werden.
Blitzlichtgewitter
Um wirklich schöne Farben in den Aufnahmen zu erlangen,
ist ein Blitzgerät das A und O bei der Unterwasserfotografie.
Besonders zwei Blitzgeräte aus der großen Familie von
Sea&Sea sind in punkto Preis-Leistung ideal für die Kombination Kamera „8000G“ und Gehäuse „DX 8000“. Für 359
Euro bekommt man das kleine Blitzgerät „YS-25“, das mit
zwei Akkus oder Batterien (AA, 1,5 Volt) bestückt wird. Mit
zwei Ni-MH-Batterien schafft es bis zu 300 Blitze. Sein großer Bruder, der „YS-90“, kostet 555 Euro und wird mit vier
AA-Batterien oder Akkus bestückt und blitzt ebenfalls, je
nach Batterieart, bis zu 300 Mal. Beide Blitze können entweder mit einem Glasfaserkabel (optional: 69 Euro für den „YS25“ und 74 Euro für den „YS-90“) bestückt werden oder
lösen einfach über den Slave-Modus (eingebaute Fotozelle)
aus. Im Set bietet Aqua Lung Kamera, Gehäuse und einen
„YS-25“ inklusive „Sea Arm Light Single“ für günstige 1235
Euro an.
Am Blitzarm „Duo“
(298 Euro) können
zwei Blitze befestigt
werden (Foto). Der
„Sea Arm Light Single“ mit einem Arm
kostet 179 Euro
F A K T E N
Sea&Sea „8000G“
Preis 699 E
CCD 8 Megapixel
Objektiv 28 bis 85 Millimeter*
Digitalzoom dreifach
Speicher SD-/Multimedia-Karte,
26 MB-Intern
Gewicht zirka 205 Gramm
Spagat
+ Verarbeitung
+ Funktionsvielfalt
+ Zubehör
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Weitwinkel: Dank Vorsatz ensteht
ein 17-Milimeter-Objektiv
Belichtungs- Programmautomatik, 6
einstellungen Motivprogramme, Manuell, Zeitautomatik
Lieferumfang Akku und Ladegerät,
USB- und AV-Kabel,
Tragegurt, CD-ROM,
Bedienungsanleitung
Highlights schneller Autofokus,
sehr guter Makromodus, flaches Gehäuse
Unterwasser- „DX 8000G “
Gehäuse
Alle Fotos: T. Christ
Mit der Gehäuse-Kamerakombination „DX 8000G“
und „8000G“ ist Sea&Sea der
Spagat gelungen, etwas für
Taucher zu bieten, die entweder nur einmal ein paar nette
Schnappschüsse
machen
möchten (ohne sich um die
Technik Gedanken machen zu
müssen) oder bewaffnet mit
Blitzen und Weitwinkel der
Unterwasserwelt mal so richtig auf den Zahn fühlen wollen. „Knipser“, die Blut geleckt
haben, können sich nach und
nach ein hochwertiges System
zu einem fairen Preis zusammenkaufen.
Thomas Christ
Bis zu zwei Synchronkabel passen in den Aufsatz,
direkt vor dem internen Blitz
Der „YS-25“ mit einer 15-er-Leitzahl und einer Farbtemperatur
von 5300° Kelvin. Die Bedieneinheit und das Batteriefach befinden sich auf der Rückseite
Preis nicht einzeln erhältlich
Einsatztiefe maximal 55 Meter
Vertrieb Aqua Lung, Tel.
07731/934 50
www.aqualung.de
F A Z I T
Das Gespann besticht durch gute
Funktionen und ein gutes PreisLeistungsverhältnis
Mit einer Leitzahl von 22 und
einer Farbtemperatur von 5400°
Kelvin (5100° mit Diffusor) ist
der „YS-90“ ein stärkerer Vertreter seiner Zunft
➤
* nach Kleinbild
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