schweizer aficionados sind sensibel

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schweizer aficionados sind sensibel
In den Lagern der
Schweizer Zigarrenimporteure trifft
karibische Lebensfreude auf Schweizer
Qualitätsdenken.
Text von MANUEL FRÖHLICH
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W
enn beim offiziellen Schweizer
Habanos-Importeur Intertabak
in Pratteln eine neue Lieferung aus
Kuba eintrifft, beginnt die Arbeit für die
sieben Logistikmitarbeiter. Der Zustand
jeder Lieferung wird in einer Eingangskontrolle mit Stichproben überprüft. Im
Mittelpunkt steht dabei die Feuchtigkeit
der Zigarren. Mit einer Messnadel wird
diese in der Zigarre gemessen und sollte etwa 12 bis 15 Prozent betragen. Erfüllen alle Werte die Vorgaben, werden
die Zigarren eingelagert. Im modernen
Lager, das der Habanos-Importeur vor
einem Jahr neu bezogen hat, herrschen
konstante Lagerbedingungen mit einer
relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 65
und 70 Prozent und einer Temperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius.
Damit erfüllt Intertabak exakt die Lagerstandards, die aus Kuba vorgegeben
werden.
Der wichtigste Qualitätscheck steht den
Zigarren aus Kuba aber noch bevor.
Sobald eine Bestellung aus dem Handel
eintrifft, werden die Kistchen anhand des
Versandscheins kommissioniert, dann
geht es zur Endkontrolle. Alle Verpackungen werden geöffnet und jede Zigarre wird einzeln überprüft. Zigarren
mit Transportschäden, etwa Rissen in
den Deckblättern, werden konsequent
aussortiert. Am Schluss bestätigt ein
Qualitätszertifikat in jeder Kiste, dass die
Zigarren das Lager in einem perfekten
Zustand verlassen haben.
Die Qualität steht für den Schweizer Habanos-Importeur an oberster
Stelle. Dort, wo man sie beeinflussen
kann, wird sie streng kontrolliert. Damit erfüllt man eine Erwartung der
Kundschaft, erklärt Intertabak-Geschäftsführer Silver Gmür: „Schweizer
Aficionados sind sehr sensibel, was
die Qualität betrifft.“ Andere Länder
betreiben weniger Aufwand. Bekannt
ist, dass zum Beispiel Deutschland und
Spanien die Kisten ungeöffnet in den
Handel liefern. Dass die geschlossenen
Kistchen möglicherweise einen höheren
Fotos: Intertabak AG, Oettinger Davidoff Group
SCHWEIZER
AFICIONADOS
SIND SENSIBEL
QUALITY CHECK
Vor der Auslieferung wird bei Habanos-Importeur
Intertabak jede Zigarre einzeln kontrolliert
Before delivery, Habanos importer Intertabak
controls each cigar individually
SWISS AFICIONADOS
ARE SENSITIVE
In the Swiss cigar importers’ warehouses, Caribbean lust
for life meets Swiss focus on quality.
W
hen a new delivery from Cuba
arrives at the official Swiss Habanos importer Intertabak in Prattel
the work begins for the seven logistics
employees. The condition of each shipment is checked in an intake inspection
with random sampling. The focus here
is the humidity of the cigars. This is
measured within the cigar by a measuring needle and is supposed to average
about 12 to 15 percent. If all the values correspond with the specifications,
the cigars are stored. In the modern
warehouse to which the Habanos importer moved a year ago there are
steady storing conditions which have
a relative humidity level of between 65
and 70 percent and a temperature of
between 16 and 18 degrees Celsius. Intertabak thus exactly meets the storage
standards that are specified by Cuba.
But the most important quality check
still lies ahead for the cigars from
Cuba. Once an order from the market
arrives the boxes are approved based
on the dispatch note, then comes the
final inspection. All packaging is opened
and each cigar is individually inspected. Cigars with transport damage,
such as tears in the wrappers, are
strictly sorted out. Finally, a quality
certificate placed in each box con-
firms that the cigars are leaving the
warehouse in perfect condition.
For the Swiss Habanos importer, quality
is of the utmost importance. Where this
can be influenced, strict inspections are
carried out. This fulfils the expectations
of the customers, explains Intertabak
Die Lagerbedingungen bei Intertabak entsprechen exakt den Vorgaben von Habanos SA.
The storage conditions at Intertabak exactly meet the standards of Habanos SA.
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QUALITÄTSKONTROLLE
L.: Die letzte Qualitätskontrolle bei Davidoff findet
in der Schweiz statt
R.: In Reihen verpacken Mitarbeiterinnen die
Zigarren in Kistchen
L.: The last quality control at Davidoff takes place
in Switzerland
R.: The employees packing the cigars in boxes
Sammlerwert haben könnten, lassen die Schweizer nicht
gelten. Qualität geht in jedem Fall vor.
VERNICHTEN ODER NEU ROLLEN
Noch einen Schritt weiter geht Davidoff. In der Schweiz findet nicht nur die Endkontrolle für den Inlandsmarkt statt.
Auch die Zigarren für andere Länder werden im Lager in
Reinach bei Basel kontrolliert. Der Schweizer Qualitätsanspruch wird damit zu einem Teil der Marke. In Reinach betreibt die Oettinger Davidoff Group eines von weltweit drei
Zentrallagern, in welchen die Zigarren zum letzten Mal
kontrolliert werden. Im deutschen Weil am Rhein, unmittelbar hinter der Schweizer Grenze, steht das zweite Lager,
von wo aus der EU-Raum beliefert wird. Und von Florida
aus betreut die Oettinger Davidoff Group den US-Markt.
Alle anderen Nicht-EU-Länder erhalten ihre Davidoff-Lieferungen direkt aus Reinach in der Schweiz.
Auch bei Davidoff wird in der Endkontrolle jede Zigarre
noch einmal einzeln kontrolliert. Dabei wird die Kontrolle
mit der Endverpackung kombiniert. Angeliefert werden die
Zigarren in so genannten Bulks, das sind schlichte Transportkisten mit Platz für 200 Zigarren. In der Schweiz verpackt ein Team von 22 Mitarbeiterinnen die Zigarren in
Kisten, Etuis oder Tubos.
Weil die Zigarren schon in der Manufaktur in der Dominikanischen Republik wiederholt kontrolliert wurden, liegt der
Anteil der Zigarren, welche die Endkontrolle nicht überstehen,
bei unter einem Prozent. „Hauptsächlich geht es noch darum,
allfällige Transportschäden zu entdecken und auszusortieren“,
erklärt Tobias Gysin, der bei der Oettinger Davidoff Group für
die Endkontrollen zuständig ist. Dass Davidoff keinen „Fabrikladen“ mit B-Ware betreibt, ist keine wirkliche Überraschung.
Der Ausschuss wird vernichtet oder zurück in die Dominikanische Republik spediert, mit dem Auftrag: neu rollen.
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manager Silver Gmür: “Swiss Aficionados are very sensitive
about quality.” Other countries don’t go to as much trouble.
It is known that Germany and Spain, for example, deliver
the boxes into the trade unopened. That the unopened boxes
may have a higher collector’s value is not an argument for
the Swiss. Quality has the highest precedence.
TO DESTROY OR ROLL AGAIN
Davidoff goes one step further. In Switzerland there’s not
only a final inspection for the local market. The cigars
bound for other countries are inspected in the warehouse in
Reinach near Basel. The Swiss quality requirements thus become part of the brand. In Reinach, the Oettinger Davidoff
Group runs one of three central warehouses worldwide in
which the cigars are inspected one last time. Directly behind
the Swiss border, in the German town Weil am Rhein, the second warehouse, which delivers to the EU region, is situated.
And from Florida the Oettinger Davidoff Group handles the
US market. All other non-EU-countries receive their Davidoff deliveries directly from Reinach in Switzerland.
Davidoff also carries out individual cigar inspections once
more in the final inspection. Here the inspection is combined
with the final packaging. The cigars are delivered in so-called
bulks – simple transport boxes that hold 200 cigars. In Switzerland a team of 22 packs the cigars in boxes, cases or tubos.
Because the cigars are repeatedly inspected in the factories
in the Dominican Republic, the number of cigars that don’t
pass the final inspection is under one percent. “It’s mainly
about discovering possible transport damage and sorting
them out,” explains Tobias Gysin, who is responsible for the
final inspections at the Oettinger Davidoff Group. That Davidoff doesn’t run a “factory outlet” with B-grade material
is no real surprise. Spoiled wares are destroyed or dispatched
back to the Dominican Republic with the order: roll again.
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