Netzregulierung
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Netzregulierung Dipl.-Volksw. Frederic-Willem Höcker Kapitel 0 VORBEMERKUNG WS 11/12 Netzregulierung 2 Herzlich wilkommen Gegenstand des Kurses Netzregulierung ist die Vermittlung eines grundlegenden Verständnisses über die Funktionsweise von Netzsektoren, deren Besonderheiten und Ansätze der Regulierung Der Kurs ● ist Bestandteil des Clusters Economics & Information im Hauptstudium des Bachelorstudiengangs iVWL ● kann nach den dort geltenden Regeln auch von Studierenden anderer Bachelor-Studiengänge (z.B. ReWi) besucht werden ● richtet sich an alle Studierenden mit Interesse an Regulierungsmechanismen und Netzmärkten Über den Stoff des ersten Studienabschnitts hinausgehende Vorkenntnisse sind für den Besuch des Kurses nicht erforderlich WS 11/12 Netzregulierung 3 Kontakt Höcker WS 11/12 Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik, insbes. Industrieökonomik FW 2428 Montag, 13:30-14:30, sowie nach Vereinbarung 0821 / 598-4196 frederic.hoecker@wiwi.uni-augsburg.de Netzregulierung 4 Zielsetzung Ziel des Kurses ist es, einen Überblick zu verschaffen über die Grundlagen des ökonomischen Denkens zu ● Netzwerkexternalitäten ● Regulierung von Netzsektoren Nach der Teilnahme am Kurs Netzregulierung sollen Studierende ● die Besonderheiten von Netzsektoren kennen ● Wissen auf aktuelle Problemstellungen in den Sektoren wie Elektrizität, Kommunikation und Transport anwenden können ● sich qualifiziert zu Fragen über den Regulierungsbedarf in verschiedenen Wirtschaftssektoren äußern können WS 11/12 Netzregulierung 5 Vorlesungsgliederung Vorgehen in Gliederungsschritten 1. 2. 3. 4. 5. Motivation und Einführung Grundlagen der Netzökonomik Regulierung von Netzindustrien Elektrizität Telekommunikation Jeweils in Themenblöcke unterteilt; Details siehe ausführliche Gliederung Prinzip: ein Themenblock pro Vorlesungstermin WS 11/12 Netzregulierung 6 Webseite Informationen und Materialen zum Kurs, insbesondere ● den Foliensatz ● Übungsblätter und ● eventuelle weitere Handouts finden Sie auf den Webseiten des Lehrstuhls, und zwar ● auf der Webseite zum Kurs und ● ggf. auch unter Aktuelles Vom Skriptenserver der WiWi-Fakultät werden Sie über die Gliederung des Kurses auf die Webseite zum Kurs geleitet WS 11/12 Netzregulierung 7 Übung Zur Vorlesung Netzregulierung wird eine Übung angeboten ● FW 1106, Donnerstag, 15:45-17:15 Uhr ● Termine werden rechtzeitig in der Vorlesung und auf der Webseite der Vorlesung bekannt gegeben ● Übungsaufgaben werden über die Webseite zur Vorlesung bereitgestellt Die Abschnitte „Diskussion und Recherche“ der einzelnen Vorlesungen bieten ebenfalls Gelegenheit zum Üben In der Reading Week werden typische Klausuraufgaben besprochen, die von den Studierenden zuvor zu bearbeiten sind WS 11/12 Netzregulierung 8 Klausurtermin und -anforderungen Die Klausur zum Kurs Netzregulierung findet im Block Economics & Information (Welzel) voraussichtlich am 08.02.2011 um 8:30 Uhr statt (unverbindliche Auskunft!) Für eine erfolgreiche Teilnahme erwarten wir ● die Kenntnis des in der Vorlesung behandelten Stoffs in Verbindung mit der dazu gehörenden grundlegenden Literatur ● die Fähigkeit, den Stoff nicht nur wiedergeben, sondern mit ihm auch argumentieren und Fallbeispiele diskutieren zu können ● ein Mindestmaß an mathematischen Fähigkeiten dort, wo formale Modelle zugrunde liegen (ohne dass die Klausur dadurch überwiegend mathematisch sein wird) ● eine sprachlich korrekte Ausdrucksweise Zur Klausurvorbereitung ist ein Blick auf alte Klausuren oft hilfreich WS 11/12 Netzregulierung 9 Literatur Die grundlegende Literatur zum Kurs umfasst ● Economides, N. (1996), The Economics of Netzworks, International Journal of Industrial Organization, vol. 14, 673-699 ● Knieps, G., Brunekreeft, G. (2002), Zwischen Regulierung und Wettbewerb: Netzsektoren in Deutschland, Heidelberg: Physika-Verlag [Kap. 4 und 5] ● Laffont, J.-J., Tirole, J. (2000), Competition in Telecommunications, Cambridge, Massachusetts: MIT Press [Kap. 3] ● Train, K (1991), Optimal Regulation, Cambridge, Massachusetts: MIT Press [Kap. 4 und Appendix Genauere Lektüreempfehlungen werden in den einzelnen Vorlesungen gegeben WS 11/12 Netzregulierung 10 Literatur Für die grundlegende Literatur steht eine Kopiervorlage im Semesterapparat in der Bibliothek Hinweise zur ergänzenden und weiterführenden Literatur für besonders interessierte Studierende finden sich auf der Gliederung WS 11/12 Netzregulierung 11 Spielregeln und Schritte zum Erfolg Ihre Dozenten engagieren sich, tun Sie es bitte auch! Das Studium an einer Universität ist zugleich Privileg und Verpflichtung Zu einem Universitätsstudium gehören auch heute ● ● ● ● ● ● Präsenz, Einsatz und eigenständiges Arbeiten Mitarbeit und Diskussion Entwickeln von Verstehen auf der Grundlage von Wissen Einordnen und Herstellen von Verbindungen zwischen Themen Beschäftigung mit der Literatur aktive Arbeit an Übungsaufgaben, Fallbeispielen etc. Das Team des Lehrstuhls Welzel wird Sie nach Kräften bei diesen Schritten unterstützen! WS 11/12 Netzregulierung 12 Zusammenfassung Es sind nun Zielsetzung und Rahmenbedingungen des Kurses Netzregulierung bekannt Weiterhin wurde über die ● Bereitstellung von Lehrmaterialien ● Literatur und Literaturverfügbarkeit ● Leistungserwartungen und Klausur Informiert Zeit für Fragen … … und danach steigen wir in die Inhalte ein WS 11/12 Netzregulierung 13 Kapitel 1 MOTIVATION UND EINFÜHRUNG WS 11/12 Netzregulierung 14 Worum geht es? Als Ausgangspunkt einige Definitionen ● Netz(werk)e setzen sich aus komplementären Komponenten zusammen, die zur Produktion eines Gutes oder einer Dienstleistung notwendig sind. ● Netzsektoren sind Branchen, deren Produkte auf Basis von Netzinfrastrukturen erstellt werden ● Staatliche Regulierung umfasst alle hoheitlichen Eingriffe in die Gewerbe- und Vertragsfreiheit, die nicht allein der Festlegung und Durchsetzung allgemein gültiger Spielregeln der Marktwirtschaft dienen WS 11/12 Netzregulierung 15 Netze Wichtige Beispiele hierfür sind … ● ● ● ● ● ● ● WS 11/12 Telefon Internet Computer – Hardware & Software Transport Versorgungsindustrien Musikwiedergabegeräte und –titel (iPod & iTunes) Videospieler und –titel (DVD, Bluray etc.) Netzregulierung 16 Netzwerkgüter/-produkte Nutzung der Netzwerkprodukte als Zusammenspiel von einzelnen komplementären Komponenten Nicht-Netzwerkprodukte erzeugen Nutzen als eigenständiges Produkt, z.B. ● Buch ● Abendessen im Restaurant WS 11/12 Netzregulierung 17 Enge Definition von Netzsektoren Netzinfrastruktur muss errichtet werden ● ● ● ● ● ● Gasnetz Elektrizitätsnetz Kommunikationsnetz Eisenbahnnetz Banken Etc. Komplementarität der Komponenten muss gegeben sein Mittelpunkt der Veranstaltung WS 11/12 Netzregulierung 18 Netze Überregionales Stromnetz WS 11/12 Netzregulierung 19 Netze Überregionales Erdgasnetz WS 11/12 Netzregulierung 20 Definition von Regulierung I Staatliche Regulierung umfasst alle hoheitlichen Eingriffe in die Gewerbe- und Vertragsfreiheit, die nicht allein der Festlegung und Durchsetzung allgemein gültiger Spielregeln der Marktwirtschaft dienen. Beispiele: ● Genehmigung von Preisen durch den Staat statt Marktlösung Keine Verhandlung mehr zwischen Käufer und Verkäufer ● Genehmigung der wirtschaftlichen Tätigkeit durch den Staat Staat bestimmt Marktteilnehmer WS 11/12 Netzregulierung 21 Definition Regulierung II Keine Regulierung sind somit alle indirekten staatlichen Maßnahmen (Rahmenbedingungen) ● ● ● ● Steuern Konjunkturprogramme Infrastrukturpolitik Wettbewerbspolitik Grenzfälle sind ● Verhaltensregulierung ● Qualitätsregulierung Ebenfalls nicht unter den Regulierungsbegriff fallen die ● Anpassende Strukturpolitik ● erhaltende Strukturpolitik ● gestaltende Strukturpolitik WS 11/12 Netzregulierung 22 Begründung von Regulierung I Normative Theorie ● „Ob und wie sollte reguliert werden?“ ● Begründung Dauerhaftes Marktversagen Suboptimale Ergebnisse des Wettbewerbs (Divergenz von individueller und kollektiver Rationalität) ● Ziel ist die Korrektur des Marktversagens und somit Sicherung der allokativen Effizienz WS 11/12 Netzregulierung 23 Begründung von Regulierung II Positive Theorie ● „Warum wird tatsächlich reguliert?“ ● Begründung Eigeninteresse der Träger ● Ziel ist nicht die Korrektur des Marktversagens, sondern die Maximierung der persönlichen Rente WS 11/12 Netzregulierung 24 Positive Theorie I Capture Theorie ● Industrie fragt Regulierung nach ● Regulierung als Schutz vor Wettbewerb ● Höhere Renditen Ansatz von G.Becker ● ● ● ● Wettbewerb der Interessensgruppen Gruppen versuchen eigene Wohlfahrt zu maximieren Üben Druck auf Träger aus (Lobby, Streik etc.) Ergebnis ist eine Funktion des relativen Drucks Größe und Homogenität einer Gruppe entscheidend Maximaler Druck pareto-ineffizient (gegenseitiges hoch steigern) WS 11/12 Netzregulierung 25 Positive Theorie II Ansatz von Stigltiz & Peltzman ● Politiker streben nach Wiederwahl ● Politiker erfüllen Wünsche der Interessensgruppen für deren Unterstützung WS 11/12 Netzregulierung 26 Regulierungsbedarf von Netzen Charakteristika des Netzes Natürliches Monopol Größen- und Verbundvorteile sind ausgeschöpft WS 11/12 Mit irreversiblen Kosten Ohne irreversible Kosten Monopolistisches Bottleneck Potenzieller Wettbewerb (angreifbarer Markt) Aktiver Wettbewerb Aktiver Wettbewerb Netzregulierung 27 Bottlenecks Bottlenecks häufig nur eine Teilkomponente eines Netzes, auf welches nachfolgende Schritte zugreifen müssen ● z.B. letzte Meile in der Telekommunikation Eigenschaften ● Die anderen Komponentenanbieter müssen darauf zugreifen ● Natürliches Monopol ● Irreversible Kosten WS 11/12 Netzregulierung 28 Überblick für Netzindustrien Branche Bottleneck Wettbewerbssegment Telekommunikation Ortsnetze Fernübertragung, Dienste Elektrizität Stromverteilung Stromerzeugung Gas Verteilung Gewinnung Eisenbahnen Bahnhöfe, Schienennetz Personen- und Schienenverkehr Postdienst Zustellung Transport, Sortierung WS 11/12 Netzregulierung 29 Ansatzpunkte des staatlichen Eingriffs Marktstrukturregulierung ● vertikale Separierung von vor- und nachgelagerten Märkten ● Horizontale Aufspaltung Marktverhaltensregulierung ● Preisbeschränkung (Preisniveau und -struktur) ● Qualitätskontrolle ● Investitionskontrolle Alternative Lösungen ● Franchising ● Subventionen ● Staatliche Unternehmen WS 11/12 Netzregulierung 30 Regulierungsbreite BWS (Mrd. €) Anteil (%) Agrarsektor 20 0,9 Energie & Wasser 49 2,2 Verkehr & Nachrichtenübermittlung 123 5,7 Bank/Versicherungswesen 86 4,0 Gesundheit 153 7,0 Summe 431 19,8 Quelle: Statistisches Bundesamt. Zahlen für das Jahr 2007 WS 11/12 Netzregulierung 31 Bruttowertschöpfung Die Inputseite einer Volkswirtschaft wird betrachtet Produktionskonto Landwirt Produktionskonto Getreidemühle Getreide Vorleistung Mehl Arbeit Produktionskonto Bäckerei Vorleistung Brot Kapital Arbeit Kapital WS 11/12 Netzregulierung 32 Diskussion und Recherche Recherchieren Sie die in Deutschland zuständige Regulierungsbehörde sowie deren Zuständigkeitsbereiche. WS 11/12 Netzregulierung 35 Kapitel 2 GRUNDLAGEN DER NETZÖKONOMIK WS 11/12 Netzregulierung 36 Grundlagen der Netzökonomik Ökonomische Herausforderungen in Netzsektoren ● Überblick ● Klassifizierung von Netzwerken Netzökonomik I ● Netzwerkexternalitäten ● Switching-Costs und Lock-in ● Nachfrageverhalten bei Netzexternalitäten Netzökonomik II ● ● ● ● WS 11/12 Nachfrageverhalten bei Netzexternalitäten Marktergebnis bei vollkommener Konkurrenz Marktergebnis im Monopolfall Marktergebnis bei monopolistischer Konkurrenz Netzregulierung 37 Kompatibilität I Netz ist ein komplementäres Zusammenspiel von Komponenten ● ● ● ● Telefon und Telefonnetz DVD und DVD-Player MS-Office und Windows Drucker und Druckerpatrone Von Kompatibilität sprechen wir dann, wenn Einzelkomponenten verschiedener Anbieter miteinander kombinierbar sind WS 11/12 Netzregulierung 38 Kompatibilität II Ist ein gemeinsamer Standard von Vorteil? WS 11/12 A1 A2 A1 A2 B1 B2 B1 B2 Untern. 1 Untern. 2 Untern. 1 Netzregulierung Untern. 2 39 Blick über den Tellerrand Wünscht ein vertikal integrierter Anbieter Kompatibilität? Beispiel: Betriebssystem und Office-Paket WS 11/12 Netzregulierung 40 Blick über den Tellerrand WS 11/12 Netzregulierung 41 Blick über den Tellerrand Marktanteil bei Betriebssystemen ● Microsoft 90% ● MacOSX 7 % Keine Kompatibilität ● 90% aller Konsumenten sind auf MS-Office festgelegt ● 7% aller Konsumenten sind auf iWork festgelegt Kompatibilität ● 95% aller Konsumenten habe die freie Auswahl Kompatibilität führt zu mehr Wettbewerb und zu potentieller höhere Nachfrage nach Einzelkomponenten WS 11/12 Netzregulierung 42 Blick über den Tellerrand Wünscht ein Unternehmen Kompatibilität? ● Abhängig vom Marktanteil ● Resultat? WS 11/12 Netzregulierung 43 Größenvorteile in Netzindustrien Hohe Fixkosten, niedrige variable Kosten Fixkosten: ● Zwei-Drittel-Effekt: Fixkosten wachsen unterdurchschnittlich ● Dichtevorteile: Fixkosten wachsen unterdurchschnittlich ● Stochastische Durchmischungsvorteile Verbundvorteile WS 11/12 Netzregulierung 44 Größenvorteile Größenvorteile wegen hoher Fixkostenbelastung Kosten AC MC 0 WS 11/12 Output Netzregulierung 45 Maß für Skalenerträge Skalenelastizität 𝜀= mit WS 11/12 Grenzkosten Durchschnittskosten 𝜀>1 𝜀 = 1 bei 𝜀<1 sinkenden SE konstanten SE steigenden SE Netzregulierung 46 Mögliche Gründe für Großenvorteile Hohe Fixkosten ● Netzinfrastruktur ● First-Copy ● Forschung und Entwicklung Niedrige variable Kosten ● Netznutzung ● Kopien ● Etc. WS 11/12 Netzregulierung 47 Größenvorteil bei Versorgunsnetzen Der Zweidrittel-Effekt ● Asymmetrisches Wachstum zwischen Radius, Umfang und Fläche Umfang r 𝑟 2𝑟𝜋 𝑟2𝜋 2𝑟 4𝑟𝜋 4𝑟 2 𝜋 Δ 2𝑟𝜋 3𝑟 2 𝜋 Verhältnis (𝑟 = 1) WS 11/12 Fläche Netzregulierung 2 3 48 The Cube-Square Rule Bei Verdoppelung der Kapazität erhöht sich das verbrauchte Material der Leitung nur unterproportional Beispiel: Kosten für Aufbau und Betrieb einer Ölpipeline Kosteneinsparungen bei einer Verdoppelung der Kapazität ● Materialeinsparungen ● Geringere Durchleitungskosten, da geringere Reibungsfläche Ermöglicht Unternehmen eine Verdoppelung der Kapazität ohne äquivalente Kostenzunahme WS 11/12 Netzregulierung 49 Dichtevorteile Je größer die Anzahl der anzuschließenden Haushalte pro Flächeneinheit, desto günstiger Infrastrukturaufbau pro Haushalt Beispiele ● ● ● ● Letzte Meile Gasnetz Strom Abwasser Fixkosten wachsen unterdurchschnittlich WS 11/12 Netzregulierung 50 Stochastische Durchmischungsvorteile Bei stochastischer, nicht vollkommen positiv korrelierter Nachfrage verteilt sich die Gesamtnachfrage gleichmäßiger bei zunehmender Netzwerkgröße Wahrscheinlichkeit gleichzeitiger Peaks geringer Reservekapazität geringer Kosten eines Anbieters geringer als von einer Mehrzahl an Anbieter Beispiele ● ● ● ● WS 11/12 Stromnachfrage Serverlast Mensa Alle Güter Zeitpunkt der Bereitstellung gleich Zeitpunkt der Entnahme ist (nicht lagerbar) Netzregulierung 51 Verbundvorteile I Verbundvorteile entstehen bei passender Ausweitung der produzierten Produkttypen Skalenvorteile hingegen entstehen bei einer Ausweitung der Produktion eines bestimmen Gutes, siehe 𝐶 𝑞𝑖 > 𝐶 𝑞𝑖 Beispiele ● Kohlekraftwerke Strom Wärme ● Bahn Personen Güter WS 11/12 Netzregulierung 52 Verbundvorteile II Analytisch: 𝐶 𝑄𝑥 , 𝑄𝑦 < 𝐶 𝑄𝑥 , 0 + 𝐶(0, 𝑄𝑦 ) Liegen Verbundvorteile vor, so ist es für ein einzelnes Unternehmen günstiger Produkt X und Y zu produzieren, als wenn ein Unternehmen X und ein anderes Unternehmen Y produzieren würde WS 11/12 Netzregulierung 53 Berechnung Zur Berechnung von Größen- und Verbundvorteilen ... m ln C (y ) ln C ( y) m C ( y) ym RSCE ( y ) ln 1 m1 ln ym m 1 ym C ( y ) SCT y C yT C yTˆ C y 0 Verbundvor teile bei dieser Aufspaltung Cy 0 Verbundnac hteile bei dieser Aufspaltung y1 y mit y 2 y T und y T̂ sind nichttriviale Zerlegung en y n der Outputmenge, wobei jeder Output nur in einem Unternehmen erzeugt wird : yT yTˆ WS 11/12 Netzregulierung 54 Subadditivität Global steigende Skalenerträge nicht notwendig p AC D p0,5m pm p0 0,5ym Economies of Scale WS 11/12 y0 ym y Diseconomies of Scale Netzregulierung 55 Effizienzverlust Nicht-Optimalität des Marktmechanismus als Konsequenz p Umverteilung zum Anbieter pm Deadweight-loss MC(y) pk D ym yk y MR(y) WS 11/12 Netzregulierung 56 Handlungsbedarf des Staates? Folgt aus Effizienzverlust zwangsweise ein Handlungsbedarf des Staates? Erst mal ja. Aber: ● Regulierungsversagen Positive Theorie Informationsmängel der Regulierer Zeitlags ● Theorie bestreitbarer Märkte Häufig aus historischen Gründen vertikal integrierte Unternehmen, die nicht nur das Bottleneck anbieten, z.B. Telekom AG WS 11/12 Netzregulierung 57 Handlungsbedarf des Staates? Externalitäten führen auch unter Wettbewerb zu suboptimalen Ergebnissen Standardsetzung durch den Staat ● Standards erhöhen Wettbewerbsintensität ● Staat hat begrenztes technologisches Wissen ● Asymmetrische Beeinflussung des Staates durch Unternhemen (positiveTheorie) WS 11/12 Netzregulierung 58 Netzwerkbestandteile Netzwerke setzen sich aus einzelnen Verbindungen (Pfaden) zusammen, die die Einzelnen Teilnehmer (Netzwerkknoten) untereinander verbinden Der Gesamtnutzen entsteht erst im Zusammenspiel der Komponenten (Komplemente) WS 11/12 Netzregulierung 59 Netzwerke Lokales Telefonnetz als Beispiel ● Netzwerkbetreiber kann eine oder beide Marktseiten bepreisen! A G B S F C E WS 11/12 D Netzregulierung 60 Netzwertypen – Verteilungsnetz One-way Ein Teilnehmer sendet, der Rest empfängt ● Hörfunk, TV etc. A als Sender, S Sendeeinrichtung, B-G sind Empfänger AS ist komplementär zu SB, SC, SD etc. SB, SC, SD … zueinander keine Komplemente Beispiele ● Gas ● Elektrizität ● Wasserversorgung WS 11/12 Netzregulierung 61 Netzwerktypen - Vermittlungsnetz Two-way Sowohl AB als auch BA möglich Simplex- als auch Duplex-Betrieb möglich Beispiele ● Internet ● Telefon ● Funk WS 11/12 Netzregulierung 62 Netzwerktypen Vermittlungs- versus Verteilnetze ● Verteilnetz ● Vermittlungsnetz WS 11/12 A B C A B C A A Netzregulierung B C 63 Vermittlungsnetze Jeder Teilnehmer hat 𝑛 − 1 Verbindungsmöglichkeiten Insgesamt gibt es somit 𝑛(𝑛−1) Verbindungen im Netz 𝑛 Vorteil der Sternstruktur gegenüber der Verbindung aller Teilnehmer mit jeweils separater Leitung? ● Separate Leitung 𝑛 Leitungen werden benötigt ● Sternform 𝑛(𝑛−1) 𝑛 𝑛(𝑛−1) 𝑛 ● Ersparnis wenn 𝑛< Ist der Fall für 𝑛 > 3 WS 11/12 Netzregulierung 64 Telefonnetz Überregionales Telefonnetz als Beispiel A2 A1 B1 B2 A3 SA B3 A4 B4 A5 WS 11/12 Netzregulierung 65 Darstellung einiger Technologien Telekommunikationsnetze Vermittlungsnetze Schmalbandig Fernsprechen (auch kabellos); Telefax; DFÜ WS 11/12 Breitbandig Videokonferenzen; schnelle Datenübertragung Verteilnetze Schmalbandig Rundfunk (analog); Funkruf; Satellitennavigation Netzregulierung Breitbandig Fernsehprogramm (auch digital); digitales Radio 70 Diskussion und Recherche Was ist ein Hub-n-Spoke-Netzwerk und wie kann es durch Netzund Größenvorteile begründet werden? Handelt es sich um ein Verteil- oder Verbindungsnetz? WS 11/12 Netzregulierung 71 Hub-and-Spoke Seattle New York City San Francisco Salt Lake City San Diego Atlanta Houston Miami WS 11/12 Netzregulierung 72 Hub-and-Spoke Seattle New York City San Francisco Salt Lake City San Diego Atlanta Houston Miami WS 11/12 Netzregulierung 73 2. Grundlagen der Netzökonomik Ökonomische Herausforderungen in Netzsektoren ● Überblick ● Klassifizierung von Netzwerken Netzökonomik I ● Netzwerkexternalitäten ● Switching-Costs und Lock-in ● Nachfrageverhalten bei Netzexternalitäten Netzökonomik II ● ● ● ● WS 11/12 Nachfrageverhalten bei Netzexternalitäten Marktergebnis bei vollkommener Konkurrenz Marktergebnis im Monopolfall Marktergebnis bei monopolistischer Konkurrenz Netzregulierung 74 Netzwerkexternalitäten - Definition Der Konsum eines Gutes ist nicht unabhängig von anderen Konsumenten Wert eines Gutes steigt mit verkaufter Anzahl (positive Konsumexternalität) Beispiel Social Network ● 1. Teilnehmer ● 2. Teilnehmer ● 3. Teilnehmer Kein Nutzen Anzahl möglicher Verbindungen steigt auf 2 Anzahl möglicher Verbindungen steigt auf 6 Subscriber externality WS 11/12 Netzregulierung 75 Anzahl Verbindungsmöglichkeiten Allgemein gilt bei „two-way“-Netzwerken ● 𝑛 Nutzer führen zu 𝑛 𝑛 − 1 möglichen Verbindungen ● Kommt ein neuer Nutzer hinzu, erhöht sich die Anzahl neuer Verbindungen um 𝑛 𝑛 + 1 − 𝑛 𝑛 − 1 = 2𝑛 WS 11/12 Netzregulierung 76 Blick über den Tellerrand Alternative Beispiele für Netzexternalitäten ● Was bedeutet eine Erhöhung der Teilnehmerzahl auf dem Wertpapiermarkt für Liquidität? Spread? Transaktionskosten? ● Was bedeutet eine Erhöhung der Nutzerzahl einer Software für deren Nutzen? ● Was bedeutet eine Erhöhung der Empfänger von staatlichem Fernsehen? WS 11/12 Netzregulierung 77 Switching Costs und Lock-In Allgemeine Beobachtung bei Netzwerkgütern ist, dass Konsumenten relativ selten wechseln ● Betriebssystem ● Telekommunikation ● (Banken) Irrational? WS 11/12 Netzregulierung 78 Switiching Costs und Ein Grund können sogenannte Wechselkosten sein ● Investiertes Humankapital ● Adresswechsel oder Netzexternalitäten sein, die zu einen Lock-in führen ● Kunden wechseln nicht zu einem verfügbaren günstigerem/besseren Anbieter WS 11/12 Netzregulierung 79 Lock-In Schädliches Verharren in veralteten Technologien möglich Nutzen je Teilnehmer Nutzen je Teilnehmer U 2 U(T1+T2,n) U 1 U(T2,n2) U(T1,n1) Teilnehmer des neuen Netzes WS 11/12 excess inertia Teilnehmer des alten Netzes Netzregulierung 80 Lock-In Konsumenten verbleiben in alter Technologie, da Masse an Nutzern Sicherheit gibt ● Kompatibilität ● Spektrum an Anwendungen Große Konsumentengruppe als Eintrittsbarriere WS 11/12 Netzregulierung 81 Lock-In aus analytischer Sicht Alte Technologie mit Nutzen 𝑈(𝑇1 , 𝑛1 ) für den Konsumenten, wenn 𝑛1 Konsumenten mit ihm diese Technologie Nutzen Äquivalent dazu existiert eine neue Technologie mit dem Nutzen 𝑈(𝑇2 , 𝑛2 ) Es gilt 𝑈 𝑇1 , 𝑛 < 𝑈(𝑇2 , 𝑛) Ausgangslage ist 𝑛1 > 𝑛2 (Extremfall 𝑛1 = 𝑁 und 𝑛2 = 0) WS 11/12 Netzregulierung 82 Lock-In aus analytischer Sicht II Aus der Sicht eines Konsumenten lohnt sich der Wechsel erst, wenn 𝑈 𝑇2 , 𝑛2 + 1 > 𝑈 𝑇1 , 𝑛1 Excess inertia: Neue Technologie 𝑇2 spendet potentiell höheren Nutzen, aber im GGW verharren alle Konsumenten in er alten Technologie 𝑇1 Sobald kritische Masse erreicht, erfolgt ein schlagartiger Wechsel aller in 𝑇1 verbliebender Nutzer nach 𝑇2 WS 11/12 Netzregulierung 83 Lock-In tatsächlich ein Problem? Mögliche Lösungen ● Netzwerkbrücken ● Kompatibilität Wird das Lock-In Problem überbewertet? ● Neue Konsumenten ignorieren welche Technologie alte Konsumenten nutzen ● Anreiz für Anbieter neue Technologie unter Grenzkosten anzubieten ● Anbieter der neuen Technologie werden versuchen für Kompatibilität zu sorgen WS 11/12 Netzregulierung 84 Diskussion und Recherche These: Netzwerkeffekte verhindern effiziente Märkte, auf denen sich die beste Qualität langfristig durchsetzt Recherchieren Sie, wie in der Literatur sowohl pro als auch contra argumentiert wird Mögliche Quellen ● EBSCO ● Elektronische Zeitschriftenbibliothek Mögliche Resultate ● Tellis, Gerard J, Eden Yin, and Rakesh Niraj. 2009. "Does Quality Win? Network Effects Versus Quality in High-Tech Markets." Journal of Marketing Research (JMR) 46, no. 2: 135-149 WS 11/12 Netzregulierung 85 2. Grundlagen der Netzökonomik Ökonomische Herausforderungen in Netzsektoren ● Überblick ● Klassifizierung von Netzwerken Netzökonomik I ● Netzwerkexternalitäten ● Switching-Costs und Lock-in ● Nachfrageverhalten bei Netzexternalitäten Netzökonomik II ● ● ● ● WS 11/12 Nachfrageverhalten bei Netzexternalitäten Marktergebnis bei vollkommener Konkurrenz Marktergebnis im Monopolfall Marktergebnis bei monopolistischer Konkurrenz Netzregulierung 86 Nachfrageverhalten bei Netzexternalitäten Grundlegender Gedanke: Wenn der Nutzen des Konsumenten mit der Anzahl der Mitnutzer steigt, dann steigt auch die Zahlungsbereitschaft des Konsumenten mit der Anzahl der Mitnutzer Nachfrage als eindeutige fallende Funktion nicht länger zutreffend Zahlungsbereitschaft für Konsum ist abhängig von den Erwartungen des Konsumenten über die Teilnehmerzahl WS 11/12 Netzregulierung 87 Fullfilled expectation demand Bisher Jetzt 𝑝 𝑥 𝑝(𝑛, n) Frage: Angenommen es würden 𝑛 Individuen teilnehmen, wie hoch wäre ihre Zahlungsbereitschaft 𝑧𝑖 (𝑛)? WS 11/12 Netzregulierung 88 Erwartungsabhängige Zahlungsbereitschaft Zahlungsbereitschaft hängt von Netzgröße ab p kurzfristig! (also zu gegebenen Erwartungen) D3 D2 D1 0 n1 n2 n3 n0 WS 11/12 1 Netzregulierung n (Marktanteil) 89 Herleitung der stetigen Nachfrage Die stetige Nachfrage gibt an, wie hoch der Preis sein darf, wenn eine Marktdurchdringung von 𝑛 erreicht werden soll, bei der Annahme der Individuen, dass 𝑛𝑒 teilnehmen Aus Netzexternalitäten folgt 𝑝𝑖 𝑛2 , 𝑛 > 𝑝𝑖 𝑛1 , n mit 𝑛2 > 𝑛1 WS 11/12 Netzregulierung 90 Situation im Gleichgewicht I These 𝑛𝑒 = 𝑛𝐺 Gegeben dem Gleichgewichtspreis 𝑝𝐺 nehmen alle Konsumenten 𝑖 teil, für die gilt 𝑧𝑖 ≥ 𝑝𝐺 Das bedeutet auch, dass es einen kritischen Konsumenten î gibt, für den gilt 𝑧î = 𝑝𝐺 Daraus folgt ● 𝑖 ≤ î nehmen teil ● 𝑖 > î nehmen nicht teil ● Eine Marktdurchdringung von 𝑛𝐺 = î 𝐼 WS 11/12 Netzregulierung 91 Situation im Gleichgewicht II Wir wissen 𝑧𝑖 𝑛𝑒 = 𝑝𝐺 , d.h. entscheidend sind die Erwartungen über die Teilnehmerzahl Welcher Wert von 𝑛𝑒 mit 𝑝𝐺 (𝑛𝐺 )? Wenn î im Gleichgewicht teilnimmt, dann folgt daraus, dass auch alle 𝑖 ≤ î teilnehmen werden, da 𝑧𝑖 > 𝑝𝐺 , ∀𝑖 < î Mindestwert, den î erwartet ist 𝑛𝐺 = î WS 11/12 Netzregulierung 𝐼 92 Situation im Gleichgewicht IV Angenommen 𝑛𝑒 > 𝑛𝐺 , dann 𝑧𝑖 𝑛𝑒 > 𝑧𝑖 𝑛𝐺 , ∀𝑖 < î Fixiere î auf konkreten Wert î , dann 𝑧î 𝑛𝑒 > 𝑧î 𝑛𝐺 ∃ î > î für das gilt 𝑝𝐺 = 𝑧î 𝑛𝐺 î kann nicht der kritische Teilnehmer sein WS 11/12 Netzregulierung 93 Situation im Gleichgewicht V Fazit 𝑛𝑒 = 𝑛𝐺 , d.h. im Gleichgewicht irren sich die Teilnehmer nicht Gleichgewicht mit 𝑛𝐺 = 𝑛2 kann nur auf 𝐷2 liegen und somit 𝐷2 𝑛2 = 𝑝(𝑛2 , 𝑛) WS 11/12 Netzregulierung 94 Fulfilled Expactation Demand Konstruktion der “fulfilled expectation demand” p langfristig (Erwartungen und Realität sind identisch) Beachte unterschiedliche Preiselastizität! D3 D2 p(n,n) D1 0 n1 n2 n3 n0 WS 11/12 1 n (Marktanteil) Netzregulierung 95 Fulfilled Expactation Demand - Verlauf Steigender Teil Netzwerkeffekt größer als Preiseffekt Fallender Teil Preiseffekt dominiert den immer noch positiven Netzwerkeffekt WS 11/12 Netzregulierung 96 Kritische Masse Definition Die kritische Masse zu gegebenem Preis ist die minimale Anzahl an Konsumenten, die mindestens notwendig ist, damit mindestens diese Anzahl an Konsumenten auch zu gegebenem Preis nachfragen Kritische Masse ist abhängig vom Preis (steigt der Preis, so steigt auch die kritische Masse) Kritische Masse ist besonders in der Einführungsphase eine Gutes wichtig Wird kritische Masse nicht erreicht, bricht der Markt zusammen Netzwerke weisen Mindestgröße auf oder existieren nicht WS 11/12 Netzregulierung 97 Kritische Netzwerkgröße Netzexternalitäten haben kritische Netzwerkgrößen zur Folge p kritische Masse p0 p(n,n) 0 WS 11/12 n„1 n0 n1 1 Netzregulierung n (Marktanteil) 98 Perfekter Wettbewerb I Preise auf dem Niveau der Grenzkosten Wichtig für Geschäftsstrategie: Explosives Wachstum eines kleinen Netzwerks von n„1 nach n1 möglich p ? Pareto-optimale Netzwerkgröße MC pC p(n,n) 0 n„1 WS 11/12 n1 1 Netzregulierung n (Marktanteil) 99 Perfekter Wettbewerb II Bei fulfilled expectation demand gibt es interessante Konsequenzen Kleine Netzwerke existieren nicht p pC MC p(n,n) WS 11/12 Netzregulierung 100 Perfekter Wettbewerb III Wenn MC mit technischen Fortschritt sinken, kommt es sofort zu größerer Netzwerkgröße Normales Lebenszyklusmodell gilt nicht bei Netzwerken p pC MC p(n,n) WS 11/12 Netzregulierung 101 Zwei Möglichkeiten bei Wettbewerb Zwei mögliche Marktlösungen ● Kritische Masse ● Pareto-optimale Netzwerkgröße p ? Pareto-optimale Netzwerkgröße MC pC p(n,n) 0 n„1 WS 11/12 n1 1 Netzregulierung 102 Sozialer Überschuss Sozialer Überschuss eines isolierten Marktes p Konsumentenrente MC(y) Marktgleichgewicht p* D(y) Produzentenrente y y* WS 11/12 Netzregulierung 103 Nicht-Existenz von Märkten Nicht-Existenz von Märkten trotz positiver Gesamtwohlfahrt p Konsumentenrente D0 p0=MC0 Subventionsbedarf (=negative Produzentenrente) p1=MC0 - s p(n,n) 0 WS 11/12 n0 1 Netzregulierung n (Marktanteil) 104 Wohlfahrtsverlust Wohlfahrtsverlust aufgrund von Netzexternalitäten ... Neuteilnehmer internalisieren nicht den Einfluss ihres Eintritts auf vorhandene Nutzer (pos. Externer Effekt) p Dsozial MC p0 p* n (Marktanteil) n0 n* WS 11/12 Netzregulierung 105 Zentrale Einsicht Wettbewerbspreis ist zu hoch Wohlfahrtsoptimal wäre geringeres Preisniveau WS 11/12 Netzregulierung 106 Monopollösung bei Netzwerkeffekten Monopollösung bei 𝑀𝑅 = 𝑀𝐶 Grenzerlös hat aufgrund der fallenden Nachfrage normalerweise einen fallenden Verlauf Aufgrund des Verlaufs der fulfilled expectation demand trifft dies nun nicht mehr zu Grenzerlös steigt zunächst an und verläuft erst bei einer größeren Menge wieder fallend WS 11/12 Netzregulierung 107 Marktergebnis Netzwerkexternalitäten werden nicht internalisiert p Monopol Anders bei Inkompatibilität: Monopol kann größere Wohlfahrt erzeugen als Wettbewerb (= Insellösungen) Wettbewerb (beachte Kompatibilität) p M MC pC p(n,n) 0 n0 nM nC n MR WS 11/12 Netzregulierung 108 Monopolistische Konkurrenz Vielzahl von Anbietern mit differenzierten Gütern, mit ● Freien Markteintritt ● Moderaten Skalenerträgen ● Vielen kleinen Unternehmen Ergebnis ist zwar 𝑀𝑅 = 𝑀𝐶, aber durch freien Markteintritt kommt es zu Nullgewinn WS 11/12 Netzregulierung 109 Gleichgewicht bei Netzexternalitäten p Langfristiges Gleichgewicht ACj MRj pj MC p(q,q) 0 WS 11/12 q qj Netzregulierung 110 Zur Bedeutung von Kompatibilität Inkompatible Netzwerke: ● Freier Markteintritt ändert Marktstruktur kaum („winnner-take-most markets“) ● Monopol mit höherer Wohlfahrt als Wettbewerb (bei starken Externalitäten) Kompatible Netzwerke: ● Wettbewerb mit höherer Wohlfahrt als Monopol ● Aber auch bei Wettbewerb keine Wohlfahrtsmaximierung WS 11/12 Netzregulierung 111 Erwartungsabhängige Zahlungsbereitschaft Nachfrage nach Internet-Zugang 100 ne=100% 90 80 70 ne=70% 60 50 40 30 20 10 ne=40% ne=10% 0,2 WS 11/12 0,4 0,6 0,8 Netzregulierung 1 n 112 Diskussion und Recherche Recherchieren Sie den Unterschied zwischen direkten und indirekten Netzwerkeffekten Recherchieren Sie nach Einschätzungen für die Größe der kritischen Masse bei verschiedenen Netzen WS 11/12 Netzregulierung 116