Sitzung XI / 7 - Landkreis Goslar
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Sitzung XI / 7 - Landkreis Goslar
Datum 18.02.2013 Az.:5.0.1.2 PROTOKOLL über die 7. Sitzung des Jugendhilfeausschusses in der XI. Wahlperiode am 07.02.2013 Öffentlicher Sitzungsteil Beginn Ende Tagungsort 16:00 Uhr 18:00 Uhr Goslar Teilnehmer/innen 1. Stimmberechtigte Kreistagsabgeordnete/Erfahrene Frauen & Männer Domnick, Caroline (Ausschussvorsitzende) – SPD Schmalz, Claudia – SPD Brandt, Heinz-Dieter - SPD Burgart, Christian – SPD Albers, Miriam – CDU Raczek, Christiane – CDU Schwalbe, Sabine – CDU Benke, Axel – Die Grünen Kihm, Hans-Werner – Die LINKE 2. Beratende Kreistagsabgeordnete Just, Wolfgang – FDP Wehrmann, Henning – Bürgerliste 3. Sonstige stimmberechtigte Mitglieder Denker, Torsten - Kreissportbund Fricke, Bernd – AWO Kreisverband Schmid-Leban, Petra – Diakonische Beratungsdienste Breidert, Karin – PFAD Szczesniak, Arkadiusz – Kreisjugendring 4. Sonstige beratende Mitglieder Slotosch, Jürgen – Landkreis Goslar, FBL 5 Hühne, Angela – Landkreis Goslar, Jugendpflege Rösl, Monika – In der Mädchen- und Frauenarbeit erfahrene Person Niebaum, Doerthe – Lehrkraft Bothe, Barbara – Kath. Kirche Liebau, Uta – Verein Leben in der Fremde e.V. Dr. Wustrack, Simone – Eltern-/Erzieher-Vertretung 5. Verwaltung Weiher, Kathrin – Vorstand II Deike, Michael – FB 5 Ehrhardt, Susanne – FB 5 Ristau, Anke – FB 5 Bode, Bettina – FB 5 Friedrichs, Kathrin – FB 5 Eckardt-Jörgensen, Christian – FB5 TOP Vorlage-Nr. 1 - Gegenstand Eröffnung des öffentlichen Teils der Sitzung KTA Domnick begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und eröffnet die Sitzung. 2 - Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung und der Beschlussfähigkeit KTA Domnick stellt die ordnungsgemäße Ladung und Beschlussfähigkeit fest. 3 - Feststellung der Tagesordnung Die Tagesordnung wird ohne Änderung festgestellt. 4 - Genehmigung des Protokolls der vorangegangenen Sitzung am 08.11.2012 Das Protokoll der vorangegangen Sitzung am 08.11.2012 wird genehmigt. 5 - Anfragen Schriftliche Anfragen liegen nicht vor, mündliche Anfragen werden nicht gestellt. 6 - Einwohnerfragestunde Eine Anfrage zur Schulbussituation in Langelsheim wird durch die Vorsitzende auf den hierfür zuständigen Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport verwiesen. 7 XI / 356 - Fortführung der Jugendhilfeplanung im Landkreis Goslar Frau Bode stellt die Vorlage anhand der als Anlage 1 beigefügten Präsentation vor. Beschluss: - einstimmig Die Fortschreibung des beigefügten „Kindertagesstättenbedarfsplanes mit Stand 15.03.2012“ wird zustimmend zur Kenntnis genommen. Hiernach wird für den Landkreis Goslar festgestellt, dass zum Stichtag 15.03.2012 der tatsächlich geltend gemachte Bedarf für die Betreuung von Kindern im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt sowie für Kinder unter drei Jahren und im schulpflichtigen Alter erfüllt werden konnte. 8 XI / 361 - Verstärkte Steuerung in den stationären Hilfen nach dem SGB VIII (Hilfen zur Erziehung, Eingliederungshilfen und Hilfen für junge Volljährige); Einrichtung eines Heimspezialdienstes Herr Slotosch führt in das Thema ein und nimmt Bezug auf die bereits laufenden verstärkten Steuerungsimpulse sowie erste positive Erfahrungen im Bereich der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen nach dem SGB XII (vgl. Vorlage XI/28). Auf Nachfrage von KTA Wehrmann erklärt Frau Weiher, dass mit den unter Nr. 1 der Sachdarstellung angesprochenen „Fallzahlsteigerungen durch Zuständigkeitswechsel“ Zuzüge von Personensorgeberechtigten in den Landkreis Goslar gemeint sind, wodurch bei bereits gewährten 2 TOP Vorlage-Nr. Gegenstand Erziehungshilfen eine Änderung der örtlichen Zuständigkeit eintrete. Die Zahl solcher Zuzüge „im Erziehungshilfebezug“ sei quantitativ höher als die gegenläufigen Wegzüge aus dem Landkreis Goslar. Auf Nachfrage von Frau Schmid-Leban ergänzt Frau Weiher, dass angestrebt werde, in diesem Heimspezialdienst eine im ASD erfahrene Fachkraft einzusetzen, die derzeit in der Eingliederungshilfe nach dem SGB XII tätig sei. Sie stellt klar, dass der ASD dadurch personell nicht geschwächt, sondern eher gestärkt werde. Die Gewährleistung der Qualität des Spezialdienstes erfolge über eine auch vom ASD begleitete Übergangsphase in die angestrebte Selbständigkeit von jungen Menschen nach der Heimunterbringung bzw. im Übergang zu einer Pflegefamilie. Frau Breidert hebt in diesem Zusammenhang die herausragende Bedeutung des Pflegekinderwesens für den Landkreis Goslar hervor und stellt die Idee zur Errichtung einer Pflegeelternschule in den Raum. Herr Slotosch sagt zu, dieser Anregung nachzugehen; er gibt dabei den ergänzenden Hinweis auf die derzeit laufende Pflegeeltern-Werbekampagne. Die u. a. hierzu erstellte neue Broschüre des Pflegekinderdienstes wird in der nächsten Sitzung vorgelegt. Herr Weißbach verdeutlicht zusammenfassend, dass beim Heimspezialdienst nicht der Kostengesichtspunkt im Vordergrund steht, sondern das verstärke Steuerungsbemühen, für fremd untergebrachte junge Menschen die an den jeweiligen Entwicklungstand ausgerichtete „passgenaue“ erzieherische Hilfe zu platzieren. Auf Nachfrage von KTA Kihm zur Zahl der Pflegestellenabbrüche erklärt Herr Weißbach, dass es in den letzten Jahren zunehmend gelungen sei, diese Abbrüche mit begleitenden Hilfen nachhaltig zu reduzieren. Genaue Zahlen werden im Protokoll genannt. Anmerkung zum Protokoll: Die Entwicklung der Pflegestellenabbrüche mit dem Übergang in die Heimerziehung stellt sich in den Jahren 2008 bis 2012 wie folgt dar: 14 12 10 8 6 4 2 0 Abbrüche 2008 2009 2010 2011 2012 9 13 8 10 5 Auf Nachfrage von KTA Benke zur vorgeschlagen Projektlaufzeit erläutert 3 TOP Vorlage-Nr. Gegenstand Herr Slotosch, dass sie sich an der entsprechenden Beschlussvorlage zur Eingliederungshilfe (XI/28) orientiert habe. Beschlussempfehlung: - einstimmig 1. Im Vorgriff auf den Stellenplan 2014 wird die Einrichtung einer Stelle Heimspezialdienst für eine sozialpädagogische Fachkraft für die Dauer von vier Jahren beschlossen. Die personalwirtschaftliche Besetzung darf im Vorgriff auf den Stellenplan erfolgen. Inhaltlich soll eine verstärkte Steuerung der in Heimen untergebrachten jungen Menschen zugunsten einer Rückkehr in die Herkunftsfamilie oder einer Unterbringung in einer Pflegefamilie angestrebt sowie im Vorfeld der Volljährigkeit eine möglichst frühzeitige Verselbständigung eingeleitet und damit auch eine Kostenminimierung erreicht werden. 2. Die jährlich entstehenden Personalkosten von 72.100 € (einschl. Sachund Gemeinkosten) werden durch Einsparungen von mindestens ca. 100.000 € erwirtschaftet. Die zusätzlichen Personalkosten von 72.100 € werden überplanmäßig bei dem Produkt P1. 5.4.1.363380 bereit gestellt; die Deckung erfolgt aus den Transferaufwendungen dieses Produktes. 3. Der Landrat wird beauftragt, jährlich einen Zwischenbericht und nach Ablauf von 3 ½ Jahren einen Abschlussbericht über die Steuerungsergebnisse des Heimspezialdienstes vorzulegen. Dabei sind die Auswirkungen des zusätzlichen Personaleinsatzes auf die Transferaufwendungen darzustellen. 9 XI / 366 - Sachstandsbericht Kinder- und Jugendschutz 2012 Nachdem KTA Wehrmann die angestiegenen Zahlen gegen die im Rahmen der Alkoholtestkäufe festgestellten Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz hinterfragt, wird im Ausschuss kontrovers über die Möglichkeiten und Grenzen dieser Aktivitäten des Jugendschutzes diskutiert. 10 XI / 367 - Sachstandsbericht 2012 des Pro-Aktiv-Center - PACE - im Landkreis Goslar KTA Wehrmann erkundigt sich nach der seiner Meinung nach unzureichenden Erfolgsquote. Allgemein, so Frau Weiher, sei bei solchen Projekten zukünftig eine stärkere Wirksamkeitsüberprüfung notwendig. Dies wird von KTA Frau Albers begrüßt. KTA Kihm spricht sich – unabhängig davon - für die Beibehaltung des PACE aus. Frau Hühne gibt zu bedenken, dass es sich bei diesem Klientel um sozial besonders benachteiligte junge Menschen mit häufig einer Vielzahl von Vermittlungshemmnissen handelt, die zum großen Teil ohne Schulabschluss da stünden und in der Regel mehrfache „Maßnahmeschleifen“ hinter sich hätten. Kleine Schritte in Richtung auf aktivierende und qualifizierende Integrationsansätze seien ihrer Ansicht nach bereits als Erfolg von PACE anzusehen. Die Alternative wäre sonst, dass diese jungen Menschen völlig aus einem sozialpädagogischen Betreuungsnetz heraus fallen würden. 11 XI / 369 - Antrag auf Gewährung von Fördermitteln aus der Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen Herr Slotosch gibt bekannt, dass die Bewilligungsbehörde des Landes eine Ausnahme von dem Verbot des vorzeitigen Maßnahmebeginnes erteilt habe. 4 TOP Vorlage-Nr. 12 - Gegenstand Erste Erfahrungsberichte aus der bezirksbezogenen Schulsozialarbeit; Vorlage XI 35 – Kurzpräsentation Die von Frau Ballhausen gehaltene Kurzpräsentation wird als Anlage 2 diesem Protokoll beigefügt. Das Projekt läuft noch bis zum 31.12.2013. Herr Slotosch kündigt an, dass noch in diesem Jahr eine Entscheidung über eine evtl. Weiterführung dieses Moduls getroffen werden müsse. 13 - Aktuelle Entwicklungen in der Jugendgerichtshilfe - Gesetz zur Erweiterung der jugendgerichtlichen Handlungsmöglichkeiten – Kurzpräsentation Herr Weber und Herr Philip aus der Jugendgerichtshilfe stellen in einem sehr praxisnah gehaltenen mündlichen Frage-Antwort-Dialog die wesentlichen Aufgaben und die aktuelle Rechtsentwicklung in der Jugendgerichtshilfe dar. In der dem Protokoll als Anlage 3 beigefügten Präsentation findet sich eine Zusammenfassung des Vortrages wieder. Herr Weber weist außerdem auf einen Kurzfilm hin, der für Interessierte im Anschluss an die Sitzung vorgeführt wird 14 14-1 XI / 364 - Mitteilungen Statistik über die Meldungen über beim Jugendamt eingegangene Meldungen über Kinderwohlgefährdungen gem. § 8a SGB VIII in den Jahren 2008 - 2012 KTA Brandt bezieht sich auf eine schon länger zurück liegende Nachfrage seinerseits im Jugendhilfeausschuss zur Zahl von „verwahrlosten“ jungen Menschen im Landreis Goslar; nach seiner Erinnerung wurden in dieser Sitzung erhebliche niedrigere Zahlen als die in der jetzt vorgelegten § 8aStatistik genannt. Herr Slotosch sagt eine erläuternde Antwort im Protokoll zu. Anmerkung zum Protokoll: Es wird Bezug genommen auf das Protokoll der Jugendhilfesitzung vom 28.11.2011. Mit der „Anlage 1“ wurde diesem Protokoll die Entwicklung der Kindeswohlgefährdungsmeldungen von 2008 bis 2011 dargestellt. Soweit erforderlich – so im Protokoll ausgeführt -, werden in Folge solcher Meldungen u. a. auch Hilfen zur Erziehung nach §§ 27 ff. SGB VIII oder ggf. Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche nach § 35a SGB VIII eingeleitet. Im Protokoll heißt es weiter: „Zurzeit sind 24 Kinder und Jugendliche in der Zuständigkeit des Landkreises Goslar außerhalb der Herkunftsfamilie untergebracht, bei denen zuvor eine Kindeswohlgefährdungsmeldung nach § 8a SGB VIII erfolgt ist. Davon erhalten 11 junge Menschen Hilfe zur Erziehung in Vollzeitpflege nach § 33 SGB VIII (siehe Teilhaushalt 5 für 2012, S. 3350) und 12 in einem Heim nach § 34 SGB VIII; für ein weiteres Heimkind wird Eingliederungshilfe nach § 35a SGB VIII gewährt (siehe Teilhaushalt 5 für 2012, S. 3335).“ Vorsitzende/r gez. Caroline Domnick Fachbereichsleiter/in gez. Jürgen Slotosch 5 Protokollführer/in gez. Kathrin Friedrichs