impressum - Candice Breitz
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Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:58 Uhr Seite 1 IMPRESSUM Publikation zur Installation "Alien (Ten Songs from Beyond)" von Candice Breitz Projekt des Museum Folkwang für den RWE-Turm, Essen 09. Oktober bis 12. Dezember 2002 Herausgeber: RWE AG, Konzernkommunikation, Opernplatz 1, 45128 Essen Museum Folkwang, Goethestr. 41, 45128 Essen Gastkurator der Ausstellung: Christoph Tannert, Künstlerhaus Bethanien Berlin Katalogredaktion: RWE AG, Ingrid Brandhorst, Dr. Klaus Erle-Dörner culture ink. GmbH, Nicole Cordier, Egbert Knobloch Grafische Gestaltung: culture ink. GmbH, Stefanie Schlösser Fotos: Titel: Nic Tenwiggenhorn Innenseiten: Candice Breitz Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:58 Uhr Seite 2 Candice Breitz ALIEN 10 SONGS FROM BEYOND Ein Installationsprojekt des Museum Folkwang für den RWE-Turm 09. Oktober bis 12. Dezember 2002 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:58 Uhr Seite 3 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:58 Uhr Seite 4 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:58 Uhr Seite 5 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:58 Uhr Seite 6 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 7 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 8 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 9 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 10 Vorwort Foreword Das Video-Installationsprojekt Alien (Ten Songs from Beyond) der jungen Künstlerin Candice Breitz setzt die 1999 begonnene Partnerschaft zwischen RWE und dem Museum Folkwang Essen zur Förderung zeitgenössischer Kunst nach 1945 fort. Mit der Ausstellungsreihe "Museum Folkwang im RWE Turm" ist der Wunsch verbunden, den ungewöhnlichen und innovativen Ideen junger zeitgenössischer Künstler ein Forum zu bieten. Kreativität und innovativem Denken sollen Chancen und neue Gestaltungsräume geboten werden. Um sich weiterentwickeln zu können, sind Kunst und Wirtschaft gleichermaßen auf diese Triebkräfte angewiesen. Vordenker sind gefragt, die die Fähigkeit haben, neue Horizonte zu öffnen. The video installation Alien (Ten Songs from Beyond) by the young artist Candice Breitz is a continuation of the partnership founded in 1999 between RWE and the Museum Folkwang Essen to promote contemporary (post-1945) art. The "Museum Folkwang in the RWE Tower" series of exhibits is an expression of the wish to offer a forum for the unusual and innovative ideas of young, contemporary artists. Creativity and innovative thought should be given space to blossom. Both art and business depend on these driving forces in order to continue their process of development. What is needed are pioneers capable of opening up new horizons. Der Horizont von RWE hat sich stark um internationale Märkte erweitert. Voraussichtlich im nächsten Jahr wird jeder zweite Euro des betrieblichen Ergebnisses im Kerngeschäft außerhalb von Deutschland erwirtschaftet, und fast jeder zweite RWE-Mitarbeiter im Kerngeschäft ist dann in Gesellschaften im Ausland beschäftigt. RWE ist also kein rein deutsches Unternehmen mehr, sondern ein internationales Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Ein Unternehmen, das verschiedene Menschen, Sprachen und Kulturen zusammenführen und integrieren muss. RWE's horizon has been expanded to include international markets. As early as next year, fifty percent of the company's profits in its core business will be generated elsewhere than in Germany, and nearly half of the employees in RWE's core business will work in foreign countries. Strictly speaking, RWE is no longer a purely German company, but an international company headquartered in Germany. A company that must bring together–and integrate–many different people, from various cultures, speaking diverse languages. What does this exhibition, Alien (Ten Songs from Beyond), have to do with RWE? Alien comprises ten short films that at first glance Was hat die Ausstellung Alien (Ten Songs from Beyond) mit RWE zu look like amateur Karaoke clips. Using this material as a starting tun? Die Ausstellung Alien besteht aus zehn Kurzfilmen, die auf den point, the artist deals with the subject of integrating foreigners. ersten Blick wie amateurhafte Karaoke-Filme wirken. Mit diesem Candice Breitz tests our willingness to integrate, using language as Mittel bearbeitet die Künstlerin das Thema Integration von Ausan example. She challenges us to examine "foreign-ness" while allowing the "foreign" to examine us. In today's era of globalization, ländern. Candice Breitz prüft unsere Integrations-Bereitschaft am this exhibition encourages us to be open to other cultures. Respect Beispiel der fremden Sprache. Sie fordert uns auf, unseren Blick for different cultures shapes the way we deal with one another. auf das "Andere" zu richten, aber auch, uns von dem "Anderen" prüfen zu lassen. In Zeiten der Globalisierung ist diese Ausstellung These are the sort of guidelines employees in multi-national comein Plädoyer für Offenheit gegenüber anderen Kulturen. Der Respekt panies live by. In this respect, Alien can help us increase our awareness of one another and build bridges between the company vor unterschiedlichen Kulturen prägt unseren Umgang miteinander. Dies sind Leitlinien, wie sie die Mitarbeiter in einem multinationalen and the public. Unternehmen leben. Alien kann dabei helfen, unsere Sinne füreinWe are grateful to the guest curator of the exhibition, Mr. Christoph ander zu schärfen und Brücken zwischen Menschen und UnterTannert, director of the Künstlerhaus Bethanien Berlin. An exhibition nehmen zu schlagen. space and workshop venue, the Künstlerhaus Bethanien Berlin is Wir danken dem Gastkurator dieser Ausstellung, Herrn Christoph dedicated to promoting contemporary art and international artists. Scholarships are granted to cover living and working in the KünstlerTannert, Leiter Künstlerhaus Bethanien Berlin. Als Veranstaltungsort und Projektwerkstatt hat sich das Künstlerhaus Bethanien Berlin haus. Candice Breitz, born in Johannesburg, South Africa in 1972, die Förderung zeitgenössischer Kunst und internationaler Künstlerreceived such a scholarship from the RWE AG and worked at the Künstlerhaus Bethanien Berlin from April to July, 2002. innen und Künstler zum Ziel gesetzt. Die Stipendiaten leben und arbeiten im Künstlerhaus. Candice Breitz, geboren 1972 in Johannesburg/Südafrika, war von April bis Juli 2002 Stipendiatin Jan Zilius, Member of the Board of Directors of RWE AG der RWE AG im Künstlerhaus Bethanien Berlin. Jan Zilius, Mitglied des Vorstands der RWE AG Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 11 Alien zeigt uns zehn in Deutschland lebende Nichtdeutsche, die aus voller Kehle deutsche Volkslieder, Kinderlieder, Trinklieder, Kirchenlieder, Schlager sowie Lieder aus Rock und Klassik für eine Aufnahme mit der Videokamera singen – in deutscher Sprache, spontan und ohne Probezeit. Dass in ihnen die Stimmen von zehn Wenn der Besucher den Ausstellungsraum betritt, wird er sich in Deutschen klingen, markiert das Unerwartete: die Suche nach eider Dunkelheit, umstellt von zehn Monitoren auf Sockeln, deren nem Ausgleich zwischen der ethnischen oder kulturellen Tradition Bildflächen alle zur Wand gedreht wurden und gespenstisch vor sich hinflackern, einsam vorkommen. "Während von der Raummitte einerseits und der Loyalität zu einem supranationalen, übergreifenden kulturellen Habitus andererseits. Was hier gesungen wird, ist nur ihre Rückseiten sichtbar sind, beleuchten die Vorderseiten der noch nirgends in Sicht – eine strukturierte Konstellation von HoffMonitore die Wände vor ihnen mit schimmernden Reflexionen, die nungen, Werten, Bildern, Haltungen, Überzeugungen und Begriffen mit dem Ablauf des Videos auf dem jeweiligen Monitor flimmern für die Anerkennung nicht einfacher, sondern mehrfacher und die Farbe wechseln."(1) Zu hören ist ein Gewirr von Singstimmen, dessen einander überbietende Aufgipfelungen laienhafter Loyalitäten. Sangeskunst sich stellenweise zu Höhepunkten der Groteske steiNach ausführlicher Recherche wurden folgende Lieder für die Aufgern, nach welchen der Singsang wieder in einen seligen Taumel nahmen ausgewählt: Das Deutschlandlied; Jenseits von Eden; verfällt. Der Besucher ist aufgefordert, den ersten Eindruck relatiFreiheit; Hänschen klein; Die Gedanken sind frei; Danke, für diesen ven Unangesprochenseins zu überwinden und zwischen Wand und Monitor zu treten, um das verwirrend kakofonische Babylon-Gefühl guten Morgen; Keine Macht für Niemand; Der fröhliche Wanderer; Freude, schöner Götterfunken und ein Medley von Trinkliedern, im direkten Dialog mit jedem Einzelbild und jedem einzelnen Lied bestehend aus Nach Hause, Ein Prosit der Gemütlichkeit sowie aufzubrechen zu Gunsten eines sehr direkten und persönlichen Dialogs mit den jeweiligen Lied-Interpreten. Wobei es diesbezüglich Unrasiert und fern der Heimat. Auch wenn diese Lieder auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam zu haben scheinen, wird nach auf folgende Diskrepanz hinzuweisen gilt: Die Stimmen der auftreund nach deutlich, dass jedes von ihnen sich auf seine Weise um tenden Personen (ausnahmslos aufgewachsen mit nichtdeutscher Muttersprache) wurden ausgeblendet, dafür die Stimmen deutscher die Themen Heimat und Zugehörigkeit dreht, mal symbolisch und gewichtig (Deutschlandlied), mal zornig (Keine Macht für Niemand), Muttersprachler untergeschoben.(2) Alien erinnert deutlich an Breitz' frühere Installation Karaoke, weil nicht nur die kreisförmige melancholisch (Jenseits von Eden), beschwipst (Unrasiert und fern der Heimat) oder heiter-unbeschwert (Hänschen klein). Anordnung der Monitore, die in Karaoke den Betrachter ein- und nicht ausschließen, ein ähnliches formales Element bildet, sondern Die Wahl des Aufnahmeorts, d.h. die Entscheidung, welche Person weil Candice Breitz in Karaoke bereits schon einmal mit Personen gearbeitet hat, deren Akzent verriet, dass sie nicht in ihrer Mutter- vor welchem speziellen Hintergrund ins Bild tritt und welche Leihstimme in der Nachbearbeitung des Videomaterials jeweils zum sprache gesungen haben. In beiden Werken kreist das Thema um Einsatz kommt, erfährt durch den "Bauchredner-Effekt" eine suglinguistisch geschlossene Gemeinschaften, um Inklusions- und Exgestive Vieldeutigkeit. Erst schaut man interessiert, dann mit Symklusionsprinzipien, um Muttersprachen und Fremdsprachen, Heimat und Fremde, Freiheit und Unfreiheit, Grenzen und Grenzen- pathie zu, wie das Falsche im Echten, die wie aus einer fernen Welt herübersingende deutsche Alien-Stimme mit ihrem Neudeutlosigkeit. schen-Körper einen unwahrscheinlichen Einklang bildet, bis der von Die Ten Songs from Beyond, aus denen sich Alien zusammensetzt, den anderen Monitoren ausgehende Stimmenwirrwarr wieder die Oberhand gewinnt. Alien ist bewusst so angelegt, dass man irgendwurden ursprünglich im Aufnahmestudio von zehn deutschen Mutwann zwischen "echt" und "falsch" nicht mehr zu unterscheiden tersprachlern vorgetragen, die Breitz jeweils um ihre bestmögliche A-capella-Wiedergabe eines der ausgewählten Lieder gebeten hatte. weiß. Warum auch. "Denn letztlich ist nichts in Alien vertraut-authentischer oder seltsam-fremder als das andere – so wie es sich auch Anschließend wurden zehn "Neudeutsche" (die aus unterschiedin der Realität verhält … der Gedanke einer nationalen Identität als lichen Gründen nach Deutschland emigriert sind und keine ursprüngliche Beziehung zu Deutschland oder der deutschen Sprache solcher steckt heute aus verschiedenen Gründen weltweit in einer schweren Krise", schreibt Candice Breitz.(3) "Die kulturellen Norhaben) gebeten, die gleichen Lieder an verschiedenen Berliner Schauplätzen vor einer Videokamera zu singen. Danach wurden von men und Werte, die von Volksliedern wie den in Alien zusammenden Videoaufnahmen der zehn "neudeutschen" Sänger deren Stim- gestellten transportiert werden, können durchaus im Widerspruch zu den Werten der 'Fremden' stehen, die kommen, um in einer men und die während der Aufzeichnung mitgeschnittenen Soundneuen Heimat sesshaft zu werden. Diese Spannung wird in Alien tracks vollständig gelöscht, sodass eine Serie zehn stummer Körergründet, da in den Texten der ausgewählten Lieder Themen wie per mit Synchron-Lippenbewegungen entstand; in diese wurden Patriotismus, Nationalismus und Kulturerbe neben Betrachtungen dann die Stimmen der zehn deutschen Muttersprachler eingezu Heimat und Zugehörigkeit aufscheinen. Während Alien von schleust. So wurden die selbstbewussten Stimmen der zehn deutschen Muttersprachler durch eine Art digitalen Bauchrednertrick in Fremdsein widerhallt, wird letztlich nicht klar, was hier fremd ist: die Körper von zehn Einwanderern versetzt, sodass die "Fremden" die Einwanderer selbst, die Stimmen, die von ihnen Besitz ergriffen jetzt buchstäblich von der Sprache ihres neuen Heimatlands beses- haben, oder die Lieder, die sich in einem gemeinsamen Kulturbewusstsein abkapseln."(4) sen sind – mit durchaus irritierender Wirkung. ALIEN (Ten Songs from Beyond) oder Grand Prix der "Volksmusik" für Klangphänomenologen Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 12 Insgesamt dauert es eine gute halbe Stunde, bis man sich durch den Liederreigen hindurchgehört hat -– genügend Zeit, um über die vielen in Deutschland existierenden unterschiedlichen Kulturen (und was sie verbindet) oder auch über die europäische Identitätskrise und das Selbstbild von zufriedenen und toleranten Nationalstaaten nachzudenken. Bei dieser Suche gibt es keine einfachen Antworten. Dass viele dieser Frage bisher ausgewichen sind, hat zur Folge, dass eine härtere Antwort, als sie wünschenswert wäre, auf der Lauer liegt. Vor dem Hintergrund europäischer Schlagzeilen, die von Erscheinungen wie Berlusconi, Haider und Le Pen beherrscht werden, wirkt Alien besonders eindringlich: In vielen Ländern wird die Einwanderungsfrage eng damit verknüpft, ob der Einwanderer die Amtssprache des neuen Landes beherrscht. Alien erkundet die sich überschneidenden Territorien der Sprachaneignung und kulturellen Integration, nimmt Bezug auf die Notwendigkeit, die Sprache der neuen Wahlheimat zu erlernen, zeigt aber zugleich die Schwierigkeiten auf, denen derjenige begegnet, der eine neue Sprache kolonisiert und von ihr kolonisiert wird. Wenn die Ukrainerin Irina Smetanska vor dem vom DDR-Staatsmaler Walter Womacka 1969 entworfenen "Brunnen der Völkerfreundschaft" am Berliner Alexanderplatz den Nino-de-Angelo-Song Jenseits von Eden (mit der in den Song eingebauten Stimme eines Kölners) trällert, dann kommt einem sofort die Bunte-SeifenblasenStimmung der "X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten", die 1973 genau an jenem Ort ein Stück multikulturelles Woodstock keimen ließ in Erinnerung, aber auch, dass die Toleranz innerhalb der heutigen Gesellschaft erschreckend im Abnehmen begriffen ist. Menschen, die sich unsicher fühlen, sind nämlich nicht friedfertig und stehen ihrer Umgebung nicht offen gegenüber. Es entbehrt auch nicht einer gewissen Komik, wie der Chinese Kai He vor der Kulisse des Sowjetischen Ehrenmals in Berlin-Treptow sein Prosit der Gemütlichkeit grölt – übrigens, wie Filmdokumente verbürgen, das Lieblingstrinklied von Stasi-Chef Erich Mielke, der, gemütlich beduselt, bei seinem letzten Auftritt vor der Volkskammer der DDR im Herbst 1989 noch versuchte, dem Glauben der Bürger an die Demokratie mit einem großen "Ich liebe Euch alle" eine typische Konterrevolutionsfalle zu stellen. Und genauso wie im Bild ein Nigerianer im FKK-Bereich des Berliner Teufelssee-Ufers das Deutschlandlied singt, schreitet die notwendige Untergrabung vorgefasster Denkweisen und die Erschütterung des übertriebenen Vertrauens in die alleinige integrative Kraft des Ökonomismus, die der Gestaltung einer gemeinsamen und brauchbaren großen Erzählung oftmals noch entgegensteht, voran. Alien ist keine Videoinstallation mit dokumentarischen Fragmenten und auch kein mehrteiliger Science-Fiction-Clip. Es ist irgendetwas dazwischen. Nur ein Genre, wenn überhaupt, böte dieser bemerkenswerten künstlerischen Arbeit tatsächlich Asyl: der in einzelne Ereignisfelder zergliederte Song-Contest, bei dem Sangeswütige (wie etwa beim Europäischen Schlagerwettbewerb) miteinander im Volksliedersingen wetteifern. Aber wozu Genres, wenn es auch die Realität tut? In Alien tut sie es. Candice Breitz ist wohl eine der wenigen Künstlerinnen der Gegenwart, die Kunst in eine Handkamera verwandelt, mit der sie aufnimmt, was Ausdruck und Fluchtpunkt biografischer Entwicklungen und zugleich auch aufklärerische Verpflichtung ist. Sie entwickelt ihren fiktionalen Realismus mit Finger- spitzengefühl, so präzise wie man Konserven aufbaut: Ein Ding nach dem anderen, bis die Sache passgenau in der Reihe steht. Noch heute beherrscht die realistische Darstellungsweise, eine Errungenschaft der bürgerlichen Epoche die Szenerie, und immer wieder hat sie gewichtige Themen vor sich hergerollt. Weil die eindimensionale Erzählerei in der Kunst meist dem unteren Ende der Skala zugewiesen wird, war diese Form für anspruchsvollere Gemüter längst passee, hätte es nicht immer wieder Künstler und Künstlerinnen gegeben, die die voraussetzungslose Gutgläubigkeit durch hohes Formbewusstsein und raffinierte Verrätselungsstrategien erledigt hätten. Sie stellten den Erzählvorgang selbst unter Verdacht und versuchten zu zeigen, welcher Zusammenhang zwischen dem Stoff und seiner Darstellungsweise besteht. Und dieser Zusammenhang war, wie so vieles in der Kunst, oft kompliziert. Candice Breitz gelingt dieser Drahtseilakt mit einem Doppelschritt: einer Additions- verschwistert mit einer Collagetechnik. Die Handlung wird auf zehn Monitore verteilt und die im Bild zu sehenden Sänger bekommen fremde Singstimmen einmontiert. Asketischer geht es eigentlich nicht, auch nicht pointierter auf die Form bezogen. Keine Ablenkung, kein Flüchten in installatives Ausstellungstheater, kein luxuriöses Ambiente, mit anderen Worten: Keine Tradition, die sich verselbstständigt, keine Routine – nur das in den Diskurs gestellte Kunstwerk, das durch sich selbst wirkt und dem Vergangenheit und Zukunft Realien dieser seiner Gegenwart sind. Als suchte die Künstlerin nach Transitorik, werden in Alien die englischen Untertitel einen Moment vor dem Einsetzen der deutschen Singstimme eingeblendet, was für Englischsprechende (augenzwinkernd und durchaus beabsichtigt!) wie eine Aufforderung zu einem Karaoke-Spaß wirken dürfte: "Die englischen Untertitel, die zu den Musikvideos gezeigt werden, sind nicht so hilfreich, wie es zunächst scheinen mag. Statt dem deutschen Text auf Schritt und Tritt zu folgen und diesen zu erklären, werden die englischen Untertitel einige Sekunden vor dem deutschen Text eingeblendet und verschwinden wieder, bevor man sie im direkten Zusammenhang mit den zugehörigen deutschen Zeilen lesen kann. Durch diese Fusion der Vor-herigkeit des KaraokePrompts (der den Sänger zur aktiven Darbietung auffordert) und der Nach-herigkeit des Untertitels (der vorgegebenen Text für einen passiven Leser übersetzt) wird der Betrachter mittels einer einzigen Geste in die Installation hineingezogen und zugleich von der Teilnahme an ihr ausgeschlossen. In jedem dieser Musikvideos spielt sich ein Machtkampf ab zwischen einer vom unsichtbaren Körper abgetrennten Stimme, einem Körper ohne Stimme und einem doppelbödigen Textapparat, der jede Vermittlung und Klärung der Beziehung zwischen den beiden Ersteren verweigert."(5) Alien erzeugt vom ersten Monitorbild an Neugierde; Ungereimtheiten, d.h. die merkwürdige Diskrepanz zwischen den im Bild singenden Personen und den in ihren Körper eingeschmuggelten Stimmen, lassen eine Spannung wachsen, die nie ganz aufgelöst wird, sondern sich mit jeder Liedstrophe eher verschärft, besonders dann, wenn die Singstimmen die Töne nicht treffen oder fröhlich in die Gegend krächzen. Dennoch bleibt hier nichts abstrakt. Die romantische Sehnsucht nach der auf unbestimmte Zeit verschobenen Einheit zwischen "Stimme" und "Puppe", wie die Künstlerin die beiden Pole zwischen Heimat und Entfremdung, zwischen dem Leben im Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 13 "richtigen" und im "falschen" Körper, dem Bei-sich- und dem Außersich-Sein nennt, schlägt, je öfter man sich die Alien-Installation ansieht, um in schleichende Eingemeindung des Ichs, macht aber immer auch wieder die Fortdauer der Ausgrenzung "der Fremden" im Rahmen soziopolitischer Vorgänge hier und anderswo deutlich: "Zeitweise scheint es so, als könnte die Stimme, die ein Körper beherbergt, ihm auch gehören, wie im Falle einer jungen Polin, durch die wir die Stimme einer jungen Deutschen singen hören: Die Gedanken sind frei, bis der Moment kommt, in dem die Illusion zusammenbricht ... die Lippen der jungen Polin zögern einen Augenblick lang, während die deutsche Stimme unbeirrt weiter singt. An anderer Stelle ist die Entfremdung zwischen Körper und Stimme drastischer (wie im Falle einer jungen Frau aus der Ukraine, die ihr Lied vor der dystopischen Kulisse des Alexanderplatzes mit der rauen Stimme eines deutschen Manns zum Besten gibt). Die zehn Nichtdeutschen verkörpern das Gefühl der Be- und Entfremdung, das der erlebt, der in eine Sprache einzudringen versucht, die nicht die eigene ist. Die ansteckend eingängigen Lieder kriechen in den Gastkörper wie die Stimme eines Bauchredners in seine Puppe. Man könnte sagen, dass die zugewanderten Sänger sich die deutschen Lieder im gleichen Moment zu Eigen machen, in dem sie von ebendiesen Liedern enteignet werden."(6) Die politischen Zustände bilden eine allgegenwärtige und doch nicht ins Bild gebrachte Welt im Hintergrund, die den alltäglichen Kausalitäten ins Handwerk pfuscht, aber nicht wirklich dingfest zu machen ist. Heimat ist übrigens nur ein Thema in der Fremde oder unter den Drohungen des Fremden. Vom Zeitdiagnostischen her ist Alien besonders stark aufgeladen mit Kritik an der Konsensgesellschaft, die nur scheinbar Gleichheit produziert. Zeit ist nicht von den abgebildeten Dingen, Personen, Orten trennbar, insofern sie nur sichtbar wird, wenn sie auf den Dingen erscheint. Das heißt, mit der Zeit nimmt man auch die Dinge anders wahr. So kehrt nach jedem Lied auch die Unsicherheit ein bisschen weiter zurück ins Abendland – die Angst, singend am Rand des Erträglichen zu landen, dort wo oftmals die Dreiheit von Volkslied, Vaterland und Muttersprache den schlechten Geschmack ungut aufquellen lässt. Alien wurde von Candice Breitz in Deutschland entwickelt und produziert, aber vielschichtige Identitäten im Kreis der Rezipienten sollten es ermöglichen, zugleich lokale, nationale und kontinentale Bestandteile zu zelebrieren, eingedenk der Tatsache, dass grundlegende Zugehörigkeiten keine ausschließlichen sein müssen: "Das Werk greift die Gefühle des Begehrens und der Dringlichkeit auf, mit denen der Einwanderer einer neuen Sprache begegnet, ohne dabei die Frustrationen außer Acht zu lassen, von denen seine Bemühungen, sich in die neue Sprache einzufügen, häufig geprägt sind. Bei Alien geht es weniger um Deutschland und die deutsche Sprache als solche, sondern um die Erfahrung, in eine fremde Sprache einzudringen und sie in sich eindringen zu lassen. Alien stellt die Frage (verweigert aber dann die Antwort darauf), ob es letztendlich möglich ist, sich in einer Sprache, die nicht die eigene ist, heimisch zu fühlen."(7) Nach den aberwitzigen Debatten um die "deutsche Leitkultur" kann Candice Breitz' Projekt Alien bei einer Präsentation in Deutschland mit Recht auch als ein Reflex auf die Identitätsprofile der Völker gelesen werden, wenngleich derartige Fragen von Soziologen und Eth- nologen in Deutschland heute sehr ungern gestellt werden. Die Furcht geht um, dass ein mit diesem Thema befasster Autor Gefahr laufen könnte, als unzeitgemäß nationalistisch hingestellt und lächerlich gemacht zu werden. Beiträge zum Nationalcharakter erscheinen deshalb, wenn überhaupt, mit überbetonten Distanzierungssignalen. Dabei ist die bundesdeutsche Kultur dabei, Humor und Gespür wieder zu entdecken und zum ersten Mal seit Generationen ein untragisches und unmartialisches Verhältnis zur Nation zu entwickeln. Lieder und Bilder der Heimat (als ein Bund orientierungsbietender Verknüpfungsfäden von erlebter Zeit) werden wieder möglich und wiederholen auf zeitgenössische Weise romantische Motive. In Alien vollzieht sich hörbar ein Klangphänomen der différance, der zehngeteilten Semiose, in der Bedeutung und Sinn dann entstehen, wenn sich etwas von etwas anderem differenziert und doch zu ihm gehört. Diese Relationalität kann freilich nur entstehen, wo Kommunikation erfolgt. Alien ist so etwas wie der Grand Prix der "Volksmusik" für einen durchkomponierten Raum, in dem sich Kunst mit konzeptueller Intensität eines politischen, ästhetischen und linguistischen Themas singend entledigt. Christoph Tannert (September 2002) Anmerkungen (1) Candice Breitz an den Autor, E-Mail vom 10.09.02 (2) Die dissonante Polyfonie, die wir hier erleben, wird Betrachtern vertraut erscheinen, die frühere Werke von Candice Breitz kennen; besonders fühlt man sich an ihr Karaoke erinnert. Wie Karaoke, eine frühere Mehrkanal-Installation von Candice Breitz, befasst sich Alien mit Sprache, die nicht von innen oder aus einem absichtsvollen Subjekt kommt, sondern das Individuum stattdessen von außen besetzt, von einer Quelle außerhalb des sich äußernden Subjekts ausgehend, und dieses Subjekt mit einer an Gewalt grenzenden Wucht in Besitz nimmt. (3) Candice Breitz, ebd. (4) Candice Breitz, ebd. (5) Candice Breitz, ebd. (6) Candice Breitz, ebd. (7) Candice Breitz, ebd. Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 14 Candice Breitz Auswahlbibliografie Geboren 1972 in Johannesburg. Wohnsitze in New York und Berlin. * Altstatt, Rosanne. "Killing Me Softly … An Interview with Candice Breitz", Kunst-Bulletin (Juni 2001). Einzelausstellungen (Auswahl) * Grosenick, Uta und Riemschneider, Burkhard. ART NOW: 137 Artists at the Rise of the New Millennium (Köln und Berlin: Taschen, 2002). 2002 2001 2000 INOVA Institute of Visual Arts (Milwaukee) Künstlerhaus Bethanien (Berlin) De-Appel-Stiftung (Amsterdam) Kunstverein St. Gallen, Kunstmuseum (St. Gallen) Johnen & Schöttle (Köln) Galleria Francesca Kaufmann (Mailand) Centre d'Art Contemporain Genève (Genf) New Museum of Contemporary Art (New York) Art + Public (Genf) Gruppenausstellungen (Auswahl) 2002 Tate Liverpool – Remix: Contemporary Art and Pop – Liverpool Castello di Rivoli – Arte in Video – Rivoli Nationalmuseum für moderne Kunst, Tokio – Continuity and Departure – Tokio ZKM – Iconoclash: Image-Making in Science, Religion & Art – Karlsruhe Hamburger Kunsthalle – Schrägspur – Hamburg 2001 Kunsthalle Wien – Tele[Visions] – Wien Museum Fridericianum – Looking at You – Kassel 2000 Taipei Biennale 2000 – The Sky is the Limit! – Taipeh Kunstverein München – The Wounded Diva – München 1999 6. Internationale Biennale Istanbul – The Passion and the Wave – Istanbul Museum Ludwig Köln – Global Art 2000 – Köln * Hunt, David. "Candice Breitz: Fighting Words", Flash Art (No. 211: März/April 2000). * Louis, Eleonora. "Candice Breitz: Cuttings", Springerin (Wien: Band VII, Heft 3/01), S. 68. * Sturm, Martin und Plöchl, Renate. Candice Breitz: CUTTINGS. (Linz: O.K Centrum für Gegenwartskunst Oberösterreich, 2001), Ausstellungskatalog. Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 15 Danksagung Abbildungsverzeichnis Meinen innigsten Dank an meine Mitarbeiter Alex Fahl und Jorinde Voigt: Beide haben vier Monate Energie, Intelligenz und Humor in Alien investiert. Großer Dank gebührt auch Ariane Beyn, Ingrid Brandhorst, Michael Lantz, Benson Lauber, Uka Rösch und Christoph Tannert für ihre großzügige und unschätzbare Mitwirkung bei der Verwirklichung dieses Projekts. Umschlag: Alien (Ten Songs from Beyond), RWE-Turm, Essen 2002 (Gesamtansicht) Dafür, dass sie Alien ihre Stimmen geliehen haben, vielen Dank an Andreas Bock, Gina V. D'Orio, Alex Fahl, Candie Hank (Patric Catani), Charlotta und Moritz Maiworm, Uka Rösch, Veronika Schumacher, Agnes Wegner, Christian Wittmann und Ole Wulfers. Gracias auch an die, die den Alien-Stimmen Obdach gewährt und sich als Vehikel für die Ten Songs from Beyond zur Verfügung gestellt haben: Janet Abraham, Gioseppe "Pino" Catalogna, Heidi Fichtner, Ian Jennings, Kai He, Prince Ekene Onwuka, Agnieska Oparska, Irina Smetanska, Amleset Solomon und Cem Sultan Ungan. S. 2, 3: The Making of Jenseits von Eden, 31. Juli 2002 (Shooting von Irina Smetanska auf dem Alexanderplatz) Merci beaucoup an die RWE AG, die Alien produziert hat (Klaus Erle-Dörner) und auch an das Museum Folkwang Essen, das Team des Künstlerhauses Bethanien in Berlin (insbesondere an Heike Dander), das Goethe-Institut Inter Nationes, Berlin (insbesondere an Reinhard Maiworm) und culture ink. (insbesondere an Roland Brinkmann, Nicole Cordier und Egbert Knobloch). S. 33: Freiheit S. 34: Die Gedanken sind frei S. 35: Jenseits von Eden S. 36: Keine Macht für Niemand S. 37: Freude, schöner Götterfunken Des Weiteren profitierte ich von der Unterstützung und dem Input von Silva Agostini, bruder + kronstädta, Björn Dahlem, Raphael Danke, Mariechen Danz, Axel Eichhorst, Eminem, Peter Friedl, Peter Geschwind, Heino + Heino, Nixon Henry, Kilian Hirt, Herrn Hititler, Justin Hoffmann, Nina Hoffmann, Manray Hsu, Andrea Huyoff, Jörg Johnen, Francesca Kaufmann, Gunilla Klingberg, Alex Kloster, Hildegard Knef, Surasi Kusolwong, Jock Landesvatter, Peter Lang, Moshekwa Langa, Markus Lüttgen, Johannes Malfatti, Adnan Maral, Caitlin Masley, Ursula Mayer, Ed Osborn, Paul Paulun, Andreas Pinczewski, Hans Riener, Angela Reed, San Remo-Upflamör, Julia Schäfer, Moses Schneider, Claudia Seidel, Necmi Sönmez, Ulrike Schrimpf, Markus Strieder, Nina Stuhldreher, Sencer Vardarman, Christian von Borries, Florian Wachinger, Frank Wagner und Klaus Weber. Ganz besonderen Dank an Biggie Best, EPB, LRB, SE, MM und RST. Candice Breitz Abbildungsseiten: Alien (Ten Songs from Beyond), RWE-Turm, Essen 2002 S. S. S. S. S. 4: Der fröhliche Wanderer 5: Deutschlandlied 6: Hänschen klein 7: Danke, für diesen guten Morgen 8: Trinklieder S. 31, 32: The Making of Alien (Ten Songs from Beyond) S. 38, 39: The Making of Alien (Ten Songs from Beyond) (Workshop im San Remo-Upflamör, Berlin-Kreuzberg, 2. Juli 2002/Aufnahme der Stimmen im Transporterraum, Berlin-Kreuzberg, 16.–18. Juli 2002) Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 16 Kooperation RWE AG und Museum Folkwang zur Förderung zeitgenössischer Kunst Übersicht über bisherige Ausstellungen 07.11.99–02.01.00 "Children of Berlin", Ausstellung im P.S.1 Contemporary Art Center, New York, in Kooperation mit dem P.S.1 N.Y. und Kunst-Werke, Berlin, Institut für zeitgenössische Kunst (KW) 17.02.00–19.03.00 "Children of Berlin", Ausstellung im Museum Folkwang, Essen 17.01.00–19.03.00 "Kontrapunkt", Werke von Nam June Paik und Ronald Bladen, Ausstellung im RWE-Turm, Essen 19.09.00–12.11.00 "Six-Pack-Six", Mischa Kuball, Ausstellung im RWE-Turm, Essen 10.12.00–11.02.01 "Hold Still – Keep Going", Robert Frank, Ausstellung im Museum Folkwang, Essen 13.02.01–30.04.01 "Corner of a Broken Glass", Maarten Vanden Abeele, Ausstellung im RWE-Turm, Essen 21.06.01–07.09.01 "Arbeiten für ein verstecktes Kind", Ulrike Kessl, Ausstellung im RWE-Turm, Essen 31.01.02–19.03.02 "Einwurf", Mira Schumann, Ausstellung im RWE-Turm, Essen 15.05.02–13.06.02 "Floating Air Market (one Euro)", Surasi Kusolwong, Ausstellung im RWE-Turm, Essen 05.07.02–25.08.02 "Magische Expeditionen – Streifzüge mit rätselhaften Empfindungen", Isidro Blasco, Uwe Max Jensen, Markus Keibel, Rosana Palazyan, Maruch Sántiz Gómez, Ekrem Yalcindag, Ausstellung im Museum Folkwang, Essen 05.07.02–06.08.02 "Sommerintermezzo", Christian Rohlfs, Ausstellung im RWE-Turm, Essen 09.10.02–12.12.02 "Alien (Ten Songs from Beyond)", Candice Breitz, Ausstellung im RWE-Turm, Essen Bisher sind in der Reihe "Museum Folkwang im RWE Turm" folgende Kataloge erschienen: "Six-Pack-Six", Mischa Kuball, 2000 "Corner of a Broken Glass", Maarten Vanden Abeele, 2001 "Arbeiten für ein verstecktes Kind", Ulrike Kessl, 2001 "Einwurf", Mira Schumann, 2002 "Floating Air Market (one Euro)", Surasi Kusolwong, 2002 Anlässlich der Ausstellungen im Museum Folkwang sind erschienen: "Hold Still – Keep Going", Robert Frank, 2000 "Magische Expeditionen – Streifzüge mit rätselhaften Empfindungen", Gruppenausstellung, 2002 Kooperation RWE AG und Museum Folkwang zur Förderung zeitgenössischer Kunst Seit 1999 besteht die Kooperation zwischen der RWE AG und dem Museum Folkwang zur Förderung zeitgenössischer Kunst. Das Museum Folkwang führt jährlich zwischen zwei und vier Ausstellungsprojekte durch, die von RWE gefördert werden. Mit der Ausstellungsreihe "Museum Folkwang im RWE Turm" ist der RWE-Turm zum Forum für zeitgenössische Kunst geworden. RWE hat sich bewusst dafür entschieden, dem Museum Folkwang die Möglichkeit zu geben, neue und innovative Kunstformen zu präsentieren und zu fördern. Die auf Langfristigkeit angelegte Partnerschaft besteht seit 1999. Dies gibt dem Museum Folkwang und RWE Planungssicherheit. Für das Museum bedeutet es, dass es – ohne kurzfristigen Trends folgen zu müssen – seinem Bildungsauftrag nachgehen und innovative Positionen aufbauen kann. Das künstlerische Konzept liegt komplett in der Verantwortung des Museums. Dass die RWE-Konzernzentrale zur Dependance des Museums geworden ist, ist in Deutschland wohl einmalig. "Museum Folkwang im RWE Turm" ist darüber hinaus auch ein beispielhaftes Modell für das Zusammenwirken eines Wirtschaftsunternehmens und eines Kunstmuseums. RWE begreift die Förderung von Kunst und Kultur als gesellschaftliche Aufgabe. Die Förderung junger Kunst, die mit Kreativität und hohem Engagement neue Perspektiven eröffnet, spiegelt den Willen von RWE zur Zukunftsgestaltung wider. Denn: Zeitgenössische Kunst hat traditionelle Vermittlungswege verlassen und geht auf unvorhergesehene Experimente ein. Sie konfrontiert uns mit zukunftsorientierten Ideen, weil sie Impulse viel früher als breite Gesellschaftsschichten empfängt. Innovative und kreative Prozesse werden zuallererst in den Köpfen ausgelöst. Und genau diese Anstöße sind es, die uns zu unkonventionellem Denken und zum Aufspüren neuer Entwicklungen führen. Für ein Unternehmen wie RWE ist der Blick nach vorn ein wesentlicher Teil seiner sozialen und kulturellen Verantwortung. Die Ausstellungen zum Thema zeitgenössische Kunst finden nicht nur wegen der überzeugenden Architektur im RWE-Turm statt. RWE versteht die Kunstförderung auch als Angebot an die Mitarbeiter, Kunst als Impulsgeber an dem Ort zu erleben, den sie täglich betreten. "Museum Folkwang im RWE Turm" macht die Konzernzentrale am Opernplatz in Essen zur Begegnungsstätte für Mitarbeiter und die interessierte Öffentlichkeit. Mit Alien (Ten Songs from Beyond) wird das Werk einer Künstlerin präsentiert, die zuvor vier Monate im Künstlerhaus Bethanien Berlin als Stipendiatin der RWE AG gearbeitet hat. Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 17 The Happy Wanderer Der fröhliche Wanderer I love to go a wandering, Along the mountain track, Mein Vater war ein Wandersmann, And as I go, I love to sing, Und mir steckt's auch im Blut, knapsack on my back. D'rum wand're ich froh My so lang ich kann, Valderi! Valdera! Und schwenke meinen Hut. Valderi! Valdera ha ha ha ha ha ha! Faleri! Falera! Valderi! Valdera! Faleri! Falera ha ha ha ha ha ha! My knapsack on my back. Faleri! Falera! Und schwenke meinen Hut. I love to wander by the stream, That frische dances Lust, in the sun, Das Wandern schafft stets Erhält das Herz gesund,So joyously it calls to me, "Come join my happy song!" Frei atmet draußen meine Brust, Froh singet stets mein Valderi! Mund. Valdera! Valderi! Valdera ha ha ha ha ha ha! Faleri! Falera! Valderi! Valdera! Faleri! Falera ha ha ha ha ha ha! "Come join my happy song!" Faleri! Falera! Froh singet stets mein Mund. High overhead, the skylarks wing, They never rest at home, Warum singt Dir das Vögelein, So freudevoll sein Lied, But just like me, they love to sing, As o'er landein, the world they roam. Weil's nimmer hockt, landaus, Valderi! Valdera! Durch and're Fluren zieht. Valderi! Valdera ha ha ha ha ha ha! Faleri! Falera! Song: Der fröhliche Wanderer Lyrics: Edith Möller Melody: Friedrich W. Möller Date: circa. 1953 Stimme: Veronika Schumacher (Germany) Puppe: Heidi Fichtner (United States of America) Location: Tiergarten, Berlin-Tiergarten Length: 2:35 Valderi! Valdera! Faleri! Falera ha ha ha ha ha ha! As o'er the world they roam. Faleri! Falera! Durch and're Fluren zieht. Oh, may I go a wandering, the Stab. day I die! D'rum trag ich RänzleinUntil und den Oh, may I always laugh and sing, Weit in die Welt hinein. Beneath Und werde bis an's kühle Grab. God's clear blue sky! Valderi! Valdera! Ein Wandersbursche sein. Valderi! Valdera ha ha ha ha ha ha! Faleri! Falera! Valderi! Valdera! Faleri! Falera ha ha ha ha ha ha! Beneath God's clear blue sky! Faleri! Falera! Ein Wandersbursche sein. Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 18 Deutschlandlied Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang! Sollen in der Welt behalten, Ihren alten, schönen Klang. Uns zu edler Tat begeistern, Unser ganzes Leben lang: Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang! Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang! Einigkeit und Recht und Freiheit, Deutschlandlied Für das deutsche Vaterland. Danach laßt uns alle streben, German Brüderlich mit Herz und women, Hand. German loyalty, German and German song! Einigkeit und Recht und wine Freiheit, Shall retain, throughout the world, Sind des Glückes Unterpfand. and splendid renown. Blüh' im Glanze Their diesesold Glückes, Inspiring us to noble deeds, Blühe, deutsches Vaterland. theGlückes, full length of our lives: Blüh' im Glanze For dieses German women, German loyalty, Blühe, deutsches Vaterland. German wine and German song! German women, German loyalty, Song: Deutschlandlied/Das Lied der Deutschen Lyrics: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1841) Melody: Franz Joseph Haydn (1797) Stimme: Andreas Bock (Germany) Puppe: Prince Ekene Onwuka (Nigeria) Location: Teuffelssee, Berlin-Grunewald Length: 2:22 German wine and German song! Unity and justice and freedom, For the German Fatherland. Let us all strive for these values, Brotherly, with heart and hand. Unity and justice and freedom, Are the pledge of fortune grand. Prosper in this fortune's glory, Prosper, German fatherland. Prosper in this fortune's glory, Prosper, German fatherland. Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 19 Hänschen klein Hänschen klein, Geht allein, Little John In die weite Welt hinein… Stock und Hut,Little John, Stehn im gut, He has gone, Er ist wohlgemut! Out to see the world alone… Doch die Mutter weinet Stick and sehr, hat, Hat ja nun keinLook Hänschen mehr: at that, "Wünsch dir Glück!" He's one happy cat! Sagt ihr Blick, But his mama cries a lot, "Kehr' nur baldNow zurück!" she has no Johnny got: "Fortune find… Sieben Jahr, But you mind… Trüb und klar, …Come back to your kind." Hänschen in der Fremde war… Da besinnt, Seven years, Sich das Kind, Joy and tears, Und eilt heim geschwind! John in many lands appears… Doch nun ist's Then kein Hänschen mehr, he thought, Nein, ein großer Hans er: That he ist ought, Schwarz gebrannt… To go home at last! Stirn und Hand… But now he's no Johnny small, Wird er wohl erkannt? No, he is now big and tall: Song: Hänschen klein Lyrics: Franz Wiedemann Melody: Büsching und von der Hagen Date: Nineteenth Century Stimme: Charlotta Maiworm (Germany) Puppe: Gioseppe Catalogna (Somalia/Italy) Location: Warschauer Brücke, Berlin-Friedrichshain Length: 1:25 Darkly tanned… Eins, zwei, drei,Brow and hand… Geh'n vorbei, Will they know this man? Wissen nicht, wer das wohl sei… Schwester spricht: One, two, three, "Welch Gesicht?" Come and see, Kennt den Bruder nicht! No clue who this man might be… Doch da kommtEven seinSis: Mütterlein, Schaut ihm kaum insisAug hinein, "Who this?" Spricht sie schon: Knows not who he is! "Hans, mein Sohn! Then along comes mother dear, Grüß dich Gott,She mein Sohn!" knows by his eyes, it's clear, Says: "My son… Welcome home… …God bless you my son." Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 20 Danke, für diesen guten Morgen Danke, für diesen guten Morgen, danke, für jeden neuen Tag, danke, daß ich all meine Sorgen auf dich werfen mag. Danke, für alle guten Freunde, danke, o Herr, für jedermann, danke, wenn auch dem größten Thank you, Feinde for this lovely morning ich verzeihen kann. Thank you, for this lovely morning, Danke, für meine Arbeitsstelle, Thank you, for each new day, danke, für jedes kleine Glück, Thank you, that each of my small worries, danke, für alles Frohe, CanHelle be shared with you. und für die Musik. Thank you, for all loyal friends, Danke, für manche Traurigkeiten, Thank you, oh Lord, for every soul, danke, für jedes guteThank Wort.you, that I may offer forgiveness, Danke, daß deine Hand mich my leiten will foe. To even worst an jedem Ort. Thank you, for my job position, Danke, daß ich dein Wort Thankverstehe, you, for each small luck, danke, daß deinen Geist du you, gibst, Thank for all that’s joyous and light, danke, daß in der Fern Andund forNähe the music. Song: Danke, für diesen guten Morgen Lyrics and Melody: Martin Gotthard Schneider Date: 1962 Stimme: Moritz Maiworm (Germany) Puppe: Janet Abraham (Malaysia) Location: Münzstraße, Berlin-Mitte Length: 1:45 du die Menschen liebst. Thank you, for each small sadness, Danke, dein Heil kennt keine Schranken Thank you, for each kind word, danke, ich halt mich Thank fest daran, you, for leading me down all roads, danke, ach Herr, ich With will dir danken, your guiding hand. daß ich danken kann. Thank you, for your many wise words, Thank you, for the gift of your spirit, Thank you, that in the far and wide, You love all mankind. Thank Thank Thank That I you, for endless salvation, you, in this I do believe, you, oh Lord, I want to thank you, can give thanks. Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 21 Drinking Medley Trinklieder Homewards, homewards, homewards, refuse to stray! Until the break of Nach Hause, nach Hause,We nach Hause To our homes we'll not stray. geh'n wir nich'!, bis das der Tag anbricht, Homewards, homewards, homewards, Nach Hause geh'n wir nich'. refuse to stray! Until the break of Nach Hause, nach Hause,We nach Hause Yeah, our homes we'll not stray. geh'n wir nich'!, bis das der Tagto anbricht, Ja, nach Hause geh'n wir nich'. Homewards, homewards, homewards, refuse to stray! Until the break of Nach Hause, nach Hause,We nach Hause To our we'll not stray. geh'n wir nich'!, bis das der Tag homes anbricht, Homewards, homewards, homewards, Nach Hause geh'n wir nich'. refuse to stray! Until the break of Nach Hause, nach Hause,We nach Hause Yeah, to our homes we'll not stray. geh'n wir nich'!, bis das der Tag anbricht, Ja, nach Hause geh'n wir nich'. day, day, day, day, Ein Prosit, ein Prosit, der Gemütlichkeit! Prosit, ein Prosit, der Gemütlichkeit! Ein Prosit, ein Prosit, derEin Gemütlichkeit! Ein Prosit, ein Prosit, der Gemütlichkeit! Unshaven and far from home, Far from home… unshaven! Unrasiert und fern der Heimat, Unshaven and far from home, fern der Heimat unrasiert! Far from home… unshaven! Unrasiert und fern der Heimat, Unshaven and far from home, fern der Heimat unrasiert! Songs: Trinklieder (Nach Hause/Ein Prosit der Gemütlichkeit/Unrasiert und fern der Heimat) Lyrics and Melody: Traditional drinking songs Stimme: Ole Wulfers (Germany) Puppe: Kai He (China) Location: Sowjetisches Ehrenmal, Treptower Park, Berlin-Treptow Length: 2:51 Far from home… unshaven! Unrasiert und fern der Heimat, Unshaven and far from home, fern der Heimat unrasiert! Far from home… unshaven! Unrasiert und fern der Heimat, Unshaven and far from home, fern der Heimat unrasiert! Far from home… unshaven! Unrasiert und fern der Heimat, fern der Heimat unrasiert! Ein Prosit, ein Prosit, der Gemütlichkeit! Prosit, ein Prosit, der Gemütlichkeit! Ein Prosit, ein Prosit, derEin Gemütlichkeit! Ein Prosit, ein Prosit, der Gemütlichkeit! Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 22 Freiheit Die Verträge sind gemacht, und es wurde viel gelacht. Und was Süsses zum Dessert… Freiheit… Freiheit… Die Kapelle … rumtata! Und der Papst war auch schon da! Und mein Nachbar vorneweg: Freiheit… Freedom Freiheit… …ist die Einzige, die fehlt. The treaties have been signed, Freiheit… Much laughter has been had. Freiheit… And the sweetness of dessert… …ist die Einzige, die fehlt. Freedom… Der Mensch ist leiderFreedom… nicht naiv, The oom-pah-pah of the band! der Mensch ist leider primitiv, The pope himself was there! Freiheit… And my neighbor right up front: Freiheit… Freedom… …wurde wieder abbestellt! Freedom… Alle, die von Freiheit träumen, the only thing we lack. soll'n das Feiern nichtIt's versäumen! Freedom… Sollen tanzen, auch auf Gräbern. Song: Freiheit Lyrics and Melody: Marius Müller-Westernhagen Date: 1987 Stimme: Christian Wittmann (Germany) Puppe: Ian Jennings (South Africa) Location: Plattenbausiedlung, Berlin-Lichtenberg Length: 2:28 Freedom… Freiheit… It’s the only thing we lack. Freiheit… …ist das Einzige, was zählt! People are unfortunately not naïve, Freiheit… Alas, they are primitive, Freiheit… …ist das Einzige, das Freedom… zählt! Freedom… …is again being undermined. All those who dream of freedom, Should not wait to celebrate! Dancing all the while... even if on graves. Freedom… Freedom… It's the only thing that counts! Freedom… Freedom… It's the only thing that counts! Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 23 All Thoughts Are Free Die Gedanken sind Our frei thoughts are all free, Who can ever guess them, Die Gedanken sind They frei, pass by fleetingly, Like Wer kann sie erraten, shadows of night. Sie fliehen vorbei, No scholar can map them, No hunter can trap them, Wie nächtliche Schatten. will always be: Kein Mensch kann Itsie wissen, All thoughts are free! Kein Jäger erschießen, Es bleibet dabei: think as I please, Die Gedanken sind I frei! And this gives me pleasure, Ich denke was ich But will, always privately, And so it must be. Und was mich beglücket, My wishes and yearnings, Doch alles in der Still', No man can deny me, Und wie es sich schicket. will always be: Mein Wunsch und It Begehren, All thoughts are free! Kann niemand verwehren, Es bleibet dabei: It will always be: thoughts are free! Die Gedanken sind All frei! Es bleibet dabei: can take me, Die Gedanken sind Tyrants frei! And throw me in prison, Efforts Und sperrt man mich ein, of that kind, Are simply in vain In finsteren Kerker, Das alles sind rein,For then my own thoughts, Song: Die Gedanken sind frei Lyrics: circa. 1780 Melody: circa. 1815 Stimme: Uka Rösch (Germany) Puppe: Agnieska Oparska (Poland) Location: Köpenicker Str./Schillingbrücke, Berlin-Kreuzberg Length: 2:27 Vergebliche WerkeWill tear down all bars, All walls that may be: Denn meine Gedanken, For all thoughts are free! Zerreißen die Schranken, Und Mauern entzwei: Die Gedanken sind That’s frei! why I forever, Cast off all my worries, And nevermore will I, Drum will ich auf immer, Allow whims to plague me. Den Sorgen absagen, can in one's own heart, Und will mich auchOne nimmer, Keep laughing and joking, Mit Grillen mehr plagen. Thereby to see: Man kann ja im Herzen That all thoughts are free! Stets lachen und scherzen, Und denken dabei: It will always be: thoughts are free! Die Gedanken sind All frei! Und denken dabei: Die Gedanken sind frei! Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 24 Jenseits von Eden Jenseits von Eden When a child no more laughs like a child, Wemehr havelacht left Eden behind Wenn selbst ein Kind nicht wie ein Kind,us. When we no longer feel the earth as she cries, Dann sind wir jenseits von Eden. nosie other planet: Wenn wir nicht fühlen dieLike Erde weint, Wie kein anderer Planet, Then we have lived in vain. Dann haben wir umsonst gelebt. When a tear is nothing more than water, We have Wenn eine Träne nur Wasser nochleft ist,Eden behind us. When Dann sind wir jenseits von Eden.one must pay for love, Just muß, for a nur little tenderness: Wenn man für Liebe bezahlen Then we have lived in vain. um einmal zärtlich zu sein: Dann haben wir umsonst gelebt. Let us live life to the full every day, Let us never lose our sincerity, Laß uns jeden Tag das Leben endlos spüren, When nothing any longer holds us together, Und uns niemals unsere Ehrlichkeit verlieren, The last light of the world dies out. Wenn uns gar nichts mehr zusammenhält, Verlischt vielleicht das letzte Licht der Welt. When our faith no longer conquers all, have left Eden Wenn unser Glaube nichtWe mehr siegen kann,behind us. When Dann sind wir jenseits von Eden.every hope is just a horizon, That we can ist, never reach: Wenn jede Hoffnung nur ein Horizont Then we have lived in vain, Den man niemals erreicht: we have lived in vain. Dann haben wir umsonst Then gelebt, Dann haben wir umsonst gelebt. Song: Jenseits von Eden Lyrics: Hans-Joachim Horn-Bernges Melody: Drafi Deutscher This version: Nino de Angelo Date: 1983 Stimme: Patric Catani (Germany) Puppe: Irina Smetanska (Ukraine) Location: Brunnen der Völkerfreundschaft, Alexanderplatz, Berlin-Mitte Length: 3:51 I want to share a new love with you, we can touch only in thought, Ich will mit dir eine neue Even Liebe ifspüren, Some day must go forever, Wenn wir uns auch in Gedanken nurI berühren, Then I gehen, want to say, that the world was good. Irgendwann muß ich für immer Dann will ich sagen, diese Welt war schön. When a child no more laughs like a child, Wemehr havelacht left Eden behind Wenn selbst ein Kind nicht wie ein Kind,us. When Dann sind wir jenseits von Eden.we no longer feel the earth as she cries, nosie other planet: Wenn wir nicht fühlen dieLike Erde weint, Wie kein anderer Planet, Then we have lived in vain. Dann haben wir umsonst gelebt. When a tear is nothing more than water, We have Wenn eine Träne nur Wasser nochleft ist,Eden behind us. When Dann sind wir jenseits von Eden.one must pay for love, Just muß, for a nur little tenderness: Wenn man für Liebe bezahlen Then we have lived in vain, um einmal zärtlich zu sein: we have lived in vain, Dann haben wir umsonst Then gelebt, we have lived in vain. Dann haben wir umsonst Then gelebt, Dann haben wir umsonst gelebt. Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 25 No Power for Nobody Keine Macht für Niemand Freedom is not mine, and all that I can choose, Ich bin nicht frei und kann wählen, Is thenur thief who robs me, the murderer who comWelche Diebe mich bestehlen, welche Mörder mir befehlen. mands me. Ich bin tausendmal verblutet sie ha'm mich vergessen. I've bledund to death a thousand times, and I have been Ich bin tausendmal verhungert forgotten.und sie war'n vollgefressen. Im Süden, im Osten, im I'veWesten, starvedim to Norden, death a thousand times, while they Es sind überall dieselben, die uns feasted on. ermorden: In jeder Stadt und in jedem South,Land, West, East, North, Schreibt die Parole anThey jede are Wand, always the same, those who murder us: Schreibt die Parole anInjede Wand. every city and every land, Spread the word on every wall, Keine Macht für Niemand! Spread the word on every wall. Keine Macht für Niemand! Reißen wir die MauernNo ein, die uns power for trennen! nobody! Kommt zusammen, Leute. Lernt for euch kennen! No power nobody! Du bist nicht besser als der neben Tear down thedir. walls that keep us apart! Keiner hat das Recht,Come Menschen zu regier'n. together people. Figure it out! Im Süden, im Osten, im Norden, im Westen, You’re no better than the guy next to you, Es sind überall die dieselben, die uns No one has the erpressen. right to rule over you. In jeder Stadt und in jedem South,Land, East, West, North, Heißt die Parole von unserem They areKampf, always the same, those who extort us. Heißt die Parole von unserem In every Kampf: city and every land, Keine Macht für Niemand! That's the slogan of our fight, Keine Macht für Niemand! That's the slogan of our fight: Song: Keine Macht für Niemand Lyrics: Rio Reiser Melody: Ton Steine Scherben Date: 1972 Stimme: Gina V. D’Orio (Germany) Puppe: Cem Sultan Ungan (Turkey) Location: Kottbusser Tor, Berlin-Kreuzberg Length: 3:00 Keine Macht für Niemand! No power for nobody! Keine Macht für Niemand! No power for nobody! No power for nobody! Komm’ rüber Bruder, No reihpower dich ein. for nobody! Komm’ rüber Schwester, du bist nicht allein. Komm’ rüber Mutter, Join wir sind auf deiner in brother, get Seite. in line. Komm' rüber Alter, wir woll'n das Gleiche. Join in sister, you are not alone. In Augsburg, in München, Saarbrücken, Join Frankfurt, in mother, we are on your side. Es sind überall dieselben, unsman, unterdrücken: Join die in old we’re fighting for the same. In jeder Stadt und in jedem Land, Munich, Frankfurt, Saarbrücken, In Augsburg, Mach' 'ne Faust aus deiner Hand, They are always the same, those who oppress us: Mach' 'ne Faust aus deiner Hand. In every city and every land, Make a fist of your hand, Keine Macht für Niemand! Make a fist of your hand. Keine Macht für Niemand! No power for nobody! No power for nobody! Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 26 Ode to Joy Freude, schöner Götterfunken Joy, o wondrous spark divine, Daughter of Elysium. Freude schöner Götterfunken, Drunk with fire now we enter, Tochter aus Elysium, Heavenly one, thy sanctuary! Wir betreten feuertrunken, Thy magic powers re-unite, Himmlische, dein Heiligtum! What stern custom parted wide; Deine Zauber binden wieder, Brotherhood unites all men, Was die Mode streng geteilt. Where thy gentle wing abides. Alle Menschen werden Brüder, Wo dein sanfter Flügel weilt. He who has had the great fortune, Friend to be of faithful friend. Wem der große Wurf gelungen, Hesein, who has won a noble woman, Eines Freundes Freund zu Join us in our jubilation! Wer ein holdes Weib errungen, Mische seinen Jubel ein!Yea, whoever calls but one soul, Somewhere on this earth his own… Ja, wer auch nur eine Seele But he who has failed in this respect, Sein nennt auf dem Erdenrund! Steal away, in tears, alone! Und wer's nie gekonnt, der stehle Weinend sich aus diesem Bund! Joy we deem the motivation, In eternal nature, Freude heißt die starke Feder, Joy, joy drives the wheels, In der ewigen Natur, Within Freude, Freude treibt die Räderthe grandiose time-machine: Calling forth flowers from their buds, In der großen Weltenuhr. out from the firmament, Blumen lockt sie aus denLight Keimen, Song: Freude, schöner Götterfunken Lyrics: Friedrich Schiller (Ode an die Freude, 1785) Melody: Ludwig van Beethoven (Ninth Symphony, 1822-24) Stimme: Agnes Wegner (Germany) Puppe: Amlaset Solomon (Eritrea) Location: Lustgarten/Altes Museum, Berlin-Mitte Length: 3:38 Spheres it governs far out in space, Sonne aus dem Firmament, Sphären rollt sie in den Where Räumenour gazes never reach! Die des Sehers Rohr nicht kennt. Courage before great suffering, where innocence weeps. Festen Mut in schwerenHelp Leiden, Eternity to all sworn oaths, Hilfe, wo die Unschuld weint, Truth towards both friend and foe! Ewigkeit geschwornen Eiden, pride before thrones of kings– Wahrheit gegen Freund Manly und Feind, Brothers, Männerstolz vor Königsthronen - no matter what sacrifice: Grant the crown to he who earns it, Brüder, gält's Gut und Blut: Defeat to the spawn of liars! Dem Verdienste seine Kronen, Untergang der Lügenbrut! Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 27 ALIEN (Ten Songs from Beyond) Alien (Ten Songs from Beyond) is a multi-channel DVD installation by Candice Breitz. On entering the installation, the viewer finds herself in a void: from the shadowy center of the empty space, a choir of voices can be heard singing a range of German songs. The voices emerge from ten monitors that are distributed around the perimeters of the installation space, each on a pedestal that is placed at a distance of about a meter from the wall that if faces. With only their backs visible from the center of the room, the faces of the monitors illuminate the walls before them with glowing reflections that shift in hue as the footage on each of the monitors runs its course. The ten voices produce a haunting dissonance at the core of the space … the jarring polyphony experienced here will be familiar to viewers who know earlier works by Breitz. As one navigates one's way amongst the rising and falling voices, inserting oneself into the intimate spaces between each monitor and the wall against which it sings its song, one encounters a singing figure on each monitor. The singers perform their songs against a series of Berlin backdrops, ranging from the Russian Monument in Treptower Park, to Alexanderplatz in Mitte, to the Berlin Tiergarten. While each of the singers delivers a more or less enthusiastic performance of his or her song, it quickly becomes apparent that none of the singers perform with their own voices. In fact, the songs were performed first by ten natural German-speakers, in a recording studio, where Breitz asked each of them to give her their best a cappella rendition of one of the ten songs. Subsequently, ten "new Germans" (people who have emigrated to Germany for various reasons and who do not have a natural relationship to Germany or to the German language) were given the same songs and asked to re-perform them in various Berlin settings. Once the video footage of the ten "new German" singers had been collected, their voices and the soundtracks recorded during their shoots were completely erased from the footage, leaving a series of ten mute lip-syncing bodies, into which the voices of the ten natural German-speakers were then imported. Through a low-tech digital ventriloquism, the confident voices of ten native speakers of the language were thus transported into the bodies of ten immigrants, such that the foreigners are now literally inhabited by the language of their new home country, with somewhat disconcerting effect. At times it seems as if a body might own the voice that it houses (as in the case of a young Polish woman, through whom we hear the voice of a young German woman singing Die Gedanken sind Frei), until there is a moment when the illusion breaks down… the lips of the young Pole hesitate momentarily as the German voice forges ahead independently. Elsewhere, the alienation of the body from its voice is more dramatic (as in the case of a Ukrainian woman who performs her song against the dystopian backdrop of Alexanderplatz, in the gruff voice of a German man). The ten foreigners (ranging from an Eritrean to an Italian, from a Malaysian to a South African) embody the feeling of estrangement and alienation that one experiences as one attempts to enter a language that is not one's own. The immigrant singers possess the German songs in the very same moment that they are dispossessed by these songs. The cultural norms and values carried by popular songs may well be in contrast with the values of those foreigners who come to settle in a new homeland. This tension is explored as themes such as patriotism, nationalism and cultural heritage appear in the lyrics of the chosen songs. At first, the songs that we encounter in Alien seem to have little in common with each other, beyond their extreme familiarity (to German speakers). On closer listening, however, it becomes apparent that each of the songs in its own way circles around issues of home and belonging… at times symbolically and heavily (Deutschlandlied), elsewhere angrily (Keine Macht für Niemand), melancholically (Jenseits von Eden), drunkenly (Unrasiert und fern der Heimat), or lightheartedly (Hänschen klein). Enveloped in this strange and noisy mélange of German pop songs, folk songs, children's songs, drinking songs and squatter songs, we experience German popular music from the vantage point of amateur anthropologists, and yet at no stage does it become possible to imagine a typical "German voice" or a typical "German music". While Alien resonates with foreign-ness, it is not ultimately clear what is foreign here: the immigrants themselves, the voices that occupy them, or the songs that bury themselves in shared cultural consciousness. Like Karaoke (2000), an earlier multi-channel installation by Candice Breitz, Alien concerns itself with a language which does not originate from within, or from an intentional subject, but which instead occupies the individual from beyond, emanating from a source outside of the expressing subject, and inhabiting the subject with a somewhat violent force. The English subtitles that are provided for each of the music videos are not as helpful as they might first appear. Rather than following closely in the footsteps of the German lyrics and helping to explain them, the English subtitles flash onto the screen a few seconds before the German lyrics, disappearing before they can be read in close relationship to the matching German lines. Through this fusion of the before-ness of the Karaoke prompt (which urges the singer into active performance) and the after-ness of the subtitle (which translates existing speech to a passive reader), the viewer seems to be pulled into and held out of participation in the installation with a single gesture. There seems to be a power-struggle in each of these deceptively simple-looking music videos, between a voice isolated from an invisible body, a body without voice, and a duplicitous textual device that refuses to negotiate and clarify the relationship between the first two parties. With figures like Berlusconi, Haider and Le Pen looming large in European headlines, Alien is particularly poignant: in many countries, the question of integration is closely tied to whether the immigrant is able to speak the official language of the new country. Alien explores the overlapping territories of language acquisition and cultural integration, alluding to the necessity of acquiring the language of one's chosen country of immigration, while implying the difficulties that are encountered as one colonizes and is colonized by a new language. The work engages the desire and urgency that the immigrant feels in relation to a new language, without losing sight of the frustrations that often characterize the immigrant's attempts to insert herself into a new language. Alien is less about Germany and the German language per se, than it is about the experience of entering into and being entered by a foreign language. Alien asks, but then refuses to answer, the question of whether it is finally possible to feel at home in a tongue that is not one's own. Jenny Sekwa Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 28 Candice Breitz Selected Bibliography Born in Johannesburg, 1972. Based in New York and Berlin. * Altstatt, Rosanne. "Killing Me Softly … An Interview with Candice Breitz", Kunst-Bulletin (June, 2001). Selected Solo Exhibitions * Grosenick, Uta and Riemschneider, Burkhard. ART NOW: 137 Artists at the Rise of the New Millennium (Cologne and Berlin: Taschen, 2002). 2002 2001 2000 INOVA Institute of Visual Arts (Milwaukee) Künstlerhaus Bethanien (Berlin) De Appel Foundation (Amsterdam) Kunstverein St. Gallen, Kunstmuseum (St. Gallen) Johnen & Schöttle (Cologne) Galleria Francesca Kaufmann (Milan) Centre d'Art Contemporain Genève (Geneva) New Museum of Contemporary Art (New York) Art + Public (Geneva) Selected Group Exhibitions 2002 Tate Liverpool – Remix: Contemporary Art and Pop – Liverpool Castello di Rivoli – Arte in Video – Rivoli National Museum of Modern Art, Tokyo – Continuity and Departure – Tokyo ZKM – Iconoclash: Image-Making in Science, Religion & Art – Karlsruhe Hamburger Kunsthalle – Schrägspur – Hamburg 2001 Kunsthalle Wien – Tele[Visions] – Vienna Museum Fridericianum – Looking at You – Kassel 2000 Taipei Biennale 2000 – The Sky is the Limit! – Taipei Kunstverein München – The Wounded Diva – Munich 1999 6th International Istanbul Biennial – The Passion and the Wave – Istanbul Museum Ludwig Köln – Global Art 2000 – Cologne * Hunt, David. "Candice Breitz: Fighting Words", Flash Art (No. 211: March/April, 2000). * Louis, Eleonora. "Candice Breitz: Cuttings", Springerin (Vienna: Band VII, Heft 3/01), p. 68. * Sturm, Martin and Plöchl, Renate. Candice Breitz: CUTTINGS. (Linz: O.K Center for Contemporary Art Upper Austria, 2001), exhibition catalogue. Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 29 Acknowledgements List of Illustrations My deepest thanks to my collaborators Alex Fahl and Jorinde Voigt: they have invested four months of energy, intelligence and humour in Alien. Major thanks are also due to Ariane Beyn, Ingrid Brandhorst, Michael Lantz, Benson Lauber, Uka Rösch and Christoph Tannert, for their generous and invaluable contributions to the realization of this project. Cover: Alien (Ten Songs from Beyond), RWE-Tower, Essen 2002 (overview) For donating their voices to Alien, vielen Dank to Andreas Bock, Gina V. D'Orio, Alex Fahl, Candie Hank (Patric Catani), Charlotta and Moritz Maiworm, Uka Rösch, Veronika Schumacher, Agnes Wegner, Christian Wittmann and Ole Wulfers. Gracias also to those who hosted the Alien voices, allowing themselves to be vehicles for the Ten Songs from Beyond: Janet Abraham, Gioseppe "Pino" Catalogna, Heidi Fichtner, Ian Jennings, Kai He, Prince Ekene Onwuka, Agnieska Oparska, Irina Smetanska, Amleset Solomon and Cem Sultan Ungan. Merci beaucoup to the RWE AG, who produced Alien (Klaus ErleDörner), and also to the Museum Folkwang Essen, the Künstlerhaus Bethanien team in Berlin (especially Heike Dander), the Goethe-Institut Inter Nationes, Berlin (especially Reinhard Maiworm) and culture ink. (especially Roland Brinkmann, Nicole Cordier and Egbert Knobloch). Along the way, it has been great to have had the support and input of Silva Agostini, bruder + kronstädta, Björn Dahlem, Raphael Danke, Mariechen Danz, Axel Eichhorst, Eminem, Peter Friedl, Peter Geschwind, Heino + Heino, Nixon Henry, Kilian Hirt, Herr Hititler, Justin Hoffmann, Nina Hoffmann, Manray Hsu, Andrea Huyoff, Jörg Johnen, Francesca Kaufmann, Gunilla Klingberg, Alex Kloster, Hildegard Knef, Surasi Kusolwong, Jock Landesvatter, Peter Lang, Moshekwa Langa, Markus Lüttgen, Johannes Malfatti, Adnan Maral, Caitlin Masley, Ursula Mayer, Ed Osborn, Paul Paulun, Andreas Pinczewski, Hans Riener, Angela Reed, San Remo-Upflamör, Julia Schäfer, Moses Schneider, Claudia Seidel, Necmi Sönmez, Ulrike Schrimpf, Markus Strieder, Nina Stuhldreher, Sencer Vardarman, Christian von Borries, Florian Wachinger, Frank Wagner and Klaus Weber. Special thanks to Biggie Best, EPB, LRB, SE, MM and RST. Candice Breitz Illustration pages: Alien (Ten Songs from Beyond), RWE-Tower, Essen 2002 pp. 2, 3: The Making of Jenseits von Eden, 31 July 2002 (Shooting Irina Smetanska on Alexanderplatz) p. p. p. p. p. 4: 5: 6: 7: 8: Der fröhliche Wanderer Deutschlandlied Hänschen klein Danke, für diesen guten Morgen Trinklieder pp.31, 33: The Making of Alien (Ten Songs from Beyond) p. p. p. p. p. 33: 34: 35: 36: 37: Freiheit Die Gedanken sind frei Jenseits von Eden Keine Macht für Niemand Freude, schöner Götterfunken pp.38, 39: The Making of Alien (Ten Songs from Beyond) (Workshop at San Remo-Upflamör, Berlin-Kreuzberg, 2 July 2002/Recording the voices at the Transporterraum, Berlin-Kreuzberg, 16–18 July 2002) Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 30 „Alien“ Ein Installationsprojekt von Candice Breitz Candice Breitz „Alien“ 09.10. – 12.12.2002 Ein Installationsprojekt des Museum Folkwang für den RWE-Turm Opernplatz 1, 45128 Essen Öffnungszeiten Mo – Fr 10:00 – 18:00 Uhr Sa geschlossen Eintritt frei Kostenlose Führungen So um 11:00 Uhr Information 0 18 01/40 50 60 www.rwe.com Kunst@rwe.com Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 31 Cooperation between RWE AG and Museum Folkwang to promote contemporary art Overview of exhibitions to date RWE AG and Museum Folkwang join forces to promote contemporary art 07.11.99–02.01.00 "Children of Berlin", Exhibition in the P.S.1 Contemporary Art Center, New York, in cooperation with P.S.1 N.Y. and Kunst-Werke, Berlin, institute for contemporary art (KW) Since 1999, RWE AG and the Museum Folkwang have cooperated in promoting contemporary art. RWE sponsors two to four exhibitions projects at the Museum Folkwang each year. With the "Museum Folkwang in the RWE Tower" series of exhibitions, the RWE-Tower itself has become a forum for contemporary art. 17.02.00–19.03.00 "Children of Berlin", Exhibition in Museum Folkwang, Essen 17.01.00–19.03.00 "Kontrapunkt", Works by Nam June Paik and Ronald Bladen, Exhibition in RWE-Tower, Essen 19.09.00–12.11.00 "Six-Pack-Six", Mischa Kuball, Exhibition in RWE-Tower, Essen 10.12.00–11.02.01 "Hold Still – Keep Going", Robert Frank, Exhibition in Museum Folkwang, Essen 13.02.01–30.04.01 "Corner of a Broken Glass", Maarten Vanden Abeele, Exhibition in RWE-Tower, Essen 21.06.01–07.09.01 "Arbeiten für ein verstecktes Kind", Ulrike Kessl, Exhibition in RWE-Tower, Essen 31.01.02–19.03.02 "Einwurf", Mira Schumann, Exhibition in RWE-Tower, Essen 15.05.02–13.06.02 "Floating Air Market (one Euro)", Surasi Kusolwong, Exhibition in RWE-Tower, Essen 05.07.02–25.08.02 "Magische Expeditionen – Streifzüge mit rätselhaften Empfindungen", Isidro Blasco, Uwe Max Jensen, Markus Keibel, Rosana Palazyan, Maruch Sántiz Gómez, Ekrem Yalcindag, Exhibition in Museum Folkwang, Essen 05.07.02–06.08.02 "Sommerintermezzo", Christian Rohlfs, Exhibition in RWE-Tower, Essen 09.10.02–12.12.02 "Alien (Ten Songs from Beyond)", Candice Breitz, Exhibition in RWE-Tower, Essen The following catalogues have appeared to date in the "Museum Folkwang in the RWE Tower" series: "Six-Pack-Six", Mischa Kuball, 2000 "Corner of a Broken Glass", Maarten Vanden Abeele, 2001 "Arbeiten für ein verstecktes Kind", Ulrike Kessl, 2001 "Einwurf", Mira Schumann, 2002 "Floating Air Market (one Euro)", Surasi Kusolwong, 2002 The following titles have been published to coincide with exhibitions in the Museum Folkwang: "Hold Still – Keep Going", Robert Frank, 2000 "Magische Expeditionen – Streifzüge mit rätselhaften Empfindungen", Group Exhibition, 2002 RWE made the decision in order to enable the Museum Folkwang to present and promote new, innovative forms of art. The partnership, which was intended from the outset as a long-term arrangement, has been in existence since 1999. This ensures security in planning for both the Museum Folkwang and RWE. The museum, for example, is able to fulfill its educational and cultural task and strengthen its innovative position–without having to respond to short-lived trends. The museum has complete responsibility for the artistic concept. The use of RWE headquarters as an annex of the museum is unique in Germany. "Museum Folkwang in the RWE Tower" is also an exemplary model for cooperation between a corporation and an art museum. RWE views the promotion of art and culture as a civic duty. The promotion of young art, art that opens new perspectives thanks to its creativity and its high level of dedication, is an expression of RWE's desire to help shape the future. For we know: Contemporary art has departed from traditional paths of communication and set a course toward unexpected experimentation. It confronts us with pioneering ideas because it is receptive to new impulses even before they reach a broad base of society. Innovative and creative processes are initiated in the mind. And it is just these initial impulses that lead us to think in unconventional ways, and to develop new approaches. For a company like RWE, keeping our view fixed on the future is an essential part of our social and cultural duty. The exhibits of contemporary art take place in the RWE-Tower not just because of the building's impressive architecture. By sponsoring art, RWE also wants to give employees the opportunity to experience art as an inspiration at a place they visit every day. "Museum Folkwang in the RWE Tower" makes the company headquarters on Opernplatz in Essen a meeting place for employees and the general public. Alien (Ten Songs from Beyond) is the work of an artist who previously received a scholarship from RWE AG to work for four months at the Künstlerhaus Bethanien in Berlin. Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 32 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 33 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 34 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 35 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 8:59 Uhr Seite 36 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 9:00 Uhr Seite 37 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 9:00 Uhr Seite 38 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 9:00 Uhr Seite 39 Breitz Broschüre_Korrektur_neu 04.10.2002 9:00 Uhr Seite 40