Mondrians berühmte Farben
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Mondrians berühmte Farben
Mondrian Farbe Material und Anregungen für den Ausstellungsbesuch mit Schülergruppen und jungen Besuchern „Das erste, was ich in meiner Malerei ändern musste, war die Farbe. Ich gab die natürliche Farbe zugunsten der reinen Farbe auf.“ Piet Mondrian Liebe Lehrer, Lehrerinnen, Eltern, Großeltern und Freunde von jungen Leuten, Rot, Gelb und Blau sind die Farben, die Piet Mondrians (1872-1944) Werk berühmt gemacht haben. Seit 1921 malte er ausschließlich mit den Primärfarben und kombinierte sie mit weißen Flächen und schwarzen Linien. Nach seinen ersten Erfolgen mit holländischen Landschaften 1900 entwickelte sich Mondrian zum Pionier der Farbfeldmalerei. Erstmals untersucht die Ausstellung Mondrian. Farbe das zentrale Moment seines Werks. Farbe war für Mondrian zunächst in der Tradition Rembrandts das Material der Wirklichkeit. Sein Frühwerk bestimmten die erdigen Farben der Landschaft. Goethes Farbenlehre lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Primärfarben. Bilder in Blau und Rot zeugen von seiner Beschäftigung mit der Theosophie. Unter dem Eindruck der gleißenden Sommersonne am Meer fand er die Farben des Lichts. In seinen Dünenbildern entließ Mondrian die Farbe in die Abstraktion. Aus einer kubistischen Phase entwickelte sich eine Linienstruktur, die es Mondrian ermöglichte, die Farbe unabhängig vom Gegenstand einzusetzen. In zahlreichen Variationen und unabschließbaren Bildreihen zeigt er die Farben in immer neuen Beziehungen. In seinem Experimentieren strebte Mondrian nach einer Harmonie, die sich dem Betrachter unwillkürlich mitteilt. Neben der Beschäftigung mit dem Schwerpunkt der Ausstellung Mondrian. Farbe bietet die Schau sich als Einstieg für Kinder und Jugendliche (nicht nur für sie!) in das Themenfeld der Modernen Kunst an. Die Möglichkeiten einer unaufwendigen praktischen Umsetzung sind in diversen Publikationen (online und Kinderkunstbücher) dokumentiert (Stichwort: Mondrian do it yourself ), so dass wir darauf verzichten können. Wer einen tiefgehenderen Einstieg für Jugendliche ab 10 Jahren sucht, dem möchten wir Truus Mattis „Apfelsinen für Mr. Orange“ empfehlen. Kenntnisreich und einfühlsam schildert das Buch die Begegnung eines Jungen im Jahr 1943 mit Piet Mondrian in New York. Ein Buch, das sich gut zum gemeinsamen Lesen eignet. Für unterschiedliche Altersgruppen (von 4 bis 18 Jahren) haben wir Ihnen nachfolgend einige Anregungen zusammengestellt, die gezielt, je nach Alter, vor oder nach dem Besuch der Ausstellung eingesetzt werden können. Das Team des Bucerius Kunst Forums wünscht Ihnen viel Freude beim Besuch der Ausstellung Mondrian. Farbe! 2 Dahinter steckt ein Bild Farbe London Reiner Ausdruck J. W. von Goethe Nachtclub „Immer weiter“ Amsterdam gedachte Überkreuzung Wassily Kandinsky Abstraktion Paris Boogie New York City blau Zukunft Vincent van Gogh Reduzierung Grundfarben Harmonie Avantgarde Raster Schönheit universelle Harmonie De Stijl Rudolf Steiner „das langsame Wachstum hin zum Geistigen“ 1872–1944 Georges Braque „Harmonie durch das Gleichgewicht der Beziehungen zwischen Linien, Farben und Flächen“ Intuition.“ Kasimir Malewitsch Gleichgewicht der Beziehungen zwischen Linien, Farben und Flächen „Die Kunst ist „Die Kunst ist der reine Ausdruck jener unbegreiflichen Kraft, die universal wirkt und die wir deshalb das Universale nennen können.“ (Mondrian) Aufbruch Rechter Winkel gelb Theosophie „Versönung von Geist und Materie“ Entsubjektivierung Rembrandt Pablo Picasso PIET MONDRIAN Rot Neoplastizismus Theo van Doesburg Natur Weltkriege Freunde Kubismus Findest Du in der Ausstellung das Vorbild für unser Wortbild ? Was beinhaltet das Bild FÜR DICH? Was siehst Du, wenn Du vor dem Bild in der Ausstellung stehst? Ein Bild ist zunächst ein Bild. Aber nicht nur. Man kann es als Bild betrachten, sich darin versenken, es interpretieren und so weiter... Manchmal ist viel in einem Bild zu finden. Manchmal weniger. Das kann auch gut sein. Leute sehen Unterschiedliches. Leute wissen Unterschiedliches. Nicht immer versteht man die Überlegungen von anderen. Das macht nichts. Meistens lohnt es sich sie anzuhören. Aber nicht immer. Vielleicht hast Du Lust auch so ein Bild aus Wörtern zu konstruieren und Deine Beobachtungen zu verarbeiten. 3 Meine Fragen zu Mondrian Nach dem Ausstellungsbesuch hatte ich viele Fragen. Ich beschloss mich auf vier zu beschränken und habe versucht Antworten zu bekommen. Fängt man erst einmal an zu fragen, zu lesen, anzusehen, stößt man auf immer neue interessante Dinge. Eine Projektidee für Kinder und Jugendliche von 10 bis 15 Jahren. 1.. „Ich finde, dass seine Bilder mit den Linien und Feldern sehr streng und ernst wirken. War Mondrian rian jjemand, d, der er nicht gernee Spaß hatte?“ hat atte at te?“ te ?“ Was Was 2. 3.. 3 b edeu tet tet bedeu „abstrakt“ iin n d er „abstrakt“ der Kunst? Kunst? Mon ondr on dria dr ian ia n Hat Piet M Mondrian he B Bil ilde il derr mi de mit t geometrische Bilder rben rb en gemalt, ggem emal em alt, al t, wenigen Farben cht ch t so ggut ut weil er nicht malen konnte? konn ko nnte nn te? te ? 4.. 4 30) Beim Boogietanz (19 st unst Kun Kunst er K iner in seiner sein t se mit te eerr mi llte ll woll wollte Wass wo Wa ? n? en? en agen ag ssag ss auss au aussage n ein warr ei wa zwar zwa ar z war an w rian ri Nein. 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Kate und Jake, e, den d Kindern Kind ern seiner Freunde scheint sche int Mond Mondrians Kunst Kuns t gut gut gefallen gefall ge fallen fall en zu zu haben. habe n. So So wie wi mir. 4 Unter einem abstrakten Kunstwerk versteht man zum Beispiel ein Bild, das keinen Gegenstand, keine Person, kein Tier oder ähnliches darstellt. Auch keine Landschaft. Nichts Konkretes. Dennoch zeigt es Farben und Linien und ist ein Bild. Es lädt uns ein, uns eigene Gedanken zu machen. Nein. Mondrian hat als Kind angefangen zu malen. Erst hat ihn sein Onkel, der Kunstmaler war, unterrichtet und anschließend hat er an der Amsterdamer Kunstakademie studiert. In der ersten Hälfte seines Lebens hat er sich bemüht, seine Könnerschaft als Maler von Landschaften, Dingen und Personen zu vervollkommnen. Außerdem hat er sich über die Kunst und die großen Fragen des Daseins Gedanken gemacht. Das hatte Einfluss auf seine Malerei. Sie veränderte sich Stück für Stück. In kleinen Mauseschritten. Seine künstlerische Antwort auf die Fragen, die ihn beschäftigten, war schließlich eine Malerei ohne Gegenstände. Mondrian ging es um Schönheit, Harmonie und Gleichgewicht. (Das kann man deutlich sehen!) Er wollte, dass seine Kunst für alle lesbar ist und strebte nach einer universellen Sprache. Ich glaube, dass es ihm geglückt ist, auch wenn ich das Gefühl habe, dass die Werke noch mehr beinhalten, als das, was ich in ihnen sehen kann. Aber das macht sie für mich umso spannender. Wie sieht es mit Dir aus? Was sind Deine Fragen? Vielleicht findest Du Antworten. Versammelte Werke New York, der letzte Wohnort des Künstlers. Zuvor hat er in Amsterdam, Paris und London gelebt. Er liebte das Leben in der Großstadt. für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren Wir besuchen den Maler Piet Mondrian. Es ist das Jahr 1943. Er wohnt in einem geräumigen New Yorker Wohnatelier. Im Treppenhaus hört man beim Näherkommen durch die geöffnete Tür seine Lieblingsmusik: Boogie Woogie. Als wir eintreten, sitzt er in Gedanken versunken vor seiner Staffelei. Er raucht ein Pfeifchen während er auf Werke verschiedener Schaffensphasen blickt. Manche Bilder hat er vor sehr langer Zeit gemalt. Er fragt sich, wann genau das war. Hilfst Du ihm? Schau Dich in der Ausstellung genau um. Mondrians Bilder Nr. Titel 5 * Ein kluges Mädchen hat gefragt, ob die Bilder wirklich alle so in Mondrians Atelier standen. Die Antwort ist „Nein.“. Wir haben sie für dieses Suchspiel hier zusammengebracht. Jahr Das Mondrian Labyrinth Für Kinder ab 4 Jahren Der Maler Piet Mondrian hat vor einhundert Jahren ein Bild gemalt, das so ähnlich aussieht wie dieses Labyrinth. Ob Du es in der Ausstellung findest? Manchmal muss ein Bild keine Person oder ein Tier zeigen, um trotzdem ein Bild zu sein. Meinst Du, Piet Mondrian und sein Hund Beppie können wieder zusammenfinden? 6 Eine Einführung für junge Leute ab 12 Jahren Mondrians berühmte Farben „Mir geht es nicht um Bilder. Ich möchte Dinge herausfinden.“ Piet Mondrian ROT Um einen klaren Rotton ton zu erzielen, it einer Schicht begann Mondrian mit Orangerot, die er mitt einer durchscheinenden Schichtt Kadmiumrot überstrich. WEISS Piet Mondrian hat die Vorstellung von Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts grundlegend verändert. Er war darin nicht alleine, denn es waren für die Kunst revolutionäre Zeiten. Mondrian arbeitete mit viel Ausdauer daran, eine künstlerische Formel zu finden, die sein Weltbild und seine gestalterischen Ideale verbanden. Als er, mit fast 50 Jahren, begann, jene Werke zu schaffen, die heute jeder mit seinem Namen verbindet, hatte er einen langen Weg hinter sich. Wie man in der Ausstellung im BUCERIUS KUNST FORUM gut sehen kann, entstanden Mondrians berühmte Bilder nicht aus einer spontanen Idee heraus, sondern im Prozess einer langjährigen Arbeit. Immer weiter reduzierte er die Motive und die Anzahl seiner Farben. Ab 1921 setzte er die meisten Bilder aus und zusammen; nicht zu vergessen: Schwarz, Weiß und Grau, die Mondrian „die Nichtfarben“ nennt. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass er seine Farben direkt und unvermischt aus der Tube verwendete. Doch das stimmt nicht. Die meisten Farbflächen bestehen aus vielen Schichten in leicht unterschiedlichen Schattierungen. Sie erwecken zusammen den Eindruck einer reinen Farbe. Mondrian war seinen Werken gegenüber sehr kritisch. Häufig kratzte er Farbflächen wieder von der Leinwand, weil sie ihm nicht richtig erschienen. Manche Bilder nahm er sich immer wieder – solange sie in seinem Atelier standen – vor. Dass alle Farben, die er für ein Bild benutzte, sich zur gleichen Zeit auf seiner Malerpalette befanden (so wie in unserer Grafik), ist unwahrscheinlich, weil Mondrian sich jeder Farbregion eines Bildes mit viel Konzentration widmete. Vermutlich verwendete er zum Malen nur ein oder zwei Farben zur gleichen Zeit, die er zuvor auf einer Mischpalette vorbereitete. Bis die Farbtöne stimmig waren und eine Komposition ein ausgewogenes Ganzes ergab, durchlief ein Bild mehrere Entwicklungsphasen. ch Weiß. Den Weiß ist nicht gleich weißen Feldern, die e in Mondrians ie der HinterBildern ab 1930 wie rund wirken, liegen n unterschiedligrund che Pigmente Pigment zugrunde: unde: Bleiweiß, Zinkweiß, Kadmi umweiß Kadmiumweiß und Titaniumweiß. Um den de en n gewüschten gewü Eindruck zu erzeugen, erzeuge en, wurde de z. B. Zink- über Bleiweiß geschichtet. g *UND GRÜN? In den frühe frühen G e m ä l d e n Mondrians spielt Grün ein eine wichtige Rolle. Ab A den d e 1920e 1920er Jahren verzichtet verzichte er auf Grün, we weil es ihm zu deutlich deutlic auf die Natu Natur verwies. SCHWARZ SCH GEL LB GELB ures Zi Zitronenge elb, lb wie i d das d der Ein „pures Zitronengelb, Sonne“ nannte Mondrians nte Mond drians Freundin Winifried Nicholson n die Farbe, die er Jahren Ja Mondrian seit den 1920er benutzte. Es handelte e sich dabei um m das damals neu entwickelte wickelte Kadmiumgelb. BLAU U Dasss sich bis b zu sieben dünne Schichten ht n unterschiedlicher Blautöne hinter einem Farbfeld rbfeld befinden, vermutet man beim Anblick der Bilder Mondrians nicht. In seinen Lebensjahren in Europa verwendete der Maler meistens ein synthetisches Französisch-Ultramarin, das nicht so teuer war wie andere Pigmente. Ab 1935 bevorzugte Mondrian andere Töne. Schaut man genau hin, so fällt auf, dass die schwarzen Linien in den geometrisch angelegten Werken wie polierte Lackschuhe glänzen. Mondrian fand, dasss der Glanz des Liniengitters seine Werke lebendig machte. „Dat liet ik anders glimmen, a ‚ is t een doodsheid. doodshe “ FIRNI FIRNIS tzte Graphit- bzw. Bleistifte benu nungen auf seinen Mondrian für die Vorzeich Linien e dies inen Bildern sche Leinwänden. Bei manchen durch. Genau schauen! „Das erste, was ich in meiner Malerei ändern musste, war die Farbe. Ich gab die natürliche Farbe zugunsten der reinen Farbe auf.“ Piet Mondrian (1941) Jetzt kannst Du Dir vielleicht besser vorstellen, wie Mondrians Werke entstanden sind. Es gäbe noch viel zu erzählen, z. B. dass er seine Ideen gelegentlich auf alten Zigarettenschachteln festhielt oder dass er seine Bilder beim Malen häufig auf den Tisch legte, anstelle der Staffelei. Wir haben nur über Mondrians spätere Werke gesprochen. In der Ausstellung findest Du aber auch viele Bilder des jungen Piet Mondrians. Wie verändert sich die Farbe in seinen Bildern? Begleitmaterial zur Ausstellung für junge Leute ab 13 Jahren Mondriania Mondriana „Die breite Öffentlichkeit entdeckte in Mondrian erst einen großen kreativen Künstler als seine Abstraktionen sich gut auf Kaffeebechern zu machen schienen.“ Frank Hitzert Mondrian allgegenwärtig? Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, begegnet ihm in vielen Bereichen der Warenwelt. In der Drogerie zum Beispiel mit den Produkten der Firma L'Oréal (seit 1986), in der ModeBoutique oder im Fahrradladen. Begonnen hat die Weiterverarbeitung von Mondrians Bildideen 1961 mit dem Schuhdesigner I. Miller. Es folgten zahllose Schuhmodelle, die dem Konzept der Farbflächen und schwarzen Linien nachempfunden waren. Zu einer Sternstunde des Modedesigns wurde 1965 der Entwurf des „Mondrian-Kleides“ von Yves Saint Laurent, das u. a. Grace Kelly trug. Piet Mondrian war zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 10 Jahre tot und konnte zu dem beginnenden Konsum-Hype keine Stellung mehr beziehen. Es folgten andere Modelabels, die Mondrians abstrakte Gitter mit den blauen, gelben und roten Farbflächen aufgriffen: Hermès, Prada und Louboutin. Der Designermode folgten die Verpackungs- und Produktgestaltung. Mehr und mehr entfernte sich das visuelle Konzept von der Kunst. ? Was beabsichtigt die Konsumgüterindustrie mit der Verwendung scheinbarer „Mondrian-Produkte“? Welche Assoziationen sollen beim potentiellen Kunden geweckt werden? Verändert sich der Blick auf das Kunstwerk, wenn einem die Nutzung durch die Gestaltungsindustrie bewusst ist? Haben Kunst und Produkt noch etwas miteinander zu tun? Hat das Konzept des Künstlers Auswirkungen auf das Produkt? Hauptfarben der ausgestellten Werke Farbgedanken zu Piet Mondrian für Ausstellungsbesucher ab 16 Jahren Mondrian erhielt seine künstlerische Ausbildung bei seinem Onkel und an der Amsterdamer Kunstakademie. Dort machte er sich mit den Alten Meistern der holländischen Malerei vertraut. Ohne diese Vorbilder wäre seine Werkentwicklung schwer vorstellbar. Rembrandts Verständnis der Farbe als eines stofflich wahrnehmbaren Materials und Vermeers Einsatz der Komplementärfarben sind Beispiele für die Traditionen, auf denen Mondrians Werk fußt. Bauernhaus mit Wäsche auf der Leine (1898) Apfelbäume und Hühner auf einem Bauernhof (1905) Scheunentore eines Gehöfts in Brabant (1904) Die Mühle von Oostzijdse mit weitem blauen, gelben und purpurfarbenen Himmel (1907/08) JanVermeer und Als junger Maler beschäftigten ihn die Motive der Rembrandt van Rijn sind die heimatlichen Landschaft, die er in erdigen Portrait eines Mädchens in Rot bekanntesten Vertreter des Braun- und Grüntönen malte. Ab 1907 begann (1908/09) sogenannten Goldenen er nach neuen Wegen für seine Malerei zu Zeitalters der holländischen Malerei. suchen. Er experimentierte mit Devotie/Andacht (1908) Merkmal des den Motiven und Farbtönen Post-Impressionismus ist zeitgenössischer Bewegungen, die betont sinnliche Erfahrung von Farben und Linien, die wie des Post-Impressionismus Huisje Bij Zon/Kleines Haus im höher zu bewerten ist, als der Sonnenlicht (1909/10) und des Symbolismus. Die natürlicher Anschein der Dinge. Der Symbolismus beschäftigt Cézanne und Van Gogh gehören neuen Farben waren heller sich Anfang des 20. Jahrhunzu seinen bekanntesten derts mit Themen des und entschiedener. Noch heute Zon, Kerk in Zeeland/Sonne, Kirche Vertretern. Unterbewusstseins und in Zeeland (1909/10) wirkt diese Wandlung wie ein Kraftschub. Phanthastischen. 1912 verließ Mondrian Amsterdam und ging in die vitale Kunstmetropole Paris. Die kubistischen Werke der Avantgarde um Pablo künstleriPicasso und George Braque Kubismus: hinterließen einen tiefen sche Bewegung in Eindruck. Sie hatten mit dem hergebrachten Paris ab 1907 um Picasso und Verständnis des Kunst- Braque, die mit den Regeln der werkes gebrochen. künstlerischen Traditionen und mit Diese Erweiterung des Kunstbegriffs wurde dem Ziel der Darstellungsähnlichkeit brachen. für Mondrian zum neuen Ausgangspunkt. In dieser Zeit des Suchens und Versuchens fand Mondrian in den weltanschaulichen Bewegungen der Theosophie und später in Die Theosophie sucht der Anthroposophie eine Inspirationsquelle, die mit ihren nach individuellen göttlichen Eingebungen oder einem universellen Zielsetzungen seinem Weltbild entspra!geistigen Schauen" und will damit chen. Sowohl für die Theosophie als auch für Rudolf die Prinzipien des Erfahrens und Erkennens auf das Feld des Steiner, den Begründer der Anthroposophie, waren Religiösen ausweiten. die Schriften Johann Wolfgang von Goethes ein starker Bezugspunkt. Dass auch Mondrian mit Goethe und Die Anthroposophie seiner Farbenlehre vertraut war, zeigt sich u. a. in einem wurde von Rudolf Aufsatz von 1917, in dem Mondrian den DichSteiner (1861#1925) aus Kritik an der theosophischen Bewegung ter zitiert: „Farbe ist getrübtes Goethes Farbenlehre begründet. Ihr Ziel ist es, den Licht.“ * (1809) ist eine Menschen in seiner Beziehung zum umfassende Studie zu den ästhetischen und physikalischen Gesichtspunkten der Farbe, die bis ins 20. Jahrhundert einflussreich blieb. Übersinnlichen zu verstehen. Wenige Jahre später fand Mondrian zu seiner richtungsweisenden künstlerischen Ausdrucksform und legt fest: „Damit Farbe bestimmend wird, muss sie (1) flächig, (2) pur (primär) und (3) genau festgelegt, aber ohne Einschränkung sein.“ ** Finden Sie die Entwicklungsphasen in den Bildern der Ausstellung wieder? Verändern sich die Bilder für Sie, wenn Sie Mondrians Entwicklung und Weltbild in Betracht ziehen? Duinlandschap/Dünenlandschaft (1911) Paysage/Landschaft (1912) Komposition im Oval mit Farbfeldern 2 (1914) Komposition mit Gitter 8: Schachbrettkomposition mit dunklen Farben (1919) Selbstportrait (1918) Komposition B (1920) Komposition II (1920) Komposition mit Rot, Blau, Schwarz, Gelb und Grau (1921) Komposition mit großer roter Fläche, Gelb, Schwarz, Grau und Blau (1921) Komposition mit Blau und Gelb (1932) Rautenkomposition mit vier gelben Linien (1933) Komposition aus Linien und Farbe: III (1937) *) Mondrian: The New Art - The New Life. Collected Writings, 1986, S. 36 **) ebd., S. 160. (erstmals in: Neo-Plasticism: Its Realization in Music and in Future Theater, 1922) Praktische Informationen für den Besuch mit Schulklassen Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln über die Haltestellen Rathaus oder Jungfernstieg Öffnungszeiten täglich (auch montags) 11 bis 19 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr Schulklassenführungen im Bucerius Kunst Forum Montags bis freitags von 9 bis 11 Uhr exklusiv für Schulklassen geöffnet; Führungen sind aber auch täglich zwischen 11 und 19 Uhr möglich. Eine vorherige Buchung ist erforderlich, auch dann, wenn Sie als Lehrer/Lehrerin selbst führen. Sie können eine Führung buchen und anmelden über den Museumsdienst Hamburg T 040/42 81 31 0 www.museumsdienst-hamburg.de info@museumsdienst-hamburg.de Preise für Schulklassenführungen: Führung, 60 Min.: ! 25," Museumsgespräch, 90 Min.: ! 40," Führung durch die Ausstellung mit anschließender kreativer Gestaltung im Atelier, 90 Min.: ! 40," Atelier im Bucerius Kunst Forum Sie können unser Atelier " nach vorheriger Anmeldung " für Vor- oder Nachbesprechungen einer Führung kostenfrei nutzen. Bitte geben Sie dies bei der Buchung an. Schüler führen Schüler Die Leistungskurse Kunst des Wilhelm-Gymnasiums und des Gymnasiums Klosterschule führen durch die Ausstellung: Informationen und Anmeldung unter T 040/36 09 96 72 Bucerius Kunst Forum gGmbH Rathausmarkt 2, 20095 Hamburg