F 2050
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Bauforschung Untersuchung der Eigenschaften dauerelastischer Dichtungsmassnahmen zur Körperschallisolation von Fugenkonstruktionen im Hochbau F 2050 Fraunhofer IRB Verlag F 2050 Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um die Kopie des Abschlußberichtes einer vom Bundesmini sterium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen -BMVBW- geförderten Forschungsarbeit. Die in dieser Forschungsarbeit enthaltenen Darstellungen und Empfehlungen geben die fachlichen Auffassungen der Verfasser wieder. Diese werden hier unverändert wiedergegeben, sie geben nicht unbedingt die Meinung des Zuwendungsgebers oder des Herausgebers wieder. Dieser Forschungsbericht wurde mit modernsten Hochleistungskopierern auf Einzelanfrage hergestellt. Die Originalmanuskripte wurden reprotechnisch, jedoch nicht inhaltlich überarbeitet. Die Druckqualität hängt von der reprotechnischen Eignung des Originalmanuskriptes ab, das uns vom Autor bzw. von der Forschungsstelle zur Verfügung gestellt wurde. © by Fraunhofer IRB Verlag Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Verlages. Fraunhofer IRB Verlag Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau Postfach 80 04 69 70504 Stu tt gart Nobelstraße 12 70569 Stu tt gart Telefon (07 11) 9 70 - 25 00 Telefax (07 11) 9 70 - 25 08 E-Mail irb@irb.fraunhofer.de www.baufachinformation.de Fraunhofer-Institut für Bauphysik Stuttgart Amtlich anerkannte Prüfstelle für die Zulassung neuer Baustoffe, Bauteile und Bauarten Institutsleiter: Prof. Dr. F. P. Mechel IBP-Bericht BS 140/86 UNTERSUCHUNG DER EIGENSCHAFTEN DAUERELASTISCHER DICHTUNGSMAßNAHMEN ZUR KÖRPERSCHALLISOLATION VON FUGENKONSTRUKTIONEN IM HOCHBAU Untersuchungen durchgeführt im Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP), Stuttgart Bereich Akustik gefördert durch das Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau Az.: B I 5 - 80 01 82 -21 Projekt-Nr.: 100 404 Der Bericht umfaßt insgesamt 438 Seiten und 114 numerierte Bilder, einen Haupteil (268 Seiten Text, 112 Bilder, incl. 5 Farbfotos) und 24 Anhänge (102 Seiten Text, 78 Bilder) Sachbearbeiter: Abteilungsleiter: Dipl.-Phys. U. Stephenson Dr.-Ing. H. Ertel Stuttgart, den 26. August 1986/Hy Institutsleiter: Prof.Dr.rer. at. F.P. Mechel 3 INHALT Seite 0. VORWORT 11 1. METHODIK 16 1.1 Mathematische Darstellung des Problems 16 1.2 Zusammenhang zwischen den elastischen Modulen und der Körperschalldämmung 18 1.3 Zur Schlüsselfunktion des komplexen dynamischen E-Moduls 19 1.4 Klassifizierung von Fugendichtstoffen hinsichtlich ihrer mechanischen Eigenschaften 20 1.5 Weiterverwendung gewonnener Meßdaten 21 2. GRUNDLAGEN 23 2.1 Definition elastischer Module und ihr Zusammenhang 23 2.2 Abhängigkeit des E-Moduls von anderen Parametern 26 2.2.1 Frequenz- und Temperaturabhängigkeit 27 2.2.2 Eine phänomenologische Theorie 30 2.2.3 Die WLF-Beziehung 33 2.2.4 Weichmacher 35 2.2.5 Amplitudenabhängigkeit / Nichtlinearität 38 2.2.6 Vorgeschichte 42 2.3 Formfaktor, Formfunktion 43 2.4 Schlußfolgerungen 44 2.4.1 Auswahl des wesentlichen Parameters: der Frequenz 45 2.4.2 Anforderungen an die Meßtechnik 46 3. AUSWAHL DER MESSTECHNIK 47 Biegeschwingungsversuch 47 3.2 Torsionsschwingungsversuch und andere Resonanzversuche 49 3.3 Weitere Versuche zur Bestimmung elastischer Module freie Dehnwellen-Ausbreitung 51 3.1 Fraunhofer-Institut für Bauphysik 4 3.4 Erzwungene Schwingungen - Impedanzmeßtechnik 53 4. WEITERENTWICKLUNG DER IMPEDANZMESSTECHNIK 56 4.1 Abschätzung von Meßparametern 56 4.2 Direktes Meßverfahren an dünnen Proben mit Sinus-Anregung in Analog-Meßtechnik 60 4.2.1 Mechanischer Aufbau einer einfachen Apparatur 60 4.2.2 Schaltung 61 4.2.3 Vor-Massen-Kompensation 64 4.2.4 Erste Meßergebnisse an Fugendichtstoffproben 66 4.3 Digitalisierung der Meßtechnik 69 4.3.1 Vereinfachte Schaltung 71 4.3.2 Funktionsweise des Analysators 73 4.3.3 Umrechnung der Meßwerte in E-Module 77 4.3.4 Programm-Beschreibung EMODSINMES 78 4.3.5 Ergebnisse 83 4.4 Amplitudenabhängigkeit der Meßergebnisse / Konstanthaltung der Amplituden verschiedener Meßgrößen 85 4.5 Breitband-Anregung 91 4.5.1 Probleme 92 4.5.2 Programm-Beschreibung BBTFMESMOD 96 4.5.3 Ergebnisse 98 4.6 Erweiterung der Meßapparatur Fraunhofer-Institut für Bauphysik 100 5 4.6.1 Allgemeine Erfordernisse 100 4.6.2 Ermöglichung statischer Vorlasten durch Symmetrie 101 4.6.3 Ermöglichung von wahlweise Dehn- oder Schubbeanspruchung durch Kreuzform 106 4.6.4 Ermöglichung einer Probentemperierung 109 4.7 Messung und Berechnung störender Einflußgrößen 115 4.7.1 Bestimmung der Eichfaktoren der Schwingungsaufnehmer 115 4.7.2 Bestimmung mitschwingender Massen 118 4.7.3 Messungen an der nicht-starren Probenrückbefestigung, Simulation ihrer komplexen Trägheit 121 4.8 130 Ermöglichung der Bestimmung des E-Moduls aus Impedanz- messungen auch an relativ dicken Proben - "Wellenkorrektur" 4.8.1 Mathematische Beschreibung 130 4.8.2 Ein Iterationsverfahren 133 4.8.3 Test des Iterationsverfahrens durch Simulation viscoelastischer Proben 134 4.8.4 Diskussion der Ergebnisse mit und ohne "Wellenkorrektur" 135 4.9 4.10 Kritische Betrachtung der bisherigen Meßergebnisse - Einfluß der vor der Probe mitschwingenden Masse 139 Gravierende Änderungen an der bisherigen Meßanordnung und ihre Begründung 145 5. ZULETZT BENUTZTES MESS- und AUSWERTUNGSVERFAHREN ZUR BESTIMMUNG DES FREQUENZABHÄNGIGEN KOMPLEXEN E-MODULS DER VISCOELASTISCHEN FUGENDICHTSTOFFPROBEN 148 5.1 Mechanischer Aufbau 148 5.2 Schaltung der Meßapparatur 151 5.3 Komplettes Meßauswerte-Computerprogramm MODULMESS4 153 Fraunhofer-Institut für Bauphysik 6 5.4 Mathematische Beschreibung 159 5.4.1 Berechnung des komplexen E-Moduls aus den Meßgrößen 161 5.4.2 Fehlerfortpflanzungsrechnung 167 5.5 Das Iterationsverfahren 169 5.6 Das Interpolationsverfahren 171 5.7 Test des Berechnungsverfahrens durch Simulation viscoelastischer Proben 174 5.8 Probengeometrie und akustische Modellvorstellungen - Zusammenfassung physikalischer Rahmenbedingungen 178 5.9 Zusammenfassung der Fehlereinflußgrößen 180 5.10 Ergebnisse einer Fehlersimulation 182 6. AUSWAHL UND HERSTELLUNG DER FUGENDICHTSTOFFPROBEN 191 6.1 Auswahlkriterien 191 6.2 Herstellungskriterien 194 7. MESSERGEBNISSE FOR DIE FREQUENZABHÄNGIGEN KOMPLEXEN E-MODULE DER AUSGEWÄHLTEN FUGENDICHTSTOFFPROBEN - KRITISCHE DISKUSSION EINIGER BEISPIELE 197 B. WEITERVERARBEITUNG DER E-MODUL-MESSERGEBNISSE 211 8.1 Berechnung von Kenngrößen der Körperschalldämmung 211 8.1.1 Berechnung des frequenzabhängigen Körperschall- transmissionsgrades 212 8.1.2 Qualitative Eigenschaften der Obertragungsfunktion 217 8.1.3 Berechnung des Trittschallverbesserungsmaßes 219 8.1.4 Berechnung einer mittleren Frequenzabhängigkeit 221 Fraunhofer-Institut für Bauphysik 7 8.2 Simulation typischer Fugendichtstoffe und ihrer Körperschalldämmung 222 8.2.1 Körperschalltransmissionsgrade einiger typischer Fugendichtstoffe 223 8.2.2 Abhängigkeit der Kenngrößen der Körperschalldämmung von Härte, Dämpfung und Dicke von FugendichtstoffZwischenschichten 232 8.3 In Körperschallübertragungsgrößen umgerechnete E-Modul- Meßergebnisse der ausgewählten Fugendichtstoffe 241 8.4 Analyse der Zusammenhänge wichtiger pauschaler Kenngrößen von Fugendichtstoffen 243 8.5 Pauschalisierte Meßergebnisse auf einen Blick 254 8.6 Klassifizierung von Fugendichtstofftypen nach elastischen und Körperschalldämm-Eigenschaften 254 9. WEITERE ABSCHATZUNGEN 259 9.1 Temperaturabhängigkeit 259 9.2 Vorlastabhängigkeit 262 9.3 Alterung 262 9.4 Andere Beanspruchungsarten 263 10. ZUSAMMENFASSUNG UND BEWERTUNG 264 Fraunhofer-Institut für Bauphysik 8 ANHANGE Al Literatur A2 Firmen A3 Probenübersicht A4 Weitere Eigenschaften und Anwendungen der ausgewählten Fugendichtstoffe A5 Herleitung der Formel für die komplexe Trägheit stabförmiger viscoelastischer Proben vor starrer Rückbefestigung bei Kraft- und Beschleunigungsmessung vor der Probe A6 Herleitung der Formel für die komplexe Trägheit stabförmiger viscoelastischer Proben vor nichtstarrer Rückbefestigung bei Kraft- und Beschleunigungsmessung vor der Probe A7 Entwicklung der Formeln von A5 und A6 zur Anwendung im Iterationsverfahren A8 Herleitung der Formel für die komplexe Trägheit stabförmiger viscoelastischer Proben vor starrer Rückbefestigung bei Kraftmessung hinter, und Beschleunigungsmessung vor der Probe A9 Herleitung der Formel für die komplexe Trägheit stabförmiger viscoelastischer Proben vor nichtstarrer Rückbefestigung bei Kraftmessung hinter, und Beschleunigungsmessung vor der Probe A10 A99 ^u, i von zur^ Anwendung . vor, im Entwicklung der Forme l.. Iterationsverfahren All Herleitung der Fehlerfortpflanzungsformeln zu A9 Al2 Simulation des frequenzabhängigen komplexen E- Moduls viscoelastischer Proben Fraunhofer-Institut für Bauphysik 9 A13 Grafische Darstellung zum Iterationsverfahren A14 Grafische Darstellung der komplexen Funktion cotg/g A15 Grafische Darstellung der komplexen Funktion 1/(sing.) A16 Programm EMODSINMES All Programm BBTFMESMOD A18 Programm MODULMESS4 A19 Meßergebnisse für die frequenzabhängigen E-Module der ausgewählten Fugendichtstoffproben A20 Berechnung des frequenzabhängigen Körperschalltransmissionsgrades A21 Berechnung des Trittschallverbesserungsmaßes und einer mittleren Frequenzabhängigkeit A22 In Körperschallübertragungsgrößen umgerechnete E-Modul-Meßergebnisse der ausgewählten Fugendichtstoffe A23 Formeln zum Biegeschwingungsversuch A24 Fehlerfortpflanzungsrechnung für eine als Feder betrachtete Probe mit Vor-Masse bei starrer Rückbefestigung Fraunhofer-Institut für Bauphysik 11 0. VORWORT Die Körperschalldämmung von Fugendichtstoffen ist ein besonderes Problem in der Bauakustik. Mit der Körperschalldämmung ist die Verminderung der Schwingungsamplituden beim Schalldurchgang längs durch die Fuge vom einen in das andere benachbarte Bauteil gemeint. Die Körperschallübertragung ist wesentlich verantwortlich für die Längsschalldämmung und die Schalldämmung über größere Entfernungen in größeren Gebäuden. Hiervon zu unterscheiden ist die zusätzliche Luftschalldämmung bzw. die Einfügungsdämpfung, die ein Fugendichtstoff durch die Versiegelung einer Fuge für den Schalldurchgang quer zur Fuge von einem Raum in den anderen bewirkt. Die Luftschalldämmung ist nicht Gegenstand der Untersuchung in diesem Bericht. Zur Vermeidung des Luftschall-, Wasser- und Wärmedurchganges werden technologisch bedingte Trennfugen immer häufiger mit sogenannten dauerelastischen Fugendichtstoffen ausgefüllt, wobei angenommen wird, daß diese scheinbar weichen Materialien auch eine ausreichende Körperschalldämmung gewährleisten. Erfahrungen aus zahlreichen bauakustischen Problemfällen lassen aber genau daran zweifeln. Aus Messungen der Flankenübertragung von Leichtbauwänden, von Trittschallübertragungen zwischen kleinformatigen Räumen, z.B. Badezimmern, oder zwischen elastisch gelagerten Treppenpodesten, wurde geschlossen, daß die körperschallisolierende Funktion dieser dauerelastischen Fugendichtstoffe trotz ihrer scheinbaren Weichheit nicht in dem erwarteten Umfang existiert. Es läßt sich vermuten, daß die Ursache hierfür in der Frequenzabhängigkeit der Elastizitätsmodule und des Verlustfaktors der Fugendichtstoffe liegt. Aus der Forschung über viscoelastische Entdröhnstoffe (für Bleche) ist ja bekannt, daß diese Module stark temperatur- und frequenzabhängig sind. Diese sogenannten rheoelastischen Materialeigenschaften sind in der komplexen Molekülstruktur und der damit verbundenen zahlreichen Relaxationsprozesse begründet. Die frequenzabhängigen Eigenschaften der Fugendichtstoffe werden jedoch durch die bisherigen Prüfungsmethoden nicht erfaßt und sind daher, wie Fraunhofer-Institut für Bauphysik 12 Rückfragen ergeben, auch vielen Fugendichtstoff-Herstellern weitgehend unbekannt oder werden von diesen nicht angegeben. Auch für die Praxis werden (in DIN 18 540 [35]) keinerlei Informationen über das unterschiedliche Schalldämmverhalten der Fugendichtstoffe gegeben. (Die Angabe der statisch gemessenen E-Module oder Shore-Härten ist dafür nicht ausreichend.) Wesentliches Ziel dieser Untersuchung mußte also die Entwicklung einer geeigneten Meßmethode zur Messung der frequenzabhängigen elastischen Module sein. Das Forschungsprojekt wurde demnach wie folgt gegliedert: - Aufbau einer Meßapparatur zur Bestimmung der dynamischen Elastizitätsmodule viscoelastischer Materialien wie Fugendichtstoffe; und zwar als Funktion der Frequenz, der statischen Vorbelastung und der Temperatur; - Reihenuntersuchung an einer repräsentativen Auswahl von Fugendichtstoffen mit dem Ziel der Klassifizierung dieser Stoffe hinsichtlich ihrer Frequenz- und Temperaturabhängigkeit; - Bestimmung des Zusammenhangs zwischen den Elastizitätsmodulen und der Körperschalldämmung in geometrisch wohldefinierten bautechnischen Situationen, ausgezeichnet beispielsweise durch Dehn- oder Scherbelastung des Fugendichtstoffes; - vorbereitende Untersuchungen für spätere Modellmessungen zur Körperschallübertragung an dauerelastisch gedichteten Trennfugen. Der Entwicklungsstand geeigneter Meßapparaturen in Europa gestattet es, soweit bekannt ist, jedoch nur, die Module bis zu einer Frequenz um ca. 100 Hz zu messen. Auf die Werte bei höheren Frequenzen wird nur indirekt geschlossen, und zwar durch Messung der Temperaturabhängigkeit der Elastizitätsmodule und anschließender Anwendung der WLF-Theorie, einer Theorie, die die Frequenz- und Temperaturabhängigkeit komplexer Elastizitätsmodule verknüpft, jedoch nur gültig bei rheologisch einfachen Stoffen ist. Diese Voraussetzung ist jedoch bei Fugendichtstoffen, einem Stoffgemisch, nicht unbedingt gegeben. Der bisher häufig angewandte Biegeschwingungsversuch zum Beispiel gestattet nur die Messung bei einigen wenigen Resonanzfrequenzen, nicht aber in einem kontinuierlichen Frequenzspektrum, wie dem für die Bauakustik Fraunhofer-Institut für Bauphysik 13 relevanten Spektrum von 100 Hz bis 4 kHz. Außerdem hat dieser Versuch erhebliche Nachteile in Bezug auf die Meßgenauigkeit. Kurz: Obernehmbare Vorbilder einer Meßmethode gibt es nicht. Auf die Messung von elastischen Modulen ganz zu verzichten und direkt zu Modellmessungen zur Körperschalldämmung von Fugendichtstoffen am Bau überzugehen, hat auch keinen Sinn, da dort die Verhältnisse viel zu kompliziert sind, um getrennte Aussagen über Materialeigenschaften von Fugendichtstoffen machen zu können. Im Rahmen dieses Berichts steht also die Entwicklung einer neuen Meßmethode zur Bestimmung frequenzabhängiger Module im Mittelpunkt. Aufgrund einer, wie sich zeigte, unerwartet geringen Zunahme der E-Module mit der Frequenz entstanden jedoch auch hier erhebliche Probleme. Die zur Anwendung kommende, an sich bekannte Impedanzmeßtechnik, mußte deswegen ganz wesentlich erweitert werden; insbesondere um die Anwendung komplizierter numerischer Auswertemethoden, die nur durch den konsequenten Einsatz von Computern lösbar sind. Es ergab sich daher im Laufe der Forschungsarbeiten eine ganz wesentliche Schwerpunktsverschiebung. Die Arbeit ist deshalb wie folgt gegliedert: Am Anfang steht die Auseinandersetzung mit der vorhandenen Literatur über die mechanischen Eigenschaften viscoelastischer Stoffe. Hierbei stehen die empirischen Fakten im Vordergrund. Daraus ergeben sich bereits wesentliche Rahmenbedingungen für die anzuwendende Meßtechnik. Die meisten, der in der Literatur beschriebenen Meßmethoden erschienen jedoch als ungeeignet im vorliegenden Fall. Die vorhandene Information über die in Frage kommende Impedanzmeßtechnik ist relativ spärlich. Trotzdem konnte ein einfaches direktes Meßverfahren relativ frühzeitig mit Erfolg zur Messung der Elastizitätsmodule von Fugendichtstoffen angewandt werden. Die Meßergebnisse zeigten ein erhebliches Ansteigen der Elastizitätsmodule mit der Frequenz und lagen damit im Rahmen des nach der Literatur Erwarteten. (Kapitel 4.2.) Die wesentlichen Entwicklungsschritte bis zur letztlich angewandten Meßmethode sind im zentralen Kapitel 4 beschrieben. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 14 Zur Ermöglichung der erforderlichen zahlreichen Reihenuntersuchungen wurde zunächst zu einer Digitalisierung dieser Meßtechnik übergegangen. Eine weitere Verschnellerung des Meßvorgangs versprach eine breitbandige Schwingungsanregung statt der bisherigen sinusförmigen. Eingehenden Genauigkeitsuntersuchungen folgte dann die notwendige Entwicklung einer Meßapparatur zur Messung der frequenzabhängigen, temperaturabhängigen, vorbelastungsabhängigen und von der Beanspruchungsart abhängigen Module. Die bei dieser Apparatur zwangsläufig in Kauf zu nehmenden, störenden Einflußgrößen, wie zum Beispiel die einer mitschwingenden Masse, und deren rechnerische Kompensation waren Ziele der darauffolgenden Untersuchung. Bis hierhin wurde stets von der Voraussetzung ausgegangen, daß die Probe vernachlassigbar dünn im Vergleich zur Schallwellenlänge ist. Daraus ergab sich eine obere Grenzfrequenz für die Messung. Um diese Beschränkung in ungünstigen Fallen zu vermeiden, wurde ein Rechenverfahren entwickelt, das es gestattete, den E-Modul auch aus Messungen an Proben, die relativ dick zur Wellenlänge sind, zu berechnen. Das Ergebnis dieser ursprünglich nur als Verfeinerung gedachten Weiterentwicklung war jedoch überraschenderweise, daß alle bisherigen Meßergebnisse, die eine erhebliche Zunahme der E-Module mit der Frequenz anzeigten, in Frage zu stellen waren. Eine eingehende Fehleranalyse ergab, daß die Ursache hierfür in der ungenauen Bestimmbarkeit einer vor der Probe mitschwingenden Masse zu suchen war. Die Beschreibung dieses langen Entwicklungsweges (Kapitel 4) kann vom nur an Grundlagen und Meßergebnissen interessierten Leser übergangen werden. Das anschließende Kapitel 5, beschreibt das schließlich benutzte, komplizierte Meßverfahren ausführlich. Zur Begründung einzelner Schritte wird dort auf Kapitel 4 verwiesen. Der mechanische Meßaufbau wurde daraufhin grundlegend verändert. Auch für diese Anordnung wurde ein mathematisches Verfahren entwickelt, das es gestattete, die El astizitätsmodule wieder aus Messungen an relativ dicken Proben zu berechnen. Für das schließliche Meß- und Auswerteverfahren wurde dann zusätzlich eine Fehler-Fortpflanzungs-Rechnung angestellt. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 15 Erst jetzt konnte eine systematische Messung aller vorhandenen Dichtstoffproben erfolgen. Im letzten Teil der Arbeit wurden vereinfachte Körperschall-Ubertragungsmodelle entwickelt, die es gestatten, aus den gemessenen E-Modulen typische Kenngrößen der Körperschalldämmung, wie zum Beispiel auch das durch Norm definierte Trittschall-Verbesserungsmaß, zu bestimmen. Durch Variation zahlreicher Parameter, und Simulation verschiedener Fugendichtstofftypen hinsichtlich ihrer mechanischen Eigenschaften, können hier einige wertvolle qualitative Zusammenhänge gewonnen werden. Für alle gemessenen Fugendichtstoffe wurden nun diese Kenngrößen der Körperschalldämmung entsprechend den einfachen mathematischen Modellen berechnet. Auf diesen Daten basierte eine anschließende Korrelationsanalyse unter einigen wichtigen pauschalen Kenngrößen der Körperschalldämmung. Auf die direkte Messung der Temperaturabhängigkeit und der Vorlastabhängigkeit der Elastizitätsmodule mußte verzichtet werden. Gerade die zum Ende der Forschungsarbeit gewonnenen Meßergebnisse - eine nur geringe und gleichmäßige Zunahme der Elastizitätsmodule mit der Frequenz erlauben es aber, mit Hilfe der in der Literatur vorhandenen Angaben zu diesen Abhängigkeiten noch einige wichtige Abschätzungen vorzunehmen. Modellversuche zur Körperschalldämmung von dauerelastisch gedichteten Trennfugen bleiben weitergehenden Untersuchungen vorbehalten. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 16 1. METHODIK 1.1. Mathematische Darstellung des Problems Praktisch alle akustischen Meßgrößen sind frequenzabhängig; jeder Schwingungsvorgang läßt sich in harmonische, das heißt sinusförmige Schwingungen mit einer Frequenz w = 27.f (w = Kreisfrequenz, f = Frequenz) zerlegen. Für alle diese Größen hat sich deshalb die komplexe Schreibweise als sinnvoll erwiesen. Die Zeitabhängigkeit jeder Größe wird so durch den Faktor ejwt charakterisiert. In dieser Darstellung läßt sich jede Differentiation nach der Zeit d/dt durch die einfache Multiplikation mit dem Faktor jw ersetzen. Schwingungsamplitude x, Schnelle v und Beschleunigung a eines Massenpunkts sind also verknüpft durch a = jwv, v = jwx. Kern der hier zu beschreibenden Untersuchungen sind elastische Module, hier allgemein mit M bezeichnet, im Anwendungsfall der Dehnmodul E oder der Schubmodul G. Ein Modul beschreibt zunächst die Beziehung zwischen elastischer Verformung und Spannung in einem Körper, dies wird genannt "Speichermodul M1". Weist das Medium auch eine innere Dämpfung auf, so hängt die Spannung auch von der Verformungsgeschwindigkeit ab. Hiermit ist immer ein Energieverlust verbunden. Der zugehörige Modul wird daher als "Verlustmodul M2" bezeichnet. Elastische und dissipative (das heißt mit Verlusten behaftete) Kräfte addieren sich bei dünnen Proben. Durch die komplexe Schreibweise ist es nun möglich, einen komplexen Modul zu definieren, dessen Realteil gleich dem Speicher-, und dessen Imaginärteil gleich dem Verlustmodul ist: M = M1 ± jM2 Alle komplexen Größen werden im folgenden durch Unterstreichung gekennzeichnet. Steht M für G, den Schubmodul, kann G 2 /w als Viscosität v des Stoffes gedeutet werden [4]: v = G2 /w(2). Alle elastischen Stoffe mit innerer Dämpfung werden demnach als viscoelastische Stoffe bezeichnet. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 17 Der Begriff "dauerelastisch" im Berichtstitel besagt nichts weiter, als daß ein Stoff auch nach sehr vielen elastischen Verformungen seine elastischen Eigenschaften behält, das heißt also nicht spröde wird. Da solche langzeitigen Veränderungen ohnehin nur am Rande Gegenstand dieses Berichtes sind, soll im folgenden nur noch von "viscoelastischen" Stoffen die Rede sein. Oft wird statt vom Speicher- und Verlustmodul vom Verlustfaktor gesprochen. Dieser Faktor n wird durch die folgende Schreibweise definiert: M = M1 (1 + jn), wobei n = M2/M1 (3). In einem passiven mechanischen System kann mechanische Energie nur verloren gehen, nicht gewonnen werden. Aufgrund der oben gebrauchten komplexen Schreibweise e+3Wt (statt etwa e-3 Wt ) ist der Verlustfaktor r bzw. der unten genannte Verlustwinkel immer positiv. In Polardarstellung kann man auch schreiben: M = Mo e34 = Mo (cos(1) + jsin(p), also M 1 = M o cos4 und M 2 = Mo sin Verlustfaktor rl und Verlustwinkel hängen dann zusammen über = tanp Der Verlustwinkel (4). (5). ist gleich der Phasenverschiebung zwischen Verformung und Spannung in viscoelastischen Medien. Mo ist der Betrag des Moduls. Von dieser Darstellung wird im ganzen Bericht Gebrauch gemacht. Wird der Modul in Abhängigkeit von der Frequenz f, der Temperatur T [°C] und anderer Parameter gemessen, so ist das viscoelastische Verhalten durch den komplexen Modul M (f,T..) für die Zwecke dieser Untersuchung hinreichend beschrieben. Läßt man einen viscoelastischen Körper frei ausschwingen, so lassen sich an der abklingenden Schwingung auch die Dämpfungsmaße "logarithmisches Dekrement" oder "Dämpfungsexponent" messen, wie in [5,6,19,20] beschrieben. Diese Größen hängen auf mathematisch eindeutige Weise mit den oben genannten Größen zusammen, liefern also keine zusätzliche Information. Wegen der in dieser Arbeit ausschließlich angewandten Impedanzmeßmethode, die nur mit stationärer Schwingungsanregung arbeitet, ein Ausklingen von Schwingungen also nicht zuläßt, werden diese Größen nicht weiter erwähnt werden. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 18 Weitere physikalische Größen, die hier nicht gebraucht werden, werden in DIN 53 535, "Grundlagen für dynamische Prüfverfahren" [6], ausführlich beschrieben. Als Impedanz Z an einem Angriffspunkt eines mechanischen Schwingungssystems wird gewöhnlich der Quotient aus Kraft F und Schnelle v definiert: Z=F/v (6). Analog wäre der Quotient aus Kraft F und Beschleunigung a eine komplexe Masse: m = F/a (7). Da im Rahmen der im folgenden beschriebenen Meßtechnik Kraft F und Beschleunigung a gemessen wird, und da auch die mathematische Schreibweise sich vereinfacht, wird häufig statt von der Impedanz Z von der "komplexen Trägheit" m die Rede sein. Der Terminus technicus "Impedanzmeßverfahren" wird aber weiter verwandt, obwohl das Meßverfahren eigentlich Trägheitsmeßverfahren heißen müßte. Impedanz und Trägheit unterscheiden sich ohnehin nur durch den Faktor Z = jwm 1.2 jw: (8). Zusammenhang zwischen den elastischen Modulen und der Körperschalldämmung Um diesen grundlegenden Zusammenhang deutlich zu machen, und um damit die Schwerpunktsetzung in d1esem Bericht auf die Messung der elastis c hen Uil Messung Module zu begründen, sollen hier einige quantitativen Abschätzungen aus dem Kapitel 8 vorweggenommen werden. Angenommen wird eine flächig ausgedehnte viscoelastische Zwischenschicht der Dicke d, des E-Moduls E, zwischen schweren Wänden der Flächenmasse mW", bzw. der Flächenimpedanz Zw". Ferner wird vereinfachend angenommen, daß die Zwischenschicht sich wie eine mechanische Feder verhält, eine Annahme, die sich nach den Ergebnissen dieser Arbeit zwar als nicht immer berechtigt erweist, aber hier zur Abschätzung genügen soll. Betrachtet werden soll - als Maß für die Körperschallübertragung - das Quadrat der Oberflächenschnellen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 19 Betrachtet man im ersten vereinfachten Fall die Wand und die Zwischenschicht als mechanisches Masse-Feder-System, wie es beispielsweise auch bei der Schwingungsdämmung von elastisch gelagerten Maschinen [32] angenommen wird, und nimmt man ferner an, daß man sich - wie im bauakustisch interessierenden Frequenzbereich - immer oberhalb der Resonanzfrequenz dieses Systems befindet, so ergibt sich nach elementarer Rechnung RMF = 20 lg (w 2 mw" d / E o) (9) für das Körperschalldämmaß des Masse-Feder-Systems. Auch bei Annahme einer unendlich ausgedehnten Wandmasse und einem Durchgang von Longitudinalwellen durch die viscoelastische Zwischenschicht ergäbe sich nach einigen Vereinfachungen bekannter Formeln [30] ein Körperschalldämmaß RL = 20 lg (w Zw" d/(2 E 0 )) (10). Diese vereinfachten Abschätzungsformeln unterscheiden sich im wesentlichen nur durch die Frequenzabhängigkeit, die dem ersten Fall doppelt so stark ausgeprägt ist, das heißt, das Körperschalldämmaß steigt stärker mit der Frequenz. In beiden Fällen aber wächst es mit der Flächenmasse, bzw. der Flächenimpedanz der angrenzenden Wände, selbstverständlich auch der Dicke der viscoelastischen Zwischenschicht, und es sinkt mit dem Betrag des E-Moduls dieser Schicht. Bemerkenswert daran ist außerdem, daß der Verlustwinkel die Körperschalldämmung in dieser ersten Näherung nicht beeinflußt. Die zuerst interessierende Größe ist also der Betrag des E-Moduls viscoelastischer Zwischenschichten. 1.3. Zur Schlüsselfunktion des komplexen dynamischen E-Moduls Geht man von der im vorigen Abschnitt gemachten Annahme, daß die Zwischenschicht sich wie eine Feder verhalte, also wesentlich dünner sei als die Wellenlänge der hindurchgehenden Schallwellen, ab, so wird der Wert der Körperschalldämmung auch von den inneren Verlusten der Zwischenschicht, das heißt also vom Verlustwinkel, abhängig sein. Es muß also sowohl der Fraunhofer-Institut für Bauphysik 20 Betrag als auch die Phase des E-Moduls gemessen werden. Berücksichtigt man ferner die im weiteren ausführlich zu diskutierende Tatsache, daß die E-Module viscoelastischer Stoffe in der Regel stark von der Temperatur und auch von der statischen Vorbelastung abhängen, - ganz im Gegensatz zu den elastischen Eigenschaften der gewöhnlich am Bau angrenzenden Bauteile -, so kommt der Messung des komplexen frequenz- und temperaturabhängigen E-Moduls der Fugendichtstoffe eine Schlüsselfunktion zur Bestimmung der interessierenden Körperschalldämmung zu. 1.4 Klassifizierung von Fugendichtstoffen hinsichtlich ihrer mechanischen Eigenschaften Moderne Fugendichtstoffe sind hochpolymere Stoffe, versehen mit weichmachenden Zusätzen. Eine Gruppierung solcher hochpolymerer Werkstoffe aufgrund der Temperaturabhängigkeit ihres mechanischen Verhaltens nimmt DIN 7724 [1] vor. Die Temperaturabhängigkeit sieht allgemein folgendermaßen aus: Unterhalb einer "Glasübergangstemperatur" liegt "energieelastisches Verhalten" vor, das heißt der Stoff ist "glas-hart", sein Modul hat einen hohen Wert, der Verlustanteil ist gering. Oberhalb der Glasübergangstemperatur schließt sich ein Obergangsbereich (Haupterweichungsgebiet) an, in dem der Betrag des Moduls stark sinkt, wobei gleichzeitig sein Verlustanteil relativ hoch ist. Oberhalb dieses "Hauptdispersionsgebietes" liegt "entropieelastisches" oder gummielastisches Verhalten vor, der Modul ist gleichbleibend niedrig, der Verlustanteil ebenfalls. Hochpolymere Werkstoffe werden nun im wesentlichen nach der Lage dieses Obergangsgebietes beurteilt. Fugendichtstoffe, wie zum Beispiel Silikonkautschuk, sind weitmaschig vernetzte Polymere, ihr Obergangsgebiet liegt in der Nähe der Raumtemperatur, sie sind demnach [1,11] als Thermoelaste zu bezeichnen. Ein Oberwiegen des Fließverhaltens liegt in der Regel nicht vor; in diesem Falle (z.B. bei manchen Fugendichtstoffen auf Polyacrylatbasis) wären die Stoffe als Thermoplaste zu bezeichnen; allenfalls Polyurethane sind [11] eher als Thermoplaste zu bezeichnen, obwohl ihr Speichermodul - für Fraunhofer-Institut für Bauphysik 21 elastisches Verhalten maßgebend - dem Verlustmodul gleichkommt. Das mechanische Verhalten wird im Einzelfall stark durch den Zusatz an Weichmachern [8,9] bestimmt. Der Versuch einer Klassifizierung einzelner Fugendichtstofftypen, in Abhängigkeit von ihrer chemischen Basis und ihrer Vernetzungsart, wird in Kapitel 8.6. vorgenommen werden. 1.5. Weiterverwendung gewonnener Meßdaten Den bei weitem überwiegenden Aufwand im Rahmen dieser Forschungsarbeit erforderte die Entwicklung einer angepaßten Meßtechnik zur Bestimmung der rein stofflichen Eigenschaften der Fugendichtstoffe, das heißt ihrer komplexen Module. Modellversuche zur Bestimmung der Körperschalldämmung in bautechnisch relevanten Situationen mußten deshalb vorerst zurückgestellt werden. Um trotzdem quantitative Aussagen über die zu erwartende Körperschalldämmung viscoelastischer Dichtstoffe zu erlangen, wurden mit Hilfe bekannter formelmäßiger Zusammenhänge einige einfache Rechnungen durchgeführt. Tatsächliche Körperschallübertragungsfunktionen werden durch eine Vielzahl von Randbedingungen bestimmt, wie der Beanspruchungsart des Fugenmaterials , der Lage des Angriffspunktes der Fuge an angrenzenden Bauteilen, benachbarten Knotenpunkten zwischen Wänden usw.. Zum Zwecke der Vereinfachung und der Vergleichbarkeit berechneter Werte, beschränken sich die Berechnungen im wesentlichen auf den Fall des Durchgangs von ebenen Longitudinalwellen durch eine viscoelastische Zwischenschicht. Als Material angrenzender Wände wird Schwerbeton angenommen, bzw. es wird eine Flächenmasse von 400 kg/m 2 angenommen. Ein weiterer angenommener Fall ist der einer linienförmigen Fuge als Bindeglied zwischen zu Biegewellen angeregten Wanden. Die so gewonnenen Daten können nicht ohne weiteres mit am Bau gemessenen Daten verglichen werden, liefern aber wesentliche qualitative Zusammenhänge zwischen Dicke, Modul, Frequenz und Körperschalldämmung von Fugendichtstoffen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 22 Abschließend wird zwischen den gemessenen Werten ausgewählter Fugendichtstoffproben und den daraus rechnerisch ermittelten pauschalen Körperschalldämmgrößen eine eingehende Korrelationsanalyse durchgeführt. Auf diese Weise kann die Gesamtheit aller gemessenen und berechneten Werte auf einfache Weise veranschaulicht werden. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 23 2. GRUNDLAGEN Die Schlüsselfunktion der elastischen Module von Fugendichtstoffen für alle damit zusammenhängenden Körperschallübertragungsprobleme ist bereits herausgestellt worden. Der Zusammenhang zwischen dem Modul und den Übertragungseigenschaften am Bau ist wissenschaftlich weitgehend untersucht. Der Einfluß, den ein möglicherweise in Betrag- und Verlustwinkel variabler Modul auf die Körperschallübertragung in einer konkreten Einbausituation hat, ist demnach ebenfalls berechenbar. Auch daß Fugendichtstoffe als hochpolymere Kunststoffe einen solch variablen und in komplizierter Weise von zahlreichen Parametern abhängigen Modul aufweisen, ist prinzipiell - aus der Forschung über die Entdröhnung von Blechen durch Beschichtung mit Kunststoffen - bekannt und war Anlaß für diesen Forschungsbericht. Es bleibt daher im wesentlichen die Frage nach Qualität und Quantität dieser Abhängigkeiten und ihrer Beziehungen untereinander. Der folgende Abschnitt soll hierzu einige physikalische Grundlagen liefern. 2.1. Definition elastischer Module und ihr Zusammenhang Die Elastizitätstheorie geht von der Grundannahme aus, daß jeder feste und homogene Körper, (den man sich zur Veranschaulichung im folgenden am besten als Quader vorstelle,) sich im Prinzip wie eine "Feder" verhält, d.h., die zu seiner Verformung notwendige Kraft F proportional zu einer Verformungsstrecke x ist. Dieses lineare Gesetz (Hook'sche Gesetz) gilt in der Tat für alle kleinen Verformungen (wenn auch gerade für gummielastische Stoffe nur in eingeschränkter Weise). Eine Federsteife K ist dann durch die folgende Gleichung definierbar: F = K • x (11). Diese Federsteife K ist selbstverständlich außer von einer Materialeigenschaft des Stoffes auch von den sonstigen Abmessungen des verformten Fraunhofer-Institut für Bauphysik 24 Körpers abhängig. Eine von der Form unabhängige elastische Stoffeigenschaft kennzeichnet im allgemeinen ein Modul M, der durch eine Gleichung wie die folgende definiert wird: M- (12). e Dabei ist e die Verformung und a die Spannung: Als Verformung bezeichnet man das Verhältnis der tatsächlichen Verformungsstrecke x (Schwingungsamplitude) zur Dicke d des Körpers, als Spannung das Verhältnis der aufzuwendenden Kraft F zur Querschnittsfläche Q: a a) = F/Q b) e = x/d (13). Damit wird klar, wie die technische Größe "Federsteife" K mit der Stoffkonstante "Modul" M zusammenhängt: M • Q (14). K = Unabhängig davon, welche Art von Verformung der allgemeine Modul M kennzeichnet - jede elastische Eigenschaft eines Stoffes macht eine Schallwellenausbreitung bestimmter Art möglich. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit c dieser Schallwellen wird dann bestimmt durch die folgende Gleichung (15), wobei po die Dichte des Stoffes kennzeichnet. Eine weitere typische Wellengröße ist der Wellenwiderstand Zo: Z o=po c (16). Beide Wellengrößen c und Z 0 , sind für die mögliche Körperschallübertragung, die zu diesem Wellentyp gehört, maßgebliche Größen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 25 Nun kann man feste Körper auf mehrere Weisen elastisch verformen, es gibt daher in festen Körpern mehrere Wellentypen. Es gibt zwei Möglichkeiten für die Beziehung, in der die Richtung der Verformung zu derjenigen Richtung steht, in der das nächste durch elastische Kräfte bewegte Massenelement des Stoffes liegt, und in die sich dementsprechend die Schallwelle ausbreitet. Durch Angabe von zwei komplexen Konstanten läßt sich demnach das gesamte viscoelastische Verhalten des Körpers kennzeichnen (bei einer Frequenz und Temperatur). Auch wenn es mehr als zwei Wellentypen, und damit auch mehr als zwei zugehörige Module gibt, so lassen sich diese doch immer aus nur zwei Parametern berechnen. Liegen Verformungsrichtung und Ausbreitungsrichtung parallel zueinander, so spricht man von (reinen) Longitudinalwellen. (Sie treten streng genommen nur in Körpern auf, die quer zur Ausbreitungsrichtung unendlich ausgedehnt sind.) Kennzeichnend hierfür ist der Dilatationsmodul D. Er wird auch Kompressionsmodul K genannt wegen der mit diesem Wellentyp verbundenen lokalen Volumenkompression im Ausbreitungsmedium. Stehen Verformungsrichtung und Ausbreitungsrichtung senkrecht zueinander, so spricht man von transversalen Wellen. Kennzeichnend für diesen Wellentyp ist der Schub- oder Scher-Modul G. In der Praxis jedoch treten diese Wellentypen wegen der stets vorhandenen räumlichen Begrenzung der Ausbreitungsmedien nie auf. Wesentlich für den hier vorliegenden Anwendungsfall ist die Annahme S^ für langer,dbst^,^ i ger^ Proben m y^^ roven mi n2r rvc i 1 enäüSbrc^ i ^uny längs zur StabWellenausbreitung mit^ einer richtung. Für diese Wellenausbreitung ist der Elastizitätsmodul E maßgebend. Die Weile ist hierbei keine reine Longitudinalwelle, weil sich, verbunden mit der longitudinalen Kompression, der Stab auch quer zur Ausbreitungsrichtung ausdehnt, bzw. kontrahiert. Diesen Effekt beschreibt die sogenannte Querkontraktionszahl oder auch "Poissonzahl" u. Den Zusammenhang zwischen dem die reine Longitudinalwellen-Ausbreitun g kennzeichnenden Modul D und dem diesen praktischen Wellentyp kennzeichnenden Elastizitätsmodul E zieht die folgende Gleichung: (1-u) D = E (17). ( 1+ 11) (1-20 Fraunhofer-Institut für Bauphysik 26 Für kleines u, das heißt also für einen geringen Querkontraktionseffekt, sind diese Module fast gleich groß, die Ausbreitungsgeschwindigkeit dementsprechend ebenfalls. Wird u = 0,5, so wird der Modul D unendlich groß, das heißt, der Stoff verhält sich unendlich hart, er ist offensichtlich nicht komprimierbar. Der Fall u = 0,5 stellt daher auch den Grenzfall eines inkompressiblen Mediums dar. Auch der Schubmodul G läßt sich aus den Größen E und u berechnen: E G - (18). 2(l+u) Nun gehören gummielastische, und auch die hier zu untersuchenden Fugendichtstoffe zu der Klasse der praktisch inkompressiblen Stoffe. Ihre Querkontraktionszeit u ist also praktisch gleich 0,5. Ihre elastischen Eigenschaften für Dehn- und Scherbelastung sind daher eng verknüpft: Für Fugendichtstoffe u 0,5: G a E/3 (19). Bei gleicher Probengeometrie und gleicher Verformung sind also die auftretenden Scherkräfte dreimal kleiner als die Dehnungskräfte. Es brauchen daher eigentlich nicht zwei verschiedene Versuchsanordnungen zur Messung von E und G aufgebaut zu werden. Wenn dies zur Ergänzung doch angestrebt wird, so deshalb, weil in der Praxis der Messung des E-Moduls noch ein Sondereffekt auftritt, der es notwendig macht, auch eine zweite elastische Konstante zu messen: Die Formfunktion, die in Abschnitt 2.3. näher betrachtet werden soll. 2.2. Abhängigkeit des E-Moduls von anderen Parametern Kristalline Stoffe, Metalle, weisen kaum eine Abhängigkeit ihrer elastischen Module von der Temperatur und anderen Parametern auf. Hochpolymere Kunststoffe jedoch, zu denen auch die Fugendichtstoffe gehören, bestehen aus (verschieden langen) langkettigen Molekülen. Diese sind miteinander verknäuelt und nur in großen Abständen miteinander vernetzt, bilden daher ein verformbares, geschlossenes Netz, dessen unterschiedlich lange Fraunhofer-Institut für Bauphysik 27 Kettenstücke im Obergangstemperaturbereich oberhalb der Glasübergangstemperatur in Abhängigkeit von der Temperatur und Frequenz mehr oder weniger zueinander beweglich werden, wobei sich elastische und ReibungsKräfte überlagern. Bei diesen Bewegungsprozessen sind also Verformung und Spannung gegeneinander zeitlich verzögert, diese Prozesse werden deshalb Relaxationsprozesse genannt. Der Realteil der elastischen Module (der Speichermodul) hängt dabei etwa proportional von der Anzahl der Vernetzungspunkte pro Volumeneinheit ab; der Imaginärteil (auch der Verlustmodul) wird durch das Molekulargewicht, die Temperatur und die Verformungsgeschwindigkeit bestimmt. Das bei höheren Temperaturen oberhalb des Haupterweichungsgebietes auftretende, weitgehend temperaturunabhängige gummielastische Verhalten, wird deshalb entropieelastisches Verhalten genannt, weil durch die von außen angreifenden Kräfte die innere "Unordnung" (Entropie), der Molekülketten, die im ungedehnten Zustand maximale Entropie haben, verringert wird; (sie werden "entknäuelt") sie sind deshalb bestrebt, in ihre Ausgangslage maximaler Entropie zurückzukehren; dadurch ergibt sich ein reversibles Spannungs-Dehnungs-Verhalten [6]. Relaxationsprozesse sind also die Ursache für die erhebliche Abhängigkeit der elastischen Module viscoelastischer Stoffe von Temperatur und Frequenz [9]. Die Gesamtheit dieser Abhängigkeiten wird mit dem Begriff "mechanische Dispersion" umschrieben. Die Temperatur- oder Frequenzbereiche, in denen sich der Modul am stärksten ändert, werden deshalb als mechanische Dispersionsgebiete bezeichnet [10]. 2.2.1. Frequenz- und Temperaturabhängigkeit Die Bilder 1 und 2 zeigen die Frequenz- und Temperaturabhängigkeit des Speicher- und des Verlust-Moduls des Hochpolymers Polyvinylchlorid (PVC). Die Bilder 1 zeigen dabei direkt die Frequenzabhängigkeit mit der Temperatur als Parameter, die Bilder 2 direkt die Temperaturabhängigkeit mit der Frequenz als Parameter. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 28 ° >o lö' lö ` ro' 70-2 157 Frequenz 10 4 Hz Bild 1: Frequenzabhängigkeit des E-Moduls (Realteil oben, Imaginärteil unten) von PVC bei verschiedenen Temperaturen (nach W. Sommer, aus Oberst [4] ) Die wichtigste Erkenntnis sei als erste festgehalten: Bei steigender Frequenz kann der Elastizitätsmodul E unter Umständen um mehrere Zehnerpotenzen ansteigen. Der Frequenzbereich, in dem d1Ps geschieht, hängt dabei ganz wesentlich von der Temperatur ab. (Obere Hälfte von Bild 1.) Als zweites wird deutlich, daß der Verlustanteil des Moduls (der Imaginärteil) gerade in dem Frequenzbereich sein Maximum hat, in dem der Realteil (der Speichermodul) am stärksten ansteigt. Genau dies ist es auch, was man für einen Relaxationsvorgang typischerweise erwartet [31]. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 29 Hz JO ° 10' t0t 10° tO 10' 10^ 3,1 310 I 50 I 60 2,9 I 70 39 I BO 2,7 I 90 26• 10-3 1/'K I I 100 110 120 'C I Temperatur 3f I 20 3,3 I 30 3,2 I 40 3, 1 2,9 3,0 1 50 I 60 I 70 2,6 I 8 0 2, 7 I 90 2,6•10'5 1/'K 1 100 I 110 I 120 ' C Temperatur Bild 2: Temperaturabhängigkeit des E-Moduls (Verlustfiaktorrj oben, Realteil unten) von PVC bei verschiedenen Frequenzen (nach W. Sommer, aus Oberst f41) Betrachtet man die Temperaturabhängigkeit (Bild 2), so fällt eine weitere bemerkenswerte Tatsache ins Auge: Es besteht eine starke Analogie zwischen der Temperatur- und der Frequenzabhängigkeit; eine Erhöhung der Frequenz - im logarithmischen Maßstab - scheint gleichbedeutend mit einer Erniedrigung der Temperatur. Eine qualitative Erklärung hierfür ist: Mit niedrigerer Temperatur ebenso wie mit steigender Frequenz fallen Fraunhofer-Institut für Bauphysik 30 innere Reibungskräfte im Verhältnis zu den inneren elastischen Kräften immer weniger ins Gewicht, wodurch immer stärkere und weitere elastische Kräfte "zugeschaltet" werden, das heißt also zum gesamten Modul beitragen. Zur Verdeutlichung dieser Hypothese sollen im folgenden Abschnitt einige Grundsätze der phänomenologischen Theorie der Viscoelastizität kurz skizziert werden. 2.2.2. Eine phänomenologische Theorie Das Phänomen eines komplexen und frequenzabhängigen E-Moduls kann - unter Vernachlässigung jeder Betrachtung ihrer Ursachen und der gleichzeitig vorhandenen Temperaturabhängigkeit - erklärt werden durch ein Netzwerk als ideal betrachteter mechanischer Schaltungselemente. Im einfachsten Fall eines frequenzunabhängigen komplexen E-Moduls kann, wie schon in Abschnitt 1.1. beschrieben, viscoelastisches Verhalten durch Parallelschaltung eines elastischen und eines viscosen Elementes beschrieben werden. Dem entsprechen die beiden mechanischen Schaltungselemente "Feder" und "Dämpfer". Dies ist das Kelvin-Voigt-Modell [4,5] (s. Bild 3). Komplementär hierzu ist das Maxwell-Modell, bei dem Feder und Dämpfer in Reihe geschaltet sind (s. Bild 3). Bild 3: Maxwell-Modell(links) und Kelvin-Voigt-Modell (rechts), elementare Ersatzschaltbilder zur Erklärung viscoelastischen Verhaltens (nach [4] ) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 31 Trotz des gegensätzlich erscheinenden Schaltbildes wird sich gleich zeigen, daß bei mehrfacher Kombination dieser Schaltungselemente beide Schaltungsmodelle in äquivalenter Weise frequenzabhängig viscoelastisches Verhalten hinreichend beschreiben können. Es soll daher genügen, das Maxwell-Modell näher zu betrachten. Wird ein nach dem Maxwell-Modell sich verhaltender Körper ruckartig verformt, so wird seine innere Spannung als Antwort darauf mit einer gewissen Zeitkonstante T exponentiell abklingen; genau dieser Abklingvorgang der inneren Spannung wird als Relaxation, die Zeitkonstante demnach als Relaxationszeit bezeichnet. Gibt M den Modul des elastischen Schaltungselementes und n die Viscosität des dämpfenden Schaltungselementes an, so berechnet sich die Relaxationszeit T nach T = n/M (20). Der außen meßbare komplexe Modul M berechnet sich dann aus M und T nach der Gleichung: ^ OJT M= M • (21). 1+j wT und Imaginärteil M2 Realteil M1 (wr) 2wT M = M 1 2 1+(wr)2 1+(wT)2 (22) verhalten sich dann so wie Real- und Imaginärteil der Obertragungsfunktion eines Hochpasses erster Ordnung. Hiermit ist erklärt, daß der Imaginärteil etwa gerade bei der Frequenz sein Maximum hat, wo die Steigung des frequenzabhängigen Realteils ihre maximale Steigung hat, wie es Bild 1 gezeigt hat. Dieses sehr einfache Modell würde genügen, wenn der Stoff nur aus einer regelmäßigen Anordnung gleichartiger Moleküle aufgebaut wäre. In Wirklichkeit aber sind unterschiedlich lange Molekülketten in unregelmäßiger Form miteinander verknüpft. Das verallgemeinerte Maxwell-Modell führt daher eine Spektralverteilung von Relaxationszeiten h (T) ein. Der komplexe frequenzabhängige Modul M berechnet sich dann statt durch (21) durch die folgende Integraldarstellung [4] j M = M , + 7 h(r) 0 dr (23). l+j wT Fraunhofer-Institut für Bauphysik Bild 4: Verallgemeinerungen des Maxwell-Modells (links) und des KelvinVoigt-Modells (rechts) durch Vervielfältigung, universelle Ersatzschaltbilder zur genauen Beschreibung frequenzabhängig-viscoelastischen Verhaltens (nach [4]) M m ist dabei nichts anderes, als der nur bei vernetzten Hochpolymeren von 0 verschiedene "Gleichgewichtsmodul" für quasi statische Verformung, der gleich dem Grenzwert des Moduls für gegen 0 gehende Frequenz ist. Schaltungssymbolisch drückt sich eine solche integrale Darstellung wie in Gleichung 23 (genauer eigentlich eine Summation von Faktoren wie in der Gleichung 21) durch eine unendliche Vervielfältigung der in Bild 3 gezeigten Schaltungs-Elementen-Paare aus (Bild 4). Dieses verallgemeinerte Schaltungsmoden entspricht der Vorstellung, daß unterschiedlich lange - und damit elastische - Molekülketten über ebenfalls unterschiedlich große Dämpfungselemente parallel bzw. in Reihe zueinander bewegt werden. Beliebige frequenzabhängige Verläufe von komplexen Modulen, mit beliebig verteilten Dispersions- bzw. Relaxationsgebieten sind durch solche mechanischen Schaltungsmodelle erklärbar. Der praktische Nutzen dieser Betrachtung für das hier beschriebene Forschungsprojekt liegt darin, daß auch umgekehrt die Frequenzverläufe elastischer Module mit Hilfe dieses mechanischen Modelles simuliert werden können; darin liegt die Möglichkeit einer Parameterreduzierung: Fraunhofer-Institut für Bauphysik 33 statt durch die Angabe vieler frequenzabhängiger Einzelwerte der Module viscoelastischer Fugendichtstoffe wird es durch Anwendung dieses Modells möglich, das gesamte frequenzabhängige Verhalten durch die Angabe weniger Parameter für wenige Dämpfer-Feder-Elemente zu ersetzen. An die Stelle der Angabe eines einzigen Modulwertes, des quasi statisch gemessenen Moduls, würde dann die Angabe von beispielsweise drei Modulen und drei Viskositäten treten. 2.2.3. Die WLF-Beziehung Worin liegen nun aber die Gründe für die enge Beziehung zwischen der Temperatur- und der Frequenzabhängigkeit der Module, wie sind diese Abhängigkeiten quantitativ miteinander verknüpft? Zur Entscheidungsfindung über die im Falle der Fugendichtstoffe anzuwendende Meßtechnik ist es sinnvoll, auch dieses Problem etwas näher zu betrachten. Da zwischen den Molekülbewegungen und einer chemischen Reaktion gewisse formale Analogien bestehen, ist der Ausgangspunkt der Vorstellung eine "Aktivierungsenergie", die nötig ist, um einem Molekül einmalig eine Veränderung in einen anderen Zustand zu ermöglichen. Dies wird - nach der bekannten Arrhenius-Gleichung, die auch die Reaktionskinetik chemischer Reaktionen beschreibt, - mit gleicher Wahrscheinlichkeit umso schneller gelingen je höher die Temperatur ist. Daraus erklärt sich die Verschiebung der Maxima des Verlustmoduls mit steigender Temperatur zu höheren Frequenzen; modellmäßig betrachtet heißt dies, daß mit zunehmender Temperatur die viscosen Dämpfungselemente im Maxwell-Modell (Bild 3) kleiner, damit auch die Relaxationszeit (nach (21) kleiner wird, und damit schließlich (nach 22b) die Frequenz maximaler Dämpfung ansteigt. Aus der Arrhenius-Gleichung läßt sich damit eine Beziehung ableiten [4], in der der Logarithmus der Frequenz des Verlustmodul-Maximums - mit der Aktivierungsenergie als Proportionalitätsfaktor - proportional zur zugehörigen inversen absoluten Temperatur ist. Die empirisch festgestellte enge Beziehung zwischen Frequenz- und Temperaturabhängigkeit wäre damit quantitativ beschrieben. In der Praxis jedoch gilt diese einfache Beziehung wegen der Temperatur- Fraunhofer-Institut für Bauphysik 34 abhängigkeit der "Aktivierungsenergie" nur in engen Temperatur- und Frequenzbereichen; - wenn auch ihre Herleitung qualitativ richtig ist. Eine halbempirische Beziehung, die für alle hochpolymeren Stoffe mit relativ einfacher Struktur der monomeren Einheit unabhängig vom Typ des Polymers gültig ist, haben Ferry, Landel und Williams gefunden: lg (w 2 ) = (-) 8.86 • 1 T2 - T 1 (24). 101,6 + (T 2 - T^) Diese Gleichung ist, nach ihren Autoren benannt, als WLF-Beziehung bekannt geworden [3]. Ti ist dabei eine Bezugstemperatur, die etwa um 50°C oberhalb der Glasübergangstemperatur liegen soll; die Gleichung wäre damit für die thermoelastischen Fugendichtstoffe in etwa anwendbar. T 2 muß im Bereich von -50°C ... +50°C um T i liegen. Die WLF-Gleichung (24) (ohne Minuszeichen) läßt sich folgendermaßen deuten: Eine gleichzeitige Temperaturerhöhung von Ti nach T2 und eine Frequenzerhöhung von wl nach w2 erzeugt den gleichen komplexen Modul: E ( w 1, T 1) = E (w2,T2). Der Term auf der linken Seite von (24) a(AT) = lg (032/w1) gibt also an, um wie weit man eine über der Frequenz logarithmisch aufgetragene Kurve E (w,T1) in Abhängigkeit von einer Temperaturerhöhung AT nach rechts (zu höheren Frequenzen) verschieben muß, um die Kurve E (w,T2) mit T2 = T i + AT zu erhalten. Führt man in (24) ein Minuszeichen vor dem Faktor 8.86 ein, erhält man eine Kompensationsgleichung: Eine Temperaturerhöhung ist gleichbedeutend mit einer Frequenzerniedrigung. Hat man beispielsweise bei einer Frequenz w l die Module bei den Temperaturen T i und T2 gemessen, so kann man mit der so modifizierten Gleichung (24) bei der Temperatur Ti auch auf das Modul bei der Frequenz w2 schließen: E (w2,T1) = E (wi,T2). Durch Messungen der Temperaturabhängigkeit eines Moduls bei einer festen Frequenz wl läßt sich damit auch auf die Frequenzabhängigkeit bei einer bestimmten festen Temperatur Ti schließen. Da in der bisherigen Praxis (Messung der frequenzabhängigen Module von hochpolymeren Kunststoffen zu Entdröhnzwecken) die Temperaturabhängigkeit einfacher zu messen war als eine Frequenzabhängigkeit, war dies bisher der häufigste und bekannteste Anwendungsfall der WLF-Beziehung. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 35 Im vorliegenden Anwendungsfall der hochpolymeren Fugendichtstoffe jedoch, muß eine Anwendung der WLF-Beziehung als fragwürdig eingeschätzt werden. Die WLF-Beziehung gilt nämlich nur bei sogenannten rheologisch einfachen Stoffen, nicht also bei Stoffgemischen. Gerade Fugendichtstoffe sind solche Stoffgemische, ihnen sind zahlreiche Weichmacher beigefügt. Die WLF-Beziehung kann also allenfalls dazu dienen, die FrequenzAbhängigkeit aus der Temperaturabhängigkeit in groben Zügen abzuschätzen, nicht jedoch, um in einem weit ausgedehnten Frequenzbereich, wie er für bauakustische Anwendungsfälle maßgebend ist, die genauen Werte von Elastizitätsmodulen zu liefern [6]. 2.2.4. Weichmacher, Feuchtigkeitseinflug Den gleichen erniedrigenden Einfluß auf den Elastizitätsmodul wie eine Temperaturerhöhung oder eine Frequenzerniedrigung hat die Beimischung oder Copolymerisation gewisser Füllstoffe (Weichmacher) zu den hochpolymeren Basisstoffen. Bild 5 zeigt die temperaturabhängigen Kurven für den Speichermodul eines in verschiedenen Mischungsverhältnissen weich gemachten Hochpolymers. Bild 6 zeigt die dazugehörigen temperaturabhängigen Dämpfungskurve; sie zeigen deutlich eine Verschiebung der Dämpfungsmaxima (DM) mit zunehmendem Weichmachergehalt zu niedrigeren Temperaturen. Diesen Sachverhalt zeigt noch einmal als Funktion des Mischungsverhältnisses (MV) dargestellt Bild 7 [7]. An Bild 6 wird aber auch deutlich, daß bei einem mittleren Weichmachergehalt die Dämpfungskurve sowohl am breitesten, als auch am niedrigsten ist; theoretisch und praktisch hat sich gezeigt, daß die Höhe des Dämpfungsmaximums mit zunehmender Temperaturbandbreite abnimmt. Hierfür liegen quantitative Abschätzungen vor [3]. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 36 e 1 G N/mm 1880 ^^ _`-^ l 100 . _ i Ilk II••178897191//829 ,a,,.„, V• 5 29,5 I II 18 68,7/39,3 VI • 51,8/48,2 VII • 48,8/59,2 `.:. ^ ^ I -158 -188 -58 1 I 1 1 t8 1 1 1 1 +50 1 1 1 1 +188 1 +158 °C Bild 5: Temperaturabhängigkeit des G-Moduls (Betrag) mit dem Mischungsverhältnis Grundstoff/Weichmacher als Parameter. (Grundstoff = Polyvinylchlorid, Weichmacher = Diäthylhexylsuccinat, nach [7]) A 2.8 1.5 1.8 8.5 -158 -188 -58 38 +58 +188 +158 °C Bild 6: wie Bild 5, DämpfungA des G-Moduls (nach [7]) F raunhofer-Institut für Bauphysik 37 +100 — DM I +88 — o C Olithyhexylauecfnat 2 Otithyhexylphtalat 3 Ofbutyphtalat +68 +48 — +28 — i8 % 9$(8 8 728 7T38 6 4' 5 758 4 760 3 778 2 %0 '%e 8^188 MV Bild 7: Temperatur des Dämpfungsmaximums (DM) als Funktion des Mischungsverhältnisses MV Grundstoff/Weichmacher mit dem Weichmachertyp als Parameter (nach (7I) Die Temperaturabhängigkeit der Elastizitätsmodule kann also durch gezieltes Hinzufügen von Weichmachern wesentlich beeinflußt werden, "für einen bestimmten Temperatur- und Frequenzbereich" optimale Dämpfungsstoffe können also hergestellt werden; wobei der Zusammenhang zwischen der Höhe der Dämpfungsmaxima und ihrer Breite allerdings eine wesentliche Schwierigkeit darstellt [31]. Die Verbreiterung der Dämpfungsmaxima durch Hinzufügen weiterer hochpolymerer Stoffe kann dadurch erklärt werden, daß sich ihre Haupterweichungsgebiete, und damit auch ihre Relaxationszeitspektren, zu einem neuen, breiteren Relaxationszeitspektrum überlagern. Eine Anwendung der WLF-Gleichung ist daher höchstens in modifizierter Form noch zulässig [3]. Zum Zwecke der Weichmachung werden Mischstoffen aus verschiedenen Gründen Copolymere vorgezogen. Die gewünschte Lage und Breite des Frequenz- und Fraunhofer-Institut für Bauphysik 38 Temperaturbereiches optimaler Dämpfung erreicht man in diesem Fall durch Auswahl monomerer Komponenten, deren Homopolymere passend verteilte Einfriertemperaturen haben. Durch gezielte Steuerung der Copolymerisation läßt sich außerdem der Dämpfungsverlauf im Anwendungsgebiet weitgehend beeinflussen [8,9,10]. Die Forschung über das viscoelastische Verhalten hochpolymerer Stoffe und ihre Beeinflußbarkeit durch gezielte Beimischung bestimmter, ebenfalls hochpolymerer Füllstoffe ist bereits weit fortgeschritten. Auch moderne Fugendichtstoffe bestehen außer aus ihrem hochpolymeren Grundstoff aus einer Vielzahl solcher Weichmacher. Im Rahmen der Fragestellung dieser Forschungsarbeit bleibt festzustellen: - Fugendichtstoffe können in ihren viscoelastischen, und damit auch körperschalldämmenden Eigenschaften durch gezielte Beimischung von Weichmachern oder Copolymerisation herstellerseitig weitgehend beeinflußt werden; - auch Wasser kann wie ein Weichmacher wirken, wegen des kleinen Molekulargewichtes von Wasser kann dieser Effekt auch bei kleiner Konzentration in Gewichtsprozenten schon einen deutlichen Einfluß haben; Feuchtigkeit kann daher - bei manchen Polymeren (z.B. Polyamiden) einen deutlich weichmachenden Einfluß haben; - eine direkte Anwendbarkeit der nützlichen WLF-Beziehung, die eine temperaturabhängige Messung und anschließende Schlußfolgerung über rain Fr eque n z a bhangigkeeit von Modulen gestatten würde, ist aber im Falle von Fugendichtstoffen nicht gegeben. 2.2.5. Amplitudenabhängigkeit / Nichtlinearität Gewöhnlich sind die elastischen Module hochpolymerer Stoffe auch von ' der statischen Vorlast bzw. von der statischen Mittelverformung abhängig; derartige statische Verformungen von Fugendichtstoffen werden ja am Bau sowohl durch thermisch- als auch feuchte-bedingte Kontraktionen diverser Baustoffe (z.B. beim Abbinden von Beton) bewirkt; Fugen Fraunhofer-Institut für Bauphysik 39 und deren Dichtung mit dauerelastischen Fugendichtstoffen sind ja gerade aus diesem Grund notwendig. Zum einen läßt sich die Abhängigkeit elastischer Module von der Vorverformung theoretisch ableiten; die statistische Theorie der EntropieElastizität liefert als Abhängigkeit der Spannung a E von der Verformung e die Gleichung QE = t • (25) , 1+e wobei die Verformung e in Zugrichtung positiv, und in Druckrichtung negativ gezählt wird [6]; dies illustriert Bild 8, und zeigt quantitativ Bild 9 [2]: Druck F — F A0 Bild 8: Probenverformung: Querexpansion bei Druck- und Querkontraktion bei Zugbelastung (aus [2]) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 40 aI„ (MPa) -2 do/10 Zug ^. ••••••"' ^__ , I — ^ I 10 I t —1/o°%s^ 20 2 0,7 (°^) I I 20 ^ cm ° o / °ii °/ o / ° Druck -2 Bild 9: Nichtlinearität der Spannungs-Verformungskurven bei größeren Verformungen mit dem Formfaktor d 0 /1 0 der ungedehnten Probe nach Bild 8 als Parameter (aus [2]) Dieses nichtlineare Verhalten ist jedoch keine Materialeigenschaft im eigentlichen Sinne, sondern wird - entgegen der formalen Annahme durch die bei Druck- und Zugbelastung unterschiedliche Querschnittsfläche des Probenmaterials bewirkt [2]. Die durch die Nichtlinearität bewirkte Amplitudenabhängigkeit des E-Moduls (ohne Mittelverformung) zeigt Bild 10, die Abhängigkeit des E-Moduls von der Mittelverformung (bei kleinen Amplituden) zeigt Bild 11. In diesen beiden Bildern spielt als Parameter noch der Formfaktor (d 0 /1 0 ), das Verhältnis von Breite zu Dicke (s. Bild 8) eine Rolle. Diese zusätzliche Abhängigkeit von geometrischen Größenverhältnissen der Probe bei der Messung soll im Abschnitt 2.3. dargestellt werden. Die in der Bauakustik maximal vorkommenden Schwingungsamplituden sind jedoch um Zehnerpotenzen kleiner als die in Bild 10 dargestellten Verformungen; die von den auf dem Markt befindlichen Fugendichtstoffen höchstens zugelassenen Mittelverformungen - ohne dauerhafte schadhafte Veränderung der elastischen Eigenschaften - betragen höchstens ± 25%. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 41 °•— 4 86- 0 ° 0 .-----0 ••••° n ° 4- ° ° ° 0 ° ° 0 ° 20 25 2 1 0,7 „ L0 0 5 10 15 ea [%] Bild 10: Effektiver dynamischer E-Modul (bei f=0.1Hz, t=23°C) als Funktion der Amplitude der Verformung ohne statische Vor-Verformung mit dem Formfaktor d 0 /1 0 als Parameter (nach [2]) ° IE'1 [MPa] °-..„s-110 ° ` ° ,\ Druck -6 ` °^.° do/lo Zug ^ 4 °^ ^ °^°^ °``^ „„0.,,^^° 42 1 -30 i -20 i -10 0 `0 1 00,7 10 20 30 ern [%] Bild 11: Effektiver dynamischer E-Modul (bei f=0.1Hz, t=23°C) als Funktion der statischen Vor-Verformung mit dem Formfaktor d 0 /1 0 als Parameter (nach [2]) In Bezug auf bauakustische Gegebenheiten bleibt also festzustellen: - eine Amplitudenabhängigkeit des E-Moduls kann praktisch vernachlässigt werden; Fraunhofer-Institut für Bauphysik 42 - die durch statische Vorbelastung und -Verformung in Zug- oder Druckrichtung bewirkten Veränderungen der elastischen Module betragen höchstens 25%; eine statische Vorbelastung und - Verformung in Scher-Richtung dürfte so gut wie gar keine Veränderung der elastischen Module zur Folge haben. 2.2.6. Vorgeschichte Langzeitliche Vorgeschichtseinflüsse können von der Art der Probenherstellung und der Probenvorbehandlung abhängen; hier ist der Grad der Copolymerisation, speziell bei zweikomponentigen Fugendichtstoffen der Grad der Vernetzung bzw. der Härtung zu nennen; das Problem von Molekülorientierungen in Vorzugsrichtungen (Anisotropie) spielt nur bei partiell kristallinen Hochpolymeren, jedoch nicht bei den weichgemachten Fugendichtstoffen eine Rolle. Die Bildung innerer Spannung könnte bei der Anwendung von Fugendichtstoffen am Bau schon eher eine Rolle spielen, bleibt aber weitergehenden Untersuchungen vorbehalten. Derartige Vorgeschichtseinflüsse können durchaus die Ursache für Temperatur- und Frequenzverschiebungen der Dispersionsbereiche, und damit eine Veränderung der elastischen Kenngrößen bewirken [4]. Die kurzzeitliche Vorgeschichte wird bestimmt durch die unmittelbar der Messung vorhergegangene Verformung des Probekörpers; entscheidend ist dabei die Richtung, in der die Probe vorher verformt wurde, und die Amplitude dieser Vorverformung [2]. Auch Ermüdungserscheinungen als Folge lang anhaltender, wiederholter Verformungen oder hoher Temperaturen können zu einer starken Änderung der danach meßbaren Module führen [6]. Derartigen Verformungen werden Fugendichtstoffe durch Körperschallschwingungen jedoch nicht ausgesetzt, auch nicht bei den Messungen im Rahmen dieser Arbeit. Als relevante vorgeschichtliche Einflüsse bleiben demnach praktisch nur - unvollständiges chemisches Abbinden, - bautechnisch bedingte innere Spannungen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 43 2.3. Formfaktor, Formfunktion Formfaktor und Formfunktion beschreiben keine Stoffkonstanten, also auch nicht deren Abhängigkeit von anderen Parametern. Wohl aber gibt die Formfunktion den Quotienten aus einem - an einer Probe bestimmter Geometrie meßbaren - "scheinbaren" Modul M' und der eigentlichen Stoffkonstante, dem "wahren" Modul M an: M' = ^ . M (26). Die Formfunktion wird eingeführt, um den Einfluß einer nicht homogenen Verformung zu eliminieren, wie sie gerade bei Dehnbeanspruchung relativ dünner, aber quer zur Dehnungsrichtung breit ausgedehnter Proben auftritt (s. Bild 8). Ursache für die Inhomogenität der Spannungsverteilung in dünnen Proben ist der Querausdehnungs- bzw. -kontraktionseffekt, der besonders bei inkompressiblen Stoffen auftritt. Wie in Kapitel 2.1. beschrieben, war der E-Modul definiert als Quotient aus Spannung und Verformung an dünnen, stabförmigen Proben; folgerichtig tritt daher ein von 1 verschiedener Korrekturfaktor (Formfunktion) auf, falls die Voraussetzung, daß die Dicke der "stabförmigen" Proben nicht mehr wesentlich größer oder sogar kleiner als ihre Breite ist, nicht mehr erfüllt ist. Der Formfaktor hingegen ist schlicht der Quotient aus der beanspruchten Querschnittsfläche und der freien Mantelfläche des Probekörpers; bei quaderförmigen Proben wird als Formfaktor vereinfacht das Verhältnis aus Breite zu Dicke definiert: (27). Y = b/d Entscheidend ist nun, wie die Formfunktion vom Formfaktor - und möglicherweise noch weiteren Parametern abhängt. Es wird heute allgemein eine Beziehung der folgenden Form angenommen: = 1 + m • y n(28). Diese Beziehung, gültig für eine axiale Dehnbeanspruchung von zylindrischen Proben (wobei b an die Stelle des Durchmessers tritt), wird auch in Normen angegeben [6,17]. Die noch freien Parameter m und n werden als materialabhängig angegeben. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 44 Schon Payne [12] gab für n den Wert von 2 an; Clamroth [2] findet einen Wertebereich von n zwischen 1,4 und 2,6. Es ist außerdem naheliegend, daß die Formfunktion noch von der Querkontraktionszahl p abhängt. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache hat Becker [13] eine vollständige Formel für die Abhängigkeit der Formfunktion vom Formfaktor (für geschäumte Kunststoffe) angegeben, die sich - nach dem für gummielastische Stoffe gerechtfertigen Einsetzen von p = 0,5 - folgendermaßen darstellt: (1)= 1 + $ Yz (29). Eine ähnliche Formel hatte auch Payne [12] gefunden. Bemerkenswert ist, daß bei der Herleitung der Formfunktionen von allen Autoren stillschweigend von quasi-statischer Verformung, also conphaser Verformung des Probenkörpers ausgegangen wurde; nicht untersucht scheint bisher der Fall zu sein, daß die Körperschall-Wellenlänge im Probenkörper in die gleiche Größenordnung wie dessen Abmessungen kommt, wodurch möglicherweise die Formfunktion selbst auch noch frequenzabhängig wird. Dieser Effekt wurde dann auch tatsächlich gefunden, weswegen im späteren Verlauf der Untersuchungen auf eine - ohnehin geringfügige - Formkorrektur des E-Moduls verzichtet wurde: (s. Kapitel 4.2.4.) Diese Fragestellung bleibt späteren Untersuchungen vorbehalten. Immerhin ist klar, daß der Verlustfaktor des Mediums von der Formfunktion nicht betroffen wird [13]. 2.4. Schlußfolgerungen Das mechanische Verhalten hochpolymerer viscoelastischer Stoffe ist theoretisch als auch experimentell weitgehend untersucht und bekannt. Die Zielvorgabe der beschriebenen Untersuchungen war jedoch eine andere als im hier vorliegenden Fall: Bisherige wissenschaftliche Untersuchungen dienten dem Ziel, optimale Dämpfungsstoffe für vielfältige Zwecke (z.B. Entdröhnen von Blechkonstruktionen) zu entwickeln; die Temperaturabhängigkeit stand dabei im Vordergrund, wogegen die Frequenzabhängigkeit meist Fraunhofer-Institut für Bauphysik 45 nur in sehr engen Frequenzbereichen, und bei sehr niedrigen Frequenzen (< 100 Hz) experimentell untersucht wurde. Außerdem handelte es sich meist um erheblich härtere Stoffe als sie die hier zu untersuchenden Fugendichtstoffe darstellen. Im bauakustischen Anwendungsfall jedoch interessieren, wie in Abschnitt 1.2. dargelegt, weniger die Dämpfungsgrößen, sondern vielmehr der Betrag des E-Moduls; bedingt durch die starke Beimischung von Weichmachern zu Fugendichtstoffen, und die dadurch bewirkte Nicht-Anwendbarkeit der WLF-Beziehung wird es hier erforderlich ; die Frequenzabhängigkeit direkt zu messen, wobei dieses Erfordernis noch erschwert wird durch die zusätzliche Forderung nach Messung in einem sehr großen Frequenzbereich. Genau zu diesem - überwiegend meßtechnischen - Problem aber schweigt sich die verfügbare Literatur weitgehend aus; das Problem, die komplexen elastischen Module sehr weicher viscoelastischer Stoffe bis hin zu hohen Frequenzen zu messen, scheint bisher nicht bearbeitet worden zu sein. 2.4.1 Auswahl des wesentlichen Parameters: der Frequenz Als Schlußfolgerung kann also gezogen werden: Am wichtigsten ist es, die Frequenzabhängigkeit der elastischen Module von Fugendichtstoffen direkt zu messen. Die Temperaturabhängigkeit spielt demgegenüber nur eine untergeordnete Rolle; trotzdem bleibt es, wegen der nur eingeschränkten Anwendbarkeit der WLF-Beziehung wünschenswert, auch die Temperatur als Parameter mit einzuführen. Allerdings kann unter bestimmten Voraussetzungen zusammenhängend mit dem dann gemessenen frequenzabhängigen Verlauf des Moduls erwogen werden, die WLF-Beziehung wenigstens zur Abschätzung der Temperaturabhängigkeit auszunutzen. Die phänomenologische Theorie zur Frequenzabhängigkeit der Module viscoelastischer Stoffe kann zur Parameterreduzierung und zur übersichtlichen Klassifizierung unterschiedlicher Fugendichtstofftypen angewandt werden. Bei der Messung ist die Formfunktion als Funktion der geometrischen Abmessungen der Probe zu berücksichtigen; dabei ist auf einen möglichen frequenzabhängigen Effekt zu achten. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 46 Auf eine Untersuchung der Amplitudenabhängigkeit kann weitgehend verzichtet werden. Eine Untersuchung des Einflusses von statischen Vorlasten bleibt wünschenswert, wenn auch dieser Effekt nur eine untergeordnete Rolle spielt und anhand gegebener Formeln leicht abgeschätzt werden kann. Auf den Einfluß einer Vorgeschichte der Proben ist praktisch nur insofern zu achten, als daß eine ausreichende Abbindezeit frisch hergestellter Fugendichtstoffproben zu gewährleisten ist. 2.4.2 Anforderungen an die Meßtechnik - Betrag und Phase komplexer Module sollten im ganzen bauakustisch interessierenden Frequenzbereich und darunter, das heißt also von ca. 20 Hz bis 4000 Hz meßbar sein, wobei eine kontinuierliche Frequenzvariation, das heißt Messung bei erzwungenen Schwingungen auch außerhalb der Resonanz angestrebt wird; - Probenform und -größe müssen eine leichte Herstellbarkeit aus Fugendichtstoffmaterialien erlauben, und außerdem genau bestimmbar sein; - die Meßapparatur sollte mechanisch so aufgebaut sein, daß eine Probentemperierung ohne Störung der akustischen Meßerfordernisse möglich wird; - die Apparatur sollte auch die Einstellung statischer Vorlasten erlauben; - schließlich sollte die Meßapparatur im Endstadium sn weitgehend automatisiert sein, daß eine Vielzahl von Messungen an unterschiedlichen Fugendichtstoffproben mit dem Ziel ihrer Klassifizierung hinsichtlich von Modulen und Körperschalldämmgrößen leicht möglich ist. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 47 3. AUSWAHL DER MESSTECHNIK Die Hauptanwendung gezielter Entwicklung viscoelastischer Materialien lag bisher in der Entdröhnung von Blechen, genauer, der Dämpfung der Biegeschwingungen dünner Bleche. Es war daher folgerichtig, zur Messung der komplexen E-Module eine Meßanordnung zu wählen, die dem Anwendungsfall entspricht. Die "klassische" Methode ist daher der Biegeschwingungsversuch nach Oberst [26], dessen Beschreibung auch in DIN 53 440 [28] eingegangen ist. Der Biegeschwingungsversuch hat an sich den Vorteil, daß auch bei relativ hohen Frequenzen (d.h. bis zu einigen 1000 Hz) gemessen werden kann. Demgegenüber arbeitet der ebenfalls weitverbreitete Torsionsschwingungsversuch bei Frequenzen gewöhnlich unter 10 Hz; er ist - bei jeweils immer nur einer bestimmten Frequenz - geeignet, vor allem die Temperaturabhängigkeit des E-Modules relativ weicher Proben zu bestimmen. Beide wohlbekannten Meßmethoden basieren also auf der Messung von Resonanzfrequenzen. 3.1 Biegeschwingungsversuch Im Biegeschwingungsversuch wird das zu prüfende viscoelastische Material in bestimmte Dicke auf einen Stahlblechstreifen aufgetragen, der einseitig fest, aber möglichst verlustfrei eingespannt und auf der anderen Seite Halterung zum Verstärker Schwingungsaufnehmer Thermostat Probekörper (viscoel. Schicht auf Blechstreifen) vom Frequenz- Schwingungserreger generator Bild 12: Schema der Prüfanordnung beim Biegeschwingungsversuch nach DIN 53440 Fraunhofer-Institut für Bauphysik 48 frei ist. Der dadurch entstehende zweischichtige Stab wird nun mittels eines Magneten (berührungsfrei) am äußeren Ende zu Biegeschwingungen angeregt, deren Frequenz in weiten Bereichen variiert wird. Dicht vor der Einspannung des Stabes (wo das Biegewellennahfeld der Anregung nicht mehr störend wirkt) wird über einen elektromechanischen Wandler die Schwingung abgenommen, deren Frequenz und Amplitude gemessen wird (Bild 12). Bei bestimmten Frequenzen bilden sich Schwingungsmoden (Resonanzen) aus, bei denen die Stablänge etwa ein ungerades Vielfaches eines Viertels der Biegewellenlänge ist (die Biegeweilenzahlen der unteren Schwingungsmoden weichen allerdings etwas von dieser Regelmäßigkeit ab, sie liegen "anharmonisch"). Aus der Lage und der Halbwertsbreite dieser Resonanzen kann nun mit Hilfe komplizierter Formeln (siehe Anhang A23) auf Betrag und Verlustfaktor der E-Moduls der viscoelastischen Schicht geschlossen werden - sofern die Dicken sowohl der Schicht als auch des Blechstreifens, und der E-Modul des Blechstreifens genau bekannt sind. Es zeigt sich [10], daß die dämpfende Wirkung des viscoelastischen Belages auf den Blechstreifen umso größer ist, je größer deren Verlustmodul, das heißt das Produkt aus ihrem E-Modulbetrag und ihrem Verlustfaktor ist. Eine nennenswerte Dämpfung - und damit auch eine ausreichende Meßgenauigkeit - wird daher nur dann erreicht, wenn der Belag nicht nur einen hohen Verlustfaktor hat, sondern selbst auch eine gewisse Mindesthärte (ausgedrückt durch den Betrag seines E-Moduls) aufweist. Eine weitere Einschränkung der Anwendbarkeit dieses Versuches liegt darin, daß nur bei einigen Resonanzfrequenzen höherer Ordnung gemessen werden kann. Da die Dämpfung aus der Halbwertsbreite bei diesen Frequenzen bestimmt wird, liegt eine obere Grenze für die Dämpfung der Belagsschicht darin, daß die Resonanzkurven benachbarter Resonanzfrequenzen sich nicht überlappen dürfen. Fugendichtstoffe sind nun aber zu anderen Zwecken als zur Entdröhnung von Blechen entwickelt worden, sie sind also im Vergleich zu denjenigen Stoffen, deren Module mit dem Biegeschwingungsversuch bestimmt wird, relativ weich. Um die oben genannte Bedingung zu erfüllen, müßte eine Belagsschicht aus Fugendichtstoff relativ dick aufgetragen werden. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 49 Durch die hohen Verlustfaktoren von Fugendichtstoffen, besonders von denen mit starken plastischen Eigenschaften, würden möglicherweise die unerwünschte Oberlappung von Resonanzkurven die Folge sein; hinzu kommt, daß wegen der Weiche dieser Stoffe die Dicke des Zweischichtsystems u.U. nicht mehr vernachlassigbar klein gegen die Biegewellenlänge selbst wäre, was zur Folge hätte, daß die zur Auswertung des klassischen Biegeschwingungsversuchs genannten Formeln nicht mehr anwendbar wären. Ohnehin haben die zur Auswertung des Biegeschwingungsversuchs benötigten Formeln (siehe Anhang 23) einen gravierenden Nachteil: Die Dicken von Belag und Blechstreifen gehen unter anderem zur 4. Potenz in das Meßergebnis ein. Die bei der Auftragung von Fugendichtstoffen auf Blechstreifen zu erwartenden Ungenauigkeiten bei der Einhaltung einer vorgegebenen Schichtdicke würden daher zu erheblichen Ungenauigkeiten in den Meßergebnissen führen. Der Biegeschwingungsversuch scheint also bei der hier vorgegebenen Aufgabenstellung - zumindest für erste Versuche - ungeeignet; dies umso mehr, als für die Körperschalldämmung von Fugendichtstoffen ja nicht, wie im Falle der Blech-Entdröhnung, der Verlustfaktor die ausschlaggebende Größe ist, sondern der Betrag des E-Moduls. Aus dem gleichen Grund ist auch das von Kurtze [29] angegebenen Verfahren zur Bestimmung von Verlustfaktoren an Probestäben, bei dem drei Extremwerte des Interferenzfeldes nah an einem Stabende ausgewählt werden, ungeeignet; außerdem stört hier die Bedingung zur Einhaltung einer unteren Grenzfrequenz. 3.2. Torsionsschwingungsversuch und andere Resonanzversuche Dieser Versuch ist im Vergleich zum Biegeschwingungsversuch in der Auswertung wesentlich einfacher: Die Meßanordnung besteht aus einem einfachen Resonanzsystem, bestehend aus dem Probekörper, der auf Torsion beansprucht Fraunhofer-Institut für Bauphysik 50 wird, und in Abhängigkeit von seinem Schubmodul und seinen geometrischen Abmessungen ein gewisses Direktionsmoment (Rückdrehmoment) aufweist, und einer sich drehenden Schwungscheibe, deren Trägheitsmoment bekannt ist. Ein solches System weist nur eine einzige auswertbare Resonanzfrequenz auf, von der bei Bekanntheit aller anderen Größen auf den Schubmodul der Probe geschlossen werden kann. Die Anordnung zeigt schematisch Bild 13: oberer Probenhalter starre Verbindungsteile Temperierkammer unterer Registrierstreifen Probenhalter Lampe Spiegel Schwungscheibe Bild 13: Schema der Prüfanordnung beim Torsionsschwingungsversuch nach DIN 53520 in der einfachsten Version. (Die optische Schwingungsregistrierung kann auch durch einen elekromagnetischen Schwingungsaufnehmer und eine elektronische Auswertung erfolgen.) Der Vorteil dieser Anordnung liegt zweifellos in der einfachen Temperierbarkeit der Proben; so dient diese Versuchsmethode im wesentlichen auch dazu, die Temperaturabhängigkeit der Schubmodule viscoelastischer Proben zu bestimmen. Erste Apparaturen dieser Art sind bereits von Roelig und Angioletti [18] entwickelt worden; der Torsionsschwingungsversuch wurde später genormt [19,20]. (Die Normen unterscheiden sich nur im Anwendungsbereich: [19] wird auf härtere Kunststoffe, [20] auf weichere Stoffe angewandt; wegen der im ersteren Fall benötigten schwereren Schwungmasse ist bei diesem Versuch eine zusätzliche Aufhängung notwendig.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 51 Nun liegt der Nachteil dieses Meßverfahrens, wenn seine Anwendung auf die Messung der Module von Fugendichtstoffen angestrebt wird, gerade darin, daß bei nur einer Frequenz die Temperaturabhängigkeit der Module gemessen wird; denn wie schon erwähnt, läßt sich die WLF-Beziehung zur Umrechnung der Temperaturabhängigkeit in eine Frequenzabhängigkeit bei diesen Stoffen nicht ohne weiteres anwenden, so daß die im bauakustisch interessierenden breit ausgedehnten Frequenzbereich auftretenden Module nicht bestimmt werden können. Ein weiterer Nachteil speziell des Torsionsversuches ist darin zu sehen, daß Dicke und Breite des auf Torsion beanspruchten Oberkörpers extrem genau bestimmt werden müssen, außerdem, daß die Dicken eines solchen längeren Streifens nur wenige Milimeter zu betragen haben - eine Bedingung, die technisch bei der Herstellung von Proben aus Fugendichtstoffen kaum einzuhalten sind. Auch andere Resonanzschwingungsversuche, wie der Versuch zur Bestimmung der dynamischen Steifigkeit schwimmender Estriche nach DIN 52 214 [23], die auf dem einfachen Masse-Feder-Prinzip beruhen, kommen aus dem gleichen Grunde nicht in Frage. Dies gilt auch für das an sich recht geschickt angeordnete VibrometerVerfahren nach DIN 53 426 [22]. 3.3 Weitere Versuche zur Bestimmung elastischer Module - freie Dehnwellenausbreitung Kainradl und Händler [21], die sich wie zahlreiche andere Autoren mit der Messung der dynamischen Eigenschaften von Vulkanisaten beschäftigten, erwähnen neben den bereits beschriebenen Versuchstechniken noch weitere Methoden zur Bestimmung komplexer elastischer Module: - Rückprallmethoden, - freie Longitudinalwellen, - erzwungene Schwingungen außerhalb der Resonanz. Beim Rückprallversuch wird eine Probe einmalig durch einen Stoß (z.B. einer fallenden Kugel) angeregt, und der zeitabhängige Verlauf ihrer Verformung entweder direkt gemessen, oder aber nur der zurückgewonnene Fraunhofer-Institut für Bauphysik 52 Energieanteil der reflektierten Kugel bestimmt. Die letztere Meßmethode gestattet nicht die Bestimmung des Speichermoduls, sondern nur des Verlustmoduls, kommt daher hier nicht in Frage. Denkbar wäre eine Auswertung des Zeitverlaufs der Verformung; über eine Fourier-Transformation könnte eine Übertragungsfunktion gewonnen werden, aus der sich die komplexen Module berechnen ließen. Erfahrungen mit breitbandiger Anregung der elastischen Proben (nichts anderes stellt die Stoßanregung dar), deren Ergebnis hier vorweggenommen werden soll, zeigen aber, daß die Störeinflüsse eine genaue Messung im hochfrequenten Bereich nicht ermöglichen; außerdem wäre eine solche Stoßverformung ausreichender Amplitude notgedrungen mit einer nichtlinearen Verformung der Probe verbunden, was zu nicht hinnehmbaren Verzerrungen im Frequenzverlauf führen würde. Stoßanregungsmethoden scheiden also aus. Die Methode der Erzeugung freier Dehnwellen in langen viscoelastischen Körpern, die auch in DIN 53 440 [28] in Sonderfällen beschrieben wird, ist an mehrere Voraussetzungen gebunden: - Um die freie Dehnwellenausbreitung nicht durch die Messung selbst (z.B. durch angehängte Massen) zu beeinflussen, wäre eine berührungslose Schwingungsmessung erforderlich, welche zu meßtechnischen Schwierigkeiten führen würde; - eine untere Frequenzgrenze wäre durch die Bedingung gegeben, daß die Dehnwellenlängen wesentlich kürzer als die Probenlänge zu sein hätten, selbst bei einer unteren Grenzfrequenz von 100 Hz hätte die Probenlänge mehrere Meter zu betragen, was zu erheblichen Herstellungsschwierigkeiten führen würde; - die innere Dämpfung des Probenmaterials (der Verlustfaktor) dürfte einen bestimmten Mindestwert nicht unterschreiten, damit nicht die fortschreitende gedämpfte Welle durch reflektierte Anteile vom Ende der Probe gestört und damit das Meßergebnis empfindlich beeinflußt würde. Aus all diesen Gründen scheidet auch diese Meßmethode aus. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 53 3.4. Erzwungene Schwingungen - Impedanzmeßtechnik Die wesentlichen bekannten und angewandten Meßtechniken - der Biegeschwingungsversuch und der Torsionsschwingungsversuch - sind durch die folgenden Merkmale allgemein charakterisierbar: - der mechanische Meßaufbau ist relativ komplex, in das Meßergebnis gehen also die mechanischen Eigenschaften der mit der Probe gekoppelten Bauteile wesentlich ein; - die Messungen basieren auf der Erfassung von Resonanzen, sei es durch Messung an einer frei abklingenden Schwingung wie im Torsionsversuch, sei es durch Bestimmung der Resonanzbreite beim Biegeschwingungsversuch. Die Nachteile sind daher: - mathematische Korrekturen zur Bestimmung der Zielgröße E-Modul sind erforderlich, erhebliche Fehlereinflüsse u.U. unvermeidbar; - der ausnutzbare Frquenzbereich ist gewöhnlich stark eingeschränkt; - E-Module können nur bei einigen wenigen Resonanzfrequenzen in diesem Frequenzbereich bestimmt werden. Einen prinzipiell anderer Weg bietet die Technik der Erzeugung erzwungener Schwingungen auch außerhalb der Resonanz, gekoppelt mit einer Impedanzmeßtechnik. Ober diese Technik und ihre Anwendung auf die Bestimmung dynamischer Module viscoelastischer Materialien wird von Flocke [14], Ver [15], Crandall und anderen [16] und - was die Grundlagen angeht - in DIN 53 513 [17] ausführlich berichtet. Wesentliche Voraussetzung dieser Technik ist eine dauerhafte Schwingungserregung, praktisch nur realisierbar durch elektrodynamische Schwingungserreger (Shaker). Ein prinzipieller Unterschied zu den bisher beschriebenen Techniken liegt also darin, daß ein stationärer und kein abklingender Schwingungsvorgang untersucht wird. Der zweite prinzipielle Unterschied besteht darin, daß außer der Messung der Schwingungsamlitude auch eine zweite Schwingungsgröße, die maßgebend für die Stärke der Schwingungsanregung ist, gleichzeitig gemessen werden muß; das ist in der Regel die Anregungskraft; zur Messung weiterverar- Fraunhofer-Institut für Bauphysik 54 beitet wird weder die eine noch die andere Größe getrennt, sondern der Quotient aus beiden, im Falle der Messung von Kraft und Schnelle eben die "Impedanz"; dieser Umstand ist verantwortlich dafür, daß eine solche Meßmethode nur mit erhöhtem elektronischen oder rechnerischem Aufwand zu realisieren ist. Die Impedanzmeßtechnik hat daher erst in den letzten Jahren, bedingt durch die Verfügbarkeit komfortabler elektronischer Regeleinrichtungen und noch später durch Prozeßrechner, Verbreitung gefunden. Sie ist daher in den frühen Arbeiten nur theoretisch erwähnt [21]. Die Impedanzmeßtechnik gestattet es - bei geschickter Dimensionierung bei jeder beliebigen Frequenz in einem vorgegebenen Frequenzbereich zu messen. Weiterhin erlaubt sie die Messung direkt an der Probe, der Einfluß von mechanisch angekoppelten Bauteilen ist vermeidbar oder zumindest kompensierbar. Dadurch wird die rechnerische Auswertung besonders einfach, bei niedrigen Frequenzen kann direkt auf die Zielgröße, den E-Modul geschlossen werden. Weiterhin ist noch die Beanspruchungsart variierbar, durch geschickte Anordnungen kann sowohl bei Dehn- als auch bei Schubbeanspruchung gemessen werden. Ein praktischer Vorteil schließlich, im Hinblick auf die Anwendung auf Fugendichtstoffe, liegt darin, daß die Probengröße sehr klein zu sein hat, und eine quaderförmige Ausführung nicht nur erlaubt, sondern auch für die Probenherstellung besonders günstig ist. Dadurch werden die schwingungsbeanspruchten Proben auch leicht zugänglich und leicht tem p erierbar. Es wurde daher im Verlaufe dieser Forschungsarbeit konsequent und von Anfang an der Weg der Impedanzmessung beschritten. Die benötigten meßtechnischen Komponenten sind: - ein elektrodynamischer Schwingungserreger, gespeist über einen Leistungsverstärker von einem regelbaren Oszillator; - zwei (piezoelektrische) Schwingungsaufnehmer für Kraft und Schnelle oder Beschleunigung, gekoppelt mit geeigneten (Ladungs-)Verstärkern; Fraunhofer-Institut für Bauphysik 55 - eine Konstant-Regel-Einrichtung für eine der beiden Schwingungsgrößen oder - alternativ - ein mit den analogen elektronischen Meßgeräten koppelbarer Digitalrechner zur Auswertung. Die Beschleunigung wird dabei an der einen, schwingungserregten Probenoberfläche gemessen, die Kraft, zusammen mit der Beschleunigung entweder auf derselben Seite in einem sogenannten "Impedanzkopf", oder auf der anderen, befestigten Probenseite durch einen separaten Schwingungsaufnehmer. Im ersten Fall ist eine zusätzliche Massenkompensations-Schaltung oder -Rechnung erforderlich, welche die Wirkung der vor der Probe mitschwingenden Masse auf das Meßergebnis eliminiert. Hierauf wird bei der Beschreibung der tatsächlich angewandten Meßtechnik im nächsten Kapitel noch ausführlich eingegangen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 56 4. WEITERENTWICKLUNG DER IMPEDANZMESSTECHNIK 4.1 Abschätzung von Meßparametern Die folgenden Parameter sind praktisch vorgegeben: - Der erwünschte Frequenzbereich von 0...4 kHz. - Die typische Dichte der Probenmaterialien von p = 1,2 g/cm3. - Die relativ geringen E-Module (Speichermodule) weichgemachter Fugendichtstoffe, die allerdings mit der Frequenz u.U. erheblich ansteigen; als typischer Wert für den E-Modul bei quasi-statischer Belastung oder bei Frequenzen bis 100 Hz beträgt nach Herstellerangaben etwa 1 N/mm = (wobei in diesem Zusammenhang nur Größenordnungen interessieren, also Genauigkeiten um den Faktor 3). Obwohl selbstverständlich im Verlauf von Messungen sich immer wieder neue Erkenntnisse über die anzusetzenden Randbedingungen ergeben, soll hier einmal vnn fest vorgegebenen ausge g angen werden, wnhei die Ergebnisse früher erhaltener Messungen vorweggenommen werden. Charakteristisches Ergebnis der ersten orientierenden Messungen war ein starkes Ansteigen des E-Moduls mit der Frequenz, und zwar typischerweise gemittelt über den ganzen Frequenzbereich, proportional zur Frequenz. (Als Probenmaterial diente dabei ein sich überwiegend plastisch verhaltendes Polyacrylat als Dichtungsmasse, bei dem die mechanische Dispersion im bauakustischen Frequenzbereich besonders stark ausgeprägt ist; ein Umstand allerdings, der sich für die Mehrzahl der Fugendichtungsmassen als nicht repräsentativ erwies.) Im folgenden werden die mechanischen Verhältnisse für zwei Extremfälle abgeschätzt, das heißt für eine niedrige Frequenz von 40 Hz und eine hohe Frequenz von 4 kHz. Als typische Werte für den E-Modul sollten demnach 1 N/mm 2 bei 40 Hz und 100 N/mm 2 bei 4 kHz angenommen werden. Nun läßt sich ein empirischer Proportionalitätsfaktor c zwischen Kreisfrequenz w und E-Modul E definieren: E = c • u mit c = 4000 kg/(m.$). Die Schallgeschwindigkeit c nimmt nach der Formel c = 3 E/p nur noch proportional mit der Wurzel zur Frequenz zu: Fraunhofer-Institut für Bauphysik 57 ^ c = 4,58 m/s •3 f/Hz. Um nun die wichtige Bedingung konphaser Verformung der Probe bei jeder Frequenz ("Probe als Feder") zu überprüfen, welche ja gegeben ist für den Fall, daß die Probendicke kleiner als die Viertel-Wellenlänge ist, läßt sich nun auch diese abschätzen zu: A/4 = c/(4f) = 1,14 m/ /f/Hz. Demnach ergibt sich A/4 = 18 cm bei 40 Hz, 1,8 cm bei 4 kHz. Hieraus folgt bereits eine wichtige Meßbedingung: Soll auch bei 4 kHz noch eine einfache Messung möglich sein, müssen alle Probendimensionen in der Größenordnung von höchstens 1 cm liegen. Aus praktischen Gründen - wesentlich kleinere Proben sind kaum herstellbar - liegt damit die Größenordnung der Proben von einem cm 3 bereits fest. der fo. der Quader Al s Prohenformen kämen d g C. UI E' ZylinderVI m I II Frage. kämen Zylinder- oder form form scheidet aus Gründen der Herstellbarkeit aus, so daß eine Quaderform gewählt wurde. Aus weiteren technischen Gründen (Schraubanschlüsse, Probentemperierung) wurde ein quadratischer Querschnitt der Kantenlänge b = 12 mm gewählt; ebenso wurde als typische Dicke d = 12 mm festgesetzt. Die Federsteife K einer solchen quaderförmigen Probe berechnet sich nach Formel (14) und Querschnitt S = b 2 zu K = E • S/d = K.w mit K = S/d .c. Die Federsteife ist also ebenfalls zur Kreisfrequenz proportional mit dem Proportionalitätsfaktor K = 48 kg/s. Da die Probenimpedanz Zp sich aus der Federsteife berechnet nach Zp = K/jw ergibt sich - dank des proportional zur Frequenz ansteigenden E-Moduls dieser typischen Fugendichtstoffprobe - eine im Mittel etwa konstante (im Falle fehlender Dämpfung rein imaginäre) Probenimpedanz von Zp = -j • 48 kg/s. Damit ergibt sich als frequenzabhängige Federsteife der Probe K = 12 N/mm bei 40 Hz, 1200 N/mm bei 4 kHz. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 58 Nach der Betrachtung der frequenzabhängigen elastischen Größen soll nun das Schwingungserregersystem und die damit bei diesen als typisch angenommenen Proben erzielbaren Schwingungsamplituden und Wirkungsgrade betrachtet werden. Zur Anwendung sollte ein - in Anbetracht der kleinen Prüflinge - sogenannter Minishaker kommen. Das verfügbare Fabrikat konnte bei einer eingangsseitig maximalen Stromstärke von I max = 1,8 A eine maximale dynamische Kraft von Fmax = 10 N erzeugen. Die Wandlerkonstante M dieses elektromechanischen Wandlers ergibt sich demnach zu M = 5,6 N/A. Transformiert man nun die oben bestimmte mechanische Impedanz der Probe nach einer bekannten Formel um, so erhält man eine auf der elektrischen Seite "spürbare" Probenimpedanz von Zel = M 2 /Zp = 0,65 c. Mit dem bekannten eingangsseitigen ohm'schen Widerstand des Shakers von Ri = 3,5 2 ergibt sich ein Wirkungsgrad dieser Schwingungserregungs-Anordnung n = Zel / ( Z el + Ri) = 16 %. Da man einen besseren Wirkungsgrad hei vorgegebenem Probenmaterial ^ v 3 ^.^nu^ ^ ^Gi Ilul bei kleinerem Querschnitt erreicht hätte, dieses aber nicht praktikabel war, kann man mit diesem Wirkungsgrad zufrieden sein; das Schwingungserreger-System ist also an die Prüfanordnung gut angepaßt. Nun ist unvermeidlich im Shaker und in der Meßeinrichtung eine mitschwingende Masse enthalten, die sich im gewählten Fall zu m = 80 g abschätzen läßt. Diese bewirkt in der Kombination mit der Probe als Feder eine Eigenresonanz des Anregungssystems. Nach der Formel für MasseFeder-Resonanz-Systeme U res = 3 k(wres)/m ergibt sich - wegen der angenommenen Frequenzabhängigkeit der Federsteife K - nach der Formel U res = K/m eine typische Resonanzfrequenz zu f res = 95 Hz. Bei Frequenzen weit unterhalb dieser Resonanzfrequenz "fühlt" der Shaker im wesentlichen die Probe als Feder; die maximal erreichbare Schwingungsamplitude an der Probenoberfläche xmax ergibt sich demnach nach der Formel x max = F m a x /k zu: x max = 1,2 mm entsprechend 10 % Verformung bei 40 Hz. Bei Frequenzen weit oberhalb der Resonanzfrequenz, z.B. bei der als maximal angesehenen Frequenz von 4 kHz, "sieht" der Shaker nur noch die mitschwingende Masse; die maximale Beschleunigung amax ergibt sich demnach nach der Formel a max = Fma x /m zu 125 m/s 2 , woraus folgt: x max = 0,2 pm bei 4 kHz. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 59 Aus diesen extrem niedrigen Amplituden bei der oberen Grenzfrequenz selbst bei extremer Beschleunigung läßt sich bereits folgern, daß es nicht sinnvoll ist, eine andere - etwa optische - Methode der Amplitudenmessung vorzunehmen, (wie vorrübergehend geplant wurde), eine Beschleunigungsmessung mit (leicht erhältlichen) Beschleunigungsaufnehmern ist zweckmäßiger. Schließlich soll noch ein weiterer Parameter beleuchtet werden: Legt man die bei maximaler Anregungskraft berechnete Amplitude bei höchster Frequenz zugrunde und berechnet den zur Verformung der Probe bei dieser Frequenz notwendigen Kraftanteil, so erhält man Fe' = 0,24 N. Das Kräfteverhältnis dieser zur Verformung benötigten Kraft im Verhältnis zur nur für die Massenbeschleunigung benötigten Kraft berechnet sich dann zu F el / F beschl = 1:40. Bei relativ hohen Frequenzen überwiegen also die Massenbeschleunigungskräfte ganz wesentlich gegenüber den eigentlich zu betrachtenden elastischen Verformungskräften, aus welchen sich im Prinzip die Zielgröße E-Modul berechnen läßt. Allein aus dieser Tatsache läßt sich bereits erkennen, daß eine Bestimmung des E-Moduls durch die Impedanzmeßtechnik bei sehr hohen Frequenzen prinzipiell immer schwierig sein wird, bzw. Genauigkeitsprobleme aufwirft. Es soll außerdem noch einmal betont werden, daß wesentliche Voraussetzung der hier gemachten Abschätzung eine starke Zunahme des E-Moduls mit der Frequenz war; bei Proben mit anderem mechanischen Dispersionsverhalten, also weniger mit der Frequenz steigendem Modul, ist mit zusätzlichen Schwierigkeiten zu rechnen, die dadurch verursacht werden, daß bei sehr hohen Frequenzen möglicherweise die Viertelwellenlänge die Probendicke unterschreitet. Dann würden gänzlich andere Berechnungsverfahren und Genauigkeitsbetrachtungen erforderlich. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 60 4.2 Direktes Verfahren an dünnen Proben mit Sinusanregung in Analog mef3techni k Im folgenden wird der zu allererst realisierte Meßaufbau beschrieben, der nach Vorbildern aus der Literatur und den Überlegungen im Kapitel 3 erstellt wurde, und mit dem die schon erwähnten orientierenden Mef3ergeb-nisse erhalten wurden, die für alle Weiterentwicklungen von entscheidender Bedeutung werden sollten. 4.2.1 Mechanischer Aufbau einer einfachen Apparatur Den mechanischen Aufbau der Apparatur zeigt im ganzen das Foto, Bild 14. Das quaderförmige Rahmengestell besteht aus drei planparallelen und extrem biegesteifen Stahlplatten, von denen die unterste die Grundplatte, die mittlere die in der Höhe verstellbare Halterung für die Probe und die oberste die Halterung für den Shaker bildet. Die Hühenverstellbarkeit der mittleren Platte gewährleistet ein bequemes Einspannen der Probe zwischen Rückbefestigung und Schwingungsanregung. Bild 14: Mechanischer Aufbau der ersten Meßapparatur (ganz) Fraunhofer-insfilut für Bauphysik 61 Das Foto Bild 15 zeigt von unten nach oben die kleine quaderförmige Probe, eingeklebt zwischen zwei ebenfalls quaderförmige Probenhalterungen aus Aluminium, darüber den sogenannten "Impedanzkopf", der zuunterst und im Inneren den piezoelektrischen Kraftaufnehmer und darüber einen ebenfalls piezoelektrischen Beschleunigungsaufnehmer enthält, darüber eine längenausglei- chende Schraubverbindung, über die der darüber befindliche topfförmige, elektromagnetische Shaker angeordnet ist, der seinerseits an der Deckenplatte fest angeschraubt ist. Der Meßaufbau ist also denkbar einfach: alle mechanischen Komponenten Bild 15: Mechanischer Aufbau der ersten sind auf einer einzigen Meßapparatur (Detail: Bewegliche Mittelachse angeordnet; Komponenten, Probekörper) der Schwingungsvorgang ist also rein eindimensional. Wichtig ist ferner: Beschleunigung und Kraft werden auf derselben, der schwingungserregten Prohenseite gemessen; die Vorbilder dafür sind die Meßanordnungen von Ver [15] und Crandall u.a. [16]. Diese Meßanordnung wurde - anstelle der ebenfalls möglichen Kraftmessung hinter bzw. unter der Probe, wie von Flocke [14] realisiert, - aus zwei praktischen Gründen gewählt: - geeignete Impedanzköpfe standen im Institut bereits zur , Verfügung; - eine Kraftmessung hinter der Probe hätte die später geplante alternative Meßanordnung zur Bestimmung des Schubmoduls G bei Scherbeanspruchung der Probe nicht erlaubt. Fraunhofor•Institut fur Bauphysik 62 4.2.2 Schaltung Bild 16 zeigt ein Prinzipschaltbild des apparativen Aufbaus. Leis tungsverstirker Oszillator Shaker F'=F—mv•a Kompressor mv. a Impedanz— kopf Ladungsverstärker 1 a effektive Mitlauffilter Hasse m Integrator Probe +6, Probenhalterung x—y—Schreiber E (f) Bild 16: Schema des mechanischen Aufbaus (links) und der Verschaltung der elektrischen Geräte (rechts) der ersten Meß-Apparatur in Analo g Technik Auf der linken Seite sind die schon in Bild 15 gezeigten mechanischen Komponenten zu erkennen. Der elektrodynamische Schwingerreger (Shaker) wird - über einen Leistungsverstärker, (der hier nur als Impedanzwandler wirkt) - gespeist von einem von Hand regelbaren Sinus-Generator (Oszillator). (Der Verstärker ist ein zum Shaker passender Spezialtyp, der eine Oberlastung durch Strombegrenzung auf 1,8 A ausschließt.) Kraft- und Beschleunigungssignal F und a, aus den internen piezoelektrischen Elementen des Impedanzkopfes werden jeweils einem Ladungsverstärker zugeführt; das Ergebnis sind also kraft- bzw. beschleunigungsproportionale Spannungen. Wie schon in Kapitel 3.4 erläutert, ist - will man eine rechnerische Meßauswertung vermeiden - zur direkten Darstellung des Meßergebnisses die Konstanthaltung einer der beiden Schwingungsgrößen Fraunhofer-Institut für Bauphysik 63 notwendig. Wegen der nach der Abschätzung von Kapitel 4.1 zu erwartenden extremen Dynamik des Beschleunigungssignals ist es zweckmäßig, die Kraftamplitude konstant zu halten. Um nun die Zielgröße E-Modul, welche proportional zur komplexen Federkonstante der Probe ist, direkt messen und anzeigen zu können, ist nur diejenige Kraftkomponente zu separieren und konstant zu halten, die allein durch die elastische Verformung bewirkt wird. Die am Impedanzkompf gemessene Kraft F umfaßt jedoch zusätzlich noch die Kraft, die zur Beschleunigung der vor in der Probe befindlichen (prinzipiell immer unvermeidlichen Massen) m erforderlich ist; diese Kraftkomponente - m.a - ist also auf geeignete Weise vom gemessenen Kraftsignal F zu subtrahieren; aus diesem Grunde wird vom Beschleunigungssignal a über ein Potentiometer ein Spannungsanteil abgezweigt und einem Subtrahier-Verstärker (siehe Bild 16) zugeführt; das so erhaltene Differenzsignal F', das der rein elastischen Kraft entspricht, wird nun einem "Kompressor" zugeführt. Der Kompressor ist ein Verstärker, der geringste Abweichungen der Amplitude des Eingangssignals von einem Sollwert so stark verstärkt und zur Regelung der Amplitude des Oszillators verwendet, so daß die Abweichungen von F' vom Sollwert minimal werden, ja die Kraftamplitude F' als tatsächlich konstant betrachtet werden kann. Die Stärke der Schwingungserregung wird in diesem Regelkreis also - unabhängig von allen anderen Einflüssen - immer gerade so eingeregelt, daß die auf die Probe wirkenden elastischen Kräfte konstant sind. Unter dieser Voraussetzung kann nun das Beschleunigungssignal zweimal integriert werden zu einem Weg- bzw. Schwingungsamplituden-Signal - x; zur Ausschaltung aller Störeinflüsse, die nicht ursächlich mit der Schwingungserregung zusammenhängen, wird dieses Signal einem "Mitlauffilter" zugeführt, das auf die Oszillatorfrequenz jeweils eingestimmt ist. (Bandbreite ca. 3 Hz). Dessen Ausgangssignal wird gleichgerichtet. Die Gleichspannung wird - gegebenenfalls logarithmiert - zur Steuerung des y-Wertes auf einen xy-Schreiber gegeben. Der x-Wert dieses Schreibers wird von einer Gleichspannung gesteuert, die proportional zum Logarithmus der Oszillatorfrequenz ist. Die Schwingungsamplitude der Probe kann also mit dem xy-Schreiber direkt als Funktion der Frequenz und zwar bei konstanter elastischer Kraft aufgetragen werden. Da x/F nichts anderes als die Nachgiebigkeit (Kehrwert der Federsteife) der Probe darstellt, bedeutet dies: Fraunhofer-Institut für Bauphysik 64 Die Schaltung erlaubt es bei geeigneter Eichung, die Nachgiebigkeit elastischer Proben - unabhängig von Resonanzen oder sonstigen Störeffekten - direkt und ohne rechnerische Meßauswertung als Funktion der Frequenz graphisch aufzutragen. 4.2.3 Vor-Massen - Kompensation Als Vor-Massen-Kompensation wird die Subtraktion der Kraftkomponente zur Beschleunigung der vor der Probe befindlichen Massen von der gemessenen dynamischen Kraft verstanden. Ist x der Schwingungsweg und a die Beschleunigung, so setzt sich die Kraft F zusammen aus der elastischen Kraft K • x und der Massenbeschleunigungskraft m y . a: F = K• x + m • a — — — v — (46) Soll die elastische Kraft F' separat gemessen werden, so muß die Beschleunigungskraft also subtrahiert werden: F' = F - m • a = K — — v — — • x — (47) Da - wie in Kapitel 4.1 gezeigt - bei sehr hohen Frequenzen die MassenBeschleunigungs-Kraft die elastische Kraft bei weitem übertreffen kann, werden bei dieser Subtraktion zwei annähernd gleich große Größen voneinander subtrahiert um eine relativ kleine Größe, die jedoch die eigentliche Zielgröße ist, zu bestimmen. Hierin liegt die Problematik dieses Meßverfahrens. Die einzusetzende Vor-Masse m y muß also sehr genau vorherbestimmt werden. Eine Massenbestimmung mit einem Impedanzkopf ist nun aber sehr einfach: Die Masse ergibt sich einfach als Quotient aus den gemessenen Kraftund Beschleunigungssignalen. Genauer noch kann die Vor-Masse bestimmt werden durch einen Null-Abgleich, der Kraft F': Dazu wird die Verstärkung des Potentiometers va' bei bekannten Verstärkungsfaktoren für die Kraft - vF und für die Beschleunigung - va - in den Ladngsverstärkern so eingeregelt, daß F' zu 0 wird. Schwingt die Vormasse frei, also ohne eingespannte Probe, ist also keine Federsteife K vor- Fraunhofer-Institut für Bauphysik 65 handen, so ist nach Gl. 47 -v = m • a ; wird nun nach erfolgtem Nullabgleich von F die Potentiometerverstärkung va' gemessen, so läßt sich die mitschwingende Masse my bestimmen nach der Gleichung V m v a ••1 a (48). vF Nun ist die Probe selbst ja nicht masselos, zumindest bei höheren Frequenzen sind die internen Massenbeschleunigungskräfte gegenüber den elastischen Kräften nicht mehr zu vernachlässigen. Es wird nun von der - entscheidenden - Annahme ausgegangen, daß trotzdem die Viertel-Wellenlänge in der Probe noch wesentlich größer als die Probendicke ist; demnach verteilen sich über die Probendicke die Schwingungsamplituden linear, d.h. sie nehmen proportional zum Abstand von der befestigten Probenseite zu; im Mittel herrscht also in der Probe die Hälfte der an der anderen Probenoberfläche gemessenen Beschleunigung vor; deswegen ist als effektive dynamische Masse der Probe die Hälfte ihrer Gesamtmasse einzusetzen. Die zur Vormassenkompensation einzusetzende Masse ist also gleich der eigentlichen Vormasse plus der halben Probenmasse. Um diese Masse zu bestimmen, sind zwei Vorversuche notwendig: Es wird erst ein Nullabgleich zur Bestimmung der eigentlichen Vormasse durchgeführt. Als zweites wird an die freischwebende Probenhalterung die ganze Probe angeklebt und durch einen zweiten Nullabgleich die Masse dieser Gesamtanordnung bestimmt. Die zur richtigen Vormassenkompensation anzusetzende effektive Masse ergibt sich nun als arithmetisches Mittel der in diesen beiden Vorversuchen bestimmten Massen; das Potentiometer in der Schaltung nach Bild 16 wird dementsprechend also auf ein arithmetisch aus den beiden Vorversuchseinstellungen gemittelten Wert eingestellt. Wird nun die Probe auch rückseitig auf den festen Untergrund aufgeklebt, ist die Meßapparatur fertig geeicht und kann zur direkten Bestimmung der Probennachgiebigkeit und damit des Elastizitätsmoduls bei Kontanthaltung der elastischen Kraft F' auch bei höheren Frequenzen eingesetzt werden. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 66 4.2.4 Erste Meßergebnisse an Fugendichtstoffproben Der zuerst verfügbare, und zuerst zum Einsatz gekommene Prüfstoff war ein stark plastischer Fugendichtstoff auf Acrylatbasis des Typs "Therostat". Er schien auch deshalb geeignet, weil ein scheinbar weicher - vermutlich mit steigender Frequenz zunehmend wesentlich harter werdender - und mit hoher, durch die Plastizität bewirkter Dämpfung behafteter Prüfstoff für eine erste Messung durchaus erwünscht war. Der erste Probekörper hatte Abmessungen von 4 cm Breite, 5 cm Länge - also 20 cm 2 Querschnittsfläche - und - in Beanspruchungsrichtung - 3 cm Dicke. Die zugehörige Formfunktion hätte nach [13] und Formel (29) einen wert von 1,35, der aber zunächst nicht in die Bewertung einging. Die elastische Kraftkomponente F' wurde mit Hilfe der Schaltung nach Bild 16 auf konstant 1 N eingestellt. Bild 17 zeigt die gemessene Schwingungsamplitude linear aufgetragen als Funktion der logarithmisch dargestellten Frequenz. Wegen der Randbedingung einer konstant gehaltenen elastischen Kraft zeigt diese Kurve qualitativ auch das Verhalten der Probennachgiebigkeit. Die Nachgiebigkeit sinkt also, wie man sofort erkennt, drastisch mit der Frequenz ab. Bildet man elektronisch den Logarithmus des Nachgiebigkeitswertes und trägt ihn mit negativem Vorzeichen graphisch durch den xy-Plotter auf, so erhält man - unter Berücksichtigung der notwendigen Umrechnungsfaktoren, die aber nur eine vertikale Paralelverschiebung bewirken, - Bild 18; hier ist der E-Modul logarithmisch direkt als Funktion der Frequenz aufgetragen. Man erkennt, daß in einem mittleren Frequenzbereich - 100 Hz bis 1 kHz der E-Modul offenbar gemäß einer Potenzfunktion mit der Frequenz steigt; bei niedrigeren und höheren Frequenzen deuten sich Sättigungswerte an. (Die Maximalwerte von E bei hohen Frequenzen sind offenbar unregelmäßigen Schwankungen unterworfen; die Meßtechnik stößt hier insofern an ihre Grenzen, da diese Maximalwerte Minimalwerten der gemessenen Amplitude entsprechen, und die zugehörigen elektrischen Spannungen in den Bereich des Eigenrauschens der elektronischen Apparatur geraten, das trotz Einsatz des Mitlauffilters nicht ganz unterbunden werden konnte. Es ist also nicht ausgeschlossen, daß der E-Modul mit steigender Frequenz in Wirklichkeit noch weiter steigt.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 67 - Bild 17: )(Lam] 20 Weg-Amplitude als Funktion der Frequenz, aufgetragen bei konstanter Elastischer Kraftkomponente von 1N. Die Amplitude ist demnach proportional zur Probennachgiebigkeit. 10 5- 210 20 Hz 200 HZ 10kHZ 2kHZ f[Hz] Bild 18: E-Modul-Betrag von "Therostat"-Fugendichtstoffprobe als Funktion der Frequenz logarithmisch aufgetragen. "E-Modul" der mitbeschleunigten Masse " f2. 20 100 Hz lOk Hz 1k Hz f [Hz] Fraunhofer-Institut für Bauphysik 68 Legt man eine Ausgleichsgerade im mittleren Frequenzbereich an die Meßkurve an, so erhält man die folgenden mittleren Frequenzabhängigkeiten probenspezifischer Größen: - E-Modul E f1.76; - Schallgeschwindigkeit c f0.88; _012 f - Wellenlänge x Die Schallgeschwindigkeit ist mit 20 m/s bei 20 Hz und 130 m/s bei 1 kHz erheblich niedriger als die Schallgeschwindigkeit in Luft. Die zu erwartenden Wellenlängen in den Probenmaterialien sind also - leider relativ klein. Bedingt durch den sehr stark - bis zu quadratisch - mit der Frequenz ansteigender E-Modul sinkt aber die Wellenlänge in der Probe mit zunehmender Frequenz nur schwach ab. Trotzdem ergab sich bei dieser ersten Messung, daß bei etwa 1 kHz die Viertel-Wellenlänge die Probendicke unterschreitet. Es läßt sich also abschätzen: Dieses Impedanzmeßverfahren ist (bei den zu erwartenden Probentypen) bis zu einer Frequenz in der Größenordnung von 1 kHz geeignet, darüber sind die Grundannahmen verletzt. (Die Schallgeschwindigkeiten ergaben sich bei dieser Rechnung unter Zugrundelegung einer zu 2,35 g/cm 2 bestimmten Dichte des Probenmaterials.) Einen Anhaltspunkt zum Vergleich zwischen elastischen und Massenbeschleunigungs-Kräften bei dieser Meßanordnung ergibt die Auftragung eines "E-Moduls der Vormasse", der formal nach den für die Probe gültigen Umrechnungsformeln berechnet wird; dies stellt die gestrichelte Kurve in Bild 18 dar. Da die Massenbeschleunigungskräfte streng proportional zu f 2 sind, ist diese Kurve eine steil ansteigende Gerade. Beim Schnittpunkt beider Kurven bei etwa 300 Hz herrscht also eine Resonanz aus der Probe als Feder und der Masse vor. Hier hat also die gemessenen Gesamtkraft F (nahezu) einen Nullwert. Mit steigender Frequenz nehmen - wie Bild 18 zeigt - die Massenbeschleunigungskräfte relativ zu den elastischen Kräften zu; dies wäre um so stärker der Fall je schwächer der E-Modul mit der Frequenz anstiege. Ein stark mit der Frequenz ansteigender E-Modul ist also im Hinblick auf die Meßgenauigkeit bei hohen Frequenzen sogar erwünscht. Der Phasenverlauf des E-Moduls dieser ersten Probe wurde im übrigen ebenfalls - durch direkten Anschluß eines Phasenmeßgerätes - gemessen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 69 Die Phase zeigte hierbei ein deutliches Maximum im Hauptversteifungsgebiet der Probe im mittleren Frequenzbereich - genau wie es nach der Theorie viscoelastischer Stoffe nach Oberst (Bild 1 und 2) zu erwarten ist. Zusammenfassend kann also gesagt werden: Dieses erste Meßergebnis erschien glaubwürdig, weil es in guter qualitativer Obereinstimmung mit der Viscoelatizität (s. Kap. 2) stand. 4.3 Digitalisierung der Meßtechnik Eine Digitalisierung der Meßtechnik, das heißt der Ersatz der analogen Meßgeräte durch digitale und anschließende rechnerische Auswertung durch einen Computer, wurde aus den folgenden Gründen vorgenommen: - es war absehbar, daß sehr viele Fugendichtstoffproben mit Hilfe immer derselben Meßtechnik zu untersuchen sein würden, um eine Gruppierung hinsichtlich bauakustischer Eigenschaften vornehmen zu können; es wurde also eine Rationalisierung der Meßtechnik angestrebt; - eine rechnerische Auswertung nach wohldefinierten Programmen gewährleistet eine bessere Reproduzierbarkeit der Meßergebnisse; - die Speicherung aller relevanten Meßergebnisse und zugehörigen Meßparameter, Randbedingungen etc. durch ein Rechnerprogramm erlaubt eine optimale Datenverwaltung; - sind alle Daten in genormter Weise einmal gespeichert, so folgt daraus, daß sie alle in der gleichen Weise durch ein nur einmal zu erstellendes weiteres Computerprogramm zur Berechnung der letztlich interessierenden Zielgrößen wie der Körperschalldämmung unter vorgegebenen Randbedingungen weiter verarbeitet werden können; - durch konsequenten Einsatz digitaler Meßtechnik entfallen alle langwierigen und fehleranfälligen Abgleichvorgänge an elektronischen Meßgeräten; sie werden ersetzt durch einfache Eingabe numerischer Hilfsparameter oder gar durch. feste Abspeicherun g derselben. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 70 Die Digitalisierung der Meßeinrichtung erfolgte in mehreren Schritten. Da eine Umstellung auf computergesteuerte Messung und computergesteuerte Meßgeräte immer den Nachteil hat, daß die Apparatur wesentlich verkompliziert wird, und daß dadurch in der Entwicklungsphase zahlreiche Fehlsteuerungen möglich sind, wurde nach jedem Entwicklungsschritt die Obereinstimmung der Meßergebnisse mit den ursprünglich in Analogtechnik erhaltenen Meßergebnissen kontrolliert. Hierbei ergaben sich keinerlei systematische Fehler; die Umwandlungsschritte seien daher ohne Nennung der Zwischenergebnisse hier nur summarisch aufgelistet: - Ersatz von Meßgeräten durch Computer Alle elektronischen Meßgeräte - außer den Ladungsverstärkern und dem Leistungsverstärker für den Shaker sowie dem Differenzverstärker, d.h. alle Komponenten, die auf der rechten Seite von Bild 16 dargestellt sind, - wurden ersetzt durch einen mikroprozessorgesteuerten Fourier-Analysator und einen angeschlossenen Personal-Computer. (Hierbei mußten zahlreiche Anpassungsprobleme zwischen dem Analysator und dem Computer gelöst werden, wie z.B. die Umwandlung von Datenformaten, die automatisierte Fernbedienung, gegenseitige Koordinierung von Rechenzeiten etc., die - aufgrund nur geringer Erfahrung in diesem Sonderfall automatisierter Meßtechnik - zwar viel Zeit kosteten, auf die aber hier nicht näher eingegangen werden soll). - Neue Amplitudenregelung Ein Konstanthalten der Kraftamplitude ist danach nicht mehr auf die gleiche Weise wie vorher möglich; der vorherige elektronische Regelkreis mußte durch eine entsprechende Programmierung simuliert werden; wegen eines fest vorgegebenen Amplitudenrasters war dies mit einem Verlust an Genauigkeit der Konstanthaltung verbunden, was jedoch insofern unerheblich ist, daß eine Amplitudenabhängigkeit des Meßergebnisses kaum vorhanden war; Fraunhofer-Institut für Bauphysik 71 - Rechnerische Integration Die elektronische zweifache Integration des Beschleunigungssignals (s. Bild 16) wurde numerisch durch Multiplikation mit dem Quadrat der jeweiligen Kreisfrequenz ersetzt; - Rechnerische Subtraktion Schließlich wurde der analoge Subtrahierverstärker - und dessen manuelle Eichung - ersetzt durch eine digitale Subtraktion des Wertes m v • a von der gemessenen Kraft F nach Gl. 47. Im folgenden wird nur der Endzustand der Schaltung bzw. das nach vollständigem Umbau der Apparatur erhaltene Meßergebnis dargestellt. Zunächst wurde nach wie vor die elastische Kraftkomponente konstant gehalten. Das Meßprogramm EMODSINMES wurde später mehrfach geändert zur Realisierung anderer Methoden der Amplituden-Konstanthaltung. Diese zahlreichen, arbeitsaufwendigen Umbauschritte sollen hier nicht explizit beschrieben werden. Auf die Amplitudenabhängigkeit der Meßergebnisse und Fragen der Signalkonstanthaltung wird im Kapitel 4.4 pauschal eingegangen. 4.3.1 Vereinfachte Schaltung Ein Blockschaltbild des apparativen Aufbaus zeigt Bild 19. Der linke Teil von Bild 19 entspricht dem von Bild 16, d.h. dem bekannten Meßaufbau. Dieser ist demnach über drei Leitungen (Ansteuerung für den Schwingungsgeber, Kraft- und Beschleunigungssignal) an einen integrierten Zweikanal-Fourier-Analysator mit synchronem Signalgenerator angeschlossen. Dieser ist über eine digitale Datenübertragungsleitung mit einem PersonalComputer verbunden, der den gesamten Meßvorgang nach den Benutzervorgaben automatisch steuert; die Ergebnisse können numerisch und graphisch auf Drucker und Plotter dargestellt werden und zum Zwecke der weiteren Meßauswertung auf einer Magnetplatte (Floppy-Disk) gespeichert werden. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 72 Bild 19: Schema des mechanischen Aufbaus (links) und der Verschaltung der elektronischen Geräte (rechts) der einfachen Meß-Apparatur in Digital-Technik Der synchrone Signalgenerator - ebenso wie der eigentliche Analysator durch Digitalbefehle steuerbar - ersetzt den Oszillator der früheren Meßanordnung. Sowohl sinusförmige Signale (wie bisher) als auch breitbandige Rauschsignale können - in Abstimmung mit dem am Analysator eingestellten Frequenzbereich - erzeugt werden. Der Analysator selbst tastet sowohl das Beschleunigungs- als auch das Kraftsignal in einem bestimmten Zeitbereich und in gleichen Zeitabständen ab, als Ergebnis liegen pro Kanal je 1024 zeitabhängige und digitale Meßwerte vor. Durch die mikroprozessorunterstützte Fourier-Transformation werden diese Werte in 4 x 400 frequenzabhängige, gleichmäßig den gewählten Frequenzbereich abdeckende Zahlenwerte umgerechnet. Daraus wird eine sogenannte Übertragungsfunktion errechnet, die im wesentlichen dem frequenzabhängigen Quotienten aus dem Kraft- und dem Beschleunigungssignal, also der Trägheitsfunktion m (w), entspricht. (Diese ist eine der Impedanz direkt proportionale Funktion.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 73 Zwischen Personalcomputer und Analysator werden mehrere Datengruppen ausgetauscht: - die Steuerparameter, die den gesamten Meßablauf, Übergangszeiten, sowie Amplituden- und Frequenzbereiche vorgeben; - die Meßparameter, die die vom Analysator gewählten Eingangsver- stärkungen, tatsächlich eingestellte Frequenzen, etc. angeben; - die eigentlichen Meßwerte, also die 400 komplexen Werte der Obertragungsfunktion m(w). Im Personalcomputer werden aus der gemessenen Übertragungsfunktion, vorgegebenen Hilfsparameter (wie z.B. der Probenmasse), und den vorgegebenen Auswertungsformeln die Werte des frequenzabhängigen E-Moduls berechnet. Im Datenspeicher werden alle Meßparameter, alle probenabhängigen Parameter (wie z.B. Abmessungen, verbale Probenbeschreibung) und die berechneten Werte des frequenzabhängigen E-Moduls in genormter Weise abgelegt, um den automatisierten Zugriff von Weiterverar-beitungsprogrammerl zu ermöglichen. 4.3.2 Funktionsweise des Analysators Der Zweikanal-Fourier-Analysator ist selbst praktisch ein für akustische Meßzwecke spezialisierter Computer. Seine Einsatzmöglichkeiten - und damit auch seine Bedienungserfordernisse - sind außerordentlich vielfältig, seine Struktur und seine Bedienung sind sehr kompliziert. Für den hier beschriebenen Meßzweck wurde jedoch nur ein sehr kleiner Teil all dieser Möglichkeiten genutzt. Es soll daher kurz das Wichtigste über die in diesem Falle genutzten Operationen des Analysators gesagt werden. (Alle weiteren Details - die zum Teil auch zum Verständnis der zahlreichen speziell für den hier beschriebenen Meßzweck erstellten PersonalcomputerUnterprogramme notwendig sind - sind im Hersteller-Handbuch der Scientific Atlanta Spectral Dynamics Division mit dem Titel "Digital I/O-Interface (-3 Option) SD 375 Dynamic Analyzer II" beschrieben.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 74 Um eine Fourier-Transformation eines elektrischen Spannungssignals vorzunehmen, ist zunächst eine "Abtastung" notwendig. In periodischen Zeitabständen wird dazu je ein Spannungswert digitalisiert, d.h. in eine Zahl verwandelt. (Der SD 375 nimmt 1024 Werte auf.) Für die Praxis wichtig ist, daß vor Darstellung eines Meßergebnisses also erst eine gewisse Zeit gewartet werden muß. Der Zeitabstand zwischen den Einzelabtastungen, daher auch diese Wartezeit, ist prinzipiell um so länger, je genauer das Meßsignal frequenzmäßig analysiert werden soll. Aus den 1024 zeitabhängigen Werten wird nun - nach einem optimierten mathematischen Algorithmus, der im internen Mikroprozessor abläuft, - die Fourier-transformierte Funktion, d.h. eine Kette von 400 frequenzabhängigen Werten, berechnet. Ist das zeitabhängige Eingangssignal gegeben durch x(t), so berechnet sich jeder Wert der Fourier-transformierten X(w) durch ein im Prinzip unendliches Integral, das komplex darstellbar ist als X(w) = 1: e -jwt x(t) dt Praktisch wird natürlich nur über eine endliche (49). Zeit, eben die oben be- schriebene Meßdauer, integriert. Auf diese Weise wird sowohl das Beschleunigungs-Signal a(t) als auch das Kraftsignal F(t) transformiert zu entsprechenden frequenzabhängigen Funktionen. (Streng genommen müßten hierfür neue mathematische Symbole eingeführt werden. Da jedoch im weiteren die zeitabhängigen Funktionen keine Rolle mehr spielen, wird die schon bisher benutzte Schreibweise a und F beibehalten.) Jeder Wert a bzw. F steht nun nicht mehr für einen momentanen gemessenen Beschleunigungs- bzw. Kraft-Meßwert, sondern für die komplexe Amplitude einer im gesamten Meßsignal enthaltenen harmonischen Schwingung der Frequenz w. Anschaulich läßt sich die Wirkung der Fourier-Transformation und ihre Deutung also wie folgt beschreiben: Wird das Meßobjekt breitbandig, d.h. gleichzeitig zu Schwingungen aller Frequenzen, in einem vorgegebenen Frequenzband, angeregt, so braucht der komplexe Schwingungsverlauf nur einmalig über eine gewisse Zeitspanne gemessen zu werden, um die Amplituden aller im Meßsignal enthaltenen Einzelschwingungen (harmonischen Schwingungen) "herausfiltern", d.h. analysieren zu können. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 75 Die Messung der frequenzabhängigen Eigenschaften eines Obertragungssystems, hier des frequenzabhängigen E-Moduls viscoelastischer Proben, ist somit - unter gewissen Voraussetzungen - "auf einen Schlag" möglich. Nun interessiert hier nicht die Analyse zweier Einzelsignale selbst, sondern deren "Obertragungsfunktion" zueinander. Diese Obertragungsfunktion ist nun, dank der Fourier-Transformation, in der frequenzabhängigen Darstellung nichts anderes als der komplexe Quotient der den beiden Eingangssignalen zugeordneten Funktionen. Die Obertragungsfunktion (oder Transferfunktion TF) H(w) ist also F(w) H(w) (50). a(w) Im internen Microprozessor wird sie allerdings auf indirekte Weise aus anderen Funktionen berechnet. Dies sind die Leistungsspektren GAA und GF F sowie das Kreuzleistungspektrum GEA. Erstere beiden sind jeweils die Betragsquadrate der frequenzabhängigen Fourier-transformierten Funktionen a(w) und F(w), also reelle Funktionen von w, das Kreuzleistungs- e Signale 1a iu e nd spektrlum Ist das entsprechende Produkt beider a und 1 üntel e l n- ander, also eine komplexe Funktion bestehend aus Real- und Imaginärteil. Diese insgesamt vier einzelnen reellen Funktionen aus jeweils 400 frequenzabhängigen Werten, also zusammen 1600 Zahlen, stellt der interne Mikroprozessor nach jedem einzelnen Abtastvorgang als Ergebnis seiner Fourier-Transformation zur Verfügung. Die interessierende Obertragungsfunktion H(w) wird nun berechnet nach der Formel H(w) = G FA re + j G FA im (50a); G AA Diese Formel ist entweder im Analysator selbst schon programmiert (zur Darstellung auf dem Bildschirm) oder wird im Personalcomputerprogramm angewendet. Die physikalische Bedeutung der Obertragungsfunktion H(w) ist im Falle der Messung von Beschleunigung und Kraft eine Masse bzw. eine komplexe Trägheit m, welche - als Ersatz für die Meßgröße "Impedanz" - im folgenden als die eigentliche frequenzabhängige Meßgröße behandelt wird. Im Falle der breitbandigen Probekörperanregung ergibt sich m direkt als frequenzabhängige Funktion. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 76 Nun kann es aber sein, daß - wegen nicht ausreichender Anregungsstärke - eine "Kohärenz" unter den Signalen a und F nicht für alle Frequenzen w gegeben ist; d.h., diese Nutzsignale sind von verschiedenen Störsignalen (z.B. äußere Erschütterungen, Eigenrauschen der elektronischen Apparatur) so stark überlagert, daß eine zuverlässige Bestimmung der Obertragungsfunktion in diesem Frequenzbereich nicht möglich ist. Die Kohärenz y2 läßt sich ebenfalls aus den vier Leistungsspektren G berechnen, und zwar nach Y2 = I GFA 2 (51). G AA • G FF (Dies kann wieder entweder im Analysator selbst zur direkten Darstellung auf dem Bildschirm als auch im angeschlossenen Personalcomputer geschehen.) y2 ist in jedem Falle eine Zahl zwischen 0 und 1; je näher sie an 1 liegt, desto zuverlässiger ist der zugehörige Meßwert H (w). Für zuverlässige Meßwerte liegt y2 oberhalb von 0,9. Bei breitbandiger Anregung der beschriebenen mechanischen Meßapparatur ergab sich nun (wie weiter unten diskutiert wird), daß eine ausreichende Kohärenz sich allenfalls abschnittsweise in schmalen Frequenzbereichen erzielen läßt. Es wurde daher bei dem im folgenden zu beschreibenden Meßverfahren häufig von der breitbandigen Anregungsmöglichkeit des Meßobjektes kein Gebrauch gemacht, der Probenkörper wurde - nicht zuletzt um eine verbesserte Vergleichsmöglichkeit zum bisherigen analogen Meßverfahren zu erreichen - nach wie vor nur zu sinusförmigen Schwingungen, d.h. zu Schwingungen nur einer Frequenz angeregt. Aus der ganzen vom Analysator gelieferten Obertragungsfunktion H(w) (400 komplexe Werte) bleibt also demnach nur ein einziger komplexer Wert (eben bei dieser Frequenz) mit ausreichender Kohärenz übrig. Um dann eine trotzdem frequenzabhängige Messung im gewünschten Frequenzbereich durchführen zu können, müssen also, durch digitale Fernsteuerung des Analysators, immer neue Einzelfrequenzen eingestellt, und die dazugehörigen Meßwerte m bestimmt werden. In diesem Fall werden die Einzelfrequenzen nicht im konstanten Frequenzabstand, sondern zweckmäßigerweise in einen exponentiell ansteigenden Frequenzabstand ausgewählt. Jedesmal wird dazu ein geeigneter Frequenzbereich des Fourier-Analysators - das zwei- bis dreifache der ausgewählten Meßfrequenz - eingestellt. Später wurde auch im Falle der echten Breitbandmessung die gelieferte Fraunhofer-Institut für Bauphysik 77 komplexe Übertragungsfunktion m(w) ersetzt durch einige wenige exponentiell verteilte, jeweils über den zugehörigen Frequenzbereich gemittelte Meßwerte m(w). Das Ergebnis ist also in jedem Fall: Es liegen als "Meßwerte" die komplexen Werte der Übertragungsfunktion m bei beliebigen Frequenzen vor. Im vorliegenden Anwendungsfall der Messung von Beschleunigung und Kraft ist die Übertragungsfunktion physikalisch als eine Masse bzw. komplexe Trägheit m zu interpretieren. Diese komplexe Trägheit m wird im folgenden - anstelle der "Impedanz" als der eigentliche Meßwert weiterbehandelt. 4.3.3 Umrechnung der Meßwerte in E-Module Die einfachen Signalverarbeitungsschritte der analogen Meßtechnik müssen nun rechnerisch vollzogen werden; die Auswertung der Meßwerte m(w) ist also denkbar einfach. Als erstes muß die Vormassen-Kompensation vorgenommen werden; von der gemessenen komplexen Trägheit m wird deshalb die Vormasse m y subtrahiert. Das in Kapitel 4.2 beschriebene aufwendige Meßverfahren zur Bestimmung der Vor-Masse wird hier ersetzt durch digitale Messung der Masse der frei vor dem Impedanzmeßkopf schwingenden Probe, bestehend aus Fugendichtstoff mit beidseitiger Alukörperhalterung, sowie nur der vorderseitigen Probenhalterung, woraus widerum durch arithmetische Mittelung die effektive Vormasse (vor der Probe schwingende Masse + halbe Probenmasse) berechnet wird. Dieses Verfahren der "Wägung" mittels Impedanzkopf, siehe Kapitel 4.7, also Kraft- und Beschleunigungsmessung, wurde einer konventionellen Wägung der "schweren" Masse vorgezogen, weil auf diese Weise mögliche Eichfehler bezüglich der Verstärkungsfaktoren des Impedanzkopfes automatisch berücksichtigt werden. Der Vor-Massen-Kompensation lag also die gleiche physikalische Annahme (Probendicke s x/4) und auch die gleiche Meßtechnik zugrunde. (Siehe hierzu allerdings die kritischen Bemerkungen von Kapitel 4.9.) Der zweite Schritt berücksichtigt nur, daß eine Federsteife stets definiert ist als Kraft/Weg, eine Trägheit aber als Kraft/Beschleunigung. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 78 Deshalb hängen gemessene "Federsteife" K - bei harmonischen Schwingungen der Kreisfrequenz w - mit gemessenen Trägheiten m immer durch K = - w z • m zusammen. Die Federsteife der in die Apparatur eingespannten Probe ergibt sich demnach aus den Meßwerten m durch K= - w z (m — mv) (52). Die gesuchte geometrieunabhängige Materialkonstante, der E-Modul, ergibt sich dann unter Berücksichtigung von Probendicke d und Probenquerschnittsfläche F entsprechend Gl. (14) aus E= • K (53). Eine weitere Korrektur durch die Formfunktion unterblieb, da sich schon bei den ersten orientierenden Messungen Frequenzabhängigkeiten der Formfunktion ergaben, und somit Zweifel an der bisher dargestellten vereinfachten Theor i e angebracht sind; wenn im folgenden vom E-Modul die Rede ist, so ist damit also ein unkorrigierter, in geringem Umfang noch formabhängiger Modul gemeint. 4.3.4 Programmbeschreibung EMODSINMES Das Grobschema des gesamten Programmpakets zeigt Bild 20. Im Programm sind alle erforderlichen Einstellungen des Analysators, zugeschnitten auf das spezielle Meßproblem, gespeichert. Eine direkte Bedienung des Analysators entfällt also. Alle weiteren Eigenschaften des Analysators, wie z.B. das Spannungsraster 1-2-5-10 V, sind in Form von Funktionen ebenfalls gespeichert, um dem Computer eine Rückinformation beispielsweise über eingestellte Empfindlichkeiten zu geben. Die Meßparameter hingegen sind Anwender- oder Probenspezifisch. Hierzu zählen - der Probenname, - eine verbale Probenbeschreibung, Fraunhofer-Institut für Bauphysik 79 Bild 20 : Funktionsschema des Programmpakets EMODSINMES Start 1 Einlesen des Analysator - Codes SDCODES Eingabe/Einlesen der Meßparameter EINGAPAR/MODDEFAULT Durchführung von Messung und Auswertung SINMESFCON evtl. Ausdruck der numerischen Ergebnisse MODPRINT evtl. Grafische Darstellung der E(w)— und cp(cw)-Kurven MODPLOT 1 Speicherung aller Meßparameter und MO-Ergebnisse Ende Fraunhofer-Institut für Bauphysik 80 - lineare oder logarithmische Frequenzteilung, - Anzahl der Meßwerte, - untere und obere Grenzfrequenz, - Verstärkungsfaktoren für den Beschleunigungs- und Kraft-Kanal, - Probenquerschnitt und -dicke, - Vor-Masse. Nach der Durchführung von Messung und Auswertung im zentralen Unterprogramm SINMESFCON, (das im nächsten Bild differenziert dargestellt wird) wird im nächsten Unterprogramm der Drucker, und im übernächsten der Plotter (siehe Bild 19) zur Ausgabe der Ergebnisse angesteuert. Schließlich werden noch alle Daten gespeichert. Das Schema des eigentlichen Meßprogramms SINMESFCON zeigt Bild 21. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 81 ^ Voreinstellungen am Analysator: Eingangsempfindlichkeit, F -Kanal Sollwert von F entspr. Generator auf Sinus - Mode lin. oder log. Darstellung Berechnung der nächsten Frequenz LINLOG Einstellen 2- .anal-Melt-Mode "REAL TIME" Bestimmung eines geeigneten Frequenzbereichs des Analysators Einstellen der Generator- Frequenz im 400-Raster des Frequenzbereichs Einregeln Generatoramplitude, so * daß F=tonst. KOMPRESS -1 ussteuerbar? $Kanal F Kanal a passende Eingangsempfindlichkeit a-Kanal AUTORANGE übersteuert ? OVERLOAD L0 % To aussteuerbar? li Warten entspr. Frequenzbereich Einlesen von a- und F-Signal Umrechnung in a und F Anzeige des Beschleunigungsund Kraftamplitudenwertes Einstellen des TF-Meß-Modes am Analysator Messung der Obertragungsfunktion m (Mittelung über 10 Werte) Stop/ OIStart-Messund tn sehr als Störung? .Störunn ( lduft Messung noch ? Einlesen Real- und Imam.- Teil TF Einlesen der Meßwerte von Kanal 1 und 2 READCURSOR Umrechnung in Meßwert in Umrechnung m E,50, Meßwert i E -Modul Bild 21: Vereinfachtes Flußdiagramm des Hauptunterprogramms SINMESFCON von EMODSINMES Fraunhofer-Institut für Bauphysik 82 Einige der dort dargestellten Programmabschnitte seien noch etwas näher beschrieben: Es wird also, in Anlehnung an die bisherige Analogmeßtechnik, die Kraftamplitude konstant gehalten. Das Programm COMPRESS besorgt dies, indem es gewährleistet, daß der vor der ganzen Messung eingestellte Meßbereich des F-Kanals gerade eben nicht übersteuert wird; der synchrone Signalgenerator (oder ein externer, ebenfalls steuerbarer Sinus-Signal-Generator) wird entsprechend einer vorgegebenen Werteskala auf eine passende Amplitude eingestellt. Anschließend erst kann die Empfindlichkeit des a-Kanals entsprechend der meßbaren Amplitude des Beschleunigungssignals, das sich bei eben dieser Kraftamplitude und bei der ebenfalls vorgegebenen Frequenz ergibt, eingestellt werden. Danach muß das Abklingen der Frequenz-Umschalt-Störung abgewartet werden; die fouriertransformierte Funktion liegt erst dann richtig vor, wenn - bei einem Frequenzbereich Fqn und den 400 Werten, die im Frequenzbereich geliefert werden, - die Zeit 400/Fqn abgewartet wird. Zum Einlesen der Meßwerte wird nicht die ganze vom Analysator gelieferte Übertragungsfunktion benutzt, sondern nur der einzelne, auf dem Analysator-Bildschirm ablesbare komplexe Wert bei der vorgegebenen Frequenz. Zunächst werden zur Kontrolle nur die Amplitudenwerte des Beschleunigungsund des Kraftsignals eingelesen und dargestellt. Zum Erhalt des eigentlichen Meßwertes der Übrtragungsfunktion ist es nun notwendig, den Analysator entsprechend umzuschalten. Ferner hat es sich bewährt, statt einer einzelnen Messung mindestens zehn durchzuführen. Der zugehörige Mittelungsvorgang - der eventuelle Störungen rechtzeit erkennt - dauert ca. eine halbe Minute. Was nun vom Bildschirm eingelesen wird, ist Real- und Imaginärteil der interessierenden Trägheitsfunktion m. Der dann folgende mathematische Teil des Programms zur Auswertung ist entsprechend den oben genannten Formeln relativ kurz. Alle diese Vorgänge - mit Ausnahme der Voreinstellungen am Analysator - wiederholen sich so lange, bis die ganze, vom Benutzer vorgegebene Frequenzreihe abgearbeitet ist. Der gesamte Meß-, Darstellungs- und Speichervorgang dauert ca. 15 Minuten. (Bei 50 Einzelfrequenzen.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 83 4.3.5 Ergebnisse Im gesamten Entwicklungsstadium der Impedanzmeßtechnik kam fast immer nur ein und dieselbe Probe (eine Probe auf Silicon-Basis, im folgenden "Testprobe" genannt) zum Einsatz. Das genügte auch, weil es hier nicht um eine Vollständigkeit der Meßergebnisse, sondern um die Überprüfung der Richtigkeit der jeweiligen Messung und die Beurteilung der Genauigkeit unter definierten Randbedingungen ging. Zu den variierten Randbedingungen zählen auch die verschiedenen Methoden zur Konstanthaltung verschiedener Schwingungsgrößen wie Kraft, Beschleunigung, Schnelle oder Wegamplitude. Hierbei ging es indirekt um die Amplitudenabhängigkeit von Meßergebnissen. Eine solche war aber praktisch - das heißt im Vergleich zu anderen Ungenauigkeiten (siehe Kapitel 4.4) - nicht vorhanden. Es soll daher exemplarisch die Darstellung eines einzigen Meßergebnisses genügen. Bild 22 ist das typische Ergebnis eines computerunterstützten Meßprogrammes, wie es im Vorhergehenden beschrieben wurde. Hierin sind vom Computer Betrag und Phase des frequenzabhängigen Moduls graphisch dargestellt. (Auf eine Darstellung des simultan erhaltenen numerischen Ergebnisses, das ebenfalls vom Computer ausgedruckt wird, wird verzichtet.) Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen Programm wurde hier nicht die Kraft, sondern die Beschleunigung konstant gehalten. Dies hatte aber keinen nennenswerten Einfluß auf das Meßergebnis. Das Ergebnis ist im übrigen in Obereinstimmung mit dem in analoger Meßtechnik bei ein und derselben Probe erhaltenen Meßergebnis. Anhand von Bild 22 kann festgestellt werden, daß der Obergang von der analogen zur digitalen Meßtechnik - wenn auch sehr arbeitsaufwendig so doch prinzipiell problemlos möglich war. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 84 PHASE 90 40 —10 40.4 5 2 2 5 4096 BETRAG E EN/mm^2J 100 5 2 5 2 FREQUENZ 40.4 5 2 5 2 4096 [Hz] Bild 22: E-Modul in Betrag und Phase der zur Apparaturentwicklung dienenden Fugendichtstoffprobe auf SI-Basis ("Testprobe"), erstes und typisches Ergebnis in digitalisierter Meßtechnik Fraunhofer-Institut für Bauphysik 85 4.4 Amplitudenabhängigkeit der Meßergebnisse / Konstanthaltung der Amplituden verschiedener Meßgrößen Eine Amplitudenabhängigkeit des Me(3ergebnisses kann im wesentlichen bewirkt werden durch eine Nichtlinearität des Spannungs-Dehnungs-Verhaltens der Probe - wie in Kapitel 2.2.5 beschrieben. Man kann dieses Spannungs-Dehnungs-Verhalten der Probe - bei Sinusanregung - direkt beobachten, wenn man das Beschleunigungssignal direkt zum X-Signal, und das Kraft-Signal direkt zum Y-Signal eines Oszillographen macht. Im Idealfall linearen Probenverhaltens und im weiteren Idealfall eines Probenmaterials ohne innere Dämpfung würde man dann eine Gerade beobachten, da Dehnung x und Beschleunigung a sich nur durch den Faktor -w 2 unterscheiden. Im Falle einer gedämpften Probe würde man eine Ellipse beobachten. Bei hohen Frequenzen - bei denen wegen der Konstanthaltung der Beschleunigung die Dehnungsamplituden naturgemäß klein sind, - konnte man dies auch tatsächlich beobachten. Bei niedrigen Frequenzen jedoch, das heißt unterhalb der Apparaturresonanz von ca. 80 Hz, verformte sich diese Ellipse zu einer mehr oder weniger gezackten und doppelt geschwungenen Schleife. Dies deutet unmittelbar auf nichtlineares Probenverhalten hin. -10 -20 1 dB -30 -40 ! 1 ^^ ^^ 100 Frequenz Hz] 200 Bild 23: Zur Nichtlinearität: Spectrum des Beschleunigungs-Signals bei Schwingungserregung mit 20Hz, 1N, Harmonische von 20Hz Fraunhofer-Institut für Bauphysik 86 Entscheidend ist nun aber, daß nicht der direkte Quotient zwischen Kraftund Beschleunigungssignal das Meßergebnis darstellt, sondern die Quotienten aus dem Fourier-transformierten Signal. Dieses ist aber ein frequenzabhängiges Signal, bei dem zwischen Grundwelle und - etwa durch Nichtlinearität bewirkten - Oberwellen bei harmonischer Probenanregung unterschieden werden kann. Ein Beispiel dafür zeigt Bild 23, in dem exemplarisch das Fourier-transformierte Beschleunigungssignal (das Kraft-Signal sieht ähnlich aus) als Funktion der Frequenz und zwar bei sinusförmiger Anregung mit 20 Hz aufgetragen ist. Man sieht deutlich, daß das absolute Maximum bei der Anregungsfrequenz von 20 Hz (der Grundwelle) liegt, daß aber auch noch starke Nebenmaxima bei den ganzzeiligen Vielfachen dieser Frequenz (bei den Oberwellen) auftreten. (Außer einer breitbandigen Grundstörung ist noch eine Störfrequenz bei 50 Hz und deren Oberwelle bei 150 Hz zu erkennen.) Der erkennbare starke Oberwellengehalt korrespondiert direkt zu einer starken Nichtlinearität des Spannungs-Dehnungs-Verhaltens. In das Meßergebnis geht aber nicht dieses Spektrum ein, sondern ausschließlich der Meßwert des Quotienten aus Kraft und Beschleunigung bei der Grundfrequenz. Insofern wird auch bei einer nichtlinearen Verformung nur deren linearer Grundanteil gemessen. Dies ist genau der Anteil, der auch bei einer gegen Null gehenden Gesamtamplitude als Meßergebnis noch übrig bliebe. Nun zeigen überschlägige Betrachtungen der an Fugendichtungen am Bau tatsächlich vorkommenden Schwingungsamplituden, daß hier mit Sicherheit dieser lineare Grenzfall mit Sicherheit angenommen werden kann. Auch diverse Messungen mit der digitalen Meßtechnik unter Konstanthaltung der Schwingungsgrößen Kraft, Beschleunigung, Schnelle oder Schwingungsweg in definierten Frequenzbereichen - zeigten - im Rahmen der ohnehin geringen, durch andere Effekte bewirkten Meßwertabweichungen - keinerlei Amplitudenabhängigkeit der Meßergebnisse. Trotzdem wurde auf eine Kontrolle der Amplituden nicht verzichtet. Zum einen, um ganz sicher zu gehen, daß bei einzelnen Proben die Amplitude nicht doch auf irgendeine Weise das Meßergebnis beeinflußt, zum anderen, wegen sonstiger technischer Randbedingungen, vor allem der Begrenzung, Fraunhofer-Institut für Bauphysik 87 die durch die maximal verfügbare Shaker-Kraft gegeben ist. Welche Schwingungsgröße sollte nun konstant gehalten werden? Bei der analogen Meßtechnik war es die elastische Kraftkomponente. Diese konnte durch eine Massenkompensationsschaltung direkt gemessen werden. Diese Möglichkeit war nun nicht mehr gegeben. Außerdem ist eine Konstanthaltung der elastischen Kraftkomponente im Falle stark mit der Frequenz veränderlicher E-Module auch physikalisch gar nicht so sinnvoll, weil damit noch nichts über die in der Probe meßbaren Schwingungsamplituden - und die damit möglicherweise zusammenhängenden nichtlinearen Effekte ausgesagt ist. Die andere gemessene Schwingungsgröße ist die Beschleunigung a. Durch - elektronische oder numerische - Integration ware auch die Schnelle v oder die Schwingungsweg-Amplitude x im Prinzip konstant haltbar. Zu berücksichtigen ist nun, daß der Frequenzbereich enorm groß ist: er reicht von wenigen Hz bis zu einigen kHz, umfaßt also eine Spanne von 1:1000. Würde man die Wegamplitude x - direkt ein Maß für mögliche nichtlineare Effekte - konstant halten, so würde sich die Beschleunigung im Frequenzbereich um den Faktor von einer Million erhöhen. Dies verbietet jegliche zur Verfügung stehende Dynamik der Meßgeräte. Auch ein Konstanthalten der Schnelle v wäre aus dem gleichen Grunde noch kritisch. Es bleibt also die Möglichkeit der Konstanthaltung der Beschleunigung a; dies ist auch deswegen sinnvoll, weil im größten Teil des Frequenzbereiches oberhalb der Apparatur-Resonanzfrequenz gemessen wird, wo eine maximal verfügbare Beschleunigung ac allein bestimmt wird durch die maximal verfügbare dynamische Shaker-Kraft Fshmax einerseits und die - immer unvermeidbare - gesamte mitschwingende Apparaturmasse mges: F shmax a - c m (54) ges Wird mit F shmax = 10 N und mges = 100 g gerechnet, so würde hieraus eine maximale Beschleunigung von ac = 100 m/s 2 folgen; kalkuliert man aus verschiedenen Gründen einen Sicherheitsfaktor 10 ein, so folgt hieraus die maximale Beschleunigung von ac = 10 m/s2. (Das war auch die Randbedingung für das Ergebnis nach Bild 22.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 88 Leider wird durch diese rein technisch motivierte Konstanthaltungsart möglichen nichtlinearen Effekten (die mit der Wegamplitude x zusammenhängen) keineswegs Rechnung getragen; um beide Grenzbedingungen zu erfüllen, muß daher bei niedrigen Frequenzen zusätzlich eine maximale Wegamplitude x max festgesetzt werden. Bei frühzeitigen Versuchen, bei denen außer dem eigentlichen Meßergebnis zusätzlich das Grundwellen-Oberwellen-Amplitudenverhältnis beobachtet wurde, ergaben sich die folgenden Grenzwerte für x max vmax und a max bei den zwei Eckfrequenzen von 40 Hz und 4 kHz: f = 40 Hz: xmax = 40 p vmax = 10 mm/s a max = 2,5 m/s2 f = 4 kHz: x max = 0,04 p v max = 1 mm/s a max = 25 m/s2. (In einem mittleren Frequenzbereich erschien es sinnvoll, auch für die Schnelle v zur Sicherstellung eines linearen Probenverhaltens eine Obergrenze anzusetzen.) Diese Grenzwerte wurden an der in der Entwicklungsphase benutzten TestProbe aus einem Silikondichtstoff mit den typischen Abmessungen Dicke = 12 mm und Querschnittsfläche = 144 mm 2 bestimmt. Es wurde vorläufig entschieden, bis zu einer gewissen Obergangsfrequenz fa die Wegamplitude, darüber die Beschleunigungsamplitude konstant zu halten. Diese Obergangsfrequenz fxa berechnet sich aus den Konstantgrößen xc und ac nach der Formel ^ f xa 1/(2 ,r) • (55). 3a c /x c Setzt man für ac den Sicherheits-Maximalwert von 10 m/s 2 und für xc den oben dargestellten Wert von 40 p ein, so folgt für die Obergangsfrequenz: fxa = 80 Hz. Dies entspricht auch etwa der Apparaturresonanzfrequenz. Diese Konstanthaltungsvorgaben wurden - anstelle des Meßunterprogramms SINMESFCON - durch ein neu entwickeltes Meßunterprogramm SINMESAXC realisiert; da nur die Beschleunigung a gemessen werden kann, muß für diese unterhalb der Obergangsfrequenz fxa ein frequenzabhängiger Maximalwert a max definiert werden; die gesamte frequenzabhängige Sollbeschleunigung ergibt sich dann durch falls f { f xa Fraunhofer-Institut für Bauphysik : a max = (f/f xa )2 • a c' sonst a max 56). = a ( c 89 In späteren Meßprogrammen, so auch in dem letztlich angewandten Programmpaket MODULMESS4, (alle Amplitudenregelungsprobleme sollen in diesem Abschnitt 4.4 zusammengefaßt werden), wurde die Konstanthaltungstechnik noch weiter differenziert, d.h. es kam noch ein mittlerer Frequenzabschnitt hinzu, wo die Schnelle v konstant bleiben sollte. Außerdem wurden empirisch getestete Maximalwerte für die Probenverformung cmaxnl und für die maximale Proben-Schnelle vmaxnl eingeführt. Unterhalb der Apparaturresonanzfrequenz wird die technisch maximal mögliche Probenverformung bestimmt durch den Quotienten aus maximal verfügbarer Shakerkraft F sh max und - bei sehr niedrigen Frequenzen maximaler Proben-Federsteife Komax, welche sich bei gegebener Probengeometrie nach Gl. (53) wiederum aus einem bei niedrigen Frequenzen maximal zu erwartenden E-Modul Eomax berechnen läßt. Faßt man Apparatur-technische und Proben-physikalische Grenzbedingungen zusammen, so folgt für die maximale Wegamplitude xc das Minimum zweier Größen: (57) " I r shmax ' `omax'`'max nl • d Die Apparatur-Resonanz-Frequenz foapp ist f = 1 2n oapp / K omax / m ges (58), wobei mges wieder die gesamte mitschwingende Apparaturmasse ist. Der Obergang von der Schnelle-Konstanthaltung zur Beschleunigungs-Konstanthaltung darf nicht unterhalb der Apparatur-Resonanz-Fre q uenz erfolgen. Andererseits darf die Schnelle das vorgegebene Maximum vmaxnl nicht überschreiten. Daraus folgt zusammengefaßt analog zu Gl. (57) vc = min { a c / (2n foapp) vmax nl (59). } Die technischen Grenzwerte wurden folgendermaßen abgeschätzt: F shmax = m ges 5 N = 80 g Fraunhofer-Institut für Bauphysik 90 K omax v max Emax E omax • S/d = 5 N/mm 2 • 12 mm = 60 N/mm = 2 cm/s nl = 0,05 nl Aus diesen Annahmen folgen die drei Amplitudengrenzwerte: a c = 62,5 m/s2 v c = 2 cm/s x c = 83p Was die Wegamplitude xc betrifft, so war hierbei die technische Begrenzung schärfer als die physikalische. (In Gl. (57) war der erste Term kleiner als der zweite Term.) Was die Schnelle v betrifft, so war die physikalische Bedingung schärfer als die technische. (In Gl. (59) war also der zweite Term kleiner als der erste Term.) Im Meßprogramm muß nun eine frequenzabhängige Sollbeschleunigung für den ganzen Frequenzbereich definiert werden. Im untersten Frequenzbereich, wo die Wegamplitude konstant ist, wird diese Sollbeschleunigung mit dem Quadrat der Frequenz ansteigen; im mittleren Frequenzbereich, wo die Schnelle konstant gehalten wird, wird die Sollbeschleunigung nur noch linear mit der Frequenz ansteigen; im oberen Frequenzbereich schließlich bleibt die Sollbeschleunigung konstant auf dem vorgegebenen Wert. Diesen Sachverhalt zeigt Bild 24. Hierbei ist der Logarithmus der Sollbeschleunigung als Funktion des Logarithmus der Frequenz aufgetragen. Die zwei Obergangsfrequenzen zwischen den drei Frequenzbereichen, fxv und fva ergeben sich nach den Formeln f xv = v c / (21rx c ) = 40 Hz (60) fva = a c / (2,rv c ) = 500 Hz (61). Nach Gl. (55) ergäbe sich die - hier nicht zur Wirkung kommende - Obergangsfrequenz fxa zu 140 Hz. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 91 cv rn 0 Bild 24: Schema der Regelung des frequenzabhängigen Beschleunigungssignals • fxv fxa log f fva Dieser Konstanthalte-Mechanismus wurde im letztgültigen Meßprogramm MODULMESS4 (siehe Kapitel 5) realisiert. 4.5 Breitband - Anregung Vorbemerkung: Eine breitbandige Schwingungsanregung zur Messung des frequenzabhängigen E-Modules viscoelastischer Proben hat unter gewissen Voraussetzungen - anstelle der schrittweisen sinusförmigen Schwingungsanregung - für die geplanten Reihenuntersuchungen an zahlreichen Proben den erheblichen Vorteil: Es wird Zeit gespart; das komplette Meßergebnis für eine Probe liegt (bis auf die Zeit für den Ausdruck) in wenigen Sekunden vor. Auch ist das eingesetzte zentrale Meßgerät, der Zweikanal-Fourier-Analysator, gerade für solche Messungen an sich vorgesehen. Zur Entwicklung einer solchen breitbandigen Meßtechnik wurde daher auch erhebliche Zeit investiert; zahlreiche noch entwickelte Meßprogramme basieren auf dieser Art der Schwingungsanregung. Wenn dies in diesem Bericht nicht dargestellt wird, so deshalb, weil das letztendlich angewandte Meßverfahren wieder auf die Technik der schrittweisen Sinusanregung zurückgreifen mußte. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 92 In diesem Kapitel werden nur die spezifischen Probleme der Breitbandmeßtechnik beschrieben und ein Breitband-Meßprogramm exemplarisch dargestellt. 4.5.1 Probleme Zweierlei Probleme erhalten speziell bei Breitbandanregung besondere Bedeutung: - Li nearitätsprobleme, - Kohärenzprobleme. Das Ergebnis einer Breitband-Messung ist ein ganzes Spektrum von Meßwerten, d.h. es werden - per Fourier-Transformation (siehe Kapitel 4.3.2.) gleichzeitig die Meßwerte aller Frequenzen in einem vorgegebenen Frequenzband bestimmt. Soll das so erhaltene Ergebnis übereinstimmen mit dem Ergebnis, das bei zeitlich nacheinander erfolgter Sinus-Anregung erhalten wurde, so muß die Voraussetzung erfüllt sein, daß die Meßwerte bei den einzelnen Frequenzen voneinander unabhängig sind, d.h. daß nicht die Messung bei einer (Sinus)-Frequenz den Meßwert bei einer anderen Frequenz beeinflußt. Genau dies ist aber im Prinzip bei einem nicht-linearen Spannungs-Dehnungs-Verhalten der elastischen Proben der Fall, wie schon das Spektralbild 23 gezeigt hat: Die Anregung bei einer Frequenz von 20 Hz erzeugte auch Schwingungsanteile bei vielfachen dieser Frequenz. In einem nach Breiteband-Anregung erhaltenen spektralen Meßergebnis wird daher jeder einzelne Meßwert nicht nur durch die tatsächlichen physikalischen und linearen Eigenschaften des Meßobjektes eben bei dieser Frequenz bestimmt, sondern auch durch die nicht linearen Eigenschaften desselben Meßobjektes bei ganzzeiligen Bruchteilen dieser Frequenz; ein Meßwert bei beispielsweise 120 Hz kann so durch die dritte Oberwelle verfälscht sein, die durch die nicht lineare Probeneigenschaft bei 40 Hz bewirkt wird. Bei den Experimenten mit Breitband-Anregung zeigte sich aber, daß diese unerwünschten Effekte unter den gegebenen Bedingungen zu keinen nennens- Fraunhofer-Institut für Bauphysik 93 werten Verfälschungen des Gesamt-Meßergebnisses führten. (Man vergleiche die Bilder 29 und 22.) Dies ist einfach dadurch bedingt, daß die bei Breitband-Anregung vorherrschenden spektralen Schwingungsamplituden selbst im Vergleich zu den ohnehin geringen Amplituden bei Sinus-Anregung extrem klein sind. Nicht-lineare Effekte hatten dadurch keinen Einfluß mehr auf das Meßergebnis. Die Kohärenz zwischen zwei Signalen beschreibt gewissermaßen ihren kausalen Zusammenhang; sie ist berechenbar durch eine zweikanalige FourierTransformation und Auswertung des Kreuz-Leistungsspektrums wie in Kapitel 4.3.2 beschrieben. Eine zu niedrige Kohärenz deutet immer ein unzuverlässiges Meßergebnis an. Dies wird in der Regel dadurch bewirkt, daß das Anregungs- und damit das Meßsignal - bei einer bestimmten Frequenz zu klein gegenüber Störsignalen wird. Da nur eine begrenzte Anregungsleistung des Shakers verfügbar ist, nimmt dieser "Störabstand" mit zunehmender Breite des Frequenzbandes ab, da die Anregungsleistung pro Frequenzintervall damit abnimmt. Im Falle des Frequenzbereiches 0 bis 4000 Hz verteilt sich die ganze - ShakerLeistung auf alle 400 Meßkanäle, so daß, grob geschätzt, die SchwingungsAmplitude auf der Probe pro Meßfrequenz im Vergleich zur Sinus-Meßtechnik um den Faktor 20 kleiner ist; im oberen Frequenzbereich 2 bis 4 kHz gerät damit die Schwingungsamplitude in den Bereich von Nanometern. (!) Es ist deshalb nicht verwunderlich, daß die Zuverlässigkeit der Meßergebnisse in diesem Frequenzbereich zu wünschen übrig ließ. Dies zeigen die Bilder 25 und 26. Hierzu wurde die elektronische Vormassenkompensation des analogen Meßaufbaus benutzt und auf die Computer-Auswertung verzichtet. Durch Fourier-Transformation der beiden Signale für Wegamplitude und elastische Kraft und Berechnung der zugehörigen Obertragungsfunktion konnte somit direkt das Meßergebnis für den frequenzabhängigen E-Modul bei Breitband-Anregung dargestellt werden. Dies zeigt Bild 25. Die dazugehörige, vom Analysator automatisch mitberechnete Kohärenz zeigt Bild 26. Oberhalb von 1200 Hz (*) sinkt die Kohärenz weit unter 0,9 ab; genau in diesem Bereich scheint auch das Meßsignal (Bild 25) starken statistischen Schwankungen unterworfen, also nicht zuverlässig. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 94 TF LOG 5/A 5E2 - V/V Bild 25 Übertragungsfunktion F'/a direkt aus dem Ana Tysätor, dem E-Modul-Be tra g proportional, bei Breitbandiger Anregung 5E —i •1O LOG X .^ ____- -^ —^ ^r '.1 Y "2 tif Bild 26: Kohärenz der Übertragungsfunktion F'/a nach Bild 25 bei Breitbandanregung :^ ^^ tt 0 , I` f ;ya), I a ; i; 0 40 LOG X HZ 4000 Durch noch günstigere Einstellungen von Meßbereichen und eine weitere Erhöhung der Shaker-Leistung konnte allerdings dieses Defizit weitgehend ausgeglichen werden. Glücklicherweise zeigten vorübergehende frequenzabhängige Einbrücke der Kohärenzfunktion keinen wesentlichen Einfluß auf das endgültige Meßergebnis - zumindest im Vergleich zu anderen Fehlereinflüssen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 95 In zahlreichen Experimenten wurde weiterhin untersucht, inwieweit eine Aufteilung des ganzen Frequenzbereiches in Teilbereiche eine Verbesserung der Meßgenauigkeit bewirkt. Es zeigte sich jedoch, daß bei hohen Frequenzen erst eine sehr starke Verringerung der Bandbreite nennenswert Erfolg bringt. Kohärenzeinbrüche bei niedrigeren Frequenzen (ApparaturResonanzen) werden durch eine Verschmälerung von Bandbreiten kaum vermindert. Eine wirksame Aufteilung des Gesamt-Frequenzbereiches hätte also in zahlreiche kleinere Bereiche zu erfolgen; hiervon wurde wegen des zu erwartenden erheblichen Mehraufwandes zur Programmierung dann abgesehen. Die Möglichkeiten zur Verbesserung der Kohärenz der Breitband-Anregung scheinen weitgehend dadurch behindert, daß - im Gegensatz zur Sinus-Anregungs-Technik, bei der der frequenzabhängige Amplituden-Verlauf genau kontrolliert werden konnte (vgl. Kapitel 4.4), - bei BreitbandAnregung die Frequenzabhängigkeit der Anregungsstärke nicht beeinflußt werden kann; der weitaus größte Teil der vom Shaker erzeugten Schwingungsleistung konzentriert sich daher von selbst auf den Frequenzbereich um die Apparatur-Resonanzfrequenz (Gesamtmassen-ProbenResonanz) und wird daher dem viel wichtigeren und breiteren Frequenzbereich oberhalb dieser Resonanz weitgehend entzogen. Die mit dem Analysator direkt gemessene Resonanzkurve m Anregungskraft als Funktion der linear aufgetragenen Frequenz - zeigt Bild 27. 0,06 0,06 Bild 27: Kraft- Resonanz des Schwingungsanregungssystems bei 86Hz 0,04 \‘, 0,02 100 Frequenz [Hz] 200 Fraunhofer-Institut für Bauphysik 96 4.5.2 Programm—Beschreibung BBTFMESMOD Ein Funktionsschema des Programms BBTFMOD zeigt Bild 28. Voreinstellungen am Analysator Spectrum, Real-Time, log. 30 Mittelungen ^ Einstellen des Gesamt-Frequenzbereiches ani Analysator T Berechnung und Einstellung der maximal möglichen Signal-GeneratorAmpl i tude ^ Warten entspr. Frequenzbereich ^ Aussteuerung beider Kanäle AUTORANGE ^ Einstellen des TF-MeB-Modes am Analysator Berechnung von Einzelfrequenzen LINLOG t alle Frequenzen Starten der Mittelung über 30 Messungen ^ ►- wdh., falls Störunn ? Neuauss teuerung falls 1 mehr als 3 Störungen Berechnung der ex onential verteilten Frequenz- Kanal)-Auswahl (gleichzeitig mit Messung) 4 Selectives Einlesen der 4 Leistungsspectren (TF-Komponenten) TFSLCTREAD Einlesen aller TF-Komponenten Schleife über alle vorausgewählten Einzelfrequenzen Berechnung der Kanäle der Eckfrequenzen des Mittelungbereichs Schleife über alle 4 Leistungsspectren Mittelung = Schleife über alle Einzelfrequenzen des ausgewählten Frequenzbereichs Sununierung der umgewandelten TF-Komponenten Berechnung nes Mittelwertes 1 Auswertung Schleife über alle Einzelfrequenzen Berechnung - der Kohärenz aus den 4 TF-Komp. - von Beschleunigungs- und Kraftamplitude Real- und Imaginärteil der Trägheitsfunktion - von - unter Berücksichtigung der Proben•geometrie - der kompl. Federkonstante nach Glgn. 51 - des kompl. E-Moduls nach Glgn. 52 - von Betrag und Phase des E-Moduls nach Ginn. (4) Bild 28: Funktionsschema des Hauptunterprogrammes BBTFMOD aus dem Programmpaket BBTFMESMOD zur Breitband-E-Modul-Messung Fraunhofer-Institut für Bauphysik 97 Das Programmpaket BBTFMESMOD ist im Grundschema (Grundeinstellung des Analysators, Parametereinlesen, Kernprogramm, Drucker- und Plotterbedienung) gleich aufgebaut wie das Programm EMODSINMES. (Siehe Bild 20). Die Voreinstellungen am Analysator sind entsprechend modifiziert. Anstelle des Kernprogramms SINMESFCON tritt nun in BBTFMESMOD das KernUnterprogramm BBTFMOD. Vergleicht man Bild 28 mit Bild 21, so erkennt man, daß der logische Aufbau bei Breitband-Messung wesentlich vereinfacht ist; dies entspricht ja auch dem eigentlichen Verwendungszweck des Fourier-Analysators. Im Unterschied zum Programm SINMESFCON, wo erst die Eingangsempfindlichkeit des Kanals mit der konstant zu haltenden Schwingungsgröße festgelegt, danach die Generator-Amplitude eingeregelt wurde, wird im Programm BBTFMOD zuerst die Signal-Generator-Amplitude entsprechend einer einfachen Schätzrechnung voreingestellt, danach werden passende Empfindlichkeiten für beide Eingangskanäle festgelegt. Die Einstellung des Frequenzbereiches des Analysators geschieht nun ganz zu Anfang, wohingegen bei Programm SINMESFCON der Frequenzbereich des Analysators bei jeder einzelnen Sinus-Meßfrequenz innerhalb einer Programmschleife über alle Frequenzen jeweils neu eingestellt werden mußte. Die eigentliche Messung der Obertragungsfunktion TF, Kernbestandteil des Meßverfahrens, findet nunmehr nur einmal statt; gleichzeitig (zur Zeitersparnis) werden - nach Parametern, die vom Benutzer vorgebbar sind, die Einzelfrequenzen bzw. die zugehörigen Kanalnummern vorher berechnet, bei denen der Wert des komplexen E-Moduls letztendlich bestimmt werden soll; diese Stützfrequenzen sind in der Regel experimentell verteilt. Anstatt vom Bildschirm des Analysators nur einen einzigen komplexen Obertragungswert auszulesen, wird nun der gesamte TF-Komponenten-Speicher des Analysators ausgelesen, d.h., alle vier Leistungsspektren ä 400 Werte (siehe Kapitel 4.3.2.). Da nicht alle - linear verteilten - 400 Werte der Obertragungsfunktion interessieren, werden, entsprechend der vorher bestimmten Stütz-FrequenzVerteilung l über jeweils einen gewissen Frequenzbereich die TF-Komponenten arithmetisch gemittelt. Der Frequenzbereich, über den diese Komponenten zu mitteln sind, ist vorher festlegbar und umfaßt in der Regel gerade diejenige relative Frequenzbreite, die zur vollständigen Abdeckung des gesamten Frequenzbereiches von den Stützstellen aus notwendig ist, Fraunhofer-Institut für Bauphysik 98 typischerweise eine halbe Terzbandbreite. Zur Abdeckung des Frequenzbereiches von 10 bis 4000 Hz werden so etwa 50 exponentiell ansteigende Frequenz-Stützpunkte benötigt. Der eigentliche Auswerteteil des Programms ist wieder vergleichsweise knapp. Zur Kontrolle werden aus den TF-Komponenten zunächst die Amplitudenwerte von Beschleunigung und Kraft selbst, sowie die Kohärenz berechnet. Anschließend wird die komplexe Obertragungsfunktion selbst berechnet, die gleichbedeutend mit der Trägheitfunktion m(w) ist. Daran schließen sich die kurzen Umrechnungen in E-Module nach vorgenannten Gleichungen an, welche schon für alle bisher beschriebenen Auswertungsprogramme Gültigkeit hatten. 4.5.3 Ergebnisse Das Meßergebnis am "Entwicklungs-Prüfling" war nach Anwendung der Breitband-Meßtechnik das gleiche wie bei allen vorangegangenen Messungen mit dem Unterschied, daß dieses Ergebnis in nur etwa 2 Minuten Meß-, Rechen- und Ausdruckzeit vorlag. Das Meßergebnis zeigt Bild 29. Zur Verdeutlichung der typischen Eigenschaften der Breitband-Meßtechnik durch Fourier-Analyse sind die Meßwerte aufgetragen im Stadium vor der Mittelung über die exponentiell verteilten Frequenzbereiche. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 99 PHASE 90 40 —10 10 2 5 2 5 2 3990 2 r REQUENZ 3990 rHZ] BETRAG E EN/mm^2J 100 5 2 5 2 10 2 5 2 5 Bild 29: E-Modul in Betrag und Phase der "Test-Probe" erhalten per Breitbandanregung, Auswertung von 400 äquidistanten Einzelfrequenzen, keine Mittelung Fraunhofer-Institut für Bauphysik 100 4.6 Erweiterung der Meßapparatur Vorbemerkung: Eine mechanische Anordnung mit wesentlich erweiterten Meßmöglichkeiten als in der bisher benutzten Anordnung (Bild 14) wurde von Beginn der Entwicklungsarbeiten an konzipiert. Dieser Aufbau kam bei den späteren Entwicklungsschritten auch zur Anwendung. Die projektierten zusätzlichen Meßmdglichkeiten konnten jedoch - wegen der umfangreichen prinzipielleren Probleme bei der Bestimmung der elastischen Module - im Zeitrahmen dieser Forschungsarbeit nicht mehr ausgenutzt werden. Dies bedeutet insofern kein wesentliches Defizit, weil die erzielten Meßergebnisse zumindest nahelegen, daß andere Parameter als die Frequenz keinen wesentlichen Einfluß auf den E-Modul der Fugendichtstoffe und damit ihre Körperschalldämmung haben. Die durchgeführten Arbeiten zur Erweiterung der Meßapparatur sind also als Vorleistungen für spätere Anwendungen zu werten; dabei ist nicht nur an die Anwendung auf Fugendichtstoffe zu denken, sondern auch auf zahlreiche andere Kunststoffe, deren frequenzabhängiger E-Modul bisher nur unzureichend bestimmt werden konnte. 4.6.1 Allgemeine Erfordernisse Der komplexe Elastizitätsmodul der viscoelastischen Fugendichtstoffe sollte - aus bautechnischen Gründen - in Abhängigkeit von den folgenden Parametern gemessen werden: - Frequenz, - Temperatur, - statische Vorlast, - Beanspruchungsart. Bisher wurde die ausschließliche Aufmerksamkeit auf die Frequenzabhängigkeit gerichtet. Der Frequenzbereich sollte bis zu Frequenzen um 4 kHz reichen. Die Schwingungsamplituden durften dabei für zuverlässige Meßergebnisse nicht zu klein werden, woraus folgt, daß die Beschleunigungen bei hoher Frequenz relativ hoch sind. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 101 Daraus folgt für den mechanischen Aufbau einer geeigneten Meßapparatur, daß alle mitschwingenden Massen so klein wie möglich sein sollten, denn die zur Verfügung stehende Anregungskraft ist stets beschränkt. Andererseits muß - um zusätzliche störende Apparaturresonanzen auszuschließen - die Rückbefestigung der Probe extrem starr sein; das heißt, die sonstigen Bestandteile der Apparatur sollten möglichst schwer sein. Soll die Temperaturabhängigkeit des dynamischen E-Moduls gemessen werden, so muß eine Probentemperierung berührungslos und ohne sonstigen mechanischen Einfluß auf den Meßvorgang erfolgen. Soll die Abhängigkeit der E-Module von der statischen Vorlast mitbestimmt werden, so taucht das Problem auf, daß die elektromagnetischen Shaker nur eine eng begrenzte maximale Stromstärke zulassen. Der Wunsch nach Zulassung unterschiedlicher Proben -Beanspruchungsarten schließlich greift tief in die Geometrie der gesamten Meßanordnung ein; davon werden wiederum alle oben skizzierten Probleme wie mitschwingende und starre Massen, Probentemperierung etc. beeinflußt. 4.6.2 Ermöglichung statischer Vorlasten durch Symmetrie Denkt man zunächst an eine Dehn-Beanspruchung der Probe, so überlagern sich stets statische und dynamische Kräfte auf der Achse der Beanspruchungsrichtung. Eine mechanisch angeschlossener Shaker hätte demnach auch die statische Kraftkomponente mit auszuhalten. Dies ginge nur bei Überlagerung einer starken Gleichstromkomponente zum Wechselstromanteil. Am Bau sind durch thermische und Feuchte-Einflüsse bewirkte statische Verformungen von Fugendichtungen in der Regel um mehrere Größenordnungen größer als die mit dem Körperschall verbundenen Schwingungsamplituden. Eine dementsprechende Gleichstrombelastung der Shaker in der Meßanordnung verbietet sich in der Regel aus technischen bzw. thermischen Gründen. Die Erzeugung dynamischer und statischer Kräfte zur Verformung der Fugendichtstoffprobe sollte also räumlich getrennt möglich sein. Fraunhofer-Institut fur Bauphysik 102 Ein weiteres Argument dafür ist, daß im Falle der Schubbeanspruchung der Proben eine gleichgerichtete Überlagerung dynamischer und statischer Kräfte nicht sinnvoll erscheint, sondern daß in diesem Falle der dynamischen Schubbeanspruchung eine statische Dehnbeanspruchung (senkrecht dazu also) überlagert sein sollte. Dies führte in der Konsequenz zur Entwicklung einer vollständig symmetrischer Meßanordnung. Der Forderung, daß die Erzeugung der statischen von der der dynamischen Kraft räumlich getrennt sein sollte, kann hierbei dadurch entsprochen werden, daß die Probe von der einen Seite her dynamisch, von der anderen Seite her statisch beansprucht wird; die dazu notwendige Entlastung des Shakers von der statischen Kraftkomponente wird dann durch die genau spiegelsymmetrische zweite Apparatur auf der Rückseite des Shakers ermbglicht; zwei Shaker sind also - mechanisch starr zur Aufnahme der statischen Kräfte verkoppelt - in der Mitte der Gesamtapparatur angeordnet, die zwei Proben werden von außen durch zwei mit Spindeln verstellbare 1-lalterungsvorrichtungen symmetrisch eingerahmt. Die Gesamtanordnung zeigt von der Seite das Foto und Bild 30. Fraunhofer-Institut fur Bauphysik Shaker Bolzen Probe Kraft— ♦ aufnehmer Mutter • n^^ ^^I ; Traverse Sperr— Handrad masse ^ ^^ a , I t smil ^ Impedanz— kopf Grundplatte ^ 7 Spindel— Strecken- vorschub— messung einheit Bild 30: Symmetrische Mess- Apparatur von der Seite . Von Innen nach Außen: Shaker, Impedanzköpfe, Proben, Vorschubvorrichtung als Rückbefestigung, bestehend aus: Bolzen, Sperrmassen, Kraftaufnehmer, Winkel auf angetriebenen Schlitten, Handräder. 104 Die beiden symmetrisch in der Mitte der Apparatur angeordneten Shaker sind mechanisch parallel geschaltet durch einen sie umgebenden starren Aluminium--Rahmen (Traverse). Foto und Bild 31 zeigen diese Anordnung im Detail. Tra v erse Impedanzk,.pf linker Shaker Mittelständer Alu-Rohr Bild 31: Mechanische Parallelschaltung der beiden Shaker durch Traverse Außerhalb anschließend Impedanzköpfe Fraunhofer-Institut für Bauphysik 105 Durch die Traverse werden die symmetrisch von außen aufgebrachten statischen Kräfte um die Shaker herum abgeleitet. Durch einfache Spindelverstellung werden also die beiden Proben gleichsinnig auf Druck oder Zug statisch vorbeansprucht. Durch die beiden Shaker zwischen ihnen werden sie jedoch dynamisch gegensinnig verformt: Bewegt sich die Traverse hin und her, so wird wechselseitig die rechte Probe auf Druck, die linke Probe auf Zug und umgekehrt beansprucht. Zwischen den Proben und der Traverse sind ebenfall symmetrisch die Impedanzköpfe angeordnet, welche die - gegensinnigen - dynamischen Kraft- und Beschleunigungswerte messen. Bild 30 zeigt links und rechts die Spindel-Vorschub-Einrichtungen. Die angetriebenen beweglichen Befestigungsschlitten der Vorschubeinrichtungen wirken nicht direkt auf die Probe ein; auf der gleichen Bewegungsschiene befindet sich jeweils auf einem separaten nicht angetriebenen Schlitten, noch eine Sperr-Masse, die mit dem Metallwinkel auf dem angetriebenen Schlitten nur durch ein S-förmiges Verbindungsstück verbunden ist; in dieses Verbindungsstück sind Dehnungsmeßstreifen integriert, welche es gestatten, die statischen, auf die Proben wirksamen Achs-Kräfte zu messen. Mechanische Meß-Uhren gestatten es ferner, den Verschiebe-Weg, und damit die statische Proben-Vor-Verformung zu messen. Die Grundplatte hat Abmessungen von 0,6 m x 1,5 m x 2,8 cm und eine Masse von etwa 200 kg. Sie ist auf dem Grundgestell durch Gummifedern gelagert. Die direkt hinter den Proben befindlichen Sperrmassen betragen jeweils etwa 4,5 kg. Die Vorschubeinrichtungen sind äußerst starre und präzise, kugelgelagerte Ausführungen. Trotzdem lassen sich Resonanzen dieser Proben-Rückbefestigung nicht ganz vermeiden. Wie sowohl rechnerische Abschätzungen aus der Biegesteife der Grundplatte und aus der vorhandenen Massen, als auch Messungen zeigten, liegt eine erste Biegewellenresonanz der Gesamtanordnung bei etwa 200 Hz; die sich parallel in der Mitte der Apparatur bewegenden Shaker regen die Grundplatte in Längsrichtung zu einer Biegewelle mit einem Knotenpunkt unterhalb der Shaker an, die Proben-Rückbefestigungseinheiten machen dabei kombiniert axiale und Kipp-Schwingungen. Auf Grund der hohen Massen sind die Amplituden dieser GrundplattenSchwingungen aber so klein, daß sie die Impedanzmessung an der elastischen Probe nicht nennenswert beeinflussten. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 106 Ein weiteres kritisches Bauteil ist die mitschwingende Traverse (siehe Bild 31). Sie wurde mit dem Ziel einer möglichst geringen Masse und gleichzeitig einer möglichst hohen Verbiegungs-Steifigkeit in axialer Richtung konstruiert; ihre Gesamtmasse lag so bei etwa 100 g, ihre axiale effektive Nachgiebigkeit wurde zu etwa 1 pm/N abgeschätzt; die daraus abgeschätzte - und in etwa auch gemessene - erste, sich axial auswirkende Biege-Resonanz-Frequenz lag knapp oberhalb von 1 kHz. Es ist aber zu bemerken, daß Eigenschwingungen der Traverse und damit eine nicht ganz parallele Verformung der beiden Proben, das Meßergebnis nicht beeinflussen, weil die Signale der beiden Impedanzköpfe voneinander subtrahiert werden, so daß in erster Näherung nur parallele Probenverformungen gemessen werden. Bild 30 zeigt ferner die elektronische Meßeinrichtung. Links unten sind die vier Ladungsverstärker zu Verstärkung der zwei Beschleunigungs- und Kraft-Signale zu erkennen, in der Mitte der Leistungsverstärker für die beiden Shaker. Sowohl die beiden Beschleunigungs- als auch die beiden Kraft-Signale werden in nachgeschalteten Differenzverstärkern zu jeweils einem Gesamt-Beschleunigungs- bzw. Kraft-Signal subtrahiert; der Leistungsverstärker speist die beiden symmetrischen Shaker antiparallel, so daß ihre Bewegungen parallel verlaufen. 4.6.3 Ermöglichung von wahlweise Dehn- oder Schubbeanspruchung durch Kreuzform Bei Schubbeanspruchung stehen Einspannrichtung und Bewegungsrichtung der Probe naturgemäß senkrecht aufeinander (entsprechend auch statische Vorlasten und dynamische Kräfte). Zur Verhinderung der Anregung von Biegeschwingungen der mechanischen Verbindungselemente und der Probe sind hier - auch ohne die Option der statischen Vorbelastbarkeit zwei Proben notwendig, deren Schubbeanspruchung in der Mitte zwischen ihnen erfolgt. (So war auch die Apparatur von Flocke [14] aufgebaut). Fraunhofer-Institut für Bauphysik 107 Die Symmetrie wird vervollständigt durch die zwei sich gegenüberstehenden Shaker. Damit ergibt sich insgesamt eine kreuzfdrmige, in beiden Achsrichtungen vollständig symmetrische Anordnung (Foto und Bild 32). Fraunhofer-Institut für Bauphysik Impedanz — Kopf • Kontermutter Probe r\ Shaker' hal>öerungs— winkel Verbindungs— stange Kontermuttern Kreuzver— (Alu) bindungsstück Sperrmasse Kraft— ♦ aufnehmer Dehnungs— meßstreifen Bild 32: Symmetrische Universalapparatur umgebaut in Kreuzform zur Messung von Schubmodulen m ab— 109 Die Spindel-Verstellvorrichtungen sind nun (ermöglicht durch variable Verschraubung) in die Mitte der Grundplatte gerückt. Die beiden Shaker sind aus der Mitte der Grundplatte herausgenommen und stehen sich nun links und rechts (auf Bild 32 oben und unten) - wiederum antiparallel geschaltet - gegenüber. Die statischen und dynamischen Kräfte überträgt ein kreuzförmiges / mitschwingendes, und daher leichtes Verbindungsstück, das in Längsrichtung in der Mitte zwischen den beiden Proben Proben und in Querrichtung in der Mitte zwischen den beiden Shakern und Impedanzköpfen angeordnet ist. Der elektronische Meßaufbau bleibt der gleiche wie bei der Dehn-Beanspruchung. 4.6.4 Ermöglichung einer Probentemperierung Eine einfache Möglichkeit, die Probe zu temperieren, wäre, den ganzen mechanischen Teil der Meßapparatur zu temperieren. Die Temperaturspanne hat dabei etwa 80 °C zu betragen. Piezo-keramische Schwingungsaufnehmer (andere kamen ja wegen der Notwendigkeit, auch bei hohen Frequenzen zu messen, nicht in Frage) zeigen jedoch eine erhebliche Abhängigkeit ihres I_I r.hfaktor3 von der Temperatur - eei ne Abhang l gke l t , d i e nu r .)' I!VY I me(3technisch zu bestimmen ist. Auch der verwendete elektrodynamische Shaker würde bei hohen Außentemperaturen nur eine stark verminderte mechanische Leistung umsetzen können. Aus diesen Gründen scheidet die Temperierung der gesamten mechanischen Apparatur aus. Es erweist sich also als notwendig, gezielt nur die Probe selbst zu temperieren. Es ist daher für eine beidseitige thermische Isolierung der Probe von ihrer mechanischen Einspannung zu sorgen, ohne daß jedoch die mechanischen Randbedingungen wesentlich beeinflußt werden. Das entscheidende Problem besteht darin, einen mechanisch möglichst harten aber gleichzeit schlecht wärmeleitenden Isolierkörper zu finden. Nun hängt sowohl der Gesamtwärmeleitwert mit der spezifischen Wärmeleitfähigkeit, als auch die Federkonstante mit dem E-Modul über das Verhältnis aus Querschnitt zu Dicke miteinander zusammen; das Problem Fraunhofer-Institut für Bauphysik 110 ist also nicht geometrisch, also etwa durch geschickte Dimensionierung des Isolierkörpers zu lösen; es ist ein reines Werkstoff-Problem. Als Maßstab für die Härte des Isolierkörpers hat zunächst seine mechanische Steife im Verhältnis zur Steife des Probenkörpers Bedeutung; eine schärfere Anforderung stellt jedoch die Bedingung dar, daß selbst bei der höchsten Meßfrequenz (4 kHz) der Isolierkörper wesentlich kürzer als die Viertelwellenlänge der Schallwelle in ihm zu sein hat. Die Anforderung an die Wärmeleitfähigkeit des Isolierkörpers läßt sich aus der Maxime ableiten, daß Temperaturunterschiede im Probenkörper selbst wesentlich kleiner (4. 10 %) als die mittlere Differenztemperatur der Probe zur Raumtemperatur sein sollten. Die Kompromißlösung dieser Probleme sah folgendermaßen aus: Als Werkstoffe kamen einige Kunststoffe und Glas in Betracht. Der Kunststoff mußte selbstverständlich auch bei hohen Temperaturen noch beständig sein. Außerdem sollte sein E-Modul möglichst frequenzunabhängig sein (was mit der ersten Forderung glücklicherweise fast automatisch zusammenhängt). Geeignet erschien daher als Werkstoff Polycarbonat. Die folgende Tabelle faßt die mechanischen und thermischen Eigenschaften von Polycarbonat und Quarz-Glas bei den gegebenen mechanischen Randbedingungen (Länge d = 30 mm, Querschnittsflache S = 30 mm 2 , Durchmesser = 6 mm) zusammen: E-Modul [10 9 N/m 2 ] 60 2.3 Dichte [1000 kg/m 3 ] 2.7 1.2 Schallgeschwindigkeit [m/s] 4700 1400 x/4 bei 4 kHz [m] 0,3 0,088 Phasenverschiebung = d/a • 360 ° g • 30 ° Federkonstante [kN/mm] 60 2,3 spez. Warmeleit-W [ mK] fahigkeit A 0,78 0,17 Wärmewiderstand [K/w] 1200 6000 E/A 7.7.101° 1.35.101° [K•s/m 2 ] Fraunhofer-Institut für Bauphysik 111 Der entscheidende Parameter, das Verhältnis aus E-Modul und Wärmeleitfähigkeit E/A, liegt bei beiden Stoffen in etwa der gleichen Größenordnung von 10 10 Ks/m z . Die E-Module beider Stoffe unterscheiden sich jedoch recht erheblich; trotzdem ergibt sich die Federsteife eines Isolierkörpers aus Polycarbonat geeigneter Geometrie immer noch als rund 1000 mal steifer als die der Probe; berechnet man jedoch über die Dehnwellen-Geschwindigkeit c und bei Annahme einer maximalen Meßfrequenz von 4 kHz die Viertelwellenlängen in diesen Werkstoffen, so ergibt sich nur für den Glaskörper ein befriedigend hoher Wert; in einem Isolierkörper aus Polycarbonat hingegen ergäbe sich eine interne Phasenverschiebung von 30 °. Hierbei wurde als Querschnitt/Dicken-Verhältnis ein Wert von 1 mm angenommen; dieser Wert ergab sich als Kompromiß aus den mechanischen und thermischen Anforderungen; außerdem aus der weiteren Forderung, daß der Querschnitt der Isolierkörper zur Ermöglichung stabiler Schraubverbindungen eine gewisse Größe nicht unterschreiten durfte. Mit diesem geometrischen Verhältnis ergibt sich für den Glaskörper ein gerade noch ausreichender Wärmewiderstand von 1200 K/W. Berechnet man nämlich den Wärmewiderstand einer typischen, quderförmigen Probe (Kantenlänge = 12 mm) aus Polyurethan (A = 0,33 W/mK), welcher sich zu rund 250 K/W ergibt, so folgt aus der Reihenschaltung dieser beiden Wärmewiderstände, daß bei einer Temperaturdifferenz von 60 °C Raumtemperatur die innere Temperaturdifferenz der Probe den gerade noch erträglichen Wert von 10 °C hätte. Wesentlich günstigere Werte ließen sich mit einem Isolierkörper aus Polycarbonat (W = 6000/W) erreichen. Auch ist Polycarbonat ein relativ leicht mechanisch bearbeitbarer Stoff, wohingegen eine feste mechanische Verbindung von Glas mit den unumgänglichen metalliichen Schraubverbindungen Probleme macht. Trotzdem mußte die erheblich größere Härte von Glas gegenüber dem Polycarbonat - welche zu dem relativ geringen Phasenfehler von nur 9 ° führt stärker bewertet werden. Es wurden daher als Isolierkörper zylindrische Glaskörper mit beidseitigen metallischen Schraubverbindungen (hergestellt aus einer im Wärmeausdehnungskoeffizient passenden Speziallegierung) hergestellt. (Länge: 30 mm, Durchmesser: 5 bis 6 mm, Masse: 6 g.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 112 (Für die Rückseite der Proben wurden etwas dickere und längere Glaskörper hergestellt, um den Obergang auf ein dickeres Gewinde zu bewerkstelligen, und um bei eventueller Schubbeanspruchung der Proben eine ausreichende Biegesteifigkeit zu gewährleisten. Diese Glaskörper hatten eine konische Form: 5 bis 12 mm Durchmesser, 50 mm Länge, Masse: 30 g.) Das Konzept zur Temperierung der Probe sollte ein kurzes, dünnes Rohr sein, das in möglichst dichtem Abstand den Probekörper gerade umgibt; auf diese Weise sollte eine möglichst gute Wärmeankopplung einerseits und eine freie mechanische Beweglichkeit des Probenkörpers andererseits erreicht werden. Die Anordnung von Probekörper, Isolierkörpern und Heiz- bzw. Kühl-Rohr zeigt Bild 33. Spirale Probe Proben— halterung • f 111` ♦ (Alu) Impedanzkopf • 11 1'1111 11.1111 Rückbefe— stigungs— Glas bolzen ^ :l ` n- n • n 1 3 IIT, '1 -l 1 Kühl — / Heiz- Auslaß flüssigkeit Einlaß Bild 33: Probentemperierung in einem Rohr Zwischen dem Rohr-Außen- und Innenmantel fließt spiralförmig die Heiz- bzw. Kühlflüssigkeit. Das Rohr ist zur Verbesserung der Wärmeabstrahlung innen schwarz eloxiert. Die Probe selbst ist mechanisch fest aber thermisch isoliert axial zwischen zwei Glaskörper eingespannt. Das Rohr ist innen zur Verbesserung der Wärmeabstrahlung schwarz eloxiert. Als Probekörper wurden vorzugsweise ebenfalls schwarze Fugendichtstoffe ausgewählt. Der Wärmeübertrag von der Rohrinnenwand erfolgt aber Fraunhofer-Institut für Bauphysik 113 auch auf die der Probe benachbarten Probehalterungen aus Aluminium. Auf diesen sind Miniatur-Temperaturfühler angebracht. (Elektrische Widerstände mit positivem Temperaturkoeffizient PTC, des Typs PT 100.) Betrachtet man nur den Wärmeleitungsübergang von der Rohrinnenwand auf Probe- und Probenhalterungskörper durch die dünne Luftschicht, so ergibt sich ein Wärmewiderstand von nur 30 K/W. Die Wärmekapazität der inneren Probenanordnung wurde mit 8 J/K abgeschätzt. Daraus ergibt sich eine geschätzte Zeitkonstante für die Temperatureinstellung der Probe von ca. T = 4 Minuten. Die beidseitige Wärmeleitung in den Probekörper über die Probenhalterungen verringert zusätzlich die inneren Temperaturdifferenzen in der Probe. Der oben genannte Wert von 10 °C - bei 60 °C Temperaturdifferenz zur Labortemperatur - ist also als oberer Grenzwert anzusehen. (Dies zeigten auch etwas genauere Abschätzungen anhand eines thermischen Ersatzschaltbildes für die auftretenden Wärmewiderstände und Wärmekapazitäten.) Das Innere des die Probe umgebenden Rohres durchfließt eine Kühl- bzw. Heizflüssigkeit spiralförmig, der Flüssigkeitsstrom wird in einem externen Kompakt-Kälte-Thermostaten geschlossen, welcher Heiz- oder Kühlleistung zur Konstanthaltung der Temperatur in einem Temperaturbereich von - 30 °C bis 150 °C - sowie die erforderliche Pumpleistung automatisch regelt. Wegen der geringen Zeitkonstante für die Temperatureinstellung können alle für die Prüfli ng cii ^ i g^cnTemperaturen icmpera^ui cn ^ nn Fugendichtstoffen y^^^ c.ii benötigten relativ schnell durchgefahren werden. Für spätere Prüfaufgaben ist an eine automatische Fernsteuerung des Thermostaten durch den Personalcomputer gedacht. Ein weiteres thermisches Problem ist die mögliche Eigenaufheizung der Probe durch die Schwingungsbeanspruchung. Durch die beträchtlichen mechanischen Verluste der Fugendichtstoffe ist mit einer gewissen Temperaturerhöhung bei langzeitiger Schwingungsbeanspruchung zu rechnen. Geht man von einer Probe mittlerer akustischer Eigenschaften wie in Kapitel 4.1 genannt aus, (also einem proportional mit der Frequenz ansteigenden E-Modul bzw. einer konstanten imaginären Impedanz von Z = - j . 48 kg/s), ferner von einem als relativ hoch angenommenen Verlustfaktor von n = 0,5, außerdem von einer maximalen Kraftamplitude Fraunhofer-Institut für Bauphysik 114 von F = 1 N, so ergibt sich die Verlustleistung nach der Formel P _ v FZ • jZj 3 1 n (62) 4- n2 zu größenordnungsmäßig = 10 mW. Vereinfacht angenommen, diese Leistung würde in der Mitte der Probe konzentriert erzeugt, so ergäbe sich - bei direkter metallischer Einspannung der Probe (ohne Glaskörper) - bei einem Wärmewiderstand zu den Probekörperhalterungen von ca. 50 K/W eine Temperaturerhöhung von ca. 0,5 °C. Auch bei thermisch beidseitig isolierter Probe wäre die Temperaturerhöhung kaum höher wegen des geringen Wärmewiderstandes zum umgebenden Rohr von nur ca. 30 K/W. Die Temperaturerhöhung durch innere machanische Verluste ist also vernachlässigbar klein. Ein weiterer Fehlereinflug könnte durch die enge Nachbarschaft der Probe zum umgebenden Rohr, genauer durch die Viscosität der dazwischen befindlichen Luft entstehen. Dieser Effekt wäre mit zunehmender Frequenz ansteigend. Bei einer Frequenz von 1 kHz wurde jedoch die effektive Federkonstante der Luftschicht zu K L = 5,5 • 10- 3 N/m abgeschätzt. Dies ist um 6 Zehnerpotenzen kleiner als die zu erwartenden Federkonstanten der Proben , so daß dieser Effekt vernachlässigbar ist. Auch bei einer Schubbeanspruchung der Proben, bei welcher sich die Probe ja nicht axial, sondern quer zum Rohr bewegt, läge der Anteil der Luftsteifigkeit nur bei ca. K = 6 N/m. Auch dies ist noch vernachlässigb a r. Die gewählte Konstruktion der Probentemperierung verspricht also, die Forderung, das akustische Meßergebnis nicht zu beeinflussen, hinreichend zu erfüllen. Probleme sind allerdings zu erwarten hinsichtlich der Temperaturmessung. Die Messung mittels aufgeklebter Miniaturwiderstände auf den Alu-Probehalterungen dürfte - bei Reihenuntersuchungen an einer Vielzahl von Proben - bei späteren Versuchen wenig praktikabel sein. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 115 4.7 Messung und Berechnung störender Einflußgrößen Hierbei wurden Effekte untersucht, die direkten Einfluß auf die gemessene Trägheitsfunktion haben, nicht aber im physikalischen Verhalten der Probe selbst (zum Beispiel in der Temperaturabhängigkeit) begründet sind. 4.7.1 Bestimmung der Eichfaktoren der Schwingungsaufnehmer Beide Schwingungsaufnehmertypen, Beschleunigungs- und Kraftaufnehmer, basieren auf dem piezo-keramischen Effekt; wird ein piezo-keramischer Körper mechanisch verformt, so bilden sich an seiner Oberfläche Polarisationsladungen, die extern gemessen werden können. Dieser Effekt ist unter anderem auch temperaturabhängig. Sollen Kräfte gemessen werden, so wird die Eigenschaft des keramischen Körpers selbst als mechanische Feder ausgenutzt, die abgegebene Ladung ist dann der aufgebrachten Kraft proportional. Eine Beschleunigungsmessung geschieht über den Umweg einer Kraftmessung; es wird dabei die zur Beschleunigung einer kleinen (im Impedanzkopf angeordneten) Probenmasse notwendige Kraft gemessen. Diese Kraft ist wiee d.USchwingungsfrequenz 1 e solange ^ y ^der Beschleunigung proportional, weit unterhalb dieses internen Masse-Feder-Systems liegt. Dann ist auch die abgegebene Ladung der Beschleunigung proportional. Die Eichfaktoren des Impedanzkopfes werden also in der Größe "Ladung/Kraft" oder "Ladung/Beschleunigung" angegeben. Sie können von Exemplar zu Exemplar geringfügig differieren; die Eichfaktoren sind daher in der Regel an den nachgeschalteten Ladungsverstärkern einstellbar, damit man sich um sie bei der Durchführung von Schwingungsmessungen nicht mehr zu kümmern braucht. Im Falle der vorliegenden Meßaufgabe geht aber eine Massenkompensation in das Meßergebnis ein. Nun können zwar mit einem Impedanzkopf, durch Kraft- und Beschleunigungsmessung und anschließende Quotientenbildung, Massen- bzw. Trägheitsfunktionen direkt bestimmt werden; ein möglicher Fehlerfaktor bei dieser Messung würde sich dann bei der Kombination mit anderen gemessenen Trägheitsfunktionen herausheben; ist jedoch die Fraunhofer-Institut für Bauphysik 116 Kompensationsmasse an sich (etwa die der Probenhalterung) nicht mehr getrennt von anderen Teilmassen meßbar, so muß auf eine Messung der schweren Masse mit herkömmlichen Waagen zurückgegriffen werden; dann stellt sich die Frage nach dem Massen -Eichfaktor des Impedanzkopfes. (Auf eine absolute Bestimmung von Beschleunigungen oder Kräften kommt es nicht an, sondern nur auf den Fehlerfaktor bei der Messung ihres Quotienten.) Der Massen-Eichfaktor wird nach der folgenden Prozedur bestimmt: - Schwingenlassen des reinen Impedanzkopfes, Bestimmung der inneren Masse m i ' hinter dem internen Kraftaufnehmer (incl. Befestigungsschraube); - Anschrauben einer wägbaren Test-Masse m t ' an den Impedanzkopf, Messung der Masse (mt °+ m i ') = mg'; - Berechnung der scheinbaren Test-Masse m t ' = mg' - mi'; - Wägung der Testmasse auf einer konventionellen, geeichten Waage, Ergebnis = mt; - der Massen-Eichfaktor ergibt sich nun als Quotient aus m t ' / mt. In der bisher beschriebenen Meßanordnung (Kraft- und Beschleunigungsmessung vor der Probe) kamen Impedanzköpfe zum Einsatz. Die beiden zur Verfügung stehenden Exemplare (Anfangsnummern 8... und 11...) hatten die Massen - Eichfaktoren, 0.872 bzw. 0.967. (Durch Ausnutzung einer besonderen Meßanordnung, nämlich Reihenschaltung beider Impedanzköpfe, konnte nachgewiesen werden, daß für die unterschiedlichen Eichfaktoren fast ausschließlich die unterschiedlichen Empfindlichkeiten für die Beschleunigungsmessung verantwortlich sind.) Bei wiederholten Messungen ergaben sich Eichfaktoren (für den Impedanzkopf 8..) im Bereich von 0,91 bis 0,94; es müssen also Meßfehler im Bereich um 3 % einkalkuliert werden. (Als Ursache hierfür können Temperatureinflüsse vermutet werden.) Beim zuletzt angewandten Meßaufbau (siehe Kapitel 5) wurde die dynamische Kraft hinter der Probe gemessen; hierfür diente ein gesonderter Fraunhofer-Institut für Bauphysik 117 piezo-elektrischer Kraftaufnehmer; (Serien-Nr. 942183) nur die Beschleunigung wurde noch mit dem bisherigen Impedanzkopf gemessen. Der Massen - Eichfaktor dieser Anordnung aus Kraft- und Beschleunigungs aufnehmer wurde bestimmt zu 1,06 + - 3 %. Zur Bestimmung der dynamischen Massen wurde die mit dem Impedanzköpfen gemessene Obertragungsfunktion über einen gewissen Frequenzbereich gemittelt; theoretisch müßte ja diese Obertragungsfunktion "Beschleunigung-Kraft" bei Ankopplung einer reinen Masse eine Konstante sein. Es zeigte sich jedoch, daß ihr Wert mit zunehmender Frequenz leicht abnahm; dadurch wurden auch die Massen-Eichfaktoren leicht frequenzabhängig. Dieser Effekt kann dadurch erklärt werden, daß die Meßfrequenz nicht mehr vernachlässigbar klein im Vergleich zur Eigenresonanz-Frequenz der Massen-Feder-Anordnung zur Beschleunigungsmessung im Impedanzkopf ist. Bei einem solchen Resonanz-System gibt sich die gemessene Beschleunigung a' (die proportional zur Verformung des internen Piezo-Kristalls ist) aus der echten Beschleunigung a nach der Formel a' (f) = a • (1 - f 2 /f 0 2 ) - 1 (63). Aus den technischen Daten des verwendeten Impedanzkopfes - innere Beschleunigungs-Masse m = 10 g und Federkonstante des BeschleunigungsPiezo-Kristalls K = 2,5 • 10 8 N/m - ergibt sich eine innere Resonanzfrequenz von fo = 25 kHz. Bei einer Meßfrequenz von f = 4 kHz ist dann der Meßwert a' um ca. 2,5 % größer als die wahre Beschleunigung, der Eichfaktor ist demnach um 2,5 % kleiner als bei sehr niedrigen Frequenzen. Dies entspricht auch in etwa den frequenzabhängigen Meßwerten bei der Massenbestimmung. Die Korrekturfunktion (Gl. 63) zur Kompensation des frequenzabhängigen Massen-Eichfaktors kam in dem zuletzt angewandten Meßauswerteprogramm MODULMESS4 (siehe Kapitel 5) zur Anwendung. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 118 4.7.2 Bestimmung mitschwingender Massen Nach dem oben beschriebenen Verfahren wurden - in wiederholten Versuchen die folgenden Massen bestimmt: - die innere Masse im Impedanzkopf (hinter dem Kraftaufnehmer) (ohne Schraube) - dto. mit Befestigungsschraube mi o = 2, 1 9; m i= 3,0 g; - Masse einer Probenkörper-Halterung (Alu-Körper) m Alu = 3 , 9 9; - Masse der Probe selbst (des bei der Apparaturentwicklung ständig benutzten Probentyps) mp = 1,8 g. Die Masse der Probe selbst, d.h. des Fugendichtstoffs, kann nur durch Wägung der ganzen präparierten Probe, d.h. der Probe mit beidseitiger Alu-Körper-Anspannung, gemessen werden. Die (mutmaßliche!) Masse der beiden Proben-Halterungen (7,8 g) muß dann davon subtrahiert werden. Die - im Prinzip gleichen - Alu-Körper waren leider nicht alle gleich schwer; vermutlich wegen der unterschiedlichen Tiefe der eingeschnittenen Gewinde. Die Standardabweichung bei 25 gewogenen Aiu-Körpern betrug ± 0 , 1 g ( 2 , 5 %). Aus Gründen der Herstellungstechnik lagen die Fugendichtstoffproben ausschließlich in zwischen Alu-Körpern eingeklebter Form vor. Wegen der nicht-konstanten Alu-Körper-Massen läßt sich daher auch die Masse der eigentlichen Probenkörper mp nur mit entsprechender Ungenauigkeit bestimmen; statistisch addieren sich die Fehlerquadrate der Massen der beiden einzelnen Alukörper zum Gesamtfehlerquadrat; der Fehler von mp ist daher um den Faktor V2 größer anzusetzen als der von mAlu; als Fehler in der Bestimmung der Probenmasse wurde daher der Wert von 0,14 g angenommen. Um die Vor-Masse, insbesondere die Masse der Alu-Probenkörper-Halterungen, trotz ihrer Verklebung mit dem eigentlichen Probenkörper noch genauer zu bestimmen, wurde noch ein weiterer, recht aufwendiger Versuch unternommen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 119 Dem lag die Idee zugrunde, daß man eine Masse, die mit anderen Massen über eine elastische Zwischenschicht untrennbar verbunden ist, trotzdem isoliert bestimmen kann, wenn man nur bei genügend hoher Frequenz mißt, so daß die elastisch angekoppelten Massen praktisch nicht mitschwingen. Demnach wurde die ganze Probenkörper-Anordnung aus Alukörper, Probenmaterial, Alukörper (s. Bild 71) freischwebend an den Impedanzkopf angeschraubt; zu erwarten ist, daß man bei sehr niedrigen Frequenzen die Gesamtmasse dieser Anordnung mißt, und bei sehr hohen Frequenzen nur die Masse des dem Impedanzkopf zugewandten Alukörpers. Die frequenzabhängige Trägheitskurve dieser Anordnung hat also einen oberen und einen unteren Sättigungswert; falls man selbst den letzteren nicht direkt bestimmen kann, so kann man ihn doch mittels einer der ui- 2 - proportionalen Annäherung angepaßten Regression extrapolieren. Zur Bestimmung der Masse des Probenmaterials selbst hat man auch die Masse des Impedanzkopf-abgewandten Alukörpers isoliert zu bestimmen; zu diesem Zweck kann man die ganze Probenkörper-Anordnung mit vertauschten Seiten an den Impedanzkopf angeschraubt noch einmal durchmessen. Für diese beiden Meß-Vorgänge wurde (in MODULMESS2) ein eigenes Meß-Steuer- und Auswerte-Programm erstellt, das in das bisherige Auswerte-Programm zur Bestimmung des E-Moduls der eigentlichen Probe eingebunden wurde. Der durch diese bestimmte genauere Meßwert für die Vor-Masse wurde innerhalb des Programms demnach direkt an das eigentliche Auswerte-Programm übergeben. Die aus den am Probenmaterial gewonnenen Trägheits-Meßwerten bestimmten E-Module wurden jedoch noch nicht endgültig als Meßergebnis ausgegeben. Vielmehr dient dieses erste Meßergebnis dazu, die Regressionsrechnung zur Bestimmung der Vormasse aus dem Trägheits-Meßergebnis der freischwingenden Probenanordnung um eine Stufe zu verbessern; in dieser Regressionsrechnung geht ja die "störende" komplexe Trägheit des Probenmaterials mit der dahinter angekoppelten freischwingenden Alu-Körper-Masse ein, um die Masse des vor der Probe liegenden Alukörpers zu bestimmen. Anschließend wird die Auswertung des eigentlichen Meßergebnisses, d.h. des E-Moduls der rückwärtig befestigten Probe, unter Anwendung des nunmehr verbesserten Wertes für die Vormasse um eine Stufe verbessert. Dieses gegenseitige Verbesserungsverfahren wiederholt sich im Wechsel so lange, bis der Wert der Vor-Masse gegenüber seiner vorherigen Näherung Fraunhofer-Institut für Bauphysik 120 eine gewisse vorgegebene Änderung unterschreitet. Das Ergebnis dieses umfangreichen Iterationsverfahrens war jedoch, daß der Wert für die Vormasse nicht konvergiert. Die Ursache ist darin zu sehen, daß die Theorie, die der Regressionsrechung zugrunde lag, nämlich, daß die Probe sich wie eine Feder zwischen zwei Massen verhalte, nicht stimmt. PHASE —1B0 —90 0 10 2 5 2 5 2 5 10000 5 10000 1kg 5 2 5g 4g 2 5 2 1 5 2 1.E 5 10 2 5 2 5 2 r REOUENZ Bild 34: Trägheitsfunktion (Betrag und Phase) simuliert mit Programm VISCOMASSE: viscoelastischer Würfel, d=10mm, Dichte =1g/cm3, E=1N/mm 2 = const., dahinter Masse m=4g, Berücksichtigung von Wellenausbreitung dto., den Würfel einfach als Feder mit k=10N/mm betrachtet Fraunhofer-Institut für Bauphysik 121 Schon hierbei zeigte sich, daß bei höheren Frequenzen die Probe vielmehr als ein, wenn auch kurzes, viscoelastisches Medium mit Ausbreitung gedämpfter Dehnwellen betrachtet werden muß. Die zu erwartende komplexe Trägheitsfunktion eines kurzen viscoelastischen Mediums (mit frequenzkonstantem E-Modul) mit einer dahinter geschalteten freischwingenden Masse zeigt Bild 34. Im Vergleich zur Trägheitsfunktion eines einfachen Masse-Feder-Systems (mit einer dem E-Modul entsprechenden Federkonstante) sind oberhalb von 1 kHz recht drastische Unterschiede zu erkennen; selbst wenn man von den periodischen Schwankungen der Trägheitsfunktion in diesem Bereich absieht, so nimmt auch dann die Trägheitsfunktion nicht im Mittel mit dem Quadrat der Frequenz ab. (Zur Berechnung und computerunterstützten Simulation dieser Kurven wurde die in Kapitel 4.8 dargelegte Theorie angewandt.) Das Iterationsverfahren zur genaueren Bestimmung der Vor-Masse war also gescheitert. 4.7.3 Messungen an der nicht-starren Proben-Rückbefestigung, Simulation ihrer komplexen Trägheit Betrachtet man den Apperatur-Aufbau (s. Bild 30), so wird klar, daß die d. angesehen werden Proben-Riirkhafactinunn kann, da ^un^ nicht als, so sta starr i angesehen daß der damit zusammenhängende Meßfehler von vorneherein vernachlässigt werden kann. Die Proben-Rückbefestigung besteht - von der Probe aus gesehen - aus - einem relativ starren Verbindungsbolzen, - einem bewußt zwischengeschalteten relativ schweren Stahlklotz (Sperrmasse), - einer axial relativ nachgiebigen Kraft-Meßvorrichtung, - einem kugelgelagerten Schlitten in der Schiene der SpindelVorschubeinrichtung, Fraunhofer-Institut für Bauphysik 122 - dem Rahmen der Spindel-Vorschubeinrichtung, - der schweren Grundplatte. In allererster Näherung sind dynamisch nur die Sperrmasse und die dahinter befindliche nachgiebige Verstellvorrichtung bedeutsam; diese Komponenten bilden ein Feder-Massen-System. Um den Einfluß einer sogearteten Rückbefestigung auf das Meßergebnis der Proben-Federkonstante Kp einzuschätzen, läßt sich folgende Oberschlagsrechnung machen: Die Sperrmasse hat etwa den Wert m2 = 6 kg. Wie sich leicht feststellen läßt, liegt die Haupt-Resonanz des vereinfachten Systems aus Sperrmasse und Vorschubeinrichtung bei ca. 100 Hz; daraus läßt sich die Federkonstante hinter der Sperrmasse mit K2 = 2400 N/mm berechnen. Es soll nun ferner wieder die typische Probe mit frequenz-proportionaler Steifigkeit (s. Kapitel 4.1) angenommen werden, d.h. Kp = w • 48 kg/s. Mechanisch liegt eine Reihenschaltung aus Probe und Rückbefestigung vor. Der relative Fehler (Abweichung der scheinbaren Probensteifigkeit ) d.h. in Wahrheit der Steifigkeit der Gesamtanordnung, von der wahren Probensteifigkeit) ist bei einer solchen Schaltung einfach gleich dem Quotienten aus Probensteifigkeit und Rückbefestigungs-Steifigkeit. Bei relativ niedrigen Meßfrequen7en (weit unterhalb der RückhefestigungResonanz) wird das Verhalten der Rückbefestigung durch ihre Federeigenschaft bestimmt. Bei einer Frequenz von beispielsweise 20 Hz ergibt sich dann der relative Meßfehler zu 1,2 Prozent. Bei relativ hohen Meßfrequenzen (weit oberhalb der Rückbefestigungsresonanz) ist an der Rückbefestigung nur noch die Sperrmasse spürbar. Bei der obersten Meßfrequenz von 4 kHz ergibt sich damit ein relativer Meßfehler von 50 Prozent. Bei der Resonanzfrequenz der Rückbefestigung hat diese effektiv überhaupt keine Steifigkeit mehr; in unmittelbarer Nähe der Resonanzfrequenz ist daher praktisch überhaupt keine Messung der Probensteifigkeit mehr möglich. Die Konsequenz aus dieser Abschätzung ist, daß nach einer Methode gesucht werden muß, den Einfluß der nicht-starren Rückbefestigung auf das Meßergebnis zu kompensieren. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 123 Zunächst wurden dazu umfangreiche Impedanz- bzw. Trägheits-Messungen direkt an der Proben-Rückbefestigung vorgenommen. Dabei wurde die Abhängigkeit der komplexen Trägheit der Rückbefestigung - im folgenden genannt - von der Geometrie näher untersucht; insbe- sondere - die Abhängigkeit vom Abstand Probenrückseite-Sperrmasse, - den dazwischenliegenden Befestigungsteilen, - der Stellung der Vorschub-Einrichtung und - der Position der Meßuhr zur Bestimmung der statischen Dehnungsstrecke (siehe Bild 30). Zur Messung der Impedanz, bzw. der Trägheit der Proben-Rückbefestigung, wurde der Impedanzkopf direkt an derjenigen Stelle angeschraubt, wo sonst die Probe rückwärtig befestigt ist. Das Ergebnis, die Hintergrund® Trägheitsfunktion j (w), wurde in Breitband-Meßtechnik ermittelt unter Rausch-Anregung durch den Shaker. Bild 35 zeigt direkt die vom Analysator gelieferte Obertragungsfunktion. Betrag und Phase der Trägheitsfunktion sind offenbar im Bereich bis 1000 Hz stark gegliedert. Die wesentlichen erkennbaren Effekte sind die folgenden: 1 Ziemlich genau bei 100 Hz zeigt sich die schon oben beschriebene Haupt-Parallel-Resonanz aus Sperrmasse und dahinterliegender Nachg i e bi gkeit; der Betrag der Trägheit sinkt auf ein Mini- mum. Diese Interpretation wurde dadurch bestätigt, daß diese Resonanz sich zu niedrigeren Frequenzen verschob, als versuchsweise die Sperrmasse beschwert wurde. Die mechanisch mit ihr parallel geschaltete "Feder" setzt sich offenbar zu gleichen Teilen aus der Federkonstante des S-förmigen Kraftaufnehmers und der Kugellagerung des Schlittens zusammen, auf der die Sperrmasse montiert ist - wie durch versuchsweisen Ausbau des Kraftaufnehmers und Messung der veränderten Resonanzfrequenz festgestellt wurde. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 124 TF clp B/A 180 DEG 0 ^ ^-^ —180 TF LOG B/A 30 AVG 500 [kg] 50 ^^a.,,,,^ J ^ ^^ ^ t r^ ^ ^ 5 ^ ^ a 1U I n,^, ^N ti -^ ^l ^ ;^ ^ f^ I f ,1 i 0,5 11 1 /' üu t2! 0. 0 LIN X HZ 1 000. 0 Bild 35:'Trägheitsfunktion der Proben-Rückbefestigung, direkt gemessen Meßuhr ohne Berührung mit Anschlag, Abstand Sperrmassenvorderseite-Apparaturmitte = 228 mm, Kurbeleinrichtung-Apparaturmi III 1tt V V eC - 115 111111 I I J mm 2.) Knapp unter 270 Hz zeigt sich in der Kurve eine Maximal-, knapp oberhalb dieser Frequenz eine Minimal-Resonanz. Dies läßt auf ein leicht angekoppeltes paralleles Resonanzsystem schließen. Es konnte nachgewiesen werden, daß dies der an die Sperrmasse angeschraubte seitliche Ausleger mit der Wegstrecken-Meßuhr ist. Wurden die Schwingungen dieses Auslegers durch einen Batzen Therostat (einem überwiegend plastischen Schwingungs-DämpfungsMaterial) gegenüber der Grundplatte gedämpft, so verschwand diese Doppelresonanz weitgehend. Hiervon wurde auch bei den Fraunhofer-Institut für Bauphysik 125 weiteren Messungen Gebrauch gemacht, so daß man diese Resonanz vergessen kann. 3. Im Bereich zwischen 600 und 700 Hz zeigen sich einige unübersichtliche Reihen-Resonanzen. Es konnte gezeigt werden, daß diese mit Masse-Feder-Systemen vor der Sperrmasse verbunden sind, also damit zusammen hängen, wie die Probe an die Apperatur angeschraubt ist; dies konnte dadurch nachgewiesen werden, daß sich bei nachgiebigerer Anschraubung, zum Beispiel über einen zwischengeschalteten Aluminiumkörper, eine Erniedrigung dieser Resonanzfrequenzen ergab. Die Feder-Konstante aller Verbindungs-Elemente zwischen Probe und Sperrmasse konnte entsprechend im Bereich zwischen 20 bis 240 kN/mm, die zugehörige Resonanzfrequenz im Bereich von 300 Hz bis 1160 Hz schwanken. Für die später realisierte Befestigungsart konnte die Federkonstante zu 75 kN/mm mit einem Fehlerbereich von ca. 30 Prozent ermittelt werden. Betrachtet man den Phasenverlauf der Trägheitsfunktion in Bild 35 (unter Vernachlässigung der Effekte bei 270 Hz und zwischen 600 und 700 Hz), so lassen sich 3 Frequenzbereiche unterscheiden: Wegen der technisch Gegenphasigkei bedingten Gegenphasigkeit ^ ync ti der ^ uciKraft^t a i ^- ünU Beschleunigungssignale des Impedanzkopfes bei reiner Massen-Ankopplung bedeutet Phase 0 °: Feder-, Phase 180 °: Masse-Eigenschaften). - Im Bereich bis 100 Hz verhält sich die Rückbefestigung wie eine Feder, - im Bereich zwischen 100 Hz und ca. 650 Hz verhält sie sich wie eine Masse, - im Bereich oberhalb 650 Hz hat sie praktisch nur noch die Federeigenschaft der Elemente vor der Sperrmasse, wie durch den etwa linearen Abfall des Betrages der Trägheitsfunktion oberhalb dieser Frequenz ebenfall erkennbar ist. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 126 Es liegt nun nahe, die ganze Rückbefestigung - zwecks Kompensation ihres Einflusses auf das Meßergebnis - durch ein mehrfaches Masse-Feder-DämpferSystem anzunähern, bzw. zu simulieren. Aus der oben genannten Aufzählung folgt, daß dieses mechanische Ersatzschaltbild (mindestens) zwei-stufig zu sein hat. Zur Berechnung der komplexen Trägheit der mechanischen Ersatz-Schaltungen N-ten Grades wurde ein spezielles Unterprogramm erstellt, welches im Meß-Auswerte-Programm innerhalb der Programm-Schleife über alle auszuwertenden Frequenzen aufgerufen wird, sobald das Meßergebnis (die komplexe Trägheit m) bestimmt ist und entsprechend dem komplexen Trägheitswert der Rückbefestigung korrigiert werden kann. Mit Hilfe dieses Unterprogramms wurde die Trägheitsfunktion der Rückbefestigung unter Variation der Größen aller mechanischen Ersatz-Komponenten so lange simuliert, bis eine optimale Anpassung an die gemessene Trägheitsfunktion der Befestigung erreicht war. 2,4 kN /mm n =0,2 75 k N/m m 6 kg 17 =0,3 Bild 36:, Mechanisches Ersatz-Schaltbild der Proben-Rückbefestigung Das Ergebnis dieser Optimierung zeigen die Bilder 36 und 37. Bild 36 zeigt das Ersatz-Schaltbild der Rückbefestigung, das aus nur zwei gedämpften Feder- und einem Massenelement besteht. Die zugehörigen Federkonstanten, Verlustfaktoren und die Masse sind angegeben. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 127 Bild 37 zeigt das Ergebnis der Anpassung der simulierten an die gemessene Trägheitsfunktion. Dabei wurde - zum Zwecke der Vergleichbarkeit mit dem E-Modul der Proben - die Trägheit formal, d.h. unter Ausnutzung der Gleichungen (52) und (53) mit m y = 0, ebenfalls in einen "E-Modul" der Rückbefestigung umgerechnet. Betrachtet man den Verlauf des Betrages dieser E-Modul-Funktion, so kann die Annäherung mit einer prozentualen Abweichung von im Mittel nicht mehr als 30 %, in einzelnen Fällen bis um den Faktor 2, als einigermaßen geglückt bezeichnet werden; der Vergleich der Phasen zeigt jedoch vereinzelt Abweichungen um mehr als 90 Grad. In Anbetracht der bei fast allen Frequenzen wesentlich höheren Steifigkeit der Befestigung gegenüber des Probenmaterials selbst sind selbst noch diese Abweichungen doch als nicht allzu gravierend einzuschätzen. PHASE 180 M7_, ^ ^iC^_^ ^:; _M-=^ ^ ^ .. -- UMW 1 1 1 Mr ^^^ 11111•11 111111 1111 —180 10 505 1000 BETRAG E CN/m^23 1.E+11 5 5 2 1 5 FREQUENZ 1000 CHz 3 Bild 37: Vergleich angenäherter "E-Modul" der Proben-Rückbefestigung ( ) mit gemessenem "E-Modul" ( Fraunhofer-Institut für Bauphysik 128 Einen Vergleich zwischen dem E-Modul-Verlauf einer typischen Probe und dem "E-Modul-Verlauf" der Rückbefestigung zeigt Bild 38. (Die simulierte Kurve kam hier allerdings in einem früheren Stadium zustande, als die Rückbefestigung noch durch ein Feder-Massen-System dritter Ordnung genähert wurde, und für die direkt hinter der Probe befindliche "Feder" noch die Dämpfung 0 eingesetzt war; daher der steile Pol bei etwa 800 Hz.) Eine kritische Annäherung beider Kurven - d.h. also eine relativ starke Beeinflussung des Meßergebnisses durch die nicht-starre Rückbefestigung - zeigt sich nur um 100 Hz, wo die Rückbefestigung aber immer noch 15 mal steifer als die Probe selbst ist; selbst hier also bleibt ein möglicher Meßfehler im Falle ungenügender Kompensation im Bereich unter 10 %. Bild 38: Vergleich angenäherter "E-Modul" der Rückbefestigung (Siumualtions-Vorstufe) mit E-Modul der Test-Probe ( Fraunhofer-Institut für Bauphysik 129 Das oben beschriebene Unterprogramm zur Simulation der RückbefestigungsTrägheit ("Rückmasse") wurde in verschiedenen Meß-Auswertungsprogrammen eingesetzt, so in dem Breitband-Meßprogramm BBTFMESMOD in KorrekturVersion "BBTFCORMOD", und in den Auswertprogrammen mit "Wellenkorrektur" MODULMESS1 bis MODULMESS3, deren mathematisches Auswerteverfahren in Kapitel 4.8 beschrieben wird. Die "Rückbefestigungs"-Korrektur der gemessenen Trägheit m' in den bisher beschriebenen Meßauswerteprogrammen (ohne "Wellenkorrektur") ist einfach, da die Proben-Trägheit (bzw. die in eine Trägheit umgerechnete Federkonstante) mit der Rückbefestigungs-Trägheit mill schlicht in Reihe geschaltet ist. In diesem Falle ergibt sich die korrigierte Trägheit m aus der unkorrigierten m° nach Gleichung m= m • ^EL h (64). m —m' Der Unterschied zwischen einer solchermaßen korrigierten und einer unkorrigierten E-Modul-Meßkurve eines Fugendichtstoffes ist allerdings - besonders im kritischen oberen Frequenzbereich - sehr klein. Selbstkritisch betrachtet, ist daher das Verhältnis zwischen Aufwand und Wirkung dieser Korrekturrechnung - besonders unter Würdigung des doch noch recht großen Phasenfehlers - zu groß. Eine bessere, ja wegen ihrer Direktheit ideale Kompensationsmöglichkeit wäre es, die Beschleunigung auch auf der Rückseite der Probe einfach zu messen, und von der auf der Vorderseite gemessen Beschleunigung elektronisch zu einem Differenz-Beschleunigungs-Signal zu subtrahieren; das Kraft-Signal und dieses Differenz-Beschleunigungs-Signal könnten dann anstelle der bisherigen beiden Signale ohne jede mathematische Korrektur-Notwendigkeit weiterverarbeitet werden. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 130 4.8 Ermöglichung der Bestimmung des E-Moduls aus Impedanzmessungen auch an relativ dicken Proben - "Wellenkorrektur" Wie alle bisherigen Meßergebnisse zeigten (Kapitel 4.2.4), schien der E-Modul mit zunehmender Frequenz so stark anzusteigen, daß die sonst frequenzabhängige Abnahme der Wellenlänge dadurch weitgehend kompensiert wurde; dadurch blieb die Probendicke glücklicherweise auch bei hohen Frequenzen immer noch größer als die Viertel-Wellenlänge, so daß das einfache Modell von der viscoelastischen Probe als "Feder" gerechtfertigt war. Demnach hing die Zielgröße E-Modul über nur wenige Faktoren mit der gemessen Trägheit zusammen. Nun aber zeigten Messungen, daß bei nur etwas weicheren Proben die Grundannahme dieses Modells nur noch knapp oder gar nicht mehr erfüllt war. (Die in der Entwicklungsphase ständig benutzte Testprobe war durch Ermüdungserscheinungen etwas weicher geworden.) Im allgemeinen Fall auch relativ dicker Proben wird die Auswerte-Prozedur erheblich komplizierter. In der Probe findet eine - wenn auch kurze Wellenausbreitung statt. Der E-Modul muß nun berechnet werden aus der Beziehung zwischen Wellenlänge und Frequenz sowie der Dichte der Probe - einer Größe übrigens, die im bisherigen Auswerteverfahren fast unbedeutend war. 4.8.1 Mathematische Beschreibung Wellenlänge und Dämpfungsverhalten einer harmonischen ebenen Welle kann man zusammenfassend beschreiben durch eine komplexe Wellenzahl k. Noch zweckmäßiger ist hier die Einführung des Produkts aus dieser Wellenzahl und der Probendicke d q = k • d (73). wird nun im folgenden zur bestimmenden Größe. (Da der Realteil der Wellenzahl k1 = 27/a ist, folgt für den Realteil von daß er proportional dem Verhältnis aus der Probendicke zu Wellenlänge ist. Dieses ist anschaulich die entscheidende Größe.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 131 Wellenzahl k, Frequenz w und Phasengeschwindigkeit (Schallgeschwindigkeit) c hängen zusammen über die Dispersionsrelation C= w (69). k (Dies gilt zunächst nur für ebene Wellen in der Probe. Auf eine genauere Behandlung wird hier zunächst verzichtet, vgl. Kap. 5.4.) Aus Gleichung (15) folgt umgekehrt für den E-Modul _ = p0 c2 (93). Faßt man diese drei Gleichungen zusammen, so läßt sich der E-Modul aus der relativen Wellenzahl g berechnen durch E = po d z • q - w2 2 (94). • Hieraus lassen sich dann noch Betrag und Phase des E-Moduls zur Darstellung des Endergebnisses einer Messung leicht bestimmen. Wie läßt sich nun aber die komplexe Zahl g aus der gemessenen komplexen Trägheit m bestimmen? Der komplexe Trägheitswert m bei einer Frequenz ist der Quotient aus der an der Probenoberfläche gemessenen komplexen Kraft - F - und der Beschleunigungs-Amplitude - a -. Im Falle von dünnen Proben galt bisher, daß die Kraft in der Probe konstant ist (weil Massenbeschleunigungskräfte vernachlässigbar sind), und daß die Ortsabhängigkeit der Beschleunigung innerhalb der Probe einen schlichten linearen Verlauf hat. Jetzt aber gilt, daß Kraft und Beschleunigung in der Probe einer Wellenfunktion gehorchen. Wegen Reflexion an der Probenrückseite bilden sich stehende Wellen mit "Knoten" und "Bäuchen" aus. Bei Totalreflexion an der Probenrückwand ist dort die Beschleunigung 0, die Kraft maximal; die Kraft gehorcht demnach einer Cosinus-, die Beschleunigung einer Sinus-Funktion; der Quotient, die Trägheit ist deshalb proportional einer Cotangensfunktion von q (s. Anhang A5). Im Falle nicht-totaler Reflexion - bei nicht-starrer Proben-Rückbefestigung - ergibt sich gewissermaßen eine Phasenverschiebung in dieser Funktion (s. Anhang A6). Fraunhofer-Institut für Bauphysik 132 Im Falle einer starren Proben-Rückbefestigung ergibt sich als Beziehung zwischen der gemessenen Trägheit m und der komplexen relativen Wellenzahl g cot g m = — mp • g (76), wobei mp die Masse der eigentlichen Fugendichtstoff-Probe ist. Im Falle einer nicht-starren Proben-Befestigung, deren eigene komplexe Trägheit a eine vorgegebene, zum Beispiel simulierte Größe ist (siehe Kapitel 4.7.3), ergibt sich die modifizierte Beziehung cot (q - go ) m = -m P • (83); g hierbei ist der "Reflexionsexponent" qn jedoch selbst indirekt von g und der Rückbefestigungsträgheit a abhängig; mit der Definition eines Massenverhältnisses (86) ^ ^ /mp ist der komplexe Reflexionsfaktor an der Rückbefestigung jgn h - '- 1 j g nh + 1 (87); und der Reflexions- Exponent 1 =2j ln r (84) (zur Herleitung dieser Formeln siehe Anhang 5 und 6; zur Veranschaulichung der Funktion cot q/q siehe Anhang 14). Die Funktion (76), erst recht die Funktion (83) läßt sich nicht einfach nach q auflösen. Das bedeutet, daß man die Zielgröße g nicht aus der Meßgröße, der Trägheit m unmittelbar bestimmen kann, sondern daß es dazu eines Approximationsverfahrens bedarf, das in mehreren Schritten arbeitet, und so - iterativ - sich dem wahren Wert g annähert. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 133 4.8.2 Ein Iterationsverfahren Vorausgesetzt wird, daß es für jeden gemessenen Trägheitswert m bereits eine Näherungslösung, also eine komplexe relative Wellenzahl g' gibt. Davon kann in diesem Falle glücklicherweise ausgegangen werden, weil gleichzeitig sehr viele frequenzabhängige komplexe Trägheitswerte m vorliegen, die nacheinander und in geordneter Reihenfolge, nämlich mit steigender Frequenz, bearbeitet werden. Die zugehörigen g-Werte nehmen mit steigender Frequenz zwar zu, aber nur geringfügig, sofern die Frequenz-Schrittweiten klein sind. (Das um so weniger, je stärker der E-Modul mit der Frequenz ansteigt, wie aus Gl. (94) hervorgeht.) Als ein erster Näherungswert g' für einen Meßwert m bei einer bestimmten Frequenz kann also immer der schon bei der vorherigen Frequenz bestimmte Wert dienen. Im Falle des allerersten Meßwertes m kann die Probe ohnehin wie bisher als Feder betrachtet werden, und der g-Wert aus dem nach Gl. (53) bestimmten E-Modul und unter umgekehrter Anwendung der Gl. (94) bestimmt werden. Das Iterationsverfahren (programmiert in dem Unterprogramm CCOTQQBINV) funktioniert nach dem Newton'schen Tangenten-Verfahren (s. Bild 59, Kapitel 5.5): - Berechnung des Reflexionsfaktors und des Reflexions-Exponenten En aus m^, mp, my und dem Näherungswert q'; - Berechnung eines Funktionswertes m' - Bildung der Differenz von m' - m; - falls die Differenz einen relativ vorgegebenen Grenzwert unterschreitet, ist die komplexe relative Wellenzahl g' genau genug bestimmt; Ausstieg aus dem Iterationsverfahren; - Bildung der partiellen Ableitung der Funktion Gl. (83) nach g: Tangenten-Steigung S; - Berechnung von q" (m' - m) / S +11, Obertrag g" in g' (d.h. Extrapolation eines 1-Wertes längs der Tangente; der nächste Approximationswert q' ist damit bestimmt; - nächster Approximationsschritt, Wiederholung der Prozedur. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 134 (Formeln zum Iterationsverfahren in Anhang 7.) Dieses Iterationsverfahren wurde in verschiedenen Meßauswerte-Programmen (BBTFCORMOD, MODULMESS1+2) als Unterprogramm eingesetzt. 4.8.3 Test des Iterationsverfahrens durch Simulation viscoelastischer Proben Jedes komplexere Berechnungsverfahren sollte anhand überschaubarer Beispiele auf seine Richtigkeit hin kontrolliert werden. Um ständig neue Meßvorgänge zu sparen, wurde dazu der frequenzabhängige komplexe E-Modul viscoelastischer Stoffe simuliert. Es wird also der "wahre" Wert des komplexen E-Moduls einfach vorgegeben. Simuliert wird der frequenzabhängige E-Modul-Verlauf, so wie er für verschiedene Fugendichtstoff-Typen zu erwarten war. (Zur Festlegung der simulierten E-Modul-Funktion siehe Anhang 12.)Aus dem vorgegebenen "wahren" E-Modul-Wert bei einer Frequenz wird eine "wahre" Wellenzahl q nach Gl. (94) berechnet. Aus dieser wird ein zu erwartender TrägheitsMeßwert m nach Gl. (76) berechnet. (Später wurde zusätzlich noch der Einfluß einer simulierten nicht-starren Rückbefestigung der Trägheit in die Simulation mit einbezogen, und statt Gl. (76) Gl. (83) benutzt.) Nach Berechnung des "Meßwertes" m kann nun das Iterations-Unterprogramm aufgerufen lind getestet werden. Hierzu wird als erster Näherungswert für ein a der beim vorherigen Aufruf des Iterationsverfahrens (bei der nächst niedrigeren Frequenz) berechnete Wert einer Wellenzahl q', also ein absichtlich "falscher" Wert eingesetzt. Nach einer hinreichenden Anzahl von Iterationsschritten liefert das Unterprogramm nun einen Approximationswert j'. Aus diesen wird nun unter Vorwärts-Anwendung der Gl. (94) ein durch Anwendung des Iterationsverfahrens auf einen fiktiven Meßwert m bestimmter E-Modul berechnet. Dieser kann nun mit dem vorgegebenen "wahren" E-Modul-Wert verglichen werden. Das Ergebnis dieser Vergleiche war eine nahezu perfekte Obereinstimmung von vorgegebenem und reproduziertem E-Modul-Wert (s. Anhang 12); dies auch in kritischen Situationen, in denen die Viertelwellenlänge die Probendicke mit zunehmender Frequenz weit unterschritt. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 135 Das Iterationsverfahren lieferte also die "richtigen" E-Modul-Werte; das rechnerische Meß-Auswerte-Problem war also gelöst. Daraus kann man selbstverständlich nicht schließen, daß das angenommene physikalische Modell - viscoelastisches Medium als eindimensionaler Wellenleiter - an sich richtig ist; nur, daß, wenn es richtig ist, das Iterationsverfahren die vorgegebenen E-Modul-Werte richtig reproduziert. (Zur graphischen Illustration des Simulationsvorganges siehe Anhang 13.) 4.8.4 Diskussion der Ergebnisse mit und ohne "Wellenkorrektur" Als Meßobjekt diente wieder die während der Apparatur-Entwicklung benutzte Testprobe aus Silikonkautschuk. In die mathematische Auswertung des direkten Meßergebnisses, der komplexen Trägheit m, waren nun (in den Programmen BBTFCORMOD und MODULMESS1) alle bisher beschriebenen Rechenschritte einbezogen: - Vor-Massen-Korrektur; - "Wellenkorrektur" für nicht-starre Rückbefestigung, das heißt einschließlich der Verwendung der simulierten komplexen Trägheit der Rückbefestigung 211. Bild 47 zeigt den frequenzabhängigen Verlauf von Betrag und Phase des komplexen E-Modules dieser Probe. Die gestrichelte Kurve gibt die Meßwerte ohne "Wellenkorrektur" an, die durchgezogene Kurve die Meßwerte mit "Wellenkorrektur". Die gestrichelte Gerade ist die "a/4-Grenzkurve" d.h., sie gibt denjenigen E-Modulbetrag in Abhängigkeit von der Frequenz an, der zu dem Grenzfall führt, daß die Dicke der Probe gleich der Viertel-Wellenlänge ist. Die gestrichelte Kurve unterschreitet diese Grenzgerade. Die entscheidende Voraussetzung, die zur Bestimmung dieser Kurve führte, ist also verletzt; nämlich die Annahme, daß die Probendicke kleiner als die Viertel-Wellenlänge sei und sich damit die Probe wie eine Feder verhalte. Außerdem fallen die beiden Zacken in der gestrichelten Kurve auf. Die "wellenkorrigierte", durchgezogene Kurve hingegen schneidet die Fraunhofer-Institut für Bauphysik 136 kritische Grenzgerade nicht, und sie ist auch glatter. Dies ist auch glaubwürdiger, weil von der Theorie der Viscoelastizität her steile und schmale Einbrüche im frequenzabhängigen Verlauf des E-Moduls ja nicht zu erwarten sind. 90 PHRSE [Grad] 45 0 10 2 5 2 2 5 3990 BETRAG E CN/m^2] 1.E+8 / / 5 2 1 / 1 // / i i /7 i ^/ / / /1 ^( // ;1 / / 1 / J11' r/( 5 , / '1 ; /^1 / r /l . /' 2 / 1.E+6 r -^ r /. ---/ / 2 10 /, ` 1 I / FREQUENZ 3990 CHz] Bild 47: E-Modul (Betrag und Phase) der Test-Probe mit RückbefestigungsKorrektur ---------- Gerade: X/4 - Grenze für E Kurve: ohne "Wellenkorrekur" Kurve: mit "Wellenkorrektur" Es scheint paradox, daß ausgerechnet die "wellenkorrigierte" Kurve die a/4-Grenzlinie nicht schneidet, denn eine mögliche Unterschreitung Fraunhofer-Institut für Bauphysik 137 dieser Kurve war ja gerade das Kriterium dafür, die "Wellenkorrektur" anzuwenden. Der Widerspruch ist aber deshalb nur ein scheinbarer, weil der durch die gestrichelte Kurve angezeigte "E-Modul" in Wirklichkeit nur eine der Feder-"Konstanten" proportionale Größe ist, die (s. Anhang Al2, Bild 46) selbst bei konstantem wahren E-Modul mit steigender Frequenz zunächst absinkt. Trotzdem - oder genauer: gerade deswegen - bleibt aber eine Unterschreitung der a/4-Grenzlinie des E-Modul-Betrages selbst einer nicht-"wellenkorrigierten" E-Modul-Kurve immer ein sicheres Indiz dafür, da5 das in diesem Kapitel beschriebene "Wellenkorrektur"-Verfahren notwendig ist. Den gleichen Effekt wie Bild 47 zeigen noch einmal die Bilder 48. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 138 BETRAG E [N/m^27 1.E+8 7 5 q1 2 5 2 1.E+6 10 FREQUENZ 2 5 2 5 2 3990 CHz7 Bild 48a: "E-Modul" der Test-Probe logarithmisch mit zugehörigem q linear -- — — ohne"Wellenkorrektur", d.h. E1,Federkonstante BETRAG E [N/m^27 1.E+8 -rr 5 2 r-- J I ^ ,/-, ^^^ 5 „..-__-7:v_ __^->--, -^ _ 2 1.E+6 Ti /2 ---- T 10 2 5 ^ 7 ^ 2 Bild 48b: "E-Modul" der Test-Probe logarithmisch mit zugehörigem q linear mit "Wellenkorrektu r" Fraunhofer-Institut für Bauphysik FREQUENZ 2 3990 CHz7 139 Dargestellt sind als durchgezogene Kurven jeweils der Betrag des E-Moduls bei logarithmischer Teilung der Ordinate, und als gestrichelte Kurven die Realteile der komplexen relativen Wellenzahl q, q l , bei Linearteilung der Ordinate. Das obere Bild zeigt die Verhältnisse beim nicht-"wellenkorrigierten" Auswerteverfahren. Der Wert der komplexen relativen Wellenzahl g wurde dabei formal aus dem E-Modul nach Gl. (94) rückberechnet. Deswegen entspricht dem vorübergehenden Minimum der durchgezogenen Kurve bei 1,5 kHz ein Maximum des ql-Wertes. Dieser überschreitet deutlich die ,r/2 -Grenzlinie - ebenso wie in Bild 47 die gestrichelte E-Modul-Kurve die a/4Grenzlinie unterschreitet. Im unteren Teil von Bild 48 sind die Verhältnisse mit "Wellenkorrektur" dargestellt. Hierbei ist wieder die E-Modul-Betrags-Kurve geglättet. Dementsprechend ist auch das steile Maximum der q l -Kurve im kritischen Frequenzbereich (siehe oberen Teil Bild 48) eliminiert; der Realteil der komplexen relativen Wellenzahl, ql übersteigt nicht mehr die n/2-Grenze, kommt ihr jedoch sehr nahe; so nahe offensichtlich, daß die Anwendung der "Wellenkorrektur" berechtigt ist. 4.9 Kritische Betrachtung der bisherigen Meßergebnisse - Einfluß der vor der Probe mitschwingenden Masse Das Meß-Auswerte-Verfahren nach letztem Stand (siehe Kapitel 4.8.4) umfaßte zwar drei mehr oder weniger komplizierte rechnerische Korrekturen - die Vor-Massen-, die Rückbefestigungs- und die "Wellen"-Korrektur lieferte aber - bis auf einige Feinheiten - ein "Meßergebnis", wie es ganz ähnlich schon ganz am Anfang der Apparaturentwicklung zur Verfügung stand. Rückbefestigungs- und "Wellen" - Korrektur machten im Vergleich zur Vor-Massen-Korrektur also offenbar nur relativ wenig aus. Allen Meß- ergebnissen und Meßauswertungen lagen die gleichen Annahmen über die Größe der Vor-Masse zugrunde; sowohl die Annahme, daß sie sich aus der eigentlichen Vor-Masse (der Alukörper-Probenhalterung) und zur Hälfte aus der Proben-Masse selbst zusammensetzte, als auch die Annahme der numerisch vorherbestimmten Meßwerte für diese Vor-Massen-Anteile. Nach Kapitel 4.7.2 waren die letzteren: Fraunhofer-Institut für Bauphysik 140 - die innere Masse des Impedanzkopfes (einschl. Befestigungsschraube): 3,0 g; - die Masse der Alu -Probenhalterung: 3 , 9 g; - die halbe Masse der Test-Probe: 0,9 g. Die Vor-Masse wurde also zu insgesamt 7,8 g als Parameter in die Meßauswertungsprogramme eingegeben; diese Parameter-Vorgabe blieb im Laufe der Programmentwicklungen in allen Programmen erhalten. Die Einbeziehung der halben Probenmasse in die Vor-Masse war nun aber (siehe Kapitel 4.2.3) an die Voraussetzung einer konphasen Probenverformung gebunden, m.a.W., an die Voraussetzung, die Probe sei wesentlich dünner als die Viertel-Wellenlänge. Bei der "Wellenkorrektur" wird aber implizit die Trägheit aller Teile des homogenen Probenkörpers schon berücksichtigt; als Meß-Position wird die Oberfläche der Probe angenommen. Bei der "Wellenkorrektur" ist also als Vor-Masse tatsächlich nur die vor der Probe befindliche Masse, nicht aber zusätzlich noch ein Teil der Masse des Probenkörpers selbst einzusetzen. Dieser eindeutig systematische Fehler wurde daraufhin korrigiert; als Parameter für die Vor-Masse wurde demnach der reduzierte Wert von nur 6,8 g eingegeben. Das Ergebnis der Meßauswertung nach Veränderung dieses Parameters zeigt Bild 49. Gegenüber allen bisherigen Meßergebnissen zeigte dieses - nunmehr auf die richtige Weise "wellenkorrigierte" Ergebnis eine gravierende Änderung: der Betrag des E-Modules schien im Gegensatz zu früher fast gar nicht mehr mit der Frequenz anzusteigen. Im oberen Frequenzbereich zeigten sich zudem einige Schwankungen im E-Modul-Betrag; auch der Phasenverlauf erschien stark verändert, stark oszillierend. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 141 BETRAG E EN/m^27 1.E+8 5 2 5 C "Z / 2 \v ^ 1.E+6 10 2 5 ^"M' 2 `^ . \ , 5 \ ^^. 2 `^ ^/ / / FREQUENZ 3990 CHz7 Bild 49: E-Modul ( , mit Fehlerbereich ) der Testprobe nach "Wellenkorrektur" und berichtigter Vor-Masse = 6.9g, letzte Messung mit Beschleunigungs- und Kraftmessung vor der Probe Angesichts dieser extrem unterschiedlichen "Meßergebnisse" stellten sich nun die folgenden drei kritischen Fragen: a) Warum hat eine nur geringfügig veränderte Vor-Masse einen derartig extremen Einfluß auf das ausgewertete Meßergebnis? b) Welches der beiden unterschiedlichen "Meßergebnisse" - der stark mit der Frequenz ansteigende E-Modul oder der annähernd konstante E-Modul - ist der richtige, oder kommt zumindest dem tatsächlichen viscoelastischen Verhalten der Probe näher? c) Wenn das eine Ergebnis demnach falsch ist, wie war es - trotz sorgfältiger Oberprüfung aller Randbedingungen des Meßverfahrens möglich, so lange den offenbar systematischen Fehler nicht bemerkt zu haben? Fraunhofer-Institut für Bauphysik 142 Ad a) Der extreme Einfluß der Vor-Masse auf das Meßergebnis insbesondere bei hohen Frequenzen folgt - wie von Anfang an klar war - schlicht aus dem mechanischen Aufbauprinzip. Wächst der E-Modul nicht sehr stark mit der Frequenz an, so nimmt die komplexe Trägheit der eigentlichen Probe, welche proportional ihrer komplexen Feder"Konstante" aber umgekehrt proportional dem Quadrat der Frequenz ist, sehr geringe Werte an, welche weit unter dem Wert der Vor-Masse liegen. Die eigentliche Meßgröße ist also wesentlich kleiner als eine Korrekturgröße. Wie immer in einem solchen Fall, ist mit großen Fehlern des Endergebnisses zu rechnen, wenn nicht die Korrekturgröße - die Vor-Masse - sehr genau bestimmt ist. (Dies wurde schon in Kapitel 4.2 erwähnt. Die Versuche zur genauesten Bestimmung der Vor-Masse wurden in Kapitel 4.7 beschrieben.) Zur genaueren Analyse dieser Zusammenhänge diente eine formelle Fehl erfortpflanzungsrechnung. Zur Vereinfachung (die bei etwas härteren Probentypen auch bei höheren Frequenzen erlaubt ist), wurde dabei von dem Fall einer als Feder zu betrachtenden (dünnen) Probe vor starrer Rückbefestigung ausgegangen. Im allgemeinen Fall gibt es dann drei Fehlereinflußgrößen und zwei zu bestimmende Fehlergrößen. (Hierzu wird auf die vollständige Fehlerfortpflanzungsrechnung für diesen Fall in Anhang A24 verwiesen.) Für den Zweck einer zahlenmäßigen Abschät+ es, uu. da 111011 .dirr Prob) G urig genügt l uu i u we '1 1.C1 dadurch VeI e I lI l GLIICII, UQ5 weiter uauui LII zu vereinfachen, die - ohnehin geringe - Dämpfung der Probe vernachlässigt. Dann bleiben als Fehlereinflußgrößen - der relative Fehler bei der Messung des Trägheits-Betrages (Eichfaktorfehler nach Kapitel 4.7.1), der zu rm = 3 % bestimmt wurde, - der relative Fehler bei der Bestimmung der wirklich einzusetzenden Vor -Masse, der aus der Unbestimmtheit der Masse der Probenhalterung resultiert, ry = 1 %. Es ist wichtig festzustellen, daß diese beiden Fehler sich nicht automatisch kompensieren, d.h. statistisch voneinander unabhängig Fraunhofer-Institut für Bauphysik 143 sind; und zwar deswegen, weil, zur Bestimmung der Vor-Masse, der Gesamt-Probekörper (hintere Probenhalterung + eigentliche Probe + vordere Probenhalterung) konventionell gewogen und das Meßergebnis halbiert wurde. Die Masse einer einzigen Probenhalterung unterlag aber einen statistischen Schwankung von 0,1 g. Die tatsächliche Masse einer einzelnen Probenhalterung, die mit der zu messenden Probe verklebt ist, kann aber nicht einzeln bestimmt werden. Es bleibt dem Zufall überlassen, von welcher Seite her der Gesamt-Probenkörper an den Impedanzkopf angeschraubt wird. Das Verhältnis von 0,1 g zur typischen Masse des GesamtProbenkörpers von ca. 10 g ist dann 1 %. (s.o.) Im hier behandelten vereinfachten Fall leitet sich dann aus Gl. (101) (siehe Anhang 24) die Gleichung r = ( r v 2 • (—v--) 2 + (1 + ^) 2 ) (102) zur Bestimmung des relativen Betragsfehlers r der Proben-Trägheit und des E-Moduls ab. Die Vor-Masse wird zu m y = 8 g angesetzt. Ferner soll nun der kritischste Fall, d.h. der Fall der oberen Grenzfrequenz 4 kHz betrachtet werden. Aus dem letzten Meßergebnis (Bild 47) ist bei dieser Frequenz ein E-Modul-Wert von rund 50 N/mm z zu entnehmen. Der dazugehörige Wert der Federsteife ist dann ca. 500 N/mm, und für den Betrag der Probenträgheit folgt: m = K/w z = 0,8 g. Der kritische Fehlerfortpflanzungsfaktor nach Gl. (102) (m v / m), also der kritische Quotient aus Korrekturgröße und Meßgröße, hat damit den Wert 10. Nach Gl. (102) folgt damit ein Relativfehler für die Zielgröße E-Modul r = 35 %. Bei weicheren Proben (und diese waren ja nach den neuesten Ergebnissen zu erwarten) wäre mit einem noch wesentlich größeren Fehler zu rechnen. Bei der gegebenen Probendicke und bei der oberen Grenzfrequenz wäre dann aber eine der Annahmen dieser Fehlerrechnung nicht mehr gegeben, nämlich die, daß die Probe als Feder betrachtet werden könne. Dann kann aber der Meßfehler auf andere Weise, nämlich unter Annahme der kurzen Wellenausbreitung, abgeschätzt werden: Fraunhofer-Institut für Bauphysik 144 Ist dann q (bei fehlender Dämpfung) die relative Wellenzahl, so ist nach Gleichung (76) die meßbare Proben-Trägheit m = - mp • cot q/q. Die Proben-Masse mp beträgt typischerweise 1,8 g. Angenommen, bei weicheren Proben und bei der oberen Grenzfrequenz ist typischerweise eine ganze Wellenlänge in der Probe enthalten, so hat q den Wert 2Tr = 6. Ober einen gewissen q-Bereich gemittelt, also bei einer statistischen Fehlerbetrachtung, hat cot q den Wert 1. (Diese mittlere Betrachtung wird auch dadurch nahegelegt, daß bei hohen Dämpfungen und großen q-Werten die Funktion cot q nur noch einen "schwach-welligen" Verlauf hat. Siehe Anhang 14). Damit ergibt sich für die meßbare Proben-Trägheit m = 0,3 g. Setzt man dieses Ergebnis formal in Gleichung (102) ein, so folgt als relativer Fehler für die Zielgröße E-Modul ein Wert von r = 85 %. In jedem Falle läßt sich also - besonders für relativ weiche Proben bei hohen Frequenzen - abschätzen, daß eine scheinbar nur geringe Ungenauigkeit in der Bestimmung der Vor-Masse die Genauigkeit der Zielgröße E-Modul erheblich beeinträchtigt. Ad b) Die Frage, welches Meßergebnis nun eher das Richtige sei, läßt sich angesichts der Schwierigkeiten mit dem Vor-Massen-Einfluß leicht beantworten: Das "wellenkorrigierte" Meßergebnis (Bild 49) - unter Einsatz der richtigen t ddas as r i%u^iger ht ` e von y .-^^ Vor-Masse ^S^, vv^^6,8 v,v gg - is ist Meßergebnis, e weil zu seiner Herleitung weniger Voraussetzungen gemacht wurden. Ad c) Wie war es möglich, daß erst nach so langwierigen Untersuchungen die Falschheit aller Ergebnisse ohne "Wellenkorrektur" nachgewiesen werden konnte? Von Anfang an lag offenbar ein trügerischer Zirkelschluß vor. Dieser kann wie folgt analysiert werden: - von Anfang an wurde - nach Vorbildern aus der Literatur - ein Impedanz-Meßverfahren mit Massenkompensation ausgewählt; ebenfalls von der Literatur her war es naheliegend anzunehmen, daß der E-Modul stark mit der Frequenz ansteigen, und damit die Fraunhofer-Institut für Bauphysik 145 Wellenlänge in den Proben nicht allzu kurz werden würde; als effektive Vor-Masse mußte daher (siehe Kapitel 4.2.3) die tatsächlich vor der Probe mitschwingende Masse plus die halbe Probenmasse angesetzt werden; - die ersten orientierenden Messungen, unter dieser Annahme nach den Gleichungen 52 und 53 ausgewertet, ergaben dann tatsächlich einen stark mit der Frequenz ansteigenden "E-Modul"; - daraus konnte nach Gl. (94) gefolgert werden, daß die komplexe relative Wellenzahl q im Wert unter ,r/2, und damit die Viertelwellenlänge tatsächlich über der Probendicke liegt; - dies rechtfertigte dann scheinbar nachträglich die der Messung zugrunde gelegte Annahme. In der weiteren Apparaturentwicklungsphase wurden dann einige Korrekturrechnungen eingeführt; dabei war die "Wellenkorrektur" (wie diese Bezeichnung schon verrät), im Sinne einer Perfektionierung ursprünglich nur als eine Korrektur-Rechnung für evtl. etwas weichere Proben-Typen gedacht. (Wie eine überschlägige Rechnung sofort zeigt, beträgt die Viertelwellenlänge bei einem E-Modul von 50 N/mm, einer Dichte von 1200 kg/m 3 und einer Frequenz von 4 kHz - Daten, wie sie aus allen früheren Messungen hervor g ehen, - immerhin noch 13 mm, mehr als die Probendicke). Fazit: Es gab bis zur Anwendung des "Wellenkorrektur" - Verfahrens kein Indiz, das die dem Meßauswerteverfahren zugrunde liegenden Annahme in Frage stellte. 4.10 Gravierende Änderungen an der bisherigen Meßanordnung und ihre Begründung Drei einschneidende Änderungen werden notwendig. Die erste Änderung betrifft physikalische Grundannahmen, bzw. das mathematische Auserteverfahren. Die zweite Änderung betrifft den mechanischen Aufbau der Appara- Fraunhofer-Institut für Bauphysik 146 tur. Die dritte betrifft die Meßtechnik, genauer, den zeitlichen Ablauf der Messung. Alle Änderungen werden gleichzeitig nötig, denn die zweite Änderung folgt aus der ersten, und die dritte Änderung folgt aus der zweiten. Erste Änderung Neues physikalisches Grundmodell: In der Probe findet in jedem Fall eine (eindimensionale) kurze Wellenausbreitung statt. Das"Wellenkorrektur°' genannte Auswerteverfahren wird also zum grundsätzlich angewandten Hauptverfahren. Nach dem letzten, am ehesten glaubwürdigen Meßergebnis (Bild 49) und nach den Bemerkungen im vorigen Abschnitt sind diese Änderungen zwingend begründet: Wenn offenbar der E-Modul der Frequenz nur schwach ansteigt, wird bei höheren Frequenzen die Viertelwellenlänge deutlich kürzer als die Probendicke, demnach muß von der kurzen Wellenausbreitung in der Probe ausgegangen werden. Zweite Änderung Die dynamische Kraft-Messung darf nicht mehr auf der schwingenden, sondern muß auf der befestigten Probenseite erfolgen; mit anderen Worten, die (vom Shaker aus gesehen) hinter, statt vor der Probe erfolgen. Der Einfluß des Fehlers der Vor-Massen-Bestimmung auf das Meßergebnis entfällt dadurch, weil (vereinfacht) nur die durch die Probe hindurch wirkende Kr aft, nicht aber auch die auf die Vor-Masse wirkende Kraft gemessen wird. (Vergl. Bild 51, Kapitel 5.1.) Wie im vorigen Abschnitt gezeigt, hat eine Vor-Massen-Ungenauigkeitgerade bei Annahme der Wellenausbreitung in der Probe einen nicht mehr hinnehmbar großen Fehlereinfluß. Der Nachteil, der mit dieser Veränderung der Kraft-Meß-Position in Kauf genommen werden muß, ist die Einbuße der geplanten Variabilität der Meßanordnung: Der einfache Umbau der Apparatur zur Messung des SchubModuls der viscoelastischen Proben (siehe Bild 32 in Kapitel 4.6.3) ist nun nicht mehr möglich, weil mit Kraftaufnehmern hinter den Proben - und besonders bei Zwischenschaltung der Glaskörper zur thermischen Isolierung - keine Schubkräfte mehr gemessen werden können. Eine Kraftmessung hinter der Probe bedeutet ferner, daß zur Berechnung Fraunhofer-Institut für Bauphysik 147 des komplexen E-Moduls aus der gemessenen komplexen "Trägheit" F/a eine andere als die bisherige mathematische Beziehung (siehe Kapitel 4.8 und Anhänge 5 und 6) verwendet werden muß. Dritte Änderung Es muß mit einer Sinus - förmigen Schwingungsanregung gearbeitet werden. Dies ist eine praktische, nicht vom System her zwingend notwendige Konsequenz. Es zeigte sich nämlich nach Realisierung des Apparaturumbaus, daß keine ausreichende Kohärenz mehr zwischen dem vor der Probe gemessenen Beschleunigungssignal und dem hinter der Probe gemessenen Kraftsignal bei einer breitbandigen Schwingungserregung vorhanden ist. (Mit der Breitband-Technik wurden alle zuletzt beschriebenen Apparatur-Entwicklungsstufen vollzogen.) Bei Breitbandanregung sind die frequenzabhängigen Schwingungsamplituden des Kraftsignals hinter der Probe verglichen mit Störsignalen offenbar zu klein. (Vermutet wurde zunächst, daß dafür die um den Faktor 100 geringere Empfindlichkeit des piezoelektrischen Kraftaufnehmers im Vergleich zum vorher verwendeten Impedanzkopf verantwortlich ist. Jedoch erwies sich diese Annahme, nachdem versuchsweise ein zweiter Impedanzkopf die Rolle des hinter der Probe befindlichen Kraftaufnehmers übernahm, als falsch.) Aus der mangelnden Kohärenz muß freilich geschlossen werden, daß für die scheinbar ausreichende Kohärenz beim bisherigen Meßverfahren nicht das eigentliche Probenverhalten, sondern nur die vor der Probe mitschwingende Masse verantwortlich war . Selbst bei einer perfekten Best imung der richtigen vor der Probe mitschwingenden Masse, wäre also eine richtige Auswertung der Meßwerte unter Annahme von Wellenausbreitung in der Probe und mit Messung der Kraft vor der Probe unmöglich gewesen. Eine zeitlich nacheinander erfolgende Sinus-förmige Schwingungsanregung der Probe führte hingegen zu ausreichender Kohärenz und auswertbaren Kraftsignalen hinter der Probe. Der Preis für diese Rückkehr zu dem früher verwendeten meßtechnischen Verfahren ist freilich die Umständlichkeit des Steuerungsprogramms für den Fourier-Analysator und die erhebliche Verlängerung der Meßdauer. Der nunmehr realisierte Meßaufbau und das Meßauswerteverfahren werden ausführlich in Kapitel 5 beschrieben. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 148 5. ZULETZT BENUTZTES ME3- UND AUSWERTUNGSVERFAHREN ZUR BESTIMMUNG DES FREQUENZABHÄNGIGEN KOMPLEXEN E-MODULS DER VISCOELASTISCHEN FUGENDICHTSTOFFPROBEN Vorbemerkungen: In diesem Kapitel wird der Ist-Zustand des Verfahrens - mit Ausnahme genauer Beschreibungen von Computerprogrammen - beschrieben. Warum das Verfahren so und nicht anders funktioniert, wird nicht näher begründet. Hierzu wird jeweils auf Abschnitte in Kapitel 4 verwiesen. Das Meßverfahren ist ein weiterentwickeltes Impedanz-Meßverfahren. (Siehe Kapitel 3.) Das Grundprinzip ist die Messung der komplexen frequenzabhängigen Trägheit (anstelle der Impedanz) an der Oberfläche relativ kleiner, quaderförmiger Fugendichtstoffkörper bei Dehnbeanspruchung senkrecht zu dieser Oberfläche. Aus der gemessenen Trägheitsfunktion wird mittels eines relativ aufwendigen mathematischen Verfahrens, das in einem direkt angeschlossenen Computer realisiert wird, die Zielgröße des komplexen E-Moduls als Funktion der Frequenz berechnet. 5.1 Mechanischer Aufbau Den mechanischen Teil der Gesamtapparatur zeigt Bild 50. Als Grundlage dient eine ca. 3 cm dicke massive Stahlplatte, die - zur Schwingungsisolation über vier Gummifedern - auf einem (nicht gezeichneten) Grundgestell horizontal gelagert ist. Genau auf ihre Mitte (in Bild 50 ganz rechts) ist über einen extrem biegesteifen Winkel ein elektrodynamischer Schwingungserreger ("Shaker") montiert. (Die rechte Seite der Apparatur, also rechts von diesem Shaker ist symmetrisch zur linken aufgebaut. Diese Symmetrie diente der vorgesehenen Einleitung statischer Vorlasten, wie in Kapitel 4.6.2 beschrieben. Dies wurde jedoch nicht ausgenutzt. Es ist deshalb nur die linke Hälfte der Gesamtapparatur gezeichnet.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 149 angetr. dyn. Schlitten Sperrmasse Kraft Beschl. stat. ♦ Vorschubsystem Bolzen A Kraft Probe Kontermutter Grundplatte Shaker 1 V Verformung Bild 50: Mechanischer Aufbau der E-Modul-Mel3apparatur von der Seite (Gesamtansicht) Auf der gegenüber liegenden Seite (links) ist ein Spindel-Vorschub-System auf der Grundplatte montiert. Durch Drehung der Handkurbel (ganz links) kann ein auf der Vorschub-Einheit in einer Schiene kugelgelagerter Schlitten axial, d.h. in Richtung zum Shaker oder vom Shaker weg, bewegt werden. Auf diesen Schlitten ist ein stabiler Winkel montiert, der über ein Verbindungsstück - zur Messung der statischen axialen Kraft - eine auf einem zweiten Schlitten montierte Sperrmasse in axialer Richtung mitbewegt; dieser zweite Schlitten ist in der gleichen Schiene kugelgelagert, aber nicht direkt vom Spindelsystem angetrieben. In die Sperrmasse - einem massiven ca. 6 kg schweren Stahlblock - ist zentral, längs der Achsrichtung ein zylindrischer Verbindungsbolzen eingeschraubt. (Damit der Probenkörper eingeschraubt werden kann, ist dieser Bolzen in der Sperrmasse drehbar, aber nachträglich arretierbar gelagert.) Damit ist der mechanisch (fast) starre Rahmen des Meßaufbaus beschrieben. Zwischen dem zentralen Antriebsbolzen des Shakers (links) und dem Bolzen auf der Seite der Spindel-Vorschub-Einrichtung (rechts), längs der Bewegungsachse also, befinden sich die zentralen Hauptkomponenten der Meßvorrichtung. Diese zeigt im Detail Bild 51. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 150 Beschleunigungs— aufnehmer Bolzen der Rückbefestigung Bild 51: Mechanischer Aufbau der E-Modul-Meßapparatur, die Hauptkomponenten auf der Schwingungsachse Diese Komponenten sind (von rechts nach links): - der Shaker, bzw. sein axial schwingender Antriebsbolzen, ein sogenannter "Impedanzkopf", von dem hier nur der piezoelektrische Beschleunigungsaufnehmer benutzt wird (vergl. Kapitel 4.7.1), - der eigentliche Probekörper, bestehend aus - dem vorderen Probenhalterungskörper, - der eigentlichen viscoelastischen Probe, - dem hinteren Probenhalterungskörper, (Teilen, die schon herstellerseitig miteinander verklebt sind), - einem piezo-elektrischen Kraftaufnehmer, - dem zur Sperrmasse führenden Verbindungsbolzen. Die einzelnen Elemente sind in Achsrichtung miteinander verschraubt. Nach verdrehungs- und versetzungsfreier Montage des Probekörpers wird mit dem Vorschubsystem die Probe auf Vorspannungsfreiheit eingestellt; danach wird das Vorschubsystem arretiert. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 151 Der Probenkörper - und seine Halterungskörper - haben stets eine quadratische Querschnittsfläche von 12 mm x 12 mm. Die Dicke der Probenkörper (senkrecht zu dieser Querschnittsfläche) beträgt typischerweise 12 mm. (Vereinzelt kamen auch Proben mit anderen Dicken im Bereich von 3 mm bis 48 mm zum Einsatz.) Die gewählten Maße stellen einen Kompromiß dar zwischen den Forderungen, einerseits die Proben nicht dicker als eine Viertel-Wellenlänge werden zu lassen, andererseits die Herstellbarkeit homogener Probekörper noch zu gewährleisten. (Siehe Kapitel 4.1.) 5.2 Schaltung der Meßapparatur Der gesamte Meßvorgang wird digital gesteuert und ausgewertet. Die zentralen Bestandteile der Meßapparatur sind ein Personal- Computer und, damit verkoppelt, ein mikroprozessor-gesteuerter Schwingungsanalysator. Weil die Berechnungsvorgänge, die zur Bestimmung der E-Module aus den direkten Meßgrößen derartig kompliziert sind, daß sie nur mit Computern gelöst werden können, war eine Digitalisierung der ganzen Meßtechnik notwendig. Der Analysator liefert dem Computer direkt die gemessenen komplexen Trägheitswerte. Der gesamte Meßvorgang einschließlich rechnerischer Auswertung kann somit vo lls tändig aut oma t i s iert werden. Damit ist dann gleichzeitig eine weitgehende Rationalisierung von Reihenmessungen verbunden. Die gespeicherten und ausgewerteten Meßergebnisse können in anschließenden Computerprogrammen beliebig zu den interessierenden Körperschallgrößen weiterverarbeitet werden, die dann auch auf rationelle Weise miteinander verglichen und zusammenfassend klassifiziert werden können. Ein Blockschaltbild der elektronischen Geräte zeigt Bild 52. Vom mechanischen Teil der Meßapparatur (links) kommen das Beschleunigungs- und das Kraftsignal der piezo-elektrischen Schwingungsaufnehmer; zum Shaker hin führt ein verstärktes elektrisches Anregungssignal. Die Schwingungssignale werden über zwei - auf die jeweilige Empfindlichkeit der Schwingungsaufnehmer eichbare - Ladungsverstärker dem Zwei-KanalFourier-Analysator (Mitte) zugeführt. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 152 externere digital gesteuerter Signalgenerator Steuer— Drucker parameter Personal Computer Programm Meß— Kanal 2 2 Kanal— parameter Fourier — F MODUL MESS4 Analysator —► Plotter bildet Transfer— Werte funktion Kanal 1 ( a --► F ) m(w) m (w) a H Daten— speicher Bild 52: Blockschaltbild der elektronischen Geräte zur digitalen Auswertun g der Meß=Signale Aus einem internen programmierbaren Signalgenerator gelangt ein Schwingungserreger-Signal über einen Leistungsverstärker (der hier nur als Impedanzwandler mit Strombegrenzungseinrichtung arbeitet) zum Shaker. Der Analysator ist über eine digitale Datenübertragungsleitung mit dem Personal-Computer verbunden. In dieser Leitung werden sowohl Steuerparameter zur Steuerung des gesamten Meßablaufs (Frequenz-, AmplitudenBereiche, Arbeitsmoden etc.) dem Analysator übermittelt, als auch von diesem Kontrollparameter (z.B. tatsächlich eingestellte Frequenz- oder Amplitudenbereiche, Ubersteuerungsanzeigen, etc.), als auch die eigentlichen komplexen Me5werte dem Computer übertragen. Die vom Computer aus Fr aunhofer-Institut für Bauphysik 153 diesen Meßwerten errechneten Endergebnisse können auf einem Magnetplattenlaufwerk (einer Floppy-Disc) gespeichert werden. Sie können aber auch auf einem Drucker numerisch oder auf einem Plotter graphisch dargestellt werden. Der Analysator ist das wichtigste Verbindungsglied zwischen analoger und digitaler, also elektronischer und rechnerischer Meßauswertung. Er hat die Aufgabe, aus zwei zeitabhängigen elektrischen Eingangssignalen frequenzabhängige komplexe Ausgangswerte, Obertragungsfunktionen zu berechnen. (Fourier-Transformation.) Beim vorliegenden Meßverfahren werden - vom programmierbaren Signalgenerator - nur harmonische (Sinus)-Schwingungen, Schwingungen nur einer Frequenz, erzeugt; auch die beiden Eingangssignale sind daher - bis auf Anteile die durch nicht-lineares Probenverhalten bedingt sind, die aber vernachlässigt werden können, - Sinusschwingungen bei einer Frequenz. Die Fourier-Transformation liefert als relevantes Ergebnis daher nur eine einzige komplexe Zahl, die gleich dem Quotienten aus den komplexen Amplituden des Kraft- und des Beschleunigungssignals ist. (Die Komplexität dieser Zahl berücksichtigt neben dem reinen Amplitudenverhältnis gleichzeitig auch die Phasenverschiebung.) Dieser einzelne Obertragungswert hat daher die physikalische Dimension Masse und wird daher im folgenden "Komplexe Trägheit" genannt. Zur Berechnung dieses einzigen komplexen Trägheitswertes muß der Analysator trotzdem eine Vielzahl von Beschleunigungs- und Kraft-Meßwerten "abtasten". Je nach eingestelltem Frequenzbereich braucht dies eine gewisse Zeit. Dieser Vorgang wird unter anderem durch den Computer innerhalb des Meßauswerteprogrammes gesteuert. (Zur Funktionsweise des Analysators siehe Kapitel 4.3.2). 5.3 Komplettes Meßauswerte-Computerprogramm MODULMESS4 Das Grobschema des gesamten Programmpakets MODULMESS4 zeigt Bild 53. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 154 Start 1 Einlesen Analysator -Codes CODES Eingabe/Einlesen der Meß-Parameter PARAMETER 1 Durchführung von Messung und Auswertung SINCORMOD evtl. Ausdruck der numerischen Ergebnisse MODPRINT evtl. Grafische Darstellung der E(w)und 'P(w)-Kurven MODPLOT 1 Speicherung aller Meß-Parameter und Meß-Ergebnisse Ende Bild 53: Funktionsschema des Programmpakets MODULMESS4 ri iiell werden alle Meßvorgänge, die der Analysator durchführt, vom Rechner aus gesteuert. Umgekehrt gibt der Analysator dem Rechner auf Anforderung Rückinformationen über den tatsächlich eingestellten Status. Dazu muß der Rechner eine Reihe von Analysator-spezifischen Codes, wie zum Beispiel das Spannungsraster 1-2-5-10V, wissen; die werden als erstes in Form von Funktionen im Rechner reproduziert. Die danach bereitzustellenden Meßparameter hingegen sind Anwender- oder Proben-spezifisch. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 155 Vom Benutzer variabel vorgebbar sind nur noch und - der Pr oberinarne - eine verbale Probenbeschreibung. Alle anderen Meßparameter sind entweder durch die gewählte Meßtechnik praktisch festgeschrieben, oder sind aus physikalischen Gründen früher so festgelegt worden. (Dazu dienten die in Kapitel 4 beschriebenen Versuche). Zu diesen festgeschriebenen Parametern zählen unter anderem - lineare oder logarithmische Frequenzteilung, - Anzahl der Meßwerte, - untere und obere Grenzfrequenz, - technische Grenzwerte wie maximal verfügbare Shaker-Kraft, gesamte mitschwingende Masse, etc. (siehe Kapitel 4.4), - Verstärkungsfaktoren für den Beschleunigungs- und Kraft-Kanal einschließlich gesondert bestimmter Eichfaktoren (siehe Kapitel 4.7.1), - Probenquerschnitt und -dicke, - aus den letzten beiden Parametergruppen bestimmte SchwingungsGrenzgrößen wie maximale Beschleunigung, Schnelle, Wegamplitude, maximale Kraft nach den Abschätzungs-Gleichungen 56 bis 59 in Kapitel 4.4, - die Probenmasse, für die noch variable Werte eingegeben werden können, - die Vor-Masse hinter der Probe, vor dem Kraftaufnehmer, - die Parameter zur Simulation der komplexen Trägheit der ProbenRückbefestigung nach Kapitel 4.7.3. Jetzt wird das entscheidende Unterprogramm (SINCORMOD) zur Steuerung des gesamten Meßablaufs zur Koordination der verschiedenen Unterprogramme zur rechnerischen Korrektur und Auswertung aufgerufen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 156 Dieses Haupt-Unterprogramm liefert die fertigen frequenzabhängigen E-Modul-Meßwerte in Betrag und Phase. In den anschließenden Unterprogrammen können diese Meßergebnisse entweder - mitsamt der wesentlichen Meßparameter - numerisch ausgedruckt werden oder graphisch dargestellt werden. Ein vereinfachtes Flugdiagramm (Blockbild) des Haupt-Unterprogramms SINCORMOD zeigt Bild 54. Einige der dort dargestellten Programmabschnitte sollen noch etwas näher beschrieben werden: Grundschema des Programms ist die wiederholte Einstellung einer einzelnen Meßfrequenz, entsprechende Einstellung eines Sinus-Generators, Messung des komplexen Obertragungswertes zwischen dem gemessenen Beschleunigungs und Kraftsignal und anschließende mathematische Auswertung bis zur Zielgröße des komplexen E-Moduls. Getrennt gemessen wird dabei auch das Beschleunigungs-Signal selbst, das gezielt auf eine bestimmte - frequenzabhängige - Größe eingestellt wird. In einem untersten Frequenzbereich wird die Wegamplitude, in einem mittleren die Schnelle und im oberen die Beschleunigung selbst konstant gehalten. Unter den Hilfsparametern, die vor der eigentlichen Meßprozedur, d.h. vor dem Einstig in die Frequenz-Schleife berechnet werden, gehört auch eine allererste Näherung für die relative Wellenzahl g. Diese wird aus dem mutmaßlich maximalen E-Modul bei der niedrigsten Meßfrequenz unter Rückwärts-Anwendung der entsprechenden E-Modul-Berechnungs-Formel (94) berechnet. Anschließend werden noch einige konstant benötigte Voreinstellungen am Analysator vorgenommen. Weiterhin werden die Eingangsempfindlichkeiten der beiden Kanäle des Analysators (im Unterschied zum Verfahren nach dem Programm SINMESFCON, siehe Bild 21) vorweg fest eingestellt. Die Einstellung richtet sich nach den vorher bestimmten im ganzen Frequenzbereich maximal vorkommenden Beschleunigungs- und Kraft-Amplituden-Werten. Durch diese Voreinstellung werden die nur langsam abklingenden Störspannungen vermieden, die (in SINMESMOD) nach jedem Umschalten des Beschleunigungs-Meßbereiches auftraten und eine gewisse Wartepause bis zum Beginn des eigentlichen Meßvorganges erzwangen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik Start Vorberechnun g von Hilfsparametern - Obergangsfrequenzen - Dichte, u.a. - allererste q1-Näherung Geräte-Voreinstellungen: Generator auf Sinus-Mode Analysator - auf duals Real-TimeDarstellung - 10-fach Mittelung - log. Darstellung 4 Einstellen Eingangsempfindlichkeit entsnr. max. $Sschl, F -Kanal entspr. max. Kraft a -Kanal Einstellen Analysator auf Real-Time-Modus Berechnung der nächsten Frequenz LINLOG N Bestinnung eines geeigneten Frequenzbereichs des Analysators i, ä Frequenz Einstellen der Generatorfrequenz im 4OO-Raster des Frequenzbereichs Cenerator ^ Berechnung des Korrekturfaktors für Beschleunigung Amplitude Berechnung der Soll-Beschleunigung u. zugeh. Spnq.-Wert Einregeln der Sollbeschleunigung WA VE KOMPRESS mehr als 3 } Einlesen von a-Signal n aussteuerbar? Herabsetzen der Sollbeschl. Einstellen Analysator auf Real-TimeModus inlesen des a und F-Signals Einlesen der Meliwerte von Kanal 1 und 2 READCURSOR Einstellen Analysator auf Messung der TF } Messung der Obertragungsfunktion m (Mittelung über 10 Werte) f Stop/ i IStart-Messun r.leichzeitiq, AUSWERTUNG .j falls nicht 1.Messung: Berechnung 'törung? des E-Moduls // (lliuft Messung noch? aus dem Meßwert m Einlesen Real- und Irrag Teil der TF u.a. Parametern ( Umrechnung TF in Meßwert m Speicherung von m zur Auswertung beim nächsten Meßdurchgang bei erhöhter Frequenz Nachholen, falls letzte Messung 7 1 Fertig Bild'54: Vereinfachtes Flußdiagramm des Hauptunterprogramms SINCORMOD von MODULMESS4 (Steuerung des Meß- und Rechen - Ablaufes) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 158 Nun kann der Einstieg in die Frequenz-Schleife erfolgen, innerhalb derer ein kompletter Steuerungs-Algorithmus zur Bestimmung eines komplexen Trägheits-Meßwertes und dessen Auswertung bei steigender Frequenz wiederholt wird. In der Regel fanden 50 Messungen im Frequenzbereich zwischen 20 und 4000 Hz statt, wobei die Frequenz im unteren kritischen Frequenzbereich bis 500 Hz exponentiell, im oberen kritischen Frequenzbereich oberhalb 500 Hz - zur Verhinderung allzu großer sprunghafter Wellenzahl-Erhöhungen - linear in 100-Hz-Stufen anstieg. Die Berechnung der Frequenz jedes folgenden Einzelmeßvorganges erfolgt im Unterprogramm LINLOG. Für jede ausgewählte Einzelfrequenz wird ein passender Frequenzbereich am Analysator eingestellt, dessen obere Grenzfrequenz das zwei- bis dreifache der Meßfrequenz betragen sollte. Entsprechend dem zugehörigen Frequenzraster des Analysators wird nund die exakte Meßfrequenz bestimmt und dieselbe am externen programmierbaren Sinus-Schwingungs-Generator eingestellt. Nun kann auch der frequenzabhängige Korrekturfaktor für die Beschleunigungsmeßwerte nach Gl. (63) berechnet werden. Je nachdem, in welchem der oben genannten Frequenzbereiche sich die Meßfrequenz befindet, - Weg-, Schnelle- oder Beschleunigungs-Konstant-HalteBereich (siehe Bild 24) - wird nun eine Soll-Beschleunigung berechnet. Mit Hilfe eines programmierten Regelkreises im Unterprogramm WAVEKOMPRESS wird nun die Amplitude des Signalgenerators so eingestellt, daß sich die Sollbeschleunigung tatsächlich (auf mindestens 10 % genau) einstellt; dazu werden - von einem Unterprogramm READCURSOR - die aktuellen Be-. schleunigungswerte am Analysator kontrolliert. Sollte die Soll-Beschleunigung - etwa wegen nicht ausreichender Shaker-Leistung - nicht erreichbar sein, wird sie im erforderlichen Maße herabgesetzt; bei dreimaligem Versagen wird zur nächsten Meßfrequenz fortgeschritten. Nun werden zwecken zusätzlicher Kontrolle die Amplitudenwerte von Beschleunigung und Kraft mittels des Unterprogramms READCURSOR vom Analysator eingelesen und angezeigt. Zur Berechnung der Übertragungsfunktion TF muß nun der Analysator auf einen entsprechenden Meß-Modus umgestellt werden. (Siehe Kapitel 4.3.2.) Zur Vermeidung des Einflusses kurzzeitiger Störungen wird im eigentlichen Fraunhofer-Institut für Bauphysik 159 Meßvorgang über zehn Obertragungsfunktionen gemittelt. Nach dem Start dieses Mittelungsvorganges ist es zweckmäßig, die Meß-Zeit zur gleichzeitigen Auswertung bisheriger Meßergebnisse zu nutzen. Es wird jeweils der bei der vorhergehenden Frequenz ermittelte Meßwert (außer während der ersten Messung) ausgewertet. Bei Störungen wird der Mittelungsvorgang gestoppt und von vorne begonnen; bei mehr als drei Störungen wird vermutet, daß die Beschleunigungsamplitude zu hoch eingestellt wurde, und zurückgesprungen zum entsprechenden Programmteil. Ist der Mittelungsvorgang beendet, werden - wieder mit dem Unterprogramm READCORSOR - zwei Meßwerte eingelesen, nämlich Real- und Imaginärteil der Obertragungsfunktion TF, die anschließend in den eigentlichen komplexen Trägheitsmeßwert m umgerechnet werden. Dieser Wert wird dann zur Auswertung während des nächsten Meßvorganges gespeichert; der letzte Meßwert wird anschließend sofort ausgewertet. Ansonsten wiederholt sich der gesamte beschriebene Steuerung-Algorithmus bei jeder Meßfrequenz. In Bild 54a wird die Reihenfolge der Berechnungen im Programmteil AUSWERTUNG des vorher beschriebenen Steuerungsprogramms dargestellt. Die einzelnen Berechnungsschritte werden im folgenden Kapitel 5.4 eingehend beschrieben. 5.4 Mathematische Beschreibung Vorbemerkung: Die in die Meßapparatur eingespannte Probe kann - entgegen früheren Annahmen - nicht einfach wie ein viscoelastisches Federelement betrachtet werden; die zu erwartenden Dehnwellen-Geschwindigkeiten in der Probe sind - wegen mutmaßlich nicht wesentlich mit der Frequenz steigender E-Module - so niedrig, daß bei höheren Frequenzen im gewählten Frequenzbereich von 20 Hz bis 4000 Hz damit gerechnet werden muß, daß die Probendicke nicht mehr vernachlässigbar klein zur Viertel-Wellenlänge ist; das bedeutet: In der Probe findet eine - wenn auch kurze - Wellenausbreitung statt. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 160 von SINCORMOD Feste Vorgaben: Parameter aus Vorprogramm von MODULMESS4 Variable Vorgaben: Frequenz, Meßwert m, m v , 1. q-Näherung aus letztem Aufruf mp, ROCKMASSE Simulation der Rückbefestigungsträgheit mh IPITISINQR InterPolation und ITeration zur Inversion der komplexen Trägheitsfunktion mit SINus-Funktion von Q im Nenner unter Berücksichtigung einer nicht-starren Rückbefestigung IUmrechnung Wellenzahl q in E-Modul FEHLISINQR Berechnung des FEHlers von Q nach Inversion der komplexen Trägheitsfunktion mit SINus-Funktion von Q im Nenner unter Berücksichtigung einer nicht-starren Rückbefestigung Berechnung des Fehlers des E-Moduls aus dem Fehler von q I Anzeige des Meßergebnisses E-Modul mit Fehler weiter SINCORMOD Bild 54a: Berechnungsteil AUSWERTUNG aus dem Hauptunterprogramm SINCORMOD von MODULMESS4 Fraunhofer-Institut für Bauphysik 161 Der Zusammenhang zwischen der Zielgröße E-Modul und der meßbaren ProbenSteifigkeit ist dann nicht mehr die direkte Proportionalität, sondern der Zusammenhang ist erheblich komplizierter; dies besonders dadurch, daß die relevanten Formeln nicht explizit nach der Zielgröße aufgelöst werden können, und demnach ein numerisches Näherungsverfahren notwendig wird. 5.4.1 Berechnung des komplexen E-Moduls aus den Meßgrößen Wellenlänge und Dämpfungsverhalten einer harmonischen ebenen Welle werden zusammenfassend beschrieben durch eine komplexe Wellenzahl k. (Zur Bedeutung: Ohne Dämpfung ist k reell und k = 27/a, kl ist also inversproportional zur Wellenlänge.) Als zweckmäßigere Formulierung erweist es sich, statt der Wellenzahl k mit dem Produkt q = k • d (73), also dem Produkt aus Wellenzahl und Probendicke, einer komplexen relativen Wellenzahl (Helmholtz-Zahl) a zu rechnen. (Anschaulicher: dem Verhältnis aus Probendicke zur Wellenlänge mal 27.) g wird nun in der gesamten folgenden Rechnung zur entscheidenden Größe. Ist g erst einmal berechnet, so kann daraus leicht die Zielgröße, der komplexe E-Modul, auf die folgende Weise berechnet werden: Wellenzahl k, Frequenz w und Phasengeschwindigkeit (Schallgeschwindigkeit) c hängen zusammen über die Dispersionsrelation w C k (69). Das gilt streng genommen nur für ebene Wellen in der Probe - davon wird hier ja im Rahmen einer eindimensionalen Wellentheorie ausgegangen. Ist die Probe auch in Querrichtung nicht mehr vernachlässigbar dünn im Verhältnis zur Wellenlänge, so bilden sich Querschwingungen ("höhere Moden"), welche diese Dispersionsrelation frequenzabhängig modifizieren; diese Problematik wird in Kapitel 7 bei der Diskussion der endgültigen Meßergebnisse gestreift. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 162 Ist darüberhinaus die Probe in Querrichtung nicht einmal vernachlässigbar dünn im Verhältnis zu ihrer Dicke, so müßte - selbst wenn sie klein zur Wellenlänge ist - noch eine Formfunktion berücksichtigt werden (vgl. Kapitel 2.3), denn der effektiv meßbare E-Modul wäre wegen der behinderten Querausdehnung der Probe höher als der wahre E-Modul als echte Materialkonstante. Auf diese - bei der gegebenen Probenform relativ geringe Korrektur wird hier verzichtet, zumal auch die Formfunktion für den allgemeinen Fall relativ dicker Proben, in denen Wellenausbreitung stattfindet, nicht bekannt ist. Weiterhin gilt (für die Dehnwellenausbreitung in dünnen Probestäben) die Material-Gleichung E = pQ C z (93), welche den komplexen E-Modul über die Probendichte mit der komplexen Dehnwellengeschwindigkeit verknüpft. Aus diesen drei Gleichungen folgt dann die Bestimmungsgleichung für den E-Modul aus der komplexen relativen Wellenzahl q: E = po•d2.w2.g 2 (94), in die noch die Parameter-Probendichte pc) , Proben -Dicke d und die variable Kreisfrequenz w eingehen. Die variable Meßgröße im beschriebenen Meßverfahren ist aber nun die komplexe "Obertragungs-Trägheit" m, welche gleich dem Quotienten der hinter der Probe gemessenen komplexen Kraft-Amplitude und der vor der Probe gemessenen Beschleunigungs-Amplitude ist. Wie nun läßt sich die Wellenzahl g aus der Meßgröße m bestimmen? Den Idealfall einer starren Proben - Rückbefestigung zeigt symbolisch Bild 55. Die Probe ist einmal als akustisches Leitungsstück angedeutet, in der sich eine Welle ausbreitet; außerdem ist das mechanische Verhalten dieser Anordnung als Vierpol-Schaltung mit Trägheits-Schalt-Elementen dargestellt. Die für diesen Fall sich ergebende Formel für die Beziehung zwischen der komplexen relativen Wellenzahl g und der meßbaren Obertragungs-Trägheit m - m m = — Fraunhofer-Institut für Bauphysik g • p sing (104) 163 kann physikalisch wie folgt gedeutet werden: Die periodische Beschleunigungs-Verteilung muß an der starren ProbenRückbefestigung eine Nuiistelle haben, sie wird deshalb an der Probenvorderseite proportional zu sin g sein. Die an der Rückseite der Probe gemessene Kraft ist dort stets maximal. Die Obertragungs-Trägheit m ist gleich dem Quotient aus diesen beiden Schwingungsgrößen, weswegen bereits der Term sing im Nenner von Gleichung (104) plausibel wird. Die anderen in Gleichung (104) enthaltenen Größen, g und die ProbenEigenmasse mp, folgen aus elementaren Beziehungen, unter anderem dem Newton'schen Massen-BeschleunigungsGesetz. (Zur ausführlichen Herleitung von Gleichung (104) siehe Anhang 8.) v F i E,S' d m2 ► F i ^ 4 Bild 55: Ersatzschaltbilder zum Fall der starren Proben-Rückbefestigung Im realen Fall einer nicht-starren Proben-Rückbefestigung ist noch zusätzlich die komplexe Trägheit a dieser Rückbefestigung zu berücksich- tigen. In der Praxis befindet sich außerdem zwischen der Probenrückseite und dem hinter der Probe angeordneten Kraftaufnehmer noch eine gewisse Masse m v , die im Falle der nicht-starren Proben-Rückbefestigung schwingfähig ist, und daher ebenfalls das Meßergebnis beeinflußt. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 164 Die Probe, einerseits wieder dargestellt als akustischer Leiter, verkoppelt mit den Schalt-Elementen a und m y , mit der symbolisch angedeuteten Welle (deren Schnelle v nun nicht mehr an der Probenrückseite zu 0 wird!), und andererseits die ganze mechanische Anordnung in VierpolDarstellung mit frequenzabhängigen komplexen Trägheits-Schalt-Elementen zeigt Bild 56. v El h E,$) a --♦-I F I d ^ F m2 q T; T T Bild 56: Ersatzschaltbilder zum Fall der nichtstarren Proben-Rückbefestigung Der Zusammenhang zwischen der komplexen relativen Wellenzahl q in der Probe, der komplexen Rückbefestigungs-Trägheit m il und der Vor-Masse my läßt sich nun auf folgende Weise formelmäßig darstellen: Ober eine wellentheoretische Betrachtung (gemäß dem oberen Teil von Bild 56, s. Anhang 9) gelangt man für diesen etwas realistischeren Fall nun zu einer komplizierteren Formel: - m P • q cos o • + m y • sin m= sin (q Fraunhofer-Institut für Bauphysik -a0) go mit g o = g o ( q , m h , m p ) (106). 165 Darin bewirkt die Größe 10 im Vergleich zur Formel (104) gewissermaßen eine Phasenverschiebung, für die die nicht ganz totale Wellenreflexion an der Probenrückseite verantwortlich ist. 10 kann gemäß ln r go = 12j (84) als "Reflexionsgrad-Exponent" betrachtet werden; der komplexe Refelxionsfaktor r ist seinerseits - ähnlich einer bekannten Formel jx -1 r - (107); j x +1 die komplexe Zahl x ist x= n g .g (108) n g = m g / mp (109) mit und m g = m h + m v(110). x kann also als Impedanz- bzw. Trägheits-Anpassungsverhältnis der Probe an ihre Rückbefestigung gedeutet werden, denn m p /g ist gemäß Gleichung (106) ein Maß für die Proben-Trägheit, und m g ist nichts anderes als die gesamte hinter der Probe spürbare Trägheit. Gleichung (106) hat - im Vergleich Gleichung (104) - den Vorteil einer anschaulichen Erklärbarkeit, aber den Nachteil, daß m nur auf indirekte Weise als Funktion aller beteiligten Trägheiten ausgedrückt ist. Die Vierpol-Darstellung (untere Hälfte von Bild 56) hat den Vorteil, daß man die meßbare Trägheit m explizit, d.h. i n °r Gleichung, als Funk- tion aller vorgegebenen Trägheiten ausdrücken kann. Aus der Leitungstheorie ergeben sich folgende Formeln für die Trägheits-Schall-Elemente ma und f2: Fraunhofer-Institut für Bauphysik 166 -m cos q - 1 P ml g ' (118) sin q - m p1 m2 q (119) • sin q Dann ergibt sich die meßbare komplexe Trägheit m explizit als Funktion von q: m -p m (9)- (121). -^ cos _a • • sin q Die Obereinstimmung von der aus der Leitungstheorie hergeleiteten Gleichung (121) mit der aus der elementaren Wellentheorie hergeleiteten Gleichung (106) unter Berücksichtigung der Gleichung (84) und (107) bis (110) läßt sich im übrigen nachweisen (siehe Anhang 9). Voraussetzung für die Anwendung der letzten Formeln ist selbstverständlich die Kenntnis der komplexen Rückbefestigungs-Trägheit 2 11 . Der hier eingeschlagene Weg besteht darin, diese Größe näherungsweise (für jede Frequenz) zu berechnen. Vom Programmablauf her (siehe Bild 54 a) ist das denn auch der erste Berechnungsschritt. Der Berechnung liegt die Modellvorstellung zugrunde, daß die Rückbefestigung, die Vorschubeinheit (siehe Bild 50), sich zerlegen läßt in ein Netzwerk von Massen, Federn und Dämpfern. Einige dieser fiktiven mechanischen Schaltelemente konnten auch tatsächlich im Aufbau der Rückbefestigung identifiziert werden. (Siehe Kapitel 4.7.3) Die komplexe Trägheit wird dann - analog der Impedanz einer elektrischen Schaltung anhand eines mechanischen Ersatzschaltbildes (siehe Bild 36) berechnet. Die Dimensionierung der mechanischen Ersatz-Schaltelemente wurde durch Vergleich mit der tatsächlich meßbaren Trägheit der Rückbefestigung optimiert. Die anderen beiden bei der Lösung der Gleichung (106 oder 121 zu kennenden Massen, die Masse der eigentlichen Probe, mp, und die hinter der Probe, aber vor dem Kraft-Aufnehmer noch mitschwingende Masse my (siehe Fraunhofer-Institut für Bauphysik 167 Bild 51), konnten in gesonderten Meßverfahren - unter Einbeziehung mögliche Eich-Fehler der Schwingungs-Aufnehmer - (siehe Kapitel 4.7.2 und Kapitel 4.7.1) bestimmt werden. Die eigentliche Schwierigkeit der rechnerischen Meßauswertung besteht nun darin, aus der gemessen komplexen Trägheit m die komplexe relative Wellenzahl g tatsächlich zu berechnen. Dazu müßte die Gleichung (106) mit ihren Nebengleichungen zur Bestimmung von AD oder die Gleichung (121) nach g aufgelöst werden. Dies ist jedoch mathematisch direkt nicht möglich. Zur Bestimmung von g muß deshalb ein numerisches Approximationsverfahren angewandt werden. (Spätestens hieran zeigt sich, daß eine Meßauswertung ohne Computer-Hilfe zur Lösung der Aufgabe, den komplexen E-Modul viscoelastischer Proben auch bei höheren Frequenzen meßtechnisch zu bestimmen, gar nicht denkbar ist.) 5.4.2 Fehlerfortpflanzungsrechnung Angenommen, die komplexe relative Wellenzahl g - und damit der komplexe E-Modul - sind, was die Lösung der aufgestellten Gleichungen betrifft, richtig bestimmt, so stellt sich die Frage nach der Abhängigkeit diese Ergebnisses von den Ungenauigkeiten der Eingangsgrößen. Zu diesen Eingangsgrößen zählen: - die komplexe Trägheit m als die eigentliche Meßgröße mit angenommenem relativem Betragsfehler r und Phasenfehler p^; - die (nur simulierte) komplexe Rückbefestigungsträgheit mit relativem Betragsfehler r h und Phasenfehler pah; - die Probenmasse mp mit einem Relativfehler rp; - die vor dem Kraftaufnehmer und hinter der Probe mitschwingende Masse my mit dem Relativfehler rv. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 168 Es gibt also sechs Fehlereinflußgrößen. Alle beeinflussen die Lösung der Wellenzahl-Bestimmungs-Gleichung (106) oder (121), der Relativfehler in der Bestimmung der Probenmasse, rp , beeinflußt zusätzlich noch die Bestimmung des E-Moduis aus der Wellenzahl q nach der Gleichung (94), weil die darin vorkommende Probendichte po der Probenmasse proportional ist. Jede Fehlerfortpflanzungsrechnung basiert auf der Bildung von totalen Differentialen (bezüglich aller Fehlergrößen). Jeder Einzel-Einfluß einer Fehlergröße auf das Endergebnis wird dabei durch das partielle Differential ihrer Bestimmungsgleichung nach dieser Einzelgröße bestimmt. Die Gleichung der Differentiale von Gleichung (121) läßt sich nach dem Differential von g, also dem gesuchten Fehler von q auflösen. Das Problem der Nicht-Invertierbarkeit der Gleichung (121) stellt sich also glücklicherweise bei der Fehlerfortpflanzungsrechnung nicht. Alle auf die Zielgröße E-Modul wirkenden Fehlerkomponenten lassen sich also - vorausgesetzt, die Zielgröße selbst ist bereits bestimmt, und alle anderen Parameter sind ebenfalls vorgegeben, - exakt berechnen. Weiterhin wird von einer statistischen Unabhängigkeit aller Fehlereinflüsse ausgegangen. Dann wird letztendlich aus einer Summe von komplexen Fehlern die Wurzel aus der Summe von Fehlerquadraten. Eine Ausnahme von dieser Regel bildet der doppelte Einfluß der Fehlergröße r p, der Relativfehler der Probenmasse. Diese Fehlereinflüsse sind selbstverständlich nicht statistisch sondern kausal verbunden; eine genaue Analyse zeigt dann auch, daß sich für q 4- 0 die beiden Fehlereinflüsse (also der auf die Bestimmung von a und der zur Berechnung von E aus g) zu Null kompensieren; dies ist ja auch physikalisch zu erwarten, weil bei niedrigen Frequenzen die Probe als Feder betrachtet werden kann, und damit ihre Eigenmasse (und deren möglicher Fehler) überhaupt nicht in das Meßergebnis eingehen kann. Im übrigen ist die Fehlerfortpflanzungsrechnung selbst komplex formuliert; alle reellen Fehlereinflußgrößen müssen daher zunächst in komplexe Fehlergrößen umgerechnet werden. Nach Abschluß der Fehlerrechnung kann dann der sich ergebende komplexe Fehler in den anschaulicheren relativen Betragsfehler und den Phasenfehler bezüglich der Zielgröße E-Modul umgerechnet werden. (Die etwas umfangreichere Fehlerfortpflanzungsrechnung ist in Anhang 11 wiedergegeben.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 169 5.5 Das Iterationsverfahren Zur Lösung des entscheidenden rechnerischen Problems, der Bestimmung der komplexen relativen Wellenzahl q aus der gemessenen komplexen Trägheit m (Gleichung (106) oder Gleichung (121)) wird als numerisches Verfahren das Newton'sche Approximationsverfahren, auch Tangenten-Verfahren genannt, angewandt. Dieses Iterationsverfahren geht davon aus, daß es zu einem tatsächlichen Meßwert m bereits eine 0.-te Näherungslösung q' gibt. An dieser Stelle wird die Funktion m(q) differenziert, das heißt es wird ihre "Steigung" S bestimmt. Die Funktion wird nun an der Stelle g linear extrapoliert bis zu der Stelle, wo sie dem Meßwert m gleich wird; graphisch dargestellt heißt dies, es wird der Schnittpunkt der Tangente an die Kurve bei q' mit der Horizontalen durch m bestimmt. (Siehe, beschränkt auf reelle Zahlenwerte, m Bild 59.) m , m' ^ i ! q,,, q „ ► q q Bild 59: Zum Iterationsverfahren (Newton'sches Tangentenverfahren) Daraus ergibt sich die nächstbessere, die erste Näherung für g: q". Nun wird wieder die Steigung der Funktion an der Stelle q" bestimmt, .die Funktion an dieser Stelle wieder linear extrapoliert zum Meßwert m und damit die zweite Näherung für q: q"', bestimmt usw. usw. Dieses Verfahren setzt sich iterativ so lange fort, bis durch die Näherungslösungen von q der Meßwert m bis auf eine vorgegebene relative Genauigkeit bestimmt ist. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 170 Der Algorithmus kann wie folgt zusammengefaßt werden: 0. Vorgegeben ist ein Meßwert m und eine 0.-te Näherungslösung dazu: q; 1. Berechnung des Funktionswertes m' (q'); 2. Vergleich des genäherten Funktionswertes m' mit dem Meßwert m, falls Relativ-Abweichung kleiner als eine Vorgabe (z.B. 10- 6 ), Ende des Iterationsverfahrens, fertig; 3. falls nicht, Berechnung der Steigung der Funktion S (g'); 4. Berechnung der nächsten Näherungslösung q" durch lineare Extrapolation der Funktion an der Stelle q' gemäß der Steigung S zum Meßwert m; g" = g' 5. + (m - m')/S; Übertrag von g" in eiC zur Vorbereitung des nächsten Iterationsschrittes. (Weiter bei 1.) Als einzige Neu-Berechnung für das Iterationsverfahren ist die Differentiation der Trägheits-Funktion, Gleichung (106) oder Gleichung (121) notwendig. Es wurde die Differentiation der Gleichung (106) gewählt. (Auf die Anwendung der Kettenregel, bzw. die weitere Differentiation des Reflexionsgrad-Exponenten nachh q wurde näherungsweise verzichtet. Eine Begründung hierfür nebst einer eingehenderen Darstellung des Iterationsverfahrens in Anhang 10.) Der Verlauf der Trägheitsfunktion Gleichung (106) wird im wesentlichen bestimmt durch den Term (sin q • g) im Nenner. (Vgl. Gleichung (104).) An den Nullstellen dieser Funktion (bei reellem q), also in periodischen Abständen, hat die Trägheitsfunktion Pole; diese mildern sich mit zunehmendem Betrag des Imaginärteils von g, d.h. physikalisch mit zunehmen- der Dämpfung des Systems, zu mehr oder weniger scharfen Maxima. (Eine graphische Darstellung dieses Sachverhaltes wird in Anhang 15 gegeben.) Wegen der Periodizität also und wegen der rasch wechselnden starken Steigungen der Trägheitsfunktion ist an sich mit Schwierigkeiten des Newton'schen Approximationsverfahrens zu rechnen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 171 Der Erfolg dieses Iterationsverfahrens beim vorliegenden Meßverfahren beruht darauf, daß für jeden neuen Meßwert bereits eine recht gute Anfangsnäherung der zu suchenden Wellenzahl q vorliegt. Das liegt daran, daß sequentiell die Messungen bei steigenden Frequenzen, also mutmaßlich auch steigender Wellenzahl g, wiederholt werden; als nullte Näherung der Wellenzahl q für einen bestimmten Meßwert m kann also jeweils die schon bei der vorherigen Messung (durch ein erfolgreich abgeschlossenes Iterationsverfahren) bestimmte Wellenzahl dienen. Auf diese Weise wird auch das Mehrdeutigkeits-Problem bei der Suche nach dem Argument einer periodischen Funktion umgangen, weil es jeweils nur eine naheliegende neue Lösung für g gibt. Der Approximationsvorgang zur Findung von g wurde im übrigen noch durch graphische Darstellungen kontrolliert. Dabei zeigte sich, daß das Verfahren praktisch in fast allen Fällen konvergiert; es konvergiert nur dann nicht, wenn die Dämpfung der Probe, ausgedrückt in Verlustwinkel, unter 10° u n d der Realteil der Relativ-Wellenzahl g im Bereich der Pole (Vielfache von 180°) um mehr als 30° wächst, oder wenn sich der Realteil von q im Bereich gewisser indifferenter Bereiche der Funktion 1/(q.sing) stark ändert. (Siehe Anhang 15.) Ein Beispiel für eine graphische Kontrolle des Iterationsverfahrens wird - wenn auch für die etwas andere Trägheits-Funktion — cot gq - in Anhang 13 gegeben. Trotz des etwas kritischeren Verhaltens der Funktion 1/(sinq.g) - im Vergleich zu der Funktion cot g/q - funktioniert das Iterationsverfahren also zufriedenstellend. 5.6 Das Interpolationsverfahren In einigen wenigen Fällen versagte das Iterationsverfahren; vor allem dann, wenn die Schrittweite, mit der sich der Realteil der Wellenzahl q erhöht, - etwa wegen zu stark von einer Messung zur nächsten ansteigender Frequenz - zu groß war. Um in solchen Fällen die tatsächliche Durchführung einer dazwischen eingeschobenen Messung zu vermeiden, war es naheliegend, statt dessen einen "Meßwert" zwischen dem aktuellen und dem vorangegangenen Meßwert linear zu interpolieren. Dann wurde für Fraunhofer-Institut für Bauphysik 172 diesen interpolierten Wert das Iterationsverfahren durchgeführt. Divergierte es auch dann noch, wurde der Interpolationsvorgang selbst iterativ fortgesetzt, das heißt es wurde immer weiter interpoliert, bis das in Kapitel 5.5 beschriebene Iterationsverfahren konvergierte; dann wurde zwischen dem momentanen (schon interpolierten) "Meßwert" und dem ursprünglichen Meßwert interpoliert, und so wurde - wenn nicht wieder weiter zurückgehende Interpolationsvorgänge notwendig wurden - allmählich bis zum ursprünglichen Meßwert fortgeschritten. Dieses gewissermaßen dem Newton'schen Iterationsverfahren übergeordnete Iterationsverfahren wird symbolisch unter Zuhilfenahme einer Interpolationslaufzahl in Bild 60 beschrieben. alter Messwert i 0 s it ^ ,^ div .^ r ^^ 1/2 Interpolations— 1/2 1 ► laufzahl it. c c ^, \ 0 = 0 C 0 00. it. div. —^ ► t i`^ e r, = 1 ! 0 11, 1 fertig usw. Bild 60: Zur Iteration des Interpolationsverfahrens Diese Interpolationslaufzahl ist jeweils auf einer Achse nach rechts hin aufgetragen und bezeichnet den jeweiligen Stand der linearen Interpolation des Meßwertes, der an das untergeordnete Newton'sche Iterationsverfahren zur Berechnung des 1-Wertes übergeben wird; Null entspricht dabei dem "alten" Meßwert, der aus dem vorherigen Durchlauf des Meßprogramms (SINCORMOD, siehe Bild 54) noch in "Erinnerung" behalten wurde; 1 entspricht dem aktuellen neuen Meßwert. Was die komplexe Wellenzahl q betrifft, so wird für diese die bei der "alten" Messung gefundene übernommen (oder bei Divergenz des untergeordneten Iterationsverfahrens rückübernommen); im Falle der Konvergenz (des Erfolgs) des Iterations-Verfahrens wird sie durch den jeweils best-approximierten Wert ersetzt. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 173 Bild 60 zeigt: - im Falle der Divergenz des Iterationsverfahrens wird = gemessen an der Interpolationslaufzahl - um die Hälfte zum alten Meßwert hin zurück-interpoliert; - im Falle der Konvergenz des Iterationsverfahrens wird a) der aktuelle interpolierte Meßwert zum Ausgangspunkt 0 einer neuen Interpolations-Strecke, also zum neuen "alten" Meßwert gemacht, b) der nächste Konvergenz-Versuch mit dem tatsächlich neuen Meßwert (entsprechend der Interpolationslaufzahl 1) durchgeführt. Dieses "Trial and Error"-Verfahren wird solange fortgesetzt, bis das aufgerufene Newton'sche Iterationsverfahren auch für den neuen Meßwert konvergiert. Dieses Interpolationsverfahren und das untergeordnete Newton'sche Interationsverfahren sind zusammengefaßt in einem Unterprogramm (IPITISINQR) formuliert. Die in Kapitel 5.5 erwähnten Versagensfälle des Iterationsverfahrens konnten mit Hilfe dieses Interpolationsverfahrens weitgehend eliminiert werden. Die Kombination beider Verfahren versagte nur in dem Fall, in dem sich von einer Messung zur anderen die komplexe Trägheit der Rückbefestigung stark änderte, d.h. in der Nähe der 100 Hz-Resonanz, siehe Kapitel 4.7.3. Die Ursache kann man in der Vernachlässigung der vollständigen Differeritiation der Gleichung (106) nach q vermuten. (Siehe Anhang 10.) Als zusätzliche Vorsichtmaßnahme zur Sicherstellung der Konvergenz des Iterationsverfahrens wurde die Schrittweite, mit der sich von einer Messung zur nächsten die Meßfrequenz erhöht, im oberen Frequenzbereich auf 100 Hz begrenzt. Dieser Dimensionierung lag die folgende Abschätzung zu Grunde: Empirisch wurde gefunden, daß sich der Realteil der komplexen relativen Wellenzahl q um nicht mehr als 30° pro Schritt erhöhen sollte. Der Fraunhofer-Institut für Bauphysik 174 E-Modul einer typischen Probe wurde vorsichtshalber mit 1 N/mm z (konstant) als relativ klein angenommen. (Dann kommt der Betrag der relativen Wellenzahl im oberen Frequenzbereich in hohe, kritische Regionen.) Als Dichte wurde 1200 kg/m 3 angenommen. Dann ergibt sich bei einer oberen Grenzfrequenz von 5 kHz eine Wellenlänge von 5,77 mm. q hat dann (Dämpfung vernachlässigt) den Wert 13, entsprechend einem Phasenwinkel von 750°. (Es sind also mehr als zwei Wellenlängen in der Probendicke von 12 mm enthalten.) Die maximale Relativ-Schrittweite von q ergibt sich dann als 0,04. Berücksichtigt man, daß q proportional der Frequenz ist, so folgt eine maximale Frequenz-Schrittweite von 200 Hz. Zur Sicherheit wurde dann 100 Hz gewählt. Aus der Forderung nach konstanter Frequenz-Schrittweite bei höheren Frequenzen folgt aber, daß im größten Teil des gesamten Meßbereiches die Frequenzteilung linear zu sein hat. Stellt man andererseits die Forderung, daß im unteren Frequenzbereich die relative Frequenz-Schrittweite eine Terz (d.h. den Faktor 5/4) nicht überschreiten sollte, dann gibt es eine Grenzfrequenz, oberhalb derer die erste Forderung (maximal 100 Hz) schärfer wird als die zweite (maximal Terz); und diese ergibt sich als 500 Hz. Für den Frequenzbereich darunter bleiben dann 14 Terzbereiche, für den Frequenzbereich darüber 35 100-Hz-Bereiche. Damit ergeben sich insgesamt 50 Meßfrequenzen, von denen die ersten 14 zwischen 20 Hz und 500 Hz exponentiell verteilt sind, und die restlichen 35 im Frequenzbereich zwischen 500 Hz und 4000 Hz linear ansteigend verteilt sind. 5.7 Test des Berechnungsverfahrens durch Simulation viscoelastische Proben Die oben beschriebenen iterativen Berechnungsvorgänge sind recht kompliziert; sie bedürfen daher der Erprobung in realistischen Fallen. Um zeitaufwendige Meßvorgänge zu sparen, und um exakt reproduzierbare Randbedingungen zu gewährleisten, wurde die Frequenzabhängigkeit des komplexen Moduls typischer viscoelastischer Proben simuliert. Dazu wurde sowohl der Betrag des E-Moduls als auch sein Verlustwinkel abschnittsweise zwischen charakteristisch ausgewählten Fixpunkten interpoliert, so daß auf diese Weise 50 frequenzabhängige komplexe E-Modul-Werte als Berechnungsgrundlage Fraunhofer-Institut für Bauphysik 175 zum Test der Iterationsverfahren vorlagen. (Näheres zur Probensimulation in Anhang Al2.) Den simulierten frequenzabhängigen Verlauf von Betrag und Phase des E-Moduls einer typischen Probe zeigt Bild 61. PHASE 180 90 100 2 BETRAG E EN/mm^27 q1 100 2 / // 5 2 i /, ^ / ..../ / 2 i ^ ^ j 100 _ J 2 / / i / i i 5 ^ \ / / 7r ,^ / 7r ' / ..- / / ----5 DI QUENZ 2 5 10000 [Hz] Bild 61: Simulierter und per Iterationsverfahren reproduzierter EModul einer typischen Probe ( ), (E logarithmisch) (Gerade): X/4 - Grenzlinie für E (Kurve) : dazugehöriger Verlauf des Realteils der Relativwellenzahl q 1 (linear) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 176 Es sind an den durchgezogenen Linien für Betrag und Phase fünf Frequenzabschnitte zu erkennen. Die sechs sie abgrenzenden Fixpunkte sind mit Absicht so gewählt, daß sich ein recht "schwieriges" Probenverhalten ergibt, d.h., daß die Viertel-Wellenlänge die Probendicke frühzeitig unterschreitet, danach wieder überschreitet, dann unterschreitet. (Erkennbar an den drei Schnittpunkten der durchgezogenen Linie der gestrichelten Gerade, welche gerade denjenigen frequenzabhängigen E-Modul-Verlauf markiert, welcher zu einer A/4-dicken Probe führt.) Die gestrichelte Kurve gibt zusätzlich den zum vorgegebenen E-Modul (nach Gl. 94) gehörigen Verlauf des Realteils der Relativ-Wellenzahl g an. (Genau an denjenigen Stellen, an denen die durchgezogene Kurve die gestrichelte Gerade schneidet, schneidet die gestrichelte Kurve den Wert 7/2). Bild 61 zeigt aber gleichzeitig auch das Ergebnis des Tests der Iterationsverfahren. Dazu wurde (in einem Simulationsprogramm VISCOWELL2) aus einem vorgegebenen komplexen E-Modul durch Rückwärts-Anwendung der Gleichung (94) die komplexe Wellenzahl g, und durch Anwendung der Gleichung (106) ein simulierter Meßwert m berechnet. Auf der Basis dieses "Meßwerts" wurde dann das Iterationsverfahren (und das Interpolationsverfahren) getestet. Das Ergebnis dieses Tests - also ein aus einem simulierten Meßwert berechneter E-Modul - ist in Bild 61 ebenfalls durch die durchgezogene Kurve angegeben: Die exakte Deckung mit der vorgegebenen simulierten Kurve spricht für eine exakte Reproduktion des simulierten E-Moduls. Damit konnte gezeigt werden, daß die entwickelten Iterationsverfahren den E-Modul einer viscoelastischen Probe aus einem gemessenen Trägheitsmeßwert m auch bei dem komplizierten Fall einer kurzen Wellenausbreitung in der Probe - unter der vorgegebenen physikalischen Theorie - richtig zu berechnen gestatten. Bild 62 zeigt den Verlauf der gleichzeitig mit simulierten Proben-Trägheit m. Das Bild illustriert noch einmal recht deutlich, wie klein der Betrag der meßbaren komplexen Trägheit einer typischen Probe bei höheren Frequenzen ist, und welch scheinbar unregelmäßigen Verlauf diese Trägheit hat. Trotzdem konnte also - wie in Bild 61 oben gezeigt - aus dieser Meßgröße auch bei höheren Frequenzen die Zielgröße, nämlich eine den Stoff an sich charakterisierende Größe, der komplexe E-Modul bestimmt werden. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 177 BETRFG M [kg] l 1 kg 5 2 5 2 2 7r 5 2 1g \ 5 f i 2 i .0001 1- 100 v -- ^ l -J 2 5 r 7 \ 2 L REQUENZ 5 10000 [Hz] Bild 62: Mit-simulierter Trägheits-Meßwert einer typischen Probe dazugehöriger Verlauf des Real( , logarithmisch), teils der Relativwellenzahl q 1 (linear) Es muß aber gesagt werden, daß mit dem Erfolg des ganzen Berechnungsverfahrens noch nicht die Richtigkeit der zugrunde liegenden physikalischen Theorie an sich bewiesen ist. Zur Erinnerung: Es wurde von einer ebenen, also quasi-eindimensionalen, Dehnwelle innerhalb eines quaderförmigen, viscoelastischen Probenkörpers ausgegangen. Auch dies ist an sich eine Näherung, die auf der zusätzlichen Annahme beruht, daß auch die Probenbreite klein gegen die Dehnwellenlänge ist, mit anderen Worten, daß die Probe - entsprechend der einfachen Dehnwellen-Theorie (siehe Kapitel 2.1) - als dünne stabförmige Probe zu behandeln ist. Die tatsächlichen Meßergebnisse zeigten, daß die Probendicke größer als die Viertelwellenlänge werden kann; in Einzelfällen auch dicker als die halbe Wellenlänge; genau dann aber ist auch die Probenbreite größer als eine halbe Wellenlänge und es können in der Probe auch nicht-ebene Wellen auftreten, die die oben genannte Zusatzannahme in Frage stellen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 178 5.8 Probengeometrie und akustische Modellvorstellungen Zusammenfassung physikalischer Rahmenbedingungen Die Probe ist quaderförmig und homogen. Der Probenquerschnitt hat die Abmessung 12 mm x 12 mm. Die Probendicke (längs der Wellenausbreitungsrichtung) ist typischerweise 12 mm, kann aber auch 3 mm bis 48 mm betragen. Die Probe ist eingespannt zwischen zwei gegenüberliegende, starre Halterungskörper. Der eine ist (fast) starr befestigt, über den anderen wird axial (d.h. in Richtung auf den vorgenannten) eine Kraft aufgebracht, die den Probenkörper elastisch verformt. Die Probe ist demnach fast ausschließlich longitudinal, auf Dehnung beansprucht. Der Probenstoff wird als praktisch inkompressibel betrachtet. Die demnach mitauftretende Querkontraktion wird aber - im Vergleich zur Longitudinalbewegung - nur als Störung, nicht als eigenständiger Effekt betrachtet. Alle Bewegungsvorgänge in der Probe werden demnach als (quasi-) eindimensional längs der Verformungsrichtung betrachtet. Eine bei kleinen Probendicken den effektiven E-Modul mit beeinflussende Formfunktion (siehe Kapitel 2.3) wird nicht berücksichtigt. (Es wird also angenommen, daß eine Querausdehnung der Probe auch dann nicht behindert wird. Die Theorie der Formfunktion ist ohnehin nur anwendbar, falls quasi-statische Probenverformung vorliegt; falls bei höheren Frequenzen die Viertelwellenlänge aber die Probendicke unterschreitet, ist diese Voraussetzung nicht mehr gegeben.) Die Verformungskraft gehorcht einer harmonischen Schwingung. In der Probe treten daher quasi-longitudinale Wellen auf. Bei höheren Schwingungsfrequenzen wird angenommen, daß die Viertelwellenlänge die Probendicke unterschreitet. Dies wird in der mathematischen Auswertungsberechnung berücksichtigt. Weiterhin wird zwar zugestanden, daß auch die Querabmessung der Probe die halbe Wellenlänge überschreiten kann, und daß demnach höhere Schwingungsmoden, m.a.W. auch nicht-ebene Wellenkomponenten auftreten können, aber angenommen, daß wegen der in Querrichtung starren Probeneinspannung diese Wellenkomponenten nicht meßbar sind. FrequenzvariatIon Die Frequenz ist der wesentliche variierte Parameter. Der Frequenzbereich beträgt 20 bis 4000 Hz. (Technisch ausnutzbar ist der Bereich 0 bis 10 kHz.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 179 Aus diesem Meßbereich werden 50 Frequenzen ausgewählt, bis 500 Hz in Terzabständen, darüber in 100-Hz-Abstanden. Die Probe wird zeitlich nacheinander zu harmonischen Schwingungen dieser Frequenzen angeregt. Amplitudenkontrolle/Nichtlinearität Es wird selektiv jeweils nur die Obertragungsfunktion der angeregten Grundfrequenz bestimmt. Eventuelle nichtlineare Effekte der Probenverformung beeinflussen daher nicht das Meßergebnis. Auch sind die Anregungsamplituden derartig klein, daß keine wesentlichen nicht-linearen Verformungen auftreten. (Außer bei Frequenzen unter 100 Hz.) Trotzdem werden zur Sicherheit folgende Amplituden-Grenzwerte eingehalten: - x max = 120 p (Bei anderen Probendicken als 12 mm beträgt xmax entsprechend 1 % der Probendicke.) - v max = 30 mm/s - a max - 50 m/s2 - Fmax = 4 N. Bei 40 Hz ergibt sich demnach ein Übergang von der Wegamplitude - ( x max)Konstanthaltung zur Schnelle-(vmax)-Konstanthaltung, bei 265 Hz ein Übergang von der Schnelle-Konstanthaltungs- zur Beschleunigungs-(amax)Konstanthaltung. Statische Vor - Verformung Die Proben werden vor der dynamischen Messung verformungs- und spannungsfrei eingestellt. Vorgeschichte Die Fugendichtstoff-Proben wurden vom Hersteller nach eigener Anleitung hergestellt und ca. 1 Jahr und 7 Monate lang etwa bei Normklima (23 °C, 50 % relative Luftfeuchtigkeit) bei nur geringen Abweichungen spannungsfrei gelagert. Temperatur Es wurde nur bei einer Temperatur, nämlich der Raumtemperatur von 20 °C ± 2 °C gemessen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 180 E-Modul-Bereich Es wird der Bereich von 0,5 N/mm 2 bis 50 N/mm z für den Betrag des E-Moduls, und der Verlustwinkelbereich von 0 bis 90 ° erfaßt (zufriedenstellende Meßgenauigkeit kann erreicht werden im Meßbereich von 0,5 N/mm z bis 500 N/mmz). Der als Meßwert ausgegebene E-Modul ist noch eine geringfügig formabhängige Größe. Dies zum einen, weil keine Formfunktion berücksichtigt wird, (die aber ohnehin der gegebenen Probengeometrie den Meßwert nur um ca. 10 % erniedrigen würde,) zum anderen wegen der Eindimensionalität des zugrunde liegenden akustischen Modells. 5.9 Zusammenfassung der Fehlereinflußgrößen Beschrieben werden nur die empirisch gefundenen Einflußgrößen, die - im Rahmen des zugrunde liegenden akustischen Modells (siehe Kapitel 5.4) das Meßergebnis beeinflussen. Nicht beschrieben werden systematische Fehler, die etwa in den Unzulänglichkeiten eben dieses Modells begründet sind. (Siehe dazu die Bemerkungen am Ende von Kapitel 5.7 und die Modellbeschreibung in Kapitel 5.8.) Entsprechend dem mechanischen Aufbau der Meßapparatur (siehe Bild 50 und 51 in Kapitel 5.1 und das zugehörige mechanische Ersatzschaltbild 56 in Kapitel 5.4.1, Zusammenstellung in Kapitel 5.4.2) gibt es vier im Meßsystem enthaltene Fehlerquellen: - einen komplexen Trägheits-Meß-Fehler, dargestellt in einem relativen Betrags- und einem Phasenfehler; - einen komplexen Fehler bei der Simulation der komplexen Trägheit der Proben-Rückbefestigung, ebenfalls angegeben in einem relativen Betrags- und einem Phasenfehler; einen Meßfehler bei der Bestimmung der Probenmasse selbst (einen Betragsfehler); - einen Meßfehler bei der Bestimmung der hinter der Probe aber vor dem Kraftaufnehmer noch mitschwingenden Masse (Betragsfehler). Fraunhofer-Institut für Bauphysik 181 Es gibt also sechs reelle Fehl ereinflußgrößen. Der Trägheits-Meßfehler ist durch die piezo-elektrische und elektronische Meßtechnik bedingt. Der Betragsfehler resultiert aus einem fehlerbehafteten Eichfaktor für die Massenbestimmung mittels der zwei piezo-elektrischen Schwingungsaufnehmer (siehe Kapitel 4.7.1). Dieser Eichfaktor beträgt 1,06 ± 3 %. Demnach ist der Betragsfehler der Trägheits-Messung: r = 3 %. Der Phasenfehler der komplexen Trgheits-Messung ergibt sich (im Sinne einer Sicherheitsabschätzung) aus der oberen Grenzfrequenz der Ladungsverstärker von 100 kHz und der oberen Meßfrequenz von 4 kHz; bei Annahme eines Tiefpaß-Verhaltens ersten Grades beträgt dann der maximale Phasenfehler: = 0,04 (entsprechend 2°). Der Simulationsfehler für die komplexe Rückbefestigungs-Trägheit ergibt sich aus dem Simulationsergebnis von Kapitel 4.7.3. Der relative Betragsfehler hierzu wird als relativ klein angenommen: rh = 0,2. Der zugehörige Phasen-Fehler ist sehr groß, entspricht eigentlich einem ganzen ausgedehnten Wertebereich: ocph = 1,5 (entsprechend ca. 90°). Der Probenmassen-Meßfehler ergibt sich indirekt aus der Unbestimmtheit der Massen der Probenhalterungskörper. Diese beträgt jeweils 0,1 g. Statistisch addiert bedeutet dies einen absoluten Massenfehler von 0,14 g. Da die Probe in der Regel würfelförmig ist mit einer Kantenlänge von 1,2 cm, hat sie bei einer durchschnittlichen Dichte von 1,2 g/cm3 eine Eigenmasse von rund 2 g. Daraus resultiert ein relativer Massenfehl er von: rp = 0, 07. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 182 Dieser Massenfehler wird aber je nach Probendicke und Probendichte von Probe zu Probe neu abgeschätzt. Der vor-Massen -Bestimmungs-Fehler hängt ebenfalls zusammen mit der Unbestimmtheit der Masse der Probenhalterungskörper. In der Vor-Masse ist nur die Masse des hinteren Halterungskörpers enthalten; dazu die vor dem Piezo-Kristall im Kraftaufnehmer noch mitschwingende Masse (die gleich der Masse des Kraftaufnehmer-Gehäuses ist). Diese letztere Masse ist 3,43 g, mit der Probenhalterun g s-Masse von 3,9 g ergibt sich eine gesamte Vor-Masse von 7,33 g. Eine grobe Abschätzung für den maximalen Vor-Massen-Bestimmungsfehler ergibt dann: rv = 0, 02. 5.10 Ergebnisse einer Fehlersimulation Die Grundlage für eine Fehlersimulation lieferte das schon zum Test der Iterationsverfahren benutzte Simulationsprogramm. (Siehe Anhang 12.) Bild 63 zeigt den simulierten frequenzabhängigen Verlauf von Betrag und Phase des E-Moduls einer als typisch angenommenen Probe. Hierbei wurde zur Vorsicht von einem etwas weicheren Probentyp ausgegangen, weil bei einem solchen in der oberen Frequenzregion der Realteil der relativen Wellenzahl q die kritischen Vielfachen von 7/2 (siehe Anhang 15) mehrfach überschreitet, und so größere Fehler bezüglich des Endergebnisses, des E-Moduls also zu erwarten sind. Bei dem simulierten Probentyp überschreitet denn auch ql die n-Marke knapp unterhalb von 4000 Hz (siehe Bild 63); die kritischste Stelle ergibt sich jedoch bei q l = 7/2, bei der der Betrag des E-Moduls die kritische a/4-Grenzlinie unterschreitet, die Viertelwellenlänge also kürzer als die Probendicke wird. Bei der Fehlersimulation wurde im übrigen nicht nur der E-Modul einer typischen Probe simuliert, sondern gleichzeitig auch - wie im eigentlichen Meßprogramm - die komplexe Trägheit der Proben-Rückbefestigung mit-simuliert. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 183 PHASE 180 90 5 0 20 BETRRG 2 5 2 E EN/mm^27 4000 G1 27r 100 5 2 7F 5 2 1 5 20 2 5 2 r REOUENZ 4000 [Hz] Bild 63: Simulierter E-Modul als Grundlage für eine Fehlersimulation E logarithmisch, p ' linear X/4 - Grenzlinie für E (Gerade): (Kurve) : dazugehöriger Verlauf des Realteils der Relativwellenzahl q 1 (linear) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 184 Die Wirkung der sechs Einzel-Fehlergrößen auf Betrag und Phase des Endergebnisses wurde zunächst im einzelnen, dann in der Gesamtheit untersucht. Die Wirkung der sechs Einzel-Fehlergrößen auf Betrag und Phase des E-Modul-Meßergebnisses zeigen die folgenden sechs Bilder (Bild 64 bis Bild 69). Bei allen sechs Fehlereinflüssen fällt zunächst auf, daß sie ein sehr stark ausgeprägtes Maximum bei etwa 2 kHz oder knapp darüber haben. (Die Trägheits-Meßfehler bewirken ein Fehlermaximum nahe bei 2 kHz, die Massen-Meßfehler bezüglich Probenmasse und Vor-Masse bewirken Fehler-Maxima etwas weiter oberhalb von 2 kHz.) Alle diese Fehler-Maxima werden offensichtlich bewirkt durch den besonderen Umstand, daß bei dieser Frequenz die Viertelwellenlänge etwa gleich der Probendicke wird, und in diesem kritischen Bereich die entscheidende komplexe Relativwellenzahl g aus einem gegebenen Trägheits-Meßwert m nur ungenau bestimmt werden kann. (Siehe Indifferente Bereiche auf dem Bild 58 in Anhang 15.) Daß die kritischsten Fehlerbereiche (bezüglich des Realteils der Relativwellenzahl q) knapp oberhalb der ungeradzahligen Vielfachen von 7/2 zu finden sind, mit anderen Worten bei den Resonanzen minimaler Trägheit der viscoelastischen Schicht, läßt sich auch unmittelbar - analytisch innerhalb der Fehlerfortpflanzungsrechnung (siehe Anhang A9) erkennen. Dort haben alle Fehlerkomponenten (F) die Gemeinsamkeit, daß bei ihnen ein bestimmtes Differential(u ff ) im Nenner steht, in dem der Term sin g+g. cos q die entscheidende Rolle spielt. (Siehe Gleichung (131a) in Anhang All.) Dieser Term hat aber gerade dann eine kritische Nullstelle (kritisch, weil dann der Gesamt-Term u im Nenner ein sehr kleines Minimum, und damit die Fehlerkomponenten ein steiles Maximum erreichen,) wenn tan(g) = - q. Das ist aber genau dann der Fall, wenn ql knapp oberhalb der ungeradzahligen Vielfachen von 7/2 liegt. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 20 5 2 2 s S 2 REOUENZ 4000 Hz 4000 Simulierter Fehler bei der Messung von Betrag und Phase des E-Moduls einer typischen Fugendichtstoffprobe, bewirkt durch einen Phasenfehler der komplexen Trägheitsmessung von o c= 2° Bild 65: 0 13 0 20 REL. FEHLER VON DETRHG E C7,] 20 10 PHFSENFEHLER CORFU]] 20 20 2 2 s 2 REOUENZ 4000 [Hz] 4000 Simulierter Fehler bei der Messung von Betrag und Phase des E-Moduls einer typischen Fugendichtstoffprobe, bewirkt durch einen relativen Betragsfehler der komplexen Trägheitsmessung von r = 3% Bild 64: 0 10 0 20 5 REL. FEHLER VON DETRHG E C/.] 20 10 PHHSENFEHLER [GRHD] 20 20 5 20 5 2 2 5 5 4000 HZ REOUENZ 4000 Simulierter Fehler bei der Messung von Betrag und Phase des E-Moduls einer typischen Fugendichtstoffprobe, bewirkt durch einen Phasenfehler der komplexen Trägheitsmessung von Ago h = 90° Bild 67: 0 10 REL. FEHLER VON ©ETRRG E C47 20 0 10 PHRSENFEHLER [GRAD] 20 20 5 2 2 5 2 2 4000 NA REOUENZ 4000 Simulierter Fehler bei der Messung von Betrag und Phase des E-Moduls einer typischen Fugendichtstoffprobe, bewirkt durch einen relativen Betragsfehler bei der Simulation der Rückbefestigungs-Trägheit von r h = 20% Bild 66: 0 10 20 20 5 REL. FEHLER VON BETRAG E C4] 10 PHRSENFEHLER [GRAD] 20 5 4000 Hz REOUENZ 4000 20 0 10 20 5 REL. FEHLER VON BETRAG E C:] 20 0 2 2 5 _^--^---"i 5 2 4000 Hz fREOUENZ 4000 Simulierter Fehler bei der Messung von Betrag und Phase des E-Moduls einer typischen Fugendichtstoffprobe, bewirkt durch einen relativen Betragsfehler bei der Messung der Proben-Eigenmasse von rp=10% 2 2 Simulierter Fehler bei der Messung von Betrag und Phase des E-Moduls einer typischen Fugendichtstoffprobe, bewirkt durch einen relativen Betragsfehler bei der Messung der Vor-Masse (hinter Probe, vor Kraftaufnehmer) von r v = 2% 5 Bild 68: 20 2 10 PHASENFEHLER [GRAD] 20 Bild 69: 0 REL. FEHLER VON OETRRG E C/.] .2 0 20 PHASENFEHLER [GRAD] .2 188 Naheliegend an den Fehlerkurven Bild 64 und Bild 65 ist der Effekt, daß ein Betrags-Eingangs-Fehler einen frequenz-unabhängigen Einfluß auf den Betragsfehler, und einen linear mit der Frequenz ansteigenden Einfluß auf den Phasenfehler der Zielgröße hat (siehe Bild 64); umgekehrt hat ein Phasenfehler der Eingangsgröße einen frequenzunabhängigen Einfluß auf den Phasenfehler der Zielgröße, und einen linear mit der Frequenz ansteigenden Einfluß auf den Betragsfehler der Zielgröße. (Siehe Bild 65.) An Bild 66 ist erkennbar, daß der Betragsfehler bei der Simulation der Proben-Rückbefestigung kaum einen Einfluß auf das Endergebnis hat; der Phasenfehler bei der Simulation der Rückbefestigungs-Trägheit hat dagegen, wie zu erwarten, einen erheblichen Einfluß auf das Endergebnis; - das nicht nur bei der schon erklärten kritischen Frequenz von 2 kHz, sondern auch bei der Frequenz von 100 Hz; dies ist auf die Haupt-Resonanz der Rückbefestigung bei dieser Frequenz zurückzuführen, die in diesem Frequenzbereich, wo die Proben-Federkonstante selbst noch sehr gering ist, ein besonders hohen Einfluß auf das Endergebnis hat (siehe Bild 38 in Kapitel 4.7.3.) An Bild 68 ist zu erkennen, daß die Ungenauigkeit bei der Bestimmung der Probenmasse selbst den weitaus größten Einfluß auf den E-Modul hat: Auch bei einem relativen Proben-Massen-Fehler von nur 10 % werden - bei der kritischen Frequenz um 2 kHz - weit mehr als 10 % relativer Fehler des E-Moduls bewirkt. Bild 68 zeigt aber auch, daß bei niedrigen Frequenzen (wie zu erwarten nach Kapitel 5.4.2) eine Ungenauigkeit bei der Bestimmung der Probenmasse überhaupt keinen Einfluß auf den Fehler des Endergebnisses hat. Der Fehler bei der Bestimmung der Vor-Masse (hinter der Probe, vor dem Kraftaufnehmer) hat dagegen, wie Bild 69 zeigt, einen nur marginalen Einfluß auf das Endergebnis; bei einem relativen Vor-Massen-Fehler von 2 % werden selbst im kritischsten Fall (bei 2 kHz) nur 0,1 % relativer Fehler des E-Moduls erreicht. (Bild 69 hat einen anderen OrdinatenMaßstab als die vorangegangenen Bilder.) Wenn man damit die ganz erhebliche Fehlerspanne vergleicht, die eine ebenso ungenau bestimmte, aber tatsächlich vor der Probe mitschwingende Masse beim vorherigen Meßaufbau (siehe Kapitel 4.9) bewirkte, so kann also festgestellt werden, daß der radikale Umbau der Meßapparatur - und die dadurch bedingte vollständige Fraunhofer-Institut für Bauphysik 189 Umstellung der Meßtechnik und Auswertungs-Rechnung - gelohnt hat. Den Gesamtfehler von Betrag und Phase des Endergebnisses, bewirkt durch alle 6 Fehlereinflüsse bei statistischer Additionsweise der Einzelfehler (Summation von Fehlerquadraten), zeigt Bild 70. PHRSENFEHLER [GRAM 20 10 0 20 5 i 2 5 2 4000 REL. FEHLER VON BETRRG E C%7 20 10 0 f REOUENZ 20 5 2 5 2 4000 [Hz] Bild 70: Simulierter Gesamtfehler für die Messung von Betrag und Phase des E-Moduls einer typischen Fugendichtstoffprobe, bewirkt durch die 6 Einzelfehler entspr. Bild 64...69. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 190 Betrag und Phase weisen über den ganzen Frequenzbereich offenbar nur geringe Fehler auf (3 % bzw. 1 Grad) - außer in zwei kritischen, relativ schmalen Frequenzbereichen, nämlich um 100 Hz und um 2 kHz. Nach den vorangegangenen Bemerkungen ist die Erhöhung der Fehlerspanne bei 100 Hz allein auf die Phasenungenauigkeit bei der Simulation der komplexen Befestigungs-Trägheit zurückzuführen, die sich unglücklicherweise gerade bei niedrigen Frequenzen relativ stark auf das Meßergebnis auswirkt; trotztdem ist der Fehler mit etwa 6 % immer noch relativ klein. Das Fehlermaximum um 2 kHz wird dagegen von mehreren Fehlereinflüssen bestimmt, jedoch dominierend vom Meßfehler, der bei der Bestimmung der Proben-Eigenmasse gemacht wurde; er nimmt recht erhebliche Werte zwischen 10 und 20 % an, die jedoch glücklicher Weise auf ein enges Frequenzband zwischen 1500 Hz und 2500 Hz beschränkt sind; bemerkenswert ist also, daß zu höheren Meßfrequenzen hin die Meß-Ungenauigkeit keineswegs automatisch zunimmt, sondern, im Gegenteil - in periodischen Abständen dort recht hohe Meßgenauigkeiten erzielbar sind. (Die Stelle des Haupt-Fehlermaximums im oberen Frequenzbereich hängt selbstverständlich vom Typ der Probe, bzw. vom E-Modul der Probe im oberen Frequenzbereich ab; nur bei dem hier simulierten Probentyp ergab sich dieses Maximum gerade bei 2 kHz.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 191 6. AUSWAHL UND HERSTELLUNG DER FUGENDICHTSTOFFPROBEN 6.1 Auswahlkriterien Ziel der Untersuchungen sollte ein Vergleich verschiedener Fugendichtstofftypen hinsichtlich ihrer Körperschalldämmung und eine entsprechende Klassifizierung sein. Es war von der Theorie der Viscoelastizität her zu erwarten, daß sich die Fugendichtstoffe am ehesten durch ihre chemische Basis, ihr polymeres Grundgerüst also, und durch ihre Vernetzungsart unterscheiden würden. In dieser Hinsicht mußte also eine repräsentative Auswahl unter den auf dem Markt befindlichen Fugendichtstoffen getroffen werden. Weiterhin unterscheiden sich die Fugendichtstoffe selbstverständlich in ihrem Anwendungsgebiet. Schalltechnisch am relevantesten sind Trenn- und Bewegungsfugen zwischen massiven Wand- oder Fassaden-Bauteilen. Von mehr als 20 Herstellerfirmen in der Bundesrepublik Deutschland, die angeschrieben wurden, erklärten sich (im Sommer 1984) 10 bereit, Probekörper für die E-Modul-Messungen in den eigenen Labors nach einheitlichen technischen Vorgaben herzustellen. (Liste der versuchsbeteiligten Firmen, siehe Anhang 2.) Auf Wunsch einiger Firmen sollte eine Nennung von Produkt- und Firmennamen im Zusammenhang mit einzelnen Testergebnissen unterbleiben. Den in diesem Bericht benutzten Probennummern können daher weder Produktbezeichnungen noch Hersteller zugeordnet werden. In Anbetracht einer fast unübersehbaren Vielfalt von auf dem Markt befindlichen Fugendichtstoffprodukten wurde die Probenauswahl - in der Erwartung, daß sich von selbst eine statistische Mittelung ergäbe, den 10 versuchsbeteiligten Firmen überlassen. Betreffs der Probenauswahl wurden noch die folgenden Vorgaben gemacht, über die die Firmen nach eigenem Ermessen entscheiden konnten: - 3 bis 6 grundsätzlich verschiedene Stoffe, also in der Regel auf chemisch verschiedener Basis; Fraunhofer-Institut für Bauphysik 192 die vier wesentlichen Stoffgruppen auf Silikon-, Polysulfid-, Polyurethan- und Polyacryl-Basis sollten der Anwendungspraxis entsprechend repräsentiert sein; Vorrang für Dichtstoffe für Dehnungsfugen, bzw. Fugen zwischen Massivwänden, Vorrang für mehr elastische gegenüber mehr viscosen Dichtstoffen, auch noch in Entwicklung befindliche Produkte; - Farbe möglichst schwarz, um einen besseren Wärme-Strahlungsaustausch in der Meßapparatur zu erzielen; - von jeder Stoffart mindestens zwei verschieden dicke Probenpaare, ausgewählt aus den Dicken: d = 3, 6, 12, 24, 48 mm; ein Probenpaar von 12 mm Dicke, von 48 mm Dicke nur in Ausnahmefällen. Das Ergebnis dieser Auswahlempfehlungen, die Stoff-, Farb- und DickenVerteilung der hergestellten Fugendichtstoff-Probenpaare ergibt sich aus Anhang 3. Danach wurden von den zehn Firmen 33 chemisch verschiedene Probengruppen eingesandt, von denen - 17 auf Silikon-, - 8 auf Polyurethan-, - 5 auf Polysulfid-, - 2 auf Polyacrylat-Basis und 1 aus Kork-Granulat waren. Jeder zweite Stoff ist also auf Silikon-Basis; dies entspricht wohl auch der Anwendungspraxis. Das Kork-Granulat ist ein neu entwickelter Fugendichtstoff, der zwar kein Polymer ist wie die anderen, und auch nicht homogen, der aber zu Vergleichszwecken noch interessierte. Die meisten Stoffe waren einkomponentig, unter Einfluß der Luftfeuchtigkeit bei Raumtemperatur vernetzend. Bei einigen Stoffen war darüberhinaus angegeben, ob sie sauer-, neutraloder basisch-vernetzend sind. (Anhang 3.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 193 Die meisten Proben waren schwarz. Was die Dicken betrifft, so ergab sich eine gute statistische Verteilung; die Dicke 12 mm war nur bei einer Stoffart nicht vorhanden. Insgesamt standen 126 Stoffpaare zur Verfügung. Proben verschiedener Dicke aus gleichem Material sollten die Bestimmung des Formfaktors ermöglichen. Dieses Vorhaben entfiel. (Siehe Kapitel 5.8.) Als Basis für die Berechnung der Körperschalldämm-Werte dienten daher fast ausschl i e„l ich Messungen an Proben von 12 mm Dicke. Einige wenige Ausnahmen waren meßtechnisch bedingt. Einige Fugendichtstoffe wurden darüber hinaus exemplarisch in verschieden dicker Probenform untersucht. Dies sollte Aussagen über die Richtigkeit des zugrunde liegenden physikalischen Modells (Quasi-LongitudinalwellenAusbreitung in der Probe) und über das richtige Funktionieren des Auswerteverfahrens ermöglichen. (Siehe Kapitel 7.) Auch die Anwendungsbereiche der ausgewählten Fugendichtstoffproben waren breit gestreut. (Siehe Anhang 4.) Die meisten Fugendichtstoffe waren für Trenn- und Bewegungsfugen zwischen Wänden geeignet. Sehr viele waren auch für die Anwendung an Fenster-Fugen vorgesehen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 194 6.2 Herstellungskriterien Die Fugendichtstoffproben sollten in einheitlicher Form hergestellt werden. Die Dimensionen waren von den Vorversuchen her vorgegeben. (Siehe Kapitel 4.1, 5.1, 5.8.) Einen Probekörper mit der typischen Materialdicke von 12 mm zeigte Bild 71. Bild 71: Würfelförmige Fugendichtstoffprobe eingeklebt zwischen Probenhalterungen Fraunhofer-Institut für Bauphysik 195 Die Probenhalterungen aus Aluminium wurden zentral hergestellt und den Firmen zur Verfügung gestellt. Dadurch wurde ein einheitlicher Querschnitt von 12 mm x 12 mm erreicht. Außerdem war für eine einheitliche Schraubverbindung gesorgt. Die Alu-Klötzchen haben an beiden Seiten AnschlagKanten, welche das Einpassen von ebenfalls mitgelieferten Polyäthylen (PE)-Klötzchen erlauben sollen. Diese - später zu entfernenden - PE-Klötzchen dienten als Abstandshalter zwischen den zwei Probenhalterungen und gleichzeitig als Seitenwände für das Einfüllen des Fugendichtstoffes. Das Material Polyäthylen wurde gewählt, weil die meisten Fugendichtstoffe darauf nicht haften. Die Längen der PE-Klötzchen waren so gestaffelt, daß die oben genannten fünf verschiedenen Probendicken wahlweise hergestellt werden konnten. Von jeder Probe gleichen Materials und gleicher Dicke sollten zwei exakt gleiche Exemplare hergestellt werden. (Die Gesamtzahl aller Probenkörper war demnach 252.) Die paarweise Probenherstellung sollte den Einsatz in der geplanten symmetrischen Meßapparatur ermöglichen. Das Ergebnis dieser dezentralen Probenherstellung war zufriedenstellend. Die allermeisten der quaderförmigen Probenkörper waren homogen, von richtigen Abmessungen und von glatter Oberfläche. Nur bei wenigen Proben konnte - etwa durch Schrumpfung während des Abbindens bedingt - eine leichte Einbeulung der Oberflächen, bei manchen anderen - bedingt durch noch nicht vollständiges Abbinden bei Ablösen der PE-Klötzchen - eine Rillenbildung an den Oberflächen nicht ganz verhindert werden. Wesentliche Voraussetzung für die Messung mechanischer Größen an Fugendichtstoffen ist das vollständige Abbinden, Vernetzen des Stoffes unter gleichen Bedingungen. Dazu zählt vor allem nach DIN 18 540 [35] eine gewisse Mindest-Lagerzeit (2 Wochen bis 4 Monate, eine Zeit, die in das Ermessen der Hersteller gestellt wurde,) und eine einigermaßen konstante Temperatur und Luftfeuchte. Als Anhaltspunkt hierfür diente, entsprechend den Empfehlungen in DIN 18 540 [35] die DIN 50 014 [25] "Normalklimate". Die Proben wurden etwa nach dem empfohlenen Normalklima von 23° C Temperatur, 50 % relativer Luftfeuchte in der Abweichungsklasse 2, d.h. ± 2° C , ± 6 % relative Luftfeuchte, gelagert. (Die Temperatur betrug im Mittel 22° C mit Abweichungen von ± 3° C, in seltenen Fällen bis 28° C, die relative Luftfeuchte betrug im Mittel 55 % mit Abweichungen von ± 5 %). Fraunhofer-Institut für Bauphysik 196 Alle Fugendichtstoffproben wurden von den Firmen im Zeitraum Juli bis September 1984 hergestellt. Die abschließenden und vollständigen Messungen (siehe Anhang 19), auf denen alle weiteren Berechnungen beruhen, fanden am 29. März 1986 statt. Diese Proben wurden in der Zwischenzeit in keiner Weise mechanisch beansprucht. Man kann daher annehmen, daß damit eine ausreichend gleiche "Vorgeschichte" der Proben gewährleistet ist. (Auch eine wesentlich kürzere Zeit hätte ausgereicht.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 197 7. MESSERGEBNISSE FOR DIE FREQUENZABHÄNGIGEN KOMPLEXEN E-MODULE DER AUSGEWÄHLTEN FUGENDICHTSTOFFPROBEN - KRITISCHE DISKUSSION EINIGER BEISPIELE Das in Kapitel 5 ausführlich beschriebene Meß- und Rechenverfahren zur Bestimmung der frequenzabhängigen komplexen E-Module wurde konsequent und in gleicher Weise auf die 32 ausgewählten Fugendichtstoffproben angewandt. Die Ergebnisse - jeweil Betrag und Phase des komplexen E-Modules aufgetragen in Abhängigkeit von der Frequenz - sind in Anhang 19 zusammengefaßt. Eine Diskussion und Klassifizierung dieser Ergebnisse soll erst im Zusammenhang mit der daraus berechneten Körperschalldämmung erfolgen. (S. Kap. 8.) Hier sollen einige exemplarische Meßergebnisse, die noch vor der Reihenuntersuchung zustande kamen, kritisch kommentiert werden. Das erste in der neuen Meßanordnung (mit Kraftmessung hinter der Probe) und nach erfolgreicher Anwendung des Iterationsverfahrens zustande gekommene Ergebnis einer Messung an der während der Apparatur-Entwicklungsphase benutzten Test-Probe auf SI-Basis zeigt Bild 72. Dieses Ergebnis kann direkt verglichen werden mit dem letzten, noch in alter Meßanordnung (und richtiger Vor-Massen-Kompensation) gemessenen Ergebnis, dargestellt in Bild 49. Es zeigt sich - bis auf die später zu besprechenden Schwankungen im obersten Frequenzbereich - zufriedenstellende Obereinstimmung. Damit ist die Kompatibilität des zuletzt benutzten Meßverfahrens mit dem Vorangegangenen gewährleistet, der Anschluß an die bisherige Meßtechnik hergestellt. (Damit sind auch zumindest grobe Fehler beim letzten Entwicklungsschritt ausgeschlossen.) Ein Beispiel für das Auswertungsergebnis nach dem zuletzt beschriebenen Meßverfahren, allerdings für eine etwas härtere Probe auf SI-Basis ("P43SI12B"), zeigt Bild 73. Außer dem Verlauf von Betrag und Phase des E-Moduls selbst wird hier - berechnet anhand der Ergebnisse der Fehlerfortpflanzungsrechnung (Programm FEHLISINQR) - auch der zugehörige Fehlerbereich durch benachbarte gestrichelte Linien angegeben. Man sieht, daß - in logarithmischem Maßstab - selbst relativ groß erscheinende Fehler von über 10 % (siehe Kapitel 5.10) nur eine relativ geringe Fehlerspanne ausmachen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 198 90 PHASE 45 A 111/ ^ 0 2 20 5 2 BETRAG E EN/m^27 1.E+8 4000 0 [GRAD] 5 2 5 2 1.E+5 20 S FREQUENZ CHz 75 2 4000 Bild 72: Erstes Auswertungsergebnis einer Messung an der Test-Probe in der neuen Mess-Anordnun g ( vgl. Bild 49) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 199 Zusätzlich ist in Bild 73 noch der zum E-Modul gehörige Verlauf des Realteils der Relativwellenzahl q, diesmal logarithmisch, dargestellt. Man sieht, daß knapp oberhalb von 1 kHz die kritische Marke von 90 °, entspricht 7/2, entsprechend d = x /4, überschritten wird. Bemerkenswert sind die offenbar periodischen Schwankungen des "E-Moduls" im Bereich oberhalb dieser Grenzmarke. Diese sind sicher auf die Unzulänglichkeiten des zugrunde liegenden nur eindimensionalen akustischen Modells zurückzuführen; trotzdem ist zu vermuten, daß sich der Verlauf des E-Moduls zu höheren Frequenzen hin flach fortsetzt. Eine weitere Auffälligkeit ist der "Ausrutscher" des E-Moduls bei 100 Hz. Zwar ist hier - entsprechend dem Fehlereinfluß aus dem Phasenfehler der Rückbefestigungs-Simulation (siehe Bild 67) auch eine größere Fehlerspanne erkennbar; die Amplitude des "Ausrutschers" ist jedoch höher; mit anderen Worten, der Fehler ist größer als angenommen. Dies läßt sich erklären aus der leicht beeinflußbaren Haupt-Resonanzstelle der Rückbefestigung bei 100 Hz (die genaue Resonanzfrequenz hängt von der Justierung der Spindel-Vorschub-Einheit ab). Eine geringfügige Verschiebung dieser Resonanzfrequenz bewirkt also schon eine totale Fehlsimulation der Rückbefestigungs-Trägheit. Quantitativ läßt sich der Fehler so abschätzen: Der E-Modul der Probe beträgt bei 100 Hz ca. 5 N/mm 2 ; der (umgerechnete) "E-Modul" der Rückbefestigung hat im Bereich um 100 Hz (siehe Bild 36) Werte um 20 N/mm 2 ; dieser geringe "Stör-Abstand" (Faktor 4) kann Fehler von ca. 25 % bewirken. Bei Proben, die bei niedrigen Frequenzen schon relativ hart sind, muß eine Verfälschung des Ender g ebnisses in einem engen Frequenzbereich um 100 Hz herum offenbar hingenommen werden. Der bei denselben Proben sich ergebende "E-Modul" unter Annahme der Probe als Feder - also ohne Annahme einer Wellenausbreitung und Auswertung mit Hilfe des Iterationsverfahrens - zeigt Bild 74. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 200 90 PHASE 45 0 2 5 1 2 2 5 BETRAG E CN/m^2] 4000 O [GRAD] 1 000 1.E1- 8 5 / 2 5 / - /r^_-^ -= \ ^^ ^% _^^^ ,-__^ \ ^ ^— 2 7 / / / i -- n ^^ ^\ / ,/, / 7 / ' ^^^^ `1 100 `^ ii 1.E+6 20 5 FREQUENZ [Hz] 5 10 2 4 000 Bild 73: Erstes Beispiel einer Messauswertung nach dem letztgültigen Mebverfahren bei einer härteren Probe auf Si-Basis (P43Si12B) E-Modul, Betrag und Phase Fehlerbereich dazu Betrag der Relativwellenzahl q, logarithmisch in Grad Fraunhofer-Institut für Bauphysik 201 90 PHASE 45 0 20 2 2 4000 BETRAG E CN/m^23 1.E+8 5 2 f 5 j 2 1.E+6 20 ^/// ^'^ ^ ^ ^^ /i --r -/ ^--^ -- ^^-^ ` / _ --, ---1 / / _ f — —,. / ^f / / / / / / / / / / / / 5 5 2 FREQUENZ CHz3 2 4000 Bild 74: Scheinbarer E-Modul-Verlauf bei Meßauswertung ohne "Wellenkorrektur" - Probe als "Feder". (vgl. Bild 73) Die gestrichelten Geraden geben die x/4-, 3/4.x-, 5/4.AGrenzlinien für E an. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 202 PHASE 90 45 fJ 0 200 5 2 4000 BETRAG E EN/m^2] 1.E+8 5 2 5 / 2 1.E+6 200 5 2 4000 FREQUENZ [Hz] Bild 75: Mebergebnis an einer relativ dünnen (3mm dicken) Probe (P43Si3) zum Vergleich mit Bild 73. Die unteren Frequenzen _ X/4 - Grenzlinie für E) sind ausgespart. ( Fraunhofer-Institut für Bauphysik 203 90 PHASE 45 fr" 0 20 5 2 5 2 4000 BETRAG E EN/m^2] 1.E+8 5 2 ^ 5 2 1.E+6 20 5 2 5 FREQUENZ 2 4000 CHz] Bild 76: Meßergebnis an einer relativ dicken (24mm dicken) Probe (P43Si24) zum Vergleich mit Bild 73 und 75. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 204 Im Vergleich zu Bild 73 ist an Bild 74 klar zu erkennen, daß im oberen Frequenzbereich ein völlig falscher, nämlich viel zu hoher E-Modul vorgetäuscht wird. Die gestrichelten Geraden geben zur Orientierung die X/4-, 3/4x, 5/4x-Grenzlinien des E-Modul-Betrages an. Aber auch schon im mittleren Frequenzbereich um 500 Hz bis 1 kHz herum wird der E-Modul nach oben hin verfälscht. Man erkennt daran besonders klar die Notwendigkeit des Wellenkorrektur-Verfahrens; die beschriebenen Iterationsverfahren zur Auflösung der Trägheits-Funktionen (Gleichung ( 106 ) , ( 121) nach der komplexen Wellenzahl y sind also - auch bei etwas härteren Proben - unverzichtbar. Andererseits ist an Bild 74 auch zu erkennen, daß bei niedrigen Frequenzen das Ergebnis aus den (komplizierten) Iterationsverfahren durchaus mit dem ursprünglichen, direkten Meßauswerteverfahren übereinstimmt - ein weiteres Oberprüfungskriterium des neuen Auswertungsverfahrens ist also erfüllt. Die überzeugenste Methode zum Beweis der Richtigkeit des angewendeten Meßverfahrens, also hier insbesondere des Iterationsverfahrens, - und auch, bis zu einem gewissen Grade zum Beweis dafür, daß die zugrunde liegenden physikalischen Annahmen, hier also die Quasi-Eindimensionalität des Wellenvorgangs in der Probe, richig waren, - ist ein Vergleich von Meß- und Auswertungsergebnissen an verschiedenen Proben, die sich ausschließlich in ihrer Dicke unterscheiden, sonst identisch sind. (Wenn nämlich dasselbe Ergebnis für den E-Modul bei derselben Frequenz aber bei unterschiedlicher Relativwellenzahl g, also beispielsweise einmal weit unterhalb der kritischen x /4-Grenze, einmal in deren Nähe, und einmal weit oberhalb dieser kritischen Grenze zustande kommt, dann lag offenbar eine hinreichend richtige Wellentheorie zugrunde.) Einen hinreichenden Beweis dafür liefern die Bilder 75 und 76, die Ergebnisse an einem - bis auf die Dicke - gleichen Probenkbrper wie in Bild 73 darstellen. Bild 75 zeigt das Ergebnis an einer nur 3 mm dicken Proben-Version; wie die gestrichelte Gerade anzeigt, ist die Probe selbst bei der obersten Meßfrequenz noch deutlich dünner als die Viertel-Wellenlänge, auch die Probenbreite liegt wohl noch unter der Halb-Wellenlänge, die Probe kann also als Feder betrachtet werden; die gezeigte E-Modul-Kurve zeigt einen völlig glatten, und daher glaubwürdigen Verlauf. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 205 Es war also richtig, die in Bild 73 im obersten Frequenzbereich sichtbaren E-Modul-Schwankungen als Nebeneffekt zu betrachten, und anzunehmen, daß der wahre E-Modul sich - durch die Mitte dieser Schwankungen - glatt fortsetzt. Bild 76 zeigt das Meßergebnis an einer 24 mm dicken Proben-Version. Auch hier ist - erstaunlicherweise - der E-Modul-Verlauf ziemlich glatt und fast konstant - obwohl die Viertel-Wellenlänge schon bei etwa 500 Hz die Probendicke unterschreitet, bei 4000 Hz also schon mehrere Viertel-Wellenlängen in der Probe enthalten sind, und daher - wie in Bild 73 - mit einigen Oszillationen des E-Modul-Betrages zu rechnen gewesen wäre. Der Vergleich der Bilder 73, 75 und 76 beweist damit, daß, wie angestrebt, das gewählte Meß- und Auswerteverfahren es gestattet, E-Module viscoelastischer Proben auch dann noch aus Impedanz- bzw. Trägheitsmessungen zu bestimmen, wenn - bei höheren Frequenzen - die Proben mehrere Viertel Wellenlängen dick sind. Der E-Modul bei d = 12 mm, Bild 73, ist etwa um den Faktor 2 kleiner, also parallel verschoben zu dem bei d = 3 mm und d = 24 mm. (Bild 75 und Bild 76.) Für diese nicht-monotone Abhängigkeit des E-Moduls von der Dicke kann wohl keine Formfunktion, sondern nur eine verschiedene Probenherstellung oder die Ermüdung gerade der 12 mm-Probe durch die zahlreichen Versuche der Grund sein. Ähnliche Vergleiche von Meßergebnissen bei stofflich gleichen, aber unterschiedlich dicken Proben wurden auch im Rahmen der Reihenuntersuchungen an den 32 ausgewählten Fugendichtstofftypen durchgeführt. Auch hier zeigten sich recht gute Obereinstimmungen der entsprechenden Meßergebnisse. Die entsprechenden Zusatzmessungen bei Fugendichtstofftypen unterschiedlicher Dicke sind in Anhang 19 enthalten. (Anhang 19 ist entsprechend der Tabelle 108 in Kap. 8.4 geordnet.) Die Probe P21PS ist außer in der normalen 12 mm dicken Version auch bei 3 und 48 mm Dicke ausgewertet worden. Bis auf den Effekt der Formfunktion (die E-Module bei der 3 mm dicken Probe liegen scheinbar höher) zeigt sich gute Obereinstimmung; dasselbe auch bei den Proben P13PU von 12 und 24 mm Dicke. Bei den Proben P811KPU scheinen - entgegen der Wirkung einer Formfunktion - die E-Module bei der 48 mm dicken Version etwas höher zu liegen als bei Fraunhofer-Institut für Bauphysik 206 der normal 12 mm dicken Ausführung. Diese Abweichung liegt aber noch im Rahmen dessen, was man - insbesondere bei 48 mm dicken Proben - einer eventuell nicht ganz korrekten Probenherstellung zuordnen kann. Ein weiteres Kriterium zur Oberprüfung der Plausibilität von Meße rgebnissen kann ein Vergleich von Messungen an zwei völlig gleichen Proben sein. Diesen Vergleich liefert Bild 77. Dargestellt sind die zwei Meßergebnisse an zwei äußerlich gleichen Proben, von denen die eine identisch mit der von Bild 73 ist. Die Kurven in Bild 77 zeigen - bis auf eine geringfügige Parallelverschiebung im E-Modul-Betrag - sehr gute Obereinstimmung. (Solch geringfügige Meßunterschiede können immer durch Fertigungstoleranzen bei der Probenherstellung bedingt sein.) Zwei weitere Fragen wurden noch hinsichtlich der scheinbaren E-ModulSchwankungen im obersten Frequenzbereich untersucht. Zum einen wurde untersucht, ob eine schlichte Erhöhung der Anzahl der einzelnen Meßfrequenzen zu einem anderen oder genaueren Meßergebnis in diesem Bereich führt. (Die Anzahl der Meßfrequenzen wurde zu diesem Zweck versuchsweise von 50 auf 100 verdoppelt.) Das Ergebnis war jedoch, daß sich keinerlei Änderungen ergaben; die E-Modul-Schwankungen (siehe z.B. Bild 73) sind also auf keinen Fall nur numerisch bedingt. Sie haben also ihre Ursache in der zu starken Vereinfachung des physikalischen Modells. Zum anderen wurde gefragt, ob ein tatsächlich schwankender E-Modul im obersten Frequenzbereich etwa gleichzeitig mit außerordentlich hohen Meßfehlern behaftet sei. Die Frage konnte - durch Anwendung des schon in Kapitel 5.7 beschriebenen Simulationsverfahrens - ebenfalls mit Nein beantwortet werden; außer einer Verschiebung der Fehlermaxima hin zu anderen Frequenzen (vgl. Bild 70) ergab sich keine qualitative Veränderung; ein tatsächlich bei höheren Frequenzen stark schwankender E-Modul könnte also durch das Iterationsverfahren ebenfalls mit Sicherheit richtig nachgewiesen werden. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 207 90 PHASE 45 IM1111110 ^►`_ --^^ ^^\ 0 20 5 1 MarAll 2 5 1 2 BETRAG E EN/m^27 1.E+8 4000 0 [GRAD] 720 630 5 540 2 450 360 270 5 lee 2 90 1.E+6 20 5 0 1 Ffg OUENZ CHz] 5 2 4000 Bild 77: Meßwerte bei zwei gleichen Proben des Typs P43Si12 (vgl. Bild 73) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 208 Der Fall, daß die Halb-Wellenlänge die Probenbreite unterschreitet, ist, wie gesagt, ein kritischer Fall, der in der bisher zugrunde gelegten Theorie vernachlässigt wurde. Ein Beispiel dafür, daß in einem solchen Fall das entwickelte Meßverfahren versagen kann, liefert Bild 78. Der E-Modul scheint zur obersten Grenzfrequenz hin plötzlich zu extrem niedrigen Werten hin "abzustürzen". Dies ist mit Sicherheit ein falsches Ergebnis. Dieses Versagen war bei einer nur 3 mm dicken Probe (bei der der Fall, daß die Viertel-Wellenlänge die Probendicke unterschreitet, auch bei 4 kHz nicht auftritt) an sich nicht zu erwarten (vgl. Bild 75). Immerhin aber scheint der Unterschied zwischen den Meßergebnissen von Bild 78 und Bild 75 darin begründet zu sein, daß die Probe von Bild 78 bei 4 kHz erheblich weicher ist als die von Bild 75. (Letztlich konnte das gelegentliche Versagen oder Funktionieren des Auswerteverfahrens bei verschiedenen Proben noch nicht abschließend geklärt werden.) Ein ähnlicher "Absturz" des E-Moduls zur oberen Grenzfrequenz hin wurde beim stofflich selben Fugendichtstofftyp wie in Bild 78 auch bei der normalen 12 mm dicken Version beobachtet, bei dem allerdings die Probendicke schon 6 Viertel-Wellenlängen dick war. Es liegt daher die Vermutung nahe, daß eine stoffspezifische Eigenschaft, die bisher noch nicht betrachtet wurde, hierfür verantwortlich ist. Ein Beispiel für die Darstellungsweise aller Meßergebnisse in den Reihenuntersuchungen (siehe Anhang 19) gibt Bild 79. Als durchgezogene Linien sind Betrag und Phase des E-Moduls, also das eigentliche Meßergebnis dargestellt. Die benachbarten gestrichelten Linien geben den - nach der in Kapitel 5.4.2 beschriebenen Fehlerfortpflanzungsrechnung berechneten Fehlerbereich an. Die gestrichelten Geraden markieren die kritischen Grenzfälle, bei denen der E-Modul (in Abhängigkeit von der Frequenz) gerade so groß ist, daß die Probendicke ungeradzahlige Vielfache der Viertel-Wellenlängen umfaßt; von links nach rechts bedeuten also die gestrichelten Geraden: d = x /4, 3/4x, 5/4x ... Fraunhofer-Institut für Bauphysik 209 PHASE 90 45 4000 5 0 20 BETRAG E CN/mmJ 50 25 10 ^^/'`~=::: -.=.7 --_, ,_-- ---- -, 2,5 / -^ ! ^ ^ ^^ ^ 1 ^ _ "f -^^ / ^ / / ^\ / ,/ / 0,5 20 5 2 5 2 4000 FREQUENZ CHz7 Bild 78: Versagen des Auswerteverfahrens bei einer nur 3 mm dicken Probe (P11Si3) bei hohen Frequenzen (vgl. Bild 75) Bei 4 kHz ist x/4<d und x/20. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 210 _-T.-e 20 2 4000 BETRAG E CN/m^27 t. E +8 5 ^ / / 2 / ^ / / /^ n '^- ^^ l 5 ^ r ^^ 2 l . E+6 20 5 ^,/ ^ //1 \\^/ ^' ^-_— — — ^^.. _ _J\ / ^ / / / / / / { / / ! / / 2 5 2 4000 FREQUENZ CHz] IBP Fraunhofer—Institut für Bauphysik 1989 Stuttgart Bild 79: Beispiel für Darstellung des E-Modul-Meßergebnisses an einer Fugendichtstoffprobe. oben: Probenname = Code für Hersteller, Stoffart, Dicke darunter: Freier Kommentar-Text : Betrag und Phase des E-Moduls : zugehöriger Fehlerbereich aufgrund Fehlerfortpflanzungsrechnung (Parallelkurve) : kritische Grenzen für d= X/4, 3/4X, 5/4X ... (Geraden) Fraunhofer•Institut für Bauphysik 211 8. WEITERVERARBEITUNG DER E- MODUL -MEIERGEBNISSE Die eigentliche Zielgröße im Rahmen dieser Forschungsarbeit ist die Körperschalldämmung verschiedener Fugendichtstoffe; die Materialeigenschaften dieser Stoffe (E-Modul, Dichte) sind in diesem Zusammenhang zwar die entscheidenden Parameter, hinzu kommen aber noch eine Vielzahl von strukturellen, d.h. Geometrie und Ankopplungsverhältnisse am Bau kennzeichnenden Daten. So hängt die tatsächlich erzielbare Körperschalldämmung am Bau von zahlreichen Dicken- und Längenverhältnissen der angrenzenden Wände und von raumakustischen Gegebenheiten ab. Durch eventuelle Modelluntersuchungen könnte daher sowieso nur eine kleine Auswahl aus dieser Vielfalt an Konstellationen abgedeckt werden. Im Rahmen dieser Forschungsarbeit mußte auf modellartige Nachbildungen von Fugenkonstruktionen ganz verzichtet werden. Solche Experimente bleiben späteren Projekten vorbehalten. Es bleiben aber noch eine Reihe von Möglichkeiten, die Kenngrößen der Körperschalldämmung - wenn auch nicht zahlenmäßig genau und praktisch direkt anwendbar, so doch qualitativ und hinreichend genau für vergleichende Untersuchungen an verschiedenen Fugendichtstoffen - anhand der gemessenen komplexen und frequenzabhängigen E-Module abzuschätzen. Solche Berechnungen werden im vorliegenden Kapitel durchgeführt. 8.1 Berechnung von Kenngrößen der Körperschalldämmung Es soll als direkte physikalische und frequenzabhängige Kenngröße nur der sogenannte Körperschall -Transmissionsgrad behandelt werden. Dieser wird wie üblich definiert als das Verhältnis von Schall-SchnelleQuadraten in an die Fuge angrenzenden Wandbestandteilen gleicher Impedanz, d.h. als das Verhältnis des Schall-Schnelle-Quadrats auf der Empfängerseite dividiert durch das auf der Sendeseite. Die Angabe des frequenzabhängigen Körperschalltransmissions g rades (also einer Vielzahl von Einzelgrößen) ist zwar die vollständigste der möglichen Informationen. Oft sind aber in der Praxis und zur Ubersicht weniger, Fraunhofer-Institut für Bauphysik 212 mehr pauschale Parameter ausreichend; insbesondere solche, die der Höroder Lärmempfindlichkeit und den Hörgewohnheiten angepaßt sind. Zur Parameterreduzierung werden daher in weiteren Schritten aus dem frequenzabhängigen Körperschall-Transmissionsgrad zwei entsprechende Einzahl-Größen berechnet, d.h. zwei in gewisser Weise über alle Frequenzen gemittelte Werte. Da der Trittschall der wichtigste Fall der Körperschallanregung und damit der Lärmbelästigung ist, wird als eine Einzahlgröße das per Norm defin i 1/ L.UC JJ Cf- ÜngSlllal3 + hatl ^I -YC^ nl er +^ce ,T r'itv^S^na berechnet. Dieses Maß kennzeichnet die Körperschalldämmung ohne Rücksicht auf deren Frequenzabhängigkeit pauschal. Um zusätzlich eine Information über die Frequenzabhängigkeit der Körperschalldämmung, also etwa die bevorzugte Dämmung tiefer oder hoher Frequenzen zu erhalten, wird als zweite pauschale Größe, frei definiert in Anlehnung an die Trittschallnorm eine, "mittlere Frequenzabhängigkeit" berechnet. Wie schon im einführenden Kapitel 1.2 (Gleichung (10)) angedeutet, hängt der Körperschall-Transmissionsgrad wesentlich vom Verhältnis der Impedanzen der viscoelastischen Schicht und der angrenzenden Wände, bzw. einem entsprechenden "Fehlanpassungsverhältnis" ab. Zu seiner Berechnung werden im folgenden Abschnitt zwei einfache Modelle angewandt. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 213 8.1.1 Berechnung des frequenzabhängigen Körperschall - Transmissionsgrades Da im wesentlichen nur die Körperschalldämmung zwischen massiven und weit ausgedehnten Baumaterialien interessiert, wird hier in jedem Falle davon ausgegangen, daß das Wandmaterial Schwerbeton ist mit einem E-Modul von E 2 , 6 • 10 10 N/m2 und einer Dichte von p W = 2300 kg/m3. Die Materialkonstanten des Fugendichtstoffes sind variabel und jeweils durch die Messung vorgegeben. (Die Dichte p ergibt sich aus dem Verhältnis von Probenmasse mp und dem Probenvolumen, siehe Kapitel 5.9, der E-Modul ist komplex- und frequenzabhängig, siehe Kapitel 5.4, 7., Anhang 19.) Aus diesen Materialkonstanten ergeben sich jeweils nach einfachen Beziehungen (Gleichung (15) und (16)) die Impedanzen Z des Fugenmaterials (komplex und frequenzabhängig) und die Impedanzen der Wand Zw. (Die Impedanz ist flächenbezogen definiert als Druck/Schnelle.) Innerhalb des Fugenmaterials werden - wie bei den Messungen - auf jeden Fall ausschließlich Quasi-Longitudinalwellen angenommen, die für den Schallenergietransfer zwischen den beiden gleichen angrenzenden Wellen verantwortlich sind. Die Dicke der Fuge, also der Abstand zwischen den Wänden, sei d. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 214 Im ersten und -einfachsten - Fall soll ein eindimensionales Modell zur Abschätzung genügen. Dazu wird der Durchgang ebener Longitudinalwellen durch eine quer zur Ausbreitungsrichtung unendlich ausgedehnte "Sandwich"Anordnung aus Wand-, Fugen-, Wand-Material angenommen. (Außer den genannten Parametern kommen also keine weiteren hinzu, auch die "Wände" sind nach links und rechts von der Fuge weg unendlich ausgedehnt, bilden also Halbräume.) Die Anordnung zeigt Bild 80. Fällt von links vertikal auf die Grenzflächen eine ebene Welle ein, so wird sie aufgrund des I mpedanz- S prung s sowohl an der ersten als auch an der zweiten Grenzschicht reflektiert; der letztere, rückwärts laufende reflektierte Anteil wird wieder an der ersten Grenzschicht nach rechts reflektiert, an der zweiten nach links usw., so daß in der viscoelastischen Zwischenschicht ein - immer schwächer werdender - Wellenanteil hin und her reflektiert wird, von dem jeweils ein Bruchteil nach rechts auf die "Empfänger-Seite" transmittiert wird; diese Wellenanteile addieren sich dort. Aufgrund der Weichheit des viscoelastischen Materials (kleinere Impedanz) ist die Schallgeschwindigkeit und somit auch die Wellenlänge dort wesentlich kleiner als in den benachbarten Wänden. Dies ist in Bild 80 angedeutet. Wandmaterial Fugendicht— Wandmaterial stoff ^ v x Bild 80: Zur Kbrperschallübertragung durch eine viscoelastische Schicht mittels ebener Longitudinalwellen Frau nhofer-Institut für Bauphysik 215 Die eben skizzierten Modell-Vorstellungen sind die Grundlage zur Ableitung der folgenden Formel für den Körperschall-Transmissionsfaktor (s. Anhang 20): T = (cos 3 + j V f • sin g) -1 (147). Darin ist V f das (komplexe) "Fehlanpassungs"-Impedanzverhältnis. Es ist in der Regel (der Fugendichtstoff ist wesentlich weicher als die Wand) umgekehrt proportional dem Verhältnis V aus der Fugen- zur WandImpedanz. ist die komplexe relative Wellenzahl, das Produkt aus Wellenzahl und Fugendicke d, wie schon aus der Beschreibung des Meßvorgangs bekannt. Im wesentlichen ist g also proportional zur Frequenz, sofern der E-Modul frequenzunabhängig ist; g ist schwach mit der Frequenz ansteigend, wenn der E-Modul mit der Frequenz ansteigt. Der Intensitäts-bezogene Transmissionsgrad ist gleich dem Betrags-Quadrat des oben genannten komplexen Transmissionsfaktors. (Die vollständige Herleitung der Gleichung (147) ist in Anhang 20 enthalten.) Ein zweites, alternatives Körperschall -Obertragungs- Modell ist zweidimensional. Hierbei wird - im Gegensatz zum oben genannten eindimensionalen Modell - von einer realistischeren, nämlich linienhaften Fuge geringen Querschnitts ausgegangen. Die benachbarten, planparallelen Wände sind längs der Fuge unendlich ausgedehnt. Es genügt also, physikalisch nur einen zweidimensionalen Querschnitt der Anordnung zu betrachten. Diesen zeigt Bild 81. Auch hier sollen, wie bisher im Fugenmaterial nur (Quasi)-Longitudinalwellen auftreten, die nun aber die benachbarten Wände nicht zu ebensolchen, sondern zu sich senkrecht dazu ausbreitenden Biegewellen anregen. Die "Wände" sind nun keine Halbräume mehr, sondern haben eine endliche Dicke dW - ein neu hinzu kommender Parameter. Auch eine Fugenbreite b muß als weiterer Parameter eingeführt werden; b muß, damit die Wellenausbreitung im Fugenmaterial selbst wirklich als (Quasi)-Longitudinale betrachtet werden kann, wesentlich kleiner als die BiegewellenLänge in den Wänden sein; die Breite soll demnach so vernachlässigbar klein sein, daß von einer quasi-punktförmigen Biegewellen-Anregung von Stäben - als Ersatz für zweidimensional ausgedehnte Wände - ausgegangen werden kann, so daß das ganze H-förmige Obertragungs-Modell tatsächlich als zweidimensional behandelt werden kann. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 21 3 >, Wand Fugen— Wand dicht. b L. Ir Bild 81: Zur Körperschallübertragung durch eine viscoelastische, linienförmige Fuge mittels Longitudinalwellen-Koppelung von Biegewellen Bei der mittigen punktförmigen Biegewellen-Anregung eines unendlich ausgedehnten Stabes ergibt sich nun - im Gegensatz zur o.g Flächen-Impedanz der Wand - eine komplexe und frequenzabhängige Impedanz, die, entsprechend dem Modell nicht von der Longitudinalwellen - sondern von der frequenzabhängigen Biegewellen-Phasengeschwindigkeit in der Wand abhängt. Was die genannte "Fehlanpassung" zwischen Fugendichtstoff und Wand angeht, so muß nun also die Impedanz des Fugendichtstoffs auf diese Biegewellen-Wand-Impedanz bezogen werden. Ansonsten geht aber - aufgrund dieses vereinfachten Modells - auch das neue Impedanzverhältnis auf die gleiche Weise in die allgemeine Transmissionsgrad-Formel (147) ein. Für die Wanddicke in diesem Modell wurde eine typische Dicke von d W = 0,17 m angenommen, für die Fugenbreite b = 0,04 m. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 217 Unter diesen Voraussetzungen ergibt sich - unter Anwendung der allgemeinen Formel (154) in Anhang 20 -, daß das Impedanzverhältnis für die Biegewellenanregung 1/B sich aus dem Longitudinalwellen-Impedanzverhält- nis V ergibt zu ^ / V B = V 75 Hz (155). • Mit zunehmender Frequenz wird also die "Fehlanpassung", und damit die Körperschalldämmung, beim Biegewellen-Obertragungs-Modell größer als bei dem sehr einfachen Longitudinalwellen-Obertragungsmodell; bei den gewählten Abmessungen ergibt sich auch, daß etwa bei der unteren betrachteten Grenzfrequenz (75 Hz) die Verhältnisse etwa gleich groß sind. Ansonsten weist das Biegewellen-Übertragungsmodell die gleichen speziellen - nämlich periodischen - Eigenschaften wie das LongitudinalwellenUbertragungsmodell auf. 8.1.2 Qualitative Eigenschaften der Obertragungsfunktion In der Regel ist der Fugendichtstoff wesentlich weicher als das Wandmaterial. Das entsprechende Impedanzverhältnis V bei LongitudinalwellenUbertragung ist sehr klein, das "Fehl anpassungsverhaltnis" yf ist also sehr groß; nimmt man ferner an, daß der E-Modul des Fugenmaterials frequenzunabhängig sei, so ist in der Transmissionsgrad-Formel (147) ein recht großer ( faßt reeller) und konstanter Parameter, so daß man den Term cos g vernachlässigen kann. Dann ist schließlich der Körperschall-Transmissionsgrad im wesentlichen nur noch umgekehrt proportional zum Quadrat von sin g: T - sin al -2 (165). Der prinzipielle Verlauf dieser wichtigen Funktion soll einmal vorweg diskutiert werden (Bild 82). (0 dB entspricht dabei zwar sing = 1, nicht aber T = 1. Die dB-Skala für den Transmissionsgrad ist also willkürlich gewählt). Das auffälligste ist ein nicht-monotoner, sondern welliger Verlauf des Transmissionsgrades mit zunehmender reeller relativer Wellenzahl qi. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 218 dB 12 T LT 3 6 0 30 =10 -12 -18 0 27T 47T 67T --, 87T Q1 Bild 82: Prinzipieller Verlauf des Körperschall-Transmissionsgrades einer viscoelastischen Zwischenschicht für Longitudinalwellen nach Gleichung 147: Die Funktion [sin q] -2 ist logarithmisch als Funktion von q 1 (als Ersatz für die Frequenz) aufgetragen. q = -q 1 sin (q)/2). [Grad] als Maß für die Dämpfung. Der Parameter ist der Verlustwink'e l Fraunhofer-Institut für Bauphysik 219 Das bedeutet: Die Körperschalldämmung ist sowohl mit zunehmender Frequenz, als auch mit zunehmender Fugendicke periodischen Schwankungen unterworfen. (Eine etwas dickere Fuge kann also bei einer bestimmten Frequenz eine sogar geringere Körperschalldämmung haben als eine dünnere.) Die Körperschalldämmung erreicht immer gerade dann ein relatives Minimum bei einer Frequenz, wenn die Fugendicke ganzzeilige Vielfache von halben Wellenlängen dick ist. Aufgrund der außerordentlich niedrigen Schallgeschwindigkeit im Fugenmaterial, und damit dem Auftreten kurzer Wellen selbst in dünnen Fugen, sind die Verhältnisse - genau wie beim Meßverfahren - also nicht so einfach, daß die Fuge schlicht als viscoelastische Feder betrachtet werden kann. Nun zeigt Bild 82 aber auch, daß mit zunehmender Dämpfung, also zunehmendem Imaginärteil der Wellenzahl g, - ganz im Gegensatz zu dem allerersten Annahmen (Gleichung (10) in Kapitel 1.2), die von einem Feder-Verhalten der Fuge ausgingen, - der Körperschall-Obertragungsgrad erheblich gesenkt werden kann: In Bild 82 ergibt sich bei einem Verlustwinkel von 30° ein sehr viel steileres Abfallen des Transmissiongrades mit steigender Frequenz bzw. Fugendicke; außerdem ist die Welligkeit faßt ganz nivelliert. (Auf den Einfluß der Dämpfung wird in Kapitel 8.2.2 noch näher eingegangen.) 8.1.3 Berechnung des Trittschall-Verbesserungsmaßes Da Trittschall der wichtigste Fall der Körperschallanregung in Gebäuden ist, und zur Bewertung der Trittschalldämmung bereits eine Norm vorliegt, soll das Verfahren nach DIN 52 210, Teil 4, zur Berechnung des Trittschall-Verbesserungsmaßes ALW verwendet werden. oLW berechnet sich aus 16 im dB-Maß angegebenen Körperschalldämm-Werten für die 16 Terzbereiche von 100 Hz bis 3150 Hz. Aus einer nach Gleichung (147) errechneten frequenzabhängigen Transmissionsgrad-Funktion (die in der Regel durch 50 Einzelfrequenzen (siehe Kapitel 5.8) gegeben ist) müssen 16 Transmissionsmaße, auf ganze dB gerundet, also erst ermittelt werden. oLW entspricht dann - bis auf eine Konstante von 18 dB - der vertikalen Verschiebung einer durch die Norm vorgegebenen Bezugspegelkurve bis zu einer optimalen Anpassung an die um die Körperschalldämmung verminderte Trittschallpegelkurve. Das Verfahren ist graphisch dargestellt und zusammengefaßt in Bild 83. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 220 L[dB] 70 60 50 48 30 20 10 1 2 5 100 125 250 B 500 11 14 1000 2000 16 3150 Frequenz [Hz] LNR—(NTSPO—V)[dB] 6 MF041-3 mittl. Steigung 0 -6 1 2 100 125 5 B I1 14 250 500 1000 2000 16 3150 Frequenz [Hz] Bild 83: (oben) Zur Berechnung des Trittschallverbesserungsmaßes DLW aus frequenzabhängigen Kbrperschalldämmaßen o L nach DIN 52210, Teil 4: Die Normtrittschallpegel-Kurve NTSP wird so lange verschoben, bis die um AL gedämmte Normkurve LNR gerade noch nicht um den aufsummierten (Flächen-)Wert von 32 unterschritten wird. (unten) Die mittlere Frequenzabhängigkeit - bezüglich der Normtrittschallpegel-Kurve - MFQA berechnet sich aus der dreifachen mittleren Steigung einer Ausgleichsgeraden zu der Differenzkurve LNR - (NTSPO - V) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 221 Die Kurve LNRO ist der Norm-Trittschall-Pegel einer in der Norm definierten Bezugsdecke. NTSPO ist eine Bezugspegelkurve, für den Norm-Trittschalipegel die einem oLw von 18 dB entspricht. Die mit der Frequenz abfallende Form dieser Kurve entspricht dabei offenbar solchen, als normal angesehenen Dämmstoffen, die schon eine mit der Frequenz zunehmende Dämmung aufweisen. Das Trittschall-Verbesserungsmaß ergibt sich dann nach Norm aus der optimalen Verschiebung dieser Bezugspegelkurve V (siehe Anhang 21) durch oL W = 18 + (161 + 162). V Damit entspricht ALW etwa einem über alle Frequenzen gemittelten Körper mit Betonung der oberen Frequenzen, wie es auch der -schaldämwertAL, Hör - Empfindlichkeit entspricht. 8.1.4 Berechnung einer mittleren Frequenzabhängigkeit Die "mittlere Frequenzabhängigkeit" MFQA soll zur Ergänzung die zweite pauschale, die Körperschalldämmung charakterisierende Größe sein. Ist sie positiv, so soll sie eine vergleichsweise hohe Dämmung hoher Frequenzen bedeuten, ist sie negativ, eine hohe Dämmung niedriger Frequenzen. Als Vergleich hierfür wird die durch die Norm vorgegebene Bezugspegelkurve herangezogen. Trägt man die Differenz der durch die Körperschalldämmung tatsächlich erzielten Trittschallpegelkurve zu dieser Kurve auf (siehe Bild 83 unten) so ergibt sich MFQA in der Einheit "dB/Oktave" als die dreifache Steigung einer durch Regressionsrechnung optimal eingepaßten Geraden. (Dreifach, weil die unabhängige Variable in dieser Darstellung die Terzen abzählt, und drei Terzen eine Oktave bilden.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 222 8.2 Simulation typischer Fugendichtstoffe und ihrer Körperschalldämmung Dies Simulation wurde in einem zusätzlichen Computerprogramm TRANSSIMUL durchgeführt. Im ersten Schritt wird dabei der frequenzabhängige Verlauf des komplexen E-Moduls (als Betrag und Phase) eines viscoelastischen Fugendichtstoffes simuliert. (Siehe dazu Kapitel 5.7 und Anhang 12.) Die Möglichkeiten zur Definition des E-Modul-Verlaufes wurden auf zwei Fälle beschränkt: - der E -Modul ist frequenzunabhängig, also konstant; - der E-Modul gehorcht einer Potenzfunktion der Frequenz, steigt also - im doppelt-logarithmischen Maßstab - linear mit der Frequenz von einem Anfangswert bei 90 Hz zu einem Endwert bei 3500 Hz an. Der Verlustwinkel wird - entsprechend den Meßergebnissen - im ganzen Frequenzbereich als eine Konstante angenommen. In einem zweiten Abschnitt findet nun - für alle Frequenzen - die Berechnung des Transmissionsgrades aus dem komplexen E-Modul statt. Hierbei kommen alle in Kapitel 8.1.1 und Anhang 20 genannten Formeln zum Einsatz. Auch hier gibt es zwei Wahlmöglichkeiten: zum einen kann der Longitudinalwellendurchgang (durch Einsatz der flächenbezogenen Wandimpedanz) simuliert werden, zum anderen die durch Longitudinalwellen in der Fuge gekoppelte Biegewellenanregung der Wände (durch Einsatz der erwähnten punktförmigen Biegewellen-Anregungs-Impedanz). In einem dritten Abschnitt werden die berechneten Körperschalldämmpegel gemittelt und zusammengefaßt in den für den Trittschall nach Norm relevanten 16 Terzen. Im vierten Abschnitt schließlich wird das Verfahren nach DIN 52 210, Teil 4, zur Berechnung des Trittschall-Verbesserungsmaßes, und das ergänzte Verfahren zur Berechnung dessen mittlerer Frequenzabhängigkeit angewandt. Das Ergebnis dieser Simulation ist also eine frequenzabhängige graphische Darstellung des Transmissionsgrades eines Fugenmaterials unter den vorgegebenen geometrischen und materialtypischen Bedingungen, außerdem die numerische Angabe der zwei pauschalen Körperschalldämmgrößen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 223 8.2.1 Körperschalltransmissionsgrade einiger typischer Fugendichtstoffe In Bild 84 ist zunächst der extreme Fall eines Fugendichtmaterials mit frequenzunabhängigem und geringem E-Modul ohne innere Dämpfung dargestellt. Es wird vom Fall des Longitudinalwellendurchgangs durch eine entsprechende viscoelastische Schicht (kurz L-Fall genannt) ausgegangen. Entsprechend den Spitzen im prinzipiellen Verlauf des Transmissionsgrads (siehe Bild 82) treten auch hier diese Spitzen auf. (Wegen der logarithmischen Frequenz-Skala sind diese Maxima recht konzentriert. Die Spitzen sind nur deswegen nicht unendlich hoch, weil in Gleichung (147) noch der Term cos g existiert. Ihre Asymetrie rührt von der begrenzten FrequenzAuflösung her.) Die Balken markieren die Transmissionsgrad-Mittelwerte für die 16 Trittschallterzen. Stellt man sich den Mittelungsvorgang entsprechend der Trittschallnorm gemäß Bild 83 vor, so wird klar, daß die Resonanzstellen im oberen Frequenzbereich die mittlere Körperschalldämmung erheblich vermindern können. Dies wird in den folgenden Abschnitten noch näher behandelt. Den realistischeren Fall von Proben mit innerer Dämpfung und teilweise auch frequenzabhängigem ansteigenden E-Modul zeigen die folgenden zehn Bilder. Die jeweils linken (ungeradzahlig numerierten) Bilder zeigen den Fall des Longitudinalwellendurchgangs, die anderen den der Biegewellenkopplung. Die zugehörigen Ergebnisse unterscheiden sich gemäß dem in Kapitel 8.1.1 (Gleichung (155)) Gesagten, nicht prinzipiell, sondern nur durch einen zu höheren Frequenzen hin stärkeren Fall des Transmissionsgrades, bzw. eine Zunahme des Körperschalldämm-Maßes. Weiterhin wird der Verlustwinkel variiert. Er nimmt die Werte 10° und 30° an. Wie die Bilder zeigen, ist hiermit eine drastische Verminderung des Transmissionsgrades insbesondere bei höheren Frequenzen und gleichzeitig eine erhebliche Verminderung der Welligkeit der Kurve verbunden; der mittlere Transmissionsgrad sinkt um mehr als 10 dB. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 224 DLw — TRRNSMISSIONSGRRD Cd137 34 dB 0 —30 —60 20 5 2 5 2 4000 FREQUENZ [Hz) Bilder 84-94: Simulierter frequenzabhängiger Transmissionsgrad einer viscoelastischen Zwischenschicht der Dicke d = 12 mm - mit konstantem E-Modul [N/mm2] oder im Bereich 90 - 3500 Hz von 1 N/mm 2 bis zum angegebenen Wert in doppelt logarithmischer Darstellung linear ansteigendem E-Modul, - mit Verlustwinkel (p [Grad] - für Longitudinalwellendurchgang nach Bild 80 = "L" oder Biegewellenkoppelung nach Bild 81 = "B" Die Balken markieren die in den 16 Trittschall-Terzen Bemittelten Werte. DLw ist das bewertete Trittschallverbesserungsma5 nach DIN 52210,T.4. Als Wandmaterial wird Schwerbeton (einer Dicke von 16 cm bei "B" ) angenommen. Bild 84: E = 1, cp Fraunhofer-Institut für Bauphysik = o°, L 225 Weiterhin wird das Verhalten des E-Modul-Betrages variiert; im einen Fall (Bilder 85 bis 88) ist der E-Modul mit 1 N/mm z konstant, im anderen (Bilder 89 bis 92) steigt der E-Modul bis zur oberen Grenzfrequenz auf 5 N/mm 2 an. Der Transmissionsgrad steigt dabei bei höheren Frequenzen (bei denen dann ja auch der E-Modul größere Werte annimmt) deutlich an, die Anzahl der Resonanzstellen vermindert sich, bzw. sie werden zu höheren Frequenzen hin verschoben. (Vgl. z.B. Bilder 85 und 89,.) Bei gleichzeitig höherem Verlustwinkel (Bilder 87 und 91) steigt der Transmissionsgrad bei steigendem E-Modul noch stärker an als bei geringerem Verlustwinkel. Ein noch stärker mit der Frequenz ansteigender E-Modul, z.B. auf 40 N/mmz bei 3500 Hz, siehe Bild 93, hat eine weitere, wenn auch nicht mehr so starke Erhöhung des Transmissionsgrades zur Folge. Im ganzen gesehen, scheint also eine Erhöhung der Materialdämpfung im realistischen Wertebereich - die Körperschalldämmung noch stärker zu erhöhen als eine Erniedrigung des E-Modul-Betrages. Den Einfluß zunehmender Dicke der Fugendichtstoff-Zwischenschicht auf den frequenzabhängigen Transmissionsgrad zeigen - im Vergleich zu Bild 85 die Bilder 95 und 96, und - im Vergleich zu Bild 93 - Bild 97. Erwartungsgemäß tritt der selbe Effekt auf wie bei einer Frequenzerhöhung: Die Anzahl der Resonanzen erhöht sich, zu höheren Frequenzen werden sie allerdings zunehmend nivelliert, und der Transmissionsgrad sinkt weiter ab. (Vgl. z.B. Bild 96 mit dem prinzipiellen Transmissionsgrad-Verlauf von Bild 82.) Die mittlere Körperschalldämmung erhöht sich also bei weichem Material - wenn auch geringfügig - mit zunehmender Fugendicke. Im Gegensatz dazu kann die Körperschalldämmung mit zunehmender Fugendicke auch abnehmen, wenn ein mit zunehmender Frequenz härter werdendes Fugendichtmaterial verwendet wird; dies zeigt der Vergleich der Bilder 97 mit 93 recht deutlich: Die Ursache hierfür ist ein Verschieben der kritischen Resonanzstellen hin zu den kritischeren niedrigeren Frequenzen. Die Abnahme des Trittschall-Verbesserungsmaßes mit steigender Fugendicke ist in diesem Fall eine Folge der Norm-Bewertung. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 20 5 FREQUENZ [Hz] 2 Bild 86: wie Bild 84: E = 1, —60 —30 0 TRRN5MI55IONSGRR â [d B3 cp= 10°, 5 0Lw B 2 49 dB 9000 20 S FREQUENZ [Hz3 Bild 85: wie Bild 84: E = 1, —60 —30 13 TRRNSMISSIONSGRR q Cd137 S cp= 10°, â Lw L 2 313 dB 4000 1 2 FREQUENZ CHz] Bild 88: wie Bild 84: E = 1, 5 5 cp= 30°, B 2 4000 20 5 l FREQUENZ [ Hz] 2 Bild 87: wie Bild 84: E = 1, —60 —60 20 —30 —30 TRFNSMISSIONSGRFD CdB] 0 DLw - 53 dB 0 '$TRFNSMISSIONSGRFD [dB] 1 cp= 30°, L 5 2 DLw — 45 dB 4000 20 5 FREQUENZ [ Hz] 2 5 1 DLw 43 dB Bild 90: wie Bild 84: E = 1...5, cp= 10°, ..B —60 —30 0 TRRNSMISSIONSGRRD CdB] 4000 —60 —30 0 5 1 FREQUENZ I:Hz] 2 5 1 DLw 2 30 dB Bild 89: wie Bild 84: E = 1...5, y7= 10°, 20 TRRNSMISSIONSGRRD CdB] L 4000 20 5 1 FREQUENZ CHz] 2 5 1 2 B OLw - 46 dB Bild 92: wie Bild 84: E = 1...5, 50= 30°, —60 —30 TRRNSMISSIONSGRRO Cd 133 4000 20 5 1 FREQUENZ CHz7 2 5 1 2 OLw — 35 dB Bild 91: wie Bild 84: E = 1...5, (p= 30°, —60 —30 0 TRRNSMISSIONSGRRO [dB] L 4000 5 1 2 5 FREQUENZ CHz] 2 Bild 94: wie Bild 84: E = 1...40, q)--- 10°, 20 B 9000 20 5 1 FREOIJENZ CHz] 2 5 1 2 0Lw - 24 dB Bild 93: wie Bild 84: E = 1...40, (p= 10°, -60 -60 TRRNSMISSIONSGRR â CdB] -30 -30 0Lw - 36 dB 0 0 TRRNSMISSIONSGRRL7 NB] L 4000 1 2 5 c FREQUENZ CHz3 1 2 4000 0 Bild 95: 20 5 TRRNSMISSIONSGRRD Cd87 1 FREQUENZ [Hz ] 2 5 1 DLw 2 42 dB 4000 Bild 95/96 Simulierter frequenzabhängiger Transmissionsgrad einer viscoelastischen Zwischenschicht der Dicke d = 24 mm (Bild 95) und d = 48 mm (Bild 96) mit konstantem E-Modul = 1 N/mm 2 , Verlust= 10° für Longitudinalwellendurchgang. (Wandmaterial: Schwerbeton) winkel Zum Vergleich mit Bild 85 mit d = 12 mm. Bild 96: 5 —60 20 48 dB —60 DLw —30 —30 TRRNSMISSIONSGRRD C dB] 232 (J) i O _C •r U Cr) r cn _C • • I CT) I 1-0 E E (n O Q) U 0 CO J CT) V) C Ol'p L1---a C Q) ^:^ rcs 1-rcs _c _c Q j 1-1— •r •r i U U Q) S1— (1) • r • r- O Q) •r Q) Cl) CD a--) a--1 S- 3 L rzs •r Q) N Q) cn EE ar) m 11 -a •r C (Li C t 0- ,a) E (...) 9 N • ö CL r N •r E ^ v c na • •,— el r-rrrn rzs E z Y c Scn O r.] rcs Q) CccS E O • r a» Q)1--E 3t M E a- O co • cn L Q) U ct • M = L (J) 1-- -a 1-1— • r II r — L O • > Q) Q) •-• E L -a c > r— s= Q) L O r- O N • Q) Q) > -a Q) •^-^ ^ L s= 3 v CL) • r UN _10 II •r Q) • .r = c6 SC Q) -a • -a O •r E rcs L o -a -at+^ •r i Q) LC ) 0 U •r (/•) O) -a cn (7) E m 0z N z m ^ Q)l 8.2.2 Abhängigkeit der Kenngrößen der Körperschalldämmung von Härte, Dämpfung und Dicke von Fugendichtstoff-Zwischenschichten Im folgenden wird auf die weitere Untersuchung der Biegewellenkopplung verzichtet, da sie kein qualitativ anderes Verhalten der mittleren Körperschalldämmung als Funktion der freien Parameter bewirkt. Das Ziel sind ja eher vergleichende Untersuchungen an verschiedenen Fugendichtstofftypen und die Diskussion der Abhängigkeiten von verschiedenen Parametern; die mittlere Körperschalldämmung bei Biegewellenkopplung ist in etwa gleichbleibender Weise um einiges höher als bei Longitudinalwellendurchgang, die mittlere Frequenzabhängigkeit, d.h. die spezifisch höhere Körperschalldämmung bei höheren Frequenzen, wird bei Biegewellenkopplung systematisch etwas höher liegen als bei Longitudinalwellendurchgang. Im folgenden wird nur noch die Abhängigkeit der beiden pauschalen Kenngrößen der Körperschalldämmung, des Trittschall-Verbesserungsmaßes und Fraunhofer-Institut für Bauphysik 233 seiner mittleren Frequenzabhängigkeit, von Größe und Verlauf des E-ModulBetrages sowie von der Dämpfung des Fugendichtstoffes und von der Fugendicke untersucht. (Auf die Darstellung des frequenzabhängigen Transmissionsgrades wird also verzichtet, statt dessen werden die pauschalen Kenngrößen als Funktion der restlichen Parameter graphisch aufgetragen.) Als erstes wird die Abhängigkeit des Trittschall-Verbesserungsmaßes von der Fugendicke explizit dargestellt. Dabei ist ein als frequenzabhängig angenommener E-Modul-Betrag der Parameter. Das Ergebnis (berechnet durch das spezielle Programm DLWFUNCTIO) ist in den Bildern 98 bis 100 dargestellt. Schon Bild 98, bei dem der Verlustwinkel mit 5° als relativ klein angenommen wurde, zeigt, wie erwartet, generell eine Abnahme des Trittschall-Verbesserungsmaßes mit zunehmender Fugendichtstoffhärte sowie mit abnehmender Fugendicke. Auffällig jedoch ist, wie schon bei der Diskussion von Bild 97 erwähnt, daß bei relativ harten Fugendichtstoffen (E größer als 10 N/mm 2 ) oberhalb einer gewissen Fugendicke (20 mm) das TrittschallVerbesserungsmaß praktisch konstant bleibt, also nicht mehr mit zunehmender Fugendicke steigt. Dieser Effekt tritt erst wieder bei gleichzeitig hoher Eigendämpfung des Fugendichtmaterials (p = 30°, siehe Bild 100) auf; hier sind die erreichbaren Trittschall-Verbesserungsmaße von vorneherein wesentlich höher. Einen besonders bemerkenswerten, weil nicht monoton verlaufenden, Effekt, zeigt Bild 102. (Bild 101, zum Vergleich mit Bild 102 auf derselben Seite dargestellt, entspricht bis auf eine andere Dickenverteilung Bild 99). Hierbei wurde von einem mit zunehmender Frequenz zunehmendem E-Modul ausgegangen. Bei sehr stark mit der Frequenz ansteigendem E-Modul z.B. von 1 N/mm 2 bei niedrigen und 50 N/mm 2 bei hohen Frequenzen, sinkt das erreichbare Trittschall-Verbesserungsmaß mit zunehmender Fugendicke oberhalb einer bestimmten Dicke (20 mm) wieder deutlich ab. Bei etwas weniger stark ansteigendem E-Modul gibt es, im unteren Dickenbereich, offenbar eine optimale Dicke mit maximalem Trittschall-Verbesserungsmaß; erst bei sehr viel größeren Dicken wird wieder das gleiche Maß erreicht. Das Gesamtverhalten des Trittschall-Verbesserungsmaßes ist also in Abhängigkeit vom frequenzabhängigen E-Modul-Verlauf und der Fugendicke ziemlich kompliziert. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 234 Delta—Lw CdB7 60 55 50 45 ________---- /I'^ 40 / 35 1 2 — ^` ^ f / _.i — ` 30 S 25 --- ^ ^ ^^ /I f '' /-----------'- ----__y'- J _n _ — — ,\--- ---^, 10 .—l' ^^^ ^^-- ^ / % 20 : 1^ — _---n_ 20 15 --^^' i _____„—, / 50 10 0 10 30 20 40 Dicke Cmm7 Bild 98-102: Simuliertes Trittschallverbesseruncsma5 o L nach DIN 52210 T.4, für Longitudinalwellendurchgang durch eine viscoelastische Schicht (zwischen Schwerbeton) als Funktion der Dicke d, mit frequenzunabhängigem E-Modul [N/mm 2 ] und Verlustwinkel so als Parameter Bild 98: (p= 5° Fraunhofer-Institut für Bauphysik SO — 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 / ^/ ^/_~' ^ ^ _„-__ % ' / // / ^ / 50 / / 10 20 Dicke Cmm] 30 Bild 100: wie Bild 98: io= 30° 0 i; `// ^ ;/ / / /// ,----- /l % i,./ ' ''^ 40 50 ^ -- '' "^ — ' /' _ i /^ '_ : / ^j ^ ^_ — /f i / `__.^ 10 ' _------^^'-_-----j 20 / ,----- / 5 2 1 E_ Delta Lw [dB] 0 50 20 10 5 2 / I / % _ 10 ^ ^_ , --i = 1 _ - /" E ---'' Dicke Cmm] _"/ _ 30 ``-`._/l 40 ----- % ^' = 20 ^^ ^^ i /,. ---^ .. Bild 99: wie Bild 98: So= 10° 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 Delta—Lw [dB] _ — -----_.-- 50 0 50 30 . `B 10 5 \ '^.__------ ^''J ,^_.--- ^-^ ^ ^% ^' 10 20 Dicke [ mm] 30 40 \ ^ ,=^---^ __^^^ /- /` ^ /^\^^^ ^ '-^--i \ . f / 7------ ^ '`''<i^'\^ ^ 33 ^ ^^ ,- ` ^.. l ' f' `\\ / \\. \ \ / / \-....,, / \ ^3 ^ -^^ _<-.„,_..,, E= .--- / ,,'--- 3 --3^ Bild 1U2: vergleiche Bild 101, q) .= 10°, E = 1 N/mm 2 ....angeg. Wert 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 G0 Delta-Lw [dB] 50 r-" /f ^--^ // 50 i / 30 i / / 20 i/ 10 // ^ /J ' 20 Dicke C mm] 30 5 --'..^-^- ---__---- --" /-- - '------- ----/ ___ _. 10 / 2 _------^ _ % 3/ %/i ^ ^ E_ '',^ ^ -_ 40 ../ Bild 101: = Bild 99 (andere Schrittweiten) 40 = 10°, E = const. 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 G0 Delta-Lw CdB] 50 237 Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, nicht nur den E-Modul bei niedrigen Frequenzen zu kennen, sondern den gesamten frequenzabhängigen Verlauf. Eine andere Darstellungsform wird in Bildern 103 und 104 gewählt. Hierbei ist die - offenbar weniger als erwartet wichtige - Fugendicke mit d = 20 mm konstant gehalten. Aufgetragen ist das Trittschall-Verbesserungsmaß ausschließlich als Funktion der beiden Materialkonstanten E-Modul und Verlustwinkel; und zwar direkt als Funktion des E-Modul-Betrages, mit dem Verlustwinkel als Parameter. An den Kurven sind vier Eigenschaften erkennbar: - bei frequenzunabhängigem E-Modul sinkt das TrittschallVerbesserungsmaß mit bis zu sehr großen Werten steigendem E-Modul stark ab; (und zwar mit 14 bis 20 dB pro E-ModulVerzehnfachung im realistischen Bereich von 1 bis 10 N/mm2); das Trittschall-Verbesserungsmaß sinkt in fast ebensolchem Maße (typischerweise 16 dB) mit abnehmender Dämpfung des Fugenmaterials stark ab; - bei harten Stoffen hat ihre innere Dämpfung nur noch einen geringen Einfluß auf das Trittschall-Verbesserungsmaß; - ist der E-Modul nicht frequenzunabhängig, sondern steigt er mit zunehmender Frequenz stark an (siehe Bild 104), so ändert sich das Verhalten dahingehend, daß - bei geringen inneren Dämpfungen - das Trittschall-Verbesserungsmaß mit zunehmendem E-Modul- Maximalwert (bei hohen Frequenzen) steigt. Nur bei hohen inneren Dämpfungen liegen die Verhältnisse noch normal, d.h. das Trittschall-Verbesserungsmaß sinkt mit steigendem E-Modul. Die Verhältnisse werden also bei relativ harten Stoffen und geringen Dämpfungen etwas kompliziert; da dieser Fall jedoch selten auftritt, hat der in Bild 104 gezeigte Effekt - der überdies ja auch von der Dicke der Fuge abhängt - in der Praxis keine große Bedeutung. Fraunhofer-Institut für Bauphysik .5 E -Modul CN/mm^23 50 h, 14%E., 1TA P 5 10 Z \^` \\\\ , \\\ \` 30 20 \ 95 E-Modul 1N/mm-23 n 11^ .\ n n n Bild 103: frequenzunabhängiger E-Modul 10 35 60 0elte-Lur Cd03 50 Bilder 103/104 Simuliertes Trittschallverbesserungsmaß AL nach DIN 52210, T.4 für Lon g itudinalwellendurchgang durch eine viscoelastische Schicht zwischen Schwerbeton bei konstanter Dicke d = 20 mm als Funktion des E-Moduls (bei der oberen Grenzfrequenz) mit dem Verlustwinkel vp [Grad] als Parameter Bild 104: von 1 N/mm 2 bei 90 Hz bis zum angeg.Wert bei 3500 Hz ansteigender E-Modul 35 60 0nite-Lv [dB) 239 Die Bilder 105 und 106 zeigen - analog zu den beiden vorangegangenen Bildern - die Abhängigkeit der mittleren Frequenzabhängigkeit von den Mater=ialdaten. Bei harten Fugendichtstoffen hat die Dämpfung offenbar keinen Einfluß auf die Bevorzugung höherer oder niedrigerer Frequenzen; bei weichen Stoffen jedoch hat eine hohe Dämpfung (vgl. auch Bild 82) eine überproportional starke Dämpfung hoher Frequenzen, eine geringe innere Dämpfung eine bevorzugte Körperschalldämmung niedriger Frequenzen zur Folge. Bei mit der Frequenz ansteigendem E-Modul (Bild 106) werden, wie erwartet, die hohen Frequenzen relativ schwach, die niedrigen Frequenzen relativ stark körperschallgedämmt, so daß allgemein die mittlere Frequenzabhängigkeit zu negativen Werten tendiert. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 5 10 7.0 30 CI) \ ",,N `\ \ ,,.\ \ \ ` ,\\ i 2 ^` 50 `\ \ M1 \ \ ^ / \\\/ ^^ "^. ` \^. ^ _ ^\\ \ \ \ E -nodul LN/mm^27 0110 14 ) \ \ \ ,, • Bilder 105/106 : .5 10 -- 30 96 2 E -nod„t LN /mm ^27 5 2 50 lendurchgang durch eine viscoelastische d = 20 mm als Funktion des E-Moduls (bei [Grad] als Parameter. Trittschallverbesserungsmasses relativ zur Bild 105: frequenzunabhängiger E-Modul -5 5 nr ge Lde/Okteve7 Simulierte Mittlere Frequenzabhängigkeit Mfqa des Sollkurve nach DIN 52210, T.4, für Longitudinalwel Schicht zwischen Schwerbeton bei konstanter Dicke der oberen Grenzfrequenz) mit dem Verlustwinkel So Bild 106: Von 1 N/mm 2 bei 90 Hz bis zum angeg. Wert bei 3500 Hz ansteigender E-Modul -3 0 3 9F nfge Cd0/Okt eve] 241 8.3 In Körperschall-Übertragungsgrößen umgerechnete E-ModulMeßergebnisse der ausgewählten Fugendichtstoffe Mit einem weiteren speziellen Programm (TRANSMODUL) konnten nun, (anstelle der nur simulierten frequenzabhängigen E-Modul-Verläufe wie mit dem Programm TRANSSIMUL) auch die tatsächlich gemessenen E-Module der 32 Fugendichtstoffproben in frequenzabhängige Transmissionsgrade umgerechnet und dargestellt werden. Dabei wurde das Modell des Longitudinalwellen-Durchgangs durch eine Sandwich-Anordnung aus Wand-, Fugen-, Wandmaterial zugrunde gelegt. Als Wandmaterial wurde, wie gehabt, Schwerbeton angenommen, für die Fugendicke gleichbleibend 20 mm. Ein typisches Beispiel für eine solche Umrechung von Meßwerten in Körperschall-Dämmgrößen zeigt Bild 107. Hierbei wurde exemplarisch eine Fugendichtstoffprobe auf Silikon-Basis mit annähernd konstantem E-Modul von 1 N/mm 2 und - bis auf den obersten Frequenzbereich - konstantem Verlustwinkel ausgesucht. Die zugehörigen KörperschallTransmissionsgrade können also mit einem simulierten Fugendichtstoff (Bild 85) verglichen werden. (Zu diesem Zweck wurde bei Bild 107 ausnahmsweise von einer Fugendicke von 12 mm wie bei den simulierten Ergebnisse der Bilder 84 bis 94 ausgegangen). Es zeigt sich - außer im obersten Frequenzbereich - wie erwartet, recht gute Obereinstimmung. Das Trittschall-Verbesserungsmaß dieser Probe ist mit 41 dB relativ hoch. Die kompletten in Körperschall-Transmissionsgrade umgerechneten Meßergebnisse sind in Anhang 22 enthalten. Eine Fehlerfortpflanzungsrechnung zur Berechnung der durch die E-ModulMeßfehler bedingten Transmissionsgrad-Fehler wurde nicht durchgeführt. Wie aus Bild 70 (Kap. 5.10) zu ersehen, ist der E-Modul-Meßfehler im größten Teil des Meßbereiches kleiner als 10 %, nur in einem schmalen Frequenzband (1-2 kHz) kann er um 20 % betragen. Da erst ein mittlerer Fehler von 25 % einem Unterschied von einem dB der Körperschalldämm-Maße entspricht, ist der diesbezügliche Transmissionsgrad-Fehler - erst recht im Vergleich zu dem möglicherweise systematischen Fehler, der in der vereinfachten Modellvorstellun g zur Körperschallübertragung begründet ist, - vernachlässigbar. Fraunhofer-Institut für Bauphysik TRRNSMISSIONSGRRDPEGEL CdB7 —30 —60 20 5 1 2 5 2 4000 FREQUENZ CHz7 DLw = 41 dB Mfga=-1.08 dB /Oktave Bild 107: Frequenzabhängiger Transmissionsgrad für Longitudinalwellen einer viscoelastischen Zwischenschicht der Dicke d = 12 mm zwischen Schwerbeton aus dem Fu g endichtstoff mit der Bezeichnung P31SIAl2 (s. Anhang 19) auf Silikon-Basis, der einen etwa frequenzunabhängigen E-Modul von 1 N/mm 2 hat. (Vergleiche simuliertes Ergebnis Bild 85). Beispiel für eine Transmissionsgrad-Berechnung aus dem gemessenen E-Modul-Verlauf. (Alle Ergebnisse s. Anhang 22) Mit bewertetem Trittschallverbesserungsmaß DLw und Mittlerer Frequenzabhängigkeit Mfqa. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 243 Analyse der Zusammenhänge wichtiger pauschaler Kenngrößen von Fugendichtstoffen 8.4 Die mit dem Programm TRANSMODUL unter anderem erhaltenen je zwei pauschalen Körperschall-Kenngrößen für alle 32 Fugendichtstoffe wurden gespeichert, um sie einer anschließenden Korrelationsanalyse mit den drei weiteren freien Parametern - Fugendicke, - mittlerer E-Modul, - mittlere Steigung des E-Moduls mit der Frequenz zu unterziehen. Es wurde wieder das Modell des Longitudinalwellen-Durchgangs durch eine Sandwich-Anordnung aus Wand-, Fugen-, Wandmaterial zugrunde gelegt. Als Wandmaterial wurde, wie gehabt, Schwerbeton angenommen, für die Fugendicke gleichbleibend 20 mm. Dabei wurden zusätzlich die gemessenen frequenzabhängigen E-Modul-Verläufe in den 16 Trittschall-Terzen zusammengefaßt, gemittelt und in einen logarithmischen Pegel-Wert umgerechnet; aus diesen 16 E-Modul-Pegelwerten der Frequenzen 100 Hz bis 3150 Hz wurde per Regressionsanalyse ein mittlerer E-Modul-Pegelwert MLE und die zugehörige, in dB/Oktave umgerechnete Steigung SLE berechnet. Es gab also nun 5 Parameter, deren Zusammenhänge untereinander untersucht werden sollten: - das Trittschall-Verbesserungsmaß DLW, - dessen mittlere Frequenzabhängigkeit MFQA, - den mittleren E-Modul-Pegel MLE (bezogen auf 1 N/mm2), - die mittlere Steigung des E-Modul-Pegels SLE - und die Fugendicke d. Zusätzlich wurde noch für jede Probe getrennt die Korrelation der E-Modul-Pegel mit den 16 Terzband-Nummern untersucht. Diese Korrelation (KORRLE) ist ein Maß für die "Geradlinigkeit", mit der - im doppeltlogarithmischen Maßstab - der E-Modul der Fugendichtstoffe mit der Frequenz ansteigt. Außerdem wurde noch der arithmetisch über alle Terzbänder gemittelte Verlustwinkel MPHI berechnet. Fraunhofer-Institut für Bauphysik C I— ¢ >D O CO +^ ^ N dC • 1-3 o L ce (ts U CL rn ce rn L v a) D •rE a) rO rO N a) U +) ¢ CO a) C II I I L a) •• C a) E ro -v rO C tn r— • r t >, v- +J C •ra) N C L r— a) 4111.14M ^¢m Qn f/1 O rr3 J D ^ CD ce o C a) ^ V) ä ä ä >") >") >") (1.) 1--- 1—' 1—' 1—• rn O _CI r6 O U O L > O on r rO L 4-3 0- (1) C ^a)E •,- C a) O cn cn . r-I-, r U 'D A II II II 11 a) r— L C O •-- , ¢ r/•1 = d V) CI_ ^ L I C C a) a) N a) rr3 - O L 0 a) a) •I-, _C) a rp +-3 C Cr) a) N rp 1 ^ I It Y r-r N II r-r •1--, C rt3 Ü E CL) (1) C ^ 0 CC U o^^L O O N ^ LL E E rp a) a) 0 0 a -0 CO C CD ^ ^ v a)d a) DO m •r N ^ Ul r, r) n rJ J] U1 Z 'ri W I- ¢ (] -i WC 0 C IrJ > co N L LC N CL N F- -0 W -, m _J C ] (ll L 4- IV to La +^ C , Q13 U U) > Q LI. PJ OJ :l Lr ® -•r 0 Ol L. > tl. N• CJ' O C•1 O U Ul •,, I 13 N C O ,, +J N E E L O I • In -. ^ rl N CC L > O r, r, m, rU lJ CT •,, N Cr' C UU 01 - 0Ul L ct r, OJ N L. G -, .0 ... , N U L C'1 N C •., N IT F- N T) t] () -+ C1 to L"_ N i] •, L+J 0 N 0 'S_ +J 3 N S_ N lo OJ L U C • r/ : ra r<i +J rll C: r( rtl lJ 1: C u t Ul N u) + J 1] Jr rtl LU)•,, L CU LT UI F- 3 C C ^ CT C IJ U LT "t] E UI r(i ., Cl_ W ^ C UE < L C: N : :3 N In 0'7 4- E t1 U11 CP N C E Z 1C +JO toai •,, •.^ 2: , i CT Ul r, rQ •., -^ N ri g L N S_ •rJ •.. F-- rd J LT ••• LT N -, 'L) .0 Ul L C: n iL N O U C Ol 0U1 Ol rG 0 J] + JN L N I r•, ri N I C : C W U L UU I 0 0,-, -, F2: C a l E 1 1 'U UI I W UJ O r+ C N N I N C N N W [ L C N •n Ü • •,, UI co 4- 3 N C 4- C N fT 3 - C11 N 1] + J F _ • ri 1 Ln T h U_ ,•i rU OJ tr 4L r11 11 7 i_ n,l r • + + JU OJ Q I 0 Ul L L 0 C 1: LL •.+ _L rtl (U N> 1: N L1 lJ N UI r >.O N L al L. 4-1 w r, C (: (J) LT L L eJ U) 0 , N CU Ull E •tJ •,, I_ r0 + J ••• N L 11 : i al +.1 N L Nr 1: U_ C N L ro L U C N U c+JN.,aIIn.C3 •ln N JJ , r, Ql N+ J +J in r•i to +J tri L ,•i N O•r,+! o c aJ L +J •,r S. Ol •., 0 •, S. IO_ CT E''+' E F- II II II II UJ II II J Cr: r-, UJ 11J CC Z 3 _J _J 1'7 2: CO y 2: Q rtl CT O n 4- al I^ 73 Fb 3 J n r, [^ s a Z CO W _J Cr_ Cr O W O Jr. tf) 1:0 UJ 1]] ^J •L, 2: UJ f' von C) CO o C•1 vC) CO -, () ct 03 U7 0- 0- 00 -0 CD c) rr rr or c) r) co 0J CO ct Cd •O O) Ul 07 CJ n Ul -+ h Ul CO CO Ul CO -i rr •,-+ -, d' r. O1 .. ^^ NI ^ -+ r• ) r'^ Cd -+ r? r' r) -+ r, 0 C•1 CAI ,I • I •-+ C•1 •-+ C•1 I ^ 1 1 1 1 1 I 1 1 1 I I I 1 1 I I I I N CJ CJ N 1 1 1 1 o) d • co rr -, a r, -0 c) rr co r irt C1 C1 1 1 () 0- UO CA () -40 UO •0 -i U l 01 C• 1 03 N C•J r, QO Or C'"1 rt r- or or oO C ••1 C•1 0 03 ct CA Cd CA -, r) ,r) r) CJ CA C•1 CA C •1 CA r) CA CA r) CA CA -, ("A -+ C•J r, r') r) 0o C'•1 C•1 00 -+ C'J ••Q r, Cn r) -, JJ ,0 r, r) -+ r• • J r, IA r) CO CO d• 07 Cr -+ r) dd•C•J-+r)r•)r)r)Nr)r)r)NcrCJNr)rt v ri r )v r) r) I I rr r) r) 0D r4 •O r, QO o) rr^ 03 rJ r` CA CA rr r i 0rr r) rt c) 03 r, rr r) 0o r, Or17O0r,00-+ Uo or)mr) r ) r )mU1oorrrr0r a0r0`rrr)0r 0r mro0D 0r 0)Ul vt7JCrC1CrUlCrCrrr-+r, fro 470• 0310 00` CrIrO-Ir or CrO`0`IrCr O. O. O` ON 0` . 1 -, CA ri ,-i ,-i ,-i r, rrCdCJctr•Jmrr or O`C71d-mctlr.4nrtCaC•1r.i C1 r. r- r• r--,-ivr-,+OO -A .A 0 r. 00od'c ()C7)-n r) rrv-+r . 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Das bedeutet, wie man insbesondere an den Meßergebnissen der Fugendichtstnffe auf Polysulfid- und P o lyurethan-Basis sieht, recht gleichmäßig mit der Frequenz ansteigende E-Module. Eine Ausnahme machen die besonders weichen Stoffe auf Silikon-Basis. (Die Ursache hierfür ist aber teilweise in den schon diskutierten Meßfehlern zu suchen.) In der Spalte SLE von Tabelle 108 ist ferner auf einen Blick erkennbar, daß die E-Module der Stoffe auf Silikon-Basis offenbar schwach mit der Frequenz ansteigen, die E-Module der beiden Stoffe auf Acrylat-Basis jedoch besonders stark. (3 dB/Oktave entspricht etwa einer Frequenzproportionalen Zunahme des E-Moduls.) Weiterhin ist in der DLW-Spalte in Tabelle 108 erkennbar, daß die Stoffe auf Silikon-Basis, sowie das Kork-Granulat, in der Regel ein hohes Trittschall-Verbesserungsmaß aufweisen. Daß die mittlere Frequenzabhängigkeit MFQA bei den Stoffen mit großem SLE besonders niedrig ist, daß also durch sie hohe Frequenzen relativ schlecht gedämmt werden, ist nur folgerichtig. All diese Zusammenhänge können auch auf mathematische Weise, durch eine Korrelationsanalyse untersucht werden. Zwischen fünf freien Parametern gibt es zehn Möglichkeiten einer ZweierBeziehung, also auch einer Korrelationsberechnung. (Diese Berechnung nebst einer geeigneten graphischen Darstellung wurde von einem weiteren speziellen Programm PLOTKORR durchgeführt.) Die Ergebnisse wurden entsprechend den zugehörigen Korrelationsgraden (dem Grad des statistischen Zusammenhangs zweier Größen) sortiert. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 247 Aus den zehn Berechnungen wurden die ersten sechs wegen ihres offensichtlich signifikanten Gehalts ausgesucht. Die graphischen Darstellungen zeigen die Bilder 109 bis 114. In diesen Korrelations-Graphiken sind jeweils zwei der fünf Parameter jeder Probe durch die Positionierung eines Buchstabens in einem zweidimensionalen Feld markiert. Die fünf verschiedenen Buchstaben charakterisieren die zugehörigen Fugendichtstoffproben stofflich; es bedeuten: - S = Silikon -Basis, - P = Polysulfid- Basis, - U = Polyurethan-Basis, - A = Acrylat-Basis, - K = Kork - Granulat. Der Name der Parameter und der zugehörige Wertebereich ergibt sich aus den Achsen-Beschriftungen. Durch die 32 Punkte (bzw. Buchstaben) ist - mit Hilfe einer Regressionsrechnung - eine optimal angepaßte Gerade gezogen. Den Grad der Streuung der Punkte um diese Gerade gibt der Korrelationsgrad an. Außerdem läßt sich für diese optimal angepaßte Gerade eine lineare Gleichung angeben. Gemäß dem statistischen Mittel läßt sich also der eine Parameter als lineare Funktion des anderen Parameters ausdrücken. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 248 Die sechs wichtigsten Korrelationen kann man wie folgt interpretieren: zwischen dem mi ttl eren E-Modul-Pegel (MLE) und dem bewerteten Trittschall-Verbesserungsmaß (DLW) gibt es die mit Abstand stärkste Beziehung (Bild 109). Man kann also aus dem über den ganzen Frequenzbereich gemittelten E-Modul-Pegel sehr sicher auf das zu erwartende TrittschallVerbesserungsmaß (der als Beispiel gewählten Fugen-Anordnung) schließen. Die zugehörige lineare Gleichung lautet: Fugen-Anordnung DLW = 48.4 dB - 1.85 • MLE (166). Dieses Ergebnis ist in guter Obereinstimmung mit der Erwartung, daß ein (im Mittel) harter Fugendichtstoff eine geringe, und ein weicher eine hohe Körperschalldämmung aufweist. Da MLE stets positiv ist (keine Probe ist im Mittel weicher als 1 N/mm z ) kann der Dämmwert von 48,4 dB als Anhaltspunkt für das maximal erzielbare Trittschall-Verbesserungsmaß eines (20 mm dicken, zwischen Schwerbeton angeordneten) Fugendichtstoffes dienen. Auch zwischen den zwei den E-Modul-Verlauf der Probe charakterisierenden Größen MLE und SLE, also zwischen mittlerem Pegel und Pegel-Steigung, gibt es offenbar einen starken Zusammenhang; betrachtet man die Meßergebnisse (Anhang 19) so ist das auch verständlich, da die meisten Fugendichtstoffe bei niedrigen Frequenzen einen etwa gleich niedrigen E-Modul aufweisen und sich erst bei höheren Frequenzen stark unterscheiden, eine hoher mittlerer E-Modul-Pegel ergibt sich demnach im wesentlichen erst aus einer großen frequenzabhängigen E-Modul-Steigung; die entsprechende Gleichung lautet: SLE = - .009 dB/Okt + .11/Okt • MLE (167). (Bild 110). Im übrigen erlaubt es erst diese enge Beziehung, daß aufgrund der ersten Beziehung (166) so sicher von einem einzigen pauschalen Parameter, nämlich den mittleren E-Modul-Pegel MLE, auf die entscheidende Körperschalldamm-Größe DLW geschlossen werden kann. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 3 MLE C dB J Bild 110: Zur Korrelation zwischen dem mittleren E-Modul-Pegel MLE und der mittleren E-Modul-Steigung SLE Der Korrelationsgrad beträgt 0,832. 0 20 MLE t: dB Bild 109: Zur Korrelation zwischen dem mittleren E-Modul-Pegel MLE und dem bewerteten Trittschallverbesserungsmaß DLw Der Korrelationsgrad beträgt -0,986. 10 m ^ E 50 20 250 Wegen der beiden oben genannten Beziehungen ist klar, daß es auch zwischen SLE und DLW direkt eine enge Beziehung geben muß (Bild 111); die zugehörige Gleichung lautet: DLW = 44.6 dB - 12.2 • Okt • SLE (168) . (In der Praxis sollte aber Gleichung (166) der Gleichung (168) vorgezogen werden. Im übrigen wird Gleichung (166) durch Einsetzen von GLeichung (167) in Gleichung (168) nicht reproduziert.) Die für die Praxis zweitwichtigste Beziehung ist die zwischen der mittleren Steigung des E-Modul-Pegels SLE und der mittleren Frequenzabhängigkeit bezüglich des Trittschall-Verbesserungsmaßes MFQA (Bild 112); die zugehörige Gleichung lautet: MFqa = - .279 dB/Okt - 2.13 • SLE (169). Daß zwischen diesen beiden Größen (beide in Einheit dB/Okt) eine enge Beziehung herrschen würde, war ebenfalls zu erwarten; auch daß der wesentliche Faktor für die Verknüpfung dieser beiden Größen etwa bei - 2 liegen würde. (Dies ergäbe sich ja schon direkt aus der Oberlegung, der Fugendichtstoff verhalte sich als Feder.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik SLE C dB/0 7 Bild 112: Zur Korrelation zwischen der mittleren E-Modul-Steigung SLE und der mittleren Frequenzabhängigkeit des Transmissionsgrades bezüglich der Trittschall-Sollkurve Mfqa. Der Korrelationsgrad Beträgt - 0,81. (Ein Wert liegt oberhalb von Mfqa = 1) -4 3 C dB/0 7 Bild 111: Zur Korrelation zwischen der mittleren E-Modul-Steigung SLE und dem bewertetem Trittschallverbesserungsmaß DLw. ber Korrelationsgrad beträgt -0,825. SLE 252 Daß zwischen der mittleren E-Modul-Pegel-Steigung SLE und dem mittleren Verlustwinkel des E-Moduls eine enge Beziehung herrscht (Bild 113), wird schon aus der Theorie der Viscoelastizitat (Kapitel 2.2.1) verständlich. Die aus der statistischen Auswertung der 32 Fugendichtstoffproben ausgewertete angepaßte Gleichung lautet: MPHI = 13.8° + 14.6°•Okt/dB • SLE (170). Schließlich gibt es auch noch einen recht engen Zusammenhang zwischen den beiden pauschalen die Körperschalldämmung beschreibenden Größen DLW und MFqa untereinander (Bild 114); im allgemeinen steigt offenbar die mittlere Frequenzabhängigkeit, demnach also die bevorzugte Dämmung gerade der höheren Frequenzen mit der gesamten, durch das Trittschall-Verbesserungsmaß charakterisierten Dämmung an: MFqa = - 6.78 dB/Okt + 139/Okt • DLW (171). Diese Beziehung ist analog der zweitgenannten Beziehung (Gleichung 167), also der Beziehung zwischen dem mittleren E-Modul-Pegel und der mittleren E-Modul-Pegel-Steigung. Für die Praxis seien noch einmal die beiden wichtigsten Beziehungen herausgegriffen: Sowohl zwischen dem mittleren E-Modul-Pegel und dem Trittschall-Verbesserungsmaß als auch zwischen der mittleren E-Modul-Pegel-Steigung und der mittleren Frequenzabhängigkeit (bezüglich des Trittschall-Verbesserungsmaßes) gibt es eine enge Beziehung. Grundlage für diese Beziehung ist der im gesamten bauakustischen Frequenzbereich gemessene E-Modul-Verlauf des Fugendichtstoffes. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 10 DLw C dD 7 50 Bild 114: Zur Korrelation zwischen dem bewerteten Trittschallverbesserungsmaß DLw und der mittleren Frequenzabhängigkeit des Trittschallverbesserungsmasses bezüglich der Trittschall-Sollkurve Mfqa. Der Korrelationsgrad beträgt 0,783. (Ein Wert liegt oberhalb von Mfqa = 1) -4 SLE C dB/0 7 Bild 113: Zur Korrelation zwischen der mittleren E-Modul-Steigung SLE und dem mittleren Verlustwinkel MPHI. Der Korrelationsgrad beträgt 0,807. 10 80 254 8.5 Pauschalisierte Ergebnisse auf einen Blick Die beiden Pauschalen die Körperschalldämmung kennzeichnenden Größen - das Trittschall-Verbesserungsmaß nach DIN 52 210 und - die darauf bezogene mittlere Frequenzabhängigkeit aller untersuchten Fugendichtstoffproben, dargestellt mit den stoffkennzeichnenden Buchstaben in einem zweidimensionalen Feld, zeigt Bild 114. 8.6 Klassifizierung von Fugendichtstofftypen nach elastischen und Körperschall dämm-Eigenschaften Als Grundlage hierfür kann Tabelle 108 und die Bilder 109 bis 114 dienen. Die Fugendichtstofftypen unterscheiden sich ganz offensichtlich je nach chemischem Aufbau. Dabei spielt ganz überwiegend die polymere Basis eine Rolle; die Vernetzungsart (basisch, neutral, sauer) hingegen nicht erkennbar. Im folgenden sollen die einzelnen Stoffgruppen charakterisiert werden. Fugendichtstoffe auf Acrylat-Basis Dies ist die Stoffgruppe mit den am auffälligsten abweichenden Eigenschaften. Ihr E-Modul kann schon bei niedrigen Frequenzen recht hoch sein (5 N/mm2) und steigt dann mit zunehmender Frequenz drastisch an, im obersten Frequenzbereich liegt der E-Modul zwischen 30 und 300 N/mm 2 . Das entspricht E-Modul-Pegel-Steigungen von 1,6 bis 2,3 dB/Oktave (bei den beiden gemessenen Proben). (3 dB/Okt. entsprechen einer frequenzproportionalen Zunahme des E-Moduls.) Weiterhin unterscheiden sich diese Stoffe von den anderen durch einen erheblich höheren Verlustwinkel (34° bis 62°, vergl. Bild 113). Sie sind deshalb zum Teil schon mehr plastisch als elastisch zu nennen. Hinsichtlich der Körperschalldämmung können freilich die starken inneren Verluste die drastische frequenzabhängige Zunahme des E-Moduls nicht ausgleichen: Sie liegt sehr niedrig bei 16 bis 26 dB. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 255 -4 10 DLw C dB 3 50 Bild 114: Pauschalisierte Meßergebnisse auf einen Blick: Bewertetes Trittschallverbesserungsmaß DLw und mittlere Frequenzabhängigkeit des Trittschallverbesserungsmasses bezüglich der Trittschall-Sollkurve Mfqa von den 32 Fugendichtstoffproben bei Annahme von Longitudinalwellendurchgang durch eine 20 mm dicke viscoelastische Schicht zwischen Schwerbeton. S = Silikon-Basis, P = Polysulfid-Basis, U = Poly - Urethan-Basis, A = Acrylat-Basis, K = Korkgranulat Fraunhofer-Institut für Bauphysik 256 Die mittlere Frequenzabhängigkeit ist - wie aufgrund der starken E-ModulZunahme zu erwarten - mit -3,5 dB/Okt sehr niedrig, d.h., die Körperschalldämmung für höhere Frequenzen ist ganz besonders schlecht. Fugendichtstoffe auf Polysulfid- oder Polyurethan-Basis Wie Bild 114 zeigt, können diese beiden Stoffgruppen hinsichtlich ihrer Körperschalldämmung offensichtlich zusammengefaßt werden. Ihr E-Modul steigt von 2 bis 5 N/mm 2 bei niedrigen Frequenzen bis auf 10 bis 30 N/mm z bei den höchsten vorkommenden Frequenzen an. Diese Steigung (Faktor 3 bis 6) verläuft - in doppelt-logarithmischem Maßstab recht glatt. Sie ist - im Vergleich zum Verhalten der Polyacrylat-Stoffe mit 1 dB/Okt relativ gering. Die Verlustwinkel dieser Stoffe liegen in einem recht engen Bereich zwischen 25° bis 32°, sind also relativ hoch. Dies mag auch überwiegend der Grund dafür sein, daß diese Stoffe - trotz ihres verhältnismäßig stark mit der Frequenz ansteigenden E-Moduls - eine ziemlich hohe Körperschalldämmung (gemessen am bewerteten TrittschallVerbesserungsmaß DLW) von 33 dB aufweisen. Das Maß streut von 27 bis 44 dB. Die Frequenzabhängigkeit des bewerteten Trittschall-Verbesserungsmaßes ist hingegen mit typischerweise -2 dB/Okt recht gering, hohe Frequenzen werden also durch diese Dichtstoffe - im Vergleich etwa zu denen auf Silikon-Basis - schlechter gedämmt. Fugendichtstoffe auf Silikon-Basis Diese Stoffe zeichnen sich sowohl durch einen geringen E-Modul (1 bis 2 N/mm z ) als auch durch einen sehr gering bis gar nicht mit der Frequenz ansteigenden Modul (Faktor 2 bis 3 innerhalb des ganzen Frequenzbereiches, SLE = 0-1 dB/Okt) aus. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 257 Auch ihre inneren Verluste sind mit Verlustwinkeln zwischen 10° und 20° (in Ausnahmefällen bis 30°) recht gering. Die Körperschall-Dämm-Eigenschaften (im hier betrachteten Sinne) können im Mittel als sehr gut bezeichnet werden: Die bewerteten TrittschallVerbesserungsmaße streuen stark und liegen im Bereich von 30 bis 48 dB, im Mittel bei 41 dB; 11 der 16 untersuchten Fugendichtstoffproben auf Silikon-Basis erreichen Werte über 40 dB. Wenn diese Werte - wie aufgrund des außerordentlich geringen, und frequenzkonstanten E-Modul s zu erwarten - nicht noch höher liegen, so liegt das nur an der in diesem Fall ungünstigen geringen inneren Dämpfung. Gelänge es, diese noch weiter zu erhöhen, so ließen sich noch höhere Körperschalldämm-Maße erzielen. Die mittlere Frequenzabhängigkeit der Dichtstoffe auf Silikon-Basis streut in einem recht großen Bereich von -3 bis +1 dB/Okt; im Mittel kann man jedoch sagen, daß gerade die hohen Frequenzen meist recht gut gedämmt werden. Eine Besonderheit bei den Meßergebnissen an dieser Stoffgruppe ist noch, da ihr frequenzabhängiger E-Modul - besonders im oberen Frequenzbereich recht schwankend sein kann. Die aus Tabelle 108 ersichtlichen Korrelationsgrade zwischen E-Modul-Pegel und Terzband sind dementsprechend bei einigen Proben auch äußerst gering. Diese Unregelmäßigkeiten sind jedoch nicht unbedingt als echte Stoffeigenschaften zu betrachten. Hier liegt offensichtlich noch eine Unzulänglichkeit des Meßverfahrens. Trotzdem lassen sich die pauschalen Körperschalldämmgrößen auch bei dieser Stoffgruppe recht gut bestimmen. Der Körperschalldämmstoff aus Kork-Granulat Dieser zum Vergleich mit in die Fugendichtstoff-Untersuchungen einbezogene Stoff fällt - wie aufgrund der ganz anderen Stoffzusammensetzung ja zu erwarten, und wie Bild 114 zeigt, - aus dem Rahmen. Sein E-Modul ist, ebenso wie bei den Fugendichtstoffen auf Silikon-Basis, recht gering und ebenso nur schwach mit der Frequenz ansteigend. Im Unterschied zu den Dichtstoffen auf Silikon-Basis weist jedoch das Kork-Granulat zusätzlich noch höhere Verluste (mittlerer Verlustwinkel = 16°) auf. Die Folge beider Eigenschaften ist ein ganz außerordentlich hohes Trittschall-Verbesserungsmaß von 43 dB. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 258 Auch, und gerade die hohen Frequenzen werden wegen der sehr niedrigen mittleren Frequenzabhängigkeit von -2,7 dB/Okt bezüglich des TrittschallVerbesserungsmaßes gut gedämmt. Damit weist das Kork-Granulat die besten Eigenschaften aller untersuchten Stoffgruppen auf. Es hat allerdings in der Praxis den Nachteil, daß es nicht selbst witterungsbeständig ist, und laut Herstellerangaben durch einen anderen Fugendichtstoff auf polymerer Basis abgedichtet werden muß. Seine Komprimierfähigkeit ist recht gering, eine Dehnung ist ohne Zerreißgefahr kaum möglich. Ein Ausgleich von großen-statischen Fugendehnungen wird also nur schwer erzielbar sein.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 259 9. WEITERE ABSCHÄTZUNGEN In Kapitel 2 wurde die Abhängigkeit des komplexen E-Moduls viscoelastischer Stoffe von zahlreichen Parametern beschrieben. Es wurde entschieden, daß die Frequenzabhängigkeit die bauakustisch wichtigste Abhängigkeit ist, umfangreiche Messungen des frequenzabhängigen E-Modules wurden durchgeführt und daraus anhand einfacher Modelle die erzielbaren Trittschall-Verbesserungsmaße berechnet. Alle funktionalen Abhängigkeiten der E-Module von anderen Parametern wurden meßtechnisch nicht untersucht, (Es wurde zwar eine zu diesem Zweck geeignete Meßapparatur gebaut, wie in Kapitel 4.6 beschrieben, die Entwicklung der Meßtechnik selbst und ihre Auswertungsmethode nahm jedoch so viel Zeit in Anspruch, daß nur die Frequenzabhängigkeit der E-Module bestimmt werden konnte.) Daß die Einflüsse der anderen Parameter nicht direkt gemessen werden konnten, ist jedoch kein entscheidender Nachteil. Gerade aufgrund der speziellen Eigenarten der Frequenzabhängigkeit der gemessenen E-Module und der in Kapitel 8 empirisch festgestellten Beziehungen zur Körperschalldämmung können nämlich einige einfache Abschätzungen hierzu vorgenommen werden. Dies soll in den folgenden Abschnitten geschehen. 9.1 Temperaturabhängigkeit Die WLF-Gleichung (24) (siehe Kapitel 2.2.3) verknüpft die Temperaturabhängigkeit der E-Module eng mit ihrer Frequenzabhängigkeit. Zwar ist diese Abhängigkeit nur in einem begrenzten Frequenzbereich gegeben und auch nur in einfachen Fällen, die für Fugendichtstoffe - Stoffgemische nicht unbedingt gegeben sind. Nun zeigen aber die Meßergebnisse, daß die E-Module im ganzen betrachteten Frequenzbereich recht stetig mit der Frequenz ansteigen, und auch der Verlustwinkel recht konstant ist. Gerade in diesem Fall eröffnet sich die Chance, unter Anwendung der WLF-Gleichung quantitative Aussagen zur Temperaturabhängigkeit von E-Modul und erzielbarem Trittschall-Verbesserungsmaß von Fugendichtstoffen zu machen. Nimmt man an, daß 0° C weit genug oberhalb der Einfriertemperatur der Fugendichtstoffe liegt, so läßt sich T1 aus Gleichung (24) zu 0° C setzen; geht man ferner von einer mittleren Temperatur von 18° C aus und nimmt relativ geringe Temperaturdifferenzen (< 20° C) an, so kann man den Fraunhofer-Institut für Bauphysik 260 Temperatur-Term im Nenner von (24) der die WLF-Gleichung etwas nichtlinear macht, näherungsweise als konstant ansetzen; drückt man die in der WLF-Gleichung definierte logarithmische Frequenzverschiebung schließlich noch in Oktav-Einheiten aus, so ergibt sich die Gleichung AN = - 0.243 Okt/°C • At (172) , wobei At eine Temperaturdifferenz im Raumtemperaturbereich und AN die Anzahl der Oktaven angibt, um die man die frequenzabhängige E=Modul=Kurve als Wirkung der Temperaturveränderung verschieben muß. (Eine Temperaturveränderung um 4° C bewirkt also eine Verschiebung des E-Modul-Spektrums um rund 1 Oktave.) Die Meßergebnisse zeigten im allgemeinen in doppel-logarithmischer Darstellung, daß der E-Modul-Pegel linear mit der in Oktaven angegebenen Frequenz steigt; die Steigung wurde (siehe Tabelle 108) durch den Parameter SLE ausgedrückt; eine Erhöhung des E-Modul-Pegels ALE ergibt sich demnach aus der Oktavverschiebung AN durch ALE = SLE • AN (173). Nun herrscht außerdem gerade zwischen dem E-Modul-Pegel und dem Trittschall-Verbesserungsmaß DLW eine hohe Korrelation; die entsprechenden Verschiebungen sind nach Gleichung (166) bei nur sehr geringen Abweichungen verknüpft durch ADLW = - 1.85 • ALE (174). Zusammengefaßt ergibt sich als Temperaturkoeffizient des TrittschallVerbesserungsmaßes AD LW At _ + 0.45 Okt/°C • SLE (175). Dabei wird implizit angenommen, daß eine temperaturabhängige Erhöhung des E-Modul-Pegels sich auf den ganzen bauakustischen Frequenzbereich gleichmäßig erstreckt, sich also auch der mittlere E-Modul-Pegel entsprechend erhöht, und daß der Verlustwinkel des E-Moduls frequenzunabhängig ist. (Andernfalls würde das Trittschall-Verbesserungsmaß DLW auch noch auf andere Weise durch eine Temperatur-Veränderung beeinflußt werden.) Diese beiden Voraussetzungen sind aber bei den meisten Fugendichtstoffen erfüllt, wie die Meßergebnisse zeigen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 261 Zu einer Obersicht und Klassifizierung der verschiedenen Fugendichtstofftypen hinsichtlich ihres temperaturabhängigen Körperschalldämm-Maßes soll es hier genügen, von stoffspezifischen Mittelwerten auszugehen. Aus Tabelle 108 läßt sich dann entnehmen, daß die mittleren Steigungen des E-Modul-Pegels der verschiedenen Stoffe die folgenden Werte haben: - SI . SLE = 0.37 dB/Okt - PS/PU : SLE = 0.89 dB/Okt - PA SLE = 1.93 dB/Okt Kork SLE = 0.67 dB/Okt. Nach Gleichung (184) ergeben sich dann die folgenden materialtypischen mittleren Temperaturkoeffizienten für das Trittschall-Verbesserungsmaß: oDLW Qt - SI - PS /PU : - PA. AD dB - 0.17 LW Qt dB - 0.4 ADLW Qt = 0.87 oDLW Kork : dB .^ dB - 0.3 7,7-C At Die positiven Faktoren deuten an, daß das Trittschall-Verbesserungsmaß mit zunehmenden Temperaturen größer wird. Ganz grob geschätzt, können also bei 0° C um 10 dB geringere Körperschalldämm-Maße erreicht sein, als bei Raumtemperatur. Die angegebenen Werte sind selbstverständlich nur Richtwerte, die die Größenordnung des Temperatureffektes angeben. Die angegebenen Werte schwanken - insbesondere bei den Stoffen auf Silikon-Basis - von Produkt zu Produkt beträchtlich. (Bei den SI-Stoffen: 0-0,4 dB/°C.) Außerdem muß berücksichtigt werden, daß die angegebenen TemperaturKoeffizienten noch geringfügig abhängig von der Fugendicke und dem Verlustwinkel sind. (Vergl. Bilder 98 - 104.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik 262 9.2 Vorlastabhängigkeit und Formabhängigkeit Nach Gleichung (25) (siehe Kapitel 2.2.5) verändert sich der effektive E-Modul bei einer zusätzlichen statischen Vorbeanspruchung des Fugendichtmaterials entsprechend der relativen statischen Dehnung. Nun werden Fugen in der Baupraxis so ausgelegt, daß ihre maximale Verformung auf jeden Fall unter 25 % bleibt. Dies wird von den Fugendichtstoff-Herstellern auch als Obergrenze für eine Verformung ohne bleibende Nachwirkungen angegeben. 25 % bedeuten eine Veränderung des Pegels des effektiven E-Moduls um 1 dB. Aufgrund der empirischen Beziehung von Gleichung (183) ergibt sich, daß eine vorlastabhängige Veränderung des Trittschall-Verbesserungsmaßes auf jeden Fall kleiner als 2 dB ist. Die Formfunktion gehorcht für Fugendichtstoffe näherungsweise der in Kapitel 2.3 erläuterten Beziehung Gleichung (29). Geht man den gleichen Weg eine Abschätzung des Trittschall-Verbesserungsmaßes, so folgt, daß erst ein Breite/Dicke-Verhältnis einer linienhaften Fuge von 2:1 (gegenüber einem Verhältnis von ( 1:1) eine Verschlechterung des Trittschall - Verbesserungsmaßes um 3 dB bewirkt; ein Breite/DickeVerhältnis von 4:1 würde hingegen schon eine Verschlechterung von 9 dB bewirken. In der Regel aber (siehe DIN 18 540, [35]) ist die Breite einer FugenVerfüllung (parallel gemessen zu den Wandflächen) geringer als die Dicke (senkrecht gemessen zu den Wandflächen). 9.3 Alterung Vorausgesetzt, daß keine häufigen zu großen Lastwechsel und damit verbundene zusätzliche Ermüdungserscheinungen des Fugendichtmaterials auftreten, sind - nach der Vernetzungszeit - vermutlich keine altersbedingten Veränderungen im E-Modul-Verlauf und in einem bewerteten Körperschalldämm-Maß zu erwarten. Darauf deuten die vielfach wiederholten Messungen im Zeitraum von eineinhalb Jahren an ein und derselben Probe hin, die keine nennenswerten Veränderungen des dynamischen Probenverhaltens zeigten. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 263 9.4 Andere Beanspruchungsarten Eine andere Beanspruchungsart als die bei den Messungen gewählte ist die der Schub-Beanspruchung. Da Fugendichtmassen zu den praktisch inkompressiblen Medien gehören, ist schon von vorneherein klar, daß der Schubmodul G dreimal kleiner als der E-Modul ist (siehe Gleichung (19) in Kapitel 2.2). Dies entspricht einer Pegelerniedrigung für den tatsächlich wirksamen Modul um 5 dB. Wendet man darauf wieder die empirische Beziehung, Gleichung (174) an, so folgt, daß - verglichen mit der bisher betrachteten Dehn-Beanspruchung der Fugen - bei Schubbeanspruchung des Fugenmaterials das Trittschall-Verbesserungsmaß DLW um 9 dB größer ist. Diese Vergleichszahl hat - bei sonst gleichen Fugen-Geometrien durchaus allgemeine Bedeutung. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 264 10. ZUSAMMENFASSUNG UND BEWERTUNG Moderne Fugendichtstoffe sind hochpolymere Kunststoffe mit viscoelastischen Eigenschaften. Ihr dynamisches und damit akustisches Verhalten beschreibt ein komplexer Elastizitätsmodul. Sein Realteil beschreibt das reinelastische Verhalten, sein Imaginärteil das viskose, das Dämpfungsverhalten. Aus der Theorie der Viscoelastizität polymerer Stoffe ist bekannt, daß dieser Modul im wesentlichen abhängig ist von der Frequenz und von der Temperatur, wobei diese beiden Abhängigkeiten untereinander verknüpft sind. Außerdem spielt bei Fugendichtstoffen die statische Vorbelastung, die Verformungsamplitude, die Form und die Vorgeschichte ihrer Herstellung und ihrer Verformungen eine Rolle. Die Frequenzabhängigkeit der E-Module der Fugendichtstoffe spielt bauakustisch und für die erzielbare Körperschalldämmung die weitaus größte Rolle. Sie wurde daher gemessen. Dabei wurden die Amplituden kontrolliert. Die relative Weichheit der Fugendichtstoffe verbunden mit dem Erfordernis, die E-Module im ganzen bauakustisch relevanten Frequenzbereich, also auch bei relativ hohen Frequenzen zu messen, schlossen es aus, bekannte Meßmethoden zu übernehmen. Die Entwicklung einer geeigneten Meßapparatur und rechnerischen Meßauswertung erforderte daher den bei weitem größten Aufwand. Am geeignetsten erschien von vornherein eine Impedanzmeßtechnik. Auf kleine quaderförmige Fugendichtstoffproben wurden einseitig dynamische Kräfte aufgebracht, und zwar bei harmonischer Schwingungsform von schrittweise erhöhter Frequenz. Kraft und Beschleunigung wurden gemessen. Unter Berücksichtigung der vor der Probe mitschwingenden Massen ergab sich zunächst auf einfache Weise der frequenzabhängige Verlauf des E-Moduls. Es schien - wie erwartet - stark mit der Frequenz anzusteigen. Dieses Ergebnis schien auch nachträglich die bei der Auswertung gemachte Voraussetzung zu bestätigen, daß die Probe sich als Feder verhielte. Außerdem war es glaubwürdig, weil es in Übereinstimmung mit LiteraturErgebnissen stand. Zur Ermöglichung rationeller Reihenuntersuchungen wurde dann die Meßtechnik digitalisiert, ein Personalcomputer übernahm die rechnerische Auswertung, Darstellung und Datenspeicherung. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 265 Dies ermöglichte im zweiten Schritt eine - ursprünglich nur als Verfeinerung gedachte - rechnerische Meßauswertung, die nun auch den Fall berücksichtigte, daß die Viertelwellenlänge der Dehnwellen in der Probe bei hohen Frequenzen ihre Dicke unterschreitet, so daß die Probe nicht mehr schlicht als Feder behandelt werden kann, sondern eine echte Wellenausbreitung in der Probe stattfindet. Die mathematische Lösung dieses Falles ist nicht direkt sondern nur durch ein numerisches Iterationsverfahren möglich. Die Anwendung dieses Verfahrens zeigte überraschenderweise, daß der E-Modul der Testprobe weit weniger mit der Frequenz anstieg. Dadurch wurde das Meßergebnis in extremer und nicht mehr hinnehmbarer Weise von einer in die Rechnung eingehenden, aber zu ungenau meßbaren Korrekturgröße, nämlich der Vormasse, bestimmt. Zur Eliminierung dieses Einflusses mußte nun eine prinzipiell andere Meßanordnung aufgebaut werden: Die dynamische Kraft mußte - unter Verzicht auf die geplante Vielseitigkeit der Meßapparatur - hinter statt vor der Probe gemessen werden. Dadurch mußte auch das mathematische Auswerteverfahren umgestellt werden. Aus einer Korrekturrechnung wurde nun die entscheidende rechnerische Auswertung. Wegen der Kompliziertheit dieses Verfahrens wurde eine Fehlerrechnung angestellt, bei der auch alle anderen Fehlereinflußgrößen berücksichtigt wurden. Diese zeigte, daß das Verfahren selbst bei hohen Meßfrequenzen noch zufriedenstellend genau arbeitet; ein zuverlässiges Meßverfahren stand nun also zur Verfügung. Aus den auf dem Markt befindlichen Fugendichtstoffprodukten wurden 32 hinreichend repräsentative Proben ausgewählt. Für alle diese Proben konnte nun der komplexe E-Modul im bauakustischen Frequenzbereich bestimmt werden. Einige vergleichende Untersuchungen zeigten, daß nicht nur das Berechnungsverfahren in sich richtig funktionierte, sondern auch das zugrundeliegende vereinfachte Wellenmodell im allgemeinen hinreichend und richtig ist. Die Meßergebnisse zeigten ein nur schwaches frequenzabhängiges Ansteigen der E-Module bei Fu g endichtstoffen auf Silikon-Basis, ein mittleres bei solchen auf Polysulfid- oder Polyurethan-Basis und ein starkes bei denen auf Polyacrylat-Basis. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 266 In einem späteren Arbeitsabschnitt wurden aus den gewonnenen E-ModulMeßdaten mit Hilfe zweier vergleichsweise sehr einfacher KörperschallObertragungs-Modelle frequenzabhängige Körperschall-Transmissionsgrade errechnet. In Anlehnung an eine entsprechende Norm wurden hieraus zusätzlich jeweils zwei pauschale Einzahlgrößen, das Trittschall-Verbesserungsmaß und eine darauf bezogene mittlere Frequenzabhängigkeit abgeleitet. Zunächst wurden typische Fugendichtstoffe in ihrem elastischen Verhalten nur simuliert und daraus Körperschalldammgrößen errechnet. Das Charakteristische an der Kdrperschallübertragungsfunktion ist ihre Periodizität: Beträgt die Fugendicke - und das ist leicht möglich Vielfache der halben Wellenlänge, erreicht die Körperschallübertragung bei der betreffenden Frequenz ein Maximum. Dabei zeigte sich, daß die Schalldämmung in etwa gleichem Maße sowohl mit abnehmendem Modul, als auch mit zunehmender Dämpfung des Fugenmaterials steigt; auch daß in der Regel - wenn auch schwächer - die Schalldämmung von der Fugendicke abhängt. Die Einzeleffekte sind aber je nach ihrem Zusammentreffen unterschiedlich stark ausgeprägt. Berücksichtigt man ferner noch die Frequenzabhängigkeit der Schalldämmung, so erscheinen die Zusammenhänge recht kompliziert. Dann wurden die frequenzabhängigen und pauschalen Körperschalldämm-Maße aus den tatsächlich gemessenen Werten der E-Module der Fugendichtstoffe errechnet. Eine eingehende Korrelationsanalyse zeigte, daß zwischen - einem im ganzen bauakustischen Frequenzbereich gemittelten E-Modul-Pegel, - seiner frequenzabhängigen mittleren Steigung und - dem Verlustwinkel des E-Moduls einerseits und - dem Trittschall-Verbesserungsmaß und - seiner mittleren Frequenzabhängigkeit andererseits enge Zusammenhänge bestehen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 267' Eine Klassifizierung verschiedener Fugendichtstofftypen hinsichtlich ihrer Körperschalldämmung ergab, daß die Stoffe auf Silikon-Basis - wenn auch mit großem Streuungen - die höchsten Werte, Stoffe auf Polysulfid- oder Polyurethan-Basis mit geringen Streuungen deutlich niedrigere Werte, und solche auf Polyacrylat-Basis mit weitem Abstand die niedrigsten Werte aufweisen. Ein Stoff aus Kork-Granulat erzielte einen der besten Schalldämmwerte. Die Vernetzungsart hat jeweils keinen Einfluß darauf. Im letzten Abschnitt wurden betreffs der vorgenannten Abhängigkeiten der E-Module von anderen Parametern, die nicht gemessen wurden, noch einige Abschätzungen vorgenommen. So konnte eine mittlere Temperaturabhängigkeit der Körperschalldämmung errechnet werden. Sie ist bei den Stoffen auf Silikon-Basis gering, bei denen auf Polyacrylat-Basis sehr hoch. Änderungen von 10 dB sind leicht möglich. Bei tiefen Temperaturen kann die Schalldämmung stark herabgesetzt sein. Die Körperschalldämmung bei Schubbeanspruchung des Fugenmaterials ist im allgemeinen um rund 9 dB besser als bei der gemessenen Dehnbeanspruchung. Außerdem ist sie bei Biegewellenanregung der angrenzenden Wände - und zwar insbesondere bei höheren Frequenzen damit, aber auch im Mittel besser als bei Longitudinalwellenanregung. Alle anderen Abhängigkeiten sind praktisch vernachlassigbar. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, daß bei den meisten auf dem Markt befindlichen Fugendichtstoffen gute Schalldämmwerte zu erwarten sind. Die tatsächlichen Werte hängen aber von der konkreten Einbausituation am Bau und der Art der Wellenausbreitung und Schallübertragung. Diesbezügliche Experimente oder Berechnungen hätten den Rahmen dieses Forschungsvorhabens gesprengt und bleiben weitergehenden Untersuchungen vorgehalten. Noch größere Aufmerksamkeit als der praktischen Ausführung von Fugen am Bau ist der Kontrolle des E-Moduls der Fugendichtstoffe, und zwar im ganzen bauakustischen Frequenzbereich, zu widmen, denn hierbei gibt es unter den am Markt befindlichen Produkten große Streuungen, die sich mit den bisher benutzten herkömmlichen Meßverfahren nicht bestimmen lassen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 268 Eine Entwicklung von neuen Fugendichtstoffen sollte - was die Körperschalldämmung betrifft - in die Richtung niedriger E-Module auch bei hohen Frequenzen (entsprechend niedrigen Temperaturen) und gleichzeitig in die Richtung hoher innerer Dämpfungen gehen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik Al LITERATUR I. Gruppierung hochpolymerer Werkstoffe [1] DIN 7724, Gruppierung hochpolymerer Werkstoffe auf Grund der Temperaturabhängigkeit ihres mechanischen Verhaltens, 1972 II. Modelle der Viscoelastizität, WLF-Beziehung [2] CLAMROTH, R.: Erfassung der viscoelastischen Eigenschaften durch dynamische Messungen, Kautschuk + Gummi, Kunststoffe 33. Jhrg. Nr. 10/80 (auch zu IV, V gehörig) [3] LINHARDT, F.; OBERST, H: Ober die Temperaturabhängigkeit schwingungsdämpfender Kunststoffe, ACUSTICA 11 (1961) [4] OBERST, H.: Elastische und viskose Eigenschaften von Werkstoffen, Deutscher Verband für Materialprüfung, Beuth-Verlag, 1963 auch III [5] BERT, C.W.: Material Damping: An introductory review of mathematical models and experimental techniques, Journal of Sound and Vibration (1973), 29(2) (auch zu V gehörig) [6] DIN 53535, Grundlagen für dynamische Prüfverfahren (Anhang) (auch zu V gehörig) [ 7 ] , [ 8 ] , [9] III. Einstellung schwingungsdämpfender Kunststoffe durch Zusatzstoffe [7] SCHMIEDER, K.; WOLF, K.: Ober die Temperatur- und Frequenzabhängigkeit des mechanischen Verhaltens einiger hochpolymerer Stoffe; Kolloid, Bd. 127, Heft 2/3, (1952) (auch zu II gehörig) [8] OBERST, H.: Schwingungsdämpfende Copolymerisate mit optimierten akustischen Eigenschaften in der Lärmbekämpfung, Hoechst AG, 1975 (auch zu II, VI, VII gehörig) [9] OBERST, H.: Schwingungsdämpfende Kunststoffe aus optimal eingestellten Polymeren, Kolloid-Zeitschrift und Zeitschrift für Polymere, Band 216-217 (1967) [10] OBERST, H.; BECKER, G.W.; FRANKENFELD, K.: Ober die Dämpfung der Biegeschwingungen durch fest haftende Beläge II, ACUSTICA 4 (1954) (auch zu VI, VII gehörig) [4] Fraunhofer-Institut für Bauphysik A1.2 IV. Formfaktor elastischer Körper [11] BATTERMANN, W.; KOHLER, R.: Elastomere Federung, elastische Lagerung, Verlag Ernst & Sohn, München 1982 (auch zu VII gehörig) [12] PAYNE, A.R.: Shape Factors and Functions in Rubber Engineering, II, The Engineer, March 56, 1959 [13] BECKER, G.W.: Ober das dynamisch-elastische Verhalten geschäumter Stoffe, ACUSTICA 9 (1959) (auch zu V gehörig) [2], [17] V. Me5verfahren zur Bestimmung dynamischer Module [14] FLOCKE, H.A.: Ein Beitrag zur Messung der viscoelastischen Eigenschaften von Vulkanisaten unter technischer Schwingungsbeanspruchung, Kautschuk + Gummi, Kunststoffe, 34. Jhrg. Hefte 5/81 [15] VER, I.L.: Measurement of Dynamic Stiffness and Loss Factor of Elastic Mounts as a Function of Frequency and Static Load; NOISE CONTROL ENGINEERING, Nov/Dec 1974 [16] CRANDALL, S.H.; KURZWELL, L.G.; NIGAM, A.K.; REMINGTON, P.J.: Dynamic Properties of Modelling Clay; Acoustics and Vibration Laboratory, MIT, Cambridge, Massachusetts, USA, 1970 [17] DIN 53 513, Bestimmung der viscoelastischen Eigenschaften von Elastomeren bei erzwungenen Schwingungen außerhalb der Resonanz, 1983, Anhang (auch zu IV gehörig) [18] ANGIOLETTI, A.: Apparatur zur dynamischen Messung von Hysteresis und Schubmodul von Vulkanisaten, Kautschuk + Gummi, 8. Jhrg. Nr. 9/1955 [19] DIN 53 445, Torsionsschwingungsversuch, Prüfung von Kunststoffen, 1979 [20] DIN 53 520, Torsionsschwingungsversuch, Prüfung von Elastomeren, 1978 [21] KAINRADL, P.; HÄNDLER, F.: Messung der dynamischen Eigenschaften von Vulkanisaten, Kautschuk + Gummi, 11. Jhrg., Nr. 8/1958 [22] DIN 53 426, Bestimmung des dynamischen Elastizitätsmoduls und des Verlustfaktors nach dem Vibrometerverfahren, 1968, zurückgezogen 1980 [23] DIN 52 214, Bestimmung der dynamischen Steifigkeit für schwimmende Estriche, 1976 Fraunhofer-Institut für Bauphysik A2 Liste der versuchsbeteiligten Firmen 1.) Bostik GmbH Postfach 1260 6370 Oberursel/Ts. 2.) Ceresit GmbH Postfach 1169 4740 Unna 3.) Hanno =Werk Julius-Fengler- Straße 53 3014 Laatzen 4 4.) Henkel-Werke Henkelstraße 67 4000 Düsseldorf 13 5.) Lechler- Chemie GmbH Postfach 1209 7502 Maisch 6.) Perennatorwerk Alfred Hagen GmbH Postfach 13 03 32 6200 Wiesbaden-Schierstein 7.) Polychemie GmbH Postfach 10 22 47 8900 Augsburg 8.) Remmers-Chemie GmbH & Co Postfach 21 4573 Löningen 9.) Teroson GmbH Hans- Bunte -Straße 4 6900 Heidelberg 10.) Wacker- Chemie GmbH Johannes-Heß- Straße 24 8263 Burghausen Fraunhofer-Institut für Bauphysik A3.1 Liste der Fugendichtstoffprobenpaare A3 Firma Nr. Stoff Nr. 1 1 1 1 1 2 3 4 1 1 1 1 SI SI PU PA 2 2 2 2 1 2 3 4 1 1 1 1 PS PU SI SI 3 3 1 2 1 1 SI SI 4 4 4 1 2 3 1 2 1 SI SI SI 5 5 5 5 1 2 3 4 2 1 1 1 PS SI PU PU 6 6 1 2 1 1 SI SI 7 7 7 1 2 3 1 1 1 SI SI PU P711KSI12 P721KSI12 P731KPU12 8 8 1 2 1 1 PU KORK P811KPU12 P82KORK12 sw. kork 3, 6, 12, 24, 48 3, 6, 12, 24, 48 9 9 9 9 1 2 3 4 1 2 1 1 PA PS PU SI P911KPA48 P922KPS12 P931KPU12 P941KSI12 gr. sw. sw. br. 3, 3, 3, 3, 6, 6, 6, 6, 10 10 10 10 10 1 2 3 4 5 2 1 1 1 1 PS PS PU SI SI P012KPS12 P021KPS6 P03PU24 PO4SIB12 P05SIAl2 gr. w. w. gr. sw. 12, 6, 3, 3, 3, 24, 48 12 24 6, 12, 24 6, 12 Anzahl Komponenten 1) SI = Silikon Chem.' Basis PA = Polyacryl PS = Polysulfid/Thiokol PU = Polyurethan Vernet- ` ProbenzungsName art Farbe vorhandene Dicken [mm] P11SI12 P12SI12 P13PU12 P14PAl2 gr. gr. gr. gr. 3, 12, 24 3, 6, 12 3, 12, 24 3, 6, 12 P21PS12 P22PU12 P23SI12 P24SI12 gr. sw. sw. sw. 3, 3, 3, 3, A B P31SIAl2 P32SIB12 sw. gr. 3, 6, 12, 24 3, 6, 12, 24, 48 Am P411KSI12 P422KSI12 P43SI12 sw. sw. sw. 3, 6, 12, 24 3, 6, 12, 24 3, 6, 12, 24 P512KPS12 P521SIAl2 P531KPU12 P541KPU12 sw. sw. sw. sw. 6, 6, 12, 6, P61SIA6 P62SIB12 sw. sw. 3, 6, 12, 24, 48 3, 6, 12, 24, 48 A A B B A 6, 6, 6, 6, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 24, 12, 24, 48 24 24 24 24 24, 48 48 24 transp. 6, 12, 24 sw. 6, 12, 24 sw. 6, 12, 24 12, 12, 12, 12, 24, 24, 24, 24, 48 48 48 48 2) A = Acetat-Vernetzung (sauer) B = benzamid-Vernetzung (neutral) Am = Amin-Vernetzung (basisch) Die in dieser Liste verwendete Firmennumerierung stimmt nicht mit der Numerierung in der Liste der versuchsbeteiligten Firmen überein. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A3. 2 Bilanz zur umseitigen Liste der Fugendichtstoffprobenpaare (nach chem. Basis klassifiziert): 17 mal Silikon, davon 4 acetat-, 3 benzamid-, 1 amin-vernetzend, Rest unbekannt 8 mal Polyurethan, 5 mal Polysulfid, 2 mal Polyacrylat 1 mal Korkgranulat insgesamt 33 chemisch verschiedene Probengruppen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A1.3 [24] TOBISCH, K.: Ober den Zusammenhang zwischen Härte und Elastizitäts-Modul bei Elastomeren, Kautschuk + Gummi Kunststoffe 34 Jhrg. 34, Nr. 2/81 [25] DIN 50 014, Normalklimate, 1975 [2], [5], [6], [13] VI. Biegeschwingungsversuche [26] OBERST, H.; BECKER , G.W.; FRANKENFELD , K.: Ober die Dämpfung der Biegeschwingungen durch fest haftende Beläge I, ACUSTICA (1952) Heft 4, Anhang, (auch zu VII gehörig) [27] SCHWARZL, F.: Forced Bending and Extensional Vibrations of a Two-Layer Compound Linear Viscoelastic Beam, ACUSTICA 8 (1958) [28] DIN 53 440 Biegeschwingungsversuch (Prüfung von Kunststoffen und schwingungsgedämpften geschichteten Systemen, Allgemeine Grundlagen zur Bestimmung der dynamisch-elastischen Eigenschaften stab- und streifenförmiger Probekörper, 1973 [29] KURZE, U.: Verlustfaktormessungen an Probestäben, ACUSTICA 31, (1974) [8], [9], [10] VII. Körperschalldämmung [30] CREMER, L.: Vorlesung über Technische Akustik, Springer-Verlag 1971 [31] CREMER, L.; HECKL, M.: Körperschall, Springer-Verlag, 1967 [32] EXNER, M.L.: Schalldämmung durch Gummi- und Stahlfedern, ACUSTICA 2 (1952) [33] KUHL, W.; SCHRODER, F.-K.; Dämmung federnd gelagerter Balken, ACUSTICA 4 (1954) [34] DIN 52 210, Teil 4; Luft- und Trittschalldämmung, Ermittlung von Einzahl-Angaben, 1984 [8], [9], [10], [11], [26] VIII. Fugendichtungsmassen [35] DIN 18 540, Abdichten von Außenwandfugen im Hochbau mit Fugendichtungsmassen Fraunhofer-Institut für Bauphysik A4.1 A4 i i 1 lila Nr. - Weitere Eigenschaften und Anwendungen der ausgewählten Fugendichtstoffe JI.VI I- Nr. UI 1.11LC LUI QJJ IC [g/cm3] Gesamtver- formung [%] 1 1 (1 22 1 3 1 4 - A nga b e u b er Alterungs- beständigkeit - ICIIIIJCI aLUI - - ruIWCIIUUIIyCII beständigkeit [ °C von -bis] 15 20 25 15 x x x x U F, S ) W F, T, W-Rißsanierun q bei starker DehnBeanspruchung 2 2 2 2 1 2 3 4 1,7 1,1 1,0 1,1 25 20 20 25 x x x x -30 -30 -65 -65 3 3 1 2 1,05 1,17 25 25 x x -50 - 150 -50 - 100 F F, T 4 4 4 1 2 3 1,16 x -50 - 180 F, S 5 5 5 5 1 2 3 4 x x x x -30 -50 -40 -40 F, F, W, W, 6 6 1 2 7 7 7 1 2 3 1,02 1,15 1,15 8 8 1 2 1,2 0,35 9 9 9 9 1 2 3 4 10 10 10 10 10 1 2 3 4 5 25 25 25 25 1,3 1,2 25 25 1,6 1,5 - - 90 80 165 165 90 150 80 70 x Farbstabil F, T, W W F, S W, F T, T, F, F, W S T T W, S, F W, S, F -30 - 70 -30 - 120 F, T W, F, T 25 25F/15W -30 - 80 -30 - 80 W, F W, F 25 25 -40 - 100 -40 - 150 W, F F, S 20 25 1,3 1 -1,3 x i) W = Wände, T = Türen, F = Fenster, S = Sanitär, U = Unterwasser 2) keine vorliegende Messung Anwendungshäufigigkeit von 22 Stoffen mit Angaben: 15 9 19 7 mal mal mal mal W/U T F S Fraunhofer-Institut für Bauphysik A5.1 A5 Herleitung der Formel für die komplexe Trägheit stabförmiger viscoelastischer Proben vor starrer Rückbefestigung bei Kraftund Beschleunigungsmessung vor der Probe Voraussetzungen: - räumlich-eindimensionale Betrachtung, d.h. die Probe ist quer zur Dehnwellenausbreitungsrichtung schmal und konstant breit (Breite 4( x /2), es entstehen keine Querschwingungsmoden; - der eingesetzte komplexe E-Modul braucht nicht mit einer Formfunktion korrigiert zu werden, die Probe ist aber in jedem Fall wesentlich schmaler (quer zur Ausbreitungsrichtung) als dick (längs zur Ausbreitungsrichtung); - lineares Probenverhalten, Elastizität und Viscosität (Dämpfung) werden durch einen komplexen (u.U. frequenzabhängigen) E-Modul beschrieben; - die Dichte ist eine reelle Größe Po; - harmonische Schwingungen der Frequenz f, daher Berechnung nur bei einer Frequenz notwendig, reelle Kreisfrequenz w, komplexe Wellenzahl k, komplexe Ausbreitungsgeschwindigkeit c e+jwt -Konvention für alle zeitabhängigen Größen, daher Imaginärteil von E positiv, von c positiv, von k negativ; - Messung dynamischer Kraft und Beschleunigung (axial, d.h. in x-Richtung bei x = d) an der Probenvorderseite; - Totalreflexion an Probenrückseite wegen starrer Proben-Rückbefestigung. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A5.2 Messung a F Rückbefestigung Frequenz w üuerschnittsfi ache S Dicke d x Bild 39: Beschleunigungs- und Kraftmessung an Probenvorderseite bei x=d , starre Rückbefestigung Schnelle - Verteilung in der Probe allgemein: v kx) (x,t) = vl e j (wt + — - v^ ((At •je kx ) (65) v l = Amplitude ankommender (nach "links") laufender Wellen v2 = Amplitude reflektierter (nach "rechts") laufender Wellen. Falls Totalreflexion an starrer Tückwand, ist wegen v(o,t) = o v l = + v 2 = v 0/2 , und (69) spezialisiert sich zu (66). v(x,t) = jvo • sin kx . ejwt Aus der allgemeinen Bewegungsgleichung für die ebene Welle im homogenen Medium dp dv dx po dt (67) folgt daraus die Druckverteilung p (x,t) = - v o • p0 k cos kx Fraunhofer-Institut für Bauphysik • e,]wt (68), A6.1 A6 Herleitung der Formel für die komplexe Trägheit stabförmiger viscoelastischer Proben vor nicht -starrer Rückbefestigung bei Kraftund Beschleunigungsmessung vor der Probe Voraussetzungen: räumlich-eindimensionale Betrachtung, d.h. die Probe ist quer zur - Dehnwellenausbreitungsrichtung schmal und konstant (Breite << x/2), es entstehen keine Querschwingungsmoden; - der eingesetzte komplexe E-Modul braucht nicht mit einer Formfunktion korrigiert zu werden, die Probe ist aber in jedem Fall wesentlich schmaler (quer zur Ausbreitungsrichtung) als dick (längs zur Ausbreitungsrichtung); - lineares Probenverhalten, Elastizität und Viscosität (Dämpfung) werden durch einen komplexen (u.U. frequenzabhängigen) E-Modul beschrieben; - die Dichte ist eine reelle Größe Po; - harmonische Schwingungen der Frequenz f, daher Berechnung nur bei einer Frequenz notwendig, reelle Kreisfrequenz w, komplexe Wellenzahl k, komplexe Ausbreitungsgeschwindigkeit c e +Jwt -Konvention für alle zeitabhängigen Größen, daher Imaginärteil von E positiv, von c positiv, von k negativ; Messung dynamischer Kraft und Beschleunigung (axial, d.h. in - x-Richtung) an der Probenvorderseite; die Proben-Rückbefestigung (vgl. Bild 39 in A5) hat eine end- - liche frequenzabhängige komplexe Trägheit 2 .11 (in A5: 2.11 + .) und damit einen komplexen (von 1 verschiedenen) Reflektionsfaktor r. Mit der allgemeinen Formulierung einer Schnelle-Verteilung in der Probe (65 in A5) ist dann per Definition von r: V 2 = r • v 1 = r • v o, Fraunhofer-Institut für Bauphysik A6.2 und die Schnelle-Verteilung lautet v (x,t) = vo ( e J(w t + kx) - r ej(wt - kx)) (79). Die Druckverteilung folgt dann wieder aus der Bewegungsgleichung (67): p (x,t) _ - P (e j(wt + kx ) (wt - kx)) + r e3 o TTvo (80). Die komplexe Trägheit m, meßbar an der Probenoberfläche S im Abstand d vor der Rückbefestigung ergibt sich wieder wie in A5 nach (72), wobei die Beschleunigungsverteilung a (x,t) = jw v (x,t) ist; mit der Abkürzung q = k d, (73) und der Probenmasse folgt dann analog für die meßbare komplexe Trägheit mp = po•S•d e + jg + r e - jg m=-jmp/g' e + (81). - re - ig Nun ist es zweckmäßig, eine Differenzwellenzahl 20 derart zu definieren, daß (82), also ein Ersatz für den Reflektionsfaktor r, ein "Reflexionsgrad- Exponent" ist. Setzt man dies in (81) ein, kürzt Zähler und Nenner mit e jgo , so lassen sich beide - jetzt allerdings für das neue Argument (g - q) - wieder zu den trigonometrischen Funktion Cosinus und Sinus zusammenfassen, woraus dann - formal ähnlich mit der Endformel (76) in A5 bis auf eine "Phasenverschiebung" - für die komplexe Trägheit folgt: cot (g m= - m p • g0) mit g o = g o (g, m h , m p ) (83). Hierbei muß man sich aber vergegenwärtigen, daß 9.o eine direkte Funktion des Reflexionsgrades r ist, und r wiederum eine Funktion von g, 1111 und mp . Fraunhofer-Institut für Bauphysik A6.3 Zunächst ist in Umkehrung von (82) 1 go = 2j lnr (84) bzw. komponentenweise q 1 = 1/2 • atn (r (84a) 2 + r22) 9 2 = - 1/4 in (r 1 (84b) Der Reflexionsgrad r bestimmt sich daraus, daß an der Stelle x = o die Trägheitsfunktion m gleich der Rückbefestigungs-Trägheit mh sein muß. Dann gilt also - weil g = o ist - der Spezialfall von (81): 1 + r 21,1- i m p /g• (85). 1 - r Definiert man das offenbar bedeutsame komplexe Trägheitsverhältnis "Rückbefestigung / Probenmasse" zu (86), mh/mp so ergibt sich in Umkehrung von (85) der Reflexionsgrad r zu j2_241 - 1 r (87). jq nn Zusammengefaßt läßt sich also die meßbare Trägheitsfunktion m aus der relativen Wellenzahl q, der Probenmasse mp und der komplexen Rückbefestigungsträgheit a berechnen durch Nacheinander-Anwendung der Gleichungen (86), (87), (84) und (83). Es läßt sich ferner zur Probe nachweisen, daß, wenn die Rückbefestigung reinen Federcharakter hat, also mh = - K /w2 ist, und wenn auch die Probe selbst für a ; o Federcharakter bekommt, Fraunhofer-Institut für Bauphysik A6.4 (Federkonstante Kam), die Gesamtanordnung sich tatsächlich wie eine Reihenschaltung aus zwei Federn verhält, d.h., daß die effektive Federkonstante Kg = - w 2 m dem Gesetz gehorcht: _^ •^ K ^ }^ Formelansatz (81) ist also konsistent mit diesem wichtigen Spezialfall. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A7.1 A7 Entwicklung der Formeln von A5 und A6 zur Anwendung im Iterationsverfahren CCOTQQBINV Das Iterationsverfahren ist ein Newton'sches Approximationsverfahren (Tangenten-Verfahren) zur Bestimmung von q aus der Funktion m (g, mp, mim) bei vorgegebener (gemessenem) m. Es muß daher die 1. (partielle) Ableitung sm (g)/sg berechnet werden. Im Falle der starren Rückbefestigung (m i -. co) folgt durch Ableitung von (76) in A5 die "Steigung" s m (g) S(a) = sg - + mp • ( cot g g2 1 + sin n g • g ) (88) mit m = ^. Im Falle der nicht-starren Rückbefestigung müßte analog Gleichung (83) in A6 vollständig nach g abgeleitet werden, d.h. es müßte auch die indirekte Abhängigkeit des Reflexionsgrad-Exponenten En von g berücksichtigt werden. Nun liegt aber der Reflexionsgrad r in der Praxis immer sehr dicht an 1, also umso dichter an 0 und hängt nur schwach von g ab. Es wird daher näherungsweise auf die Anwendung der Kettenableitung verzichtet (die ohnehin nicht direkt auf (83) anwendbar ist). Gleichung (83) leitet sich dann analog ab wie (76): S (g) = mp • ( cot (g - so) g2+ wobei die Beziehungen zwischen 20 , r, sin 2 (9 - go) •1 (89), und g (Gleichung 84 - 87) auf- recht erhalten bleiben. Ist g' eine bereits gefundene Wellenzahl für einen Meßwert m'(q'), und liegt die Wellenzahl für einen zweiten Meßwert m" mutmaßlich dicht neben g', (ist q' die 0. Näherungslösung von m") so kann in 1. Näherung, bzw. per Taylorreihenentwicklung bis zum 1. Glied, m" dargestellt werden als m" (g") = m' (g') + S (g') • (g" -9.1) (90). Fraunhofer-Institut für Bauphysik A7. 2 Damit ergibt sich als 1. Näherungslösung von m" m' (91). (q" entspricht bildlich demjenigen g-Wert, an dem die an die Kurve m (g) in g' angelegte Tangente der Steigung S (g') den Wert m" einnimmt, d.h. eine durch m" auf der m-Achse zur q-Achse horizontale Gerade scheidet.) Das Verfahren läßt sich dann iterativ fortsetzen, indem g" + .11 gesetzt wird und erneut - nach (83), (89) und (91) - die nächstbessere Lösung g" berechnet wird. (Dabei ergibt sich ein neues S und ein neues m'). Das Verfahren wird abgebrochen, wenn der Meßwert m" hinreichend genau mit der Funktion m' (g') übereinstimmt, d.h. m " - m' m II e ist, wobei e z.B. zu 10 —6 gesetzt wird. Fraunhofer-Institut für Bauphysik (92) A8.1 A8 Herleitung der Formel für die komplexe Trägheit stabförmiger viscoelastischer Proben vor starrer Rückbefestigung bei Kraftmessung hinter und Beschleunigungsmessung vor der Probe Voraussetzungen: - räumlich-eindimensionale Betrachtung, d.h. die Probe ist quer zur Dehnwellenausbreitungsrichtung schmal und konstant breit (Breite 4< x/2), es entstehen keine Querschwingungsmoden; - der eingesetzte komplexe E-Modul braucht nicht mit einer Formfunktion korrigiert zu werden, die Probe ist aber in jedem Fall wesentlich schmaler (quer zur Ausbreitungsrichtung) als dick (längs zur Ausbreitungsrichtung); - lineares Probenverhalten, Elastizität und Viscosität (Dämpfung) werden durch einen komplexen (u.U. frequenzabhängigen) E-Modul beschrieben; - die Dichte ist eine reelle Größe po; - harmonische Schwingungen der Frequenz f, daher Berechnung nur bei einer Frequenz notwendig, reelle Kreisfrequenz w, komplexe Wellenzahl k, komplexe Ausbreitungsgeschwindigkeit c e +Jwt -Konvention für alle zeitabhängigen Größen, daher Imaginärteil von E positiv, von c positiv, von k negativ; - Messung dynamischer Kraft an der Probenrückseite und Beschleunigung an der Probenvorderseite (axial, d.h. in x-Richtung von der Rückseite aus gemessen); (siehe Bild 55, Kapitel 5.4.1) - Totalreflexion an Probenrückseite wegen starrer Proben-Rückbefestigung. Schnelle-Verteilung in der Probe allgemein: v(x,t) = v l ej (wt + kx) - , e j (wt - kx) (65) 3 1 = Amplitude ankommender (nach "links") laufender Wellen 3 2 = Amplitude reflektierter (nach "rechts") laufender Wellen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A8.2 Falls Totalreflexion an starrer Tückwand, ist wegen v(o,t) = o v l = + v2 = v 0 /2 ,und (69) spezialisiert sich zu v(x,t) = jvo • sin kx • ejwt (66). Aus der allgemeinen Bewegungsgleichung für die ebene Welle im homogenen Medium S p öv 6x = - Po 6 t (67) folgt daraus die Druckverteilung p (x,t) _k cos kx • eiwt vo po (68), welche sich mit der Dispersionsrelation für die Phasengeschwindigkeit (69) umschreiben läßt in p (x,t) = - v o • po-c • cos kx • ejwt (70). Die Beschleunigungsverteilung ergibt sich aus (66) durch Differentiation: a (x,t) = - w v o • sin kx • ejwt (71). Nun ist formal die von außen meßbare komplexe "Obergangs-Trägheit" m, bei Messung der Beschleunigung vor der Probe bei x = d und der Kraft hinter der Probe bei x = o mit der Probenoberfläche S p (o,t) m = - S •a (d,t) Fraunhofer-Institut für Bauphysik (103). A8.3 Mit Einsetzung der Druck- und Beschleunigungsverteilung (70) und (71) und mit der Abkürzung a= k • d (73) als eine kom p lexe dimensionslose Wellenzahl (Helmholtzzahl) und mit (69), (73) und der Gesamtmasse des Probekörpers m p = S • d • p o (75) folgt schließlich die Wellenzahl-abhängige komplexe Trägheit - m m (a) = p g • sin g (104) Alternative Herleitung von Gleichung (104) In der Vierpoldarstellung (siehe Bild 55 in Kapitel 5.4.1) ergibt sich per Analogschluß aus bekannten Formeln der Leitungstheorie dieses Ergebnis weil im Fall der Kraftmessung hinter Probe die Trägheit 23 m 1 am Eingang des Vierpols unbedeutend und die gleiche Trägheit m 1 am direkt für m Ausgang des Vierpols im Falle der starren Rückbefestigung kurzgeschlossen ist. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A9.1 A9 Herleitung der Formel für die komplexe Trägheit stabf örmiger viscoelastischer Proben vor nicht-starrer Rückbefestigung bei Kraftmessung hinter und Beschleunigungssmessung vor der Probe Voraussetzungen: - räumlich-eindimensionale Betrachtung, d.h. die Probe ist quer zur Dehnwellenausbreitungsrichtung schmal und konstant (Breite (< x/2), es entstehen keine Querschwingungsmoden; - der eingesetzte komplexe E-Modul braucht nicht mit einer Formfunktion korrigiert zu werden, die Probe ist aber in jedem Fall wesentlich schmaler (quer zur Ausbreitungsrichtung) als dick (längs zur Ausbreitungsrichtung); - lineares Probenverhalten, Elastizität und Viscosität (Dämpfung) werden durch einen komplexen (u.U. frequenzabhangigen) E-Modul beschrieben; - die Dichte ist eine reelle Größe po; - harmonische Schwingungen der Frequenz f, daher Berechnung nur bei einer Frequenz notwendig, reelle Kreisfrequenz w, komplexe Wellenzahl k, komplexe Ausbreitungsgeschwindigkeit c e +JWt- Konvention für alle zeitabhängigen Größen, daher Imaginärteil von E positiv, von c positiv, von k negativ; - Messung dynamischer Kraft an der Probenrückseite und Beschleunigung an der Probenvorderseite (axial, d.h. in x-Richtung von der Rückseite aus gemessen); (siehe Bild 56 in Kapitel 5.4.1) - die Proben-Rückbefestigung (vgl. Bild 39 in A5) hat eine endliche frequenzabhängige komplexe Trägheit (in A5: m }I } co) und damit einen komplexen (von 1 verschiedenen) Reflektionsfaktor r; - hinter der Probe aber noch vor dem Kraftaufnehmer eine Masse my (vgl. Bild 56, Kap. 5.4.1). Mit der allgemeinen Formulierung einer Schnelle-Verteilung in der Probe (65 in A5) ist dann per Definition von r: v 2 =r • v=r •vo, Fraunhofer-Institut für Bauphysik A9.2 und die Schnelle-Verteilung lautet t + kx) - r e j (wt - kx) ) v (x,t) = vo (e J ( w (79). Die Druckverteilung folgt dann wieder aus der Bewegungsgleichung (67): (e J(w t + kx) + r e j(wt - kx)) v p ( x , t ) = - p o -421 k o — (80). Die formal komplexe von außen meßbare "Obergangs-Trägheit" m an der Probenoberfläche S im Abstand d vor der Rückbefestigung ergibt sich ähnlich wie in A7 nach g (o,t) - m y • a (o,t) m= - S • — (103b), a (o,t) wobei die Beschleunigungsverteilung a (x,t) = jw v (x,t) ist; mit der Abkürzung q = k d, (73) und der Probenmasse folgt dann analog für die meßbare komplexe Trägheit mp = P o . S • d (1 + r) - m y (1 . r (105). Q Mit der Differenzwellenzahl q , definiert nach A6 durch r = e ^2go (82), eingesetzt in (105) lassen sich Zähler und Nenner nach Kürzung mit e rgo wieder zu den trigonometrischen Funktionen Cosinus und Sinus zusammenfassen, woraus dann - formal ähnlich mit der Endformel (104) in A8 bis auf eine "Phasenverschiebung" - für die komplexe Trägheit folgt: -m m g • cos q o• + sin (g - Hierbei ist my • sin q o mit g o = g o ( g , m h , m p ) g o) (106). wieder eine direkte Funktion des Reflexionsgrades r; und r wiederum eine Funktion von g, Fraunhofer-Institut für Bauphysik 2,1 und mp . A9.3 Zunächst ist in Umkehrung von (82) q = ^ 1 2j ln r (84) bzw. komponentenweise q l = 1/2 • atn (r2/rl) (84a) q 2 = - 1/4 ln (r 1 2 + r22) (84b) Der Reflexionsgrad r bestimmt sich nach (85) in A6 wieder daraus, daß an der Stelle x = o die Trägheitsfunktion m gleich der RückbefestigungsTrägheit a sein muß. Dann ergibt sich zunächst formal wie in (87) der Reflexionsgrad r zu jx - 1 r jx +1 (107) mit x als einer komplexen Hilfszahl; diese ist dann auch wieder gleich dem Produkt aus einem Massenverhältnis ng und der komplexen Wellenzahl x = n9 •g g: (108). Das entscheidende komplexe Trägheitsverhältnis "Rückbefestigung / Probenmasse" ist jetzt n g = m g/ mp (109) wobei zur Rückbefestigungsträgheit nun auch die noch vor dem Kraftaufnehmer aber hinter der Probe mitschwingende Masse my zählt: m g = m h + my(110). Zusammengefaßt läßt sich also die meßbare Trägheitsfunktion m aus der relativen Wellenzahl q, der Probenmasse mp, der Vor-Masse my und der komplexen Rückbefestigungsträgheit a berechnen durch NacheinanderAnwendung der Gleichungen (110), (109), (108), (107), (84) und (106). Fraunhofer-Institut für Bauphysik A9.4 Alternative Herleitung von m(q) mittels der Vierpoldarstellung (siehe Bild 56 in Kapitel 5.4.1) Die gesamte ausgangsseitige Trägheit der parallelgeschalteten Trägheiten mh, my und m 1 sei vorweg abgekürzt mit m3=m + hmv+ml Damit ergibt sich die eingangsseitige eingeleitete Kraft F' aus der Eingangsbeschleunigung a und der effektiven Trägheit der in Reihe geschalteten Trägheiten m 2 und m 3 zu -1 + m 3 - 1 ) -1 F' = a • (m 2 (112). Die Beschleunigung a' auf der Rückbegestigung ist a' = F' • (m 3 ) -1 (113). Aus (112) und (113) folgt die Beschleunigung-Obertragungsfunktion m 2 a' / a - — — (m2+m 3) (114). Die direkt vor der Rückbefestigung meßbare Trägheit ist F = a' • m h (115) und damit ist die gesuchte Obertragungs-Trägheit F mh • m2 m a ( m 2 + m 3) (116), oder, falls m 3 nach (110) und (111) ausgeschrieben wird, m Mh •m2 ( m 1 + m 2 + mg ) Fraunhofer-Institut fur Bauphysik (117). A9.5 Damit ist die gesuchte Trägheit m analog den Kirchhoff'schen Regeln aus den Komponenten-Tragheiten abgeleitet. Nun sind per Analogschluß aus bekannten Formeln der Leitungstheorie die Ersatzträgheiten m 1 und m 2 auf folgende Weise Funktionen der komplexen relativen Wellenzahl g und der gesamten Probenmase mp: -m p l q m m2 - 1 cos g (118) sin q - m 1 g sin g (119) Es ist also m l - m p cos q g sin q + m2 (120). Setzt man dies, (119) und (120), in die Bestimmungsgleichung von m, (117), ein, so folgt per Brucherweiterung mit (g • sin q) und Kürzung mit a das Ergebnis: mp - m (g) = - (121). m m cos _g_ • q • sing Stimmt das Ergebnis aus der elementaren Wellentheorie (Gleichung (106)) mit dem aus der Leitungstheorie (Gleichung 121) überein? Durch die Brucherweiterung von der aus der Leitungstheorie hergeleiteten Formel (121) mit - a / mp folgt (122). cos q - -g .g. sin q Durch Rückwärtsanwendung von (110), (109) und (108) läßt sich der Zähler in (122), a , und der Faktor (mg / mp • q) im Nenner von (122) umformen, so daß aus (122) wird: Fraunhofer-Institut für Bauphysik A9.6 —m g P •• x + m — v x • sin g - cos g (123). Wird nun auch Gleichung (107) für den Reflexionsfaktor r rückwärts angewandt, (1 + r) x = - J • (1 - r) (124) , und die Beziehung zwischen r und An , Gleichung (82), dabei ausgenutzt, so daß sich nun schreibt x = cot go (125), so folgt aus (123) nach Erweiterung mit sin An -m cos q + m y sin qo m (q) - cos go sin g - sin ge • cos (126) Nach einem bekannten Winkeladditionstheorem läßt sich dann der Nenner von (126) zusammenfassen, so daß aus (126) die schon aus der Wellentheorie direkt hergeleitete Formel - m P cos q m (q) = qo + m y sin go sin (g -go) wird, was zu beweisen war. Fraunhofer- Institut for Bauphysik (106) A10.1 A10 Entwicklung der Formeln von A8 zur Anwendung im Iterationsverfahren IPITISINQR Das Iterationsverfahren ist ein Newton'sches Approximationsverfahren (Tangenten-Verfahren) zur Bestimmung von q aus der Funktion m (g, mp, mkt ) bei vorgegebenem (gemessenem) m. Es muß daher die 1. (partielle) Ableitung öm (g)/ög berechnet werden. Im Falle der nicht-starren Rückbefestigung müßte Gleichung - m p cos go + m y • sing o sin (g - g 0) mit g o = g o (g, m h , m p , m v ) (106). vollständig nach g abgeleitet werden, d.h. es müßte auch die indirekte Abhängigkeit des Reflexionsgrad-Exponenten von a berücksichtigt werden. Nun liegt aber der Reflexionsgrad r in der Praxis immer sehr dicht an 1, _qo also umso dichter an 0 und hängt nur schwach von g ab. Es wird daher näherungsweise auf die Anwendung der Kettenableitung verzichtet (die ohnehin nicht direkt auf (83) anwendbar ist). Gleichung (106) leitet sich dann, analog wie (83) in A27 unter Benutzung von Z für den Zähler und N für den Nenner von (106) nach der Quotientenregel ab: cos go S (g) = ( m p • 2 • N - Z • cos (g - go )) / N 2 (127), _1 wobei die Beziehungen zwischen go , r, mil und g (Gleichung 84 - 87) aufrecht erhalten bleiben. Ist g' eine bereits gefundene Wellenzahl für einen Meßwert m' (g'), und liegt die Wellenzahl für einen zweiten Meßwert m" mutmaßlich dicht neben g', (ist g' die 0. Näherungslösung von m") so kann in 1. Näherung, bzw. per Taylorreihenentwicklung bis zum 1. Glied, m" dargestellt werden als m " (g") = m' (g') + S (g') • (a." - g') (90). Damit ergibt sich als 1. Näherungslösung von m" m" WI - =al + m (91). S Fraunhofer-Institut für Bauphysik A10. 2 (g" entspricht bildlich demjenigen g-Wert, an dem die an die Kurve m (g) in g' angelegte Tangente der Steigung S (g') den Wert m" einnimmt, d.h. eine durch m" auf der m-Achse zur g-Achse horizontale Gerade scheidet.) Das Verfahren läßt sich dan iterativ fortsetzen, indem g" +a . gesetzt wird und erneut - nach (106) (127) und (91) - die nächstbessere Lösung q" berechnet wird. (Dabei ergibt sich ein neues S und ein neues m'). Das Verfahren wird abgebrochen, wenn der Meßwert m" hinreichend genau mit der Funktion m' (g') übereinstimmt, d.h. m" — m' m^ ^ 4 (92) e ist, wobei e z.B. zu 10 —6 gesetzt wird. Nachtrag: Unter Ausnutzung der per Leitungstheorie hergeleiteten, vollständig emplizit q-abhängigen Formel für die Obertragungs-Trägheit - m mh P (121) • cos g + - • g sin q P ließe sich auch die vollständige partielle Ableitung von m (g) nach g, die Steigung S , bei Verwendung des berechneten m (q) selbst (s. A9), bestimmen zu m 2 S(g) =m m •( m p • sin p (m g = m V m a (sin q +gcos g)) (128) —h m + m },^ nach (110).) Diese Verbesserung bleibt weiteren Entwicklungsschritten des Meßverfahrens vorbehalten. Eine Verbesserung der Konvergenz des Iterationsverfahrens bei der Hauptresonanz der Probenrückbefestigung bei 100 Hz ist damit zu erwarten. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A11.1 All Herleitung der Fehlerfortpflanzungsformeln für die Bestimmung des komplexen E-Moduls aus der Messung der komplexen Trägheit stabförmiger viscoelastischer Proben vor nicht starrer Rückbefestigung bei Kraftmessung hinter und Beschleunigungsmessung vor der Probe (Mathematik zum Unterprogramm FEHLISINQR) Der komplexe E-Modul wird aus den folgenden Größen mit zugehörigen Fehlergrößen bestimmt: Nach der Gleichung E=p 0 •w2d2/q2 (94) (Siehe Kapitel 4.8.1) aus - der Dichte p o des Probekörpers, welche sich ihrerseits aus - der Probenmasse mp mit Relativfehler r p, - der Querschnittsfläche S (praktisch ohne Fehler) und - der Dicke d (praktisch ohne Fehler) ergibt, - der Kreisfrequenz w (praktisch ohne Fehler), - der Dicke d (praktisch ohne Fehler, implizit nur zur 1. Potenz enthalten) und - der komplexen relativen Wellenzahl E mit dem komplexen Fehler AA_ als der zentralen Größe. Die komplexe relative Wellenzahl E wird ihrerseits - indirekt durch das Iterationsverfahren - bestimmt durch die Gleichung (121): (welche der Gleichung (106) in Anhang 8 vorgezogen wird wegen der vollständig expliziten g-Abhängigkeit) -m P m (E) - P m —h mit ^ = mh + mv (121) cos g+^g sin E —h (110). Fraunhofer-Institut für Bauphysik A11.2 Damit wird g bestimmt durch - die gemessene komplexe Trägheit m mit dem relativen Betragsfehler r und dem Phasenfehler o., - die Probenmasse mp mit dem Betragsfehler rp, - die hinter der Probe aber vor dem Kraftaufnehmer noch mitschwingende Vor-Masse my mit dem Betragsfehler rv, - die (simulierte) komplexe Trägheit der nicht-starren Rückbefestigungl mit dem relativen Betragsfehler rh und dem Phasenfehler A.h. Zusammengefaßt gibt es also für die Bestimmung des komplexen E-Moduls die sechs Fehlereinflußgrößen rp, r, A., ry, rh, o4h, wobei rp zweimal Einfluß hat, (wie man sehen wird, Einflüsse, die sich zumindest bei niedrigen Frequenzen, also niedrigem q herausheben). Der entscheidende Fehlereinfluß wird im komplexen Fehler og von g zu- sammengefaßt. Jede Fehlerfortpflanzungsrechnung basiert auf der Bildung des totalen Differentials bezüglich aller Fehlergrößen. Das totale Differential für m (g) lautet am am dm = g a • ag + amp am am • am p + am • a^ (129). + am v • am v Die darin enthaltenen vier partiellen Ableitungen als Quotienten von Relativfehlern ausgedrückt, seien mit Dm U q ag • m' ^ m p am • am p • •• am m' ^ m^ am^•m ' am • my U am y —v • (130) m— abgekürzt. Die vier partiellen relativen Differentiale U berechnen sich aus der Ausgangsgleichung (121) von m (g) (unter Ausnutzung der berechneten Werte von m selbst und von g) zu: Fraunhofer-Institut für Bauphysik - - A11.3 m m m - ( m sin g + m ^ (sin g + g cos g)) U^l ^—h p U = (1 - (131a) m (131b) cos g) m -fi • U - == (m • cos my m -h p -fi m m - • m v• U =— p g• sin (131c) sing) (131d) y Die Ausgangsgleichung des totalen Differentials (129) läßt sich nun mit der Definition der vier partiellen relativen Differentiale U (130) (nach Division durch m) umschreiben in Am Am M = ^q • Ag + U • m p p AM AM + ^ • m + v —v m v (132). Da die Zielgröße og ist, ist eine Division durch 111 notwendig. Die dann außer og entstehenden vier Ausdrücke seien mit F Am m• U m (133a) —•-9 U U p' (133b) h h • m • U — p —p ' (133c) U AMv• —v m • U v —p ' (133d) F - — p Am • p —p . mp • om F h F — v abgekürzt. Dann ergibt sich kurz og = Fm -F-F-Fü (134). Fraunhofer-Institut für Bauphysik A11.4 Die aus dem totalen Differential abgeleiteten Gleichungen (132), (134) gehen implizit von systematischen Fehlern aus. Bei (vorliegenden) quasistatistischen Fehlern sind grundsätzlich die Quadrate der Einzelf ehlergrößen zu addieren, dann wird aus (134) komponentenweise 2 2 2 2 1/2 aq l( = F ml + F pl + F hl + F v1 ) (135) aq2 - (Fm22 + p2 + F h2 2 + F v2 2 ) 1/2 h2 Nun sind noch die vier (komplexen) Fehlergrößen am, amp, am.1h und pmv aus den vorgegebenen Fehlergrößen zu bestimmen. Allgemein gilt für den Zusammenhang zwischen komplexen Fehlerkomponenten von m einerseits und relativem Betragsfehler r und Phasenfehler & andererseits bei statischer Addition am 1 = ((r • m 1 ) 2 + (4 • m 2 ) 2 ) 1/2 (136a) am 2 ((r • m 2 ) 2 + (4 • m 1 ) 2 ) 1/2 dasselbe analog zwischen aEh und r h, ach (136c). Die anderen beiden Fehlergrößen sind reell, und es gilt AMp = r • mp (136b) am v (136d). = rv • my Durch - Umrechnung der Fehlergrößen durch Gleichung (136), - Berechnung der partiellen relativen Differentiale durch Gleichung (131), - Bildung der Quotienten F nach Gleichung (133) - und Anwendung von Gleichungen (135) Fraunhofer-Institut für Bauphysik A11.5 ist damit der komplexe Fehler og bestimmt. Um nun den Fehler der eigentlichen Zielgröße E zu bestimmen, muß von dessen Bestimmungsgleichung (94) das totale Differential gebildet werden. Daraus folgt - mit mp = Po • S • d - in diesem Falle direkt die Beziehung zwischen den relevanten komplexen Relativfehlern AE E og AM p m p 2 • (137). Daraus eine weitere statistische Fehler-Addi tion ^^^^^ abzuleiten, wäre aber falsch, da der Fehler von mp schon den Fehler von g mitbestimmt; diese zwei Einflüsse von om p sind aber nicht statistisch addierbar. Sie sind systematisch voneinander abhängig und müssen daher direkt addiert werden. Diese direkte Addition soll indirekt formuliert werden dadurch, daß das entscheidende Differential UU modifiziert wird zu einem effektiven, d.h. beide Effekte zusammenfassenden Differential Up'. Dazu wird der GesamtFehlereinfluß aller Fehlergrößen (linear) zusammengefaßt durch Kombination der Gleichungen (134) und (137) AE F AM _ ( — 12 + 2 • 2 ) - g(F ^ - ^ F ^ - F.j, ) (138). Im ersten Klammerausdruck (A) sind darin die Fehler-Einflüsse von om p schon zusammenfefaßt. Mit der Definition von nach (133b) ist dieser Klammerausdruck ^) 2 • U AM A - m p ( 1 +. p g • (139). Wird nun formal nach einem Differential U ' gesucht, das anstelle von dieselbe Wirkung wie die in der Klammer von (139) enthaltene Summe hat, so muß (140) sein. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A11.6 Wird Uff ' durch Einsetzen von (131a) und (131b) in (140) explizit ausge- drückt, so läßt sich im übrigen nachweisen, daß, falls g gegen 0 geht, auch Up' gegen 0 geht. Das ist auch zu erwarten, denn bei niedrigen Frequenzen (q) kann die Probe als Feder betrachtet werden; dann spielt aber ihre Eigenmasse mp keine Rolle mehr, so daß auch ein Fehler in der Bestimmung der Probenmasse bei niedrigen Frequenzen keinen Einfluß auf das gemessene E-Modul haben kann. Wird mit dem modifizierten Differential f Uf ' statt mit Up gerechnet, ergibt sich demnach analog zu (133b) ein Fp' statt ein Fp, und analog zu (135) ein g' statt ein g; dann wird aus (137) einfach AE --E.= eg' (141). 2 • Der relative Betrags- und der Phasenfehler von g errechnen sich aus dem Real- und dem Imaginär-Teil-Fehler zu rq = (( oq l • q l) 2 + ( oq 2 • q2)2) 1/2 / ( q12 2 + q2 ) (142). 1/2 = (( og l • (12)2 + ("2 • gl)2) / ( q 1 2 + (122) Nach (141) gelten dann die folgenden einfachen Zusammenhänge zwischen den relativen Betrags- und Phasenfehlern von E und g rE = 2 • rq (143). e^ E 2 • epq Zusammenfassung: Der relative Betrags- und der Phasenfehler der Zielgröße komplexer E-Modul ergeben sich aus sechs Fehlergrößen, - dem relativen Betrags- und Phasenfehler der gemessenen Trägheit m, r und eq, - dem relativen Betrags- und Phasenfehler der RückbefestigungsTrägheit mh, rh und 4h, - dem relativen Fehler der Probenmasse mp und Fraunhofer-Institut für Bauphysik A11.7 - dem relativen Fehler der Vor-Masse my durch Anwendung der Gleichungen (136), (131), (140), (133), (135), (142), (143) . Fraunhofer-Institut für Bauphysik Al2.1 Al2 Simulation des frequenzabhängigen komplexen E- Moduls viscoelastischer Proben Zweck dieser Simulation ist es, Funktionsweise und Genauigkeit verschiedener Algorithmen zur Berechnung des E-Moduls aus gemessenen Trägheiten zu überprüfen, ohne tatsächlich eine Messung durchführen zu müssen. Ein großer Wertebereich von E-Modulen soll dafür in einem großen Frequenzbereich simuliert werden. Es ist deshalb zweckmäßig, eine doppeltlogarithmische Darstellung zu wählen und in dieser die E-Module abschnittsweise linear zu interpolieren. Da die frequenzabhängige E-Modul-Kurve erwartungsgemäß einen unteren und oberen Sättigungswert und dazwischen einen Bereich maximaler Steigung aufweist, wurde als Minimum eine Unterteilung in fünf Frequenzbereiche realisiert. In einem vorgegebenen Frequenzbereich müssen deshalb sechs Frequenz-Stützpunkte vorgegeben werden, dazu jeweils der Betrag des E-Moduls und seine Phase. Insgesamt werden nun 60 komplexe E-Module berechnet; die E-Module, die zu Frequenzen gehören, die zwischen den sechs Stütz-Frequenzen liegen, werden dann interpoliert. Lineare Extrapolation im doppelt-logarithmischen Maßstab bedeutet dabei: von einem Frequenz-Stützpunkt zum nächsten gilt jeweils ein Potenz-Gesetz zwischen Frequenz und E-Modul-Betrag; die Phase wird bei logarithmischer Frequenz-Auftragung linear interpoliert. Bild 44 zeigt das Ergebnis einer solchen Simulation für eine typische Fugendichtstoffprobe wie z.B. Polyurethan. Die gestrichelte Gerade gibt gerade jenen kritischen Betrag des E-Moduls an, welcher mindestens erreicht sein muß, soll die Probendicke noch kleiner als die Viertel-Wellenlänge sein d.h. in Bild 45: q l = 90 °. Die simulierte E-Modul-Kurve wurde willkürlich so gelegt, daß sie diese Grenzkurve dreimal schneidet, es wurde also ein besonders schwieriges Probenverhalten angenommen. Fraunhofer-Institut für Bauphysik Al2.2 PHRSE [Grad] 180 90 2 0 100 BETRRG E 5 2 5 10000 CN /mm^2J 100 ^ 5 / 2 / / /- / 5 / 2 / / / 1 100 2 5 2 5 REQUENZ 10000 [Hz] Bild 44: Zur Formgebung der Frequenzabhängigkeit des komplexen E-Moduls mit dem Simulationsprogramm VISCOWELLE --- = k/4 - Grenzlinie für E = simulierter vorgegebener E-Modul und g leichzeitig mit dem Iterationsverfahren perfekt reproduzierter E-Modul Fraunhofer-Institut für Bauphysik Al2.3 Bild 45 zeigt genau den dazugehörigen Verlauf der relativen Wellenzahl g in der komplexen Ebene; auch hier sind die fünf Abschnitte erkennbar; dem dreimaligen Schneiden der kritischen Grenzkurve in Bild 44 entspricht hier gerade die dreieckige Schlaufe: auch hier wird die Senkrechte, die 91 = 90 ° entspricht, dreimal geschnitten. (Vergl. hierzu die Simulation des Iterationsverfahrens und seine graphische Darstellung in Bild 43.) ° 0° 200 I 400 / /\ 90° 180° \ q1 9000 800,3100 -45 \ 7000 \ / 8966 ----1600 2300 q2 Bild 45: Verlauf des q-Wertes in der komplexen Ebene bei einem Verlauf des Frequenzäbhängigen E-Moduls, wie in Bild 44 vorgegeben. Zugehörige Frequenzwerte in Hz. Fraunhofer-Institut für Bauphysik Al2. 4 Bild 46 zeigt eine simulierte frequenzabhängige Federsteife in Betrag und Phase. Der E-Modul-Betrag wurde dabei mit 10 N/mm 2 , die Phase des E-Moduls 10 ° als konstant angenommen; ferner wurde für die anderen Konstanten vereinfacht angenommen; Dichte = 1 g/cm 3 , Dicke = 10 mm, Querschnittsfläche = 100 mm2. Betrag und Phase der komplexen Federsteife haben oszillierenden Charakter; bei 1000 Hz hat die Probe noch fast reinen Federcharakter, in einem Übergangsbereich zwischen etwa 2000 und 2500 Hz tritt die erste Dicken- (x/4) -Resonanz auf, die Probe ist scheinbar sehr weich; darüber ist 180 ° , Udie "Feder' ist u die der "Feder" ^e Phase n^asc ucr rlnahe anc 180 I e Probeverhält vel"Ild 1 L s I l.11 d I so efler also wie eine träge Masse; um 5000 Hz tritt ein umgekehrter (x/2)-ResonanzEffekt auf, die Probe ist scheinbar sehr steif; zwischen 6000 und 7000 Hz verhält sich die Probe wieder fast wie eine Feder; um 7500 Hz tritt wieder eine (3/4•x)-Resonanz mit minimaler Federsteife auf; usw. usw. Aufgabe des Iterationsverfahrens ist es also, aus diesem wechselhaften Probenverhalten auf eine (möglicherweise konstante) Materialkonstante rückzuschließen: den komplexen E-Modul. Fraunhofer-Institut für Bauphysik Al2.5 PHASE 180 0 —1801000 5500 10000 5500 REQUENZ 10000 [Hz] BETRAG F EN/mm' 10000 5 2 5 2 2 5 2 1000 Bild 46: Simulierte Feder-Steife einer würfelförmigen viscoelastischen Probe mit Dicke d = 10mm, Dichte "= 1g7cm 3 , konstantem E-Modul: E = 10N/mm2, S°E = 10° Fraunhofer-Institut für Bauphysik A13.1 A13 Graphische Darstellungen zum Iterationsverfahren Das Iterationsverfahren dient dem Zweck, aus dem vorgegebenen Funktionswert m einer komplexen, nicht explizit-invertierbaren Funktion (und einigen anderen Parametern) in mehreren Schritten das komplexe Argument dieser Funktion zu approximieren; das kann Schwierigkeiten machen, wenn keine gute erste Näherung für das Argument zur Verfügung steht. Im Falle der Einbindung in das Auswerteverfahren zur Bestimmung der komplexen Wellenzahl in einer viscoelastischen Probe aber liegt eine günstige Vorraussetzung vor: Das Iterationsverfahren wird wiederholt bei sukzessiv steigenden FrequllLCI1 - also mutmaßlich auch steigendem Realteil derWellenzahl - aufgerufen; vor jedem Aufruf liegt also als vorläufiger Schätzwert für die komplexe Wellenzahl diejenige beim vorangegangen Aufruf bestimmte vor. Man kann diesen Vorgang simulieren, indem man das Iterationsverfahren innerhalb einer Programmschleife wiederholt aufruft, in der der "wahre" Realteil der komplexen Wellenzahl stufenweise erhöht wird. Dem Iterationsverfahren wird jedesmal der vorangegangene "wahre" Wert als erster Näherungswert - also absichtlich "falscher" Wert - vorgegeben. Daraus wird dann iterativ der neue "wahre" Wert bestimmt. Dieser wiederholte Iterationsvorgang ist in Bild 42 graphisch dargestellt. 90° 180° a, IMEEERr iami NASNar ammonsumparmems szawaramustasermassm —5 witsennemmaingsmans 0° •Q2 Bild 42: Suchpfade des Iterationsverfahrens CCOTQQBINV in der komplexen q- Ebene. Schrittweite von q 1 : 10°, außer erster Wert = 1°, letzter =179° Schrittweite von q2: -5°. Abbruch der Iteration, wenn cot q z - q auf besser als 10 -6 genau bestimmt ist, weiter mit dem wahren q -Wert als erste Näherung für den nächsten q -Wert. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A13.2 Gezeigt ist die komplexe q-Ebene, nach rechts der Realteil ql, nach unten der (stets negative) Imaginärteil q 2 . Es sind mehrere SimulationsPfade gezeigt, bei denen ein fester Imaginärteil q 2 - als Maß für die Dämpfung - vorgegeben ist, und der "wahre" Realteil ql schrittweise erhöht wird. Die zackigen Verbindungsstücke zwischen je zwei vorgegebenen q-Werten zeigen den Approximationspfad des Iterationsverfahrens zum jeweils nächsten "wahren" 2 -Wert in der komplexen -Ebene. Man sieht, daß bei Realteilen ql in der Nähe von 0 oder 180 ° ( bei den in Bild 40 und 41 gezeigten Polen der Funktion cot q/q) und insbesondere bei geringen Dämpfungen (kleinen Werten von q2) das Iterationsverfahren einige Schritte mehr zur Approximation des nächsten "wahren" 2-Wertes benötigt. Selbstverständlich hängt die Anzahl der benötigten Iterationsschritte auch von der vorgegebenen Schrittweite der "wahren" 3-Werte ab; es zeigte sich jedoch, daß bei realistisch angenommenen Dämpfungen das Iterationsverfahren den nächsten "wahren" -Wert nicht verfehlt, bei niedrigen Dämpfungen sind Zunahmen von ql um 10°, bei höheren Dämpfungen auch Zunahmen um mehr als 30° erlaubt. Das ist sogar auch dann noch der Fall, wenn sprunghafte Erhöhungen von ql über die Pole (also die Vielfachen von 180 °) hinweg auftreten. Lediglich bei den in Bild 41 gezeigten Kreuzungsstellen ( 5 /8.ir und bei denen höherer Ordnung) divergiert das Iterationsverfahren bei zu großer ql-Schrittweite, so daß die Schrittweite erniedrigt, und das Verfahren von neuem begonnen werden muß. Fraunhofer-Institut für Bauphysik 13.3 Eine etwas realistischere Simulation des Iterationsverfahrens zeigt Bild 43. Hierbei wandern die "wahren" komplexen q-Werte auf einem Pfad, der dem frequenzabhängigen Verlauf des komplexen E-Moduls einer typischen (siumlierten) Fugendichtstoffp-Probe entsprechen. (Zur Simulation typischer Proben und zum Verlauf ihrer g-Zahl in der komplexen Ebene siehe Anhang 10). An Bild 43 sieht man, daß der Iterationsvorgang in fast allen Gebieten, insbesondere um den kritischen 90 °-Bereich, wo die Probendicke die 1/4-Wellenlänge unterschreitet, schnell zum Ziel gelangt. Lediglich falls q l im Bereich um 0 oder um 180 ° ist, sind mehr als 2 Iterationsschritte erforderlich. Zur Findung des ersten "wahren" g-Wertes bei q i = 10 ° waren 11 Iterationsschritte notwendig, weil als erster Näherungswert für g 1 ° sowohl für Real- als auch für Imaginärteil willkürlich angesetzt wurde. Es empfiehlt sich also, den allerersten Näherungswert gut abzuschätzen. Das erfolgt zweckmäßigerweise in einer vereinfachten Rechnung unter der Annahme, daß die Probe sich in diesem q-Bereich ohnehin fast wie eine Feder verhält. 0 ° 90° IB0° 0° -3C° 9z1 Bild 43: Realistischer Suchpfad des Iterationsverfahrens CCOTQQBINV in der komplexen q-Ebene für einen E-Modul-Verlauf einer typischen Probe nach Bild 44, simuliert mit Programm VISCOWELLE Fraunhofer-Institut für Bauphysik A14.1 A14 Graphische Darstellung der komplexen Funktion cot g/g Bild 40 zeigt den Verlauf von Betrag und Phase der komplexen Funktion cot g/g in Abhängigkeit vom Realteil von q mit dem Imaginärteil als festem Parameter. Der Betrag ist dabei logarithmisch aufgetragen. Ig (z0) 3 0 -3 0 27r 47r Br +7r 0 -r 1 0 27r B 7r 47r Bild 40: Die Funktion z = cot q = z o e i ^l mit q 2 = - 0,03 ql, q geplottet vom Programm VISCOWELLE. Wäre das Argument q reell, so wäre cot q/g eine - bis auf die g-Proportionale Amplitudenabnahme - periodische Funktion mit zahlreichen Polen im Abstand von Ti; das Vorzeichen würde periodisch wechseln die Phase demnach zwischen 0° und 180° springen. Das periodische Wechseln der Vorzeichen bedeutet physikalisch, da3 die dynamische Eigenschaft der Probe periodisch, und zwar bei q = Charakter von der Feder zur Masse un /4, 3/4.7, 5/4.7 ... usw., ihren iieder zur Feder usw. wechselt. (Bei q + 0 ist das Vorzeichen cot g/j ositiv, das der gemessenen Trägheit nach Gleichung (76) also negativ; eine negative Masse bedeutet aber Fraunhofer-Institut für Bauphysik A14.2 eine Federeigenschaft - wie sie ja auch für niedrige Frequenzen, wo die Probendicke größer als x/4 und demnach q < n/2 ist, zu erwarten ist. Bei der Darstellung von Bild 40 wurde nun eine geringfügige Dämpfung angenommen, und zwar derart, daß der Imaginärteil von q 3 % des Realteils ausmacht. Dann "schleifen" sich die Pole der Funktion cot g/q bei ganzzeitgen Vielfachen von n, sowie die Phasensprünge ab; dies mit zunehmender Dämpfung um so stärker. Hingegen bleiben die Stellen um die ungeradzahligen Vielfachen von n/2 kritisch, weil bei einem nur geringfügigen Fehler des Trägheitsmeßwertes m, also der Funktion cot g/q, der Fehler in der Bestimmung der komplexen Wellenzahl q - besonders bei sehr niedrigen Materialdämpfungen - groß werden kann. (Siehe Fehlerfortpflanzung All und Kapitel 5.10) Ein weiterer bemerkenswerter Effekt ist, daß die "Verschleifungen" der Phase der Funktion cot q/q selbst bei konstantem "Verlustfaktor", also konstantem Imaginär-/Realteil-Verhältnis von q mit zunehmendem Realteil größer werden. Physikalisch kann man das so interpretieren, daß sich die Probe bei sehr hohen Wellenzahlen, das heißt also bei sehr vielen in der Probenlänge enthaltenen Wellenlängen, zunehmend indifferent, also weder als Feder noch als Masse, sondern schlicht als Dämpfer verhält. Anders ausgedrückt: Die Probe verhält sich - wegen fast fehlender Wellenreflexion - zunehmend wie eine unendlich lange Leitung. Ein Rückschluß auf die komplexe Wellenzahl g aus der gegebenen Trägheitsfunktion proportional cot g/g wird also mit zunehmender Frequenz immer schwieriger. Bild 41 zeigt noch einmal einen Ausschnitt aus der Funktion cot g/g_ im Bereich von 0 < q1 < n. Hierbei nimmt der Imaginärteil q2 als Parameter neun konstante Werte ein, die Vielfache von + n/36 sind. Sowohl Real- als auch Imaginärteil von cot g/g sind logarithmisch aufgetragen; der Imaginärteil in gewöhnlicher Weise, da er immer positiv ist, der Realteil, der auch negative Werte annimmt, in gespiegelt-logarithmischer Weise, d.h. negative Werte nach unten hin logarithmisch; dadurch konzentrieren sich alle Werte, deren Betrag kleiner als 10- 3 ist, auf der horizontalen Mittellinie. (Die steilen Obergänge der Kurven um diese Mittellinie herum sind also rein darstellungstechnisch bedingt.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik - A14.3 Die Pole der Kurve des Realteils deuten sich wieder um den Wert 0 und n von ql an; die Ansätze dazu sind in Abhängkeit vom Imaginärteil q2 verschieden steil. Bedeutsam an den Kurven ist - im Hinblick auf die Berechenbarkeit des komplexen Wertes q aus einem vorgegebenen Wert der komplexen Funktion in einem Iterationsverfahren - bei einem Wert von ql daß 5/8.7r der Realteil der Funktion vom Imaginärteil 22 unabhängig ist, - daß im Bereich von ql knapp unterhalb von n die Abhängigkeit des Imaginärteils der Funktion vom Imaginärteil q2 sich invertiert; an diesen Steilen ist also mit Schwierigkeiten bei der Konvergenz des Iterationsverfahrens zu rechnen. n Bild 41: Die Funktion z = Q1 cot q_ mit q 2 als Parameter, q _ - 5° - 10° ... - 45°, entspr. Ziffern 1 bis 9, - q 2 <q 1 <'ii q2 Fraunhofer-Institut für Bauphysik A15.3 Re(z) 1 58° 7f 27f ~ 41 142° Bild 58: Realteil und Ima g inärteil der komplexen Funktion 1/(q sin q) in Abhängigkeit vom Realteil q 1 mit Imaginärteil q2=-3°,-6°, -90,... , -30° als Parameter Hierbei sind Real- und Imaginärteil der der Funktion 1/ (q • sin g) getrennt dargestellt als Funktion des Realteils von q, negativen Imaginärteil 92 als Parameter; 92 91, mit einem nimmt - entsprechend zuneh- mender Dämpfung - die (in Winkel umgerechneten) Werte - 3°, - 6°, - 9°, ... - 30° ein. Tatsächlich zeigt sich für den Realteil um den angedeutet um den 91 -Wert 2•,r -, 91 -Wert 7r herum - und besonders ausgeprägt bei betragsmäßig kleinen q2-Werten (kleine Dämpfung)-, ein Doppelpol; und für den Imaginärteil an denselben Stellen ein Einfach-Pol. Im Hinblick auf die Berechenbarkeit des komplexen g-Wertes aus einem vorgegebenen Funktionswert von 1/ (g sin g) durch das Iterationsverfahren, Fraunhofer-Institut fur Bauphysik A15.4 (ein Tangentenverfahren) ist an diesen Kurven bedeutsam, daß - im Falle, daß q l Vielfache von ,r, die Probendicke also Vielfache von halben Wellenlängen annimmt, wegen der stark ausgeprägten Pole - besonders bei niedrigen Dämpfungen - kleine Iterationsschritte benötigt werden; - daß jeweils symmetrisch zu diesen Stellen, etwa (aber nicht genau!) bei den ungeradzahligen Vielfachen von 7/2 Real- u n d ImaginärTeil der Funktion 1/ (g sin g) sowohl vom Real- als auch vom ImaginärTeil von q nur sehr schwach abhängen; dadurch ist mit einem nur geringen Fehler des Funktionswertes ein relativ großer Fehler für die zu bestimmende komplexe Zahl q verbunden. An all diesen Stellen - zusammengefaßt also, an den Stellen, wo ql Vielfache von 7/2 und die Probendicke Vielfache von Viertel-Wellenlängen annimmt, - muß - bei der Funktion 1/ (q.sin q) noch mehr als bei der Funktion cot g/g, im Falle der Kraft-Messung hinter der Probe also noch mehr als bei der Kraft-Messung vor der Probe, mit Schwierigkeiten bei der Konvergenz des Iterationsverfahrens gerechnet werden. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A15.1 Graphische Darstellung der komplexen Funktion 1/(sing • A15 g) Bild 57 zeigt den Verlauf von Betrag und Phase der komplexen Funktion 1/(sing • q) in Abhängigkeit vom Realteil von q, ql, bei einem geringfügig negativen Imaginärteil q2, der proportional mit dem Realteil wächst: q 2 = - 0,03 • ql. Das entspricht - übertragen auf das mechanische Verhalten der Probe, bzw. auf deren E-Modul - einer geringfügigen konstanten Dämpfung in einer viscoelastischen Schicht. Der Betrag der Funktion ist logarithmisch dargestellt. Igt (IzU 31 0 -3 2 7"i 0 7r 0 T 27r 4 71- 67r 87r + Bild 57: Betrag und Phase der komplexen Funktion 1/(q sin q) in Abhängigkeit vom Realteil q 1 , falls Imaginärteil q2=-.03•g1. Der Betrag weist Maxima bei Vielfachen von ,r auf, (hier wäre ja bei reellem q: sin q = 0, 1/sin q hätte also einen Pol mit wechselndem Vorzeichen); entsprechend dem zusätzlichen Faktor g im Nenner nimmt der Betrag der Funktion bei zunehmendem q l im Mittel ab. Die "Welligkeit" der Kurve nimmt ebenfalls mit zunehmendem ql ab, weil der Betrag des Imaginärteils q2 dann ebenfalls zunimmt. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A15 -2 Bemerkenswert ist der Phasenverlauf der Funktion: Die Phase scheint mit zunehmendem qi monoton abzunehmen (wenn man von den darstellungsbedingten Sprüngen der Kurve bei Unterschreiten des untersten dargestellten Wertes - ,r absieht). Die Abnahme ist immer dort besonders steil, wo die Betragsfunktion ein Maximum hat, und flach, wo diese ein Minimum hat. Für q i ; 0 ist die Phase 0; dies bedeutet physikalisch, wie anzunehmen, daß die Probe sich dann wie eine Feder verhält. (Dann ist zwar das Vorzeichen des Realteils der Funktion 1/ (q • sin q) positiv, die zugehörige Trägheit nach der Gl. (104) ist dann aber negativ, was FederEigenschaft bedeutet.) Ansonsten ist der Phasenverlauf der Funktion physikalisch nicht so eindeutig zu erklären wie etwa der Phasenverlauf der Funktion cot q/g. Das mag man dadurch erklären, daß die hier dargestellte Funktion 1/ (g • sin g ) dem Fall einer Beschleunigungsmessung vor, einer KraftMessung aber hinter der Probe entspricht; dann kann man aber nicht mehr wie im Fall auch der Kraft-Messung vor der Probe - von einer "Masse"-oder "Feder"-Eigenschaft sprechen; am hinteren, befestigten Ende der Probe befindet man sich immer im Maximum ("Bauch") der Druck-Verteilung; mit zunehmendem Abstand der Stelle der Beschleunigungs-Messung von der Probenrückseite muß daher die Phasenverschiebung zwischen Druck und Schnelle kontinuierlich zunehmen; dies drückt dann auch der Phasenverlauf auf Bild 57 aus. Bei den schnellen Phasen-Abnahmen und gleichzeitigen Betrags-Maxima ist mit einem komplizierteren Verhalten von Real- und Imaginärteil der komplexen Funktion 1/ (q sin q) zu rechnen. Dies zeigt dann auch im Detail - für qi im Bereich von 0 bis 2•w - Bild 58. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A16.1 A16 Programm EMODSINMES Fraunhofer-Institut far Bauphysik A16.2 10 20 REM REM REM REM EMODSINMES 20.3.85 MESSEN DES E-MDDULS SEI SINUSANRESUNS MIT DEM 80375 EINGANGSSIGNAL A: VERFORMUNGSWEG EINGANGSSIGNAL B: ANREGUNGSKRAFT,ANALOG VERMINDERT UM MASSEN 40 ANTEIL 50 REM AUEGAN`•SSIGNAL ;SINUS AUS DEM SD=75,GEHT AN SHAKER c• i .G-E i.^ t • DES REM ^ 5^.1._•..^ 80375 6 _? .E, SETZEN . VONC. ^ ^^ E rJ^T^^^^ 70 REM SIGN . GEN. AUF MINIMALPEGEL ! 80 REM SETZEN DES SIi=N.GEN . AUF MINIMALE SPNG. ZUR SICHERHEIT ! OUTPUT 70115 USING "#,B";51,56,16,6,64,102,102,102,102,102,102,6 90* 5,.'55 100 OPTION BASE 0 110 DIM T$C 1.=L7 120 COM /Text/ Pname$ C _27 t Nf , ,^.-. r r.ic_sse 17.0• r^ s./Par/ ar, on. ^ , Mf g ,g -^^, 1. jFr2, V^-^,.. ^^ ,,. f I ,.^1,, 140 !-:OM /Werte/ Fq(120), Si,q(120),X(12?),F(12t?),K(120),E(12=i),F'hi(120 150 160 170 1 80 190 200 210 220 24U ^. 50 260 270 .280 290 300 310 320 7.0 340 - - 350 360 370 ? 8(7 381 382 390 1 * JL.Y 400 410 420 CALL Sdcodes !CALL Eingapar CALL Moddefault CALL Sinmesfcon INPUT " AUSDRUCKEN ",Y 1$ IF Y1:¥ = "Y" THEN CALL Modprint INPUT " F'LOTTEN? ", Y2-* IF Y2$="Y" THEN CALL Modplot INPUT "SPEICHERN?",Y$ IF Y$=:.; ,, Y" THEN G'OTO 7.80 INPUT " NEUE FILES .",Yn$ INPUT "ERk:L,äRUNGSTEXT" , T$ F$=F'name:¥°:VAL$ (Pnr) TEXTFILE IF Ynw="Y" THEN CREATE ASCII F$&"T",1! ASSIGN @Text TO F-$'.."T" OUTPUT @Te>: t ; T$ IF Yn$="Y" THEN CREATE BOAT F$',"P",,33,8 ! PARAMETERFILE ASSIGN @Para TO F$°<"F'" OUTPUT @Para;F Gtfl Di t^s -^; ,C ! s , Masse , s - ,ir t 1+s i . ^1 , Fr-^ -i ^ , Mf qNf IF Yn$="Y" THEN CREATE BDAT F$0c"D" , 121 , 8 ! DATENFILE A SSIGN @Dat TO F$$c"D" OUTPUT @Dat ; E (*) BEEP F'RINT "ENDE" END REM ************************************************************ SUB Sinmesfcon DIM Rb(1) DIM Y(2) COM /Werte/ Fg(t), Sig(*),X(*),F(*),t-;(*),F_('-'-),F'hi(*) COtT /Par/ F'nr,Mfq,Nfq,F.g1,Fi2,Va,Vb0Of1,Di,Ma.s se 440 COM /Codes/ Fqn(20),Amn(10),Sga(7) 450 COM /Time/ Ct 451 460 REM ********************************************************* F=CONST.-VERSION REM 470 480 REM ********************************************************* INPUT " h.ONSTANTWERT FOR KRAFT CN7" ,Fc 490 Vfx=Vb /Va 500 Fraunhofer-Institut für Bauphysik A16.3 510 Qfd=Q-Fl/Di 520 REM SIGN.GEN. AUF SINUSMODE ! 57.0 OUTPUT 70115 USING "#,B";16,6,64,3,11,65,255 540 Csca=1 550 REM SPECT , A ± 6 , DUc L 560 OUTPUT 70115 USING "#,B";51,64,3,11,65,64,1,11,65,59,55 561 WAIT .2 56,5 REM TF: TF UND PHI 566 OUTPUT 70115 USING "#,B";52,64,1,11,65,51,255 570 OUTPUT 70115 USING "'#,B"; 90+.7.*Mfq,255! X LIN/LOG 580 REM V LOG! 590 OUTPUT 70115 USING "#,B";92,255 600 REM AVERAGE 10 ! 610 OUTPUT 70115 USING "#,B";18,1,0,11,255 620 REM FESTLEGEN B—KANAL—RANGE 67.0 Cab=1 640 Vf c=Fc*Vb 650 IF Vfc>Amn (Cab) *..3 THEN GOTO 680 !.46=10-'-1/3 660 Cab=Cab+1 670 GOTO 650 680 Rb (0) = Cab* 16 ! HIERMIT IST A — KANAL —RANGE AUTOM. AUF 20V EINGEST. 690 Caa=0 720 FOR I=1 TO Nfq I T ,RT 72'i OUTPU T 70115 115 USING' 4 ,^" 5 i^,56,^55.SF'EC 77.0 REM BERECHNEN DER ZUGEHÖRIGEN FREQUENZ (FO) . 740 CALL Linlog(I,Nfq,Fgl,F(12,Mfq,Fq(I)) 750 PRINT I; .FREQUENZ = .1*INT(10*Fq(I)+.5); 760 Ct—MAX(2/Fq(I),.2) 770 REM SUCHEN EINES GEEIGNETEN FREQUENZBEREICHS SO,DAO FG >.2FACHES DAVON 780 Cf=16! MAX. 10KHZ 790 IF Fq(I)>=Fgn(Cf)*.7. THEN GOTO 820 800 Cf=Cf-1 810 GOTO 790 80 Rb(1)=Cf 87.0 OUTPUT 70111 USING "#,B; Rb (*) 840 REM SIGNALGEN.FREQUENZ EINSTELLEN 850 Fqa=INT (Fq (I) /Fqn (Cf) *400±-. 5) ! CURSORADRESSE 860 A=INT (Fca/ 100) 870 A1=INT(Fga/10)-10*A2 880 A0=Fqa-100*A —10*A1 890 OUTPUT 70115 USING "#,B"°41,A2,A1,A0,11, 55 900 WA I T . 920 REM EINREGELN DER SIGN.GENERATOR—AMPLITUDE SO,DAB ETWA F ETWA F C 940 CALL Kompress(2,Csga,Ub) 950 Sig(I)=Sga(Csga)! SPEICHERN EINGEST. SIGN.GE .AMPL. 960 !PRINT "SIGN.GEN.SF'NG.= ;Sig(I) 970 IF Ub = 0 THEN GOTO 1020 980 BEEP ^000 990 PRINT "KANAL B ÜBER S TEUERT 1" 1010 GOTO 900 ' NEUER KOMPRESS—VERSUCH 1 020 REM EINSTELLEN EINES GEEIGNETEN RANGE FOR KANAL A 1030 CALL Autorange(1,Caa,Ua) 1040 Rb (_)) =Cab*161Caa 1050 IF LIa=0 THEN GOTO 1090 1060 BEEP 1500.5 1070 PRINT "KANAL A ÜBERSTEUERT !" 1080 GOTO 1330 ! NEXT I 1090 WAIT MAX (500/Fqn (Cf) , .) Fraunhofer-Institut für Bauphysik A16.4 1111) CALL Readcur sor (Dummy , Y (*) ) 1120 X(I)=Y(1)/Va ! AMPLITUDE ! KRAFT 1130 F(I)=Y(2)/Vb !PRINT "AMPL.= ;X(I);' KRAFT =";F(I) 1140 1150 REM MITTELN DES MEBWERTES 1160 OiU I PUT 70113 USING "#,B";52,255 ! IF 1170 OUTPUT 70115 USING "#,B";57,72,70,255 1180 WAIT 1 1190 ENTER 70115 USING "#,B";Sb 1200 IF BIT(Sb,2) = 1 OR BIT(Sb,3)=1 THEN 1210 BEEF' 3000„7, 1220 PRINT "STöRtUNG' " 1250 OUTPUT 70115 USING "#,B";71,25 1240 GOTO 1170 1250 END IF 1260 IF BIT(Sb,0) = _ THF_N f_OTO 1190 1270 REM EINLESEN DES MEBWERTES 1280 BEEP. 1290- CALL Rea cursor ( Dummy , Y (*) ) ^^ R^JEF:T O i v = Y ( 2) + C RS FOR F::AEL F.^R VA / 1300ba 1' (I) =Yba/ Vfx ! FEDERKONSTANTE IN EN/mm3 1310 1320 !PRINT " K ';K(I) 1550 E(I)=K(I)/Ofd! E-MO DUL 1340 PRINT " E=";INT(E(I)*100+.5)*.01; 1541 Phi (I)=Y(1)-S`N(Y(1) )*180 1342 PRINT " F'HASE = " ; F'h i (I ) 1550 NEXT I 1 360 SUBEND 1570 SUB Sdcodes 1380 COM ,Codes/ Fqn (20) ,Amn (10) ,Sga(7) 1590 REM EINLESEN VON SD575-CODES 1400 REM FREQUENZCODE 1410 DATA 1,2,4,5 1420 FOR I=0 TO 1430 READ Fqn (I ) 1440 NEXT I 1450 FOR 1=4 TO 20 1460 Fgn(I)=Fqn(I-4)*10 1470 NEXT I 1480 REM AMF'L I TUDEN CODE 1490 DATA 1,2,5 1500 FOR 1 = 10 TO 8 STEP -1 1510 READ Amn, (I ) 1520 Amn(I)=Amn(I)!100 1530 NEXT I 1540 FOR I=7 TO 0 STEP -1 1550 Amn (I) =Amn (I± ) * 10 1560 NEXT I 1570 REM SIGNALGEN.SPNGS.CODE 1580 FOR I = 1 TO 7 1590 Sga(I)=Amn(9-I) 1600 NEXT I 1610 SUBEND 1620 SUB Mo default 1630 COM /Text/ F'name$E=23 1640 COM /Par/ Pnr,Mfq,Nfq,Fg1,Fg2,Va,Vb,Q1=1,Di,Masse 1650 Pname ="MÄRZ" 1660 F'nr=1 1670 Mf q=2 1680 Nf 84 Fraunhofer-Institut für Bauphysik A16.5 1690 Fq 1=.T2 1700 Fq2= 4096 1710 Va=10 1720 Vb=10 17'0 01=1=144 " 1740 n;-1 ^.T_ ^e-i ._ 1750 Masse=0 1760r SUBEND 1770 SUB Eingapar 1780 COM /Text/ Pname$C327 !^^ t ^, n+ 1 7 9{) CDM /Par/ P;tr "1^E 1790 1,Dij{"1r=.5s2 Sr q 4 h.;r q 4 Fqi,r ^q2,Y_,J.,,^. 1500 INPUT "F'ROBENNAI••3E" , F'name. 1810 INPUT "ME^`^SUNSNR.r 4Pnr O ^ - INPUT "AUFTEILUNG: L IN=1,LOG-2",M+q ^^t^ 187.0 INPUT "ANZAHL MEBWER -CE" , N+q 1840 INPUT "UNTERE U. OBERE GRENZFREQUENZ CHZ7",Fg1,Fq2 1850 INPUT "VORVEF,'STäRk::EREINST.: CV/MM7,CV/N7",Va,Vb 1260 INPUT "F'ROBENABMESSUNGEN: C>:UERSCHN. Cmm''27,DICi=-.E Cmm3",DfI,Di 1870_ lr^r=^+ Thif'•trT Err^r-.i " EFFEKTIVE 1vE Mi-i55E = I'i2iSsF? 4 1880 SUBEP•tD 1890 SUB Linlcy(L,L1,G1,G2,M,G) 1900 L?= (L-1 ) / (L 1-1 ) 1910 IF M=1 THEN 1920 G=D* ( 07-G 1) +G 1 19=0 ELSE 1940 G=(62/G1)'`0*G1 1950 END IF 1960 SUBEND 1970 SUB Autorange (Ch, I ,U) 1980 COM /Time/ Ct 1990 CALL Overload(Ch,Ct,U0) 2000 CALL Over l O ad ( Ch , Ct , U ) 2010 IF U=0 AND I=10 THEN 2090 7020 Ir U=1 AND I-0 THEN 090 7 0 7.0 IF U<LIti THEN 2090 2040 OUTPUT 70115 USING ";",B,"; (91+11*Ch-U) ,255!U = 1:RAL'F,U = O-RUNTER KA NAL CH 2050 WAIT .1 7060 I=I+1-2*U 7070 IF U= U0 THEN 2000 2080 U=U0 2090 SUBEND 2100 SUB k::ornpreee (Ch, I,Ub) 2110 COM /Time/ Ct 2120 CALL Overload (Ch,Ct,UbO) 2 130 CALL Over'_ oad ( Ch , Ct , Ub ) 2 140 IF Ub = 0 AND I = 7 THEN 2220 2150 IF Ub=1 AND I=1 THEN 2220 2160 IF Ub<ü'b0 THEN 2270 7170 OUTPUT 70115 USING "#,B" • 16,6,64,(101+Ub),65,255! UB=0:MEHR,UB=1 :WENIGER 2120 WAIT Ct 7191; I=Iy1-2*Ub 7700 IF Ub = Ub0 THEN 2130 221i: Ub=0 2220 SUBEND 2230 SUB Overloar_;(Ch,T,U) 2740 REM PRÜFT T SEC LANG,Oti OVERLOAD AUF KANAL CH (D.H.U=1) 2250 ON DELAY T GOTO 2.790 7260 ENTER 70115 USING "#,B ";Sb Fraunhofer-Institut für Bauphysik A16.6 2270 U=BIT(Sb,1±Dh) 2280 IF U = 0 THEN 2260 2290 OFF DELAY 2300 SUBEND 2310 SUB Readcursor(X,Y(*)) 2320 DIM 05E27] 2330 ENTER 70109 USING "#,27A";D$ 2340 X=VAL(CS[1,6]) 2350 FOR J = 1 TO 2 " THEN 2410 2360 IF C$[J*9+1,J*9+53=" 2370 Je=0 2380 IF C$[J*9+6,J*9+6J="E" THEN Je=1 2390 Y(J)=VALCCSEJ*9+1,J*9+6= e]) 2400 IF CSEJ*9+3,J*9+9J<>" " THEN Y<J>=Y<J?*10'-VAL(C$[J*9+8-Je,J*9+9 l) 2410 NEXT J 2420 SUBEND 2430 SUB Modplot 2440 REM FLOTTEN DER ERGEBNISSE VON MODUL-MESSUNGEN 2450 EOM /Text/ Us 2460 EOM /Werte/ Fq(*),Sig(*),X(*),F(*),K(*),E(*),Phi(*) 2470 COM /Par/ Pnr,Mfq,N+q,Fg1,Fg2,Va,Vb,D+I,Di,Masse 2471 DIM Xx(120) 2480 GINIT 2490 PLOTTER IS 705,"HPGL" 2500 !CALL Fhgibp(U$) ! SONST DEG UND LDIR 90 !! 2510 CSIZE 3 2520 MpI(0)=Mfq-1 2530 Xp11(0)=Fq1 2540 Xp12(0) Fq2 2550 VIERPORT 60,120,10,90 2560 INPUT "E1,E2, MPL(1) =",Xp11(1),Xp12(1),Mp1(1) 2570 CALL Linloggrid(Mpi(*),Xpll(*),»p12(*))! SONST WINDOW 1,0,0,1 2500 MOVE 0,1.05 2590 LABEL "FREQUENZ" 2600 MOVE 1.05,.1 2610 LABEL "BETRAG E EN/mm--. 23 " 2611 MAT Xx= E 2612 BoSUe Kurve 2700 VIERPORT 20,40,10,90 2710 Xpl1(1) 0 2720 Xp12(1) -100 2730 Mpl(1)=0 2740 CALL Linloggrid(MpI(*),Xpil(*),Xpl2(*)) 2750 MOVE 1.1,0 2760 LABEL "PHASE" 2761 MAT Xx= Phi 2763 BoSUe Kurve 2764 PENUR 2765 SUBEXIT 2770 Kurve: CLIP ON 2771 FOR I=1 TO Nfq 2772 Zfq=;I-1>Z(N+q-l) 2773 IF Mpl(1)=0 THEN Ze=<Xx(I)-Xp11(1))I(Xp12(1)-XP11(1)) 2774 IF MpI(1)=1 THEN Ze=LGT(Xx(I)/Xp11(1)>/LGT(Xp12(1)/Xp11(1)) 2775 IF I=1 THEN MOVE Ze,Zfq 2776 IF I>1 THEN DRAW Ze,Z+q 2777 NEXT I 2778 RETURN Fraunhofer-Institut für Bauphysik A16.7 2840 SUBEND 2850 SUB Linloggrid(M(*) ,X1 (*) ,X2(*) ) 2863 REM ZEICHNEN EINES LINEAR ODER LOGARITHMISCH GETEILTEN GITTERS 2870 REM M(0)=0 LIN.,M(0)=1 LOG. TEILUNG IN X— RICHTUNG 2990 REM M(1)=0 LIN.,M(1)=1 LOG. TEILUNG IN Y— RICHTUNG 2890 REM X1(0), X2(0) BEREICHSGRENZEN IN X—RICHTUNG 2900 REM X1 (1) , X2(1) BEREICHSGRENZEN IN Y— RICHTUNG 2910 WINDOW 1,0,0,1 2920 DEG 2970 LDIR 90 2940 CSIZE 2 2950 LORG 5 2ß60 FOR 0=0 TO I 2970 CLIP ON 2980 IF M(D)=0 THEN 2990 FOR X=0 TO 1 STEP .1 7000 GOSUB Line 7010 NEXT X 7020 CLIP OFF 7 070 X=0 7040 GOSUB Stelle 7050 LABEL XI (D) 7060 X=.5 7070 GOSUB Stelle 7080 LAPEL (XI (D)+X2 (D)) /2 7090 X=1 7100 GOSUB Stelle 7110 LABEL X2 (D) 3120 ELSE 71:0 CALL Logteil (XI (D) ,X2(D) ,N,Xt (*) ,U(*) ) 3140 FOR I=0 TO N 7150 X=Xt(I) 7160 GOSUB Line =170 NEXT I 318=7 CLIP OFF 7190 FOR I=0 TO N 7 2 00 X=Xt (I ) =210 GOSUB Stelle 3 2 20 LABEL U(I) 30 NEXT I 3240 END IF 3250 NEXT D 3260 SUBEXIT 7270 Stelle: ! 3290 MOVE (1—D)*(—.05)+D*X,(1—D)*X—.05*D 7290 RETURN 7700 Line:! 3310 MOVE D*X,(1—D)*X 7720 DRAW (1 — D) +D*X , (1—D) *X+D 77 7 0 RETURN 7740 SUBEND 3350 SUB Logteil (X1,X2,Nl,Xt(*) ,U(*) ) 3360 REM TEILUNG DES INTERVALLS Xl...X2 — ENTSPR. NORM. STRECKE 0...1 3770 7780 7790 öF:IG 7400 3410 REM NACH LOGARITHMISCHEN SCHEMA 1,2,5,10,20,50 USW. REM ANZAHL WERTE : NL REM XT (*) = NORM. STRECKENABSCHNITT = 0 ....1 ZU ZAHLEN U(*) GEH REM U(*) = ZWISCHENZAHLEN = Xl...X2 NACH LOG.SCHEMA OPTION BASE 0 Fraunhofer-Institut für Bauphysik A16.8 3420 DIM Lg(2),U1(2> 343o U1(0)=1 34*0 Uz(1`~2 3450 U1(2)=5 3460 Lg(0)=O 3470 Lg(1)= ' 301 / LN(2) 3480 Lg(2)=.699 / Lw(5) 3490 L=LGT(X2/x1) 3500 wl=0 3510 Xt(0)=0 3520 U(0)=X1 3530 L1=FRACT(LBT(X1)) 3540 FOR 1=2 TO 0 STEP -1 3550 IF L1>Lg(I)-.001 THEN 3530 3560 NEXT I 3570 GOTO 3630 3580 FUR I1=I+1 TO 2 3590 m1=w1+1 3600 xt(m1)~(Lg(1-1)-L1`/L 3610 U(N1)=U1(I1) 7,620 NEXT I1 3630 Jz=INT(LGT(X2))-IWT(LBT(X1)+1) 3640 FOR J=1 TO J1+1 3650 FOR 1=0 TO 2 3660 N1=N1+1 3670 x=(J+Lg(I>-L1) 3680 IF X>L- ' 0O1 THEN 3740 3690 xt(wl)=X,L 3700 U(Nl)=UI(I) 3710 NEXT I 3720 NEXT J 3730 N1=N1+1 3740 Xt(w1)=1 3750 U(N1)=X2 3760 SUBEND 3770 SUB Modprint 3780 COm /werLe/ Fq(*),Sig(*),X(*),F(*),K()t),E(*),Fhi(*) 3790 CON /Par/ pnr,M+q,N+q,Va,Vb,Fq1,Fq2"0f1,Di,Masse 3800 PRINTER IS 703 FEDERK. KRAFT EMOD 3810 PRINT " FREQU. SIGN ' S pNG 'AMPL' PHI" m/mm N N/mm^ 3820 PRINT " Hz V mU 2 GRAD^ 3830 Modform: IMAGE X,4D'D,5X,D'2D,4X,4D.2D,4X,D'3D,4X,5D'D,4X,4D.3 D,2X,3D 3840 FOR I=1 TO mfq 3850 PRINT USING modform;Fq(z),Big(I),1000*x(z),F(z),E (z),E(I),phi(z) 3860 NEXT I 3870 PRINTER IS 1 3880 SUBEND 3890 SUB Fhgibp(U$) 3900 REM ZEICHNEN EINES FHG-IB p -PLOT-nAHMENS MIT u8ERSCHRIFT Uv 3910 VIEWp oRr 0,140,0,100 3920 WINDOW 70,-70,-50,50 3930 DEG 3940 LDIR 90 3950 LOPS 5 7960 FRAME 4010 MOVE -60,-50 4020 DRAW -60,50 Fraunhofer-Institut f Or Bauphysik A16.9 4030 MOVE -60,-4O 4040 DRAW -70,-40 4050 MOVE -65,-45 4060 CST= 5 4070 LAoEL ^IBp^ 40B0 MOVE 4090 CSzZE 4 4100 LABEL ^Fraunho+er-Tnstitut fur oauphvsik^ 4110 MOVE -67,0 4120 LABEL "Stuttgart" 4130 MOVE -60,4O 4140 DRAW -70,40 4150 MOVE -65,45 4160 CSIZE 5 4170 LABEL ^1985" 4180 MOVE 60,-50 4190 DRAW 60,50 4200 MOVE 65,0 4210 CSIZE 4 4220 LABEL U-47 4230 SUBEND Fra unoo fe rms/i/mfu,aaupovaix A17.1 A17 Programm BBTFMESMOD Fraunhofer-Institut für Bauphysik A17.2 10 ZO 30 40 ov ! BBTFMESMOD 27 ' 8 ' 05 B r eitBand-Transfer-Function-Messuno zur ! ! ! ( oestimmung elastischer Module mit dem SD375 BEREC*wUNs DER 4 TF-KoMPONsmTEN BAA,GBo,sBARE ~ BBAIM IM SD375, DER IF RE UND IM SOWIE DER KORREL4TzON IM BASIC-pnO[sRnnM, EBENsO DARoUs UND AUS DEN PRO8EN- p ARAMErERm UNTER 8ERUCKSICHrz 60 ! FINER KoRREKrUn-MASSE M1 BETRAG UND PHASE DES E- ODER s-MODULS 70 ! EINGANsSBIsmAL A: BESCHLEUNzGUNs 80 ! EINGomGSSIGNAL a: ANREGUNGSKRAFT 90 ! AUSGANGSSIGNAL :Bynchroner Rausch-Signal-Generator des SD375 100 ! SETZEN VON VOREINSTELLUNGEN DES SD375 110 ! SzBm ' sEN ' AUF MINIMAL p EBEL ! 120 OUTPUT 70115 USING "#,B^;51,36,16,6,64,62,62,102,1O2,102,z02,102 ,zO2,255 130 ! I/O-pARAMErER AUF BywARY-cODE ! 140 OUTPUT 70115 USING ^#,B^;z6,4,64,2,l1,64,5,z1,62r65,16,4,65,255 150 OPTION BABE 0 160 DEG 170 cOM /Text/ T$[132] 180 CO: /Codes/ Fqn(20),Amn(10),Sqa(7) 190 COM /Par/ Mfq,Nfq,Rmb,Fq1,Fg2,Va,vb,Qfl,Di,M1,Mgesschw,Emin,Emax ,Phimin,phimax 200 Con /Werte/ Fq(400>,Cc(400),n(400),F(400),E(400),phi(400) 210 PRINTER IS 1 220 PRINT CHR$(12) 230 PRINT " 8 8 r n F E S M O D^ 240 PRINT 250 INPUT ^ERKLÄRUNGSTEXT^ ,T$ 260 CALL Sdcodes !INPUT " NEUE PARAMETER EINGEBEN ?^,Np$ 270 280 IF Np$~^Y^ THEN 290 CALL Eingapar(pname$) 300 ELSE 310 !INPUT " PARAMETER EINLESEN ?",Ep$ 320 IF Ep$ = ^Y" THEN 330 INPUT " pRO8ENNAME =^ ,pname$ 340 CALL Lespar(pname$: 750 ELSE 360 CALL Defaultpar(Pname$) 770 END IF 780 END IF 740 INPUT " NACHHER AUSDRUCKEN ?",Y1$ INPUT "NACHHER p LOTrEN?^ ,Y2$ 400 410 CALL Bbtfmou 420 IF Yz$=^Y^ THEN CALL Modprint(pname$) 430 IF v2$ = ^Y^ THEN CALL Modpzot(Pname$) 440 INPUT ''S p EICHEnN?^ ,Y$ 450 IF Y$<>^Y^ THEN GOTO 560 460 INPUT " NEUE FILES ?^ ,Yn$ 470 IF Yn$=''Y^ THEN CREATE ASCII p name$&^T^ , z' TEXTFILE 480 ASSIGN @Tzxt TO pname$&^T^ OUTPUT @Text;T$ 490 IF Yn$ = ^ v^ THEN CREATE BDAT p name$&^ p ^ , z3, B ' PARAMETERFILE 500 ASSIGN @Para TO pname$&^p^ 510 OUTPUT @para;w+q,w+q,Fn1,Fq2,va,Vu,Q+z,Di,m1,Mgesschw 52o pmun ho,ownoxitm,u,Bauphy,ix A17.3 53O IF Y:$=^Y^ THEN CREATE oDAT Pname$&^D^ ` 802 ` B ' DnTENFTLE 540 ASSIGN @Dat TO pname$u^D^ 550 OUTPUT @Dat;E(*),Phi(*) 560 BEEP 570 PRINT ^ENDE^ 580 END 590 SUB Sdcodes 600 COM /Codes/ Fqn(20),Amn(10),Sga(7) 610 REM EINLESEN VON SD375-CODES 620 REM FREQUENZCODE 630 DATA 1,2,4,5 640 FOR 1~0 TO 3 650 READ Fqn(I) 660 NEXT I 670 FOR 1 = 4 TO 20 680 Fq:(I)=Fqn(I-4)*10 690 NEXT I 70* REM AMPLITUD,Ew CODE 710 DATA 1,2,5 720 FOR z=10 TO B STEP -1 730 READ omn(z) 740 nmn(I)=Amn(z)/100 750 NEXT I 760 FOR 1=7 TO 0 STEP -1 770 Amn(I)=Amn(I+3)*10 780 NEXT I 790 ! SYNCHRONIOUS SIGNAL GENERATOR CODE 800 FOR z=1 TO 7 810 Sga(z)=Amn(9-I) 820 NEXT I B3O SUBEND 840 SUB De+aurtpar(Fname$) 850 INPUT ^ FILE-NAME =^ ,Fname$ 860 COM /Par/ Mfq,N+q,nmb,Fq1,Fq2,va,Vb,Qf1,Di,M1,ngesschw,Emin,Bnax ,phimin,phimax M+q=2 870 N+q=5z 890 Rmb=1 890 900 Fq1=1O 910 Fq2=3990 Va='1 920 970 Vb=1 Of1=144 940 Di=12 950 960 n1=B ! BRAMM 970 Mgesschw=80 !g Emin=1 980 Emax=100 990 1000 Phimin=-1O 1010 Phimax=90 1020 SUBEND 1030 SUB Modprint(Pname$) 1040 ! nUSDRUCK ALLER BERECHNETEN DATEN UND DER PARAMETER ,FAsSUNB VO M 27'8'8o 1050 COM /werte/ Fq(*) ,Cc(*),A(*) ,F(*) ,E(*),phi(*) 1060 COM /Par/ mfq,Nfq,nmb,Fq1,Fq2,va,vb,Qfl,oi,m1,Mgesschw,Emin,Emax ,phimin,Phimax 1070 COM /Text/ T$ 1080 PRINTER IS 707. 1090 PRINT CHn$(12) Fraunhofer-Institut für Bauphysik A17.4 E-MODUL VON V I SCOELAST I SCHEN PROBEN " 1100 PRINT NT " 1110 PRINT 1120 PRINT " 117. 0 PRINT 1140 PRINT 1150 PRINT 1160 PRINT mm Dicke " 1170 PRINT 1180 PRINT 1190 PRINT 1200 PRINT 1210 PRINT " WINKEL " 1220 PRINT " D" 1230 PRINT " Probenname = •Pname=lT: Probengrässe > ; Lif 1 ; ' Querschnitt, mm"2 ";Di;" Gesamte Mitschwingende Masse ="; Mgessch,4; " g" Erste Korrektur-Masse = ;Ml- ' g" Relative mittlere Bandbreite = ;Rmb Fr FREQUENZ KOH;RENZ BESCHL. KRAFT Hz ms -2 N E- MODUL VERLUST N /mrn 2 GRA IMAGE 6X,4D.D,4X,D.3D,4X,2D.2D,3X,2D.3D,2X,6D.3D,5X,3D 1240 Modform; 1250 FOR I = 1 TO Nfq !PRINT Fq(I),Cc(I),A(I),F(I),E(I),Phi(I) 1260 1270 PRINT USING Modform;Fq(I) ,Cc(I) ,A(I) ,F(I) ,E(I) ,Phi (I) 1280 NEXT I 1290 PRINT " I, Fraunhofer-Institut 1(Ar Bauphysik , Stuttgar 1=00 PRINT " t" 17-%10 PRINTER IS 1 1320 SUBEND 17.7.0 SUB Modpl of (F'name$ ) 1340 REM FLOTTEN DER ERGEBNISSE VON MODUL-,MESSUNGEN ,FASSUNG VOM 27.8 .85 1350 COM /Werte/ Fq(*),Cc(*),A(*),F(*),E(*),Phi(*) 1360 COM /Par/ Mfo,Nfq,Rmb,Fql,Fq2, Va ,Vb,Ofl,Di,M1,Mgesschw,Emin,Emax ,Phimin,Phimax 1370 COM /Text/ T$ 1380 DIM Xx (400) 1390 GINIT 1400 PLOTTER IS 705,"HPGL 1410 !CALL Fhgibp(Pnamef) 1420 DEG 1430 LDIR 90 1440 LORD 5 1450 VIEWPORT 0,140,0, 100 1460 WINDOW 70,-70,-50,50 1470 [SIZE 2 1480 MOVE 58,0 1490 LABEL T$ 1500 [SIZE 1510 Mpl (0)=Mfq-1 1520 Xpl1(0)=Fq1 15=0 Xp12 (0) =Fq2 1540 VIE'WPORT 60, 120 10,90 1550) Xpil(1) =Emire 1560 Xp12(1)=Emax 1570 Mpl(1)=1 !WINDOW 1,0,0,1 1571 1572 ! GOTO 1640 1580 CALL Linloggrid (Mpl (*) ,Xpl i (*) ,Xp12(*)) ! SONST WINDOW 1,0,0,1 Fraunhofer-Institut für Bauphysik A17.5 1600 MOVE 0,1.05 1610 LABEL "FREQUENZ" 1620 MOVE 1.05,.1 1630 LABEL "BETRAG E ENZmm^23 " 1640 FOR I=1 To N+g 1650 Xx(I)=E(I) 1660 NEXT I 1670 BOGUS Kurve 1680 VIEWPORT 20,40,10,90 1690 Xpl1(1)=Phimin 1700 Xp12(1)=Phimax 1710 Mpi(1)=0 1720 CALL Linloggrid(Mp1(*),Xp11(*),Xp12(*)) 1730 MOVE 1.1,0 1740 LABEL "PHASE" 1750 FOR I=1 TO Nfq 1760 Xx(I)=Phi(I) 1770 NEXT I 1780 GOSUB Kurve 1790 PENUP 1800 SUBEXIT 1810 Kurve: CLIP ON 1820 FOR I = 1 TO N+q 1830 IF Mpl(0)=0 THEN Z+q=(Fc(I)—Fql)/(Fq2—Fq1) 1831 IF Mpl(0)=1 THEN Z+q=LGT(Fq(I)/Fql)/LGT(Fg2ZFgl) 1840 IF Mp1(1)=0 THEN Ze = (Xx(I) — Xp11(1)>z(Xp12(1) Xpl1(1)) 1850 IF MpI(1)=1 THEN Ze=LBT(Xx(I)ZXpil(1)l/LGT(Xp12(1)/Xpll(1)) 1860 IF I = 1 THEN MOVE Ze,Z+q 1870 IF I>1 THEN DRAW Ze,Zfq 1880 NEXT I 1390 RETURN 1900 SUBEND 1910 SUB Linlogorid(M(*),X1(*),X2(*)) 1920 REM ZEICHNEN EINES LINEAR ODER LOGARITHMISCH GETEILTEN BITTERS 1930 REM M(0 )=o LIN.,M(0)=1 LOG_ TEILUNG IN X— RICHTUNG 1940 REM M(1) = 0 LIN.,M(1)=1 LOG. TEILUNG IN Y— RICHTUNG 1950 REM X1(0), X2(0) BEREICHSGRENZEN IN X— RICHTUNG 1960 REM X1(1), X2(1) BEREICHSGRENZEN IN Y— RICHTUNG 1961 DIM Xt(20),U(20) 1970 WINDOW 1,0,0,1 1930 DEG 1990 LDIR 90 2000 CSIZE 2 2010 LORE 5 2020 FOR D=0 TO 1 2030 CLIP ON 2040 IF M(D)=0 THEN 2050 FOR X = 0 TO 1 STEP .1 2060 GOSUB Line 2070 NEXT X 2080 CLIP OFF 2090 X=0 2100 BOSUB Stelle 2110 LABEL X1(D) 2120 X=.5 2130 BOSUB Stelle 2140 LABEL (Xl(D)fX2(D))/2 2150 X=1 2160 BOSUB Stelle 2170 LABEL X2(D) Fraunhofer-Institut für Bauphysik A]7.6 2180 ELSE 2190 CALL Logteil(Xl(D),X2(D),N,Xt(*) U( *)) 2200 FOR I=0 TO N 2210 X=Xt(I) 2220 ensue Line 2230 NEXT I 2240 FLIP OFF 2250 FOR I = 0 TO N 2260 X=Xt(I) 2270 GOSUB Ste11e 2280 LABEL U(1) 2290 NEXT I 2300 END IF 2310 NEXT D 2320 SUBEXIT 2330 stelle= ! 2340 MOVE (i_D)*(—.05)+D *X,(1_D)*X —.05 *D 2350 RETURN 2360 Line:! 2370 MOVE D *X,(1—D)*X 2300 DRAW (1—D)±D*X,(1—D)*X+D 2390 RETURN 2400 SUBEND 2410 SUB LoetEil(X1,X2,N1,Xt(*),U(*)) 2420 REM TEILUNG DES INTERVALLS X1...X2 — ENTSPR. NORM.STREEKE 0...1 2430 2440 2450 BRIG 2460 2470 2480 2490 2500 2510 2520 2530 2540 2550 2560 2570 2500 2590 2600 2610 2620 2630 2640 REM NACH LOGARITHMISCHEN SCHEMA 1,2,5,10,20,50 USW. ANZAHL WERTE : NL REM REM XT(*)= NORM. STRECKENABSCHNITT = 0 ....1 ZU ZAHLEN U(*) GEH REM U(*) = ZWISCHENZAHLEN = Xi...X2 NACH LOB.SDHEMA OPTION BASE 0 DIM Lg(2),U1(2) U1(0)=1 Ui(1)=2 U1(2)=5 Lg(0)=0 Lg(1) = .301 ! LN(2) Lg(2) = .699 ' LN(5) L=LGT(X2/X1) N1=0 Xt(0)=0 U(0)=X1 L1=FRACT(LGT(X1)) FOR 1 = 2 TO 0 STEP —1 IF LI>Lg(1) — .001 THEN 2640 NEXT I GOTO 2690 FOR I1=I+1 TO 2 2650 N1=N1±1 2660 Xt(N1)=(Lg(11)—Li)/L 2670 U(N1)=U1(Ii) 2680 NEXT Ii 2690 31=INT(LGT(X2))—INT(LOT(X1)±1) 2700 FOR 3=1 TO 31+1 2710 FOR I=0 TO 2 2720 N1=N1+1 2730 X=(J+Lg(I)—L1) 2740 IF X>L—.001 THEN 2800 2750 Xt(N1)=X/L Fraunhofer-Institut für Bauphysik A17.7 2760 U(N1)=U1(I) 2770 NEXT I 2780 NEXT a 2790 N1=N1+1 2200 Xt(w1)=1 2810 U(w1)=X2 2820 SUBEND 28:0 SUB AuLorange(Ch,z)! FASSUNG VOM 27'8.85 2840 Ct='5 2850 Q=O 28 1-0 CALL Overload(Ch,Ct,U) 2870 IF 0=0 THEN U0=U 2880 Q=1 2890 IF U=0 AND I = 10 THEN 3010 2900 IF U = 1 AND I=O THEN 2980 2910 IF U<U0 THEN 3010 2920 OUTPUT 70115 USING " 41,8";(91+11*Ch-U),255!U = 1:nnUF,U=O:nUwTER KA NAL CH 2930 WAIT '1 2940 I=I+1-2*U 2550 IF U = U0 THEN 2860 2960 U=U0 2970 GOTO 3010 2980 BEEP e000,'5 2990 PRINT " KANmL ";Ch;" UBERSTEUERT !" 3000 GOTO 2850 3010 SUBEND 3020 SUB Overload(Ch,T,U) 3030 REM rRUFT T SEC LAwG,OB OVERLOAD AUF KAwAL CH (D'H'U=1) 2.040 ON DELAY T GOTO 3080 3050 ENTER 70115 USING ^#,B^;Sb 3060 u=aIT(sb,1+Ch) 3070 IF U = 0 THEN 3050 3080 OFF DELAY 3090 SUBEND 3100 SUB Linzog(L,L1,s1,G2,M,G) 3110 0=(L-1)/(L1-1) 3120 IF M = 1 THEN 3130 G=0*(G2-B1)+G1 3140 ELSE 3150 G=(G2/G1)^Q*G1 3160 END IF 3170 SUBEND 3180 SUB Tfslctreau(G(*),Fs(*),Afs,Rmb,Zoom) 3190 ! SELECTIVES AUSLESEN DER TF-KOMPOmENTEN AUS DEM SD375 3200 ! AFS =ANZAHL AUSZUSORTIERENDER TF-KOM p ONENTEN <400 3210 ! FS(*) = KANnL-NUMMERN DIESER KOMPONENTEm 322O ! RMB = RELATIVE MITTELUNBSBoNoBREITE (REL. ZU FREQUsNZABST4ND DE R KOnF') 3230 ! G(*,*) = ENTSFR. nECHTECKFENSTER NORMIERTE TF-'KoMpowEwTEm 3240 ! ZOOM =1 ,FALLS ZOOM AM SD375 EINGESTELLT, SONST 0 3250 OPTION BASE 1 3260 REAL Bv(6400) 3270 ENTER 70108 USING "#,B'';By(*> 3280 BEEP 4000,'2 3290 PRINT "1F-oArEN VON SD375 EINGELESEN ! 330O 30=0 3310 FOR K=1 TO m+s :320 J=Fs(K) :330 J2 = MzN(INT(J+nmu/2*(2-20)> ,399> Fraunhofer-Institut für Bauphysik A17.8 3340 7350 3760 3370 3380 3390 3400 J1=mIN(INT(J-Rmb/2*(J-J0)+1),J2) wj = (J2-z1)+1 ! MAX. 40 ! FOR M=1 TO 4 G(K,M)=0 FOR Mj=1 TO Ni I=Mj+J1-1 T1 = 4*(Zonm+1)*(1+z+(n-1)*400) ! '' +1 ENTSPR. qo375-VERSCHzEBUwG 3410 s(K,M)=G(K,M)+((8y(I1)+236*8y(z1-3`-B192>/B192*Z^(By(I1-2)-1ZB)) /8107B4 3420 NEXT Mi 3430 G(K,M)~B(K,M)/Nj 3440 NEXT M 3450 JO=J 3460 NEXT K 3470 SUBEND 3*80 SUB Bbt+mod! 27-3 ' 85 SBSsSSSS5SBSSSSSsSsESSSSSSsSS5SsSSSSSSSSSSS ^ 3490 COM /Werte/ Fq(*),Cc(*),Ac*`,F(*),E(*) ,Fhi(*) 3500 COM /Par/ Mfq,Nfq,Rmb,Fq1,Fq2,Va,vh,QfI,DI,M1,Mgesschw,Emin,Ema x ,Phimin,Phimax 3310 COM /Codes/ Fqn(20),Amn(10),Sga(7) 3520 DIM Rb(1) 3330 DIM s(399,4`,Fs(399) ********************************************************* 354O 7550 BREITBAND-TF-MES5UNG, BEsTIMMUwG DER FREQUENZABHÄNBIBEN 3560 ELwSTISCHEN MODULE VzSCOELABTISCHER PROBEN 3570 ANmAHMF FMAX =AMAX :MBEsSC*W ***'*********M*** *** ********************************* 3580 359O DEG 3600 ' SPECT,4+B,DUAL,LOG,RT 3610 OUTPUT 70115 USING ^4,8^;51,6v,3,11,65,6v,1,11,63,39,92,56,255 3620 ! X LIN/LOG 3630 OUTPUT 70115 U S ING ^#,B^;90+3*Mfq,255 3640 ! AVERAGE 30 ' 3650 OUTPUT 70115 USING ^4,8^;18,3,0,11,255 :660 WAIT '2 3670 ! SUCHEN EINES FREOUEmZBEnEzCHB > F02 3680 C+ = 18! MAX.30KHZ 3690 IF Fq2>Fqn(Cf-1) THEN GOTO 3720 3700 Cf=Cf-1 3710 GOTO 3690 3720 Rb(1)=Cf 3730 Rb(0> = 0! (BEIDE KANÄLE AUF MAXIMALEN MESSBEREICH ) 3740 ! EINSTELLEN DIESER BEREICHE 4M 3D375 3750 OUTPUT 70111 USING "4,B^;Rb(*) 3760 ! BERECHNUNG DER RICHTIGEN AUSsTEUERUNG DES 5IGmALGENERATORS 3770 Amax = 5/Va!MAX ' ERLAUBTE EFF.BESCHL ' , DA MAX ' AUSG ' S p NG ' AM LADUNsS VERST ' =5V 3780 Fmax = MIw(10,Amax*Mgesschw/1000) ! MAX ' EFF ' KRAFT IST 3790 ! - DA FnEQUENZBEREICH WEITGEHEND OBERHAL8 DER RE5ONANZ LIEGT 3800 ! =MAX. BESCHL. nAL BESAMrE MITSCHw. MASSE , MAXIMAL ABeR 10 N. 3310 Ushmax = Fmax/1 ' 6 ! MAX ' sHAKER-B p NB ' =FMAX/WANDLERKOmSr ' BET MECH'K URZSCHLUSS 3920 Usgma x = Ushmax/5 ' MAX ' 6IGNALssN ' BFNG ' ,FALLB SPNGS ' VERST ' =5 T830 FOR I = 1 TO 6 3840 IF Sga(z+1)>usgmax THEN 3870 3950 OUTPUT 70115 USING ^#,B^;16,6,64"101,65,255 3860 NEXT I 3870 BEEP 5000,'5 Fraunhofer-Institut für Bauphysik A17.9 3880 3R70 3900 3910 3920 7930 79*0 7950 3960 3970 7980 7990 0$=^0^ INPUT " FALLS LADUNGsvERSTÄRKER uGExSTEUERT, 1' EINTIPPEN !^,U$ IF U$=^1^ THEN OUTPUT 70115 USING ^#,B^;16,6,64,102,65,255 GOTO 3870 END IF Tw = mwX(500,Pnn(C+),1) ! WARTE-ZEzT IN ABn ' VON BANoBREzTE WAIT Tw Aussteuern: ! AUSsTEUERUNG KANAL A UND B FOR Ch=1 TO 2 I=O CALL Autorange(Ch,I) 400O IF Ch=1 THEN Eca=Amn(I) 4010 IF Ch=2 THEN Ecb=Amn(I) 4020 NEXT Ch 4030 ! EINSTELLEN VON TF BETRAG UND PHASE 4040 OUTPUT 70115 USING ^#~B^;52`64,1,11,65,255 *050 ! STARTEN DER MITTELUNG 4060 OUTPUT 70115 USING ^#,8";72,70,253 4070 ! BERECHNUNG DER FREQUENZAUSWAHL IN DER ZWISCHENZEIT 4080 K=1 4090 Fso=0 4100 N+q0=N+q *110 FOR K0=1 TO N+qO 4120 CALL Linlog(K0,Nfq0,Fq1,Fq2,M+q,Fo0) 4130 Fs(K)=zNr(FqO/Fnn(C+)*400+'5) 41e0 IF Fs(K)>Fs0 THEN 4170 ! ZUR VERMEIDUNG GLEICHER FREQUENZEN 4150 Nfq=Nfq-1 !NEE? KANN ALSO,BEoINGT DURCH DIE FQ-QUANrELUmG,KLEINER WERoEN! 4160 GOTO 4200 4170 Fq(K)=Fs(K)/400*Fqn(Cf) 4180 Fs0=Fs(K) 4190 K=K+1 4200 NEXT KO 4210 WAIT 1 4220 Averagecontrol: ENTER 70115 USING ^#,B^;Sb 4230 IF BIT(Sb,2)=1 OR BTr(Sb,3) = 1 THEN 4240 BEEP 3000,'2 4250 PRINT "STöRUNG!^ 4260 Ms=Ms+1 4270 IF Ms>3 THEN 4280 PRINT " UBEnSTEUERUNG !! ^ 4290 OUTPUT 70115 USING ^#,B^;51,56,255!SPECrR.,RT 4300 GOTO Aussteuern 4310 END IF 4720 OUTPUT 70115 USING ^#,B'';71,72,7O,255! STOP ERASE NEUSToRT 4730 GOTO Averagecontrol 4740 END IF 4350 IF BIT(Sb,0)=1 THEN GOTO Averagecontrol! D.H. :MEBSUNG LÄuFr NOC ^ 4360 ! EINLESEN DER ME8WERTE 4370 BEEP 2000,'2 4380 PRINT "TF-LESEN" 4390 CALL r+slctread(G(*)"Fs(*),N+q,Rmu,0> 4400 BEEP 30o0,'2 4410 PRINT ^ouswERTuwo Tr-oATEN" 4420 Ecua=Ecu/Eca 4430 v+a = vb/va/1000 / Cl/g] 4440 Q+d = 0+1/oi ! Cram] 4450 FOR K=1 TO m+q Fraunhofer-Institut far Bauphysik A17.1U 4460 cc(K)=((B<K,1)~2+6(K,2)^2>/AoS(G(K,3)*B(K,4))>! KOH4nEwZ 4470 A(K)=SQR(G<K,3>)/va*Eca 4480 F(K)=SOn(s(K,4))/vb*Ecb 4490 Mre=G(K,1)/B(K,3)*Ecba/Vfa! = RE4LTEIL MECH. TRANSFEnFUNKTIOw I N ^ *500 Mim=8(K,2)/G(K,5)*Ecba/V+a! =zMAB.TEzL MECH. TRANSFERFUNKTIOw I Ng !PRINT K;A(K),F(K);Mre;Mim 4510 *520 REM UMRECHwEN IN FEDERKONSTANTE MIT MASSEKORnEKTUR 4530 02=(2*FI*Fq(K))^2 ! IN Hz^2 4540 Kre~(Mre+M1)*02*1 ' E-6 ![ N/mmz Mz=e+*'-Massen-KompensaLion ![ w/mm] 4530 Kim=Mim*o2*1 ' E-6 4560 Ku~SQR(Kre~2+Kim^2) [N/mm~2] 4570 E(K)=nb/Qfd! E-MDDUL 4580 IF Kre = 0 THEN Phi(K)~SGN(Kim)*90 45'90 IF Kre<>0 THEN Phi(K)=ATN(Kim/Kre)+(1-SBN(Kre))*90 4600 NEXT K 4610 BEEP 1000,'2 4620 SUBEND Fraunhofer-Institut für Bauphysik A18.1 A18 Programm MODULMESS4 Fraunhofer-Institut für Bauphysik A18.2 10 86 20 30 40 3O !MODULMESS4 ! ! ! ! ! ! 21.02' Bestimmung der elastischen Module viscoelastischer Proben Messung von Kraft hinter und Beschleunigung vor der Probe unter Benutzung der Trans+er+unction rF im nnalysator SD375 Auslesen mines Einzelwertes mit dem Cursor, Anrenuno durch ein Sinus-Siynal,erzeugt vom PHILIPS-Generator Bestimmung der gemessenen Kumplexen n-ägheiten im BASIC Progra 60 70 mm ! Zur Berechnung des xompl ' +requ-abh ' Moduls folgende Korrekture 80 n: ! - 8erücxsicxtigu:g der kompz ' Trägh ' einer nicht-starren Rückbe 90 festigung; 100 ! - Rückrechnung auf eine kompl-rel.WelIenzabl q im viscoeI.Medi um; ! - 8erechnung des frequ ' auh ' vompI ' Moduzs aus der xompl'rez'welz 110 enzahl q. ! - Au+ Wunsch Darstellung numerisch und grafisch in Betrag und 120 Phase 130 ! - Auf Wusch Speicherung der ModuIfunction etc. ! SETZEN VON VOREINSTELLUNGEN DES SD375 140 ! I/O-pARAMETER AUF ByNAuY-cODE ! 150 OUTPUT 70115 USING ^#,B^;16,4,64,2,I1,64,5,I1,62,63,I6,v,65,255 160 17 0OPTION BASE 0 RAD 180 CoM /Text/ T$[132] 1 490 CDM /werte/ Fq(100),Sig(z00),A(100),F(1nn),E(100),Fhi(z0o) ,Q(100 200 ),Rfe(100),Fp(100) COM /Par/ Mfq,N+q,Fqz,Fq2,Xc,Vc,Ac°Fc~Va,;b,QfI,Di,Mp,Mv,N»,Kh(6 210 ),Vh(6),Mh(6),Rh,Dph,Rp,Rv,Rmess,opmess,Emin,Ema,,Phimin,phimax COM /Codes/ Fqn(20),omn(10) 220 PRINTER IS 1 230 PRINT CHR$(12) 240 ^ S M E U L 0 D M PRINT ^ 250 4" PRINT zao INPUT ^EuKLÄRumsSTsXT^,T$ 270 280 CALL Codes CALL Parameter(pname$) 290 INPUT ''NACHHER AUSDRUCKEN ?^,Y1$ 300 7^,v2$ INPUT ^mACHHER p LOTTEN 310 CALL Sincormod 320 IF v1$ = ^Y^ THEN CALL Modprint(Fname$) 330 Y2$="r^ 340 IF Y2$=^v^ THEN CALL Moupzot(Fname$) 350 INPUT ^SFEICHERm?^,Y$ 360 IF v$<>^v^ THEN GOTO 480 370 INPUT " NEUE FILES ?^,Yn$ 30,0 TEXTFILE IF Yn$ = ^Y^ THEN CREATE ASCII Pname$u''T^,1! 390 ASSIGN @Text TO pname$&''T^ 400 OUTPUT @Text;T* 410 IF v:$~^v^ THEN CREATE BOAT Pname$&^F^,46,8 ! PARAMETERFzLE 420 ASSIGN ^Para TO Pname$&^p^ 43O OUTPUT @Para;nfq,N+p,Fql,Fq2,Xc,Vc,Ac,Fc,va,Vb,Q+l,Di,Mp`Mv,Nh,K 440 h(*),Vo(*),Mh(*),Rh,oph,Rp,Rv,Rmess,Dpmess,Emin,Emax,Poimin,Fhimax IF Yn$=^Y^ THEN CREATE BDAT Pname$&^o^,606,B ! DATENFILE 450 ASSIGN @Dat TO pname$&^D" 460 OUTPUT @Dat;Fq(*),E(*),phi(*),Q(*),R+e(*),Fp(*) 470 Fraunhofer-Institut für Bauphysik A18,3 4BO BEEP 490 PRINT ^ENDE^ 500 END 510 SUB Codes 520 COM /Codes/ Fqn(20),wmn(10) 530 REM EINLESEN VON So375-CODES 540 REM FREQUENZCODE 55O DATA 1~2,4,5 540 FOR z=0 TO 3 5 70 READ Fqn(I) NEXT I 5B0 590 FOR 1=4 TO 20 ^0O Fpn(I)=Fqn(T-4)*10 610 NEXT I 620 REM AM p LIrUDE% CODE 630 DATA 1,2,5 640 FOR z=10 TO B STEP -1 650 READ Amn<I/ 660 Amn(I)=Amn(I)/100 670 NEXT I 6B0 FOR 1=7 TO 0 STEP -1 690 Amn(z)=Amn(z+3)*10 700 NEXT I 710 SUBEND 7Z0 SUB Parameter(Fname$) 730 INPUT " FILE-NAME =^ ~Fname$ 740 COM /Far/ n+q,Nfq`Fq1,Fq2,xc,Vc,Ac,Fc,Va,Vb~Qfz,Di,Mp,Mv,Nh,Kh(* ),Vh(*),Mh(*),Rh,Dph,Rp,Rv,Rmess,Dpmess,Emin,Emax,phimin,Phimax 730 M+n=3 ! Lin- oder log Frequenzschritte 760 ! Anzahl Frequenzen N+q=50 770 Fo1=20! Hz untere Grenz+requenz pq2=4000 ! Hz obere srenz+revuenz 780 790 ! npparatur-Kunstanten 000 Mues=.OB ! kg gesamte mitschwingcnde Masse Fshmax=4 ! N Maximal erreichbare Shaker-Kraft (mit Sicherheit 310 sabst-) Uamax=5 870 ! V maximale Ausgangsspannung eeschzeunigungs-verst ärker B21 INPUT " E Mod stat schätz [N/mm~2] =^ ,E0sch 330 E0max=E0sch*1'E+6! N/m^Z Maximal erlaubte=. E-Modul bei niedrigen Frequenzen 840 Vcnl='03 ! m/s Maximal erIaubte Schnelle wegen nichtlinearer Effekte 850 Epsn1=-01 ! Maximal erlaubte rel. Dehnung wegen nichtlinearer E++exte Va='0316 ! v/ms^-2 Verstärkungsfaxtor Beschz ' verstärker Lana 060 la 970 Vb=1.06 ! V/N Verstärkungsfaktor Kraftverstärker Kanal b 880 ! incl.Fehlerfaktor Massenmessung [F /geeichte Waag e '74'z'a5 090 Q+1=1'44E-4 ! m^2 QuerschnittsfIäche der Probe 900 INPUT " Probendicke [mm] =^ , Di'^ m Di=Di/1000 910 920 Q+d=Qfl/Di ! Berechnung von Grenzgrössen für die Messung 930 940 Ac=MzN(Fsxmax/Mges,Uamax/Va) ! Maximale Beschleunigung 02=SQR(E0max*Q+d/Mges) ! Re=~.=..zkreis+requenz Frobenfeuerk'/Ge 950 s'Schw'm' vc=MIN(Ac/OZ,vcnl) ! maximale Schnelle 960 Xc=oi*MIN(Fshmax/EOmax/Q+l,Epsnl) ! maximale Amplitude 970 Fraunhofer-Institut für Bauphysik A18.4 980 Fc=MAx(Xc*E0ma,*Q+u,Ac*Mges) ! maximale Kraft 990 ! Massen 1000 INPUT " Basamtmasse Probe incl ' nlu-Körpar [g]='',Mgp 1010 Mp = Mgp/1000- ' 0078! ' 0018!kg echte Masse der eigentzichen Probe 1020 mv = ' 00393+ ' 00347!kg echte Masse der 4lu-Halterongskörper+innere Masse Kraft-As+n' 1030 Nh=2 1040 DATA 2 ' 4E+6 "' 2,6,-75E+8, ' 3,0 ! N/m,z,xg 1050 FOR I=z TO Nh 1060 READ Kh(I) 1070 RE^o Vh(I) 1030 READ Mh(I) 1090 NEXT I 1100 ! Fehlerbestimmung vom 26'2'86 1110 Rh = ' 3 ! Rel.F e hler der Hinterwand-Trägheit 1120 Dph=.8! p hasenfehler dto ' =45 Grad 1130 Rp = .00014/Mp!Rel ' Fehler des Betrages der Probenmasse 1140 Rv = ' 0001/mv ! Rel. Fehler der Vor-Masse 1150 Rmess = ' 07 ! REL.GENAUIGKEIT DER M-MESSUNG 1160 Dpmess= ' 04 ! PHASENFEHLER DER M-MESBUNG= 1grad 1170 Emin=5-E+5 ! N/m^2 1180 Emax=5 ' E+7! m/m~2 1190 Phimin=0 1200 Phimax=90 1210 SUBEND 1220 SUB Sincormod! 27'3'8 6 1230 COM /werte/ Fq(*),Sig(*),A(*),F(*),E(*),Phi(*),Q(*),Rfe(*) ,Fp(*) 1240 CoM /Par/ Mfq,N+q,Fq1,Fg2,Xc,Vc,Ac,Fc,va,Vb,Qfl,Di,Mp,Mv,Nh,Kh(* ),Vh(*),Mh(*),Rh,Dph,np,Rv,Rmoss,Dpmass,Emin,Emax,Phimin,Fhima, 1250 COM /Codes/ Fqn(20),Amn(10) 1260 DIM Rb(1),Y(2) 1270 RAD 1280 ! K o n s t a n t e n 1290 X= CONST.=XC FUR Fq< Fqxv V= CONST.=VC FUR fqxv <+q < +nva 1300 1310 A= coNST-=4C FOR Fq> Fqva z320 1330 PRINT "XC = ^;xc*z'E+6;^ mU^ 1340 PRINT ^VC=^;vc*1'E+3;^ mm/S^ 1350 PRINT ^oC=^;Ac;^m/s^2^ 1360 Fqva=Ac/(2*PI*vc) ! Ubergangs+requenz v / a = const. ! Ubergangsfrequenz x / v = const' 1370 Fqxv~vc/(2* p I*Xc) 1380 Fqxa = SQR(4c/Xc)/(2* p I) ! Ubergangs+requenz x / a = const. 1390 PRINT ^FQxV=^;Fqxv;^Hz^ 1400 PRINT ^FQxA=^;Fnxa;^*z^ 1410 PRINT ~pQvo~^;Fq;a;^Hz^ [1/kg] 1420 V+a = Vb/Va! [m] 1430 Qfd = Qfl/Di ! 14*0 Ro = Mp/QfI/Di ! Probendichte [kg/m^3] 1450 E0=1'E+7'''''"1 '''' ' '' ''' ''' '' ''''''' '''''' 1.160 c0=SQR(E0/Ro) 1470 Q1=2*pI*Fq1/C0*Di' ''' '' '''''''''''''''''''ANFAwBSWERT VON 01 1480 1490 1500 1510 1520 ! PHILIPS AUF SINUSMODE UND 0 ' 1V SPNG ' ! OUTPUT 704 USING ^4,34^;^Wl^&cHR$(3) Ugen='1 OUTPUT 704 USING ^4,94^;^40'29000^&CHR$(3) PRINT "VOREINSTELLUNGEN AM So375^ ! SPECT,A+B,DUAL,LOS,RT Fraunhofer-Institut für Bauphysik A18.5 1540 OUTPUT 70115 USING "*,B" 51,64,-_,11,65, 64, 1, 11,65,59,9 ,56,255 I I 1 1 1550 ! X LiN 1560 OUTPUT 70115 USING '°4#,i"; 9 ?,-055 1570 ! AVERAGE 10 ! 1580 OUTPUT 70115 USING "#.B": 18. i .c , .' ; 1590 ! TF: IF RE UND IM 1600 OUTPUT 70115 USI NG ' *,B";52,44,3. 11,6 5,51,255 1610 WAIT . .L 1620 ! FESTLEGEN A —KANAL —RANGE 1630 Caa =1 1 640 Vac =AcxVa 1650 IF Vac?Amn(Caa)".__ THEN GOTO 1680 1660 Caa=C.aa. +1 1670 GOTO 1650 16°0 Rb (tj) =Caa 1690 ! VOR — EI NSTELLUNG DES B—KANAL--RANGE 1700 V fC=FC*Vb 1710 GOSUB Ranc,e b 1720 GOTO Ha-,ptschles-se 1730 Range b: Cab=1 1740 IF Vf c>Amn (Cab) *. _" THEN 1770 1750 Cab=Cab+1 1740 GOTO 1740 1770 R'b (0) =Caa+Cab*16 1780 RETURN 1790 REM 1800 1810 1820 1830 1840 1850 1860 1870 1880 1890 AVON 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1940 1970 1930 1990 2010 202n 2030 040 2060 Hauptschleife: BEEP 2000,1 INPUT "D LAMBDA/4 =CY_1",Uge-f= Uqe=0 IF Uqe$ = "Y" THEN Uqe=1 FOR I=1 TO Nfq OUTPU T 70115 USING "#,B";51,56,255!SPECT,RT ! BERECHNEN DER ZUGEHöR I GEN FREQUENZ (FO) CALL Linlog(I,Nfq,Fgl,Fg2,Mfq,FqO) ! SUCHEN EINES GEEIGNETEN FREQUENZBEREICHS SO,DA8 FO > .2FACHES D Cf =16! N1AX.10KHZ —c vn ,C f) ^:-. _ IF Fqc^;>— Ti E ^ GOTO 1940 THEN ^ 194 Cf=Cf -1 GOTO 1910 Rb ( 1 ) =Cf OUTPUT 70111 USING "#,B"•Rb(Y) REM C URSOR — ADRESSE BERECHNEN Fqa = INT (Fq0/Fgn (Cf ) *4(_}(:+. 5) A2=INT(F^a/1!;tt) v A1 =INlT (F^va/ 10) —10*A :; A'- =Fgv--i?_i;i*A2-1=_ A1 OUTPUT 7011 5 USING "#,B";41,A2,A1,A0,11, 55 Fq ( I ) = Fga/ 4f;c3 y. Fcn (Cf ) ! TATSÄCHLI.' -'H EINGESTELLTE FREQUENZ REM PHILIPS AUF CURSOR — FREQUENZ EINSTELLEN ) ) 7_ CHRS (3) 7.t{I•l( . t (LF.'O'sJhyT OUTPUT 704 USING 11$k'Sr^1' ^r C 11 _. ^,^.. .1 CC q (I /) i1 Ir.' : _+0,4 ^-1 -yu. abh. kor r. Faktor fUr beschleu.ligunq_me-=ung mit 8&K I m p . F--o F. -- f 207t? ! Ei genresonar,zfreque nz= 25:c4-1z 2080 Ka=1—(Fq(I)/5000)' 2090 ! BERECHNEN DER SOLL — BESCHLEUNIGUNG ?1C:i"e Ami.,. =Ac 2110 IF Fq (I) <Fgva THEN Amax=Ac* (Fq (I) /Fgva) Fraunhofer-Institut für Bauphysik A18,6 2120 IF Fn(z)<Fqxv THEN Amax=Ac*(Fq(I)/Fqxa)~2 2130 vama,~Va*Amax 2140 / EINREGELN DER SOLL-BESCHLEUNIGUNG 2150 Tw=MoX(500/Fqn(Cf`,1) ! WARTE-zEIT VOR CUnSORABLESUwG 7160 U=0 2170 Kompression: CALL wavekompr(1,Vamax,Ugen,Tw) 2180 IF maen>.69 THEN ! vEnST ' o&K-VERSTÄRKER =10 2190 BEEP 2000,'1 2200 Vamax=Vamax*'6/Ugen 2210 PRINT ^ 5ollbeschleunigung herabgesetzt !^ 2220 U=U+1 2230 IF 0>3 THEN SUBEXIT 2240 Ugen='l 2250 OUTPUT 704 USING ^#,9A^;^A0.29D00"&CHR$(3) 2260 GOTO Kompression 2270 END IF 2280 aig(I)=Ugen ! SPEICHERN EINsEST ' SIBN'GE'AnpL. 2290 REM ABLESEN VON BESCHLEUNIGUNG UND KRAFT 2300 CALL Readcursor(Dummy,v(*)> 2310 A(z)~Y(1)/Va*Ka! BESCHL ' [m/s^2] EN] 2320 F(I)=Y(2)/Vu ! KRAFT 2330 !PRINT ^DESCHL ' =^;n(I);^ KRAFT =^;F(I); 2340 REM MESSEN DER UBEnTnAGUNGaFUNKTzOm 2350 Ms=0 2360 OUTPUT 70115 USING ^#,8^;52,255 !TF 2370 Start_averaging: OUTPUT 70115 USING ^#,B^;57,72,70,255 2380 Td=TIMEDATE 2390 ! während der neuen Messung Auswertung des vorhergehenden Messer ne^n^sses^ 2400 IF I>1 THEN BOsUB Auswertung ! '. au8er bei erster Messung 2410 IF TInEonTE>Td+1 THEN Averagecontrol 2420 SOTO 2410 2430 Averagecontrol: ENTER 70115 USING ^ff,8^:Sb 2440 IF BIT(Su ` 2) = 1 OR BIT(Sb,3) = 1 THEN 2450 BEEP 3000,'2 2460 PRINT ^sTönUmG!^ 2470 Ms=Ms+1 2480 IF Ms>3 THEN 2490 Ugen = ' 1 ! VORSICHTSHALBER NEUBEGINN KOMPRESSION MIT KLEINEN AMPL ITUDEN 2500 OUTPUT 704 USING ^#,9o^;^o0'29D00^&CHe$(3) 2510 OUTPUT 70115 USING ^#,B^;51,56,255!SPECTn',RT 2520 GOTO Kompression 2530 END IF 2540 OUTPUT 70115 USING ^#,B^:71,255! STOP AVERAGING z550 GOTO Btart_averaging 2560 END IF 257n IF BIT(Sb,0) = 1 THEN GOTO Averagecontrol! D.H. :MESSUNG LÄUFT NOC H 2580 REM EINLESEN DES MEBWERTES 2590 CALL Reaucursor(Dummy,Y<*>) 2600 Mmess1~-Y(1)/v+a/Ka ! IN kg 2610 Mmess2=- y (2)/Vfa/Ka ! IN kg 2620 Fqr=Fq(I) 263o Ir=I 2640 IF I = mfq THEN GOSUB ouswertung! Auswertung der letzen Messung 2650 GOTO Ne,ti 2660 Auswertung: ! 2670 ! GEO. In,FOR,nMESB1,mMESS2 Fraunhofer-Institut für Bauphysik A18,7 2680 / vorausberechnug der ' rez ' nückwand-Träqheit n0 2690 0=2*Pz*Fqr IF Uqe=1 THEN Qeumwand' '''''''''' ' '' '''''''''''''''' ' ' '' ''''' 2700 2710 Mhc1=-0^2*1'E+8 2720 Mhc2='1*Mhci 2730 CALL ROcxmasse(O,Mhcz,Mhc2) 2740 !Berechnung der komplexen rez ' welIenzahl q bei Wellenausbreitung im medium 27 =,0 CALL Ipitisinqr(Ir,Mp,Mv,Mhc1,Mhc2,Mmess1,Mmess2,0.1,Q2) 2760 IF zr>w+q THEN 2770 BEEP 1111,2 7 730 PRINT ^IPITISImUR 4USGESTzEGEN !^ 2790 SUBEXIT 2800 END IF 2B10 GOrO Umrechnung 2320 Cleumwand: ! 7 830 xmess1~-0^2*Mmess1 FALLE Q << pi/2 2840 Kmess2=-02*Mmess2 2850 Kme^s=SQR(Kmess1~2+Kmess2^2) 7 860 E(zr)=Kmess/Q+d 2870 C=SQR(E(zr)/Ru) 2B80 Q(Ir)=O/C*Di Phi(Ir)=FNPhi(Kmessz,Kmess2) 2B90 GOrO Ausgabe 2900 2910 Umrechnung: 2920 Qq=01^2+02•2 2930 E(zr)=no*o1~2*0^2/Qq 2440 Fhi(Ir)~-2°FNphi(01,02) 2950 Q(Ir)=SQR(Qq) 2960 ! Fehlerberechnung 2970 CALL Fexzisinqr(Mhc1,Mhc2,Mmessl,Mmess2~Q1,02,oq1,o42) 2400 Rq~SQR:(Q1*oq1)^2+(Q2*Dq2)^2//Qq 2990 Dpq=SUR((Q1*Dq2)~2+(Q2*Dq1)~2)/Qq 3000 nfe(Ir)=Z*nq 3010 Fp(zr)=2*opq 7020 Ausgaue: ! 3030 PRINT zr;^'rREQU'=^;Fqr;^Hz ^; 3040 PRINT ^E=^;oROUwD(1 ' E-6*E(Ir),3):^N/mm~2 +-^;DROUwo(100*R+e(Ir), Z);^%,^; 3030 PRINT ^PHI=";DROUND( p hi(Ir)*180/PI,2>;"GRAD +-^;oROUMD(Fo(zr)*18 0/pz,2); 3060 PRINT ^,Q=^;DROUND(Q(Ir)*180/PI,3);^GRAD^ 3070 RETURN ! 3080 Nexti: ! 3090 NEXT I 3100 PRINT ^FEnTzG'^ 3110 BEEP 1000,1 3120 SuoEND E N 3130 ! D E M 3140 SUB Linzog(L,L1~01,52,M,G) 3150 0.=(L-1)/(L1-1) 3160 IF M=1 THEN 3170 G=0.*(G2-61)+G1 3100 ELSE 3190 B=(82/61`^0.*81 3200 END IF 3201 IF M=3 THEN 3202 Nterz=INT(LOG(500/81)/'231)+1 3203 IF L<=Nterz THEN G=G1*2^((L-1)/3) U P Fraunhofer-Institut für Bauphysik A18.8 3204 IF L::-Nterz THEN G=82- (L1-L) i<-100 320-. END IF 3210 SUBEND 3220 SUB Wa`rek:ompr (Ch,Usoll lUgen,Tw) _ 230 DIM Amp1$L87 3240 G!w=2.9 3 ^. 50 J=[_: 3260 Y `} WAIT V_V11 Tw 3 2 80 CALL Read_u sor(X,Y (*)) 3290 c=Y(Ch)/Usoll 3300 IF J>10 T HEN °U=E7.'IT '1r) ;Uso^ :r:U•^ cn !PRINT Tqt,(1-'iii ^ 33 7 0 IF ABS (;`-1 ) <.. 1 THEN SUB'E:.IT 3330 Ugen=L!gen/Q'. q 3340 IF Ugen : . 68 THEN SUBEX I T! BEI BW-VERST Ä RKUNG =10j 3 - 5= Uge no_;t=DRD!JhdD(O>.*Ugen,T) 3360 IF Ugenout`-=1 THEN Amp1$='°A"&VALS (Uger,out)',"DC]0" ^:^'-`- 1 THEN A• m P1^*"="Af^„',V.•-'',•L-^(DRDUh•!J(U 337=7 IF U ge nout-::1 AND U•g e n^_«,^-. g- ^nout 2) ) °."D,,ta" 9 ' -3380 IF Ugenout‹.1 THEN Arnp'._$="Ai7"?,VA;--.S(DRDLlND(Ugenout71)")°<"D00" _ 390 OUTPUT 704 USING "1k, 9r;' ; Ampl$':.CHF;$ (::) 3400 34 10 GOTO _ 260 3420 SUBEND 3 430 SUB Read__arsl, (X,Y(*) ) 3440 DIM C$C277 _..4 ^^1 ENTER r,^ "'7 .r^. R 7n.1._ro USING •JS1 d:3 „11 3450 3460 .:=VAL(C4-C 1,67) 3 470 FOR J = 1 TO ,_ „ THEN 3_ _30 3480 IF C4: 1J*9+ 1 ,J*9+57=„ 3490 Jr-=0 3 5 00 IF C:£CJ*9+6,J*9+67="E" THEN Je =1 3510 Y(J)=VAL(CSkJy-9+1,J*9 +6-Je7) " THEN Y(J)=Y (J)*1C?''VAL(CrLJ*9+8-Je,,;*9+9 IF CI.LJ*o.,_q JY9+o7<':' _.= 2c? 1) :=530 NEXT J 3540 SUBEND ^,, .r.i2) ,, 3550 SUB Rt_'Lk:masse (O hi^ 3560 '. BERECHNUNG DER KOMPLEXEN EFF MASSE EINER F • f"^E I HEN-/ F'ARALLELSCH ALTUiai ^ T REL. I MAG I N4RTE I L V* UND MASSEN M 35170 ! AUS N KOMPLEXEN FEDERN K* MIT _ _ _ . BEI DER ::REISFREOLiENZ 0 3590 ! FEDERKONSTANTEN K IN N/m, MASSEN IN kg ',,Li ,'-i ^• ,h•ln,t:.11 (* l, l l- C.-_,`^/ a,l _L,l,.;-I V 't{1`,r-,^,, N J,,Cg.i 7 Fy =',,.c, 7 ^ ^a 7 ,1^ LM ,/Par/ Par, i h y,,1; L 3600C ^min Ema: Phimin F'himax ) ;'t: (y-) F-1h (-y-) r,:l-, n.-.' _ mes Mes m ` D^ 7 , ^ ,,,^ N , , i^^• , i ^:v ,, 9 ' 7 ,, = 7 ^ 7 ^, ^-, , 3610 02=-n.-.(-2) i} M.-1=0 3620 3630 wi r •=f] 0640 FOR 1-1 TO Nh 3650 M'r: 1=C2#f=:h ( I ) 3660 Mk:2=hik:l*Vh ( I ) ! Komp1 . Masse der i . zen Feder t^17 ;1..^_ ` ^,^ s 1 ,M-.ri 3670 t? CA LL Cin^.• ers(M_ 7=i 3680 Mr 1=t•1r i-s-hlk:r j. ! REIHENSCHALTUNG DER I . TEN REZIPROKEN FEDER _ 690 Mr-2=Mr2+h1t-r2 ! MIT I-1.TER EFF. REZIPROKER MASSE 3700 CALL Cinvers (htrl,Mr2,M1,M2) 3710 M1=hi1+Mh ( I ) ! PARALLELSCHALTUNG DER I . TENi MASSE ^tl,h._,^ ( h'i M1^r'. ^) 1,,M1ir.= ^ Ci _720 CALLnve;-=. 3730 NiEXT I -:58r: ! Fraunhofer-Institut für Bauphysik A18.9 3740 SuBENo 7, r50 SUB Ipitisi:qr(z,Mp"Mv,Mh1,Mh2,M01,MO2,0.1,02) 7. 760 ! vorgegeben; 7.770 ! Mn = Masse der Probe 3700 / M y = hint, P robe,aber vor Kra+tmessung 3790 ! mh1,Mh2 = kompz ' Masse der nücxue+estioung hinter Kraftau+nehmer 7. 000 ! M01,MO2 = gemessene kompl-nasse als Trans+erfunctinn der 3B10 ! hinter der Probe gemessenen Kra+t/vor der Probe gemessene Besc hleunigung 3820 ! m001,m002 dto ' beim Ietzten aufruf des UP's 383O / Q1,0 7 = kompI.HeI mholtzzahl(Wellenzahl*Dicke) in der Probe als maherung 3040 ! q01 , q02 dto.beim letzten Aufruf des Ups ! gesucht: 3850 3860 ! C1,02 exact bzw. als Näherung per Iteration 3870 ! Gleichung; 3890 ! M=(-mp/q*cos(q0)+mv*sin(q0))/sin(q-q0) 7. 090 ! mit q0 = 1/2j*In(r), r=(jx-1)/(jx+1) =Reflexions+aktor 3900 ! x=ng * q ,ng =mg/mp ,mg=mv+mh 3910 ! die BIeichung wird in eine Taylorreihe bez ' q bis zum 1 ' Glied e ntwickezt 3920 ! Konvergiert das Iterationsverfaoren nicht,so wird m so lange 3930 ! interpoliert,uis es konveryiert und schrittweise q gefunden is t' 7.740 RAD 3950 COM /IL0/ 001,002,M001,M002 3960 IF I=1 THEN ! nn+angsbeuinnunoen 3970 001=Q1 3930 Q07=-001/2 7.990 M001=0 4000 w002=0 4010 END IF 4020 Mdrmax=1 ' E-6 ! GEFORDERTE RELATIVE GENouIGKEIT VON M 4030 Mg1 = Mv+Mx1 ! Parameteratzfbereitung 4040 Mg2=Mh2 4050 Ng1=Mg1/mp 4060 Mng2=-Mg2/Mp 4070 ! Interpolations —Bc^leife 4080 01=001 4090 02~002 4100 M1=M01 4110 M2=MO2 4120 Si0=0 4130 Si=1 4140 GOSU8 Iteration 4150 IF 3<0 THEN 4160 01=001 4170 Q2=002 4180 M1=(M1+M001)/2 4190 M2=(M2+M002)/2 4200 IF (Si-SiO)<1,E-2 THEN Notausoang 4210 Bi=(Bi+s10)/2 4 7'20 GOTO 4140 4230 ELSE 4240 001=01 4250 002=02 4260 IF Si=1 THEN 4350 4270 M001=M1 4280 M002=M2 4290 SiO=Si Fr aunxo fe wnmum/u,oavpxvxix A18.10 4300 M1=M01 4310 M2=tG02 4:'20 Si=1 4330 GOTO 4140 n-'Ar, END IF 4350 M _:=_ 1=M01 47.6() M002=MO2 4370 S'•J B E X I T 4380: Notausgang: I=999 4390 4:-•; SI'8E^' IT 4400 Iteration:! 4410 J-i:s 4420 Ovoreabe: 4430 ! Berechnung von M a.= Funktion des genäherten 0 4 44r,_ .1 Berect;rtc_,,,g des ^,-, Reflexionsgrades R aus ;`v i ^ ^. Ng U' UND 4450 CALL Cp r-cd(^ing2,"?gl,;?1.02.Jng1,•Jnq=) 4460 Jnqlm=•Jnq1 -1 4470: Jnqlp=Jnq1+1 4480 CALL Cquot (JngiT,,Jnq,^_,Jn:glp,•?nc=,z1.R,_') 44907 44S'_ .' Berechnung e. echr, a_;r,g der r relativen 7;tiver .^?eIT Wellenzahl !-!^ r aus^ G._ ..^^ hI -EXF':=;G.-s) r4500 GIrl=1/2-r.-FNF'h i (RI,R?) 4510 Or2=- 1/4xLOG (Rl 2+F,=) 4520 ! berPri,nung der o.g. Gleichung 4530 C ALL ` _os(Or1 `-!r ^;rD) >> ,.0q ' ^I ,^ 4540 CAL L Cguot(Cgrl,Cgr2,01,0.2,F'1;F`2) 4550 CALL Cain(Or1, ^r, Sqrl,Sqr2) 4560 Z1=-Mp*F'1+Mv'LSgr1 4570 Z2=-Mp*F'2'-Mv*Sqr; 45R0 ri d 1 = [? 1-O r l 4590 Jd2=0.2-0.rE 4600 CALL C_in(Gd1,Ud2,N1,N2) AL Cgt,ot(Z1,^=,h 1,N^,h 1n 1,,M^) n= ,. mn = genähertes m 4vi0 ' CALL '' J ,^^ N^'^LdSt! I4o -' DIE GLEICHUNG I CHU^ GE Rr U L 4620 ! TEST,OT'• DIE N.nHEFii 4630 Md1=M1-Mn1 4640 Mc,2 = r'12-Mn2 ! Md = Di+fer-enz zum gegebenen M (r,^.. fa 1 ,.:+Iul^^ 11 .i? ' I dr i ,Mc,'^,-"?^ ) •^^,,;,^I_ ^,r-^^,r,^,r, 4650^ CALL r-. 4660 Mdr--SGIR(Mdr-I 2+Mdr^ 2) 4670 IF r•;dr <r i _;rma THEN RETURN ! . . G' GENAU GENUG BERECHNET ^ . f"'EFC C TAYLOR-ENTWICKLUNG .S DES 4680 t BERECHNUNG . !':.J . DDER 4^ ,:_ 4690 CALL Cquot (F'I,F'2,G?1,'O2,F21,F'2L) 4700 CALL Cpr od(F21,F22,N1,N2,r-'ni ,Fn2) 4710 CALL Ccos(Odi,G!d',Cgdl,Cgd=') 7^^ , r^gd 1 ,Cgd?,^r_,^c2) ^ 1 ^ ^ .^ 'i7( l,^ L i`.r^r-^_ 4720 CALL 4730 °z ,_ = Mp*F'n 1 -Z = l 4740 Sz^=Mp.tiF•n^-Zs^ ,^ ^) 4750_ CAL= C pr od i: r. 11 ,N"'_.,, ''-,1 ,^ '`J"' ^,^^^^ 1'`a^^' 4760 CALL Cquat(Sz1,Sz2,N21,I`.22,S1 , S2) ! s = kompl.Steigung an der ? Stell ^: 477[) ! BERECHNUNG DES ITERATIONSSCHRITTES VON G!: Pi 4780 CALL Cguot(Mdl,r-(d2,S1,8; ,Oi1,0iL) 4740 0.1=01+Oil 4000 ;^^L=C,I2+Qi t! I T LF'ATIONSSCHRITT 4810 IF ABS(Oil)>P7/2 OR A8•S(f?i2):-FI/2 OR 02:0 THEN 4020 J--1 4830 RETURN 4040 END IF 4850 J=J+1 4860 GOTO Ovorgabe 4870 SUBEND 4880 SLID Fehlisingr (r-1h1,Mh2,M01,MO2,L?1,C2,Dg1,Dq2) Fraunhofer-Institut für Bauphysik A18,11 4390 COw /Par/ M+q,mfq,Fq1,Fq2,Xc,Vc,Ac,Fc,Va,vu,QfI,Di,Mp,Mv,Nh,Kh(* ),Vh(*),Mo(*),Rh,Dph,Kp,Rv,Rmess,Dpmess,smin,cmax,Phimin,phima, 4900 vorgegeben ! 4910 ! pnhl,mh2 = kompl ' Trägheit des Hintergrundes hinter Kraftau+neh m 1- 4920 / Rh, Dph = relativer (Betrags-) und p hasenfehler dazu 4930 ! M01,MO2 = gemessene xompz ' rrüg^eit=Kra+L hinter- / 3eschl ' vo r Probe 4540 ! Rmess,opmess = rezativer (Betrags-) und p hasen+eoler dazu 4950 ! Q1 , Q2 = durch IPITISIwQR bestimmte kompl. Wellenzzhl in der Probe = Probenmasse , rel. Fehler 4960 ! Mp , Rp = vor Kraftaufnehmer mitschw. Masse, rel. Fe»ler 4970 ! Mv ,Rv 4980 ! zu bestimmen; 4990 ! dq| , dq2 = kompl. Fehler der kompl. Wellenzahl Q 5000 ! 5010 ! Berechnung der REL. kompl. Fehler 5020 Dm01=SQR((Rmess*M01)^2+(Dpmess*n02)^2) 5030 Dm02=SQR((Rmese*n02)^2+(Dpmess*M01)^2) 5040 CALL Cquot(Dm01 , Dm02,M01,MO2,R01,R02) 5050 Dmh1=SOR((Rh*Mh1)^2+(Dph*Mh2) ~Z> 5O60 Dmh2=SQR((Rh*Mh2)^2+(Dph*no1)^2> 5070 CALL Cquot(Dmh1,Dmh2,Mh1,nh2,Rh1,Fh2) 5080 ! Rp 5090 ! Rv 5100 ! Massenverxältnisse: 5110 CALL Cquot(M01,MO2,Mh1,nh2,NOh1,N0h2) 5120 Nvp=Mv/mp 5130 Mg1~Mh1+Mv 5140 Mo2=Mh2 5150 Ngpl=mg1/Mp 3160 wop2=Mg2/Mp 5170 Nohvp1=N0h1*Nvp 5180 mohvn2=N0h2*Nvp 5190 CALL Cprod(NOh1~M0x2,Ngp1,wgp2,N0hop1,NOhgo2) 5200 ! Trigon. Funkt. 5210 CALL Csi:(Q1,02,S0,3q2) 5220 CALL Ccos/Q1,QZ,Cci1,Cq2> 5230 CALL Cprod(01,Q2~8q1,8q2,0sq1,Qsq2) 5240 CALL Cprod(Q1,Q2,Cq1,Cq2,Qcq1,Qcq2) 5250 puq1=Sq1+Qcq1 5260 puq2=Sq2+Qcq2 5270 ! Berechnung der partiellen DifferentiaIe der Fehler+ortp+lanzun ^ 3280 5250 5300 5310 5320 CALL Cprod(N0hz,N0h2,Cn1,Cq2,U1p1,U1p2) Up1=1-U1pi Up2=-U1n2 CALL Cprod(N0hvp1,NOhvp2,Osq1"Qsq2,Uv1,Uv2) Uh1=Ulpi-Uvi 5^30 Uh2=U1p2-Uv2 5340 CALL Cprod(wOh1`w0h2,sq1,Sq2,U1q1,U1q2) 5350 CALL cprod(N0hgp1,N0hnp2,ruqz,P:q2,U2g1,U2q2) 5360 Un1=U1q1+1J2q1 5370 Uq2=U1q2+U2q2 5380 ! Korrektur des Differentials up, 5390 ! da die rrobenmassen+ehler von E(mp,q) und qOmp) korrelieren 3400 ! (sich für q gegen 0 genseitig aufheben). 5410 ! In up ist also der rrobenmasszn+ehler von E (mp , q) mit eingerec hnet' 3420 Qh1=Q1/2 Fraunhofer-Institut für Bavuhysm A18.12 5430 Qh2=Q2/2 5440 CALL Cprou(Qh1,Qo2,Ug1,Uq2,Uqro1,Unrn2) 5450 Upro1=Up1+Uqroz 5460 Upro2=Up2+Uqro2 ! Berechn::g der kompl ' TetIfehzer +0,fp,fh,+v von p 5470 5400 CALL Cquot(R01,n02,Uq1,Uq2,F01,F02) 5490 pp1=Uprol*Rp 5500 pp2=Upro2*Rn 5510 CALL Cnuot(Pp1,Pp2,Un1,Uq2,Fp1,Fp2) 5520 CALL Cprod(Uh1,Uh2,Rh1,Rh2,ph1,Ph2) 5530 CALL Cqunt(Ph1,Fh2,Uq1,Uq2,rh1,Fh2) 5540 Fv\~Uv1*Rv 5550 pv2~Uv2*Rv 5560 CALL Cquot(Fv1,Pv2,Uq1,\ Uq2,Fv1,Fv2) ! Summation der rehler^.uadrate 5570 5580 oq1=SOR (F01^Z+Fp1^2+Fh1 ~2+Fv1^2) 5590 Dp2=sOn(F02^2+rp2~2+Fh2~2+rv^-z) 5600 SUBEND 5610 DEF FNCh(X) 5620 Ch~(EXP(X)+EXP(-X)>/2 5630 RETURN Ch 5640 FNEND 5650 DEF rNSh(x) 5660 sh=(EXp(X)-EXP(-X)`/2 5670 RETURN Sh 5680 FNEND 5690 SUB Cprnd(A1,A2,81,B2,P1,p2) 5700 P1=A1*B1-A2*B2 5710 P2=A1*B2+w2*B1 5720 SUBEND 5730 SUB Cinvers(o1,o2,B1,B2) 5740 A=A1^z+A2~2 5750 81=01/0 5760 82=-02/A 5770 SUBEND 5780 SUB Cquot(w1,A2°B1,o2,Q1,82) 5790 CALL cinvers(B1,B2,I1,l2) 5800 CALL Cprnd(o1,02,I1,I2,01,02) 5810 SUBEND 5820 DEF FNFhi(C1,02)! PHI=-PI'.'PI 5830 RAD 5840 IF C2=0 THEN phi~(1-58N(C1))*FI/2 5850 IF C2<>0 THEN Pbi=pZ/2_ATN(C1/C2)-(1-BEm(C2))*pI/2 5860 RETURN Phi 5870 FNEND 5880 SUB Cei:(n1,02,B1,82) 5390 B1=BIN(A1)*pNCh(A2) 5900 B2=COS(A1)*FNSh(A2) 5910 SUBEND 5920 SUB Ccos(A1,A2,B1,B2) 5930 91=COS(A1)*FwCo(A2) 5940 82=-SIN(A1)*FNSh(A2) 5950 SUBEND 5760 SUB Mouprint(pname$) ! oUSDRUCK ALLER BERECHmETEm DATEN UND DER PARAMETER ,FASSUNG VO 5970 M 5.11.85 5980 COM /Werte/ Fq(*),Sig(*),A(*),F(*)°E(*),Pbi(*),O(*),R+ e(*`,rp(*) 5990 COM / p ar/ Mfq,Nfs,Fq1,Fq2,xc,Vc,Ac,rc,va,Vh,0.+z,Di,Mp, Mv,Nh,Kh(* ),Vh(*),Mh(*),Rh,Dph,Rp,Rv,Rmess,Dpmess,Emin,Emax,Fhimin,Pbi ma x 6000 COM /Text/ T$ Fraunhofer-Institut für Bauphysik A1O.13 6010 PRINTER IS 707. 6o20 PRINT ^ E-/G-MODUL VON vIScOELA5TIScHEN pnDDEm ^ 6030 PRINT 6040 PRINT ^ p rouenname =^;Fname$ 6050 PRINT 6060 PRINT ^ ^;T$ 6070 PRINT 6080 PRINT ^ p robenorusse :^;Q+z*1-E+6;^ mm-'2 Querschnitt, ^;oi*1'E+3;^ mm Dicke 6090 PRINT Probendichte :^;Mp/11)fI/Di;^ko/m^3^ 6100 PRINT 6110 PRINT . Maximale Amplitude =' ';Xc*1'E+6:' 'mü^ 6120 PRINT Maximale Schnelle =' ';vc*1'E+3;' 'mm/s^ 6130 PRINT =' Maximale Beschz' 6140 PRINT it Maximale Kraft =' ';Fc;^N^ 6150 PRINT 6160 PRINT . FREQUENZ SIG. KRAFT E-MODUL PHASE Q FEHLER^ 6170 PRINT ^ Hz V ms----2 N N /mm~2 GRAD BRAD % GRAD" 6180 PRINT " . 6190 Mod+orm: IMAGE 5X,4D'D,2X,D'2D,2X,2D'2D,3X°2D'40,1X,6D'3D,5X,4D, 3X,4D,2X,2D,2X,2D 6200 FOR I=1 TO wfq 6210 IF E(I)>1-E+4 THEN 6220 PRINT USING Modform;Fq(I),Sig(T),A(I),F(I),E(I)*1'E-6°Phi(I)*180 /PI,E1(I)*180/pI,n+e(I)*1OO,Fp/I/*180/PI END IF 6240 NEXT I PRINT ^ 6260 t^ 6270 6280 6290 67.00 PRINT ^ Fraunhofer-Institut für Bauphysik Stottoar PRINTER IS 1 SUE/END SUB nodpzot(pname$) REM PLOTTEN DER ERGEBNISSE VON MODUL-MESSUNGEN ,FASSUNB VOM 5'11 6310 COM /Werte/ Fq(*),Sig(*)~A(*),F(*),E(*),Phi(*),Q(*),n+e(*),Fp(*) 6320 COM /Par/ Mfq,N+q,Fq1,Fq2,Xc,vc,Ac,Fc,va,vb,o+l,Di,np,Mv,wh,Kh(* ),Vh(*),Mh(*),Rh,Dph,Rp,Rv,Rmess,Dpmess,Emin,Emax,P»imin,phimax 6330 COM /Text/ T$ 6340 DIM xx(400) 6350 GRAPHICS ON 6360 PLOTTER IS 705,^HPGL It 6370 !CALL Fhgibp(PnameS) 63B0 VIEWPORT 0,140,0,100 67.90 WINDOW 70,-70,-50"50 6400 DEB 6410 LDIR 90 6420 LOKs 5 647,0 CSIZE 4 6440 LINE TYPE 1 6450 MOVE 65,0 6460 LABEL pname$ 6470 CS/7r7 2 6480 MOVE 58,0 6490 LABEL T$ 6500 CSIZE 3 Fraunhofer-Institut für Bauphysik A18.14 6510 Mpz(0)~Mzm(m*p-1,1) 4520 xpl1(0)=Fq1 4530 xpz2(0)=Fq2 4540 vzEWPoRT 60,120,10,9O 6550 Xpz1(1)=Emin 6560 Xpl2(1)=Emax 6570 Mpl(1)=1 6580 LINE TYPE 1 4,581 WINDOW 1,0,0,1 65B2 BOTO 665n""" T1111 ' '''''''' '''''' '''''''' 4570 CALL Linzuggrid(MpI(*),Xpl1(*),Xpl2(*))! SONBT WINDOW 1,0,0,1 6600 MOVE 1'057'05 6610 LADE! ^BETnAG E [N/m^2] ^ 6620 MOVE -'17-5 6630 LABEL "FREQUENZ [Hz]" 6640 ! Plotten der E-kurve 6650 FOR I = 1 TO Nfq 6660 Xx(I)=E(I) 6470 NEXT I 6680 BOsUB Kurve 6690 ! Pzotten der Gren z linien 6700 IF Moz(0)=1 AND Mpl(1)=1 THEN 6710 LINE TYPE 4 672o Ro=Mp/Qfz/Di 6730 Eq=Ro*(Di*2*pI*Fu2)~2 4740 Qma^=sOR(Eq/Emin) 6750 Nqmax=zNT(1/2*(1+2/PI*Umax)) 6760 FOR N=1 TO Nqmax 6770 Q0=(2*N-1)*PI/2 6780 Fq0~1/(2*PI)*S0R(Emin/Ro)*Q0/Di 6790 E0=Eq/Q0^2 6800 MOVE 07LBT(Fq0/Fq1)/LGT(Fq2/Fg1) 6810 DRAW LBT(EV/Emin)/LOT(Emax/Emin),z 6820 NEXT N 6830 END IF 6040 LINE TYPE 5 6850 FOR I=1 TO mfq 6860 Xx(I)=E(I)*(1+n+e(I)) 6Br0 NEXT I 6800 BO ^ UB Kurve 6090 FOR z=1 TO N+o 4900 Xx(z)=E(I)*(1-Rfe(I)) 6910 NEXT I 6920 BOSUB Kurve 6930 VIEWPORT 20,40,10,90 6940 xpz1(1`=phimin 4950 XpI2(1)=Phimax 6960 Mpl(1)~0 6970 LINE TYPE 1 6971 WzNDOw 1,0,0,1 !!r!r!!!!!^ 6972 GOTO 7010/!!!!!!(!!!!!!!!!!!'!! 6980 CALL LinIoggrid(Mpz(*),Xpl1(*),Xpl2(*)) 6990 MOVE 1'1,0 7000 LABEL "PHASE" 7010 FOR z=1 TO N-fq 7020 xx(I)=Phi(I)*lBo/Pz 7030 NEXT I 7040 GOSUB Kurve 7050 LINE TYPE 5 Fraunhofer-Institut für Bauphysik A18.15 7060 FOR 1=1 TO Nfq 7070 Xx(I)=F'hi (T):t(1+Fp(I))*180/F.1 7000 NEXT I 7090 GOSUB Kurve 7100 FOR T=1 TO Nfq 7110 Xx (I)=Phi (I)--(1—Fp (I) )*18_/PI 7120 NEXT I 7 130 GOSUB Kurve 7140 PENUP 7130 SUBEXIT 7160 Kurve: CLIP ON 7170 FOR I-1 TO Nfq 7100 IF Mpl (0)=0 THEN Zfq==(Fq(I)—F,1)/(Fu—Fq1) 7190 IF Mpl (0) =1 THEN Z'Fq—LST (Fg (I) /F q l) /LST (Fq2i Fq I ) 7°00 Ze=0 7210 IF Mpl (1)=0 THEN 7e=(Xx (I) — Xpl1 (1))/(Xpl (1) — Xpl1 (1) ) 7220 IF MpI (1) =1 AND Xx (I) >Xpl 1 (1) THEN .'_e=LOT (Xx (I) /'Xpl 1 (1)) /LBT 2(1)/Xpl1(1)) 7°70 IF 1=1 THEN MOVE Ze,Z1--q 7240 IF 1>1 THEN DRAW Ze,Z-fq 7250 NEXT I 760 RETURN 7770 SUBENDE 7280 SUB Linloggrld (M(*) ,X1 (*) ,X2(*) ) 7290 REM ZEICHNEN EINES LINEAR ODER LOGARITHMISCH SETEILTEN SITTERS 77.00 REM M(0)=0 LIN. ,M (0) =1 LOG. TEILUNG IN X— RICHTUNG 7310 REM M(1)=0 LIN. ,M(1) = 1 LOG. TEILUt IN Y— RICHTUNG REM L , ...^ ^.(f>) •ER _,t_ i HCS B^ ^Ei F JZEP! IN X— RICHTUNG _','tr1 (^:) 7330 REM X1(1), 1) BEREICHSGRENZEN IN RICHTUN 7340 DIM X.t(20),U(20) 7350 WINDOW 1,0,0, 1 7360 DEG 7770 LD I R 90 7780 CEIZE 2 7390 LORE 5 7400 FOR D=0 TO 1 7410 CLIP ON 7420 IF M(D)=0 THEN 7430 FOR X=0 TO STEP 7440 GOSUB Line 7450 NEXT X 7460 CLIP OFF 7470 X=0 7480 GOSUB Stelle 7490 LABEL XI(D) 7500 x=.5 7510 GOSUB Stelle 7520 LABEL (Xl(D)+X2(D))/2 7530 Ä=1 7540 GOSUB Stelle 7550 LABEL X2 (D) 7560 ELSE 7570 CALL Logteil(:X1(D),X (D),N,Xt(*),U(-':)) 7580 FOR I=0 TO N 7590 X=Xt(I) 7600 GOSUB Line 7610 NEXT I 7620 CLIP OFF 7630 FOR 1=0 TO N 7640 X=Xt(I) I Fraunhofer-Institut für Bauphysik A]8.]G 7650 GOSUB Stelle 7660 LABEL U(I) 7670 NEXT I 7680 END IF 7690 NEXT D 7700 SUBEXIT 7710 Stelle: ! 7720 MOVE (l-D)*(-.05)±D*X,(1-D)*X-.05*D 7730 RETURN 7740 Line:! 7750 MOVE D*X,(1-0)*X 7760 DRAW (1-D)+D*X,(1-D)*X±D 7770 RETURN 7780 SUBEND 7790 SUB Logteil(XI X2,N1,Xt(*) U(*)) 7800 REM TEILUNG DES INTERVALLS XI...X2 ENTSPR. NORM.STRECKE 0...1 7810 REM NACH LOGARITHMISCHEN SCHEMA 1,2,5,10,20,50 USW. 7820 REM ANZAHL WERTE : NL 7 4.30 REM XT(*) = NORM. STRECKENABSCHNITT = 0 ....1 ZU ZAHLEN U(*) GEH öRIG 7840 REM U(*) = ZWISCHENZAHLEN XI.. X2 NACH LOG.SEHEMA 7850 OPTION BASE 0 7860 DIM Lg(2),UI(2) 7870 U1(0)=1 7980 U1(1)=2 7890 UI(2)=5 7900 Lg(0)=0 7910 Lg(1) = .301 ! LN(2) 7920 Lo(2)=.699 ! LN(5) 7930 L=LOT(X2ZX1) 7940 N1=0 7950 Xt(0)=0 7960 U(0)=X1 7970 LI=FRAGT(LBT(XI)) 7980 FOR 1=2 TO 0 STEP -1 7990 IF Li>Lg(I)-.001 THEN 8020 8000 NEXT I 8010 GO TO 3070 8020 FOR I1 = 1+1 TO 2 8030 N1=N1+1 8040 Xt(N1)=(Lg(11)-LI)/L 8050 U(NI)=U1(II) 8060 NEXT II 8070 J1=INT(LST(X2))-INT(LGT(X1)±1) 0080 FOR J = 1 TO J1+1 8090 FOR I = 0 TO 2 0100 N1=NI+1 8110 X=(J+Lg(1)-Li) 8120 IF X>L-.001 THEN 8130 8130 Xt(N1)=X!L 8140 U(N1)=U1(1) 8150 NEXT I 8160 NEXT J 8170 NI=N1+1 8180 Xt(N1)=1 8190 U(N1)=X2 8200 SUBEND Fraunhofer-Institut für Bauphysik A19.1 A19 Meßergebnisse für die frequenzabhängigen E-Module der ausgewählten Fugendichtstoffproben Fraunhofer-Institut für Bauphysik A19.2 P11SI12 29.3.86 PHASE 90 i 45 % ' ßA AmmearAwaln_ 0 20 5 2 1 1 5 2 4000 BETRAG E CN /m^ 23 5.E+7 / / / / 2 / / 1 / / / 5 / / / / / / / 2 / i‘ // _ / ^ __ __ ____ ^ ^^ . . 1 _— — -^/^ ^ ^ j / ^ ^ ^% / / / 1 / / / / / / 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHzJ I BP Fraunhofer–Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.3 P239I12 29.3.86 PHASE 90 45 0 20 5 1 2 1 5 2 4000 BETRAG E EN/m^27 5.E+7 2 -,1 1 _ ^//^^ 5 _ ^ _- ^ ^' i^^ ^ -J i % .^-^ 2 1 / 500000 20 5 2 5 / / / / / / / / / / ` / /.\\ ^^/ / ,,, / , / / / / / / / / 2 / / / / / / 4000 FREQUENZ CHz7 Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1988 I Bf Stuttgart A19.4 P24SI 12 29.3.86 PHASE 90 - 45 ^^", ® 20 5 1 1 5 2 2 4000 BETRAG E EN/m^27 5.E+7 / / / 2 / 1 /---- \ \ ^ 5 ^ .-/-:. ,--,----' ---- ^ n -_ jil ^/ / / / / / 2 / / / / / / 1 / 5 1 2 5 / / / 20 / / / 500000 / 1 / 2 / / 4000 FREQUENZ CHz7 I BP Fraunhofer—Institut für Bauphysik Stuttgart 1988 A19.5 P21SIAl2 29.9.86 PHASE 90 . 1WM_ 11' 11111 45 1MITE0 20 BETRAG E 5 I 2 1 5 2 4000 EN/m^2] 5.E+7 / / / 2 / / / 1 / / • 5 / / / 2 -- ^^^ ^_-= ^ ^ _"_- -- -- `_ _ _ _ / // - \ / _'- --^ ^ /\'' / ^ 1 / 500000 20 5 1 I BP 5 2 FREQUENZ / / 1 / / 2 { \\^f VV/ / / / / 4000 CHz] für Stuttgart Fraunhofer—Institut Bauphys i k 1 986 A19.6 P82SIB 1 2 29.3.86 PHASE 90 45 0 t/ 1 20 5 1 1 5 2 2 4000 BETRAG E EN/m^27 / 5.E+7 / / / 2 / 2 / 1 / / 5 / / //^ ^-^^/ ~ / __ / ^^^'-^% f 2 ^/4i-__.---i^ f^^__ -i ^ 1 ^ / / 500000 20 5 1 2 / / / 5 / 1 / / / / / / / / / / / / 2 4000 FREQUENZ CHz] I BP Fraunhofer—Institut für Bauphysik Stuttgart 1886 A19.7 P411KSI12 29.3.86 PHASE 90 45 0 20 4000 BETRAG E [N/m^2] 5. E+7 / 2 / / / / / 1 / / / 5 / % / A ^ f \---;^ / \ ^ ^ / \, 2 — ^/- ..__ _^ / / 1 i 500000 20 5 1 2 r 5 i 1 / / i i 2 / 4000 FREQUENZ [Hz] IBP Fraunhofer — Institut für Bauphysik Stuttgart 1986 A19.8 P422KSI12 29.3.26 PHASE 90 45 ^ 0 20 2 5 2 1 4000 BETRAG E CN/m^23 5. E+7 2 1 ^ ^ i ,^ ^ -^ _ y%-^---^ 2 1 20 5 1 2 FREQUENZ IBP / --/ / 500000 1 / 5 / Ai / 5 / / / / / / / 1 / / / / / / / / / / / 2 4000 CHz3 Fraunhofer — Institut für Bauphysik 198E Stuttgart A19.9 P43SI 12 29.3.86 BETRAG E CN/m^2] 5.E+7 / 2 / / i/ / z____ /- 1 __ 5 / // ^j _ r ^ /V / ^ ^ '` /'4 i;^^ ` ^ 2 / / / / / / .._/ / / / / ^' L 1 / 500000 20 5 1 / 2 / 5 1 / / / / / / 2 4080 FREQUENZ CHz] IBP Fraunhofer—Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.10 P521SIR12 29.3.86 PHASE 90 MINNIFILI 45 111.1^FFAII n^^ n ^- 11110POMMS r ® 20 BETRAG E 5 1 ^ -^^ w^•n^^ 2 5 1 4000 2 CN /m^2] / 5.E+7 / / / / 2 / / 1 / / / ./7- \ ^ -..„... 5 =f -^ ^ ^ -I ^ ^ _. j ---- 2 / r / / / / / / / 1 / / / / / / / / / / / / / / / / / / 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHz] I Bf Fraunhofer—Institut für Stuttgart Bauphys i k 1986 A19.11 P6 1 S I A6 29.3.86 PHASE 90 ^' - 45 0 20 NW/ 2 1 5 4000 BETRAG E [N/m^2] 5.E+7 2 / / 1 / 5 ^ ^^ /'` 2 _-^ \ / \ ^.- 1 __ \^ ^ 1 / ^/ /\ _. / \ / / / 1 / / / / 500000 20 5 1 2 5 1 2 / 4000 FREQUENZ [Hz] IBP Fraunhofer—Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.12 P92SIB12 29.3.86 PHASE 90 it r lif i^^^^^ 45 'AIL 0 20 5 1 2 5 2 1 4000 BETRAG E EN/m^23 / 5.E+7 / / / 2 / / / 1 / / / 5 ^^ '__^ = -_'i`^. ^ T--^ 2 rY i / / /( ^.-. ^---• ` 3// ^_. ^ F / / ^ ^/ / / 1 / / / / / / / / / / / / 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHzI I BP Fraunhofer — Institut für Bauphysikk 1989 Stuttgart A19.13 P711 <SI12 29.3.86 BETRAG E EN/m^2] 5.E+7 / i 2 / / 1 / / / 1 5 / / ^ . 2 ...^^^^ -- .^. _ ,^=--- __---------^ __^ 1 / - - - i ^ /^^ ^ ^ / / ^ / ^ / ^/ \ / / / / / / / / / 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ [Hz] IBP Fraunhofer—Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.14 21<SI12 TD 7 29.3.86 PHASE 90 45 0 20 4000 2 BETRAG E EN/m^2] 5.E+7 2 1 i 5 / / f / / / / / /^ \\. \ 2 / / / / / / /7 / /^ j / ^ ^. / / % / 3 / / / / / / / / / / --- :5-7- .__ _^ 1 / 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ [ Hz] IBP Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.15 941<SI12 29.3.66 PHASE 90 45 0 20 5 2 5 1 2 4000 BETRAG E CN/m^27 5.E+7 / i/ 2 / / // / 1 / / /3 "^ ^^ / 5 ^ f _^^ j ^-" 2 / / i i ^ ^ .i^ / / ^.^ / / rff / / / / / / / / / / / / 500000 20 5 2 5 2 4000 FREQUENZ [Hz] IBP Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.16 P34SIB12 29.3.86 PHASE 90 -^ 45 2 1 0 20 4000 BETRAG E EN/m^23 5.E+7 2 / 1 / 5 `- ^ ` ,1''1111 `^ 1 ^ --_-:---7--_-' - _,7- 2 / 1 1 / / / / / / / / / 1 / / / V`/ / / / / 1 1 / 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHz] IBP Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.17 PB5SIA l 2 29.3.86 PHASE 90 45 2 0 20 4000 BETRAG E EN/m^-27 5.E+7 2 / 5 ^ /_ ^ ^^ ^- ^ 2 =-^^^ ^ ----- / / _^l.- ^^ 20 5 1 / / / ^ _^ ^/^^\ ^ / ^^ / \J / / / / 500000 / 2 / 5 / / / / / / / / / / / / 2 4000 FREQUENZ £Hz7 IBP Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1386 Stuttgart A19.18 P14PR12 29.3.86 PHASE 90 'h.. 45 111111L151111111111 0 5 20 _^r : ^-^M ^i 0 1 2 1 5 2 1 4000 4 BETRAG E EN/m ^23 5.E+7 . ..--,., / .----- / / ------ ^^ /"' -. ^? ^ / ^^ 2 1 ^^ i ^'f_ 5 i ^^/ ^----.../ /1 / ^ / __.5. _-r -------^ / / / / / / ^ / / / 2 / ^ / / r^--- 1 / / / / / / / / r / / / i i / i, 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ [Hz] I BP Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1 9 8 6 Stuttgart A19.19 P911 <PR4 8 29.3.86 2 BETRAG E EN/m^27 5.E+f / / // ^ 2 'I 5 2 ^^ i% /./ / / / ./ / ^, / / ^. / / / / % / / ^ -. / / / / / ^^ / / / / A-- / 50000 20 5 1 / 2 / 5 1 / / / / / 2 / , / / 4000 FREQUENZ CHz7 IBP Fraunhofer—Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.20 P21PS12 29.3.86 PHASE 90 45 0 20 4000 5 BETRAG E EN/m^27 5.E+7 / 2 1 ...... --0 5 __- -.nMag 2 aladifil 1111111 M/ / // 111111111 11111 1 // /E 500000 20 / / 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHz7 für Bauphysik 1388 IBP Fraunhofer—Institut Stuttgart A19.21 P21PS3 1.4.86 BETRAG E CN/m^23 5.E+7 2 / ---- ./ 1 /%/ / \ \ ^i ^^ 5 ^/ / ' r---------' / ---/ • / / / ^^ / / Z / j 2 / / 1 ^ - 2 4000 / / 500000 20 IBP 5 1 5 2 FREQUENZ CHz] 1 Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.22 P2 1 PS4 8 1.4.86 PHASE 90 ^ 45 0 20 5 2 5 2 4000 BETRAG E CN/m^23 5.E+7 / / 2 / / / / / /1 / / UW / 1 / / / / j / / ^ 5 / //// / / // ^i 2 / /// Ii / 1 / / / / // ///// i / / / / /////// / / / / / / / / / ///////// 500000 20 5 2 5 2 4000 FREQUENZ CHz3 IBP Fraunhofer—Institut für Bauphysik 1886 Stuttgart A19.23 P512KPS12 29.3.86 PHASE 90 45 0 20 2 4000 BETRAG E EN/m^23 5.E+7 / / / 2 / 1 —^ _ 5 _l ^ ^ ^^^ ^ ^j^ / 500000 20 5 1 / / 2 ^ ^ 1 ^y // // i---!^ /^ ^ ^^ / 5 / / / ^ / y 2 1 / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / 1 2 4000 FREQUENZ CHz3 IBP Fraunhofer — Institut für Bauphysik Stuttgart 1986 A19.24 P922<PS12 29.3.86 PHASE 90 45 ,i,„-p-= 4., yoO" ..0. ® 20 BETRAG E 5 1 5 2 2 1 4000 EN/m^2] / 5.E+7 / / / 2 I/ / 1 ----' i' / /i / _-^^ ^ ^ ^ 5 / -- / / / / / _^^r- i / _^ ^ 2 / / / / / / / / / / / / / 1 . / / / 500000 20 I BP / 5 1 5 2 FREQUENZ CHz] 1 / / i / 2 / / / 4000 Fraunhofer—Institut für Bauphysik Stuttgart 1986 A19.25 P012 KPS 12 29.3.86 PHASE 90 45 0 20 5 1 2 5 1 4000 BETRAG E EN/m^2] 5.E+7 / 2 / / / / /— ---- ^' /^ / / = ^/ / / ^ ^^ / / ^ 'i= ^/ / J/ / / ^^ / / / / 1 /.----- i '- 5 i 2 1 / / / / / / / / / / / / / / / / / / 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ [Hz] IBP Fraunhofer—Institut für Bauphysik Stuttgart 1986 A19.26 PB2 1 <PS6 29.3.86 PHASE 90 45 0 20 1 5 1 5 2 2 4000 BETRAG E EN/m^2] 5.E+7 2 1 ^ i^i---- ^^^^ ^ ^^ / /^'^/ / ^ / /^ \ ^j^ r- ^ / ^// \ / 5 ^ j /i "'^ / ^ ^^/ / -- / / 2 / / / 1 / ^ ! / / / / 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHz] IBP Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.27 P13PU12 29.3.86 PHRSE 90 - 45 3 ^ 0 20 BE7RRG 5 E 5 2 1 - 2 1 4000 EN/m^2] / 5.E+7 / / / 2 1/ / / / /i\^ J ^ .7' 1 ^- -'- , 5 ^-^ir^ -^ /---^^ ^ / / / / / / 2 / / / / / / / / / 1 / / / / / / / / / / , / 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ [Hz] I BP Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.28 P19PU24 1.4.86 PHASE 90 45 0 20 2 5 1 5 2 4000 BETRAG E EN/m^2] 5.E+7 / / ./ / 2 / ^ / ^ ^^" _^^ / ^ / _--^, ___ -.^ ^^^^ ^ / _--- ---^^='-"G^^/ / / / i ^^^ / / ^^ ^ ^ / / / / / ^ / / / / / / / / ///, / ^ / / /^ / / / ^ ^ / / / /// / , / ^ / / / //// / / / 5 2 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ [Hz] — Institut für IBP Fraunhofer Stuttgart Bauphysik 1988 A19.29 P22PU12 29.9.86 PHASE 90 45 0 20 1 5 2 1 5 2 4000 BETRAG E CN/m^27 5.E+7 / / / / / l^ // 2 / 1 - ^ ^ _ ^ -..-_--. __ 5 ---/ ^' / / / \ // ' j ^^ ------ ^/ --- / / / / L 2 / / / / / / / 1 / / / / / / / / / 500000 20 5 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHz] IBP Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1988 Stuttgart A19.3U P531KPU1z 2 9.3.B6 PHRSE 90 45 0 20 BETRAG 5 1 5 2 1 4000 2 E CN /m^ 23 5.E+7 / / / 2 / / 1 / ..----" _,--.„----, ___---- ^ 5 i.---- " 2 ^_'/ ^ _^ ^..--i -----^ ^ / ^ / / / ^ MOM 1 / 500000 20 5 1 2 MEE 4000 2 5 1 FREQUENZ CHz] I BP Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A1y.31 P541<PU12 29.3.86 PHRSE 90 ......„...„,/ --\`^^ 45 0 20 BETRRG 5 E 1 ^^ 5 2 2 1 4000 EN/m^27 5.E+7 / ^ 2 __ _ -^t ^ ^ ^ j ^ / //^/ ../ 1 / /'^` ..^ ^ ^ I^r `^^^ ^ 5 / / / / 2 / / / / / / / 1 / / / / / / / / / 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHz7 für I BP Fraunhofer — Institut Stuttgart Bauphysik 1986 A19.32 P731 <PU 1 3 29.3.86 PHASE 90 45 0 20 5 1 2 5 1 2 4000 BETRAG E EN/m^2] 5.E+7 / // 2 / / I 1 / / . 5 / / ^-^^ ^ ^ 2 / ^ -- _-__ / ^_.__ ^^ ^^^.. - ^^ /-^"^ _.-^ ^ ^ I -^ ^^ /^ / / / / / / 20 5 2 5 / J J 500000 / / / / / / 2 / / 4000 FREQUENZ [Hz] IBP Fraunhofer — Institut für Bauphysik Stuttgart 1986 A19.33 P811<PU12 29.3.86 PHASE 90 ^^'"`^ 45 0 20 5 \, . r 1 3 `5 2 2 1 4000 BETRAG E EN/m^2] 5.E+7 / ^ r^ ^ .._L_-__1_, -- -- .../ ^ ^^ / ^i / ^ / ^ 2 / // / 1 / / - ^--^' " 5 // 2 1 MI. 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ [Hz] I BP Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.34 P811KPU48 1.4.86 PHASE 90 45 „Amu 'MIN 0 20 5 1 5 2 2 1 4000 BETRAG E EN/m^2] 5.E-1-7 / / / /% '^_ ^ 2 5 / / / / / / / / / i / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / // / / / /////. / / / / / / ///// / / / / / / //////. / / / / ,' / / I /////// I / / / / / / ////////// / / / / / / / // ////////, %^^ ^^^ ^/=-'^ /%%^ ^ ^ i j' 1 / --- 2 1 500000 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHz] IBP Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.35 P93 1 <PU 12 29.3.86 PHASE 90 45 ^ \ --•^'°'-- 0 20 5 2 4000 2 5 BETRAG E EN/m^27 5.E+7 / ^ _ ^ i ,---% /;/ --1 ---<-------- 2 -.--.-_- - / - / h /- 5 i ^ / / 2 / / / / / / / / / / / / / / / / / 500000 20 5 1 2 5 2 4000 FREQUENZ CHz7 IBP Fraunhofer—Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A19.36 P©3PU24 29.3.86 PHASE 90 45 1 0 20 4000 BETRAG E EN/m^2] 5.E+7 / / / / / --- - -^^ / 1 ^^ , / ^^ ^ ^ / / ^ -^--^ .:---/ 5 • •^ / / / ^ ^ n iii ^^ ^ / / / / / / / / / / / / / 2 / / / / / / / / / / / / 1 / / / / / / / //, / / / / / / ///, 500000 2 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHz] — für Bauphysik 1988 IBP Fraunhofer Institut Stuttgart A19.37 P 82 <0R <12 29.3.86 PHASE 90 45 5 20 1 1 5 2 2 4000 BETRAG E EN/m^27 5.E+7 2 / / / ^ / J v 5 __-. 2 ^% ,--- --- i _^ _---, ^^ ------ _____- -- ^-~ ` / / .^ .--/ , , _ / / / / 500000 20 5 2 5 2 4000 FREQUENZ CHz7 IBP Fraunhofer — Institut für Bauphysik 1986 Stuttgart A20.1 A20 Berechnung des frequenzabhängigen Körperschall-Transmissionsgrades Allgemeine Voraussetzungen: - viscoeiastische homogene Schicht der Dicke d, senkrecht dazu unendlich ausgedehnt, - mit Dichte p und komplexem E-Modul E, - zwischen zwei Wänden aus gleichem Material, ebene Berührungsflächen mit der Zwischenschicht, senkrecht darauf die Strecke d, - mit Dichte pw und reellem (nichtverlustbehaftetem) E-Modul Ew; bei linearem Verformungsverhalten aller beteiligten Stoffe - Betrachtung bei einer harmonischen Schwingung der Frequenz w. Zielgröße: Transmissionsgrad = Quadrat des Amplitudenverhältnisses der Schallschnellen in den Wänden. a) Eindimensionales Modell: - alle Bestandteile (Wände, Zwischenschicht) parallel zueinander und flächig - unendlich ausgedehnt, die Wände sind auch nach außen hin unendlich ausgedehnt, bilden also Halbräume; - senkrechter Durchgang einer ebenen Longitudinalwelle (siehe Bild 80 in Kapitel 8.1.1) b) Zweidimensionales Modell: - die Wände sind flächig-unendlich ausgedehnt, haben eine Dicke dw; Fraunhofer-Institut für Bauphysik A20. 2 die Zwischenschicht (Fuge) hat die - Breite b, sie ist eindimensional unendlich ausgedehnt, bildet also eine linienförmige Verbindung mit dem rechteckigen Querschnitt b.d; - die Zwischenschicht überträgt Longitudinalwellen und koppelt damit quer zu ihr laufende Biegewellen auf den Wänden; - die Wände sind dünner als ein Viertel der Biegewellenlänge in ihnen, so daß ausschließlich Biegewellen in ihnen auftreten; - die Fugenbreite b ist wesentlich kleiner als die Biegewellenlänge in den angrenzenden Wänden, so daß die linienförmige Fuge zwischen den flächigen Wänden vereinfacht wie eine stangenförmige, d.h. punktförmig angreifende Querverbindung zwischen zwei parallel-laufenden Stäben betrachtet werden kann. (Siehe Bild 81 in Kapitel 8.1.1.) Herleitung des Transmissionsgrades aus dem Impedanzverhältnis. Die Herleitung für den Fall des Durchgangs ebener Longitudinalwellen (a) ist bei Cremer [30] und bei Cremer/Heckl [31] zu finden. Sie geht von folgenden Überlegungen aus: (s. Bild 80 in Kap. 8.1.1) - die Schalldrücke und Schallschnellen einfallender und reflektierter Welle einerseits und transmittierter Welle andererseits müssen an beiden Grenzflächen gleich sein; - in der Zwischenschicht findet eine (kurze) Wellenausbreitung statt, die zu einer Phasenverschiebung der Drücke an den beiden Grenzflächen führt; Fraunhofer-Institut für Bauphysik A20.3 - die Welle wird in der Zwischenschicht unendlich oft hin- und herreflektiert, die jeweils dabei von der einen zur anderen Wand transmittierten Schallanteile addieren sich. Daraus resultieren folgende Formeln für den komplexen Transmissionsfaktor T, das Schalldruck- (und Schallschnellen)-Verhältnis Ausfallseite/Einfallseite: Mit Wanddichte pw und E-Modul Ew ist die Schallgeschwindigkeit in der Wand c >% _ W Ew p (nach 15) w der Wellenwiderstand (Eingangsimpedanz bei unendlicher Ausdehnung) Z = pW • cW (nach 16); analog ist für die Probe mit Dichte p 0 und (frequenzabhängigem!) E-Modul E: / c= 3 — E PO (nach 15), der Wellenwiderstand (Eingangsimpedanz bei unendlicher Ausdehnung) Z = po c (nach 16); die komplexe Wellenzahl in der Probe ist dann Li) K — c ( 69 ) , die zugehörige Relativzahl bei einer Schichtdicke d = K • d (73). Wird nun als Impedanzverhältnis V = Z / Zw (145) Fraunhofer-Institut für Bauphysik A20 -4 eingeführt, läßt sich eine komplexe Zahl V F = 1/2 ( V + V-11, (146) als Maß für die akustische "Fehlanpassung" der Zwischenschicht einführen, und der komplexe Transmissionsfaktor ergibt sich schließlich zu T = (cos q + j V f • sin g) -1 (147) , wobei sowohl q als auch V f Material- und frequenzabhängig sind. Für den Transmissionsgrad T als Maß für das Intensitätsverhältnis gilt dann bei gleichen Materialien (wie hier den zwei gleichen Wänden) und fortschreitenden Wellen stets T =1 T12 (148) . Falls a) Longitudinal-Wellen-Durchgang: Alle Formeln, insbesondere (16) und (145), können direkt übernommen werden. Falls b) Biegewellen-Kopplung: Im zweidimensionalen Modell wird die Wand als dünner Stab und die linienförmige Fuge als praktisch funktförmig angesehen. Per Analogschluß soll - zur Vereinfachung - darauf das Modell der mittigen, punktförmigen Anregung eines unendlich ausgedehnten, dünnen Stabes zu Biegewellen angewandt werden. Die Phasengeschwindigkeit von Biegewellen auf dünnen Stäben berechnet sich (s. Anhang A23) aus den Formeln (30), (31), (32) und ist im vorliegenden Fall angenähert C BB Ewdw 2 ,/ co. 4 ^ 3 12 • pw (149) , also frequenzabhängig; (in dünnen Wänden ist sie wegen der verhinderten Querkontraktion zwar geringfügig höher als in einem dünnen Stab; der Effekt ist hier aber vernachlässigbar.) Fraunhofer-Institut für Bauphysik A20.5 Die Impedanz Z"B (definiert als Kraft/Schnelle) zur punktförmigen Anregung eines unendlich ausgedehnten, dünnen Stabes zu Biegewellen ist (nach [31]) Z" B = 2 • pw • (d w •1 ) • c B ( 1 + j) (150) wobei dw die Dicke der Wand und 1 ihre (als vorläufig endlich betrachtete) Ausdehnung längs der linienförmigen Fuge ist. Zur Berechnung des Transmissionsgrades sollen hier zur Vereinfachung dieselben Oberlegungen gelten, wie im Fall a); dies ist plausibel, weil das Material der Zwischenschicht und die direkt angrenzenden OberflächenBestandteile der Wände auch im Falle b) nur in Longitudinalrichtung bewegt werden. Dann können nach wie vor die Formeln (146), (147), (148) zur Berechnung des Transmissionsgrades verwendet werden. Nur für das Impedanzverhältnis (145) muß ein neuer Ausdruck eingesetzt werden. Entsprechend der veränderten Geometrie (endliche Dicke der Wand und endliche Breite der Fuge) wird das Verhältnis der Druck/SchnelleImpedanzen Z/Zw (145) in ein Verhältnis von Kraft/Schnelle-Impedanzen Z"/Z"B umgewandelt; entsprechend der Fugenbreite b und Fugenlänge i ist Z" = 1 • b • Z (151); bei der Quotientenbildung kürzt sich dann - entsprechend dem einfachen zweidimensionalen Modell - die in die dritte Dimension gerichtete Wandund Fugenlänge l heraus, so daß als kritisches Impedanzverhältnis für die Biegewellenkopplung bleibt: V B (152) = Z/Z B • b/d w mit - analog wie (16) (153) , Z B = pw • C B • 2 • (1 + j) wobei die Impedanz Z B - im Gegensatz zu der für Longitudinalwellendurchgang gültigen Zw - nun aber komplex und frequenzabhän gig ist. Zusammenfassend gelten also für die Biegewellenkopplun g die Formeln (15) und (16), (69), (73) für die Fuge, (149), (153) für die Wand, und (152), (146), (147), (148) für den Transmissionsgrad. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A20.6 Drückt man das kritische Impedanzverhältnis bei Biegewellenkopplung zum Vergleich durch das bei Longitudinal-Wellendurchgang aus (Gleichungen 15 für Wand, 149, 153, 152, Gleichung 16 für Wand), so folgt _ ^ Cw V B = V • d • 0,658 • w > % • e ^ 4 (154). w • dw Mit zunehmender Frequenz (proportional der Wurzel) wird also der "Grad der Fehlanpassung" - nach Gleichung (146) ist j '' V- 1 - und damit die Schalldämmung bei Biegewellen-Kopplung größer als bei LongitudinalwellenDu rchgang. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A21.1 A21 Berechnung des Trittschallverbesserungsmaßes und einer mittleren Frequenzabhängigkeit Die Berechnung des Trittschallverbesserungsmaßes richtet sich streng nach dem in DIN 52 210, Teil 4 [33], angegebenen Verfahren einer optimalen Anpassung einer tatsächlichen Schalldämm-Kurve an eine Bezugspegel-Kurve zur Ermittlung eines frequenzabhängigen Einzelwertes oLw. (Unterprogrammname: TSVM) Pegelnotierung: Vorgegebener Frequenzbereich: generell in ganzen (gerundeten) dB. 16 Terzbereiche mit Zentralfrequenzen von 100 Hz bis 3150 Hz. Für jede frequenzabhängige Größe gibt es also 16 Zahlenwerte. Vorgegebene frequenzabhängige Festgrößen LNRO = Norm-Trittschallpegel einer (mit Norm-Hammerwerk angeregten) Bezugsdecke (nach Tabelle 6 in DIN 52 210, Teil 4) NTSPO = Normtrittschallpegel (Bezugspegel-Kurve nach Tabelle 5 in DIN 52 210, Teil 4). Vorgegebene frequenzabhängige Variable: AL = [ - 10 l g T t ] • dB (156) Tt ist der für ein Trittschall-Terzband gültige Körperschalltrans- missionsgrad der Fuge, arithmetisch gemittelt aus den nach Gleichungen (147) und (148) (siehe Anhang A20) berechneten frequenzabhängigen Transmissionsgraden (in evtl. anderem Raster als Terz-Raster). Die eckigen Klammern deuten Rundung auf ganze dB an. Zu berechnen: Einzelwert des Trittschall-Verbesserungs-Maßes oLw, (DLW) in dB. Mittlere Frequenzabhängigkeit MFQA des Trittschall-Verbesserungs-Maßes bezüglich der Bezugspegelkurve (nach Tabelle 5) in dB/Oktave. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A21.2 Berechnungsalgorithmus: 1.) Berechnung der körperschallgedämmten Norm-Trittschallpegel LNR = LNRO - AL (157) 2.) Setzen von J auf Anfangswert J = - 17 3.) Erhöhung von J um 1 4.) Berechnung der Abweichung dieser Pegel von der um den Pegel J erniedrigten Norm-Trittschallpegel - (Bezugs-)Kurve D = LNR - (NTSPO-J) 5.) (158) Berechnung der Summe aller positiven Differenzen D (Frequenzindex i = 1...16) SD = E max{ D i , 0 } 6.) (159) Falls SD < 32, d.h. mittlere positive Abweichung (in Richtung "lauter") im Mittel ( 2 dB, dann weitere Erhöhung von J, d.h. Verschiebung der Bezugskurve; Rücksprung zu 2.) SONST: 7.) Die Verschiebung der Bezugskurve um V = J - 1 (160) war offenbar (nach den Vorschriften von DIN 52 210) gerade noch erlaubt; dann ist der um V erniedrigte Pegel der Bezugskurve bei 500 Hz: LNWR = 60 - V (161). Das Trittschall-Verbesserungsmaß DLW ergibt sich dann aus der Differenz zum 500 Hz-Pegel der Normtrittschallkurve der Bezugsdecke zu DLW = 78 - LNWR [dB] (162). Die mittlere Frequenzabhängigkeit MFQA ergibt sich aus einer Regressions- rechnung für die Differenzen DK = LNR - NTSPO (163) der unverschobenen Ist - von der Soll-Kurve als Funktion der TerzbandNummer i; MFQA ist dann (da eine Oktave 3 Terzen hat,) gleich der dreifachen mittleren Steigung S dieser Funktion {i+DK}: MFQA = 3 • S { i + DK ] (Siehe Bild 83 in Kapitel 8.1.3). Fraunhofer-Institut für Bauphysik (164). A22.1 A22 In Körperschallübertragungsgrößen umgerechnete E-ModulMeßergebnisse der ausgewählten Fugendichtstoffe Fraunhofer-Institut für Bauphysik A22.2 P113I12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD Cd13] bei L—Rnregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ EHz] DLw = 47 dB Mfga=—.000441 dB /Oktave A22.3 P239112 10.4.86 20nan zwischen Stahlbeton TRFNSMISSIONSGRRD NB] bei L—Rnreguna 0 —30 —60 20 5 1 2 5 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 33 dB Mf g a = -2 . 48 dB/Oktave A22.4 P245112 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD CdB] bei L— Rnregung 0 —30 —60 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 31 dB Mf g a = --2 . 2 dB/Oktave A22.5 P31SIAl2 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD CdE] bei L-Rnregung 0 -30 -60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHzJ DLw = 44 dB Mfga=—, 6 22 dB /Oktave A22.6 P22S1B12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD CdB] bei L—Rnregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 2 4000 FREQUENZ CI-1z] DLw = 43 dB Mfga=—.836 dB /Oktave A22.7 P411KSI12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD CdB] bei L—Rnregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 45 dB Mf ga =—. 396 dB /Oktave A22.8 P422KSI12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD Cd137 bei L-Rnregung 0 -30 -60 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHz7 DLw = 42 dB Mfga= -1.58 dB /Oktave A22.9 P435112 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRANSMISSIONSGRAD CdB] bei L—Anregung 0 —30 —60 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 32 dB Mf q a = -2 . 8 1 dB/Oktave A22.10 P52 1SIAl2 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD NB] bei L—Rnregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 38 dB Mf g a = --1 . Z dB/Oktave A22.11 P6 1 S I A6 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRI] CdB] bei L—Rnregung 0 —30 N —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 41 dB Mfqa= a= 2 . ©4 dB/Oktave A22. 12 P62SIB12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD CdE] bei L-Anregung 0 -30 -GO 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 42 dB Mfga=—.591 dB /Oktave A22.13 P711K3I12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRANSMISSIONSGRRD EdE] bei L-Einregung 0 -30 -60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ [Hz] DLw ^ 46 dB Mf q a=s . 153 dB /Okta ve A22.14 P721KSI12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRAD CdBl bei L—Flnregung 0 —30 —60 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHz7 DLw = 47 dB Mf q a= .786 dB/Oktave A22.15 P941KSI12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD CdE7 bei L—Rnregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz7 DLw = 38 dB Mfga=-2.59 dB /Oktave A22.16 PO4SIB 1 2 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD CdS] bei L-Rnregung 0 -30 -60 20 5 1 2 5 2 1 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 43 dB Mf ga =—. 876 dB /Oktave A22.17 PB5SIAl2 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD CdB3 bei L—Rnregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 41 dB Mfqa=-1.86 dB/Oktave A22.18 P14PAl2 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRANSMISSIONSGRAD EdB7 bei L—Anregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 1 2 FREQUENZ Et-1z] DLw = 26 dB Mf q a=-3 . 5 dB/Oktave 4000 A22.19 P911KPA48 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRANSMISSIONSGRRD CdB] bei L—Anregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 16 dB Mf q a = -3 . 8 dB/Oktave A22.20 P21PS12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRANSMISSIONSGRAD CdB] bei L-Anregung 0 -30 -60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 37 dB Mf g a = -2 , 17 dB/Oktave A22.21 P5 12 KPS 12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD NB] bei L—Rnregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 33 dB Mfga=-1.74 dB /Oktave A22.22 P922KPS12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRANSMISSIONSGRAD [dB] bei L—Anregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 FREQUENZ DLw = 31 dB 1 2 4000 [Hz] Mfga=-3.19 dB /Oktave A22.23 PB12KPS12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRANSMISSIONSGRAD NB] bei L—Anregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 32 dB Mf g a= -3 . 1 dB/Oktave A22.24 PB21KPS6 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD CdB] bei L-Rnregung 0 -30 -60 20 5 1 2 5 2 1 4000 FREQUENZ [Hz] DLw = 27 dB Mfqa= -3.43 dB /Oktave A22.25 Pl3PUl2 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRFWSMISSIONSGRRD CdBI bei L—Flnregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHzI DLw = 35 dB Mfga=-1,78 dB /Oktave A22.26 P22PU12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeten TRANSMISSIONSGRRD CdE] bei L-Rnregung 0 -30 -60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHzl 11Lw = 33 dB Mfga=-1.85 dB /Oktave A22.27 P521KPU12 10.4.86 20mra zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRAID EdB] bei L—Rnregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 38 dB Mf g a=-2 . 08 dB/Oktave A22.28 P541KPU12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD NB] bei L-Rnregung 0 -30 -60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 28 dB Mf q a = --2 . 44 dB/Oktave A22.29 P731KPU12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRANSMISSIONSGRAD CdEJ bei L—Anregung 0 —30 —60 20 5 1 2 5 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 44 dB Mf g a=-• . 88 dB/Oktave A22.30 PS11KPU12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD CdB3 bei L—Rnregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz3 pLw = 28 dB Mf q a = -2 . 37 dB/Oktave A22.31 P931KPU12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRFNSMISSIONSGRFD [dB] bei L—Fnregung 0 .......---.A...\ —30 \ —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ [Hz] DLw = 29 dB Mfga= -2.41 dB /Oktave A22.32 PO3PU24 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD CdB] bei L—Rnregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw _ 31 dB W ga =-2, 6 dB/Oktave A22.33 P82KORK12 10.4.86 20mm zwischen Stahlbeton TRRNSMISSIONSGRRD CdB] bei L—Rnregung 0 —30 —60 20 5 1 5 2 1 2 4000 FREQUENZ CHz] DLw = 43 dB Mf q a=-2 . 67 dB/Oktave A23.1 A23 Formeln zum Biegeschwingungsversuch Biegewellen auf dünnen Stäben allgemein Analog dem E-Modul, das für die Ausbreitung von quasi-longitudinalen Wellen auf den Stäben verantwortlich ist, ist es zunächst sinnvoll, ein Biegemodul B" zu definieren. Der E-Modul war definiert als der Quotient aus Spannung und Dehnung, analog dazu ist die Biegesteifigkeit B definiert als Biegemoment pro Krümmung, wobei Krümmung definiert ist als der Kehrwert des Krümmungsradius. Bei der Biegung eines Stabes werden die Teile an der Außenseite der Krümmung gedehnt, die Teile an der Innenseite der Krümmung gestaucht und zwar proportional zu ihrem Abstand zu einer "neutralen" d.h. nicht verformten Schicht; ebenfalls proportional zu diesem Abstand sind die Biegemomente im Stab, (da Momente Produkte aus Kraft mal Weg sind); die Biegemomente sind nun - multipliziert mit dem Abstand zur neutralen Schicht - über die Querschnittsfläche des gebogenen Stabes zu integrieren; dieses gewichtete Flächenintegral läßt sich auch separieren, es wird axiales Flächenträgheitsmoment J genannt. Ist b die Breite des Stabes und d seine Dicke in Richtung des Krümmungsmittelpunktes, so ergibt sich für einen Stab mit rechteckigem Querschnitt J als J = bd3 12 (30). Demnach ist die Biegesteifigkeit B B = E • J (31). Der Biegemodul B" ist gleich der Biegesteifigkeit dividiert durch die Querschnittsfläche: B" = B / (bd). Die Phasengeschwindigkeit der Biegewellen auf einem Stab ergibt sich nach Aufstellen der zugehörigen Wellengleichung zu B" m - 3 m 4 p (32), wobei m' die längenbezogene Masse des Stabes, und p die Dichte des Stabes darstellt. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A23. 2 Resonanzen des einseitig eingespannten, einseitig freien Stabes Ist k die Wellenzahl der Biegewellen auf den Stab, so ergibt sich nach Oberst [26] die Resonanzbedingung für diese Einspannungsart zu cosh kl • cos kl = 1 (33). 1 ist die Länge des freischwingenden Stabes. Außer der trivialen Lösung k = 0 (stehender Stab), ergeben sich damit streng genommen anharmonische Resonanzfrequenzen; vernachlässigt man jedoch den Fall der Grundwelle (kl = ir/2), so ist der Faktor cosh kl wesentlich größer als 1, so daß dann aus der vereinfachten Resonanzbedingung cos kl = 0 für die Resonanz-Wellenzahl kn folgt: Kn = (2n - 1) 7'1E — , n = (1),2,3... (34). Aus der allgemein gültigen Beziehung zwischen Wellenzahl und Kreisfrequenz (35), und Frequenz f = w/27 folgt für die Resonanzfrequenzen fn ^ 2 f _ 7(2n-1) 81 3 Bo (36), 2 In woraus sich umgekehrt auch der Betrag der Biegesteifigkeit B bestimmen läßt: f Bo = m' • (271 2 ) 2 • (-4—) 2 ,r mit ß n = (2n - 1) (37). n Legte man die strenge Resonanzbedingung (Gleichung 33) zugrunde, so ergäben sich für die Zahlen ßn, insbesondere für kleine n, etwas andere Werte als bei Gleichung (37) genannt: für n = 1: ßn 2 = 3,52; für n = 2: 13n 2 = 22. Die Resonanzfrequenzen fn werden zweckmäßigerweise in einem Versuch mit erzwungenen Schwingungen gemessen; vorausgesetzt der Schwingungserreger ist an den schwingenden Stab nur schwach angekoppelt. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A23.3 Außer dem Betrag der Biegesteifigkeit B läßt sich dann auch der Verlustfaktor der komplexen Biegesteifigkeit B (Definition ähnlich wie beim E-Modul) bestimmen; dazu wird die Halbwertsbreite of1/2 der gemessenen Resonanzkurven bei jeweils einer Frequenz f aus dem Resonanzfrequenzspektrum fn bestimmt. Der Verlustfaktor n ergibt sich dann nach A n A ist dabei das logarithmische Dekrement (Logarithmus des Amplituden- verhältnisses zweier aufeinanderfolgender Schwingungen), falls man alternativ den Stab frei ausschwingen läßt. Die komplexe Biegesteifigkeit B läßt sich damit bei einigen Resonanzfrequenzen fn oberhalb der Grundfrequenz fl bestimmen. Effektive Biegesteifigkeit eines Zweischichtsystems Im Biegeschwingungsversuch (nach DIN 53 440) möchte man Betrag und Verlustfaktor des E-Moduls einer viscoelastischen Schicht bestimmen, die zum Zweck der Messung auf einen dünnen Stab mit bekanntem E-Modul (z.B. einen Blechstreifen) aufgetragen ist. Ist der E-Modul des letzteren El und seine Dicke d l , der unbekannte E-Modul der aufgetragenen Schicht E2 = E 2 (1 + jn 2 ), so möchte man aus dem Meßergebnis der Biegesteifigkeit B dieser zweischichtigen Anordnung unter Anwendung der bekannten Größen auf den E-Modul E2 schließen können; dazu ist die Herleitung der Biegesteifigkeit B aus den E-Modulen und den Dicken der beiden Einzelschichten notwendig. Zweckmäßigerweise führt man dazu die folgenden Verhältniszahlen ein: X = d 2 /d 1 (39) A = E 2 /E 1 {*: 1 (40) B = n 2 /n 1 >) 1 (41) 3ABX >) 1 (42), In der Regel ist der Betrag des E-Moduls der zu prüfenden Schicht wesentlich kleiner als der des Blechstreifens: A = E2/E1 « 1. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A23.4 Andererseits ist ihr Verlustfaktor n2 praktisch immer erheblich größer als der des Blechstreifens n1, Gleichung (41) ist demnach immer sehr gut erfüllt. Eine schärfere Bedingung stellt schon Gleichung (42) dar. Hierin wird gefordert, daß - trotz der Weiche der zu prüfenden Schicht, festgelegt durch Gleichung (40) - ihre "Verluststeifigkeit" ABX relativ groß zu der des Blechstreifens ist. Praktisch kann dies bedeuten, daß sehr weiche und nicht allzu verlustreiche viscoelastische Schichten wesentlich dicker als der Blechstreifen sein müssen. Als Abkürzung wird nun entsprechend Gleichung (31) noch die Biegesteifigkeit B1 des Blechstreifens eingeführt: 3 d b B1 = E 1 12 (43). Ober die Betrachtung einer "neutralen Schicht", das heißt einer weder gedehnten noch gestauchten Schicht des Zweischichtsystems, deren Lage, - wie Schwarzl [27] zeigt, bei ungleichen Verlustfaktoren der zwei Schichten selbst zeitabhängig ist und u.U. auch außerhalb des Zweischichtensystems feigen kann (!) - folgt nun nach längerer Rechnung [26,27] für reine Biegewellen und mit den Annahmen der Gleichungen (40) bis (42) für den Betrag der effektiven Biegesteifigkeit des Zweischichtsystems B - B1 1 + 2AX (2 + 3X + 2X 2 ) + A2X4 1 + AX und für den Verlustfaktor des Zweischichtsystems 2 3 2 AX (3 + 6X + 4X + 2AX + A X n = (44), 4 2 4 n • (1 + AX) (1 + 2AX (2 + 3X + 2X ) + A X ) 2 (45). Da B durch die Messung der Resonanzfrequenzen nach Gleichung (37) bestimmt ist, B1 und das Dickenverhältnis X ebenso bekannt sind, ist die eigentliche Unbekannte, das E-Modul-Verhältnis A, woraus sich dann der gesuchte E-Modul E2 der viscoelastischen Schicht ergibt. Hierzu ist eine quadratische Gleichung für A zu lösen. Ist nun auch A bekannt, und n durch Messung der Halbwertsbreite und Anwendung von Gleichung (38) bestimmt worden, so kann nun nach Gleichung (45) schließlich auch der Verlustfaktor n2 der viscoelastischen Schicht bestimmt werden. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A24.1 A24 Fehlerfortpflanzungsrechnung für eine als Feder betrachtete Probe mit Vor-Masse bei starrer Rückbefestigung Die numerischen Komponenten der Anordnung sind: - eine (viscoelastische) Probe, deren komplexe Trägheit m zu bestimmen ist; - eine (reelle) VOR-Masse mv. Die starre Vormasse - die Alu-Probenhalterung - übermittelt eine von außen aufgezwungene Kraft gleichmäßig auf eine Probe, mechanisch ist sie der Probe parallel geschaltet. Die von außen meßbare Trägheit m ist daher einfach (95), ^n – m + m V oder umgekehrt ist die zu bestimmende Trägheit der Probe m = m –mv (96). — Die vorgegebenen Fehler sind: - der relative Betrags-Fehler der Trägheitsmessung rm; - der Phasen Fehler der Trägheitsmessung pcpm; - der relative Fehler der Bestimmung der Vor -Masse rv. Die gesuchten Fehler sind: - der relative Betrags-Fehler der Probenträgheit: r; - der Phasen - Fehler der Probenträgheit off. Fraunhofer-Institut für Bauphysik A24.2 In der Betrags-Phasen-Formulierung ergibt sich für m komponentenweise m l = m m • cos p m - my (97a) m 2 = mm • sin p m (97b) und für die gesamten Fehler dieser Komponenten dm 1 = m m (r cos (p m - sin (p m • ocp m ) - m y r y (98a) (98b). dm 2 = mm (r m sin (p m + cos (p m • A(p m ) (Das entspricht dem totalen Differential.) Die gesuchten Fehler, der relative Betragsfehler und der Phasenfehler, berechnen sich aus den Komponentenfehlern allgemein zu r = (m 1 dm 1 + m 2 dm 2 ) • m = ( m 1 dm 2 - m 2 -2 (99a) dm 1 ) • m -2 (99b). Nach Einsetzen von 97a,b und 98 a,b in 99a und 99b und Sortieren der Summanden nach den Fehlergrößen ergibt sich r = r r ( my ml ) + r m ( 1+ m 2) +r ( op = r ( mv v m2 m ml my )+ o (P my m2) m2 (MV ( 1 +op m m2) m2 m + mvml ) (100a) (100b). m2 Die Gleichungen 100 beschreiben alle die Fortpflanzung der vorgegebenen (Meß-)Fehler zu den Fehlern der gesuchten Größe m vollständig. Die wichtigste der in den Vor-Faktoren festgelegten sechs Abhängigkeiten ist die zwischen der Ungenauigkeit, mit der die Vormasse my bestimmt ist, rv, und der Betrags-Ungenauigkeit der Zielgröße m, r. In der Regel ist der Verlustwinkel (p des E-Moduls der Probe gering. Im Spezialfall = o, d.h. m2 = o, (p m = o und m = ml folgt aus (100a) -m m y + r — ) m m^ r = rv ( (1 m ) Fraunhofer-Institut für Bauphysik (101) A24.3 Die Gleichungen (100) und (101) sind aus der Bildung des totalen Differentials abgeleitet; die von unterschiedlichen Einflüssen herrührenden Federsummanden werden darin linear addiert; diese Art der Addition ist nur für systematische Fehler richtig. In der Regel aber handelt es sich um zufällige Fehler oder zumindest quasi-zufällige, die nicht ursächlich miteinander verknüpft sind; in diesem statistischen Falle sind die Quadrate der Fehlerkomponenten zu addieren. Die Gleichungen (100) und (101) sind dann so zu modifizieren, daß die Zielfehlergröße gleich der Wurzel aus der Summe der Fehlerkomponenten-Quadrate ist: r = ( r2 • ( m m v v ) 2 + r • ( 1 + m 2 v12 ) 1/2 • m (102) Fraunhofer-Institut für Bauphysik