Baumit Verarbeitungsrichtlinien
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Baumit Verarbeitungsrichtlinien
Baumit Verarbeitungsrichtlinien Verarbeiten im System Baumit WärmedämmverbundSysteme ■ Alle Produkte und Systeme ■ Vom Untergrund bis zur Endbeschichtung ■ Übersichtlich und detailliert erklärt Baumit WärmedämmverbundSysteme Verarbeitungsrichtlinie 1. Einleitung Das wachsende Interesse an Energie- und Heizkostenersparnis hat die Gebäudehülle in jüngster Zeit zahlreichen technischen Veränderungen unterworfen. Immer höhere Dämmdicken, neue innovative Dämmmaterialien und Änderungen bei Normen und Richtlinien machen die Fassade für jeden qualitätsbewussten Verarbeiter zu einem komplexen System. Die wichtigsten Normen, Tipps und Anregungen dazu finden Sie nachfolgend kompakt zusammengefasst, mit Übersichtstabellen ergänzt und mit 61 Abbildungen illustriert. ■ Systemübersicht Kleber Baumit open – Die KlimaFassade Baumit open S – Die SanierKlimafassade Baumit WärmedämmverbundSystem EPS Baumit WärmedämmverbundSystem Mineral Baumit WärmedämmverbundSystem EPC-HD (Prottelith) open KlebeSpachtel W DispersionsKleber1 open S SanierKlebespachtel KlebeSpachtel KlebeSpachtel Spritzbar DickschichtKlebespachtel DispersionsKleber1 HaftMörtel DickschichtKlebespachtel DispersionsKleber1 Haftmörtel open FassadenPlatte open FassadenPlatte plus FassadenDämmplatte EPS-F FassadenDämmplatte EPS-F plus PutzträgerPlatte 040 – unbeschichtet PutzträgerPlatte 040 – einseitig beschichtet LamellenPlatte 040 – einseitig beschichtet LamellenPlatte 040 – beidseitig beschichtet FassadenDämmplatte EPC-HD (Prottelith) SchlagDübel NT U SchlagDübel SD-FV SchlagDübel 8N SchraubDübel 8UZ SchlagDübel 8NZ SchraubDübel SDM-T plus UniversalDübel STR U BohrBefestiger SX-FV S HolzDübel SchraubDübel NT U SchraubDübel SD-FV SchraubDübel 8UZ SchlagDübel 8NZ SchlagDübel 8N SchraubDübel SDM-T plus UniversalDübel STR U Dämmplatten open FassadenPlatte open FassadenPlatte plus Befestigung KlebeAnker KlebeAnker Beton SchlagDübel NT U SchlagDübel SD-FV SchraubDübel 8UZ SchlagDübel 8NZ SchlagDübel 8N SchraubDübel SDM-T plus UniversalDübel STR U BohrBefestiger SX-FV S HolzDübel SchraubDübel SDM-T plus KlebeAnker KlebeAnker Beton SchlagDübel NT U SchlagDübel SD-FV SchraubDübel 8UZ SchlagDübel 8NZ SchlagDübel 8N SchraubDübel SDM-T plus UniversalDübel STR U BohrBefestiger SX-FV S HolzDübel Unterputz open KlebeSpachtel W open S SanierKlebespachtel KlebeSpachtel KlebeSpachtel Spritzbar DickschichtKlebespachtel SpachtelMasse Zementfrei2 HaftMörtel DickschichtKlebespachtel HaftMörtel Bewehrung open TextilglasGitter open TextilglasGitter TextilglasGitter TextilglasGitter TextilglasGitter Grundierung open Grundierung open Grundierung UniversalGrund UniversalGrund UniversalGrund open StrukturPutz open Fascina NanoporPutz GranoporPutz SilikatPutz3 SilikonPutz ArtlinePutz4 NanoporPutz3 SilikatPutz SilikonPutz ArtlinePutz4 NanoporPutz GranoporPutz SilikatPutz SilikonPutz ArtlinePutz4 NanoporPutz Oberputz open StrukturPutz open Fascina ArtlinePutz4 NanoporPutz Tabelle 1 1) Baumit DispersionsKleber: Für die vollflächige Verklebung auf Holzuntergründen. 2) Bei Verwendung der Baumit SpachtelMasse Zementfrei kann Baumit UniversalGrund entfallen. 3) Baumit SilikatPutz und Baumit NanoporPutz sind auf Baumit SpachtelMasse Zementfrei nicht geeignet! 4) Produktdatenblatt für die Anwendung beachten! 2 2. Anwendung Die einzelnen Komponenten der Baumit WärmedämmverbundSysteme sind aufeinander abgestimmt und im System nach ETAG 004 geprüft. Der Einsatz dieser Systeme ist abhängig von den brandschutztechnischen Vorschriften. ■ Brandverhalten: Gemäß ÖNORM B 6400 sind je nach Gebäudehöhe mindestens folgende Euroklassen für das System einzuhalten: 1 = Gebäude mit höchstens 3 Geschossen: D 2 = Gebäude mit mehr als 3 Geschossen: C-d1 3 = Hochhäuser: A2-d1 System Baumit WärmedämmverbundSystem EPS (KlebeSpachtel) Baumit WärmedämmverbundSystem EPS (DickschichtKlebespachtel) Baumit WärmedämmverbundSystem EPS (SpachtelMasse Zementfrei) Baumit WärmedämmverbundSystem Mineral (HaftMörtel) Baumit WärmedämmverbundSystem Mineral (DickschichtKlebespachtel) Baumit open – Die KlimaFassade Baumit open S – Die SanierKlimafassade Baumit WärmedämmverbundSystem EPC-HD (Haftmörtel) Euroklasse 1) B-s2, d0 B-s2, d0 C-s2, d0 A2-s1, d0 A2-s1, d0 B-s2, d0 B-s2, d0 A2-s1, d0 Eignungsgrößen 1, 2 1, 2 1, 2 1, 2, 3 1, 2, 3 1, 2 1, 2 1, 2, 3 Tabelle 2 1) Brandverhalten: A1, A2, B, C, D, E, F; Rauchentwicklung: s1, s2, s3; Abtropfen bzw. Abfallen: d0, d1, d2. 3. Vorbemerkungen ■ Brandschutzschott: Bei Gebäuden mit mehr als 3 Geschossen und einer Dämmstoffdicke von mehr als 10 cm ist im Sturzbereich (von Fenstern und Fenstertüren) ein Brandschutzschott aus Mineralwolle (z.B. Baumit LamellenPlatte) mit einem seitlichen Übergriff von mind. 30 cm und einer Höhe von mind. 20 cm (verdübelt) auszuführen. Abbildung 1: Anordnung in der Höhe des Fenstersturzes Abbildung 2: Anordnung in der Höhe des Deckenrostes ■ Stoßfestigkeit: In Österreich dürfen nur Wärmedämmverbundsysteme der Kategorien I und II eingesetzt werden. Kategorie I ist für leicht zugängliche, ungeschützte Bereiche in Erdbodennähe einzusetzen, die ungeschützt Stößen mit harten Körpern ausgesetzt sind, jedoch keiner abnorm starken Nutzung. Kategorie II ist für alle anderen Bereiche anzuwenden. ■ Hellbezugswert: Der Hellbezugswert der Oberputze muss gemäß ÖNORM B 6400 mind. 25 betragen. Dies gilt auch für weitere Beschichtungen (z. B. Anstriche). ■ Untergrund: Der Untergrund muss trocken, sauber, frei von Ausblühungen, Trennschichten (z. B. Schalöl) und losen oder mürben Teilen sein, die die Tragfähigkeit beeinträchtigen können. Risse im Untergrund dürfen die Funktion des WDVS nicht beeinträchtigen. Bei Dübelung muss der Untergrund darüber hinaus auch eine entsprechende Tragfähigkeit für Dübel gemäß ÖNORM B 6124 aufweisen. Die Ebenheit der Wand hat der ÖNORM DIN 18202 (nichtflächenfertige Wände und Untersichten von Rohdecken) zu entsprechen. Der Untergrund darf vor Aufbringen des WDVS keine durch Augenschein feststellbaren Durchfeuchtungen aufweisen. Ein nachträgliche Durchfeuchtung des Untergrundes sowie eine Hinternässung des WDVS dürfen nicht möglich sein. Insbesondere bei Abdeckungen, Eindeckungen, Verblechungen und Niederschlagsableitungen. Für die Untersuchung des Untergrundes ist die ÖNORM B 6410 heranzuziehen. Hinweis zur Baumit open S – Die SanierKlimafassade: Vor dem Aufbringen der Baumit open S – Die SanierKlimafassade ist eine Feuchtigkeits- und Schadsalzanalyse des Mauerwerks durchzuführen. Wir empfehlen zusätzlich zur Sanierung Begleitmaßnahmen (wie z.B. Rollierung, Drainagierung etc.) durchzuführen. Ideen mit Zukunft. 3 Baumit WärmedämmverbundSysteme Verarbeitungsrichtlinie Der vorhandene Putz ist bis mind. 1 m über die schadhafte Stelle zu entfernen. Ein geradliniger Abschluss (z.B. im Bereich der Decke über EG, oder Sockelkanten) ist anzustreben. Unebenheiten der Wand (bis 10 mm) sind mit Baumit open S SanierKlebespachtel, darüber hinausgehende Unebenheiten mit eigener Putzlage (z.B. Baumit SanovaVorspritzer und Baumit SanovaEinlagenTrassputz) auszugleichen (Standzeiten beachten). Lineare Unebenheiten können auch durch unterschiedliche Dämmstoffdicken ausgeglichen werden. ■ Untergrundvorbereitung: Zustand Unebenheiten, Fehlstellen Ausblühungen mürbe, nicht tragfähig Sinterschicht schmutzig, fett Schalölreste, Trennmittel nicht tragfähiger Putz tragfähiger Putz abblätternde Beschichtungen klaffende Fugen über 5 mm bei Mantelsteinen Maßnahmen ausgleichen, ergänzen trocken abbürsten, abkehren austauschen, ausmauern (Trockenzeit) abkehren hochdruckstrahlen, Baumit FassadenReiniger hochdruckstrahlen, Schalöl entfernen mechanisch entfernen mit klarem Wasser waschen und trocknen lassen mechanisch entfernen, Baumit AbbeizMittel auswerfen der Fugen und Mörtel Tabelle 3 Bei alten Kunstharzputzen kann es vorkommen, dass diese nicht verseifungsbeständig sind. In diesem Fall löst der im Kleber enthaltene Zement den Putz an und dieser ist nicht mehr tragfähig. Um den Putz auf seine Verseifungsbeständigkeit zu testen, bringt man auf dem Putz eine kleine Fläche des Klebers auf, bettet darin ein Textilglasgitter ein, welches man an allen Seiten ca. 10 cm herausstehen lässt. Nach der Erhärtung zieht man das Textilglasgitter vom Untergrund ab. Bleibt die Klebespachtel am alten Putz haften nach dem das Textilglasgitter vom Untergrund abgezogen wurde, gilt der Putz als verseifungsbeständig. Andernfalls ist der Alte Putz mittels Baumit Abbeizmittel oder mechanisch zu entfernen. ■ Entfernen von Kunstharz- und Dispersionsanstrichen: Baumit AbbeizMittel: Es löst alte Kunstharzputze und -farben mit guter Tiefenwirkung. Baumit Abbeizmittel wird satt und gleichmäßig mittels Naturhaarpinsel oder –bürste auf die zu entfernenden Stellen aufgetragen (Abbildung 4). Je nach Untergrundbeschaffenheit beträgt die Einwirkzeit bei Anstrichen 15 – 45 Minuten, bei Putzen 3 – 24 Stunden. Anschließend aufgeweichte Schichten mittels Spachtel entfernen (Abbildung 5). Abbildung 3 Baumit AbbeizMittel Abbildung 4 Baumit Abbeizmittel auftragen Abbildung 5 Aufgeweichte Schichte mittels Spachtel entfernen ■ Temperaturen: Das Aufbringen des WDVS ist bei Temperaturen unter +5° C (Bauwerk-, Material- und Lufttemperatur; bei Baumit SilikatPutz, Baumit NanoporPutz und Baumit open StrukturPutz unter +8° C), bei Regen (ohne Schutzmaßnahmen) und Unterschreitungen der Taupunkttemperatur an der Oberfläche unzulässig (auch während der Abbinde- und Austrocknungsphase). Ebenso die Herstellung der Deckschichten bei direkter Sonneneinstrahlung. Ebenschleifen bereits verklebter Dämmschichten ist hingegen temperaturunabhängig. ■ Lagerung: Die Komponenten sind auf der Baustelle vor Witterungseinflüssen, Frost und mechanischen Beschädigungen geschützt zu lagern. Die Dämmstoffplatten sind zusätzlich vor UV-Strahlung zu schützen. ■ Anschlüsse: Alle Anschlüsse an Fenster und Türen sowie die Dämmschicht durchdringende Bauteile (Blitzschutzanlagen, Regenrohre, Schalterdosen u.a. sowie deren Befestigung) sind schlagregesicher auszuführen. Eine schlagregesichere Ausführung wird bei der Verwendung von Baumit FugendichtBand, Baumit Fenster- und TüranschlussProfil, Baumit LaibungsanschlussProfil, Baumit RollladenanschlussProfil und Baumit BlechanschlussProfil erreicht. Abschlüsse sind sinngemäß auszuführen. 4 Die Ausbildung aller notwendigen Anschlussdetails muss bei Arbeitsbeginn geklärt sein. Alle Bauteile müssen so weit montiert sein, dass ein dichtes und sauberes Anarbeiten möglich ist. Dies gilt insbesondere für Blindstöcke, Stahlzargen und Metallkonstruktionen sowie diverse Verglasungen und Verblechungen. ■ Normverweis: Zusätzlich zu unsere Empfehlungen sind folgende Normen zu beachten: ÖNORM B 2259, B 6400, B 6410, B 6124, DIN 18202. 4. Sockel und Spritzwasserbereich ■ Sockel- und Spritzwasserbereich: Der untere Abschluss der Fassade ist dicht zum Untergrund auszuführen. Im Sockelund Spritzwasserbereich (mind. 30 cm hoch) und unter der Geländeoberkante sind Baumit SockelDämmplatten XPS zu verwenden. Wird der Abschluss mit einem Sockelprofil hergestellt, ist ein Profil ohne Lochung des horizontalen Schenkels (Baumit SockelProfil) zu verwenden. Das Sockelprofil ist nur über der Geländeoberkante auszuführen. Baumit SockelDämmplatten XPS sind ab einer Höhe von 30 cm über der Geländeoberkante zusätzlich zu verdübeln. ■ Ausführung ohne Sockelprofil: Im unteren Abschluss der Fassade ist ein Vorlegen des Baumit TextilglasGitter im Kleber (mind. 15 cm) notwendig. Danach werden die Dämmplatten verlegt. Der bewehrte Unterputz ist über die Kante der Dämmplatte bis zum Untergrund unter Einbindung des vorgelegten Textilglasgitters aufzubringen. 5. Sockelprofilmontage ■ Komponenten: Baumit SockelProfil Baumit SockelEckprofil Baumit SockelProfil Edelstahl Baumit Montageset für SockelProfile Baumit SockelprofilDistanzstücke (3, 5, 8 mm) Baumit SockelprofilDübel Baumit SockelprofilVerbinder Baumit SockelprofilAufsteckleiste Baumit KantenFix Abbildung 6: Baumit SockelprofilAufsteckleiste dient zur Minimierung der Rissgefahr im Stoßbereich des SockelProfils. ■ Befestigung: Die Befestigung des Sockelprofils erfolgt im Abstand von ca. 30 cm mit Dübel (Baumit SockelprofilDübel). Bei Wandunebenheiten ist das Sockelprofil mit Distanzstücken (Baumit SockelprofilDistanzstücke) zu unterfüttern (Abbildung 11). Die Profilstöße sind mit Verbinder (Baumit SockelprofilVerbinder) zusammenzusetzen (Abbildung 9). Zusätzlich kann das Sockelprofil mit Baumit KantenFix am Untergrund verklebt werden. Hinweis zur Baumit open S – Die SanierKlimafassade: Die Ausbildung erfolgt bis zu einer Höhe von max. 30 cm mit Baumit SockelDämmplatten XPS. Darüber hinaus sind Baumit open FassadenPlatten bzw. Baumit open FassadenPlatten plus zu verwenden. Für den Anschluss der Baumit open S – Die SanierKlimafassade ist das feuchte- und salzbeständige Baumit SockelProfil Edelstahl zu verwenden. Abbildung 8: Für die Ausbildung der Gebäudekanten empfiehlt sich die Verwendung des Baumit SockelEckprofils Abbildung 9: Die Profilstöße werden mit Baumit SockelprofilVerbinder zusammen gesteckt Abbildung 7: Befestigung des Baumit SockelProfils Abbildung 10: Die Befestigung erfolgt mit Baumit SockelprofilDübel Abbildung 11: Das Sockelprofil wird mit Distanzstücken unterfüttert, um Wandunebenheiten auszugleichen Ideen mit Zukunft. 5 Baumit WärmedämmverbundSysteme Verarbeitungsrichtlinie 6. Kleberauftrag Kleberauswahl Produktbezeichnung Baumit FassadenDämmplatten EPS-F Baumit FassadenDämmplatten EPS-F plus ■ Baumit KlebeSpachtel ■ Baumit KlebeSpachtel Spritzbar 1 ■ Baumit DickschichtKlebespachtel ■ Baumit DispersionsKleber 2 Baumit FassadenDämmplatten Mineral ■ Baumit HaftMörtel ■ Baumit DickschichtKlebespachtel ■ Baumit DispersionsKleber 2 Baumit SockelDämmplatten XPS ■ Baumit KlebeSpachtel ■ Baumit KlebeSpachtel Spritzbar 1 ■ Baumit DispersionsKleber 2 ■ Baumit BitumenKleber 2K 3 Baumit open FassadenPlatten Baumit open FassadenPlatten plus ■ Baumit open KlebeSpachtel W ■ Baumit open S SanierKlebespachtel ■ Baumit DispersionsKleber 2 Baumit FassadenDämmplatten EPC-HD (Prottelith) ■ Baumit HaftMörtel Verbrauch (kg/m2) ca. 4,0 – 5,0 ca. 4,0 – 5,0 ca. 5,0 ca. 2,0 ca. 5,0 ca. 5,0 ca. 2,0 ca. 4,0 – 5,0 ca. 4,0 – 5,0 ca. 2,0 ca. 2,0 – 3,0 ca. 4,0 – 5,0 ca. 4,0 – 5,0 ca. 2,0 ca. 5,0 Tabelle 4 1) Bei der KlebeSpachtel Spritzbar kann mit üblichen Putzmaschinen verarbeitet werden. 2) Der DispersionsKleber ist ein pastöser Kleber für das Verkleben von Dämmstoffplatten auf Holzuntergründen. 3) Baumit BitumenKleber 2K besteht aus einer Flüssigund einer Pulverkomponente (lt. Produktdatenblatt vermengen) und ist auf bituminösen Untergründen zu verwenden. ■ Anmischen: Pulverkleber in reines Wasser einstreuen und mit einem geeigneten Rührwerk durchmischen bis eine klumpenfreie Masse entsteht (im Durchlaufmischer mit konstanter Wasserzugabe; ein Nachmischen mittels Rührwerk ist erforderlich). Etwa 5 Minuten rasten lassen und nochmals durchrühren. Verarbeitungszeit: ca. 1,5 Stunden. Bereits angesteiftes Material darf keinesfalls mit Wasser wieder „gängig“ gemacht werden. Jede Beigabe von Zusatzmitteln (z. B. Frostschutz, Schnellbinder) ist unzulässig. ■ Bei pastösem Kleber (Baumit DispersionsKleber) wird die Masse durchgemischt (die Verarbeitungskonsistenz kann durch eine geringe Wasserbeigabe eingestellt werden). Verarbeitungszeit: ca. 1,5 Stunden. Der Kleberauftrag erfolgt mittels einer feinen rostfreien Zahnspachtel vollflächig auf den Untergrund (Holz, Holzspanplatten, OSB-Platten etc.). Trockenzeit im Einzelfall bis zu 10 Tagen möglich. Eine zusätzliche Dübelung mit Baumit HolzDübel (Verankerung mind. 25 mm im tragenden Untergrund) ist erforderlich. ■ Im Sockelbereich auf bituminösen Abdichtungen eignet sich Baumit BitumenKleber 2K. Anmischen: Mit einem geeigneten Rührwerk wird zuerst die Flüssigkomponente kurz angerührt, anschließend wird die Pulverkomponente intensiv in die Flüssigkeit eingerührt. Der Mischvorgang ist beendet, wenn die Masse homogen und knollenfrei ist. Verarbeitungszeit: ca. 2 Stunden. ■ Verklebung von Baumit LamellenPlatten: Bei unbeschichteten Lamellenplatten wird der Kleber vollflächig auf die Dämmplatten aufgetragen (Abbildung 12). Bei beschichteten Lamellenplatten wird der Kleber vollflächig auf den Untergrund aufgetragen und die Lamellenplatten mit der beschichteten Seite zum Untergrund hin verlegt. ■ Lieferprogramm: Die Baumit PutzträgerPlatte 040 (80 x 62,5 cm) ist mit unbeschichteter als auch einseitig beschichteter Oberfläche lieferbar. Die Baumit PutzträgerPlatte 035 (80 x 62,5 cm) ist unbeschichtet. Die Baumit LamellenPlatte 040 (120 x 20 cm) ist mit einseitig oder beidseitig beschichteter Oberfläche erhältlich. 6 Abbildung 12: Vollflächiger Kleberauftrag bei Baumit LamellenPlatte Abbildung 13: Rand-Wulst-Punkt-Methode bei Dämmplatten aus EPS-F, Mineral und EPC-HD (Prottelith) ■ Rand-Wulst-Punkt-Methode: Der Kleberauftrag erfolgt mittels Rand-Wulst-Punkt-Methode. Die Menge an aufgetragenem Kleber ist so zu wählen, dass sich unter Berücksichtigung der Untergrundtoleranzen und der Schichtdicke des Klebers (ca. 1 bis 2 cm) eine Kontaktfläche mit dem Untergrund von mind. 40% 1 ergibt. Am Rand der Platte wird umlaufend ein ca. 5 cm breiter Streifen (Randwulst) und in der Mitte der Platte drei etwa Handteller große „Kleberpatzen“ aufgetragen (Abbildung 13). Unebenheiten können bis 10 mm im Kleberbett ausgeglichen werden. Abbildung 14: Bei Mineralwolle-Dämmplatten ist vor dem Klebeauftrag mittels der Rand-Wulst-Punkt-Methode eine dünne Klebeschichte unter Druck vorzuziehen ■ Vollflächig: Bei ebenen Untergründen kann der Kleber vollflächig mit einer rostfreien Zahnspachtel (10 mm Zahnung) aufgetragen werden. 7. Baumit KlebeAnker ■ Funktionsweise: Der Baumit KlebeAnker ermöglicht eine Verklebung ohne Verdübelung von Baumit WärmedämmverbundSystem EPS und Baumit open – Die KlimaFassade auf Mauerwerken aus Voll- oder Hochlochziegel mit vorhandenem Altputz (Putzdicke max. 40 mm). Auf Betonuntergründen verwendet man den Baumit Klebeanker Beton mit verkürztem Schaft. ■ Untergrundvorbereitungen: – Hohlstellen durch geeigneten Putz (z.B. Baumit SanovaEinlagenTrassputz) erneuern. Standzeiten des Putzes sind zu beachten! – Absandende Putzoberflächen können mit Baumit TiefenGrund stabilisiert werden. Standzeit mind. 12 Stunden. – Nicht tragfähige Anstriche mechanisch entfernen oder abbeizen (z. B. Baumit AbbeizMittel). Untergrund ist durch Hochdruckstrahlen gründlich zu reinigen (Austrocknung beachten!) – Unebenheiten können bis zu 10 mm im Kleberbett ausgeglichen werden. Größere Unebenheiten durch eigene Putzlage oder durch Variation der Dämmplattendicke ausgleichen. Hiezu ist ein geradliniger Abschluss anzustreben. ■ Setzen der KlebeAnker: Baumit KlebeAnker werden im Raster von max. 40 x 40 cm in der Fläche und ca. 10 cm vertikal von den Gebäudekanten/Öffnungen (Fenster und Türen) und ca. 10 cm horizontal vom Sockelprofil versetzt. Raster mittels Schlagschnur markieren (Abbildung 15). Alternativ kann auch das Baumit AnkerLot verwendet werden. Das Versetzen der Baumit KlebeAnker muss im tragenden Untergrund erfolgen. Schlagbohreinrichtung oder Bohrhammer nur bei Vollbaustoffen verwenden. 1) Der Kleberauftrag mit Baumit open S SanierKlebespachtel sollte 40%, jedoch nicht mehr betragen. Ideen mit Zukunft. 7 Baumit WärmedämmverbundSysteme Verarbeitungsrichtlinie Abbildung 15: Den Verlegeraster mittels Schlagschnur markieren. Die Baumit KlebeAnker max. 40 x 40 cm in der Fläche, max. 10 cm horizontal vom Sockelprofil und vertikal von den Gebäudekanten/Öffnungen setzen. Abbildung 16: Die Bohrlochtiefe sollte mind. 9 cm betragen (Beim KlebeAnker Beton mind. 6 cm). Schlagbohreinrichtung nur bei Vollziegelmauerwerk und Beton. ■ Verkleben der Dämmplatten: Der Kleber (Baumit KlebeSpachtel, Baumit open KlebeSpachtel W) wird gemäß Kapitel 6 angemischt und aufgebracht (Rand-Wulst-Punkt-Methode). Vor dem Verkleben der Dämmplatten werden auf die versetzten Baumit KlebeAnker mittels Kelle ca. 10 – 20 mm dicke „Kleberpatzen“ angeworfen (Abbildung 19). ■ Hinweis: Da die Verlegung der Dämmplatten „nass in nass“ im Kleberbett erfolgen muss, ist darauf zu achten, dass die „Kleberpatzen“ unmittelbar vor dem Verkleben der Dämmplatte auf die Baumit KlebeAnker aufgebracht werden. 8. Verlegen der Dämmplatten 8 Abbildung 17: Die Baumit KlebeAnker werden in das Bohrloch eingesetzt und die Kunststoffnägel eingeschlagen. Abbildung 18: Baumit KlebeAnker im Raster versetzt (max. 40 x 40 cm). Abbildung 19: Vor dem Verkleben der Dämmplatten werden auf die versetzten KlebeAnker ca. 1 – 2 cm dicke „Kleberpatzen“ angeworfen. Abbildung 20: Die Verklebung der Dämmplatten erfolgt mittels Rand-Wulst-Punkt-Methode „nass in nass“ unmittelbar mit den angeworfenen „Kleberpatzen“. ■ Allgemein: Grundsätzlich sind nur ganze Dämmplatten von unten nach oben satt aneinander gestoßen und „voll auf Fuge“ (Abbildung 22) im Verband zu verlegen. Die Verwendung von Reststücken (Mindestbreite 15 cm) ist zulässig, sie dürfen nur vereinzelt über die Fläche verteilt werden, jedoch nicht an Gebäudeecken und Öffnungen (z.B. Fenster und Türen). Auf planebene und fugenfreie Verlegung der Dämmplatten ist zu achten. In die Plattenstöße darf kein Kleber gelangen. Plattenstöße dürfen nicht in die Kanten von Öffnungen (z.B. Fenster- und Türöffnungen) übergehen (Abbildung 23). Bei Fugen, die durch Materialwechsel im Untergrund und stumpfe Mauerwerksanschlüsse bedingt sind, ist eine Überlappung der Dämmplatten von mind. 10 cm einzuhalten. Mineralwolledämmplatten sind in der Ebene mit einem max. Versatz („zahnen“) der Plattenkanten von 3 mm zu verlegen. Mineralwolleplatten sind vor längerer Feuchtigkeitseinwirkung zu schützen. ■ Fenster- und Türlaibung: Bei der Dämmung von Fenster- und Türlaibungen müssen die Dämmplatten an der Fassadenfläche mindestens so weit über die Rohbaukante der Laibung reichen, dass die Dämmstreifen für die Laibung (nach dem Abbinden des Klebers) bündig eingepasst werden können. ■ Vorspringende Teile: Springen z.B. Rollladenkästen dem Untergrund vor, sind diese ohne Plattenstoß zu überbrücken. Der Dämmstoff darf dabei bis auf eine Restdicke von mind. 3 cm, jedoch nicht mehr als ein Drittel der Dämmplattendicke, aus der Rückseite der Dämmplatten herausgeschnitten werden. Bewegungsfugen müssen übernommen werden (siehe Abschnitt „Bewegungsfugen“ dieser Verarbeitungsanleitung). ■ Gebäudekanten: Die Ausbildung der Gebäudekanten erfolgt verzahnt in Plattenbreite. Es sind wechselweise ganze und halbe Platten so zu verlegen, dass die halben Platten jeweils stumpf auf die ganzen Platten stoßen (Abbildung 21). Abbildung 21: Verzahnte Eckausbildung ■ Verlegung im Sockelprofil: Die Dämmplatten in der ersten Reihe müssen satt an der vorderen Aufkantung des Sockelprofils anliegen. Die Dämmplatten sind mit leicht schiebenden Bewegungen anzusetzen (Abbildung 24). Die Verlegung erfolgt „voll auf Fuge“ im Verband (Abbildung 22). RICHTIG Abbildung 22: Verlegung im Verband „voll auf Fuge“ Abbildung 24: Verlegung der Dämmplatten FALSCH Abbildung 23: Anordnung der Plattenstöße im Eckbereich von Öffnungen Abbildung 25: Vorhandene Leitungen für die nachfolgende Verdübelung kennzeichnen Ideen mit Zukunft. 9 Baumit WärmedämmverbundSysteme Verarbeitungsrichtlinie ■ Bei der Verklebung der Dämmplatten über dem Fenstersturz sollten Hilfslehren oder Klammern verwendet werden, um ein Abrutschen der Dämmplatten bei nassem Kleber zu verhindern. ■ Fugen: Durch Maßtoleranzen der Dämmplatten entstandene Fugen über 2 mm Breite sind mit artgleichen Dämmstoffstreifen auszukeilen. Ein Fugenverschluss mit Klebemörtel oder Unterputzmörtel ist unzulässig. ■ Baumit FüllSchaum B1 ist nur für Fugen < 4 mm und für Dämmstoffplatten aus EPS-F zu verwenden. ■ Unebenheiten: Ein eventuell auftretender Versatz an Stößen von EPS-F Dämmplatten ist ebenso wie eine durch UVEinwirkung oberflächig entstandene mehlige Substanz (Vergilbung) nach Abbinden des Klebers abzuschleifen und zu reinigen (Abbildung 26). Ist die Aufbringung des Unterputzes nicht innerhalb von zwei Wochen erfolgt, so sind die Wärmedämmplatten neuerlich zu überschleifen. Der entstandene Schleifstaub ist zu entfernen. Baumit FassadenDämmplatten Mineral werden nicht überschliffen, hier wird eine Ausgleichsschichte nach der Verdübelung aufgebracht, um Versätze auszugleichen (eine Standzeit von mind. 3 Tage vor dem Aufbringen des bewehrten Unterputzes ist einzuhalten). Abbildung 26: Überschleifen der Dämmplattenstöße 9. Dübelung der Dämmplatten ■ Hinweis: Der Baumit KlebeAnker (Kapitel 7) ermöglichte eine Verklebung ohne Verdübelung von Baumit Wärmedämmverbundsystem EPS und Baumit open – Die Klimafassade auf Mauerwerken aus Voll- und Hochlochziegeln mit vorhandenen Altputzen (Putzdicke max. 40 mm). Auf Betonuntergründen verwendet man den Baumit KlebeAnker Beton mit kürzerem Schaft. ■ Allgemein zur Dübelung: Baumit FassadenDämmplatten EPS-F, Baumit FassadenDämmplatten EPS-F plus, Baumit open FassadenPlatten, Baumit open FassadenPlatten plus, sowie Baumit LamellenPlatten benötigen zusätzlich zur Verklebung eine Verdübelung. Davon ausgenommen sind Untergründe aus neuwertigen Mauer- und Hochlochziegeln gemäß ÖNORM B 3200, Hohl- und Vollblocksteine gemäß ÖNORM B 3206 und Mantelbeton gemäß ÖNORM B 3350 aus zementgebundenen Holzspan-Mantelsteinen ohne integrierte Zusatzdämmung gemäß ÖNORM B 3208 und zementgebundenen Holzspan-Dämmplatten WS und WSD gemäß ÖNORM B 6022. Eine Verdübelung ist dann erforderlich, wenn das Flächengewicht des Systems 30 kg/m2 und/oder die Gebäudehöhe 25 m überschreiten. Baumit FassadenDämmplatten Mineral benötigen zusätzlich zur Verklebung immer eine Verdübelung. ■ Sockel- und Spritzwasserbereich: SockelDämmplatten XPS, die für den Sockel- und Spritzwasserbereich eingesetzt werden, sind 30 cm über der Geländeoberkante (Spritzwasserbereich) zu verdübeln. ■ Auswahl der Dübel: Der Wandbildner muss den Baustoffen Mauer- und Hochlochziegel, Hohl- und Vollblocksteine, oder Normalbeton zugeordnet werden können. Bei Hochlochziegel ist ein Dübel einzusetzen dessen Verankerung mind. über die gesamte Dicke der Außenschale reicht. Bei Mantelbeton, Mantelbetonplatten und Mantelbetonsteinen muss die Verankerung in den Kernbeton reichen. Kann der vorhandene Wandbildner nicht eindeutig einem der zuvor beschriebenen Baustoffe zugeordnet werden, sind auf der Baustelle Ausziehversuche gemäß ÖNORM B 6124 durchzuführen und zu dokumentieren. Bei der Auswahl der Dübellänge ist auch ein möglicher alter Putzaufbau zu berücksichtigen. Nach dem Setzen der Dübel sind diese auf festem Sitz zu prüfen. Hinweis zu Baumit open S – Die SanierKlimafassade: Die Dämmplatten sind mit Baumit SchraubDübel SDM-T plus zu befestigen. 10 ■ Dübelteller: Bei der Verwendung von Baumit LamellenPlatten (Abbildung 28) sind die Dübel zusätzlich mit einem Baumit DübelTeller 140 (Tellerdurchmesser ≥ 140 mm) zu versehen (siehe Tabelle 7). Abbildung 27: Baumit DübelTeller 140 Abbildung 28: Dübelung Baumit LamellenPlatte Abbildung 29: Baumit Dübelsortiment ■ Anzahl der Dübel: Grundsätzlich sind mind. 6 Stk. Dübel/m2 erforderlich. Die Bestimmung gilt jedoch ausschließlich für Gebäudehöhen ≤ 50 m und/oder einer maximalen Windgeschwindigkeit von 135 km/h. Darüber hinaus ist ein gesonderter Nachweis durch den Planer erforderlich. ■ Randzone: Die Breite der Randzone muss mind. 1 m an beiden Seiten aller Gebäudeecken betragen, jedoch höchstens 2 m. Ist die Höhe der Fassadenfläche des Gebäudes größer als seine Länge, beträgt die Breite der Randzone 10% der Länge, ist sie gleich oder kleiner, beträgt die Breite der Randzone 10% der Höhe. Wird das Wärmedämmverbundsystem nicht um eine Gebäudekante geführt, sondern endet dort, ist in diesem Bereich eine Randverdübelung auszuführen. Anzahl der Dübel mit Gebrauchslast 0,15 kN in der Randzone pro m2 Grundwert der Windgeschwindigkeit [km/h] Geländeform in der Umgebung des Gebäudes II Höhe des Gebäudes [m] 10 – 25 > 25 – 50 < 10 10 – 25 > 25 – 50 < 10 6 6 6 6 6 6 10 12 8 8 10 6 x1 10 12 x1 8 x1 I < 85 85 – 115 > 115 – 135 < 10 6 8 10 III 10 – 25 > 25 – 50 6 6 8 10 10 12 Tabelle 5 1) Hier ist ein Dübel mit einer Gebrauchslast von 0,20 kN einzusetzen. (Tabelle 6) Ideen mit Zukunft. 11 Baumit WärmedämmverbundSysteme Verarbeitungsrichtlinie Anzahl der Dübel mit Gebrauchslast 0,20 kN in der Randzone pro m2 Grundwert der Windgeschwindigkeit [km/h] Geländeform in der Umgebung des Gebäudes II Höhe des Gebäudes [m] I < 85 85 – 115 > 115 – 135 < 10 6 8 10 10 – 25 6 8 12 > 25 – 50 6 10 12 < 10 6 6 8 10 – 25 6 6 10 > 25 – 50 6 8 10 III < 10 6 6 6 10 – 25 > 25 – 50 6 6 6 8 8 10 Tabelle 6 ■ Geländeform I: Ebenes und hügeliges Gelände, frei oder vereinzelt mit Häusern, Bäumen, Dämmen oder dergleichen bestanden; Seeufer; ausgesetzte Lagen in hügeligem Gelände. ■ Geländeform II: Gelände mit zahlreichen Hindernissen für Wind. Darunter fallen Städte, Waldgebiete und mit Waldgruppen bestandenes Gelände, geschützte Lagen in hügeligem, bergigem Gelände. Die mittlere Höhe der Hindernisse (mittlere Dachhöhe) sollte mind. 10 m betragen. ■ Geländeform III: Gelände das von zahlreichen, großen Hindernissen für den Wind bestanden ist, deren mittlere Höhe (Dachhöhe) mind. 25 m beträgt. Diese Geländeform tritt nur in Zentren von größeren Städten auf, wo die Gebäude nicht nur sehr hoch sind, sondern es sich auch um eine sehr dichte Bebauung handelt. Dübelauswahl Nutzungskategorie A Produktbezeichnung KlebeAnker B C D E Normalbeton Vollsteine Hohl- und Lochbaustoffe Leichtbeton Porenbeton • • • Verankerung 1 40 mm SchlagDübel NT U 25 mm • • • SchlagDübel SD-FV 40 mm • • • SchlagDübel 8NZ 35 mm • • • SchlagDübel 8N 50 mm • • • SchraubDübel 8UZ 35 mm • • • SchraubDübel SDM-T plus 70 mm • • • • • • • • UniversalDübel STR U 25 / 65 mm BohrBefestiger SX-FV S 30 mm HolzDübel 25 mm 2 Holzuntergründe, Gipsfaserplatten DübelTeller 140 • • • • • • • • • Tabelle 7 1) Verankerung im tragenden Untergrund; bei Mantelbeton Verankerung im Kernbeton. 2) Verankerungslänge auf Porenbeton mind. 65 mm. ■ Dübellänge: Um die erforderlichen Auszugswerte zu erreichen, müssen die Verankerungslängen eingehalten werden. Bestimmung der Dübellänge: Verankerungstiefe + Altputz (wenn vorhanden) + Kleberdicke + Dämmstoffdicke. ■ Bohren der Dübellöcher: Erst nach ausreichender Erhärtung des Klebers mit dem Bohren, im Bereich des Klebebettes, beginnen. Der Nenndurchmesser des Bohrers muss dem Nenndurchmesser des Dübelschaftes entsprechen. Schlagbohreinrichtung oder Bohrhammer nur bei Normalbeton oder Vollziegel verwenden. Mineralwolleplatten sind mit stillstehendem Bohrer zu durchstoßen. Anordnung der Bohrlöcher ohne Beschädigung der Bewehrung. Anschlagtiefe für Bohrtiefe einstellen (Dübellänge + 10 bis 15 mm). 12 ■ Setzen der Dübel: Die Dübel dürfen erst gesetzt werden, wenn der Kleber erhärtet ist. Die Dübel sind mit der Dämmstoffplatte oberflächenbündig anzubringen, wenn Dämmstoff-Rondellen (z.B. Baumit Rondelle EPS) nicht verwendet werden. Die Dübel sind auf festen Sitz zu prüfen. Gestauchte oder nicht festsitzende Dübel sind zu entfernen. Daneben ist ein Neuer zu setzen. Die entstandenen Löcher sind mit gleichem Dämmstoff auszustopfen. ■ Dämmstoff-Rondellen: Bei der Verwendung der Baumit Rondelle EPS, wird vor dem Setzen des Dübels mit dem Baumit FräsKopf die Ausnehmung hergestellt, und der Dübel in die gesäuberte Ausnehmung versenkt. Anschließend wird die Ausnehmung mit der Baumit Rondelle EPS verschlossen. ■ Dübelschema: Entweder wird je ein Dübel in die Mitte jeder Platte und einer an jede Berührungsstelle einer Lagermit einer Stoßfuge (T-Fuge) gesetzt, oder jede Platte wird mit drei Dübeln befestigt. Ihr Abstand vom Plattenrand ist so zu wählen, dass sich unter den Dübeln eine Verklebung befindet. Abbildung 30: W-Verdübelung: bei Dämmstoffplatten aus Mineralwolle Abbildung 31: T-Verdübelung: bei Dämmstoffplatten aus EPS-F Hinweise: Setzen des Dübels bei einer Untergrundtemperatur von ≥ 0° C. Dübel aus Polyethylen dürfen ungeschützt maximal 6 Wochen der UV-Belastung (durch Sonneneinstrahlung) ausgesetzt sein. 10. Bewehrter Unterputz Produktbezeichnung Auswahl des Unterputzmörtels Schichtdicke [mm] Lage des Gitters Verbrauch [kg/m2] Baumit FassadenDämmplatte EPS-F Baumit FassadenDämmplatte EPS-F plus - Baumit KlebeSpachtel - Baumit KlebeSpachtel Spritzbar - Baumit DickschichtKlebespachtel - Baumit SpachtelMasse Zementfrei 2–3 2–3 5–8 2–3 mittig mittig äußeres Drittel mittig ca. 3,5 – 4,5 ca. 3,5 – 4,5 ca. 5,0 – 8,0 ca. 4,0 – 5,0 Baumit FassadenDämmplatte Mineral - Baumit HaftMörtel 1 - Baumit DickschichtKlebespachtel 4–5 5–8 mittig äußeres Drittel ca. 7,0 2 ca. 5,0 – 8,0 Baumit SockelDämmplatte XPS - Baumit KlebeSpachtel - Baumit KlebeSpachtel Spritzbar 2–3 2–3 mittig mittig ca. 3,5 – 4,5 ca. 3,5 – 4,5 Baumit open FassadenPlatte Baumit open FassadenPlatte plus - Baumit open KlebeSpachtel W - Baumit open S SanierKlebespachtel 2–3 2–3 mittig mittig ca. 4,0 – 5,0 ca. 4,0 – 5,0 Baumit FassadenDämmplatte EPC-HD - Baumit HaftMörtel 1 4–5 mittig ca. 7,0 2 Bewehrung: - Baumit TextilglasGitter (bei Baumit open – Die KlimaFassade und Baumit open S – Die SanierKlimafassade, Baumit open TextilglasGitter) Tabelle 8 1) Baumit HaftMörtel als Ausgleichsschichte und bewehrten Unterputz. 2) Verbrauchsangabe für Ausgleichsschichte inkl. bewehrten Unterputz. Ideen mit Zukunft. 13 Baumit WärmedämmverbundSysteme Verarbeitungsrichtlinie ■ Ausgleichsschichte: Baumit HaftMörtel wird dünnschichtig (als Ausgleichsschichte mind. 2 mm) auf der beschichteten Seite (falls vorhanden) der Baumit FassadenDämmplatten Mineral aufgebracht. Nach einer Standzeit von mind. 3 Tagen kann die Flächenbewehrung aufgebracht werden. Bei der Verwendung von Baumit DickschichtKlebespachtel kann die Herstellung der Ausgleichsschichte entfallen. ■ Diagonalbewehrungen: An Ecken von Fenster- und Türöffnungen sind Diagonalbewehrungen anzubringen und vor der Flächenbewehrung in den Unterputzmörtel einzubetten. Die Abmessungen der Bewehrungsstreifen betragen mind. 20 cm x 40 cm (Abbildung 32). Abbildung 32: Diagonalbewehrung ■ Kantenausbildung: Erfolgt die Ausbildung der Gebäudekanten mit Baumit KantenSchutz mit Gewebe, so ist darauf zu achten, dass die Gewebeschenkel vollflächig in den Unterputzmörtel eingebettet werden. Erfolgt die Ausbildung der Gebäudekanten ohne Profil, wird diese im Zuge der Flächenbewehrung ausgeführt. Dazu werden die Bahnen des Baumit TextilglasGitters an einer Seite mind. 20 cm um die Kante geführt und mind. 10 cm überlappend in den Unterputzmörtel eingebettet. Das Baumit RollEck ist ein Winkelprofil für Bereiche unter und über 90° auf einer Rolle (Abbildung 33). Abbildung 33: Baumit RollEck ■ Tropfnasen: Die Ausbildung von Tropfnasen erfolgt mit dem Baumit TropfnasenProfil. Das Profil wird vor der Flächenbewehrung in den Unterputzmörtel eingebettet. ■ Ichsenausbildung: Die Ausbildung der Ichsen erfolgt sinngemäß wie die Kantenausbildung ohne Profil mit 10 cm Überlappung. Hinweise: Die Dübelköpfe sind vor dem Aufbringen der Flächenbewehrung mit gleichem Material zu überziehen (Standzeit vor der Flächenbewehrung mind. 24 Stunden). Sind die Dämmplatten aus EPS-F länger als 2 Wochen der UV-Strahlung ausgesetzt, sind diese neuerlich zu überschleifen und zu reinigen. ■ Flächenbewehrung: Nach Abbinden des Klebers werden die Dämmplatten an den Stößen überschliffen und gereinigt. Danach wird der Unterputzmörtel mit einer rostfreien Zahnspachtel (10 mm Zahnung) aufgezogen. In den frischen Unterputzmörtel wird das Baumit TextilglasGitter in faltenfreien, möglichst durchgehenden Bahnen mit einer mindestens 10 cm breiten Überlappung (Abbildung 35) eingebettet. Das Baumit TextilglasGitter muss mind. 1 mm (im Überlappungsbereich mind. 0,5 mm; maximal 3 mm) überdeckt sein. 14 Das eingebettete TextilglasGitter ist „nass in nass“ mit Unterputzmörtel zu überziehen (Abbildung 34). Vor jeder weiteren Beschichtung ist eine Standzeit von mind. 2 – 3 Tagen bei Baumit KlebeSpachtel, Baumit open KlebeSpachtel W, Baumit open S SanierKlebeSpachtel und 7 Tagen bei Baumit DickschichtKlebespachtel, Baumit Haftmörtel und Baumit SpachtelMasse Zementfrei (klimaabhängig) einzuhalten (bei + 20° C und ≤ 70 % relativer Luftfeuchtigkeit). Ungünstige klimatische Bedingungen können die Abbindezeit verlängern. Abbildung 34: Einbetten des Baumit TextilglasGitters „nass in nass“ Abbildung 35: Überlappung der Bahnen mind. 10 cm Abbildung 36: Ein übermäßiges Glätten ist zu vermeiden. Entstandene Spachtelgrate sind nach der Trocknung abzustoßen. ■ Schutz für mechanisch höher belastete Fassadenteile: Vor dem Aufbringen der Flächenbewehrung wird eine zusätzliche Lage Baumit TextilglasGitter oder Baumit PanzerGewebe (beide stumpf gestoßen) in einer Schichte Unterputzmörtel eingebettet (Abbildung 37). Dazwischen ist eine Standzeit von mind. 24 Stunden einzuhalten. Eine Flächenbewehrung ausschließlich mit Baumit PanzerGewebe ist nicht zulässig, da dieses nur als zusätzlicher Schutz eingesetzt werden darf. Abbildung 37: Doppelte Bewehrung als zusätzlicher mechanischer Schutz ■ Baumit TextilglasGitter Soft 100/33: Baumit TextilglasGitter Soft wird in Bereichen eingesetzt, wo man eine besonders biegsame Armierung benötigt (z.B. Gesimse, Laibungen, Nuten). Das Baumit TextilglasGitter Soft gibt es in 100 cm und 33 cm fertig zugeschnitten für den jeweiligen Einsatz (Abbildung 38). Abbildung 38: Baumit TextilglasGitter Soft 100/33 Ideen mit Zukunft. 15 Baumit WärmedämmverbundSysteme Verarbeitungsrichtlinie 11. Grundierung ■ Verarbeitung: Vor dem Auftragen von Baumit UniversalGrund (bzw. Baumit open Grundierung bei Baumit open – Die KlimaFassade und Baumit open S – Die SanierKlimafassade) ist die Mindeststandzeit des bewehrten Unterputzes (siehe Kapitel 10, Bewehrter Unterputz) einzuhalten. Der Untergrund muss trocken sein. Bei zweifacher Grundierung ist eine Trockenzeit zwischen jedem Arbeitsgang von mind. 24 Stunden einzuhalten. Baumit UniversalGrund vor dem Auftragen gründlich aufrühren. Die Verarbeitungskonsistenz kann gegebenenfalls durch eine geringe Wasserbeigabe eingestellt werden. Baumit UniversalGrund wird vollflächig und gleichmäßig mittels Rolle aufgetragen (Abbildung 39). Bei heißen Temperaturen empfiehlt es sich, ein zweites Mal zu grundieren. Abbildung 39: Auftragen der Grundierung mittels Rolle 12. Oberputz ■ Allgemeines: Baumit GranoporPutz, Baumit SilikatPutz, Baumit SilikonPutz, Baumit ArtlinePutz und Baumit NanoporPutz sind pastöse, verarbeitungsfertige Oberputze (Dünnschichtdeckputze). Baumit open StrukturPutz ist der Oberputz für Baumit open – Die KlimaFassade und Baumit open S – Die SanierKlimafassade). Eigenschaften der Baumit Oberputze Verschmutzungsresistenz Diffusionsverhalten Wasserabweisung Elastizität Farbvielfalt GranoporPutz SilikatPutz SilikonPutz ArtlinePutz open StrukturPutz NanoporPutz + + +++ ++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ ++ ++++ + +++ + ++ +++ ++ ++++ ++ +++ ++ +++ ++++ +++ ++++ +++ Tabelle 9 ■ Mindestschichtdicke: Die Mindestschichtdicke des Oberputzes hat mind. 1,5 mm, bei Rillenstruktur mind. 2 mm, zu betragen. ■ Hellbezugswert: Der Hellbezugswert muss gemäß ÖNORM B 6400 mindestens 25 betragen. Verbrauchsangaben Oberputze GranoporPutz SilikatPutz SilikonPutz ArtlinePutz open StrukturPutz ca. 2,5 kg/m2 ca. 3,1 kg/m2 ca. 4,1 kg/m2 ca. 2,7 kg/m2 ca. 3,9 kg/m2 ----- ca. 2,5 kg/m2 ca. 3,2 kg/m2 ca. 4,2 kg/m2 ca. 2,8 kg/m2 ca. 3,9 kg/m2 ----- ca. 2,5 kg/m2 ca. 3,2 kg/m2 ca. 4,2 kg/m2 ca. 2,8 kg/m2 ca. 3,9 kg/m2 ----- ca. 2,5 kg/m2 ca. 3,1 kg/m2 ca. 4,1 kg/m2 --------- ca. 2,5 kg/m2 ca. 3,2 kg/m2 ca. 4,2 kg/m2 --------- Eigenschaften Kratz 1,5 Kratz 2 Kratz 3 Rille 2 Rille 3 Feinputz Füllputz Tabelle 10 16 UniversalPutz Fein/UniversalFüllputz ----------ca. 2,0 kg/m2 ca. 1,4 kg/m2 NanoporPutz ca. 2,5 kg/m2 ca. 3,2 kg/m2 ca. 4,2 kg/m2 ----ca. 2,0 kg/m2 --- Auswahl des Oberputzes auf den bewehrten Unterputz KlebeSpachtel KlebeSpachtel Spritzbar HaftMörtel DickschichtKlebespachtel SpachtelMasse Zementfrei open KlebeSpachtel W open S SanierKlebespachtel GranoporPutz ✓ ✓ ✓1 ✓ SilikatPutz ✓ ✓ ✓ ✓ SilikonPutz ArtlinePutz ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓2 ✓2 ✓2 ✓2 ✓2 ✓2 open StrukturPutz open Fascina NanoporPutz ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Tabelle 11 1) Bei Baumit WärmedämmverbundSystem Mineral: Baumit GranoporPutz ist nicht geeignet! 2) Produktdatenblatt für die Anwendung beachten! ■ Verarbeitung: Die Oberputze werden vor dem Aufbringen gründlich mit einem Rührwerk angemischt (Abbildung 40). Die Verarbeitungskonsistenz kann gegebenenfalls durch eine geringe Wasserbeigabe eingestellt werden. Die Oberputze werden mit einer rostfreien Stahltraufel vollflächig aufgezogen, oder mit einer geeigneten Feinputzmaschine aufgespritzt, auf Kornstärke abgezogen und unmittelbar nach dem Auftragen mit einem Kunststoffreibbrett verrieben. Abbildung 40: Anrühren des verarbeitungsfertigen Oberputzes Abbildung 41: Aufziehen des Oberputzes Abbildung 42: Verreiben des Oberputzes ■ Füllbeschichtung: Baumit UniversalFüllputz (GK 0,5 mm) ist ein feiner Putz und ermöglichen eine möglichst glatte Putzoberfläche. Die jeweilige Kratzstruktur 1,5 wird nach mind. 24 Stunden Standzeit mit dem Baumit UniversalFüllputz überzogen. Nach weiteren 24 Stunden folgt ein erneutes Aufbringen des UniversalFüllputzes, der anschließend mittels Kunststoffreibbrett verrieben wird. Abbildung 43: UniversalFüllputz mittels Stahltraufel auf Kratzstruktur 1,5 aufziehen. Abbildung 44: Verreiben des UniversalFüllputzes mittels Kunststoffreibbrett Ideen mit Zukunft. 17 Baumit WärmedämmverbundSysteme Verarbeitungsrichtlinie ■ Baumit UniversalPutz Fein (GK 1,0 cm) ist einlagig nur kleinflächig (z. B. für Fensterumrahmungen od. Laibungen) geeignet. Hinweise: Die Luft-, Material- und Untergrundtemperatur muss während der Verarbeitung und des Abbindevorganges mindestens +5° C (bei Baumit SilikatPutz, Baumit open StrukturPutz und Baumit NanoporPutz mind. +8° C) betragen. Die Fassade vor direkter Sonneneinstrahlung, Regen oder starkem Wind schützen (z. B. durch Gerüstschutznetz). Hohe Luftfeuchtigkeit und tiefe Temperaturen können die Trocknungszeit deutlich verlängern und den Farbton ungleichmäßig verändern. Farbgleichheit kann nur innerhalb einer Produktionscharge gewährleistet werden. Die Farbtonentwicklung kann durch die Untergrundverhältnisse, Temperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflusst werden. Die Oberputze können auf Wunsch algenhemmend eingestellt werden (eine vorbeugende und verzögernde Wirkung wird dadurch erreicht, jedoch kann ein Ausbleiben von Algenbefall nicht gewährleistet werden). 13. Baumit open Fascina ■ Allgemeines: Baumit open Fascina ist ein weißer, mineralischer Oberputz, geeignet als Schlämmputz, zum Strukturieren und Modellieren speziell für Baumit open – Die KlimaFassade und Baumit open S – Die SanierKlimaFassade. ■ Mindestschichtdicke: Die Mindestschichtdicke des Oberputzes darf 2 mm nicht unterschreiten. Verbrauchsangaben Baumit open Fascina 1 Körnung 0 – 1 ca. 3,1 kg/m2 Körnung 0 – 2 ca. 3,1 kg/m2 Körnung 0 – 3 ca. 4,7 kg/m2 Tabelle 12 1) Abhängig von der Verarbeitungsmethode. ■ Anmischen: Baumit open Fascina in praxisüblicher Verarbeitungskonsistenz anmischen. Bei großen Flächen pro Sack die gleiche Wassermenge beibehalten. Mit Rührwerk gut durchmischen. Bei großflächigem Auftrag empfiehlt sich der Einsatz von marktüblichen Putz- und Mischmaschinen in Standardausrüstung. Nur mit sauberem Wasser anmischen und keine anderen Materialien beigeben. Beim Anmischen und Verarbeiten ist auf saubere Maschinen, Gefäße und Werkzeuge zu achten. ■ Verarbeitung: Baumit open Fascina wird mit einer rostfreien Stahltraufel aufgezogen und mit Kelle, Traufel-, Filz-, Holzoder Schwammscheibe strukturiert (Abbildung 45 bis Abbildung 47). Je nach Struktur kann der Putz nach kurzer Ansteifzeit eingewaschen werden (Abbildung 48). Beim Einwaschen sind Putz-Feinanteile dem Waschwasser zuzugeben. Nach einer Standzeit von mind. 7 Tagen ist der Baumit open Fascina ist mit einer Fassadenfarbe (z.B. Baumit SilikonFarbe) zu versehen. Der Hellbezugswert der Farbe muss gemäß ÖNORM B 6400 mindestens 25 betragen. Die Hinweise am Ende des Kapitels 12 (Oberputze) sind zu beachten! Abbildung 45: Strukturieren mittels Stahltraufel. 18 Abbildung 46: Unregelmäßiges Auftragen von Baumit open Fascina mittels Kelle „nass in nass“. Abbildung 47: Strukturieren mit einem Schwamm. 14. Fassadenanstriche Abbildung 48: Nach ausreichender Erhärtung kann der strukturierte Putz mittels Malerbürste eingewaschen werden. Dabei sollte die Schlämme öfters durchgerührt werden. Wird der Oberputz zusätzlich mit einem Anstrich versehen, so ist die Tabelle 11 für die Auswahl des Anstriches heranzuziehen. Hier muss ebenfalls der Hellbezugswert gemäß ÖNORM B 6400 mindestens 25 betragen. Überstreichbarkeit GranoporFarbe SilikatFarbe SilikonFarbe ArtlineFarbe Tabelle 13 15. Bewegungsfugen GranoporPutz SilikatPutz SilikonPutz ArtlinePutz open StrukturPutz open Fascina + – + + – + + + – – + + + – + + – + + + – + + + + sehr gut geeignet – nicht geeignet ■ Komponenten: Baumit DehnfugenProfil E-Form Baumit DehnfugenProfil V-Form ■ Anwendung: Bewegungsfugen am Bauwerk müssen auch im Wärmedämmverbundsystem übernommen und ausgebildet werden. Das Baumit DehnfugenProfil E-Form für flächenbündige Fugen besteht aus einer Fugenschlaufe und beidseitigen Kunststoffeckwinkel mit ca. 10 cm breiten Gewebestreifen. Das Profil kann für Fugen von 5 bis 25 mm Fugenbreite eingesetzt werden. Das Baumit DehnfugenProfil V-Form ist mit einem Kunststoffeckwinkel versehen und kommt für Bewegungsfugen im Inneneckbereich zur Anwendung. Abbildung 49: Baumit DehnfugenProfil E-Form Abbildung 50: Baumit DehnfugenProfil E-Form ■ Verarbeitung: Der Unterputzmörtel (z.B. Baumit KlebeSpachtel) wird beidseitig der Fuge auf die Dämmstoffplatten aufgebracht. Die Gewebestreifen werden in den frischen Unterputzmörtel eingebettet. An den Profilstößen ist eine 10 cm breite Überlappung auszubilden. Um eine gleichmäßige Fugenbreite sicherzustellen und Verschmutzungen zu vermeiden, empfiehlt es sich einen Polystyrol-Streifen einzufügen. Der Oberputz ist durch einen Kellenschnitt zu trennen. Der Polystyrol-Streifen ist nach den Arbeiten zu entfernen. Ideen mit Zukunft. 19 Baumit WärmedämmverbundSysteme Verarbeitungsrichtlinie Abbildung 51: Bewegungsfugen E-Form 16. Anschlussfugen Abbildung 52: Bewegungsfugen V-Form ■ Komponenten: Baumit FugendichtBand ■ Anwendung: Die Anschlüsse zwischen dem Wärmedämmverbundsystem und der angrenzenden Bauteile müssen windund schlagregensicher ausgebildet werden. Dimensionen 15/2-6 15/5-12 Fugenbreite 2 – 6 mm Fugenbreite 5 – 12 mm ■ Verarbeitung: Vor der Befestigung ist eine Klebeprobe durchzuführen, um festzustellen, ob der Untergrund für die Verklebung geeignet ist. Nach Ermittlung der Fugenbreite die Dimension des Fugendichtbandes wählen. Den Vorlaufstreifen und die ersten 3 cm des Fugendichtbandes abschneiden. Schutzfolie abziehen und Fugendichtband direkt von der Rolle auf den Anschlussteil kleben, sodass das Fugendichtband ca. 3 mm von der Dämmstoffoberfläche nach innen versetzt ist. Zuschnitte stumpf anstoßen. Nicht um das Eck führen. Die Flächenbewehrung ist über das Fugendichtband aufzubringen. Im Bereich des Anschlussteils ist ein Kellenschnitt durch den plastischen Mörtel zu führen. Die Expansionszeit beträgt unter bauüblichen Bedingungen ca. 10 Minuten. falsch richtig Abbildung 53: Baumit FugendichtBand stumpf stoßen 20 Abbildung 54: Anschluss mit Baumit FugendichtBand und Kellenschnitt ■ Komponenten: Baumit Fenster- und TüranschlussProfil Baumit Fenster- und TüranschlussProfil Flexibel Baumit LaibungsanschlussProfil Baumit RollladenanschlussProfil Baumit BlechanschlussProfil ■ Fenster- und TüranschlussProfile Baumit Fenster- und TüranschlussProfile sind auf Schlagregen- und Winddichtheit nach DIN 18055 und im System geprüft. Die richtige Wahl des Profils beeinflusst die Funktionstüchtigkeit und gewährt dauerhaft den Schutz vor Feuchtigkeitseindringung und verhindert mögliche Rissbildung durch Bewegungsaufnahme. Produktbezeichnung Eigenschaften Anwendung Baumit Fenster- und TüranschlussProfil • schlagregendicht (600 Pa) • winddicht • Dichtband 15 x 4 mm Gebäude, die den mindesten Wärmeschutz der Bauordnung erfüllen und übliche Fenstergrößen aufweisen. Baumit Fenster- und TüranschlussProfil Flexibel • schlagregendicht (600 Pa) • winddicht • 2D-Bewegungsaufnahme • Dichtband 8 x 3 mm • Entkoppelte Lösung • Schutzschlaufe Gebäude mit üblichen Fenstergrößen und sehr gutem Wärmeschutz. Baumit LaibungsanschlussProfil • schlagregendicht (600 Pa) • winddicht, diffusionsoffen • 3D-Bewegungsaufnahme • Dichtband 14 x 3 mm • inkl. Kompriband 10 x 5 mm • Entkoppelte Lösung Niedrigenergiehäuser und Passivhäuser, sowie Gebäude mit großen Fensterabmessungen. Fensterposition und -größe im Mauerwerk Mauerwerksbündig Fenster vorgestellt Dämmstoffdicken ≤ 2 m2 2 bis 10 m2 ≤ 2 m2 2 bis 10 m2 ≤ 2 m2 2 bis 10 m2 ≤ 10 cm 10 bis 20 cm 20 bis ≥ 30 cm Ideen mit Zukunft. 21 Baumit WärmedämmverbundSysteme Verarbeitungsrichtlinie ■ RollladenanschlussProfil und LaibungsanschlussProfil Abbildung 56: Ausbildung mit Baumit LaibungsanschlussProfil Abbildung 55: Baumit RollladenanschlussProfil Hinweise: Vor der Befestigung ist eine Klebeprobe durchzuführen, um festzustellen, ob der Untergrund für die Verklebung geeignet ist. Die Schutzlasche darf auf keinen Fall vor Fertigstellung der Putz- und Malerarbeiten entfernt werden! Die Schutzfolie für Fenster und Türen sollte mindestens 0,06 mm dick sein. ■ Verarbeitung: Fenster- bzw. Türrahmen säubern und von haftmindernden Rückständen befreien. Das Profil mit Auflagenschere ablängen. Schutzlasche oben und unten an der Sollbruchstelle einschneiden. Die seitlichen Profile werden vor den Querprofilen geklebt (Ecken ausklinken). Zum Aufkleben Schutzband des PE-Dichtbandes abziehen. Profil durch leichtes Andrücken an den Fenster-/Türrahmen positionieren, kantenparallel zum Rahmenprofil ausrichten und über die gesamte Länge fest andrücken (der Anpressdruck ist entscheidend für die spätere Haftfestigkeit des Profils). Schutzband von der Schutzlasche des Profils abziehen. Schutzfolie mit ca. 10 cm Überstand fest auf den Selbstklebestreifen der Schutzlasche aufdrücken. Schutzfolie zur gegenüberliegenden Seite und nach oben spannen und jeweils dort auf Selbstklebestreifen aufdrücken. Überstehende Schutzfolie mit einem Messer entlang der Sollbruchkante der Schutzlasche abtrennen. Der Selbstklebestreifen kann mehrmals beklebt werden. Voraussetzung ist, dass die Baufolie an der vorderen Kante der Schutzlasche herausgeschnitten wird, damit der Klebestreifen bis zum Aufkleben einer neuen Folie durch den Rest der alten Folie geschützt wird. Die Folie darf auf keinen Fall in das Profil hineinragen und damit eingeputzt werden. Nach Fertigstellung der Putzarbeiten wird die Schutzlasche nach vorne geknickt und an der eingerissenen Sollbruchstelle nach vorne abgezogen. Bei Baumit LaibungsanschlussProfil wird durch das Entfernen der Schutzlasche das komprimierte PUR-Band ausgelöst und expandiert selbständig. Abbildung 57: Profil am Fensterstock ankleben. 22 ■ Blechanschlussprofil: Abbildung 58: Baumit Blechanschlussprofil Das Baumit BlechanschlussProfil wird auf Verblechungen (z.B. Dachrandabschluss, Attikaverblechung) aufgesteckt und ergibt durch seine Hohlkammer eine bewegliche, wasserdichte Verbindung zwischen der Armierungsschichte und dem Blech. Die Ausgleichsbewegungen des Bleches werden vom Profil aufgenommen und verhindern dadurch eine mögliche Rissbildung im Oberputz. Die ausgeformte Putz-/Tropfkante sorgt für eine gezielte Wasserführung. Das Profil kann über eine Sollbruchkante abgebrochen und somit gekürzt werden. 17. Zeitaufwand Die Zeitaufwände für die einzelnen Arbeitschritte je m2 sind abhängig vom Untergrund, von den Fassadenflächen und -größen etc. und stellen Richtwerte dar: Baumit WärmedämmverbundSystem EPS Arbeitsschritt Dämmplattenverlegung bis 80 mm Baumit WärmedämmverbundSystem Mineral Zeitaufwand h/m 2 Arbeitsschritt 0,35 1 Dämmplattenverlegung 80 – 140 mm 0,40 1 0,45 1 Dämmplattenverlegung über 140 mm Zeitaufwand h/m2 Dämmplattenverlegung 0,45 1 Dübeln 0,24 2 Ausgleichsschichte 0,15 Dübeln 0,24 2 Bewehrter Unterputz 0,32 Bewehrter Unterputz 0,32 Grundierung 0,05 Grundierung 0,05 Oberputz 0,25 Oberputz 0,25 Summe 1,46 Summe 1,26 Tabelle 15 Tabelle 14 Zeitaufwand Zubehör und Zusatzleistungen Arbeitsschritt Zeitaufwand h/Einheit Kleben von EPS-Dämmplatten in Laibungen bis 80 mm 0,35/m Kleben von MW-Dämmplatten in Laibungen bis 80 mm 0,45/m Baumit SockelProfil versetzen 0,20/m Baumit Kantenschutz versetzen 0,13/m 1) je nach Untergrund 2) je nach Untergrund, Dübellänge und Dübelart Tabelle 16 18. Toleranz ■ Wurden keine besonderen Anforderungen an die Ebenheit von fertigen Flächen vereinbart, gelten folgende Stichmaße als Grenzwerte (Auszug aus ÖNORM DIN 18202): Stichmaße als Grenzwerte bei Messlattenlänge von Tabelle 17 Untergrund Flächenfertige Wände und Unterseite von Decken 0,1 m 1m 4m 2 mm 3 mm 8 mm 23 Baumit Infoline: Weitere Informationen und Serviceleistungen: www.baumit.com Ost-Österreich: Mit wenigen Mausklicks finden Sie auf unserer Website professionelle Informationen und zahlreiche Hilfsmittel wie z.B. alle Ratgeber und Ausschreibungstexte zum Downloaden, den Angebotskalkulator u.v.m. 02633/400-500 West-Österreich: 06132/27 301-21 Süd-Österreich: 0463/56 6 76-8049 Baumit Systeme und Ratgeber zu: Fassaden Niedrigenergie-/Passivhaus Richtig bauen Baumit open – Die KlimaFassade Baumit open S – Die SanierKlimafassade WärmedämmverbundSystem EPS WärmedämmverbundSystem Mineral Wartung und Renovierung von Wärmedämmung FassadenProfile Baumit KlebeAnker Baumit NanoporPutz Farbgestaltung 200 der schönsten Farben der Welt Für intensive Farbakzente: Putze NormalputzSystem LeichtputzSystem LeichtputzSystem mit Armierung DämmputzSystem ThermoExtra DämmputzSystem ThermoPutz DämmputzSystem ThermoStar InnenputzSystem SanovaSystem L SanovaSystem WTA SanovaEinlagenTrassputz SanovaSystem Trassitputz Bindemittel für Sanierung SchlitzMörtel Rapid Mauerwerksanalyse und Wärmedämmberechnungen Durch die genaue Mauerwerksanalyse (Darr-Methode) werden Feuchtigkeitsgehalt, Durchfeuchtungsgrad, max. Wasseraufnahme und Restsaugfähigkeit ermittelt. Daraus abgeleitet unterbreiten wir Ihnen gerne einen Saniervorschlag. Weiters bieten wir Ihnen Berechnungen zu Wärmeschutz und Wasserdampfdiffusion an. FarbDesignvorschläge per Computer Färbelungsvorschläge mittels Fassadenansicht lt. Bauplan. Estriche Estriche SchnellEstrich E 300 Trockenbetone Stand 04/2006 © by xscommunications. PflasterMörtel ParkWegebeton TrockenBetone Ideen mit Zukunft. Baumit in Österreich Baumit Ost-Österreich Wopfinger Baustoffindustrie GmbH 2754 Waldegg, Wopfing 156 Tel.: 02633/400-500 Fax: 02633/400-455 email: office@wopfinger.baumit.com Baumit West-Österreich: Baumit Baustoffe GmbH 4820 Bad Ischl, Rettenbach 143 Tel.: 06132/27 301-21 Fax: 06132/27 164 email: office@ischl.baumit.com Baumit Süd-Österreich: Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke GmbH 9010 Klagenfurt, Postfach 475 Ferdinand-Jergitsch-Str. 15 Tel.: 0463/56 6 76-8049 Fax: 0463/56 6 76-8085 email: klagenfurt@wup.baumit.com