Patagonien: Trekking bis an die Grenzen
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Patagonien: Trekking bis an die Grenzen
REISE Freitag, 27. Juni 2008 Reisewetter: Sommerhitze im Süden Süddeutschland: Wechselhaft mit Schauern, 23 bis 26 Grad. Norddeutschland: Überwiegend heiter, 20 bis 24 Grad. Ostdeutschland: Wechselnd bewölkt, im Westen sonniger, 23 bis 25 Grad. Österreich, Schweiz: Wechselnd bis stark bewölkt, in Tirol Gewitter, 25 bis 29 Grad. Südskandinavien: In Norwegen Schauer, sonst trocken bei 14 bis 21 Grad. Großbritannien, Irland: Im Süden freundlich, sonst Schauer, 15 bis 22 Grad. Italien, Malta: Überwiegend sonnig, in der Toskana 37, auf Sizilien 29 Grad. Spanien, Portugal: Überwiegend sonnig, 28 bis 36, an der Westküste 22 Grad. Griechenland, Türkei, Zypern: Weitgehend sonnig, trocken, 32 bis 39 Grad. Benelux, Nordfrankreich: Meist heiter, bis 26 Grad. Südfrankreich: Sonnig, 27 bis 34 Grad. Mallorca, Ibiza: Fast immer sonnig, bis 32 Grad. Ungarn, Bulgarien: Anfangs noch sonnig, um 30 Grad. Slowenien, Kroatien: Im Innern Schauer, sonst sonnig, 26 bis 37 Grad. In Chile und Argentinien Bariloche. Patagonien ist eine Welt im Kleinen. Auf eine Million Quadratkilometer verteilt gibt es hier im Süden Lateinamerikas fast alles, was der Kartograph auf einer Landkarte überhaupt einzeichnen kann: Wüste und Regenwald, Fjorde, Pampas, Gletscher und mittendrin das Bergmassiv der Anden, das die riesige Landmasse durchzieht und sie auf die beiden Länder Argentinien und Chile verteilt. Gerade die Gegensätze machen den Reiz der an vielen Stellen so menschenfernen und daher so naturnahen Landschaft aus. Gerade einmal eine Million Chilenen und Argentinier leben dauerhaft in dieser Region. Sie suchen ihr Auskommen ganz traditionell auf den endlos-weiten Estanzias, den riesigen Schaf- und Rinderfarmen, oder in den wenigen, aber rasant wachsenden Tourismuszentren. Denn das Geschäft mit der Reiselust boomt. Mehr als ein paar Brocken Spanisch sollte der Reisende allerdings beherrschen. Denn Englisch ist hier alles andere als eine Allerweltssprache, und wer kein Spanisch spricht, sollte eine Gruppenreise wählen. In Deutschland Patagonien: Trekking bis an die Grenzen Er wächst und wächst: Der Perito-Moreno-Gletscher im Süden Patagoniens (großes Bild) schafft das, was den meisten seiner Artgenossen wegen des Klimawandels und steigender Temperaturen nicht mehr gelingt. Links: Auf dem Rücken des Tronador bietet sich dem Wanderer ein beeindruckendes Panorama. Rechts: Glutrot färben sich am frühen Morgen die „Torres del Paine“ ein, wenn die Sonne über dem gleichnamigen Nationalpark aufgeht. Fotos: Jung Von Stefan Jung E ben noch prallt der Blick des Wanderers von dem mit Schnee bedeckten Gipfel des Paine Grande zurück. Er dreht sich um, und schon im nächsten Moment finden seine Augen keinen Baum, kaum einen Strauch mehr, um sich daran festzuhalten und Schärfe zu gewinnen. Nur sanft-hügeliges Grasland, wohin man auch schaut. Was für ein Kontrast. Und dann dieses Wetter. Hatte nicht vor einer halben Stunde noch die Sonne die Poren zu Akkordarbeit gezwungen? Dampfte sie nicht von dort herab, wo jetzt eine drohenddüstere Wolkenphalanx in Stellung gegangen ist, um ihre nasskalte Ladung wie Speerspitzen auf die Haut prasseln zu lassen? Nur gut, dass der schneidende Wind sie schon wieder heruntergekühlt hat. Sonst könnte es einem jetzt wirklich kalt werden. „Ja, so ist er halt, der Torres – das ist das wahre Patagonien“, ruft Tourguide Micha dem TrekkingNovizen zu. Will er sich jetzt lustig machen, will er motivieren, oder meint er das vielleicht sogar ernst? Er grinst, das lässt sich noch erkennen, obwohl er schon wieder einen Vorsprung von zehn Metern herausgelaufen hat. Dabei ist er doch auch schon seit 18 Kilometern auf den Beinen, genauso durchnässt, und sein Rucksack ist noch einmal um drei Kilo schwerer als das 15-Kilo-Ungetüm, das den eigenen Rücken beugt. Das also ist das „wahre Patagonien“ tropft es langsam auf die Seele, während die Füße nur noch mürrisch ihren Dienst tun. „Und was war das dann in den vergangenen Tagen?“ „Kitschig und viel zu schön“, schallt es zurück. Irgendwie hat er ja recht. Das bisher Gesehene will nämlich eigentlich so gar nicht zu dem Bild passen, das sich der Möchtegernabenteurer, gestützt auf Reiseführer, von „seinem“, dem wilden, dem ursprünglichen, dem windzerzausten Patagonien gemacht hat. Bestes Beispiel: San Carlos de Bariloche. Wie von einem retuschierten Reiseprospekt abgepaust, liegt das Städtchen an dem tiefblauen See Nahuel Huapi. Allgemein als Eingangstor zum „Wilden Westen“ Argentiniens verkauft, entpuppt sich der Ort aber als zuckersüße Mogelpackung. Schokoladen-Manufakturen an jeder Ecke, Käsefondue satt und fotogene Bernhardiner vor Blockhaus-Kulisse lassen erahnen, warum die Stadt Bariloche samt Umgebung auch als die Schweiz Argentiniens bezeichnet wird. Den Argentiniern gefällt’s offensichtlich. Sie schnuppern hier im Disney-Stil die Alpenluft, die sich im Original nicht viele leisten können, und verkosten dazu Vollmilchschokolade – wenn auch ohne lila Kuh. Europäer hingegen machen, wenn nicht gleich einen großen Bogen, dann doch meist nur kurz Zwischenstation hier. Sie spazieren eher kopfschüttelnd und amüsiert über die kakaosüße Hauptstraße und reisen schnell weiter – dorthin, wo es wirklich „schön“ ist. „Linda“ sagt der Argentinier zu einem solchen Fleckchen Erde. Und wenn darauf auch noch ein lückenlos geknüpfter Wiesenteppich ausgelegt ist, dann wird daraus die „Pampa Linda“, eine Insel der Ruhe hoch über dem Nahuel Huapi. Es ist eine andere, abgeschiedene Welt dort oben, die ihren wahren Zauber vor allem demjenigen offenbart, der sich aus dem Strom der Tagestouris- Ü Û ïþþ è Ûîâßéðäéäßé Ýãäçß ìÛðÛâê éäßé ÜþĀ haben viele Reiseveranstalter entsprechende Angebote im Programm. Auf Südamerika spezialisiert ist zum Beispiel Viventura. Der 1999 gegründete Berliner Anbieter offeriert ein breites Spektrum an Bausteinen. So kann der Gruppenreisende unter anderem entscheiden, ob er seinen Urlaub lieber komfortabel oder aber sportlich verbringen will, und in welcher Altersgruppe er reisen möchte. Zum Konzept gehört auch eine soziale Komponente: Viventura unterstützt über einen eigenen Verein in Lateinamerika Hilfsprojekte. Im Reisepreis ist deshalb immer eine 30-Euro-Spende für diese Projekte enthalten. Weitere Auskünfte zu Patagonien unter www.argentinische Botschaft oder www.chileinfo.de. Informationen zu Viventura unter: www.viventura.de. Verantwortlich für die Redaktion des Reiseteils: Wiebke Fey KuS 7 Wie aus einem Reiseprospekt abgepaust: der Nahuel-Huapi-See. ten ausklinkt, sich in der kleinen Hosteria einquartiert oder auf dem benachbarten Campingplatz sein Zelt aufschlägt. Hier wird die Stille zum Genuss, und hier lässt sich die Kraft tanken, die es braucht, um es mit ihm aufzunehmen – dem Herrn dieses Paradieses, dem Tronador. Die Einheimischen haben ihrem 3491 Meter hohen Hausberg diesen Namen wegen seines Grollens gegeben, mit dem er Tag für Tag Tonnen von Eis und Schnee an seinen massigen Flanken hinabrutschen lässt. Drohung oder Einladung – niemand kann natürlich sagen, was genau der erloschene Vulkan den Menschen im Tal mit seinem Donnern sagen will. Die meisten aber nehmen es als brummelige Aufforderung zum Nähertreten. Ein Spaziergang ist das allerdings nicht, auf was sich Lungenflügel und Waden da einzustellen haben, wenn sie dem alten Herrn auf den steinernen Pelz rücken wollen. In vier bis fünf Stunden 1000 Höhenmeter überwinden, das spricht für ein starkes, vor allem aber steiles Stück Weg. Oben am „Refugio Otto Meiling“ und damit auf 2000 Meter angekommen, werden die schwer schnaufenden Wanderer dafür mit einem unglaublichen Panorama belohnt. Auf Augenhöhe glänzen weiß ummantelte Gipfel, über den Köpfen kreisen Kondore im babyblauen Himmel, und zu den Füßen erstreckt sich üppig-grün die Pampa Linda. Fotoalbum – was willst du mehr? Nun, wie wäre es mit einer eiskalten Schönheit? Die nämlich wartet am Lago Argentino darauf, ihren verdienten Spitzenplatz auf dem Stapel der schönen Motive einzunehmen. Schließlich ist der Perito-Moreno-Gletscher der Star des südlichen patagonischen Eisfeldes. Mit seiner Länge von 30 und seiner Breite von fünf Kilometern ist er nicht nur eine mehr als imposante Erscheinung. Er ist auch einer von ganz wenigen Gletschern weltweit, die trotz des Klimawandels noch immer wachsen: einen Meter pro Tag. Wer ganz genau hinhört, der kann das Eis sogar wachsen hören: Es knackt und kracht den ganzen Tag, die ganze Nacht. Und irgendwann passiert es dann. Unter Donnern bricht ein Stück aus der scheinbar makellosen Eisfront heraus, schlägt berstend in der vor Zehntelsekunden noch spiegelglatten Wasserfläche auf. Das ist der Moment, auf den die meisten Besucher warten. Den Blick auf den Frost-Koloss gerichtet, verharren viele von ihnen über 20, 30 Minuten an einer Stelle, tasten mit den Augen die Eismasse nach möglichen Schwachstellen ab, leihen dem Gletscher ihr Ohr, lauern auf möglichst auffällige Knacklaute und lauschen so den nächsten Abbruch herbei. Das waren noch Zeiten, geht der Gedanke zurück zu jenen entspannten Tagen am Eis. Für die Füße liegt das eine gefühlte Ewigkeit Ein Urwald mitten in Deutschland Bad Langensalza. Riesige Rotbuchen greifen in den Himmel. Ihre Stämme erscheinen wie die Säulen einer Kathedrale. Eine umgestürzte, vom Blitz zerfetzte Eiche, knorrigbizarr geformt, stirbt langsam vor sich hin, während Moos und Zunderschwämme neues Leben aus ihr saugen. Es ist ein ständiges Werden und Vergehen. Ganz ohne Zutun des Menschen entsteht ein Urwald mitten in Deutschland – zwischen Eisenach, Mühlhausen und Bad Langensalza in Thüringen. Mit einer Gesamtfläche von 16 000 Hektar ist der Hainich das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet in Deutschland. Eine Teilfläche dieser einzigartigen Wälder soll Weltnaturerbe werden, wie die Nationalparkverwaltung mitteilt. Weder große Straßen noch Eisenbahnschienen zerschneiden das Areal, das zu DDR-Zeiten selbst den meisten Thüringern kein Begriff war. Der Grund ist leicht zu erklären: Im Westen war es Grenzgebiet zu Hessen, im Süden befanden sich zwei abgeschirmte Truppenübungsplätze. Einer davon bestand bereits seit 1935. Wo nicht Panzerketten die Vegetation zermalmten oder Bäume für Schießbahnen geopfert wurden, blieb der bereits zuvor recht naturnah genutzte Wald sich selbst über- lassen. Vor allem im Süden konnten sich Buchenwälder entwickeln, die vermutlich denen sehr nahe kommen, die schon den Römern Angst einjagten, als sie zum ersten Mal den Boden Germaniens betraten. Wenn der sonnengewohnte Plinius schrieb: „Wälder bedecken das ganze Germanien und verbinden die Kälte mit dem Dunkel“, dann hatte er möglicherweise ähnliche Wälder wie im Hainich vor Augen. Anderswo sind diese Buchenwälder, die Mitteleuropa prägten, längst verschwunden. Durch den Eingriff des Menschen wurden sie abgelöst von den überall anzutreffenden Monokulturen, zumeist eintönigen Fichtenwäldern für die Holzverarbeitung. Nachdem die Truppenübungsplätze von den militärischen Altlasten befreit worden waren, konnte sich der ursprüngliche Wald im Hainich erst recht so entwickeln, als gäbe es die Menschheit überhaupt nicht. Vor zehn Jahren wurde der Nationalpark gegründet. Seine Fläche beträgt 7500 Hektar, rund 90 Prozent davon sind völlig ungenutzt. „Damit ist es die größte nutzungsfreie Laubwaldfläche in der Bundesrepublik“, sagte der Leiter der Nationalparkverwaltung, Manfred Großmann. Der Nationalpark Hainich liegt eingebettet in den Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal, in dem die westlichen Randlagen des Thüringer Beckens als Schutzgebiet zusammen gefasst worden sind. Langgestreckte bewaldete Hügelketten begleiten den Besucher zwischen Eisenach bis hinauf nach Heiligenstadt. Die Hochlagen des Hainichs und die von tiefen Tälern durchschnittenen Muschelkalkplateaus des Eichsfeldes werden nur an wenigen Stellen von Straßen durchquert. Im Südwesten hat sich die Werra tief in den Fels gegraben und so die Landschaft geprägt. Mit seinen rund 870 Quadratkilometer Fläche und seinen 106 Gemeinden mit mehr als 70 000 Einwohnern, ist der Naturpark das zweitgrößte Schutzgebiet in Thüringen. Anziehungspunkt für Touristen ist im Hainich ganz besonders ein Baumkronenpfad, der sich auf einer Länge von 308 Metern durch die Urwaldbaumkronen schlängelt, und ein 44 Meter hoher Turm, von dem man bei guter Sicht einen Ausblick über den gesamten Hainich und das Thüringer Becken hat. An der Thiemsburg, einem ehemaligen Forsthaus und Forstbetriebshof, entstand in diesem Jahr das Nationalparkhaus. Die mittlerweile elf Wanderparkplätze sind Ausgangspunkte für die 15 The- menwanderwege, die seit Nationalparkgründung neu angelegt wurden. Die Wege können auch von Radfahrern und Reitern genutzt werden. Unter den Wanderstrecken gibt es auch einen barrierefreien Weg im Brunstal, der speziell für Menschen mit Behinderungen konzipiert worden ist (alle Beschilderungen sind auch in Brailleschrift für Sehbehinderte und Blinde verfasst). Hinzu kommen ein Erlebniswanderweg bei Berka und ein Märchenpfad, der sogenannte Feenstieg, bei Weberstedt. Im Tierreich gehört die scheue Wildkatze zu den größten Besonderheiten des thüringischen Urwalds. Nach Angaben Großmanns ist sie aber nur eine von geschätzten 10 000 Arten, darunter 2000 Käferarten, 560 Großschmetterlingsarten und mehr als 180 Vogelarten. Vor allem der Reichtum an verschiedenen Baumarten unterscheidet den Hainich deutlich von anderen Wäldern. Von den bisher nachgewiesenen 1550 Pilzarten sind den Angaben zufolge mehr als 200 auf der deutschen Roten Liste. (jw) Speziell auch in den Sommerferien gibt es ein großes Mitmachprogramm. Auskünfte unter Hainichland Tourismusverband der Thüringer Nationalparkregion Bad Langensalza, Tel. 0 36 03/ 89 26 58, www.hainichland.de. zurück, der triefnasse Kopf aber erinnert daran, dass es erst gestern war, als der Neu-Trekker die Grenze nach Chile überquert und den Einstieg in den Nationalpark „Torres del Paine“, in das „wahre Patagonien“ gewagt hatte. Den Rucksack geschultert, gehen viele tausend Trekking-Fans hier alljährlich an ihre Grenzen. Jugendgruppen aus Tel Aviv, Einzelgänger aus Manchester, Profi-Trekker aus Auckland und ambitionierte Anfänger aus Frankfurt – die ganze Welt ist in dieser Region unterwegs und stürzt sich leidensbereit von einem Extrem ins andere. Wer den „W-Trail“ wandern will, der sollte vier Tage dafür einplanen. Vier Tage, in denen es fast 70 Kilometer und insgesamt 4000 Höhen- meter stetig auf und ab geht. Was das bedeutet, spürt der Wanderer aber schon in der ersten Nacht, in der er ohne Dusche, aber dafür noch durchweicht vom Tag, fröstelnd in den Schlafsack kriecht. Warum tue ich mir das an – so der Gedanke, mit dem er einschläft. Nicht ahnend, dass er die Antwort schon am nächsten Morgen bekommt. Denn mit einem Mal sind die Regenwolken wie mit dem Schwamm von der azurblauen Tafel gewischt. Im Sonnenaufgang legt der „Paine Grande“ sein goldgelbes Ornat an, die glänzenden Schneefelder schmiegen sich wie weißer Hermelin um die Schultern des Giganten, der bereit scheint, dem Neuling nach bestandener Prüfung den Ritterschlag zu erteilen. Da ist es, das „wahre“ PataANZEIGE gonien – genauso wie auf den Fotos aus dem Reiseführer – und doch ist es so viel mehr. Allein für dieses Gefühl lohnt es sich, den Rucksack wieder auf die schmerzenden Schultern zu schnallen, die malträtierten Füße in die noch feuchten Wanderschuhe zu zwingen und zurück auf den Trail zu gehen. Denn von diesen Gefühlen warten noch viele im „wahren Patagonien“. Herbergen der Welt Nach 20 Monaten Bauzeit hat jetzt auf der Halbinsel Tarnewitz eines der größten Ferienresorts Mecklenburg-Vorpommerns und eines der ehrgeizigsten Tourismusprojekte Deutschlands eröffnet. Betrieben wird es unter der Dachmarke Weiße Wiek Boltenhagen durch zwei Hotels von TUI Hotels & Resorts und der Sea-Site GmbH. „Startschuss für unser Engagement in Deutschland war die Eröffnung des Ferienresorts Land Fleesensee im Jahr 2000. In Boltenhagen führen wir dieses Erfolgskonzept nun fort“, so Karl J. Pojer von der TUI AG bei der Eröffnung. In dem neuen Ferienresort wird im ersten Jahr eine durchschnittliche Auslastung von rund 65 Prozent erwartet. Das Investitionsvolumen für das gesamte Projekt liegt bei rund 100 Millionen Euro. Das Hamburger Unternehmen MPP hatte die Projektentwicklung für die privaten Investoren aus der Hansestadt übernommen. Durch das Resort sind rund 180 Arbeitsplätze entstanden, von denen 18 Plätze für Auszubildende vorgesehen sind. Für die Hochsaison sind noch weitere Kräfte hinzugekommen. Mecklenburg-Vor- pommern war mit 7,6 Prozent Zuwachs bei den Gästeübernachtungen 2007 erneut Spitzenreiter in Deutschland. Mit der Schaffung attraktiver und auf alle Jahreszeiten zielender Angebote wird die für den Deutschland-Urlaub angestrebte, wichtige Saisonverlängerung mit einer ganzjährigen Auslastung gestützt: Beide Hotels des Resorts werden als Ganzjahresanlagen betrieben und bieten außerdem Hallenbad und Wellness-Center, Sportangebote und Kinderbetreuung sowie Einrichtungen für Tagungs- und Incentive-Gäste. Das Dorfhotel wendet sich mit seinen 191 Appartements besonders an Familien mit Kindern. Erstmals in Deutschland mit dabei ist mit einer neuen 191-Zimmer-Anlage außerdem die Hotelkette Iberotel, die bisher eher für Verwöhnurlaub in Ägypten und der Türkei bekannt ist. Mit der ebenfalls neu geschaffenen Marina Boltenhagen soll außerdem für Segler eine Lücke im Hafennetz der Mecklenburger und Lübecker Bucht geschlossen werden. Das neue Urlaubsparadies ist auf einem fast zehn Hektar großen Grundstück direkt am Meer entstanden. (wip)