Mallorca – quer über die Insel mit Wikinger
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Mallorca – quer über die Insel mit Wikinger
Mallorca – quer über die Insel mit Wikinger-Reisen durch die Bergwelt des Tramuntana-Gebirges ein Reisebericht von Jutta Deters Ende April 2008 unternahm ich meine erste Reise mit Wikinger. Da wir den Winter ein wenig verkürzen wollten, sollte es im Frühjahr in die Sonne gehen. Unsere Wahl fiel auf Mallorca – die Insel der Deutschen – wo es mich bis zu dem Buchungstag überhaupt nicht hingezogen hatte. Ballermann und Saufgelage von Kegelclubs hatten mich abgeschreckt. Andererseits hörte man häufiger, dass der Nordwesten der Insel, sprich das Gebirge, sehr schön sein sollte. Wir entschieden uns also aus dem reichhaltigen Programm für die Trekkingtour, da diese Reise 10 Tage dauerte, was bedeutete, dass man 8 volle Tage auf Mallorca war und auch jeden Tag wandern sollte. Ebenso reizte uns die Tatsache, dass wir alle ein bis zwei Tage die Unterkunft (Hotel, Hütte, Kloster, Finca) wechseln sollten und dadurch auch die Möglichkeit bekamen, landestypisch und in unterschiedlichen Restaurants zu essen. Der Gepäcktransport wurde von Wikinger organisiert (was auch bestens klappte) und wir mussten nur für die Übernachtung in der Hütte für eine Nacht etwas Ausrüstung tragen. Die Buchungsabwicklung klappte reibungslos und so starteten wir von unterschiedlichen Flughäfen in Deutschland mit 10 Kunden und einer Reiseleiterin am 24.04.2008 Richtung Palma de Mallorca. Von dort ging es dann zum ersten Quartier ins Bergdorf Estellencs. Beim Abendessen gab es das übliche „Briefing“ und die Teilnehmer kamen das erste Mal zusammen. Vorher hatten wir noch eine kleine Wanderung zum Meer unternommen. Hotel Maristel in Estellencs Küste bei Estellencs Am nächsten Morgen ging es zum langsamen einwandern nach Port des Canonge. Gleich bei dieser Tour bekamen wir einen Eindruck davon, was es heißt auf, Mallorca zu wandern. Offizielle Wanderwege, die über öffentliches Gelände gehen, gibt es nicht so häufig. Viele Wanderwege gehen über privaten Grund von Fincas. Und da kann es schon mal passieren, dass ein Weg plötzlich gesperrt ist. Dann ist es gut, wenn man einen ortskundigen Führer bei sich hat. Unterwegs machten wir eine gemütliche Pause in Banyalbufar. Den Abend verbrachten wir wieder im gleichen Hotel, wo wir einen von drei Geburtstagen in der Woche kräftig feierten. Terrassenfelder Port des Canonge Heute räumen wir unser Hotel und packen das Gepäck für den Transport zusammen. Für uns geht es mit dem Bus nach Valdemossa. Dort starten wir unsere nächste Wanderung. Es geht über den Reitweg des Erzherzogs Ludwig Salvator nach Deyá. Dafür müssen wir aber erst einmal bergauf gehen. Unterwegs haben wir schöne Tiefblicke auf Valdemossa und Deyá. Auch Mallorcas höchster Gipfel (der leider aus militärischen Gründen nicht zu besteigen ist), der Puig Major, zeigt sich. Nachdem wir die Aussicht genossen haben, wandern wir kräftig bergab nach Deyá. Auf der Terrasse eines Restaurants genießen wir bei einer Pause das tolle Wetter. Danach geht´s aber noch zwei Stunden weiter leicht bergauf und bergab, bis wir unser Etappenziel Soller erreicht haben. Eigentlich sollten wir zwei Nächte in einer Finca bleiben, doch bei der Buchung der Unterkünfte hat es Probleme gegeben und so werden wir am nächsten Tag zu den Hütten von Tossals weiter wandern um danach nochmals eine Nacht in der Finca zu verbringen. Das ist aber kein größeres Problem. Wir behalten die Zimmer und daher bleibt das Gepäck auch dort. Nach einem vorzüglichen Abendessen in der Finca sitzen wir noch lange zusammen. Auf dem Reitweg / Straßenbahn in Soller Tiefblick auf Deyá / Finca in Soller Mit etwas mehr Gepäck starten wir die nächste Etappe. Für die Übernachtung in den Hütten von Tossals müssen wir Wechselwäsche mitnehmen. Aber es gibt in den Hütten Decken und Bettzeug, so dass sich das Gepäck in Grenzen hält. Auch die Verpflegung in der Hütte ist gesichert. Durch den wunderschönen Barranco de Biniaraix steigen wir zum Cuber Stausee auf. Nach einer ausgiebigen Pause wandert ein Teil der Gruppe langsam weiter Richtung Übernachtungsplatz. Der Rest steigt mit der Reiseleiterin noch außerhalb des Programms auf den Puig de l´Ofre. Von dort oben haben wir wieder einen sehr guten Überblick auf das Gebirge im Nordwesten Mallorcas. Am Stausee treffen wir uns wieder und wandern gemütlich weiter zu den Hütten von Tossals. Wer übervolle Hütten aus den Alpen gewohnt ist, wird von dieser Hütte positiv überrascht sein. Mit uns sind nur noch zwei weitere Wanderer über Nacht dort. Der Schlafsaal mit Doppelstockbetten reicht für die Nacht bestens aus. Und es gibt überraschenderweise sogar warme Duschen (aus den Alpen bin ich das nicht gewohnt). Das Essen ist auch hier sehr gut und wir feiern gut gelaunt den zweiten Geburtstag in der Woche. Blick auf den Cuber Stausee und den Puig Major Hütten von Tossals Nach diesem Ausflug geht es am nächsten Tag wieder zurück zur Finca in Soller. Zu Fuß geht es zum Stausee Cuber, danach fahren wir mit dem Taxi nach Soller und staunen unterwegs über die vielen Radfahrer auf Mallorca. Nachmittags spazieren wir durch Fornalutx. Wieder sitzen wir nach einem exellenten Abendessen zusammen. Esel am Cuber Stausee Blütenpracht in Fornalutx Da wir aufgrund der Unterkunftsänderung unsere Route ein wenig ändern mussten, geht es am nächsten Tag erst einmal wieder mit dem Taxi zum Cuber Stausee. Dort wandern wir dann wieder auf der geplanten Route weiter. Unterhalb der Masanella, die morgen unser Ziel ist, geht es über einen Pass Richtung Puig Galileu. Wir haben Glück mit dem Wetter. Rund um uns herum entwickeln sich dichte Wolken, doch wir wandern in der Sonne. Immer wieder haben wir schöne Ausblicke in die Bergwelt Mallorcas. Vom Puig Galileu können wir dann tief unter uns das Kloster Lluc sehen. Dort müssen wir heute noch hin. Auf einem komplett neu restaurierten Weg geht es bergab. Fast alle Mallorca-Urlauber besuchen das Kloster Lluc. Tagsüber soll daher dort einiges los sein. Doch wir können das Kloster gegen Abend ohne die Menschenmassen genießen. Auch den Chor der Internatsschüler hören wir uns an. In einem kleinen Restaurant genießen wir mallorcinische Spezialitäten. In ehemaligen Mönchszellen verbringen wir die Nacht. Wegbeschilderung Blick ins Gebirge Kloster Lluc Koster Lluc Das Gepäck bleibt eine weitere Nacht im Kloster. Wir wandern heute auf die Masanella. Mit 1348 m der höchste zu erwandernde Punkt Mallorcas. Wie immer sind wir fast ganz alleine unterwegs. Heute geht es beim Anstieg über „Stock und Stein“. Eine gewisse Trittsicherheit ist schon von Vorteil. Auch hilft es manchmal, die Hände zu benutzen. Doch gemeinschaftlich schafft die Gruppe auch diesen Berg. Von oben genießen wir bei schönem Wetter die Aussicht und sehen zum ersten Mal auf Mallorca mehrere Mönchsgeier. Auf anderem Weg wie beim Aufstieg geht es wieder zurück zum Kloster Lluc. Puig Masanella Unterirdische Quellen Der Weg geht über Blockwerk Ausblick ins Gebirge Heute steht die größte Tour auf dem Programm. Wir müssen nicht nur den Tomir besteigen, sondern von seinem Gipfel den langen Abstieg nach Pollenca in Angriff nehmen. Da wir die ganze Woche mit dem Wetter Glück hatten, steigen wir auch heute bei strahlend blauen Himmel Richtung Tomir auf. Wie bereits gestern ist der Weg heute ebenfalls etwas anspruchsvoller. Die kniffligen Stellen sind allerdings durch Eisentritte gut gesichert, so dass der Weg für uns keine Probleme bringt. Vom Gipfel haben wir nochmals einen traumhaften Blick zurück auf die Gegend, aus der wir gekommen sind. Vor uns liegt Pollenca und das Cap Formentor, an dem wir morgen unsere Wanderwoche abschießen werden. Unsere Gruppe ist inzwischen gut eingespielt und so erreichen wir ohne Probleme nach einem langen Wandertag glücklich und zufrieden Pollenca. Auch heute dürfen wir einen Geburtstag feiern, den dritten der Tour. Aufstieg zum Tomir gut gesichert Tolle Aussicht auf dem Gipfel des Tomir Absgtieg nach Pollenca Orchidee Orchidee Cap Formentor Am letzten Wandertag geht es mit dem Bus zum Cap Formentor. Jetzt treffen wir auch wieder auf die Massen der Mallorcaurlauber. Wohl jeder Tourist macht eine Rundtour auf der Insel und kommt auch am nördlichsten Punkt vorbei. Doch kaum haben wir den Leuchtturm verlassen und wandern Richtung Fumat sind wir wieder alleine unterwegs. Auch wenn sich der Tag im Programm nicht sehr spektakulär liest, es ist ein wundervoller Abschluss der Wanderwoche. Laufend links und rechts der Straße geht es im Gelände wieder Richtung Pollenca. Zum Abschluss gibt es noch einen kleinen Gipfel – den Fumat. Nochmals genießen wir den Blick auf das Mittelmeer und das Cap Formentor mit seinem Leuchtturm. Nach dem Abstieg geht es zur Bucht Cala Murta. Wer Lust hat, kann dort baden gehen. Für uns ist die Wanderei dort zu Ende. Wir werden von einem Bus abgeholt und wieder nach Pollenca gebracht. Abends feiern wir feucht fröhlich Abschied. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen von Mallorca, unserer Reiseleiterin Rita Lütkehaus, die ihren Job perfekt ausgeführt hat und uns viel von Mallorca gezeigt und erzählt hat und von einer wunderbaren Wandergruppe, die sich, obwohl aus ganz Deutschland kommend, bestens verstanden hat. Natürlich hat es im Sommer dann ein Wiedersehenstreffen gegeben. Netterweise von Wikinger auch noch mit einem kleinen Verpflegungszuschuss unterstützt. Pollenca Fumat Leuchtturm Cap Formentor Cala Murta Bei der Cala Murta Fumat Am 03.05.2008 saßen wir dann leider alle wieder im Flugzeug nach Deutschland. Wir hatten eine traumhaft schöne Wanderwoche auf Mallorca erlebt und wirklich einen Vorgeschmack auf den Sommer bekommen. Die Wanderungen sind von jedem trittsicheren Wanderer mit einer guten Kondition zu schaffen. Allerdings sind die Tage durchaus mit den Wanderungen ausgefüllt, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Es geht laufend rauf und runter und die angegebenen Wanderzeiten entsprechen der Wirklichkeit. Es werden aber auch genügend Pausen gemacht, so dass sich keiner gehetzt fühlen musste. Falls man sich doch mal an einem Tag nicht so gut fühlt, versucht die Reiseleitung alles, damit man motorisiert zu seinem Ziel kommt. Ich war von der Reise und speziell von Mallorca sehr positiv überrascht und kann sie jedem bedenkenlos weiter empfehlen.