Blockade, 20125-12-23, amerika21 - Mafia

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Blockade, 20125-12-23, amerika21 - Mafia
Quelle:
, 23.12.2015
Mafia-Erben wollen von Kuba Entschädigung
Von Harald Neuber
Meyer Lansky im Jahr 1958 – sein Enkel will nun Geld von Kuba;
Quelle: de.wikipedia.org; Lizenz: Gemeinfrei
Havanna. Angesichts der Verhandlungen zwischen den
Regierungen Kubas und der USA um Entschädigungen
für Betroffene von Verstaatlichungen nach der
Revolution im Jahr 1959 haben nun auch Nachkommen
bekannter Mafia-Größen Ansprüche angemeldet. Nach
Berichten kubanischer und lateinamerikanischer
Medien fordern die Erben des Mafia-Bosses Meyer
Lansky die Rückübertragung des Hotels Riviera im
Stadtteil Vedado von Havanna – oder den
entsprechenden Marktwert in Bargeld.
"Das Hotel wurde meinem Großvater unter Zwang
enteignet", sagte der 60-jährige Gary Rapoport, einer
der Enkel Meyer Lanskys, gegenüber der Tageszeitung
Tampa Tribune. "Kuba schuldet meiner Familie Geld",
fügte der Mann hinzu, der heute in Tampa im USBundesstaat Florida lebt. Der Bau des Hotels Riviera an der Bucht von Havanna
hatte im Jahr 1950 rund acht Millionen US-Dollar gekostet. Heute befindet es sich in
Staatsbesitz.
Die Tampa Tribune berichtet, dass Rapaport in Kontakt mit Rechtsanwälten in Miami
stehe, die auf die Vertretung von enteigneten Alteigentümern von Immobilien in Kuba
spezialisiert seien. Angeblich soll der Mann auch mit einem Unterhändler aus Kuba
Kontakt aufgenommen haben. Von kubanischer Seite wurde der Fall bislang offiziell
jedoch überhaupt nicht kommentiert. Einige Medien aus dem sozialistischen
Inselstaat griffen die Meldung eher als Kuriosum auf.
In den 1950er Jahren gehörte der aus Russland stammende Meyer Lansky zu den
mächtigsten Vertretern des organisierten Verbrechens, das in die Tourismus- und
Glücksspielbranche in Havanna investierte. Der 1983 in Miami verstorbene Lansky
pflegte enge Kontakte mit dem italienischen Mafia-Boss Lucky Luciano. Lansky war
einer der Finanzexperten der Mafia und mutmaßlich für Geldwäsche-Geschäfte
zuständig. Zu seinen Immobilien in der kubanischen Hauptstadt gehörten neben dem
Hotel Riviera das Hotel Nacional und der nahe Montmartre-Club, der heute nicht
mehr besteht.
Die Mafia-Immobilien in Kuba waren nach Ansicht von Historikern zentraler Teil des
Geldwäsche-Geschäftes, weil sie mit illegalen Einkünften gebaut wurden. Allerdings
wurde Meyer Lansky in den USA nie rechtskräftig verurteilt.
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