jahrbuch 2015
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jahrbuch 2015
JAHRBUCH 2015 Turnaround • Eine Unternehmensgruppe mit mehr als 5.500 Mitarbeitern in Frankreich und weltweit design • Eine breite Vielfalt an Erfahrung und Kompetenz für Engineering, Montage und Instandhaltung JAHRBUCH 2015 Turnaround Wir danken den folgenden Premium-Partnern des Jahrbuchs Turnaround 2015 sowie den folgenden Unternehmen herzlich für ihr Engagement und die geleistete Unterstützung: Your safety is our passion. Supporting your safety culture since 1889 – Safety equipment, training and service from Dräger. www.draeger.com/passion EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, das Thema Risiken in Turnarounds und anderen Großprojekten ist für viele eine Art rotes Tuch: Es gibt sie zwar, die gute Planung verhindert aber, dass sie eintreten. Die Wirklichkeit sieht oft anders aus, wie zahlreiche Projekte zeigen. Denn ganz ausschalten lassen sich Risiken nicht. Vor dem Hintergrund des wachsenden Wettbewerbsdrucks und immer kürzeren Zeitfenstern für die Stillstände steigt deren Zahl eher noch an, insbesondere in den Bereichen Sicherheit, Dauer, Kosten und Qualität. Scheuklappen helfen nicht – wohl aber aktives Risikomanagement. Und vielleicht bieten sich dadurch auch neue Chancen zur Optimierung? Im neuen Jahrbuch finden Sie zum Thema Risikomanagement, aber auch zu zahlreichen anderen Bereichen, viele interessante Vorschläge und Ideen. Lassen Sie sich inspirieren! Das Jahrbuch Turnaround erscheint bereits zum dritten Mal und hat sich als einziges deutschsprachiges Medium zu diesem Thema etabliert. Wir freuen uns sehr, dass wir wieder zahlreiche Experten für einen Fachbeitrag oder ein Interview gewinnen konnten. Nachdem wir uns in den ersten beiden Jahrgängen besonders den großen Turnarounds in Raffinerien und Petrochemie gewidmet haben, beschäftigen wir uns im neuen Jahrbuch verstärkt mit der Stillstandsorganisation von Standorten der Grund- und Spezialchemie. Ganz gleich in welcher Branche Sie zu Hause sind: Wir hoffen, dass Sie die Anregungen zu neuen Strategien und die Erfahrungsberichte, die aus der Praxis für die Praxis geschrieben worden sind, für Ihre nächsten Abstellungen und Projekte nutzen können. Die Auswahl von zuverlässigen Partnern aus dem Industrieservice ist ein wichtiges Instrument im Risikomanagement einer Abstellung. Daher lohnt immer ein Blick auf neue Anbieter, um die Performance des nächsten Turnarounds noch zu steigern. Im Jahrbuch stellen sich wieder zahlreiche Dienstleister mit ihren Leistungen und Referenzprojekten vor. Sicher werden Sie dabei neue Unternehmen kennenlernen, aber auch zu den bereits bekannten Firmen finden Sie bestimmt neue interessante Informationen. Herzlichen Dank an alle beteiligten Autoren, Interviewpartner und Unternehmen, die mit ihren Beiträgen die Publikation ermöglicht haben. Auch Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, gilt unser Dank für Ihr Interesse, mit der Sie unser Jahrbuch Turnaround von Beginn an begleiten. Gern können Sie bei uns weitere Exemplare anfordern oder für Kolleginnen und Kollegen bestellen. Themenvorschläge für die Ausgabe 2016 sind uns herzlich willkommen. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre des Jahrbuches und viel Erfolg für Ihre Aufgaben im Turnaround-Jahr 2015. Ihr Toralf Kleinsorge Toralf Kleinsorge Senior Researcher, T.A. Cook INHALTSVERZEICHNIS Inhaltsverzeichnis TAR 2015 11 11. Fachtagung Turnarounds, Anlagenabstellungen, Revisionen, 28. – 29. Januar 2015, Potsdam Grußwort und Kurzporträts der teilnehmenden Sponsoren, Aussteller und Partner FACHBEITRÄGE – MEINUNGEN UND ERFAHRUNGEN VON EXPERTEN STRATEGIEN & INNOVATIONEN 18 Wertschöpfungspotenzial beim Turnaround Management an den Schnittstellen Gerald Molz, Director Turnaround Management, BASF SE 22 Turnaround-Projekte zum Festpreis – Erfahrungen aus der Praxis Hans-Joerg Kamp, Group Head Project Management & Engineering, Bayer Technology Services GmbH 24 Turnarounds sind im Industrieservice der Schlüssel zu dauerhaften Kundenbeziehungen Gerald Pilotto, Executive President Division Industrial Maintenance, Bilfinger SE 26 Stillstände als „knappe Ressourcen“ nutzen und unausgeschöpfte Produktionspotenziale erschließen Dr. Matthias Ruhland, Head of Manufacturing Excellence, Bayer MaterialScience AG 28 Turnarounds in Südosteuropa: Erfahrungen aus dem Generalstillstand 2014 in der rumänischen Raffinerie Petrobrazi Dan Pita, Turnaround Manager, Petrobrazi Refinery, OMV Petrom S. A. Karl Graf, Head of Asset Management, Refining & Petrochemicals, OMV Refining & Marketing GmbH, 30 Erfolgsfaktoren für die kleineren Shutdowns in der Spezialchemie Paul Casteleijn, Manager Maintenance, Engineering and Facilities, DSM Engineering Plastics B. V. PLANNING & SCHEDULING 32 Vorbereitung und Planung von Großstillständen am Beispiel von „Matrix’14“ Steffen Weber, Leiter Shutdown/Turnaround/POX PIPING Projekt, TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH 36 Simulieren und planen gehen Hand in Hand – Die Monte Carlo-Simulation im Praxiseinsatz Gert Müller, Practice Group Leader Turnaround, T.A. Cook & Partner Consultants GmbH 38 Planung und Sicherheitskonzept für Abstellungen von Ethylenoxid-Anlagen Michael Wieland, Betriebsingenieur Technik Oxid- und Glykolbetrieb, Clariant Produkte (Deutschland) GmbH 40 Was gehört in das Handbuch der Turnaround-Planung? Jeff Poloni, Planning Manager & Overhaul Coordinator, Pacificorp Hunter Plant 42 Kostenschätzung für Turnarounds in der chemischen Industrie Alexander Gieron, Projektingenieur – Technical Site Office, Bayer MaterialScience AG 44 Projekteinbindung in Turnarounds – Pro und Contra Mathias Möller, Geschäftsführer, TAR-Projektmanagement Spezialist, T/ANGO Turnaround Management Group GmbH Mit Sicherheit der richtige Partner für Ihre Turnarounds. In Raffinerien, petrochemischen und chemischen Anlagen sind Sicherheit, Termintreue und Qualität entscheidende Erfolgsfaktoren. Verlassen Sie sich zu hundert Prozent auf die Turnaround-Spezialisten von Voith: Kompetent und erfahren planen und führen wir komplexe Turnarounds durch, auch als mechanischer Haupt- oder Generalkontraktor sowie im Umbau von Spezialanlagen. Dabei haben wir Kosten, Termine und Qualität stets im Blick. So sorgen wir mit hervorragend ausgebildetem Personal und ausgezeichneter Sicherheit für stabile Prozesse und mehr Effizienz. Ihr Turnaround-Partner in Deutschland & Europa. Voith Industrial Services GmbH, Jahnstraße 25, 63533 Mainhausen EnPC-Services@voith.com www.voith.de/Turnarounds INHALTSVERZEICHNIS DURCHFÜHRUNG & OPERATIVES STILLSTANDSMANAGEMENT 46 Das Ab- und Anfahren von Anlagen als kritische Erfolgsphasen der Revision Werner van Acker, Technical Governance Manager, Evonik Degussa Antwerpen NV 48 Wie die Mitarbeiter im Industrieservice Turnaround-Projekte erleben H. Chérif Tabet, Stellv. Direktor der Produktlinie Oil & Gas Downstream, Ponticelli Frères Gruppe 50 Stillstände als Aufgabe der integrierten Instandhaltung eines Standortes der Chlorchemie Wolfgang Klos, Leiter Instandhaltung, VESTOLIT GmbH 52 Freigabeschein-Management für einen effizienten und sicheren Stillstand Kerstin Reiß, Manager Engineering VAM, Wacker Chemie AG 54 Die Stempel-Wandtapete als bewährtes Werkzeug im Stillstand André Schwarz, Manager Turnaround, SABIC Polyolefine GmbH IT & TECHNIK 56 Stillstandsmanagement mit SAP – Standardlösung oder kundenindividuelle Lösungen Pieter van Daal, Senior Solution Architect Operational Excellence, SAP Nederland B. V. 58 Innovative Technologien im Turnaround im Kontext von Industrie 4.0 Prof. Dr.-Ing. Klaus Richter, Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. Cathrin Plate und Dipl. Inf. Bernd Gebert, Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF 60 Die IT-gestützte Anlagendokumentation in der Revisionsplanung – Praxiserfahrungen und Perspektiven Timo Strecker, Projektingenieur, Evonik Industries AG 64 Auf digitaler Spurensuche Alexander Lieber, Leiter Werkstofftechnik, Jan Hinrichs, Gruppenleiter ZfP, TÜV SÜD Chemie Service GmbH SICHERHEIT, VERTRÄGE & PERSONAL 66 Drei Mythen über menschliches Verhalten in Notfallsituationen ... und ihre Bedeutung für das Sicherheitsmanagement Thielo Hammer, Head of Product, Bid & Tender Management, Shutdown & Rental Management, Dräger Safety AG & Co. KGaA 68 EHS-Regelwerke und Sicherheitskultur optimal nutzen Rüdiger May, EU Occupational Health & Safety Leader, Celanese GmbH 70 Stillstandsabwicklung zu Paketpreisen – Komponenten-Leistungsverzeichnisse vereinfachen Kalkulation und Abrechnung im Stillstandsmanagement Rainer Betzin, Leitung Steuerung Anlagenservice, InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG 72 Wie Technik und Einkauf bei der Scope-Überführung in Ausschreibung und Vertrag richtig kooperieren Uwe Plöger, Kaufmännischer Leiter, WWV Wärmeverwertung GmbH & Co. KG 74 Trainiert – geprüft – sicher: Zertifizierung von Verschraubungsmonteuren – Schulung vor Ort in den Anlagen Thorsten Reichert, Leiter QHSE, Bereich Energy-Petro-Chemicals, Voith Industrial Services GmbH INHALTSVERZEICHNIS AUS DER PRAXIS – UNTERNEHMEN BERICHTEN VON IHREN PROJEKTEN 80 Erfolgreiche Einführung des BROCKHAUS-SWS Schnellwechsel-Filtersystems Brockhaus Lennetal GmbH 81 Instandhaltungserfahrung für den Elfenbeinturm – Stillstände praxisnah planen heißt alle Perspektiven berücksichtigen InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG 82 Mit der IT-basierten Anlagendokumentation die Turnaround-Planung beschleunigen Intergraph PP&M Deutschland GmbH 83 Technische Fluginspektion bei Bayernoil – promaintain® mit neuem Unternehmensbereich promaintainair am Start promaintain GmbH & Co. KG 84 Größten Anlagenstillstand in Dormagen erfolgreich begleitet TÜV SÜD Chemie Service GmbH 85 Als Partner im Großstillstand der TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland Züblin Chimney and Refractory GmbH FIRMENPROFILE – DIENSTLEISTER FÜR TURNAROUNDS IM PORTRAIT 88 Bilfinger Maintenance GmbH 90 Drägerwerk AG & Co. KGaA 91 EQIN GmbH 92 Flowserve Service Center Ost 93 Gruppe G+H ISOLIERUNG 94 JNW CleaningSolutions GmbH 96 KRESTA industries 97 Mammoet Deutschland GmbH 98 Nietiedt Gruppe 99 PDM Plant Management Services GmbH 100 PELZ GmbH & Co. KG 101 Ponticelli Frères Gruppe 102 Johann Rohrer 103 SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG 104 T.A. Cook & Partner Consultants GmbH 105 T/ANGO Turnaround Management Group GmbH 106 TAS Planungsgesellschaft mbH INHALTSVERZEICHNIS 107 Tec Inspection International GmbH 108 TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG 109 Voith Industrial Services GmbH 110 Weber Industrieller Rohrleitungsbau & Anlagenbau GmbH & Co. KG 112 WWV Wärmeverwertung GmbH & Co. KG 113 XERVON Instandhaltung GmbH 114 Inserentenverzeichnis/Impressum TAR 2015 11. JAHRESTAGUNG | 28. – 29. JANUAR 2015 IN POTSDAM TURNAROUNDS ANLAGENABSTELLUNGEN REVISIONEN Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich, Sie zum renommierten und wachsenden Jahrestreffen der Community von Stillstandsverantwortlichen und Turnaround-Spezialisten in Potsdam begrüßen zu dürfen. Thomas Cook Managing Partner, T.A. Cook Neben den Klassikern wie Stillstandsplanung, Nutzung geeigneter Methoden und Tools oder der Optimierung von Turnaround-Zyklen tauschen wir uns zu den brandaktuellen Themen Sicherheitsmanagement, Materiallogistik, Mitarbeiterausbildung und Qualitätssicherung aus. Unsere Referenten geben einen praxisnahen Einblick in die Simulation von TurnaroundRisiken und stellen innovative Technologie- und IT-Trends vor und diskutieren mit Ihnen heutige und zukünftige Einsatzszenarien für Ihr Unternehmen vor. Gemeinsam mit Experten aus der Erdölförderung und dem Bergbau schauen wir über den Tellerrand, um neue Ideen und Ansätze für die eigene Stillstandsorganisation zu entdecken. Gehen Sie bestens vorbereitet in die kommenden Abstellungen und holen Sie sich auf der „TAR 2015 – Turnarounds, Anlagenabstellungen, Revisionen“ so viele Anregungen und Informationen wie möglich. Nutzen Sie auch die zahlreichen Gesprächsmöglichkeiten und den persönlichen Kontakt zu den Teilnehmern, die unsere Veranstaltung seit dem ersten Treffen auszeichnen. Ich wünsche Ihnen spannende Vorträge und gute Gespräche auf unserer Fachtagung und eine interessante Lektüre des neuen Jahrbuches. Ganz herzlich danken wir allen Referenten, Ausstellern, Partnern und Teilnehmern, die diese Veranstaltung bereits zum elften Mal ermöglicht haben. Ihr Thomas Cook HAUPTSPONSOR Was ist die TAR Alliance? Die TAR Alliance ist ein Zusammenschluss von Kooperationspartnern, die in allen Bereichen von Shutdowns und Turnarounds als Spezialist von der Planung bis zur Ausführung die Industrie unterstützen. So stellen wir individuelle und anlagenspezifisch innovative Lösungen für ein gutes Instandhaltungs- und Turnaroundkonzept zusammen. Als gleichwertige Kooperationspartner mit kompetenten Spezialisten führen wir konstruktive Gespräche auf Augenhöhe, um schnell definierte Ziele und direkt umsetzbare Lösungen zu ermöglichen. Wir funktionieren als Gemeinschaft durch die Nutzung der vorhandenen Synergieeffekte. Was sind Ihre Vorteile? Die TAR Alliance, als Gruppe von Spezialisten aus den Bereichen des Turnaroundmanagements, ist in der Lage, Ihren Stillstand sicherer, schneller und dadurch kostenminimiert abzuwickeln! Dies gelingt uns durch eine stetige Kommunikation untereinander. Der Vorteil für Sie als Kunden besteht darin, sich nur noch mit einem Ansprechpartner auseinander setzen zu müssen. Dieser Ansprechpartner trägt Ihre Wünsche und Anforderungen in die TAR Alliance. So beginnt die Umsetzung ohne Zeitverzögerung. Wir bieten Schulungen und Sensibilisierung aller Projektbeteiligten, Bereitstellen von Führungs-, Fach-, und Sicherheitspersonal. Durch Einsetzen von Software, die alle Informationen der Fachbereiche bündelt, jedem „just in time“ zur Verfügung stellt, sowie durch Anwendung von integrierten Prüfverfahren, gewährleisten wir Optimierung in der Energieeffizienz, eine herausragend schnelle Materiallogistik bzw. -beschaffung (auch bei besonderen Anforderungen) und eine nachhaltige Terminplanung. Alle Phasen des Turnaroundprozesses werden durch erfahrenes Fachpersonal begleitet. Das gesammelte Know-how verbleibt bei Ihnen – dem Kunden! www.tar-alliance.de PREMIUMSPONSOREN Seit über 70 Jahren nutzen Kunden den Service von BakerCorp für die Zwischenlagerung von Flüssigkeiten und Schlämmen. Unsere Lagertanks sind schnell einsatzbereit, einfach und absolut sicher im Umgang. Unsere Verbindungssysteme ermöglichen ebenso größere Volumen. Ob 30 m³, 70 m³ oder 700 m³, einfach und flexibel zur Miete bei nur minimalem Flächenbedarf. Unsere langjährige Erfahrung garantiert Ihnen einen exzellenten Service und ein perfektes Mietequipment. Ein Anruf genügt und wir liefern Ihnen Ihr zusätzliches Lagervolumen direkt zu Ihrem Projekt! www.bakercorp.de Dräger ist ein international führendes Unternehmen der Medizin- und Sicherheitstechnik. Das 1889 in Lübeck gegründete Familienunternehmen besteht in fünfter Generation und hat sich zu einem globalen börsennotierten Konzern entwickelt. Basis des langjährigen Erfolgs ist eine wertorientierte Unternehmenskultur mit vier kontinuierlich gepflegten Unternehmensstärken: ausgeprägte Kundennähe, kompetente Mitarbeiter, kontinuierliche Innovationen sowie exzellente Qualität. „Technik für das Leben“ ist die Leitidee des Unternehmens. Feuerwehren, Rettungsdienste, Behörden und die Industrie vertrauen auf das ganzheitliche Gefahrenmanagement von Dräger. Dazu gehören: Atemschutzausrüstungen, stationäre und mobile Gasmesssysteme, professionelle Tauchtechnik sowie Alkohol- und Drogenmessgeräte. Darüber hinaus entwickelt Dräger gemeinsam mit seinen Kunden maßgeschneiderte Lösungen wie komplette Brandübungsanlagen, Trainingskonzepte und Schulungen. www.draeger.com Jahrbuch Turnaround 2015 | 11 TAR 2015 AUSSTELLER Die AS Bauer GmbH ist ihr Spezialist für alle Lösungen der Arbeitssicherheit. Als moderner Dienstleister mit den Hauptsitzen in Bochum und Hamburg, agieren wir europaweit für die unfallfreie Umsetzung Ihrer Projekte und Turnarounds. Unsere qualifizierten Sicherheitsexperten verfügen über langjährige Berufserfahrungen und hohe soziale Kompetenz im Management und Safety-Service. Als Mitglied der TAR Alliance bieten wir Ihnen eine Rundumbetreuung für Ihren Stillstand, von der Planung bis zur Inbetriebnahme, und senken Ihre Projektkosten! Informieren Sie sich jetzt auf www.asbauer.de über weitere Leistungen im Arbeitsschutz, Brandschutz, CE-Konformität, E-Learning, u. v. m. Die Erstellung und Realisation von optimalen Dämmkonzepten durch die Bohle Isoliertechnik GmbH führt zur Verbesserung der Energieeffizienz in direktem Zusammenhang mit Ertragssteigerung und Schonung von Ressourcen bei unseren Kunden. Wir beraten, planen, entwickeln, produzieren und montieren – alles aus einer Hand. www.bohle-gruppe.com Die Böllhoff Gruppe ist ein internationaler Dienstleister mit eigener Entwicklung und Produktion und ist in Europa, Asien und Amerika Anbieter von Verbindungs-, Montage- und Systemtechnik. Das Sortiment umfasst über 100.000 Artikel, von der Standardschraube bis zu vollautomatischen Montagesystemen. Mit ca. 2.300 Mitarbeitern ist die Böllhoff Gruppe weltweit an 37 Standorten mit 11 Produktionsstätten in 23 Ländern präsent. Über das reine Sortiment von Verbindungselementen hinaus hat sich die Böllhoff Gruppe mit einem Angebot von modernen Technologien und Dienstleistungen als Komplettanbieter und Partner der Industrie positioniert. Die Böllhoff Gruppe ist ein Familienunternehmen und wird in vierter Generation von Wilhelm Alexander und Michael Wolfgang Böllhoff geführt. www.boellhoff.com/de BROCKHAUS UMWELT, ein Geschäftsbereich der in Südwestfalen ansässigen BROCKHAUS Unternehmensgruppe, konzipiert und baut stationäre und mobile Anlagen zur Konditionierung, Reinigung und Nutzung von Gasen und Wasser. Zudem bieten wir unseren Kunden einen umfassenden Full-Service. Insbesondere bei der Planung und Durchführung von Generalüberholungen, Groß-Stillständen und Revisionen in der chemischen Industrie bieten wir mit unseren mobilen Anlagen in Verbindung mit der großen Serviceerfahrung unserer Mitarbeiter einen entscheidenden Mehrwert für unsere Kunden. Als langjähriger, zuverlässiger Partner der chemischen Industrie stellen wir uns mit unseren 150 Mitarbeitern ständig den neuen Herausforderungen unserer Kunden. www.brockhaus.com Hydratight Injectaseal Deutschland GmbH, ein Tochterunternehmen der Hydratight Ltd., Teil der Actuant Gruppe, ist spezialisiert auf Dienstleistungen ohne Produktionsunterbrechung wie Leckagebehebung, On-Line Sicherheitsventilprüfung, Hot-Tapping und Vor-Ort- Bearbeitungen mit einer großen Palette mobiler spanabhebender Maschinen. Hydratight ist ein weltweit führender Anbieter von „Joint-lntegrity-Solutions“ für Unternehmen der Energieerzeugung, Öl- und Gasindustrie, der Chemie und Petrochemie sowie des Schwermaschinenbaus. Hydratight ist Hersteller von Hydraulikgeräten in der Verschraubungstechnik sowie von mobilen, spanabhebenden Bearbeitungsmaschinen. www.hydratight.com HYTORC entwickelt und produziert innovative Lösungen für lösbare Verbindungen und leistet mit zuverlässig schnellen Werkzeugen und Montagesystemen einen wichtigen Beitrag für höchste Wettbewerbsfähigkeit in verschiedenen Industrien, besonders aber in der Chemie und Petrochemie. Abgestimmt auf Ihre spezifischen Anforderungen projektieren wir für Sie die jeweils beste Lösung aus dem weltweit umfangreichsten Sortiment der Verschraubungstechnik. Für Leckage NULL. www.hytorc.de Intergraph Process, Power & Marine (PP&M) ist weltweit führender Anbieter von Engineering Software für die Planung, Konstruktion und den Betrieb von Anlagen und Schiffen. Unternehmen in über 60 Ländern vertrauen auf Intergraphs branchenerprobte Software, um große Datenmengen zu verarbeiten und damit Prozesse besser, sicherer und intelligenter verwalten zu können. Erfahren Sie mehr unter www.intergraph.de kempchen – Führend in der statischen Dichtungstechnik haben wir durch Entwicklungen von Dichtungen, Packungen und Kompensatoren wesentlich zum Fortschritt auf dem Gebiet der Dichtungstechnik beigetragen. Wir glauben an den Full-Service-Gedanken, deshalb sind wir ein Partner der TAR Alliance. www.kempchen.de Seit mehr als sechs Jahrzehnten überzeugt Layher als Vorreiter für erstklassige Gerüstsysteme „Made in Germany“. Mit seinen Ideen hat das zukunftsorientierte und innovationsstarke Unternehmen dem Gerüstbau kontinuierlich entscheidende Impulse gegeben und die Entwicklung maßgeblich beeinflusst. Weitere Informationen zum Unternehmen und den vielseitig einsetzbaren Gerüstsystemen aus dem Hause Layher auf www.layher.com. Mammoet bietet seinen Kunden Lösungen an, um Projekte schneller und effizienter zu realisieren und um Ausfall- und Aufbauzeiten zu minimieren. Außergewöhnliches Know-How, Kapazität und das „state-of-the-art“-Equipment helfen Projekte professioneller und reibungsloser umzusetzen. Mammoet’s Focus richtet sich dabei auf die Petrochemie, die Offshore- und Kraftwerksindustrie und den allgemeinen Anlagenbau. www.mammoet.com METLOG liefert sämtliche industrielle Verbindungselemente, sowie metallische Dreh- und Frästeile nach DIN, ANSI oder Zeichnung. Die Produkte werden u. a. in der chemischen und petrochemischen Industrie, sowie dem Anlagen-, Apparate-, und Armaturenbau eingesetzt. Das Produktsortiment umfasst Kopfschrauben und Sechskantmuttern, Stiftschrauben und Schraubenbolzen, Gewindestangen und Gewindebolzen in verschiedensten Werkstoffen. Weiterhin bietet Metlog während eines Anlagenstillstandes einen Container-Service vor Ort 12 | Jahrbuch Turnaround 2015 TAR 2015 an. Dies beinhaltet die Beschaffung, Ausgabe, Sägen, sowie die technische Beratung. Damit sind auf der Baustelle Sonderbedarfe innerhalb von kürzester Zeit beschaffbar. www.metlog.de Ein Mehrwert für Sie! Klassische Personaldienstleistung war gestern, die Pexxon Group ist heute! Die Pexxon Unternehmensgruppe mit Firmensitz in Rheinbach bei Bonn unterstützt europaweit Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Petrochemie, Raffinerie und der Industrie mit qualifiziertem geschulten Personal. Von Personalgestellung, Personalberatung und – Vermittlung bis hin zu Projektmanagement und Maklertätigkeiten bietet die Pexxon Group als Unternehmensgruppe internationale ökonomische Lösungskonzepte nach Maß an. www.pexxon-group.de PrimaTasc Software Solutions ist einer der führenden Anbieter für Stillstands- und Instandhaltungsmanagement Software in der Prozessindustrie und Energieerzeugung. In multidisziplinären Projekten, wie große und komplexe Anlagenstillstände, ist es von größter Bedeutung alle Informationen aus den verschiedenen Disziplinen zu Bündeln und für alle Projektteilnehmer benutzerfreundlich in einer Softwarelösung zur Verfügung zu stellen. Die Software MainTasc® Enterprise ist hierfür genau die geeignete Anwendung. www.primatasc.com Die promaintain GmbH & Co. KG ist ein international agierendes Unternehmen für Turnaround- und Projektmanagement in der Prozessindustrie. Sie agiert als neutrales und unabhängiges Bindeglied zwischen Anlagenbetreibern, werkseigener Instandhaltung und ausführenden Gewerken. Kernkompetenzen: Management und Detailplanung von Turnaround- und Investitionsprojekten | Planung, Koordination, Bauüberwachung und Controlling der Nebengewerke Gerüstbau, Isolierung und Infrastruktur. www.promaintain.de Als unabhängige Organisation im internationalen ROCKWOOL Konzern ist ROCKWOOL Technical Insulation(RTI) der führende Lieferant hochwertiger Steinwolle-Produkte, die Lösungen zur Dämmung und zum Schutz technischer Anlagen in der Prozessindustrie und im Schiffbau bieten. Die wesentlichen Anwendungsgebiete umfassen die Dämmung von Rohrleitungen, Behältern, Kesseln, Lagertanks, Kolonnen etc. in industriellen Anlagen sowie Dämmungen und Brandschutzkonstruktionen im Schiffbau und der Offshore-Industrie. www.rockwool-rti.com Die Rohrer Gruppe offeriert innovative Serviceleistungen und integrierte Lösungen: Industriereinigung und Stillstandsmanagement | Gerüstbau | Isolierung | Katalysator- und Reaktorservice | Ingenieurdienstleistungen. Gesundheit und Sicherheit sowie ein nachhaltiges Qualitätsniveau ihrer Dienstleistungen sind der Schlüssel zum Erfolg der Rohrer Gruppe in über 13 Ländern. www.rohrer-grp.com Securitas Safety Cooperation Service GmbH & Co KG – Ihr verlässlicher Partner für Shutdowns & Turnarounds. Wir sehen uns als ein innovatives und dynamisches Unternehmen, das für seine Kunden spezifische, wirtschaftliche Sicherheitsdienstleistungen erbringt. Sie können von uns professionelle, maßgeschneiderte und individuelle Lösungen im Bereich vorbeugender Brandschutz sowie Werkschutz mit qualifiziertem Personal, ergänzt durch technische Komponenten, erwarten. Unsere Auftraggeber sind Unternehmen aus den Bereichen wie Chemie/Pharma, Öl/Gas, Energie, Metallurgie und Maschinenbau. Durch uns bekommen Sie nicht nur personelle Unterstützung, sondern auch alle benötigten Materialien, die zu einem reibungslosen Ablauf in punkto Sicherheit für Ihr und unser Personal essentiell sind. www. securitas.de STAR Oil Gas Power Nord GmbH – Spezialist fur Plant Engineering Services. Für die Bereiche Öl, Gas und Energie sowie Marine und Offshore. STAR unterstützt mit Fachkräften in den Bereichen: Engineering | Project coordination | Construction & Maintenance & Turnarounds | Safety & Environmental | Marine & Offshore. www.starpowerpeople.com C O N S U LT A N T S T.A. Cook ist eine weltweit tätige Beratungs-Boutique für Asset Performance Management mit Standorten in Berlin, Birmingham, Calgary, Hong Kong, Houston, Paris, Raleigh und Rio de Janeiro. Kernkompetenz der Managementberatung ist die nachhaltige Implementierung von Operational Excellence Practices in der anlagenintensiven Industrie. Darüber hinaus ist T.A. Cook ein führender Veranstalter internationaler Fachkonferenzen und Seminare sowie Partner für Studien und Benchmarking-Plattformen. An unserem Stand informieren wir Sie über aktuelle Projektlösungen zur Optimierung von Shutdowns & Turnarounds wie Asset Strategy, Scope Management, Planning/Scheduling, Contractor Management sowie innovative Ansätze zur Reduzierung von Kosten und Zeitdauer von Turnarounds. www.tacook.com Die T/ANGO Turnaround Management Group ist ein unabhängiger Projektmanagementdienstleister für professionelles Stillstands- und Revisionsmanagement in der Prozessindustrie – national und international. Der Anspruch ist die Durchführung von World-Class-Stillständen auf Basis neuester Managementmethoden. T/ANGO plant und managt Stillstandsprojekte für Raffinerien, die Petrochemie sowie für Chemie- und Energieversorgungsunternehmen. Neben einzelnen Ressourcen stellt T/ANGO auch eine bedarfsgerechte Plattform an Tools und Methoden sowie interessante Alternativen, das Turnaround Management vorausschauend zu beplanen und aktiv zu unterstützen. Der Ergebnisbeitrag sind Projekte mit deutlich geringeren Gesamtkosten und kürzeren Stillstandszeiten. www.tar-experts.com TechDo – Wir, als richtungsweisendes Unternehmen verstehen uns als technischer Dienstleister für das breite Spektrum aller industriellen Produktionsanlagen. Fachkompetentes Personal unterstützt unsere Kunden vor Ort in allen Belangen. Angefangen bei der Instandhaltungsanalyse durch unser firmeneigenes Tool-PIA weiter zur computergestützten Erfassung der kompletten Anlagen bis hin zur historisch, revisionssicheren technischen Dokumentation der gesamtem Produktionsanlage mit unserem firmeneigenen Tool „TechDo IS“. Weiter zählen zu unseren Expertisen die Bereiche: Wertorientiertes Instandhaltungsmanagement (TPM) | Daily Maintenance | Projektabwicklungsunterstützung | Arbeitsvorbereitung/ Jahrbuch Turnaround 2015 | 13 TAR 2015 Fachplanung | Bau- und Projektleitung | Technische Anlagendokumentation | Prozessoptimierung (OPEX, TQM,) | Qualitätsmanagement | Projektplanung, Projektverfolgung, Projektcontrolling | Budgetermittlung, Costcontrolling, Kalkulation | Terminplanung | Anwendungsentwicklung | Automatisierungstechnik | Personalgestellung. www.techdo.de Total Safety |Ihr Partner für innovatives Sicherheitsmanagement. Wollen Sie auf gut ausgebildetes und erfahrenes Sicherheitspersonal oder auf die größte Flotte an Sicherheitsmaterial der führenden Hersteller in Europa zurück greifen? Total Safety ist Ihr Ansprechpartner! Neben der Vermietung bieten wir ebenfalls umfangreiche 24/7/365 Service Dienstleistungen rund um das Sicherheitsmaterial an. www.totalsafety.com TÜV NORD ist seit über 140 Jahren bekannt für Neutralität, Unabhängigkeit und Integrität. Mit unserem umfassenden Leistungsangebot liefert TÜV NORD einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Verfügbarkeit von Anlagen und Prozessen. Wir unterstützen Sie bei der Umsetzung Ihrer wirtschaftlichen und technischen Ziele. Unsere Experten erarbeiten für Sie praxis- und zukunftsorientierte Lösungen. www.tuev-nord.de Die Voith Industrial Services GmbH gehört zur Division Energy-Petro-Chemicals des Konzernbereichs Voith Industrial Services der Voith GmbH. Der Konzernbereich Voith Industrial Services ist Anbieter von technischen Dienstleistungen für Schlüsselindustrien wie Automotive, Energie, Chemie und Petrochemie sowie Maschinenbau. 2013 hat das Unternehmen weltweit an mehr als 170 Standorten und mit rund 20.000 Mitarbeitern ein Umsatz von 1,18 Mrd. € erwirtschaftet. www.voith.com Leistungsspektrum der Weber Unternehmensgruppe: Industrieller Rohrleitungsbau und Anlagenbau | Instandhaltungsservice | Engineering | Kraftwerkservice | Armaturen- und Pumpenservice | Gerüstbau. Für insgesamt 5 der 12 Tochtergesellschaften ist der industrielle Rohrleitungsbau das Hauptgeschäftsfeld. An den Firmen-Standorten Pulheim, Merseburg, Ludwigshafen, Dillingen und Antwerpen (Belgien) tragen insgesamt rund 1.600 Mitarbeiter dazu bei, die Anforderungen der Kunden sicher, qualitativ hochwertig, zeitnah und zuverlässig zu erfüllen. www.weber-rohrbau.de KOOPERATIONS- UND MEDIENPARTNER Der FDBR – Fachverband Anlagenbau bündelt die Interessen von über 180 Unternehmen des Anlagenbaus in der Energie-, Umwelt- und Prozessindustrie.Mit seiner Kompetenz aus jahrzehntelanger Verbandsarbeit fördert und begleitet der FDBR technische Innovationen, engagiert sich für die Fortentwicklung und Harmonisierung des gesamten technischen Regelwerks auf nationaler und internationaler Ebene und wirkt mit an der Ausgestaltung zukunftsfähiger Rahmenbedingungen. www.fdbr.de VGB PowerTech e. V. ist der europäische technische Fachverband für die Strom- und Wärmeerzeugung. VGB PowerTech unterstützt seine Mitglieder in allen technischen Fragen der Strom- und Wärmeerzeugung mit dem Ziel einer weiteren Optimierung von Sicherheit, Effizienz, Umweltfreundlichkeit, Wirtschaftlichkeit sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. www.vgb.org Der Wirtschaftsverband für Industrieservice e. V. (WVIS) ist eine branchenübergreifende Interessenvereinigung für Unternehmen im Industrieservice. Zielsetzung des WVIS ist es, die wirtschaftspolitischen Interessen der wachstumsstarken Branche Industrieservice zu artikulieren und in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedsunternehmen Qualität und Nachhaltigkeit über einheitliche Standards und ein gemeinsames Branchenbild zu schaffen. www.wvis.eu CHEManager ist das führende Fachmedium für die Chemie- und Pharmaindustrie im deutschsprachigen Raum. Die Zeitung und die ergänzenden Online-Services werden abteilungsübergreifend von Entscheidern und Investitionsverantwortlichen der genannten Branchen gelesen. Der viermal jährlich erscheinende Schwerpunkt CHEManager Sites & Services stellt Themen rund um Produktions- und Anlagenstandorte, deren Betrieb sowie Instandhaltung in den Fokus. www.chemanager-online.com Die e|m|w Zeitschrift für Energie Markt Wettbewerb richtet sich besonders an Fach- und Führungskräfte in der Energiewirtschaft, für die ein zuverlässiges Marktwissen unabdingbar ist. Aus dem und für den Markt werden von sachkundigen Autoren die Bereiche Regulierung, Beschaffung & Handel, Vertrieb & Marketing, Organisation & IT, Netze sowie Risikomanagement aufgearbeitet. In der Rubrik Marktüberblick erhält der Leser eine wertvolle Orientierungshilfe über die bedeutenden und am Markt aktiven Unternehmen. www.emw-online.com Die im 130. Jahrgang erscheinende ERDÖL ERDGAS KOHLE ist die einzige deutschsprachige technisch/wissenschaftliche Fachzeitschrift für Aufsuchung und Gewinnung, Verarbeitung und Anwendung von Erdgas und Erdöl sowie für die Herstellung petrochemischer Produkte. Neben den Fachberichten bietet ERDÖL ERDGAS KOHLE einen umfangreichen aktuellen Nachrichtenteil. ERDÖL ERDGAS KOHLE ist seit über 25 Jahren auch offizielles Organ der DGMK – Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle und der ÖGEW – Österreichischen Gesellschaft für Erdölwissenschaften. Instandhaltung befasst sich mit der Inspektion, Wartung und Instandsetzung von Maschinen, Anlagen und Industriebauten aller Branchen. Neben der Vorstellung neuer technischer Verfahren, Ausrüstungen und Werkzeuge werden auch Lösungen zur Organisation und Einbindung von Instandhaltungsmaßnahmen in die betrieblichen Abläufe praxisnah vorgestellt. www.instandhaltung.de 14 | Jahrbuch Turnaround 2015 Einsatz ohnE grEnzEn FMT isT DER spEzialisT FüR MonTagE, sERvicE unD inDusTRiEanlagEnbau Projekt- und Baustellenmanagement Planung und engineering maschinen- und anlagenBau rohrleitungsBau mechanische und elektrische montage elektrotechnik und automation anlagenservice ersatzteilservice und -fertigung modernisierung von kraftwerksanlagen anlagenüBersiedlung Mit der Erfahrung von mehr als drei Jahrzehnten, einzigartigem Know-how und den qualifizierten Mitarbeitern erfüllen wir die anspruchsvollsten Herausforderungen. Wir liefern Qualität mit Leidenschaft und einer kompletten Leistungspalette aus einer Hand. EvEry job a nEw thrill. FMT Gruppe, A-4600 Wels, Linzer Straße 275, Tel: +43/7242/62888-0, E-Mail: office@fmt.biz, www.fmt.biz FACHBEITRÄGE »» Strategien & Innovationen »» Planning & Scheduling »» Durchführung & operatives Stillstandsmanagement »» IT & Technik »» Sicherheit, Verträge & Personal FACHBEITRAG FACHINTERVIEW mit Gerald Molz Wertschöpfungspotenzial beim Turnaround Management an den Schnittstellen In Ludwigshafen, dem größten Standort der BASF, werden jährlich ca. 70 geplante Anlagenabstellungen realisiert. Der größte Teil der Stillstände wird aufgrund ihrer überschaubaren Größe und Komplexität als integrierte Aufgabe von der regulären Instandhaltung übernommen. Bei fünf bis fünfzehn Abstellungen im Jahr, deren Projektvolumen sich von ca. 1 Mio. Euro bis deutlich über 50 Mio. Euro bewegen, werden die Anlagenbetreiber von der Einheit Turnaround Management unter der Leitung von Gerald Molz unterstützt. Welche Aufgabenfelder bei der Abwicklung der größeren Abstellungen werden von Ihrer Einheit übernommen? Gerald Molz Director Turnaround Management, BASF SE » Gerald Molz: Wir sehen uns in zwei wesentlichen Funktionen. Zum einen bieten wir ein integriertes Projektmanagement an, das die Schnittstellen im Dreieck zwischen den Betreibern als unseren Kunden, den Fachzentren der BASF als internen Dienstleistern (z. B. Armaturen, Rotating Equipment) und den externen Kontraktoren transparent und nachvollziehbar koordiniert. Nach unserer Ansicht ist Turnaround Management in erster Linie Schnittstellenmanagement. Schnittstellenmanagement braucht vor allem eine gute Kommunikation im Projekt. In welcher Weise nutzen Sie und Ihre Mitarbeiter den Heimvorteil als BASF-Kollegen, um im Turnaround den Führungskräften und Teams der Betreiber zur Seite zu stehen? » Gerald Molz: Unser Ziel als interner Dienstleister ist es, dass uns unsere Kunden als Problemlöser und Ermöglicher schätzen, mit denen man sich gemeinsam und kontinuierlich weiterentwickeln kann. Dabei sind wir mit den einzelnen Anlagenbetreibern unterschiedlich weit vorangekommen. Mit dem Teil der Betreiber, mit denen wir schon länger im integrierten Projektmanagement zusammenarbeiten, haben wir gemeinsam die Prozesse der Vorbereitung und Durchführung von Abstellungen als Best Practices etabliert. Unsere Partner sind © BASF SE Zum anderen übernehmen wir auch größtenteils die Detailplanung. Das ist im Vergleich zu anderen Unternehmen untypisch, die diese Aufgabe häufig dem Hauptkontraktor zuweisen. Wir sind davon überzeugt, dass wir durch unsere genaue Kenntnis der Strukturen, Prozesse und Formalien am Standort die Anforderungen der Betreiber an die Detailplanung optimal abdecken. Als Beispiele möchte ich die Berücksichtigung unserer Abrechnungssysteme, die Materialbeschaffung aus einem Guss und die EDV-unterstützte Generierung der ArbeitserlaubnisScheine nennen. Weiterhin gelingt es uns oft auch Einsparpotenziale zu erschließen, nach denen ein externer TAR-Planer weniger intensiv suchen wird. 18 | Jahrbuch Turnaround 2015 © BASF SE FACHBEITRAG hier die Produktions- und Betriebsleiter, die ihre Teams für die Einhaltung der fest gelegten Abläufe verpflichten. Bei größeren Abstellungen wird hier z. B. der Scope Freeze ein Jahr vor Stillstandsbeginn konsequent durchgesetzt. Aber auch die Betreiber, mit denen wir noch nicht so lange zusammenarbeiten, wollen wir von den Vorteilen der Nutzung spezifischer Turnaround-Methoden überzeugen. Das funktioniert jedoch nicht mit Hauruck-Ansätzen, sondern wir schlagen unserem Kunden erstmal einige wenige aber wesentliche Schritte zur Weiterentwicklung vor. Die Kollegen erleben dann am praktischen Beispiel, wie die Abstellungen weniger hektisch ablaufen und die bereitgestellten Ressourcen nicht überzogen werden. So gelingt es in den Folgestillständen gemeinsam mit dem Betreiber den Umfang des TAR-Projektmanagements Schritt für Schritt zu erweitern und weitere Optimierungen z. B. zur Terminplanung und Fortschrittverfolgung umzusetzen. Alle Verbesserungspotenziale in einem Schritt zu heben, ist aus unserer Erfahrung zu ambitioniert. Man muss viele Beteiligte erreichen und bei diesem „Change mitnehmen“ können. Erfolgskritisch ist hierbei die individuelle Ansprache der verschiedenen Ebenen von Betriebsleitern, Meistern und Schichtführern. wie der aktuellen Produktnachfrage, der Asset-Strategie und weiterer Faktoren unterstützen möchten. Zum anderen sehen wir in der Verbesserung der Terminplanung und der Einhaltung der Qualitätsstandards vielversprechende Möglichkeiten der Wertschöpfung. Wenn ein Stillstand mit 30 Tagen definiert ist, ist es unwahrscheinlich, dass in der Phase der Ausführung ein Tag oder gar zwei Tage gewonnen werden können. Schließlich haben sich alle Beteiligten im 30-Tage-Fenster bereits eingerichtet. Daher ist es unser Ansatz, das Abstellfenster bereits in der Planung der nachfolgenden Stillstände schrittweise zu verkürzen. Die Mittel der Wahl sind hierbei die bessere Verzahnung der Abfahr- und Anfahrprozesse mit den mechanischen Arbeiten und die Vermeidung von ungeplanten Abfahrten bei der Wiederinbetriebnahme durch konsequente Einhaltung der Qualitätsanforderungen. Dafür brauchen wir auf der Betreiberseite ein besseres Verständnis der Prozesse und die Etablierung von Best Practices. Die mechanischen Kontraktoren müssen für die durchgängige Einhaltung der Qualitätsnormen Sorge tragen, so dass Leckagen bei der Inbetriebnahme gar nicht erst auftreten können. Wo legen Sie die Schwerpunkte bei der Weiterentwicklung des Turnaround Managements in den kommenden fünf Jahren? Gerade in der Perspektive des Schnittstellenmanagements sind die Kosten ein sehr sensibles Thema. Welche Ansätze nutzen Sie, um die Kostenseite zu beeinflussen und die Projektpartner dabei einzubinden? » Gerald Molz: Wir gehen von der Frage aus, wie das Turnaround Management zur Wertschöpfung beitragen kann. Das ist zum einen die Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit, wenn unnötige Abstellungen vermieden werden. Nehmen wir z. B. eine zweisträngige Anlage, die bislang immer strangweise abgestellt wurde. Obwohl es für unsere Teams eine deutlich stärkere Schwankung der Arbeitsbelastung bedeutet und wir hier viel flexibler agieren müssen, haben wir dem Kunden die Gesamtabstellung vorgeschlagen. Damit konnte die Anlagenverfügbarkeit im Fünfjahreszeitraum deutlich gesteigert werden. Wir sehen uns als Partner für unsere Kunden, die wir bei der Definition der optimalen Turnaround-Strategie unter Berücksichtigung von Faktoren » Gerald Molz: Neue gesetzliche Vorgaben und höhere Aufwände für die Dokumentation von Prüf- und Nachweispflichten haben in den vergangenen Jahren zu einer Erhöhung der Kosten für Turnarounds beigetragen. Als Beispiele nenne ich hier die stetige Sicherung im Gerüstbau und die Protokollierung der Verfolgung von kontaminierten Bauteilen bei deren Bearbeitung in den Werkstätten. Für uns ist die Sicherheit im Turnaround die erste Priorität. Daher suchen wir durch Einsparungen in anderen Bereichen diese Kostensteigerungen aufzufangen. Hier richten wir den Blick vor allem auf die Arbeitseffizienz und die Rahmenbedingungen, die von uns definiert werden. Hier erkennen wir z. B. die Grenzen der Standard-Leistungsverzeichnisse und der Marktkräfte bei der Erhöhung der Effizienz Jahrbuch Turnaround 2015 | 19 FACHBEITRAG BASF SE Carl-Bosch-Straße 38 67056 Ludwigshafen Internet: www.basf.com Ansprechpartner Gerald Molz Director Turnaround Management Tel.: +49 (0) 621 / 60 - 21996 E-Mail: gerald.molz@basf.com in den mechanischen Gewerken. Wir erhoffen uns von Effizienzstudien, die eine Verbesserung der „Hands on tools“-Zeiten zum Ziel haben, und die wir im nordamerikanischen Umfeld der „Time and Material Contracts“ nutzen, neue Ansatzpunkte, um gemeinsam mit den Kontraktoren zu einer nachhaltigen Steigerung der Effizienz zu gelangen. Wenn wir die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, versetzen wir die Dienstleister in die Lage, uns wettbewerbsfähige Preise anzubieten. Welche Veränderungen beobachten Sie am Markt für Turnaround-Dienstleistungen und wo besteht kurzfristiger Handlungsbedarf? » Gerald Molz: Aufgrund der Folgen der Finanzkrise von 2008 mussten die Kontraktoren in erheblichem Umfang Personal abbauen. Uns fällt auf, dass in der Erholungsphase ab 2010 die meisten Dienstleister nicht das frühere Beschäftigungsniveau wieder erreicht haben, sondern verstärkt auf den Einsatz von Subkontraktoren setzen. Die Heranziehung von Subunternehmen ist für sich genommen noch kein Negativ-Kriterium. Wir sehen aber ein wachsendes Problem in der Rekrutierung von fachlich qualifizierten Mitarbeitern in den mechanischen Gewerken, die zur Erfüllung unserer Qualitätsanforderungen unverzichtbar sind. » Gerald Molz: Wir müssen hier die Themen Arbeitssicherheit und Qualifikation klar voneinander trennen. Für die Erreichung unseres Ziels eines sicheren Turnarounds ist nicht die geographische Herkunft der Kollegen auf den Baustellen entscheidend, sondern die konsequente Anwendung unserer Sicherheitsstandards. Wenn vom ersten Tage an die Arbeitssicherheit mit ihren Regeln und der zugehörigen Kultur überzeugend vorgelebt, aber auch eingefordert wird, werden die Mitarbeiter der Partnerfirmen die Vorgaben respektieren und befolgen. Ganz gleich, welche Sprache sie sprechen und ob sie bereits seit vielen Jahren in TAR-Projekten der BASF im Einsatz oder zum ersten Mal bei uns tätig sind. Es ist die gemeinsame Aufgabe von Betreiber und Turnaround-Management, die Pflöcke der Arbeitssicherheit frühzeitig und für alle Beteiligten gut sichtbar zu setzen. Beim Thema Qualifikationsniveau und Qualität sind wir dabei unsere Anforderungen im Vertrag konkret und detaillierter als in der Vergangenheit festzuschreiben und die Qualifikation anhand schriftlicher Nachweise zu prüfen. Die formale Qualifikation ist die eine Seite der Medaille, uns sind aber auch die tatsächlich vorhandenen Fertigkeiten wichtig. Hier haben wir die Möglichkeiten geschaffen, stichprobenartige Fertigkeitsüberprüfungen im Vorfeld (z. B. ein Flansch-Parcours) vorzunehmen, deren Kosten von uns übernommen werden. Selbstverständlich wollen wir jedoch nicht auf die schon seit langem genutzten Maßnahmen der Qualitätssicherung wie z. B. Qualitätssicherungsblatt zur Dokumentation der Arbeiten und zugehörige Prüfungen auf der Baustelle verzichten. Es gibt hier keinen Königsweg, sondern es gilt für den konkreten Turnaround abhängig von Größe, Komplexität sowie der Kritikalität der verschiedenen Prozesssysteme, den richtigen Maßnahmen-Mix zu finden. © BASF SE Aufgrund des saisonalen Geschäftes und der sinkenden Verfügbarkeit von qualifizierten Handwerkern treten wir in einen verstärkten Wettbewerb mit z. B. Raffinerien, die mit einem größeren zeitlichen Vorlauf die Kontraktoren verpflichten. Wir erproben aktuell, wie wir durch die Bündelung von Turnarounds den Dienstleistern attraktivere Auftragspakete anbieten können und wie die Dienstleister uns im Gegenzug ein verlässlicheres Qualitätsniveau des eingesetzten Personals sicherstellen können. Im Unterschied zum Rahmenvertrag, der in der Instandhaltung (einschließlich kleinerer Abstellungen) genutzt wird, kommt hier ein Bündelvertrag zum Zuge, der den Partnerfirmen einen längeren Planungshorizont für mehrere Jahre ermöglicht. Wir erwarten im Gegenzug Verbesserungen in der Eigenpersonalquote und insbesondere im Qualifikationsniveau sämtlicher Mitarbeiter – ganz gleich, ob sie direkt beim Kontraktor oder bei einem Subunternehmen angestellt sind. In den Handwerkerteams arbeiten Kollegen aus verschiedenen Regionen Europas mit, die von heterogenen Sicherheitskulturen und Ausbildungsstandards geprägt sind. Wie nimmt Ihre Stillstandsorganisation diese Herausforderungen an? 20 | Jahrbuch Turnaround 2015 Total Safety – Ihr Partner für innovatives Sicherheitsmanagement Safety. Everywhere. ® S A F E T Y S E R V I C E S ist jetzt A TOTAL SAFET Y CO M PA NY Total Safety | Gesamtanbieter integrierter Sicherheitsdienstleistungen Unser breites Angebot an erfahrenem Sicherheitspersonal besteht aus mehr als 3000 sachkundigen und motivierten Mitarbeitern. Sie erreichten im Jahr 2014 mehr als 7.000.000 Arbeitsstunden in der Sicherheitsüberwachung. Neben dem Sicherheitspersonal verfügt Total Safety weltweit über das größte Angebot an Sicherheitsmaterialien, welches auch für kurzfristige Vermietungen zur Verfügung gestellt werden kann. Wir bieten Ihnen einen effizienten Service in Sachen Verwaltung, Überwachung, Logistik und sachkundiger Wartung. Alle Dienstleistungen werden eigenständig von Total Safety verwaltet, um unseren Kunden ein integriertes Gesamtpaket anbieten zu können. Total Safety verfügt über die Menschen, Materialien und Verfahren, um die besten industriellen Sicherheitsdienste anzubieten, angepasst an die individuellen Bedürfnisse Ihres Unternehmens. Große Mengen an Equipment und Personal können flexibel und vor allem kundenspezifisch gehändelt werden. Diese Flexibilität macht Total Safety zu einem der größten Gesamtanbieter im Bereich der integrierten Sicherheitsdienstleistungen. Das gibt uns die führende Sicherheitsposition, um unsere Philosophie “Wellbeing of Workers Worldwide (W3)” zu gewährleisten. Equipment Rental & Sales Total Safety bietet nicht nur die Vermietung, sondern auch den Produktverkauf von technischer PSA der qualitativ führenden Hersteller an. Als bevorzugter Partner der führenden Hersteller bieten wir die Produkte zu attraktiven und wettbewerbsfähigen Preisen an. Equipment Service Wir sind von den Herstellern zertifiziert, sodass wir jedes Material, das wir verkaufen/vermieten oder das Sie bereits in Ihrer Flotte haben, warten können und dürfen. Servicearbeiten können wir bei Ihnen vor Ort oder in einer unserer eigenen Service Centern durchführen. Technologies Mehr für weniger: das ist die Essenz unserer technologischen Sicherheitssysteme. Ihre Vorteile: eine höhere Sicherheit, eine bessere Überwachung und ein optimiertes Budget. All das ist das Resultat von kreativem Mitdenken mit Sicherheitsmanagern. So kommen wir zu neuen budgetfreundlichen Lösungen für alte Probleme. Specialized Safety Personnel Dank unseres umfangreichen Bestands an erfahrenen Sicherheitsmitarbeitern ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir Ihren Bedarf an Sicherheitspersonal umfassend erfüllen können. Wir können auch schnell zusätzliche Mitarbeiter für Sie zu Verfügung stellen - für bestimmte Aufgaben sogar innerhalb von 24 Stunden. TOTAL SAFETY GmbH Elbestr. 16 DE-45768 Marl T +49 (0)2365 29 69 600 F +49 (0)2365 29 69 700 info-de@totalsafety.com General Manager Tony Zadnikar tzadnikar@totalsafety.com M +49 (0)162 107 73 99 FACHBEITRAG FACHINTERVIEW mit Hans-Joerg Kamp Turnaround-Projekte zum Festpreis – Erfahrungen aus der Praxis Welche Abrechnungsformen werden heute bei Turnaround-Projekten bei Bayer genutzt? Hans-Joerg Kamp Group Head Project Management & Engineering, Bayer Technology Services GmbH » Hans-Joerg Kamp: Um die Antwort richtig zu verstehen, sollten wir uns zu Beginn das breite Spektrum von Stillständen hinsichtlich des Volumens bei Bayer vor Augen führen. Es ist ein großer Unterschied, ob wir einen Großstillstand mit 500.000 Mechanik-Stunden meistern müssen oder ob es sich um eine kleinere Abstellung mit 1.000 Stunden für die mechanischen Gewerke handelt. Diese kleineren Abstellungen, die wir als „Outages“ bezeichnen, werden in der Regel über Rahmenverträge abgewickelt. Sowohl aus organisatorischer Sicht als auch in der Kostenperspektive bietet sich der Rahmenvertrag überall dort an, wo das Budgetvolumen je Gewerk unterhalb der Grenze von 250.000 Euro bleibt. Aber auch bei größeren Stillständen können Standard-Leistungsverzeichnisse (StLV) zum Zuge kommen, wenn bestimmte Gewerke wie z. B. Anstrich oder Isolierung mit wesentlich kleineren Mannstunden-Volumen sich in die genannte Budgetgrenze einfügen können. Grundsätzlich streben wir für die größeren Stillstände an, mit Unit-Festpreisen zu arbeiten. Dabei bezieht sich der Festpreis auf das jeweilige Arbeitspaket (engl.: work package). Für jedes Objekt mit einer eigenen Anlagenkennzeichnung (AKZ) wird das Arbeitspaket (Jobkarte) mit allen notwendigen Maßnahmen geplant. Dazu gehört z. B. bei der Inspektion und Wartung eines Apparates auch das Lösen von Rohrleitungen und PLT-Verbindungen. Auf der Basis des Arbeitspaketes wird ein Reparaturplan erstellt, auf dessen Basis die Partnerfirma einen Festpreis kalkulieren und anbieten kann. Die Jobkarte selbst dient in der Ausführungsphase zur Dokumentation für zusätzliche Reparaturmaßnahmen (auch discovery work oder scope creep genannt), die vom Kontraktor mit roter Markierung dokumentiert werden und nach erfolgter Prüfung zusätzlich zum Festpreis nach Aufwand abgerechnet werden. Gibt es bei der Vorbereitung der Arbeitspakete in der chemischen Industrie Besonderheiten zu beachten? » Hans-Joerg Kamp: Da es sich in der Chemie in der Regel um Teilabstellungen handelt und die Anlagen nicht chemiefrei sind, muss das enge Zusammenspiel von Betrieb und Kontraktoren sehr detailliert und exakt im Reparaturplan festgelegt werden. Diese unverzichtbare organisatorische 22 | Jahrbuch Turnaround 2015 Verzahnung fordert von uns einen hohen Planungsaufwand, bietet aber zugleich den Partnerfirmen den Vorteil einer zuverlässigen Grundlage für die Erstellung von Unit-Festpreis-Angeboten und für ihre eigene Ressourcen-Planung. Selbstverständlich sind Planungsfehler von unserer Seite nicht ausgeschlossen. Das größere Risiko stellen hier aber die Maßnahmen dar, deren Notwendigkeit sich z. B. erst nach Öffnen des Apparates ergeben. Übersteigt die ungeplante Maßnahme ein bestimmtes Aufwandsvolumen wird ein „Additional Work Request“ erforderlich. Sollte die Reparaturmaßnahme gravierende Folgen für den weiteren Stillstandsverlauf haben, muss das Steering Committee eine Entscheidung treffen. Inwieweit unterstützen Erfahrungswerte bei der Risikoabschätzung von ungeplanten Maßnahmen die Berechnung von Unit-Festpreisen? » Hans-Joerg Kamp: Wir rechnen heute einen DiscoveryPuffer von 15 Prozent ein, den wir in den nächsten Jahren weiter absenken möchten. Dabei wird uns die im Aufbau befindliche Datenbank für die globale Turnaround-Planung an allen Bayer-Standorten unterstützen. Diese umfasst nicht nur die Planung im engeren Sinne, sondern wird uns auch dazu dienen, Wissen und Erfahrungen bei der Vorbereitung und Ausführung von Stillständen langfristig zu sichern und auszuwerten. Dank der Aktualisierung der Jobkarten im Nachgang des Stillstands wird sich der Anteil an Discovery Work weiter reduzieren lassen. Dabei darf allerdings der Einfluss der Anlagenfahrweise auf den Umfang der ungeplanten Maßnahmen im Stillstand nicht unterschätzt werden. Auf Basis von Risikoprofilen wird die Inspektion von Equipments mit höherem Discovery-Risiko an den Anfang gestellt, um noch genügend Zeit für die Realisierung von ungeplanten Maßnahmen in der Ausführungsphase zu finden. So kann es im Fall eines „exotischen“ Apparates auch sein, dass man diesen gleich präventiv neu bestellt, um das Risiko zu vermeiden, unerwartete Reparaturen nicht mehr im vorgegebenen Zeitfenster realisieren zu können. Die Kosten für die Neuanschaffung fallen im Vergleich zu den Kosten des Produktionsausfalls durch eine Verzögerung der Wiederinbetriebnahme deutlich geringer aus. Entscheidend ist hierbei, den Turnaround-Verantwortlichen für solche Entscheidungen eine optimale Informationsbasis mittels Datenbank, Arbeitspaketen und Risikoprofilen zur Verfügung zu stellen. FACHBEITRAG Bayer Technology Services GmbH 51368 Leverkusen E-Mail: info@bayertechnology.com Internet: www.bayertechnlogy.com Ansprechpartner Hans-Joerg Kamp Group Head Project Management & Engineering Turnaround Management Tel.: +49 (0) 214 / 30 4384 – 0 E-Mail: hans-joerg.kamp@bayer.com Wo liegen die Vorteile des Unit-Festpreises für Betreiber und Kontraktoren? » Hans-Joerg Kamp: Der große Vorteil für beide Seiten ist die Herstellung der Kostentransparenz. Der Verzicht auf die unnötige Granulierung auf der Mikroebene erspart den Kontraktoren größere Ausgaben für die Detailkalkulation und dem Betreiber den großen Aufwand an Kontrolle und Prüfung. Um den Kontraktoren die optimale Realisierung ihrer Unit-Festpreisangebote zu ermöglichen, obliegt es dem Betreiber dafür die organisatorischen Rahmenbedingungen zu schaffen. Denken wir an das Beispiel der Erlaubnisschein-Ausgabe, die häufig noch zu unproduktiven Wartezeiten für die Kontraktoren-Teams führen. So kann der Betreiber durch das Aufstellen von mehreren Containern für die ErlaubnisscheinAusgabe und die Vorfertigung von Erlaubnisscheinen dafür Sorge tragen, dass die Partnerfirmen ihre geplanten Abläufe einhalten können. Uns ist es wichtig, dass der Unit-Festpreis die Weiterentwicklung der Partnerschaft mit unseren Kontraktoren fördert und wir die Risiken gemeinsam schultern. Gibt es bei der Anwendung von Unit-Festpreisen und der Einschätzung von Discovery-Risiken zwischen den Standorten in Europa, Nordamerika und Asien größere Unterschiede? » Hans-Joerg Kamp: An den deutschen Standorten haben wir häufiger Anlagen, die in den vergangenen Jahrzehnten schrittweise ausgebaut worden sind. Da diese Anlagen über mehrere Produktionslinien verfügen, sind Betrieb und Instandhaltung im Handling von mehreren Abstellungen pro Jahr gut eingeübt und kennen die Risikoprofile der Equipments sehr gut. Aufgrund der Häufigkeit der Abstellungen gleicher oder ähnlicher Anlagen ist die Lernkurve sehr hoch. Das erleichtert deutlich die Einführung von Unit-Festpreisen. Dazu kommt, dass unsere deutschen Werke attraktive Auftraggeber für die technischen Dienstleister sind, die daher auch bereit sind, beim Thema Unit-Festpreise mitzuziehen. In Nordamerika werden die Turnarounds immer noch über „Time & Material“-Verträge abgewickelt. Aber auch hier möchte Bayer hinsichtlich Kostentransparenz und Risikominimierung weiterkommen. Aufgrund der großen Anzahl von Anlagenbetreibern in der Öl- und Gasindustrie ist der nordamerikanische Industrieservice-Markt eher ein Verkäufer-Markt. Für einen einzelnen Anlagenbetreiber ist es daher schwierig, neue Abrechnungsformen durchzusetzen. In Asien unterhalten wir Word-of-Scale-Anlagen, die relativ jung sind und im Fünfjahresintervall abgestellt werden. Hier befinden sich Wissen und Erfahrungen zum Turnaround Management noch im Aufbau, so dass es für die Einführung von Unit-Festpreisen noch viel zu früh ist. Welche Möglichkeiten sehen Sie für die Weiterentwicklung vom Unit-Festpreis zum Gesamtfestpreis für einen Turnaround? » Hans-Joerg Kamp: Turnaround-Projekte zum Festpreis gibt es in der Öl- und Gasindustrie in Nordamerika schon relativ lange. Aus unserer Sicht sind Festpreis-Stillstände aufgrund der spezifischen Rahmenbedingungen in der chemischen Industrie derzeit nicht praktikabel. Für einen Turnaround zum Gesamtfestpreis müssen zwei wesentliche Voraussetzungen erfüllt sein: Erstens muss die vertraglich vereinbarte Leistung eindeutig beschrieben sein. Zweitens muss der Kontraktor frei und selbstbestimmt in der Organisation seiner Arbeit sein. Wie wir beim Thema Discovery Work gesehen haben, stellt sich schon die Erfüllung der ersten Bedingung als schwierig dar und lässt noch zu viele Risiken für Betreiber und Partnerfirmen unbestimmt. Die zweite Bedingung ist definitiv heute in den Abstellungen der Chemie nicht gegeben. Die Abhängigkeiten zwischen Betrieb und Kontraktoren sind hier einfach zu groß. Wenn sich in der Zukunft das Modell des General-Stillstands, wie er schon seit langem von den Raffinerien gelebt wird, auch in der Chemie durchsetzen sollte, kann man das Thema Festpreis-Turnaround noch einmal neu angehen. Jahrbuch Turnaround 2015 | 23 FACHBEITRAG Turnarounds sind im Industrieservice der Schlüssel zu dauerhaften Kundenbeziehungen Die TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH am Chemiestandort Leuna gehört mit einer Verarbeitungskapazität von zwölf Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr zu den vier größten in Deutschland. Als Hersteller von Methanol ist sie die Größte des Landes. Die Generalinspektion im zurückliegenden Jahr, der Turnaround and Inspection (T & I) 2014, ist daher nicht nur für die Region von besonderer Bedeutung, sondern hat auch Aussagekraft für verallgemeinerbare Trends. Gerald Pilotto Executive President Division Industrial Maintenance, Bilfinger SE Bilfinger war mit seinen Spezialisten aus der deutschen Landesorganisation der Division Industrial Maintenance in den T & I 2014 eingebunden. Sie waren u. a. als Unitkontraktor für mechanische Leistungen in der POX/Methanolanlage verantwortlich. Der Leistungsumfang umfasste Planungsleistungen in der Vor- und Nachbereitung, Unterstützung beim Herunterfahren und beim Anfahren der Anlage, operative Leistungen in der Ausführungsphase sowie Managementleistungen. Die Bilfinger Maintenance GmbH führte in Abstimmung mit dem Kunden alle Leistungen selbstständig und eigenverantwortlich aus. Dies beinhaltete auch die Koordination von Subkontraktoren. Weitere Leistungen betrafen die Haupt- und Nebengewerke in den Bereichen Tanklager und Verladung, Lagerwirtschaft, Maschinentechnik in der POX/ Methanolanlage, die Revision von Regel- und Handarmaturen sowie Mess-, Steuer- und Regelungstechnik. Alle Leistungen wurden ohne meldepflichtige Unfälle erbracht. Als einer von zwei Vertragspartnern wurde das Unternehmen daher für konstant gute Sicherheitsarbeit als „Kontraktor des T & I 2014“ ausgezeichnet. Der T & I am Standort Leuna zeigt exemplarisch die heutigen Anforderungen an einen Großstillstand. Gegenüber einer Ausführungsphase, die sich auf einen Zeitraum von rund sechs Wochen konzentriert, erstrecken sich die Vorbereitungen auf bis zu drei Jahre. Gegenüber der stark komprimierten Abwicklungsphase ist sogar das Zeitfenster für den Rückbau der Gerüste, den finanziellen Abschluss des Projekts und die Auswertung der Erfahrungen mit rund einem halben Jahr vergleichsweise großzügig. Entscheidend ist eben, den Ausfall der Produktion so gering wie möglich zu halten. Beim T & I in Leuna ist dies trotz einer Vielzahl von Investitionsvorhaben, die im Rahmen des Turnarounds mit umgesetzt wurden, gelungen. Gerade vor diesem Hintergrund benennt der TOTAL Turnaround-Manager Chris Kempe – neben dem Fokus auf akribische Planung und diszipliniertes Management – als weiteres Erfolgskriterium das richtige Maß an Flexibilität: „Die größte Herausforderung bei einem Stillstand 24 | Jahrbuch Turnaround 2015 mit diesen Dimensionen ist die Organisation des Unerwarteten. Wir haben die unvermeidlichen Extraarbeiten in der Kapazitätsplanung ausreichend berücksichtigt und konnten so das enge Zeitfenster einhalten. Dabei ist die Erfahrung professioneller Servicepartner wie Bilfinger für uns eine unverzichtbare Hilfe.“ Für Bilfinger ergänzt Gerald Pilotto, Leiter der Division Industrial Maintenance: „Jeder große Stillstand ist für unsere Kunden und für uns als technischer Dienstleister mit einem Zugewinn an Erfahrung verbunden. Dabei ist es uns ein besonderes Anliegen, dass dieses Know-how für den Kunden als wertvolles Erfahrungswissen erhalten bleibt. Es ist die Grundlage für eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit beim nächsten Turnaround.“ Trends im Stillstandsgeschäft Damit sind zwei wesentliche Aspekte angesprochen, die das Turnaround-Business charakterisieren. Zum einen die Flexibilität, die für die „Organisation des Unerwarteten“ erforderlich ist. Dies ist keineswegs etwas Mystisches, sondern es ist sogar quantifizierbar, auch wenn die Komplexität der Planung mit dem Umfang der Investitionsprojekte deutlich zunimmt. Etwa 90 Prozent der Aufgaben, die im Rahmen eines Stillstands anfallen, können geplant werden. Circa zehn Prozent sind solche, die sich erst im Zuge der Revisionsarbeiten ergeben und deshalb nicht geplant werden können. Das liegt daran, dass manche Schäden erst dann zutage treten, wenn das Equipment im Rahmen des Stillstands geöffnet wird. Es gilt dann, innerhalb kürzester Zeit Lösungen für die anstehenden Probleme zu finden und fundiert zu entscheiden, wie die Arbeiten innerhalb von Stunden erledigt werden können. Das können nur Spezialisten mit großer Erfahrung leisten, die zudem über hohes technisches Know-how und vielfältige Methoden-Kompetenz verfügen. Zum anderen zeigt sich gerade bei international agierenden Kunden, dass Turnarounds im Industrieservice der Schlüssel zu dauerhaften Kundenbeziehungen sind. Sie sind für die Kunden aufgrund der Tatsache, dass die Produktion still steht, von so strategischer Bedeutung, dass Termintreue und Budgetdisziplin den Dienstleister als präferierten Service- FACHBEITRAG © TOTAL der Dienstleister mit der Anlage vertraut, kann er beispielsweise auf spezifische Gegebenheiten oder besonders kritische Anlagenteile von Anfang an ein besonderes Augenmerk legen und sie in den Planungen entsprechend berücksichtigen. Umgekehrt ist ein erfolgreicher Turnaround, wie bereits dargelegt, die beste Voraussetzung für den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit hin zu einer integrativen Kooperation. partner qualifizieren oder, wenn nicht, dauerhaft beschädigen. Damit verbunden ist zugleich die Erwartung, dass der Dienstleiter seine Kompetenzen und Kapazitäten in einer globalisierten Wirtschaft international anbieten kann. Bei Bilfinger zeigt dies die Auflistung der Länder, in denen regelmäßig Turnarounds geplant und abgewickelt werden: Sie reicht von Belgien, Deutschland, Finnland, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden und Tschechien bis zu den USA. Der Kundenschwerpunkt liegt bei Raffinerie- und Chemieunternehmen, Energieerzeugern sowie in der Papier- und Konsumgüterindustrie. Dazu zählen u. a. Kunden wie Borealis, BP, Essar, ExxonMobil, Huntsman, Ineos, Neste Oil, Procter & Gamble oder Syngenta und TOTAL. Bei allen gilt, unabhängig davon, ob ein großer oder eher kleiner Stillstand umzusetzen ist, dass Turnarounds immer den Einsatz aller Kenntnisse und Erfahrungen erfordern. Anders sind die enorme Planungsleistung, die Vielzahl der zeitgleich ablaufenden Arbeiten, das nahtlose Ineinandergreifen der einzelnen Arbeitsschritte oder die Bereitstellung der benötigten personellen Ressourcen, Werkzeuge, Materialien und Geräte nicht zu bewältigen. Diese Wechselwirkungen kommen auch bei der Evaluierung der Dienstleister rund um einen Turnaround zum Tragen. Die Auditierung gilt insbesondere den Themen Gesundheit, Sicherheit, Umweltschutz, Qualität und Ressourcen sowie standardisierten Prozessen mit entsprechender ITUnterstützung. Was die Qualität anbetrifft, so sind hohe technische Kompetenz und Erfahrung in allen wesentlichen Gewerken gefragt, die bei Großstillständen zum Einsatz kommen. Bilfinger kann hier durch sein breites Leistungsspektrum überzeugen. Umfangreiches Erfahrungswissen und höchste Konzentration in der Umsetzung erfordern auch alle Fragen rund um die Logistik: Etwa die Planung der Baustelleneinrichtung sowie des Baustellenverkehrs, die Reinigung und Lagerung von Anlagenteilen, Sicherheitsunterweisungen für alle Mitarbeiter, die auf der Baustelle tätig sind, oder die Organisation der erforderlichen Arbeitsgenehmigungen in den Anlagen. Bilfinger Maintenance GmbH Am Taubenfeld 21/1 69123 Heidelberg Tel.: +49 (0) 6221 / 9985 - 400 Fax: +49 (0) 6221 / 9985 - 402 E-Mail: info.bm@bilfinger.com Internet: www.bm.bilfinger.com Ansprechpartner Rainer Gross Leiter Bereich Turnaround Bilfinger Maintenance GmbH In den Leuna Werken, Gebäude 8642 06237 Leuna Tel.: +49 (0) 3461 / 43 - 2956 Fax: +49 (0) 3461 / 43 - 2701 E-Mail: rainer.gross@bilfinger.com Internet: www.bm.bilfinger.com Mit den gestiegenen Anforderungen müssen alle Dienstleister, die bei einem Stillstand mitarbeiten, höchsten Ansprüchen genügen. Dies gilt umso mehr für den Generalkontraktor oder Managing Contractor, der bei einem Großstillstand für die Steuerung aller Subkontraktoren hinsichtlich Vorbereitung und Planung, Qualität, Termin, Budget und Sicherheit verantwortlich ist. Das erfordert vom Start der Planungen bis zur Übergabe der Anlagen nach dem Stillstand höchste Professionalität. Umso größer sind beim erfolgreichen Abschluss dann die Genugtuung und die Vorfreude auf die nächste Herausforderung. Große technische Dienstleistungsunternehmen wie Bilfinger haben bei solchen Aufträgen häufig den Vorteil, dass sie in den Anlagen im Rahmen von Instandhaltungsaufträgen bereits im Vorfeld Erfahrungen sammeln konnten. Durch dieses Know-how haben sie bei der Übernahme der Aufgaben eines Generalkontraktors eine bessere Ausgangsposition als ein Auftragnehmer, der noch nie in der Anlage gearbeitet hat. Ist © TOTAL Vergleicht man die Turnarounds früherer Jahre mit denen von heute, so haben Stillstände heute ein größeres Volumen und sind komplexer. Das liegt auch daran, dass es immer weniger Teilabstellungen gibt, weil die Anlagen zunehmend komplett abgestellt werden. Eine weitere Veränderung betrifft die Belegschaft in den Anlagen der Kunden. Arbeitskräfte stehen dort in der Regel nicht mehr in ausreichender Zahl zur Verfügung. Deshalb werden ein oder mehrere Dienstleister beauftragt. Damit eng verknüpft ist die Tendenz, immer häufiger einen sogenannten Generalkontraktor zu beauftragen. Die Auftraggeber minimieren so für sich die Zahl der zu koordinierenden Schnittstellen und vereinfachen und beschleunigen ihre Planungen. Die Bilfinger-Spezialisten waren beim diesjährigen Großstillstand in der TOTAL Raffinerie in Leuna als Unitcontractor im Einsatz. Der Leistungsumfang reichte von der Planungs- bis zur Umsetzungsphase einschließlich Management-Aufgaben. Jahrbuch Turnaround 2015 | 25 FACHBEITRAG Die Bayer MaterialScience AG hat jedes Jahr eine Vielzahl von Abstellungen unterschiedlicher Größenordnung und Zielsetzung in ihren 100 Betrieben an 20 Standorten weltweit zu realisieren. Dank einer langfristigen, datenbankbasierten Terminierung und einem klar definierten Regelwerk für die globale Koordination von Turnarounds und Investitionsprojekten unter Einbeziehung aller beteiligten Fachbereiche sollen die stillstandsbedingten Produktionsverluste halbiert werden und die Prozessorganisation des führenden Chemieunternehmens weiter optimiert werden. Große, geplante Anlagenstillstände (Turnarounds) haben vielfältige Ursachen. Im Kern geht es darum, rechtliche Anforderungen zu erfüllen und so einen sicheren und zuverlässigen, idealerweise unterbrechungsfreien Betrieb bis zum nächsten Turnaround sicherzustellen sowie darum, Anlagenoptimierungsprojekte vorzubereiten oder durchzuführen. Dr. Matthias Ruhland Head of Manufacturing Excellence, Bayer MaterialScience AG Während eines Turnarounds produziert die Anlage nicht, verdient also kein Geld. Die Kosten für die durchzuführenden Wartungs-, Inspektions- und projektbezogenen Arbeiten stellen somit nur die Kostenseite der Stillstände dar. Die Einnahmeausfälle durch Produktionsverluste sind häufig noch erheblicher – oft geht es um mehrstellige Millionenbeträge. Das begründet das zunehmende Interesse an einer Reduzierung der Häufigkeit und der Dauer von Stillständen. Die dazu erforderlichen Maßnahmen, Mittel und Methoden zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit werden gegenwärtig in vielen Unternehmen der Prozessindustrie und auch in übergeordneten Fachgremien erarbeitet und verfeinert und sollen hier nicht diskutiert werden. Vielmehr geht es hier um eine gesamtheitliche Betrachtung des Einflusses von Stillständen auf das Geschäft und die Organisation. Hierbei steht die Planbarkeit von direkten und indirekten Kosten sowie von Abstellungsterminen im Vordergrund. Unser internes, globales Reporting zu den Produktionsverlusten und ihren Ursachen haben wir in den letzten zehn Jahren konsequent genutzt, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren und maßgeschneiderte Optimierungsprogramme auf- und umzusetzen. Derzeit verlieren wir jährlich einen einstelligen Prozentsatz unserer Produktionskapazität durch Stillstände. Das bedeutet übersetzt, dass jede unserer Anlagen im Mittel mehrere Tage pro Jahr aufgrund von Wartungs- und Inspektionsstillständen steht. Die damit verbundenen Mengenverluste übersteigen signifikant diejenigen der ungeplanten Produktionsausfälle. Hinter diesen Zahlen verbirgt sich ein bislang ungehobener, millionenschwerer Schatz an Produktionspotenzial. Daher sollen mittelfristig die Stillstandsverluste halbiert werden. 26 | Jahrbuch Turnaround 2015 Der Terminierungsprozess Neben den oben angesprochenen Werkzeugen zur Optimierung von Planung und Ausführung der eigentlichen Stillstände ist in einem global operierenden Unternehmen eine aufeinander abgestimmte Terminierung der Stillstände unerlässlich. Dazu wurde eine Datenbank mit SAP-Schnittstelle eingerichtet, in der die Stillstände der kommenden zehn Jahre (zwei Stillstandszyklen) mit ihren relevanten Eckdaten (z. B. Datum, Dauer, Produktionsverlust) dokumentiert sind. Mit dieser Datenbank ist ein standardisierter und konsistenter Informationsfluss zwischen den Stakeholdern sichergestellt. Die strukturierte Datensammlung war der Ausgangspunkt für einen Optimierungsprozess mit folgenden Zielen: »» Mittelfristige Halbierung der heutigen stillstandsbedingten Verluste »» Sicherstellen der Lieferfähigkeit während der Stillstände, unter Nutzung unseres globalen Produktionsnetzwerks und bei Minimierung von zusätzlich erforderlichen Lagerbeständen (gebundenes Kapital) und/oder Transport von Produkten (Logistikkosten) »» Abstimmung mit anderen Produktionsbetrieben, aber auch mit internen und externen Versorgern am Standort »» Anpassung der Stillstandszeiten an (langfristige!) Markterwartungen »» Planbarkeit des Finanzbudgetbedarfs »» Sicherstellen der Verfügbarkeit von Stillstandsteams und qualifizierten Kontraktoren »» Abstimmung mit Investitionsprojekten, Prozessleitsystemablösungen, Routineinstandhaltungsaufgaben sowie Maßnahmen aufgrund revidierter Sicherheitsbetrachtungen »» Abbildung von Stillständen in vorhandenen Reportingsystemen (z. B. Investitionsbudgetplanung). Die Aufzählung verdeutlicht, dass ein Stillstand weite Teile der Organisation betrifft. Neben dem Betrieb an sich, der Stillstandsorganisation sowie den Kontraktoren kommen das Produktmanagement, die Standortleitungen, die Investitionsbudgetplanung, die Projektplanung, die Sicherheitsfachabteilung und letztlich das Rechnungswesen hinzu. Das FACHBEITRAG Wertpotenzial liegt darin, dass der (klar zu definierende) Abstimmungsprozess zwischen allen (global) Beteiligten reibungslos funktioniert. Ein gemeinsames Verständnis für die Bedeutung der Aufgabe, die Rolle und die Belange der anderen Stakeholder sind dazu unabdingbar. Hilfreich sind klare Priorisierungen. Als Beispiel sei hier nur die Konkurrenz zwischen den angestrebten langen Stillstandszyklen und den Investitionsprojekten, die einen Wertbeitrag in Form von zusätzlicher Kapazität oder Effizienzverbesserungen (z. B. Energieeinsparung) leisten. Der Abstimmungsprozess wird von Vertretern der Geschäftsbereiche und der Standorte mehrmals pro Jahr durchlaufen, um so die Daten ständig aktuell zu haben und gegebenenfalls neu zu justieren. Um die Komplexität zu verdeutlichen sei erwähnt, dass ca. fünf Produktgruppen, 20 Standorte und 100 Betriebe zu koordinieren sind. Die Aufzählung deutet eine zusätzliche Dimension im Planungsprozess an. Es gilt einen Interessensausgleich zwischen den Geschäftsbereichen und den Standorten zu schaffen, der zusätzlich noch durch eine dritte Partei, externe Lieferanten von Rohstoffen oder Energien, maßgeblich beeinflusst wird. Ausgehend von der strategischen Terminierung ist – je nach Kategorie des Stillstands – ein Planungsprozess mit Meilensteinen festgelegt – ganz analog zur Anlagenplanung, dessen Einhaltung von einem Leitungsgremium kontrolliert wird. Die Stillstandskategorie wird aufgrund der geplanten Arbeitsstunden und der Anzahl der beteiligten Betriebe festgelegt. Auf der Standortebene ist eine Abstimmung der Stillstände der einzelnen Betriebe unabdingbar. Der Vorteil von Transparenz Dokumentiert werden die Abstimmungsergebnisse in der genannten Datenbank durch das Setzen des jeweiligen Status. Graphisch aufbereitet sind die Daten im internen OnlineBerichtssystem für den relevanten Personenkreis zugänglich. Alleine das Schaffen dieser Transparenz ist ein Treiber für Optimierungen, da der Ehrgeiz, sich kontinuierlich zu verbessern dadurch auf allen Ebenen der Organisation(!) geweckt wird. Das Top Management wird darüber hinaus regelmäßig durch Präsentationen in den entsprechenden Entscheidungsgremien und durch zusammenfassende Darstellungen informiert. Basierend auf diesen Planungen ist es möglich, Aussagen über zukünftige Anlagenauslastungen („OEE“) zu treffen. Unter Berücksichtigung weiterer Informationen (bisherige Performance, Verbesserungsmaßnahmen, externe Randbedingungen usw.) können betriebsspezifische Ziele definiert werden, die dann auf Ebene der Geschäftsbereiche, der Standorte oder letztlich des Unternehmens aggregiert und mit den Top-Down-Zielen verglichen werden. Auf diesem Fundament kann das Management gezielt Entscheidungen über Optimierungsmaßnahmen treffen. onen (Teillast oder Produktionsunterbrechung) sowie den hier diskutierten geplanten Stillständen unterschieden. In den beiden darunter liegenden Berichtsebenen werden die Ursachen weiter spezifiziert, bleiben aber immer auf einer Abstraktionsebene, die auf Unternehmensebene noch sinnvoll auswertbar ist. Es werden sowohl in der Stillstands- als auch in der Produktionsverlustdatenbank detaillierte Angaben zum Zweck der Abstellung (z. B. Wartung, Inspektion, Investitionsprojekt) gemacht, um so die Möglichkeit zu haben, individuell im Betrieb, aber auch auf globaler Ebene, an den Ursachen zu arbeiten. Geplante und tatsächliche Stillstandsverluste werden auf dieser vereinheitlichten Basis verglichen. Die Analysen zeigen eine sehr gute Übereinstimmung zwischen Plan und Realität, was das Vertrauen des Managements in die Prozesse und Datenbanken erheblich stärkt und somit auch Aussagen über die zukünftig dem Markt zur Verfügung stehenden Produktmengen erlaubt. Bayer MaterialScience AG Kaiser-Wilhelm-Allee 1 51373 Leverkusen Internet: www.materialscience.bayer.de Ansprechpartner Dr. Matthias Ruhland Head of Manufacturing Excellence Tel.: +49 (0) 214 / 30 – 65571 E-Mail: matthias.ruhland@bayer.com Das Ziel im Blick Der skizzierte Prozess ist seit rund zwei Jahren etabliert. Der „Change“ für die Organisation bestand im Wesentlichen darin, Stillstandszeiten als „knappe Ressourcen“ wahrzunehmen und folglich den „Verbrauch“ zu reduzieren. Dazu müssen in der Organisation, im selbst geschaffenen Regelwerk, aber auch ganz konkret in den Betrieben, Veränderungen stattfinden und Voraussetzungen geschaffen werden. Lässt beispielsweise heute die Revision eines für die Produktion wesentlichen Apparates einen Fünfjahreszyklus nicht zu, ist zu prüfen, ob es wirtschaftliche Maßnahmen gibt, diesen Umstand zu ändern. In letzter Konsequenz beginnt die Festlegung stillstandsbedingter Verluste schon in der Planungsphase neuer Anlagen und bei der Beschaffung neuer Apparate und Maschinen. Der Auftraggeber muss hier klare Ziele definieren und der Planer muss dafür wirtschaftliche Lösungen anbieten. Die globale Terminierung und Koordinierung von Stillständen sind wesentliche Instrumente, die uns dem Ziel der Halbierung der stillstandsbedingten Produktionsverluste näher bringen. Alle Arten von Produktionsverlusten werden seit vielen Jahren in der eingangs erwähnten Datenbank nach einheitlichem System und in drei Detaillierungsebenen erfasst. Ausgehend von einer Maximalkapazität wird grundsätzlich zwischen internen, externen und marktbedingten Minderprodukti- Jahrbuch Turnaround 2015 | 27 FACHBEITRAG Turnarounds in Südosteuropa: Erfahrungen aus dem Generalstillstand 2014 in der rumänischen Raffinerie Petrobrazi OMV Petrom ist die größte integrierte Öl & Gas-Gruppe in Südosteuropa mit einer jährlichen Öl- und Gas-Produktion von rund 66 Millionen Barrels of Oil Equivalents (MMBOE). In Rumänien betreibt die OMV Petrom eine Raffinerie in Petrobrazi mit einer Rohöl-Verarbeitungskapazität von 4,2 Millionen Tonnen pro Jahr. Diese Raffinerie verarbeitet ausschließlich in Rumänien gefördertes Rohöl und versorgt den Retailmarkt der OMV Petrom in der Region mit ca. 800 Tankstellen. Die OMV, Österreichs größtes Industrieunternehmen, besitzt einen Anteil von 51,01 Prozent an OMV Petrom. Dieselhydrier-Anlage erweitert. Ziel war es den Anteil von Diesel an der Gesamtproduktion zu steigern, denn in Rumänien werden aktuell rund 30% der Dieselnachfrage durch Importe gedeckt. Der Großumbau in der FCC-Anlage war der zeitbestimmende Faktor in diesem Turnaround. Vor allem der Bereich rund um den Reaktor stand im Brennpunkt des Geschehens. Der Kopf des Reaktors wurde inklusive der Zyklone komplett getauscht und in der Anlage mussten auch drei Kolonnen erneuert werden. Damit verbunden waren äußerst komplexe Hebearbeiten. Die Vorbereitung und Durchführung erforderten höchstes Augenmerk und penible Risikoanalysen. Zwei 750 t-Kräne und erstmalig auch ein Kran, der für Lasten bis zu 1000 t ausgelegt ist, kamen in der Raffinerie zum Einsatz. Sehr aufwändig waren auch die logistischen Anforderungen für den Transport der Reaktor- und Kolonnenteile von den Herstellerbetrieben nach Petrobrazi. Dan Pita Turnaround Manager, Petrobrazi Refinery, OMV Petrom S.A. Karl Graf Head of Asset Management, Refining & Petrochemicals, OMV Refining & Marketing GmbH Der diesjährige Turnaround stand ganz im Zeichen der Finalisierung des seit mehreren Jahren laufenden Optimierungsprogrammes der Prozessanlagen. Von 2010 bis 2014 ist in Petrobrazi kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum für die umfassenden Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten 600 Millionen Euro investiert. Die Raffinerie ist heute in der Lage alle einheimischen Rohölsorten und die in Rumänen produzierten Rohölmengen zu verarbeiten. Zudem konnte der Gesamtenergieverbrauch der Raffinerie gegenüber 2009 um mehr als 25 Prozent reduziert werden. Damit zählt Petrobrazi zu den effizientesten und konkurrenzfähigsten Raffinerien in Südosteuropa. Modernisierung und Erweiterung im engen TurnaroundZeitfenster Ein Großteil der Modernisierungsarbeiten wurde im Rahmen von zwei Turnarounds bewältigt. Nach dem großen Umbau der Rohöl- und Koker-Anlage im Jahr 2012 wurde im Rahmen des Generalstillstandes von Ende Mai bis Ende Juni 2014 unter anderem die FCC-Anlage modernisiert und die Kapazität der 28 | Jahrbuch Turnaround 2015 Auch im Bereich der Rohölanlage gab es erneut größere Umbauaktivitäten. Die Prozessöfen wurden mit neuer Brennertechnik ausgerüstet und das Transferleitungssystem zur atmosphärischen Destillationskolonne wurde nach Re-Design und Materialupgrade vollständig erneuert. Auch in dieser Anlage wurden komplexe Hebearbeiten durchgeführt, um z. B. den obersten Teil der Hauptkolonne mit einer Höhe von 21 m auszutauschen. Parallel zu den eigentlichen Turnaround-Aktivitäten und den vorher beschriebenen Großumbauten mussten innerhalb des straffen Terminplans noch rund 30 weitere Investitionsprojekte unterschiedlicher Komplexität eingebunden werden. So wurde die Prozessleittechnik und die Instrumentierung der Koker-Anlage komplett erneuert, die Sicherheitstechnik an den Kokstrommeln auf den neuesten Stand der Technik gebracht und die nächste Stufe in der Modernisierung unseres elektrischen Mittelspannungsnetzes in Betrieb genommen. Die Erfolgsfaktoren im Turnaround Trotz der zahlreichen Projektarbeiten waren während der FACHBEITRAG OMV Petrom S.A. 107080 Brazi Rumänien Internet: www.petrom.com Ansprechpartner Dan Pita Turnaround Manager E-Mail: dan.pita@petrom.com OMV Refining & Marketing GmbH 1020 Wien Trabrennstraße 6-8 Österreich Internet: www.omv.com Ansprechpartner heißen Phase des Turnarounds die meisten Arbeitskräfte mit den klassischen Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten eines TÜV-Stillstandes beschäftigt. 50 Kolonnen, 300 Behälter, 350 Wärmetauscher, 30 Reaktoren und Prozessöfen sowie 800 Rohrleitungen wurden im Prüf- und Reparaturprogramm erfasst. Dazu kamen aufwändige Service- und Wartungsaktivitäten an großen Turbinen und Verdichtern. Aufgrund des Raffinerie-Marktumfeldes hatten wir einen ambitionierten Terminplan von max. 30 mechanischen Arbeitstagen zu erfüllen. Unser Planungsteam stand vor der Herausforderung, die Aktivitäten aus den Investitionsprojekten mit den Instandhaltungsaktivitäten aus 21 Raffinerieanlagen in einer gemeinsamen „Integrierten Planung“ unter einen Hut zu bringen. Die konsequente tägliche Fortschrittsverfolgung der insgesamt 27.800 Aktivitäten war der Schlüssel zum Gesamterfolg dieses Turnarounds. Fast 5.000 Mitarbeiter von 90 Partnerfirmen und Zulieferbetrieben haben diesen Turnaround realisiert und die Raffinerie in Rekordzeit modernisiert. Dabei wurden in Summe 1,5 Millionen Arbeitsstunden ohne Unfall mit Ausfalltag (LWDI) geleistet. Auch das ist ein sehr gutes Ergebnis und wichtiges Zeichen für die gute Sicherheitsarbeit vor Ort. Vielversprechende Kooperation mit Dienstleistern aus der Region Im Gegensatz zu unseren Raffinerien in Deutschland und Österreich beauftragen wir in unserer rumänischen Raffinerie keinen Hauptkontraktor für die mechanischen Gewerke. In Petrobrazi teilen wir diese Arbeiten entsprechend der Prozessanlagen auf mehrere Partnerfirmen auf, wobei sich bei den Ausschreibungs- und Auswahlverfahren immer mehr Partnerfirmen aus der Region gegen internationale Mitbewerber durchsetzen können. Auch in den Nebengewerken wie z. B. Industriereinigung und Isolierung setzen wir mittlerweile fast ausschließlich auf rumänische Partnerfirmen. Diesen Weg verfolgen wir auch in Zukunft im Routine-In- standhaltungsgeschäft, um mittelfristig die Anzahl der Subauftragnehmer zu reduzieren und um zugleich dem massiven Kostendruck im Raffineriegeschäft mit lokalen marktkonformen Preisen für Instandhaltungsleistungen zu begegnen. Herausforderungen für den nächsten Turnaround Entsprechend der rumänischen Gesetzgebung laufen unsere Raffinerieanlagen in Petrobrazi in einem vierjährigen Turnaround-Zyklus. Intervall-Verlängerungen auf der Basis von Risk Based Inspection (RBI) und entsprechenden Ersatzprüfprogrammen, wie sie in den westlichen Raffinerien üblich sind, können derzeit in Petrobrazi nicht umgesetzt werden. Für die weitere Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes streben wir auch hier in Abstimmung mit den lokalen Behörden an, die Turnaround-Zyklen mittelfristig zu verlängern. Das RBI-Programm läuft bereits in einigen Prozessanlagen, aber es gibt noch eine Reihe von Hausaufgaben zu erledigen, um dieses Ziel auch zu erreichen. Karl Graf Head of Asset Management, Refining & Petrochemicals E-Mail: karl.graf@omv.com Die Modernisierung der Prozessanlagen ist nun erfolgreich abgeschlossen. Aber auch in den nächsten Turnarounds in Petrobrazi werden anspruchsvolle Projektarbeiten in den Bereichen Energieeffizienz-Steigerung, Erneuerung der Raffinerie-Infrastruktur (Elektrische Netzwerke, Prozessleitsystem Migrationen usw.) sowie „End of Lifetime“-Ersatzinvestitionen von Anlagenteilen zu integrieren sein. In unserem internationalen Turnaround Management-Team werten wir aktuell die Erkenntnisse aus dem vergangenen Stillstand aus, um Verbesserungspotenziale für Planung und Durchführung zu identifizieren. So ist z. B. die Verbesserung der Qualität und Effizienz bestimmter Dienstleistungen auf den Baustellen eines der Themen in den internen Arbeitsgruppen. Das sehr gute Sicherheitsniveau des diesjährigen Turnarounds mit Null unfallbedingten Ausfalltagen ist erfreulich. Aber es ist für uns zugleich Verpflichtung, weiter intensiv an der nachhaltigen Verbesserung der Sicherheitskultur in unseren Raffinerien zu arbeiten. Jahrbuch Turnaround 2015 | 29 FACHBEITRAG FACHINTERVIEW mit Paul Casteleijn Erfolgsfaktoren für die kleineren Shutdowns in der Spezialchemie Auf der Grundlage seiner langjährigen Erfahrung in wechselnden Rollen als technische Führungskraft in der Prozessindustrie und in der Beratung wirbt Paul Casteleijn für die Nutzung von Tools des Projektmanagements und für die Einführung von festen Projektszenarien für kleinere Abstellungen. Damit können die direkten Stillstandskosten gesenkt werden und die Anlagenauslastung deutlich erhöht werden. Welche Arten von geplanten Abstellungen sind heute in der Spezialchemie üblich? Paul Casteleijn Manager Maintenance, Engineering and Facilities, DSM Engineering Plastics B. V. » Paul Casteleijn: In der Spezialchemie überwiegen BatchAnlagen, die im Unterschied zu Konti-Anlagen aufgrund von Produktwechsel und technologischen Erfordernissen mehrmals im Jahr planmäßig abgestellt werden. Eine Batch-Anlage hat häufig mehrere Produktionslinien, die in der Regel nacheinander in den Stillstand gehen, um die Produktversorgung für andere Unternehmensbereiche bzw. für externe Kunden zu gewährleisten. Wir unterscheiden hier zwischen mehrtägigen Stillständen und eintägigen Abstellungen, d. h. Stillstände in der Spezialchemie sind kurz und intensiv. Daher spielt hier das optimale Zusammenspiel der Fachbereiche Produktion, Instandhaltung, Ingenieurtechnik, Supply Chain und Marketing eine besonders große Rolle. Wie sieht die Stillstandsorganisation konkret bei DSM Engineering Plastics im niederländischen Emmen aus? » Paul Casteleijn: Bei DSM Emmen haben wir drei Produktionseinheiten. Zwei Produktionseinheiten haben ca. 25 Produktionslinien im Batch-Betrieb und eine Produktionseinheit hat acht separate Produktionslinien im KontiBetrieb. Pro Jahr haben wir ca. 35 Abstellungen. Die Stillstandsintervalle variieren von einem halben Jahr bis zu fünf Jahren. Die Abstellungen unterscheiden sich auch stark nach ihrer Dauer: von einem Tag bis zu 15 Tagen. Das Volumen der Mannstunden in der Ausführungsphase bewegt sich im Bereich von 200 bis 2000 Stunden. Aktuell führen wir die Stillstände in verlängerten Tagesschichten durch. Wir werden demnächst mit Abstellungen im Mehr-Schichten-Modus arbeiten. Das Instandhaltungsteam zählt ca. 35 Mitarbeiter, die von bis zu 60 Kontraktoren-Mitarbeitern unterstützt werden. Das Jahresbudget für die Instandhaltung (einschl. Stillstände) beträgt ca. 10 Millionen Euro. Die Herausforderung für uns ist im Unterschied zu Raffinerien und Petrochemie nicht die Größe des einzelnen Still- 30 | Jahrbuch Turnaround 2015 stands, sondern die parallele Abwicklung von drei bis fünf Abstellungen, die sich jeweils in den verschiedenen Phasen des Scopings, der Arbeitsvorbereitung, des Abfahrens, der Ausführungsphase und des Anfahrens befinden. Daher sprechen wir hier von einem Multi-Shutdown-Modus, der in vielen Unternehmen immer noch mit der Prozessorganisation der Regel-Instandhaltung gehandhabt wird. Aus meiner Erfahrung gibt es sehr gute Argumente für die Einführung von Projektmanagementstrukturen und deren kontinuierliche Nutzung, die die direkten Stillstandskosten senken und zusätzliche Produktionspotenziale durch eine verlängerte Anlagenlaufzeit erschließen können. Welche Erfahrungen haben Sie selbst bei der Einführung des Stillstandsmanagements an Ihrem Standort gemacht? » Paul Casteleijn: Als ich im Mai meine neue Funktion als Leiter Instandhaltung, Ingenieurtechnik und Gebäudemanagement übernahm, haben wir für die erste Abstellung im Oktober in angepasster Form die Struktur und das Regelwerk des Turnaround Management mit den Phasen Scoping, Vorbereitung (Scheduling), Außerbetriebnahme, Durchführung, Inbetriebnahme, Nachbearbeitung und Evaluation eingeführt. Die Mitarbeiter der Instandhaltung und der beteiligten Produktionsbereiche unterstützten die Entscheidung, eine verbesserte Methodik für das Stillstandsmanagement anzuwenden. Das klingt nach einem schnellen und leichten Erfolg? » Paul Casteleijn: Nennen wir es besser einen guten Start auf einem langen Weg. Unser entscheidender Vorteil war die parallele Realisierung eines Projektes im Volumen von 1,5 Millionen Euro, das von einem professionellen Scheduler betreut wurde. Wir haben ihn zusätzlich auch mit der Planung der Instandhaltungsmaßnahmen für die Abstellung und der Aktivitäten der Betriebsmannschaft für das Ab- und Anfahren der Anlage beauftragt. Das Novum war also hier, dass wir die Planung und die Maßnahmen von Projekt, Instandhaltung und Produktion mit einem „Werk- FACHBEITRAG zeug“ abgebildet haben. Dadurch wurde auch die Qualität der Kooperation und Kommunikation zwischen den Fachbereichen deutlich erhöht und der Erfolg möglich gemacht. In der Instandhaltung eines Werkes der Spezialchemie werden regelmäßig IH-Planer (Arbeitsvorbereiter) eingesetzt, die für den Arbeitsvorrat (Backlog) der Instandhalterteams verantwortlich sind. Dies erfolgt in den meisten Unternehmen über SAP EAM (PM). Diese Kollegen sind aber nicht für die Übernahme von Scheduling-Aufgaben ausgebildet, die im Regelfall mit Lösungen wie Primavera oder MS Project realisiert werden. Während der IH-Planer die Maßnahmen für eine bestimmte Produktionslinie in einzelne Arbeitspakete herunterbricht, ist es die zentrale Aufgabe des Schedulers die Gesamtheit der Aktivitäten in einem Plan zu erfassen und mit den vorhandenen Ressourcen zu koordinieren. Zum Profil eines Schedulers gehören auch gute Kommunikationsfähigkeiten, um alle Beteiligten in die Planung aktiv zu integrieren. Sollte nun jeder Instandhaltungsleiter einen Scheduler in sein Team holen? » Paul Casteleijn: Nein, das würde in den meisten Fällen aus finanziellen und organisatorischen Gründen nicht sinnvoll sein. Ich möchte den folgenden Weg vorschlagen, der für jeden Leiter Instandhaltung praktikabel ist, keine zusätzlichen Personalkosten verursacht und schon im ersten Jahr kürzere Stillstandszeiten und Kostensenkungen ermöglicht: 1. Aufbau von festen Scope-Szenarien für die Abstellungen Da 80 bis 90 Prozent der Maßnahmen wie z. B. Inspektion, Wartung, Reinigung wiederholenden Charakter haben, ist der Scope je Produktionslinie bis zu einem hohen Grad wiederverwendbar und es fällt nur der einmalige Aufwand der Scope-Erfassung an. 2.Bestmögliche Nutzung der Lernkurve Die große Anzahl von Abstellungen pro Jahr, die kurzen Intervalle von 8 bis 12 Wochen, die weitestgehend identischen Stillstände und die relative Kontinuität der Teams sind optimale Voraussetzungen für eine hohe Lernkurve. Dazu gehört auch die zeitnahe Anpassung der Projektmanagement-Strukturen. 3.Trennung von Auftragsplanung für die Regel-Instandhaltung und Planung der Abstellungen »» Ein IH-Planer übernimmt ausschließlich die Stillstandsplanung für alle Produktionslinien und entwickelt sich damit stufenweise zum Scheduler weiter. »» Die übrigen IH-Planer betreuen weiterhin die Auftragsplanung für die Regel-Instandhaltung ihrer jeweiligen Produktionslinie. 4.Aufstellen eines Jahresplans für die Erfassung und Koordination sämtlicher Abstellungen Der Jahresplan ist das zentrale Instrument zur Beherrschung des Multi-Shutdown-Modus. Bei seiner Ausarbeitung ist die enge Abstimmung mit dem Betrieb und der Ingenieurtechnik erfolgsentscheidend, um die Abund Anfahrprozesse reibungslos ablaufen zu lassen und die Projekte soweit wie möglich zu integrieren. Welche weiteren Aspekte gilt es zu berücksichtigen? » Paul Casteleijn: Eine Herausforderung ist die optimale Verteilung der Abstellungen über das Jahr, so dass der Betrieb der Anlagen untereinander abgeglichen werden kann und die vorhandene Manpower intelligent eingesetzt werden kann. Dabei ist unbedingt eine hohe Terminplanungstreue (high schedule reliability) und der Scope Freeze einzuhalten. Gerade im Bereich der Spezialchemie können vom Marketing her kurzfristige Produktionsänderungen angeordnet werden. Daher braucht der Jahresplan der Abstellungen jedoch auch genügend Flexibilität, um z. B. eine Anlage mit aktuell hoher Marktanforderung später in die Abstellung gehen zu lassen und eine andere Anlage vorzuziehen. DSM Engineering Plastics B. V. 1e Bokslootweg 17 7821AT Emmen Niederlande Internet: www.dsm.com Ansprechpartner Paul Casteleijn Manager Maintenance, Engineering and Facilities Tel.: +31 (0) 6 1177 1386 E-Mail: paul.casteleijn@dsm.com Weiterhin muss die Materialwirtschaft in die Stillstandsorganisation optimal eingebunden werden. Ansonsten kann es geschehen, dass die Instandhalter und Kontraktoren mitten in der Abstellung auf eine verspätete Materiallieferung warten müssen – mit den bekannten negativen Folgen der Verlängerung der Abstellung, der ungenügenden Auslastung der Handwerkerteams und der Erhöhung des Produktionsausfalls. Das senkt wiederum die OEE der Anlage, die für das Management eine wesentliche Kennzahl ist. Erfolgskritisch ist auch das Thema Contractor Reliability. Wir sind sehr daran interessiert, dass der Kontraktor eine hohe Kontinuität im Team gewährleistet und wir immer wieder mit den Handwerkern zusammenarbeiten können, die bereits unsere Anlagen gut kennen. Das setzt aber von unserer Seite voraus, dass wir dem Kontraktor Planungssicherheit bieten und nicht kurzfristig die Abstellungstermine verändern. Welche Investitionen in Software und Training der Mitarbeiter sehen Sie als notwendig an? » Paul Casteleijn: In der Instandhaltung der meisten Unternehmen ist seit langem SAP EAM (PM) im Einsatz, das auch für die Arbeitsvorbereitung der Abstellungen genutzt wird. Für das Scheduling von kleineren Abstellungen hat sich MS Project bewährt, das über Schnittstellen auf SAP zugreifen kann. Ich würde einem Instandhaltungsleiter vorschlagen, unter seinen Arbeitsvorbereitern einen Kollegen auszuwählen, der Schritt für Schritt zum Scheduler weiterentwickelt wird. Viel wichtiger als Software und Projektmanagement-Tools ist die grundlegende Veränderung der Herangehensweise an das Thema Abstellungen. Die Beherrschung des MultiShutdown-Modus gelingt nicht im Hauruck-Verfahren, sondern verlangt die konsequente Weiterentwicklung der Instandhaltungsorganisation und die enge Abstimmung mit den anderen Fachbereichen. Jahrbuch Turnaround 2015 | 31 FACHBEITRAG Im Jahr 2014 wurde bei der TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH (TRM) im mitteldeutschen Leuna der Großstillstand „MATRIX’14“ durchgeführt. Die komplette Raffinerie einschließlich der POX/MeOH-Anlage wurde einer Anlagenrevision im sechsjährigen Intervall unterzogen. Aufgrund der einsträngigen Raffineriekonfiguration wurden sämtliche Verarbeitungsanlagen abgestellt, um die gesetzlich geforderten und betrieblich notwendigen Revisions- und Wartungsarbeiten, Revamps und Einbindearbeiten für Investitionen durchzuführen. Im Rahmen des Stillstandes wurden ca. 5.200 Arbeitspakete unterschiedlicher Komplexität bearbeitet, 60 Investitionsvorhaben umgesetzt und ca. 33.000 Ersatzteile eingebaut. Der Stillstand war mit 1,3 Mio. Mannstunden und ca. 3.500 MitarbeiterInnen in der Durchführungsphase der größte der TOTAL-Gruppe im Jahr 2014. Steffen Weber Leiter Shutdown/Turnaround/POX PIPING Projekt, TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH Die Vorbereitung eines Stillstandes dieser Größenordnung erfolgt bei TRM entsprechend des TOTAL-Regelwerkes und wird einem Investitionsprojekt ähnlich nach dem Gate-Prinzip, unterteilt in sechs unterschiedliche Phasen, mit jeweiligen Review- und Optimierungsdiskussionen, durchgeführt. Basis jeden Projektes ist ein Projektablaufplan mit messbaren Unterschritten, die wiederum in verschiedenen Ebenen als Kontrollelemente fungieren und den Fortschritt überwachen. Ende 2011 konstituierte sich das Projektteam, welches schrittweise mit externem Zusatzpersonal ergänzt wurde, um die Stillstandsmaßnahmen vorzubereiten. Neben der Auswahl und Bindung der Kontraktoren, der Materialplanung und der Entwicklung des Sicherheitskonzepts wurde in der Planungsphase besonderer Wert auf die Definition und Abgrenzung des Arbeitsumfanges unter Nutzung eines risikobasierten Ansatzes gelegt. Die Abwicklung eines Stillstandes als Projekt hat insbesondere bei der Budgetermittlung, der „Scope of Work“-Definition und der Materialbeschaffung einen weitaus höheren Anteil an risikobasierter Entscheidungsfindung als die klassische Instandhaltungsmethodik. Im Gegensatz zu früheren Stillständen bestand der Anspruch seitens TRM darin, die Arbeitsvorbereitung im Detail weitestgehend in eigener Verantwortung, unter Federführung des eigenen Personals, durchzuführen. In früheren Stillständen wurden gewöhnlich Leistungsbeschreibungen den Kontraktoren übergeben und deren Detailplanung durch TRM überprüft. Aufgabe war es zudem, den Stillstand 2014 von der reinen Instandhaltungsmethodik hin zum Projekt mit klassischen Projektmethoden zu entwickeln. Mit diesem neuen Ansatz verfolgt TRM das Ziel, die eigene Wertschöpfung zu erhöhen und somit Engineering-Kosten zu reduzieren. Diese Vorgehensweise machte jedoch die Einführung von Planungswerkzeugen und einer spezialisierten Software-Lösung notwendig. Aufgrund organisatorischer Veränderungen im 32 | Jahrbuch Turnaround 2015 TOTAL-Konzern wurde erst Ende 2011 die Entscheidung getroffen, die ROSER SUITE mit den Modulen ROSER SCOPE IT und SYSTEMS bei TRM einzuführen und für den Stillstand 2014 zu nutzen. Da die Einführung und Strukturierung der Software mit der Planung/Arbeitsvorbereitung der Arbeitspakete teilweise parallel durchgeführt werden musste, bedurfte es eines straffen Projektabwicklungsplanes. Als nützlich erwiesen sich teilweise noch vorhandene Daten der bis 2011 genutzten Turnaround-Software STAR, der intensive Erfahrungsaustausch mit den TOTAL-Raffinerien Antwerpen und Vlissingen, die ROSER seit mehreren Jahren intensiv nutzen, und selbstverständlich die IT-Unterstützung von ROSER CONSYS und TOTAL Paris. Dank des neuen Planungswerkzeuges ROSER wurden bisherige Verfahrensweisen und Handlungsabläufe überdacht und optimiert. Dies begann bei der Festlegung des Arbeitsumfanges für den Stillstand mit einer konsequenten Risikobewertung der durch die einzelnen Fachbereiche gemeldeten Maßnahmen. Grundsätzlich sind die erforderlichen Maßnahmen, die während einer Abstellung dieser Größenordnung durchzuführen sind, auf ein Minimum zu begrenzen, ohne dass dadurch die definierten Ziele der Anlagenverfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Anlagensicherheit für die nächste Betriebsperiode der jeweiligen Anlage gefährdet werden. In der Bewertung der einzelnen Maßnahmen sind in erster Linie betriebliche Belange und Interessen der Routine-Instandhaltung und Inspektion (Prüfzyklen) zu berücksichtigen, die Einfluss auf das Ergebnis der Raffinerie haben. ROSER SCOPE IT verwendet für die Maßnahmenerfassung und Bewertung den Risikoansatz und dient der Aufbereitung der Meldungen in konkrete planerische Anweisungen für den Arbeitsvorbereiter. Vorteilhaft ist die Kategorisierung von Maßnahmen zur späteren klassenbezogenen Mengen- (z. B. Austauschprogramme von Armaturen und Rückbau von temporären Abdichtungen) und Ressourcenermittlung, so dass frühzeitig erste Indikationen und Bedarfe ermittelt werden können, die in der Regel später kritisch FACHBEITRAG Verantw. P.Pufahl / POX M.Wachtel / NPA WORKFLOW ROSER SCOPE IT 17.04.2012 SAP N1-Meldung Techn.Platz ROT.EQUIPMENT Meldung pro Maschine Material separat SAP N1-Meldung Techn.Platz E/MSR Meldung pro Maßnahme Material ? SAP N1-Meldung Techn.Platz PRODUCTION INSPECTION ROUTINE MAINTENANCE Meldung pro Maßnahme Moderator: FBL Planung Kernteam: R-P/O: Betriebsleiter, Senior BI R-TW: Senior Verf.-Technik R-G: Lead Planer, Prod.-Koordinator R-I: Senior R-IA/B R-IZ: FBL Zuverlässigkeit Blockweises Vorgehen Static/Piping Equipment/PSV E/MSR Rot.Equipment Dokumentation der Entscheidungen Anwendung der Risikomatrix Entscheidung Betriebleiter Bei Dissenz Transfer des Problems an DC (Entgültige Entscheidung) Offene Fragen: Schnittstelle EXCEL ó SCOPE IT Transfer aus SAP via Excel in ROSER SCOPE IT ZIW28 Training SCOPE IT am 4.Mai 12 ROSER SCOPE IT Vorbereitung der Meldung für COLD EYE / V: Lead Planer SAP N1/N2-Meldung Techn.Platz Versendung der Maßnahmenlisten an Fachbereiche ca. 3 Wochen vor CER / V: Lead Planer CER - Trocken-Training mit SCOPE IT ca. 3 Wochen vor CER / V.: G.Müller COLD EYE REVIEW Einfrieren der Maßnahmen In SCOPE IT Durchführungsrichtlinie durch G.Müller MIN/Min Scope durch Lead Planer für Vorbereitung CER: 1) Zuordnung der entspr. Meldungen pro Techn.Platz 2) Anfügen nur der Dokumente, die der SAPMeldung beigefügt sind 3) Grobdefinition Scope in Scope Category 4) Klärung im Vorfeld mit Meldenden von Scope unklar ist, siehe R-G-V-341/366 Einstufung nach Risikomatrix / V.: Betriebsleiter R-P/O Definition der Ausfallwahrscheinlichkeit / V: R-IA/B, R-ST, R-TW =02 =04 =05 SAP R3 Weitere Bearbeitung durch IH TIIN=01 ROSER SYSTEM Start Maßnahmenbearbeitung Klärung offener Fragen aus CER zwischen FB + RG Klärung vorhandener Konflikte DC-Ebene + Meldender Auszug (EXECL) der bestätigten Maßnahmen und UnterschriftenRunde der Fachbereichsleiter Auszug aus SCOPE strukturiert auf Techn.Platz + Meldung(en) „Compilation“ der Meldungen auf Techn.Platz in SCOPE IT In / Out Scope TA SCOPEIT2SAP © TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH PROJEKTE/ MODIFICATION Meldung pro Modi-Antrag Material separat Wenn MODI bestätigt kein CER Verantw: Lead Planer Konsole 1: H.Rosenbaum Konsole 2: M.Wachtel Konsole 3REX/REG: H.Neufischer Konsole 3GNV: R.Wendling Konsole 4: H.Weinelt Konsole 5: M.Butzke, V.Rudolph POX BB ½ = M.Lange POX BB ¾ = P.Pufahl E/MSR = S.Peter Abbildung 1 – Workflow bei der Bearbeitung von SAP-Meldungen in ROSER SCOPE IT werden könnten, wie z. B. Schweißer-, Wärmebehandlungs- und ZfP-Ressourcen. Deren frühzeitige Sicherstellung erleichtert die Durchführungsphase in der Regel. Positiv in SCOPE IT ist z. B. die nachvollziehbare Entscheidungsfindung, d. h. warum die Maßnahme relevant für den Turnaround ist bzw. warum sie auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden konnte. Letzter Schritt ist die Zusammenfassung mehrerer Meldungen der unterschiedlichen Interessengruppen wie Inspektion, Produktion, Instandhaltung auf einen technischen Platz, die sogenannte Kompilierung und die Bildung von technologischen Systemen (= Vater-Kind-Beziehung). ROSER ist über eine Schnittstelle mit dem SAP verbunden, die den Transfer von Meldungen aus SAP und die Rücksendung von Meldungen zu SAP nach Bearbeitung in SCOPE IT ermöglicht. Von Nachteil ist das Fehlen einer Schnittstelle mit dem zentralen Dokumentenverwaltungssystem und einer bidirektionalen Schnittstelle zu SAP (z. B. Material, Stammdaten, technische Merkmale). Hier besteht für zukünftige Stillstände weiteres Entwicklungspotenzial. Als Beispiel wäre hier die Budgetermittlung zu nennen. Ein wichtiger Abschnitt war die frühzeitige Definition und Entscheidungsfindung des Ersatzes bzw. der Festlegung der Reparaturtechnologie von wichtigen statischen Ausrüstungen und Regel-Armaturen („Long-Lead Items“). Dies erfolgte im Rahmen der sogenannten TRAP-Analyse („Turnaround Reliabi- lity Analysis Procedure“). TRAP ist eine innerhalb der TOTAL genutzte risikobasierte Methodik, um Ausrüstungen bzw. deren Zustand zu identifizieren, die die Verfügbarkeit der Raffinerie in der nächsten Betriebsperiode beeinflussen. Allerding wurde der FMEA-Ansatz auf eine Betriebsperiode begrenzt und von einem erfahrenen Team angewendet, was wiederum die Durchführung erheblich vereinfachte. Nach dem Transfer der Arbeitsaufgaben von SCOPE IT nach SYSTEMS erfolgte die eigentliche Arbeitsvorbereitung für das konkrete Arbeitspaket, das heißt die Umsetzung der Arbeitsaufgabe durch Zuweisen von Arbeitsschritten, Arbeitszeiten auf Basis von normierten Standardleistungskatalogen und deren Ressourcen, die Materialplanung und die terminliche Sequenz und der Dauer (Zeitfenster). Unerlässlich bei der Planung sind klare Festlegungen (Prozeduren), insbesondere wenn ROSER erstmalig genutzt und externes Planungspersonal einbezogen wird. Die Vorbereitung der Arbeitspakete erfolgt entsprechend vordefinierten Templates. Die Ressourcen konnten Kontraktoren in ROSER zugeordnet werden, was wiederum die geschäftlichen Verhandlungen in Kombination mit den Leistungsinhalten vereinfachte. Dreh-und Angelpunkt der Planung ist eine optimale Ressourcenermittlung und -nivellierung mit dem Ziel, Spitzen zu vermeiden und Ressourcen effizient anzusteuern bzw. einzusetzen. Hier wurde die Schnittstelle von ROSER zu PRIMAVERA genutzt, um in PRIMAVERA die einzelnen Arbeitspakete miteinander zu verknüpfen. Jahrbuch Turnaround 2015 | 33 FACHBEITRAG TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH Maienweg 1 06237 Leuna Internet: www.total-raffinerie.de Ansprechpartner © TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH Steffen Weber Leiter Shutdown/Turnaround/ POX PIPING Projekt Tel.: +49 (0) 3461 / 48 - 4283 E-Mail: steffen.weber@total.de Abbildung 2 – Die POX/MeOH-Anlage der TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH im Großstillstand „Matrix’14“ Die Arbeitspakete wurden mit dem Hauptkontraktor in einem Reviewprozess besprochen. Die Arbeitspakete wurden in logischen Blocks zusammengefasst und die Terminplanung unter Einbeziehung der wichtigsten Subkontraktoren, wie z. B. Reinigung und Inspektion, in der Sequenz zusammengefasst und terminlich abgestimmt bzw. optimiert. Natürlich bedeutet diese Verfahrensweise eine frühzeitige Einbeziehung und Bindung der Kontraktoren und einen hohen planerischen Aufwand in der Vorbereitung. Aus unserer Sicht ist der Aufwand für die optimale Gestaltung der Durchführungsphase notwendig, insbesondere unter der Zielsetzung, die Dauer der Abstellung zu verkürzen. Die Arbeitsvorbereitung muss für die Vorarbeiter in den mechanischen Gewerken verständlich und übersichtlich sein. Zu viele Details wirken sich hier nachteilig aus. Im Gegensatz dazu erfordert natürlich die Ansteuerung der unterschiedlichen Ressourcen (einschl. Rückmeldung und Freigaben) eine detaillierte Arbeitsvorbereitung. Klassisches Beispiel sind hier Wärmetauscher mit den unterschiedlichen Abnahmen der verschiedenen Bauteile (Vorkammer, Haube, Mantel, Bündel und Schwimmkopf). Abhängig von der Vertragsstrategie muss hier ein Kompromiss in Abstimmung mit dem Haupt-Kontraktor gefunden werden. Das Zusammenstellen von technologischen Kreisen unter Nutzung der SBS (System Breakdown Structure) von ROSER war insbesondere in der POX/MeOH-Anlage (= Anlage zur Erzeugung von Synthesegas mittels partieller Oxidation zur Produktion von Methanol) ein wichtiger Garant für die pünktliche Übergabe der Teil-Anlagen, die zeitlich gestaffelt außer und in Betrieb genommen werden mussten und insbesondere eine hohe Komplexität und eine gegenseitige Abhängigkeit bei den Dampf-/Kühlwasser- und Kondensat-Systemen in der gesamten POX/MeOH-Anlage haben. Schwerpunkt bei der planerischen Vorbereitung ist auch die Materialplanung. Während aus der Erfahrung größere Ausrüstungen immer im Fokus stehen, zeigt sich jedoch, dass sich die Probleme in der Durchführungsphase häufiger auf profane Materialien wie Schrauben, Dichtungen, Schläuche 34 | Jahrbuch Turnaround 2015 und Adapter beziehen. Diese Themen werden des Öfteren unterschätzt und bei der Planung nicht berücksichtigt. Die Pflege der Materialstammdaten ist hier eine unerlässliche Voraussetzung und eine noch zu schaffende bidirektionale Schnittstelle zwischen ROSER und SAP wäre vorteilhaft. Rückblickend kann die Einführung einer spezialisierten Software für das Turnaround Management als Erfolg gewertet werden. Allerdings gibt es unbestritten Optimierungspotenziale bei ROSER und bei der Nutzung von ROSER durch das TRM-Personal. Die IT-gestützte Planung und Durchführung trug mit dazu bei, dass im Großstillstand „MATRIX’14“ die wesentlichen Zielvorgaben für Sicherheit, Termin und Budget eingehalten wurden. FACHBEITRAG DAS FÜHRENDE GERÜSTSYSTEM IN DER INDUSTRIE. WELTWEIT. Sicher UND wirtschaftlich mit einem Hammerschlag. R AYH E K KO NTI VE N UIE R LICH RT ste m • Sy ro u nd® SE l A ll ES Origina NI CH Ä H RT E T E – Y – S E IT 1 9 7 4. N G E R MA DE I N • BEW L MA RB Layher AllroundGerüst®. Bewährte Technik – kontinuierlich verbessert – seit 1974. Layher ist der weltweit führende Hersteller von Gerüst- und Schutz-Systemen für die Öl-, Gas- und Petrochemieindustrie. Seit mehr als 70 Jahren steht die Marke Layher für bewährte Sicherheit, wegweisende Innovationen, herausragende Qualität und höchste Zuverlässigkeit. Kurz gesagt: Layher macht mehr möglich. Darüber hinaus kann Layher dank seines globalen Service-Netzwerks den Kunden immer und überall mit Kompetenz und jahrzehntelanger Erfahrung zur Seite stehen. Der Erfolg unserer Kunden ist auch unser Erfolg. Erfahren Sie mehr auf www.layher.com Jahrbuch Turnaround 2015 | 35 FACHBEITRAG Simulieren und planen gehen Hand in Hand – Die Monte Carlo-Simulation im Praxiseinsatz Gert Müller Practice Group Leader Turnaround, T.A. Cook & Partner Consultants GmbH Mit einem leichten Stirnrunzeln schaut der langjährige Stillstandleiter eines großen Chemiewerkes auf seinen Schreibtisch, den unzählige Bücher, Broschüren und Seminarflyer bedecken. Die Titelwörter „Projektmanagement“, „Critical Chain“, „Netzplantechnik“, „Risiken erkennen“, „Potenziale erschließen“ laufen wie auf einer langen Nachrichtenleiste an seinen wachen Augen vorbei. In zweieinhalb Jahren steht der nächste große Stillstand an und wieder stellt er sich die gleichen Fragen wie vor den vielen vorangegangenen Abstellungen: „Wo können wir in der Planung noch besser werden? Welche neuen Planungstechniken sollten wir erwägen? Welche Risiken unterschätzen wir immer noch?“ Sein Blick fällt auf ein schlankes Buch, das sich als die kürzeste Einführung in die Monte Carlo-Simulation zur Erkennung und Beherrschung von Projektrisiken vorstellt. „Monte Carlo“ – ein Schmunzeln geht ihm über die Lippen. Erst vor kurzem hatte er seinem kleinen Sohn ein RouletteSpiel geschenkt, dessen Karton die berühmte Spielbank von Monte Carlo schmückte. Beim schnellen Durchblättern wird bald deutlich, dass die Monte-Carlo-Simulation zwar seine „Gewinnchancen“ beim Roulette-Spiel im Kinderzimmer nicht erhöhen würde, aber ihn und sein Team un- 36 | Jahrbuch Turnaround 2015 terstützen könnte, den dynamischen Charakter von Turnarounds in einer zuverlässigen und realitätsnahen Terminplanung abzubilden … Die Monte Carlo-Simulation (MCS) ist ein numerisches Verfahren, das sowohl in der theoretischen Mathematik als auch bei der Lösung von Problemen stochastischer Natur eingesetzt wird. Entwickelt wurde es von Wissenschaftlern in der US-amerikanischen Kernwaffenforschung in den 1940er Jahren. Sie gaben ihm in Anlehnung an das namhafte Casino im Fürstentum Monaco den Codenamen Monte Carlo. Bereits in den 1950er Jahren wurde das Verfahren, das Gesetze aus der Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik nutzt, auch im zivilen Umfeld genutzt, beispielsweise bei der Bewertung von Erdöl- und Erdgas-Lagerstätten oder bei der Risikoabschätzung von großen Investitionsprojekten in der Industrie. Dank leistungsstarker Hardware und vielfältiger Softwareangebote, sei es als Excel-Add-In oder Stand-alone-Lösung, kann die MCS heute überall dort eingesetzt werden, wo Zeit- und Kostenrisiken im Projektund Risikomanagement quantifiziert und bewertet werden müssen. FACHBEITRAG Simulation von Stillständen ist weder Glückspiel noch Hellseherei Wo liegen nun aber die besonderen Nutzenvorteile für Turnaround Manager? Die traditionelle Terminplanung, so detailliert sie auch ausgestaltet sein mag, kann nur eine begrenzte Anzahl von Best-Case- versus Worst-Case-Szenarien durchspielen. Aufgrund ihres statischen Charakters ist sie nicht in der Lage, die Dynamik der Auswirkungen von verspäteten und vorterminlich abgeschlossenen Arbeiten auf den weiteren Turnaround-Verlauf zu berechnen. Hier genau setzt die MCS an, die sämtliche Projektszenarien durchrechnet und dabei die Eintrittswahrscheinlichkeit von verschiedenen internen wie externen Risiken bewerten kann. Ein wesentliches Ziel in der Stillstandsorganisation ist die Beherrschung von Terminverzögerungen bei einzelnen Maßnahmen, die schnell den gesamten Projektverlauf gefährden können, selbst wenn sie sich ursprünglich nicht auf dem kritischen Pfad befanden. Dazu kommen externe Risiken wie extreme Witterungsbedingungen, die die Arbeiten auf den Baustellen verlangsamen oder für Stunden oder gar Tage unterbrechen können. Die Simulation entscheidet für jede Position auf der Basis von Zufallsgrößen, ob ein Risiko eintritt und welche Auswirkungen es auf nachfolgende Termine und den Endtermin hat. Im Anschluss wird für jeden Durchlauf ein Einzelszenario aufgesetzt, das einen möglichen Projektausgang beschreibt. Grundsätzlich gilt: Je höher die Zahl der Durchläufe, desto besser die Qualität der generierten Szenarien auf der Skala zwischen Best und Worst Case. Die Simulation berechnet die Wahrscheinlichkeit der Erreichung von Einzelterminen und des Endtermins. Das kann bedeuten, dass bei der aktuellen Projektkonfiguration die Wahrscheinlichkeit, den geplanten Endtermin zu erreichen, nur bei 20 Prozent liegt. Bei einer Verlängerung der Stillstandsdauer um fünf Tage würde die Wahrscheinlichkeit der Termineinhaltung auf 80 Prozent steigen. Die MCS kann somit zwar nicht den Deckungsbeitragsverlust der zusätzlich benötigten fünf Tage verhindern, aber sie beugt wirkungsvoll den möglicherweise deutlich größeren finanziellen Risiken vor, wenn Lieferverpflichtungen gegenüber Kunden aufgrund einer ungeplanten Verlängerung des Turnarounds nicht eingehalten werden können. Häufig muss ein Stillstand durch externe Vorgaben (Produktionsverbund, Verfügbarkeit personeller und technischer Ressourcen usw.) in einem fest definierten Zeitfenster durchgeführt werden. Hier kann die Simulation die aussichtsreichste Projektkonfiguration berechnen und die Risiken aufdecken, die den größten Einfluss auf den angestrebten Endtermin haben. Dank dieses Wissens kann der Turnaround Manager den konkreten Risiken in der Planung und Ausführung besser entgegenwirken. der Regel in den Unternehmen nicht vorliegen. Die Abgabe solch differenzierter relativer Einschätzungen ist selbst für erfahrene Techniker und Ingenieure keine leichte Aufgabe. Aber nur so können die Arbeitspakete in einem dynamischen Plan miteinander verbunden werden, mit dem die Auswirkungen der Terminverschiebungen einzelner Aktivitäten auf das Stillstandsende durchgerechnet werden können. Wenn der Terminplan in der notwendigen Vollständigkeit und Qualität vorbereitet wurde, dauert die Erfassung der Risiken und die anschließende Simulation für einen großen Stillstand im Normalfall nicht länger als ein bis zwei Wochen. Die Investition in die Datenvorbereitung zahlt sich in jedem Fall aus. Stillstandsleiter können dank der Simulationsergebnisse ihre Strategie prüfen. Statt kostenaufwändiger und kurzfristig eingeleiteter Korrektivmaßnahmen in der Ausführungsphase können sie bereits in der Planung die Kosten und Folgen der Entscheidung bewerten, entweder die Dauer der Abstellung zu verlängern oder mehr Ressourcen einzusetzen. Das folgende Beispiel verdeutlicht dies: Obwohl die Instandsetzungsmaßnahmen an einer Kolonne nicht auf dem kritischen Pfad liegen, würde die verzögerte Fertigstellung dazu führen, dass der Endtermin nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent gehalten werden kann. Die entscheidenden Faktoren sind hier mögliche Probleme bei der Demontage, die veranschlagte Dauer der Schweißarbeiten und ungeplante Reparaturarbeiten. Durch die Erhöhung des Ressourceneinsatzes (Drei-Schicht-Modus) kann die Durchlaufzeit verkürzt werden und die Wahrscheinlichkeit der Einhaltung des Projektendtermins steigt auf 75 Prozent. T. A. Cook & Partner Consultants GmbH Leipziger Platz 2 10117 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 88 43 07 - 0 Internet: www.tacook.com Ansprechpartner Gert Müller Practice Group Leader Turnaround E-Mail: g.mueller@tacook.com Mittels der MCS können auch zusätzliche Produktivitätspotenziale erschlossen werden, indem verborgene Zeitpuffer sichtbar gemacht werden. Diese können bereits in der Planung mit optionalen Arbeiten geringer Priorität (z. B. Reinigungsarbeiten) vorbelegt werden, die im Fall der vorterminlichen Fertigstellung von Maßnahmen durch das nicht ausgelastete Personal ausgeführt werden können. … der Stillstandsleiter hat die kompakte Einführung zur Monte-Carlo-Simulation in einem Zug durchgelesen und legt das Buch in das Fach „Wichtig, aber nicht dringend“. Als er am folgenden Wochenende mit dem Jüngsten wieder Roulette spielt, folgt sein Blick dem unberechenbaren Lauf der Kugel. Monte Carlo, Stochastik, Simulation klingen für ihn als erfahrenen Turnaround Manager zwar immer noch etwas ungewohnt und er ist sich bewusst, dass die Einarbeitung in die Simulationstechnik und die Datenaufbereitung einiges an Anstrengung, Zeit und Geld kosten wird. Aber er ist sich sicher: „Beim nächsten Turnaround werden wir eine MonteCarlo-Simulation auf unsere Terminplan anwenden und noch besser sein.“ Hohe Datenqualität ist oberstes Gebot Nicht unterschätzt werden darf der Aufwand für die Vorbereitung der detaillierten Terminplanung und der Eingabewerte, um zu zuverlässigen Simulationsergebnissen zu gelangen. Ausgangsbasis für die MCS ist die detaillierte Terminplanung, auf deren Basis die Dreipunkt-Schätzung durchgeführt wird. Hierbei wird in Gesprächen mit Managern und Spezialisten vor Ort die optimistische, realistische und pessimistische Einschätzung der Dauer für das Arbeitspaket erfasst, die in Jahrbuch Turnaround 2015 | 37 FACHBEITRAG Planung und Sicherheitskonzept für Abstellungen von Ethylenoxid-Anlagen Die Clariant Produkte (Deutschland) GmbH betreibt im Industriepark Werk Gendorf (südliches Bayern) zwei Ethylenoxid-Anlagen und eine Monoethylenglykol-Anlage im Konti-Betrieb. Diese Anlagen sind von ihrer Struktur her mehr der Mineralölindustrie als dem Spezialchemikalienbereich zuzuordnen. Ethylenoxid ist eine Basischemikalie, deren Folgeprodukte vielfältige Anwendungen finden, z. B. Glykole, die für Kühl- und Bremsflüssigkeiten genutzt werden, Derivate für die Wasch- und Reinigungsmittelindustrie sowie Hilfsmittel für die Textilindustrie. Michael Wieland Betriebsingenieur Technik Oxid- und Glykolbetrieb, Clariant Produkte (Deutschland) GmbH Gefahren und Risiken beherrschen Im Umgang mit Ethylenoxid sind wichtige Regeln zu beachten, da es als giftig, brennbar und krebserzeugend eingestuft ist und nahezu in jedem Verhältnis mit Luft explosionsfähig ist. Daher gibt es für den Betrieb und die Instandhaltung dieser Anlagen genaue Vorgaben, z. B. für den Einsatz von Werkstoffen, Dichtungen oder die Sauberkeit von produktberührten Teilen. Fehler in diesen Bereichen können zu Anlagenausfällen – oder noch gravierender – zu Bränden und Explosionen mit Gefährdung der Mitarbeiter und Risiken für die Umwelt führen. Das stellt hohe Anforderungen an die Qualifikation und das Engagement der eigenen Mitarbeiter und der Teams der Partnerfirmen, um die Stillstände sicher und effizient durchzuführen. Kurze Abstellungszyklen mit verteilter Aufgabenlast Dank des Betriebs von zwei Ethylenoxid-Anlagen können die beiden Anlagen jährlich um ca. sechs Monate versetzt abgestellt werden. Die Produktversorgung ist in der Abstellphase über die laufende Zweit-Anlage, die Bevorratung in einem gerade vergrößerten Tanklager und im Bedarfsfall über geringe Zukaufsmengen sichergestellt. Da die Anlagen im Unterschied zu den meisten anderen Konti-Anlagentypen jährlich abgestellt werden, kann der Arbeitsaufwand pro Abstellung gut über den gesetzlich vorgegebenen FünfjahresRevisionszyklus gemittelt und gleichmäßig verteilt werden. Die Abstellungszeiten werden über den Personaleinsatz so optimiert, dass es teilweise zu gar keinem oder nur zu einem sehr geringen Produktionsausfall kommt. Dank der jährlichen Revision werden die Anlagen von der Instandhaltung in einem optimalen Reparatur- und Reinigungszustand gehalten. Die Produktqualität ist daher gleichbleibend hoch. Mögliche Optimierungen oder Energieeinsparungen werden zeitnah genutzt. Datenbasis und erfahrene Planer als Erfolgsfaktoren Die Planung der Abstellungsaktivitäten erfolgt grundsätzlich im MS Project. Grundlage ist eine Basisliste aller wiederkehrenden Routinearbeiten mit den entsprechend hinterlegten Arbeitsplänen. Sonderaktivitäten der Projekte müssen selbst- 38 | Jahrbuch Turnaround 2015 verständlich neu beplant werden. Abhängig vom Umfang beginnen die Planungsarbeiten ca. drei Monate vor Abstellungsbeginn. Es erfolgt zunächst eine Ablaufplanung aller einzelnen Aktivitäten und im Anschluss eine Verknüpfung der Arbeiten mit den zugewiesenen Ressourcen. Dank einer guten Datenbasis und der qualitativ sehr hochwertigen Planungsarbeit durch erfahrene Mitarbeiter werden die Abstellungen im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen abgewickelt. Kompetenz und Erfahrung gleichmäßig verteilen Nach der Beplanung der Einzelaktivitäten steht der Ressourcenbedarf fest. Die Handwerker werden in Arbeitsgruppen von zwei bis fünf Mitarbeitern eingeteilt. Geleitet werden diese Arbeitsgruppen durch je einen Mitarbeiter der Clariant Technik, der über langjährige Erfahrung und das spezifische Anlagen-Know-how verfügt. Diesen unterstellt ist noch ein Untergruppenführer vom Standortdienstleister InfraServ Gendorf. Es handelt sich dabei um einen sehr erfahrenen Mitarbeiter, der bereits häufiger in den Clariant-Abstellungen mitgearbeitet hat. Aufgefüllt werden die Arbeitsgruppen mit Mitarbeitern in Arbeitnehmerüberlassung, die zumeist von am Standort ansässigen Montagefirmen gestellt werden. Dieses Konzept sorgt dafür, dass in allen beteiligten Arbeitsgruppen das spezifische Anlagen-Know-how der Clariant vertreten ist und die Vielzahl an Maßnahmen entsprechend der Vorgaben durchgeführt werden können. Die Erfahrungen mit diesem Konzept sind hervorragend und der gleichbleibend hohe Erfolg in der Stillstandsorganisation gibt dem Recht. Abbildung 1 – Die Ethylenoxid-Anlage I im Sonnenuntergang FACHBEITRAG urteilt werden übergreifend die Themenblöcke Sicherheit, Termin und Qualität. Für die Sicherheit ist das Einhalten der Vorgaben, sicherheitsbewusstes Verhalten und das Vermeiden von Unfällen maßgebend. Die Kategorie Termin bewertet das Einhalten des Terminplanes. Verzögerungen, die nicht von den Mitarbeitern zu verantworten sind (z. B. durch zusätzliche Reparatur- oder Reinigungsarbeiten) führen nicht zur Abwertung. Für den Bereich Qualität ist beispielweise die Verwendung der vorgegebenen Dichtungen oder das richtige Schraubenanzugsmoment entscheidend. Abbildung 2 – Das Sicherheitszelt als wichtiger Kommunikationsort in der Abstellung Sicherheit täglich vorleben und einfordern Alle in den Abstellungen vor Ort beteiligten Mitarbeiter müssen kurz vor Beginn der Arbeiten an einer Sicherheitsunterweisung teilnehmen. Diese besteht aus einem Sicherheitsfilm über die Besonderheiten der Anlagen und spezifischen Informationen aus dem Bereichen Elektro-/Mess- und Regeltechnik und mechanische Instandhaltung. Die Unterweisung richtet sich in erster Linie an neue Mitarbeiter, aber auch die Kollegen mit langjähriger Erfahrung müssen regelmäßig auf das Gefahrenpotenzial der Anlagen und ihrer Arbeiten hingewiesen werden. Gerade in Bereichen, in denen über längere Zeiträume keine besonderen Vorkommnisse oder Unfälle geschehen sind, schleichen sich gern Nachlässigkeiten ein. Das Verständnis der Sicherheitsunterweisung wird zurzeit noch nicht kontrolliert, aber an einem Konzept wird gearbeitet. Wie bringt man jedoch die beteiligten Mitarbeiter dazu das unterwiesene Sicherheitskonzept auch vor Ort umzusetzen und mit Leben zu füllen? Sehr gute Erfolge hat hierbei die Einführung eines Sicherheitszeltes und eines Abstellungsbarometers gezeigt. Im Sicherheitszelt (Abb. 2) werden arbeitstäglich aktuelle Sicherheitsthemen aufgegriffen und in einer offenen Atmosphäre gemeinsam besprochen. Beteiligt ist der Sicherheitskoordinator der Abstellung, die Betriebsführung der Ethylenoxid- und Glykol-Anlagen und alle Eigen- und Fremdmitarbeiter vor Ort. Der Sicherheitskoordinator wird je nach Komplexität der Abstellung und der umzusetzenden Projekte extern zugekauft oder ist eine in Sicherheitsthemen erfahrene Führungskraft des Betriebes. Themen können von allen Mitarbeitern eingebracht werden. Sollten keine aktuellen Vorkommnisse vorhanden sein, werden allgemeine Sicherheitsthemen diskutiert. Meist liegen jedoch aktuelle Themen aus den Bereichen nicht eingehaltener Sicherheitsvorgaben oder vernachlässigter Sauberkeit und Ordnung vor, die als Sicherheitsgefährdung angesprochen werden. Nur selten muss über Beinahe-Unfälle oder größere Vorkommnisse gesprochen werden. Unterstützt werden die Meetings mit aktuellen Bildern über die besonders positiv aufgefallenen Bereiche (grün beschriftet) oder über die festgestellten Mängel (rot beschriftet). Diese Bilder bleiben im Sicherheitszelt ausgestellt, so dass sich die beteiligten Mitarbeiter und weitere Kollegen auch außerhalb der Besprechungszeiten informieren können. Dies wird auch rege genutzt. Visualisieren und motivieren Das Abstellungsbarometer (Abb. 3) gibt einen tagesaktuellen Überblick über den Fortgang der Stillstandsaktivitäten. Be- Clariant Produkte (Deutschland) GmbH Industrieparkstraße 1 84508 Burgkirchen Internet: www.clariant.de Ansprechpartner Michael Wieland Betriebsingenieur Technik Oxid- und Glykolbetrieb Tel.: +49 (0) 8679 / 7 - 4878 E-Mail: michael.wieland@clariant.com Sind alle Vorgaben erfüllt, wird nach Abschluss eines Tages das zugehörige Kästchen grün, bei Abweichungen gelb und bei besonderen Vorkommnissen oder Unfällen rot gekennzeichnet. Ist an drei Tagen in Folge alles grün markiert, wird an die Mitarbeiter z. B. ein Essensgutschein für die Kantine ausgegeben. Das Abstellungsbarometer ist an der Tür der Messwarte und im Sicherheitszelt ausgehängt. Die Darstellung ist prägnant und alles Wichtige sieht man mit einem Blick. Das Konzept findet großen Anklang und fördert sehr die Motivation. Die Handwerker korrigieren sich zum Teil gegenseitig, um nicht durch unmotivierte Teammitglieder die Zwischenprämien zu verlieren. Das Abstellungsbarometer ist seit vielen Jahren eingeführt und trägt nachweislich zur Steigerung des Sicherheitsbewusstseins und zur Senkung der Unfallzahlen bei. Nach dem Stillstand ist vor dem Stillstand Im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses wird jede Abstellung nachbearbeitet. Die Eigenhandwerker bringen die Erkenntnisse vor Ort ein und korrigieren bei Bedarf die Ablaufpläne oder andere Dokumentationsunterlagen. Die Führungskräfte behandeln übergreifende Themen wie z. B. organisatorische Verbesserungen. Die begleitende Dokumentation wird angepasst. Damit sind die Grundlagen gelegt, um bei der nächsten Abstellung noch besser zu werden. EOI-Abstellung 05/2014 Abstellungsbarometer 12.05. 13.05. 14.05. 15.05. 16.05. 17.05. 18.05. (Sonntag; kein Einsatz geplant) 19.05. 20.05. 21.05. 22.05. 23.05. 24.05. (Puffertag) Sicherheit Termin Qualität 19.05. 15.05. = Im Plan = Warnung 22.05. = Alarm Bei Einhaltung der Stillstandsziele (alles im Plan) gibt es an jedem oben gekennzeichneten Tag ein Mittagessen mit 1 Getränk in der Kantine frei. Abholung der Gutscheine persönlich mittags ab 11 Uhr in der Messwarte Bau 312, und bei Einlösung Abgabe an der Kantinen-Kasse. Michael Wieland, BU ICS, Oxid- und Glykolbetrieb (Copyright Clariant. All rights reserved.) 1 Abbildung 3 – Vorlage für das Abstellungsbarometer Jahrbuch Turnaround 2015 | 39 FACHBEITRAG Was gehört in das Handbuch der TurnaroundPlanung? Die Vorbereitung eines größeren Stillstands beginnt Monate vor den Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten und in vielen Fällen wird erst in der Ausführungsphase festgestellt, dass Details übersehen worden sind oder nicht richtig eingeschätzt worden sind. Deshalb ist ein Handbuch für die Implementierung des aktuellen Planungsprozesses unverzichtbar, das den nahtlosen Übergang von der Planung über die Ausführungsphase bis zum Abschluss eines erfolgreichen Turnarounds sicherstellt. Jeff Poloni Planning Manager & Overhaul Coordinator, PacifiCorp Hunter Plant Ein Handbuch der Stillststandsplanung, das referenziert, implementiert, überprüft und optimiert wird, wird sich als ein unschätzbares Arbeitsinstrument erweisen, wenn die älteren erfahrenen Kollegen in den Ruhestand gehen und die Aufgaben von jüngeren Mitarbeitern mit geringer oder gar keiner Stillstandspraxis übernommen werden. Ein allgemein zugänglicher Zeitplan ist zugegebenermaßen eine rudimentäre Angelegenheit, aber er stellt sicher, dass die Teilnehmer der Meetings über die Termine und Zeiten informiert sind und zu den Meetings erscheinen. Die Ziele und Maßnahmen der Arbeitssicherheit und des Betriebsschutzes und die Anforderungen des Umweltschutzes sollten gleichfalls im Planungshandbuch definiert und frühzeitig kommuniziert werden. Mit klar definierter Scope-Steuerung das Budget einhalten Der Leistungsumfang (engl.: work scope) muss sorgfältig vorbereitet und überprüft werden, um die termingerechte Ausführung der Maßnahmen durch die Kontraktoren sicherzustellen. Der Termin für die Übergabe des Scope sollte im Planungshandbuch festgelegt werden. Der Einkauf sollte aktiv in den Planungsprozess einbezogen werden und die Bedeutung der Budgetrestriktionen und Zeitpläne verstehen, die für die Erstellung eines Masterplans notwendig sind, der im Turnaround aktualisiert wird und von der Ausführung der Kontraktoren abhängt. Es ist unmöglich, einen detaillierten Masterplan zu entwickeln, der den kritischen Pfad des Turnarounds bestimmt, wenn die Aufträge nicht erteilt worden sind und die Projektscheduler nicht die Möglichkeit hatten, gemeinsam mit den Projektmanagern die Terminpläne mit den detaillierten logischen und messbaren Meilensteinen auszuarbeiten. Die Projektpläne sollten ausreichend granular sein, so dass Aktualisierungen möglich sind und im Fall von Verzögerungen oder von Ereignissen, die den kritischen Pfad beeinflussen, rechtzeitig korrigierende Maßnahmen getroffen werden können. 40 | Jahrbuch Turnaround 2015 Mit anderen Worten: Aktivitäten mit langer Dauer, die erst überwacht und korrigiert werden können, wenn sie den kritischen Pfad beeinflussen, verdienen in Level 3- oder Level 4-Projektplänen wenig Aufmerksamkeit. Umgekehrt gilt es, jene Maßnahmen zu identifizieren, die dem Zeitplan voraus sind und sich nicht mehr auf dem kritischen Pfad befinden. Die frühe Beendigung einer Aktivität kann sich auf andere Maßnahmen auswirken, die nun standardmäßig zum kritischen Pfad werden. Die Methodik muss so entwickelt und umgesetzt werden, dass vom Planungssystem nicht nur die verspäteten Aktivitäten behandelt werden, sondern auch die Maßnahmen, die früher als geplant abgeschlossen worden sind. Dieser Prozess und die dazu gehörige Methodik sollten auch festgelegt werden und in das Planungshandbuch integriert werden. Die Deadline ist zu definieren, nach der keine zusätzlichen Arbeiten mehr in den Scope des Stillstands aufgenommen werden können, die nicht dem etablierten Änderungsverfahren entsprechen. Mit dem Erreichen der Scope-Deadline können die geplanten Kosten mit den Budgetrestriktionen abgeglichen werden und Maßnahmen können bei Bedarf aus dem Scope wieder herausgenommen werden. Umgekehrt können zusätzliche Aktivitäten aufgenommen werden, wenn die bislang geplanten Aufgaben für Kontraktoren und interne Teams sich unterhalb der Budgetgrenze bewegen. Daher ist es unverzichtbar, dass sämtliche Maßnahmen priorisiert werden, um die zusätzliche Aufnahme oder nötigenfalls die Entfernung aus dem Scope aufgrund von Budgetgründen zu erleichtern. Eine umfassende Änderungsprozedur (engl.: change policy) muss kommuniziert, implementiert und während des gesamten Turnarounds befolgt werden, um die Budgetvorgaben einzuhalten. Der Fokus auf die Änderungsleitlinien und -prozeduren soll nicht den Prozess schwieriger machen, sondern sicherstellen, dass das Management informiert wird und ihm die Möglichkeit gegeben wird, die notwendige Änderungen zu überprüfen, zu bestätigen oder abzulehnen. Dieser Prozess ermöglicht nicht nur die Kostenverfolgung nach World Class Standards, sondern minimiert auch den schleichenden Zuwachs des Projektumfangs (engl.: scope creep), der durch mangelnde Vorbereitung des Leistungsumfangs, unethische Vertragspraktiken oder unerfahrene Projektmanager verursacht werden kann. FACHBEITRAG Die Materialbewirtschaftung über alle Phasen des Turnarounds kann signifikante Auswirkungen auf den Scope haben, wenn nicht benötigtes Material in das Lager zurückgeführt wird. Die dadurch frei werdenden Mittel können für Aktivitäten mit niedriger Priorität genutzt werden, die jederzeit durchgeführt werden können. Langfristig hat es sich als nützlich erwiesen, die Materialien mit einer Lagernummer zu versehen, auch wenn das zu Beginn mit viel Aufwand verbunden ist. Wenn sämtliche Materialien mit einer Lagernummer versehen sind, gleich ob sie aktuell im Lager verfügbar sind oder nicht, bewirkt die Rückgabe der nicht benötigten Materialien in das Lager bzw. an den Zulieferer eine sofortige Gutschrift auf das Turnaround-Budget, die es erlaubt, zusätzliche Arbeiten in den Plan aufzunehmen. Ein weiterer Pluspunkt ist es, dass das ungenutzte Material nicht verloren geht oder auf der Baustelle verbleibt und es lange vor dem Ende des Stillstands kontiert wird. Täglich die Kosten im Blick Die Methodik der Kostenverfolgung (engl.: cost tracking) sollte entwickelt, implementiert und nach jedem Stillstandszyklus überprüft werden. Die tägliche Kostenverfolgung und ihre Durchführbarkeit werden kontrovers diskutiert. Tatsächlich ist die Überprüfung der Kosten auf diesem Detailniveau ein probates Mittel für die Einhaltung der Budgetrestriktionen, so dass Budgetüberschreitungen nur in Ausnahmefällen vorkommen und gerade nicht zur Regel werden. Die sorgfältige Vorbereitung und die genaue Aufschlüsselung der Arbeitsaufträge im Instandhaltungssystem sind von größter Bedeutung für die Nutzung von Methoden der Kostenverfolgung. Die Methodik der Kostenverfolgung und ihr Prozessdesign sollten unbedingt im Planungshandbuch festgelegt sein, die in dieser Weise umgesetzt werden sollten. Die Erwartungen an das Projektberichtswesen müssen frühzeitig den Projektmanagern kommuniziert werden und die Anforderungen sind in der Vertragssprache zu formulieren. Für die internen Projekte sind die Projektmanager verpflichtet, die notwendige Projektdokumentation vorzulegen. In jedem Fall sollten für die Projekt- und Abschlussberichte standardisierte Berichtsvorlagen verwendet werden. Für Projektmanager empfiehlt es sich, detaillierte Notizen über ihre Projekte zu führen, um die Berichtsvorlagen konkret und kompetent auszufüllen. In das Planungsdokument gehören auch die Projektabschlussmeetings und „Lessons learned“Workshops. Nicht abgeschlossene Arbeiten oder Posten, die im laufenden Stillstand nicht adressiert werden konnten, sind als neue Aufgaben in die nachfolgenden Abstellungen zu integrieren. tiefe der Scope-Vorbereitung. Die erhobenen Kennzahlen können für die Ausarbeitung eines strengeren Regelwerks für die Scope-Definition genutzt werden, das später in das Planungshandbuch aufgenommen wird. Zusätzlich zur Prozessoptimierung können die KPIs genutzt werden, um die Wiederholbarkeit und Reproduzierbarkeit des Planungsprozesses zu überprüfen. Es ist entscheidend, dass der Prozess von Zyklus zu Zyklus wiederholt werden kann, um die Unterstützung und Glaubwürdigkeit des Planungsprozesses zu beweisen. Genauso ist es unerlässlich, dass die Ergebnisse durch die Nutzung eines wiederholbaren Prozesses reproduziert werden können. Sehr oft werden die Begriffe Wiederholbarkeit und Reproduzierbarkeit miteinander vermengt. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen beiden zu verstehen, um bei der Implementierung von Maßnahmen zur Prozessoptimierung nicht die wesentlichen Ziele des Turnarounds zu gefährden. In zwei aufeinanderfolgenden Turnarounds können exakt die Prozesse der Planung und Ausführung wiederholt worden sein, ohne dass die Ergebnisse reproduziert werden konnten. Die Ursachen dafür können vielfältig sein, z. B. ein Projektmanager, der einen unvollständigen Scope eingereicht hat. KPIs wie die Anzahl der Scope-Änderungen dienen als Parameter der Qualitätskontrolle der Prozesse mit dem Ziel der Reproduzierbarkeit ihrer Ergebnisse. PacifiCorp Hunter Plant 3 Miles South Highway 10 Castle Dale, Utah 84513 USA Ansprechpartner Jeff Poloni Planning Manager & Overhaul Coordinator Tel.: +1 435 748 - 6232 E-Mail: jeffrey.poloni@pacificorp.com Abschließend bleibt festzuzuhalten, dass ein Handbuch, das als Regelwerk für den Planungsprozess genutzt wird, die Beständigkeit des Prozesses gewährleistet. Hingegen unterstützt die Methodik den Betreiber auf dem Weg zu World Class Turnarounds dank der regelmäßigen Messung und Dokumentation. Als grundsätzliche Regel gilt, dass es besser ist, nach einem Plan zu arbeiten als zu improvisieren, um auf die jeweiligen Umstände zu reagieren. Da der Fortgang bzw. der Abschied von erfahrenen Mitarbeitern in den Ruhestand dieses rollenspezifische Wissen gefährdet, ist es unverzichtbar, dass die Planungsprozesse gut dokumentiert sind und eingehalten werden, damit sie von den künftigen Projektverantwortlichen und Stillstandskoordinatoren weitergeführt werden können. KPIs zur Qualitätskontrolle nutzen Leistungskennzahlen (KPIs) für den Planungsprozess sollten im Planungshandbuch aufgenommen werden und es sollten messbare Ergebnisse beobachtet werden, um Verbesserungen vornehmen zu können. So kann beispielsweise die Anzahl der nachträglichen Scope-Änderungen von Turnaround zu Turnaround verfolgt werden. Steigt ihre Anzahl, weist das auf eine mangelhafte Scope-Vorbereitung hin. Gleichermaßen bedeutet eine sinkende Anzahl von nachträglichen Scope-Änderungen bei gleichzeitigem Anstieg des Kostenumfangs eine ungenügende Qualität und Detail- Jahrbuch Turnaround 2015 | 41 FACHBEITRAG Kostenschätzung für Turnarounds in der chemischen Industrie Turnarounds sind wichtige Ereignisse in der chemischen Industrie. Durch gut geplante und ausgeführte Turnarounds ist es möglich, die Verfügbarkeit einer Anlage zu erhöhen und die Produktion ohne eine Erweiterung der Anlage zu steigern. Die langfristige Konzeption von Turnarounds beginnt bei der Instandhaltungsstrategie des Unternehmens, während die konkrete Planung eines Stillstands bis zu zwei Jahre vor der Ausführungsphase startet. Alexander Gieron Projektingenieur – Technical Site Office, Bayer MaterialScience AG Die Kostenschätzung ist dabei ein Bestandteil der Planung und ein Ergebnis der einzelnen Planungsphasen. Sie wird zur Budgetplanung benötigt und hat dadurch Einfluss auf zukünftige Investitionen des Unternehmens. Allerdings ist die Qualität von Kostenschätzungen in der Praxis nicht befriedigend. Dies belegen auch Studien von AP Networks, die ergeben, dass die Mehrheit der Turnaround-Manager eine Genauigkeit von +/- 10 Prozent erwarten. In der Realität wird jedoch lediglich eine mittlere Genauigkeit von +16 Prozent erreicht.1 Die Abweichungen sind hauptsächlich auf drei Ursachen zurückzuführen: 1. Die Kostenschätzung ist nicht vollständig in den Planungsprozess implementiert. 2. Es gibt keine bewährten Methoden zur Kostenschätzung und die historischen Kosten von Turnarounds wurden nicht so aufbereitet, dass sie für die Kostenschätzungen in Zukunft genutzt werden könnten. 3. Die Zuschläge für Unvorhergesehenes werden in der Regel zu niedrig angesetzt. Die Kostenschätzung von Turnarounds bietet dementsprechend ein großes Entwicklungspotenzial. Aus diesem Grund wurde eine Masterarbeit zum Thema „Kostenschätzung von Turnarounds in der chemischen Industrie“ angefertigt, in deren Rahmen ein Kostenschätzungsprozess inklusive Kostenschätzungsklassen und -methoden entwickelt wurde. Kostenschätzung D C Kostenkalkulation B A Kostenerfassung Abbildung 1 – Phasenmodell von Turnarounds mit Kostenschätzungsklassen2 42 | Jahrbuch Turnaround 2015 II I Im ersten Schritt wird die Kostenschätzung in den TurnaroundPlanungs- und Ausführungsprozess mittels Kostenschätzungsklassen integriert. Diese Kostenschätzungsklassen sind im Projektumfeld bereits etabliert. Die Abb. 1 zeigt, dass am Ende jeder Planungsphase eine Kostenschätzung steht. Nach der Ausführungsphase folgen dann die Kostenkalkulationen 1 und 2. Die Klassifizierung der Kostenschätzung gibt dem Ersteller der Kostenschätzung und dem Kunden eine Orientierung. Besonders wichtig ist die Angabe, zu welchem Zeitpunkt eine gewisse Genauigkeit erreicht werden kann und wie hoch der Zuschlag für Unvorhergesehenes – die sogenannte Contingency – angesetzt werden muss. Zusätzlich gibt die Klassifizierung (siehe Tab. 1) an, welche Methoden verwendet werden können und welchem Zweck die Kostenschätzung dient. Die Klassifizierung in Tab. 1 ist angelehnt an die Kostenschätzungsklassen der Association for the Advantage of Cost Engineers (AACE)3. In dieser Klassifizierung ist zu sehen, dass die Genauigkeit mit dem Planungsfortschritt zunimmt und die benötigte Contingency abnimmt. Das ist logisch, da bei größerer Planungstiefe die Kosten genauer geschätzt werden können. Im zweiten Schritt werden die Kosten von abgeschlossenen Turnarounds gesammelt, analysiert und geprüft, ob sich daraus Methoden ableiten lassen. Dazu werden die Kosten von insgesamt zwölf Turnarounds mit mehr als 1.200 Stillstandspunkten in einer Datenbank zusammengefasst und pro Stillstandspunkt und Gewerk aufgeführt. Die Kostenbetrachtung ergab eine nahezu gleichartige Verteilung über alle Turnarounds hinweg. Während für ihre Planung etwa ein Drittel des Budgets benötigt wird, fällt die Hälfte der Kosten für die Ausführung (Montage, Isolierung, Gerüste, Werkstoffprüfung, Aufsteller etc.) an. Nachgeordnete Positionen sind Material (13 Prozent) und Infrastruktur (5 Prozent). Die Auswertung der Gesamtkosten hat auch ergeben, dass die Kosten pro Stillstandspunkt je nach Anlagentyp variieren. Diese Abweichungen können sowohl technische als auch organisatorische Gründe haben. Anschließend werden die Kosten der einzelnen Stillstandspunkte statistisch analysiert. Dabei wird nach Typ des Ausrüstungsgegenstands – beispielsweise ein Wärmetauscher – und nach der Art der Prüfung – Online-Prüfung (etwa eine Ultraschallmessung) oder Offline-Prüfung (z. B. eine Druck- FACHBEITRAG prüfung) – kategorisiert. Durch diese Kategorisierung mit zunehmendem Detaillierungsgrad kann die Abweichung reduziert werden. Im Endeffekt bedeutet das, je genauer man einen Stillstandspunkt beschreibt, desto kleiner wird die Standardabweichung und desto genauer können die Kosten geschätzt werden. Die Auswertung der Kosten hat weiterhin ergeben, dass die vorliegenden Daten für eine Kostenschätzung verwendet werden können. Bei der Entwicklung von Methoden liegt der Fokus auf einer Anwendung in den frühen Planungsphasen, da es in den Klassen D, C und B einen Bedarf nach Kostenschätzungen mit einer akzeptablen Genauigkeit gibt. Diese Methoden sollen einfach und schnell anwendbar sein und auf der Datenbank basieren. Es handelt sich somit um statistische Methoden. Auf Basis der statistischen Auswertung werden Preise für Stillstandspunkte ermittelt. Diese Preise gehen mit ihren Standardabweichungen in die Kostenschätzung ein, sodass die Präzision der Kostenschätzung anhand einer „Monte Carlo-Simulation“ berechnet werden kann. Bei der Eingabe kann unterschieden werden, ob man die Kosten anhand eines allgemeinen Stillstandspunkts, des Equipmenttyps oder zusätzlich nach der Art der Prüfung schätzen möchte. Der Detaillierungsgrad hängt von der Planungstiefe ab. Beispielsweise liegen in den frühen Planungsphasen (Turnaround Scope siehe Abb. 1) nur sehr grobe Informationen vor, sodass eine Kostenschätzung nur auf Basis der Anzahl der Stillstandspunkte erstellt werden kann. Bei der Kostenschätzung auf Basis der Datenbank können zusätzlich die Turnarounds ausgewählt werden, die zur Berechnung der Preise herangezogen werden. Die Präzision – also die Abweichung der berechneten Werte – der Kostenschätzung auf Basis der Datenbank beträgt zwischen 15 – 20 Prozent. Die Kostenanalyse hat ergeben, dass Apparate mit einer Offline-Prüfung – z. B. eine Druckprüfung oder innere Untersuchung – die höchsten Kosten und größten Varianzen haben. Daher wird zusätzlich und explizit für diese Stillstandspunkte ein Regressionsmodell entwickelt, um die Kosten präziser schätzen zu können. Diese Methode benötigt detaillierte- re Informationen und kann daher erst in fortgeschrittenen Planungsphasen angewandt werden. Die Präzision dieser Methode ist höher, da die Standardabweichung von ca. 60 Prozent auf 30 Prozent reduziert werden kann. Anhand einer Nachkalkulation kann die Genauigkeit der Methoden bestimmt werden. Es ist wichtig, zwischen Genauigkeit und Präzision zu unterscheiden. Die Präzision ist die Abweichung von berechneten Werten, während die Genauigkeit die Differenz zwischen berechnetem und gemessenem Wert beschreibt. Es werden an einem Beispiel-Turnaround die Kosten mit den verschiedenen Methoden geschätzt. Die Datenbasis wird zusätzlich variiert, damit die einzelnen Einflüsse auf Genauigkeit ersichtlich werden. Am Ende werden die geschätzten Kosten mit den Ist-Kosten verglichen. Bayer MaterialScience AG Kaiser-Wilhelm-Allee 1 51373 Leverkusen Internet: www.materialscience.bayer.de Ansprechpartner Alexander Gieron Projektingenieur – Technical Site Office Tel.: +49 (0) 2133 / 51 21 208 E-Mail: alexander.gieron@bayer.com Die Nachkalkulation hat ergeben, dass »» die Auswahl der Datenbasis – d. h. die Turnarounds, auf deren Basis die Preise berechnet werden – einen großen Einfluss auf die Genauigkeit haben, »» eine präzisere Eingabe die Genauigkeit erhöht, »» die Auswahl der richtigen Datenbasis einen größeren Einfluss auf die Genauigkeit als die verwendete Methode hat, »» das Regressions-Modell für Apparate mit Offline-Prüfung kein genaueres Ergebnis geliefert hat, »» die gewünschte Genauigkeit von +/-30 Prozent erreicht wird. Abschließend ist zu empfehlen, dass die Kosten der Turnarounds in der Projektretrospektive so aufbereitet werden, dass sie für zukünftige Kostenschätzungen verwendet werden können. Die Kostenschätzung muss frühzeitig in die Planung von Turnarounds integriert werden. Die Einführung von Kostenschätzungsklassen ist dabei ein hilfreiches Werkzeug, da durch eine strukturierte und konsequente Herangehensweise eine akzeptable Genauigkeit bereits in den frühen Planungsphasen erzielt werden kann. Klasse Schätzungsklasse Verwendung Methode Genauigkeit/Contingency D Budget-Kostenschätzung Budgetierung, Machbarkeit, Umfangs-Definition Benchmark, Extrapolation, Faktoren -50 % bis + 100 % Contingency: 30 – 40 % C Basis-Kostenschätzung Budgetierung, Machbarkeit, Umfangs-Definition Benchmark, Extrapolation, Faktoren -30 % bis + 50 % Contingency: 20 – 30 % B Turnaround Front End Loading Kostenschätzung Budgetierung, Kostenkontrolle, Genehmigung, Ausschreibung Benchmark, Extrapolation, Faktoren, Regression, Kombination der Extrapolation und Bottom-Up-Kostenschätzung -20 % bis + 30 % Contingency: 15 – 25 % A Detaillierte Kostenschätzung, -kalkulation Kostenkontrolle, Kalkulation Bottom-Up-Kostenschätzung -10 % bis + 15 % Contingency: 10 – 15 % Tabelle 1 – Klassifizierung der Kostenschätzung für Turnarounds Quellen: 1 Lawrence, G.: Cost estimating for turnarounds, in: Petroleum Technology Quaterly (UK); 2012. 2 Turnaround Planungs- und Ausführungsprozess, Bayer Material Science AG (D), 2010. 3 Cost Estimate Classification System, in: AACE International Recommended Practice No. 18R-97, Association for the Advantage of Cost Engineers (US), 2005. Jahrbuch Turnaround 2015 | 43 FACHBEITRAG FACHINTERVIEW mit Mathias Möller Projekteinbindung in Turnarounds – Pro und Contra Mathias Möller Geschäftsführer, TAR-Projektmanagement Spezialist, T/ANGO Turnaround Management Group GmbH Welche unterschiedlichen Ziele haben Projekte und Turnarounds? » Mathias Möller: Turnarounds sind in der Regel durch gesetzliche Auflagen getrieben, die bestimmte Inspektionen an den Anlagen in regelmäßigen Abständen vorschreiben. Aber Turnarounds (TAR) werden auch zu Reinigungszwecken und Produktwechseln durchgeführt – oder um die Anlagenkapazität zu erhöhen, Katalysatoren zu wechseln und besondere Anlagenbefunde zu erhalten. Projekte hingegen werden meist aus wirtschaftlichen Gründen oder zwecks Modernisierung durchgeführt, die wichtigsten Treiber sind hier Anlagenoptimierung, Anlagenerneuerung und Anlagenerweiterung, zum Beispiel um so genannte Bottlenecks zu entschärfen oder ganz abzubauen. Warum integrieren Betreiber Projekte in den Turnaround, der ja schon für sich alleine eine große Herausforderung darstellt? » Mathias Möller: Eine separate Abstellung von Produktionsanlagen zur Einbindung von Projekten ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll. Der Deckungsbeitragsverlust kann bis zu mehrere hunderttausend Euro pro Tag betragen. Projekte und Turnarounds gemeinsam abzuwickeln kann durchaus zu Synergien führen, wie die gemeinsame Nutzung von Gerüsten, Isolierarbeiten, Baustelleneinrichtungen, Infrastrukturmaßnahmen und so weiter. Daher bietet sich das allein schon aus rein finanziellen Beweggründen an. 44 | Jahrbuch Turnaround 2015 Außerdem kann ein Großteil von Projekten aus Sicherheitsgründen nicht im laufenden Betrieb eingebunden und ausgeführt werden, etwa auf Grund von Explosionsschutzmaßnahmen oder um mögliche Anlagenausfälle durch starke Vibrationen bei Bauarbeiten zu vermeiden. Deswegen wird die Komplexität des Projektes und des Turnarounds bewertet und berücksichtigt, sodass oftmals lediglich nur die Projekteinbindepunkte (Tie-Ins) für den Turnaround geplant und ausgeführt werden. Wo liegen die Risiken in der Projekteinbindung vor und während des Turnarounds? » Mathias Möller: Das Hauptproblem liegt sicherlich in der getrennten Planung von Projekten und TAR-Maßnahmen in der Front-End-Loading-Phase. Die Planungsteams von TAR und Projekten sitzen oftmals örtlich nicht zusammen, sodass Informationsverluste entstehen und die möglichen Synergien nicht genutzt werden können. Das bringt dann auch mit sich, dass die Zeitschiene für gleiche Meilensteine oftmals sehr unterschiedlich ist. Insgesamt sehe ich hier die Gefahr von Doppelarbeiten: Beispielsweise plant die TAR-Abteilung die Revision eines Sicherheitsventils und die Projektseite hat einen Wechsel desselben Sicherheitsventils vorgesehen. Fehlt hier die notwendige Koordination, kann es zu doppelten Kran- und Gerüstbestellungen und somit auch zu Zeitverlusten und Mehrkosten kommen. FACHBEITRAG Die Spezifika von TAR- und Neubau-Projekten TAR-Projekt Neubau-Projekt »» Langer Planungsvorlauf in Relation zur Durchführung (95% : 5%) »» Top down-Planung »» Bottom up-Planung »» Hoher Anteil an Tätigkeiten mit Einmaligkeitscharakter »» Relativ hoch standardisierte Tätigkeiten »» Kein Spitzen-Ressourcenbedarf »» Bauphase ist ausgewogen zur Planungsphase »» Hoher Anteil sich wiederholender Scopes (80%) »» Risiken ja, aber kein ungeplanter Reparaturbedarf »» Sehr hoher Spitzen-Ressourcenbedarf während der Durchführungsphase »» Eher termin- statt ressourcenkritisch »» Unvorhersehbare Tätigkeiten in der Durchführungsphase »» Nicht immer klar definierte Zeitachse »» Meist ressourcenkritisch »» Klar definierte Zeitachse TAR und Projekte bestellen jeweils ihre eigenen Kontraktoren und Baustellenleiter (Supervisoren) und damit fehlt oftmals der Blick auf den gesamten Event, d. h. es entstehen zu viele und teils auch unnötige Schnittstellen. Nicht zuletzt sind oft die Planungs- und Abrechnungsformulare unterschiedlich. Gibt es Unterschiede in den Anforderungen an TAR- und Projektmanager? » Mathias Möller: In der Regel ist der TAR-Manager für den gesamten Event, Turnaround und Einbindung der Projekte sowie Planung, Durchführung und Nachbereitung verantwortlich. Die Verantwortlichkeit des Projektmanagers liegt jedoch nur bei der ordentlichen Einbindung und Implementierung seiner Projekte. Der Koordinationsaufwand ist daher für den TARManager durchaus höher. Grundsätzlich kommt es aber auf den Umfang und die Komplexität des individuellen Projekts an, wie hoch die Anforderungen an die jeweiligen Manager sind. Wie wird der Vorbereitungsprozess von Projekten und Turnarounds optimal aufgesetzt? » Mathias Möller: Nach Möglichkeit sollten beide Abteilungen beziehungsweise Bereiche in einem Gebäude sitzen, da ansonsten das Sprichwort gilt: „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Regelmäßige Meetings zur Projekteinbindung und Planungsstatus sind unbedingt notwendig, aus meiner Sicht mindestens alle zwei Wochen – und zwar von Beginn der Planungsphase an. Schließlich kommt es auf eine gemeinsame Planung und Koordination beider Teams an, die im Ergebnis zu einheitlichen Dokumenten und Plänen führt. Der gemeinsame Terminplan für Projekt und TAR-Abteilung ist dafür die Basis. Wenn man dann auch einheitliche Dokumente für TAR- und Projektabteilung verwendet, für die Planungsphasen die gleiche Timeline gültig ist und man sogar noch eine gemeinsame Kran- und Gerüstbauplanung vornimmt, ist bereits viel gewonnen. Wie gelingt die Steuerung von Projekten und Turnaround in der Ausführungsphase? T/ANGO Turnaround Management Group GmbH Graf-Adolf-Platz 15 40213 Düsseldorf Tel.: +49 (0) 211 / 882 42 - 402 Fax: +49 (0) 211 / 882 42 - 200 E-Mail: contact@tar-experts.com Internet: www.tar-experts.com Ansprechpartner Mathias Möller Geschäftsführer, TAR-Projektmanagement Spezialist E-Mail: m.moeller@tar-experts.com » Mathias Möller: Im Idealfall setzt man natürlich eine Partnerfirma für Turnaround und Projekte ein, um unnötige Schnittstellenprobleme zu vermeiden. Man kann sicher auch mit mehreren Partnerfirmen arbeiten, dabei ist jedoch zu beachten, dass die Arbeitsaufteilung in den unterschiedlichen Zonen für das Projekt und den TAR einheitlich vorzunehmen ist. Die notwendigen Koordinatoren sollten möglichst für die TAR- und Projektarbeiten zuständig sein. Was in der Planungsphase essenziell ist, gilt hier umso mehr: Regelmäßige, tägliche Abstimmungsgespräche sind unerlässlich. Was spricht für eine getrennte Abwicklung von Projekten und Turnarounds und welche wirtschaftlichen Vorteile sind damit zu erzielen? » Mathias Möller: Lassen Sie mich das ganz klar sagen: Alle oben genannte Argumente sprechen gegen eine getrennte Abwicklung von Projekten und Turnarounds. Ausnahmen bestehen lediglich bei der Planung einer nur kurzen Abstellung zur Projekteinbindung (Tie-In) oder falls der Projektanteil wesentlich größer als der eigentliche Event ist. Bei der Planung und dem Neubau von Anlagen (Greenfield Project) ist es sinnvoll, eine getrennte Abwicklung von Projekt und TAR vorzunehmen, da es sich hierbei um eine separate Organisation handelt und die Ziele andere sind. Dabei sind jedoch wieder die Einbindepunkte (Tie-In), die notwendigen Ressourcen und die Timeline möglichst zeitnah mit dem TAR-Team zu kommunizieren und abzustimmen. Ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor, wie bereits beschrieben, liegt nicht nur in der Abwicklung von Projekten und Turnarounds, sondern auch in der Vorbereitungsphase. Schon während der TAR- und Projektvorbereitungsphase wird der Grundstein für die vier Einflussfaktoren in der Durchführungsphase gelegt: Sicherheit, Qualität, Dauer und Kosten. Alle vier Faktoren haben einen Einfluss auf die Profitabilität, aber Qualität hat den größten Einfluss auf die Verfügbarkeit und damit auch auf das Thema Profitabilität insgesamt. Jahrbuch Turnaround 2015 | 45 FACHBEITRAG Das Ab- und Anfahren von Anlagen als kritische Erfolgsphasen der Revision „Der Teufel steckt im Detail.“ Dem Thema Turnaround Management wird bei Evonik Industries eine große Beachtung geschenkt. Stillstände stellen eine ernstzunehmende Ausnahmesituation für die Produktionsbereiche dar. Zugleich ist es unverzichtbar, die Anlagen profitabel zu betreiben und in einem Zustand zu halten, der die strengen Anforderungen der Sicherheit, der Aufsichtsbehörden und der Qualität erfüllt. Werner van Acker Technical Governance Manager, Evonik Degussa Antwerpen NV Schritt Ziel Input Ergebnis Beschreibung 5.01 • Auf der einen Seite können Wartungs- und Inspektionsstillstände hohe Kosten verursachen und auf der anderen Seite haben sie einen großen Einfluss auf die Produktion, da während der Abstellungen kein Umsatz generiert wird. Daher überrascht es nicht, dass die Verantwortlichen einem enormen Druck ausgesetzt sind, die Kosten der Stillstände zu senken und die Abstellungsdauer zu verkürzen. Best Practices sind in diesem Bereich daher besonders wertvoll. Anlage(n) außer Betrieb genommen und an das Stillstandsteam übergeben Außerbetriebnahme und Vorbereitung der Anlange(n) für eine reibungslose und gefährdungsfreie Übergabe an das Stillstandsteam • Abstellplanung des Betriebs • integrierter Terminplan für die Ausführungsphase • Anlage(n) gemäß Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheitsverträglichkeitsregelungen abgefahren • Anlage(n) an das Stillstandsteam übergeben • Abfahren der Anlage(n) gemäß der Abstellplanung des Betriebs und unter Einhaltung des integrierten Terminplans • die abgefahrene(n) Anlage(n) ist/sind: o entleert und druckentlastet o gereinigt/dekontaminiert (gemäß Spülprogramm, Nachweis vorhanden) o vollständig isoliert (Steckscheiben, elektrisch freigeschaltet) • Ausnahmen zu den oben aufgeführten Punkten sind dokumentiert und werden an das Stillstandsteam übergeben • dokumentierte Übergabe der Anlage(n) an den Stillstandmanager (Eine Übergabe der Gesamtheit der Anlage(n) oder einzelner Teilbereiche ist möglich) Wer • Stillstandsverantwortlicher Wann • Beginn Abfahren der Anlagen Dokumente • XX Auszug aus dem Turnaround-Handbuch der Evonik Industries AG 46 | Jahrbuch Turnaround 2015 Das Ab- und Anfahren der Anlagen gehört zu den kritischen Phasen eines Stillstands. Daher werden im TurnaroundHandbuch der Evonik Industries die Ab- und Anfahrprozesse in einem eigenen Abschnitt behandelt. Das Abfahren einer Anlage (engl.: shut down) wird vom Werksleiter und seinem Team gesteuert, die der eindeutig festgelegten Vorgehensweise mit seinen Einzelschritten folgen. Die Reihenfolge bezieht sich auf das spezifische Produktionssystem, auf dessen Grundlage der übergreifende Plan für die Ausführungsphase des Turnarounds definiert wird. Entsprechend der Planung und der Vorgaben für das Abfahren übergibt die Produktion die Anlage an die Stillstandsorganisation. Anstelle einer Gesamtabstellung kann manchmal auch ein phasenbezogener Ansatz gewählt werden, indem Teile der Anlagen sukzessive übergeben werden, sobald sie „sicher“ sind. Sicherheit muss immer an erster Stelle stehen. Daher muss das Risiko von Turnaround-Maßnahmen in einer Anlage, die nur teilweise abgestellt ist, immer mit dem Nutzen eines frühen Beginns der Arbeiten abgewogen werden. Sehr wichtig ist das gemeinsame Verständnis über das Abfahren der Anlage als Voraussetzung für die Durchführung des Turnarounds. So werden mehrere Meetings zwischen dem Turnaround-Team und der Werksleitung durchgeführt, um die Turnaround-Planung und das gemeinsame Verständnis über die anstehenden Aufgaben abzugleichen. In dieser Abstimmungsphase werden verschiedene Szenarien für den Fall von unsicheren Verläufen in der Phase des Abfahrens entwickelt. Erfolgskritisch ist in dieser Phase die zeitnahe Mitteilung über Abweichungen von der vorliegenden Planung. Daher ist der Produktions-/Betriebsleiter verpflichtet, die Stillstandsleitung umgehend darüber zu informieren, damit der Terminplan des Turnarounds schnell neu berechnet und der Terminplan bei Bedarf korrigiert werden kann. Bevor mit dem Abfahren begonnen wird, müssen sämtliche Werkzeuge, Geräte, Materialien und Steckscheiben, die für das Abfahren benötigt werden, identifiziert und zur sofortigen Verfügbarkeit der Betriebsmannschaft im Anlagenbereich vorgehalten werden. Das Stillstandsteam unterstützt die Betriebsmannschaft und kann Ressourcen FACHBEITRAG Evonik Degussa Antwerpen NV Frans Tijsmanstunnel 1 2040 Antwerpen, Belgien Ansprechpartner Werner van Acker Technical Governance Manager Technology & Infrastructure Tel.: +32 3 560 - 3597 E-Mail: werner.vanacker@evonik.com für die Durchführung von Aktivitäten für das Abfahren bereitstellen. Die Freigabe und das Öffnen von Leitungen (engl.: first line break) wird aber ausschließlich von der Betriebsmannschaft übernommen. Das vollständige Abfahren einer Anlage kann sich über mehrere Schichten hinziehen. Wertvolle Zeit kann hier verloren gehen, wenn die Schichtteams unterschiedliche Shut down-Verfahren nutzen oder die ablösende Schicht der Auffassung ist, bestimmte Maßnahmen der vorhergehenden Schicht zu überprüfen. Daher muss das Regelwerk für das Abfahren der Anlage sehr detailliert beschrieben sein. Bewährt hat sich ein Logbuch mit Check-Listen und Unterschriften, um den Fortgang der Maßnahmen verfolgen zu können. reitschaft sämtlicher Bauteile und Systeme zu überprüfen. Das Drehbuch für die Wiederinbetriebnahme beschreibt die Reihenfolge der Maßnahmen, um die Anlage in den Betriebsmodus zurückzuführen. Während der Wiederinbetriebnahme steht das Stillstandsteam für die Unterstützung der Betriebsmannschaft zur Verfügung. Ein integrierter Terminplan sämtlicher Aktivitäten für das Anfahren hilft bei der Bestimmung der notwendigen Ressourcen und Personalreserven, um eine erfolgreiche und sichere Wiederinbetriebnahme der Anlage zu gewährleisten. Das Anfahren der Anlage verläuft ähnlich. Nachdem die mechanischen Arbeiten abgeschlossen worden sind und die Inbetriebnahme der Apparate und Systeme erfolgt, wird die Anlage formal an die Betriebsmannschaft übergeben. Auch wenn es den Anschein hat, als würde es sich bei der Wiederinbetriebnahme nur um den umgekehrten Prozess des Abfahrens handeln, gibt es hier einige wichtige Unterschiede. Beim Anfahren müssen zahlreiche Tests (Druckprüfungen, Systemtests, Loop Checks) durchgeführt werden. So kann eine vergessene Steckscheibe in der Startup-Phase nicht nur Frustration und Verzögerung erzeugen, sondern im schlimmsten Falle eine Katastrophe verursachen. Bei Evonik Industries bereitet das Stillstandsteam die erforderliche Dokumentation der Wiederinbetriebnahme (z. B. Abnahme- und Inspektionsprotokolle, Stempelliste) und die Planung des Wiederanfahrens entsprechend den Vorgaben des Turnaround-Handbuches vor. Die formale Übergabe der Dokumentation erfolgt an die Werksleitung. Gemeinsam mit der Betriebsmannschaft wird vor dem Anfahren ein Safety Review durchgeführt, um die Anfahrbe- Jahrbuch Turnaround 2015 | 47 FACHBEITRAG Wie die Mitarbeiter im Industrieservice Turnaround-Projekte erleben Unter allen französischen Unternehmensgruppen ist PONTICELLI FRÈRES diejenige, die die meisten Anlagenstillstände ausführt. Jedes Jahr werden ca. zwanzig Anlagenstillstände mit einem Volumen von zwei bis acht Millionen Euro je Stillstand erfolgreich abgewickelt, die in den saisonalen Hoch-Zeiten März/April und September/Oktober durchgeführt werden. Der Erfolg dieses Geschäftsbereiches steht und fällt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. H. Chérif Tabet Stellvertretender Direktor der Produktlinie Oil & Gas Downstream, Ponticelli Frères Gruppe Ohne Leidenschaft und Ausdauer geht es nicht Jérôme Devergnas, Leiter des auf Stillstände spezialisierten Tochterunternehmens EMIS und Leiter des Geschäftsbereichs Turnarounds, bringt es auf den Punkt: „Ein Stillstand wird gemeinsam begonnen und gemeinsam beendet“. Teamgeist und Durchhaltevermögen sind unverzichtbare Eigenschaften der Mitarbeiter, die über mehrere Wochen lang mit bis zu zweihundert Kollegen zusammenarbeiten und -leben, um alle Wartungs- und Modernisierungsarbeiten im straffen Zeitplan und in hoher Qualität auszuführen. Acht bis zwölf Monate vor der Abstellung erhalten die Techniker und Vorarbeiter die Reparaturpläne für die zu überprüfende Anlage und legen fest, welches Szenario unter Sicherheits-, Fristen-, Qualitäts- und Kostenaspekten sich am besten eignet. Hier ist größte Sorgfalt gefragt, denn Fehler in der Vorbereitungsphase kosten später wertvolle Zeit und können sogar das Projekt gefährden. Alain Courti arbeitet seit mehr als drei Jahrzehnten in der Nord-Niederlassung und ist seit 15 Jahren als Bauleiter auf Turnaround-Baustellen tätig. Neben den organisatorischen und technischen Abläufen achtet er in der Ausnahme-Situation des Stillstandes besonders auf die Betreuung seiner Teams: „Meistens mieten wir uns Bungalows in Ferienlagern, die sich mehrere Kollegen teilen. Wir sind weit weg von zu Hause, also schaffen wir uns eine familiäre Umgebung. Für das Abendessen findet sich in jedem Team immer ein guter Koch“. Der erfahrene Bauleiter erklärt, wie wichtig es ist, sich nach einem stressigen Tag gemeinsam zu entspannen: „Wenn es auf der Baustelle zu Spannungen kam, ist es eine gute Sache, abends zusammen zu lachen, um am nächsten Morgen wieder in guter Stimmung neu anzufangen.“ Alain Courtis Sohn hat Rohrschlosser gelernt und ist vor kurzem dazu gekommen. Er ist stolz, dass sein Sohn jetzt auch bei Ponticelli arbeitet. Vielleicht werden Vater und Sohn eines Tages in einem Turnaround zusammenarbeiten. Er hofft, dass sein Sohn die Verbundenheit des Vaters mit dem Industrieservice und dem Unternehmen erben wird: „Wissen Sie, man bleibt nicht so lange bei einem Unternehmen mit derart harten Jobs, wenn man nicht mit ganzem Herzen dabei ist“. 48 | Jahrbuch Turnaround 2015 Einen Tag vor dem Beginn des Stillstandes treffen sich die Führungskräfte und das gesamte Personal zu einer letzten Vorbesprechung. Dabei werden neben dem organisatorischen Ablauf und der Logistik auch die spezifischen Risiken der Anlage detailliert besprochen. Im Laufe der Jahre wurde dieser „Vorabend“ zu einem sehr effektiven Bestandteil der traditionellen Abläufe in Turnarounds, der von den Mitarbeitern sehr geschätzt wird. Die intensive (Lern-)Erfahrung fern der Routine Alain Courti hat festgestellt, dass junge Mitarbeiter häufiger als früher danach fragen, bei Abstellungen mitzuarbeiten. Bei der Umsetzung der sehr verschiedenen Aufgaben können sie in der Zusammenarbeit mit erfahrenen Kollegen auf den Turnaround-Baustellen viel mehr und schneller lernen. Hier kommen große Kräne zum Einsatz, Rohre mit großem Durchmesser sind zu durchtrennen und der Durchstieg von Kolonnen ist eine körperliche und technische Herausforderung. Alain Courti hat im Laufe der Jahre in vielen Stillständen mitgearbeitet. Trotzdem erlebt er immer noch jeden neuen Einsatz wie ein Abenteuer: „Es ist wirklich eine sehr interessante Erfahrung, aber man muss es freiwillig machen. Man sollte bei Stillständen nur mitmachen, wenn man das auch wirklich will, denn die Bedingungen sind schon schwierig“. Stéphane Lasserre leitet die Niederlassung Südwest, die viele Stillstände betreut. Er kennt die anstrengenden Arbeitsbedingungen nur zu gut. Alle Führungskräfte der Niederlassung müssen zuerst praktische Erfahrungen als Handwerker in Turnarounds machen, bevor sie Aufgaben und Funktionen im Management übernehmen können: „Vier Monate lang habe ich mit einer Schleifscheibe gearbeitet und war jeden Abend ganz schwarz! Diese Erfahrung ist unverzichtbar, wenn man das Arbeitsumfeld richtig verstehen will. So begreift man den Rhythmus des Personals besser und kann sich mit ihm vertraut machen“. Auch Frauen arbeiten in Stillständen mit, wenngleich sie noch eine kleine Gruppe sind. Die meisten Frauen sind in den Bereichen Sicherheit oder Qualität beschäftigt und es finden FACHBEITRAG sich auch ausgebildete Schweißerinnen. Dolores Dinapoli ist bei EMIS im Bereich Schweißqualität tätig: „Ich bin seit 25 Jahren dabei und es hat mich nie gestört, ausschließlich mit Männern zusammenzuarbeiten. Das war schon immer so. Im Gymnasium waren wir im technischen Zweig drei Mädchen. Beim Ingenieurstudium der Metallurgie war es genauso“. Was die Schweißexpertin an einem Turnaround am meisten fasziniert, ist der Adrenalin-Kick: „Jeder Stillstand ist eine neue Herausforderung, sowohl in technischer als auch in organisatorischer Hinsicht“. Auch ihr Kollege Stéphane Lasserre spricht vom Adrenalin: „Bei mir bewirkt die Anspannung eines Stillstandes jedes Mal einen Energieschub. Routine ist das nie. Jede Abstellung birgt technische Besonderheiten und bringt uns mit neuen Kooperationspartnern zusammen“. Sicherheit durch fokussierte Planung und Aufmerksamkeit Ein Ponticelli-Team führt die Instandsetzung und Wartung der Rohrleitungen aus, während das zweite Team die mechanischen Arbeiten an Apparaten (z. B. Kolonnen, Behälter, Wärmetauscher) übernimmt. Alain Courti führt als Bauleiter das Mechanik-Team: „Unsere Arbeit ist körperlich anstrengend. Meine Jungs müssen sich durch Kolonnen von 30 bis 35 m Höhe bewegen, wobei die Bühnen und Zwischenräume nicht mehr als 80 cm Durchmesser haben. Um die erforderlichen Arbeiten wie das Öffnen und Schließen von Mannlöchern durchführen zu können, müssen die Handwerker über Gerüste, Plattformen, Treppen und Steigleitern auf verschiedenen Höhen mit schwerem Werkzeug, wie z. B. Handschlüssel mit einem Gewicht von bis zu 3 kg, hinaufund wieder herunterklettern“. manchmal sogar mit einem Teil des zylindrischen Mantels: Das Aussehen der eingesetzten Technik erinnert an eine Qualle, die das Wechseln der Teile innerhalb der straffen Zeitfensters des Turnarounds ermöglicht. Sobald die Qualle auf einer Halterung auf dem Behälter aufsitzt, können die beschädigten Teile leicht abgetrennt und anschließend verschrottet werden. Der wiederverwendbare Teil der Qualle wird über die Ersatzteile positioniert, die im Voraus vorgefertigt werden und schon schweißbereit auf Stützen an den richtigen Positionen stehen. Nach dem Schweißen, der Wärmebehandlung und den benötigten zerstörungsfreien Prüfungen wird der feuerfeste Beton angebracht und die Qualle kann wieder auf dem Behälter aufgesetzt werden. Wenn große Flächen des feuerfesten Betons am zylindrischen Behältermantel instandgesetzt werden müssen, drohen Verzögerungen im Stillstandsablauf. Hier lohnt sich die innovative Lösung, den Gerüstbau draußen im Voraus vorzufertigen und in den Behälter mit einem Kran einzubringen, sobald die Qualle herausgezogen wurde. Unverzichtbar ist hierbei die enge Abstimmung zwischen kompetenten und erfahrenen Gerüstbauern und Hebespezialisten. Diese Fachleute langfristig heranzuziehen und an das Unternehmen zu binden, ist eine entscheidende Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg im Industrieservice. Ponticelli Frères Gruppe General Management & Central Services 1, rue Lilienthal Emerainville - BP 79 77312 Marne-la-Vallée Cedex 2 Frankreich Tel.: +33 1 64 11 11 64 Fax: +33 1 64 11 11 11 E-Mail: contact@ponticelli.com Internet: www.ponticelli.com Ansprechpartner H. Chérif Tabet Stellvertretender Direktor der Produktlinie Oil & Gas Downstream Tel.: +33 164 11 82 77 Mobil: +33 68 58 62 162 E-Mail: ctabet@ponticelli.com Global betrachtet sind die Sicherheitskennziffern bei der Durchführung von Stillständen sogar noch besser als in den anderen Bereichen der Unternehmensgruppe. Jérôme Devergnas sieht dafür den Grund in der hohen Konzentration von Personal, Arbeitsmitteln und Gewerken, was auf den ersten Blick paradox klingt. Aber aufgrund der anspruchsvollen Rahmenbedingungen wird der Fokus stärker auf die Arbeitsmethoden und die Baustellenorganisation ausgerichtet, sodass in Verbindung mit dem erhöhten Sicherheitsbewusstsein in Turnarounds weniger Unfälle auftreten als bei Routinemaßnahmen. Für jeden Turnaround die optimalen Lösungen einsetzen Wenn bei der Planung festgestellt wird, dass die Reparaturmaßnahmen nicht in der konventionellen Weise vorgenommen werden können, kommen innovative Lösungen zum Einsatz, bei denen Fachkenntnisse noch wichtiger sind. Zwar sind diese Lösungen oft aufwändiger, können aber Produktionsverluste durch eine Verkürzung des Stillstands minimieren. Manche von ihnen wurden mittlerweile zu Standardverfahren, wie beispielsweise die Einsätze von Quallen bei FCC-Anlagen in Raffinerien, die überaus effektiv sind, wenn Teile des Reaktors oder Regenerators ersetzt werden müssen. Hierbei wird die Kuppel des Reaktors oder des Regenerators getrennt und als Schwerlast zusammen mit den Zyklonen aus dem Reaktor bzw. Regenerator gezogen, Abbildung 1 – Aufsetzen der Qualle auf der Reaktor-Kuppel Abbildung 2 – Heben des vorgefertigten Gerüstbaus Jahrbuch Turnaround 2015 | 49 FACHBEITRAG FACHINTERVIEW mit Wolfgang Klos Stillstände als Aufgabe der integrierten Instandhaltung eines Standortes der Chlorchemie Wie ist Ihre Stillstandsorganisation heute aufgestellt? » Wolfgang Klos: Die VESTOLIT verfügt seit 2013 wieder über eine eigene Instandhaltungsorganisation mit aktuell 113 Mitarbeitern, die sowohl die Routine-Instandhaltung als auch die Stillstände organisiert. Wir unterhalten also keine eigenständige Projektorganisation für das Turnaround Management. Wir planen aber, künftig ProjektmanagementStrukturen zunächst für eine Produktionseinheit einzuführen. Wolfgang Klos Leiter Instandhaltung, VESTOLIT GmbH, Chemiepark Marl, NRW Die Abstellintervalle und -dauer unserer vier Produktionseinheiten unterscheiden sich technologisch bedingt voneinander. Die Chlorerzeugung (Elektrolyse) stellt lediglich einmal im Jahr für zwei Tage ab, die zweisträngige Vinylchlorid(VC)-Anlage dagegen zweimal jährlich für jeweils ca. zwölf Tage. Die nachfolgenden Polymer-Betriebe, die i. W. in Batch-Betrieben den Rohstoff VC umsetzen, werden zweimal im Jahr für jeweils eine Woche für Wartung, Inspektion und Reinigung heruntergefahren. Die entscheidende Vorgabe für unser Stillstandsmanagement ist die stabile Versorgung unserer Abnehmer im Produktionsverbund des Chemieparks Marl als auch unserer externen Kunden. Da wir für die jeweiligen Zwischenprodukte nur für ca. drei Tage Lagerkapazitäten haben, müssen die Abstellungen termingenau durchgeführt werden. Eine verspätete Wiederinbetriebnahme würde die Versorgung unserer Kunden gefährden. Welche Folgen hat das Primat der Kundenversorgung für Ihre Stillstandsplanung? » Wolfgang Klos: Wir suchen uns für die Abstellungen Zeiten aus, in denen die Nachfrage unserer Kunden saisonbedingt geringer ist. So fällt die Nachfrage nach PVC bei unseren Kunden in der Bauchemie im Winter deutlich geringer aus. Wir führen daher die Abstellung der VC-Anlage und der nachfolgenden Polymer-Produktionseinheiten im Januar/Februar durch und sind damit hier im Chemiepark die Ersten im „Stillstandsjahreskalender“. Hierbei gibt es Vor- und Nachteile zu beachten. Ein klarer Nachteil können die Witterungsbedingungen sein. Ein Kälteeinbruch ist ein ernstzunehmendes Risiko für den planungsgerechten Ablauf der Abstellung. Dagegen ist zu dieser Jahreszeit die Verfügbarkeit der Kontraktoren im Vergleich zu den Spitzenzeiten im Frühjahr und Herbst deutlich besser. 50 | Jahrbuch Turnaround 2015 Welche verfahrenstechnisch bedingten Faktoren spielen für die Planung und Durchführung der Stillstände eine wichtige Rolle? » Wolfgang Klos: Bei der VESTOLIT kommen verschiedene Verfahrensarten aus der Elektrochemie, Petrochemie und Chemie zum Einsatz, die wiederum zur Folge haben, dass wir in der Instandhaltung mit sehr unterschiedlichen Werkstoffen von glasfaserverstärkten Kunststoffen über C-Stahl, Edelstählen bis hin zu Glas arbeiten. Daher achten wir bei der Kontraktorenauswahl sehr auf das Qualifikationsprofil der Handwerker, die den Umgang mit den eingesetzten Werkstoffen in der jeweiligen Anlage beherrschen müssen. Wir haben festgestellt, dass Qualität mehrheitlich personengebunden und weniger firmengebunden ist. Wir sind daher sehr daran interessiert, dass unsere Partnerfirmen immer wieder die Mitarbeiter bei uns einsetzen, die unsere Anlagen kennen und bereits Qualitätsarbeit geliefert haben. Welche Rolle spielt das Thema Arbeitssicherheit für das Turnaround-Management in einem Produktionsstandort der Chlorchemie? » Wolfgang Klos: Das Thema Arbeitssicherheit nehmen wir auch bei den Abstellungen sehr ernst. In unserem Werk werden vielerorts Säuren und Laugen eingesetzt, sodass eine Leckage schnell zu einer Gefährdung der Gesundheit der Mitarbeiter führen würde. Dazu kommt der Ex-Schutz, der in der VC-Anlage und bei den Polymer-Betrieben unbedingt einzuhalten ist. Bei den Polymer-Betrieben müssen wir zusätzlich auch an den Staub-Ex denken. Daher achten wir bei der Auswahl und beim Einsatz der Dienstleister sehr auf die Erfüllung unserer hohen Sicherheitsstandards. Wir formulieren aber hier nicht nur Erwartungen, sondern arbeiten selbst auch an der Weiterentwicklung der Arbeitssicherheit. In der letzten Abstellung haben wir explizit ein „Team der Sicherheit“ gebildet, das sich aus zwei Sicherheitsmeistern unseres Werkes und einem Mitarbeiter aus der Abteilung Arbeitssicherheit des Chemieparks zusammensetzt. Bei den Sicherheitsmeistern handelt es sich im Regelfall um ehemalige Produktionsmitarbeiter, die zur Fachkraft für Arbeitssicherheit ausgebildet wurden und auch die Befähigung zur Unterweisung im Thema Arbeitssicherheit ausüben dürfen. Das „Team der Sicherheit“ führte in der Abstellung mit den Mitarbeitern der Kontraktoren tägliche Toolbox-Mee- FACHBEITRAG tings durch. Hier wurde die Ablauffolge der für den Tag anstehenden Aktivitäten gedanklich durchgegangen und dabei etwaige Risiken und Gefährdungen in der Arbeitsdurchführung der Gewerke und des Betriebs identifiziert und deren Vermeidung besprochen. Wir haben uns sehr über das Ergebnis gefreut: der Stillstand konnte völlig unfallfrei abgeschlossen werden. Daher werden wir das „Team der Sicherheit“ auch in den nächsten Stillständen wieder einsetzen. Mit welchem zeitlichen Vorlauf planen Sie die Abstellungen? » Wolfgang Klos: Die Ecktermine für die Jahresplanung der Abstellungen wird im vierten Quartal des Vorjahres festgelegt. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Inspektionen sind hier die Vorgaben des Marketings und die Planungen von Projekten für den Anlagenerhalt und -modernisierung wichtige Faktoren. Die Kunst bei der Abstellungsplanung ist es, die Perioden mit geringerer Produktnachfrage, fälligen ZÜS-Terminen und Capex-Projekten auch in einem Zeitfenster zu vereinen (unter Beachtung der Urlaubszeiten). Im Sinne einer hohen Anlagenauslastung ist es notwendig, die Projekte im Rahmen von Stillständen zu realisieren. Das erfordert aber eine exakte Planung und Abstimmung mit den Herstellern und Dienstleistern, um die Lieferung der Ersatz- bzw. Neuausrüstung vor dem Abstelltermin zu gewährleisten. Im Unterschied zu den Raffinerien, die i. W. komplett alle fünf Jahre abstellen, um die gesetzlich vorgeschriebenen Inspektionen durchzuführen, verteilen wir die wiederkehrenden Prüfungen gleichmäßig über das Fünfjahresintervall mit Hilfe von Prüfplänen in SAP PM. Das heißt jährlich werden ca. 20 Prozent des Inspektionsvolumens abgearbeitet und wir können damit die Umfänge der Stillstände homogener gestalten. Wann und wie integrieren Sie die Partnerfirmen in die Stillstandsplanung? » Wolfgang Klos: Ein halbes Jahr vor dem geplanten Stillstand beginnen die ersten Abstimmungen mit den Kontraktoren, die drei Monate später noch einmal detaillierter werden. Die offizielle Bestellung der Ressourcen erfolgt ein bis zwei Monate vor dem Abstellungstermin. Schwierig wird es dann, wenn zur gleichen Zeit auch andere Betreiber hier im Chemiepark Marl Stillstände durchführen und die Nachfrage nach den Dienstleistungen in bestimmten Gewerken deutlich anzieht. Wir arbeiten gern längerfristig mit unseren Partnerfirmen zusammen. Aber um uns kontinuierlich zu verbessern, setzen wir auch auf den Wettbewerb. Wir wechseln auch manchmal den Auftragnehmer, auch wenn er bislang gute Arbeit geleistet hat. So können wir mit neuen Anbietern unsere Erfahrungen machen, um noch bessere Ergebnisse zu erreichen. Ein wichtiges Kriterium ist für uns, dass der Dienstleister überwiegend eigenes Personal einsetzt. » Wolfgang Klos: Die Betriebsleitung der Anlage erstellt den Detailplan, in dem die notwendigen Prüfungen, Reinigungsmaßnahmen und mechanischen Arbeiten festgehalten sind. Die Instandhaltung koordiniert die Verteilung der Arbeitspakete an die Kontraktoren. Kritisch in der Ausführungsphase der Abstellung sind die ungeplanten Arbeiten, deren Aufwand sich erst nach dem Öffnen und ggf. Besteigen von Apparaten abschätzen lässt. Daher werden in der Detailplanung organisatorische Pufferkapazitäten vorgehalten. Wenn z. B. bei der Reinigung der Anlage in der Nacht ein größeres Volumen an ungeplanten Reparaturmaßnahmen festgestellt wurde, können wir am folgenden Tag in den Zwei-SchichtModus wechseln oder wenn nötig sogar in den Drei-SchichtModus gehen. VESTOLIT GmbH Paul-Baumann-Str. 1 45772 Marl Internet: www.vestolit.de Ansprechpartner Wolfgang Klos Leiter Instandhaltung Tel.: +49 (0) 2365 / 49 - 7351 E-Mail: wolfgang.klos@vestolit.de Wie läuft die Abstimmung zwischen Betrieb, Instandhaltung und Kontraktoren in der Ausführungsphase des Stillstands? » Wolfgang Klos: Zweimal täglich wird eine Abstellbesprechung durchgeführt. Bei der ersten Besprechung melden die Vorarbeiter der Kontraktoren und der Abstellkoordinator der Produktion dem Projektmanager unserer Instandhaltung den Stand der Arbeiten. Er ist also der Schlüsselspieler im Stillstand, bei dem alle Informationen zusammenlaufen. Bei der zweiten Abstimmung wird mit der Betriebsleitung beraten, welche Korrekturmaßnahmen für die Einhaltung der Terminplanung einzuleiten wären. Die Betriebsleitung behält auch im Stillstand die Anlagenverantwortung und muss bei ihren Entscheidungen immer das Thema Arbeitssicherheit im Blick behalten. Da es sich bei den meisten Stillständen um Teilabstellungen handelt, müssen die Risiken von Maßnahmen, z. B. Schweißarbeiten oder Durchstrahlungsprüfungen in der unmittelbaren Nachbarschaft der im Betrieb verbliebenen Teilanlagen sehr genau abgewogen werden. Unser zentrales Steuerungsinstrument ist eine „Maßnahmen- und Aktivitätenliste“ im Excel-Format, in der sämtliche Arbeitsschritte (ca. 2000 – 3000) definiert sind. Hier sind für jedes zu bearbeitende Bauteil Arbeitspläne, R&I-Schema, Steckscheibenpläne und weitere Detailinformationen mit Angabe zum Abstellpunkt hinterlegt. Der Projektmanager protokolliert den Fortgang der Arbeiten, in der zentralen Liste mit einer einfachen Kennzeichnung „offen“, „in Arbeit“ oder „erledigt“. Aufgrund eines hohen Anteils an regelmäßig wiederkehrenden Maßnahmen kann die Excel-Liste für die Folgestillstände mit überschaubarem Aufwand angepasst werden. Zwar hat sich die Excel-Lösung für unsere Stillstandsorganisation bewährt, wir überlegen aber in nächster Zeit schrittweise auf eine neue Datenbank umzusteigen, die neben der Stillstandsplanung auch die Anlagendokumentation unterstützt. Wie entsteht der Detailplan für die Abstellung und welche Rollen übernehmen hier Betrieb und Instandhaltung? Jahrbuch Turnaround 2015 | 51 FACHBEITRAG Freigabeschein-Management für einen effizienten und sicheren Stillstand Kerstin Reiß Manager Engineering VAM, Wacker Chemie AG Die Komplexität von Anlagenabstellungen in der chemischen Industrie ist in den letzten Jahren zunehmend gestiegen. Einerseits soll ein immer größerer Umfang in immer kürzerer Zeit abgewickelt werden, andererseits steigen die Sicherheitsanforderungen und die gesetzlichen Forderungen. Daher ist es stets die Herausforderung einer großen Abstellung, diese unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften in möglichst kurzer Zeit, bei niedrigen Kosten, unfallfrei und mit hoher Qualität abzuwickeln. Um diesen hohen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine gute Planung im Vorfeld das A und O. Für die Abstellung der Vinylacetat(VAM)-Anlage am Standort Burghausen der Wacker Chemie AG wurde ein neues effizientes Freigabeverfahren entwickelt, das die oben genannten Anforderungen erfüllt, denn jede Verzögerung bei der Abstellung bedeutet zusätzlichen Produktionsverlust. Die VAM-Anlage ist eine vollkontinuierliche Anlage mit einer Kapazität von 200 kt/a. Die VAM-Anlage hat ein hohes Alter und eine durchgängig sehr hohe Auslastung. Dadurch ergibt sich ein hoher Reparaturbedarf während der Abstellung. Die Anlage ist sehr kompakt, so dass nicht unbegrenzt Montagepersonal eingesetzt werden kann. Um eine gegenseitige Gefährdung der einzelnen Monteure und Gewerke zu verhindern, ist eine detaillierte Ablaufplanung notwendig. Dafür wird schon frühzeitig ein strukturierter Terminplan erstellt, der bis zum Abstellungsbeginn immer mehr verfeinert wird. Dieser Terminplan ist später auch die Basis für die Erstellung der Arbeitsfreigabescheine. 52 | Jahrbuch Turnaround 2015 (AE-/AF-Scheine) innerhalb von vier Wochen. Bei jedem Gewerkewechsel und für jeden Apparat wurde ein eigener Schein ausgestellt. Da jede Arbeitsfreigabe eine Momentaufnahme ist, bedeutet das einen gewissen Zeitbedarf für das Ausfüllen der Scheine und daraus resultiert eine Wartezeit für die entsprechende Arbeitsfreigabe. Um dem entgegenzuwirken wurden die Freigabescheine, die normalerweise immer erst an Ort und Stelle und von Hand ausgefüllt werden, mit Hilfe elektronischer Vorlagen vor der Abstellung soweit wie möglich vorausgefüllt, so dass unmittelbar vor der Freigabe nur noch die Gefahren aus der Umgebung betrachtet werden mussten. Diese sogenannten OnlineScheine orientieren sich sehr stark an ihrem Papier-Original. Die Online-Scheine haben schon einiges an Zeitersparnis gebracht, waren aber immer noch nicht die optimale Lösung. Vorgaben, die allgemein für die gesamte Abstellung gelten, wie z. B. vorgeschriebene PSA wegen eventueller stofflicher Gefährdung oder prinzipielle Festlegungen zur Absperrung von Gefahrenbereichen müssen in jedem Schein immer wieder mit angekreuzt werden. In der Abstellung werden routinemäßig folgende Tätigkeiten durchgeführt: »» Katalysatorwechsel »» Reinigung der kompletten Anlage »» wiederkehrende Prüfungen von Apparaten, Rohrleitungen und Sicherheitsventilen »» EMR-Überprüfungen (sicherheitsrelevante Messungen, Shutdown-Kontrolle und weitere) »» Reparaturen »» Umbauten oder Erweiterungen (Einbindungen) Diese allgemeinen Dinge wurden aus dem Freigabeschein in eine Betriebsanweisung für die VAM-Abstellung überführt. Dadurch kann das Freigabeverfahren vereinfacht und die Freigabe beschleunigt werden (Zeitersparnis) und die Sicherheit ist nach wie vor gewährleistet. Die Betriebsanweisung und der vereinfachte, sogenannte „Montagefreigabeschein“ wurden gemeinsam von Betrieb, Technik und der Sicherheitsabteilung erarbeitet. Neben der allgemeinen und betriebsspezifischen Sicherheitsunterweisung erhält jeder Beteiligte die Schulung zur Betriebsanweisung. Das vereinfachte Freigabeverfahren wird nur für De-/Remontagetätigkeiten von gespülten Anlagenteilen (Rohrleitungen, Apparate und so weiter) angewendet. Bei Arbeiten mit Zündgefahren, Einstiegen in Behälter oder sonstigen gefährlichen Arbeiten wird weiterhin mit den oben beschriebenen AE-/AF-Online-Scheinen gearbeitet. Die Anzahl der AE-/AF-Online-Scheine (rund 100) ist aber gegenüber den Montagefreigabescheinen sehr gering. Die Anlage wird der betreuenden Technik vom Betrieb gespült, entleert und drucklos übergeben. Um den beschriebenen Umfang zu bearbeiten, sind bis zu 400 Mitarbeiter täglich auf der Baustelle. Das bedeutet einen hohen Koordinationsaufwand (viele Gewerke, viele Schnittstellen) und große Verantwortung. Im Shutdown 2011 ergaben sich daraus ca. 700 Arbeitsfreigaben Der neue Montagefreigabeschein gliedert sich in die Teile: 1. Genaue Beschreibung des Arbeitsumfangs mit Angabe des technischen Platzes beziehungsweise konkreten Apparates 2. Verweis auf die allgemeinen Vorgaben aus der Betriebsanweisung zur VAM-Abstellung beziehungsweise notwendige Voraussetzungen FACHBEITRAG Wacker Chemie AG Johannes-Hess-Strasse 24 84489 Burghausen Internet: www.wacker.com Ansprechpartner Kerstin Reiß Manager Engineering VAM Tel.: +49 (0) 8677 / 83 - 5810 E-Mail: kerstin.reiss@wacker.com Die TAR-Baustelle der Vinylacetat (VAM)-Anlage 3. 4. 5. 6. Freigabefelder für die Demontage Rückmeldung/Fertigmeldung der Demontage Freigabefelder für die Remontage Rückmeldung/Fertigmeldung der Remontage. Die De- und Remontage eines Apparates sind dabei auf einem gemeinsamen Schein erfasst. Grundsätzlich gibt es Montagefreigabescheine für De-/Remontagen, Druckproben und Hochdruckreinigungen ohne Einstieg. Die neuen Montagefreigabescheine sind ebenfalls Online-Scheine, die vor der Abstellung vorbereitet werden. Die Gesamtanzahl der Scheine reduziert sich durch das neue Verfahren von 700 auf ca. 500 Scheine und somit konnte ein wichtiger Beitrag zu einer effizienteren und trotzdem sichereren Abstellung geleistet werden. Unabhängig von der Art der eingesetzten Freigabescheine ist die Disziplin der Ausführenden bei der Rückmeldung der Einzeltätigkeiten ein wichtiger Erfolgsfaktor. Erst wenn eine Tätigkeit rückgemeldet ist, kann die nächste Tätigkeit oder das nächste Gewerk freigegeben werden. Auch die ständige Anwesenheit aller Ansprechpartner vor Ort durch die aufgestellten Bürocontainer und der Einsatz von Handys trägt zur hohen Effizienz bei den Arbeitsfreigaben bei. Zur Visualisierung des Arbeitsumfanges und des Arbeitsfortschrittes wird eine Wandtapete eingesetzt. Darauf ist jeder Apparat und die Arbeitsschritte pro Apparat abgebildet. Die Wandtapete ermöglicht allen Beteiligten, sich einen schnellen Überblick über den Stand der Arbeiten zu verschaffen. Sie hat sich neben anderen Steuerungselementen wie Terminverfolgungs-Tools oder Ähnlichem bewährt. Ein effizientes Freigabewesen ist jedoch nur ein Baustein eines erfolgreichen Anlagenstillstands. Außerdem sind folgende Aspekte zu beachten: »» Gute Vorbereitung und frühzeitiger Planungsbeginn (mind. ein bis 1,5 Jahre vorher) inklusive der entsprechenden Ter- »» »» »» »» »» »» »» »» »» »» min- und Ressourcenplanung und rechtzeitiger Ausschreibung der einzelnen Gewerke und Teilaufträge Frühe Präsenz der Montagefirma vor Ort, um sich mit den Spezifika der Anlage vertraut zu machen und einzuarbeiten (ca. fünf Monate vor Abstellbeginn) Klare Strukturen (intern, aber auch bei Fremdfirmen) für einen zügigen Arbeitsablauf, hilfreich ist hier ein Organigramm mit Ansprechpartnern und Telefonnummern. Da der kurzfristig erhöhte Personalbedarf bei Abstellungen intern zumeist nicht abgedeckt werden kann, sollten die Verantwortlichen frühzeitig externe Ressourcen sichern. Das betrifft neben Monteuren eventuell auch die Abstellungsleitung, Sicherheitsfachkräfte, Montageleiter oder Koordinatoren. Bei der Ressourcenplanung müssen auch zeitgleich, in ganz Europa stattfindende Abstellungen beachtet werden. Minimierung des Regieaufwandes durch detaillierte Leistungsbeschreibung (z. B. Arbeitsplan für jeden Apparat und Arbeitslisten) Intensiver Informationsaustausch (tägliche Abstellungsbesprechungen, zügige Rückmeldungen, gute Erreichbarkeit durch Mobiltelefone, Büro- und Sozialcontainer in unmittelbarer Anlagennähe, Visualisierung des Arbeitsfortschrittes z. B. durch Wandtapete etc.) Bessere Steuerung durch Einsatz von Koordinatoren für spezielle Tätigkeiten (z. B. Krane, Prüfungen, Gerüste) Allgemeine Sauberkeit und Sicherheit in der Anlage Großes Engagement aller Beteiligten (intern und extern) vor und während der Abstellung Frühzeitige Planung der erforderlichen Infrastruktur und Logistik: u. a. Lager- und Parkflächen, Straßensperren und Transfer von und zur Anlage Erfahrungen aus den Reviews mit den Beteiligten nutzen und umsetzen. Jahrbuch Turnaround 2015 | 53 FACHBEITRAG Die Stempel-Wandtapete als bewährtes Werkzeug im Stillstand Bei der Stempel-Wandtapete (SWT) handelt es sich um ein zuverlässiges Instrument, um die Arbeitsfortschritte in der Ausführungsphase der Abstellung visuell darzustellen. Auf diese Weise können Arbeitsabläufe auf einfachste Art und Weise beschleunigt werden, um in Verzug geratene Aktivitäten aufzuholen, ohne den Ablauf der nachfolgend auszuführenden Schritte zu gefährden oder zu behindern. André Schwarz Manager Turnaround, SABIC Polyolefine GmbH SABIC Polyolefine GmbH Pawiker Strasse 30 45896 Gelsenkirchen Internet: www.sabic-gelsenkirchen.de Ansprechpartner André Schwarz Manager Turnaround Area Manufacturing Services Europe Tel.: +49 (0) 209 / 93 39 - 805 E-Mail: andre.schwarz@sabic.com Während einer Revisionsabstellung (TA) werden alle typischen Haltepunkte des Terminplans in der SWT aufgelistet. Die TÜV-Abnahmen an Behältern, Wärmetauschern und Filtern und die De- und Remontage von Sicherheitsventilen werden in der SWT erfasst, die im Büro des Terminplaners ausgehängt ist. Dies erzeugt eine permanente Darstellung des Ist-Zustandes für die ausführenden Partnerfirmen und für den Terminplaner. Die Haltepunkte bzw. die bereits ausgeführten Aktionen der einzelnen Disziplinen werden mittels eines Stempels im vorgegebenen Feld markiert. Die folgenden Disziplinen nutzen den Stempel zur Rückmeldung ihrer Leistungen: »» Betrieb/Produktion: Kontrolle der Sauberkeit »» Mechanik: Aus- und Wiedereinbau »» TÜV: Abnahme »» Reinigung: Sauberkeit »» Transport: Ein- und Ausgangskontrolle. Wie sieht der Ablauf konkret aus? Jede Disziplin stempelt unmittelbar nach der Ausführung ihrer jeweiligen Tätigkeit. Die nachfolgend anstehende Maßnahme ist somit sofort für den Terminplaner und für die beauftragte Partnerfirma sichtbar und kann ohne Zeitverlust effizient durchgeführt werden. Die ausgegebenen Tageslisten bzw. Dreitageslisten für die Handwerkergruppen können auf Basis der SWT kontinuierlich überarbeitet werden. Die visuelle Wahrnehmung für alle Projektbeteiligten führt in der Kombination mit Gesprächen zwischen den einzelnen Gewerken zu einem sehr effizienten Arbeitsfortschritt, ohne Gefährdungen für Dritte zu erzeugen. Damit leistet die SWT auch einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Arbeitssicherheit im Turnaround. Der Terminplaner kann zu jedem Zeitpunkt sehr schnell erkennen, wie, wer und wann die nächsten Maßnahmen durchgeführt werden können. Er ist aber nicht nur Nutznießer der SWT, sondern auch ihre Kontrollinstanz für die zeitnahe 54 | Jahrbuch Turnaround 2015 Rückmeldung der ausgeführten Aktivitäten durch die Kontraktoren. Diese absolute Disziplin muss kontinuierlich im Stillstandsverlauf eingefordert und überprüft werden. Unser Fazit: In den letzten drei Revisionsabstellungen hat die SWT dazu beigetragen, den Abstellungszeitraum zu verkürzen bzw. die geplante Ausführungsdauer einzuhalten. Der gewonnene „Zeitpuffer“ konnte für unvorhergesehene Arbeiten genutzt werden. Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz der SWT sind die Durchsetzung der Disziplin bei der zeitnahen Rückmeldung und ihre Nutzung als robuste und zuverlässige Plattform für die laufende Abstimmung der Kontraktoren untereinander und zwischen Terminplaner und Kontraktoren. Bohle Isoliertechnik Durch Qualität verbunden Wärme- und Kälteisolierung Hochtemperaturisolierung Spezial-Dämmsysteme Isoflex® Dämmkissen Technischer Schallschutz Die Bohle Isoliertechnik GmbH bündelt langjähriges Know-how aus allen Fachrichtungen der Technischen Isolierung. Diese Erfahrungen stellen wir unseren Kunden in der gesamten Industrie zur Lösung anspruchsvoller Probleme und neuer Aufgaben zur Verfügung. Profitieren auch Sie von unserem umfassenden Wissen und dem gemeinsamen hohen Qualitätsanspruch. Energieverluste minimieren = Erträge steigern und Ressourcen schonen! Bohle Isoliertechnik GmbH Verwaltung Stauweiher 4 + 17 51645 Gummersbach/Derschlag Tel. +49 2261 541-0 Fax +49 2261 541-257 info@bohle-gruppe.com Die Bohle-Gruppe in der Übersicht: Bohle Isoliertechnik GmbH Bohle Innenausbau GmbH & Co. KG Bohle Brandschutz GmbH Bohle Metallbau GmbH Heinz Mänz Ausbau GmbH Bohle France S. A. R. L. Bohle Polska Sp. z.o.o. Werner Isolierungen AG www.bohle-gruppe.com FACHBEITRAG Stillstandsmanagement mit SAP – Standardlösung oder kundenindividuelle Lösungen SAP Enterprise Asset Management (EAM) wird in vielen Unternehmen als Standardsystem für die Organisation der Routine-Instandhaltung genutzt. Für die Realisierung von Stillständen setzen die meisten SAP-Anwenderunternehmen jedoch auf Drittlösungen, die entweder nicht oder nur teilweise über Schnittstellen mit SAP EAM verbunden sind. In den vergangenen fünf Jahren haben sich immer mehr Kunden mit dem Wunsch an die SAP gewandt, auch Turnarounds vollständig mit SAP EAM zu realisieren. Diese Unternehmen sind davon überzeugt, dass eine derart integrierte End-toEnd-Lösung erhebliche Kosteneinsparungen ermöglicht. Diese Einsparungen rühren nicht nur von der Vereinheitlichung der IT-Basis her, sondern beruhen vor allem auf einer besseren Nutzung der Ressourcen mit dem Ziel sichere, schnellere und kosteneffizientere Turnarounds zu realisieren. Pieter van Daal Senior Solution Architect Operational Excellence, SAP Nederland B. V. Die 1990er Jahre: Die ersten Anwenderunternehmen wünschen TAR-Funktionalität Das SAP R/2 und sein Nachfolger R/3 haben die Basis für den weltweiten Erfolg der konfigurierbaren Standardsoftware aus Walldorf gelegt. Einige Unternehmen wagten schon früh den Versuch, in ihrem SAP auch das Turnaround Management als eigene Funktionalität abzubilden. Da dieses Vorhaben nicht gelang, machten sich einige von ihnen nach Walldorf auf, um mit der SAP die Möglichkeiten der Unterstützung von Turnarounds zu diskutieren. Es stellte sich heraus, dass die Prozesse und die Ansprüche an die neue Funktionalität nicht für alle Kunden identisch waren. Aber wenn eine Standardisierung unmöglich ist, wie sollte dann die Lösung mit einer Standardsoftware gelingen? Die SAP stand damals noch vor anderen Herausforderungen: Alle verfügbaren Ressourcen wurde für die Weiterentwicklung von R/2 zur Client-Server-Plattform R/3 benötigt. Bei der Auslieferung von Plant Maintenance (PM) konzentrierte sich die SAP auf die Instandhaltungsfunktionen, die für ihre Kunden in allen Branchen wichtig waren, und damit verschwand das Thema Turnaround erst einmal von der Entwicklungsagenda der SAP. SAP-Kunden nehmen das Heft selbst in die Hand Einige Anwenderunternehmen hielten dennoch an dem Ziel fest, die Funktionalität des Turnaround Management vollständig innerhalb von SAP R/3 abzubilden und begannen Anpassungsprojekte in Eigenregie. Während SABIC Europetrochemicals mit Standorten in Geleen (NL), Teeside (UK) und Gelsenkirchen (DE) die fehlende Funktionalität für ihr SAP-System nachprogrammieren ließ, wurden die Softwarelücken bei der PCK Raffinerie in Schwedt (DE) vom SAP-Consulting geschlossen. Beide Kunden standen vor der Herausforderung, die Prozesse des Scope Management in SAP zu implementieren. Weiterhin mussten die Einkaufsprozesse von Ersatzteilen und Kontraktoren umgebaut werden und Schnittstellen zu den Drittsystemen der Detailplanung programmiert werden. Bei SABIC Europetrochemicals wurde Primavera an SAP angebunden, während sich die PCK 56 | Jahrbuch Turnaround 2015 Raffinerie für das Andocken von MS Project an SAP entschied. Von großer Bedeutung war die Anpassung des Reportings, um vom Scoping über die Vorbereitung, Detailplanung, Ausführung bis hin zur Evaluierung, immer „in-control“ zu sein. Betont werden soll, dass beide Unternehmen gute Business Cases für die Anpassungsinvestitionen entwickelt hatten. Das Engagement von SABIC Europetrochemicals und der PCK Raffinerie sind Musterbeispiele für das Potenzial des SAPSystems, das Turnaround Management unter Einbindung von Projektmanagement-Software für die Detailplanung zu unterstützen. Die große Mehrheit der SAP-Anwenderunternehmen setzt allerdings bis heute eine bunt gemischte IT-Landschaft von Speziallösungen ein, die über Schnittstellen vollständig oder zumindest teilweise an SAP angebunden sind. SAP-Kunden im Mittleren Osten rühren sich Vor einigen Jahren wendeten sich mehrere Großkunden im Mittleren Osten an die SAP-Niederlassung in Dubai mit ihrem Problem, dass es unmöglich sei, einen Turnaround ausschließlich im SAP abzuwickeln. Es waren wieder die gleichen Defizite, die SABIC Europetrochemicals und die PCK Raffinerie mit individuellen Anpassungen behoben hatten. Die SAP analysierte mit einer größeren Zahl von Kunden die Prozesse des Stillstandsmanagements und man kam zu dem Schluss, dass es sich mehr oder weniger um einen Standardprozess handeln würde. In Zusammenarbeit mit den Kunden aus dem Mittleren Osten wurde ein Modell der Geschäftsprozesse (engl.: Business Process Map [BPM]) entworfen, in denen die Stillstandsabläufe bis zur vierten Detailebene definiert wurden. Für SAP ist dieser BPM mittlerweile ein Referenzrahmen. Auch Kunden ausserhalb des Mittleren Ostens haben die Detailliertheit und die Qualität der BPM bestätigt. Warum wurde nach 20 Jahren der Stille das Thema Stillstandsmanagement mit SAP gerade im Mittleren Osten zu neuem Leben erweckt? Die Antwort ist einfach: In den anderen FACHBEITRAG Regionen der Welt spielten IT-Themen bei der Optimierung von Turnarounds nur eine geringe Rolle. In Nordamerika und Europa wurde das Hauptaugenmerk auf organisatorische und technische Maßnahmen gelegt: »» Verlängerung der Turnaround-Intervalle »» Auslagerung von Maßnahmen in die Routine-Instandhaltung »» Genauere Einschätzung des Anlagenzustandes vor Stillstandsbeginn durch verbesserte Inspektionstechnologien »» Kleinere und damit besser beherrschbare Scope-Volumen durch Teilabstellungen statt Großabstellung der gesamten Anlage. Da die meisten Produktionsanlagen im Mittleren Osten erst in den vergangenen 15 Jahren errichtet wurden, sind die oben genannten Ansätze der Turnaround-Optimierung bereits im technischen Design und in der Prozessorganisation berücksichtigt. Daher haben hier die Anlagenbetreiber die Aufmerksamkeit auf das Thema IT-Unterstützung von Turnarounds gerichtet. Aber auch in den Regionen ausserhalb des Mittleren Ostens hat man erkannt, dass das Potenzial an organisatorischen und technischen Maßnahmen weitgehend ausgeschöpft ist und weitere Einsparungen nur mit einer verbesserten und integrierten IT-Landschaft möglich sind. Kundenindividuelle Lösungen Für eine Reihe von Kunden ist das Thema eines integrierten Turnaround Management in SAP derart akut, dass sie nicht auf die fertige Standardlösung von SAP warten können. Dennoch steht die SAP ihnen gern zur Seite. Mit Hilfe von BPMs wird gemeinsam mit dem Kunden analysiert, welche (Teil)Prozesse höchste Priorität haben, um im kundeneigenen SAP-System abgebildet zu werden. Sämtliche Änderungen und Erweiterungen können über das SAP Custom Development vorgenommen werden. SAP bleibt in diesem Fall weiterhin für die Wartung der Software verantwortlich. Für diese Kunden ist der Business Case mit denen von Sabic Europetrochemicals und PCK vergleichbar. Eine Standardlösung ist in Sichtweite Dank der Erkenntnis, dass ein Turnaround einen mehr oder weniger standardisierten Prozess darstellt, ist die Standardsoftwarelösung nur noch eine Frage der Zeit. Neueste ITTechnologien versprechen eine Lösung, die vermutlich nie als kundenindividuelle Lösung aufgrund des fehlenden Business Case hätte umgesetzt werden können. Wie könnte die Standardlösung aussehen? »» Alle wesentlichen Prozesse des Turnaround müssen abgedeckt werden, z. B. Scope Management mit Risikobewertung, Bündelung von Einkaufsbedarf, Detailplanung mit Anbindung der Kontraktoren. »» Die intuitive Bedienung einer einheitlichen End-to-EndBenutzeroberfläche erleichtert allen am Turnaround beteiligten Mitarbeitern von Stammbelegschaft und Partnerfirmen in allen Projektphasen die Arbeit. »» Dank der Anwendung der 3D-Visualisierung kann die Effizienz der Planung und Durchführung von Turnarounds deutlich gesteigert werden. Anlagen werden vor Stillstandsbeginn mit Laserscan-Methoden dokumentiert. Die damit erzeugten 3D-Modelle dienen z. B. der Planung des Gerüstbaus ohne vorhergehende Anlagenbegehung. 3D-Anleitungen sind auch hervorragende Hilfsmittel für die Einweisung von fremdsprachigen Mitarbeitern in technisch anspruchsvolle »» »» »» »» Arbeitsvorgänge oder in Bereiche mit einem erhöhten Gefährdungspotenzial. Die Anbindung von 3D-Modellen an das Reporting erlaubt eine zeitnahe und bessere Verlaufskontrolle und trägt damit zur Einhaltung des Terminplans sowie zur Identifizierung von Einsparpotenzialen bei. Während der verschiedenen Phasen des Turnarounds sind etwa 200 KPIs von der Leitung der Stillstandsorganisation zu überwachen, die in der Standardlösung „out-of-thebox“ bereitgestellt werden. Die direkte Kommunikation zwischen der Stillstandsleitung und den Handwerkerteams wird durch den Einsatz von Handhelds optimiert. Informationen können direkt und ohne Zeitverlust ausgetauscht werden. Handhelds sind aber auch Voraussetzung, um auf den Baustellen mit der 3D-Visualisierung arbeiten zu können. In-memory-Datenbanken sind im Turnaround relevant, um die KPIs in Echtzeit bereitzustellen. Ampeln, die auf Rot oder Gelb stehen, lösen eine sofortige Überprüfung auf der Arbeitsebene aus. Bei Bedarf können umgehend Maßnahmen ergriffen werden, um den Turnaround wieder „on track“ zu setzen. In-memory-Technologien wie SAP HANA ermöglichen auch völlige neue Szenarien, z. B. für die Detailplanung. Kunden, die ihre Turnarounds in einem 7 x 24 h Takt ausführen, führen im Durchschnitt zwei Mal innerhalb von 24 h eine Neuplanung durch. Die meisten Kunden wünschen sich vom SAP-System, jederzeit eine Neuplanung erstellen zu können, sobald dies notwendig sein sollte. Genau das schafft SAP HANA. Standardprozesse und Best Practices sind die Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung der Softwarenutzung aus der Cloud. SAP bietet hierfür die HANA Enterprise Cloud und weitere Cloud-Lösungen, die im Turnaround Business nutzbringend sein können: SuccessFactors, Ariba und Fieldglass. Die integrierte cloud-basierte Standardlösung für den Turnaround kann sowohl von SAP-Kunden als auch von Unternehmen (z. B. Kontraktoren), die andere Systeme als SAP einsetzen, kostengünstig und optimal genutzt werden. SAP Nederland B. V. Amerikastraat 10 5203 DG ’s-Hertogenbosch Niederlande Internet: www.sap.com Ansprechpartner Pieter van Daal Senior Solution Architect Operational Excellence Tel.: +31 6 53 34 22 98 E-Mail: pieter.van.daal@sap.com Kundenbasierte Studien der SAP zeigen, dass die oben beschriebene Standardlösung die Kosten eines Turnarounds bis zu 20 Prozent senken und die Ausführungsphase um ca. fünf bis 20 Prozent verkürzen kann. Die Standardlösung erlaubt dank der einheitlichen End-to-End-Nutzeroberfläche die intuitive Bedienung. Jahrbuch Turnaround 2015 | 57 FACHBEITRAG Innovative Technologien im Turnaround im Kontext von Industrie 4.0 Digitalisierung, Kommunikation, Vernetzung, intelligente Anlagen: Das sind die Schlagworte, mit denen die Zukunft der industriellen Produktion beschrieben wird u. a. im Rahmen von Industrie 4.0 oder des Internets der Dinge. Es spricht vieles dafür, dass „smarte“ Objekte und unternehmensübergreifendes Internet in den nächsten Jahren tatsächlich die Arbeitswelt erobern. Denn inzwischen steht vieles bereit: AutoID-Technologien, kostengünstige Sensoren und Kommunikationskomponenten, schnelle Funk- und Internetverbindungen und attraktive Endgeräte wie das Tablet oder Smartphone als Fernbedienung für die digitale Welt. Prof. Dr.-Ing. Klaus Richter Auch in der Prozessindustrie verändern neue Konzepte und technische Möglichkeiten die Arbeitsweise in allen Phasen des Anlagenlebenszyklus. In den dem Betrieb einer verfahrenstechnischen Anlage vorgelagerten Engineering- und Planungsprozessen stellen webbasierte IT-Lösungen in Verbindung mit Smartphones und Tablets bereits Hilfsmittel u. a. zur Verbesserung der Effizienz von Abläufen und des Informationsaustausches zwischen unterschiedlichen Akteuren dar. Warum diese Konzepte und Lösungen nicht auch im Turnaround weiter nutzen? Welche Trends aktuell die Entwicklungen prägen sowie auf Turnaround-Prozesse übertragbare Ansätze aus anderen Bereichen, wird folgend dargestellt. Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. Cathrin Plate Dipl.-Inf. Bernd Gebert 58 | Jahrbuch Turnaround 2015 Anlagendokumentation Die lange Lebensdauer einer Prozessanlage stellt den Betreiber vor die Anforderung, seine Anlagendokumentation kontinuierlich zu pflegen. Mit Hilfe einer digitalen Anlagendokumentation können Änderungen automatisch bzw. elektronisch unterstützt nachgeführt werden. Der Mitarbeiter kann bei entsprechender Kommunikationsinfrastruktur sogar direkt in der Anlage sowohl auf aktuelle als auch geplante Daten zurückgreifen und hat bei der Wartung oder im Falle des Ausbaus eines Assets sämtliche notwendigen Informationen inklusive Dokumentation, Auslegungsdaten und Historie elektronisch zur Verfügung. Ergänzt werden kann die elektronische Anlagendokumentation durch Virtual Reality-Modelle bestimmter Anlagenkomponenten. Insbesondere die virtuelle Darstellung in Verbindung mit Möglichkeiten der Interaktion mit dem 3DModell unterstützt die gewerke- bzw. partnerübergreifende Kommunikation im Turnaround und beschleunigt damit u. U. Entscheidungsprozesse. Auf Basis der aus dem Engineering vorhandenen 3D-Daten bestimmter Assets können auch gezielt Arbeitsschutzanweisungen oder ganze Demontage- und Montageabläufe als Videosequenzen erzeugt werden. Diese können On Demand an mobile Endgeräte übertragen werden und den Ausführenden vor Ort Schritt für Schritt durch den entsprechenden Ablauf leiten. Damit verbunden sein können elektronische Rückmeldungen zu einzelnen Prozessschritten oder den eingestellten Parametern. Smartphones und Tablets im Turnaround Neben dem bekannten Einsatz von mobilen industriellen Endgeräten für mobiles Auftrags- und Rückmeldemanagement bieten Smartphones und Tablets im Kontext von BYOD (Bring Your Own Device) Vorteile für die Anwendung in Geschäftsprozessen. Eine App ist schnell installiert und kann mit einem gültigen Zugang sofort verwendet werden. Eine intuitive Bedienung mit Bildsymbolen reduziert den Schulungsaufwand für die Anwender. Beim Einsatz von ausländischen Mitarbeitern können die Apps in der Sprache des Mitarbeiters oder generell in Englisch verwendbar sein. Bei der Nutzung von Smartphones und Tablets, auch mit Blick auf die vielen Akteure in einem Turnaround, lassen sich verschiedene Einsatzszenarien finden: 1. Browserbasierte Lösungen: Eine Variante ist die Bereitstellung elektronischer Checklisten über eine Internetseite des Betreibers, wo elektronische Vorlagen z. B. „ausgecheckt“ und nach Erledigung der Aufgabe wieder „eingecheckt“ werden. Vorteil ist, dass browserbasierte Lösungen für viele Endgerätetypen geeignet sind. Der Endgerätebesitzer muss sich nicht mit spezifischen Installationen und Konfigurationsproblemen auf seinem Smartphone beschäftigen. Der Aufwand liegt hier auf der Betreiberseite, weil die Formulare der Aufgabe entsprechend vorbereitet und der Rücklauf verarbeitet werden muss. 2. Spezifische Apps im Turnaround: Neben Anwendungen wie „digitale Stechuhr“ (in Verbindung mit entsprechenden IT-Systemen) können Sicherheitsaspekte unterstützt werden. Beispiel hierfür sind Apps für „Alleinarbeitsplätze“, welche die integrierte Sensorik des Smartphones nutzen. Entspricht ein Sensorwert nicht den Vorgaben, dann wird eine Zentrale eingeschaltet, die den Kontakt aufnimmt und weitere Maßnahmen einleiten kann. Dienstleister für Arbeitssicherheit, auch FACHBEITRAG spezialisiert auf Turnarounds, bieten solche technischen Komponenten und Dienstleistungen an. 3. Herstellerspezifische Apps: Einige Komponentenhersteller (z. B. Pumpen, Motoren) bieten Diagnose- und Parametrierlösungen via Smartphone für ihre Produkte bzw. Baureihen an. Ein wichtiges Merkmal ist eine integrierte Funkschnittstelle am Instandhaltungsobjekt. Zukünftige Szenarien gehen davon aus, dass solche Apps sich nach Instandhaltungsmaßnahmen die Ursprungskonfigurationsdaten z. B. aus der Anlagendokumentation oder von der Herstellerwebsite holen und auch geänderte Werte zurückspeichern können. 4. Das Smartphone als Scanner: Voraussetzung ist hier, dass Materialien zuvor mit 1D- oder 2D-Codes gekennzeichnet werden und es eine App gibt, welche die Codes interpretieren kann. Bei Einsatz einer serialisierten bzw. individualisierten Kennzeichnung können Zusatzinformationen zum Objekt, entweder über eine separate Datei auf dem Smartphone, oder einen Internetlink zum Hersteller oder zur betreibereigenen Anlagendokumentation verfügbar gemacht werden. Hierfür ist der QR-Code besonders geeignet, der in Form des ISO-konformen Datenbezeichners 34L Produktinformationen mit einem Internet-Link verknüpft. 5. Spezielle Sensoraufsätze in Verbindung mit spezifischen Apps: Sensoraufsätze für Smartphones und Tablets gibt es bereits für die Temperaturmessung, als Wärmebildkamera oder 3D-Sensor. Temperaturwerte und Infrarot-Fotos können auf dem Smartphone gespeichert oder an ein weiterverarbeitendes System gesendet werden. Es wird erwartet, dass sich die Palette an einsetzbarer Sensorik in den nächsten Jahren drastisch erweitert. Smarte Objekte Grundlegender Baustein in Industrie 4.0 sind „smarte“ Objekte, die eine Eigenintelligenz und die Fähigkeit zur Kommunikation besitzen. Das Objekt nimmt über Sensoren sich selbst und seine Umgebung wahr und bewertet die Informationen. Das Ergebnis wird direkt oder über ein entsprechendes Netzwerk an Empfänger kommuniziert. Ein Beispiel hierfür sind Sensornetzwerke für die Gas-Gebietsüberwachung: drahtlose Multigas-Detektoren auch mit ATEX-Zertifizierung. Die Anzeige von Echtzeit-Sensordaten und des Alarmstatus erfolgt direkt am Gerät (Warnleuchte, Akustik) und in der Zentrale. Die Gebietsüberwachung ist örtlich und zeitlich flexibel einsetzbar. Zuvor patrouillierendes Personal kann damit für weitergehende Aufgaben eingesetzt werden. Beschränkungen ergeben sich in der Verfügbarkeit von Sensoren für bestimmte toxische Gase, der Abhängigkeit zwischen Mess- und Kommunikationshäufigkeit und Batterielebensdauer, sowie der Anzahl der benötigten Geräte in der Fläche. de Hände frei. Gleichzeitig ließe sich damit dokumentieren, ob eine Wartung ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Das Gleiche gilt für Demontage- und Montageabläufe. Weiterführend können Auftragsmanagementprozesse über die integrierte Sprachsteuerung angestoßen und rückgemeldet werden. Andererseits können Datenbrillen es ermöglichen, dass ein Team vor Ort Anweisungen ausführt, die von einem entfernten Experten kommen, der den Videostream, der von der Brille kommt, sieht. In zeitkritischen Situationen im Turnaround könnten so Entscheidungen schneller getroffen und Maßnahmen gezielter durchgeführt werden. Intelligente Komponenten wie Helme, Handschuhe und Schuhe (z. B. Werksfeuerwehr) kommen hinzu. Flugdrohnen Der Einsatz von Flugdrohen in der Paketlogistik als nichtmilitärischem Einsatzzweck ist bereits bekannt. Zunehmend finden Flugdrohnen aber auch Anwendung für die Inspektion von Flugzeugen, Windenergieanlagen, Hochfackeln oder großflächigen Industriearealen. So darf BP in den USA die Inspektion seiner Erdöl-Raffinerien mit Hilfe von Drohnen durchführen. Drohnen können aber auch für die Luftunterstützung im Notfallmanagement (Werkfeuerwehr, Werkschutz) eingesetzt werden. Ausgestattet mit z. B. Videokamera, Laserscanner, Gas- oder Thermographiesensoren können schnell und ohne Gefährdung von Personen Situationen erfasst und Informationen geliefert werden. Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Sandtorstr. 22 39106 Magdeburg Tel.: +49 (0) 391 / 40 90 - 0 E-Mail: ideen@iff.fraunhofer.de Internet: www.iff.fraunhofer.de Ansprechpartner Prof. Dr. Klaus Richter Geschäftsfeld Materialflusstechnik Tel.: +49 (0) 391 / 40 90 42 0 E-Mail: klaus.richter@iff.fraunhofer.de Zusammenfassung Es geht bei Industrie 4.0 nicht nur um neue technische Möglichkeiten, sondern um völlig neue Geschäfts- und Dienstleistungsmodelle, die entstehen. Es geht um die Kommunikation von Objekten, Betriebs- und IT-Systemen, um Vernetzung, um das Erfassen, Auswerten und Nutzen von Informationen und Daten. Die meisten Anwendungen in Turnarounds werden ihren Ursprung im Engineeringbereich oder in der Betriebsphase haben, und werden eine Ausdehnung bereits bekannter Lösungen auf diese Anlagenlebensphase darstellen. Hemmnisse bestehen aktuell bei den Standards zu Datenstrukturen und zum Datenaustausch, insbesondere wenn sehr viele unterschiedliche IT-Systemwelten beteiligt sind. Generell wird das Thema IT- und Datensicherheit eine Herausforderung für die Zukunft bleiben. Wearables Mit „wearable“ ist der „anziehbare“ Rechner gemeint – integriert in die Bekleidung oder in Zubehör aus dem Alltag. Bekannt sind Datenbrillen mit Virtual oder Augmented Reality-Anwendungen. Mit Hilfe der Datenbrillen lassen sich beispielsweise während des Wartungsrundgangs Informationen über die Anlage anzeigen. Der Techniker hat dabei bei- Jahrbuch Turnaround 2015 | 59 FACHBEITRAG Die IT-gestützte Anlagendokumentation in der Revisionsplanung Praxiserfahrungen und Perspektiven Seit einigen Jahren überführen Betriebe der Evonik Industries ihre vorhandene Anlagendokumentation (Papier, Excel, Access usw.) in spezialisierte IT-Lösungen. Einige dieser Betriebe migrieren dabei ihre vorhandenen Datenbanken in die integrierte Softwarelösung COMOS (Siemens). Timo Strecker Projektingenieur, Evonik Industries AG COMOS bildet dabei alle Gewerke (Verfahrenstechnik, MSR, ET, Leittechnik, Piping usw.) einer prozesstechnischen Anlage in nur einem Werkzeug ab. Die wesentlichen Vorteile von COMOS sind hierbei die entstehende, durchgehende Datenkonsistenz und die verfügbare Datenhistorie. Die abgelegten Daten lassen sich mittels frei gestaltbarer Abfragen und einer Anzahl an vorgefertigten Dokumenten bearbeiten. Zusätzlich bietet es damit auch die Möglichkeit, eine strukturierte Planung für geplante Abstellungen durchzuführen. COMOS wurde dabei an die Wünsche und Bedürfnisse des Stillstandsmanagements der Evonik Industries AG angepasst. Dieser Erfahrungsbericht soll einen groben Überblick darüber geben, wie wir im Technischen Service der Evonik Industries AG in Marl mit COMOS einen Stillstand abbilden und welche Vor- und Nachteile die Anwendung von COMOS für uns hat. Wiederkehrende Prüfungen optimal erfassen In COMOS sind sämtliche Apparate mit ihren Apparatestutzen erfasst. An den Apparatestutzen sind die verbauten Dichtungen und Schrauben eingepflegt (Abb. 1). Weiterhin besitzt jeder Apparat einen Dokumentenordner, indem u. a. die technischen Zeichnungen, Prüfdokumente, Prüfberichte und weitere technische Dokumente abgelegt werden können. Zusätzlich kann für jeden Apparat noch ein Instandhaltungsplan angelegt werden. Im Instandhaltungsplan werden die wiederkehrenden Prüfungen, Abnahmen usw. verwaltet. Für die Planung der Abstellung sind die wiederkehrenden Prüfungen wesentlich. In den einzelnen Instandhaltungsknoten erfolgt dann die detaillierte Planung für den fälligen Prüfungsvorgang. Die Abb. 1 bezieht sich auf einen Behälter, für den eine innere Untersuchung und eine Festigkeitsprüfung anstehen. Im Allgemeinen findet die innere Untersuchung alle fünf Jahre und die Festigkeitsprüfung alle zehn Jahre statt. Damit eine doppelte Planung der wiederkehrenden Prüfungen nach zehn Jahren vermieden wird, haben wir mit den bisherigen Kunden vereinbart, dass bei der Terminierung der Festigkeitsprüfung auch die innere Untersuchung mitgeplant wird. Damit beugen wir Diskussionen vor, ob beispielsweise das Setzen einer Behältersicherung der einen oder der anderen wiederkehrenden Prüfung zugeordnet werden soll. Bei einer anstehenden wiederkehrenden Prüfung sollte durch die Verwendung der vorherigen Stillstandsplanung die aktuelle Planung nur noch auf ihre Aktualität und Vollständigkeit überprüft werden. Somit gelingt eine einheitliche, zielführende und fehlerreduzierte Vorbereitung der Abstellung, die in längerfristiger Perspektive eine Minimierung der Plankosten und des zeitlichen Aufwandes ermöglicht. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir diesen Nachweis noch nicht führen, da diese Vorgehensweise in COMOS noch nicht ausreichend lange praktiziert wird. Allerdings lässt sich z. B. ein Materialauszug für gut gepflegte Daten in kurzer Zeit erstellen. Abbildung 1 – Strukturierung eines Behälters in COMOS 60 | Jahrbuch Turnaround 2015 Das Arbeitspaket für die Abstellung erstellen Abb. 2 zeigt die Aktivitätenliste für eine wiederkehrende Prüfung für den Behälter der Abb. 1. Die Aktivitätenliste erfasst alle erforderlichen Maßnahmen in chronologischer Reihenfolge. Zunächst muss an dem Behälter die Dämmung demon- FACHBEITRAG tiert und ein Gerüst aufgestellt werden. Anschließend wird der Behälter mechanisch freigestellt, indem Passstücke demontiert, Steckscheiben gesetzt werden und ein Mannloch geöffnet wird. Nachdem der Behälter mechanisch freigestellt ist, finden eine Wanddickenmessung und die innere Untersuchung statt. Nach der erfolgreichen Wasserdruckprüfung kann der Behälter zurückgebaut und die Dämmung wieder montiert und das Gerüst abgebaut werden. Wie in Abb. 1 dargestellt, besitzt der Behälter acht Stutzen in verschiedenen Größen. In COMOS kann jeder einzelne Stutzen mit den Aktivitäten intelligent verbunden werden. Dadurch können die voraussichtlich benötigten Materialien und Kosten kalkuliert werden. Wird beispielsweise der Stutzen mit der Aktivität 300 / 1000 „Passstück demontieren / montieren“ intelligent verbunden, wird folgendes Material für den Stutzen angegeben: »» 4 Dichtungen DN 80/PN 40, Form B1, Materialnummer: 92033866, TKZ: EGF54US12, und Material: Graphit »» 2 Blinddeckel DN 80/PN 40, Form B1. Durch die intelligente Verbindung zwischen Stutzen und Aktivität werden die materialspezifischen Daten des Stutzens übernommen und an das erzeugte Material übertragen. Selbstverständlich kann noch eine manuelle Anpassung des erzeugten Materials an spezifische Anforderungen erfolgen. Nachdem die gesamte Planung für jeden Apparat abgeschlossen ist, kann das gesamte Material in einer Materialraffung aufgelistet werden. Das Arbeitspaket mittels technischer Zeichnung visualisieren Neben dem Material werden auch für jede mechanische Aktivität die Kosten errechnet. Hierfür ist das Standardleistungsverzeichnis (StLV) „Mechanische Montage“ in COMOS hinterlegt. Im StLV ist der Arbeitswert in Abhängigkeit von Stutzenwerten, Schraubeneigenschaften und Behältereigenschaften angegeben. Zurzeit sind noch keine weiteren Leistungsverzeichnisse in COMOS hinterlegt. Selbstverständlich können die restlichen Kosten, die nicht durch das StLV abgedeckt werden, wie z. B. die zerstörungsfreien Prüfungen, in COMOS eingetragen werden. Die Komplexität der beschriebenen Planung variiert selbstverständlich mit dem Umfang der Abstellung. Die Planung ist deutlich komplexer und anspruchsvoller, wenn z. B. ein Wärmeaustauscher eine Wasserdruckprüfung in den Rohren und um die Rohre erhält oder ein komplettes System abgedrückt werden muss. Hingegen ist die Komplexität bei einer einfachen inneren Untersuchung eines Behälters, bei dem nur ein Mannloch geöffnet werden muss, deutlich geringer. Bislang können wir einzelne Apparate mit einer hohen Genauigkeit beplanen, aber sobald es an komplexere Systeme geht, müssen wir eine gewisse Ungenauigkeit berücksichtigen. Durch die beiden hinterlegten Programmierungen für Kosten und Material kann eine detaillierte und transparente Aussage getroffen werden, welche Kosten und welches Material für die Aktivitäten des Apparates anfallen. Neben der Erstellung des Arbeitspaketes für jeden einzelnen Apparat wird auch eine technische Zeichnung erstellt. Sämt- Abbildung 2 – Aktivitätenliste für eine wiederkehrende Prüfung im Rahmen der Abstellung (Ausschnitt) liche relevanten Stillstandsaktivitäten werden farblich auf der Zeichnung platziert. Hierbei erhalten die verschiedenen Gewerke verschiedene Farben (Abb. 3). Jede Zeichnung besitzt damit einen gemeinsamen Standard und sieht optisch identisch aus. Dadurch weiß der Mitarbeiter vor Ort mit einem Blick auf die Zeichnung, welche Aktivitäten er an diesem Apparat zu erledigen hat. Nachdem die Planung der Aktivitäten der einzelnen Apparate abgeschlossen wurde, kann dies als Grundlage für einen Terminplan verwendet werden. Der Terminplan auf Basis dieser Aktivitäten muss allerdings dann einmal auf die tatsächlichen Bedürfnisse der konkreten Abstellung angepasst werden (Reduktion des Detaillierungsgrades). Status quo und Perspektiven Zusammenfassend können wir folgendes Fazit ziehen: Es müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden, damit eine Softwarelösung für die Stillstandsplanung den gewünschten Erfolg bringt: »» Ein wesentlicher Faktor ist die intensive und kontinuierliche Schulung sowie die Unterstützung der Anwender. Die Komplexität und Vielfalt einer integrierten Lösung wie COMOS kann zu gravierenden Fehlern führen. Die Fehlbedienung führt zunächst zu kleinen, wenig relevanten Fehlern, die aber in ihrer Summe eine nicht zu unterschätzende Wirkung entfalten können. Wenn beispielsweise die intelligente Verbindung der Stutzen mit den Aktivitäten nicht geschieht, ist die automatisch generierte Materialraffung nicht vollständig. Dadurch kann sich der Stillstand zeitlich verzögern, da das Material nicht mehr rechtzeitig bestellt werden kann. Jahrbuch Turnaround 2015 | 61 FACHBEITRAG Evonik Industries AG Paul-Baumann-Straße 1 45772 Marl Internet: www.evonik.de Ansprechpartner Timo Strecker Projektingenieur SU-TS-MAR-PRM-PR3 Tel.: +49 (0) 2365 49 - 7977 E-Mail: timo.strecker@evonik.com Abbildung 3 – Technische Zeichnung mit Angabe der Stillstandsaktivitäten (Ausschnitt) »» Unverzichtbar ist die konsequent gepflegte Anlagendokumentation in COMOS, da die gesamte Stillstandsplanung auf den Daten des Betreibers beruht. Zusätzlich ist eine gut ausgebaute IT-Infrastruktur notwendig, die die anfallende Datenmenge verwalten kann. Die derzeitige in COMOS vorhandene Stillstandsplanung bietet noch viel Entwicklungspotenzial: So soll eine Implementierung weiterer StLV erfolgen, damit eine genauere Kostenkalkulation für alle Aktivitäten erfolgen kann. Außerdem sollen die Systemsicherung (der Chemieanlage) und die Wasserdruckprüfkreise standardisiert und mit abgebildet werden können. Aus heutiger Sicht gewinnen wir als interner technischer Dienstleister durch den Einsatz von COMOS an Planungszeit, da die sonst sehr zeitaufwendige Materialraffung und Kostenermittlung automatisiert erfolgen kann. Für den Betreiber stellen die transparente Planung und die lückenlose 62 | Jahrbuch Turnaround 2015 Prüfungshistorie einen echten Nutzen dar. Er kann jederzeit nachverfolgen, wie eine Prüfung ausgeführt wurde, wann die nächste Prüfung erfolgen muss und mit welchen Kosten er zu rechnen hat. Zudem erhält er eine Reduzierung der zufälligen Fehler, da COMOS eine durchgehende Datenkonsistenz sicherstellt. Die ersten Planungen für Anlagenstillstände waren nicht zufriedenstellend, da das Wissen der beteiligten Planer nicht ausreichend war und COMOS an vielen Stellen noch nicht ausreichend auf die Anforderungen der Stillstandsplanung adaptiert war. Die gewonnenen Erfahrungen sind konsequent für die Anpassung von COMOS und die Schulung der Stillstandsplaner genutzt worden, so dass wir uns auf einem guten Weg der kontinuierlichen Optimierung der Stillstandsplanung befinden. Ihr kompetenter Dienstleister in den Bereichen … Isolierung Brandschutz Schallschutz Fassadentechnik Kraftwerke – Klima/Lüftung Metall- und Edelstahltechnik Als Gruppe G+H ISOLIERUNG bieten wir in 6 Fachbereichen Lösungen, die zu Ihnen passen. G+H ISOLIERUNG GmbH Bürgermeister-Grünzweig-Straße 1 67059 Ludwigshafen Tel.: +49 621 502-292 Fax: +49 621 502-599 info@guh-gruppe.de www.guh-gruppe.de FACHBEITRAG Auf digitaler Spurensuche Technologische Fortschritte bei der digitalen Radiografie ermöglichen, Schweißnähte und Anlagen-Komponenten immer zuverlässiger und kosteneffizienter zerstörungsfrei zu prüfen. Mit der verbesserten Datenqualität und Dokumentation unterstützen Experten von TÜV SÜD Chemie Service Betreiber bei der Instandhaltungs- und Stillstandsplanung. Die Vorteile sind eine höhere Anlagensicherheit und verlängerte Prüffristen. liche Strahlungsabsorption innerhalb des Objekts werden z. B. Ablagerungen in Rohren, Rissindikationen und Einschlüsse von Schlacken oder Gasen in Schweißnähten und Unregelmäßigkeiten in Bauteilen sichtbar. Die Einsatzgebiete reichen von der Beurteilung der Einsatztauglichkeit und Verlängerung der Lebensdauer von Komponenten bis hin zu Ansatzpunkten für die Designoptimierung oder der Ursachenanalyse bei Ausfällen. Als zerstörungsfreie Prüfmethode ermöglicht digitale Radiografie in der Regel On-Stream-Untersuchungen. Das heißt: Der Betrieb muss nicht unterbrochen werden. Alexander Lieber Leiter Werkstofftechnik, TÜV SÜD Chemie Service Das mobile Prüflabor unterwegs zum Kunden Ursprünglich für die medizinische Anwendung entwickelt, wird die digitale Radiografie seit einigen Jahren auch in der chemischen Industrie verstärkt eingesetzt. Als zerstörungsfreies Prüfverfahren macht sie Unregelmäßigkeiten wie Bindefehler oder Poren sichtbar. Das kann im Kontext von Lebensdauerprognosen, Instandhaltungsprüfungen und Turnarounds helfen, Kosten zu senken. Denn genauere Befunde machen es auch möglich, Prüf- und Instandhaltungspläne zu präzisieren. Damit verbunden sind eine höhere Sicherheit und Verfügbarkeit der Anlage. Jan Hinrichs Gruppenleiter ZfP, TÜV SÜD Chemie Service Wie auch in der Medizin erlaubt das Röntgen in der Chemieanlage einen Blick unter die Oberfläche. Durchstrahlt werden können selbst isolierte Rohre, lackierte Schweißnähte oder beschichtete Anlagen-Komponenten. Auf der Gegenseite wird die verbleibende Strahlung im Querschnitt des Objekts registriert. Das geschieht bei herkömmlichen Verfahren von einem analogen Röntgenfilm, bei modernen digitalen Verfahren mit Hilfe von digitalen Speicherfolien oder Flachdetektoren. Die Durchstrahlungsprüfung misst das Schwächungsverhalten der Röntgen- bzw. Gamma-Strahlung. In senkrechter Durchstrahlungsrichtung werden neben Dichte- auch Dickenunterschiede erfasst. Primär werden voluminöse Fehler nachgewiesen. Für flächige Fehler müssen diese in Einstrahlungsrichtung ausgerichtet sein. Die industrielle Bildgebung unterliegt dabei den gleichen Prinzipien wie medizinische Röntgenbilder. Durch die unterschied- 64 | Jahrbuch Turnaround 2015 Vorteile der digitalen Radiografie Moderne digitale Verfahren bieten gegenüber herkömmlichen Technologien eine Reihe von Vorteilen. So sind Details in der Regel deutlicher erkennbar, da zum einen die Auflösung und Dynamik höher sind und zum anderen elektronische Methoden der Bildanalyse und -bearbeitung zur Verfügung stehen, darunter digitale Filter. Der Trend geht hin zu 3D-fähigen und digitalen Verfahren, die selbst bei hohen Prüfgeschwindigkeiten sehr genaue Befunde liefern. Inhomogenitäten können so leichter erkannt werden. Bei Bedarf lässt sich das Originalbild weiter vergrößern. Bei Rohrleitungen sind Wanddickenunterschiede meist leicht auszuwerten und direkt am Bild zu vermessen. Auch verringert die Qualität der Ergebnisse die Notwendigkeit von Zweitaufnahmen. Da gegenüber herkömmlichen Verfahren die Entwicklung von Film entfällt, werden nicht nur Verbrauchsmaterialien wie Chemikalien und Entwickler gespart, sondern auch wertvolle Zeit. Ergebnisse stehen zeitnah digital bereit, können elektronisch gespeichert und darüber hinaus in bestehende Dokumentationssysteme und andere Software-Anwendungen integriert werden. Die elektronische Archivierung und übergreifende Verfügbarkeit fördert somit einen effizienten Informationsfluss, auch über einzelne Unternehmensbereiche hinaus. Beispielsweise können hier Schnittstellen zur Risikoanalyse und Geschäftsplanung relevant sein. Durch den Wegfall von Dunkelkammern und Entwicklungszeiten wird in der Prüfpraxis auch eine mobile Anwendung möglich, bei dem der Scanner und andere Geräte in einem FACHBEITRAG Instandhaltung. Eine risikobasierte Instandhaltung auf Grundlage verlässlicher Daten spart Kosten. Dafür ist es wichtig, frühzeitig qualifizierte Prüfer einzubinden. Dank der digitalen Radiografie lassen sich selbst ausgekleidete und emaillierte Bauteile oder von außen isolierte Rohrkompensatoren prüfen. Spezielle Auswertesysteme liefern sofort den Befund, ohne Röntgenfilme zeitintensiv entwickeln zu müssen. Fahrzeug transportiert und vor Ort eingesetzt werden können. Der Vorteil sofortiger Aussagefähigkeit wird ergänzt durch geringere Strahlenbelastung, da im Vergleich zu konventionellen Methoden kürzere Belichtungszeiten ausreichen. Das ist u. a. für den mobilen Einsatz relevant, da eine kleinere Strahlenbelastung auch dünnere und leichtere Abschirmungs- und Schutzvorrichtungen bei gleichem Sicherheitsniveau gestattet, was Kosten spart. Know-how für Schweißnähte Risse, Einschlüsse und andere Fehlstellen in Schweißnähten können hohe Folgekosten verursachen, wenn sie nicht oder mit unzureichender Genauigkeit bestimmt und bewertet werden. Digitale Flachdetektoren mit ausreichender Ortsauflösung eignen sich hier sowohl für Rund- als auch Längsnähte im mobilen Einsatz. So können u. a. die Qualität von Fertigungs- und Reparaturschweißnähten und die Betriebsbeanspruchung ermittelt werden. Dabei hilft die digitale Radiografie, nicht nur Schwachstellen rechtzeitig und mit höherer Genauigkeit aufzuspüren. Instandhaltungsmaßnahmen lassen sich zudem besser terminieren. In der Turnaround-Praxis bedeutet das mitunter erhebliche Effizienzgewinne und Kosteneinsparungen. Beachtet werden muss allerdings, dass alle Maßnahmen mit den Regelwerken abzustimmen sind. Zusammenspiel von Mensch und Technik Die neuen technischen Möglichkeiten gehen einher mit höheren Anforderungen an das technische Personal. Dies betrifft zum einen den Umgang mit den Prüfgeräten, zum anderen die Bewertung der Prüfanzeigen. Denn mit zunehmender Genauigkeit werden auch mehr vermeintliche Fehlstellen sichtbar. Hier gilt es, zwischen kritischen Befunden und solchen zu unterscheiden, die die Integrität des Bauteils nicht gefährden. Dies gilt sowohl für Chemie- und Prozessanlagen als auch für andere Industrieanlagen, insbesondere wenn sie entweder statisch relevant sind oder dynamisch belastet werden. Ohne eine qualifizierte Beurteilung besteht die Gefahr von Fehleinschätzungen und unverhältnismäßigen Sanierungsaufkommen. Hier können erhebliche und vermeidbare Folgekosten entstehen. Um das Potenzial der neuen Technologien voll auszuschöpfen, ist das Zusammenspiel von Mensch und Technik entscheidend. Zuverlässige Prüfergebnisse dienen nicht nur der Lebensdauerprognose, sondern der Festlegung von Prüffristen und damit einer sicheren und zugleich wirtschaftlichen Fallbeispiel: Revision einer Dampfrohrleitung Im vorliegenden Fall haben die TÜV SÜD-Experten im August und September 2014 vier Rohrkompensatoren in einer deutschen Chemieanlage überprüft. Die aus einer Chrom-NickelStahllegierung bestehenden Verbindungsstücke hatten einen Außendurchmesser von 15 cm und einen Innendurchmesser von 10 cm. Die stillgelegte Leitung war im laufenden Betrieb einem Druck von 50 bar ausgesetzt gewesen. Mittels digitaler Radiografie sollte die Wanddicke der Kompensatoren bestimmt werden. Anhand der Messergebnisse und dem alters- und betriebsbedingten Verschleiß der Prüfteile kann prognostiziert werden, ob und wie lange die Kompensatoren weiterverwendet werden können. Bestandteil des mobilen Prüflabors war u. a. ein Iridium 192-Isotop als Strahlenquelle, um die Kompensatoren zu röntgen sowie Filmplatten, der Strahler mit Halterung und eine ScannerEinheit. Der genaue Prüftermin wurde den Anlagenbetreibern im Vorfeld mitgeteilt. So konnten Maßnahmen zum Strahlenschutz ergriffen und Strahlungsmessstellen in der Nähe der Prüfstelle rechtzeitig informiert werden, um etwaige auftretende Warnmeldungen richtig einordnen zu können. Die beiden Prüfer trugen zu ihrer eigenen Sicherheit Dosimeter, um die Strahlungsbelastung zu kontrollieren. TÜV SÜD Chemie Service GmbH Industriepark Höchst 65926 Frankfurt am Main Internet: www.tuev-sued.de/chemieservice Ansprechpartner Alexander Lieber Leiter Werkstofftechnik Tel.: +49 (0) 69 / 305 - 4937 E-Mail: alexander.lieber@tuev-sued.de Jan Hinrichs Gruppenleiter ZfP Tel.: +49 (0) 69 / 305 - 3320 E-Mail: jan.hinrichs@tuev-sued.de Nicht vermessen: Exakte Ergebnisse in der Chemieanlage Die Strahlungsquelle und die Belichtungsplatten wurden um die Kompensatoren herum installiert, damit diese nicht ausgebaut werden mussten. Der Abstand zwischen dem Strahler und dem Prüfobjekt (Film-Fokus-Abstand) betrug 60 cm. Damit hielten die Sachverständigen den Richtwert (das 3 bis 5-fache des Prüfobjektdurchmessers) ein. Nach der Belichtung wurde die Filmplatte gescannt. Das Bild konnte anschließend in ein gängiges, digitales Dateiformat umgewandelt und vermessen werden. Für genaue Messergebnisse setzten die TÜV SÜD-Experten beim Belichten einen Referenzkörper ein, der auch auf den Aufnahmen sichtbar wird. Um die Auswertung für die Anlagenbetreiber transparenter zu machen, wurden die Messpunkte in den Bilddateien digital gekennzeichnet und beschriftet. Der gesamte Messvorgang inklusive Aufbau und Auswertung der Ergebnisse wurde in nur eineinhalb Stunden abgeschlossen. Davon entfielen lediglich 15 Minuten auf die Durchstrahlung. Das Ergebnis: Alle vier Kompensatoren kamen auf 1,8 bis 5,1 mm Restwanddicke. Im vorliegenden Fall waren Wanddicken von weniger als 2,5 mm genauer zu betrachten. Auf Basis weiterer Berechnungen und dem Vergleich mit vorangegangenen Prüfergebnissen wurden die noch zulässige Betriebsdauer ermittelt. Damit hat der Betreiber der Anlage eine verlässliche Entscheidungsbasis für seine Stillstandsplanung bekommen, ohne die Kompensatoren zur Prüfung ausbauen zu müssen. Jahrbuch Turnaround 2015 | 65 FACHBEITRAG Drei Mythen über menschliches Verhalten in Notfallsituationen ... und ihre Bedeutung für das Sicherheitsmanagement Was, glauben Sie, wird passieren, wenn in Ihrer Anlage die Gaswarnanlage anschlägt, ein Brandmelder Alarm gibt, Hupen, Glocken, Sirenen losgehen? Wie reagieren die Mitarbeiter? Werden sie sich auch in der Hektik eines Ernstfalls an Regeln, Fluchtwege, die geübten Handgriffe erinnern? Oder bricht Chaos aus? Thielo Hammer Head of Product, Bid & Tender Management, Shutdown & Rental Management, Dräger Safety AG & Co. KGaA „It is more effective to learn what people tend to do naturally in disasters and plan around that rather than design your plan and then expect people to conform to it.“ – Erik auf der Heide Obgleich die betriebliche Sicherheit heute höher ist als je zuvor, bleibt der „menschliche Faktor“ in Alarmfällen nur bedingt kalkulierbar. Dennoch basiert jeder betriebliche Notfallplan auf bestimmten Grundannahmen darüber, wie wir in bedrohlichen Situationen reagieren. Viele dieser Annahmen werden in der Ausbildung gelernt, weitergegeben – und selten hinterfragt. So kommt es, dass sich hartnäckig einige Mythen über das Verhalten von Menschen in Notfällen halten, die in der Verhaltenspsychologie inzwischen als widerlegt gelten: Irrtum 1: Auf einen Alarm reagieren die Mitarbeiter sofort. Das ist richtig – solange für die Mitarbeiter sofort eindeutig erkennbar ist, dass unmittelbare Gefahr für Leib und Leben besteht. Doch nur selten ist in Alarmsituationen die Lage so klar und übersichtlich, und es vergeht oft wertvolle Zeit, bis 66 | Jahrbuch Turnaround 2015 die Betroffenen vor Ort die Situation richtig einschätzen und handeln. Anstatt sich schnellstmöglich in Sicherheit zu bringen, wartet man auf weitere Signale, diskutiert mit Kollegen, ob es vielleicht nur ein Fehl- oder Probealarm ist, sucht nach Anzeichen wie Rauch oder Flammen – und verschenkt so Sekunden, die im schlimmsten Fall über Leben und Tod entscheiden können. Für eine umgehende, zügige Evakuierung ist entscheidend, dass im Alarmfall schnellstmöglich Klarheit über die Situation und die zu ergreifenden Maßnahmen geschaffen wird. Das kann schon im Vorfeld unterstützt werden, beispielsweise durch »» mehr praktische Trainings, in denen Mitarbeiter unterschiedliche Alarmszenarien und die erforderlichen Rettungsschritte durchspielen und »» eine kritische Prüfung des eigenen Alarmsystems: Sind die unterschiedlichen Signale klar zuzuordnen und gibt es für jede Gefahrensituation eindeutige Handlungsanweisungen? Zu viele verschiedene Signale sind verwirrend und können die Mitarbeiter überfordern. Zu wenige lassen unter Umständen Interpretationsspielraum über die Gefahrenursache. FACHBEITRAG Drägerwerk AG & Co. KGaA Moislinger Allee 53-55 23558 Lübeck Tel.: +49 (0) 451 / 882 - 0 Fax: +49 (0) 451 / 882 - 2080 E-Mail: info@draeger.com Internet: www.draeger.com »» Außerdem ist die Installation von Warngeräten (z. B. Gasdetektoren) mit möglichst geringer Fehlalarm-Quote eine sinnvolle Maßnahme. Irrtum 2: Spätestens wenn die Leute merken, dass der Alarm ein Ernstfall ist, bricht Panik aus. „Fear, despite being a powerful motivator, does not necessarily lead to panic behaviors in disaster and emergency situations.“ – Paul Gantt, Ron Gantt Das Bild außer Kontrolle geratener, irrational handelnder Menschen (oder auch Menschenmassen) ist eine Schreckensvision für jeden Sicherheitsverantwortlichen – und aus Nachrichten, Film und Fernsehen so vertraut, dass viele Panik für ein „normales“ Phänomen in Notfallsituationen halten. Tatsächlich aber ist Panik weder eine automatische noch eine besonders typische Reaktion. Insbesondere in industriellen Arbeitsumfeldern, wo das Risiko von potenziellen ungeplanten Zwischenfällen jedem Mitarbeiter in entsprechenden Schulungen regelmäßig bewusst gemacht wird, sind dramatische Szenarien zwar nicht ausgeschlossen, aber selten. Denn Experten zufolge entsteht Panik nur, wenn drei Faktoren zusammenkommen: 1. die Wahrnehmung einer großen Gefahr für die eigene Person oder relevante andere, 2. der Glaube, dass eine Rettung möglich ist, aber Fluchtwege und -möglichkeiten limitiert sind oder nicht unbegrenzt passierbar sind, und 3. ein Gefühl von Hilflosigkeit und Unfähigkeit, der Gefahr auf anderen Wegen zu entgehen. Irrtum 3: Im Ernstfall denkt jeder nur an die eigene Rettung. Im Gegenteil: Gerade in extremen Situationen erweist sich der Mensch als fundamental soziales Wesen. Übereinstimmend berichten Menschen, die Notfälle oder Katastrophen erlebt haben, von überwältigender Solidarität, Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit zwischen den Betroffenen. Auch Untersuchungen aus der Praxis und wissenschaftliche Studien bestätigen, dass pro-soziale Verhaltensweisen in kollektiv erlebten Gefahrensituationen dominieren. Das gilt umso mehr, wenn es sich bei den Mitbetroffenen nicht um Fremde handelt, sondern um vertraute Personen wie beispielsweise Arbeitskollegen. So kann der „soziale Faktor“ durchaus zu einer tragenden Säule der betriebseigenen Safety Culture werden – und es gibt zahlreiche Ansätze, wie man ihn positiv verstärken kann: »» Anreicherung der Sicherheitstrainings mit interaktiven Elementen und Teamaufgaben »» In den Übungen Rollenwechsel einbauen: so lernen Mitarbeiter, unterschiedliche Perspektiven – zum Beispiel die eines Kontraktors, der mit den Sicherheitseinrichtungen der Anlage nicht vertraut ist, einzunehmen. »» Implementierung von Buddy-Systemen in die Sicherheitsprozesse, beispielsweise beim Anlegen persönlicher Schutzausrüstung. Das gemeinsame Handeln auch in simulierten Gefahrensituationen trainieren lassen. »» Rollen und Verantwortlichkeiten für Notfälle definieren und klar kommunizieren »» Förderung einer offenen Kommunikation über Fehler und Near-Misses, gemeinsame Ursachenanalyse bei Zwischenfällen mit „Wie hätte ich gehandelt“-Übungen. Ansprechpartner Thielo Hammer Head of Product, Bid & Tender Management Shutdown & Rental Management E-Mail: thielo.hammer@draeger.com Mindestens zwei davon lassen sich wirksam durch vorbeugende Maßnahmen beeinflussen. Ziel dabei ist, den Mitarbeitern auch in Gefahrensituationen ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, beispielsweise durch »» Redundanz in den Sicherheitsmaßnahmen, z. B. durch Installation zusätzlicher alternativer Fluchtwege, »» ausreichend verfügbare, zuverlässige persönliche Schutzausrüstung und Übungsmaterial, mit dem das Anlegen praktisch geübt werden kann, sowie »» regelmäßige Schulungen mit möglichst realitätsnahen Simulationen. Mehr Informationen: 1 Paul Gantt, Ron Gantt: Disaster Psychology. Professional Safety, August 2012. 2 OSHA Emergency Action Plans: https://www.osha.gov/pls/oshaweb/owadisp.show_document?p_id=9726&p_table=standards (16.4.2014). 3 OSHA Alarm Systems Checklist: https://www.osha.gov/SLTC/etools/evacuation/docs/alarms_checklist.pdf (16.4.2014). Jahrbuch Turnaround 2015 | 67 FACHBEITRAG EHS-Regelwerke und Sicherheitskultur optimal nutzen Geplante Anlagenstillstände stellen erhebliche Herausforderungen an die Gesamtorganisation eines Unternehmens dar. In der Gesamtstrategie sollte auch den Prozessen des Environmental Health & Safety (EHS) genügend Beachtung eingeräumt werden. Rüdiger May EU Occupational Health & Safety Leader, Celanese GmbH Das TAR-Handbuch Bereits zum frühestmöglichen Zeitpunkt nutzt das TAR-Steuergremium das TAR-Handbuch als strategisches Instrument für die Steuerung des Turnarounds. Die Prozessvorgaben richten sich in Form von Mindestanforderungen an alle beteiligten Partnerfirmen und an deren Subkontraktoren sowie gleichermaßen an alle Celanese-Mitarbeiter. Darüber hinaus adressiert das TAR-Handbuch die Erwartungen der Unternehmens- und Projektleitung an die Einhaltung der Prozesse. Das Handbuch gliedert sich in die folgenden Hauptelemente: 1. Zweck, Grundsätze und Ziele 2. Kommunikation, Besprechungen und Berichtswesen 3. Prozeduren und Prozesse 4. Lagepläne 5. Environmental, Health & Safety (EHS) 6. Materialmanagement 7. TAR-Infrastruktur 8. Parken und Zutritt (extern) 9. Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten 10. Terminpläne 11. Arbeitsumfang. EHS als wesentlicher Bestandteil des TAR-Handbuches Bereits in der Planungsphase müssen die Risiken analysiert werden, um aus der Gefährdungsbeurteilung geeignete Schutzmaßnahmen abzuleiten. Dabei sind sowohl die Risiken der spezifischen Anlage zu berücksichtigen, als auch die gewerkespezifischen Gefahrenpotenziale für die Auftragnehmer. So stellen die geringe Arbeitsfläche, die sich mehrere Handwerkerteams teilen müssen, der große Zeitdruck, risikoreiche Arbeitsverfahren und Hilfsmittel (Kräne, Gerüste, Hochdruckreinigung etc.) sowie chemische Gefährdungen durch Produktreste in Rohrleitungen ernste Risiken dar. Dazu kommen mögliche Beeinträchtigungen der Umwelt durch Austritte chemischer Stoffe, Verschmutzungen sonstiger Art oder durch Lärm. Im Sinne des Ziels „VISION ZERO. Null Unfälle – gesund arbeiten!“ (BG RCI) bereitet das TAR-Handbuch die EHS-Themen auf: »» TAR-EHS-Vision »» Rollen und Verantwortlichkeiten »» Anforderungen an Auftragnehmer 68 | Jahrbuch Turnaround 2015 »» Gesetze, Vorschriften und Richtlinien »» Kommunikation und Rhetorik in der präventiven Unfallverhütung. Bei der Celanese wird die sichere und unfallfreie Abwicklung des TAR-Projektes in den Vordergrund gestellt. Hierzu werden u. a. Leit- und Führungsindikatoren für die Durchsetzung einer präventiven Unfallverhütung und einer „NULL Unfall“-Sicherheitskultur genutzt. Die wesentlichen Instrumente werden dabei klar benannt: »» Verantwortungsübernahme für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz im eigenen Unternehmen und bei den Partnerunternehmen »» Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz als unverzichtbare Elemente in der Arbeitsplanung und in der Arbeitsausführung »» Beteiligung aller Arbeitnehmer an der Weiterentwicklung des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes »» Erhöhung der Führungsverantwortung durch sichtbare Aktivitäten in der täglichen Arbeit »» Kommunizieren der Erwartungen und Ergebnisse der Sicherheitsleistungen innerhalb der Organisation »» Kontinuierliche Gefahren- und Risikobewertung und Implementierung von Präventionsmaßnahmen »» Ausdauerndes Engagement für die Erreichung der gesetzten Ziele. Strukturierte und gelebte Sicherheitskultur Für den reibungslosen Ablauf des Anlagenstillstandes ist die eindeutige Zuweisung von Rollen und Verantwortlichkeiten erfolgsentscheidend. In der Matrix der Rollen- und Verantwortlichkeiten werden alle Aktivitäten im Turnaround erfasst, die im Projektverlauf bei Bedarf geändert werden können. Das schriftliche Festhalten von Verantwortung und Rollen sollte unbedingt durch ein begleitendes Controlling ergänzt werden. Dafür eignen sich sehr gut die täglichen TAR-Projektmeetings, an denen ausnahmslos alle wichtigen Entscheidungs- und Wissensträger teilnehmen und unter TOP 1 die EHS-Belange behandelt werden. Unter dem Prinzip „It is all about Leadership“ weist Celanese jedem Mitarbeiter in einer Führungsposition eindeutige Ver- FACHBEITRAG Celanese GmbH Industriepark Höchst 65926 Frankfurt am Main Internet: www.celanese.com Ansprechpartner Die weltweit größte Polyoxymethylen (POM)-Anlage betreibt die Celanese im Industriepark Höchst. Im Sinne einer „NULL Unfall“-Sicherheitskultur werden die Mitarbeiter mit Befugnissen ausgestattet, um Arbeiten sofort einstellen zu lassen, sobald Bedingungen oder Situationen eintreten, die Gesundheit und Sicherheit gefährden („Gefahr in Verzug“). Das Management der Kontraktoren wird von Celanese verpflichtet, die definierten EHS-Management-Prozesse in geeigneter Weise innerhalb der eigenen Organisation zu kommunizieren und die Einhaltung zu gewährleisten. Dazu gehört auch, dass qualifiziertes Fachpersonal in ausreichender Anzahl zur Verfügung steht. Im Rahmen des Qualifizierungsprozesses beantwortet die Partnerfirma ein Formular zur Qualifikationsbewertung (BCQ – Business Contractor Questionnaire), das neben weiteren Unterlagen vom Einkauf, der Technik und der EHS-Fachabteilung geprüft wird. Mittels des BCQ erfolgt die Einstufung im Bereich Sicherheit mit der Vergabe der Prädikate „bevorzugt“ oder „nicht bevorzugt“. Sollte die BCQ-Beurteilung ein Rating von weniger als 70 Prozent ergeben, wird die Partnerfirma erst dann auf die Liste der bevorzugten Auftragnehmer gesetzt, wenn ihre Lieferantenentwicklungspläne implementiert und durch regelmäßige Leistungsbeurteilungen bestätigt wurden. Nach erfolgreichem Qualifizierungsprozess erhält der Dienstleister einen Arbeitsauftrag und zugleich wird der Partnerfirma ein Job-Contact (Patenregelung) zur Seite gestellt, der die fachlich-technische und die soziale Eingliederung in das Projekt erleichtert. Celanese erwartet von den Mitgliedern des Management die regelmäßige Teilnahme an der wöchentlichen „EHS Management Tour“, die von der EHS-Fachabteilung organisiert wird und durch alle Bereiche des TAR-Projektes führt. Kommunikation unterstützt die präventive Unfallverhütung Eine effektive Kommunikationskultur stellt einen zentralen Bestandteil des EHS-Managementsystems dar und trägt zugleich zur Qualitätserhöhung der Abläufe im Turnaround bei. Den Auftragnehmer in die Pflicht nehmen und unterstützen Der Fremdfirmenleitfaden richtet sich an die Auftragnehmer und deren Personal, die auf dem Gelände der Celanese Leistungen im Bereich Service erbringen. Er regelt das Vorgehen zur Vermeidung von Gefahren für Sicherheit und Umweltschutz und beschreibt neben den gesetzlichen und berufsgenossenschaftlichen Regelungen die spezifischen Anforderungen der Celanese und die besonderen Sicherheitsrichtlinien am jeweiligen Standort. Bei Celanese profitieren bereits seit einigen Jahren alle Mitarbeiter vom Trainingsmodul „Beobachten und Rückmelden“. Die Kolleginnen und Kollegen entwickeln hier ihre rhetorischen Fähigkeiten weiter und werden für das Thema des verhaltensorientierten Arbeitsschutzes sensibilisiert, denn unsicheres Verhalten spielt bei den Unfallursachen eine wichtige Rolle. Experten für Arbeitssicherheit gehen davon aus, dass 80 bis 90 Prozent aller Arbeitsunfälle in direktem Zusammenhang mit Verhaltensfehlern stehen. Verhalten gehört zu den sogenannten weichen Faktoren und lässt sich grundsätzlich ändern. antwortlichkeiten zu und stattet diesen mit den geeigneten Befugnissen aus. Die Unternehmensleitung erwartet von ihren Führungskräften jederzeit gegenüber ihren Mitarbeitern eine Vorbildfunktion in der Erfüllung der EHS-Vorgaben zu übernehmen. Der Leitfaden entbindet den Auftragnehmer nicht von seiner vollen Verantwortung und Haftung. Er muss vielmehr gewährleisten, dass durch seine Aktivitäten keine Gefährdungen für sein eigenes Personal, für die Mitarbeiter der Celanese, für den Umweltschutz und die Einrichtungen der Celanese entstehen. Der Kontraktor trägt die volle Verantwortung für den sicheren Betrieb aller von ihm eingesetzten Arbeitsmittel und stellt die fachliche Qualifikation wie auch die arbeitsmedizinische Eignung der eingesetzten Mitarbeiter sicher. Die vom Kontraktor eingesetzten Mitarbeiter von Subunternehmen müssen die gleichen Anforderungen erfüllen. Um die Sicherheitsexpertise auf eine breite Basis zu stellen erwartet Celanese von den Kontraktoren die Bereitstellung jeweils einer qualifizierten Sicherheitsfachkraft je 30 beschäftigter Partnerfirmenmitarbeiter innerhalb des Turnaround-Projektes. Rüdiger May EU Occupational Health & Safety Leader Tel.: +49 (0) 69 / 45009 - 3734 E-Mail: ruediger.may@celanese.com Fazit Das TAR-Handbuch hat sich als ein wichtiges Instrument für die Stillstandsorganisation bewährt. Die übersichtliche Darstellung der Prozessstrukturen, die eindeutige Benennung der Rollen und Verantwortlichkeiten und die Beschreibung der Anforderungen an die Gewerke und Partnerfirmen sind hierbei erfolgskritisch. Genauso müssen die sogenannten weichen Faktoren wie Sicherheitskultur und Kommunikation berücksichtigt werden, denn ineffiziente Kommunikation und sicherheitswidriges Verhalten stellen ernstzunehmende Risiken im Turnaround dar. Methoden wie die „Zwei-Wege-Kommunikation“ und „Beobachten und Rückmelden“ sind wertvolle Ansätze für das Erreichen einer „NULL Unfall“-Sicherheitskultur. Jahrbuch Turnaround 2015 | 69 FACHBEITRAG Stillstandsabwicklung zu Paketpreisen Komponenten-Leistungsverzeichnisse vereinfachen Kalkulation und Abrechnung im Stillstandsmanagement Leistungen im Stillstandsmanagement werden in der Chemie- und Prozessindustrie in der Regel über hochdifferenzierte Leistungsverzeichnisse oder nach Aufwand abgerechnet. Beide Vorgehensweisen haben den Nachteil, dass sich die Kosten eines Stillstandes im Vorfeld nur abschätzen lassen. Dagegen sind Stillstände deutlich einfacher plan- und abrechenbar, bei denen Festpreise auf Basis von Komponenten-Leistungsverzeichnissen vereinbart wurden. Sie bieten insbesondere in Kombination mit Rahmenverträgen interessante Vorteile – sowohl für Betreiber als auch für Dienstleister. Rainer Betzin Leitung Steuerung Anlagenservice, InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG Ob zur Reinigung, für Umbauten oder zur Abnahme durch den TÜV – in der Regel steht bei Anlagenbetreibern mindestens einmal im Jahr ein geplanter Stillstand ins Haus. In der Vergangenheit rechneten gerade Betreiber von kleineren Prozessanlagen die anfallenden Leistungen mit ihren Geschäftspartnern nach Aufwand ab. Für den Dienstleister hat diese Methode den Vorteil, dass er alle seine Aufwendungen auch in Rechnung stellen kann. Ineffizienzen wie Wartezeiten oder unnötige Mehrarbeiten gehen in einem solchen Modell zu Lasten des Auftraggebers. Nicht selten entstehen deshalb bei der Abrechnung über einzelne Positionen Diskussionen zwischen Dienstleister und Auftraggeber. Dabei besteht für den Auftraggeber zusätzlich die Gefahr, dass die Kosten den geplanten Budgetrahmen überschreiten. Die meisten Unternehmen setzen daher auf hochdifferenzierte Leistungsverzeichnisse, in denen die gewerkspezifischen Arbeiten im Detail beschrieben und bepreist werden. Mit ihm können Betreiber Leistungen im Stillstandsmanagement ausschreiben und so wettbewerbsfähige Konditionen erzielen. Allerdings ist auch hier eine valide Kostenplanung im Vorfeld meist nur dann möglich, wenn bereits Erfahrungswerte aus vorhergehenden Anlagenstillständen vorliegen. Denn in den Leistungsverzeichnissen werden zwar alle Arbeitsschritte im Detail beschrieben und beziffert, die gesamte Menge der Aktivitäten ist in der Regel zumindest anfangs nicht bekannt. Ob ein Dienstleister die korrekten Mengen abrechnet, lässt sich von Seiten des Betreibers in der Praxis nur mit entsprechend hohem Aufwand nachvollziehen. Den im Vergleich zur aufwandsorientierten Abrechnung deutlich genaueren Werten steht darüber hinaus ein hoher Aufwand für die Aufmaßerstellung und -prüfung sowohl beim Auftraggeber wie auch beim Dienstleister gegenüber. Um dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken gehen immer mehr Unternehmen dazu über, sich kompetente Fachkräfte über einen längeren Zeitraum hinweg zu sichern und vereinbaren mit ihren Dienstleistern Rahmenverträge. In ihnen binden sich beide Partner für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren aneinander. Betreiber und Dienstleister erhalten so Planungssicherheit. Jedoch bleibt der verhältnismäßig hohe Aufwand für die Kalkulation und Abrechnung von Leistungen 70 | Jahrbuch Turnaround 2015 bestehen. Im Stillstandmanagement bieten daher seit kurzem erste Dienstleister mit dem „Komponenten-Leistungsverzeichnis“ ein neues Konzept an, mit dem sich dieser Aufwand deutlich reduzieren lässt. Komponenten reduzieren den Abrechnungsaufwand Beim Komponenten-Leistungsverzeichnis definieren Betreiber und Dienstleister im Vorfeld eines Stillstandes die betroffenen Komponenten sowie die daran notwendigen Arbeiten. Dazu müssen Dokumentationen und Arbeitsanweisungen für die einzelnen Komponenten ausreichend genau beschrieben werden, damit kein Interpretationsspielraum bleibt, der für Diskussionen sorgen könnte. Dies ist nur möglich, wenn Dienstleister und Betreiber den Umfang der Arbeiten an einer Komponente – beispielsweise auf Basis eines detaillierten Leistungsverzeichnisses oder aus Erfahrung – realistisch einschätzen können. Gleichzeitig ist es jedoch nicht mehr nötig, die einzelnen Leistungen bis ins letzte Detail – oder wie bei den detaillierten Leistungsverzeichnissen bis zur letzten Schraube – zu definieren. Da ein Komponenten-Leistungsverzeichnis jedoch nicht nur die einzelne Leistung einschließt, sondern auch die Koordination sämtlicher notwendiger Nebengewerke, zwingt dies alle Beteiligten zu einer intelligenten Mitarbeit. Denn der Dienstleister sowie mögliche Subunternehmer müssen die damit verbunden Arbeitsschritte vorab möglichst genau abschätzen und kalkulieren. Dies betrifft nicht nur Kosten für die Instandsetzung selbst, sondern auch den Aufwand für die Unterweisung von Mitarbeitern, die Arbeitsvorbereitung, für Projektkoordination und Administration. Wartezeiten durch ein fehlendes Gerüst für die Montage oder Demontage fallen dann beispielsweise in den Verantwortungsbereich des Auftragnehmers. Komponenten-Leistungsverzeichnisse sorgen so für mehr Effizienz in der gesamten Stillstandsabwicklung. Gleichzeitig erhöht sich die Qualität und Sicherheit der Leistungen durch kompetentes und erfahrenes Personal. Sie kommen darüber hinaus dem Trend entgegen, die Kosten in der Instandhaltung FACHBEITRAG iStockphoto.com/infraservknapsack zu einer bestimmten Wertgrenze hundert Prozent der vereinbarten Summe fällig. Über weitere Projekte kann sich dieser Preis auf neunzig oder bei Erreichen einer weiteren Wertgrenze auf achtzig Prozent reduzieren. Dazu ist es wichtig, sinnvolle Paketgrößen in Absprache zwischen Betreiber und Dienstleister zu schnüren. In diesem Zusammenhang sollten die Vertragspartner auch unterschiedliche Varianten an Arbeitspaketen für eine Komponente berücksichtigen können, da bei einem Reinigungsstillstand andere Arbeiten notwendig sind als bei einem TÜV-Stillstand. zu reduzieren und trotzdem bedarfsgerecht abrufen zu können. Außerdem lassen sich mit diesem Modell relativ einfach Festpreise kalkulieren – eine Forderung, die sich in der Branche immer mehr durchsetzt. Bisher nutzen jedoch nur wenige Betreiber KomponentenLeistungsverzeichnisse. Grund hierfür ist sicher der derzeit noch kleine Kreis an erfahrenen Instandhaltungsdienstleistern, die über genug Hintergrundwissen in den unterschiedlichen Gewerken verfügen und daher in der Lage sind, Arbeiten über Komponenten-Leistungsverzeichnisse anzubieten. Es ist jedoch zu erwarten, dass sich ihre Anzahl erhöht, je weiter sich das Konzept am Markt durchsetzt. Mengenstaffel reduziert die Kosten pro Komponente Für Betreiber und Dienstleister gilt es zu Beginn einer Zusammenarbeit, die Projekt- oder Stillstandspreise durch anlagenspezifische Faktoren zu ermitteln. Dazu müssen die verschieden Komponenten definiert, systematisch beschrieben und für das Projekt zusammengefasst werden. Bei der Preisfindung gilt es alle Leistungen für eine Komponente einschließlich aller Nebengewerke zu berücksichtigen. Dies bedeutet auch, die Koordinations- und Administrationsarbeiten ihrem Aufwand nach entsprechend zu gewichten. Denn gerade diese beiden Leistungen verhalten sich nicht proportional zur Anzahl der Komponenten. Vielmehr sinkt bei einer steigenden Anzahl Komponenten der Aufwand für Koordination und Verwaltung bis zu einem gewissen Grad. Damit Betreiber von diesen Mengenvorteilen profitieren, sollten sich Auftraggeber und Auftragnehmer auf ein einheitliches Bonus- oder Staffelsystem einigen. Ausgangspunkt für eine Staffelung können beispielsweise die Anzahl der Komponenten oder das Arbeitsvolumen sein. InfraServ Knapsack staffelt in der Regel wertabhängig. So werden beispielsweise bei einer Einzelbeauftragung eines Stillstands bis Ein Komponenten-Leistungsverzeichnis bietet für beide Seiten Vorteile: Mit ihm können Betreiber Stillstände ausschreiben und Vergleichsangebote einholen. Auf der anderen Seite lässt sich das System auch auf Seiten des Dienstleisters auf andere Kunden übertragen, wenn zuvor einzelne Faktoren, wie zum Beispiel unterschiedliche Sicherheitsanforderungen, entsprechend angepasst wurden. In Zusammenhang mit einem Rahmenvertrag profitieren Auftraggeber und Auftragnehmer bei allen weiteren Stillständen, ob in einer oder in verschiedenen Anlagen, von den bereits definierten Paketpreisen. Bis auf wenige Ausnahmen von Fall zu Fall müssen die vorhandenen Pakete nur neu geschnürt werden. Denn da sich viele Instandhaltungsarbeiten für die einzelnen Komponenten ähneln, vereinfacht sich die Kalkulation und Planung – aber auch die Abrechnung weiterer Stillstände – für beide Seiten deutlich. Rahmenverträge sorgen außerdem für Planungssicherheit hinsichtlich Budget, Ressourcenverfügbarkeit und Zeitbedarf. Darüber hinaus machen sich bei einer längeren Zusammenarbeit Lernkurveneffekte bemerkbar, unter anderem beim Thema Sicherheit und Qualität, bei der Planung von Terminen und Budgets, aber auch bei der Optimierung von Abwicklungskonzepten. Solche Erfahrungen können sich dann wiederum in Preisvorteilen für den Betreiber niederschlagen. So besteht unter anderem die Möglichkeit, Tarifanpassungen im Vertragszeitraum zu reduzieren und den Betreiber so an der gestiegenen Effizienz zu beteiligen. Durch die Vergabe ganzer Pakete an den Dienstleister reduzieren sich für den Auftraggeber außerdem die gewerkeübergreifenden Schnittstellen, was die unternehmenseigenen Koordinatoren entlastet. Für den Dienstleister erhöht sich der planbare Anteil seiner Aufträge sowie seine Auslastung, ohne dass zusätzliche Akquisemaßnahmen notwendig wären. Gleichzeitig erhalten auch beteiligte Subunternehmer Planungssicherheit. Dabei lässt sich im Vertrag nicht nur die Personalstärke, sondern auch die einzelne Person namentlich festlegen. InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG Anlagenservice und -technik Industriestraße 300 50354 Hürth Tel.: +49 (0) 2233 / 48 - 1212 Fax +49 (0) 2233 / 48 94 1212 E-Mail: info@infraserv-knapsack.de Internet: www.infraserv-knapsack.de Ansprechpartner Rainer Betzin Leitung Steuerung Anlagenservice Tel.: +49 (0) 2233 / 48 - 2123 E-Mail: rainer.betzin@ infraserv-knapsack.de Fazit Stillstände über Komponenten-Leistungsverzeichnisse zu planen und abzurechnen, ist im ersten Schritt etwas aufwändiger als über andere Abrechnungsmethoden, da die Komponenten zunächst definiert und beschrieben werden müssen. Bereits bei einem zweiten Stillstand kommen jedoch die Vorteile voll zum Tragen: einfachere Kalkulation und Abrechnung, bessere Vergleichbarkeit der Angebote, Wegfall aufwändiger Ausschreibungsprozesse. Dies gilt insbesondere, wenn sich beide Parteien für einen längeren Zeitraum aneinander binden. Über einen Rahmenvertrag lassen sich beispielsweise weitere Einsparungen durch effizientere Abläufe realisieren bei einer gleichzeitig erhöhten Planungssicherheit bei Auftragnehmer und Auftraggeber. Jahrbuch Turnaround 2015 | 71 FACHBEITRAG Wie Technik und Einkauf bei der ScopeÜberführung in Ausschreibung und Vertrag richtig kooperieren Uwe Ploeger Kaufmännischer Leiter, WWV Wärmeverwertung GmbH & Co. KG Würden wir eine Kurzbefragung bei den Kolleginnen und Kollegen von Technik und Einkauf durchführen, würden wir vermutlich einige Verwunderung mit der Frage nach der Kooperation der Bereiche auslösen und manche rhetorische Rückfrage zu hören bekommen: „Ist das nicht eine Selbstverständlichkeit?“, „Machen wir das nicht sowieso und schon immer so?“, „Und machen wir hierbei nicht auch alles richtig?“ und so weiter. Aber wenn wir uns die Praxis anschauen, werden wir bald feststellen, dass die Kooperation häufig ausbleibt oder zumindest große Verbesserungspotenziale hat. aber nur zu erreichen, wenn beide Bereiche gemeinsam an einem Strang ziehen und sich nicht mit der Sichtweise „Ich habe meinen Teil getan“, zufrieden geben. Ein Turnaround ist ein hochkomplexes Ereignis mit zahlreichen Schnittstellen zwischen Rechtspersonen, Gewerken, natürlichen Personen in verschiedenen Rollen, das von einer komplexen Organisation beauftragt und abgewickelt wird. Am leichtesten erschließt sich die Notwendigkeit zur Kooperation von Technik und Einkauf, wenn wir einmal vom Gegenteil ausgehen: Was geschieht, wenn die Zusammenarbeit nicht oder zumindest nicht im notwendigen Umfang stattfindet? Das sind die Situationen, die bereits jeder einmal erlebt hat: Etwas läuft nicht, d. h. es treten Abweichungen hinsichtlich Terminen, Qualität und/oder Ressourcen auf, die sich immer auf die Kosten (= Nachforderung) auswirken. Wie reagiert die Technik: „Was hat der Einkauf da nur wieder gemacht? Das kommt davon, wenn man nur auf den Euro schaut“. Die Perspektive des Anderen mitsehen und mitumsetzen Der Einkauf muss verstehen, was er einkauft, um gezielt bei den anbietenden Firmen nachfragen zu können und die Gesamtheit des Vertrages auszufertigen. Die Technik muss sich darüber bewusst sein, dass sie mit ihrer Beschreibung der erforderlichen Leistungen und Ausrüstung (Gesamtheit der Ausführungsdokumente: Technische Spezifikation, Werksnormen, Terminplan usw.) einen erheblichen Beitrag von mindestens 50 Prozent zum Vertrag leistet. Zudem bestimmt die gewünschte Leistung den Vertragstyp (Werk-, Dienst-, Kauf-, Miet-Vertrag) sowie die Art der Preisbildung, die einkaufsseitig umzusetzen ist. Kann oder will der gewünschte Auftragnehmer nicht die Haftung für das Ergebnis einer Tätigkeit übernehmen, so wird statt eines Werkvertrages ein Dienstvertrag zur Grundlage gemacht. Ist ein Leistungsverzeichnis nicht vorhanden oder gibt es keine andere Möglichkeit als das Leistungspaket in Stunden zu „messen“ und damit zu kalkulieren, so bleibt nur die Vergütung nach Aufwand. Die Alternative Festpreis bringt als „Black Box“ ihre eigenen Risiken mit. Strukturelle Ursachen Angesichts der komplexen Organisation eines Stillstands bleibt keine andere Wahl, als die Zuständigkeiten auf die beiden großen Bereiche Technik und Einkauf aufzuteilen. Jeder der Bereiche selbst besitzt eine notwendige Innenstruktur mit eigenen Hierarchien. Das trägt dazu bei, dass jeder das tut (zumindest zu tun bestrebt ist), was der Vorgesetzte vorgibt. Selbstverständlich ist die Vorgabe nicht willkürlich, sondern ist auf die Erreichung eines strategischen Zieles des Bereiches ausgerichtet. Dieses führt oftmals dazu, dass nur die eigene Sicht der Dinge und die bereichsspezifische Vorgabe dominiert. Dennoch gehen alle Beteiligten von der sicheren Annahme aus, man habe sich gegenseitig vollkommen verstanden. Die Technik hat vorrangig ihr Ziel der bestmöglichen technischen Ausführung aller gewünschten Maßnahmen im Blick. Hingegen konzentriert sich der Einkauf auf sein Ziel des „günstigsten Marktpreises“. Diese anspruchsvollen Ziele sind 72 | Jahrbuch Turnaround 2015 Wie schaffen es Technik und Einkauf nun, dass beide Ziele erreicht werden? Die Antwort: Wenn sich beide die Einsicht zu eigen machen, dass dank des gleichen Verständnisses zu den Anforderungen des Turnarounds der günstigste und nicht der billigste Anbieter der richtige Partner für den Stillstand ist. Vom Scope of Work zum günstigsten Anbieter Schauen wir uns die Notwendigkeit zur Kooperation genauer am sogenannten Scope of Work (SoW) an, dessen sorgfältige Erstellung wesentlich zu einem erfolgreichen und sicheren Turnaround beiträgt. Der SoW hat mehrere Bestandteile, nämlich die gewerkespezifischen Leistungsinhalte und den Leistungsumfang sowie die Rahmenbedingungen für die Baustellen (Ort, Zeit, Anlagen; Schnittstellenmanagement zwischen den Gewerken). Gerade beim Schnittstellenmanagement beweist sich die Qualität der Zusammenarbeit zwischen Technik und Einkauf. Nimmt man einen Leistungsteil aus dem Leistungsumfang eines Gewerkes heraus, muss dieser Teil zwingend einem anderen zugewiesen werden. FACHBEITRAG Andernfalls würde eine Lücke mit ernstzunehmenden Risiken entstehen. Auch unterliegt der SoW Veränderungen, die mit den Mitteln des Scope Challenge (strategische ScopeAuswahl), Scope Freeze (strategische Scope-Begrenzung) und dem Change Management (Verfahren für unvermeidbare/ überraschende Veränderungen) bearbeitet werden. Bei der Überführung des SoW in die Ausschreibung und in den Vertrag zeigt sich der Wert der Kooperation. Eine eindeutige Darstellung technischer Sachverhalte bedarf der engen Abstimmung von Technik und Einkauf, denn wie oben dargestellt sind Vertragstyp und Art der Preisbildung davon direkt abhängig. Darüber hinaus führt jede Lücke zu Unklarheiten, die verschieden interpretiert werden können. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Angebote der bietenden Firmen. Die fehlende Einsicht in das Bestehen der Lücke bewirkt, dass die Leistung in der Kalkulation der Bieter Berücksichtigung findet (= Aufwand, damit kostenerhöhend). Dagegen kann die Einsicht in das Bestehen der Lücke – sofern nicht eine Klärung herbeigeführt wird – zu einem späteren Claim führen. Wer diesen Weg konsequent geht, kommt dem Idealbild der Zusammenarbeit von kaufmännisch denkenden Technikern und technisch denkenden Kaufleuten immer näher. Zugleich sollte immer daran gedacht werden, dass nach dem Vertragsschluss stets vor dem Claim ist. Denn so wünschenswert es auch wäre, Änderungen nach dem Vertragsschluss wird man nie ausschließen können. WWV Wärmeverwertung GmbH & Co. KG Horstring 9 76870 Kandel Tel.: +49 (0) 7275 / 9480 - 500 E-Mail: info@wwv-ka.de Internet: www.wwv.de Ansprechpartner Uwe Ploeger Kaufmännischer Leiter Tel.: +49 (0) 7275 / 94840 - 526 Zunächst tritt aber ein viel unmittelbarer Effekt ein: das preislich höhere Angebot fällt über den Wettbewerb heraus. Gerade derjenige, der die Lücke erkannt hat und entsprechend kalkuliert (= niedrigster statt günstigster Preis) erwirbt einen Vorteil zuungunsten der anderen Wettbewerber und des ausschreibenden Unternehmens. Konkret heißt das: Nur Anfragen mit maximaler Klarheit der Ausschreibung gewährleisten vergleichbare Angebote, auf deren Basis der günstigste Anbieter ermittelt wird. Eindeutigkeit und Verbindlichkeit als Erfolgsfaktoren Zu Recht ist nun zu fragen, wie man diese Klarheit denn herstellt und welche Mittel genutzt werden können. Zunächst muss bei der Erstellung der gesamten Ausschreibungsunterlagen (strukturelle Darstellungen wie z. B. Matrix, Flow-Charts und Definitionskataloge) auf Eindeutigkeit und Verbindlichkeit geachtet werden. Bewusst offen formulierte Klauseln, die Interpretationsspielräume eröffnen, führen zwangsläufig zu unvergleichbaren Angeboten. Auch Unstimmigkeiten zwischen Dokumenten innerhalb derselben Anfrage, die in der Regel dann auftreten, wenn Dokumente von verschiedenen Autoren für die Ausschreibung „zusammengefügt“ werden, sollten vermieden werden. Weiterhin ist unbedingt eine sogenannte FAQ-Liste zu empfehlen. Gleich von welchem der Bieter eine Frage aufgeworfen wird, die FAQ-Liste verzeichnet die Frage und deren Beantwortung und macht diese allen Verfahrensbeteiligten (intern wie extern) zugänglich. Der gleiche Effekt tritt nochmals – allerdings in Bezug auf die Anzahl der Beteiligten in begrenzterem Maße – auf, wenn sich das inhaltliche Delta zwischen dem Verhandlungsergebnis (textlich im Verhandlungsprotokoll festgehalten, soweit eins vorhanden ist) und dem Vertragsinhalt (textlich manifestiert im Vertragstext) zeigt. Auch hier sollte mit größtmöglicher Sorgfalt gearbeitet werden, denn der Vertragstext ist die Messgröße für die Beurteilung späterer Claims. Jahrbuch Turnaround 2015 | 73 FACHBEITRAG Trainiert – geprüft – sicher: Zertifizierung von Verschraubungsmonteuren Schulung vor Ort in den Anlagen Bei Turnarounds kommt es vor allem auf Schnelligkeit und Präzision an. Denn zum einen soll der Stillstand der Anlage nicht länger dauern als unbedingt nötig. Zum anderen gilt es, den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Das gilt auch für die Demontage, Kontrolle und Montage von Flanschverbindungen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, benötigen Anlagenbetreiber jetzt geschulte Monteure. Thorsten Reichert Leiter QHSE (Quality, Health, Safety, Environment), Bereich Energy-PetroChemicals, Voith Industrial Services In chemischen und petrochemischen Betrieben gewinnt der Schutz von Mensch und Umwelt zunehmend an Bedeutung. In allen Anlagen, in denen lösbare Verbindungen vorhanden sind, gilt seit Dezember 2013 die DIN EN 1591-4 zur Qualifizierung der Befähigung von Personal zur Montage von Schraubverbindungen. Danach unterliegen Flanschverbindungen nahezu den gleichen Anforderungen wie geschweißte Verbindungen – jedoch müssen sie sich zur Wartung und bei Bedarf jederzeit wieder öffnen und verschließen lassen. Um dies sicherzustellen, wird bereits im Vorfeld – abhängig von der jeweiligen Anlage – vom Anlagenbetreiber berechnet, welche Art von Dichtungen, Verbindungselementen und sonstigen Materialien für die Flanschverbindung zum Einsatz kommen. Keine Zeit verlieren: Präzise Montage von Flanschverbindungen Allerdings reicht der Blick auf die Materialien nicht aus: Dichtungen zu montieren, sie zu entfernen oder auszutauschen erfordert ein hohes Maß an Professionalität und Präzision. Um dies zu gewährleisten, werden Verschraubungsmonteure nach DIN EN 1591-4 zertifiziert. Die DIN gilt für Flanschverbindungen in druckbeaufschlagten Systemen bei kritischem Einsatz – das ist sehr breit gefasst und kann zunächst für alle Anlagen gelten, bei denen eine Gefahr für Menschen oder die Umwelt besteht. Daher sind Anlagenbetreiber, Dienstleister und Zulieferer hier gleichermaßen in der Pflicht. Gerade bei Turnarounds und Anlagenabstellungen, aber auch im laufenden Betrieb stellen undichte Schraubverbindungen ein großes Risiko dar: Wenn eine falsch montierte Flanschverbindung neu instandgesetzt werden muss, könnten sich die Arbeiten erheblich verzögern und so den gesamten Ablauf gefährden. Herausforderungen für Verschraubungsmonteure Die durch Monteure verursachten Fehlerquellen sind zahlreich: Eine nicht zentrierte Dichtung, eine verunreinigte Dichtfläche, eine falsche Verschraubungssystematik, eine ungleichmäßige Flächenpressung, ein Flanschschiefstand, ein falsches Dichtungsmodell, ein falsches Drehmoment oder wenn alte Schrauben verwendet werden: diese und viele 74 | Jahrbuch Turnaround 2015 Visuelle Darstellung des Anziehens einer Schraubverbindung mit einem Kalibrierungsmessgerät für Drehmomentschlüssel. Viele Teilnehmer haben hier ein Aha-Erlebnis. weitere Parameter können zur Leckage führen. Die Aufzählung zeigt, welche entscheidende Bedeutung dem Monteur zukommt. Denn er ist der einzige, der das „Innenleben“ des Flansches gesehen sowie die Flanschverbindung eigenhändig verschlossen hat. Damit er in der Lage ist, präzise und zuverlässig zu handeln, lernt er in der Schulung sowohl die Theorie als auch die Praxis der Demontage und Montage von Flanschverbindungen bis ins Detail. Die Monteure erfahren im Rahmen der Zertifizierung, wie sie Schraubverbindungen der verschiedensten Anforderungsstufen montieren und diese Arbeiten fachgerecht und verantwortungsbewusst durchführen. Voith Industrial Services bietet eine solche Schulung an einem Tag und vor Ort beim Kunden an. Die Schulung findet in einem speziell ausgestatteten mobilen Container statt, der auf dem Werksgelände beim Kunden aufgestellt wird. FACHBEITRAG Der mobile Schulungscontainer von Voith Industrial Services für Schulungen direkt vor Ort beim Kunden. Voraussetzungen Monteure, die an der Schulung teilnehmen, sollten auf jeden Fall über Vorkenntnisse im Rohrleitungs- und Anlagenbau verfügen. Das Angebot richtet sich an ausgebildete Facharbeiter der o. g. Bereiche oder an Monteure mit entsprechender Berufserfahrung in chemischen und petrochemischen Anlagen. Der Schulungstag selbst gliedert sich in zwei Teile: Begonnen wird mit einer grundlegenden Einführung in die Thematik. Im Anschluss folgen ein Theorie- und ein Praxisteil. Am Ende finden eine Theorie- und eine Praxisprüfung statt, beide abgenommen von einem externen Begutachter. „Besonders wichtig ist mir, dass die Teilnehmer nicht nur die Prüfung bestehen, sondern das vermittelte Wissen auch in der Praxis anwenden“, so Michael Odenwald, Schulungsleiter bei Voith Industrial Services. Daher werden die Schulungsteilnehmer immer von Ausbildern angeleitet, die selbst aus der Praxis kommen. Theoretische Schulung Im Theorieteil vermittelt der Schulungsleiter die in den Lehrplänen der DIN EN 1591-4 vorgegebenen Inhalte. Die Lehrpläne enthalten eine Reihe von Schwerpunktthemen, mit denen ein umfassendes Verständnis und Begreifen der druckbeanspruchten Schraubverbindungen erreicht werden soll. Dabei setzt der Schulungsleiter, abhängig vom Teilnehmerkreis, unterschiedliche Schwerpunkte der Ausbildungsinhalte. Michael Odenwald: „Während der Schulung stelle ich Fragen aus dem Arbeitsalltag an die Teilnehmer, um zu sehen, ob sie das vermittelte Wissen verstanden haben.“ Außerdem achtet der Schulungsleiter auch darauf, eingefahrene Strukturen aufzubrechen. Inhalte der praktischen Ausbildung Während des Praxisteils durchlaufen die angehenden Verschraubungsmonteure verschiedene Stationen, an denen sie das zuvor in der Theorie vermittelte Wissen in der Praxis umsetzen. Durch das vorhandene Anschauungsmaterial, sowie durch die einzelnen praktischen Übungen soll jeder Teilnehmer ein tiefergehendes Verständnis erlangen. Dieses kann der zukünftige Verschraubungsmonteur in der Praxis umsetzen. Zunächst erhalten die Teilnehmer wichtige Informationen über Flanschpaare, Verschraubungs- und Dichtungselemente. Der richtige Umgang mit Dichtungen und Schrauben wird im Alltag sehr oft vernachlässigt und ist deshalb wichtiger Inhalt dieser Station. Welche geeigneten Werkzeuge ein Verschraubungsmonteur für seine Tätigkeit benötigt, ist ebenfalls Bestandteil der Schulung, da nicht alle Werkzeuge für die Flansch- bzw. Dichtungs- montage geeignet sind. Hier sollen die Teilnehmer erkennen, welche Werkzeuge die Flanschdichtfläche möglicherweise beschädigen oder eine erhebliche Unfallgefahr darstellen. Dazu zählen beispielsweise Schraubendreher, Treibkeile, Strahlbürsten oder andere spitze Gegenstände. An einem Kalibrierungsmessgerät für Drehmomentschlüssel erleben viele Monteure ein „Aha“-Moment: Sie sollen eine Schraube mit einem bestimmten Wert anziehen, bis der Drehmomentschlüssel durch ein hör- und fühlbares „Knack“-Geräusch auslöst. Die visuelle Darstellung zeigt aber, dass fast alle Teilnehmer überziehen und dadurch das vorgegebene Drehmoment nicht einhalten. Dies kann unter anderem dazu führen, dass die Dichtung oder das Verbindungsmittel beschädigt wird. Im schlimmsten Fall ist die gesamte Flanschverbindung undicht. Voith Industrial Services GmbH Jahnstraße 25 63533 Mainhausen Tel.: +49 (0) 6182 / 939 - 272 Internet: www.voith.de/EnPC Ansprechpartner Thorsten Reichert Leiter QHSE, Bereich EnergyPetro-Chemicals E-Mail: thorsten.reichert@voith.com An einer Flanschverbindung mit Kraftmessdosen und unterschiedlichen Verbindungselementen sehen die Teilnehmer, welcher Anpressdruck auf die Dichtung bei verschiedenen Verbindungselementen entsteht. Sie erkennen, warum sie immer neue und geschmierte Schrauben verwenden sollten. Auch die angewandte Verschraubungssystematik soll den Teilnehmern verdeutlichen, dass eine gleichmäßige Flächenpressung erreicht wird, um so eine dichte Verbindung zu gewährleisten. Hydraulische und pneumatische Geräte für große Schrauben erleichtern immer mehr den körperlichen Einsatz der Verschraubungsmonteure. Jedoch besteht bei unsachgemäßem Gebrauch das Risiko, dass sich der Monteur schwer verletzt. Die Geräte richtig anzusetzen, um Personenschäden zu vermeiden, sowie Ausfall- und Reparaturkosten zu vermindern, ist weiterer Bestandteil der Schulung. Nicht zuletzt sollen die Teilnehmer die Einsatzmöglichkeiten und die Verschraubungssystematik mit hydraulischen und pneumatischen Geräten erlernen. Prüfung Die praktische Prüfung besteht unter anderem darin, eine Verbindung, einschließlich aller Vor- und Nachbereitungen (Werkzeugvorbereitung, Arbeitsfreigabe, Gefährdungsbeurteilung, Qualitätssicherung), zu lösen und neu zusammenzusetzen. Diese Prüfung wird unter Praxisbedingungen an dem vorhandenen Equipment durchgeführt. Die Theorieprüfung besteht aus einem Fragenkatalog mit zufällig zusammengestellten Multiple-Choice-Fragen zu den unterrichteten Themen. Nach bestandener Prüfung erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat zum Verschraubungsmonteur, dies ist fünf Jahre lang gültig. Wer weiterhin als zertifizierter Verschraubungsmonteur tätig sein möchte, muss nach Ablauf der Gültigkeit erneut nachweisen, dass er zuverlässig Flanschverbindungen schließen und lösen kann. Die Resonanz der Teilnehmer überzeugt das Voith-Team, mit dem Konzept auf dem richtigen Weg zu sein. „Besonders gut gefallen hat mir der praktische Teil. Anzugsmomente und Flächenpressung wurden anschaulich dargestellt – inklusive Eigenversuch“, so ein Schulungsteilnehmer. Die Montage ist die „Geburt“ der dichten Flanschverbindung. Nur bei einer sorgfältigen und fachgerechten Montage ist es möglich, direkten Einfluss auf die Funktionssicherheit der Dichtverbindung auszuüben und diese Sicherheit auch zu gewährleisten! Jahrbuch Turnaround 2015 | 75 Melden Sie sich an: www.tacook.de/tarcert TAR Cert Turnaround Management Kompakt Modularer Intensiv-Lehrgang für modernes Stillstandsmanagement Mit Praxisbeispielen aus den Branchen » Petrochemie » Grundstoffindustrie » Energieerzeugung » Chemie IN E : ! M R E T R E I V hbar einzeln buc Jetzt auch Modul 1 Scope- und Risikomanagement Modul 2 Planung, Budgetierung und Vertragsgestaltung Modul 3 Terminplanung und operatives Stillstandsmanagement Modul 4 Turnaround-Projektsimulation „TARfighter“ Bringen Sie sich auf den neuesten Stand und erwerben Sie das Turnaround Management-Zertifikat. ZERTIFIKAT Im Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mannheim Der Fachbeirat steht für Qualität & Praxisbezug der Ausbildung: Dr. Georg Karl Bayernoil Marcus Winkelhoch Bayer MaterialScience Dirk Kruse Bayer Technology Services Prof. Dr. Lennart Brumby DHBW Mannheim Dr. Tobias Laiblin Evonik Industries Frank-Uwe Hess T.A. Cook Dr. Ansgar Kranz TÜV Rheinland Teilnehmerstimmen: „Intensives Lernerlebnis und hoher Praxisbezug in entspannter Seminaratmosphäre.“ (E.ON Kernkraft GmbH) „Eine gute Möglichkeit, langfristig und nachhaltig Netzwerke mit anderen Turnaround-Experten zu knüpfen.“ (BASF SE) Modul 1 2 Tage Termin: 12. – 13. März 2015 | Mannheim Modul 2 3 Tage Termin: 05. – 07. Mai 2015 | Düsseldorf Ihre Vorteile »» Einzigartiger Lehrgang zum Stillstandsmanagement »» Das gebündelte Wissen des renommierten Fachbeirats, die Erfahrungen von Praktikern und das Know-how aus der Industrie sowie Best-Practice-Studien garantieren Qualität. »» Profitieren Sie von unserem flexiblen Programm und entscheiden Sie selbst, welches Seminar Sie buchen: Wählen Sie ein oder mehrere Einzelmodule aus oder buchen Sie das Komplettpaket (4 Module mit Zertifizierung). Zertifikat Modul 3 2 Tage Termin: 15. – 16. Oktober 2015 | Köln Die erfolgreiche Durchführung der Turnaround-Projektsimulation in Modul 4 stellt sicher und dokumentiert, dass Sie die Inhalte des Lehrgangs beherrschen und diese im betrieblichen Umfeld anwenden können. Modul 4 2 Tage Termin: 26. – 27. November 2015 | Berlin Nach erfolgreicher Absolvierung der vier Module erhalten Sie als qualifizierten Nachweis Ihrer Kenntnisse das Turnaround Management-Zertifikat, ausgestellt von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mannheim und T.A. Cook, stellvertretend für den renommierten Fachbeirat. Z E RT I FIK AT Turnaround Management-Zertifikat Der Fachbeirat Dr. Georg Karl Marcus Winkelhoch Dirk Kruse Bayernoil Bayer MaterialScience Bayer Technology Services Prof. Dr. Lennart Brumby DHBW Mannheim Dr. Tobias Laiblin Frank-Uwe Hess Dr. Ansgar Kranz Evonik Industries T.A. Cook TÜV Rheinland Tagungsorganisation T.A. Cook Conferences Leipziger Platz 2 | 10117 Berlin Tel.: +49 (0)30 / 88 43 07 - 0 | Fax: +49 (0)30 / 88 43 07 - 30 Kontakt: Karen Wagner | E-Mail: k.wagner@tacook.com | www.tacook.de Gern können Sie sich auch online anmelden unter: www.tacook.de/tarcert Standorte: • Dernbach • Köln • Heidenau • Frankfurt • Mülheim an der Ruhr Wenn’s beim Stillstand weiter gehen soll: AMTRA – Ihr Spezialist für kurzfristigen Raumbedarf. Ob Turnarounds, Stillstände oder Revisionen – die Bedürfnisse unserer Kunden kennen wir ganz genau und bieten deshalb bedarfsgerechte Lösungen mit der für AMTRA typischen Qualität. Alle Prozesse sind zertifiziert und optimiert. Für Sie ist dies eine unverzichtbare Voraussetzung für optimale Abläufe und höchste Sicherheitsstandards. Nutzen Sie unsere 15-jährige Erfahrung. www.amtra-gmbh.de Service-Hotline: 0 18 02/68 72 46 für 6 Cent/Anruf aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, Mobilfunkhöchstpreis 42 Cent/Min. AMTRA Mobilraum GmbH Ringstrasse 15 56307 Dernbach Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 und SCC AUS DER PRAXIS Dienstleister berichten von ihren Projekten AUS DER PRAXIS Erfolgreiche Einführung des BROCKHAUS-SWS Schnellwechsel-Filtersystems Brockhaus Lennetal GmbH BROCKHAUS UMWELT Kahley 10-18 58840 Plettenberg Internet: www.brockhaus.com Ansprechpartner Peter Gehle Projektleiter Tel.: +49 (0) 2391 / 6067 - 2748 E-Mail: peter.gehle@brockhaus.com konnten direkt betriebsfertig auf den einzelnen Baustellen aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Eine Krangestellung und der damit verbundene Organisationsaufwand waren nicht erforderlich. Anfang 2014 stellte BROCKHAUS UMWELT sein neues Schnellwechsel-Filtersystem BROCKHAUS-SWS vor. Das System ist höchstflexibel und kann für jede mögliche Abluftoder Abwasserreinigungsmaßnahme angepasst werden. Ein typisches Anwendungsbeispiel ist ein TAR, wie er z. B. im Sommer 2014 bei der BP in Lingen durchgeführt wurde. BROCKHAUS UMWELT war mit der Auslegung, dem Aufbau, der Inbetriebnahme und dem Betrieb zweier Prozess- und Spülwasseraufbereitungsanlagen mittels Aktivkohle, sowie einer mobilen Abluftreinigungsanlage ebenfalls mittels Aktivkohle beauftragt. Insgesamt mussten über 2.000 m³ Abwasser mit Belastungen von bis zu 8.000 mg/l TOC, in möglichst kurzer Zeit, abgereinigt werden. BROCKHAUS Schnellwechsel-Filtersystem (BROCKHAUS-SWS) BROCKHAUS UMWELT setzte an den Standorten das neue Schnellwechsel-Filtersystem BROCKHAUS-SWS ein. Die Filter 80 | Jahrbuch Turnaround 2015 Aufgrund der starken Konzentrationsschwankungen im Rohwasser waren teilweise sehr schnelle, kurzfristige Aktivkohlewechsel erforderlich, die mit dem neuen System problemlos und emissionsfrei realisiert werden konnten. Dank der tropfsicheren Kupplungen konnte ein Produktaustritt auch beim Trennen der Leitungen verhindert werden. Es wurden immer die kompletten Adsorber gewechselt, somit entfiel der aufwendige und zeitintensive Austausch der Aktivkohle mittels Saugwagen vor Ort. BROCKHAUS Full-Service Durch den Full-Service der BROCKHAUS UMWELT konnte eine hundertprozentige Verfügbarkeit der mobilen Abwasser- und Abluftreinigungsanlagen sichergestellt werden. Von der Bedarfsanalyse über das Engineering, der Fertigung und Montage mit anschließender Inbetriebnahme und dem anschließenden After-Sales-Service. BROCKHAUS UMWELT bietet Lösungen aus einer Hand Auch Dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der BP Lingen konnten alle Arbeiten fach- und termingerecht ausgeführt werden. Dank des vorbildlichen Sicherheitsverhaltens der BROCKHAUS UMWELT-Mitarbeiter konnte das wichtige Ziel „keine Unfälle“ ebenfalls erreicht werden. AUS DER PRAXIS Instandhaltungserfahrung für den Elfenbeinturm Stillstände praxisnah planen heißt alle Perspektiven berücksichtigen iStockphoto.com/infraservknapsack iStockphoto.com/infraservknapsack Für die Planung von Stillständen nutzen viele Betreiber von Großanlagen eigene Planungsabteilungen oder konzerneigene Ingenieurdienstleister. Nicht selten kennen die Planer jedoch weder die Anlage noch die Gegebenheiten vor Ort im Detail. Damit ein Stillstand trotzdem ein Erfolg wird, lohnt es sich für alle Beteiligten, sich von Beginn an gemeinsam an einen Tisch zu setzen. Bis vor ein paar Jahren war ein Stab von Planungs- und Instandhaltungsfachleuten bei Großanlagen-Betreibern die Regel. Steigender Kostendruck hat diese Bereiche jedoch kontinuierlich ausgedünnt. Die verbliebenen Fachleute konzentrieren sich – gezwungenermaßen – auf spezielle Aufgaben. Anlagenstillstände werden daher häufig nicht mehr von denjenigen geplant, die die Anlage aus dem Tagesgeschäft kennen. Hinzu kommt, dass in der Regel weder das unternehmenseigene Instandhaltungsteam noch der planende Bereich selbst die Planungen umsetzt. Bei solchen Voraussetzungen sind Verzögerungen während des Stillstands unausweichlich, weil sich die Planungsunterlagen häufig in einigen Punkten nicht mit der Ist-Situation vor Ort decken. Dies ist umso problematischer, je enger die Revisionszeitfenster aufgrund steigender Verfügbarkeitsanforderungen der Anlage werden. stimmigkeiten und schafft so ruhigere und effizientere Abläufe während des gesamten Stillstandes. Praktikerwissen nutzen Planungsteams benötigen daher entweder eigene Mitarbeiter, die über konkrete Praxis- und Anlagenkenntnis verfügen oder aber kompetente Partner, die diesen Anforderungen entsprechen. Eine Binsenweisheit, die trotzdem in vielen Unternehmen nicht gelebt wird. Dabei vereinfacht es die Abwicklung eines Stillstands deutlich, wenn die Erfahrungen eines Umsetzungspartners, der die Anlagen bereits aus der betrieblichen Instandhaltung kennt, direkt in die Planung einfließen. Viele Kunden des Industriedienstleisters InfraServ Knapsack binden daher immer häufiger dessen erfahrene Praktiker von Anfang an in ihre Planungsprojekte ein. Die Kosten für diesen Personaleinsatz bleiben in der Regel überschaubar, da die externen Fachleute Planungsaufgaben übernehmen und deren Umsetzung später koordinieren und überwachen. Zudem zahlt sich dieser vorausschauende Ansatz nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell aus. Denn er verringert Schnittstellen und Un- Informationen handwerkergerecht aufbereiten Ein ebenfalls häufig nicht ausreichend berücksichtigter Bereich betrifft die Anforderungen der ausführenden Handwerker. Denn für den Erfolg eines Stillstands ist nicht nur deren Auswahl und Qualifikation von Bedeutung, sondern auch deren Briefing. Oft fehlt Planungsdienstleistern ohne Ausführungseinheiten jedoch der Blick für die konkreten Bedürfnisse der Handwerker vor Ort. Dies zeigt ein Beispiel aus der Praxis von InfraServ Knapsack: Die von Planungsunternehmen vorbereiteten Unterlagen sind für Handwerker häufig zu umfangreich und ingenieurlastig – und werden deshalb nicht oder nur zum Teil gelesen. Unterlagen für eigene Mitarbeiter und Subunternehmer bereitet der Industriedienstleister daher kurz, prägnant und optisch ansprechend auf, damit sich die Handwerker besser auf ihre Arbeit konzentrieren können. Dazu zählen neben übersichtlichen Arbeitsanweisungen auch Sicherheitsvorschriften und Stücklisten mit allen für die Arbeitsvorbereitung und Ausführung erforderlichen Informationen. InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG Industriestraße 300 50354 Hürth Tel.: +49 (0) 2233 / 48 - 1212 Fax: +49 (0) 2233 / 48 94 1212 E-Mail: info@infraserv-knapsack.de Internet: www.infraserv-knapsack.de Ansprechpartner Rainer Betzin Leitung Steuerung Anlagenservice Tel.: +49 (0) 2233 / 48 - 2123 E-Mail: rainer.betzin@ infraserv-knapsack.de Gerade im Hinblick auf die ständig steigenden Sicherheitsanforderungen sollte die Qualifikation des Fachpersonals darüber hinaus im Vorfeld durch die späteren Koordinatoren geprüft werden, um bei Mängeln noch ausreichend Zeit für Gegenmaßnahmen zu haben. Denn in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels sind qualifizierte Partner schnell in anderen Projekten gebunden. Hier ist deutlich im Vorteil, wer bereits in der bedarfsorientierten Instandhaltung mit einem Dienstleister zusammenarbeitet oder sich über einen Rahmenvertrag längerfristig an einen Partner bindet. Jahrbuch Turnaround 2015 | 81 AUS DER PRAXIS Mit der IT-basierten Anlagendokumentation die Turnaround-Planung beschleunigen SmartPlant® Fusion als benutzerfreundliches Portal für das Information Management Eskom, der staatliche Energieversorger Südafrikas, betreibt zahlreiche Anlagen, von denen viele älter als 30 Jahre sind. 2013 begann ESKOM damit, eine Anlagenverwaltungssoftware zu implementieren (SPO), um einen besseren Zugriff auf die Anlagendokumentation zu erhalten und Instandhaltung, Projekte und Turnarounds besser planen und durchführen zu können. Projekt Intergraph PPM, Accenture und Leica Geosystems haben gemeinsam ein Projekt zur digitalen Restrukturierung der ESKOM-Anlage Matimba realisiert, die das größte luftgekühlte Kohlekraftwerk der Welt ist. Projektziel Umwandlung der existierenden, unstrukturierten Anlagendokumentation in ein intelligentes, datengetriebenes und benutzerfreundliches Information Management-Portal für einen definierten Teilbereich des Kraftwerks zur späteren Nutzung für die Planungen von Turnarounds und Projekten Umsetzung Das Projekt wurde in fünf Arbeitsschritte gegliedert. Vereinbarung des Arbeitsumfangs, Analyse der Dokumente, Metadatenextraktion und Laden der Dokumente und Daten, Erstellung Leica TruViews, Laden der Daten, Strukturen, Relationen und Dokumente nach SmartPlant® Fusion als Portal zur einfachen Navigation. Der Arbeitsumfang wurde auf ca. 100 Tag-Nummern im Bereich der Turbine 1 festgelegt. Zu Beginn wurden ca. eine Million Dokumente übergeben. Mit Hilfe einer detaillierten Analyse wurden relevante Dokumente gesucht. Dies erfolgte in drei Schritten: Filtern der Verzeichnisstruktur und Dateitypen und dadurch Eliminierung aller nicht relevanten Dateien; Erstellung von Erkennungsmustern für definierte Tag- 82 | Jahrbuch Turnaround 2015 Nummern und dadurch das Auffinden der für das Projekt relevanten Dateien und als Drittes die Aufteilung der verbliebenen Dateien in zwei Kategorien: Zunächst Dateien, die direkt in SmartPlant® Fusion geladen werden können. Dazu gehören PDF-Dateien mit Volltextinhalt, MS Office-Dateien und eine Vielzahl verschiedener CAD-Speicherformate. TagNummern, Dokumenten-Nummern und andere Metadaten können von SmartPlant® Fusion direkt ausgelesen werden. Des Weiteren müssen Bilddateien ohne Volltexteigenschaften einer optischen Zeichenerkennung (OCR) unterzogen werden, bevor sie mit der erforderlichen Intelligenz, sprich Metadatenverknüpfungen, verarbeitet werden können. Turbine 1 der Matimba-Anlage wurde mit einem Leica Laserscanner gescannt und simultan fotografiert. Leica kombiniert diese Informationen, um fotorealistische TruViews zu erstellen. Zuvor wurden die xyz-Koordinaten der spezifizierten Tag-Nummern erfasst und in die TruViews mittels Hotspots eingebunden. Im Anschluss wurden ca. 1.200 relevante Dokumente, 20 TruView Laserscans mit Hotspots und ca. 15.000 Tag-Nummern mit den dazugehörigen Relationen in SmartPlant® Fusion geladen. Ergebnis Dank der vorgelegten Projektergebnisse konnte Eskom im Detail alle Schritte prüfen, die für eine Digitalisierung seiner Anlagen notwendig waren. Mit SmartPlant® Fusion können die Nutzer die Anlagendokumente anhand von Kennzeichnungs- oder Dokumentennummern, den Hotspots in den TruViews, Anlagenstrukturplänen oder je nach Arbeitsbereich aufrufen. Mit Hilfe dieser digitalisierten Anlagendokumentation können Turnarounds, Instandhaltungsmaßnahmen und Projekte signifikant einfacher vorbereitet und sicherer durchgeführt werden. Intergraph PP&M Deutschland GmbH Reichenbachstr. 3 85737 Ismaning Deutschland E-Mail: info-germany@intergraph.com Internet: www.intergraph.de Ansprechpartner Nils van Heijnsbergen Executive Manager Workprocess Analysis Integrated Solutions & Deployment Support Tel.: +49 (0) 231 / 72596 4255 E-Mail: nils.van.heijnsbergen@ intergraph.com AUS DER PRAXIS Technische Fluginspektion bei Bayernoil air promaintain® mit neuem Unternehmensbereich promaintain am Start promaintain GmbH & Co. KG Management mit Strategie Goethestr. 15 76275 Ettlingen Tel.: +49 (0) 7243 / 52 50 125 E-Mail: info@promaintain.de Internet: www.promaintain.de Geschäftsführer: Thomas Berger, Gerhard Hawemann Inspektionstechnik mit Drohnen Wo immer Inspektionen in der Prozessindustrie durchgeführt werden, bedarf es neben einer ausführlichen Dokumentation vor allem technischer Hilfsmittel. Diese sind mittlerweile auf dem höchsten Stand der Technik und erlauben nahezu jegliche Prüfung eines definierten Objektes. In einigen Bereichen sind dem Bedarf jedoch Grenzen gesetzt. Für exponierte oder kritische Bereiche wie Fackeln oder Schornsteine müssten Anlagenbereiche außer Betrieb genommen werden, um Messungen oder Zustandsbeurteilungen sicher oder ohne störende Einflüsse durchführen zu können. Andere Maßnahmen wie Spezialgerüste, Kräne mit Fahrkorb etc. sind nur bedingt einsetzbar. Zu den entstehenden Kosten käme noch der zeitliche Aufwand. Der Einsatz von Flugdrohnen ermöglicht auch bei „laufender“ Anlage Inspektionen kostengünstiger, effizienter und schneller durchzuführen. Jungfernflug: Face to Face mit den Fackeln Der erste industrielle Auftrag und Jungfernflug fand auf dem Gelände der Bayernoil Raffinerie in Neustadt statt. Es galt den optischen, betriebstechnischen und mechanischen Zustand der Hochfackeln zu überprüfen. Besonderes Augenmerk sollte auf das Brandverhalten der Fackeln und das Flammenbild der Pilotbrenner gelegt werden. Nach vorheriger Ortsbesichtigung, Abstimmung aller Details und unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen laut Risikoanalyse startete am 15.10.2014 der mit Spannung erwartete Inspektionsflug. Zahlreiche Safety-Features wie GPS Steuerung, „Höhe halten“-Funktion und Telemetrie unterstützten dabei den Piloten. Kurz nach dem Start erreichte die Drohne bereits den Fackelkopf in 85 Metern Höhe. Durch die dort herrschenden hohen Temperaturen wurde mit deutlichem Sicherheitsabstand der Drohne zum Objekt geflogen, was durch den großen Zoombereich der Kamera gut kompensiert werden konnte. Konzentriert verfolgten alle Beteiligten den Flug und die Video-Aufzeichnung über den Kontrollmonitor am Boden. Der visuelle Zustand der Fackeln war einwandfrei festzustellen. Neben den Brennerdüsen und den Bohrungen der Dampfdüsen konnten viele weitere Einzelheiten aus der Ferne begutachtet werden. Nur die Flammkegel der Pilotbrenner waren durch die starke Sonneneinstrahlung nicht erkennbar. So entschloss man sich zu einem weiteren Flug im Morgengrauen tags darauf. Trotz der schlechteren Lichtverhältnisse war es möglich, alle gewünschten Details in Bild- und Videosequenzen zur späteren Auswertung aufzuzeichnen. Überzeugendes Ergebnis mit Potenzial Das optimale Setup von Drohne und Full HD-Kamera lieferte erstklassige Inspektions-Ergebnisse. Selbst das schwache Umgebungslicht bei Dämmerung schmälerte die gute Bildqualität nicht. „Sehr schön, danke! Die Erfahrung über die Flammenbildqualität rechtfertigt den Aufwand“, so der zuständige Betriebsleiter. Hier wurde dem Kunden eine zeitsparende, einfache Inspektionsart vorgestellt. Die gesammelten Daten können für wiederkehrende Prüfungen genutzt werden. Im Vergleich zur herkömmlichen Inspektion wurden keine weiteren Gewerke benötigt, die Vorbereitungszeit war gering und ein Abfahren von Anlagenteilen nicht erforderlich. „Mit solchen Inspektionen könnte bereits in der Planungsphase vor Stillständen zur Scope-Klärung beigetragen sowie der Aufwand für benötigte Ressourcen im Stillstand genauer definiert werden“, davon ist man bei promaintain überzeugt. Das Projekt Jungfernflug wurde von allen Beteiligten als erfolgreich eingestuft. Weitere Einsätze sind bereits im Gespräch. Ansprechpartner Thomas Berger Geschäftsführender Gesellschafter Mobil: +49 (0) 171 / 63 23 03 0 E-Mail: thomas.berger@ promaintain.de Gerhard Hawemann Geschäftsführender Gesellschafter Mobil: +49 (0) 171 / 64 45 98 1 E-Mail: gerhard.hawemann@ promaintain.de Technische Daten Drohne Leergewicht: 2.050 g Traglast: 2.950 g Antrieb: 8 Brushless Motoren Flugzeit: 20 Minuten Höchstgeschwindigkeit: 35 km/h Technische Daten Video Full HD – 1920x1080 50p 10 fach Zoom, optisch Aktiver Bildstabilisator Technische Daten Foto Digitale Spiegelreflexkamera 24 Megapixel Jahrbuch Turnaround 2015 | 83 AUS DER PRAXIS TÜV SÜD Chemie Service hat für INEOS den bislang größten Anlagenstillstand am Kölner Standort begleitet. Von Oktober bis November 2013 ging dort eine hochkomplexe Krackeranlage zur Reinigung, Wartung und Prüfung außer Betrieb. Dafür waren täglich auch Sachverständige aus unterschiedlichen Fachgebieten in der Anlage unterwegs, um Komponenten und Bauteile zu prüfen. TÜV SÜD Chemie Service GmbH Alte Heerstraße, Geb. Da25 41538 Dormagen Tel.: +49 (0) 2133 / 51 - 5760 Fax: +49 (0) 2133 / 51 - 4614 Internet: www.tuev-sued.de/chemieservice Ansprechpartner Herausforderung Mammutprojekt Ein Investitionsvolumen von insgesamt 100 Millionen Euro mit einem Erneuerungsprogramm für Apparate, Kolonnen, Behälter und Rohrleitungssysteme sowie elektrische Sicherheitseinrichtungen und Hebezeuge – das ist der Rahmen eines Mammutprojektes, das in nur zwei Monaten abzuschließen war. Alle fünf Jahre steht ein vergleichbarer Stillstand bei der rund 15 ha großen Anlage an. Dort entstehen Basischemikalien wie Ethylen und Propylen aus dem Rohöldestillat Naphtha. Der Anlagenstillstand wird auch dafür genutzt, Einsparpotenziale und Effizienzgewinne bei der Produktion aufzuzeigen. Vorbereitend waren 75.000 Arbeitsstunden erforderlich, die einer detaillierten Planung dienten. Vom ersten Tag des Stillstands bis zur erfolgreichen Wiederinbetriebnahme wurde exakt festgelegt, in welcher Reihenfolge die Arbeiten zu erfolgen haben und die rund 1.000 prüfpflichtigen Komponenten zu begutachten sind. Umsetzung nach Fahrplan Maximale Sicherheit und Effizienz in allen Projektphasen ist oberstes Gebot für jeden Turnaround. Daher war die sorgfältige Vorbereitung entscheidend: Armaturen und Behälter wurden rechtzeitig getrennt und gereinigt, Mannlöcher freigelegt und geöffnet, eventuelle Reparaturen vorgenommen, Vorabuntersuchungen durchgeführt und Apparate für die Prüfungen vorbereitet. Die abschließende erfolgreiche Prüfung jedes einzelnen Bauteils wurde detailliert dokumentiert. Für eine funktionierende und rechtssichere Bearbeitung und Dokumentation der Prüfungen ge- 84 | Jahrbuch Turnaround 2015 hen die Experten von TÜV SÜD Chemie Service diese Liste vor Ort und anschließend noch einmal intern durch. Anhand modernster Prüfverfahren haben die Sachverständigen von TÜV SÜD Chemie Service zudem Wandstärken ermittelt oder die Güte innerer Oberflächen bewertet. Der Blick lag auf Korrosionsangriffen oder anderen potenziellen Schädigungen und etwaigen Konsequenzen daraus. Der Zustand anderer Bestandteile, etwa von Auflagerungen und Isolierungen, zählte ebenso dazu, wie die sachgerechte Ausführung notwendiger Reparaturen. Die zerstörungsfreie flächige Untersuchung mittels Ultraschall oder digitalem Röntgen lieferte hochauflösende Bilder von möglichen Inhomogenitäten. Anhand der Prüfberichte konnten gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um maximale Sicherheit mit wirtschaftlicher Instandhaltung zu verbinden. Der Reparaturumfang wurde jeweils genau festgelegt, notwendige Berechnungen durchgeführt und bis zur Abnahme begleitet. 100 % Termintreue bei 0 % Unfällen Nicht nur wurde der Wiederanfahrtermin für den Kracker gehalten, auch kam es während des gesamten Stillstands zu keinem einzigen Unfall. Innerhalb von zehn Tagen haben die Verantwortlichen die Anlage wieder hochgefahren. Die genaue Kenntnis des Krackers und die jahrelange Erfahrung mit Großstillständen haben Leistungen auf höchstem Qualitätsniveau aus einer Hand ermöglicht. TÜV SÜD Chemie Service hat so zu mehr Sicherheit und zum langfristigen Werterhalt der Anlage beigetragen. Dipl.-Ing. Klaus-Dieter Peschel Abteilungsleiter Plant Safety & Inspection E-Mail: klaus-dieter.peschel@ tuev-sued.de AUS DER PRAXIS Abbildung 1 – Reparaturmaßnahmen an der hochabrasiven Auskleidung (inkl. HexmeshTM-Verankerung) Abbildung 3 – Demontage der Reaktor-Kuppel Vom 2. Juni bis 4. Juli 2014 erfolgte die Generalinspektion der TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland (TRM). In dieser Zeit stand die Raffinerie still und sämtliche Arbeiten für die Prüfung mussten durchgeführt werden. Dies war eine Herausforderung für Mensch und Technik. Die hochkomplexen Abläufe, die monatelang im Voraus geplant wurden, die sehr hohen Sicherheitsstandards der Raffinerie und die vielen verschiedenen Gewerke, die koordiniert werden müssen, sind nur mit entsprechendem Enthusiasmus und Fachverständnis von allen Projektenbeteiligten zu bewerkstelligen. In dieser Zeit waren alle Gewerke mit bis zu 3.500 Monteuren aus 15 Nationen vertreten, die rund um die Uhr tätig waren. Unter anderem waren bis zu 80 Kräne im Einsatz. Die Züblin Chimney and Refractory GmbH übernahm die Inspektionen und Reparaturen sämtlicher Schornsteine sowie der FCC-Anlage (Fluid Catalytic Cracking), die das Herzstück Abbildung 2 – Blick in den Regenerator nach Kuppel-Demontage einer Raffinerie ist. Die größte Herausforderung war hierbei, nach einer Betriebszeit von sechs Jahren eine sichere Befundinspektion durchzuführen. Gemeinsam mit externen Fachleuten und dem Inspektionsteam der TRM als Spezialisten für diese Art von Equipments wurden sämtliche Bereiche der Anlage unter die Lupe genommen, Schäden dokumentiert, eine Reparaturprozedur erstellt und diese entsprechend dem straffen Zeitplan unter Berücksichtigung aller mitwirkenden Gewerke instandgesetzt. Das Über- und Nebeneinander-Arbeiten in sehr beengten Bereichen, die ständigen Anpassungen der Arbeitsrüstungen und der Transport des Bauschuttes und der Materialien stellten besondere Herausforderungen dar. Daher war die Koordination der Abfolge der Arbeiten im mehrschichtigen Betrieb sehr wichtig, die regelmäßig in verschiedenen Meetings besprochen und umgesetzt wurde. Durch genaue Vorgaben und Spezifikationen sind ausschließlich spezielle, hochabrasive und wärmedämmende Materialien sowie Verankerungen in Sonderlegierungen zulässig. Das gleichzeitige Wechseln von beiden Kuppeln (Reaktor + Regenerator) mit der entsprechenden Einbindung der Anbauteile (Cyklone) war im Terminplan der kritische Pfad. Bedingt durch die enormen Gewichte und Größe der einzelnen Bauteile sind solche Projekte die Höhepunkte eines Raffinerie-Turnarounds. Durch entsprechend gründliche Vorplanung, partnerschaftliches Zusammenarbeiten mit allen anderen Kontraktoren und den Raffineriemitarbeitern sowie der strikten Einhaltung der Sicherheitsstandards gelang es den Mitarbeitern der Züblin Chimney and Refractory GmbH alle Arbeiten unfallfrei und planmäßig abzuschließen. Züblin Chimney and Refractory GmbH Siegburger Str. 229a 50679 Köln Tel.: +49 (0) 221 / 824 - 2943 E-Mail: zcr-koeln@zueblin.de Standort Bremen Arsterdamm 72a 28277 Bremen Tel.: +49 (0) 421 / 1684 - 0 E-Mail: zcr-bremen@zueblin.de Standort Darmstadt Robert-Bosch-Str. 22 64293 Darmstadt Tel.: +49 (0) 6151 / 3303 - 622 E-Mail: zcr-rhein-main@zueblin.de Standort Schwedt/Oder PCK Raffinerie Gebäude H325 Passower Chaussee 111 16303 Schwedt/Oder Tel.: +49 (0) 3332 / 4619 - 10 E-Mail: zcr-schwedt@zueblin.de Standort Nürtingen Holzstraße 10 72622 Nürtingen Tel.: +49 (0) 7022 / 90475 - 0 E-Mail: zcr-sued@zueblin.de Ansprechpartner Rolf-Dieter Meyer Geschäftsführer Tel.: +49 (0) 3332 / 4619 - 10 E-Mail: zcr-schwedt@zueblin.de Jahrbuch Turnaround 2015 | 85 Innovative und Kostensparende Isolierlösungen Sie suchen nach widerstandsfähigen, kostensparenden Isolierungen in hoher Qualität für Wärme-, Kälteund Tiefkälteanwendungen? Sie wollen eine Brandschutzdämmung, die gleichzeitig Korrosion unterhalb der Isolierung vermeidet, im Erdreich oder auf Off-shore-Platformen eingesetzt werden kann? Sie wollen einen Hersteller, der 70 Jahre Erfahrungen in der Herstellung eines Dämmstoffs aufweisen kann und das Ansehen seiner Kunden schützt. FOAMGLAS® ist die Lösung! FOAMGLAS® hat sein Ansehen mit hochwertigen Anforderungen, höchste Qualität und Umweltverträglichkeit für Isoliersysteme erworben. FOAMGLAS®, mit seinen einzigartigen Eigenschaftkombinationen, macht sich zu einem überragenden Dämmstoff für Wärme-, Kälte- und Tiefkälteanwendungen. Unser Lieferumfang umfasst einen weiten Bereich vorgefertigter Formteile und werkseitig aufgebrachter Beschichtungen. Für weitere Informationen besuchen Sie unserer Homepage www.industry.foamglas.com/de oder schicken Sie eine Mail an info@foamglas.de Deutsche FOAMGLAS GmbH Pittsburgh Corning FIRMENPROFILE Dienstleister für Turnarounds im Portrait FIRMENPROFIL Bilfinger Maintenance GmbH Unternehmen Die Bilfinger Maintenance GmbH ist auf Instandhaltung und Anlagentechnik von Industrieanlagen spezialisiert. Als einer der wenigen Anbieter im Markt kann die Bilfinger Maintenance ihren national und international tätigen Kunden aus Chemie, Petrochemie und Pharma, Energiewirtschaft, Nahrungsmittel-, Entsorgungs- und artverwandter Prozessindustrie sowie deren Zulieferer Leistungen für den gesamten Lebenszyklus einer Anlage zur Verfügung stellen. Die Gesellschaft ist integrierter Bestandteil der Division Industrial Maintenance der Bilfinger SE sowie mit 30 Niederlassungen und über 2.200 Beschäftigten der größte Maintenance-Dienstleister in Deutschland. Das Leistungsversprechen des Unternehmens ist im Bilfinger Maintenance Concept, kurz BMC®, das exemplarisch für die Innovationsführerschaft im Industrieservice steht, beschrieben. BMC® dokumentiert und strukturiert das gebündelte Knowhow der Bilfinger Maintenance in einem umfassenden Kompendium und bildet in 16 Modulen mehr als 30 Methoden und Tools der Instandhaltung ab. Das Erfahrungswissen aus mehr als 400 bei Kunden umgesetzten Instandhaltungsanalysen und Optimierungsprojekten ist in das Konzept eingeflossen. Dank der Modularität des Konzepts können in der Umsetzung die Schwerpunkte auf spezifische Kundenanforderungen gelegt werden. Dies ermöglicht eine ganz neue Qualität der individuellen, an die Kundenbedürfnisse angepassten Kooperation. Leistungsspektrum Die Bilfinger Maintenance GmbH begleitet ihre Kunden über den gesamten Lebenszyklus einer Industrieanlage: Von der Machbarkeitsstudie, der Anlagenplanung, Errichtung und Inbetriebnahme über die Betriebsphase mit Anlagenoptimierung, Instandhaltung, Turnaround und Erweiterung bis hin zu Rückbau und Umnutzung. Im Bilfinger Unternehmensverbund kann das Unternehmen auf ein internationales Netzwerk von Spezialisten für alle Phasen im Lebenszyklus von Industrieanlagen zurückgreifen. Es erbringt seine Leistungen mit höchsten Ansprüchen an Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Qualität. 88 | Jahrbuch Turnaround 2015 Stärken und Spezialisierung Kontinuierliche Verbesserung Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) ist die Grundlage der Prozess- und Methodenkompetenz. Das Bilfinger Maintenance Concept sichert dabei den gleichen Standard in jeder Region sowie ein einheitliches, auf höchstem Niveau agierendes Sicherheits- und Qualitätsmanagement. Anlagenverfügbarkeit Die Bilfinger Maintenance GmbH bietet bedarfsgerechte Lösungen bis hin zu vertraglich vereinbarter Verfügbarkeit mit entsprechender Bonus/Malus-Vereinbarung. Kunden können neben stringenter Umsetzung die proaktive Weiterentwicklung ihrer Instandhaltungsprogramme im Rahmen ihrer Strategie erwarten. Flexibilität Die Bilfinger Maintenance Analyse-Tools sorgen für die laufende Überprüfung und Anpassung der Instandhaltungskonzepte. Die konsequente Anwendung des Regionalen Kooperationsmanagements – RKM® – ermöglicht die bedarfsgerechte Verfügbarkeit von Leistungen und Ressourcen. Konzerninterne überregionale Personalressourcen aus dem Netzwerk der Bilfinger Gesellschaften bedeuten für die Kunden Flexibilität und ermöglichen es ihnen, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Kosteneffizienz Bilfinger Maintenance vereinbart Einsparungen auf Grundlage ermittelter Einsparpotenziale mit jährlichen Zielvereinbarungen zum Budget. Durch die Implementierung bewährter SAP-Anwendungen und IT-Systeme sichert das Unternehmen die effiziente Steuerung und Kontrolle der Instandhaltung. Auswahl Projekte und Referenzen Die Turnaround-Aktivitäten von Bilfinger erstrecken sich auf eine Vielzahl von Märkten und Standorten in Europa, im Nahen und Mittleren Osten sowie Indien. In 2014 wurde beispielsweise unter maßgeblicher Beteiligung der Spezialisten der Bilfinger Maintenance GmbH die Generalinspektion der TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH am Chemiestandort Leuna umgesetzt. Die Leistungen aller beteiligten Bilfinger Unternehmen hatten dabei ein Volumen von mehr als zehn Millionen Euro. Die Bilfinger Maintenance GmbH wurde dabei für ihre konstant gute Sicherheitsarbeit als „Kontraktor des T & I 2014“ ausgezeichnet. Weitere Kunden, für die Stillstände umgesetzt werden, sind u. a. Bayer CropScience, Kuwait Petroleum Europoort, BASF, MiRo Karlsruhe, aber auch Kunden wie Neste Oil, ExxonMobil, BP und Borealis an jeweils mehreren europäischen Standorten. Bilfinger Maintenance GmbH Am Taubenfeld 21/1 69123 Heidelberg Tel.: +49 (0) 6221 / 9985 - 400 Fax: +49 (0) 6221 / 9985 - 402 E-Mail: info.bm@bilfinger.com Internet: www.bm.bilfinger.com Ansprechpartner Rainer Gross Leiter Bereich Turnaround Bilfinger Maintenance GmbH In den Leuna Werken, Gebäude 8642 06237 Leuna Tel.: +49 (0) 3461 / 43 - 2956 Fax: +49 (0) 3461 / 43 - 2701 E-Mail: rainer.gross@bilfinger.com Internet: www.bm.bilfinger.com Melden Sie sich an: www.tacook.de/MainDays2015 24. – 25. März 2015, Berlin MAINDAYS 2015 Smart Maintenance: Trends – Optimierungsansätze – neue Technologien PLUS: Intensiv-Workshop am 23. März 2015 PLUS: Verleihung des MAINTAINERS 2015 AKTUELLE PRAXISBERICHTE RUND UM MODERNES INSTANDHALTUNGSMANAGEMENT »» Formulieren einer Asset-Strategie und Ableiten der Leistungserbringung »» Big Data in Maintenance – was kommt, was ist jetzt schon möglich? »» Flexibilisierung: Ansätze für eine „atmende“ Instandhaltung »» 3D-Animation von komplexen MRO-Prozessen »» Einsatz mobiler Lösungen bei wiederkehrenden Prüfungen und bei der Zustandsbewertung »» Fremdvergabe: Mehr Transparenz, weniger Kontrollaufwand durch Einführung einer elektronischen Schnittstelle »» „Equipment Improvement“: Ursachenanalyse und Ausschöpfen von Verbesserungspotenzial »» Standardisierung von Rollen und Prozessen über Standorte hinweg »» Von der Wiege bis zur Bahre: IT-gestütztes, integriertes Asset Life Cycle Management »» Nutzung von KPIs – welche Kennzahlen sind als Basis für eine echte Wertschöpfungssteigerung geeignet? Fachbeiträge: Albstadtwerke AVG Köln BASF Bayer CropScience Bayernoil Bilfinger Daimler Deutz DSM Evonik Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt Fraunhofer IPK Infraserv Knapsack Marenco Swisshelicopter SAG SAP Stöbich Brandschutz T.A. Cook VESTOLIT Weidmüller Interface ZF Friedrichshafen u. v. m. FIRMENPROFIL Drägerwerk AG & Co. KGaA Unternehmen Dräger ist ein international führendes Unternehmen der Medizin- und Sicherheitstechnik. Das 1889 in Lübeck gegründete Familienunternehmen besteht in fünfter Generation und hat sich zu einem globalen börsennotierten Konzern entwickelt. Basis des langjährigen Erfolgs ist eine wertorientierte Unternehmenskultur mit vier kontinuierlich gepflegten Unternehmensstärken: ausgeprägte Kundennähe, kompetente Mitarbeiter, kontinuierliche Innovationen sowie exzellente Qualität. Dräger gemeinsam mit seinen Kunden maßgeschneiderte Lösungen wie komplette Brandübungsanlagen, Trainings konzepte und Schulungen. Leistungsspektrum Dräger bietet seinen Kunden u. a. Anästhesiearbeitsplätze, Beatmungsgeräte für die Intensiv- und Notfallmedizin, Patientenmonitoring sowie Geräte für die medizinische Versorgung von Frühchen und Neugeborenen. Mit Deckenversorgungseinheiten, IT-Lösungen für den OP und Gasmanagementsystemen steht das Unternehmen seinen Kunden im gesamten Krankenhaus zur Seite. Shutdown und Rental Management Das Dräger Shutdown & Rental Management vereint in einer speziell auf den Kunden zugeschnittenen Lösung Bausteine für einen sicheren und kostenoptimierten Stillstand. Das bereitgestellte Personal ist speziell für die Bedürfnisse eines Shutdowns ausgebildet und geschult. Von einzelnen Sicherungsposten bis hin zu einer kompletten Personalorganisation mit Führungsstruktur bietet Dräger alle Voraussetzungen für eine effektive Personalbereitstellung. Der große Pool an Mitarbeitern ermöglicht europaweit einen flexiblen Einsatz des Sicherheitspersonals. Gleichzeitig steht sämtliches sicherheitstechnisches Material zur Verfügung. Als Hersteller von Sicherheitstechnik kann Dräger speziell auf punktuelle Bedarfe reagieren. Servicemitarbeiter warten und reinigen das Material vor Ort in mobilen Atemschutz- und Messtechnikwerkstätten. Die Kombination aus Personal- und Materialbereitstellung zeichnet das Dräger Shutdown & Rental Management aus. Es ermöglicht so ein kundenspezifisches ganzheitliches Sicherheitsmanagement für den gesamten Stillstand. Feuerwehren, Rettungsdienste, Behörden und die Industrie vertrauen auf das ganzheitliche Gefahrenmanagement von Dräger, insbesondere für den Personen- und Anlagenschutz. Dazu gehören: Atemschutzausrüstungen, stationäre und mobile Gasmesssysteme, professionelle Tauchtechnik sowie Alkohol- und Drogenmessgeräte. Darüber hinaus entwickelt Dräger beschäftigt weltweit rund 12.000 Mitarbeiter und ist in über 190 Ländern der Erde vertreten. In mehr als 40 Ländern betreibt das Unternehmen Vertriebs- und Servicegesellschaften. Eigene Entwicklungs- und Produktionsstätten von Dräger gibt es in Deutschland, Großbritannien, Schweden, Südafrika, in den USA, Brasilien, Tschechien und China. „Technik für das Leben“ ist die Leitidee des Unternehmens. Ob im Operationsbereich, auf der Intensivstation, bei der Feuerwehr oder im Rettungsdienst: Dräger-Produkte schützen, unterstützen und retten Leben. 90 | Jahrbuch Turnaround 2015 Drägerwerk AG & Co. KGaA Moislinger Allee 53-55 23558 Lübeck Tel.: +49 (0) 451 / 882 - 0 Fax: +49 (0)451 / 882 - 2080 E-Mail: info@draeger.com Internet: www.draeger.com Ansprechpartner Dräger Shutdown & Rental Management Thielo Hammer Head of Product, Bid & Tender Management Shutdown & Rental Management Dräger Safety AG & Co. KGaA Kimplerstraße 284 47807 Krefeld Tel.: +49 (0) 2151 / 931 26 - 20 E-Mail: thielo.hammer@draeger.com FIRMENPROFIL EQIN EQIN GmbH Graf-Zeppelin-Straße 8 46149 Oberhausen Tel.: +49 (0) 208 / 88 26 50 0 Fax: +49 (0) 208 / 88 26 50 20 E-Mail: info_de@eqin.eu Internet: www.de.eqin.eu Geschäftsführung: Eelco van der Leij Gründungsjahr: 1996 Niederlassungen: Deutschland: Oberhausen, Wesseling, Ludwigshafen Niederlande: Alkmaar, Delfzijl, Elsloo, Emmen, Geleen, Groningen, Moerdijk, Pernis, Rotterdam, Sneek, VelsenNoord Unternehmen Mit rund 350 Mitarbeitern und 17 Niederlassungen in Deutschland, in den Niederlanden und in Belgien zählt EQIN zu den führenden Unternehmen auf dem Vermietungsmarkt. Die internationale Abdeckung bietet maximale Flexibilität und ist die Voraussetzung für eine professionelle, zuverlässige und sichere Projektabwicklung. EQIN handelt stets im Sinne seiner Kunden. Dieser Ansatz spiegelt sich auch in den Leitlinien des Unternehmens wider: Sicherheit, Respekt und Service. Im Juni 2014 wurde das Unternehmen von 2rent auf EQIN umfirmiert, wobei das Leistungsportfolio gleich geblieben ist. Leistungsspektrum Das Kerngeschäft von EQIN besteht aus der Vermietung von technischem Equipment an Unternehmen aus den Marktsegmenten Petrochemie/Chemie, Energiewirtschaft, Öl & Gas sowie Stahl- und Schiffbau. Dank eines eigenen Reparatur-, Wartungs- und Prüfungsdienstes wird das Equipment perfekt instandgehalten und nach den neuesten Normen regelmäßig geprüft. Damit können die hohen Anforderungen an Arbeitssicherheit und Qualität stets erfüllt werden. Darüber hinaus bietet EQIN Infrastrukturen und maßgeschneiderte Lösungen in den Bereichen Beleuchtung, Strom- und Luftversorgung bei Turnarounds und Neubauprojekten. Stärken und Spezialisierung für Turnarounds EQIN unterstützt Anlagenbetreiber und IndustrieserviceUnternehmen in den folgenden Bereichen der Stillstandsabwicklung: »» Schweißgeräte und -bedarf für alle Anforderungen »» ATEX-zertifizierte Gerätschaften für die Bereiche Beleuchtung und Stromversorgung für Arbeiten in explosionsgefährdeten Umgebungen »» Turnkey-Lösungen in Hinsicht auf Installation und Wartung von temporären Beleuchtungsanlagen, Druckluftund Stromversorgungssystemen (bei Bedarf mit Tankservice vor Ort) »» Kundenbetreuung von A bis Z bei Betriebsstillständen, Neu- und Umbauprojekten und Großreparaturen in industriellen Anlagen. Belgien: Antwerpen, Gent, Lüttich Zertifizierungen: ISO 9001:2008, ISO 14001:2009, OHSAS 18001:2007, SCC-Petrochemie 2008/5.1 Ansprechpartner Berthold Eickhoff Salesmanager/Vertriebsleiter Tel.: +49 (0) 208 / 88 26 50 11 E-Mail: berthold.eickhoff@eqin.eu Referenzen Zahlreiche Referenzen von namhaften Unternehmen machen EQIN zum zuverlässigen Partner. Durch die erfolgreiche Abwicklung verschiedener Projekte bei Auftraggebern wie Total, BP, Shell, Exxon, RWE, SABIC und in der bewährten Kooperation mit Kontraktoren wie Voith, Siemens, MAN, Alstom, GBT, WWV, Ebert Hera, IMO und vielen weiteren konnte EQIN seine Qualität stets unter Beweis stellen. Jahrbuch Turnaround 2015 | 91 FIRMENPROFIL Flowserve Service Center Ost Flowserve Service Center Ost NL der Flowserve Essen GmbH Auenallee 3 06237 Leuna OT Göhren Tel.: +49 (0) 34638 / 818 - 0 Fax: +49 (0) 34638 / 818 - 12 Internet: www.flowserve.com www.flowserve.de Ansprechpartner die Ventile anderer Hersteller. Zum Service gehört auch die umfassende Beratung der Kunden. Ventile werden nicht nur instandgesetzt, sondern zugleich auch optimiert. Stärken und Spezialisierungen für Turnarounds Die Leistungen des Flowserve Service Centers Ost beginnen bereits vor dem Stillstand. Die Identifizierung der notwendigen Arbeiten und Ersatzteile sowie die Bereitstellung der Standardverschleißteile erfolgen in der Vorbereitungsphase des Turnarounds. Unternehmen Das Flowserve Service Center Ost befindet sich im Herzen des Mitteldeutschen Chemiedreieckes innerhalb der Region Bitterfeld-Wolfen, Schkopau-Böhlen und Leuna. Weitere Flowserve Service Center befinden sich im Ruhrgebiet mit dem Standort Essen und in Stade in der Region Hamburg. Leistungsspektrum Die Kundenunternehmen in den Branchen Öl & Gas, Petrochemie, Chemie und Energie profitieren vom Wissen und den Erfahrungen des gesamten Flowserve-Konzerns. Jahrelange Erfahrungen beginnend mit der Auslegung von Ventilen und Armaturen über Fertigung und Instandhaltung gewährleisten eine sehr hohe Sicherheit für den Kunden. Die Flowserve Service Center arbeiten sehr eng mit den Herstellerwerken zusammen. Durch diese Zusammenarbeit können Einsparpotenziale, Optimierungen und Sonderlösungen für den Kunden sehr kurzfristig identifiziert und umgesetzt werden. Rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr steht das Flowserve Service Center Ost seinen Kunden zur Verfügung. Die Mitarbeiter sind praxisnah und vielseitig ausgebildet und reparieren nicht nur die Flowserve-Ventile sondern auch 92 | Jahrbuch Turnaround 2015 Standard- und befundabhängige Reparaturen sowie die Neulieferung von Armaturen und Komponenten in der Ausführungsphase der Stillstände stellen nur einige Punkte im Leistungsangebot dar. Die Flexibilität notwendiger Personalkapazitäten wird durch den Verbund der Service Center und der Flowserve-Werke sichergestellt. Lebenslaufakten reparierter und überholter Armaturen sorgen für Transparenz in der Leistungserbringung und ermöglichen den Kundenunternehmen die sichere Kostenplanung für die kommenden Turnarounds. Flowserve Service Center Ost Marco Schmidtke Tel.: +49 (0) 34638 / 818 - 12 Mobil: +49 (0) 152 / 906 24 89 E-Mail: MSchmidtke@Flowserve.com Flowserve Service Center Stade Frank Rupp Tel.: +49 (0) 4141 / 52 - 9767 Mobil: +49 (0) 152 / 08 67 54 72 E-Mail: FRupp@Flowserve.com Flowserve Service Center Essen Björn Wolters Tel.: +49 (0) 201 / 8919 - 673 Mobil: +49 (0) 172 / 146 73 94 E-Mail: BWolters@Flowserve.com FIRMENPROFIL Gruppe G+H ISOLIERUNG Gruppe G+H ISOLIERUNG Gruppe G+H ISOLIERUNG Bürgermeister-Grünzweig-Straße 1 67059 Ludwigshafen Tel.: +49 (0) 621 / 502 - 0 Fax: + 49 (0) 621 / 502 - 599 E-Mail: info@guh-gruppe.de Internet: www.guh-gruppe.de Installation individueller Isoliersysteme in der Shell Rheinland Raffinerie in Wesseling Unternehmen Die Gruppe G+H ISOLIERUNG ist einer der marktführenden Dienstleister für Wärme-/Kältedämmung, vorbeugenden Brandschutz, Schallschutz, Fassadentechnik sowie Klima- und Lüftungstechnik. Mit rund 50 Niederlassungen ist die Gruppe G+H ISOLIERUNG flächendeckend in Deutschland vertreten, ergänzt durch Tochtergesellschaften in West- und Osteuropa. Die von G+H angebotenen Dienstleistungen spielen besonders in Hinblick auf Kosteneinsparung sowie Arbeits- und Umweltschutz eine wichtige Rolle. Leistungsspektrum Hochwertige und innovative Isoliersysteme gewährleisten reibungslose Prozessabläufe und erhöhen die Produktivität der Anlagen. Neben den handelsüblichen Industrielösungen fertigt G+H daher auch Sonderlösungen für besonders wartungsintensive Anlagenteile an. Wärmedämmungen an Rohrleitungen, Behältern sowie Tank- und Kesselanlagen zählen neben Kälteisolierungen zu den wichtigsten Anwendungen. G+H kann auch große Projekte mit hohem Personalbedarf schnell und zuverlässig abwickeln. Auf diese Weise lassen sich Bauzeiten und Revisionsstillstände verkürzen. Eine optimale Isolierung trägt zudem zur Senkung der CO2-Emissionen und der Energiekosten bei. G+H ISOLIERUNG bietet seinen Kunden außerdem ein breites Spektrum an vorbeugenden Brandschutzlösungen – zum Beispiel Spritzbrandschutz, Brandschutz an Elektroanlagen, Rohrdurchführungen und notwendigen Fluren und Treppenhäusern –, die besonders in sensiblen Umgebungen die Ausbreitung von Feuer und Rauchgas verhindern. Auch an Ansprechpartner Jörg Meyer Leiter Kommunikation und Marketing Tel.: +49 (0) 621 / 502 - 0 E-Mail: info@guh-gruppe.de beengten Stellen können die Lösungen von G+H problemlos angebracht werden und gewährleisten zuverlässigen Schutz. Referenzen Die Gruppe G+H ISOLIERUNG war seit seiner Gründung als rechtlich selbstständige Gesellschaft im Jahre 1976 bereits für zahlreiche namhafte Unternehmen tätig und hat sich als zuverlässiger Partner in Turnarounds, Anlagenstillständen und Revisionen bewährt. Ein aktuelles Großprojekt ist z. B. das Trianel Steinkohlekraftwerk in Lünen bei Dortmund gewesen. Dort dämmte die Gruppe G+H ISOLIERUNG in kürzester Zeit in einer ARGE mit BIS OKI Isoliertechnik rund 100.000 m2 einer Großkesselanlage (Kessel, Kanäle und E-Filter) sowie 25 km Rohrleitungen. Auch das Kernkraftwerk Isar 2, einer der weltweit ertragreichsten Reaktoren, zählt zu den Kunden. Hier installierte die Unternehmensgruppe de- und remontierbare Isolierkassetten an den Frischdampf-Sicherheits-Armaturenstationen und führte alle anfallenden Brandschutzarbeiten durch. Die Isolierarbeiten sorgen seitdem für eine höhere Energieeffizienz und einen geringeren Schadstoffausstoß durch die Anlagenteile. Im Zuge des Turnarounds im Werk Wesseling der Shell Rheinland Raffinerie, der zu seiner Zeit der größte in Europa war, verantwortete das G+H Tochterunternehmen Wrede & Niedecken zudem die umfassenden Isolierarbeiten an Rohrleitungen und Apparaten. Das Dämmsystem wurde speziell auf die besonderen Anforderungen und Gegebenheiten der Raffinerie angepasst. So lassen sich hohe Isolierwerte erzielen. Jahrbuch Turnaround 2015 | 93 FIRMENPROFIL JNW CleaningSolutions GmbH JNW CleaningSolutions GmbH Harpener Heide 14 44805 Bochum Tel.: +49 (0) 234 / 338 308 - 0 Fax: +49 (0) 234 / 338 308 - 17 E-Mail: info@jnw-cs.de Internet: www.jnw-cs.de Abbildung 1 – Reinigungschassis mit Düsenstock für Luftkühler Abbildung 2 – Reinigungsservice am Flachkühler Unternehmen JNW CleaningSolutions kann auf eine 83-jährige Tradition zurückblicken und ist der führende Anbieter im Reinigungsservice und der Lieferung von kompletten Reinigungsanlagen für Wärmetauscher. Davon zeugen die mehr als 150.000 geleisteten Stunden im Reinigungsservice als auch die mehr als 2.600 weltweit gelieferten Reinigungschassis. Erfahrung, die sich für die Kundenunternehmen auszahlt. Von seinem Standort in Bochum, mit Tochtergesellschaften in Frankreich und Italien und in Zusammenarbeit mit Partnern in weiteren europäischen Ländern bietet das Unternehmen seinen Kunden einen in Europa nahezu flächendeckenden Reinigungsservice an. Umsetzung von Turnarounds entscheidend. So kann bei der von JNW CleaningsSolutions verwendeten Technologie der Innenrohreinigung auf den zeitintensiven Ausbau der Wärmetauscher-Rohrbündel verzichtet werden. Bei den stets zeitkritischen Umbauten und Stillständen stellt diese Technologie einen signifikanten Vorteil dar. Leistungsspektrum Mit seinen mobilen Reinigungsanlagen und Teams bietet der Dienstleister im Bereich Reinigungsservice die Innenreinigung von Rohrbündelwärmetauschern und Kondensatorblöcken sowie die Reinigung unterschiedlichster luftgekühlter Wärmetauscher an, z. B.: Luftkondensationsanlagen (ACC) | Flachkühler, saugende und drückende Anordnung | V-Bauten | Hybridkühltürme | Naturzug-Trockenkühltürme | Hexa-Cooler. Der Leistungsumfang im Bereich Reinigungsanlagen umfasst die: »» Entwicklung, »» Konstruktion, »» Fertigung, »» Lieferung und »» Montage von schlüsselfertigen Anlagen für die zuvor genannten luftgekühlten Wärmetauschertypen. Stärken und Spezialisierung für Turnarounds Technologie und Erfahrung ist auch bei der Planung und 94 | Jahrbuch Turnaround 2015 Bei der Reinigung von luftgekühlten Wärmetauschern kann auf den Stillstand des Wärmetauschers verzichtet werden und die Reinigung kann online durchführt werden, da nur einzelne Segmente des Kühlers abgeschaltet werden. Die Leistung des Kühlers bleibt weitestgehend erhalten, sodass der Produktionsprozess der Anlagen nicht unterbrochen wird. Dies bedeutet für die Kunden mehr Output und höheren Profit. Beispiel für erfolgreiche Maßnahme im Turnaround Kunde: RWE Power AG Art der Reinigung: Rohrinnenreinigung mit JNW ITC-Reinigungssystem Verschmutzung: mit Schlamm, Ästen, Kalk, Reinigungskugeln und Kunststoffteilen Leistungsumfang: Kondensator mit ca. 23.400 Rohren Durchmesser: 23,0x1,0 bzw. 1,5 mm Innendurchmesser: 21 bzw. 22 mm Länge: 9300 mm Material: CuZn28SnF33 Ausführung: 10 Tage im Stillstand Branchen Chemie | Petrochemie | Kraftwerke | Müllverbrennungsanlagen | Geothermieanlagen | Stahlindustrie Referenzen (Auszug) Aliseca, BASF, Bayer, Evonik, ExxonMobil, Ineos, RWE, Shell, E.ON, Lanxess, ArcelorMittal, ThyssenKrupp Weitere Servicestandorte Frankreich, Italien, Kuwait, Südafrika, Großbritannien Ansprechpartner Oliver Buchholz Tel.: +49 (0) 234 / 338 308 - 19 Fax: +49 (0) 234 / 338 308 - 17 E-Mail: buchholz@jnw-cs.de Gemeinsam. Einfach. Besser. » » » » » Projektmanagement Contract Management Scope Management Planning & Scheduling Management Operations/Execution Management T/ANGO ist ein unabhängiger Projektmanagement-Dienstleister für professionelles Stillstands- und Revisionsmanagement. Wir verstärken oder ergänzen Ihre internen Projektmanagement-Ressourcen, aber übernehmen auch das komplette Management. www.tar-experts.de TURNAROUND MANAGEMENT GROUP FIRMENPROFIL KRESTA industries Leistungsspektrum KRESTA industries hat sich auf folgende Bereiche spezialisiert: »» Shutdowns, Turnarounds und Maintenance »» Verfahrenstechnik »» Engineering »» Stahlbau »» Rohrleitungsbau »» Maschinen- und Aggregatebau »» Behälter- und Apparatebau. Unternehmen Das Familienunternehmen KRESTA industries ist mit den strategischen Geschäftsfeldern breit aufgestellt und auf industrielle Anlagen fokussiert: »» Papier- und Zellstoffindustrie »» Petrochemische und Chemische Industrie »» Holzindustrie »» Umwelttechnologie »» Metallindustrie »» Energieerzeugung »» Lebensmittelindustrie. Mehr als 1.000 Mitarbeiter an 40 verschiedenen Standorten in Europa sowie umfangreiche Erfahrung in internationalen Projekten machen KRESTA industries zu einem verlässlichen Partner im komplexen Industrieanlagenbau und Industrieservice weltweit. Unternehmensgruppe In den acht Einzelgesellschaften ist ein umfangreiches Knowhow in allen Bereichen des Anlagenbaus angesiedelt: »» KRESTA Anlagenbau GesmbH Nfg & Co KG in St. Andrä (A) »» PAMA GmbH in Freiberg (D) »» KRESTA Paper GmbH in St. Pölten (A) »» KWE Stahl- und Industriebau GmbH & Co. KG in Wesseling und KWE Ludwigshafen Stahl- und Industriebau GmbH (D) »» EICKHOFF Industrie-Anlagenbau und Montagen GmbH in Mülheim an der Ruhr (D) »» Buss ChemTech AG in Pratteln (CH) »» KRESTA MM d.o.o. in Sarajevo (BIH) »» Triplan AG in Bad Soden (D). 96 | Jahrbuch Turnaround 2015 KRESTA industries ist ein zuverlässiger Lifecycle-Partner, denn das Unternehmen bietet seinen Kunden durch die Synergien aus der Unternehmensgruppe umfassende Leistungen für alle Phasen im Lebenszyklus von Anlagen: »» R&D, Qualifizierung »» Beratung und Konzept »» Process und Basic Engineering »» Detail Engineering »» Produktion »» Logistik »» Montage und Installation »» Service und Wartung »» Refit und Re-Engineering. Der Vorteil für den Kunden liegt in der schnittstellenfreien Auftragsabwicklung, wodurch eine umfassende Betreuung aus einer Hand garantiert ist. Im Bereich Anlagenbau liefert KRESTA industries sowohl Teilanlagen als auch komplette Turnkey-Lösungen. Stärken und Spezialisierung für Turnarounds Die Triplan AG als Teil der KRESTA industries-Unternehmensgruppe entwickelt individuelle Stillstandskonzepte auf höchstem Sicherheits- und Qualitätsniveau. Das verbundene Unternehmen KWE führt Teil- und Komplettstillstände durch. Die Sicherstellung von Arbeitssicherheit, Qualität sowie Termintreue haben dabei höchste Priorität. Referenzen Seit 28 Jahren Firmengeschichte sind mehr als 100 zufriedene Stammkunden Teil des Erfolgs von KRESTA industries. Auf allen Kontinenten in über 60 Ländern weltweit wurden komplexe und individuelle zugeschnittene Industrieanlagen erstellt. Renommierte Kunden wie BASF, Bayer, Evonik, Ineos, InfraServ, Lyondell Basell, Shell haben in den letzten Jahrzehnten erfolgreich auf das Know-how der KRESTA industries-Unternehmensgruppe zugegriffen. KRESTA industries Krestastr. 1 9433 St. Andrä Österreich Tel.: +43 4358 / 3811 Fax: +43 4358 / 3811 - 199 E-Mail: info@kresta.at Internet: www.kresta-industries.com Geschäftsführung: Franz Kreuzer, CEO Mitarbeiter: 1.050 Messebeteiligungen: ACHEMA (Frankfurt), LIGNA (Hannover), Zellcheming (Frankfurt) Ansprechpartner Kurt Knauder Leitung Vertrieb KRESTA industries Tel.: +43 4358 / 3811 - 222 E-Mail: kurt.knauder@kresta.at Iris Müller-Grabmüller Pressesprecherin KRESTA industries Tel.: +43 4358 / 3811 - 267 E-Mail: iris.mueller-grabmueller@ kresta-industries.com FIRMENPROFIL Mammoet Deutschland GmbH Mammoet Deutschland GmbH Am Haupttor/Bau 3737 06237 Leuna Tel.: +49 (0) 3461 / 43 26 81 Fax:+49 (0) 3461 / 43 26 88 E-Mail: leuna@mammoet.com Internet: www.mammoet.com Unternehmen Mammoet ist als Spezialist für den Transport und das Heben von schweren Lasten führend auf dem Weltmarkt. Die Firma unterstützt ihre Kunden, um Bauvorhaben effizient zu gestalten und somit die Inbetriebsetzung der Anlagen zu optimieren. Mehr als 5.000 hoch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter mit jahrelanger Erfahrung arbeiten weltweit an der Erstellung und Umsetzung innovativer Lösungen und Konzepte. Als eigenständige Tochter ist die Mammoet Deutschland GmbH mit mehr als 180 Mitarbeitern an fünf Standorten mit Hauptsitz in Leuna tätig. Leistungsspektrum Als Servicedienstleister ist Mammoet auf Projekte in der (petro-)chemischen Industrie, im Bergbau, im zivilen Anlagenbau, im Kraftwerksbau sowie im Offshore Bereich fokussiert. Mammoet bietet seinen Kunden ein Gesamtleistungskonzept: »» Schwerhübe und Schwertransporte, »» Hebe- und Transportleistungen, »» Plant Turnaround & Shutdown Management, »» Modultransporte und deren Installation, »» Turn-Key-Projekte und Equipmentmontage, »» Factory-to-Foundation Logistik, »» Rückbau von bestehenden Anlagen, »» Engineering und Vorplanung, »» Projekt- und Bauleitung und »» Herstellung von Spezialkonstruktionen. Das Leistungsspektrum erstreckt sich von einzelnen Hebeleistungen und Spezialtransporten bis hin zu komplexen Gesamtlösungen im Rahmen von Shutdowns und Montagearbeiten in Turn-Key-Projekten. Das Personal und die Technik sind deutschlandweit und in ganz Europa tätig. Die Arbeit von Mammoet zeichnet sich durch Dynamik und Teamleistung aus. Die Unternehmensphilosophie schließt folgende Leitmotive ein: »» Identifikation mit der Arbeit und dem Unternehmen, »» Erreichen gemeinsamer Ziele, »» Teamarbeit, »» gegenseitige Rücksichtnahme und Vorsicht, »» Übernahme von Verantwortung. Stärken und Spezialisierung für Turnarounds Mammoet stellt Sicherheit und Qualität immer in den Mittelpunkt der Planung und Realisierung aller Arbeiten. Das hohe Bewusstsein hierfür wird durch Schulungen und Weiterqualifizierungen sichergestellt. Mammoet stellt darüber hinaus den Faktor Zeit in den Fokus aller Aktivitäten. Die Mitarbeiter verfügen über eine umfassende und langjährige Erfahrung im Einsatz von unterschiedlichen Transport-, Hebe- und Montagetechnologien. In enger Kooperation mit dem Kunden und den beteiligten Kontraktoren werden ganzheitliche Konzepte und Strategien entwickelt. Dabei legt Mammoet sehr viel Wert auf die Einbeziehung der lokalen Rahmenkontraktoren. So können bestehende Erfahrungen und Kenntnisse genutzt und für eine effiziente Ausführung der Arbeiten gebündelt werden. Eine frühzeitige Einbindung von Mammoet in einen gemeinsamen Planungsprozess erschließt dabei neue Lösungswege. Mit smarten und professionellen Lösungen können Endtermine vorverlegt, Anfahrzeiten verkürzt und somit Kosten für den Endkunden reduziert werden. Referenzen Seit mehr als 20 Jahren ist Mammoet als Rahmenkontraktor oder als Stillstandskontraktor für Kunden wie die TOTAL, DOW, BASF, MIRO, Conoco Phillips und Basell in Deutschland tätig. In der TOTAL Raffinerie Leuna fand zwischen Mai und Juli 2014 ein Großstillstand statt. Mammoet wurde im Rahmen dieses Stillstandes mit der Erstellung und Realisierung eines Konzeptes für alle Hebeleistungen beauftragt. Darüber hinaus wurde die interne und externe Transportlogistik durch Mammoet ausgeführt. Hierfür kamen 85 Krane, 12 LKW, 24 SPMT Achslinien und sechs Gabelstapler zum Einsatz. Die Arbeiten umfassten ebenfalls Demontage- und Remontageleistungen. Hierfür kam die Equipmentmontageabteilung der Firma Mammoet sowie spezielle Schlitt- und Hebesysteme zum Einsatz. Geschäftsführung: Jens Krawczynski Sander Splinter Mitarbeiter: Über 5.000 weltweit Standorte: In über 40 Ländern Niederlassungen Deutschland: Niederlassung Ludwigshafen BASF Ludwigshafen SE Carl-Bosch-Straße 38/Bau W230F 67056 Ludwigshafen Tel.: +49 (0) 151 / 14 71 39 03 Fax: +49 (0) 621 / 64 73 03 13 Niederlassung Bitterfeld Chemiepark Bitterfeld-Wolfen AREAL E, Kunststoffstraße 06749 Bitterfeld-Wolfen Tel.: +49 (0) 3493 / 72 974 Fax: +49 (0) 3493 / 72 976 Niederlassung Nünchritz Wacker Chemie AG Friedrich-von-Heyden-Platz 1 01612 Nünchritz Tel.: +49 (0) 35265 / 72 098 Fax: +49 (0) 35265 / 72 099 Niederlassung Flensburg Lise-Meitner-Strasse 19 D-24941 Flensburg Tel.: +49 (0) 461 / 31 34 30 Fax: +49 (0) 461 / 31 34 314 Ansprechpartner Christoph Koschel Tel.: +49 (0) 3461 / 432681 Mobil: +49 (0) 151 / 17118941 E-Mail: christoph.koschel@ mammoet.com Jahrbuch Turnaround 2015 | 97 FIRMENPROFIL Nietiedt Gruppe Unternehmen Aus dem ursprünglichen Wilhelmshavener Malerbetrieb ist in fast acht Jahrzehnten kontinuierlicher Innovation eine Firmengruppe entstanden, die ein einzigartiges Spektrum von Leistungen auf dem Gebiet der Gerüstbau- und Oberflächentechnik anbieten kann. Ein Netz von Niederlassungen repräsentiert das Portfolio der Firmengruppe – bis weit über Deutschlands Grenzen hinaus. Die operativen Tochtergesellschaften arbeiten unter dem Dach der Holdinggesellschaft Nietiedt Verwaltungs-GmbH – die Nietiedt Gerüstbau GmbH und die Nietiedt GmbH Oberflächentechnik und Malerbetriebe. Letztere teilt sich organisatorisch in die operativen Einheiten Oberflächentechnik (industrielle Dienstleistungen), Malerbetriebe sowie Dämmtechnik und Putz auf. Leistungsspektrum Gerüstbau »» Gerüstbau aller Bauarten »» Wetterschutzdächer und Einhausungen »» Dachfanggerüste »» Hängegerüste »» Schwerlasttürme »» Höhenzugangstechnik Oberflächentechnik »» Industrielle Beschichtungen »» Wand-, Decken- und Bodenbeschichtungen »» Betoninstandsetzung, Spritzbeton, Betonreprofilierung »» Industriereinigung »» Korrosionsschutz »» Spritzfolien und Flüssigkunststoffe »» Tankinnenbeschichtungen (auch im Lebensmittelbereich) »» Inspektionen, Überwachung »» Umhüllung von Rohren im Erdbereich »» Brandschutz »» Kathodenschutz Stärken und Spezialisierungen für Turnarounds Die Nietiedt Gruppe zeigt durch die besonderen Synergien zwischen den einzelnen Sparten Gerüstbau und Oberflächentechnik hohe Kompetenzen im Bereich Raffinerien und Kraftwerke sowie im Hafen- und Werftenbereich. Von der Einrüstung bis zur ständigen Wartung und Instandhaltung arbeiten Nietiedt-Teams auf zahlreichen bundesdeutschen und internationalen Anlagen – auch mit ständigen Betriebsstätten auf den Werksgeländen. Die jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit Großprojekten, die sehr hohen Kapazitäten nicht nur im Material-, sondern auch im personellen Sektor und das zerti- 98 | Jahrbuch Turnaround 2015 fizierte interne Projekt- und Qualitätsmanagement machen die Gruppe zu einem der großen deutschen Dienstleister bei Revisionen und Instandhaltungen – auch bei großen Projekten. Referenzen Energiewirtschaft / Raffinerie »» Vattenfall Hamburg (Gerüstbau) »» BP Emsland (Korrosionsschutz, Gerüstbau) »» e.on-Gruppe (Gerüstbau, Korrosionsschutz, Betonschutz) »» EWE AG (Gerüstbau) »» NordWestOelleitung (Betonschutz, Korrosionsschutz, Gerüstbau) »» Hitachi Power Europe (Gerüstbau im Kraftwerksbau) »» Wintershall (Gerüstbau) »» IVG Caverns (Gerüstbau, Beton- und Korrosionsschutz) »» H&R AG »» Holborn, Hamburg »» GDF SUEZ, Wilhelmshaven Hafenwirtschaft / Werften / Verkehr »» Lürssen-Gruppe (Gerüstbau) »» Jade-Weser-Port (Gerüstbau, Korrosionsschutz) »» Blohm und Voss Repair (Industriereinigung, Gerüstbau) »» Volkswagen AG (Gerüstbau, Beton- und Korrosionsschutz, Malerarbeiten) »» Premium Aerotec (Gerüstbau) Chemische / Papier-Industrie »» Ineos Vinyls Deutschland (Korrosionsschutz) »» Kronos Titan (Gerüstbau) »» UPM Kymmene (u. a. Korrosionsschutz, Betonschutz) »» Sappi (Gerüstbau) Öffentliche Auftraggeber »» Elbphilharmonie Hamburg (Gerüstbau) »» Börse Frankfurt (Gerüstbau) »» Staatliches Baumanagement »» Deutsche Marine Nietiedt Gruppe Zum Ölhafen 6 26384 Wilhelmshaven Tel.: +49 (0) 4421 / 30 04 - 00 Fax: +49 (0) 4421 / 30 04 - 0100 E-Mail: info@nietiedt.com Internet: www.nietiedt.com Mitarbeiter: ca. 850 Personen (saisonal abhängig); 45 Auszubildende; 90 kaufmänn. und techn. Angestellte; 360 Facharbeiter; 350 Mitarbeiter über Zeitarbeits- und Partnerfirmen (saisonal schwankend) Fuhrpark: über 180 Betriebsfahrzeuge Zertifizierungen: SCCP-Zertifikat (2011); Zertifikat DIN EN ISO 9001: 2008; Zertifikat DIN EN ISO 14001: 2009; Zertifikat über die Fachbetriebs qualifikation nach § 19L WHG; Zertifiziert für Korrosionsschutzarbeiten nach DIN EN 1090; Zertifikat OHSAS 18001:2007 Ansprechpartner Tom Nietiedt Hauptgesellschafter und Geschäftsführer Tel.: +49 (0) 44 21 / 30 04 - 300 Holger Budroweit Geschäftsführer Nietiedt Gerüstbau GmbH Tel.: +49 (0) 44 21 / 30 04 - 200 Matthias Bernhard Betriebsleiter Oberflächentechnik Tel.: +49 (0) 44 21 / 30 04 - 300 FIRMENPROFIL PDM Plant Management Services GmbH Unternehmen Die Unternehmensberatung hat sich innerhalb der Consultingund Engineering-Branche auf die Steigerung der Anlagen-Performance kapitalintensiver Produktionsbetriebe spezialisiert. Zu den Kunden zählen mittelgroße und große international tätige Unternehmen in den Benelux-Ländern und in Deutschland. Über seine Kunden ist das Unternehmen auch in anderen Teilen der Welt aktiv. Leistungsspektrum Das Dienstleistungsportfolio umfasst die folgenden Bereiche: »» Maintenance & Manufacturing »» Stillstands- und Asset Management-Beratung »» Engineering-, Konstruktions- und Projektmanagement »» Performance Improvement & Change Management. Die PDM Plant Management Services GmbH setzt sich hundertprozentig für die Wünsche ihrer Kunden ein. Die Ergebnisse ihrer Arbeit müssen nicht nur messbar, sondern vor allem von Dauer sein. Mit viel Engagement und Einsatz bereiten die erfahrenen PDM-Teams Empfehlungen vor und setzen diese dauerhaft um. Dabei arbeiten sie stets eng mit den Mitarbeitern des Kunden zusammen. In einer Atmosphäre von gegenseitigem Vertrauen, Verständnis und Respekt werden so gemeinsam nachhaltige, dauerhafte und optimale Lösungen entwickelt. Stärken und Spezialisierungen für Turnarounds Bei der Abstellung von Anlagen spielen Aspekte wie die Einhaltung von Umwelt- und Sicherheitsvorschriften, die Minimierung von Produktionsausfällen, die Verbesserung der Anlagenverwaltung und die Verlängerung oder Verkürzung von Intervallen eine entscheidende Rolle. Das erfordert ein effektives Shutdown und Contractor Management, denn die Ausfallrisiken sind hoch. Die Unternehmen widmen deshalb diesen Aspekten immer mehr Aufmerksamkeit, sodass die Nachfrage nach effektiver Beratung und Projektmanagement sowie ITUnterstützung (z. B. Roser Consys) größer wird. Die PDM Plant Management Services GmbH hat sich auf die folgenden Themen spezialisiert: »» Verbesserung der Prozesseffizienz und des Informationsmanagements »» Benchmarking, Durchführung von strategischen Analysen, Integritäts- und Sicherheitsstudien »» Management von Scoping, Vorbereitung, Planung und Kostenkontrolle »» Projektmanagement, Construction und Contractor Management. PDM Plant Management Services GmbH Fritz-Vomfelde-Straße 8 40547 Düsseldorf Tel.: +31 43 / 358 64 00 Internet: www.pdm-group.com Anhand eigener Methoden in den Bereichen strategisches Management, Shutdown Assessment, Management Reviews, Process Mapping und Cold Eyes Reviews werden Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt und/oder das Management und die Informationsstruktur aufgestellt. Dabei werden Techniken wie Scope Performance Management, Readiness Reviews, Analysen zur Arbeitssicherheit, Risk Based Inspections und Shutdown-Evaluierungen eingesetzt. Anschließend werden die mit Hilfe von Übersichtsmodellen und Stillstandsfaktoren ermittelten Verbesserungsmaßnahmen implementiert und verankert. Die Mitarbeiter der Kundenunternehmen erhalten das erforderliche Training und Coaching. Das Projektmanagement wird gemeinsam mit den Kunden durchgeführt. Projekte und Referenzen Zu den Kunden zählen u. a. Akzo Nobel, BASF, Bayer, BP, Borealis, TATA Steel Europe, IBR Gunvor, DSM, Esso, Heineken, Huntsman, Lyondell, Q8, Sabic Europetrochemicals, Shell und Total. Zwei Kundenunternehmen aus den Branchen Öl & Gas und Chemie sollen hier zu Wort kommen: »» “PDM has helped us significantly with the Turnaround optimization, and we benefitted through their expertise and methodology in Turnaround optimization processes.” (Bart Verjans, Operational Excellence Director, Tessenderlo Group) »» “PDM helped us significantly with alignment of the turnaround optimization processes. Because of the practical approach of PDM, buy-in of the people on the floor resulted in meeting all the defined objectives.” (Marcel Mazenauer, Refinery Manager, IBR – Gunvor) Standorte: Wesseling (D), Maastricht (NL), Eindhoven (NL), Rotterdam (NL) und Antwerpen (BE) Geschäftsführung: Hubert Mesterom (Geschäftsführer), Walter Mesterom (Kaufmännischer Geschäftsführer) Mitarbeiter: 180 Umsatz: 22 Mio. Euro Gründungsjahr: 1971 Ansprechpartner Walter Mesterom Kaufmännischer Geschäftsführer Cheyenne Dix Marketing Tel.: +31 43 / 358 64 00 E-Mail: cheyenne.dix@pdm-group.com Jahrbuch Turnaround 2015 | 99 FIRMENPROFIL PELZ GmbH & Co. KG Unternehmen Seit über 25 Jahren ist PELZ Quality Control ein unabhängiges Dienstleistungsunternehmen auf dem Gebiet der Werkstoffprüfung und Qualitätssicherung. Von den Standorten in Moers, Recklinghausen und Köln-Wesseling aus ist das akkreditierte und zertifizierte Unternehmen im Inland sowie im benachbarten Ausland in den Industriebereichen Chemie & Petrochemie, Energiewirtschaft, Mobilität und Anlagenbau tätig. Als Teil der PELZ Gruppe bietet PELZ Quality Control effiziente und flexible Prüflösungen im Bereich von geplanten wie ungeplanten Stillständen und Neubauprojekten. Leistungsspektrum Die PELZ Quality Control bietet ihren Kunden folgende Leistungen: »» Qualitätskontrollen, Inspektionen und zerstörungsfreie Werkstoffprüfungen für laufende Anlagen, bei Anlagenrevisionen und Neubau-Großprojekten »» Bauüberwachung und Prüfaufsicht »» ZFP-Projektmanagement »» Europaweite Prüfungen mit Labor- und Einsatzfahrzeugen »» Weltweite Abnahmen/Expediting durch Prüftechniker, Prüf- oder Schweißexperten »» Zerstörungsfreie Prüfungen »» RT, DR, UT, MT, PT, VT, HT, LT, ET, PMI »» Cladding-Schichtdickenmessungen »» Rauhigkeitsmessungen »» Zerstörende Prüfungen. Stärken und Spezialisierung für Turnarounds Als mittelständischer Prüfdienstleister mit langjähriger Erfahrung ist PELZ Quality Control ein verlässlicher Partner für alle vor und während eines Shutdowns und Turnarounds anfallenden Prüfaufgaben. Das breite Spektrum an Prüftechniken ermöglicht dabei, Schwachstellen an hoch beanspruchten Bauteilen rechtzeitig aufzuspüren und somit den sicheren und wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen zu gewährleisten. 100 | Jahrbuch Turnaround 2015 Dabei werden fortschrittliche Methoden und modernste Prüfgeräte eingesetzt. Mittels digitaler Radiographie oder Phased Array-Ultraschallprüfung werden kritische Schweißverbindungen überprüft, Gussstücke kontrolliert oder Korrosionsmessungen an isolierten Leitungen durchgeführt. Neben der Magnetpulverprüfung und der Eindringprüfung zur Aufdeckung von Oberflächenfehlern kommen visuelle Inspektionen und Videoendoskopie zur Kontrolle der inneren Beschaffenheit wichtiger Komponenten wie zum Beispiel Behältern oder Rohrleitungen zum Einsatz. Zur Kontrolle der eingesetzten Materialien werden Materialverwechslungsprüfung (PMI) mit RFA- und OES-Analysatoren und die ReplicaTechnik angewandt. In der PELZ Gruppe unterstützt die ANERGA GmbH zusätzlich als kompetenter Personaldienstleister mit einem Personalstamm aus Facharbeitern aus den Bereichen Schweißen, Montage und Qualitätssicherung die Aktivitäten der am Turnaround beteiligten Firmen. Auswahl Projekte und Referenzen Turnarounds erfordern viel Erfahrung, ausreichende Kapazitäten, eine effiziente und flexible Koordination im Rahmen der ZFP-Prüfplanung und ein ausgereiftes Sicherheitskonzept. All dies konnte PELZ Quality Control z. B. während des Turnarounds der INEOS Köln im Herbst 2013 unter Beweis stellen. Weitere wiederkehrende Aktivitäten erfolgen an verschiedenen Kraftwerks- und Chemiestandorten in Deutschland und in den Benelux-Ländern: »» DOW Deutschland: Stade »» AVEA: Leverkusen »» IHKW: Andernach »» EON: Scholven, Datteln, Heyden, Maasvlakte, Hameln »» RWE: Hamm, Herdecke »» STEAG: Walsum, Voerde »» MHB: Hamm »» AMK: Iserlohn »» HKW: Merkenich, Hagen-Kabel »» Chemiepark Knapsack-Hürth. PELZ GmbH & Co.KG Qualitätssicherung Werkstoffprüfung Carl-Zeiss Str. 37 47445 Moers Tel.: +49 (0) 2841 / 16940 - 40 Fax: +49 (0) 2841 / 16940 - 49 Internet: www.pelz.de E-Mail: info@pelz.de Geschäftsführender Gesellschafter Gordon Pelz Standorte Moers Recklinghausen Köln-Wesseling Branchen Kraftwerkstechnik, Chemie, Petrochemie, Maschinen- und Anlagenbau, Metall- und Elektroindustrie, Luftfahrt, Schweißtechnik, Mobilität Mitgliedschaften und Mitarbeit VGB DGZFP F-GZP Akkreditierungen DIN EN ISO/IEC 17025:2005 SCC** Ansprechpartner Gordon Pelz Geschäftsführer Tel.: +49 (0) 2841 / 16940 - 80 FIRMENPROFIL Ponticelli Frères Gruppe Ponticelli Frères Gruppe General Management & Central Services 1, rue Lilienthal – Emerainville – BP 79 77312 Marne-la-Vallée Cedex 2 Frankreich Tel.: +33 1 64 11 11 64 Fax: +33 1 64 11 11 11 E-Mail: contact@ponticelli.com Internet: www.ponticelli.com Unternehmen Die Ponticelli Frères Gruppe wurde 1921 in Frankreich gegründet und ist ein renommierter Spezialist für die Errichtung und Durchführung von Neu- und Umbauprojekten, Service und Wartung, Turnarounds sowie für Rigging- und Lifting-Aktivitäten für den Industrieanlagenbau und im Offshore-Bereich. Mit seinem breiten Dienstleistungsportfolio ist die Ponticelli Frères Gruppe ein Unternehmen mit hoher Wertschöpfung und umfassendem Engineering- und Service-Know-how für zahlreiche Branchen mit dem Fokus Öl & Gas und Energieerzeugung. Sicherheit, Qualität, Termintreue und Kundenzufriedenheit sind die Leitwerte in der Arbeit für die zahlreichen Industriekunden in Frankreich, Europa und Afrika. Seit dem Jahr 2000 erfolgte ein großzügiger Ausbau der Offshore-Aktivitäten in Afrika mit Niederlassungen in Nigeria, Angola und Gabun. Zugleich trugen die breite regionale Präsenz und die Kundennähe zum Energiesektor dazu bei, dass das Unternehmen verstärkt mit der Planung und Durchführung von großen Stillständen beauftragt wurde. Leistungsspektrum Die Ponticelli Frères Gruppe unterstützt ihre Kunden in den Branchen Chemie, Petrochemie und Energieerzeugung in den folgenden Bereichen: »» Anlagen- und Rohrleitungsbau für Neu- und Umbauprojekte »» Service, Instandhaltung und Turnarounds »» Engineering »» Offshore-Projekte. Stärken und Spezialisierungen für Turnarounds Der Dienstleister übernimmt in Stillständen die Aufgaben: »» Projektmanagement für Turnaround und Engineering »» Terminplanung und Nachverfolgung »» Mechanik (mit eigenem Bündelziehgerät) bis zu einer Mitarbeiter: 5.500 Umsatz: 850 Mio. Euro Ansprechpartner Einsatzstärke von 800 Mitarbeitern (Eigenpersonal) »» Service für Armaturen, Pumpen, Verdichter und Turbinen in eigenen mechanischen Werkstätten »» Kranlogistik mit einer Verfügbarkeit von 100 eigenen Kränen mit einer maximalen Hebelast von 650 t »» Rigging- und Lifting-Arbeiten (einschl. aller erforderlichen Zugstudien). Jürgen Schneider Vertriebsleiter/Sales Manager Tel.: +49 (0) 208 / 62 51 47 42 Mobil: +49 (0) 172 / 84 917 25 E-Mail: jschneider@ponticelli.com Eine herausragende Kernkompetenz ist die Durchführung sämtlicher mechanischer Arbeiten an FCC-Anlagen, die für den Wechsel von Zyklonen mit Reaktorkuppel notwendig sind. Dazu gehören die Planung der Maßnahmen, die De- und Remontage und die Gestellung und Durchführung aller erforderlichen Rigging- und Lifting-Arbeiten mit eigener Kranlogistik. Die technisch und organisatorisch anspruchsvollen Projekte in FCC-Anlagen konnten in den vergangenen Jahren bei zahlreichen Kunden erfolgreich realisiert werden. Referenzen Die Ponticelli Frères Gruppe hat bis heute eine große Zahl von Projekten, Turnarounds sowie Service- und Wartungsmaßnahmen für viele namhafte Anlagenbetreiber und Engineering-Unternehmen unter Beachtung der hohen Sicherheits- und Qualitätsanforderungen erfolgreich und zur vollsten Zufriedenheit der Kunden umgesetzt. Jahrbuch Turnaround 2015 | 101 FIRMENPROFIL Johann Rohrer Rohrer Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH Landesstraße 35 8712 Proleb Österreich Tel.: +43 (0) 3842 / 82727 Fax: +43 (0) 3842 / 82815 E-Mail: office@rohrer-grp.com Internet: www.rohrer-grp.com Stärken und Spezialisierungen im Bereich Turnarounds Raffinerien, Chemieanlagen und Kraftwerke werden in regelmäßigen Abständen gewartet. Im Rahmen dieser Revisionsarbeiten führt die Rohrer Group Industrieservicearbeiten an Anlagen und Anlagenteilen, wie zum Beispiel Wärmetauschern, Filtern und Sieben, Tanks und Behältern, Luftkühlerpaketen, Destillationstürmen und Reaktoren durch. Unternehmen Die Unternehmen der Rohrer Group sind seit über 30 Jahren im Industrieservicebereich tätig und bieten innovative Dienstleistungen an. Als Unternehmen, das zu 100 Prozent in Privatbesitz steht, sind kurze Entscheidungswege Basis des Erfolges. Bis heute ist der Gründer Johann Rohrer Geschäftsführer. Leistungsspektrum »» Industrielle Reinigung »» Industrieller Gerüstbau »» Kälte-, Wärme-, Schall- und Brandisolierung »» Stillstandsmanagement/Industrielle Instandhaltung »» Ingenieurdienstleistung »» Industriebau »» Anlagenbau/Automation Durch das große Leistungsspektrum und die sich daraus ergebenden Synergieeffekte ist es möglich, an allen Standorten in Europa und den Vereinigten Arabischen Emiraten als Multiservice-Unternehmen prompt und flexibel zu agieren. Auch in den Bereichen Engineering, Rohrleitungsbau, Montage und Optimierung. 102 | Jahrbuch Turnaround 2015 Die Rohrer Group bietet ihr Stillstandsmanagement im Sinne einer systematischen Planung und Durchführung von Revisionsarbeiten unter Einhaltung der Arbeitssicherheits-, Termin- und Kostenvorgaben als Komplettdienstleistung an. »» Deutlich weniger Koordinationsbedarf durch den Kunden »» Reduzierung der Komplexität durch einen aussagefähigen Ansprechpartner »» Verringerung von Wartezeiten »» Verkürzung der Stillstandszeiten und somit Kosteneinsparung Durch die langjährige Erfahrung mit der Abwicklung von Großstillständen in Raffinerien und in der chemischen Industrie sind die Unternehmen der Rohrer Group auf die Durchführung von Anlagenstillständen (Turnarounds) in den Bereichen Reinigung, Gerüstbau und Isolierung spezialisiert. Das umfangreiche und dem neuesten Stand der Technik entsprechende Equipment in Verbindung mit geschulten und hoch motivierten Mitarbeitern ist der Garant für eine sichere und termingerechte Abwicklung von Stillständen. Rohrer-Industrieservice GmbH Assar-Gabrielsson-Strasse 3-5 63128 Dietzenbach Deutschland Ansprechpartner Martin Karges Geschäftsführer, Rohrer-Industrieservice GmbH Tel.: +49 (0) 6074 / 69250 - 0 Fax: +49 (0) 6074 / 69250 - 180 E-Mail: martin.karges@rohrer-grp.com FIRMENPROFIL SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG Bürgermeister-GrünzweigStraße 1 67059 Ludwigshafen am Rhein Tel.: +49 (0) 621 / 501 200 Internet: www.isover-technische-isolierung.de www.isover.de Unternehmen Die SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG ist Teil der weltweit agierenden Saint-Gobain Gruppe, die 190.000 Mitarbeiter in 64 Ländern der Erde beschäftigt. Die Dämmstoffaktivitäten der Gruppe umfassen insgesamt ca. 10.000 Mitarbeiter und mehr als 60 Produktionsstandorte auf der ganzen Welt, davon arbeiten etwa 1.200 Mitarbeiter in den vier deutschen Werken und weiteren Standorten. Mit einer Erfahrung von über 135 Jahren bietet ISOVER Produkte und Lösungen, die den höchsten Anforderungen an den Wärmeschutz genügen und helfen, die Energieeffizienz in betriebstechnischen Anlagen nachhaltig zu verbessern, um damit Energiekosten zu sparen sowie Emissionen zu reduzieren. Gleichzeitig schützen ISOVER Produkte zuverlässig und langlebig gegen Schallemissionen und Brandgefahr. Das breite Sortiment an Dämmstoffen aus Glaswolle, Steinwolle und der innovativen Hochleistungsmineralwolle ULTIMATE bietet maximale Flexibilität und für jede Anwendung in der Technischen Isolierung eine im Sinne der Energieeffizienz optimale Lösung. Leistungsspektrum Neben hohen Anforderungen an die Prozesssicherheit und den Mitarbeiterschutz zeichnen sich betriebstechnische Anlagen zumeist durch große Energieeinsparpotenziale aus. Sind industrielle Anlagen nicht ausreichend gedämmt, treten – vor allem bei hohen Temperaturen – enorme Wärmeverluste auf, die die Effizienz der Gesamtanlage, den Gesamtenergieverbrauch und die damit verbundenen Kosten sowie die Emissionswerte nachteilig beeinflussen. Leider bleiben diese Potenziale gerade auch bei Stillständen, Wartungen und Instandhaltungsarbeiten bisher häufig ungenutzt, wirtschaftliche Schäden aufgrund unzureichender oder schadhafter Dämmsysteme werden damit in Kauf genommen. Steigende Energiepreise und damit kürzere Amortisationszeiten (je nach Anlage von weniger als zwei Jahren) überzeugen aber immer mehr Anlagenbetreiber, dass Investitionen in optimale Dämmsysteme auch wirtschaftlich sinnvoll sind und die Energieeffizienz entscheidend verbessern. Im Zuge von Stillständen und Instandhaltungen macht es daher vor allem Sinn, vorhandene Dämmungen gegen im Sinne der Energieeffizienz optimierte Lösungen zu ersetzen. ISOVER bietet neben geeigneten und praxisbewährten Produkten vor allem auch maßgeschneiderte Dienstleistungen zur Umsetzung eines energieeffizienten und zeitgerechten Designs von Isoliersystemen in industriellen Anlagen. Vom EiiF (European Industrial Insulation Foundation) zertifizierte Spezialisten unterstützen von der Aufnahme der IST-Situation über das Aufzeigen von Einsparpotenzialen bis hin zur Auslegung des optimalen Dämmsystems und nutzen dabei ISOVER-eigene Softwarelösungen für wärmetechnische Berechnungen, Spezifikationen und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen. Die ISOVER Dämmstoffe für die Betriebstechnik garantieren darüber hinaus flexible Lösungen in jedem Anwendungsbereich. Neben Dämmungen aus Glas- und Steinwolle bietet ISOVER zudem den besonders innovativen, nachhaltigen Hochleistungsdämmstoff ULTIMATE an. Aufgrund der deutlich verbesserten Wärmeschutzeigenschaften können so auch Energieeffizienzsteigerungen erreicht werden, wenn die Anlagensituation vor Ort keine Dämmdickenerhöhung zur Bestandsdämmung zulässt. Erlaubt der Platz vor Ort den Einsatz erhöhter Dämmdicken, können durch die Modernisierung des Dämmsystems weitere signifikante Verbesserungen erreicht werden. Gegründet: 1878 Mitarbeiter: ca. 1.130 in Deutschland Standorte: 4 Produktionsstandorte, 4 Vetriebsstandorte, 13 Servicestandorte in Deutschland; weitere selbstständige SAINT-GOBAIN ISOVER Landesgesellschaften in Österreich und der Schweiz Umsatz: SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG in Deutschland 363 Mio. Euro in 2013 Ansprechpartner Dipl. Ing. Stefan Geiger Spezifikationsmanager Tel.: +49 (0) 152 / 09 23 84 20 E-Mail: stefan.geiger@saint-gobain.com Projekte und Referenzen Die SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG beliefert national aber auch international zahlreiche Industrie-Projekte mit zertifizierten Produkten. Eine Auswahl der jüngsten Projekte finden Sie hier: »» DOW Chemical Company in Schkopau und Böhlen »» GKM Mannheim »» Blockheizkraftwerk Juraklinik Schesslitz »» Müllverbrennungsanlage Winterthur (Schweiz) »» Smurfit Kappa Papierfabrik (Schweden) »» Saint-Gobain Rakennustuotteet Oy Gipskartonwerk (Finnland). Weitere Referenzen finden Sie unter: www.isover-technische-isolierung.de Jahrbuch Turnaround 2015 | 103 FIRMENPROFIL T.A. Cook jektmanagement, Auftragsplanung, Budgetierung & Controlling, Dienstleistungs-Engineering, Equipment-Verbesserung, Ersatzteilmanagement, Instandhaltungsstrategien, Investitionsplanung/-abwicklung, Partnerfirmenmanagement, SAP-Anwendungsoptimierung, Stillstandsmanagement und Anlagenverfügbarkeitsmanagement. Events & Networking Der Geschäftsbereich T.A. Cook Conferences veranstaltet seit mehr als einem Jahrzehnt sehr erfolgreich weltweit Konferenzen, Workshops und Seminare. Regelmäßig berichten Praktiker und Experten renommierter Unternehmen auf den Events über innovative Lösungsansätze in den Bereichen Technik, Instandhaltung, Energieeffizienz, Projektmanagement sowie SAP. Unternehmen T.A. Cook ist eine weltweit tätige Beratungs-Boutique für Asset Performance Management mit Standorten in Berlin, Birmingham, Calgary, Hong Kong, Houston, Paris, Raleigh und Rio de Janeiro. Kernkompetenz der Managementberatung ist die nachhaltige Implementierung von Operational Excellence Practices in der anlagenintensiven Industrie. Darüber hinaus ist T.A. Cook ein führender Veranstalter internationaler Fachkonferenzen und Seminare sowie Partner für Studien und Benchmarking-Plattformen. Die Kunden sind anlagenintensive Großunternehmen, der gehobene Mittelstand sowie Infrastrukturdienstleister aus der Prozess- und Utilityindustrie. Das Unternehmen wurde 1994 gegründet und weist seitdem ein stetiges Wachstum auf. Leistungsspektrum Beratung T.A. Cook Consultants bietet einen umfangreichen Beratungsservice an. Mit analytischer Expertise und hoher Umsetzungskompetenz implementiert T.A. Cook nachhaltige Produktivitätssteigerungen und messbare Ergebnisverbesserungen, indem alle Managementprozesse – von der Strategie über die Führung bis zur Organisation – auf Effektivität und Effizienz ausgerichtet werden. Zu den Kunden zählen Unternehmen der Branchen Erdöl, Chemie, Kunststoff, Pharma, Bergbau, Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie Gas-, Wasser- und Stromversorger. Dabei stehen die produktionstechnischen Prozesse mit dem Schwerpunkt Produktion und Instandhaltung im Mittelpunkt. T.A. Cook besitzt umfangreiches Know-how in den Bereichen: Produktivitätssteigerung, Change- und Pro- 104 | Jahrbuch Turnaround 2015 Research Mit MAINDEXTM bietet T.A. Cook ein unabhängiges Diagnostik-Tool zur Bewertung der Instandhaltung. Hier sind über 60 Kennzahlen – auch zahlreiche spezifische KPIs zu Turnarounds – erfasst und können individuell ausgewertet werden. Auf dieser Basis werden Benchmarks für Unternehmen der Prozessindustrie erstellt und Optimierungsmaßnahmen abgeleitet. Das Portfolio wird durch Publikationen abgerundet, die dem Fachpublikum Expertenwissen bieten und von den wichtigsten Anbietern am Markt als Marketing-Plattform genutzt werden. Stärken und Spezialisierungen im Bereich Turnarounds Speziell für Stillstands-, Abstell- und Revisionsprojekte hat T.A. Cook ein Verbesserungsprogramm entwickelt, welches auf Grundlage innovativer Prozesse, Methoden und Tools überdurchschnittliche Leistungssteigerungen erzielt und nachhaltig absichert. Darin werden alle wichtigen Elemente und Phasen eines Stillstandsprojekts kritisch analysiert und hinsichtlich der Verbesserungspotenziale bewertet. Das Beratungshaus besitzt umfassendes Spezialwissen im Bereich Turnarounds auf Basis langjähriger internationaler und praktischer Beratungserfahrung und verfügt in seinen Reihen über anerkannte Spezialisten für das Management von Turnaround-Projekten. Der Geschäftsbereich Conferences veranstaltet mit der jährlichen Fachtagung „Turnarounds, Anlagenabstellungen, Revisionen“ die wichtigste Veranstaltung zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum. Ergänzend werden Seminare und Workshops wie die „Turnaround Management Kompakt“Reihe oder die einzigartige Projektsimulation „TARfighter“ angeboten. T.A. Cook & Partner Consultants GmbH Leipziger Platz 2 10117 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 884 307 - 0 Fax: +49 (0) 30 / 884 307 - 30 E-Mail: service@tacook.com Internet: www.tacook.com Geschäftsführung: Thomas A. Cook, Dirk Frame, Frank U. Hess, Dieter Körner, Philip Morel, Markus Treiber Gründungsjahr: 1994 Mitarbeiter: über 120 (weltweit) Standorte: Berlin, Birmingham, Calgary, Hong Kong, Houston, Paris, Raleigh, Rio de Janeiro Mitgliedschaften: BDU Ansprechpartner CONSULTING Dirk Frame Tel.: +49 (0) 30 / 884 307 - 0 E-Mail: d.frame@tacook.com CONFERENCES Karen Wagner Tel.: +49 (0) 30 / 884 307 - 0 E-Mail: k.wagner@tacook.com FIRMENPROFIL T/ANGO Turnaround Management Group Unternehmen Die T/ANGO Turnaround Management Group ist ein unabhängiger Projektmanagement-Dienstleister für professionelles Stillstands- und Revisionsmanagement. T/ANGO führt World-Class-Stillstände auf Basis neuester Managementmethoden durch, mit dem Ergebnis geringerer Gesamtkosten und kürzerer Stillstandszeiten für die Kunden. Dazu nutzt T/ANGO eine Reihe an bedarfsgerechten Tools und Methoden. Das Ergebnis sind Projekte mit deutlich geringeren Gesamtkosten und kürzeren Stillstandszeiten. Leistungsspektrum T/ANGO plant und managt Stillstandsprojekte für Raffinerien, die Petrochemie sowie für Chemie- und Energieversorgungsunternehmen. T/ANGO verstärkt oder ergänzt die internen Projektmanagement-Ressourcen oder übernimmt diese Leistung komplett. Dabei erfolgt die Einbindung der TAR-Experten als Interimsmanager in die Organisation. Durch diese Vorgehensweise entstehen keine zusätzlichen Schnittstellen, und das Projektmanagement kann aus einer Hand wahrgenommen werden. Der Fokus in der Zusammenarbeit liegt auf den wesentlichen Stellhebeln. Dadurch liefert T/ANGO das erwartete Ergebnis: Einen erfolgreichen Stillstand – on time, in budget. T/ANGO unterstützt seine Kunden bei der Umsetzung eines individuellen Projektmanagements. »» Kürzere Projektzeiten »» Reduzierte Projektgesamtkosten »» Geringere Projektrisiken »» Hohe Durchführungsqualität und Sicherheit Stärken und Spezialisierungen für Turnarounds T/ANGO bündelt alle strategischen ProjektmanagementLeistungen und schafft somit eine zentrale Plattform für das gesamte Stillstandsprojekt (Projektmanagement-Center). Zu diesem Zweck werden ausschließlich Turnaround-erfahrene Mitarbeiter eingesetzt. T/ANGO handelt immer im Sinne der Kunden und ist unabhängig von Engineering-Firmen und technischen Dienstleistern. T/ANGO unterstützt Sie bei folgenden Themen: »» Gesamt-Projektmanagement »» Contract Management »» Scope Management »» Planning & Scheduling Management »» Operations/Execution Managemen.t T/ANGO Turnaround Management Group GmbH Graf-Adolf-Platz 15 40213 Düsseldorf Tel.: +49 (0) 211 / 882 42 - 402 Fax: +49 (0) 211 / 882 42 - 200 E-Mail: contact@tar-experts.com Internet: www.tar-experts.com Mitarbeiter: 16 Ansprechpartner Mathias Möller Geschäftsführer E-Mail: m.moeller@tar-experts.com Projekte & Referenzen T/ANGO plant und managt erfolgreich Anlagenstillstände in Deutschland, Benelux und China. Erfolgreiche TAR-Projekte basieren auf einer klaren opera tionalen Strategie und einer Implementierung mit System. Jahrbuch Turnaround 2015 | 105 FIRMENPROFIL TAS Planungsgesellschaft Unternehmen Die Firma TAS Planungsgesellschaft mbH wurde im Jahr 2002 gegründet und ist für namhafte Unternehmen im In- und Ausland tätig. Durch die Konzentrierung vieler Firmen auf ihr Kerngeschäft sind immer weniger eigene Ressourcen für ein Projektmanagement im eigenen Unternehmen verfügbar, daher wird bei Bedarf externe Unterstützung erforderlich – dies ist das Geschäftsfeld der TAS Planungsgesellschaft. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen wurde die TAS Planungsgesellschaft mit kompetenten Partnern aus dem Bereich Anlagenbau gegründet. Leistungsspektrum Die TAS Planungsgesellschaft ist Spezialist für Projektmanagement im Anlagenbau für die folgenden Bereiche in der chemischen, petrochemischen und pharmazeutischen Industrie: »» Anlagenstillstände »» Neubauprojekte »» Umbaumaßnahmen »» Reparaturen »» Rückbaumaßnahmen »» Umzüge. Bei allen Projekten bietet der Planungsspezialist seinen Kunden ein – unabhängig von der Vergabe der auszuführenden Arbeiten – umfassendes Projektmanagement und Controlling im Bereich Anlagenbau. Die TAS Planungsgesellschaft baut auf die langjährige und umfassende Erfahrung ihrer Mitarbeiter im Projektmanagement und Controlling, speziell bei Anlagenstillständen, Neubauprojekten und Umzügen der chemischen, petrochemischen und pharmazeutischen Industrie unter Einsatz von aktuellen Planungs-Tools auf. Je nach Anforderungsprofil ist der Dienstleister in der Lage, sich in die vorhandene Kundenorganisation zu integrieren oder auch komplette Projektorganisationen zu stellen, welche primär die spezifischen Interessen der Kunden vertritt. Somit versteht sich die Planungsgesellschaft auch als Bindeglied zwischen den Anlagenbetreibern und den ausführenden Kontraktfirmen. Stärken und Spezialisierungen für Turnarounds TAS erbringt kompetente Leistungen in den folgenden Bereichen: Projektierung, Planung, Steuerung, Überwachung, Koordination sowie das Sicherheitsmanagement und Qualitätscontrolling von Betriebsstillständen, Neu- und Umbauprojekten und Großreparaturen in industriellen Anlagen. 106 | Jahrbuch Turnaround 2015 Hierbei schätzen die Kunden die besonderen Merkmale der TAS: 1. Das Unternehmen ist eine reine Planungs- und Koordinationsfirma und verfügt über kein eigenes operatives Montagepersonal. 2. TAS ist auch kein Ableger von operativ tätigen Montageunternehmen und tritt dadurch neutral und ohne Interessenkonflikt auf. 3. Das Planungspersonal der TAS ist größtenteils führungserfahren (als Vorarbeiter, Richtmeister, Bauleiter etc.), dadurch können verschiedene Sichtweisen bedacht werden. 4. Zum TAS-Kundenkreis gehören ausschließlich Anlagenbetreiber und keine Montageunternehmen, somit treten auch in dieser Hinsicht keine Interessenkonflikte auf. Referenzen Auszug aus der Kundenliste (alphabetische Reihenfolge): »» Akzo Nobel, D-Frankfurt, Industriepark Höchst »» ARCHROMA Germany GmbH, D-Frankfurt, Industriepark Höchst »» BASF Schwarzheide GmbH, D-Schwarzheide »» BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbH, D-Neustadt/Donau »» Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, D-Ingelheim »» BRASKEM Europe GmbH, D-Köln Wesseling »» Celanese GmbH, D-Frankfurt, Industriepark Höchst »» Clariant Deutschland GmbH, D-Frankfurt, Industriepark Höchst »» Clariant International AG, CH-Muttenz »» Clariant Speciality Chemicals, CHN-Zhenjiang »» DOW Deutschland Anlagengesellschaft mbH, D-Stade »» INEOS Köln GmbH, D-Köln »» Kuraray Specialities Europe GmbH, D-Frankfurt, Industriepark Höchst »» Raffinerie Heide GmbH, D-Hemmingstedt »» Sanofi Deutschland GmbH, D-Frankfurt, Industriepark Höchst »» Shell Deutschland Oil GmbH, D-Köln Godorf, Rheinland Raffinerie »» TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH, D-Leuna »» WEYLCHEM Griesheim GmbH, D-Frankfurt, Industriepark Höchst TAS Planungsgesellschaft mbH Amselweg 11 65719 Hofheim-Marxheim E-Mail: kontakt@tas-plan.de Internet: www.tas-plan.de Verwaltung Industriepark Höchst Gebäude D 250/D 251 65926 Frankfurt am Main Tel.: +49 (0) 69 / 305 36 891 Fax: +49 (0) 69 / 305 36 899 Mitarbeiterzahl (2014): 61 Umsatz (2014): 6,0 Mio. Euro Ansprechpartner Peter Haslinger Geschäftsführung Mobil: +49 (0) 160 / 77 50 07 5 E-Mail: peter.haslinger@tas-plan.de FIRMENPROFIL Tec Inspection International GmbH Unternehmen Tec Inspection International gehört zu den bedeutenden Dienstleistungsunternehmen im Bereich Inspektionen und Qualitätssicherung der petrochemischen Industrie und ist seit vielen Jahren für Hersteller und Betreiber von Chemieanlagen, Raffinerien und Anlagen zur Energieerzeugung sowie im Maschinen- und Anlagenbau tätig. Dank der flexiblen Organisationsstruktur ist das Unternehmen in der Lage, den wachsenden Kundenwünschen individuell gerecht zu werden. Eine Vielzahl von qualifizierten Mitarbeitern wie Schweißfachingenieure, Schweißfachleute, Prüfer, Sachkundige und Techniker garantiert eine sach- und fachgerechte Durchführung der übertragenen Aufgaben in der Fertigung und auf der Baustelle. Leistungsspektrum Das Tätigkeitsfeld erstreckt sich auf die folgenden Bereiche der Qualitätssicherung und deren Überwachung: »» Inspektionstätigkeiten, Revisionen, Stillstände »» Qualitätssicherung »» Bauüberwachung »» Projektleitung »» Expediting/Komplette Fertigungsüberwachung »» RBI/CUI »» Planung/Konstruktion »» Engineering Services für den Anlagenbau. Das Unternehmen betreut Kundenunternehmen sowohl im gesamten Bundesgebiet als auch im Ausland. Dank der vielfältigen Mehrsprachigkeit der Mitarbeiter (Arabisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch) können Projekte weltweit in nahezu allen Bereichen der Industrie, vom Maschinenbau über die Petrochemie bis zur Kraftwerkstechnik betreut werden. Stärken und Spezialisierung für Turnarounds Tec Inspection International übernimmt für Betreiber von Raffinerien, Petrochemie-/Chemieanlagen und Kraftwerken die folgenden Aufgaben: »» Stillstandsplanung, Stillstandsvorbereitung, Stillstandskoordination »» Koordination von Kontraktoren und Sub-Kontraktoren, Einweisungen »» Erstellen von Stillstandsdokumentationen »» Prüfberichte, Gutachten, Einzelgutachten, Lebensdauerabschätzungen und Lebensdauerberechnungen »» Unabhängige Druckprüfungen, Bescheinigungen, Revisionsberichte, Bewertungen »» Koordination und Festlegung von Prüfumfängen zur ZfP (NDT) und deren Auswertungen »» Empfehlungen für Maintenance, Service, wiederkehrende Inspektionen, Stillstandsintervalle und -zeiträume »» Erfahrungen in den einschlägigen Regelwerken, BetrSichV, VdTÜV, AD-Regelwerk, DIN, ISO, VAwS, ASME, API, NBIC, UKAS. Referenzen Das Unternehmen arbeitet seit Jahren mit namhaften Herstellern und Anlagenbetreibern erfolgreich zusammen. Beispielhaft sind hier zu nennen: »» Raffinerie Heide GmbH »» Shell Deutschland Oil GmbH »» Bayer »» BP Gelsenkirchen »» BP Lingen »» Conocophillips »» Essar Refinery UK »» Hitachi Power Europe GmbH »» Holborn Europa Raffinerie »» H&R Ölwerke Schindler »» Linde »» MIRO Raffinerie »» OMV »» Shell Singapur »» Siemens AG »» ThyssenKrupp »» TOTAL »» TÜV Nord. Tec Inspection International GmbH Grossmoorkehre 3 21079 Hamburg Tel.: +49 (0) 40 / 30 38 578 - 0 Fax: +49 (0) 40 / 30 38 578 - 29 E-Mail: info@tec-inspection.de Internet: www.tec-inspection.de Facebook: www.facebook.com/tecinspection Xing: www.xing.com/companies/ tecinspectioninternationalgmbh Youtube: www.youtube.com/tecinspection Ansprechpartner Uwe Eggers Geschäftsführer Tel.: +49 (0) 40 / 30 38 578 - 14 Email: info@tec-inspection.de Mohamed Zemmouri Geschäftsführer Tel.: +49 (0) 40 / 30 38 578 - 13 E-Mail: info@tec-inspection.de Jahrbuch Turnaround 2015 | 107 FIRMENPROFIL TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG Große Bahnstraße 31 22525 Hamburg Internet: www.tuev-nord.de Ansprechpartner Hartmut Varchmin Leiter Segment Öl und Gas Tel.: +49 (0) 421 / 44 98 - 111 Fax: +49 (0) 421 / 44 98 - 300 E-Mail: hvarchmin@tuev-nord.de Unternehmen Die TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG ist eine Tochter der TÜV NORD GROUP. Diese ist seit über 140 Jahren bekannt für Neutralität, Unabhängigkeit und Integrität, die als feste Leitlinien in allen Bereichen konsequent verfolgt werden. Mit einem umfassenden Leistungsangebot im Raffinerie- und Chemiebereich liefert TÜV NORD einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Verfügbarkeit von Anlagen und Prozessen. Dank Kundennähe und -orientierung kann das Unternehmen die Betreiber von Raffinerien und Chemieanlagen individuell bei der Umsetzung ihrer wirtschaftlichen und technischen Ziele unterstützen. Leistungsspektrum Da der TÜV Nord ein sehr breites Leistungsangebot bereithält, sollen hier nur jene angeführt werden, die für den Raffinerie- und Chemiebereich besonders wichtig sind: »» Prüfungen an Dampfkesselanlagen, Druckbehälteranlagen und sonstigen Druckgeräten (auch Sachkundigenprüfungen) und Tankanlagen »» Zertifizierung von Druckgeräten »» Erstellung von Sicherheitsmanagementsystemen »» Erstellung und Weiterentwicklung von Sicherheitsberichten »» Abnahmen nach BImSchG §29a »» Brandschutzkonzepte »» Beratungs-Organisationsoptimierung (Mensch-TechnikOrganisation) »» Qualifikation von schweißtechnischen Personal und Verfahren »» Werkstoffbeurteilung, Werkstoffabnahmeprüfungen »» Beurteilung von Kunststoffen, Auskleidungen, Beschichtungen »» Zerstörungsfreie Prüfungen »» Inspektion und Bauüberwachung 108 | Jahrbuch Turnaround 2015 »» Emissionsmessungen nach BImSchG Funktionsprüfungen und Kalibrierung von Emissionsmesseinrichtungen »» Stellung von Betriebsbeauftragten »» Gefährdungsbeurteilungen für Gesamtanlagen »» Gefahrenanalysen »» Zustandsbewertungen von Anlagen (Restlebensdauer) »» Beurteilung von werkstofftechnischen Spezifikationen »» Beurteilung von Herstellungs-, Inspektions-/PrüfInstandsetzungs- und Reparaturkonzepten »» Beurteilung von Zu- und Unterlieferanten/Kontraktoren »» Spannungsanalyse/Bruchmechanik »» Qualifizierte Druck- und Dichtheitsprüfungen »» Untersuchungen von Altlasten/Bodenkontaminationen »» Arbeitslärm »» Schallquellenortung mit Intensitätsanalyse »» Umweltverträglichkeitsuntersuchungen. Stärken und Spezialisierung für Turnarounds Das ganzheitliche und branchenspezifische DienstleistungsPortfolio im Raffinerie- und Chemiebereich ist speziell auf den Markt ausgerichtet, um den Bedürfnissen und Anforderungen der Betreiber gerecht zu werden. Das Portfolio erstreckt sich über den gesamten Lebenszyklus von Anlagen, von der Planung über die Inbetriebnahme bis hin zur Stilllegung. Die Experten des TÜV Nord erarbeiten praxis- und zukunftsorientierte Lösungen, die den individuellen Ansprüchen der Kundenunternehmen gerecht werden. Je nach Bedarf können die Betreiber sich ihr persönliches „Rundum-Sorglos-Paket“ zusammenstellen. TÜV NORD steht für höchste Qualität und Zuverlässigkeit und bietet seinen Kunden in der Prozessindustrie Dienstleistungen, die eine starke Basis für die Sicherheit und den wirtschaftlichen Erfolg von Turnarounds und Revisionen schaffen. Der TÜV Nord berät Industrieunternehmen bei der Umsetzung der Änderungen in der novellierten BetrSichV. FIRMENPROFIL Voith Industrial Services Voith Industrial Services GmbH Hauptsitz der Gesellschaft Jahnstraße 25 63533 Mainhausen Tel.: +49 (0) 6182 / 939 - 0 E-Mail: EnPC-Services@voith.com Internet: www.voith.de/Turnarounds Unternehmen Voith Industrial Services, ein Konzernbereich der Voith GmbH, bietet technische Dienstleistungen und Industrielösungen u. a. für die Prozessindustrie. Zu den Kernkompetenzen gehören eine präzise, kundenspezifische Planung und Ausführung komplexer Turnarounds sowie umfangreiche On-Site-Services. Dabei profitieren Kunden vom gewachsenen Know-how aus jahrzehntelanger Industrieerfahrung. Unerwarteten Herausforderungen begegnen die Spezialisten mit flexiblen Lösungskonzepten – kosten- und termintreu. Leistungsspektrum Der Service deckt sämtliche Projektphasen eines Turnarounds und die zugehörigen Leistungen ab, von einer umfassenden Beratung, über die Planung, Budgetierung und Projektvorbereitung bis hin zur Ausführung und Nachbereitung. Auch der Umbau von Spezialanlagen gehört zum Leistungsspektrum. Dabei haben Qualitäts- und Sicherheitskriterien höchste Priorität. Alles setzt Voith auch als mechanischer Haupt- oder Generalkontraktor um. Zusätzlich bietet das Unternehmen On-Site-Services, die sich exakt am jeweiligen Kundenbedarf orientieren. Hochqualifizierte und flexibel verfügbare Fertigungskapazitäten unterstützen Kunden vor Ort bei der Wartung und Instandhaltung ihrer Anlagen, bei der Revision und Erweiterung, aber auch bei Reparatur- und Montagearbeiten. Zusammen mit den Turnaround Services lassen sich Ausfallzeiten so auf ein Minimum reduzieren. Voith bietet bei Bedarf einen Komplettservice aus einer Hand. Das Leistungsportfolio im Überblick »» Turnaround Services »» On-Site Services »» On-Site Machining »» Apparate- und Komponentenbau Märkte Turnaround Services Belgien Dänemark Deutschland Finnland Frankreich Großbritannien Niederlande Norwegen Österreich Schweden Schweiz »» Unterstützung bei Reparatur, Montage und Inbetriebnahme »» Automation und EMSR »» Erweiterungs-, Modernisierungs- und Optimierungsprojekte »» Sicherheits- und Qualitätsmanagement »» IT-Integration »» QHSE-Beratung, -Schulung und -Support Umsatz: 1,18 Mrd. Euro* Stärken und Spezialisierungen für Turnarounds Voith bringt Erfahrungen aus mehr als 450 abgeschlossenen Turnarounds in ganz Europa in die Projekte ein. Das fundierte Fachwissen der Mitarbeiter führt zu konsequenter Lösungskompetenz. Für jeden Anlagenstillstand werden individuelle Konzepte erarbeitet, die den hohen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen der Kunden gerecht werden. Ein unternehmensinternes, zertifiziertes Integrated Management System (IMS) sorgt dafür, dass sämtliche Projektphasen in Bezug auf Qualität, Umweltauswirkungen und Sicherheit ganzheitlich geplant, umgesetzt, geprüft und bewertet werden. Treten während eines Turnarounds nicht vorhersehbare mechanische Probleme an Apparaten und Systemen auf, helfen der große Erfahrungsschatz der Mitarbeiter, eigene Fertigungsstätten sowie ein mobiler Maschinenpark dabei, schnell, flexibel und sachkundig zu reagieren. Für Turnarounds stehen Teams mit bis zu 500 spezialisierten Mitarbeitern zur Verfügung. So können auch parallel laufende Stillstände mit großer Zuverlässigkeit bewältigt werden – bei 100%iger Termintreue. Dies belegen zahlreiche Auszeichnungen, die Voith in den vergangenen Jahren von Kunden wie Exxon Mobil, MiRO, Shell, Raffinerie Heide, Statoil und Total erhalten hat. Mitarbeiter: merh als 18.000* Ansprechpartner Dietmar Schürken Geschäftsführer Tel.: +49 (0) 6182 / 939 - 213 E-Mail: Dietmar.Schuerken@voith.com Henning Baier International Business Development TAR Tel.: +49 (0) 6182 / 939 - 307 E-Mail: Henning.Baier@voith.com * Voith Industrial Services gesamt Jahrbuch Turnaround 2015 | 109 FIRMENPROFIL Weber Industrieller Rohrleitungsbau & Anlagenbau Kolonnenservice In Kooperation mit den namhaften Kolonnenherstellern bietet der technische Dienstleister schnelle und flexible Lösungen auf höchstem Qualitätsstandard an. Das kompetente Kolonnenserviceteam (Merseburg) unterstützt gern bei der Abwicklung von Stillständen, Wartungsarbeiten sowie diversen Umbauten. Unternehmen Für insgesamt fünf Tochtergesellschaften der Weber Unternehmensgruppe ist der industrielle Rohrleitungsbau das Hauptgeschäftsfeld. An den Firmen-Standorten Pulheim, Merseburg, Ludwigshafen, Dillingen und Antwerpen (Belgien) tragen insgesamt rund 1.600 Mitarbeiter dazu bei, die Anforderungen der Kunden sicher, qualitativ hochwertig, zeitnah und zuverlässig zu erfüllen. Das 90-jährige Bestehen des Unternehmens ist Ausdruck von Leistungsfähigkeit und Zeichen ständiger Weiterentwicklung – getreu dem Motto „Knowhow und Kontinuität im Dienste Ihrer Anlagen“. Leistungsspektrum »» Industrieller Rohrleitungsbau und Anlagenbau »» Instandhaltungsservice »» Engineering »» Kraftwerksservice »» Armaturen- und Pumpenservice »» Gerüstbau Instandhaltungsservice Durch ihre 90-jährige Erfahrung bietet die Weber Unternehmensgruppe individuell auf den einzelnen Kunden zugeschnittene und dadurch optimale Instandhaltungslösungen an. Hierbei spielen sowohl die Minimierung der Servicezeit, ein hohes Qualitätsbewusstsein als auch der hohe Arbeitssicherheitsstandard die entscheidende Rolle. Stillstandsplanung und -ausführung Zur Minimierung der Stillstandszeiten unter Sicherstellung der hohen Arbeitssicherheitsanforderungen bei höchsten Qualitätsansprüchen sowie Einhaltung der geplanten Ausführungstermine bietet die Weber Unternehmensgruppe ihren Kunden speziell konzipierte Lösungen an. Hierbei unterstützt das Familienunternehmen mit erfahrenen Planungs- und Ausführungsteams sowie mit Planungs- und Abwicklungstools, die in der praktischen Umsetzung erprobt sind. 110 | Jahrbuch Turnaround 2015 Leistungsspektrum für Stillstände „Alles aus einer Hand!“ »» Vor- und Terminplanung »» Technische Planung und Beratung »» Arbeitsvorbereitung »» De- und Remontage, Wartung und Reparatur von Wärmetauschern, Behältern, Kolonnen, Öfen, Fackeln, Kaminen, Reaktoren sowie Armaturen, Sicherheits- und Regelventilen »» Instandhaltungsarbeiten »» Rückbau »» Koordination und Überwachung aller Gewerke »» Dokumentation und Nachbearbeitung »» Anlagenrevisionen Leistungsstärken als Partner im Turnaround »» Jahrzehntelange Erfahrung »» Termintreue | Zuverlässigkeit »» Höchster Qualitätsstandard »» Kompetenz »» Know-how und Kontinuität »» Kostenkontrolle »» Höchster Sicherheitsstandard »» Flexibilität »» Professionalität »» Kurze Reaktionszeiten »» Entlastung der Kunden-Ressourcen Branchen Chemie | Petrochemie | Pharma | Tanklager | Gasstationen | Nahrungsmittel | Zellstoffe | Fernwärme | Kraftwerke | Stahl-/ Metallindustrie Referenzen BASF SE | Bayer | BP | Celanese | DOMO | DOW | DuPont | E.ON | Evonik | Henkel | Ineos | Kraft Foods | Kronos Titan | Kuraray | Lanxess | LEUNA-Harze | Linde | LyondellBasell | Merck | Nemak Dillingen | PCK Raffinerie | Praxair | RWE | Sasol | SE Tylose | Shell Deutschland | Siemens | TOTAL | Vattenfall Europe | Vopak Dupeg | Wacker Chemie Weber Industrieller Rohrleitungsbau & Anlagenbau GmbH & Co. KG Dieselstraße 13 501259 Pulheim Tel.: +49 (0) 2238 / 96501 - 0 E-Mail: info@ weber-unternehmensgruppe.com Internet: www.weber-unternehmensgruppe.com Gründungsjahr: 1922 in Merseburg an der Saale Mitarbeiterzahl: ca. 1.990 eigene Mitarbeiter plus ca. 1.000 ausgewählte Sub-Mitarbeiter in Auslastungsspitzen Umsatz der Gruppe (2013): 294 Mio. Euro Ansprechpartner Hans-Joachim Bartel Technischer Leiter Tel.: +49 (0) 2238 / 96501 - 36 E-Mail: hans-joachim.bartel@ weber-rohrbau.de Ansprechpartner Stillstände Markus Brackmann Projektleiter Mobil: +49 (0) 172 / 237 95 66 E-Mail: markus.brackmann@ weber-rohrbau.de Michael Roth Fachbereichsleiter Stillstände Mobil: +49 (0) 173 / 745 14 15 E-Mail: michael.roth@ weber-rohrbau.de May 4-8, 2015 | Berlin, Germany | www.tacook.com/certification2015 Asset Management Certificate Program An intensive 5-day course offered in partnership with the Centre of Maintenance Optimization and Reliability Engineering Ansprechpartnerin: Nicola Papaphilippou | Tel.: +49 (0)30 / 88 43 07- 48 | E-Mail: n.papaphilippou@tacook.com FIRMENPROFIL WWV Wärmeverwertung GmbH & Co. KG Unternehmen Fachkompetenz und Anlagenkenntnis im Anlagen- und Rohrleitungsbau zeichnen WWV Wärmeverwertung aus, wie kaum ein anderes Unternehmen der Branche. Seit seiner Gründung im Jahr 1951 hat das sich bis heute im Familienbesitz befindliche Unternehmen am Aufbau, Umbau und an der Wartung der meisten deutschen und vieler europäischer Standorte von Raffinerie-/Petro-/Chemie-Anlagen und Kraftwerken mitgewirkt. Im Mittelpunkt steht für die WWV Wärmeverwertung immer das für den Kunden sicher und erfolgreich abzuschließende Projekt. Projektvorbereitungs- wie auch Ausführungszeiten realisiert der Dienstleister jeweils in Durchlaufzeiten von wenigen Wochen bis zu mehreren Jahren. Dabei werden regelmäßig Projektgrößen von bis 50 Millionen Euro erreicht. Das Unternehmen steht als Spezialist für Einzeldisziplinen genauso zur Verfügung wie als MultiService-Dienstleister oder Generalunternehmer. Leistungsspektrum Die WWV Wärmeverwertung konzentriert sich auf technische Dienstleistungen für Raffinerien, Petrochemie- und Chemieunternehmen sowie für Kraftwerke. Begleitet wird der komplette Lebenszyklus der Anlagen, vom Neubau über die Anlagenoptimierung, Revisionen/Stillstände, die laufende Instandhaltung bis hin zum Rückbau. Die Kunden schätzen von allem die Expertise und Erfahrung bei technisch, terminlich und/oder organisatorisch anspruchsvollen Projekten und die hohe Flexibilität, insbesondere bei kurzfristigen Einsätzen oder unvorhergesehenen Änderungen. Die Leistungen im Überblick: Planung | Rohrleitungsbau | Aggregate- & Apparatetechnik | Kolonnen & Reaktoren | Begleitbeheizung | Elektroanlagentechnik | Mess-und Regeltechnik Stärken und Spezialisierungen für Turnarounds Die Belange des Projekts sind für das Handeln der WWV Wärmeverwertung stets die entscheidende Leitlinie. Basierend auf diesem Anspruch hat sich über viele Jahre eine durch alle Ebenen von der Leitung bis zum Handwerker getragene Unternehmenskultur entwickelt, die von Sicherheits- und Qualitätsbewusstsein, Termintreue und vor allem von einer herausragenden Flexibilität geprägt ist. Eine besondere Stärke stellt die Abwicklung unvorhergesehener Abstellungen und Projekte dar. Innerhalb der Branche gilt die WWV Wärmeverwertung als eines der 112 | Jahrbuch Turnaround 2015 WWV Wärmeverwertung GmbH & Co. KG Horstring 9 76870 Kandel Tel.: +49 (0) 7275 / 9480-500 E-Mail: info@wwv-ka.de Internet: www.wwv.de Unternehmen, die in kürzester Zeit auch größere Projektteams mobilisieren können. Zugleich wird auch für Kunden mit kleineren Auftragsvolumina ein kompetenter Service geboten. Dieses wird vor allem durch Einsatz von Personal erreicht, das in der Lage ist, multifunktionale Leistungen zu erbringen. Projekte und Referenzen Ob Raffinerie, chemische oder petrochemische Anlage, Kraftwerk oder weitere Anlagen, die WWV Wärmeverwertung hat sich als langjähriger und zuverlässiger Partner führender Endkunden in diesen Branchen verdient gemacht. Dies gilt insbesondere für die Durchführung von Turnarounds, Revisionen und Revamps (insbesondere in der Kombination von Mechanik und Rohrleitungsbau). Die Projekte des vergangenen Jahres: »» Bayernoil: Großstillstand; Revamp »» Total Leuna: Großstillstand; Unit Contractor, mehr als 25 Drittgewerke, über 500 MA Mechanik und Rohrleitungsbau »» BPGE: Ad hoc-Projekt Trouble Shooting; MIP-Rohrleitungsbau, 400 MA »» Shell Godorf: Großstillstand, 300 MA Mechanik »» Shell Wesseling: Projekt Staircase; 270 MA »» Shell Wesseling: Großstillstand Olefin, 300 MA Mechanik. Auch Kunden wie Arsol, Bayernoil, BP, EnBW, Gunvor, MiRO, OXEA und Shell steht die WWV Wärmeverwertung jedes Jahr als Partner bei Projekten, Turnarounds, Revisionen und Revamps zur Seite. Neben dem Projekt „Aquarius“ der Shell im niederländischen Moerdijk wird auch in diesem Jahr der Dienstleister wieder größere Stillstände für BP, MiRO und Shell realisieren, deren Vorbereitungen bereits begonnen haben. Geschäftsführung: Peter Lutz, Christian Kreuzhuber, Gerhard Dax Standorte WWV-Gruppe: Bremen, Burghausen, Kandel, Maintal, Münchsmünster, Salzburg Mitarbeiter: 700 Umsatz: > 80 Mio. Euro/Jahr Gründungsjahr: 1951 Zertifizierungen: SCC-P DIN EN ISO 9001 DIN EN ISO 14001 Druckgeräterichtlinie 97/12/ EG Modul H-HP0 + 97/23/EG, Anhang III, H/H1 DIN 18800-7 Klasse D+B Fachbetriebsqualifikation §19L WHG Ansprechpartner Uwe Ploeger Kaufmännischer Leiter Tel.: +49 (0) 7275 / 94840 - 526 FIRMENPROFIL XERVON Instandhaltung XERVON Instandhaltung GmbH Wolfswinkel 1 85126 Münchsmünster Tel.: +49 (0) 8402 / 2195 - 0 Fax: + 49 (0) 8402 / 2195 - 194 E-Mail: instandhaltung-xn@xervon.com Internet: www.xervon-instandhaltung.com Ansprechpartner Unternehmen XERVON zählt zu den führenden Unternehmen für technische Dienstleistungen. Der Branchenfokus des Unternehmens liegt in der Prozessindustrie, insbesondere der Chemie, Petrochemie, Energiewirtschaft und Stahlindustrie sowie darüber hinaus in den Branchen Bau und Werften. Seit dem 1. Juli 2014 bündelt XERVON die Instandhaltungskompetenzen in der eigenständigen Gesellschaft XERVON Instandhaltung GmbH. tilen aus. Zum anderen übernimmt der für die Stillstände verantwortliche Bereich vor allem aber auch die komplette Planung und das gesamte Projektmanagement der Stillstände, inklusive Datenerfassung und -aufbereitung, Erstellung von Ausschreibungsunterlagen, Ablaufsteuerung, Abnahme und Dokumentation. In enger Abstimmung mit den Kunden legt XERVON Instandhaltung alle erforderlichen Abläufe minutiös fest und sorgt somit dafür, dass die Stillstandszeiten so kurz wie nur möglich gehalten werden. Leistungsspektrum Das umfangreiche Leistungsspektrum reicht vom Instandhaltungsmanagement, der klassischen Anlagen-, EMSR/PLTund Maschineninstandhaltung über ergänzende Dienstleistungen wie Materialwirtschaft, Condition Monitoring sowie Schweißtechnik und Stahlbau bis hin zum umfassenden Standortmanagement inklusive Budgetierung, Instandhaltungsplanung und -ausführung sowie der Erbringung von Infrastrukturdienstleistungen, dem Betrieb von Nebenanlagen, z. B. Stickstoff- und Dampfverteilung sowie Kläranlagen. XERVON Instandhaltung hat Zugriff auf zusätzliches bestens ausgebildetes Fachpersonal, das in Zusammenarbeit mit den Schwestergesellschaften FMS und IPS äußerst flexibel eingesetzt werden kann, um die bei Projekten dieser Größenordnung auftretenden Spitzen fachlich und technisch optimal abdecken zu können. Stärken und Spezialisierungen für Turnarounds Eine Spezialität der XERVON Instandhaltung ist darüber hinaus das Shutdown-Management mit über 45jähriger Erfahrung. Professionelle Teams mit langjährigen, intensiv eingearbeiteten Mitarbeitern haben unzählige internationale Großprojekte erfolgreich durchgeführt, darunter beispielsweise zahlreiche Stillstände in nahezu allen Raffinerien in Deutschland sowie diversen (petro-)chemischen Anlagen im europäischen Ausland, beispielsweise Finnland, Schweden und Österreich. XERVON gehört zur REMONDIS SE & Co. KG und ist in Deutschland flächendeckend vertreten. International verfügt XERVON über Standorte und Schwestergesellschaften in Ägypten, Benelux, Großbritannien, Österreich, Polen, Skandinavien, im Mittleren Osten und China. Die XERVONUnternehmen beschäftigen weltweit rund 8.000 Mitarbeiter und stehen für einen Umsatz von circa 700 Millionen Euro. Christian Dirscherl Tel.: +49 (0) 8402 / 2195 - 322 Fax: +49 (0) 8402 / 2195 - 194 E-Mail: christian.dirscherl@xervon.com Umfangreiche QHSE-Maßnahmen, die über die gesetzlichen Standards hinausgehen, begleiten alle Arbeiten und sind ein wichtiger Bestandteil unserer Dienstleistungsphilosophie. XERVON Instandhaltung führt bei Stillständen zum einen die umfangreichen mechanischen Arbeiten an sämtlichen Anlagenteilen wie Wärmetauschern, Behältern, Kolonnen, Öfen, Reaktoren, den Fackeln oder Kaminen sowie die Deund Remontage von Armaturen, Sicherheits- und Regelven- Jahrbuch Turnaround 2015 | 113 INSERENTENVERZEICHNIS Inserentenverzeichnis Amtra Mobilraum GmbH ............................................................................................................................................................................... 78 Bilfinger SE .............................................................................................................................................................................................................. 15 Bohle Isoliertechnik GmbH . ......................................................................................................................................................................... 55 Deutsche FOAMGLAS GmbH ........................................................................................................................................................................ 86 Drägerwerk AG & Co. KGaA ............................................................................................................................................................................ 4 FMT Gruppe ............................................................................................................................................................................................................. 16 Gruppe G+H ISOLIERUNG .............................................................................................................................................................................. 63 Layher . ....................................................................................................................................................................................................................... 35 Ponticelli Frères Gruppe ........................................................................................................................................................ U2 (Umschlag) Securitas Safety Cooperation Service GmbH & Co.KG . ..................................................................................... U3 (Umschlag) T.A. Cook & Partner Consultants GmbH (Asset Management Certificate Program).................................................... 111 T.A. Cook & Partner Consultants GmbH (MAINDAYS 2015)........................................................................................................ 89 T/ANGO Turnaround Management Group GmbH .......................................................................................................................... 95 TOTAL SAFETY GmbH ........................................................................................................................................................................................ 21 Voith Industrial Services GmbH .................................................................................................................................................................... 7 Weber Industrieller Rohrleitungsbau & Anlagenbau GmbH & Co. KG ...................................................... U4 (Umschlag) IMPRESSUM IMPRESSUM Herausgeber (alle Rechte vorbehalten) T.A. Cook & Partner Consultants GmbH Leipziger Platz 2 10117 Berlin Tel.: +49 (0)30 / 884 307 - 0 Fax: +49 (0)30 / 884 307 - 30 E-Mail: info@tacook.com www.tacook.com Projektleitung Toralf Kleinsorge t.kleinsorge@tacook.com Layout Juliane Wittwer, Jana Hößler Haftungsausschluss Sämtliche in dieser Publikation enthaltenen Texte, Firmenprofile, Angaben und Daten wurden von den Autoren und Unternehmen mit größter Sorgfalt erstellt. Die Veröffentlichung erfolgt trotz sorgfältiger redaktioneller Bearbeitung ohne Gewähr. Der Herausgeber übernimmt keinerlei Verantwortung oder Haftung für unter Umständen vorhandene inhaltliche Unrichtigkeiten. Für die Inhalte von den in diesem Buch abgedruckten Internetseiten sind ausschließlich die Betreiber der jeweiligen Internetseiten verantwortlich. Der Herausgeber hat keinen Einfluss auf Gestaltung und Inhalte fremder Internetseiten und distanziert sich daher von allen fremden Inhalten. Die veröffentlichten Artikel und Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wider. Urheberrecht Das gesamte Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urhebergesetzes ist ohne Zustimmung des Herausgebers unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und sonstige Arten sowie die Einspeicherung, Verarbeitung und Verbreitung in elektronischen Systemen oder Medien. Jahrbuch Turnaround 2015 3. Jahrgang | Redaktionsschluss: 12.01.2015 | Gedruckt in Deutschland | © T.A. Cook 2015 114 | Jahrbuch Turnaround 2015 Kompetente KompetenteSicherheit Sicherheit für fürShutdown Shutdownund undTurnaround Turnaround Securitas Securitas ist traditionell ist traditionell immer immer dort dort zu finden, zu finden, wo anspruchsvolle wo anspruchsvolle und komplexe und komplexe Leistungen Leistungen abzubilden abzubilden sind.sind. DienstDienstleistungen leistungen auf dem auf dem Stand Stand der Technik der Technik und am undPuls am Puls der Zeit der Zeit sind sind der Anspruch der Anspruch unserer unserer Kunden. Kunden. Securitas Securitas Safety Safety Cooperation Cooperation Service Service ist ein istbundesweit ein bundesweit agierender agierender Dienstleister Dienstleister für Turnaround, für Turnaround, Shutdown Shutdown und Stillstände und Stillstände in Großinin Großindustrieanlagen. dustrieanlagen. Unsere Unsere Kernkompetenz Kernkompetenz liegt liegt im Bereich im Bereich von hoch von hoch qualifizierten qualifizierten Gas-Gasund Brandposten, und Brandposten, Gasanalysten, Gasanalysten, Brandschutzbeauftragten, Brandschutzbeauftragten, SicherungsSicherungsund Befahrposten, und Befahrposten, VerkehrsVerkehrsund Kranposten, und Kranposten, Sicherheitsaufsichten Sicherheitsaufsichten und Fachund Fachkräfte kräfte für Arbeitssicherheit für Arbeitssicherheit (FaSi). (FaSi). Unsere Unsere Qualifikationen Qualifikationen im Shutdown im Shutdown umfassen umfassen u.a. Sicherungs-, u.a. Sicherungs-, BrandBrandund und Gaspostenausbildung, Gaspostenausbildung, Betrieblichen Betrieblichen BrandBrandschutz schutz BGI 560, BGI 560, Benutzung Benutzung von PSA von PSA gegen gegen Absturz Absturz und zum und zum Retten Retten nachnach BGRBGR 198/199, 198/199, Retten Retten aus engen aus engen Räumen Räumen und Behältern und Behältern BGI 5028, BGI 5028, Arbeiten Arbeiten in engen in engen Räumen Räumen und Behältern und Behältern nachnach BGRBGR 117-1, 117-1, Schutzmaßnahmen Schutzmaßnahmen für Industriefür Industriereiniger reiniger BGI 5063-1, BGI 5063-1, Umgang Umgang mit Flüssigkeitsstrahlern mit Flüssigkeitsstrahlern BGRBGR 500 500 Kap.Kap. 2.36,2.36, Sprechfunkausbildung, Sprechfunkausbildung, ErsteErste Hilfe/Ersthelfer, Hilfe/Ersthelfer, SCC/SGU SCC/SGU Schulung Schulung und Prüfung und Prüfung nachnach Dok.Dok. 016,016, Atemschutztauglichkeit Atemschutztauglichkeit gem.gem. G 26.3, G 26.3, AtemschutzgeräteträgerausbilAtemschutzgeräteträgerausbildungdung BGRBGR 190,190, Dienstkleidung Dienstkleidung gemäß gemäß Richtlinie Richtlinie 89/656/ 89/656/ EWG. EWG. Securitas Securitas – Kompetenz – Kompetenz in Sicherheit. in Sicherheit. Aus einem Aus einem breiten breiten Spektrum Spektrum spezialisierter spezialisierter Sicherheitsdienstleistungen, Sicherheitsdienstleistungen, technologischer technologischer Komponenten Komponenten sowiesowie Beratung Beratung und Ermittlung und Ermittlung entwickeln entwickeln wir Angebote, wir Angebote, die auf diejeweilige auf jeweilige Kundenbedürfnisse Kundenbedürfnisse maßgeschneidert maßgeschneidert sind und sind und effektive effektive Sicherheitslösungen Sicherheitslösungen ergeben. ergeben. Überall Überall – vom–Einzelunternehmen vom Einzelunternehmen bis zum biskomplexen zum komplexen Konzern, Konzern, machen machen unsere unsere 300.000 300.000 Beschäftigten Beschäftigten den Unterschied. den Unterschied. fire.securitas.de fire.securitas.de Know-how und Kontinuität im Dienste Ihrer Anlagen Industrieller Rohrleitungsbau & Anlagenbau – Mechanisierte Rohrvorfertigung – Schwer- und Feinmontage – Großprojekte – Stillstandsplanung und -ausführung – Kolonnenservice – Kunststoffverarbeitung Instandhaltungsservice Engineering – Anlagenplanung 2D/3D – Digitale Anlagenvermessung – Betriebsnahe Planung Kraftwerkservice – Maschinentechnik – Anlagenbau – Stahlbau – Förderanlagen Armaturen- und Pumpenservice Gerüstbau Ein Unternehmen der Weber Unternehmensgruppe www.weber-unternehmensgruppe.com Weber Industrieller Rohrleitungsbau & Anlagenbau GmbH & Co. KG Dieselstraße 13 · 50259 Pulheim / Köln · Tel. 02238 96501-0