Requiem von W.A. Mozart
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Requiem von W.A. Mozart
Mozarts Requiem in der Andreaskirche Die Andreaskantorei lädt für Sonntag, den 17. März, 18 Uhr, zu einem besonderen Konzertereignis ein. In der Andreaskirche wird der Chor unter dem Dirigat von Michael Pfeiffer das letzte Werk von Wolfgang Amadeus Mozart aufführen, das unvollendete Requiem KV 626, das sein Schüler Franz Xaver Süssmayr vervollständigte. Wie kaum ein anderes Werk der Kirchenmusik trägt Mozarts Requiem durch seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte eine abgrundtiefe Symbolik in sich: Die Totenmesse wurde von einem Anonymus bestellt, einem »Grauen Boten«, den man gleichsam als Todesboten deuten kann. Denn Mozart erkrankt mitten in der Arbeit und stirbt; nur Teile des Werkes verfertigt, vieles nur skizziert. Nun müssen kongeniale Schüler vollenden, was das mit 35 Jahren dahingeraffte Genie auf dem Sterbelager noch so imaginiert hatte – das unvollendete Requiem als Inbegriff für ein unvollendetes Leben? – Zuallerletzt auch Inbegriff dafür, dass selbst etwas überirdisch Schönes durchaus auch seinen irdisch-materiellen Wert hat und erzielt. Mozarts Witwe Constanze war es, die auf die Komplettierung des Fragments drang, damit sie dann auch das vereinbarte Honorar von 50 Dukaten einstreichen konnte. Was also am Werk ist Mozart und was nicht? Kritiker sind sich einig, dass für den Gesamteindruck wesentliche Züge des Werkes auf Mozart selbst zurückgehen: Die klanglich düstere Instrumentierung mit Bassetthörnern (tiefe Klarinetten), originelle Einzelheiten wie das Solo der sonst nur Chorstimmen mitspielenden Posaune zum »Tuba mirum« (Posaune beim Jüngsten Gericht) und die Orientierung an Händels Chorsätzen, welche den Fugen zu einem eigenen Stil verhilft. – Jedenfalls beginnt und endet das Stück garantiert mit Mozart original, in Melodie und Instrumentierung. Bis zur Nummer 9 stammen Singstimmen und Fundamentalbass von Mozart, Andeutungen von Mozart zur Instrumentierung wurden durch seinen Adlatus Süßmeyer ausgeführt, die Nummern 10 bis 12 (letztere aber nur zur Hälfte) sind Schülerkompositionnen. Alles in allem enthält das Requiem kraftvolle Klänge, auskomponierte Emotionen, die der Mensch angesichts des Todes empfindet oder aber empfinden könnte: Angst, Wut, Verzweiflung, Traurigkeit, aber auch Hoffnung, Trost. Im Gegenüber zum Menschen das Göttliche, beherrschend, mächtig, aber auch schrecklich: „Dies irae“ – zorniger kann Musik nicht sein. Die Ausführenden: Marja Leena Varpio, Sopran, Ruth Irene Meyer, Alt, Alexander Bassermann, Tenor, Christoph Stephinger, Bass.,Corinna Lüers, Orgel, die Kantorei der Andreaskirche, der Chor "Stimmbruch" Haimhausen und das Petershausener Kammerorchester, Leitung: Michael Pfeiffer. Eine Vorausveranstaltung zum Konzert in der Reihe „Gott & die Welt“ am Montag, 4. März, um 19.30 Uhr in der Friedenskapelle. Lutz Taubert