DAS EILAND der weiSSen Kugel
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DAS EILAND der weiSSen Kugel
– Rubriktitel places to be – Das berühmteste Golfloch auf Hilton Head Island, das alljährlich auch Tiger Woods & Co fordert. Vom breitesten Fairway müssen die Pros das kleinste Grün der Tour attackieren. Das Eiland der weiSSen Kugel D iese Insel ist anders. Das merkt der Besucher schon beim Passieren der Hilton „Willkommen auf der Golf-Insel!“ Head Bridge, die jeder Insel-Besucher überqueren muss, um dann irgendwie Understatement klingt zwar anders, die in eine andere Welt einzutauchen. Nicht, dass es nicht weiterhin Amerika Touristiker von Hilton Head Island wäre, aber das Flair ist anders. Neon-Leuchtschriften und Hoteltempel bis in den Himmel gibt es dort nicht. Die Insel wirkt grüner, gepflegter und haben aber allen Grund, auf dicke Hose liebevoller. Das beginnt schon am Expressway. Der in den USA bekannt zu machen. Auf einer Fläche, die der breite Mittelstreifen (bis zu 50 Meter trennen die beiden Fahrbahnen voneinander) ist auf Hilton Größe St. Pöltens entspricht, schlängeln Head Island gepflegt und bepflanzt. Unter- und oberirdische Bewässerungssysteme sorgen dafür, sich nicht weniger als 26 Golfkurse dass die Sträucher und Bäume gut aussehen; wie auch der Rest der Insel. Die Natur steht hier im durch die Landschaft. Noch Fragen? Mittelpunkt und bietet den Touristen atemberaubende Strände, naturbelassene Pflanzen- und Von Volker Höferl 92 perfect eagle 02 // 14 Tierwelten und jede Menge Erholung. Nicht umsonst zählt Hilton Head Island zu den bevorzugten Urlaubsdestinationen der Amerikaner. Speziell der Familientourismus ist den Verantwort lichen ein Anliegen. Das große Geschäft winkt aber im Golftourismus – und der wird auf der Insel zelebriert. Bis zu 700.000 Greenfees wandern pro Jahr auf der Insel über den Ladentisch. Die Auswahl an Kursen stellt den Golfer vor keine leichte Aufgabe, denn jeder der 26 Kurse (davon vier Privatplätze) ist in puncto Pflege und Design ein einmaliges Erlebnis. Mit Robert Trent Jones, Pete Dye oder Jack Nicklaus hat die „Crème de la Crème“ der Golfplatz-Designer den Insel-Kursen ihren Stempel aufgedrückt. Der Beginn unserer Reise führt uns in den „Oyster Reef Golf Club“. Rees Jones gestaltete den Championship-Kurs, der vor allem durch geschickt platzierte Bunker und tricky Doglegs in Erin nerung bleibt. Besonders aufregend sind die Par-3-Löcher. Drei von ihnen führen übers Wasser. Aber Achtung: Seinen dort versenkten Ball sollte man nicht suchen gehen. Immer wieder durchkreuzen Alligatoren diese Gewässer. Das „Signature Hole“ der Anlage ist das Loch Nummer 6, ein mittellanges Par 3 mit dem Atlantik im Hintergrund. Der zweite Kurs trägt den Namen „Old South Golf Links“ und verspricht dem Spieler ein typisches Südstaaten-Flair. Nicht umsonst ist der Kurs der beliebteste unter den Einheimischen. Schon der Blick zurück vom Abschlag über einen großen Teich zum gemütlichen Clubhaus aus Holz lässt den Puls um gefühlte 10 Schläge sinken und trägt zur Entspannung bei. Designer Clyde – places to be – 1 2 3 Fotos: Getty Images, Rob Tipton, Beigestellt 4 1 / Loch Nummer 10 am „Robert Trent Jones“-Kurs auf Hilton Head Island – eines von nur zwei Löchern, die direkt am Atlantik liegen. 2 / Die Gemütlichkeit des Old South Golf Links macht den Kurs zur Nummer eins bei den Einheimischen. Die Gemütlichkeit überträgt sich nicht auf den Platz. Viel Wasser bedeutet viel Stress! 3 / Das 16. Loch des Oyster Reef Golf Clubs forderte noch einmal alles. 150 Meter muss der Ball fliegen, um trocken auf dem Grün des Par 3 zu landen. 4 / Villen wie diese im Palmetto Dunes Resort können Sie mieten! Johnston schaffte auf diesem Platz die Verbindung zwischen dem mächtigen Bestand aus Südstaaten-Eichen und den immer wieder ins Land strahlenden Ausläufern des Ozeans mit ihren bunten Pflanzenbeständen. Auf mehreren Löchern geht es über derartige Umwelt-Oasen, die auch zum Ballsuchen nicht betreten werden dürfen. Wasser ist auf allen 18 Löchern im Spiel. Die traumhaften Ausblicke entschädigen aber irgendwie für den einen oder anderen verlorenen Ball. Auch wenn Hilton Head eine Insel ist und mit 26 Golfplätzen aufwarten kann – es gibt tatsächlich nur zwei Golflöcher, die direkt am Atlantik enden. Eines davon findet sich am Robert Trent Jones Course im Palmetto Dunes Resort. Dieser Platz wurde 1967 gebaut und ist damit die älteste Anlage der Insel. Im Zuge des Re-Designs 2002 wurde so manches Fairway leicht angehoben und die Entwässerung des Platzes an ein knapp 20 Kilometer langes Lagunen-System angeschlossen, das sich durch den Kurs schlängelt. Die Wege zwischen dem Grün und dem nächsten Abschlag führen an beeindruckenden Villen vorbei, dem einen oder anderen Villen-Besitzer kann man da im Vorbeifahren beim BBQ zusehen. Einige der Häuser verfügen auch über Anlegeplätze für Boote. Die meisten dieser Anwesen sind übrigens zu mieten und werden von den Besitzern sonst nur spärlich genützt. Wer sich’s leisten kann … Nach einem erlebnisreichen Tag will die Golfrunde natürlich auch besprochen werden. Mit rund 250 Restaurants ist die Auswahl auf der Insel überaus groß. Frischer Fisch und Meeresfrüchte finden sich in jedem besseren Restaurant auf der Karte, in Sachen Steak macht den Amerikanern ohnehin niemand so schnell etwas vor. Eine perfekte „Surf & Turf “Symbiose gibt’s im „Skull Creek Boathouse“. Das Traditionslokal ist stets gut besucht. Wartezeiten von bis zu 30 Minuten auf einen freien Tisch sind möglich. Das Warten zahlt sich aber aus. Wer die heimische Küche vermisst, kann sein Heimweh auf Hilton Head Island ebenfalls kurieren. „Alfred’s Restaurant“ bietet deutsche und österreichische Küche. Alfred, der Chef des Lokals, ist vor über zwanzig Jahren auf der Insel hängen geblieben und zaubert seither Wiener Schnitzel, Zwiebelrostbraten oder Bratwurst mit Sauerkraut auf die Teller seiner Gäste. Apropos zaubern. Alljährlich geben auch die besten Golfer der Welt ein Gastspiel auf der Insel. Ihr Ziel ist der von Pete Dye entworfene „Harbour Town Links“-Kurs im „Sea Pines“- Resort. Dieses Fleckchen im Südwesten der Insel stellt übrigens eine Besonderheit dar. Es ist im Privatbesitz. Um die Straßen zu erhalten und die Landschaft pflegen zu können, ist bei der Einfahrt für Touristen, Besucher und andere „Non-Residents“ eine Eintrittsgebühr von 5 US-Dollar fällig. Die Atmosphäre bei diesem PGA-Turnier entspricht auch der familienfreundlichen Ausrichtung der gesamten Insel. Das „RBC Heritage“ steigt eine Woche nach dem Masters in Augusta. „Die Spieler kommen mit ihren Familien und sind richtig entspannt, weil das Masters, der große Saisonhöhepunkt, auf den jeder hingearbeitet hat, vorbei ist. Es geht sehr locker zu bei uns. Die Spieler genießen das richtig“, erklärt Ron, der unseren Vierer-Flight als Caddie betreut. Und das funktioniert so: Wir fahren im Cart (ausschließlich auf dem Weg), Ron erklärt uns am Abschlag das Loch und läuft dann in Richtung Landezone unserer Abschläge. Mit Zeichen gibt er uns dann zu verstehen, ob unser Ball spielbar ist oder ob er sich in eines der Wasserhindernisse oder ins Out verabschiedet hat. Bis wir mit den Schlägern bei unseren Bällen sind, hat Ron bereits für jeden von uns die Distanz bis zum Grün ausgerechnet und berät uns in Sachen Course Management – vor allem am „Harbour Town Golf Links“-Kurs mit seinen vielen Doglegs und mächtigen Bäumen ein unschätzbarer Vorteil. Auf dem Grün angekommen, putzt er unsere Bälle und assistiert beim Lesen der Puttlinie. Auf dem 18. Loch ist Ron – übrigens klassisch im weißen Overall gekleidet – auch als Fotograf gefragt. Die 18 – das zweite Loch auf Hilton Head Island, das direkt am Meer liegt – ist das Signature Hole der Anlage. Vom Abschlag erst sieht man den berühmten Leuchtturm, der hinter dem Grün thront. Erinnerungs-Schnappschüsse mit dem Leuchtturm im Hintergrund sind bei den Amateuren ein absolutes „Must-have“ – Ron und seine Kollegen wissen das. „So mancher Gast macht während einer Runde mehr Fotos als Schläge“, schmunzelt Ron. Für die Professionals ist das Abschlussloch ein 450 Meter langes Par 4 – eine steife Brise gibt’s obendrein. Bei Gegenwind griff Ernie Els zu Driver und 3er-Holz. Am nächsten Tag und mit dem Wind im Rücken genügten ihm ein 3er-Holz vom Tee und ein 8er-Eisen ins Grün. Vom Abschlag aus visieren die Pros die breiteste Landezone auf der Tour an (130 Meter), um dann von dort aus das kleinste Grün zu attackieren. Links vorne lauern Wasser und ein Bunker, nach rechts verzogene Bälle erwartet eine unbarmherzige Out-Grenze. Kleiner Tipp: Wer den Leuchtturm anvisiert, geht den großen Gefahren aus dem Weg. Nach der Runde geht’s zurück ins Clubhaus. Ron kümmert sich um die Schläger, putzt sie und bringt sie zum Auto. 30 US-Dollar pro Spieler kostet dieser obligatorische Caddie-Service. Wer das Profi-Feeling noch intensiver spüren will, der verzichtet auf das Golfcart und engagiert sich einen Privatcaddie, der die Tasche dann über den Platz schleppt – so wie bei den Profis eben. Für diesen Service sind dann 90 Dollar fällig. hiltonheadisland.org perfect eagle 02 // 14 93 – places to be – Where to stay, play, eat & meet // PLAY: Harbour Town Golf Links Design: Pete Dye &Jack Nicklaus, Par 71, 6.493 Meter, Greenfee: zwischen 150 und 270 US-Dollar, seapines.com Robert Jones Course (Palmetto Dunes) Design: Robert Trent Jones Sr., Par 72, 6.405 Meter, Greenfee: zwischen 70 und 110 US-Dollar, palmettodunes.com Old South Golf Links Design: Clyde Johnston, Par 72, 6.192 Meter Greenfee: zwischen 70 und 95 US-Dollar, oldsouthgolf.com Oyster Reef Golf Club Design: Rees Jones, Par 72, 6.317 Meter Greenfee: zwischen 60 und 80 US-Dollar, oysterreefgolfclub.com Mehr Informationen über Golf in South Carolina gibt es auf der offiziellen Seite der Tourismusbehörde von South Carolina unter southcarolinagolf.de 5 Stay: The Westin Hilton Head Island Resort & Spa Das Flaggschiff-Hotel der 6 Insel. Wurde vor zwei Jahren um 25 Millionen Dollar generalsaniert. Direkt am Meer gelegen. Privatstrand, SPA-Bereich und mehrere Pools. starwoodhotels.com The SeaPines Resort Innerhalb des Resorts stehen ein Hotel (The Inn At Harbour Town) und eine Vielzahl an Villen zur Verfügung. seapines.com Palmetto Dunes Oceanfront Resort Auch hier stehen Apartments und Villen zur Verfügung, die angemietet werden können. Diese Villen liegen teilweise direkt an den Spielbahnen der insgesamt drei Kurse des Resorts. palmettodunes.com Hilton Head Marriott Resort & Spa Ein Oceanfront-Hotel mit 513 Zimmern und großzügigem SPA-Bereich sowie eigenem Hotelstrand. Eigene Packages für Golf auf einem der drei Kurse des Palmetto-Resorts. marriott.com eat: Skull Creek Boathouse Meeresfrüchte und amerikanische Klassiker auf der Terrasse direkt am Wasser. Dazu eine gemütliche Bar mit einer rekordverdächtigen Auswahl an Cocktails. skullcreekboathouse.com Hogshead Kitchen & Wine Bar 7 In der Nähe des „Old South Golf Links“-Kurses gelegen. Ein „Farm to Table“Restaurant. Von der Farm kommt das Essen gleich direkt auf die Teller. hogsheadkitchen.com Big Jim’s BBQ, Burgers & Pizza In der Nähe des „Robert Trent Jones“-Clubhauses des Palmetto Dunes Resorts. Exzellente Auswahl an amerikanischen Spezialitäten (Burgers, Spareribs, Barbeque), toller Service. palmettodunes.com Alfred‘s Restaurant Deutsche und österreichische Küche mitten auf der Insel. Das Wiener Schnitzel und die Bratwurst schmecken hervorragend! alfredsofhiltonhead.com The Smokehouse Sehr beliebtes Restaurant, wo sich alles um das Thema Barbecue dreht. Häufig wird das Dinner-Erlebnis mit Live-Musik aufgepeppt. smokehousehhi.com Golfreisen: 8 5 / Riskieren oder einfach rechts runterspielen? Diese Frage stellt sich in Harbour Town bei Loch Nummer 4, einem 170 Meter langen Par 3. 6 / Im Clubhaus des Harbour Town Golf Links lässt es sich vorzüglich auf die gespielte Runde anstoßen. 7 / Loch Nummer 10 in Harbour Town ist ein „Dogleg“, das Genauigkeit erfordert. 8 / Ihr Autor am golferischen Höhepunkt, der 18. Spielbahn des Harbour Town Golf Links. 94 perfect eagle 02 // 14 Gruber Golfreisen hat mehrere Packages in South Carolina im Programm. Neben Hilton Head Island auch Myrtle Beach (rund 100 Golfplätze nebeneinander) und Kiawah Island. Eine Woche Golf auf Hilton Head Island mit Übernachtung im 5-Sterne-Westin mit Mietwagen und fünf Runden Golf gibt’s ab 1125 €. Mehr Infos auf gruber-golfreisen.at Der Autor wurde bei seiner Reise vom „South Carolina Tourism Office“ unterstützt. Mehr Infos über Golf in South Carolina gibt es unter SouthCarolinaGolf.de. Anfragen an Southcarolina@es-tm.com.