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ZIRF-Counselling-Formular für Individualanfragen: 1. Daten der anfragenden Stelle: Beratungsstelle Name des Beraters Kontaktdaten der Beratungsstelle Bundesland, in dem die anfragende Stelle ansässig ist (zwingende Angabe) 2. Persönliche Daten der Person, deretwegen die Individualanfrage erfolgt: Alter Geschlecht Ethnische Herkunft Herkunftsland Zielland Zielort Ausgeübte Tätigkeit Berufliche Qualifikation 18 Jahre weiblich Roma Serbien Serbien Belgrad Schülerin 3. Lebensbereich: Medizinische Versorgung 4. Individualanfrage: Hintergrundinformation: Das 18-jährige Mädchen leidet an einer chronischen, dialysepflichtigen Niereninsuffizienz. Darüber hinaus bestehen bei dem Mädchen aktuell die folgenden dringend behandlungs-bedürftigen Erkrankungen: - - Heterotaxie-Syndrom Double outlet right ventricle mit Malpositionsstellung der großen Arterien, komplettem Atrioventrikularkanaldefekt, Subpulmonalstenose, Azygos-Kontinuität, bilaterale obere Hohlvene Mittelgradige AV-Klappen-Insuffizienz Geringe Stenose der linken Pulmonalarterie IOM – Vertretung für Deutschland: Wallstraße 69 • D-10179 Berlin • Deutschland • Fax: +49.30.278 778 99 IOM - Zweigstelle in Nürnberg: Postfach 40 01 59 • D-90206 Nürnberg • Frankenstraße 210 • D-90461 Nürnberg • Deutschland • Fax: +49.911.4300 260 Telefonzentrale IOM Deutschland: +49.911.43000 E-Mail: IOM-Germany@iom.int • Internet: http://www.iom.int/germany Seite 1 Die folgenden Behandlungen wurden bereits durchgeführt: - Anlage einer Blalock-Taussig-Anastomose rechts 1987 in Belgrad - Aufhebung der Blalock-Taussig-Anastomose und Resektion einer Subpulmonal-stenose sowie Patcherweiterung der linken Pulmonalarterie 2003 in London, dennoch verbleibt eine unverändert hochgradige Subpulmonalstenose - Herzkatheteruntersuchung (03/12) - Fontanisierungs-OP mit Patchplastik der rechten Pulmonalarterie, Verschluss der Pulmonalklappe, Mitralklappenrekonstruktion durch Cleft-Naht der Mitral- und Trikuspidalklappe und Anschluss der Lebervenen mit 20 mm Gore-Tex-Prothese an die rechte Pulmonalarterie (Kawashima-OP) zur Behandlung der mittelgradigen Aortenklappeninsuffizienz - Zur Behandlung des Nierenversagens Hämodiafiltration Nov/Dez 2013 - Hämodialyse seit dem 07.12.2013 - Anlage eines permanenten Hämodialyse-Katheters (12/2013), zweimalige Revision (12/2013) Anfrage: 1. Ist die Durchführung bzw. Fortsetzung einer Dialyse bzw. Hämodialyse in Serbien möglich? 2. Sind die folgenden lebensnotwendigen Medikamente in Serbien jederzeit frei erhältlich/zu-gänglich bzw. vorhanden? Gibt es ggf. wirkstoffgleiche Ersatzmedikamente? Handelsname in D. Enalapril 5mg Spironolacton 25mg Magnesium Verla 80mg Pantozol 20mg Metoprolol 23,75 mg Torasemid 50mg Marcumar Vigantoletten Wirkstoff Enalapril Handelsname Serbien Preis pro Packung Anzahl Tabletten Spironolacton Magnesium Pantoprazol Metoprololsuccinat Torasemid Phenprocoumon 0,025mg Colecalciferol 3. Ist des Weiteren in Serbien eine Endokarditisprophylaxe bei gegebener Indikation möglich? 4. Ist die Medikamentenversorgung auch im Falle eines fehlenden Erwerbseinkommens über die gesetzliche Krankenversicherung bzw. Sozialhilfe in Serbien hinreichend und sicher gewährleistet bzw. wie hoch sind ggf. die verbleibenden Selbstbeteiligungen gemessen am monatlichen Sozialhilfesatz? Besteht in Serbien die Möglichkeit der Überwachung des Gesundheitszustandes und der Medikation durch die erforderlichen regelmäßigen Kontrolluntersuchungen? Ist die Finanzierung dieser Behandlungen über eine gesetzliche Krankenkasse gewährleistet? IOM – Vertretung für Deutschland: Wallstraße 69 • D-10179 Berlin • Deutschland • Fax: +49.30.278 778 99 IOM - Zweigstelle in Nürnberg: Postfach 40 01 59 • D-90206 Nürnberg • Frankenstraße 210 • D-90461 Nürnberg • Deutschland • Fax: +49.911.4300 260 Telefonzentrale IOM Deutschland: +49.911.43000 E-Mail: IOM-Germany@iom.int • Internet: http://www.iom.int/germany Seite 2 Antwort: 1. Es gibt 53 Dialysezentren in Serbien, die über das ganze Land verteilt sind. In Belgrad selbst gibt es mehrere Zentren, die in klinische Zentren integriert sind. Die Klinik für Nephrologie am klinischen Zentrum in Serbien findet man unter folgendem Link: http://www.kcs.ac.rs/index.php/sr/klinike/klinika-za-nefrologiju. Die Patientin benötigt für die Behandlung an einem Dialysezentrum eine Überweisung vom Hausarzt. Das genaue Dialysezentrum, in dem die Patientin dann behandelt wird, richtet sich nach den aktuellen Behandlungskapazitäten der Zentren. 2. Handelsname in D. Enalapril 5mg Spironolacton 25mg Magnesium Verla 80mg Pantozol 20mg Metoprolol 23,75 mg Torasemid 50mg Marcumar Vigantoletten Wirkstoff Enalapril Handelsname Serbien Preis pro Packung Anzahl Tabletten Enalapril 2 EUR 30 Spironolacton Spironolakton Magnesium Pantoprazol Metoprololsuccinat Torasemid Phenprocoumon 0,025mg Colecalciferol 3 EUR 40 Magnesium Controloc 9 EUR 3 EUR 100 14 Presolol 50mg Diuver Farin 2 EUR 1 EUR 2 EUR 28 28 30 2 EUR 10ml Sol 10 3. Prophylaxe gegen Endokarditis ist eine Routinebehandlung in Serbien und wird an Patientin, bei denen diese Prophylaxe indiziert ist, durchgeführt. 4. Die Behandlung ist durch die Krankenversicherung abgedeckt, wenn die Patientin im Krankenversicherungssystem registriert ist und Krankenversicherungsschutz genießt. Behandlungen und Folgeuntersuchungen durch einen Nephrologen sind ebenfalls abgedeckt, wenn die Patientin die notwendigen Überweisungen durch den Hausarzt erhalten hat. Der staatliche Gesundheitsfonds wird durch Pflichtbeiträge aller Arbeitnehmer und Arbeitgeber finanziert. Da sie in das System einzahlen, können Bürger daher Leistungen des staatlichen Gesundheitssystems in Anspruch nehmen. Mitglieder einiger bestimmter Gruppen können diese Leistungen auch in Anspruch nehmen, wenn sie keine Beiträge zahlen. Z.B. Personen, die permanente finanzielle Hilfe von bestimmten sozialen Einrichtungen erhalten oder Arbeitslose mit einem monatlichen Einkommen unter der festgelegten Mindestgrenze, etc. Wenn ein direktes Familienmitglied krankenversichert ist (Ehepartner oder Eltern), ist man über das Familienmitglied mitversichert. Dafür muss man die Mitgliedschaft in der Krankenversicherung z.B. beim Arbeits- oder Sozialamt beantragen. IOM – Vertretung für Deutschland: Wallstraße 69 • D-10179 Berlin • Deutschland • Fax: +49.30.278 778 99 IOM - Zweigstelle in Nürnberg: Postfach 40 01 59 • D-90206 Nürnberg • Frankenstraße 210 • D-90461 Nürnberg • Deutschland • Fax: +49.911.4300 260 Telefonzentrale IOM Deutschland: +49.911.43000 E-Mail: IOM-Germany@iom.int • Internet: http://www.iom.int/germany Seite 3 Medikamente können ebenfalls sowohl in staatlichen als auch privaten Apotheken gekauft werden. Medikamente sind in den gesetzlichen Apotheken teilweise abgedeckt, in den privaten müssen sie selbst finanziert werden. Wenn man nicht krankenversichert ist, kann man in privaten Dialyseeinrichtungen als Selbstzahler behandelt werden. Pro Dialyse fallen dabei Kosten von etwa 150-250 EUR an. Die Kontaktdaten einer solchen privaten Einrichtung lauten wie folgt: FMC Specijalna bolnica za hemodijalizu FRENESIS MEDICAL CARE Telefon: +381112280552 Adresse: Jurija Gagarina 11, Belgrad Aktenzeichen (von IOM auszufüllen): ZC128/31.07.14 IOM – Vertretung für Deutschland: Wallstraße 69 • D-10179 Berlin • Deutschland • Fax: +49.30.278 778 99 IOM - Zweigstelle in Nürnberg: Postfach 40 01 59 • D-90206 Nürnberg • Frankenstraße 210 • D-90461 Nürnberg • Deutschland • Fax: +49.911.4300 260 Telefonzentrale IOM Deutschland: +49.911.43000 E-Mail: IOM-Germany@iom.int • Internet: http://www.iom.int/germany Seite 4