Rundbrief Dezember 2013
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Rundbrief Dezember 2013
Rundbrief Nr. 51 Dezember 2013 GRUSSWORT Liebe Freunde unserer Brücke ! 2013 - ein Jahr neigt sich dem Ende zu. Es war ein Jahr mit guten, mit durchwachsenen und sicher auch mit negativen Momenten. Für unsere "Brücke" blicken wir aber auch mit Freude und Stolz auf dieses Jahr zurück: Freude darüber, dass wir auch dieses Jahr vielen Menschen bei der Aufarbeitung von Problemen zur Seite stehen konnten, sei es durch entsprechende Beratung oder auch durch finanzielle Unterstützung. Stolz sind wir darauf, dass wir durch die Mithilfe und Mitarbeit vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer und vor allem durch die in vielen Gesprächen ausgedrückte Dankbarkeit der von uns betreuten Menschen die Arbeit unserer "Brücke" bestätigt sehen. Freude empfinden wir auch darüber, dass unsere "Brücke" im kommenden Jahr ihren 20. Geburtstag feiern darf. Zum Geburtstag, welchen wir im Rahmen unseres Grillfestes im nächsten Jahr entsprechend feiern werden, erfolgt die Einladung rechtzeitig. Nun möchte ich mich bedanken: Bedanken bei all denen, die auch in diesem Jahr wieder die Inhalte und die Aufgaben unseres Vereines mit Liebe, mit Verstand und großem Engagement umgesetzt haben, DANKE an unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, DANKE an die uns durch finanzielle Zuwendungen unterstützenden Menschen, DANKE an meine Kollegin und die Kollegen vom Vorstand, besonderen Dank an die Menschen, für die wir da sind, die uns durch Freundschaft und Verbundenheit die Richtigkeit und den Sinn unseres Wirkens verdeutlichen. Eine schöne Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest. Mögen Freude, Zufriedenheit und Glück das Jahr 2014 bestimmen, das wünsche ich Ihnen/Euch von ganzem Herzen. Ihr/Euer Kurt Pfeiffer 2 ACHTUNG SEPA-UMSTELLUNG Verein für Menschen am Rande, DIE BRÜCKE e.V. Büchsenstr. 35, 70174 Stuttgart Liebe Mitglieder, wir nutzen bei der Mehrzahl unserer Mitglieder für den Beitragseinzug die Lastschrift im Einzugsermächtigungsverfahren. Als Beitrag zur Schaffung des einheitlichen EuroZahlungsverkehrsraums (Single Euro Payments Area, SEPA) stellen wir ab dem nächsten Beitragseinzug im April 2014 auf das europaweit einheitliche SEPA-Basislastschriftverfahren um. Die von Ihnen bereits erteilte Einzugsermächtigung wird dabei als SEPA-Lastschriftmandant weitergenutzt. Das SEPABasislastschriftmandat für den Einzug wird durch die Mandatsreferenznummer = Ihre Mitgliedsummer und unsere GläubigerIdentifikationsnummer DE71ZZZ00000139923 gekennzeichnet. Da diese Umstellung von uns erfolgt, brauchen Sie weiter nichts zu unternehmen. Stuttgart, im November 2013 Alfred Deuschle (Kassier) AUS DER BRÜCKE „Das war mal was anderes!“, „Total entspannend!“: so lauteten die Kommentare zu unserem Jahresausflug an den Brombachsee in Franken. Wir hatten Glück mit dem Wetter und konnten die Schifffahrt in vollen Zügen genießen. Ein großer Renner war wie jedes Jahr der Ausflug nach Tripsdrill. 38 Leute aller Altersgruppen hatten in der Altweibermühle ihren Spaß. Ganz Mutige wagten sich auch in die neueste Achterbahn „Karacho“ mit zweifachem Looping. Einen herzlichen Dank wieder an die Betreiber des Freizeitparks für die großzügige Ermäßigung beim Eintrittspreis. Schön harmonisch verlief auch wieder die Mutter-Kind-Freizeit in Tieringen. Es macht richtig Freude, die Kinder über Jahre hinweg zu erleben und zu sehen, wie positiv sich alle entwickeln. (TK) 3 Liebe Mitglieder der „Brücke“, von Herbst 2011 bis Frühling 2012 führte ich eine Befragung für das Projekt „Positive Stimmen“ durch. Darin ging es um eine Erhebung, inwieweit Menschen mit HIV heute noch Ausgrenzung erfahren. Seit 1987 selbst positiv, kann ich deshalb die immer noch bestehenden Ängste und Probleme positiver Menschen nachvollziehen. Um auf die Stigmatisierung und Diskriminierung aufmerksam zu machen, werde ich 2015 von Stuttgart nach Berlin einen Aktionsmarsch durchführen. Weitere Informationen entnehmen Sie der Homepage der Stuttgarter Aidshilfe e.V.; www.aidshilfe-stuttgart.de (Rainbow, Ausgabe 71 Seite 46. Hier befindet sich ein ausführlicher Artikel über mein Projekt) oder wenden Sie sich direkt an mich unter dem Stichwort „HIVbewegt“. Hier meine persönliche E-Mail Adresse: philippe-gerard60@gmx.de. Danke fürs Lesen Philippé Frohe und gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr! Ein großer Stern leuchtet über einer kleinen Hütte. Manchmal brauchen wir im Leben einen so großen Stern, der in unsere Dunkelheit hinein leuchtet und Orientierung gibt. Viele Menschen waren mir in diesem Jahr solche Sterne und gaben mir Kraft und Mut. Ich hoffe, dass auch ich manchem den Blick auf einen hellen Stern öffnen konnte, und bedanke mich für all die guten, schönen und wertvollen Begegnungen in diesem Jahr. Besonders bedanken möchte ich mich von Herzen bei allen, die meine Arbeit finanziell und ideell unterstützen. Thomas Kleine 4 ZUM GEDENKEN Helene (85 J.) Besonderes Kennzeichen: Rucksack auf dem Rücken. So schaute Helene viele Jahre immer wieder in der „Brücke“ vorbei, setzte sich an einen Tisch und fühlte sich sichtbar wohl bei „ihren Männern“. Sie sprach gern von „ihren Männern“, gemeint waren zunächst einmal die Männer auf dem Dornahof bei Altshausen. In dieser diakonischen Einrichtung für Obdachlose arbeitete sie seit 1972. Mit viel Engagement und aufopfernder Liebe war sie für Menschen da, für die sich sonst niemand interessierte. Als sie dann in den Ruhestand kam, so hat sie mir erzählt, fehlten ihr „ihre Männer“ und sie suchte nach einer neuen Herausforderung. Petrus Ceelen vermittelte ihr dann „neue“ Männer und eine Frau - Aids-Kranke, wie man damals noch sagte -, die dringend im Haushalt Unterstützung brauchten. Viele Jahre versorgte sie diese Menschen, kochte für sie ihre Lieblingsessen und sorgte für Ordnung in den Wohnungen. Das Wichtigste aber war: Sie war ihnen eine gute Freundin, die ihnen zuhörte, sie in den Arm nahm und tröstete, Mut zusprach und ihnen stets vermittelte, dass sie wertvolle und einmalige Menschen sind. In den letzten Jahren musste Helene aus gesundheitlichen Gründen diese Aufgabe immer mehr einschränken. Nach schwerer Krankheit kam sie in ein Pflegeheim, wo sie am 30. August verstarb. Eigentlich wollte Helene ihren Körper der medizinischen Forschung zur Verfügung stellen. Nachdem dies aber nicht geklappt hat, haben ihre Tochter und ihre zwei Enkelkinder beschlossen, ihre „Lene“ in einem Friedwald zu bestatten. Auch wenn Helene dies nie so gewollt hätte: Wir bedanken uns nochmals öffentlich von ganzem Herzen für ihr großes Engagement. Unvergessen bleibt, wie sie ihren Schützlingen, die doch im gesunden Leben gestandene Männer waren, ein schwäbisches „le“ angehängt hat. So waren es Klausle, Rainerle und Ralfle, für die sie mit viel Liebe da war und denen sie – wenn nötig – auch mal den Kopf gewaschen hat. Ihr letzter Wunsch ist nicht in Erfüllung gegangen, sie wollte nie im Bett sterben. Wir haben in ihr eine gute Freundin verloren. Sie hat ihr Christsein wahrhaftig gelebt. Der Vorstand „Die Brücke e.V.“ 5 Mac (49 J.) Eine der Bands, in denen Mac mitspielte, hieß Wounded Knee, eine Anspielung auf den Ort, wo 1890 in den USA ein Massaker an den Lakota-Indianer verübt worden war. Der Kampf der amerikanischen Ureinwohner um ihre Rechte war ihm Ansporn, sich für die Rechte der Junkies in Deutschland einzusetzen. Ab 2008 engagierte er sich in der Selbsthilfegruppe JES (Junkies, Ehemalige und Substituierte). Er verteilte saubere Spritzen, führte viele Gespräche, half bei Ämtergängen und protestierte gegen jede Benachteiligung von Suchtkranken. Besonders lag ihm auch am Herzen, dass die Leute im Krankenhaus besucht werden und dass es würdige Abschiedsfeiern gibt, wenn jemand gestorben ist. Nicht verheimlicht werden soll, dass Mac auch polarisierte und in seinem Eifer Andere verletzte und vor den Kopf stieß. Vielleicht rührte dies daher, dass er wusste, die Aufgabe ist groß und seine Lebenszeit aufgrund seiner Erkrankungen beschränkt. Ich habe mich gern mit ihm unterhalten, sei es auf der Straße, in den Räumen von JES oder im Krankenhaus. Er hat mir viel Insiderwissen über Drogen beigebracht. Dass er aber auch eine sensible und verletzliche Seite hatte, merkte ich z.B. daran, wie er von seiner Katze sprach, die er, als es ihm gesundheitlich immer schlechter ging, in Pflege geben musste. Seine Krankheit ertrug er tapfer und akzeptierte sein Sterben. Ein großer Glücksfall in seinem Leben war, dass er sich zu Beginn dieses Jahres noch einmal verliebt und mit seiner Partnerin sehr intensive Monate erlebt hat in dem Bewusstsein, dass seine Lebenszeit begrenzt ist. Renée (48 J.) Sein eigentlicher Namen lautet Michael, aber im Laufe seiner Jugend entdeckte er auch eine weibliche Seite in sich. Mir stellte er sich als Renée vor, weil dieser Namen männlich oder weiblich ist, je nachdem ob er mit einem e oder mit zwei e geschrieben. Andere nannten ihn Renate. Er erzählte mir von seiner vielversprechenden Karriere als Travestiekünstler und seinem Scheitern. Eines aber hat sich Renée erhalten: Wenn er gekommen ist, dann war es immer ein Auftritt. Er zog die Blicke der Menschen auf sich, allein schon weil seine Kleidung auffällig war. Aber es war seine ganze Persönlichkeit, die ihn wie eine Diva wirken ließ. Sympathisch fand ich, 6 dass er überhaupt nicht arrogant wirkte. Er war eben anders und zeigte das. Er war ein Paradiesvogel, resümierte eine Freundin. Den Ernst des Lebens versuchte er immer mit Späßen und Unsinn zu übertünchen, aber zuletzt waren die Probleme so übermächtig, dass er für sich keinen anderen Ausweg sah, als sich das Leben zu nehmen. „Lieber gut geschminkt als vom Leben gezeichnet“ stand auf der Vorderseite der Karte, auf die er seine Abschiedsworte schrieb. Ganz arg viele Freundinnen und Freunde kamen zu seiner Abschiedsfeier in die Leonhardskirche, um mit seiner Mutter Abschied zu nehmen von einem Menschen mit vielen Gaben und einem guten Herz. Der Paradiesvogel ist im Paradies angekommen und wird dort nun für Wirbel sorgen. Thomas Kleine Besonders möchte ich an dieser Stelle an Thomas und Ingo denken, die beide ihre Mütter verloren haben, und an Lucia, deren Vater gestorben ist. Und ich denke an eine junge Frau, die ihr elf Wochen altes Baby verloren hat. Wer ein Schiff am Horizont verschwinden sieht, denkt, es ist weg. Wer sich auf dem Schiff befindet, denkt, ich bin am Ziel. Allen, die um einen lieben Menschen trauern, wünsche ich in diesem Sinne eine neue Perspektive. Thomas Kleine Die Brücke e.V., Büchsenstr. 35, 70174 Stuttgart, Tel.: 0711-295711, Email: brueckestuttgart@t-online.de, Bankverbindung: Landesbank BW, IBAN: DE81 6005 0101 0002 5445 57 / BIC: SOLADEST (Kto-Nr. 2544 557; BLZ 600 501 01), Homepage: www.die-brücke.org, Facebook: Die Brücke Stuttgart. Bitte für Spenden und Überweisungen die IBAN-Umstellung beachten! 7 TERMINE Sonntag, 1. Dezember, Weltaidstag Um 20.00 Uhr findet in der Leonhardskirche ein ökumenischer Gottesdienst statt. Alle Veranstaltungen finden sich auf der Homepage der AIDS-Hilfe (www.aidshilfe-stuttgart.de). Freitag, 6. Dezember, Nikolaus in der Brücke Um 14.00 Uhr feiern wir mit allen, die da sind (Erwachsene wie Kinder). Sonntag, 8. Dezember, Weihnachtsmarkt in Sachsenheim mit einem Stand der „Brücke“. Sonntag, 15. Dezember, 15.00 Uhr, Adventsfeier im kath. Gemeindezentrum St. Bonifatius in Asperg. Mittwoch, 18. Dezember, Ludwigsburger Weihnachtsmarkt Die „Brücke“ ist mit einem Stand vertreten. Vom 24. Dezember bis zum 1. Januar bleibt die Brücke geschlossen. Freitag, 10. Januar, 18.00 Uhr , Neujahrsessen in der Brücke; Anmeldung in der Brücke bis zum 20.12.2013. Sonntag, 19. Januar, Kirche St. Eberhard, Stuttgart, 12.00 Uhr Thomas Kleine hält die Predigt im kath. Gottesdienst. Stammtisch des DRK zusammen mit der Krankenwohnung in Ludwigsburg: jeden 2. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr. (7. Januar, 11. Februar, 11. März) im Restaurant „Ratskeller“, Wilhelmstr. 13, Ludwigsburg. Kultur im März Wir planen einen Besuch eines Konzerts (Rock/Pop o.ä.). Sobald wir Genaueres wissen, informieren wir über einen Aushang in der Brücke und unsere Homepage. 8