Eure Namen sind im Himmel geschrieben
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Eure Namen sind im Himmel geschrieben
KURZANSPRACHE im Tauferinnerungsgottesdienst in der Hoffnungskirche Pankow am 27.02.2011 zu Lukas 10, 20 von Katechetin K. Lindner Jeder von uns trägt einen Namen, seinen ganz eigenen Namen. Doch auch, wenn zwei Menschen den gleichen Namen tragen und auf den gleichen Namen bei ihrer Taufe in die Gemeinschaft Gottes aufgenommen wurden, sind sie doch zwei unterschiedliche Menschen. Mit unterschiedlichem Wesen und Stärken. Gott kennt alle unsere Namen, er kennt uns, egal ob wir Yvonne, Manuela, Dirk oder Thorsten heißen. Er weiß, wer wir sind. Manchmal machen wir Menschen den Fehler, aufgrund eines Namens, einen anderen Menschen zu verurteilen. Vielleicht klingt der Name altmodisch – und schon bilden wir uns ein, dass auch die Ansichten desjenigen völlig verstaubt seien. Vielleicht klingt der Name auch sehr modern und abgefahren – dann schütteln wir den Kopf und denken wo möglich: Was müssen das für ausgeflippte Eltern sein… Vielleicht klingt ein Name auch fremd und ist schwierig auszusprechen. Schon liegt scheinbar nahe, dass derjenige ein Ausländer sein müsse. Gott zieht keine vermeintlichen Rückschlüsse von unseren Namen auf unsere Persönlichkeit. Er kennt uns und sieht, was in unseren Herzen verborgen ist. So ist es auch im Buch Samuel in Kapitel16 geschrieben. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an. So sollen wir uns bemühen, unsere Nächsten nicht nach dem äußeren Anschein zu beurteilen, sondern den Menschen hinter dem jeweiligen Namen sehen zu wollen. In Lukas 10 wird beschrieben, wie Jesus 72 Jünger aussendet, dass sie den Menschen der umliegenden Gegend von Gott erzählen sollen. Diese Gegend war nicht gerade bekannt für ihre Gläubigen. Sondern eher das Gegenteil war der Fall. Die Menschen glaubten an Geister und waren besessen von Dämonen. Als die Jünger von ihrem Missionierungsauftrag zurückkommen, erzählen sie Jesus voller Stolz davon, dass sie sogar all diejenigen bekehren konnten, die von den allerschlimmsten Dämonen heimgesucht wurden. Als Jesus das hörte, sagte er zu ihnen: "Darüber freuet Euch nicht, dass Euch die Geister untertan sind. Freuet Euch aber, dass Eure Namen im Himmel geschrieben sind! "Jesus korrigiert seine Jünger also. Sie sollen sich nicht über ihren Erfolg freuen, sondern darüber, dass sie unter Gottes besonderem Schutz und in seiner Liebe leben. Darauf allein kommt es an - Erfolg hin oder her. Schön, wenn sie Menschen zu Jesus führen können, aber das ist nicht der Grund der tiefen Lebensfreude. Diese Lebensfreude entspringt allein der Erfahrung der unmittelbaren Nähe Gottes. Unsere Namen stehen bei Gott. Das heisst, er kennt uns alle. Er kennt alle unsere Namen und wir stehen unter seinem Schutz. Durch die Taufe gehören wir alle zu ihm. Sie ist das äußere Zeichen dafür, dass wir Eins sind in der Gemeinschaft der Gläubigen. Gott hält uns alle in seiner Hand und schützt uns so vor dem Bösen, vor all den Anfeindungen hier auf der Erde. Wir dürfen uns freuen, dass unsere Namen durch die Taufe im Himmel geschrieben stehen, denn das soll unsere ganze Freude sein! Amen TAUFERINNERUNG AM TAUFSTEIN Schaut, hier steht unser Taufbecken. An diesem oder einem ähnlichen Taufstein seid ihr alle getauft worden. Vor ein paar Jahren oder erst vor kurzem. Bisher fehlt da noch etwas Dekoration, damit er auch richtig hübsch aussieht. Wer von Euch möchte denn mal die Blumen auf dem Taufbecken auslegen? Da seht ihr innen eine Schale. Über diese Schale werden bei der Taufe die Kinder gehalten oder beugen sich darüber, wenn sie schon groß genug sind. In dieser Schale ist das Wasser, mit dem wir Menschen taufen. Denn ihr wisst ja wahrscheinlich, dass bei der Taufe dem Täufling Wasser über den Kopf gegossen wird. Das hat einen Grund – hat jemand eine Idee, welche das sein könnte? Kein Lebewesen, keine Pflanze, kein Tier, kein Mensch kann leben und wachsen ohne Wasser. Wasser ist also lebensnotwendig. Wenn wir bei der Taufe Wasser über den Kopf gießen, dann erinnert uns das daran, dass Gott dem Täufling Leben und Wachsen schenken will. Danach ist auch noch Folgendes bei Eurer Taufe geschehen: Ihr habt von dem Pfarrer oder der Pfarrerin die Hand auf den Kopf gelegt bekommen und seid mit einem Bibelvers gesegnet worden z.B., dass Gott immer für euch da sein wird wie ein Freund, und ihr immer zu ihm gehört, egal was passiert. Als ganz persönlichen Zuspruch von Gott haben Eure Eltern oder Paten einen Taufspruch, also einen kurzen Text aus der Bibel, für Euch ausgesucht. Dieser soll Euch auf Eurem Weg mit Gott begleiten. Ihr könnt ja nachher mal Eure Eltern fragen, wie Euer Taufspruch lautet und vielleicht auch, was der zu bedeuten hat. Ja, und viele von euch haben zu ihrer Taufe eine Taufkerze bekommen. Zum Teil habt ihr sie ja mitgebracht. Sie stehen vorne auf dem Altar. Auf so einer Taufkerze steht meist auch der Name. Diese Taufkerze wurde zum ersten Mal bei eurer Taufe angezündet, an der großen Osterkerze, wie sie hier steht. Das Licht der Kerze ist ein Zeichen für das Lebenslicht, mit dem Gott unser Leben hell machen will. Dass wir uns in dunklen traurigen Momenten nicht alleine fühlen, sondern wissen, dass Gott immer bei uns ist. Und jetzt sage ich euch noch etwas: Dass ihr getauft seid, ist wichtig. Aber genauso wichtig ist es, dass ihr euch immer wieder an eure Taufe und an Gott erinnert. Dass ihr immer neu etwas von Gott hört und dass ihr mit ihm redet. Und dass ihr auch mit uns Erwachsenen über Gott sprecht. Und übrigens gilt das für uns Erwachsene ebenso: Auch wir sollten uns immer neu an unsere Taufe und an Gott erinnern, damit unser Glaube am Leben bleibt und uns zum Leben hilft. Darum feiern wir zusammen diesen Gottesdienst. Und weil ihr bei eurer Taufe gesegnet worden seid und viele von euch eine Taufkerze bekommen haben, möchte ich Euch Kinder zur Erinnerung daran nun segnen. Danach werden wir eure Taufkerzen anzünden und auf den Altar stellen.