Agatha Christie
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Agatha Christie
Schriftlicher Teil der Künstlerische Diplomarbeit Therese Herberstein Matrikelnummer: 0210085 Studienrichtung: Darstellende Kunst Studienkennzahl: V 561 „Agatha Christie“ Krimispannung auf der Bühne: Die Welt der Agatha Christie Dramatischer Unterricht Eingereicht bei: o. Univ. Prof. Dr. Evelyn Deutsch-Schreiner Inhaltsverzeichnis 1. Die Begründung der Wahl des Gegenstandes 1.1 Untersuchung verschiedener Formen in Seite 2 Verbindung mit einer Kriminalgeschichte Seite 2 1.1.1 Die Entstehung des Stückes „Die Mausefalle“ Seite 3 1.1.2 Inhaltsangabe „Die Mausefalle“ Seite 4 1.1.3 Agatha Christie Biographie Seite 5 1.2 Warum Agatha Christie? Seite 6 1.3 Berufliche Hintergrunde Seite 8 2. Das Konzept Seite 9 2.1 Dramaturgie Seite 9 2.1.1 Dramatische Rollengestaltung Seite 10 2.1.2 Das Hörspiel Seite 12 2.1.3 Die Lesung Seite 13 2.1.4 Viedeoeinspielungen Seite 13 2.1.5 Der Chor Seite 14 2.1.6 Mitspieltheater Seite 14 2.1.7 Das Bühnenbild Seite 15 2.2 Ablauf des Abends „Agatha Christie“ Seite 16 3. Schlusswort Seite 18 4. Bibliographie Seite 19 1 1. Die Begründung der Wahl des Gegenstandes 1.1 Untersuchung verschiedener Formen in Verbindung mit einer Kriminalgeschichte Seit nun fast vier Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema Schauspiel, in der Praxis und eben so in der Theorie. In dieser Zeit habe ich festgestellt, dass es für den Schauspieler/ die Schauspielerin nicht nur die eine Möglichkeit gibt, sich auf die Bühne zu stellen und in einem Stück mitzuwirken, sondern es gibt noch viele, verschiedene andere Möglichkeiten seiner Kreativität Ausdruck zu verleihen. Im Speziellen interessiere ich mich für die des Hörspiels und der Lesung. Aber auch innerhalb einer Inszenierung auf der Bühne gibt es zahlreiche Alternativen zu der herkömmlichen Schauspielerei wie die des chorischen Sprechens, des Theaters, bei dem der Zuschauer/ die Zuschauerin aktiv als Mitspieler/ Mitspielerin ins Geschehen eingebunden wird etc. Da ich mich vor meiner Ausbildung noch nicht einmal mit der herkömmlichen Form der Schauspielerei ausgiebig beschäftigt habe, waren mir diese Gattungen von kreativer Auslebung noch fremder. Ich möchte daher meine künstlerische Diplomarbeit nutzen, um diese Formen innerhalb eines abends auszuprobieren. Als Material dafür habe ich mir Agatha Christies „Die Mausefalle“ ausgesucht. Warum ein Krimi? Ich bin der Meinung, dass Schauspiel im besten Falle immer mit Krimi zu tun hat. Warum? In einer Kriminalgeschichte geht es um ein bereits begangenes Verbrechen, meist ein Mord, und dessen chronologische Aufklärung durch eine Detektivfigur. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, herauszufinden wer der Mörder ist. Im Laufe der Ermittlungen tritt die Detektivfigur in Interaktion mit allen anderen Charakteren, die meist alle verdächtig sind. Die Spannung, die ein Kriminalstück interessant macht, liegt erstens darin, herauszufinden, wer der Mörder ist und zweitens ob es den Verdächtigten bzw. dem Mörder gelingt, den Detektiven zu täuschen, oder ob der Detektiv die Täuschung durchschaut und in der Lage ist, das Verbrechen aufzuklären. In jedem Fall ist der Begriff Krimi eng mit dem Begriff Spannung verwoben. Und das ist auch der Grund, warum mich vom theatralen Standpunkt aus der Krimi mit all seinen Untergattungen Kriminalroman, Kriminalfilm, Kriminalstück, interessiert. Weil es um 2 Spannung geht und Spannung nicht nur für eine Kriminalgeschichte sondern für jeden Theaterabend unerlässlich ist. Ziel meines Agatha Christie – Abends ist es also einerseits praktisch zu untersuchen, inwieweit sich die oben angeführten Formen eignen, die Spannung einer Aufführung einer Kriminalgeschichte zu halten oder sogar zu steigern. 1.1.1 Die Entstehung des Stückes „Die Mausefalle“ Es war Ende der fünfziger Jahre als Agatha Christie einen Anruf der BBC erhielt und gefragt wurde, ob sie nicht ein kurzes Hörspiel für ein Programm schreiben könnte, das die BBC aus irgendeinem Anlass, der mit Queen Mary zu tun hatte, auszustrahlen beabsichtigten. Die Königin hatte den Wunsch ausgesprochen etwas von Agathe Christie dabeizuhaben, weil sie ihre Bücher gerne las. Agatha Christie sagte zu. Das Hörspiel hieß „Die Mausefalle“. Das hätte das Ende der Geschichte sein können, aber bald darauf schlug ihr jemand vor, eine Kurzgeschichte daraus zu machen. Da Agatha Christie schon einmal ein Stück für die Bühne bearbeitet hatte und dies ein großer Erfolg gewesen war, wollte sie sich nun auch ein zweites Mal als Bühnenautorin versuchen. Und je mehr sie sich mit der Mausefalle beschäftigte, desto deutlicher sah sie die Möglichkeit, aus einem Hörspiel von zwanzig Minuten Dauer einen abendfüllenden Thriller zu machen. Richard Attenborough und seine Frau, Sheila Aim, spielten in der ersten Inszenierung die Hauptrollen. Trotz der guten Vorrausetzungen glaubte Agatha Christie dennoch nicht an den Erfolg des Theaterstückes. Agatha Christie: „Dann kam die Premiere. Ich muss gestehn, ich hatte nicht das Gefühl, dass es ein großer Erfolg sein würde – auch nicht annähernd. Es lief ganz gut, dachte ich, aber ich fürchtete mich zwischen zwei Stühle gesetzt zu haben. Ich hatte zu viele komische Szenen eingebaut, es wurde zu viel gelacht – und das musste auf Kosten der Spannung gehen. Ja, ich erinnere mich, ich war ein wenig deprimiert.“ 1 Sie rechnete mit einer Aufführungsdauer von vielleicht acht Monaten aber seit seiner Uraufführung am 25. November 1952 wird das Stück ununterbrochen jeden Abend in London gespielt und hält damit einen einsamen Rekord in der Theatergeschichte und steht somit auch im Guinnesbuch – der Rekorde. 1 Agatha Christie: Meine gute alte Zeit, S. 518 3 1.1.2 Inhaltsangabe „Die Mausefalle“ Das Stück besteht aus zwei Akten: 1. Akt 1. Szene: Großes Wohnzimmer des Landsitzes „Monkswell Manor“. Später Nachmittag. 2. Szene: Selbes Bühnenbild. Am folgenden Tag nach dem Mittagessen. 2. Akt Selbes Bühnenbild. Zehn Minuten später. Mollie Ralston hat das alte Haus Monkswell Manor geerbt und eröffnet gemeinsam mit ihrem Ehemann Giles eine Pension. Bei den Vorbereitungen hören sie im Radio vom Mord an Maureen Lyon, der in London geschehen ist und die Beschreibung des Täters, der am Tatort gesehen wurde. Zur Eröffnung haben sich vier Gäste angesagt, der junge, etwas sonderbare Architekturstudent Christopher Wren, die gestrenge altjüngferliche Mrs. Boyle, die distanzierte Miss Casewell und der pensionierte Offizier Major Metcalf. Mr. Paravicini überschlägt sich in der Nacht mit seinem Auto in einer Schneewehe und findet ebenfalls in der Pension Unterschlupf. Das Wetter verschlechtert sich weiter, bald sind die Straßen nicht mehr befahrbar und das Haus völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Mollie Ralston erhält einen Anruf von Superintendent Hogben, der ankündigt, dass bald einer seiner Polizisten in der Pension ankommen wird, ohne zu erklären, warum. Tatsächlich schlägt sich Sergeant Trotter mit Skiern zu den Eingeschlossenen durch. Kurz nach seiner Ankunft ist auch die Telefonleitung tot. Trotter informiert die Eingeschlossenen, dass die Adresse der Pension im Notizbuch des flüchtigen Mörders von Maureen Lyon gefunden worden ist. Im Notizbuch hat man außerdem den Hinweis „Drei blinde Mäuse“ entdeckt und einen Zettel an die Leiche geheftet mit der Aufschrift „Das war die erste“. Trotter vermutet, dass der Mörder sich bereits im Haus aufhält. Außerdem deckt er die wahre Identität von Maureen Lyon auf: Sie hieß tatsächlich Maureen Stanning, und war erst kürzlich aus der Haft entlassen worden, weil sie während des Krieges auf der nahen Longridge Farm drei ihr anvertraute Kinder, die Geschwister Corrigan, misshandelt und eines davon ermordet hatte. Bald stellt sich heraus, dass Mrs. Boyle als Mitarbeiterin des Kriegsdienstes damals die drei Kinder der Familie Stanning zuwies. Kurz darauf wird sie erwürgt in der Bibliothek gefunden. 4 Die Suche nach dem Täter gestaltet sich schwierig. Die beiden überlebenden CorriganKinder, ein Junge und ein Mädchen, sind mittlerweile erwachsen und niemand weiß, wie sie heute heißen und aussehen, auch ihr Vater ist ein möglicher Täter. Damit geraten alle Gäste gleichermaßen unter Verdacht, und auch die Ralstons, die beide unabhängig voneinander am Tag des ersten Mordes heimlich nach London fuhren. Trotter beschließt, das Verhalten aller Zeugen zum Zeitpunkt des Mordes mit vertauschten Rollen nachspielen zu lassen, um einer falschen Aussage auf die Spur zu kommen. Als sich alle auf ihre Ausgangspositionen begeben haben, findet sich plötzlich einer von ihnen allein mit dem Mörder in einem Raum wieder. 1.1.3 Agatha Christie Biographie Agatha Mary Clarissa Miller wurde am 15. September 1890 in Torquay, Devon, als Tochter einer wohlhabenden Familie geboren. Sie wuchs im „Ashfield“, einem schönen großen Haus mit alten Buchen und einem großen Garten, auf. Sie war ein phantasievolles Kind mit rotem Haar und spielte gern alleine oder mit der alten Kinderfrau. Agatha hatte zwei ältere Geschwister, Madge und Monty – Agatha wurde acht Jahre nach ihrem Bruder geboren, ihre Geschwister waren also viel älter als sie. Das Lesen brachte sich Agatha selbst bei und von ihrem Vater, er starb als sie elf Jahre alt war, lernte sie die Grundbegriffe des Rechnens. Erst mit sechzehn wurde sie auf eine höhere Töchterschule geschickt. Madge war inzwischen verheiratet und lebte in New York. Monty diente in Indien in der Armee. Agathas Mutter vermietete „Ashfield“ und reiste mit ihrer Tochter nach Ägypten. Sie blieben drei Monate. Agatha hatte schon als Kind gerne Geschichten erzählt, und irgendwann schlug ihre Mutter vor, sie solle sie doch aufschreiben. Sie verfasste auch Gedichte. Mit elf Jahren veröffentlichte sie in einem Lokalblatt ihr erstes Gedicht – über die neumodischen elektrischen Eisenbahnen, die sie bei einem Besuch ihrer Großeltern in Ealing, einem Vorort von London, gesehen hatte. Weihnachten 1914 heiratete sie Oberst Archibald Christie, einen Flieger der königlichen Luftwaffe. Zwei Tage später musste er an die Front. Mit ihm hatte sie eine Tochter, Rosalind Margaret Clarissa Christie, die am 5. August 1919 geboren wurde. Agatha Christie pflegte im ersten Weltkrieg, als Schwester im Krankenhaus von Torquay, Verwundete und begann dann in der Klinikapotheke zu arbeiten, wo sie alles über Gifte lernte, was sie später dann sehr gut verwenden konnte. Während dieser Zeit im Jahre 1921 entstand ihr erster Kriminalroman: „Das fehlende Glied in der Kette“. In Ihm tritt auch schon 5 der kleine Hercule Poirot auf, der später so berühmte belgische Detektiv. Schlagartig berühmt wurde Christie jedoch erst mit dem 1926 veröffentlichten Werk „Alibi“. In ihrer schriftstellerischen Tätigkeit hatte Agatha Christie schnell Erfolg, privat jedoch verliefen die zwanziger Jahre eher unglücklich: Ihr Mann ließ sie berufsbedingt häufig allein, 1926 starb ihre Mutter – ein Ereignis, das sie stark mitnahm, außerdem musste Ashfield geräumt werden. Ohnehin erschöpft von dieser Situation, gestand ihr Mann eine Affäre mit einer Golfpartnerin. Christie brach vollkommen zusammen, verließ das Haus, und wurde nach einer spektakulären Suchaktion zehn Tage später in einem Hotel in Harrogate aufgefunden – mit einem fast kompletten Gedächtnisschwund bezüglich dieser zehn Tage. 1928 wurde die Ehe geschieden. Sie heiratete noch ein zweites Mal, 1930 – Max Mallowan, Professor für Westasiatische Archäologie an der Londoner Universität, den sie auf einer ihrer vielen Reisen in den Vorderen Orient kennen gelernt hatte. Sie half ihm bei seinen Ausgrabungen und wurde zu einer Archäologin, die man in Fachkreisen ernst nahm. 1930 erschien auch „Mord im Pfarrhaus“. Wo und wann und wie sie diesen Kriminalroman schrieb, daran konnte sie sich später nicht mehr erinnern. Auch daran nicht, wie sie auf den Einfall gekommen war, eine neue Detektivfigur einzuführen, nämlich Miss Marple. Jedenfalls hatte sie diese nicht als Konkurrenz zu Hercule Poirot geplant. Agatha Christies Tochter Rosalind heiratete zu Beginn des Zweiten Weltkriegs Hubert Prichard und brachte am 21. September 1943 den Sohn Mathew Prichard zur Welt. Ihr Mann fiel im Krieg und sie ging 1949 eine Ehe mit Anthony Hicks ein. Sie starb am 28. Oktober 2004. Agatha Christie machte auch im Theater Karriere, denn aufgrund schlechter Erfahrungen beschloss sie ihre Stücke nur noch selbst für die Bühne zu bearbeiten und war mit Begeisterung bei der Produktion dabei. Eines ihrer Bühnenstücke ist „Die Mausefalle“, welches das am häufigsten aufgeführte Theaterstück weltweit ist. 1956, als Agatha sechsundsechzig war, wurde sie mit dem Orden des britischen Empire ausgezeichnet, was einer Erhebung in den Adelsstand gleichkommt. Am 12. Januar 1976 starb sie im Alter von fünfundachtzig Jahren in ihrem Haus in Wallingford bei Oxford. 1.2 Warum Agatha Christie? Ein „Agatha Christie Abend“ scheint mir in diesem Fall eine gute Gelegenheit zu sein. Denn so wie auch ein Schauspieler/ eine Schauspielerin die Möglichkeit hat, sich in mehreren 6 Gebieten auszuleben, so steht auch einem Schriftsteller/ einer Schriftstellerin eine Vielzahl an Formen und Genres zur Verfügung. Von Agatha Christie wissen wir, dass sie Krimiautorin war, was viele aber nicht wissen ist, dass sie auch Theaterstücke, Gedichte und Romane, unter dem Pseudonym Mary Westmacott, verfasst hat. Warum auf einer Linie schreiten, wenn man die Möglichkeit hat, auch mal abzubiegen. Dass als Kriminalautorin nur Agatha Christie in Frage käme, war für mich von Anfang an klar. Schon als kleines Mädchen wurde ich mit ihren Kriminalromanen konfrontiert. Mein Vater hatte unzählige Krimis in Taschenbuchausgabe und ich weiß noch, dass er sich in jedem Sommerurlaub mindestens zwei neue gekauft hat. Ich war in erster Linie von den Farben der Buchumschläge fasziniert und bis zu meinem dreizehnten Lebensjahr war ich auch fest der Überzeugung, dass Agatha Christie ein Autor, also ein Mann und keine Frau ist. Meine ersten bewussten Berührungen mit dem „Christie – Material“ waren dann die Filme, also die verfilmten Krimis. Zuerst kam Miss Marple und dann ungefähr vor zwei Jahren habe ich angefangen mir Hörspiele zu kaufen: „Das fehlende Glied in der Kette“ und „16 Uhr 50 ab Paddington“, zweiteres hatte ich mir gekauft, weil ich den Film so sehr mochte. Nun war die Zeit für meinen ersten „Hercule Poirot“ gekommen, „das fehlende Glied in der Kette“, es war auch Agatha Christies erster „Hercule Poirot“ und überhaupt ihr erster Detektivroman. Ich war fasziniert. Diese unendlichen Verstrickungen die es einem fast unmöglich machen selbst hinter das Geheimnis zu kommen und einem dann aber doch immer wieder leise zuflüstern: „Du hast schon recht, lass dich nicht beirren“. Mittlerweile habe ich dieses Hörspiel schon hundert Mal gehört und jedes Mal etwas Neues in der Geschichte entdeckt. Ein Indiz, eine Gelegenheit, ein Motiv etc. Noch viele Hörspiele folgten, ebenso viele Verfilmungen. Ich habe natürlich auch begonnen die Bücher zu lesen. Dann im Sommer 2006, ich hatte mir wieder einen neuen Krimi gekauft, die Umschläge sehen jetzt anders aus und zu meinem Glück beinhalten sie auch mehr Informationen. Speziell über Agatha Christie, denn so konnte ich herausfinden, dass sie auch viele Stücke, einen Gedichtband, Liebesromane und eine Autobiographie geschrieben hat. All das klingt im ersten Moment vielleicht wie unnötiges Privates. Aber es drückt meine ganz persönliche, unkritische, naive Begeisterung für Agatha Christie aus. Ich glaube, dass man als Schauspieler/ Schauspielerin, Künstler/ Künstlerin egal für welches Projekt neben einer kritischen Haltung zu einem Thema und einem intellektuellen Interesse eine uneingeschränkte Begeisterung dafür haben sollte. 7 Ziel des Abends ist es also auch, meine ganz persönliche Begeisterung für Agatha Christie und ihr Werk einem Publikum zu vermitteln. 1.3 Berufliche Hintergründe Das Berufsprofil eines Schauspielers/ einer Schauspielerin hat sich in den letzten Jahren gewandelt. War es in den letzten Jahrzehnten für einen Absolventen einer staatlichen Schauspielschule noch Gang und Gebe einen Platz im staatlichen – subventionierten Ensembletheater zu bekommen und dort auch zu verweilen, so muss man sich als Absolvent zu Beginn des neuen Jahrtausends, auf Grund der Übersättigung des Schauspielermarktes und der Dezimierung der subventionierten Theater, auch andere Betätigungsfelder suchen. Ich verspreche mir von der Durchführung dieses Abends wichtige Erfahrungen in punkto Organisation und Inszenierung, eines von mir selbst konzipierten künstlerischen Projektes zu sammeln. 8 2. Das Konzept 2.1 Dramaturgie Die grundsätzliche dramaturgische Idee des Abends, entsprechend der beiden Zielsetzungen, ist es, die Monologe von Agatha Christie mit den entsprechenden Szenen aus dem Stück „Die Mausefalle“ zu verbinden. Dabei soll einerseits die Verbindung von Agatha Christie und ihrem Werk hergestellt werden und andererseits bekommt dadurch das Stück einen starken epischen Charakter. Es soll nicht der Eindruck eines Illusionstheaters erweckt werden. Vielmehr soll sich dem Betrachter/ der Betrachterin vermitteln, dass tatsächlich eine Geschichte „erzählt“ wird, und dies mit den vielfältigsten und unterschiedlichsten Mitteln. Auf diese Weise soll die Verbindung zwischen der Geschichte und ihrer „Erschafferin“ Agatha Christie ersichtlich gemacht werden. Als Erzählerin fungiert Agatha Christie. Die einzelnen Monologe von Agatha Christie werden durch Videoeinspielungen unterstützt, in denen ihre beiden Romanfiguren Hercule Poirot und Miss Marple aus den jeweiligen Verfilmungen auftreten und so einen unmittelbaren Bezug zwischen der „echten“ Romanautorin und ihren erfundenen Figuren herstellen. Gleich zu Beginn wird jener epische Charakter verdeutlicht, wenn Agatha Christie das Papier zerreißt und das eben Geschehene sich auf der Bühne im wahrsten Sinne des Wortes „zurückspult“. Ich selbst spiele Agatha Christie und werde immer wieder vor den Szenen, für das Publikum sichtbar, aus der Figur aus und in andere Figuren einsteigen. Durch die ständige Unterbrechung des Erzählstrangs von dem Stück „Die Mausefalle“ hat die Erzählung fragmentarischen Charakter und soll sich erst im Kopf des Zuschauers zusammensetzen. Zusätzlich wird dem Zuschauer das Ende und damit die kriminalistische Pointe vorenthalten. All das hat den Zweck, den Zuschauer selbst zum Lesen zu animieren. 9 2.1.1 Dramatische Rollengestaltung Obwohl ich natürlich, wie vorher schon erwähnt, an diesem Abend auch andere Arten von kreativen Ausdrucksmitteln verwenden möchte, werde ich natürlich nicht auf die Schauspielerei verzichten, welche auch den größten Teil des Abends ausfüllen wird. Um nicht nur Agatha Christies Werk in den Vordergrund zu stellen sondern auch etwas über sie selbst zu erfahren, werde ich mit den Informationen über die Schriftstellerin und meiner Interpretation, diese Figur schauspielerisch darstellen. Agatha Christie spricht, wie sie es auch in ihrer Autobiographie getan hat, über sich selbst. Die Autobiographie ist ein Sonderfall der Biographie. Die Biographie ist eine mündliche oder schriftliche Präsentation eines anderen Menschen, während bei der Autobiographie der Betreffende über sich selbst schreibt. Es gibt klare Richtlinien an die sich eine Biographie hält. z.B. chronologische Darstellung des Lebens eines Menschen von Geburt an. Agatha Christie jedoch hat nicht vorgehabt sich an diese strikten Regeln zu binden. Agatha Christie: „Wenn ich es recht bedenke ist Autobiographie ein viel zu großartiges Wort. Es erweckt die Vorstellung einer zielbewussten Erforschung des eigenen Lebens. Ich habe aber nur vor, in einen Glückstopf zu greifen und eine Handvoll ganz verschiedener Erinnerungen herauszuziehen.“2 Im Rahmen der spielerischen Darstellung erschien es mir als Schauspielerin sinnvoll, die Person Agatha Christie nicht nur verherrlichend und historisch glorifiziert darzustellen, sondern auch einen kritischen Standpunkt zu finden. Oft sehen sich Schauspieler/ Schauspielerinnen als unpolitische Instrumente, die lediglich Personen und Texte verkörpern. Durch eine bestimmte Haltung zu einem Text nimmt der Schauspieler/ die Schauspielerin eine bestimmte Haltung zu Personen, geschichtlichen Geschehnissen etc. ein. In der Arbeit am Text war es mir wichtig herauszufinden, was man inhaltlich eins zu eins nehmen konnte, und wo eine kritische Haltung einzunehmen war, insbesondere in Anbetracht der Tatsache dass es sich bei den Texten um Teile einer Autobiographie handelt, die einen sehr subjektiven Standpunkt vertreten, dem es von Vornherein kritisch zu begegnen gilt. Beispiel: „Als ich anfing Detektivgeschichten zu schreiben, war es meine Sache nicht, den Übeltäter an den Pranger zu stellen oder ernsthaft über Verbrecher nachzudenken. Die Detektivgeschichte war die Geschichte einer Jagd und sie hatte auch eine Moral. Sie war 2 Agatha Christie: Meine gute alte Zeit. S.8 10 tatsächlich nichts weiter als die klassische Jedermann – Moralität. Der Sieg des Guten und die Niederlage des Bösen.“ 3 Nimmt man diesen Satz über die in Agatha Christies Krimis vorherrschende Moral wörtlich so ist es erstmal eher eine nüchterne Feststellung. Da diese vereinfachende Moralvorstellung aber weder unserem heutigen Weltbild entspricht, noch anzunehmen ist, Agatha Christie hätte tatsächlich vereinfachend gedacht, gilt es eine andere Haltung zu finden. Beispielsweise könnte sie sich für die „Jedermann – Moralität“ genieren, sich darüber lächerlich machen und somit distanzieren etc. In den dramatischen Szenen im Stück „Die Mausefalle“ geht es vor allem darum, einzelne Figuren herauszuarbeiten und abzusetzen. Diese Charaktere müssen nicht ganz realistisch sein sondern können durchaus eine komödiantisch, überzogene Haltung einnehmen. Extreme Figuren wirken wiederum unterstützend, um die falschen und richtigen Verdachtsmomente herauszufiltern. Selbstverständlich geht es darum, falsche Verdächtigungsmomente einzubauen um den Zuschauer auf eine falsche Fährte zu locken. Man kann das bis ins Unendliche spinnen. Ein Beispiel dafür wäre, dass ich in manchen Momenten eine ganz berühmte Melodie (tam, ta, tam, tam) einsprechen bzw. einsingen lasse um etwas hervorzuheben was gerade gesagt oder gespielt wurde. Beispiel: „Das war ohne Zweifel die Absicht des Mörders oder (bedeutungsvoll)…der Mörderin – Melodie!“ 4 Diese eingesetzten Mittel sind aber auch durchaus mit Humor zu betrachten, da man ja mittlerweile die Taktik der Autoren/ Autorinnen bzw. Regisseure/ Regisseurinnen durchschaut und bereits im vorhinein erkennt, dass dieser Satz oder ein anderes Mittel nur eingesetzt werden, um den Zuschauer/ die Zuschauerin zu irritieren und um auf einen Verdächtigen hinzuweisen. Jeder muss verdächtig sein, jeder kann der Täter sein. Diese Momente gilt es in den dramatischen Szenen durch die Schauspieler/ Schauspielerinnen herauszuarbeiten, sie durch Subtexte, wenn die Texte darüber auch nur banal sein mögen, zu unterstützen und sie Geheimnisse verbergen zu lassen, welche aber an der Oberfläche leicht spürbar sind. 3 4 Agatha Christie: Meine gute alte Zeit. S. 255 Agatha Christie: Die Mausefalle. S. 55 11 2.1.2 Das Hörspiel Das Hörspiel ist ein eigenständiges literarisches Genre. Es ist eine Inszenierung eines Dramas mit verteilten Rollen, das nur für Sprecher/ Sprecherinnen geschrieben wurde. Es ist die erste Kunstform, die Radio hervorgebracht hat. Es gibt mehrere Arten von Hörspielen. Das Originalton-Hörspiel welches ausschließlich direkt aufgenommenes akustisches Material verwendet. Und dann gibt es noch den Spezialfall der Live-Aufführung, welche mit Sprechern/ Sprecherinnen auf einer Bühne aufgeführt werden. Das, in meinen Agatha Christie Abend, eingebaute Hörspiel ähnelt wohl eher der Live – Aufführung, wobei aber doch der kleine Unterschied besteht, dass die Schauspieler/ Schauspielerinnen von dem Zuschauer/ der Zuschauerin nicht gesehen, sondern nur durch eine akustische Verbindung, mittels Mikrophone und im Zuschauerraum postierte Lautsprecher, gehört werden. Das Hörspiel wird mit einem kurzen Monolog Agatha Christies eingeleitet, in dem sie über die Entstehung des Stückes „Die Mausefalle“ spricht. Da das Stück ursprünglich ebenfalls ein Hörspiel war, finde ich die Stelle ideal, um selbst eines einzuführen. Außerdem soll es die Geschichte „Die Mausefalle“ fortführen. Das Hörspiel soll an dieser Stelle zwei Zwecke erfüllen: 1) Der Zuhörer/ die Zuhörerin wird ermutigt, „Die Mausefalle“ wieder so wahrzunehmen, wie es ursprünglich angedacht war. Eben als Hörspiel. Auf diese Weise soll sich der Zuschauer/ die Zuschauerin über die reine Kriminalgeschichte hinausgehend vorstellen können, wie es wohl damals gewesen sein könnte, als es von der BBC zum ersten Mal ausgestrahlt wurde. 2) Es handelt sich bei der Mausefalle ja um eine Kriminalgeschichte, die es in der Inszenierung mit der nötigen Spannung zu erzählen gilt. Ich hoffe, dass die Minimierung der Darstellung auf die rein akustischen Mittel (Sprache und Geräusche) ein Maximum an Fantasie und Spannung bei dem Zuschauer/ der Zuschauerin erzielt. 12 2.1.3 Die Lesung Die Lesung, ebenfalls Teil des Abends, wird wiederum aus der Fortführung dem Stück „Die Mausefalle“ bestehen. Ich werde dies ebenfalls in der Rolle der Agatha Christie lesen. Die Lesung eignet sich an dieser Stelle hervorragend, um einen großen Teil der Geschichte binnen kürzester Zeit zu erzählen. Abgesehen davon vermittelt sie dem Zuschauer/ der Zuschauerin eine (meine) distanzierte Haltung zum Abend als auch zur Geschichte. Nicht ich bin Agatha Christie, und es ist auch nicht meine, sondern eine aufgeschriebene Geschichte. Im Gegensatz zum Chor, der durch seine starken Wechsel und seine engagierte Haltung in der Lage ist, selbstständig große Spannung aufzubauen, ist die Lesung, wie ich sie halten werde, eher eine Vorbereitung für die kommende Szene. Es geht, durch die nüchterne Art des Vortrags, eher darum, eine Art Plattform für die nächste Szene zu schaffen, als die Lesung als eigenständigen Teil zu sehen. Dies hängt freilich nicht mit der Gattung der Lesung an sich zusammen, sondern mit der von mir gewählten Art des Vortrags. Umso mehr betrachte ich die Lesung aber als notwendig, weil sie erst die Möglichkeit für die nächste Szene schafft, und somit dramaturgisch gesehen eher zuarbeitet als für sich zu stehen. Würde man sie mit einer konventionellen szenisch – inszenierten Lesung vergleichen, so entspräche sie am ehesten dem lauten Lesen der Regieanweisungen. 2.1.4 Video – Einspielungen Da viele von Agatha Christies Kriminalromanen verfilmt wurden, halte ich es für sehr wichtig, ein paar Ausschnitte dieser Verfilmungen zu zeigen. Sie betreffen die wichtigsten Helden – Figuren in Agatha Christies Krimis: Hercule Poirot und Miss Marple. Da es berühmte Filmeinspielungen sind die beinahe jeder kennt, wird der Zuschauer/ die Zuschauerin in die Lage versetzt, auch seine eigenen Erinnerungen mit dem Thema Agatha Christie wieder aufleben zu lassen. Ein kleiner Interview – Ausschnitt mit Peter Unstinov ist ebenfalls eingebaut, da er darüber berichtet, wie er sich, die Figur Hercule Poirot vorstellt. Es war mir ebenfalls wichtig, diese Einspielungen anderer Krimis zu verwenden, um den Eindruck zu vermeiden, Agatha Christies schriftstellerisches Leben hätte sich nur um „Die 13 Mausefalle“ gedreht. Auf diese Weise wird der Zuschauer/ die Zuschauerin immer wieder an den gesamtbiographischen Zusammenhang erinnert. 2.1.5 Der Chor Der Chor hat ebenfalls den Zweck, die Geschichte in kürzester Zeit, weit voranzubringen, ohne für die Geschichte wichtige Komponenten auszulassen. Ähnlich wie das Hörspiel ist auch der Chor eine sehr reduzierte Erzählweise. Im Wesentlichen arbeitet man hier mit der Sprache und der Mimik der Schauspieler/ Schauspielrinnen. Das soll eine größere Konzentration der Erzählung bewirken. Im Gegensatz zum Hörspiel ist der Chor aber eine sehr verdichtete Form der Erzählung, die sich auf die absolut notwendigen Handlungsschritte sowie die für den Krimi unerlässlichen (falschen) Verdachtsmomente konzentriert. All das soll eine höhere Konzentration beim Zuschauer hervorrufen: Was wird als nächstes passieren? Welche Handlung B hat die Handlung A provoziert? Im Gegensatz zur vorangehenden Lesung, die ja auch eine verdichtete Form der Erzählung ist, soll der Chor aber keine distanzierte sondern eine emotional sehr engagierte Haltung einnehmen. Durch Mittel wie Rythmuswechsel, krasse emotionale und inhaltliche Brüche, nach hinten offen gelassene Sätze, die erst nach kurzen Spannungsbögen aufgelöst werden sowie Voranstellung von für den Zuschauer/ die Zuschauerin unklaren Informationen, die ebenfall erst nach kurzen Spannungspausen aufgelöst bzw. erklärt werden, soll dem Genre der Kriminalgeschichte Rechnung getragen werden. 2.1.6 Mitspieltheater Die Idee, das Publikum in das Spiel einzubauen, entstand aus der simplen Notwendigkeit, dass ich für „die Mausefalle“ zu wenig Schauspieler/ Schaupielerinnen zur Verfügung hatte, aber auf keinen Fall auf die für Agatha Christie typische Verhörsituation verzichten wollte, bei der alle Figuren anwesend sein müssen. Ich werde einfach einen Schauspieler, in diesem speziellen Fall den Inspektor des Stückes, drei Leute aus dem Zuschauerraum holen lassen und sie an verschiedenen Stellen auf der 14 Bühne positionieren. Sie bekommen einen Text in die Hand gelegt, den sie zu gegebenem Zeitpunkt lesen sollen. Dieser Zeitpunkt wird vom Schauspieler selbst bestimmt, indem er sie mit einer Frage dazu auffordert. Ein durchaus willkommener Nebeneffekt soll sein, dass eine ungleich höhere Spannung im Publikum erreicht wird. Ein jeder soll Angst davor haben, dass er ebenfalls auf die Bühne gebeten werden könnte. Die Parallele liegt darin, dass auch die Figuren im Stück unter dem ständigen Druck stehen, als Mörder verdächtigt und angeklagt zu werden. Zu diesem Zweck lasse ich den Schauspieler die Zuschauer auch nicht alle auf einmal holen, sondern extra in drei Etappen. 2.1.7 Das Bühnenbild Hauptsächlich konzipiert für das Stück „Die Mausefalle“, soll es aber ebenfalls eine altenglische Wohnzimmeratmosphäre schaffen, in der, das Stück und ebenso die Monologo Agatha Christies ihren zeitlichen Platz finden. Zu Beginn des Abends wird nicht sofort die ganze Bühne preisgegeben. Womit wieder ein Spannungseffekt erzielt werden soll, der den Zuschauer/ die Zuschauerin sich fragen lässt, was wohl hinter dem nächsten Vorhang, mit dem der vordere Teil der Bühne vom hinteren getrennt ist, verborgen ist. Mit dem Öffnen des rechten Vorhangs gebe ich den Blick auf die Video – Leinwand frei und der linke Vorhang wird von einer Schauspielrin, im Stück „Die Mausefalle“ geöffnet. Am Ende des Abends ist die ganze Bühne zu sehen. 15 2.2 Der Ablauf des Abends „Agatha Christie“ 1. Bild Beginn: Es ist finster. Eine Kinderstimme singt das Lied: „drei Mäuslein blind“ Etwas Licht kommt dazu. Ein paar Figuren gehen lautlos über die Bühne. Hinten am Schreibtisch sitzt „Agatha Christie“ und schreibt. Sie beginnt ihr beschriebenes Papier zu zerreißen. Die Figuren machen alles was sie getan haben im Rückwärtsgang, also wieder rückgängig. Monolog Agatha Christie über ihre Autobiographie. 2. Bild Lichtwechsel. Anfang des Stückes „Die Mausefalle“. Einführung der Figuren von Mr. und Mrs. Ralston, Etablierung des Ortes. Szenisch gespielt. 3. Bild Lichtwechsel. Kurzer Monolog über die Entstehung des Hörspiels „Three blind mice“. 4. Bild Fortführung des Stückes „Die Mausefalle“ durch Hörspiel. Weitere Figuren werden eingeführt. Alle Akteure bis auf Miss Casewell im Off. Alle sprechen in Mikrofone. 5. Bild Monolog Agatha Christie über die Entstehung ihres ersten Kriminalromans „The Mysterious Affair at Styles“ und die Kultfigur Hercule Poirot. Videoeinspielung von Interview mit Sir Peter Ustinov und Szenen aus der Verfilmung von „Tod auf dem Nil“ und „Das Böse unter der Sonne“. 6. Bild Lichtwechsel. Fortführung des Stückes „Die Mausefalle“. Erste schauspielerische Einführung der Figuren Major Metcalf, Mrs. Boyle und Miss Casewell. 7. Bild Black, Schauspieler/ Schauspielerinnen beleuchten sich mit Taschenlampe von unten. Fortführung des Stückes „Die Mausefalle“ durch Inhaltsangabe chorisch gesprochen. 16 8. Bild Lichtwechsel. Sergeant Trotter und damit die letzte Figur betritt die Szene. 9. Bild Lichtwechsel. Monolog von Agatha Christie über die Entstehung des Stückes „Die Mausefalle“. 10. Bild Lichtwechsel. Inhaltliche Fortführung „Die Mausefalle“, gelesen. 11. Bild Fortführung „Die Mausefalle“, szenisch dargestellt. Mrs. Boyle wird ermordet. 12. Bild Black. Videoeinspielung „Miss Marple“. 13. Bild Lichtwechsel. Monolog von Agatha Christie über die Entstehung der Miss Marple Figur. 14. Bild Lichtwechsel. Fortführung „Die Mausefalle“. Einzelne Zuschauer übernehmen Figuren aus dem Stück. Verhör durch Sergeant Trotter. 15. Bild Black. Videoeinspielung „Murder By Death“ zum Thema Kritik an Krimiautoren. 16. Bild Lichtwechsel. Monolog von Agatha Christie über ihre Lebensansichten. Mit Musik unterlegt. Black. Ende 17 4. Schlusswort Für mich ist der Abend über Agatha Christie sowohl aus künstlerischer als auch aus menschlicher Sicht höchst ergiebig. Ich lerne und erfahre dabei viel über einen Künstler und seine Biographie und kann Vergleiche zu meiner eigenen Geschichte ziehen. Was trieb Agatha Christie an, ihre Geschichten zu schreiben, was treibt mich an, verschiedene Rollen zu spielen? Ich muss mich mit Krimi befassen. Was macht eine Geschichte spannend, und wie kann es mir gelingen, diese Spannung auf die Bühne zu transportieren? Als Regisseurin lerne ich das Theater kurzzeitig von einer anderen Perspektive kennen. Wie erkläre ich mich einem Schauspieler? Was ist alles an Organisation rund um das Projekt notwendig? Wie gehe ich kritisch mit der Biographie von Agatha Christie um? Aber auch: Was nehme ich unkritisch und dankbar von ihr entgegen? 18 5. Bibliographie Primärliteratur: Agatha Christie: Meine gute alte Zeit, Eine Autobiographie. Bern, München: Scherz Verlag. 1978. Agatha Christie: Die Mausefalle. Norderstedt: Vertriebsstelle und Verlag Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten GmbH, deutsch von Horst Willelms. Agatha Christie: Die Mausefalle und andere Fälle. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag. Sekundärliteratur: Monika Grippenberg: Agatha Christie. Reinbeck bei Hamburg: Rohwolt Taschenbuchverlag, 2005 (5. Auflage). Gesamtherstellung, Ebner Ulm: Das Agatha Christie Lesebuch. Bern, München, Wien: Scherz Verlag, 2001 (9. Auflage) Janet Morgan: Agatha Christie. Das Leben einer Schriftstellerin - spannend wie einer ihrer Romane. München: Heyne, 1990. http://de.wikipedia.org/wik/Krimi. 30.04.2007 http://www.smart.art.at. 25.05.2007 Filme: Guy Hamilton: Evil under the Sun. USA: 1982. John Guillermin: Death on the Nile. GB: 1978. 19 George Pollok: Murder at the Gallop. GB: 1963. Robert Moore: Murder by Death. USA: 1976. Sidney Lumet: Murder on the Orient Express. UK: 1974. 20 21