Alexa, Le Havre und die Erfüllung eines Lebenstraums

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Alexa, Le Havre und die Erfüllung eines Lebenstraums
Turf-Times
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Freitag, 25. Februar 2011
Alexa, Le Havre und die
Erfüllung eines Lebenstraums
"Da ist", so Volker Linde vom Gestüt Lindenhof am
Telefon, "ein bemerkenswerter Beitrag im GalopperForum in der Rubrik 'Deckpläne - und die Ideen, die
dahinter stecken" zu lesen, den solltet Ihr Euch mal
anschauen. Ein solches Lob aus berufenem Züchtermund macht natürlich neugierig, umso mehr als der
Autor, Torben Missun nämlich, ein (fast) gänzliches
unbeschriebenes Blatt in der deutschen Galopperszene ist. Man kennt ihn auf den Rennbahnen im Norden, in Hannover, ("da arbeite ich auch beim Toto
mit"), Hamburg, Bremen und Bad Harzburg, "ein
bis zweimal im Jahr bin ich auch in Düsseldorf." In
der Datenbank des Direktoriums taucht er nur als Besitzer eben jener Alexa auf, mit der er sich jetzt "einen
Lebenstraum erfüllen will". Bei Torben Missun aus
Hannover, der mit seinen 35 Jahren einer eher seltenen
und schmerzlich vermissten Altersgruppe auf deutschen Galopprennbahnen angehört, klingt das dann
auch mal ganz munter so: "Ich finde es einfach geil,
ein Rennpferd zu züchten".
Dass diese Entscheidung dennoch mehr als überlegt
ist, zeigt nicht nur der nachfolgende Beitrag aus dem
Galopperforum, den wir auch mit freundlicher Genehmigung der Betreiberin Ulrike Arnold an dieser Stelle
veröffentlichen, sondern auch diese in vielen Jahren
im Galopprennsport gewonnene Erkenntnis: "Ich bin
Kummer gewöhnt und nicht verwöhnt". Anfangen hat
alles 1994, mit einer Freikarte für die Neue Bult, "da
bin ich mit meinen Freunden zum ersten Mal auf die
Rennbahn gegangen. "Wiedergekommen bin ich als
Einziger", so Torben Missun, "entweder klappt es mit
der Begeisterung für den Rennsport gleich oder gar
nicht". Bei ihm hat es richtig geklappt, theoretisch
sowieso.
"Die Zucht hat mich von Anfang an interessiert",
heißt es, "aber ich musste eben so lange warten, bis ich
mir das auch leisten kann." Bis dahin hat er sich die
Wartezeit mit der Beteiligung an diversen Besitzergemeinschaften vertrieben, dem Club Neue Bult, dem
Stall Silbereiche, dem Stall Unikat und dem Stall
TSF. In den ganzen Jahren stand Torben Missun dabei
nur ein einziges Mal mit dem Stall TSF als Sieger auf
dem Podest, in Hamburg nach dem Sieg von Diora im
Tarantella-Rennen, einem Ausgleich IV." So darf davon ausgegangen werden, dass die Erwartungen keine
überbordenden sind.
Den Kontakt zu der früheren Besitzerin von Alexa,
Doris Schmidt, gibt es schon lange, "und ich habe immer schon mein Interesse an der Stute bekundet. Als
Alexa auf dem Markt kam, habe ich entschieden, dass
es jetzt mit der Züchterei losgehen soll, schließlich
wird einem so ein Pferd nicht alle Tage angeboten." Für
den kaufmännischen Angestellten eine Entscheidung,
die wohl überdacht sein will. Seit dem 13. Februar
ist Alexa jetzt in Frankreich, auch wenn die Auslandsbedeckung zusätzliche Kosten bedeuten. "Aber, dann
gibt es in diesem Jahr für mich eben keinen Urlaub",
so der passionierte (Neu)Züchter.
"Auch, wenn Geduld nicht gerade eine meine Stärken ist", so Missun, "ich weiß, dass ich mindestens bis
2014 warten muss, um zu sehen, was aus dem ersten
selbstgezogenen Pferd geworden ist." Bis dahin sollen
die Beteiligungen an zwei Rennpferden die Wartezeit
erträglich machen. Da gibt es zum den vierjährigen
Alexis, den rechten Bruder von Alexa, im Rennstall
von Hans-Jürgen Gröschel, und die zweijährige
Sternkönig-Stute Obvious Star, die für eine neue Besitzergemeinschaft unter dem Namen Stall Ad Astra
möglichst bald an den Start kommen soll.
Die Idee,
die hinter meinem Deckplan steckt
von Torben Missun
Meine Stute ist Alexa v. Areion a. d. Arween.
Alexa lief bereits zweijährig und schrammte dort einmal um Kopflänge am Sieg vorbei. Dreijährig gewann
sie vier Rennen, darunter zweimal einen Agl. II und
war im Agl. I um Kopf und Hals geschlagen Dritte.
Vierjährig versuchte man es mit ihr auf Listenebene,
sie lief dort immer brav ihre Form aus und wurde
zweimal Dritte, ein paar Mal noch 4. und 5.Sie kam
immer mit Speed von hinten und suchte sich auf dem
Weg nach vorn auch Lücken, die nicht da waren. Auf
der Suche nach einem
Hengst habe ich mich
an diesen Kriterien orientiert - ich wollte einen frühreifen Hengst
mit
Endspeed.Areion
als Mutterstutenvererber ist ja noch ein unbeschriebenes Blatt, so
dass ich da keine funktionierenden Nicks zur
Verfügung habe. Ich hab
mir also angeschaut,
"Erfülle mir einen Lebenstraum"
mit welchen Broodma- (Neu)Züchter Torben Missun
re Sire Areion als Vater
aus Hannover. Foto privat
gut funktionierte.
Dann habe ich mir Alexas Familie angeschaut, auch weiter entfernte Zweige,
um Hinweise auf passende Hengste zu bekommen. Bis
in die Fünfziger Jahre war diese alte Waldfrieder Familie eine der Säulen des Gestüts mit hervorragenden
Pferden, aber dann wurde es still. Erst seit Ende der
Achtziger geht es wieder voran und es waren immer
wieder Königsstuhl, Lomitas oder Big Shuffle, die
den Pferden wieder Beine machten.
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Freitag, 25. Februar 2011
Fündig wurde ich dann bei
und mit Le Havre. Ich erachte den Hengst als absolut
perfekt für die Stute. Er ist
ein frühreifer Hengst, der
damals in Criterium International (Gr. I) als Favorit
an den Start ging, da aber
am tiefen Boden scheiterte.
Er war auf jeden Fall einer
der besten französischen
Zweijährigen.
Dreijährig schlug er in
einer langen Kampfpartie in einem Listenrennen
Naaqoos und zog diesem
damit für alle Zeiten den
Zahn. Sein Meisterstück
lieferte er im französischen
Die Wahl fiel auf Le Havre. Foto Haras de la Cauvinière
Derby ab, als er keine Opposition duldete und leicht
gewann. Vermutlich weil er jedoch immer weiter ging,
auch wenn er bereits die Glocken läuten hörte, konnte
er nach dem Derby wegen eines Sehnenschadens nicht
mehr herausgebracht werden.
Le Havres BMS (Broodmare Sire) ist Surako - und
aus einer Surako-Stute brachte Areion Globus (Winterfavorit) und Go Go Gadget (norwegischer Derbysieger) - und im Pedigree des erwarteten Produkts
von Alexa steht Surako eine Generation hinter Areion.
Gleichzeitig bekomme ich über Surako KönigsstuhlBlut.
Alexas bester Bruder Alex stammte von Local Suitor,
einem Hengst der Blushing Groom-Linie. Le Havre
stammt über Noverre und Rahy auch aus dieser Linie.
Und darüber hinaus, und das ist möglicherweise doch
schon sehr weit hergeholt, lieferte Le Havres Onkel
Polar Falcon mit einer Stute aus der Familie 7 sein
Meisterstück ab - Pivotal. Es soll ja Leute geben, die
sich an sowas orientieren.
Das waren meine Gründe für meine Zuchtentscheidung 2011.
Wenn auch Sie Ihren Deckplan und Ihre züchterischen Pläne vorstellen möchten, dann schreiben Sie
uns bitte an info@turftimes.de.
Alexa, hier noch auf der Rennbahn in Hannover, jetzt liegen
auf ihr große Hoffnungen als Mutterstute. www.galoppfoto.de
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