Junkers JU 52 * Daten und Fakten

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Junkers JU 52 * Daten und Fakten
Technikmuseum „Hugo Junkers“ Dessau
Ju52 Norwegen
Junkers JU 52 * Daten und Fakten
Die Junkers JU 52 war eines der wichtigsten
Flugzeuge in der europäischen Luftfahrtgeschichte
und bildete vor allem in den 30er Jahren das
Rückgrat der Lufthansa. Sie wurde eingesetzt von
Norwegen bis Südamerika. Damals bot sie ihren
Passagieren eine bis dahin nicht gekannte
Bequemlichkeit.
Heute gibt es noch 7 flugfähige Exemplare weltweit,
eine davon (die D-AQUI ) in Deutschland. Die
Lufthansa hat dieses Original aus den 30er Jahren
restauriert und damit die Möglichkeit erhalten, das
phantastische Gefühl "aus der guten alten Zeit"
erlebbar zu machen.
Nähere Informationen zum Flugplan, zu Preisen
etc. erhalten Sie auf Anforderung per E-Mail durch
die deutsche Lufthansa Berlin - Stiftung.
Die Geschichte unserer Dessauer JU-52
Nach Norwegen und zurück
Technische Daten:
Typ: Verkehrsflugzeug, mittlerer
Bomber und Truppentransporter
Triebwerke: drei, bei BMW gebaute
Pratt & Whitney Hornet (BMW 132A) 9
Zylinder Sternmotoren mit je 660 PS
Reisegeschwindigkeit: 200 Km/h in 900
m
Gipfelhöhe: 5900 m
Reichweite: mit Zusatztanks 1300 km
Gewicht: leer 5720 kg; beladen 9600 kg
Nutzlast: 17 Passagiere (zivilvariante)
19 Fallschirmspringer (militärv.)
oder 2 Tonnen Fracht
Bewaffnung: zwei 7,92-mm-MG-15 und
500 kg Bomben
Abmessungen:
Spannweite: 29,20 m
Länge: 18,90 m
Höhe: 5,55 m
Tragflügelfläche: 110,50 m²
Gleich zu Beginn des Norwegenfeldzuges
besetzten deutsche Gebirgstruppen unter
General Dietl am 9. April 1940 den für die
Verschiffung schwedischen Eisenerzes nach
Deutschland notwendigen Hafen Narvik. Sie
wurden von 10 Zerstörern der Kriegsmarine
dorthin gebracht, die damit den gleichen
Absichten der englischen Royal Navy nur um
Stunden zuvorkamen. Außer dem, für die
Treibstoffversorgung der Zerstörer
erforderlichen Tanker "Jan Wellem", der als
einziges Versorgungsschiff schon am Vortag nach Narvik gekommen war, wurde das Schiff
"Rauenfels", das den Nachschub und vor allem schwere Waffen für Dietls Soldaten bringen
sollte, von den alliierten Streitkräften noch am Eingang des nach Narvik führenden Ofot-Fjord
abgefangen und versenkt. Für die in Narvik nach dem Verlust aller 10 Zerstörer
abgeschnittenen deutschen Truppen blieb nur die Möglichkeit, Nachschub auf dem Luftweg zu
erhalten. Die Luftwaffe besaß jedoch, außer einigen von der Lufthansa stammenden
Langstreckenflugzeugen wie Fw 200, Ju 90 und Do 26 keine Transportflugzeuge mit einer
Reichweite von Oslo nach Narvik und zurück. Für die normalen Transportflugzeuge des
Musters Ju 52 bedeutete die Strecke Oslo - Narvik nahezu die Grenze ihrer Reichweite. Zudem
bot lediglich ein etwa 15 Kilometer nördlich von Narvik entfernt gelegener, von hohen Bergen
umgebener und zu dieser Jahreszeit noch fest zugefrorener See die Möglichkeit einer - wenn
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Ju52 Norwegen
auch ungewissen - Landung, möglicherweise ohne Rückkehr, wenn es nicht gelang, durch
andere Ju 52 mit Zusatzkraftstoffbehältern, den sogenannten "Nürnberg-Jus", Flugbenzin für
den Rückflug heranzuschaffen. Dieser See wurde nun als Ziel einer abenteuerlichen Mission
ausgewählt.
Am 11. April erhielt der Kommandeur der erst wenige Tage vorher in Neumünster/Holstein aus
Lehrbesatzungen der Schulen aufgestellten Kampfgruppe z.b.V 102 den Befehl, mit dreizehn
Ju 52 eine Batterie von vier Gebirgsgeschützen samt Bedienungsmannschaft und Munition
nach Narvik zu fliegen. Den Besatzungen der 13 Maschinen wurde am Morgen des 13. April,
einem Freitag, in Neumünster nur eröffnet, wohin der Flug zunächst gehen sollte, nach BerlinTempelhof. Erst dort erfuhren sie das endgültige Ziel, als sie die ihnen zugedachte Fracht
sahen. Bereits auf dem Flug nach Oslo über das dänische Aalborg mußte eine Maschine
wegen Motorschadens umkehren. Dafür kam in Aalborg eine mit Funkgeräten großer
Reichweite bestückte Ju 52 neu hinzu, so daß es wieder 13 waren. Nach über fünf Stunden
Flugzeit für die rund 1000 km ab Oslo wurde das Ziel gegen 20 Uhr erreicht, wobei es dort
eben noch fast taghell war. Die beiden ersten landenden Maschinen, darunter die des
Staffelkapitäns, standen im tiefen Matschschnee nach nur wenigen Metern Auslauf gleich Kopf.
Die nächsten konnten dann aber einigermaßen "normal" landen, nachdem das "bewegliche
Gut", die transportierten Gebirgsartelleristen, so weit wie möglich nach hinten geschickt worden
war, um den Schwerpunkt zurück zu verlagern. Auch sie hatten nur ganz kurze
Ausrollstrecken, wobei einige noch eine kleine Verneigung machten, und sich dabei die in den
Schnee tauchenden Blattspitzen der Propeller an den Außenmotoren leicht verbogen. Erst jetzt
bemerkte man, daß zwei Maschinen fehlten. Sie waren etwa 70 Kilometer weiter nordwestlich
von Narvik auf dem Eis des Gullesfjords gelandet. Eine brach dabei in die Eisdecke ein, die
andere wurde am nächsten Morgen von norwegischen Flugzeugen in Brand geschossen. Die
beiden Besatzungen gerieten in Gefangenschaft und waren wenig später für den Rest des
Krieges in Kanada. Auch die auf dem Hartvikvann gelandeten Maschinen wurden trotz eigener
Gegenwehr mehrfach angegriffen und teilweise beschädigt. Die Angriffe wurden von
Doppeldeckern der norwegischen Luftwaffe und von Maschinen des englischen
Flugzeugträgers HMS "Furious" geflogen. Nur eine der 11 nun auf dem See stehenden Ju 52
konnte mit den aus den anderen Flugzeugen zusammen gesammelten Treibstoffresten
betankt, auf einer in den Schnee getretenen Bahn zum Rückflug starten. Sie verflog sich aber
und landete in Schweden. Die zurückgebliebenen Besatzungen wurden im nahe gelegenen
und von deutschen Truppen besetzten norwegischen Militärlager Elvegaardsmoen mit zivil
wirkenden Kleidungsstücken ausgestattet. Sie marschierten dann rund 15 Kilometer bis zur
Nordseite des Rombakkenfjords, von wo sie angesichts der patrouillierenden englischen
Zerstörer, mit einer von den Angehörigen der Marine betriebenen Fähre auf die Südseite
gebracht wurden. Es folgte eine Fahrt auf der ebenfalls von den Matrosen wieder in Gang
gebrachten Erzbahn zur schwedischen Grenze. Von den Schweden als "schiffbrüchige
Seeleute der 'Jan Wellem' betrachtet, wurden sie in verschlossenen Waggons zum
südschwedischen Hafen Oxelösund gebracht, von wo sie ein deutsches Schiff abholte und
zurück nach Deutschland brachte. Anfang Mai, während die Kämpfe um Narvik immer mehr zu
Ungunsten Dietls und seiner Soldaten verliefen, mußte dieser das Gelände um den
Hartvikvann aufgeben. Die Norweger versuchten jetzt, drei der verlassenen Ju 52 wieder flott
zu machen, sie zumindest vor dem Versinken im tauenden Eis zu bewahren. Dazu banden sie
leere Benzinfässer unter die Maschinen. Am Abend des 24. Mai machten jedoch englische
"Hurricanes" diese Absicht in Unkenntnis der norwegischen Bemühungen durch einen Angriff
zunichte. Mit der Eisschmelze gingen fast alle Maschinen im See unter.
Auf diese, im Jahre 1940 versunkenen Flugzeuge wurde die Öffentlichkeit erst 1983 wieder
aufmerksam, als norwegische Enthusiasten eine der Ju’s aus dem Hartvikvann bargen, wo sie
in 50 Metern Tiefe gelegen hatte. An das Tageslicht kam ein erstaunlich gut erhaltenes
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Ju52 Norwegen
Flugzeug, dem lediglich der
sachkundig abgebaute
Mittelmotor und das Fahrwerk
fehlten. Diese Teile holten sich
die Norweger dann von anderen
Wracks, um das geborgene
Flugzeug vollständig
restaurieren zu können. Nach
diesem Erfolg zeigte man nun in
mehreren Ländern Interesse an der Bergung der restlichen Maschinen, besonders natürlich in
der Bundes- republik.
Idealisten aus Wirtschaft und Bundeswehr gründeten 1986 die "Interessengemeinschaft Ju 52
e.V". Sie wollte die Flugzeuge aus dem Hartvikvann bergen, instandsetzen und der
Öffentlichkeit an geeigneten Standorten zugänglich machen, um damit auf die große Tradition
des deutschen Flugzeugbaus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg hinzuweisen. Nach unendlicher
Kleinarbeit und vielen Bemühungen, dank der Hilfe vieler Spender und mit vielen freiwillig
geleisteten Stunden der Vorbereitung fand im Juli und August 1986 die Suche und Bergung mit
bestem Erfolg statt. Vier JU 52 wurden aus rund 75 Metern Tiefe emporgeholt. Im flachen
Wasser wurden sie zunächst vom Schlamm befreit und dann zerlegt. Eine von ihnen kam auf
den Bundeswehr- Fliegerhorst Wunstorf, wo sie wieder auf alten Glanz gebracht noch heute
steht. Ein Jahr dauerte ihre Restaurierung, zwei weitere Jahre vergingen, bis sie mit einer
eigens gebauten Halle ein Dach über den Kopf bekam. Stellvertretend für alle diejenigen, die
sich an der Bergung und Wiederherstellung der Flugzeuge aus dem Hartvikvann beteiligten,
seien genannt: Günter Leonhardt, Karl Kössler und Walter Holinka. Ihnen ist es zu danken, daß
nun auch in Dessau wieder eine "Tante Ju" steht. Es ist eine der vier, die sie 1986 aus der
Tiefe holten.
Anmerkung: Das hier stehende Flugzeug ist zusammengesetzt aus dem Rumpf der Wnr. 6134
(1Z+BY) und dem Flügel der Wnr. 6791 (CO+EI). Letztere war das Flugzeug des
Staffelkapitäns.
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