Prüfbericht

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Prüfbericht
Prüfbericht Nr. 5343
Prüfbericht
FPA-Verzeichnis-Nr. 1.11.3827
Bericht Nr. D-15.04
aktuelle Winde 65 kN
Windenklasse
18
5
3 groß
26
14
3
Gruppe F
2 mittel
11
4
1 klein
1
Gruppe H
3
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
max. Zugkraft (kN)
Anbau-Seilwinde IGLAND
Abbildung: Anzahl bisher geprüfter Anbauwinden
Gruppe H = Handhebel-/Zugleinenbedienung
Gruppe F = Funkfernbedienbar
Stand: April 2004
Typ 65 H
(Eintrommel-Winde für Dreipunkt-Anbau)
Hersteller und Anmelder:
Fa. IGLAND AS
Roresanden 109, N-4885 Grimstad
Anmelder und Vertrieb in der BRD:
Fa. Lochner, Forsttechnik
Hauptstrasse 2, D-91610 Insingen
Telefon: 09869 / 331
Telefax: 09869 / 1276
E-mail: dieter.lochner@12move.de
Eintrommel-Winde für Dreipunkt-Anbau – Igland Typ 65 H
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1. Beurteilung - kurzgefasst
Anbau-Seilwinde IGLAND
Typ 65 H mit Kabel- bzw. Funkfernbedienung und hydr. Eigenversorgung
Prüfmerkmal
Prüfergebnis
Seilwindenklasse
3EFehy
*siehe Prüfgrundlage Seite 8
Bewertung
Seilwindenzugkraft >55 kN
Einsatzbereich
Eintrommel-Anbauwinde zum Vorrücken und Rücken von mittelstarkem und stärkerem Langholz
unter einfachen Geländebedingungen sowie zur
Unterstützung der Fällarbeiten; für den Einsatz im
bäuerlichen Wald und im Nebenerwerb geeignet.
Die Anbauwinde ist mit elektrohydraulischer Kabelsteuerung oder mit Funkfernsteuerung erhältlich. Ohne Funkfernsteuerung ist das Vorrücken
zeitaufwendiger und weniger bestandespfleglich
Zugkraft
seillagenabhängig, von 36 KN bis 65 kN
Schlepper
Es wird ein landwirtschaftlicher Allradschlepper ab
ca. 60 kW Motorleistung mit zusätzlichen Frontgewichten empfohlen.
gut
Betriebssicherheit
Die im Verlauf der Prüfung aufgetretenen Schäden
wurden durch konstruktive Maßnahmen beseitigt
0
befriedigend
Handhabung
Bedienung
einfach
0
Körperliche
Belastung
Kraftaufwand zum
• Ausziehen des Seiles etwa 80 N,
• Beiseilen und Lösen der Bremse sehr niedrig
über Drucktastenschalter
0
++
Poltern mit dem
Rückeschild
ungünstige Körperhaltung
Rüstzeiten und
Wartung
befriedigend
Rüstzeiten
An- bzw. Abbau in weniger als 15 Minuten,
spezieller Oberlenker erforderlich
0
Wartungsaufwand
gering, besondere Sorgfalt erforderlich
0
Arbeitssicherheit
bestätigt durch GS-Prüfung (DPLF)
Bewertungsbereich: ++ / + / o / - /-- (o = Standard)
Eintrommel-Winde für Dreipunkt-Anbau – Igland Typ 65 H
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2. Kurzbeschreibung
•
Elektro-hydraulisch gesteuerte Eintrommel-Winde für Dreipunkt-Anbau Kategorie 2 (ISO
730) Antrieb über Schlepperzapfwelle;
•
Steuerung über eigene, im Windenaggregat integrierte Hydraulikanlage,
•
Hydraulisch höhenverstellbarer Seileinlauf,
• Bedienung über Kabel- oder Funkfernsteuerung.
(Technische Daten siehe Seite 5).
3. Prüfergebnisse
Einsatzbereich / erforderlicher Schlepper
Die Einsatzschwerpunkte liegen beim Vorrücken und Rücken von mittelstarkem und auch stärkerem Langholz unter einfachen Geländebedingungen sowie zur Unterstützung der Fällarbeiten.
Die Anbauseilwinde eignet sich für den Einsatz im bäuerlichen Wald und im Nebenerwerb.
Es wird ein allradgetriebener landwirtschaftlicher Schlepper mit ca. 60 kW Motorleistung und
einem Gewicht ab etwa 4200 kg benötigt.
Zum sicheren und rationellen Betrieb beim Rücken sollte zur Verbesserung der Achslastverteilung der Schlepper mit zusätzlichen Frontgewichten ballastiert werden.
Durch die relativ geringe Ausladung der Winde wird die Wendigkeit kaum beeinträchtigt. Der
Anbau der Winde kann auch mit Schnellkuppler erfolgen.
Lastbildung, Abstützung, Seilgeschwindigkeiten
Die Lastbildung erfolgt bei auf dem Boden abgestützter Winde entweder im Chokerverfahren
oder durch Beiseilen einzelner Stämme.
Das Vorrücken ist bei der Bedienung ohne Funkfernsteuerung zeitaufwendig und weniger bestandesschonend.
Das Rückeschild bewirkt eine gute Abstützung.
Die Länge des Seiles lässt Beiseilentfernungen bis etwa 75 m zu.
Lastfahrt
Die Last wird entweder in dem Seil oder mit in den Kettenfallen eingehängten Chokerketten
transportiert.
Poltern
Poltern mit dem Rückeschild ist nur durch Zusammenschieben möglich.
Verfügbarkeit, Betriebssicherheit, Haltbarkeit
Die Betriebssicherheit der Anbauseilwinde ist gut. Das Seil wird ordentlich auf der Seiltrommel
aufgespult. Die Seilauszugsbremse muss regelmäßig nachjustiert werden.
Die Winde ist solide und gut haltbar gebaut. Die im Verlauf der Prüfung aufgetretene Schäden
wurden durch konstruktive Maßnahmen beseitigt
Der Oberflächenschutz (Anstrich) ist gut haltbar.
Eintrommel-Winde für Dreipunkt-Anbau – Igland Typ 65 H
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Ergonomie (Handhabung - körperliche Belastung)
Die Handhabung ist einfach. Die Bedienkräfte beim Einziehen des Seiles und zum Lösen der
Bremse sind sehr niedrig (Drucktastenschalter).
Der Kraftaufwand zum Ausziehen des Seiles von der Trommel ist bei einer gut eingestellten
Seilauszugsbremse normal (etwa 80 N) .
Beim Poltern besteht eine ungünstigen Körperhaltung.
Rüstzeit und Wartung
Die Anbauseilwinde kann in weniger als 15 Minuten am Schlepper angebaut bzw. abgebaut
werden. Zum Anbau der Winde an den Schlepper ist ein spezieller Oberlenker erforderlich.
Der Wartung bedarf besonderer Sorgfalt, damit beim Schmieren der Antriebskette die Kupplungsbeläge nicht verölt werden. Der Zeitbedarf für die Wartung ist gering.
Standfestigkeit
Zwei Stützen gewährleisten auf festem Untergrund ein sicheres Abstellen der Anbauseilwinde.
Arbeitssicherheit
Die Anbau-Seilwinde IGLAND Typ 65 H wurde durch die Deutsche Prüfstelle für Land- und
Forsttechnik (DPLF) auf Arbeitssicherheit geprüft (GS-Prüfung).
Betriebsanleitung und Ersatzteilliste
Betriebsanleitung und Ersatzteilliste sind ausführlich und übersichtlich.
Umfrageergebnis
Eine Umfrage bei Besitzer typengleicher Anbauseilwinden bestätigte die Prüfungsergebnisse.
Eintrommel-Winde für Dreipunkt-Anbau – Igland Typ 65 H
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4. Beschreibung und Technische Daten (gemessene Werte)
Bauart
Eintrommel-Winde für Dreipunkt-Anbau Kategorie 2 (ISO 730);
Rahmen als Schweißkonstruktion mit Rückeschild;
Anordnung der Seiltrommel waagerecht, Welle parallel zur Fahrzeuglängsachse;
Seileinlauf oben: über drehbar gelagerte, sich selbsttätig in Zugrichtung ausrichtende Seileinlaufrolle;
unten: hydraulisch höhenverstellbare, zweite Seilumlenkrolle in schwenkbarem Umlenkrollengehäuse;
sämtliche Seilrollenlager sind Wälzlager;
Bremse
Federspeicher-Außenbandbremsen
über Außenbandbremse; mit von Hand einstellbarer Bremswirkung mittels federvorgeSeilauszugbremse spannter Anpressung
Rückschild
mit Rückejoch, darin 6 Aussparungen zum Einhängen von Chokerketten (Kettenfallen)
Steuerung
elektro-hydraulisch mit eigener Hydraulikanlage
Bedienung Über Kabel- oder Funkfernsteuerung mit stufenloser Motordrehzahlregulierung
Antrieb
Schlepperzapfwelle über Einfach-Rollenkette auf einen auf der Trommelwelle sitzenden
Zahnkranz; Kraftübertragung auf die Seiltrommel mittels hydraulisch betätigter Einscheiben-Trockenkupplungen;
Übersetzungsverhältnis: = 9 : 1;
Mittl. Seilgeschwindigkeit
Windenzugkraft
Bedienkräfte
Hauptabmessungen
und Gewichte
maximal zulässige Antriebsdrehzahl 540 min-¹.
bei Zapfwellen-Antriebsdrehzahl 540 min-¹ = 0,89 m/s .
Seillagenabhängige Geschwindigkeitsschwankungen +/- 30 %
seillagenabhängig: innere / äußere Seillage
Seil ausziehen verstellbar
Beiseilen / Bremse lösen über elektrische Drucktastenschalter
36 / 65 kN
ca. 80 N
-/-
Höhe mit Schutzgitter
2350 mm
größte Breite
1950 mm
Rückeschild, Breite
1950 mm
größte Ausladung, ab Befestigung am Unterlenker
480 / 525 mm
Seiltrommel:
190 / 410 mm
Durchmesser innen / außen
Breite
Seil:
max. Länge bei Durchmesser
160 mm
83 m / 12 mm
Höhe des Seileinlaufes über Aufstandsfläche
oben:
unten: stufenlos hydraulisch verstellbar
Gewicht,
2100 mm
750 bis 1800 mm
Winde ohne Seile
670 kg
Stahlseil (12 mm Durchmesser, 80 m lang)
47 kg
Eintrommel-Winde für Dreipunkt-Anbau – Igland Typ 65 H
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Maschinenkosten
Anschaffungskosten ohne Mehrwertsteuer (Stand 03.2006)
Anbauwinde
8.520,-- €
Gelenkwelle
158,-- €
Stahlseil mit Haken (12 mm, Länge 75 m)
336,-- €
Funkfernsteuerung je nach Hersteller
auf Anfrage
Andere Ausrüstung
Anhängekupplung am Rückeschild aufgeschraubt; Lastsenkbremse
5. Prüfung
Auflagen: keine
BFW-Prüfung (Österreich)
Aufgrund einer Vereinbarung im Rahmen der gemeinsamen Prüfarbeit wird dieser Prüfbericht von
der BFW anerkannt.
FAT-Anerkennung (Schweiz)
Aufgrund der Vereinbarung im Rahmen von ENTAM wird dieser Prüfbericht von der FAT anerkannt.
Prüfungsdurchführung
•
Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF), D-64823 Groß-Umstadt,
Praktischer Einsatz
verschiedene Privatwaldbesitzer
Berichterstatter
•
Dipl.-Ing. E. Debnar, KWF-Zentralstelle, Groß-Umstadt,
FPA-/DLG-Prüfungskommission
Arbeitsausschuss „Schlepper und Maschinen“ im „Forsttechnischen Prüfungsausschuss (FPA)“
(Obmann: FD H. Geske)
Der Anmelder ist berechtigt, die Prüfzeichen gemäß Prüfungsordnung an Maschinen dieses
Typs zu führen und die Anerkennung in der Werbung zu verwenden.
Herausgegeben
mit Förderung durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
und die Landesforstverwaltungen
Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF)
Forsttechnischer Prüfungsausschuss (FPA)
Spremberger Straße 1
D-64823 Groß-Umstadt
Bundesamt und Forschungszentrum für Wald (BFW)
Institut Waldbau, Abteilung Forsttechnik
Hauptstrasse 7
A-1141Wien
Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.
Fachbereich Landtechnik – Prüfstelle für Landmaschinen –
Max-Eyth-Weg 1
D-64823 Groß-Umstadt
Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft
und Landtechnik (FAT)
CH-8356 Tänikon
Telefon: 06078 / 785-0
Telefax: 06078 / 78550
eMail: fpa@kwf-online.de
Telefon: 0043 / 1-87 838 2230
Telefax: 0043 / 1-87 838 2250
eMail: wilfried.proell@bfw.gv.at
Telefon: 06078 / 785-0
Telfax: 06078 / 9635-90
eMail: tech@dlg-frankfurt.de
Telefon: +052 / 368 31 31
Telefax: +052 / 365 11 90
eMail: Ulrich.Wolfensberger@fat.admin.ch
Eintrommel-Winde für Dreipunkt-Anbau – Igland Typ 65 H