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Leistungsnachweis im Kurs „Wissenschaftliches Arbeiten“ zum Thema: Soap Operas
23. Februar 2000
Verfasser: Andre.Caradonna@unifr.ch
C:\uni-fribourg\tsk\wiss_arbLEISTUNGSNACHWEIS.doc
Soap Operas
Inhalt
1. Popularität der Soap Operas
2. Sind Soaps nur sinn- und wertlose Geschichten weil fiktiv und oberflächlich?
3. Soaps und Schmutz
4. ‚... tune in next time’
1. Popularität der Soap Operas
Soap Operas, „Seifenopern“ resp. Serien: Sie ziehen die Leute massenhaft in den Bann. Worauf
beruht ihre Popularität? Wieso linkt man sich immer wieder in die neuen Folgen ein, wo man doch
genau weiss, dass sie wieder im spannendsten Moment zu Ende gehen?
Soaps sind nicht mehr aus dem täglichen Fernsehprogramm wegzudenken.
Während in gewissen Ländern wie zum Beispiel Russland, China, Italien und Deutschland Serien
noch relativ neu sind, kennt man in den USA, Grossbritanien, Australien und vielen
lateinamerikanischen Ländern Serien schon seit Beginn der Radio-Ära.
Manche der Serien gehen nach ein paar Hundert Folgen zu Ende, während gewisse selbst nach
einem halben Jahrhundert regelmässig neue Folgen produzieren. Aber wie auch immer; in
regelmässigen Abständen ertönt das (von den Englisch-Sprachigen) wohlbekannte ‚...tune in next
time’ bei allen Soaps.
Die Entstehung von Serien begann im 18. Jh., als sich die Erzählweise in der Literatur zu wandeln
begann. Neu handelte es sich nicht mehr um abgeschlossene Geschichten sondern um einen
kontinuierlichen Fluss von kurzen Segmenten, die sich mit der Zeit zu einem grossen und komplexen
Gebilde zusammenfügen. Dies bedeutete in der Literatur ein veritabler Wendepunkt, der auch in der
Fernsehlanschaft seine Spuren hinterliess.
Ab ungefähr den 1950er Jahren, dominierten die Soaps in den USA das tägliche Fernsehprogramm.
Nach Schätzungen zufolge, verfolgen mehr als die hälfte aller US-Hausfrauen mit einem Fernseher im
Haus mindestens eine Folge regelmässig. Diese treuen weiblichen Fernseh-Kunden zwischen
achtzehn und fünfunddreissig Jahren, bilden damit auch die Basis für die Profitabilität der
Organisationen, welche die Soaps produzieren und austrahlen.
In anderen Ländern als der USA sind die treuen Ferseh-Kunden sogar noch zahlhafter:
Beispielsweise in Mexico, verfolgten 1991 siebzig Prozent der Bevölkerung mit Zugriff auf einen
Fernseher eine bestimmte Soap!
2. Sind Soaps nur sinn- und wertlose Geschichten weil fiktiv und oberflächlich?
Keine andere Form von Fiktion im Fernsehen hat jemals mehr Zuschauer in verschiedensten Länder
an den Fernseher gefesselt, als Soaps. Somit darf sicher nach deren Sinn und kulturellen Werten
gefragt werden.
Oft werden die Soaps von Kritikern sehr schlecht bewertet. Die Gründe dafür sind manigfaltig, aber die
meisten Meinungen der Kritiker sind relativ gleichgeschaltet.
Das schlechte abschneiden der Soaps in den Kritiken kann möglicherweise mit folgenden zwei
Gründen zusammenhängen: Dem wirtschaftlichen Hintergrund der Soaps und dessen Anreiz zum
Tratsch und Klatsch.
Wirtschaftlicher Hintergrund: Der Term ‚Soap Opera’ verbindet gegensätzliche Begriffe wie
‚Soap’ (Seife) und ‚Opera’ (Oper; eine kulturelle Höchstform von dramatischer Kunst, aber bei
den Soaps nur für die Darstellung einfachster Geschichtenerzählung benutzt wird).
Tatsächlich rührt diese Verbindung der zwei Begriffe noch aus den Anfängen der Soaps her,
wo sie als Werbeträger für Wäsche- und Reinigungsmittel benutzt wurden (vgl. dazu auch
Absatz weiter unten)
Anreiz zum Klatsch und Tratsch: Das Mitfiebern bei jeder Folge der Soaps, eröffnet am Ende
jeder Folge unbeantwortete Fragen, welche geradezu einladen über den weiteren Verlauf der
Geschichte zu spekulieren. Weil die Geschichte fiktiv ist, gibt es bei den Spekulationen keine
Grenzen. Es entstehen die wildesten Gerüchte, die man gerne auch dem Nachbar oder der
Nachbarin erzählen möchte..
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Damit wäre die schlechten Kritiken für Soaps zum Teil nachvollziehbar. Aber wahrscheinlich ist auch
der Umstand des trivialen Aufbaus jeder Soap ein Grund für deren Oberflächlichkeit und der damit
verbundenen Kritik. Sehr viele Soaps laufen nach dem gleichen Strickmuster ab.
3. Soaps und Schmutz
Damit die Spannung in den Soaps erhalten bleibt, gibt es oft Charaktere welche wortwörtlich ‚dreckige
Geheimnisse’ haben: Dreckiger Boden (resp. schmuddelige oder sehr kitschige Wohnverhältnisse),
dreckige Toiletten, dreckige Körper oder dreckiges Erscheinungsbild (z.b. fettige oder strähnige
Haare) usw. All dieser ‚Dreck’ ruft geradezu danach, von einem effinzienten und feinriechenden
Putzmittel weggewischt zu werden. Und zufälligerweise kommt im Werbeblock nach der Soap gerade
eine Werbung für ein Putzmittel... .
Es ist aber auch kein Zufall, dass in der Werbung der Frauencharakter mit dem Dreck in Verbindung
gebracht wird. Denn nach der Logik der Werbung, ist das Vorhandensein von Dreck für Frauen
dermassend störend, dass sie sich verantwortlich fühlen, diesen sofort wegzuwischen (Anmerkung:
Männer stört der Dreck oftmals genauso, aber ihr Drang diesen sofort zu entfernen ist kleiner).
Aber es gibt nicht nur Charaktere welche ‚dreckige’ Geheimnisse haben, sondern auch solche, welche
mit andern ‚dreckig’ resp. gemein und hinterhältig umgehen. Hier offenbart sich wieder ein ähnlicher
Mechanismus wie oben, nur agiert er in diesem Fall mehr im Unterbewusstsein.
4. ,... tune in next time’
Ein rasches Ende der grossen Popularität von Soaps ist nicht abzusehen. Es stellt sich überhaupt die
Frage, ob deren Popularität je einmal abnehmen wird. Vielleicht ist es einfach ein menschliches
Bedürfnis, ein Abbild der Gesellschaft betrachten zu können, im beruhigenden Gedanken, dass dies
bloss eine Fiktion sei. Das macht ihm vielleicht das Leben einfacher und so wird er diese Soaps auch
nicht missen wollen. Das einzig störende an den Soaps ist alleine das regelmässige Prozedere am
Ende jeder Folge: „...langsam löst sich der Blick vom Bildschirm ab. Leicht gereizt und mit grimmiger
Mine wird dem Ärger Platz gemacht; Wieso müssen diese Deppen immer gerade vor dem
spannendstenTeil aufhören? - Tune in next time…!”
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23. Februar 2000
Verfasser: Andre.Caradonna@unifr.ch
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