in Saarbrücken „dehemm“

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in Saarbrücken „dehemm“
K ATHOLIKENTAG
Sonderausgabe für 24. bis 28. Mai 2006
in Saarbrücken „dehemm“
mit Barock und französischem Lebensgefühl
PAULINUS
ten im Alltag aufkommen lässt.
Wer gut zu Fuß ist oder sich ein
Rad mietet, gelangt in knapp fünf
Kilometern durch immer grüner
werdende Auen an der Saar entlang von der Innenstadt bis nach
Frankreich.
„In de Kärsch
muss gang gen …“
den Speisekarten in den zahlreichen Restaurants der Stadt ist dabei der französische Einfluss unverkennbar. Dieser mischt sich
mit deutschen deftigen Genüssen,
bei denen unter anderem die
Lyoner (der Nicht-Saarländer sagt
einfach: Fleischwurst), Sauerkraut und Kartoffeln in allen Variationen, abgerundet mit einem
französischen Wein oder einem
deutschen Bier, eine tragende Rolle spielen.
Wer sich nicht spätestens bei
diesen kulinarischen Aussichten
verliebt hat in Saarbrücken, dem
geben möglicherweise die zahlreichen deutsch-französischen Kultur-Festivals im Sommer den letzten Kick: Theater, Kleinkunst,
Konzerte jeglicher Couleur beleben während der gesamten Freiluftsaison die Innenstadt und ihre
Saarufer. Hier hat sich eine lebhafte Freizeitkultur auf den Saarwiesen direkt bei der Innenstadt he-
keit stellt die Basilika das Zentrum des Katholikentags dar. Die
ebenso prächtige, von innen ganz
in weiß gehaltene – und damit
nüchternem Protestantismus folgende – Ludwigskirche ist das
Wahrzeichen Saarbrückens. Auch
sie wurde von Stengel erbaut und
war immer evangelisch, ebenso
wie die heute nur noch als sakrales Museum und Konzertsaal genutzte Schlosskirche.
Pünktlich zum Katholikentag
hebt die Stadt ihre Schokoladenseiten besonders hervor: So hat
beispielsweise die Schlosskirche
nach 60 Jahren eine neue, barocke
Turmhaube bekommen, damit sie
einen visuellen Gleichklang mit
den anderen historisch-barocken
Türmen der Innenstadt bildet.
Und schließlich werden die oberirdischen Bauarbeiten am Schlossplatz beendet und die darunter liegenden historischen Kasematten
für Besucher zugänglich sein. Auf
diesem Platz wird dann am 24. Mai
um 18 Uhr der Katholikentag feierlich eröffnet. Und weil man im
gastfreundlichen Saarbrücken ist,
lautet das Motto des ersten
Abends auch: „Bei uns dehemm“ –
damit die Besucher sich vom ersten Tag an wie zuhause fühlen.
rausgebildet. Am Wochenende
pilgern Heerscharen von Spaziergängern, Joggern und Radlern ins
Grüne, um hier zu spielen, zu
picknicken oder sich einfach nur
zu sonnen. Neueste Errungenschaft dieser Spielwiesen: ein echter Sandstrand mit Bewirtung und
Live-Musik, der weitere Besucher
anzieht und Urlaubsgefühle mit-
Traditionsbewusst, wie der
Saarländer is(s)t, so lebt er auch
seinen Glauben. Da gilt noch immer die Regel: „In die Kärsch muss
gang gen ...“, in die Kirche muss
man gehen. Ob in die katholische
oder evangelische – damit verhält
es sich allerdings ähnlich wie mit
der deutsch-französischen Geschichte: Zunächst waren einige
Kirchen katholisch, in der Reformationszeit protestantisch, um
dann wieder katholisch zu werden
– so unter anderem die Vorläufer
der heutigen Basilika St. Johann.
Baumeister Stengels einziger
katholischer Sakralbau wurde Anfang der 1970er Jahre von Papst
Paul VI. zur Basilica minor und
damit zur Mutterkirche aller Saarbrücker Gemeinden erhoben. Mit
ihrer prachtvollen, aber nicht
überladenen barocken Herrlich-
Südländisches Flair auf dem St. Johanner Markt.
Die Basilika St. Johann zeigt barocke
Schönheit des 18. Jahrhunderts.
Das Rathaus Saarbrückens mit dem 54 Meter hohen Turm wurde von 1897
bis 1900 im neugotischen Stil erbaut.
… und das
Staatstheater an
der Saar.
Fotos:
Katharina
Ebel und Hans
Georg
Schneider (je 3)
landes, Fachhochschulen und internationale Forschungseinrichtungen tragen ebenfalls dazu bei,
dass sich Saarbrücken weltoffen
und gastfreundlich gibt.
Kaum schickt die warme Frühlingssonne ihre ersten zaghaften
Strahlen auf den St. Johanner
Markt, räumen die Gastwirte Tische, Stühle und Heizstrahler
nach draußen und verbreiten südliches Flair. Der rechteckige Platz
ist von weiß gestrichenen barocken Stengel-Wohnhäusern umsäumt und Saarbrückens Treffpunkt schlechthin. Da die Hauptstadt kaum mehr als 180 000 Einwohner hat, das Land insgesamt
nur knapp über eine Million Menschen, kennt hier nahezu jeder jeden.
Die Saarbrücker sind gerne
Gastgeber und dabei selber Genießer: „Hauptsach: Gudd gess“ ist eines ihrer Lebensmotti – Hauptsache, man hat gut gegessen. Auf
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