Die 10 häufigsten Hundekrankheiten im Überblick Befall von Ekto

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Die 10 häufigsten Hundekrankheiten im Überblick Befall von Ekto
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Die 10 häufigsten Hundekrankheiten im Überblick
Befall von Ekto-Parasiten
Beißender Flohwalzer
Zu dieser Gruppe gehören Flöhe, Zecken und Milben. Sie leben auf der Körperoberfläche des
Hundes, saugen sein Blut und können gefährliche Krankheiten übertragen.
Sobald die Temperaturen über acht Grad Celsius steigen, werden Zecken hungrig und aktiv.
Vorsicht: Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sitzen sie weniger im Gebüsch als vielmehr im
Gras.
Je früher man sie erwischt, desto besser. Tasten sie den Hund beim Streicheln ab. Bekannte
übertragene Krankheiten: Borreliose und FSME.
Hunde kratzen sich routinemäßig. Wenn das Kratzen aber intensiver wird, liegt der Verdacht auf
Flohbefall nahe. Im hellen, dünnen Fell in der Region des Bauchnabels lassen sich die
Plagegeister und die durch sie verursachten Entzündungen und Hautirritationen am besten
entdecken.
Vorsicht beim Zugriff: Flöhe können enorm hoch und weit springen (bis zu 50 cm) und sich bei
ihrer Entdeckung in Sicherheit bringen. Flöhe übertragen gelegentlich Bandwürmer. Hilfsmittel
und Prävention: Halsbänder, Pulver, Tabletten.
Aufgepasst: Flöhe auf dem Hund sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Blutsauger kehren bei
ihrem Wirt nur zu den Mahlzeiten ein. Den Rest der Zeit verbringen sie in seinem Lager. Darum
ist bei Befall eine Desinfektion von Schlaf- und Ruheplätzen sowie Polstern besonders wichtig.
Die Milbe überträgt unter anderem Räude - eine Krankheit, die sich mit der Krätze beim
Menschen vergleichen lässt. Zunächst dringt sie in die Hautschichten ein und legt dort ihre Eier
ab. Schließlich schlüpfen die Larven und bohren sich in die Hautoberfläche.
Die Symptome sind Hautverletzungen, eiternde Stellen, Juckreiz und im Endstadium Haarausfall.
Wird die hochgradig ansteckende Räude diagnostiziert, müssen auch die Umgebung des
Hundes und mit ihm in Gemeinschaft lebende Hunde behandelt werden.
Die Behandlung der Räude ist kompliziert, denn äußerlich aufgetragene Mittel erreichen den
Parasiten nicht richtig. Die innerlich anzuwendenden Medikamente sind recht giftig. Dennoch gibt
es wirksame Mittel, um die Krankheit zu bekämpfen, insbesondere im Anfangsstadium.
Ohrmilben leben im äußeren Gehörgang und lösen durch ihren Befall extremen Juckreiz sowie
heftiges Kopfschütteln aus.
Unbedingt zum Tierarzt - kann chronisch werden. Gefährdet sind Hunde mit Klapp- oder
Schlappohren. Hier steht die Luft in den äußeren Gehörgängen und schafft so prima Milbenklima.
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Wurmbefall (Endo-Parasiten)
Durch Auflecken von Wurmeiern oder -larven (Spul- und Hakenwürmer) aus der Umgebung, oder
durch Fressen infizierter Zwischenwirte wie Mäuse oder Vögel (Bandwürmer), beziehungsweise
Flöhe (Bandwürmer), können sich Hunde mit Endo-Parasiten infizieren. Ebenfalls möglich ist eine
Ansteckung durch die Haut (perkutane Infektion)
Die gesundheitlichen Schäden, die Würmer bei Hunden anrichten können, reichen von der
allgemeinen Schwächung des Tieres und seines Abwehrsystems bis hin zum Tod. Bei einigen
Wurmarten besteht auch für Menschen Infektionsgefahr.
Nach der Infektion gelangen die Eier oder Larven in den Darm und entwickeln sich im Körper
zum ausgewachsenen Wurm. Dabei wandern sie meist durch verschiedene Organe und können
erhebliche Schäden anrichten.
Regelmäßige Untersuchung von Kotproben durch den Tierarzt lassen eine gezielte Behandlung
zu und sind - auch wegen der Nebenwirkungen - den häufig empfohlenen prophylaktischen
Wurmkuren vorzuziehen.
Bereits vor der Geburt können Hakenwurmlarven durch die Haut der Mutter eindringen
(intrauterine und laktogene Infektion). Die ruhenden Larven (Dauerlarven) im Körpergewebe des
Muttertieres werden erneut mobilisiert und erreichen über das Blut Gebärmutter und Milchdrüsen.
Auf diese Weise infizieren Würmer die ungeborenen Welpen. Nach der Geburt nehmen die
Jungtiere weitere Wurmlarven über die Milch auf (Spulwürmer).
Hautallergien
Kratzbürsten
Hautallergien werden durch Allergene ausgelöst. Der einschlägig disponierte Organismus
reagiert darauf mehr oder weniger heftig mit einer Hautreaktion von begrenztem oder größerem
Ausmaß.
Man unterscheidet zwischen Kontaktallergien, die dort entstehen, wo die Haut in direkten Kontakt
mit den Allergenen gekommen ist, und den indirekten Allergien, die durch das Fressen einer
allergenen Substanz hervorgerufen werden. In diesem Fall treten die Hautveränderungen
symmetrisch auf. Hauptsymptom ist Juckreiz, wodurch sich das Tier dauernd kratzt und dadurch
Komplikationen auslöst, etwa Wunden, eiternde Pusteln usw. Diese können dann bakterielle
Infektionen nach sich ziehen.
Die Behandlung basiert auf Antihistaminen, Kortikoiden und komplizierten Therapien, begleitet
von Breitbandantibiotika. Allergien sind eine schwer zu heilende Krankheit. Kommt der Hund
mit denselben Allergenen wieder in Kontakt, kann der gesamte Krankheitsverlauf von vorne
losgehen.
Shampoos zur Körperpflege des Tieres gehören zu den häufigsten Auslösern von
Kontaktallergien. Bei der Ernährung lässt sich das Allergen im Allgemeinen durch Beobachtung
identifizieren und bei der künftigen Diätausschliessen.
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Ohrenentzündung (Otitis)
Die Otitis ist eine Entzündung des Ohrs an allen möglichen Stellen: Außen-, Mittel-und Innenohr.
Hervorgerufen wird sie durch Bakterien, Pilze oder Parasiten. Sie kommt öfter vor bei Hunden
mit grossen und hängenden Ohren, am häufigsten bei Spanielrassen.
Die Hauptsymptome sind strenger Geruch, Kopfschütteln, eitriges Sekret, heftiger Juckreiz,
Schmerzen und ständiges Kratzen in der Ohrgegend.
Die Behandlung besteht im Allgemeinen aus Antibiotika sowie äußerlicher Behandlung durch
tägliches Säubern der Ohren mit speziell dafür angebotenen Mitteln. Ausserdem sollte man
verhindern, dass der Hund sich kratzt. Das ist eine Krankheit, die leicht chronisch werden kann.
Hüftgelenksdisplasie
Große und schwere Rassen sind von der Hüftgelenksdisplasie am häufigsten betroffen.
Verantwortungsvolle Züchter (z.B. VDH) schließen einschlägig belastete Linien und Tiere deshalb
aus der Zucht aus und reduzieren so das Risiko, dass ihre Welpen einmal an dieser
Erbkrankheit leiden.
Bei der degenerativen Krankheit springt der Hüftgelenkskopf aus der Gelenkpfanne und wird
schliesslich zerstört. Bei der schweren Form hilft nur eine Operation, bei der eine Prothese
eingesetzt und das Gelenk wiederhergestellt wird. Die OP kostet viel Geld.
Parvovirose
Symptome dieser Viruskrankheit, die vor allem Welpen befällt, sind blutige Durchfälle, begleitet
von Dehydrierung, Kraftlosigkeit und Erbrechen.
Der Parvovirus nistet sich im Darm des Hundes ein. Die Körpertemperatur beginnt im
Anfangsstadium abzusinken. Abhängig von Alter und Zustand des Hunds und der Aggressivität
des jeweiligen Virenstamms variiert der Schweregrad.
Die Behandlung erfolgt grundsätzlich durch den Tierarzt. Durchfallmittel, Vitamin K und vor allem
eine starke Zugabe von Flüssigkeit durch Infusionen können sehr effektiv sein.
Präventiv sollte man seinen Hund dagegen impfen, beginnend im frühen Welpenalter.
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Leptospirose
Diese Infektionskrankheit befällt Hunde jeden Alters, aber am häufigsten Rüden. Sie äußert sich
durch Fressunlust, Erbrechen und Fieber.
Im fortgeschrittenen Stadium kommen Bindehautentzündungen, Gelbsucht und Magen-DarmEntzündungen hinzu. Durch die vermehrte Harnabgabe kann Leptospirose zu einer
Nierenentzündung und anschließendem Nierenversagen führen. Deswegen ist eine schnelle
Behandlung durch den Tierarzt wichtig.
Hoch dosierte Antibiotika, begleitet von einer unterstützenden Behandlung der Symptome, haben
sich als Therapie bewährt. Es ist unbedingt zu empfehlen, seinen Hund gegen die Erreger
impfen zu lassen. Allerdings deckt das Impfserum nur einen Teil der verschiedenen
Bakterienstämme ab.
Ansteckende Leberentzündung
Hepatitis ist für Mensch und Tier lebensgefährlich. Bei dieser auf Hunde spezialisierten Form
(Hepatitis contagiosa canis H.C.C.) wird der Virus über Kot, Harn oder Nasensekret
ausgeschieden und kann über Monate infektiös bleiben.
Denkt man an die Lust der Hunde auf die Hinterlassenschaften von anderen, so wird deutlich,
dass der Virus einen für diese Tiere idealen Übertragungsweg gefunden hat.
Am Anfang der Infektion stehen Fieber, Appetitlosigkeit, Bewegungsunlust und gesteigerter
Durst. Je nach Verlaufsform treten dann Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Ausfluss
aus Nase und Augen auf. Die Leberschädigung kann aber auch Störungen in der Blutgerinnung
verursachen, die zu Unterhautblutungen am Unterbauch führen kann.
Es können nur die Symptome behandelt werden, so dass eine frühe Grundimmunisierung und
eine jährliche Auffrischimpfung wichtig sind. Der Impfstoff wird meist als Kombinationsimpfung (je
nach Umfang der Kombination zwischen 60 und 100 Euro) verabreicht.
Leishmaniose
Diese Krankheit wird durch Parasiten hervorgerufen, die durch den Stich der Sandmücke
übertragen werden. Vor allem Hunde im Mittelmeerraum sind gefährdet. Der Verlauf der
Erkrankung kann sich über Jahre hinziehen.
Das Tier magert ab, obwohl es normal frisst. Typische Symptome sind Hautprobleme, begleitet
von Haarausfall, schuppiger Haut mit Krusten, Entzündungen und Geschwüren. Die Krallen
wachsen übermäßig und werden brüchig. Die Nervenknoten verdicken sich. Dazu können
Nasenbluten sowie Horn- oder Bindehautentzündungen kommen.
Eine vollständige Heilung ist häufig nicht möglich, daher beschränkt sich die Therapie vor
allem auf die Stärkung der körpereigenen Abwehr durch Medikamente. Tierärzte raten, nach
Möglichkeit Hunde im Urlaub nicht in Endemiegebiete mitzunehmen.
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Tumore, Lipome
Fast jeder zweite Hund erkrankt jenseits des zehnten Lebensjahres an Tumoren.
Gutartige Tumore, sogenannte Lipome, wachsen lokal und langsam, müssen aber auch
umgehend entfernt werden, weil sie durch den Druck auf benachbarte Blutgefäße Probleme
verursachen können.
Bösartige Tumore dringen in umliegendes Gewebe ein und breiten sich schnell über den
Blutkreislauf auf andere Körperbereiche aus.
Tumore sind vielgestaltig. Durch Geschlechtshormone können sie am Gesäuge oder bei Rüden
an der Prostata entstehen. Auch Chemikalien wie Pestizide oder Röntgenstrahlen können
Tumore hervorrufen.
Manche Rassen sind besonders anfällig für bestimmte Tumorarten. So gibt es bei Boxern
häufig Hauttumore, bei Deutschen Schäferhunden eher Milztumore und große Rassen neigen zu
Knochentumoren.
Hauptsymptome sind ungewöhnliche Schwellungen, die nicht zurückgehen oder weiter
wachsen. Aber auch Gewichtsverlust, ungewöhnlich großer oder geringer Appetit,
Bewegungsunlust oder Atembeschwerden können auf Tumore hinweisen.
Ist der Tumor noch örtlich begrenzt, kann das angefallene Gewebe oft operativ entfernt
werden. Hat er bereits gestreut, stehen verschiedene, der Humanmedizin entsprechende
Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Impfungen für den Hund
Grundimmunisierung
Lebensalter
Impfen gegen:
5. - 6. Lebenswoche
Staupe und Parvovirose
ab 7. Lebenswoche
Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose und
Parainfluenza (Zwingerhusten)
Tollwut, Borreliose, Staupe, Hepatitis,
ab 12. Lebenswoche Parvovirose, Leptospirose und Parainfluenza
(Zwingerhusten)
ab 16. Lebenswoche Borreliose
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Jährliche Nachimmunisierung
Impf-Intervall
Impfen gegen:
jährlich Aufrischen
Tollwut, Staupe, Parvovirose, Parainfluenza
(Zwingerhusten), Leptospirose, Borreliose