Ost West Kultur
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Ost West Kultur
East West Culture Vorwort Preface Liebe Leserinnen und Leser, Dear Reader, mit der Herausgabe der ersten Ausgabe von Ost West Kultur hat das saudi-arabische Kulturbüro in Deutschland unbekanntes Territorium betreten. Umso erfreuter waren wir über die zahlreichen positiven Reaktionen. Wir sehen die erste Ausgabe als gelungenen ersten Schritt – wenn manchmal auch noch etwas wackelig und unbeholfen. Mit dieser zweiten Ausgabe versuchen wir, das Magazin nun auf noch sicherere und stärkere Beine zu stellen. publishing the first edition of our magazine East West Culture was a step into unknown territory for the Saudi Arabian Cultural Office in Berlin. Therefore we were positively surprised by the numerous and mainly favourable responses. We regard the first edition as a successful, though occasionally slightly rocky, first step. This second edition is our attempt to put this magazine on a more solid ground. Haben wir uns in der ersten Ausgabe, neben Kultur- und Bildungsthemen, vor allem mit Deutschland beschäftigt, sollen in dieser Ausgabe die Niederlande im Mittelpunkt stehen. Besonders stolz sind wir auf die Vielseitigkeit und das Facettenreichtum dieser Ausgabe, die ohne die vielen engagierten Autoren und Mitwirkenden nicht möglich gewesen wäre. So kommen nicht nur die Präsidenten der renommierten Universitäten in Maastricht und Groningen zu Wort; Sie erfahren ebenso etwas über den Alltag saudi-arabischer Medizinstudenten in den Niederlanden und die ungewöhnliche Geschichte der ersten Studentin an einer holländischen Universität. Mit dieser neuen Ausgabe von Ost West Kultur versuchen wir erneut einen kleinen Beitrag zum immer wichtiger werdenden Kulturdialog zu leisten. Zumal wir wissen, welch großen Wert König Abdullah darauf legt. Abschließend möchten wir uns noch einmal nachdrücklich bei dem Minister für Hochschulwesen S. E. Dr. Khalid Al Anqari und allen verantwortlichen Mitarbeitern bedanken. Ohne die großzügige finanzielle Unterstützung des Ministeriums wäre die Herausgabe von Ost West Kultur nicht möglich. In our first edition we put Germany’s education system in the centre of our focus. Now we will concentrate on the Netherlands. We are particularly proud of the variety of topics covered in this second edition. You will not only get the opportunity to read articles from the presidents of the universities in Maastricht and Groningen. We will also inform you, among many other articles, about the everyday life of Saudi medical students in the Netherlands and the unusual story of the first female student at a Dutch university. One important task of East West Culture is to foster the dialogue between the cultures. The knowledge that King Abdullah puts great emphasis on this mission gives us additional zeal to contribute to the open and positive communication between the Arab and Western world. Finally, we would like to thank the Minister of Higher Education in Saudi Arabia, His Excellency Dr. Khalid Al Anqari. Without the generous financial support of the Ministry of Higher Education we would not be able to publish East West Culture. We hope that you will enjoy reading the second edition of our magazine. Und nun wünschen wir Ihnen viel Freude bei der Lektüre. The editorial team Die Redaktion Die Redaktion: Die veröffentlichten Artikel spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Zeitschrift wider. Editorial Board: Published articles do not necessarily reflect the opinion of the magazine. 3 4 East West Culture East West Culture Leitgedanke des Magazins Mission Statement Ost West Kultur ist ein vom saudi-arabischen Kulturattaché in Deutschland herausgegebenes Magazin. Es widmet sich Themen zur Hochschulbildung und dem wissenschaftlichen Leben in Saudi-Arabien und folgenden europäischen Ländern: Deutschland, Polen, Holland, Schweden, Dänemark, Finnland und Norwegen. In all diesen Ländern betreut das Berliner Kulturbüro saudische Stipendiaten. „Ost West Kultur“ will über möglichst viele Aspekte im Leben der Stipendiaten berichten. Das Magazin widmet sich wissenschaftlichen, beruflichen und kulturellen Themen. „Ost West Kultur“ verfolgt die folgenden Ziele: • über Entwicklungen und Neuigkeiten in der Hochschulpolitik und wissenschaftlichen Forschung in Saudi-Arabien und den vom Kulturbüro betreuten Ländern zu berichten • die vielfältigen Aktivitäten des Kulturattachés und des Kulturbüros, wie akademische Kooperationen, Konferenzen, Ausstellungen und Vorträge, publizistisch zu begleiten • eine Plattform für saudische Stipendiaten zu bieten, auf der sich diese über ihre Forschungsergebnisse, ihren universitären und beruflichen Alltag und ihre kulturellen Eindrücke austauschen und informieren können • den europäischen Lesern das Leben in Saudi-Arabien näher zu bringen und einen thematisch möglichst weit gespannten Dialog zwischen Saudi-Arabien und Europa zu beginnen „Ost West Kultur“ ist ein periodisch erscheinendes Magazin. Um seine Leser aus Saudi-Arabien und Europa möglichst umfassend zu informieren, erscheint es auf Arabisch, Englisch und Deutsch. Das Magazin versteht sich als Forum für all jene, die an kulturellem Austausch, Hochschulthemen und der weiteren Verbesserung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Europa interessiert sind. East West Culture is published by the Saudi Arabian Cultural Office in Germany. It covers affairs of higher education and scientific research in Saudi Arabia and the following European countries: Germany, Poland, the Netherlands, Sweden, Denmark, Finland, and Norway. Inhalt Contents Impressum Grußwort des Kulturattachés 06 Ein Fest für Freunde 10 „Wir vermissen Studenten aus Saudi-Arabien“ 15 The Cultural Office in Berlin supervises all Saudi scholarship holders in those seven countries and“East West Culture” tries to report on a wide range of aspects concerning their education, work and cultural encounters in these countries. „Keine Kultur darf der anderen ihre Vorstellungen aufdrängen“ 26 Saudi-Arabien als Reiseland 32 The magazine pursues the following main objectives: Vor Sonnenaufgang 39 • to report about the developments and latest trends in higher education and academic research in Saudi Arabia and the European countries covered by the cultural office Greeting of the Cultural Attaché • to cover the activities of the Cultural Office in the fields of academic relations, conferences, exhibitions and lectures • to provide a platform for Saudi scholarship holders to communicate their research, university life, work experience and cultural impressions • to inform its European readers about Saudi Arabia and to broaden the dialogue between Saudi Arabia and Europe on all aspects of human life “East West Culture” will be published periodically. In order to keep readers from Saudi Arabia and Europe well informed articles will be published in Arabic, English and German. The magazine intends to be a forum for those who are interested in cultural exchange, higher education and the further improvement of the relationship between Europe and Saudi Arabia. Sharq Gharb Al-Thaqafiya East West Culture ist ein vom saudi-arabischen Kulturbüro in Deutschland herausgegebenes Journal. Es widmet sich Themen des wissenschaftlichen und kulturellen Austauschs. Herausgeber: Kulturbüro Saudi Arabien Bundesalle 22 10717 Berlin Verantwortlicher: Prof. Dr. Fahad Al Habeeb (V.i.S.d.P.) Chefredakteur: Prof. Dr. Fahad Al Habeeb, Redaktionsleiter: Dr. Nazar Mahmood Email: nmahdoud@sacouf.org 07 Redaktion: Afaf Touri, Manal Chreidah, Ronald Kaduk, Dr. Noureddine Benkhadda, Dr. Hani Al Abdali Tribute to the late Crown Prince Sultan bin Abdul Aziz Minister stresses that education continues to have top priority 13 “Roads to Arabia” 14 Greetings of the Saudi Arabian Ambassador in the Netherlands 17 08 Greetings from the President of the Maastricht University 18 Konzept und Gestaltung: markenbau.de, Prof. Rayan Abdullah Layout und Satz: Sandro Müller Arabische Schriften: Ubuntu, Cordale von Dalton Maag und Rayan Abdullah Lateinische Schriften: Foco und King Caslon von Dalton Maag Druckerei: Silberdruck oHG, Niestetal © Copyright “Our Goals in Higher Education are so similar” 20 How an old short wave radio brought Arabian culture to my Dutch home 22 The Dutch Girl who conquered the Lecture Hall 23 Interview with Prof. Dr. Maurits Berger 24 Diriyah – the true birthplace of Saudi Arabia 29 History of Arabic Medicine 36 The Kingdom revisited – Saudi Arabia viewed on its own terms 38 Sharq Gharb Al-Thaqafiya East West Culture Zitate nur mit Quellenangaben. Nachdruck nur mit Genehmigunng der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung der Autoren wieder, nicht aber unbedingt die der Redaktion The Editorial Board Die Redaktion Bildnachweise Ministry of Higher Education, Saudi Aramco World / SAWDIA, Saudi Arabian Cultural Office Germany, Press Office University Amsterdam, Press Office University Bonn, Press Office University Groningen, Press Office University Leiden, Press Office University Maastricht, Primus Verlag, Staatliche Museen zu Berlin, Senatskanzlei Berlin, Sigmund Lüders, Dr. Nazar Mahmoud, Ursula Schulz-Dornburg 5 6 Ost West Kultur East West Culture Grußwort des Kulturattachés Prof. Dr. Fahad Al Habeeb Greeting of the Cultural Attaché Prof Dr. Fahad Al Habeeb „Und sag: Mein Herr, lass mich mein Wissen mehren“ “And say my God let me increase my knowledge” Der edle Koran Liebe Leser, mit der Herausgabe unserer Zeitschrift Ost West Kultur haben wir uns einiges vorgenommen. Auch in der zweiten Ausgabe wollen wir kulturellen und wissenschaftlichen Fragen in unserem Königreich und den von unserem Berliner Kulturbüro betreuten sieben europäischen Ländern nachgehen. Im Mittelpunkt dieser Ausgabe sollen die Niederlande stehen. Dear Readers, Abschließend möchte ich die vielen guten Taten und Leistungen des verstorbenen Kronprinzen Sultan bin Abdulaziz würdigen und bitte Gott, dem neuen Kronprinzen Naif bin Abdulaziz bei seinen neuen Aufgaben helfend zur Seite zu stehen. Prof. Dr. Fahad Al Habeeb Mit den von uns gewählten Schwerpunkten wollen wir uns weiterhin Themen widmen, die sonst kaum oder nur selten von Zeitschriften berücksichtigt werden. Selbstverständlich sind wir auch mit dieser zweiten Ausgabe noch immer Lernende. Somit sind wir dankbar für die zahlreichen positiven Rückmeldungen zur ersten Ausgabe und die konstruktiven Vorschläge zur weiteren Verbesserung von Ost West Kultur. Ich danke allen die zum Gelingen dieser Ausgabe beigetragen haben und wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre. Liebe Stipendiatinnen und Stipendiaten, ich bin stolz auf Eure Leistungen und Erfolge. Gleichzeitig rate ich Euch, Eure Studienzeit so gut wie nur möglich zu nutzen. Lasst Euch nicht von anderen Dingen ablenken und verliert nie das Ziel Eures Studiums aus den Augen. Das Land und König Abdullah bin Abdulaziz sollen zu Recht stolz auf Euch sein. Es hängt vor allem von Euch ab, wie sich unser Heimatland weiter entwickeln wird. Holy Qua’ran with the idea of regularly publishing our magazine East West Culture we ventured into unknown territory. We are therefore quite proud that we can now present you with the second edition of our magazine. In this edition we will again explore cultural and academic questions in our kingdom and the seven countries supervised by our Cultural Office in Berlin. This time our main focus will be on the Netherlands. As in our first edition we try to cover topics which are often overlooked or neglected. Of course, we are still learning. This makes us even more grateful for the positive feedback we received after your first edition and all the sound advice for the further improvement of East West Culture. I would like to take this opportunity to thank everyone who helped creating this magazine and hope you will enjoy reading it. Dear Scholarship holders, I am proud of your achievements. At the same time I can only remind you to use your study time as well as possible. You will rarely again have the opportunity to learn so much. So please do not be distracted by other things and never forget to fully focus on your studies. Our country and King Abdullah bin Abdulaziz shall rightly be proud of you. It will depend on you whether our home country will continue to grow and prosper. Finally, I would like to appreciate the many fine achievements of the late Crown Prince Sultan bin Abdulaziz and I hope that God will help the new Crown Prince Naif bin Abdulaziz to master his new and challenging tasks. Prof. Dr. Fahad Al Habeeb 7 8 East West Culture East West Culture Tribute to the late Crown Prince Sultan bin Abdul Aziz It is quite difficult to embody all what the late Crown Prince Sultan bin Abdul Aziz has done on the various national, Islamic or international levels in respect of leadership, administration, orientation and charity, which has extended for more than 60 years of hard and loyal service to God and Homeland. But, as far as we are concerned, we will restrict our study on the main stations of what the late Prince has achieved in the field of education and scientific research, and his continuous support for the students and researchers, through shedding a spotlight on his early years and his devotion to all what is good in his wide responsibilities, especially being a Crown Prince and Minister of Defense. In his early years and in 1366 H, he was entitled the post of “Prince of Riyadh” by the late Father King Abdul Aziz. And a long with that great confidence he was able to set a concrete administrational law based on social justice and Islamic law. Within the first Saudi ministerial cabinet, he was appointed as Minister of Agriculture which was a real challenge at that time. Then he took the responsibility of the Ministry of Communication before the portfolio of defense till he passed away (mercy be upon him). And this emphasized his capabilities and high confidence in the task of defending and protecting the Kingdom. The late Prince Sultan acquired his self-confidence and political wisdom which accompanied him throughout his life from his late Father King Abdul Aziz who granted him many opportunities in running the general tasks relating to the public life and his contacts with his people. He has presided over the most critical committees as well as the social, religious, scientific and administrative bodies. Some of these bodies were: The High Commission of Education Policy, The High Commission of administrative Reform, The Labor Force Council, The High Commission of the Islamic Call, The High Council Islamic Affairs, The National Commission for Protecting and Developing the Wild Life, The Ministrial Committee for Environment, The Common Saudi –Yemeni Committee for the Saudi projects in Yemen, The GEO of the Saudi Air lines, The General Establishment of War – Industries, The High Committee of Economic Balance, The International Arabic Encyclopedia. In August 2005, The Custodian of the Two Holy Mosques King Abdullah bin Abdul Aziz chose him to the task of the Crown Prince. The whole Saudi people through their representatives voted for the Custodian of the Two Holy Mosques and his Crown Prince Sultan bin Abdul Aziz. Education was the main focus of interest by the late Crown Prince. He has supported this vital sector through fulfilling several educational projects, many of which had the honor of bearing his name as a sponsor or supervisor. As a fruit of his noble and generous contributions, a young generation of youth rose armed with faith and knowledge to help the homeland reach the utmost steps of advance and development in the field of education. In this respect we might need more pages to enlist his other achievements. Prince Sultan University in Riyadh is seen as one of the distinguished educational sectors which contributed since its foundation to producing national qualified cadres in various fields of knowledge which enhanced the labor markets and pushed the process of development in our country further and further thanks to the supervision and patronage of his Highness the late Crown Prince to this institution ever since was a collage. The late Crown Prince showed his high interest in the scientific scholarships and projects which made all the educational institutions feel proud of what he has done. The universities and educational centers had the honor of naming many of these institutions after the late Crown Prince, as they provide high and effective support to the scien- tific research and all what goes side by side with the directives of our wise leadership in enhancing science, education and scientific research. We feel obliged to refer to some of the many scholarships and educational centers and projects supported and supervised by the late Crown Prince in several local and international fields: Modern Islamic Studies, Environment, Energy, Watering and Wild Life Studies, Health Education and Training Teachers in the UNESCO, Environment Engineering (which is the first scientific scholarship in the department of Civil Engineering at the King Fahad University for Petrol and Minerals), Telecommunication and Information Technology at the King Saud University, Enhancing the Arabic Language (UNESCO), Islamic and Arabic Studies (Berkley University USA), Academic and Educational Cooperation Program with Oxford University to grant BA, MA and PHD degrees to the Saudi Students in the fields of Human Studies, special Education (Bahrain, Arab Gulf University), Hearing and Phonetics Center (Bahrain) to rehabilitate those who suffer from hearing problems, Center for Desert, Water and Environment Studies at the King Saud University. In addition to the above mentioned activities, the late Crown Prince has devoted and dedicated one Million USD to recruit distinguished intellectual and teachers to lecture in the field of Islamic and Arabic Affairs, beside another one Million USD to the visiting scholars and students within good-will institutions thus providing as well a generous support to the Fund of Financing Research to enable many visiting scientists and higher education students as well as supporting the Islamic and Arabic Studies (in Bologna, Italy) and many other institutions. In the field of school education, the generosity of the late Crown Prince has extended to cover the establishing of many schools in several districts, such as: Prince Sultan Charity Foundation for Housing in al Haet City (Haet Province which coasted around 20 Million SL. This project included many schools for boys and girls, as well as other facilities. Till his death (mercy be upon him), the late Crown Prince continued supporting many educational programs, activities and studies in different fields in forms of financing these studies and researches or granting donations and establishing schools, supporting and encouraging extinguished students, financing the Islamic and Arabic studies abroad beside embracing the ceremonies and activities relating to education and other fields of knowledge as well. Author: Dr. Hani Al Abdali Translation: Kais Al Attar 9 10 Ost West Kultur Ost West Kultur Ein Fest für Freunde Anlässlich des Nationalfeiertags gab die SaudiArabische Botschaft in Berlin einen feierlichen Empfang am 28. September 2011 im Hotel Ritz Carlton am Potsdamer Platz. Unter den zahlreichen geladenen Gästen waren viele in Deutschland lebende saudische Bürger, deutsche Freunde, fast alle in Deutschland akkreditierten arabischen Botschafter und viele ausländische Botschafter, sowie die Diplomaten und Mitarbeiter der saudischen Botschaft in Berlin. Zahlreiche hohe deutsche Gäste auf der Ebene des Bundes, des Landes Berlin und des Deutschen Bundestages beehrten mit ihrer Anwesenheit die Feier. Dazu zählten beispielsweise der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. Harald Braun, der Außen- und Sicherheitsberaters der Bundeskanzlerin Dr. Christoph Heusgen, der Leiter der außenpolitischen Abteilung im Präsidialamts Dr. Clemens von Götze, der Beauftragte für den Nahen- und Mittleren Osten im Auswärtigen Amts Herr Boris Ruge, der Innensenator von Berlin Herr Erhard Körting, der Bundestagsabgeordnete Joachim Hörster, Vorsitzender der Parlamentariergruppe „Arabischsprachige Staaten des Nahen Ostens“ sowie der CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Hans Peter Uhl. Nach dem Eintreffen der Gäste hielt S.E. Botschafter Prof. Dr. med. Osama bin Abdul Majed Shobokshi eine Rede in deutscher Sprache mit einer auf großer Tafel projizierten arabischen Übersetzung sowie eindrucksvollen Bildern. In der Rede hieß der Botschafter die Gäste herzlich willkommen und verwies Botschafter Prof. Shobokshi begrüßt die zahlreichen Gäste Wortlaut der Rede S.E. des Botschafters beim Empfang zum Nationalfeiertag Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste, liebe Freunde, auf die großen Leistungen und hochrangigen Besuche sowie auf die positive Entwicklung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Deutschland seit dem letzten Nationalfeiertag. Seine Exzellenz gab außerdem aufschlussreiche Informationen zur Entwicklung der Zahl der saudischen Studenten in Deutschland, zur Eröffnung eines Generalkonsulats in Frankfurt und München, zur Eröffnung einer großen Sonderausstellung im Januar 2012 mit 375 einzigartigen archäologischen Artefakten aus Saudi-Arabien im Berliner PergamonMuseum mit dem Titel „Roads of Arabia“. Schließlich wurde die positive Entwicklung im Handel zwischen den beiden befreundeten Staaten gewürdigt. Nach seiner Rede bat der Botschafter seine Gäste zum Abendessen mit köstlichen saudischen und deutschen Spezialitäten und vielen arabischen Desserts. Während des Abendessens gab es einen Film über das moderne Saudi-Arabien mit dem Titel „Arabia 3D“, welcher die beeindruckenden Entwicklungen und Leistungen SaudiArabiens in den letzten Jahren unter der Herrschaft des Hüters der beiden Heiligen Stätten, König Abdullah bin Abdulaziz Al Saud zeigte. Es war eine schöne und gelungene Feier, die es den Gästen ermöglichte, sich über Saudi-Arabien zu informieren, alte Freunde wiederzusehen und neue Freundschaften zu schließen. Autor: Ghazi Twal ich darf Sie alle recht herzlich im Namen unserer Regierung zur Feier des heutigen Nationalfeiertages willkommen heißen. Der heutige Tag erinnert uns an die Gründung unseres modernen Königreiches vor 80 Jahren. Als Staat an sich ist Saudi-Arabien noch sehr jung und seit jenen Anfängen hat sich unser Land in vielfältiger Weise entwickelt Aufgrund der riesigen Megaprojekte und durch das Umsetzen der Visionen Seiner Majestät des Hüters der beiden Heiligen Stätten ist Saudi-Arabien gut vorbereitet in das 21. Jahrhundert getreten. Seit unserer letzten Begegnung vor einem Jahr wächst die konstruktive Zusammenarbeit zwischen unserem Gastland, der Bundesrepublik Deutschland, und meiner Heimat, Saudi Arabien. Unter den Highlights des Jahres möchte ich die offizielle Einweihung der Botschaft am 9. Februar dieses Jahres durch Seine Exzellenz Herrn Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle und Seine Königliche Hoheit den saudischen Außenminister nennen. Zahlreiche eminente Gäste erwiesen uns die Ehre. Leider war es uns aufgrund des begrenzten Raumes nicht möglich, noch mehr Gäste einzuladen. Auch in diesem Jahr besuchten hochrangige deutsche Delegationen meine Heimat. Um nur einige zu nennen: Herr Bundeskanzler a. D. Gerhard Schröder besuchte vom 16. bis 20. Januar 2011 mit einer Delegation des Nah- und Mittelostvereines, dessen Ehrenvorsitzender er ist, Saudi Arabien. Vom 21. bis 26. Januar besuchte eine Delegation der Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeberverbände und der DAFG, unter der Leitung von Arbeitgeberpräsident Prof. Dieter Hundt und Hussam Maarouf, Vizepräsident der DAFG, Saudi Arabien. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit besuchte Saudi-Arabien auf Einladung Seiner Königlichen Hoheit des Gouverneurs von Riad vom 25. Februar bis zum 1. März zu Kooperationsgesprächen. Saudi-Arabien gehört zu den wichtigsten Handelspartnern Deutschlands in der arabischen Welt: Im Jahre 2010 exportierte Saudi-Arabien Waren im Gesamtwert von 259,3 Milliarden Dollar, davon nach Deutschland in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar. Im selben Jahr importierte Saudi-Arabien Waren in Höhe von 99,2 Milliarden Dollar, davon aus Deutschland in Höhe von 6,2 Milliarden Dollar Durch den Bau von 11 neuen Wirtschaftsstädten in SaudiArabien erwartet man ab 2020 eine Erhöhung des Bruttoinlandproduktes um 150 Mrd. US $/Jahr. Es werden auch ca. 1,7 Mio. neue Arbeitsplätze geschaffen. Das BIP pro Kopf Einkommen steigert sich auf 33.500 US$. Die geschätzten Kosten aller 11 neuen Städte liegen bei 400 Milliarden US Dollar. Die Wirtschaftsstädte bieten ein Model für die Entwicklung des Landes. Die Herausforderungen sind enorm, aber sie können überwunden werden. Saudi Arabien ist bemüht sich in die Weltwirtschaft zu integrieren, deshalb müssen die Nicht - Erdöl Exporte expandiert werden. Das Landbridge Projekt: Modernisierung des jetzigen Eisenbahn Netzes von ca. 1000 km und Erweiterung des Schienennetzes um weitere 3200 km. Eine Eisenbahnverbindung von der Westküste am Roten Meer zur Ostküste am Arabischen Golf sowie Nord-Süd Verbindungen. Es wird auch eine hoch moderne schnelle Intercityverbindung, mit Zuggeschwindigkeiten von 300km/Stunde gebaut um die heiligen Städte Mekka und Medina über Jeddah für Hajj und Umrah Pilger zu verbinden. » „Saudi-Arabien gehört zu den wichtigsten Handelspartnern Deutschlands in der arabischen Welt.“ 11 11 12 Ost West Kultur „Saudi-Arabien ist im Begriff, eine der dynamischsten Wirtschaftsregionen und zur größten Volkswirtschaft im gesamten Mittleren Osten zu werden.“ East West Culture Es besteht kein Zweifel, Saudi-Arabien ist im Begriff, eine der dynamischsten Wirtschaftsregionen und zur größten Volkswirtschaft im gesamten Mittleren Osten zu werden. Und damit einen zentralen Platz in einer arbeitsteiligen Weltwirtschaft zwischen Asien im Osten, Europa und Amerika im Westen und Afrika im Süden einzunehmen. Es freut mich, Ihnen mitzuteilen, dass die Anzahl der saudischen Studenten in Deutschland in diesem Jahr auf derzeit 717 Studentinnen und Studenten gestiegen ist. Ab Mitte Januar 2012 werden 375 einzigartige archäologische Artefakte aus Saudi Arabien zum ersten Mal in Deutschland im islamischen Teil des Pergamonmuseums Berlin unter dem Titel „Roads of Arabia“ für 8 Wochen präsentiert werden. Die Ausstellung kommt direkt aus der Hermitage in St. Petersburg nach Berlin. Erwähnen möchte ich auch, dass es geplant ist, ein Generalkonsulat in Frankfurt dauerhaft zu eröffnen und im Sommer 2012 wollen wir versuchsweise über die Sommermonate auch ein Konsulat in München eröffnen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, es gibt einen Film über das moderne Saudi Arabien mit dem Titel „Arabia 3D“. Da die Technik in diesem Hotel es nicht erlaubt, einen 3D-Film zu zeigen, erlaube ich mir, Ihnen heute während des Essens eine reguläre Version dieses Filmes zu zeigen. Liebe Freunde, was wären wir Männer ohne die Hilfe unserer Damen? Was wäre ein Botschafter ohne zuverlässige, engagierte und loyale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Daher möchte ich an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Botschaft mit all ihren Attachés, Saudi Arabian Airlines und deren Ehefrauen, für Ihre tatkräftige Hilfe danken. Wann immer etwas zu tun ist, sind sie hilfsbereite Geister, so dass alles für den Ablauf des heutigen Abends gut vorbereitet wurde. Last but not least danke ich Ihnen allen, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind, denn jedes Fest kann nur so gut werden wie seine Gäste. Ich beende nun meine Ansprache mit dem angenehmen Satz: Das Büffet ist eröffnet! Guten Appetit! Minister stresses that education continues to have top priority His Excellency Dr. Khalid Al Anqari, the Minister of Higher Education in Saudi Arabia, took the opportunity on the introduction of the national budget to hail the development of the Kingdom of Saudi Arabia. The Minister stressed that such large budget figures are actually a sign of the fruitful national development witnessed in the Kingdom at many fields including higher education. Careful reading of budget allocations would conclude that education, at all levels, has top priority for King Abdullah. 24 percent of the budget will be spend on education. This includes general education and schools as well as higher education institutions. In addition to the support for the projects and programs conducted by the ministry, generous budgets were allocated for all Saudi universities to carry on their work and continue building up of their infrastructure. Dr. Al Anqari stressed that his ministry will also continue to fund the King Abdullah Scholarship Program which gives many young Saudis the opportunity to study abroad. The Minister expressed also his pleasure that the new budget will supply funds for a new Saudi electronic university. He concluded his statement by extending thanks and appreciation to the Custodian of the Two Holy Mosques King Abdullah and His Royal Highness Crown Prince Naif on the support and patronage for higher education institutions. 13 14 Ost West Kultur Prince Sultan bin Salman at the opening of the exhibition “Roads of Arabia” An exhibition in the Pergamonmuseum in Berlin shows archeological treasures from Saudi Arabia The 25 January 2012 was a good day for German-Saudi Arabian relations. It was in more than one aspect a day to celebrate, as it was the opening of the great and impressive exhibition “Roads of Arabia” in the Pergamonmuseum in Berlin. The large room in front of the Pergamon Altar and even its stairs were crowded with people. There are not many exhibition openings that draw so much attention; particularly on a Wednesday afternoon. It is the fourth station of this astonishing collection after it already travelled to Paris, Barcelona and St. Petersburg. In Berlin there are even 80 more objects on display than in the previous museums. They come from private collectors and Austrian and Swiss museums and make the director of the Islamic Museum in Berlin, Stefan Weber, particularly proud of this exhibition. It will be for the first time that a large collection of Saudi Arabian artifacts will be on display in Germany. Some of them are really spectacular and range from 6000 year-old anthropomorphic stelae depicting faces that seem almost modern, fine works in glass and metal from Roman antiquity, and impressive only recently discovered - egyptianized colossal statues. The exhibition is chronologically arranged and covers a terrain of 1300 square metres. It makes archaeology an immediate experience and offers visitors a unique panorama of the cultural history of the Arabian Peninsula. Visitors will also see spectacular objects from the Kaaba itself and the city of M ecca; some of them loaned by the Royal Embassy of Saudi Arabia in Berlin. This also gives proof of the high level of backing this exhibition received. It falls under the auspices of King bdullah and the President of the A Federal Republic of Germany, Christian Wulff. The special occasion of the opening was also marked by the presence of the Vice-President of the Saudi Commission for Tourism and Antiquities, Ali Al Ghabban, the A mbassador of Saudi Arabia, His Excellency Prof. Dr. Ossama Shobokshi and the cultural attaché Prof. Dr. Fahad Al Habeeb. Among the German speakers were the Mayor of Berlin, Klaus Wowereit and the Director of the Prussian Cultural Heritage Foundation Michael Eissenhauer. If there is one thing to learn from this exhibition – besides the craft and talent of the artists – it is one fact: Saudi Arabia was - despite its harsh climatic conditions - never an isolated place. It has always been at the crossroads of different cultures. And this continues until today. The exhibition took its name from the fact that many trade routes passed the country on the A rabian Peninsula. These merchants carried more than just exotic spices, fine cloths or jewelry. They also brought new ideas, new fashions and new recipes. This exchange and communication with the traditional resulted in something new and often exciting which can now be admired in the Pergamonmusem. The exhibition will be open until Monday 9 April 2012. „Wir vermissen Studenten aus Saudi-Arabien“ Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, zeigt sich in seinem Gastbeitrag für „Ost West Kultur“ davon überzeugt, dass Berlin genau der richtige Platz für Studenten, Institutionen und Unternehmen aus Saudi-Arabien ist Ich liebe meine Stadt, ich bin gerne Regierender Bürgermeister von Berlin. Und als Stadtoberhaupt bin ich auch gern der oberste Werber für die deutsche Hauptstadt. Berlin hat sich in den vergangenen 20 Jahren, seit dem Fall der Mauer und seit der deutschen Vereinigung, zu einer faszinierenden Metropole mit internationaler Ausstrahlung entwickelt. Kunst und Kultur spielen dabei eine zentrale Rolle. Berlin ist eine weltoffene, liberale und tolerante Stadt. Bei uns kann jeder nach seiner Facon selig werden. Damit beziehe ich mich auf einen großen preußischen König, dessen Name sich vor allem mit religiöser Tole- ranz verbindet. Tolerant sind die Berlinerinnen und Berliner auch in Hinsicht auf Herkunft, Geschlecht und Lebensstil anderer Menschen. In unserer Stadt leben Bürgerinnen und Bürger aus mehr als 180 Nationen. Wir haben erkannt, dass diese große und bunte Vielfalt für uns alle ein Kapital ist. Diese Vielfalt macht Berlin zu einer jungen und kreativen Metropole. Das gilt in Wissenschaft und Wirtschaft ebenso wie in der Kultur. Und diese Vielfalt macht unsere Stadt zu einem attraktiven Partner rund um den Globus. Unsere Verbindungen und Kontakte mit unseren saudischen Freunden spielen dabei eine wichtige Rolle. 2007 hatten wir die Ehre, Seine Majestät, König Abdullah, in unserer Stadt zu empfangen. Sein Besuch im Berliner Rathaus, meinem Amtssitz, ist mir in bester Erinnerung. Er hat das Tor zu einer engen Kooperation zwischen der saudischen Hauptstadt Riad und Berlin weit aufgestoßen. Im Mai 2010 folgte der Besuch des Gesundheitsministers Al-Rabeeah. Ebenfalls im Mai vergangenen Jahres durften wir Seine Königliche Hoheit, Prinz Salman bin Abdul Aziz, in Berlin empfangen. Bei der Deutsch-Saudi-Arabischen Wirtschaftskonferenz hat sich unser Gast ein persönliches Bild von der Leistungskraft unseres Industrie- und Wissenschaftsparks Adlershof machen können. Dennoch betone ich ganz eindeutig: Die gegenseitigen Kontakte besonders im kulturellen Bereich und ebenso in den Feldern Wissenschaft, Forschung und Bildung bergen noch ein großes Potenzial zur weiteren Entfaltung. Das Königreich Saudi-Arabien und meine Stadt haben unsere gemeinsamen Möglichkeiten, in der wirtschaftlichen Kooperation voneinander zu profitieren und den Meinungsaustausch über gesellschaftliche Themen auch da zu fördern, wo es unterschiedliche Sichtperspektiven gibt, bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Berlin ist ein Zentrum der Solarenergie. Wir haben in diesem Bereich zahlreiche Forschungseinrichtungen, aber auch eine große Zahl erfolgreich am Markt aktiver Unternehmen. Auch wenn Saudi-Arabien einer der größten Öl-Produzenten der Erde ist, so wissen wir doch, dass auch auf der arabischen Halbinsel das Bewusstsein von der Endlichkeit unserer gemeinsamen Ressourcen zu technologie- und wirtschaftspolitischen Konsequenzen geführt hat. Und außer Öl hat Saudi-Arabien auch Sonne im Überfluss. Das sind – an einem Beispiel aufgezeigt -- Bedingungen für zukunftsgerichtete Zusammenarbeit, wie sie kaum idealer sein könnten. Wichtig ist mir zu unterstreichen, dass die Berliner Wirtschaft sehr großes Interesse an der Zusammenarbeit mit 15 16 Ost West Kultur saudischen Unternehmen und Institutionen hat. Rund 20 Berliner Firmen haben mich Ende Februar 2011 auf meiner fünftägigen Reise nach Saudi-Arabien begleitet. Die Zusammensetzung meiner Begleitung machte dabei klar, wie breit gefächert das Interesse unserer Wirtschaftsvertreter ist: Neben Energie und insbesondere Solarenergie stehen die Themen Gesundheit, Umwelt, Wasser, aber auch Bildung und Ausbildung auf der Agenda dieser Firmen. Ich weiß von den Ambitionen der saudischen Regierung im Bereich des nachhaltigen Bauens und einer modernen Architektur, aber auch bei der Lösung der Probleme, die mit der Wasserversorgung und mit dem raschen Wachstum des Straßenverkehrs verbunden sind. Auf diesen Feldern sind die Kompetenzen Berliner Stadtplaner, Architekten und vieler Fachleute aus dem Verkehrswesen und der Wasserwirtschaft groß. Wichtig sind auch die Möglichkeiten, im Bereich der Verwaltung bis hin zum Feuerwehrwesen zu kooperieren. Dabei bestehen schon in der Gegenwart vitale und effektive Beziehungen. Zwei Beispiele: Unser Krankenhauskonzern Vivantes steht ebenso in enger Verbindung mit Saudi-Arabien wie unser großes, angesehenes und traditionsreiches Universitätsklinikum, die 300 Jahre alte Charité im Herzen unserer Stadt. Aber es liegt auf der Hand, dass noch vieles mehr möglich ist. Berlin East West Culture bietet beispielsweise exzellente Bildungsmöglichkeiten. Neben der Freien Universität Berlin, an der ich selbst die Rechte studiert habe, sind in Berlin die Technische Universität und als älteste die Humboldt-Universität sowie die Universität der Künste. Damit nenne ich jedoch nur die vier wichtigsten Einrichtungen der höheren akademischen Bildung und wissenschaftlichen Forschung. Was wir aber an unseren Hochschulen vermissen, das sind Studentinnen und Studenten aus Saudi-Arabien. Saudische Studenten gehen in die USA oder ins Vereinigte Königreich, und auch in Frankreich und selbst in der Volksrepublik China sind mehr junge Saudis zum Lernen als in Berlin. Vielleicht kann ich mit diesem Artikel ein wenig dafür werben, bei der Auswahl der Studienorte unter jungen Bürgerinnen und Bürgern in Saudi-Arabien für Berliner Universitäten zu werben. Seien Sie versichert, dass unsererseits großes Interesse besteht, ganz besonders von der Technischen Universität mit ihren Ingenieurs-Studiengängen ist mir das bekannt. Und ich möchte noch ein weiteres beispielhaftes Gebiet ansprechen, auf dem noch mehr möglich ist: Das ist der kulturelle und kulturwissenschaftliche Bereich. Berlin hat auch in der Islamischen Kunst viel zu bieten. Wir sind stolz auf die Sammlungen unseres 1904 gegründeten Museums für Islamische Kunst, das sich heute auf der zum „Unser Krankenhauskonzern Vivantes steht ebenso in enger Verbindung mit Saudi-Arabien wie unser großes, angesehenes und traditionsreiches Universitätsklinikum, die 300 Jahre alte Charité im Herzen unserer Stadt.“ Weltkulturerbe zählenden Museumsinsel befindet, und Berlin ist außerdem Standort des 1829 gegründeten und weltweit renommierten Deutschen Archäologischen Instituts. Das DAI führt seit 2004 das archäologische Kooperationsprojekt mit der Saudi Commission for Tourism and Antiquities (SCTA) in der Oase Tayma durch, einer der bedeutendsten archäologischen Stätten Saudi-Arabiens. Dabei nutzt das DAI seine enge Vernetzung mit zahlreichen anderen Forschungseinrichtungen in Berlin. Wir sind im übrigens sehr dankbar dafür, dass wir gemeinsam das Ausstellungsvorhaben „Roads of Arabia“ gemeinsam durchführen, das mit großer Sicherheit zu einem kulturellen Höhepunkt im Ausstellungswesen unserer Stadt werden wird. Ich fasse meine Überlegungen so zusammen: Berlin setzt auf den Ausbau der Beziehungen zum Königreich Saudi Arabien und seiner Hauptstadt Riad. Berlin ist eine kulturell inspirierende und wirtschaftlich dynamische Metropole. Mit exzellenten Hochschulen und jungen, aufstrebenden Unternehmen – insbesondere in den Bereichen Wasser und Energie sowie Stadtplanung und nachhaltiges Bauen – zählt Berlin zu den innovativsten Regionen Europas. Berlin ist ausgewiesene Stadt der Gesundheit und Zentrum der Forschung auf dem Gebiet der Archäologie. Das Fazit meiner Darlegungen ist ganz eindeutig: Berlin und Riad können auf ihrem Weg in die Zukunft viel von einander lernen und sich gegenseitig befruchten. Berlin ist „place to be“ gerade für junge Leute auch aus Saudi-Arabien und für saudische Institutionen und Unternehmen. Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin Greetings of the Saudi Arabian Ambassador in the Netherlands His Excellency Abdullah bin Al-Shaghrood It is a great honor that I may address my sons and daughters, the Saudi students in the Netherlands, in this edition of the magazine East West Culture. I highly appreciate the great efforts by the publishers of this cultural magazine. It gives us vital insights into the academic studies and lives of our students. I therefore thank everyone who contributes to the publication of this important magazine. The Custodian of the two Holy Mosques, His Majesty King A bdullah bin Abdul Aziz, always paid great attention to all aspects of education. He is well aware that knowledge is the most important source for the further progress of our society. Therefore His Majesty strongly supports the qualification and education of our young generation. He enables many of them to study abroad and become familiar with new cultures, because he knows that the country will benefit from it – culturally, socially and economically. Thanks to the King Abdullah Scholarship Program many students can now study a wide range of subjects abroad. They will all play an important part in the ever growing importance of the dialogue with other cultures. Our country invests a lot to enable our young generation to study abroad. At the same time our students have to acknowledge the importance of their studies and regard themselves - in the Netherlands and elsewhere - as impeccable representatives of our country. I wish my sons and daughters, the students in the Netherlands, all the best and a successful time abroad. “… knowledge is the most important source for the further progress of our society.” 17 18 East West Culture East West Culture Greetings from Prof. Dr. M. Paul, President Maastricht University It is our great pleasure to be a preferred partner of the King Abdullah Scholarship Programme (KASP) and we are proud in contributing to train and educate the future generation of medical doctors for Saudi Arabia. Established in 1976 Maastricht University, being the European pioneer in Problem Based Learning (PBL) i.e. the learning methodology at all faculties, has a history of embarking on the most important endeavors within Academia. The revolutionary KASP is a great chance for all gifted Saudi students to foster their talents, learn about other cultures and languages and to become global citizens. We have currently around 165 KASP students enrolled in our programmes and we greatly enjoy their contribution to Maastricht University’s international student population. Saudi students are brave and courageous in taking the step to move abroad and find their way in a country with different culture and tradition. All of them are ambassadors of the Saudi culture, religion and behavior. We therefore support students in organizing e.g. Eid celebrations and in explaining other students the essence of Islam, Arab poetry, traditional dress and cuisine. When it comes to the premedical and medical studies program the performance of Saudi students has increased in the last 5 years to a level at which we have no doubt, the returning medical doctors will be great assets to their home country. At Maastricht University we are inspired by quality and it is thanks “Saudi students are brave and courageous in taking the step to move abroad and find their way in a country with different culture and tradition.” to our relationship management that we have embarked on this project of education and mutual understanding. For us the competition of the future is collaboration, bridging and partnerships. The academic challenges and its organizational complexity in today’s world calls for interdisciplinarity and a spirit of collaboration. Since 2008, Maastricht University has entered a partnership with HE Sheikh Suleiman Al Rajhi to establish a medical college and teaching hospital in his home region Al Qassim. Furthermore, numerous PBL workshops and training the trainers courses have been provided in this framework but also directly from our School of Health Professions Education (SHE). Together with Qassim University we are now developing an international progress test for medical students to further advance assessment measures beyond our national borders. The University and the global society need a direct connection and we are confident that with our Saudi students and University partnerships, more understanding and learning can occur between Arabs and Europeans, not only academically but also on a personal and human level. Working hand in hand with the Cultural Office in general and the Cultural Attaché Prof. Al Habeeb in particular is a vital aspect in making this project a success. HE the Minister of Higher Education Dr. Al Anqari has for the third time invited Maastricht University to the International Exhibition and Conference for Higher Education and Research in 2012 and we are honored to attend. Maastricht University is proud to be part of such a visionary project under the auspices of the custodian of the holy mosques His Majesty King Abdullah. Professor Martin Paul is president of Maastricht University since May 2011. He was vice president of the Executive Board and Dean of the Faculty of Health, Medicine and Life Sciences at Maastricht University Medical Center (MUMC+). Martin Paul studied medicine at Heidelberg University in Germany and did his thesis work in pharmacology at the University of California San Diego (UCSD). Following his graduation from medical school in 1986 he was employed as a research fellow in cardiovascular medicine at Harvard University and Brigham & Women’s hospital in Boston. Professor Paul has authored more than 200 research papers in the fields of molecular medicine, clinical and experimental pharmacology and cardiovascular disease. He has been active in several professional organizations, for example as president of German Society of Experimental and Clinical Pharmacology and Toxicology and as Chairman of the European Council for Cardiovascular Research. Apart from his career as a scientist and educator, Professor Paul has worked actively to improve academic management on the European level. In this context he has acted as chair of DEAN, a European Network of deans and academic managers from all academic disciplines. In addition he has been serving on the board of ESMU, the European Center for Strategic Management of Universities. Professor Paul is also playing a role as member of several boards in providing scientific advice or supervision of academic institutions in Europe. “Maastricht University is proud to be part of such a visionary project under the auspices of the Custodian of the holy Mosques His Majesty King Abdullah.” 19 20 East West Culture 21 “Our Goals in Higher Education are so similar” Sibrandes Poppema, President of the Dutch University of Groningen, on the co-operation with Saudi Arabia The editor of this magazine asked me to write a few lines about the experiences I have with the Arab world, and more in particular with the Higher Education institutions in Saudi-Arabia. As President of the Executive Board of the University of Groningen (the Netherlands) it’s an honor for me that institutions like mine can cooperate so closely with institutions in your country, the more so because cooperation in higher education is a very important basis for working for a better world. This opinion, which is shared by my colleagues in Saudi Arabia, is my personal drive for spending efforts and energy in this particular position I committed myself to a few years ago. My first encounter with the Arab world was when I still was the Dean and vice-president of the Board of our University Medical Center five years ago. A delegation consisting of several people from the Middle East came to Groningen, and we received them both at the central level of the University as well at our Medical Center. Upon returning to my office at the hospital, the members of the delegation were very enthusiastic about the medical premises they visited, and asked me whether close cooperation could be considered, more in particular: whether students from Saudi-Arabia might do their medical studies in Groningen. And though I immediately reacted in a positive way to this proposal, we had to overcome several bureaucratic and legal hurdles before the first students came to Groningen. The fact that our minister of Higher Education at that time, Mrs. Maria van der Hoeven, considered education as an export product of the Netherlands, helped us to overcome these obstacles, and the first group of students in Medical Sciences came to Groningen. The help of the Embassy of the Netherlands in Riyad and the Embassy of the Kingdom of Saudi Arabia in the Hague and the Cultural Attaché and his staff in Berlin were indispensable at making the program a success. Later I visited Saudi Arabia for the first time myself. We were received warmly by several universities, like the Prince Mohammed Fahd University in Khobar, and the King Fahd University in Al-Hasa. At a later visit I was also welcomed by the ruler of the Eastern Province, Prince Mohammed bin Fahd himself and I was struck by the fact that our goals in higher education were so similar. It was clear from the start that the King and the Saudi government, and especially the Minister of Higher Education Dr. Khalid Al Anqari (whom I consider as a friend from the University of Groningen now), strongly stimulated the international cooperation of Saudi universities with universities all over the world, which made it very easy and attractive for us to start and tighten the connections with our Saudi colleagues. The specific Dutch circumstance that we are a country in which English is not the main language, but where one can easily live and learn with a sufficient knowledge of English, made cooperation even more attractive to our Saudi partners. For us it is clear that the knowledge of English at high level is an indispensable condition for being successful as an international student, and that is one of the reasons that the University of Groningen pays much attention to the preparatory year, in which all our Saudi Arabian students at present take part before starting their real study in Medical sciences. By the way: students in Medical sciences also have such a preparatory year in Saudi Arabia itself, so there is nothing new about this. What I experienced was that the people of Saudi Arabia have a real good nose for quality, both in education and research as well as in their facilities. A fine example is the fact that one of the Saudi universities chose the best quality anti allergic tapestry from the well known Dutch company DESSO when furnishing new building in their new campus. The same goes for education, and we were really proud that –for example- the King Faisal University was so impressed by our medical curriculum that they wanted to buy it from us: this medical curriculum is – in their words - simply the best. Our three main academic and strategic focus areas (healthy ageing, energy and a sustainable society), do also appeal to Saudi-Arabian universities and Higher Education authorities, and we are convinced that we can cooperate in all these fields very closely with our Saudi Arabian partner universities now and in the future. One of the many tokens of mutual interest and cooperation was the organization of the annual conference of the Arab European University Association in Groningen, in July 2011. With the support of the Saudi-Arabian and Dutch Ministries of Higher Education, Saudi Aramco and Springer Verlag, we were extremely proud to be able to receive our Arabian friends in our University Academy Building. Another honor which was highly appreciated was given to me as a person, by being asked as a guest of the Ministry of Higher Education at the International Exhibition & Conference in Higher Education, IECHE, where the 100 best global universities are invited to interact “What I experienced is that the people of Saudi Arabia have a real good nose for quality.” with the universities of the Arab world. This exhibition and conference gave us a great opportunity to learn even more about our Arab friends and colleagues, who share the wish to improve both education and research and – as a result from that – to improve the world. It also is a great opportunity to meet our prospective Saudi students. I sincerely hope that we can continue as well as expand the contacts with this fascinating part of the world. Sibrandes Poppema, President of the University of Groningen 22 East West Culture East West Culture How an old short wave radio brought Arabian culture to my Dutch home Gert Borg, the new Dutch Educational Consultant in Saudi Arabia introduces himself My name is Gert Borg, I’m 58 years old and I work since 1 October 2011 at the Netherland’s Embassy in Riyadh as counselor for Higher Education. It is my job to support and initialize co-operation in the field of Higher Education between Saudi-Arabia and the Netherlands. I assist with practical things such as visa and a short introductory program, mainly for the Saudi students who are selected to study in the Netherlands through the King Abdullah Scholarship Program. A long time ago, in 1971 after High School, I decided that I wanted to study Oriental Languages, and more specifically Semitic Languages. That this choice was not an obvious one became clear when I found that I was the only student in a Department that hadn’t seen any main course students for years. One of the main fortunate developments in the last decades has been a steady growth of enrollments and nowadays students may number up to 60 or 70 at all Oriental Departments in Holland. In the 70’s the emphasis lay on the classical background of these exotic languages. So I studied Arabic, a bit of Hebrew and – very fanatically – Ugaritic. After a few years I could read texts like the 9th century Kitâb al-Aghânî, but I hardly spoke a word of Arabic. This all changed when I stumbled upon an old worn down radio that covered the short wave band. It gave me the opportunity to listen to Arabic radio stations: my favorites were Radio Kuwait and in the evening Radio Cairo. Listening to Arabic while meticulously reading and preparing texts helped a lot to improve my pronunciation and finally I decided to stay in Egypt for some time. In those days it was still an adventure whereas now people travel to Thailand or Cuba just for a holiday. Gert Borg studied Semitic Languages and Literatures at the Radboud University Nijmegen, specializing in Arabic and Arabic Literature. After his MA he became a lecturer for the teaching of Arabic. In 1989 he became Director of the Netherlands Flemish Institute in Cairo until 1991 and he held the same position once more from 2003 until 2006. Mr. Borg received a PhD in Humanities in 1994 on a publication with the title “Mit Poesie vertreibe ich den Kummer meines Herzens; eine Studie zur arabischen Trauerklage der Frau”. He also published various articles on Arabic Literature and Linguistics. And finally while strolling through Cairo I picked up the spoken Egyptian language. The decision to go abroad had severe consequences: I fell deeply in love with Egypt and the Egyptians and this love affair for the Arab world never stopped when I later visited other countries. I started to teach Arabic at my alma mater, the University of Nijmegen, and later taught Classical Arabic Literature while I prepared and finalized my Ph.D. thesis about pre-Islamic marâthî (dirges) composed by women like for instance al-Khansâ’. My academic career was interrupted twice: from 1989 to 1991 and later from 2003 to 2006 I was managing director of the Netherlands-Flemish Institute in Cairo, an academic institution that is supported by the Universities in Holland. Over the years I have emphasized in discussions with my students that the Arab world is a most fascinating region and that being absorbed by it widens the perspective on humanity as such in two directions: East and West. I often tell them this paraphrase: “East and West, both in you shall meet”. The Dutch Girl who conquered the Lecture Hall The unusual story of Aletta H. Jacobs (1854-1929) and how a minister paved the way for her to become the first female student just one week before his death As University students begin a new academic year in The Netherlands, how many of the women among them are aware that the very first of their number began her academic career 130 years ago? Aletta Jacobs was a pioneer in more ways than just this though, and she‘s still very much remembered in The Netherlands today. She was the first female student in the Netherlands. Born the eighth of twelve children (six boys and six girls) to a physician father, Jacobs’ parents valued education for both their male and female children. Her father‘s favorite, as a child Jacobs only wanted to grow up to be a physician like her father and her eldest brother; she didn‘t set out to forge a path for other women to follow and she didn‘t set out to change the world. Yet, her drive for an education caused both her and her parents to challenge the system even while she was just a schoolgirl. In the nineteenth century, boys and girls had the same elementary education. Advanced education for girls included languages, art, music, handicrafts, and social skills to prepare them for a lifetime in the home, while a high school education for boys included mathematics, history, Greek, and Latin which prepared them for a college education. Although girls were not permitted to enroll in the boys‘ high school, Jacobs’ father convinced the local school master to allow her to audit his classes for boys, enabling her to learn the subjects which she would need to enter college. Eventually, this simple act led to high schools throughout the Netherlands being opened to girls. After leaving high school, Jacobs went to live with a pharmacist brother whose assistant taught her the trade. Passing her assistant pharmacist exam, Jacobs wrote minister Thorbecke and asked him for special permission to enter the university in Groningen. He granted her a one year temporary, probationary admittance to the university. In the spring of 1872, rumors began circulating that Thorbecke was seriously ill. Fearing that he would die and that the next minister would not be so accommodating to her wish to enter the university, Jacobs took the exams she felt she could pass, sent the results to Thorbecke, and petitioned him to make her a permanent student six months ahead of schedule. Jacobs writes, “Two days after Thorbecke‘s death, on June 5, 1872, I received the permission, complete with a funereal black border. It was dated May 30, 1872, and an accompanying letter informed me that the granting of this request had been one of the minister‘s last official acts.” Nothing special anymore In October 1876 she continued her studies at Amsterdam University. She received her medical degree on April 2, 1878, and her medical doctorate on March 8, 1879 at the University of Groningen. 23 24 East West Culture East West Culture “Dutch Muslims must stop behaving like victims” An Interview with Prof. Dr. Maurits Berger who holds the chair of Islam in the contemporary West at the Institute for Religious Studies, and the Sultan of Oman Chair of Oriental Studies at Leiden University. He is also a lawyer, Arabist, consultant for the media, the Dutch parliament and ministries, and a judge in The Hague District Court. He has worked from 2003-8008 as a senior research associate with the Clingendael Institute for International Relations in The Hague, as well as a Journalist in Cairo and Damascus for seven years. Prof. Berger is currently teaching the following subjects: History of Islam in the West; Law and Religion of Minorities; Political Islam and European Jurisprudence of Islamic minorities. He is engaged in European public debates and policies regarding the Muslim world and Muslims in the West and his main fields of interests incorporate Islamic law, Political Islam and freedom of religion, as well as the relation between law and religion. He is actually searching the role and influence of Sharia in Western countries. Among some of his publications, we can mention: ”Religion and Islam in Contemporary International Relations”, “Bridge the Gap, or Mind the Gap? Culture in Western-Arab Relations”, “Islam in Europe: a clash of tolerances”,” Sharia – A Flexible Notion” and “Islamic Views on International Law”. How many students do you have at the Institute? How many are Dutch, and how many are foreign students? We have an average of 30 students per year in all religion departments. Foreign students are only on the MA level, and they are about 10 percent of our students. East West Culture: What are the basic objectives of the Institute for religious Studies at the University of Leiden? Prof. Dr. Mauritz Berger: The main goals of our education is to approach religion from a neutral, non-normative perspective, and to study religions in their theological, sociological, historical and psychological contexts. How do the Dutch students manage to know about the true Islam and from its original resources in Europe? We do not teach the ‘true’ Islam (see question 1): we only teach Islam from several perspectives – including its sources – whereby we encourage students to take an academic-critical look at religion. What are the degrees available at the Institute? We issue BA, MA and PhD degrees. The Arab Muslim youth in Europe are often negatively portrayed, what do you think they should act upon in order to gain the respect of the host societies? The problems of Westerners having wrong visions on Islam are an issue that is particularly addressed in our programs: we study the underlying reasons and the political, social and legal reactions. What are the conditions of Admission of foreign students for the programs at your institute? Foreign students must have sufficient language skills (English for MA, Dutch for BA), and degrees that are comparable to Dutch/European standards. Do you intend to establish any academic relations or student exchange between you and Arab Universities? We are presently working on possible cooperation with universities in Qatar and Oman. What is the Methodology followed by your Institute to urge Arab students chose to pursue their Islamic Studies at Leiden University rather than in any Islamic country? There are some, but very few scholarships for foreign students. Most foreign students at our institute have scholarships provided by their own governments. (We would actually welcome that very much, especially on the Master level, because we think that we can greatly contribute to Arab Muslims’ knowledge on Islam in general, and on Islam in the West in particular.) Do you think the European media are partly responsible for the often negative perception of Islam? The media is always blamed for the negative views on Islam, but as a former journalist I must say that this blame is too easily bestowed on the media, and denies the fact that the media is mostly a reflection of people’s attitudes. How can an Arab Muslim immigrant effectively counter the “negative Portrait of Muslims”? And what do you recommend the Arab communities in the Netherlands and the foreign Arab students to correct these perceptions? Part of our programme is to make Dutch Muslims understand how Europe, and Holland in particular, ‘works’, that is, how its legal, social, religious and political structures function. Only if Dutch Muslims know these structures, and if they have clear image of Islam, can they use them to their own advantage to counter wrong images about themselves. The most important point, however, is psychological: they must stop behaving and feeling as victims. Do you think there is a lack of self-criticism among Muslims and Europeans alike, and therefore all these social conflicts arise? Self criticism is indeed lacking among Muslims, but is gradually emerging (which is good). According to your perception and good knowledge of the Arabic world, what should western societies undertake to open up more toward Muslims and coexist with them without reluctance or criticism? European societies must realize that their political and legal liberties – which are essential to European society – may very well allow for certain conduct that is opposed to what Europeans are culturally used to. What is in your opinion the optimal procedure to urge Arabs and Muslims in Europe to integrate and cease being confined in their origin societies? Integration is best served if Muslims take part in society and grab the opportunities that they have, and are self-assured in their Islamic identity (that means, that they should not be defensive, and should not be offended if they are not always understood well). Also, a bit of humor is always helpful. Does your Institute organize any activities to correct the prejudices about Islam and Muslims, or assist the Arabic communities in the Netherlands to integrate? Our institute is very active in spreading information and raising awareness among Dutch society as well as among Muslims on the issue of Muslims and Islam and the Western reactions thereto. (Please note that also among European Muslims there are many different interpretations of Islam and Islamic identity). Do you not think that the ban of Hijab in Europe and the opposing of establishing mosques is a violation of individual freedom which all Europe calls for? There is no general ban on the hijab, nor on the building of mosques in Europe: to the contrary, in the Netherlands there are 450 mosques, and the hijab is worn in universities, schools and even in parliament. (This would be one of the reasons to have more students from the Arab world: to show them that discrimination of Islam and Muslims in Europe is not as simple as this. Moreover, most Muslims in Western Europe argue that they have more religious freedom here than they would have in any Muslim country, although they also experience more insults here than they would in Muslim countries). The Leiden University Centre for the Study of Islam and Society is an interdisciplinary and interfaculty centre of expertise, which was founded in January 2009. The Dutch Ministry of Education has made a subsidy of 2.35 million available for the centre. The main aim of the centre is to develop and reinforce teaching and research on Islam and Islamic societies. It seeks to provide an answer to the public demand for knowledge in the field of Islam’s principles, history, and resources, as well as to look into the relationship of Muslims to European countries, and the cultural mobility of Muslims as a news social structure in Europe. The centre’s key goals is to bundle and strengthen research on the history of Muslim minorities in western and eastern Europe, developments in Islamic jurisprudence and the evolving political and legal views on Islam and Muslims within western states. The majority of researches conducted in the centre focus on the interaction between Muslims and Islam within a minority situation in the West, and the reactions it provokes in the Western societies. 25 26 Ost West Kultur Ost West Kultur “Keine Kultur darf der anderen ihre Vorstellungen aufdrängen” Prof. Peter Heine ist einer der führenden deutschen Islamwissenschaftler. Er war u.a. Lehrstuhlinhaber in Münster, Bonn und Berlin. Bereits als sehr junger Mann bereiste er ausgiebig Afghanistan. Seine Studien führten ihn zudem häufig in den Irak. Im Zentrum seines Forschungsinteresses stehen vor allem kulturgeschichtliche Aspekte des Islam. Seine „Einführung in die Islamwissenschaft“ gilt als Standardwerk. Vor kurzem veröffentlichte er ein neues Buch mit dem Titel „Märchen, Miniaturen, Minarette: Eine Kulturgeschichte der islamischen Welt“. Wir hatten Gelegenheit, mit Ihm in seinem Haus in der Nähe Berlins über über Muslime in Deutschland, den Arabischen Frühling und den Wandel des Islamstudiums zu sprechen. East West Culture: Es gab und gibt es immer wieder Versuche, einen Dialog zwischen den verschiedenen Religionen und Kulturen zu führen. In wie weit halten Sie solche Dialoge für sinnvoll und wie sollten sie aussehen, dass sie etwas bewirken? Prof. Peter Heine: Der Mensch ist ein auf Dialog angelegtes Wesen. Ohne Dialog würde es keine religiösen, gesellschaftlichen oder politischen Strukturen geben. Daher ist Dialog zwischen Individuen, innerhalb von Gesellschaften und Kulturen unabdingbar. Im gegenseitigen Austausch entwickeln sie sich weiter. Ohne ihn würden sie stagnieren. Mit der Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten haben sich die Dialogmöglichkeiten in erheblichem Maß verbessert. Diese Möglichkeiten müssen aber auch genutzt werden. Leider reden Menschen häufig nicht miteinander, sondern aneinander vorbei. Dialog muss auf allen Ebenen gerade unter den Bedingungen einer modernen Kommunikationsgesellschaft immer wieder neu gelernt und geübt werden. Zum Dialog gehört, dass man den Anderen zur Kenntnis nimmt und ihn und seine Überzeugungen respektiert. Es geht bei einem Dialog nicht darum, dass einer seine Überzeugungen dem anderen aufdrängt. Vielmehr sollte man die verschiedenen Vorstellungen der Dialogpartner auf ihre innere Schlüssigkeit hin und auf vorhandene Gemeinsamkeiten prüfen. Man sollte vor allem nach diesen Gemeinsamkeiten suchen, darf aber das Trennende nicht außer Acht lassen. Der erste Schritt zu einem erfolgreichen Dialog sollte immer der Satz sein: „Ich habe verstanden, was du meinst.“ Vor fünf Jahren haben Sie, im Rahmen der Ersten Arabischen Kulturwoche in Berlin, eine Diskussionsrunde über Dialogkultur zwischen den Religionen geleitet und moderiert. Wo sehen Sie Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte zwischen dem Islam und dem Christentum? Der Dialog zwischen den Kulturen ist durch die modernen Kommunikationsmittel erleichtert, aber auch erschwert worden. Noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts war der Austausch zwischen den Dialogpartnern noch nahezu ausschließlich an die persönliche Begegnung gebunden. Dabei konnten Missverständnisse jeweils rasch korrigiert werden. Durch die elektronischen Kommunikationsmittel werden Missverständnisse, Fehleinschätzungen oder Ungenauigkeiten im Verlauf eines Dialoggeschehens millionenfach vervielfältigt und sind dann kaum noch aus der Welt zu schaffen. Darunter leidet vor allem der Dialog zwischen den Religionen. Ich habe in den vergangenen fünf Jahren den Eindruck gewonnen, dass sich die Dialogsituation nicht verbessert hat. Politische Vorgänge und militärische Auseinandersetzungen wie die westlichen Invasionen in Afghanistan und Irak oder die weiterhin komplizierte Lage im Nahen Osten belasten den Dialog. Die wachsende Fremdenfeindlichkeit in vielen westlichen Gesellschaften erschwert die Dialogsituation. Der Dialog bleibt weiterhin abhängig von Einzelnen und Gruppen, die auf den verschiedenen Feldern engagiert arbeiten. Dialog bleibt weiterhin das „Bohren dicker Bretter“. Was können Ihrer Meinung nach die westliche und die islamischeWelt voneinander lernen? Der Westen hat bis weit in das Mittelalter hinein von der islamischen Welt vieles gelernt, vor allem in den Bereichen der Medizin, der Naturwissenschaften, aber auch der Philosophie oder der Literatur. Selbst im Bereich des Kulinarischen hat der Westen Kochrezepte aus der islamischen Welt übernommen. Vor allem seit der Zeit des Kolonialismus war die islamische Welt gezwungen, in den Bereichen der technologischen oder medizinischen Entwicklungen die Errungenschaften des Westens zu übernehmen. Darin waren die islamischen Gesellschaften außerordentlich fähig. In kaum einem Bereich gab es religiös oder ideologisch begründete Vorbehalte gegen technologische Neuerungen. Im Verlauf der Entwicklung sah sich der moderne Westen kaum veranlasst, seine technologische Überlegenheit gegenüber der islamischen Welt aufzugeben. Inzwischen ist aber zur Kenntnis genommen worden, dass die Förderung wissenschaftlicher Entwicklungen nicht mehr abhängig von bestimmten Regionen ist und daher auch in Staaten der islamischen Welt vonstatten gehen könnte. Und wenn ich mir die Entwicklung der Universitätengründungen z. B. in den Staaten des Golf Kooperationsrates betrachte, wird das nicht mehr besonders lange dauern. Die grundlegende Feststellung ist, dass alle von allen etwas lernen müssen. Und es kann nicht angehen, dass die eine Kultur meint, der anderen ihre politischen, wirtschaftlichen oder ethischen Vorstellungen aufdrängen zu können. Vielmehr muss es darum gehen, mit einander eine akzeptable Form der Kooperation zu finden. Seit Monaten befinden sich mehrere arabische Länder im „arabischen Frühling“. Wo sehen Sie die Ursachen dafür? Was sind für Sie die wichtigsten Voraussetzungen für langfristige positive Entwicklungen in diesen Ländern? Bei dem „arabischen Frühling“ handelt es sich nicht um eine einheitliche Bewegung. Die Situation in Tunesien war eine andere als die in Ägypten oder im Jemen. Aber die Ursachen für den arabischen Frühling sind vor allem demographischer und sozialpolitischer Art. Vor Jahrzehnten hat man häufiger auf die „Bevölkerungsexplosion“ in verschiedenen arabischen Staaten hingewiesen, dabei aber die langfristigen gesellschaftlichen Konsequenzen nicht bedacht. Es gibt heute in der arabischen Welt eine Bevölkerungspyramide mit einer sehr überaus breiten Basis. Den jungen Menschen steht eine sehr schmale politische und wirtschaftliche Elite gegenüber. Die Legitimation der Eliten wurde von den jungen Menschen mehr und mehr in Frage gestellt. Den Eliten gelang es jedoch nicht, positive Reaktionen auf die Fragen der jungen Menschen zu formulieren. Sie sahen sich auch nicht in der Lage, für die zukünftigen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen tragfähige und überzeugende Konzepte zu entwickeln. Der jüngere Teil der Bevölkerung der arabischen Staaten hat durch die modernen elektronischen Kommunikationsmittel eine gute Kenntnis der modernen westlichen politischen Systeme und der verschiedenen Formen der Partizipation der Bevölkerung an politischen oder wirtschaftlichen Entscheidungen, aber auch die Fähigkeit des raschen Austauschs von Informationen. Diese Kompetenz wurde von den Eliten und den jeweiligen Sicherheitsdiensten unterschätzt. Für die Zukunft wird es darauf ankommen, ob die akademisch gebildeten Gruppen aus Mittelstandsfamilien in der Lage sein werden, für die Gesellschaften akzeptable politische Konzepte zu entwickeln und die persönliche Situation der Bevölkerung zu verbessern. Dies wird ein langwieriger Prozess sein, der noch viele Opfer fordern wird. » 27 28 Ost West Kultur East West Culture In Deutschland gibt es zahlreiche, zumeist kleine Einrichtungen, die sich für die Entwicklung der kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den arabischen Ländern einsetzen. Was sollte Ihrer Meinung nach besser gemacht werden, um solche Brückeneinrichtungen effektiver zu machen? Diriyah – the true birthplace of Saudi Arabia Zahlreiche muslimische Gruppen und Organisationen bemühen sich in Deutschland um eine Verbesserung der hier lebenden Muslime und um den Dialog mit der Mehrheitsgesellschaft. Trotz aller nationalen, ethnischen und religiösen Unterschiede, sollte die Kooperation zwischen den einzelnen Gruppen sich verbessern. Eifersüchteleien und Konkurrenzdenken ist kontraproduktiv. Die Gruppen sollten sich auf die Gemeinsamkeiten konzentrieren und nicht immer wieder auf die Differenzen hinweisen. Riyadh is not only the capital of Saudi Arabia. It is also the largest, busiest, fastest growing and most vibrant city. Though it is a very young capital it has deep historic roots. Looking for these roots you can either drive to Riyadh’s city centre – or to Diriyah. Muss Integration die Aufgabe der eigenen kulturelle Identität bedeuten? Oder welche Möglichkeiten sehen Sie eine gelungene Integration und die Bewahrung der eigenen kulturelle Identität zu verbinden? Integration kann nicht bedeuten, dass Muslime ihre Identität und ihre kulturellen Traditionen in Bausch und Bogen aufgeben. Dann hätte man es mit Assimilation zu tun. Aber auch eine Segregation von der Mehrheitsgesellschaft ist keine Lösung. Dann entstünden Parallelgesellschaften, die politisch und gesellschaftlich problematisch sind. Muslime in Deutschland sollten die Kultur und Politik der Mehrheitsgesellschaft besser kennenlernen und sich in allen öffentlichen Bereichen engagieren. Sie gewinnen dann mehr Verständnis für die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, deren Vorzüge und Risiken. Zugleich sollten sie die Herkunftsdeutschen intensiver mit dem Islam vertraut machen. Es handelt sich um einen komplexen wechselseitigen Prozess, der von beiden Seiten Toleranz erfordert. Wie hat sich die Islamwissenschaft in Deutschland in den letzten Jahren entwickelt? Welche Haupttendenzen beobachten Sie? Die Islamwissenschaft als kultur- und religionswissenschaftliche Disziplin hat in Deutschland eine Tradition von ca. 150 Jahren. Die deutsche Islamwissenschaft ist keine islamischtheologische Einrichtung. Sie gehörte lange zu den „kleinen Fächern“, weil ihre Studentenzahlen sehr gering waren. Man befasste sich vor allem mit philologischen Fragen. Seit dem Ende der 1970er Jahre hat sich die Studentenzahl stark erhöht. Unter diesen Studierenden sind heute auch viele Hörer, die aus muslimischen Familien in Deutschland stammen. Viele suchen dabei Wissen über ihre eigene Kultur, das sie auf Grund ihrer Diaspora-Situation nur auf diese Weise gewinnen können. Diese neuen Studentengenerationen forderten aktualitätsbezogene Lehrangebote, in denen es nicht um die uneigentliche Genetivverbindung (idhafa ghair al-haqiqiya) ging, sondern z. B. um die Nahostfrage oder die moderne arabische Literatur, aber auch um die neueren theologischen Entwicklungen. Erst sehr spät wurde von der akademischen Islamwissenschaft die Thematik der muslimischen Präsenz in Deutschland aufgegriffen. Die derzeit erfolgende Gründung von akademischen Einrichtungen zur Ausbildung oder Weiterbildung von Imamen und Lehrern für muslimische Religionsunterweisung wird mittelfristig zu Aushandlungsprozessen mit der deutschen Islamwissenschaft führen. Diriyah is the former capital of the first Saudi state and seat of the rulers of the Al Saud. Located in the fertile Wadi Hanifa, it flourished for almost a century until it was destroyed in 1818 by the forces of Muhammad Ali, ruler of Egypt. Later, Saudi rulers founded a new capital some twenty miles south of Diriyah, in a green, lush area filled with gardens and farms: al-Riyadh. Since then Diriyah remained a quiet village, surrounded by gardens, fields, and palm groves. But in the minds of many Saudis, Diriyah was still more than just a sleepy village: It is considered the symbol of statehood and national unity. The ruins of today speak of the glorious past. After the city fell to the Egyptian invaders and was abandoned by her rulers and inhabitants, it took almost another century until former Bedouins started to repopulate the still very fertile area. It was a dominant political strategy of King Abd al-Aziz to settle large portions of the mostly nomadic population. For this, he established a network of settlements to host tribal members who wanted to leave their groups and become brothers in arms and work. The so-called Ikhwan, brethren, contributed significantly to the unification of the country and ultimately helped transforming Saudi society into modernity. With the rapid urban growth of Riyadh in the 1970’s due to the oil boom, Diriyah became an attractive destination for Saudis and expatriates to look for housing in a rural setting in close proximity to the metropolis. However, new Diriyah expanded outside of the old city walls, literally on the other side of the valley, in what is the Bujayri Quarter. Here, it developed into a bustling town with residential quarters, shopping areas, schools, mosques, garages, and factories. Old Diriyah, the Turayf Quarter, however, was abandoned. Although many of the old houses, mosques, baths and towers were still standing, contemporary living standards required a more modern approach. The 1970’s brought two new people to Diriyah: First, groups of expatriates living and working in Saudi Arabia for many years, who were interested in the 29 30 East West Culture A sharp increase in foreign and domestic tourists can be noticed. country’s history, culture and topography. They explored the kingdom in search of any remnants, ruins, buildings or places that could depict the areas rich architectural history and cultural heritage. They went to Madain Salih in al-Ula, to the Qasr Ibrahim in Hufuf, the Masmak Fortress in Riyadh or the wooden mashrabiyya in the cities of the Hijaz. And they came to Diriyah, where they found a wealth of traditional buildings, untouched, almost as if they had just been vacated. Many of the palaces, mosques, houses and walls were in good condition, the mud bricks and wooden doors as well as the typical Najdi ornaments still intact. Western tourists loved to roam the huge open-air area, imagining the days of the past, when Diriyah was the capital of a powerful emirate. The other group interested in Diriyah was a class of freshly graduated Saudi archaeologists and historians, who started to interpret Saudi, Arabian, and Islamic history through ar- 31 chaeological artifacts, material culture and the few remaining written sources. Diriyah offered all of this to them and they quickly teamed up with the first group of administrators and urban planners, who saw the potential in the site for a future heritage museum and tourist attraction. The Antiquities and Museums Division had documented and registered a number of buildings in Turayf quarter including, the Salwa Palace, Abdullah bin Saud Palace, Mudhy Mosque and water fountain, the Guest House, Turayf Bath House, and Umar bin Saud Palace. Some buildings have been renovated; including Saad bin Saud Palace, the Guest House, Turayf Bath House, as well as the walls and towers of Turayf quarter. UNESCO has placed the historic zone around the Turayf quarter on a tentative list for World Heritage Sites and by royal decree some efforts were made to preserve the city as a monument and symbol of the history of the Saudi kingdom. One could stop here, perhaps adding a few pictures; however, that is not the end of the story. Although the kingdom experienced turmoil, bombings and economic crisis over the last decade, a new trend becomes more and more visible. After King Abdallah ascended to the throne, an ambitious agenda of reform and change was initiated in order to lead the kingdom into the 21st century. This included measures in the political, economical, and educational sector with strong emphasis on a new form of Saudi nationalism. The tourist sector was affected too, and after the number of visitors plumbed for several years, a sharp increase in foreign and domestic tourists can be noticed. Annually, close to three million visitors come to Saudi Arabia to perform the pilgrimage. Only roughly 10,000 can be considered “traditional” tourists, most of them coming in tour groups. In addition, there are many domestic tourists, both Saudi and nonSaudi residents. The Supreme Commission for Tourism (SCT) headed by Prince Sultan bin Salman was founded in order to improve the country’s image in the world and to create new jobs. In times of rising unemployment and shifting domestic needs, the tourism sector eventually can provide a variety of new job opportunities, hotels, travel agents, restoration projects, research, advertisement, just to name a few. SCT is working closely with other government institutions to improve existing facilities and infrastructure. This gets us back to Diriyah. The High Commission for the Development of Riyadh launched an ambitious project to rehabilitate the Wadi Hanifa, which stretches some 100 miles from north to south cutting through Riyadh and Diriyah. Usually a dry water bed, it became a wetland area and green corridor since much of the city’s treated waste water runs off here. Especially the section around Diriyah became a major destination for recreational activities, such as picnicking, fishing, or just getting away from the city. Under the new plan, tourist facilities, such as walk-ways, tracks, picnic spots, parks and sport fields are created attracting more visitors, especially families. Concurrently, the two commissions (SCT and ADA – Al-Riyadh Development Authority) moving forward with plans to redevelop historic Diriyah as part of the overall program to turn the Wadi Hanifa area in a popular tourist site. Diriyah shall be restored and will be awaken from a long fairytale-like sleep! From being the ancient capital and birthplace of Saudi Arabia, it now turns into a model city of cultural tourism enhancing the economic and social status of the entire area. The redevelopment includes several aspects, such as the restoration of Diriyah’s central Turayf archaeological site; the modernization of adjacent living areas while preserving local architecture; and establishing a recreational/tourist utility network for the area. International experts have been invited to present their visions of a large outdoor heritage museum in the Turayf district. And works are underway to surround the village with pertinent shopping centers, parks, municipal buildings and residential quarters. The other side of Wadi Hanifa, in the Bujayri district, has already seen major reconstructions with the enlargement and reconstruction of the Muhammad bin Abd al-Wahhab mosque and the rebuilding of large segments of the city wall. The Sheikh Abd alWahhab Foundation as a major center of education and scholarship will be located in the central compound of the district along with the tourist information center. Inside the ruins, which are currently closed to visitors, several steps have been taken to restore prominent buildings, such as the Mosque of Imam Muhammad bin Saud, where Sheikh Muhammad bin Abd al-Wahhab delivered his sermons and speeches. Huge efforts have been made to use traditional building material and to imitate the original architectural style. In addition, plans are revealed to open a museum of social life or ethnology in the Umar bin Saud Palace as well as a history museum in the Salwa Palace. The lasts days of Diriyah before her destruction by Muhammad Ali’s forces are shown in an exhibit at the Thunaiyan Bin Saud Palace. Around the palace a museum dedicated to the famous Arabian horse will be established. The Treasure House and the Mudhi Mosque will house an exhibition on the financial and economic system of Diriyah. Other investments in the first phase of the project include traditional shops, a tourist information center, visitor center and public parks. Both sides of the wadi will have a hotel, restaurants, a street with cafés and shops, apartments and administrative buildings. A train will connect the different sections. The new Sheikh Muhammad bin Abd al-Wahhab Bridge will be built connecting Bujayri with the Turayf district. All in all, a complete make-over is planned and already underway turning this once remote and quiet village into a popular center of recreation, tourism, shopping and amusement. After the Diriyah now turns into a model city of cultural tourism enhancing the economic and social status of the entire area. completion of the renovation works in the downtown districts of Murabba and Masmak, Riyadh has now a new visitor magnet. Although not quite finished, it already attracts Saudi families and expatriates alike, who enjoy the historic atmosphere in a natural, traditional environment. Life finally returned to Diriyah. Author: Dr. Sebastian Maisel 32 Ost West Kultur Saudi-Arabien als Tourismusland Einige Überlegungen wie das Land zwischen Rotem Meer und Arabischem Golf nicht nur für Pilger sondern auch für Erholung und Kultur suchende Touristen attraktiver werden kann. Es ist hinlänglich bekannt, dass die Tourismusindustrie in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle spielt. Der Urlaub ist sowohl für den einzelnen Menschen geeignet, sich von den Mühen der Arbeit an einem angenehmen Ort zu erholen, als auch für das Land, das seine nationale Wirtschaft durch den Tourismus stärken kann, wenn es ihm gelingt, viele ausländische und inländische Touristen anzuziehen. Es ist auch bekannt, dass berühmte Tourismusländer hohe Einnahmen durch den Tourismus erzielen. Die Länder, die hohen Wert auf die Entwicklung des Tourismus legen, ziehen ausländische Touristen an und ermutigen ihre Bürger, im eigenen Land zu bleiben und das Geld dort auszugeben. Der Tourismus ist ein lohnender Wirtschaftszweig geworden, der die Pfeiler der nationalen Wirtschaft stärkt. Dieser Industriezweig erfordert viele Arbeitskräfte und trägt dazu bei, die Zahl der Arbeitslosen zu reduzieren. Hinzu kommt der soziale und kulturelle Nutzen: Wenn ein Tourist zum ersten Mal ein fremdes Land besucht, seine Kultur und seine Menschen kennenlernt, verliert er eventuell vorhandene Vorurteile. Er kehrt gerne wieder in dieses Land zurück. Die beste Reklame für die arabischen Länder ist, dass Fremde sie besuchen. Sie lernen die Schönheit und die Besonderheit der arabischen Länder sowie die Liebenswürdigkeit seiner Menschen kennen. General Commission for Tourism and Archeology Ausgehend vom Interesse Saudi-Arabiens, eine umfassende wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu erzielen, hat der saudische Ministerrat im Jahr 2000 die Gründung der Supreme Commission for Tourism (SCT) beschlossen, die später in „General Commission for Tourism and Archaology“ umbenannt wurde. Sie soll sich um den Ausbau des Tourismussektors kümmern und alle Hindernisse vor seiner Entwicklung aus der Tatsache heraus räumen, dass der Tourismus ein wichtiger Zweig der nationalen Volkswirtschaft ist. Der Privatsektor soll dabei die Hauptrolle bei der Investition im Tourismusbereich und bei dem Aufbau der für den Tourismus erforderlichen Einrichtungen spielen. Denn es fehlte dem Tourismussektor bis vor der vorgenannten Entschließung des Ministerrats eine homogene Struktur. Ferner wurde in den letzten Jahren eine Fakultät für Tourismus und Archäologie an der King Saud Universität gegründet und ausgebaut, die humane Ressourcen für die saudische Archäologie und den Tourismussektor ausbilden soll. Außerdem wurde kürzlich den Prinz Sultan bin Salman Lehrstuhl zur Entwicklung der nationalen Kader eingeführt. Er wird durch den Dekan der eben genannten Fakultät geleitet, Prof. Dr. Said bin Fayez bin Ibrahim Al-Said. Und weil Saudi-Arabien viele Herausforderungen begegnete u.a. das Erdöl-Monokultur und eine starker Bevölkerungszuwachs mit begrenzten Arbeitsplätzen für die Jugend, bildet die Tourismusindustrie ein probates Mittel für mehr Beschäftigung, Dabei sollen die Investitionsmöglichkeiten vermehrt werden. Das bedeutet, dass die Entwicklung des Tourismus eine nationale Aufgabe ist. Pfeiler des Tourismus in Saudi-Arabien Es ist den wenigsten Menschen auch den wenigsten Saudis bekannt, dass SaudiArabien sehr viele touristische Anziehpunkte und Komponenten besitzt, die in dieser Menge in keinem anderen Land der Erde gibt. Diese Anziehpunkte sind vor allem: • Die heiligen Stätten in Mekka und Medina • Tausende von archäologischen Stätten und Funden • Zwei Meere mit schönen Küsten: das Rote Meer und der Arabische Golf • Erholungsgebiete in hohen Bergen bis zu 3230 m über dem Meeresspiegel • Verschiedene für Safari geeignete Wüsten • Viele Inseln, die für den Tourismus erschlossen werden können • Stabiles warmes Klima an den meisten Tagen des Jahres Dieser Wirtschaftssektor kann zu einer starken Stütze der saudischen Volkswirtschaft neben Erdöl und Petrochemie ausgebaut werden. Durch ihn kann Saudi-Arabien mit den wichtigsten Touristenländern konkurrieren. Dies scheint jedoch kurzfristig nicht realisierbar. Einerseits befürchtet die allgemein konservative saudische Bevölkerung den negativen Einfluss der ausländischen Touristen. Andererseits hat das Land Angst um die Sicherheit der Touristen und befürchtet spontane Übergriffe auf sie, wie dies mit einer französischen Touristengruppe 2007 geschah. Die Touristischen Anziehungspunkte im Einzelnen Die Heiligen Stätten in Mekka und Medina Kubischer Stein im Al-Hamra Palast in Tayma wollen lediglich nach Mekka pilgern, um ihre religiöse Pflicht zu erledigen. Aber manche Pilger sind wohlhabend und wären dankbar, wenn sie die Möglichkeit bekämen, nach dem Hajj einige Orte in Saudi-Arabien besuchen zu können. Dies würde Saudi-Arabien sozial und wirtschaftlich nutzen. Zahlreiche archäologische Orte Saudi-Arabien ist Blickpunkt der Muslime auf der ganzen Welt. Hier befinden sich die heiligen Städte Mekka und Medina, von denen die islamische Botschaft in die Welt ging. Mehr als 1,25 Milliarden Muslime sehnen sich danach, ein Mal im Leben nach Mekka zu pilgern, um die Hajj-Pflicht zu erfüllen. Die meisten Pilger dürften arm sein und Ausgrabungsstätte in Diriyah Die Studien der saudischen Behörde für Archäologie und Museen belegen, dass Saudi-Arabien etwa 10.000 archäologische Stätten und Funde beherbergt, die aus verschiedenen Epochen von der prähistorischen bis zur modernen islamischen Zeit stammen. Die bedeutendsten historischen Stätten in Saudi-Arabien und auf der arabischen Halbinsel sind zweifelsohne die, die mit der Entstehung des Islam in den 33 34 Ost West Kultur Ost West Kultur heiligen Städten Mekka und Medina zusammenhängen. Die sonstigen archäologischen Stätten befinden sich in allen Regionen Saudi-Arabiens. Aber viel ist noch unentdeckt und dürfte unter dem Sand der Wüsten verborgen sein. Norden und der Wüste Rub’ Al-Khali im Süden. Sie hat eine Länge von 1.200 km und eine Breite von stellenweise weniger als 30 km. Die Wüste ist nicht wie viele glauben langweilig und monoton. Sie hat verschiedene Formen und Eigenarten, wo Berge, Täler und Höhlen zu finden sind und zahlreiche Pflanzen und Tiere gedeihen. Wenn es manchmal in der Wüste regnet, dann wird der Durst der Wüste gestillt, die Pflanzen blühen und erfreuen das Auge des Menschen und sättigen zugleich die hungrigen Tiere. Das Meer Das Rote Meer hat eine Länge von 1.900 km und eine maximale Breite von 360 km, die sich im Süden auf 29 km verengt. Es hat eine durchschnittliche Tiefe von 500 Metern, Die Gesamtfläche des Roten Meeres beträgt 450.000 km². Es ist der Lebensraum von mehr als 1000 Lebewesen und 150 Arten von Korallen. Der hohe Salzgehalt mindert das Wachstum des Seegrases und trägt zur besseren Sicht unter Wasser bei, was die Taucher sehr schätzen. Die Tatsache, dass keine Flüsse, und nur Wadis, ins Rote Meer fließen trägt weiter zur Klarheit des Wassers bei. Die Farbe des Wassers im Roten Meer ist dunkelblau. Die Bezeichnung „Rotes Meer“ ist aber auf ein Seegras mit dem wissenschaftlichen Namen Trichodesmium erythraeum zurückzuführen. Wenn diese Gräser blühen, legen sie auf der Wasseroberfläche eine Art roten Teppich. Viele kennen die Schönheit des Roten Meeres und die Pracht seiner natürlichen Reichtümer nicht. Sein Wasser auf saudischer Seite ist glasklar und reich an bunten Fischen und Korallen. Das Tauchen oder Schnorcheln in diesen Gewässern ist ein Genuss ohnegleichen. Das ist ein Paradies für Wasserfreunde. Farasan ist eine Inselgruppe im Roten Meer, die lediglich 40 km von der Region Jazan entfernt ist. Sie hat eine Grundfläche von 600 km² und eine gesamte Küstenlänge von 216 km. Zu ihr gehören weitere 85 Inseln, dabei ist die Hauptinsel Farasan in Bezug auf Fläche und Bevölkerungszahl die größte und hat alleine eine Grundfläche von 369 km². Sie hat eine Länge von Südost bis Nordwest von 70 km. Die Insel bietet dem Touristen Einiges, etwa schöne Strände und Naturschutzgebiete. Es fehlten jedoch noch entsprechende Hotels und Erholungsgebiete. Die Inseln Das Klima Auch der arabische Golf beherbergt Städter in der Golfregion verbringen viele Lebewesen und seine Strände gern Stunden und Tage in der Wüste, sind reich an interessanten Bäume und wo Stille und Ruhe herrschen. Die Sträucher. Er kann mit dem Roten Meer Wüste Rub’ Al-Khali liegt im Südosten konkurrieren. des Königreichs. Mit ihrer Gesamtfläche von 640.000 km² und einer Länge Erholungsgebiete in den Bergen von 1.000 km ist sie die größte zusammenhängende Wüste der Welt. Im Es gibt im Königreich Saudi-Arabien Südwesten geht sie von einer Höhe von eine Bergkette, die in Höhe und Schön- 800 Metern über dem Meeresspiegel auf heit mit vielen Bergen der Welt konNormalnull im Nordosten des Landes kurrieren kann. Das ist die Hijaz-Bergherunter. kette, die auch Sarawat-Berge genannt Die große Al-Nefud-Wüste liegt im werden und sich von Jemen im Süden Norden Saudi-Arabiens und hat eine bis zum Golf von Aqaba im Norden auf Fläche von 64.630 km². Al-Dahnaeiner Länge von 1.700 km erstrecken. Wüste bildet eine bogenförmige VerDie Breite der Berge schwankt zwischen bindung zwischen Al-Nefud-Wüste im 140 km im Süden und 40 km im Norden. Die Berge erreichen eine Höhe von 3.230 Metern über dem Meeresspiegel. Die höchste Bergspitze heißt Al-Sauda oder auf Arabisch Jabal Al-Sauda in der Assir Region. In den Bergregionen herrscht im Sommer ein gemäßigtes Klima und wegen der guten Bergluft befinden sich hier Erholungsgebiete und Hotels. Aber die Zahl der Hotels und der Gäste könnte durch gezielte Maßnahmen gesteigert werden. Koralleninseln sind zahlreich an der Küste des Roten Meeres zu finden. Sie sind durch tektonische Bewegungen im Erdinneren und durch Aufwölben der Erdkruste entstanden. Die wichtigste dieser Inseln ist Farasan, Es gibt weitere Inseln im Roten Meer, das sind: Du’ama, Katoua’, Maskah, Aboulet sowie die Insel Tirana und Sanafer im Golf von Aqaba usw. Diese Inseln könnten für den Tourismus erschlossen werden. Dies erfordert naturgemäß die Errichtung von Hotels, Urlaubswohnungen, Aufbereitung der Strände und sonstige Dienstleistungen wie komfortable und regelmäßige Schiffsverbindungen zum Festland. Das Königreich Saudi-Arabien hat das ganze Jahr hindurch ein stabiles Wetter, das im Interesse der Tourismusindustrie genutzt werden kann. Dies bedarf jedoch der Information und Promotion, wenn die Anlagen für die Urlauber wie Hotels und Erholungszentren verfügbar gemacht werden. „Die beste Reklame für die arabischen Länder ist, dass Fremde sie besuchen.“ Abschließende Vorschläge zur Förderung des Tourismus •E rleichterung der Visumserteilung für Touristen, anfangs für Gruppen und später für Individualtouristen. •T ourismusmessen besuchen, um die Promotion anderer Länder kennen zulernen und um dort Werbung für den saudischen Tourismus zu be treiben. • Vertreter der großen Touristikunternehmen nach Saudi-Arabien einladen, damit sie den saudischen Tourismus kennenlernen und um mit Ihnen Verträge oder Verständigungsmemoranden über Zusammenarbeit zu schließen. • Errichtung von Hotels und Wohnungen an ausgewählten Stränden und Inseln nur für ausländische Touristen und ihnen gewisse Erleichterungen gewähren. • Staatliche Förderung der privaten Unternehmer, die Anlagen für den Tourismus errichten. • Werbung für den saudischen Tourismus in Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehsendern in den Zielländern betreiben. • Ausbildung von fremdsprachigen Touristenführern und sie unterrichten im richtigen Umgang mit ausländischen Touristen. • Erfahrungsaustausch mit den Nachbarländern sowie Austausch von Touristengruppen und Touristenführern (Syrien, Jordanien, Ägypten und VAE). • Erstellung von Touristenführern und Informationsmaterial in Fremdsprachen über Saudi-Arabien mit Informationen über Religion, Sitten und Gebräuche. •A nstellung von ausländischen Tourismus-Experten für die Förderung des saudischen Tourismus. • Schließung von Kooperationsverträgen mit großen Touristenunternehmen. Autor: Ghazi Twal Die Wüsten Das Königreich Saudi-Arabien ist berühmt für seine weitläufigen Wüsten. Der heutige saudische Beduine und der 35 36 East West Culture East West Culture History of Arabic Medicine This is the second and final part of our series about the history of Arab-Muslim medicine. It covers the era of the global spread of Arab achievements which was promoted by closer trade exchange and scientific co-operations between Asia and Europe. In a time when the Muslim caliphs sought to revive the science of Greece and other countries, the church in the West was making great efforts to eliminate the science and studies in the West „because it represents the non-Christian civilization of the infidels,“ as they claim. Father Jerome said: „The Greek intellect is a curse on mankind.“ Accordingly the Arabic translation of this heritage was like salvage to the treasures of civilization which were threatened with extinction, where the influence of medicine and Arab-Islamic sciences during the Renaissance a continuation of their impact in the Middle Ages, but mainly because of the use of print around the year 1450, which made easy access to books, and was a decisive factor in renaissance, was facilitated by the presence of paper that entered the industry to Spain about the year 1150, then moved to France and Italy. The midfifteenth century can be considered as the beginning of the Renaissance, which spread to European literature and the arts, architecture, politics, science, and it was the European Renaissance transition from medieval to modern times. It is clear from this that the field of cultural communication was large and significant through direct contact between the European Community and the Andalusian society, and that there was duplication of language, Arab and Roman, among the Andalusian people, and classical Arabic became the language culture of the Spanish nationals as well, in addition to the classical Latin. There was a broad translation movement from Arabic into Latin, the most productive translator and most popular was Gerard Alkarmoni characterized by the diversity of his translations, it included the science of logic and geometry, astronomy, astrology, philosophy, medicine, chemistry, and is credited with translating nearly a hundred books, including AlMansoori for Al Razi and the law for Ibn Sina, and it seems that some it were produced by of his disciples under his supervision. He began learning the Arabic language and the depth of its techniques, Lucien Leclerc collected and checked and verified his translation after two centuries’ work in Paris 1874. There is no doubt that they have a huge scientific wealth that moved to the West and contributed to the formation of generations of scientists at its universities. For example, and not limited to, the printing of The Law of Medicine by Ibn Sina translation of Gerard de Cremona several editions in different cities, indicating wide spread and needed several times since in 1473 till the year to 1608 in Strasbourg, and in Milan and in Venice and in Naples and in Rome and Basel, printed in Hebrew year 1491 CE, the original Arabic version was printed in Rome in 1593 AD with Arabic fonts. Many European writers from the Middle Ages and Renaissance times depended on books of Al-Razi and Ibn Rushd and Al-Zahrawi and others in writing the books that little by little replaced other books in the European medical medium, knowing that the books translated by Europe to its languages were tidy and organized. Therefore, some books have remained in the hands of college students for many centuries like the private section of surgery in the book of al Tasreef for Abi Al Qassem Al Zahrawi which remained a scholastic book for surgery for several centuries. The book of The Shadow of Law for Ibn Sina re- mained for seven centuries in the hands of Western students. They embarked also on putting comprehensive books like Al Malaaki and Al Hawi and The Law and Al Tasarrof and Al Tayassor and hundreds of Arabic books which the fair medicine historians admitted its positive effect on the students in Europe in the Middle Ages. Therefore, the claim that the Arabs were only copiers a shift of the Greeks books is a slander on the fact that is supported by the numbers counted by the Arab Medicine historian of medicine Lucien Leclerc. It provided a glossary of fifteen books for Greek scholars while the number whose books were translated Al Zahrawi’s surgery instruments of the Arabian scientists were fifty-five, taking into account that the number of Arabic books increase exponentially from translated Greek books. Almost all the books of Ibn Sina and Khwarizmi and Al-Razi were translated and some books of al Kindi and Ibn Rushd, al-Ghazali and many others. At the end of the thirteenth century the road to culture begins at the gates of Toledo passing through the straits of the Alps to reach the Lorraine, Germany, Central Europe and across the Channel to England. In the tenth century, this region had been made a center of scientific influence for the next two centuries to become a breeding ground for the growth of Arabic knowledge. It is worth mentioning that the oldest European universities in Oxford, Cambridge and Paris had only been established in the first decades of the thirteenth century, several centuries after some of the Arab Universities. Thus the spread of the Arab culture coming from Spain and Sicily, all over Western Europe, and the effects of penetration of the Arab civilization and Islamic sciences at the heart of the lives of Europeans is evident in the huge number of Arabic words and terms that have entered the languages of the Western world. Our language imposed itself and left its mark in all European languages and leaked to all walks of life and emerged clearly in the food, clothing, housing and buying and selling in the sciences and the arts and industries that were transferred to Europe from the Arabs, and the thousands of words that entered the Spanish, Portuguese, German languages is the evidence of the presence of other words of Arabic origin. Prof. Arnold Steiger of the University of Zurich in Switzerland did a fantastic philologic work where he gathered and classified big numbers of the Arabic words which entered the Ro- mantic languages (ie, arising from Latin) and attributed it to its Arab origins. The transition of the Arab-Islamic heritage of the national to the global reflected by spread of Arabic books in the hands of students in all European countries, not least because the book of law was printed sixteen times until 1500, and in the century that followed, the number amounted to twenty editions. Law has been printed year after year until the first half of the seventeenth century, and so this Arabic book is probably the most popular medicine book studied by knowledge seekers in the history of the world. Unfortunately, what remained in Spain after the departure of the Arabs is less than two thousand folders collected by Philip II (1556-1598 AD) and his successors. It formed the nucleus of the Library of El Escorial. The enlightened Kings of Spain tended to save whatever was left of the books after the church burnt the Arabs heritage of libraries. They began to set fire to Arabic books in Granada in 1499 and the inspection courts took care of the completion of erasing any scientific or social trace for the Muslims in Spain, including bathrooms! The church burnt all that, but the fire did not exceed the limits of Spain and did not get to algebra and arithmetic, physics, chemistry, medicine, astronomy, and philosophy which were translated into Latin in Toledo and accumulated in the libraries of universities of Naples and Oxford, Paris, Montpellier and other cities. The church could not remove those books from the hands of the students in the whole of Europe thus it became, after twelfth century a part of the global scientific wealth after it has been acquired by all the European people who translated it into its national languages. Author: Dr. Tariq Alzein 37 38 East West Culture 39 The Kingdom revisited – Saudi Arabia viewed on its own terms Good and up-to-date books about the Kingdom of Saudi Arabia for Western readers are as rare as fresh water in the desert. Of course, there are reasons for this apparent neglect. Saudi Arabia is still not a common travel destination for Western journalists, researchers and writers. Its society is still relatively closed. Even among experienced and widely travelled Middle East experts there are few who are familiar with the everyday life and culture of the largest country on the Arabian Peninsula. David E. Long and Sebastian Maisel know the country well and have travelled it extensively. The book also profits from their different perspectives. David E. Long is a retired American diplomat and professor who now works as a consultant on political matters concerning Saudi Arabia and the Middle East. The German Sebastian Maisel works as an assistant professor at Grand Valley State University and is rather interested in the anthropological side of Saudi Arabia’s society - its tribal roots and still very dominating family ties. The result is a well researched and highly readable introduction to the country. The book is suitable for readers who are already familiar with the country as well as readers who have almost no background-knowledge about Saudi Arabia. It is divided into the following chapters: the land and people, historical background, Islam and society, oil, economic develop- ment, the political system, foreign and national security, and the obligatory outlook on the countries’ place in the twenty-first century. A great strength of the two authors is that they “view on the country on its own terms, and not on the basis why it is important to the outside world.” This unbiased and open approach becomes particularly apparent in the chapter about Saudi Arabia’s society, which is one of the most fascinating in the book. The authors manage to explain cultural and behavioral patterns, without judging them by Western standards. A good example is the total faith in God’s will, which might seem for outsiders like a passive fatalism. But it also gives the Saudi people a patience and calmness, which would occasionally be also beneficial for overzealous Western politicians. Long and Maisel also succeed in describing and explaining the ever growing tension between tradition and modernization in the country without falling back on common Western prejudices. In this otherwise fine book there are only two things which are not entirely convincing: The quality of the pictures could be better and some chapters would also profit from a bit of editing, as the style is occasionally slightly bumpy. Despite these little flaws, this book has the potential to become a concise reference work on a country that is for many still a mystery. David E. Long and Sebastian Maisel: „The Kingdom of Saudi Arabia“ 2nd Edition ISBN: 0813035112 University Press of Florida approx. 15 EUR Vor Sonnenaufgang Bilder der Fotografin Ursula Schulz-Dornburg aus der Hedschas-Wüste Eine Reise durch den Hedschas ist noch immer ein exotisches Abenteuer. Die Wüstenregion Saudi-Arabiens umfasst zwar auch die beiden heiligen Städte Mekka und Medina, doch der weitaus größte Teil ist wilde, unbewohnte Wüste. Ursula SchulzDornburg hat die Hedschas-Region drei Wochen lang bereist. Mit einem Jeep, einem Beduinen als Fahrer und einem marokkanischen Assistenten begab sich die Düsseldorfer Fotografin auf die Suche nach Überresten der legendären Hedschas-Bahn. Diese wurde unter Leitung des sächsischen Ingenieurs Heinrich August Meißner im Auftrag des osmanischen Reiches unter schwierigsten Baubedingungen errichtet. Nach nur acht Jahren Bauzeit verband sie seit 1908 Damaskus mit Medina. Doch bereits wenige Jahre später wurden im ersten Weltkrieg – unter maßgeblicher Beteiligung Lawrence von Arabiens – große Teile der Bahnstrecke für immer zerstört. Ursula Schulz-Dornburg folgte den wenigen sichtbaren Überresten von Medina bis an die jordanische Grenze. Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Fotoprojekt hatte der ebenfalls in der Nähe von Düsseldorf wohnende deutsche Gartenarchitekt Richard Bödeker. Dank seiner zahlreichen dort realisierten Gartenprojekte verfügt dieser über ausgezeichnete Kontakte in Saud-Arabien. Mit seiner Hilfe waren die bürokratischen Hürden rasch genommen, so dass sich die erfahrene Fotografin im Januar 2003 auf den Weg in die Wüstenregion machen konnte. Auf ihrer rund 800 Kilometer langen Reise entlang des alten Streckenverlaufs der Hedschas-Bahn gelangen ihr Fotos von seltener Schönheit. Am liebsten fotografierte sie vor Sonnenaufgang. Das zu dieser Stunde vorherrschende seltsam diffuse Licht verstärkt den Eindruck der räumlichen und zeitlichen Verlorenheit. So blieb ihr jedoch täglich nur sehr wenig Zeit zum Fotografieren. Diese Beschränkung auf das Wesentliche merkt man ihren Bildern an. Hier ist keine eifrig herumknipsende Bildjournalistin am Werk, die etwas umfassend dokumentieren will. Ihre Schwarz-Weiß-Fotos wirken allesamt wie entrückt; entziehen sich geografischen und historischen Zuordnungen. Sie sind ausschließlich mit ihrer vierzig Jahre alten Hasselblatt-Kamera entstanden. Die digitale Fotografie überlässt sie anderen. Zu ihren schönsten Erinnerungen zählen die Abende und Nächte in der Wüste. Am Lagerfeuer vor dem Zelt genoss sie die Gastfreundschaft vorbeiziehender Beduinen, trank mit ihnen Kamelmilch und atmete die reine Luft der Freiheit und der Wüste. Autor: Ronald Kaduk Eine Auswahl der Bilder von Ursula Schulz-Dornburg ist noch bis zum 6. Mai 2012 unter dem Titel „Von Medina an die jordanische Grenze“ im Museum für Islamische Kunst im Berliner Pergamonmuseum zu sehen. Die von den Staatlichen Museen Berlin präsentierte Foto-Ausstellung versteht sich zugleich als Vor- und Begleitprogramm für die vom 26. Januar bis zum 9. April 2012 ebenfalls im Museum für Islamische Kunst zu besichtigende große Ausstellung „Roads of Saudi Arabia“. Darin werden erstmals archäologische Meisterwerke aus Saudi-Arabien in Deuschland präsentiert. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff und des saudi-arabischen Königs Abdullah bin Abdul Aziz und präsentiert spektakuläre Zeugnisse der Vorund Frühgeschichte sowie des antiken Saudi-Arabiens.