Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Edinburgh
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Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Edinburgh
1 Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Edinburgh Napier Universiry von Verena Albrecht 2013-14 Bewerbung Da ein Auslandssemester für meinen Studiengang „Mehrsprachige Kommunikation“ obligatorisch ist, konnte ich mich bereits frühzeitig über meinen Auslandsaufenthalt informieren. Das Auslandssemester in einem englischsprachigen Land zu absolvieren, stand für mich schon früh fest und somit habe ich mich zuerst auf die Universität in Southampton beworben, da mir das Kursangebot am meisten zugesagt hat. Da für ganz Großbritannien zum damaligen Zeitpunkt nur beschränkt Plätze vorhanden waren, waren zusätzlich zur normalen Erasmus-Bewerbung noch ein Lebenslauf und ein Motivationsschreiben einzureichen. Diese beiden Dokumente mussten in Englisch verfasst werden. Das Motivationsschreiben sollte zudem rund 4 Seiten umfassen. Nachdem ich meine Bewerbung eingereicht hatte, wurde bekannt gegeben, dass es nun auch die Möglichkeit gibt in Edinburgh, Schottland zu studieren. Daraufhin habe ich mich „umbeworben“ und habe in der darauffolgenden Woche meine Zusage erhalten. Planung und Unterkunft Da am 9. September 2013 Studienbeginn an der Edinburgh Napier University war, habe ich im Sommer damit begonnen, eine Unterkunft ab September bis Ende Mai zu finden. Zu beachten ist, dass man die Wohnungssuche für Unterkünfte in Schottland erst recht spät beginnen kann, da die Wohnungsangebote relativ kurzfristig eingestellt werden. Grundsätzlich ist der Wohnungsmarkt jedoch gut, sodass man in jedem Fall eine Unterkunft finden sollte. Ich habe privat in einem Haus mit vier anderen schottischen Studentinnen gewohnt. Über die Website http://www.gumtree.co.uk habe ich mit den Vermietern Kontakt aufnehmen können und konnte so auch schon aus Deutschland via Internet alles Weitere abklären. Die Mietpreise sind relativ hoch. Man muss mit mindestens 300-400 Pfund für ein Zimmer in einer WG rechnen, plus Nebenkosten. Nah am Stadtkern liegende oder moderne Wohnungen sind dabei noch teurer. Zu beachten ist, dass man in Schottland einen Art „Mietsteuer“ zahlen muss (council tax). Normalerweise ist man von dieser zusätzlichen Zahlung als Student ausgeschlossen, jedoch nur genau in der schottischen Vorlesungszeit. Es ist dabei egal, ob man auch in Deutschland als Student registriert ist. Ist man also noch vor oder nach der Vorlesungszeit vor Ort und als Mieter vermerkt, muss man zahlen. Die Steuer ist von Stadtbezirk zu Stadtbezirk unterschiedlich hoch. Ich musste für 8 Tage (Anfang September) 40£ nachzahlen. Die Universität Die Universität Edinburgh Napier hat drei Standorte, wobei unser Campus, genannt Craiglockhart (Business School), wunderschön gelegen im Süden Edinburghs auf einem Berg thront. Von dem Vorlesungssaal hat man einen Panoramablick auf die Stadt und das Meer. Der Campus ist mit Bussen gut angebunden. An den ersten Tagen wurden Einführungsveranstaltungen angeboten, die man besuchen muss. Dort werden einem die Abläufe erklärt und man registriert sich für die Online-Studentenwebsite. Erfahrungsbericht Edinburgh Napier University von Verena Albrecht 2013/2014 2 Man bekommt ebenfalls seinen Studentenausweis, mit welchem man sich dann eine StudentenBuskarte machen lassen kann. Diese kostet 40 £ für 4 Wochen. Es ist teuer verglichen mit den deutschen Preisen, aber es rentiert sich, wenn man den Bus täglich nutzt. Das Modulangebot ist umfangreich, jedoch sind viele Kurse recht schnell belegt, sodass man sich schon frühzeitig informieren sollte. Zudem können nur Kurse von der Business School belegt werden. Ich habe hier zwei Semester studiert und die folgenden Kurse belegt: • Intercultural Organisational Management • Marketing • Introduction to Hospitality, Tourism and Events sowie im zweiten Semester: • Conference Management • Event Management • Online Marketing. Ich habe Erst- und Zweitsemester-Kurse belegt, da uns am Anfang gesagt wurde, dass deutsche Studierende wohl Schwierigkeiten mit dem schottischen Schulsystem hätten. Ich muss rückblickend jedoch sagen, dass ich mit dem Kursinhalt etwas unterfordert war. Somit kann ich jedem empfehlen, Zweit-und Drittsemester-Kurse zu belegen. Man verbringt recht wenig Zeit in der Uni, da man nicht mehr als drei Kurse pro Semester wählen kann. Pro Woche hatten wir deshalb manchmal nur 6-9 Wochenstunden. Jedoch wird verlangt, den Unterrichtsstoff zuhause nachzubereiten, Essays zu verfassen und Gruppenarbeiten zu erledigen. Somit arbeitet man dann doch jeden Tag für die Uni. Die einzelnen Kurse teilen sich meist in eine Vorlesung und den dazugehörigen „praktischen Kurs“, in welchem man dann in kleine Gruppen unterteilt wird. Die Dozenten (in manchen Fällen auch Tutoren) kennen somit dann meist auch Eure Namen. In diesen kleineren Gruppen werden oft Gruppenarbeiten gemacht, Präsentation gehalten und auch Hausaufgaben, sowie Essays verteilt. Grundsätzlich ist das gesamte Lehrpersonal, das ich an der Napier University angetroffen habe, sehr nett und zuvorkommend. Die Dozenten gehen auf jeden ihrer Studenten ein und stellen auch gleich am Anfang des Semesters klar, was Sie von den Studenten erwarten. Man kann es jederzeit ansprechen und um Hilfe bitten. Das Universitätsgebäude selbst ist hervorragend ausgestattet. Es gibt modernste Computerarbeitsplätze, an denen man sich auf seinen persönlichen Desktop einloggen kann. Über diese PCs kann man zudem problemlos Dokumente drucken. Bezahlen kann man die gedruckten Dokumente, indem man sich zuvor ein Guthaben auf seine Studentennummer lädt. Das kann man unter anderem an einer Maschine neben den PCs machen, in die man auch Bargeld einwerfen kann. Scanner stehen auch zur freien Verfügung, jedoch nur an bestimmten Rechnern. Sollte man trotz dieser tollen Organisation einmal Probleme haben, befindet sich gleich am Eingang dieser sogenannten „Computer Suite“ ein Helpdesk, an dem nette Mitarbeiter Auskunft geben. Die Bibliothek befindet sich im Untergeschoss desselben Gebäudes und verfügt über alle Bücher, die beispielsweise für Hausarbeiten ausgeliehen werden müssen. Zudem befinden sich in der Bibliothek Gruppenlehrräume. Diese kann man sich reservieren um dort zum Beispiel Präsentationen mit der Gruppe zu üben. Dort stehen einem ein PC sowie eine kleine Leinwand zur Verfügung. Prüfungen Die Prüfungen an der Edinburgh Napier University wurden jeweils nach jedem Trimester abgelegt. Wir wurden bereits schon frühzeitig von unseren Dozenten über die Prüfungstermine und deren Inhalte aufmerksam gemacht. In den meisten Fächern gibt es zwar am Ende des Semesters eine Prüfung, zusätzlich dazu gibt es aber zumeist auch weitere Einzelleistungen, die dann mit in die Erfahrungsbericht Edinburgh Napier University von Verena Albrecht 2013/2014 3 Gesamtnote fließen. Diese weiteren Leistungen sind zumeist Präsentationen, Hausarbeiten oder kurzen Zwischentests. Oftmals muss man auch innerhalb einer Gruppe eine Präsentation halten oder eine Gemeinschaftshausarbeit schreiben. Das Bewertungssystem in Schottland ist anders als an deutschen Universitäten. Es gibt keine Noten von 1 bis 6. Stattdessen wird in Prozent benotet, wobei 100% meist gar nicht als Student zu erreichen sind. Wenn man mit 75% -85% besteht, bedeutet dies bereits, dass man gut bestanden hat. Studentenleben Ich habe es als sehr leicht empfunden, neue Freunde zu finden und Kontakte in der Uni zu knüpfen. Ich kann jedoch jedem empfehlen, Gruppen, beispielsweise bei Facebook, beizutreten um somit, vor allem in den ersten Wochen, Freundeskreise aufzubauen. Die Stadt selbst hat viel zu bieten und es gibt Sport-, Kultur-, und andere Freizeitangebote für jedermann. Bestimmte Kulturangebote, wie beispielsweise Museen, sind kostenfrei. Zudem kann man mit öffentlichen Verkehrsmitteln Attraktionen innerhalb und außerhalb der Stadt gut erreichen. Es lassen sich auch sehr einfach Ausflüge zu anderen Sehenswürdigkeiten in Schottland unternehmen. Ihr solltet deshalb bereits frühzeitig beginnen, euch all die Dinge herauszuschreiben, die ihr besichtigen wollt. Es sind nämlich sehr viele und die Zeit vergeht wie im Flug! In den ersten Wochen wird in der Uni zudem eine „Fresher’s Fair“ angeboten, auf der sich alle Sportvereine, Theatergruppen oder andere Interessengemeinschaften vorstellen. Es ist eine gute Möglichkeit, Gruppen beizutreten, umso auch außerhalb der Uni neue Bekanntschaften zu schließen und seinen Interessen nachzugehen. Ich selbst bin keiner Gemeinschaft beigetreten und habe trotzdem sehr viele Freundschaften geschlossen. Trotzdem kann ich es euch nur raten, euch die Angebote mal anzuschauen und vielleicht sogar mitzumachen. Fazit Alles in Allem, hat mir mein Auslandsjahr sehr gut gefallen. Die Menschen sind offen und hilfsbereit. Ebenso waren alle Dozenten in der Uni immer freundlich und hatten immer ein offenes Ohr für die Studenten. Es ist einfach, neue Freundschaften mit Leuten aus aller Welt zu schließen. Das Studienangebot ist breit gefächert und bietet so eine große und ungewöhnliche Auswahl an Fächern, die man ausprobieren kann. Auch wenn die Miet- und Lebenshaltungskosten in Schottland verglichen mit anderen europäischen Ländern recht hoch sind, kann man mit einer guten Haushaltsführung und etwas Sparen über die Runden kommen. Am meisten haben mir die Stadt und die Umgebung gefallen, in der man auch nach einigen Monaten immer noch Neues entdeckt. Erfahrungsbericht Edinburgh Napier University von Verena Albrecht 2013/2014