Reisenden behilflich sein - Evangelische Kirche im Saarland

LANDESPOLITIK / REGION
F R E I T A G , 1 7. F E B R U A R 2 0 1 2
Deutliche Kritik an
Sparvorschlägen des
Uni-Präsidiums
Saarbrücker Bahnhofsmission ist „Saarlands Beste“-Gruppe im Januar 2012
Die Ehrenamtlichen der evangelisch-katholischen Bahnhofsmission im Saarbrücker Hauptbahnhof stehen Reisenden an
5500 Stunden im Jahr mit Rat
und Tat zur Seite. Sie sind Saarlands beste Gruppe im Januar.
Von SZ-Mitarbeiter
Benjamin Rannenberg
Saarbrücken. Sie helfen Älteren
beim Einsteigen in den Zug, gehen auf Menschen in Not zu
und unterstützen Hilfsbedürftige bei der Suche nach Beratungsstellen. Das und noch einiges mehr leisten fast täglich
die Ehrenamtlichen der evangelisch-katholischen
Bahnhofsmission im Saarbrücker
Hauptbahnhof. Ihr hilfsbereites Engagement würdigten die
SZ-Leser in der Kategorie Verein/Gruppe mit der Wahl zu
„Saarlands Beste“ im Januar.
Die 16 Frauen
und
sieben
Männer setzen
sich derzeit an
sechs Tagen in
der Woche ehrenamtlich in
der ökumenischen Bahnhofsmission am Gleis 5 im Saarbrücker Hauptbahnhof ein. Montags bis freitags, von acht bis 18
Uhr sowie samstags von acht
bis 13 Uhr ist die kirchliche Einrichtung mit jeweils zwei Ehrenamtlichen besetzt. Alles in
allem leisten die Ehrenamtlichen mehr als 5500 Stunden im
Jahr, berichtet die hauptamtliche Leiterin der Bahnhofsmission Renate Ritter-Hoffmann.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter sollten in der Lage sein geduldig, verschwiegen und belastbar zu sein. Darüber hinaus
sollten sie sich in Menschen
einfühlen können und imstande sein sich rasch auf Situationen einstellen zu können, sagt
Mainz. Die Zeugen Jehovas müssen auch in Rheinland-Pfalz
rechtlich den großen Kirchen
gleichgestellt werden. Die Landesregierung müsse die Religionsgemeinschaft als Körperschaft des öffentlichen Rechts
anerkennen, urteilte jüngst das
Mainzer Verwaltungsgericht. Der
Ablehnungsbescheid der Landesregierung habe keine tragfähige
Begründung enthalten. Eine Berufung gegen das Urteil wurde
nicht zugelassen.
In der rund zweistündigen Gerichtsverhandlung hatten Vertre-
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,,NIX WIE WEG“
ter der Landesregierung versucht
zu erreichen, dass ehemalige Mitglieder der Zeugen zu ihrem
Schicksal befragt werden. In dem
mehr als zehnjährigen bundesweit geführten Rechtsstreit seien
niemals Aussteiger gehört worden, hatten sie argumentiert. Das
Gericht entschied jedoch, dass eine weitere Beweiserhebung nicht
notwendig sei. Die vorliegenden
Fakten seien Beleg dafür, dass die
Zeugen Jehovas „fundamentale
Verfassungsprinzipien beachten
und einhalten“.
Steuerliche Vorzüge
Körperschaften des öffentlichen Rechts kommen in den Genuss steuerlicher Vorzüge. Außerdem genießen sie eine Reihe
anderer Privilegien, etwa das
Recht auf konfessionellen Religionsunterricht an Schulen oder
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6000 Hühner sterben
bei Explosion
Flebour/Trier. Auf einer Hühnerfarm im luxemburgischen
Flebour geschah gestern eine
schwere Explosion, die laut
„Luxemburger Wort“ bis in die
Eifel zu spüren war. Die Ursache war zunächst unklar. In
dem vor drei Wochen neu errichteten Stall starben rund
6000 Hühner, Menschen wurden nicht verletzt. Zur gleichen Zeit wurden viele Menschen bis in den Hochwald von
einem lauten Knall aufgeschreckt. Die Vibration gegen
12.15 Uhr war in Trier zu spüren. Ob es einen Zusammenhang gab, war unklar.
dapd
15-Jähriger kündigt
Amoklauf im Netz an
Leser wählten die Bahnhofsmission zu Saarlands bester Gruppe im Januar.
Ritter-Hoffmann. Mit einer
drei Monate dauernden Einarbeitungszeit beginnen die Mitarbeiter ihren „Dienst“. Nach
einem dreiviertel bis einem
Jahr werden die Ehrenamtlichen in jeweils zwei mehrtägigen Kursen außerhalb des Saarlandes geschult.
„Unsere Einrichtung ist für
alle Menschen da“, sagt RitterHoffmann. Dabei spiele es
letztlich keine Rolle welches
Alter, welche Nationalität,
Hautfarbe, Herkunft oder Religionszugehörigkeit die hilfsbedürftigen Menschen haben.
„Die Bahnhofsmission Saarbrücken versteht sich als erfahrbare Kirche, die aus einem
christlichen Menschenbild heraus konkret Hilfe leistet“,
bringt Ritter-Hoffmann das
Auch Rheinland-Pfalz muss der Glaubensgemeinschaft den Status zugestehen
In Rheinland-Pfalz müssen die
Zeugen Jehovas als „Körperschaft
des öffentlichen Rechts“ anerkannt werden. Die Glaubensgemeinschaft ist somit rechtlich den
großen Kirchen gleichgestellt.
Dies urteilte jüngst das Mainzer
Verwaltungsgericht.
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Reisenden behilflich sein
Zeugen Jehovas als Kirche anerkannt
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SEITE B3
NACHRICHTEN
Saarbrücken. Die Vereinigung der
Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) und die IHK kritisieren die Vorschläge des Präsidiums der Saar-Uni zu Kürzungen in den Ingenieurwissenschaften (wir berichteten) als unangemessen. VSU und IHK erwarteten hier im Gegenteil Verstärkungen. SPD-Chef Heiko
Maas setzte sich gestern für einen „angemessenen Inflationsausgleich“ für den Uni-Etat ein.
Der soll nach Ansage der Landesregierung jedoch im günstigsten
Fall auf dem Stand von 2013 eingefroren werden. Auf dieser Basis
errechnete Uni-Präsident Professor Volker Linneweber im von
2014 bis 2020 reichenden Entwicklungsplan ein Minus von
über 70 Millionen Euro. Das Papier des Präsidiums, das der SZ
vorliegt, enthält eine Reihe Sparvorschläge, die nun in den kommenden Wochen auf dem Campus diskutiert werden sollen. Danach könnten bis zu neun Lehrstühle der Ingenieurwissenschaften gestrichen und die Fakultät
sieben
(Physik/Mechatronik)
aufgelöst und in eine erweiterte
Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät integriert werden.
Darüber hinaus soll die traditionelle Übersetzerausbildung
zugunsten eines neuen sprachtechnologischen
Forschungsschwerpunkts aufgegeben werden. In der Fakultät Empirische
Humanwissenschaften sollen die
Fächer Soziologie und Geographie gestrichen werden. Kürzungen sind auch bei den Bildungswissenschaften und in der Psychologie vorgeschlagen. Insgesamt könnten sieben von 24 Professuren abgeschafft werden. Dekan Professor Jochen Kubiniok
beklagte, der Plan sei in mehrfacher Hinsicht nicht durchdacht.
So wirkten sich Streichungen erst
ab 2020 aus, die Finanzprobleme
entstünden aber viel früher. Auch
aus den Ingenieurwissenschaften
gab es starke Kritik. Die vorgeschlagenen Änderungen seien so
weitreichend, dass es konsequenter wäre, die Ingenieurausbildung ganz einzustellen, erklärten
Professoren.
byl
E Belgien
NR. 41
funkgremien. In Hessen, wo Jehovas Zeugen bereits seit 2009
als öffentliche Körperschaft
anerkannt sind, nutzen sie diese
Vorrechte nach Angaben des Kultusministeriums bislang jedoch
nicht.
Die Zeugen waren 2006 zuerst
in Berlin als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt
worden. Anschließend stellten
sie Anträge auf eine so genannte
„Zweitverleihung der Körperschaftsrechte“ in allen anderen
Bundesländern. Zwölf Bundesländer billigten ihnen den Status
zu. Rheinland-Pfalz, BadenWürttemberg und Bremen lehnten dies ab, in Nordrhein-Westfalen steht die Entscheidung des
Landes noch aus. Gegen die Ablehnung in Bremen hat die Religionsgemeinschaft
inzwischen
Verfassungsbeschwerde eingelegt.
epd
Leitbild der gemeinsam vom
Diakonischen Werk an der Saar
und dem Caritasverband Saarbrücken und Umgebung getragenen Bahnhofsmission auf
den Punkt.
Unter den 16 ehrenamtlich
engagierten Frauen ist seit
sechs Jahren Monika Petry aus
Kleinblittersdorf mit im Mitarbeiter-Team der Bahnhofsmission dabei. „Mir gefällt, dass ich
hier den Menschen schnell und
ganz praktisch helfen kann“,
sagt die 64-jährige Frührentnerin über ihre Beweggründe sich
freiwillig zu engagieren. Die
Anlaufstelle für Ratsuchende
halte sie für sinnvoll, betont
Petry. Denn mit ihr gelänge es,
auf vielfältige Weise Menschen
im Saarbrücker Hauptbahnhof
zu unterstützen.
FOTO: BENJAMIN RANNENBERG
쐌 Wer Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit bei der
Bahnhofsmission Saarbrücken
hat, erhält unter Tel. (06 81)
3 18 50 weitere Auskunft. Spenden sind erwünscht an: Vereinigte Volksbank Dudweiler eG,
Kontonummer: 71 71 71 00 00,
BLZ 590 920 00, Stichwort:
Bahnhofsmission.
AUF E IN E N BLIC K
...............................
Haben auch Sie Vorschläge, wer „Saarlands Bester“ werden soll? Dann
senden Sie diese an:
Saarbrücker
Zeitung,
Stichwort:
„Saarlands
Beste“, Gutenbergstraße
11-23, 66103 Saarbrücken.
bera
GEW: Demographische Rendite
muss im Schulsystem verbleiben
Saarbrücken. Der Chef der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Peter Balnis,
hält daran fest, dass die durch den
Schülerrückgang freiwerdenden
Mittel ausschließlich für Verbesserungen im Schulsystem und
nicht für allgemeine Einsparungen im Landesetat eingesetzt
werden dürfen. Das stellte er auf
SZ-Anfrage klar. Eine anderslautende Darstellung im SR beruhe
auf einem Missverständnis.
Der SR hatte Balnis dahingehend interpretiert, dass die frei
werdenden Mittel nicht komplett, sondern nur teilweise im
Schulsystem bleiben sollen. Balnis hatte im SR gesagt: „Wir werden einen dramatischen Schülerrückgang in den nächsten Jahren
haben. Man nennt das demographische Rendite. Wir wollen, dass
ein Teil davon im Bildungssystem
bleibt und nicht zum Abbau von
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Lehrerstellen führt.“ Die Beschlusslage der GEW sieht vor,
dass die demographische Rendite
komplett und nicht nur zum Teil
im Schulsystem verbleibt. Erst
vor zwei Wochen hatte der GEWVorstand beschlossen: „Die durch
Schülerrückgang freiwerdenden
Mittel müssen zur Verbesserung
der Lehrer-Schüler-Relation und
zur Begrenzung der Klassenhöchstgrenze auf 20 an Grundschulen und 25 an weiterführenden Schulen genutzt werden.“
Ex-Bildungsminister
Klaus
Kessler (Grüne), der vor Balnis
selbst GEW-Landeschef war, hatte diesem nach dem SR-Bericht
vom Mittwoch vorgeworfen, „offensichtlich in freudiger Erwartung auf das Zustandekommen
einer großen Koalition“ vorschnell Lehrerstellen aufzugeben
und Einsparungen im Bildungsbereich zuzustimmen.
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Neustadt/Weinstraße. Eine
Amokdrohung hat in der
Nacht zu gestern in Neustadt
an der Weinstraße für Aufregung gesorgt. Die Mutter eines
Schülers informierte die Polizei, dass ein 15-jähriger Realschüler im sozialen Netzwerk
Facebook einen Amoklauf angekündigt hatte. Die Beamten
nahmen den Jugendlichen in
Gewahrsam. Der Unterricht
wurde nicht abgesagt.
dapd
Mutter schweigt nach
Tötung des Sohnes
Landau. Nach tödlichen Stichen auf ihren Sohn wird eine
unter Mordverdacht stehende
Frau aus Landau psychiatrisch
untersucht. Der Gutachter soll
klären, ob die 34-Jährige
schuldfähig ist, wie Oberstaatsanwalt Detlef Winter
gestern sagte. Die Frau hatte
am Mittwoch bei der Polizei
gemeldet, sie habe ihr Kind
erstochen. Die Polizei fand den
Achtjährigen von Stichen tödlich getroffen. Die Anwältin
der Frau, Eva Lütz-Binder, sagte, dass sich ihre Mandantin
„geständig einlassen“ werde.
Die 34-Jährige sei sehr aufgewühlt und weine viel. „Ich gehe davon aus, dass die Tat auf
einen psychischen Ausnahmezustand zurückzuführen ist“,
so die Anwältin.
dpa/dapd
15-Jähriger wegen
Raubes angeklagt
Frankenthal. Die Staatsanwaltschaft Frankenthal hat einen
15-Jährigen wegen Raubes und
räuberischer Erpressung angeklagt. Der Junge soll mit einem 17-Jährigen mindestens
vier Überfälle in Ludwigshafen
begangen haben. Dabei sollen
sie meist junge Passanten um
eine Zigarette gefragt und sie
dann gezwungen haben, an einer Bank Geld abzuheben.
Laut Polizei soll der 17-Jährige
danach erneut Jugendliche
überfallen haben. Er sitzt nun
auch in U-Haft.
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