Kompendium - Landkreis Bayreuth
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Kompendium - Landkreis Bayreuth
Impressum: Verantwortlich, Konzeption und Texte: Sandra Blaß, M.A. Design: Heidrun Conio Bildnachweise: Der Landkreis Bayreuth Archiv des Landratsamtes Bayreuth, 022 Gebietsreform Klemens Stadler: Die Wappen der oberfränkischen Landkreise und Gemeinden. Wappenzeichnungen von Karl Haas (Die Plassenburg. Schriften für Heimatforschung und Kulturpflege in Ostfranken, Bd. 20), Bayreuth 1963. Bild Landrat: Martin Ritter Privat: Herbert Retzer Pegnitz: Archiv des Landratsamtes Bayreuth, 022 Gebietsreform Archiv Gemeinde Pegnitz Archiv des Nordbayerischen Kuriers Bayreuth, 1972/2 Fränkische Schweiz: Archiv Gemeinde Betzenstein Archiv Gemeinde Creußen, Marianne Abel Archiv Gemeinde Hollfeld Archiv des Landratsamtes Bayreuth, 022 Gebietsreform Archiv Gemeinde Pottenstein Privatarchiv Hans Seger, Waischenfeld Robert Zintl: Bayreuth und die Eisenbahn, Bindlach 1992. Der Hummelgau: Archiv Verwaltungsgemeinschaft Mistelbach Trachtenberatung Oberfranken, Anny Maurer Fichtelgebirge: Archiv Stadt Bad Berneck Archiv Gemeinde Bischofsgrün Archiv Gemeinde Fichtelberg Privatbesitz Harald Herrmann Privat: Sandra Blaß Richard Fischer: In oberfränkischer Luft, in: Heimaterzähler Wintersport- und Ferienzentrum Mehlmeisel. Informationsblatt für unsere Bevölkerung und die Feriengäste, hrsg. vom Fremdenverkehrs- und Kulturverein Mehlmeisel, Nr.8, Mehlmeisel 1972. Archiv Fichtelgebirgsverein Bischofsgrün e.V. – Jörg Hüttner Bayreuther Umland: Archiv Gemeinde Creußen Archiv Gemeinde Eckersdorf Archiv Gemeinde Weidenberg Archiv Landratsamt Bayreuth, 022 Gebietsreform Privatbesitz Berthold Just Unser Landkreis Bayreuth. Eine Broschüre des Landkreises, 2. Aufl., Bamberg 1988. Ich wünsche Ihnen mit dieser Dokumentation, ihren Bildern und Gedanken, die Altes, Bewährtes und Neues beschreiben, viel Freude. Ihr Hermann Hübner Landrat des Landkreises Bayreuth EMPFANG IM ZEICHEN DES 40-JÄHRIGEN LANDKREISJUBILÄUMS FREITAG 6. JULI 2012 LANDRATSAMT BAYREUTH Vorweg... Hermann Hübner Landrat Gewachsene Einheit — neues Landkreisbewusstsein So wie runde Geburtstage wichtige Haltestationen auf unserem Lebensweg sind, so stellen Jubiläen von Vereinen und Institutionen unseres Gemeinwesens Marksteine dar, um inne zu halten und immer wieder Standortbestimmungen vorzunehmen. Für die bayerischen Landkreise und Landratsämter ist 2012 wahrlich ein großes Jubiläumsjahr. Vor 160 Jahren begann mit den Distriktsgemeinden eine Entwicklung, die unmittelbar zu den heutigen Landkreisen und Kreistagen führte. Vor 150 Jahren schlug die Geburtsstunde der Landratsämter und schließlich erfolgte vor 40 Jahren im Rahmen der Gebietsreform 1972 die Neueinteilung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte. Wahrlich ein Grund zum Feiern! Der neue Landkreis Bayreuth wurde als flächengrößter Landkreis Oberfrankens mit 33 Gemeinden hauptsächlich aus den Altlandkreisen Bayreuth und Pegnitz gebildet. Teile der ehemaligen Landkreise Ebermannstadt, Kulmbach, Münchberg, Kemnath und Eschenbach kamen hinzu. Ziel war von Beginn an die Integration innerhalb der neuen Einheit. Natürlich war das Zusammenwachsen eines landschaftlich so vielgestaltigen Gebietes mit bedeutenden Bereichen des Fichtelgebirges, des Fränkischen Jura mit der Kreisfreien Stadt Bayreuth im Zentrum, eines sprachlich reich gegliederten und von Art und Mentalität der Bevölkerung durchaus unterschiedlichen Raumes eine große Herausforderung. Vierzig Jahre danach können wir mit Stolz feststellen, dass der Landkreis Bayreuth eine gewachsene Einheit bildet und dass vor allem ein neues Kreisbewusstsein entstanden ist. Dieser Erfolg ist eine große Gemeinschaftsleistung der Mitglieder der Kreisgremien, die in den zurückliegenden vier Jahrzehnten ihren Beitrag zur positiven Gestaltung unseres Heimatraumes erbracht haben, der Verdienst von Altlandrat Dr. Josef Kohut und des damaligen Pegnitzer Landrates Konrad Löhr, insbesondere aber meines Amtsvorgängers Altlandrat Dr. Klaus-Günter Dietel, der dreißig Jahre diesen Landkreis zukunftsorientiert gestaltet hat. Ein herzliches Wort des Dankes gebührt aber auch den Bürgermeistern und Ratsmitgliedern unserer Gemeinden sowie allen, die sich für unseren Landkreis in Wirtschaft und Verwaltung, in den Hilfsorganisationen, den Kirchen und caritativen Verbänden, den Vereinen und Institutionen tatkräftig eingesetzt haben. Den kommunalen und staatlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es durch großartigen Einsatz und engagiertes Arbeiten gelungen, das Landratsamt zu einem bürgerfreundlichen Dienstleistungszentrum zu entwickeln. Dafür mein ausdrücklicher Dank und meine Anerkennung. Im Gründungsjahr 1972 lag unser Landkreis noch am Rande des freien Europas, in unmittelbarer Nähe zum Eisernen Vorhang. Mit der Grenzöffnung 1989 hat sich die Welt geändert – schneller und tiefgreifender als früher in Jahrhunderten. Währungs- und Finanzkrise sowie die Globalisierung mit einem oft zügellosen Wettbewerb sind beherrschende Themen. In einem sich dynamisch entwickelnden Europa gilt es für den ländlichen Raum, auf Augenhöhe mit den Metropolen zu bleiben. Dabei wird uns der demografische Wandel in den nächsten Jahren ebenso beschäftigen wie die Energiewende mit großen Herausforderungen an Volkswirtschaft und Umwelt. Bedenken wir, dass alles, was wir heute tun oder unterlassen, darüber entscheidet, wie die Welt von morgen aussieht. Es liegt also vornehmlich an uns selbst, wie Zukunft gestaltet wird. Mit Mut und Hoffnung wollen wir weiterhin in der Gemeinsamkeit dieses Landkreises nach vorne blicken und unsere Geschicke beherzt in die eigenen Hände nehmen. Mit Gottes Segen wird es gelingen! Festrede Dr. Günther Beckstein Ministerpräsident a. D., MdL Asterix und Obelix Bruno Merk hat Asterix und Obelix nach Bayern geholt. Warum? Sie kennen das kurze Vorwort, das am Beginn eines jeden Asterix und Obelix-Heftes zu lesen ist. Zitat: „Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt ... Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.“ Als Bruno Merk damit begonnen hat, das Jahrhundertprojekt Gebietsreform umzusetzen, gab es viele Gallier in Bayern. Es gab die Majestixe, Bürgermeister und Landräte, die sich heftigst gegen die Zusammenlegung mit anderen Kommunen oder Landkreisen wehrten. Majestix‘ Frau heißt übrigens Gutemine – die mussten die meisten Bürgermeister und Landräte dann auch tatsächlich machen. Es gab die Troubadixe, die – dem gallischen Sänger gleich – nicht aufhörten, das Unheil zu besingen, das mit der Gebietsreform angeblich drohte. Und es gab Obelixe, die das Geschehen ständig kommentierten mit einem: „Die spinnen, die Römer“ – respektive „Die spinnen, die Bayern“. Aber: Diesen bayerischen Galliern standen zahlreiche andere bayerische Gallier gegenüber, die den Nutzen der Gebietsreform von Anfang an erkannten oder erahnten. Und auch wenn Jean Paul das Gebiet um die Stadt Bayreuth hymnisch als einen „Zaubergürtel“ bezeichnet hat: Einen Druiden, der einen Zaubertrank hätte brauen können, gab es nicht im Land, sodass die Gebietsreform am Ende vollständig abgeschlossen werden konnte. Ich glaube, es besteht Konsens: Wir können dieses Jubiläum heute mit gutem Gewissen als vollen Erfolg feiern. Zu diesem schönen Anlass Ihnen allen, den Bewohnerinnen und Bewohnern des Neulandkreises Bayreuth, ein herzliches Grüß Gott und meinen herzlichen Glückwunsch! Das Jahr 2012 – Jahr mehrerer Jubiläen! Der 40. Jahrestag der Landkreisgebietsreform ist nur eines von mehreren Jubiläen. Wir feiern außerdem das 160-jährige Bestehen unserer Landkreise, die unter König Max II. ins Leben gerufen wurden. Wir feiern den 150. Geburtstag unserer Landratsämter. Wir feiern 65 Jahre Landkreistag und 60 Jahre Landkreisordnung. Und wir feiern gewissermaßen als jüngstes Geburtstagskind die Landkreisgebietsreform. Zur Gebietsreform Diese letzte Reform ist Lebens- und Meisterwerk meines Vorgängers als Innenminister Bruno Merk. Merk hat mit dieser Reform die komplette Landkarte Bayerns neu gezeichnet – die größte Veränderung seit Montgelas. Aus 143 Landkreisen wurden damals 71, eine glatte Halbierung. Für viele Bewohnerinnen und Bewohner der Altlandkreise Bayreuth, Pegnitz, Ebermannstadt, Münchberg, Kemnath, Eschenbach und Kulmbach bedeutete dies den Wechsel in einen neuen Landkreis Bayreuth – mit 1.274 Quadratkilometern den größten der oberfränkischen Neulandkreise. Und: Auch die kreisfreien Städte wurden halbiert. Aus 48 machte man 25. Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, dass zum Beispiel Neustadt bei Coburg oder Selb einmal kreisfrei waren! In Einwohnerzahlen ausgedrückt, bedeutete die Landkreisreform: Einwohnerzahl und Fläche verdoppelten sich ungefähr. Während die Altlandkreise rund 500 Quadratkilometer maßen, lagen die neuen bei rund 1.000. Und während die Altlandkreise 1972 nicht einmal auf 50.000 Einwohner im Durchschnitt kamen, sind es heute in den Neulandkreisen über 120.000. Das ist übrigens noch immer sehr zivil im Vergleich zu Baden-Württemberg: Da haben die Landkreise das Doppelte an Einwohnern. Nach der Landkreisgebietsreform – dies muss vollständigkeitshalber erwähnt werden – begann Merk mit der Gemeindegebietsreform. Bis 1978 wurden die 7.000 Gemeinden auf ein knappes Drittel reduziert, auf gut 2.000 Gemeinden. Widerstand gegen die Reform Wenn Sie das alles heute Schülerinnen und Schülern im Geschichtsunterricht erzählen, dann denken die sich wahrscheinlich erstens: Nur Fossilien können das noch selber miterlebt haben! Und zweitens schreiben sie es brav auf und lernen es für die nächste Stunde. Die bloßen Fakten und Zahlen machen aber nicht deutlich, was dieses Reformwerk im Einzelnen für die Menschen, für die Kommunen und Landkreise bedeutete. Und wie heftig hinter den Kulissen um und gegen diese Reform gekämpft wurde. Ich möchte jetzt nicht dem vorgreifen, was die Zeitzeugen gleich aus eigenem Erleben heraus erzählen werden. Aber so viel ist klar: Schon bei der Reform der Landkreise, erst recht aber dann bei der Gemeindegebietsreform gab es heftige Widerstände. Sie kennen vielleicht das Dorf Ermershausen im Landkreis Hassberge. Das Rebellendorf: Im Mai 1978 haben sich die Bürgerinnen und Bürger dort gegen die Eingemeindung erhoben und die Gemeindeunterlagen nicht herausgegeben. Daraufhin gab es einen Großeinsatz der Polizei. 2.000 Polizisten haben das Dorf hermetisch abgeriegelt, das Rathaus gestürmt und die Akten beschlagnahmt. Ich glaube, das Dorf hat insgesamt nur 600 Einwohner. Einige Dorfbewohner haben sich damals sogar auf den Weg zur wenige Kilometer entfernten Grenze gemacht – sie wollten lieber in der DDR leben als in einer Zwangsgemeinschaft mit dem Nachbarort Maroldsweisach. 1994 ist Ermershausen übrigens wieder selbstständig geworden. Heute können wir uns so etwas gar nicht mehr vorstellen. Aber wenn ich mich in die damalige Situation hineinversetze, dann sage ich: Ich kann es sehr gut verstehen, dass sich zum Beispiel die Pegnitzer nicht gerade als Gewinner der Reform fühlen, wenn ihr Landratsamt auf einmal in Bayreuth steht und ihr Landrat nicht mehr ihr Landrat ist. Große Reformwerke – heute noch möglich? Ich frage mich, ob so eine Reform heute überhaupt noch durchsetzbar wäre. Wir erleben heute, dass sich das Potenzial des Bürgerprotests vervielfacht hat – in Stuttgart stand nicht nur der Student auf der Wiese, sondern auch der Studienrat und sogar der pensionierte Oberstudienrat. Wir erleben, dass sich die Bevölkerung in Bayern per Volksentscheid das strengste Rauchverbot der ganzen Republik verpasst. Und wir erleben, dass der Gedanke der Arbeitsplatzsicherheit und des wirtschaftlichen Wachstums die Bürgerinnen und Bürger nicht davon abhält, den zweitgrößten Flughafen Deutschlands in ein doch relativ enges Korsett zu schnüren. Natürlich haben sich damals auch viele Menschen aufgeregt. Und Bruno Merk hatte Tage und Nächte damit zu tun, durch ganz Bayern zu reisen und den Menschen die Reform zu erklären. Es war damals schon absehbar, dass diese Reform die Wirtschaftlichkeit und die Effizienz der Verwaltung spürbar steigern würde. Die meisten Menschen, die die Reform abgelehnt hatten, nahmen die kurzfristige Unbill dann in Gottes Namen auch hin. Weil sie ganz einfach einsahen, dass sie langfristig einen Nutzen haben würden. Bemerkenswert ist übrigens: 1974 hat die CSU bei den Wahlen zum Bayerischen Landtag ihr bislang bestes Ergebnis eingefahren – 62%! Diese Bereitschaft, kurzfristig etwas auf sich zu nehmen, um sich nachhaltig und langfristig zu verbessern – diese Bereitschaft gibt es heute kaum mehr. Für Großprojekte wird Deutschland daher ein immer schwierigeres Terrain werden. Spannend wird es übrigens vor allem dann, wenn ein gewolltes Großprojekt ein ungewolltes nach sich zieht. Wenn die Menschen beispielsweise sagen: Wir wollen keine Atomkraft mehr, weil das so gefährlich ist. Wenn sie aber gleichzeitig sagen: Leitungsnetze und Windräder wollen wir auch nicht, weil das so hässlich ist. Erfolg der Reform Ohne die Gebietsreform der Siebzigerjahre ständen wir heute wesentlich schlechter da. Die Reform war und ist noch immer ein voller Erfolg. Sie hat kommunale Einheiten hervorgebracht, die lebensfähig, stark und vielfältig sind. Heute können unsere Landkreise auf eine bürgernahe, moderne Verwaltung, auf eine gute Infrastruktur und auf gut ausgebildetes Personal zurückgreifen. Wir haben Schulen, Krankenhäuser und alle Einrichtungen der Daseinsvorsorge vor Ort. Das einstige Armenhaus Bayern ist ja heute das reichste Bundesland in Deutschland, zahlt mit Abstand den höchsten Beitrag beim Länderfinanzausgleich. Ich sage Ihnen: Diese Erfolgsgeschichte wäre ohne das große Reformwerk von Bruno Merk nicht denkbar. Und das Schönste ist für mich dabei: Die neuen Einheiten, die neuen Landkreise, Städte und Gemeinden, sind auch von den Menschen her sehr eng zusammengewachsen. Eine Konkurrenz zwischen A und B gibt es natürlich heute schon auch noch. Aber im Gegensatz zu damals wird sie nicht mehr so bierernst genommen – vielmehr trinkt man das Bier jetzt miteinander und witzelt augenzwinkernd übereinander. Ich glaube, man sieht das auch dem riesigen, vom Fichtelgebirge bis zum Fränkischen Jura reichenden Landkreis Bayreuth an: Dieser neue Landkreis ist ein bestes Stück Heimat geworden. Die Rolle der Kommunalpolitiker nach der Reform Das liegt natürlich zum einen an den Menschen selbst, die ihren Argwohn mehr und mehr verloren haben und aufeinander zu gegangen sind. Es liegt an den offenkundigen Fortschritten, die mit der Reform in Verwaltung und kommunaler Entwicklung einhergingen. Und es liegt zum Dritten an den Politikern in den Kreisgremien, denen sehr bald klar war: Wenn wir alle miteinander an einem Strang ziehen, dann erreichen wir mit Abstand das Beste für die Menschen und für unsere Heimat. Ich weiß noch gut, welche Überzeugungs-Odysseen die neuen Landräte hinter sich gebracht hatten, um die Leute langsam und behutsam, aber fest zusammenzuschweißen. Der bayerische Landrat ist übrigens eine etwas zwiespältige Konstruktion, lieber Herr Hübner – ich sage „zwiespältig“ und bewusst nicht „zwielichtig“: Er ist einerseits Behördenleiter des staatlichen Landratsamts und als solcher weisungsgebunden – der Innenminister ist weisungsberechtigt. Und andererseits ist er gewählter politischer Chef des Landkreises. Als solcher muss er sich zwangsläufig immer wieder den Willen der Bürgerinnen und Bürger zu Eigen machen, auch wenn das dem Innenminister nicht so ganz schmeckt. Wenn es dem Innenminister so gar nicht schmeckt, dann kann der den Landrat notfalls auch anweisen. Und wenn der Innenminister Beckstein heißt, dann macht er das auch immer einmal wieder. Vom Rand in die Mitte Europas Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Im Falle des Landkreises Bayreuth muss man diesen Blick in die Zukunft erst einmal in die Vergangenheit richten. Denn in Oberfranken hat die Zukunft schon vor über zwanzig Jahren begonnen – mit dem epochalen Ereignis des Mauerfalls und der deutschen Wiedervereinigung. Was früher Grenzregion war, war auf einmal die Mitte Europas. Würden die Ermershauser Bürgerinnen und Bürger heute ihren Protestmarsch Richtung Grenze machen, dann wären dort keine Mauer und kein Stacheldraht, keine Maschinenpistolen und keine Wachtürme, sondern es wäre dort ein Schild mit dem aktuellen Werbeslogan: „Thüringen – Sie haben Ihr Ziel erreicht!“ Was für ein epochaler Wandel! Heute haben Thüringen und Oberfranken einen engen Austausch, es gibt Pendler von hier nach dort und umgekehrt, zahlreiche Vereine und Schulen haben Partnerschaften begründet und, und, und. Man kann es wirklich so sagen: Den Oberfranken steht seit dem Mauerfall die Welt offen. Seit Jahrzehnten eine ausgewogene Landespolitik! Das heißt aber freilich nicht, dass wir damit alle Probleme losgeworden wären. Heute wie früher ist es das erklärte Ziel der bayerischen Staatsregierung, eine möglichst ausgewogene Landespolitik zu betreiben. Eine Landespolitik, die die Städte – ein starkes Land braucht nun einmal auch starke Städte – genauso stärkt wie das flache Land. Franken allgemein, besonders aber das ehemalige Zonenrandgebiet hat aus dieser Politik großen Nutzen gezogen: Zu Zeiten der deutsch-deutschen Teilung gab es im Bayerischen Landtag und später auf Staatssekretärsebene in der Bayerischen Staatsregierung einen eigenen Ausschuss zur angemessenen Berücksichtigung der Grenzregionen. Auch nach 1989/90 wurde sorgfältig darauf geachtet, dass es in Nord- und Ostbayern weiterhin höhere Fördersätze gab als im übrigen Land. Und selbst in den letzten Jahren hat es große Förderinitiativen der Bayerischen Staatsregierung gegeben, von denen Franken nachhaltig profitiert hat: Ich nenne die High-Tech-Initiative, die Offensive Zukunft Bayern und die vielen Verkehrs- und Forschungsprojekte der jüngsten Vergangenheit. Fast die Hälfte aller Städtebaufördermittel ist in den letzten Jahren in die fränkischen Bezirke geflossen. Förderung Oberfrankens Nimmt man alleine das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends, dann stellt man fest: Von 2000 bis 2009 gab es für Oberfranken über 240 Millionen Euro an Mitteln zur regionalen Wirtschaftsförderung. Damit konnten Investitionen von insgesamt 1,8 Milliarden Euro angestoßen, über 6.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und Zehntausende Arbeitsplätze gesichert werden. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Hochschulen entstehen 3.600 neue Studienplätze. Überhaupt ist Oberfranken mit zwei Universitäten und zwei Fachhochschulen auf diesem Gebiet auf der Überholspur – und von den Verhältnissen von vor vierzig Jahren weit entfernt. Demografischer Wandel Eine Herausforderung, die bei einem Blick zurück und bei einem zweiten Blick nach vorne auch zur Sprache kommen muss, ist der demografische Wandel. Hier in Oberfranken ist die Situation schlechter als im übrigen Bayern. Oberfranken wird im Jahr 2030 wahrscheinlich rund 10% weniger Einwohner haben als heute. Im Landkreis Wunsiedel rechnet man sogar mit dem Doppelten, mit 20%! Das ist enorm. Ursache ist nicht Abwanderung – Oberfranken erreicht immerhin einen jährlichen Wanderungszuwachs von einem Prozent. Ursache ist vielmehr ein sattes Geburtendefizit von über 11%. Wir werden also nicht nur weniger, sondern auch deutlich älter. Kommunale Finanzen Ich möchte jetzt nicht näher auf den demografischen Wandel und die Anforderungen eingehen, die dieser Wandel an uns stellt. Mir ist nur wichtig, im Bezug auf die Städte, Gemeinden und Landkreise zu sagen: Mehr denn je brauchen wir in Zukunft starke Kommunen. Diese Kommunen müssen in der Lage sein, Einrichtungen der Daseinsvorsorge auch dann vorzuhalten, wenn die Bevölkerung weniger, älter und damit auch prozentual hilfsbedürftiger wird. Daher brauchen die Kommunen eine ordentliche Finanzausstattung. Hierzu sind die Nachrichten in der jüngeren Vergangenheit ganz gut: Gegenüber 2010 sind die kommunalen Steuereinnahmen in Bayern im letzten Jahr aufgrund guter Gewerbesteuereinnahmen um 10% gestiegen. Damit erzielten die Kommunen in Bayern einen Überschuss von insgesamt gut 600 Millionen Euro, während die Kommunen bundesweit ein Finanzierungsdefizit von fast drei Milliarden Euro einfuhren. Und noch eine gute Nachricht: Der Kommunale Finanzausgleich des Jahres 2012 ist größer als jemals zuvor. 7,3 Milliarden Euro werden den Gemeinden, Städten, Landkreisen und Bezirken heuer überwiesen. Die Schlüsselzuweisungen ziehen kräftig an – auf 2,7 Milliarden Euro, von denen gut 320 Millionen Euro nach Oberfranken fließen. Auch wenn man um die permanente Not vieler Kommunen weiß, muss man sagen: In Bayern gehört es wirklich zum absoluten Selbstverständnis der Staatsregierungen, den Kommunen ein verlässlicher Partner zu sein. Abschluss Verlässlichkeit und Partnerschaft: Ich glaube, es sind diese Grundhaltungen, die den „Zaubergürtel“ des Landkreises Bayreuth im Jahre 40 seines Bestehens kennzeichnen. Menschen mit unterschiedlichem Dialekt, mit unterschiedlicher Prägung und mit unterschiedlicher lokaler Orientierung haben zusammengefunden, sind zusammengewachsen und gehören jetzt auch zusammen. 1972 mag man sich in vielen Kommunen gefragt haben: Wie soll das gehen? Aber es ging sehr gut. Jetzt ist die Zeit, die Phase des Zusammenfindens abzuschließen. Denn draußen vor der Tür warten die neuen Mega-Herausforderungen unseres Jahrhunderts: der demografische Wandel, die Finanz-, Währungs- und Haushaltskrise, die Neufindung Europas in einer unübersichtlicher gewordenen Welt. Ich wünsche dem Landkreis Bayreuth heute, an seinem Geburtstag, dass er tief wurzelt, wenn der Wind weht. Ich wünsche Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises Bayreuth, den Erhalt Ihrer wunderbaren Heimat. Und ich wünsche Ihnen, was nur scheinbar ein Widerspruch zum Erhalt der Heimat ist – nämlich die behutsame, aber zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Heimat, auf dass die Erfolgsgeschichte dieses Landkreises fortgeschrieben werden kann. In diesem Sinne: Alles Gute! Zeitzeugen berichten Simon Nüssel Staatsminister a. D. Einige persönliche Bemerkungen zur Entstehung des Landkreises Bayreuth vor 40 Jahren: Mein Geburtsort lag im Bezirk Berneck. 1928 wurde der Bezirk Berneck mit dem Bezirk Bayreuth zusammengelegt. Die Beteiligung des Bezirks Berneck am Weismainkraftwerk ging als Geschenk an den Bezirk Bayreuth. Mein besonderes Erlebnis im Landkreis Bayreuth war, dass ich als 11-jähriger am Staatsjugendtag über den Sportplatz „robben“ musste, weil ich beim Juden Erwege in Bayreuth für 10 Pfennige Bonbons gekauft hatte. Für die Jüngeren darf ich erklären: Sowohl in der Weimarer Zeit als auch nach 1933 hatten wir Ganztagsschule am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag. Nach 1933 verbrachten wir den Samstagvormittag in Uniform, als Staatsjugendtag. Was am Ende des damals proklamierten „Tausendjährigen Reiches“ stand, haben einige Idioten in unserem Land leider schon wieder vergessen. Die Aufbauarbeiten zu unserem heutigen Wohlstand begannen in den Gemeinden und Landkreisen. Den Landrat wählten anfangs die Kreisräte. Mein Wirken im Landkreis Bayreuth begann 1954. 1956 wurde Landrat Dr. Josef Kohut vom Volk gewählt. Nach meinen Erinnerungen habe ich damals in mehr als 40 Versammlungen für Dr. Kohut gesprochen. Straßenbau, Wohnungsbauförderung, Wirtschaftsansiedelung, Ausbau der Landwirtschaftsschule, Verbesserung des Berufsschulwesens, Neuorganisation des Krankenhauswesens waren die Hauptthemen. Nachdem 1968 durch die Verfassungsänderung die Grundlage für das Schulwesen geschaffen war, konnte nach der Landtagswahl 1970 mit der Neuordnung des Staatsgebietes, sprich Gemeinde- und Kreisreform und der Umgestaltung des Polizeiwesens begonnen werden. Während meiner Parlamentsarbeit bis 1970 wurde mir der stellvertretende Vorsitz der CSU-Fraktion, der Vizepräsident des Landtages, der Vorsitz des Agrarausschusses und 1970 der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten angetragen. Ich betrachtete die von Bruno Merk erarbeite Vorlage zusammen mit den Landtagskolleginnen und –kollegen aus Oberfranken als gute Grundlage, um mit den Bürgermeistern, Gemeinderäten, den Landräten und Oberbürgermeistern zu diskutieren. Allgemein entstand der Eindruck, dass um die „kreisfreien Städte“ auch starke Landkreise gebildet werden müssten. Zeitzeugen berichten Für Oberfranken war es wichtig, dass die Entwicklungsachse Nürnberg-Forchheim-Bamberg nicht noch stärker zu Gunsten Mittelfrankens geschädigt wurde. Von der Oberpfalz war eine Umgliederung nach Oberfranken nicht zu erwarten. Das Zugpferd Universität Bayreuth wurde 1969 erst angedacht, am 1.1.1972 wurde sie durch Gesetz des Bayerischen Landtages errichtet. Oberfranken hat besondere Einschnitte um Hof und Bayreuth gewagt. Ins neu erbaute Landratsamt in Pegnitz zog die Justizschule ein. Bemerkenswert ist die Aussage des damaligen Pegnitzer Landrates Dr. Dittrich: „Damit ist den Gestaltern des Landkreises Bayreuth von Pegnitz aus verziehen“. Der Umfang des Landkreises Bayreuth ließ es zu, dass die notwendigen Eingliederungen von Randgemeinden in die Stadt Bayreuth erfolgen konnten. Die Eingliederungen erforderten viele schwierige Diskussionen. 1978 wurde Dr. Klaus-Günter Dietel zum Landrat gewählt. Die vorausgegangene Diskussion veranlasste mich, wieder zum Kreistag zu kandidieren. Die Bayreuther Landkreisbürger gaben mir 65.000 Stimmen. Ein Zeichen, dass die politischen Entscheidungen überzeugt haben. Dr. Dietel hat zusammen mit den Kreisräten, den Mitarbeitern im Landratsamt, den Bürgermeistern und Gemeinderäten im guten Einvernehmen mit der Führung der Stadt Bayreuth, der Wirtschaft, den Verbänden, den Bildungseinrichtungen, den Kultur- und Sozialträgern, den Sport- und Jagdverbänden und auch, soweit angemessen, dem Naturschutz, konstruktiv unterstützt und gehandelt. Die Arbeit wurde und wird fortgeführt von Landrat Hermann Hübner Ich wünsche ihm Glück und Gottes reichsten Segen. Zeitzeugen berichten Walter Engelhardt ehem. Kreisrat und MdL Das 40-jährige Jubiläum des Landkreises Bayreuth lässt uns zurückblicken auf eine erfolgreiche Gebietsreform, auf ein Zusammenwachsen der neuen Gebietskörperschaften, und vor allem auf eine Neuorientierung der Menschen in vielen Lebenslagen. Als ich Mitte der 60er Jahre nach Mistelbach kam, war noch nicht die Rede von einer Neuordnung der politischen Strukturen, man spürte aber allenthalben die Notwendigkeit dazu. In Mistelbach hatten wir damals einen ehrenamtlichen Bürgermeister sowie Gemeindeschreiber und ehrenamtlichen Gemeindekassier. Die gemeindliche Kassenverwaltung fand in der Wohnung des Kassiers statt, es wurde eingezahlt und nicht überwiesen. Bürgermeister und Gemeindeschreiber kamen mit wenig Raum und Akten aus. Die Erfordernisse einer modernen Infrastruktur, Wasser, Abwasser, Straßen- und Wohnungsbau, Schulen, Gesundheit, Kindergärten und vieles mehr hatten eine funktionierende Verwaltung, d.h. Betreuung zur Voraussetzung. Zu kleine Gemeinden und Landkreise, zu wenig geschultes Personal, die die notwendigen Neuorientierungen in allen Bereichen erforderten, verlangten trotz nicht unerheblicher Widerstände nach dieser Reform. Die Landkreisreform spielte dabei eine zentrale Rolle, Regierungsbezirksgrenzen und Gemeindegrenzen waren davon gleichermaßen betroffen. Die kreisfreie Stadt und der Landkreis Bayreuth rangen um mehr Einfluss und Bedeutung. Ich selbst wurde 1969/70 zum Kreisvorsitzenden der SPD im noch „alten" Landkreis gewählt. 1972 kam ich in Gemeinderat und Kreistag, 1974 in den Bezirkstag. Wir, zumindest die größeren Parteien CSU und SPD, wirkten über unsere Mandate und die Parteifunktion nicht nur bei der Umgestaltung mit, wir hatten vor allem das Reformwerk vor Ort umzusetzen. Personelle Entscheidungen waren zu treffen. Mitwirkung und Beratung waren gefragt. Die Bedeutung der großen Parteien, ihre Vernetzung in der Bevölkerung und durch die Ortsvereine in den Gemeinden war von erheblichem Einfluss und Wert. Bei uns in Bayreuth war das besonders die Einbindung von Pegnitz, das seinen Kreissitz und im Gefolge viele öffentliche Einrichtungen verlor. Dies war für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Wir Kreisvorsitzenden, lieber Kollege Riedel, wir hatten alle Hände voll zu tun. Wer wird neuer Kreisvorsitzender, wie werden die Listen für die Kommunalwahlen aussehen? Wie wirkt sich das Stimmenpotenzial auf größere und kleinere Orte aus? Zusammenfassend kann ich feststellen, wir haben die Aufgabe gemeistert, und zwar ohne Blessuren. Selbstverständlich gab es auch Kontakte zur Stadt Bayreuth, zu Oberbürgermeister Hans Walter Wild. Aber auch der damalige Staatssekretär Simon Nüssel informierte über Entscheidungen und Vorgänge und war in persönlichen Gesprächen, ich denke an Aichig, Bindlach, für Abwägungen aufgeschlossen. Die Stadt brauchte Erweiterungsmöglichkeiten und bekam sie im notwendigen Umfang. Fritz Gentner, der Landtagsabgeordnete und Wegbegleiter seit meiner Studentenzeit, war der „Anführer" der Pegnitzer Sozis. Mit seinen Mitstreitern, ich erwähne ohne Vollständigkeit, Hans Scheuerlein, Erich Wagner, Erhard Macha, Else Potzler, Willi Hörl standen sie für ihr Pegnitz und wollten doch auch unser Bayreuth. In Speichersdorf nahmen Siegfried Schäller und Max Haas als Oberpfälzer das Zusammenwachsen mit uns Franken sehr ernst. In allen kleinen Orten hatten wir zu reden. Sie hingen an ihrem Landkreis Kemnath und besonders an ihrem Valentin Kuhbandner, dem Landrat und Abgeordneten. Sie kämpften für Stellung und Rang ihrer neuen Gemeinde im neuen Landkreis Bayreuth. Valentin Kuhbandner übergab mir erst nach Jahren gemeinschaftlichen Wirkens für Speichersdorf seinen Ortsverein, sein geliebtes Speichersdorf mit den Falken und den Porzellinern, in einer feierlichen Stunde zu „treuen Händen". Man spürt, wie viel Herzblut da mitschwang. In Gefrees waren es die Bürgermeister Brey und Peetz, die sich persönlich einbrachten. Arthur Peetz war SPDKreisvorsitzender in Münchberg und wurde einer meiner Stellvertreter in Bayreuth. Hollfeld und die Gesamtschule fanden in den Landtagsabgeordneten Gentner und Eberhard ihre Fürsprecher. Ihr „Modellversuch Gesamtschule" ebnete den Weg zu einer Schule der besonderen Art, zu einer äußerst erfolgreichen Schule. Später, vor 30 Jahren, sprach ich im Landtag von dieser aufblühenden Schule im ländlichen Raum, die bei abnehmender Bevölkerungs- und Schülerzahl richtungsweisend sei. Eine Regionalschule dieser Art könnte auch in anderen Gegenden Bayerns den Weg in eine wohnortnahe schulische Zukunft weisen. Es blieb bis heute leider bei diesem einzigen so erfolgreichen Modell. Ohne die Landkreisreform wären die Zusammenlegungen, die Organisationsveränderungen bei Krankenhäusern, Sparkassen, Gerichten und vielen anderen Behörden und Einrichtungen nicht möglich gewesen. Stadt und Landkreis Bayreuth sind sich in vielen Bereichen nähergekommen, sie arbeiten gut zusammen. Es ist ein gelungenes Werk, unser Landkreis Bayreuth. Eines aber ärgert mich bis zum heutigen Tag – nichts hat geholfen, kein Bitten und Flehen: einen Nordbayerischen Kurier als Zeitung für die Stadt und alle Teile des Landkreises in einer Ausgabe. Wer erfährt denn in der Stadt oder im Hummelgau und Fichtelgebirge etwas vom nahen Ahorntal oder von Pegnitz? Über das Kulmbacher Land, über Speichersdorf alles, über andere nichts. Ich kenne alle Argumente, warum es so ist wie es ist. Trotzdem: Setzt euch zusammen, denkt darüber nach, das wäre ein Geburtstagsgeschenk für uns alle in Stadt und Land – für unsere Heimat. Ein Letztes kann ich mir nicht verkneifen: Der „Vater der Gebietsreform", wie der von mir geschätzte frühere Innenminister Bruno Merk genannt wird, wagte auf Fragen des Kurier einen Blick in die Zukunft. Er sagte: „Die kommunalen Aufgaben mehren sich". Er sehe eine Entwicklung hin zu Zweckverbänden und er könne sich „in absehbarer Zeit anstelle der Landkreise durchaus Regionen oder Regionalbezirke vorstellen". Falls die Europäische Union, so denke ich, zu einer engeren politischen Union und einer stabileren Finanzunion zwecks Erhaltung des Euro zusammenwächst, oder um ein Auseinanderbrechen Europas abzuwenden, und sich in nächster Zeit zu mehr demokratischer Mitsprache weiter entwickelt, dann wird eine Neuordnung hin zu noch größeren Einheiten zwingend sein, verbunden mit einer stärkeren Mitsprache der Menschen in allen Ländern und auf allen Ebenen. Dem Landkreis Bayreuth, allen Bediensteten und den politisch Verantwortlichen wünsche ich für die kommenden Jahrzehnte Weitblick, aber auch Stehvermögen, um mit Transparenz Verständnis für die notwendigen Entwicklungen und Aufgaben zu wecken. Zeitzeugen berichten Georg Riedel ehem. weiterer Stellvertreter des Landrats Die Zeit der Landkreisneubildung war eine sehr bewegte Zeit. Es ging ja nicht nur um Grenzziehungen mit dem Wegfall von Landrats-, Bürgermeister- und Gemeinderatsposten, sondern auch um die Festlegung der zentralen Orte vom möglichen Kleinzentrum bis zum Oberzentrum. Bevor die Landkreisgrenzen neu gezogen wurden, mussten diese Vorfragen weitgehend geklärt sein. Das war für viele bewährte Mandatsträger oft recht schmerzhaft. Die Stadt-Umland-Problematik bot besonderen Zündstoff, vor allem die von uns Bindlachern befürchtete oder aus Sicht der Stadt erwartete Eingemeindung von Bindlach nach Bayreuth. Es war ja nicht abwegig, wenn wir befürchteten, dass sich Bayreuth als mögliches Oberzentrum im Zuge dieser Jahrhundertreform gebietlich saturieren wollte. Im Mai 1971 traf sich der Bayreuther Stadtratsausschuss für Entwicklung und Wirtschaftsförderung mit dem Bindlacher Gemeinderat zur legendären gemeinsamen Sitzung im Gemeinschaftsraum der damaligen Firma Oehme in Bindlach. Dort bestritt der Bayreuther OB, die Eingemeindung von Bindlach gefordert zu haben. Die „Frankenpost“ zitierte den OB wie folgt: „Im Gegensatz zu anderen fränkischen Städten wie Nürnberg, Würzburg und Bamberg haben wir uns in dieser Frage sehr zurückgehalten und in dem vom Bayerischen Innenministerium verlangten Bericht eine solche Forderung nie erhoben. Die Stadt Bayreuth steht auf dem Standpunkt, dass Bindlach nicht zur Eingemeindung heransteht.“ Der Zufall wollte es, dass mir just einige Tage vorher ein Schreiben der Stadt an die Regierung zugespielt wurde, in dem das Gegenteil stand, nämlich: Die Stadt Bayreuth beantragt, Bindlach, Oberkonnersreuth, Aichig, Seulbitz, Laineck, Oberpreuschwitz und Thiergarten einzugemeinden. Die Eingliederung von Bindlach ergebe sich aus der bestehenden engen wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtung, wegen der noch anzustrebenden siedlungsmäßigen Verflechtung und wegen der möglichen Zusammenfassung des Bayreuther Industriegebiets St. Georgen mit dem industriellen Entwicklungsgebiet von Bindlach. Mit einem Flugblatt unterrichteten wir die Bindlacher Bevölkerung. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Ich war der Missetäter, der Regierungspräsident müsse disziplinarrechtlich gegen mich einschreiten. So ziert tatsächlich noch heute meinen Personalakt beim Bezirk eine präsidiale disziplinarrechtliche Rüge. Meine Beteuerungen halfen nicht, weil das halt nicht sein durfte. Die, auf die es ankam, glaubten mir und ich wurde sogar noch im selben Jahr befördert. Letztlich sind alle anderen genannten Umlandgemeinden nach Bayreuth eingemeindet worden, aber Bindlach ist selbstständig geblieben und der Landkreis Bayreuth hat heute sogar einen Bindlacher Landrat. Beides wird heute sehr positiv bewertet. Im weiteren Umland gab es damals sehr besonnene Kommunalpolitiker. Die Männer und Frauen waren sich der Einmaligkeit der zu treffenden Entscheidungen bewusst. Man ging aufeinander zu. Mir ist besonders im Gedächtnis geblieben, wie die religiösen Unterschiede behandelt wurden. Es gab damals so etwas wie eine „kommunalpolitische Ökumene“. Glaubensunterschiede wurden zwar gesehen, sie waren aber nie ein Hindernis für vernünftige neue Gebietseinheiten. Viele haben am Entstehen des neuen Landkreises mitgewirkt, einen möchte ich aber doch hervorheben, weil wir ihm im Grunde unser preußisch-bayerisches Wappen zu verdanken haben: Georg Besold, Kreisrat und Bürgermeister aus Hollfeld. Das Wappen war lange Zeit ein Streitpunkt: Die Vertreter der katholischen Gebiete aus der Fränkischen Schweiz, Hollfeld und Waischenfeld wollten den Bamberger Löwen und die Gemeinden der Oberpfalz vor allem den Pfälzer Löwen. Diesen Gordischen Knoten durchschlug Georg Besold, als er in unserer Fraktion einen konsensfähigen Vorschlag machte. Man könnte den markgräflichen roten Adler belassen mit den weiß-blauen Rauten darüber. So behielten wir den roten Adler, was wir nicht zu hoffen gewagt hatten. Die Oberpfälzer und Bamberger verzichteten auf ihre Löwen und besannen sich auf ihre wittelsbachische Tradition. Die SPD hat zugestimmt, wahrscheinlich wegen der roten Farbe des Adlers. Wir hatten jedenfalls rot und blau auf weiß, die überzeugende Symbiose von Bayern und Franken auf einem offiziellen Wappen. Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Die Jahrhundertreform musste von möglichst großen Einheiten ausgehen. Mir und vielen anderen ging es darum, trotzdem viele kleine Einheiten zu erhalten, ohne den großen Wurf in Frage zu stellen. Das gelang in vielen Fällen. Dieses Spannungsfeld gibt es auch heute noch. Schon sprichwörtlich sollte man die Kirche im Dorf lassen und nicht nur das Feuerwehrhaus und den Osterbrunnen, sondern nach Möglichkeit auch die Schule, auch wenn die Klassen kleiner werden! Zeitzeugen berichten Dr. Klaus-Günter Dietel Altlandrat Der Zukunft verpflichtet Eine schwierige Geburt war es schon. Doch es wurde kein Problemkind daraus, sondern ein stabiler zukunftsorientierter, moderner und dennoch traditionsbewusster neuer Landkreis, der nunmehr 40 Jahre lang besteht. In den Jahren vor der Gründung und am Anfang war ich als Persönlicher Referent des damaligen Staatssekretärs und späteren Ministers Simon Nüssel gewissermaßen nur mittelbar dabei, habe viele Gespräche mit Bürgermeistern, Kreisräten, vor allem aber auch mit den für die Gebietsreform verantwortlichen Mitarbeitern des Innenministeriums vorbereitet und geführt, dabei gelernt, was die Bürgerschaft gewollt und bedrückt hat. Mein geschätzter Vorgänger Dr. Josef Kohut hat sich in guter Partnerschaft mit seinem Stellvertreter, dem früheren Pegnitzer Landrat Konrad Löhr, der auch mich bis zu seinem Tode 1982 als mein erster gewählter Stellvertreter treu begleitet hat, mit großem Einsatz bemüht, Wunden zu schließen und ein neues Kreisbewusstsein aufzubauen. Wichtig war dabei, schnell eine dauerhafte Verwendung für das neuwertige ehemalige Pegnitzer Landratsamt zu finden. Im Auftrag des zuständigen Abgeordneten und Staatssekretärs Simon Nüssel durfte ich mich von München aus einbringen, Lösungen abzuklären helfen und vor allem vorbereitende Gespräche mit dem damaligen Leiter des Landesjustizprüfungsamtes Ministerialdirigent Dr. Engelbert Niebier, der später Bundesverfassungsrichter wurde, und seinem Nachfolger Prof. Kaufmann führen. Mit der Ansiedlung der Bayer. Justizschule in Pegnitz ist für unsere größte Stadt und unseren Landkreis ein großer Wurf gelungen, eine enge, vertrauensvolle Partnerschaft mit der bayerischen Justiz und vor allem dem OLG Bamberg entstanden, die weiterhin anhält und beste Ergebnisse gebracht hat. Damals wusste ich es noch nicht, dass ich ab 1978 30 Jahre lang Verantwortung an der Spitze dieses vielseitigen, landschaftlich reizvollen und selbstbewussten Landkreises tragen sollte, gewissermaßen ein Zaubergürtel rund um meine Heimatstadt Bayreuth. Simon Nüssel ahnte es wohl schon eher, mit dem mich seit vielen Jahren eine tiefe persönliche Freundschaft verbindet. Über viele Schritte im Werden und in der Entwicklung des Landkreises ließe sich berichten. Auf Weniges will ich nur eingehen. Ich habe immer in meiner Arbeit für den Landkreis über den Tag hinaus zu denken versucht, auf vielen Gebieten gemeinsam mit meinen Mitarbeitern und meinen Kreistagen Konzepte erarbeitet, die dann wichtige Investitionen und Impulse ausgelöst haben. Vom Familienprogramm und dem flächendeckenden Aufbau von Sozialstationen ganz zu Beginn meiner Amtszeit über das Schulwesen mit einer neuen Hotelfachschule, einer Berufsfachschule für das Hotelmanagement, einer Technikerund später Höheren Landbauschule für unsere Landwirtschaft, das Gesundheitswesen und die Krankenhauslandschaft über Kultur, Tourismus, Jugendarbeit, Abfallwirtschaft bis hin zum Umwelt- und Naturschutzprogramm sowie der Förderung der Wirtschaft und einer Sicherheitsarchitektur mit den dabei so bedeutsamen Selbsthilfeorganisationen, reichte die hier nur stichwortartig und beispielhaft aufgeführte Themenpalette. Dabei habe ich immer auf das Subsidiaritätsprinzip geachtet und das Ehrenamt aus Überzeugung gefördert. Menschen galt es, stets durch eine klare Aussprache und vertrauensvolles Handeln einzubinden und mitzunehmen. Das Gaspedal war mir dabei weit näher als die Bremse. Scheu vor dem „Königsthron“ hat unsere Arbeit nie gehemmt. So kann ich dankbar auf eine hervorragende Zusammenarbeit und Hilfestellung durch die jeweiligen Staatsregierungen, aber auch ihren Statthalter vor Ort, die Regierung von Oberfranken zurückblicken. Die Zusammenarbeit über die Gebietsgrenzen, vor allem mit der Stadt Bayreuth war mir ein wichtiges Anliegen. Die Stärkung des Kreisbewusstseins konnte nur deshalb gelingen, weil wir eine möglichst gleichgewichtige Entwicklung in allen Landkreisteilen angestrebt und umgesetzt haben. Es war mir eine Freude, offen, sachorientiert und in menschlicher Verbundenheit mit fünf gewählten Kreistagsgremien zusammenwirken zu dürfen. Meine Mitarbeiter haben es verstanden und gemeinsam mit mir gelebt, unser Landratsamt als Dienstleistungsunternehmen für die Bürgerschaft, die Wirtschaft, unsere Kirchen, Organisationen und Verbände zu betreiben. Unsere Aufgabe war es, Lösungen zu finden und nicht nur Probleme zu sehen. So war es auch kein Zufall, dass ich zum Abschluss meiner Tätigkeit das vom Kreistag verabschiedete Entwicklungskonzept „Perspektive 2020“ mit mehr als 100 Projektvorschlägen meinem Nachfolger Hermann Hübner und dem jetzt amtierenden Kreistag als Arbeitsgrundlage und Vorschlag für das weitere Vorgehen überreichen konnte. Es freut mich, dass an dessen Fortschreibung bereits gearbeitet wird. In der Zukunft gilt es mehr denn je, Ideen und Kreativität zu fördern, ehrenamtliches Engagement zu stärken und Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Vor allem aber brauchen wir den tätigen Bürger, der Demokratie nicht mit bloßer Kritik und Interessenswahrung verwechselt und selbst zum Mitwirken bereit ist. Dann wird es auch im fünften Jahrzehnt dieses Landkreises und darüber hinaus gelingen, ihn zu einem für seine Bürgerschaft attraktiven Lebensraum vital fortzuentwickeln, weltoffen und heimatbetont. Denn schließlich ist die Zukunft unsere Chance. Der neue Landkreis Bayreuth... Vor 40 Jahren wurde der Landkreis Bayreuth in seiner heutigen Form aus der Taufe gehoben. Er ist das Resultat der kommunalen Gebietsreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat. Den wesentlichen Teil bilden die beiden ehemaligen Landkreise Bayreuth und Pegnitz. BAYREUTH PEGNITZ Weitere kleinere Gebietsteile kamen aus den Altlandkreisen Ebermannstadt, Eschenbach, Kemnath, Kulmbach und Münchberg dazu. KULMBACH EBERMANNSTADT MÜNCHBERG Insgesamt erfolgte die Gebietsreform in zwei Abschnitten: 1972 wurde die Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vollzogen, bis 1978 wurde die Reform schließlich auf Gemeindeebene abgeschlossen. Einfach war es nicht… Der Neuordnung des Landkreises Bayreuth ging ein langer Verhandlungsmarathon voraus. Die Landräte Dr. Josef Kohut und Konrad Löhr verhandeln über die Gebietsreform. Vor allem in Pegnitz führte die geplante Gebietsreform zunächst zu heftigen Protesten... PEGNITZ Bereits im Januar 1972 gaben 13 Gemeinden im Landkreis Pegnitz ihre Selbstständigkeit auf PEGNITZ Mit Dank und Wehmut nahm Pegnitz Abschied vom eigenen Landkreis Dank für Vertrauen und Zusammenarbeit Pegnitz, den 30. Juni 1972 Konrad Löhr, Landrat PEGNITZ Am 1. Juli 1972 könnte der Landkreis Pegnitz sein 110-jähriges Bestehen feiern. Zum gleichen Tag tritt die Verordnung zur Neugliederung der bayerischen Landkreise in Kraft. Der Landkreis Pegnitz wird aufgelöst und in die Großlandkreise Bayreuth, Forchheim und Lauf eingegliedert. Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, der gesamten Bevölkerung des Landkreises Pegnitz für das entgegengebrachte Vertrauen, das das Fundament für meine Arbeit war, herzlichst zu danken. Besonderen Dank sagen darf ich meinem verehrten Vorgänger, Herrn Landrat a.D. Dr. Heinrich Dittrich, den Herren Kreisräten, den Herren Bürgermeistern und Gemeinderäten für die jederzeit harmonische und erfolgreiche Zusammenarbeit. Der gleiche herzliche Dank gebührt den beiden Kirchen und allen Behörden. Dank schulde ich nicht zuletzt all meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die vertrauensvolle und treue Dienstleistung. Die Jahre des Aufbaues nach dem 2. Weltkrieg haben für den Landkreis Pegnitz den Rahmen geschaffen, innerhalb dessen sich auch weiterhin unter veränderten Bedingungen unser wirtschaftliches und politisches Leben entfalten und entwickeln kann. Allen Gemeinden und damit der gesamten Bevölkerung wünsche ich von Herzen Jahre des Friedens und weiterhin Glück und Segen. PEGNITZ Ehemaliges Landratsamt — heutige Justizschule Marktplatz und Rathaus in Pegnitz... PEGNITZ … früher und heute Schon früher war das Felsenbad in Pottenstein ein Anziehungspunkt für Jung und Alt… FRÄNKISCHE SCHWEIZ Seit der Gebietsreform 1978 gehört die ehemals selbstständige Gemeinde Tüchersfeld zu Pottenstein. Bekannt ist Tüchersfeld vor allem durch das Fränkische Schweiz-Museum auf dem Gelände des sogenannten „Judenhofs“. Heute ist die Synagoge Teil des dort errichteten FränkischeSchweiz-Museums. FRÄNKISCHE SCHWEIZ Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Tüchersfeld geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Im Bereich der unteren Burg, die durch den 30-jährigen Krieg zerstört wurde, wohnten die jüdischen Familien im „Judenhof“. Die Lokalbahn Bayreuth-Hollfeld mit der Bayreuther Ostbahnlok BV Nr. 1049 wurde 1972 eingestellt. FRÄNKISCHE SCHWEIZ In Hollfeld musste Anfang der 70er Jahre das alte Sportgelände des ASV Hollfeld dem Neubau der Staatlichen Gesamtschule weichen. Doch durch ihre Dreifachturnhalle sowie das Schwimmbad entstanden dem Verein viele Vorteile. Das ehemalige zentrale Schulhaus in der Creußener Bahnhofstraße wurde in den 70er Jahren zum Rathaus und dient der Verwaltungsgemeinschaft Creußen bis heute als Verwaltungsgebäude. Im Rahmen der Gebietsreform wurde die Verbandsschule errichtet. FRÄNKISCHE SCHWEIZ Das sogenannte Kommunbrauhaus wurde einst als Feuerwehrhaus genutzt und schließlich zum evangelischen Gemeindehaus umgebaut. In den frühen 70er Jahren ist in Waischenfeld eine Hochwasserfreilegung notwendig geworden. FRÄNKISCHE SCHWEIZ Pünktlich zur Gebietsreform 1972 konnte der staatlich anerkannte Luftkurort Waischenfeld sein 650-jähriges Bestehen feiern. FRÄNKISCHE SCHWEIZ Annemarie Leutzsch, die Rettl aus’m Hummelgau, richtete in den 60er Jahren im ehemaligen Stall des Wohnhauses ihrer Großeltern im Hummeltaler Ortsteil Pittersdorf die „Hummelstube“ ein. Ehemalige Hummelstube Die Rettl in Aktion... Alte Ortsansicht Pettendorf Alte Ortsansicht Pittersdorf HUMMELGAU Typische Tracht im Hummelgau – Kopfbedeckung der Konfirmierten Der Hummelgau und seine Traditionen... Alter Kaufladen im Hummelgau HUMMELGAU Kerwazeit... Alter Dorfplatz Mistelbach mit Feuerlöschteich Neuer Dorfplatz Mistelbach und Gesees im Hummelgau HUMMELGAU Neubau der Geseeser Schule in der Schulstraße Anfang der 70er Jahre Die Glas- bzw. Perlenhütten in Warmensteinach haben eine lange Tradition... Die Belegschaft erscheint an ihrem letzten Tag mit Trauerflor. Kristallkrippe – eine Besonderheit der Glaskunst FICHTELGEBIRGE Auf dem Gelände der früheren Kilcherthütte — später Steinachhütte — wurde Anfang der 70er Jahre der heutige Kurpark angelegt. Der Fichtelsee... ...alte und neue Ansicht ...die alte und die neue Bleaml-Alm FICHTELGEBIRGE In Fichtelberg hat sich seit der Gebietsreform so einiges verändert... Der letzte Schienenbus im Plandienst verlässt 1974 den Bahnhof Bischofsgrün... FICHTELGEBIRGE Ein Millionenprojekt nach der Gebietsreform — seit Januar 1973 ist das Hotel Ravenna, das heutige Sporthotel Kaiseralm, in Betrieb. Kirchberg-Skilift in Bischofsgrün FICHTELGEBIRGE Wintersport in Bischofsgrün und am Ochsenkopf Bis zur Gebietsreform gehörte Mehlmeisel zum ehemaligen Landkreis Kemnath und damit zum Regierungsbezirk Oberpfalz... FICHTELGEBIRGE FICHTELGEBIRGE Seit 1857 ist Bad Berneck ein beliebter Kurort... In Weidenberg ging es in den 70er Jahren zur Sache... Einweihung der Wasserversorgung Mengersreuth – Weißenbachquelle BAYREUTHER UMLAND Vorbereitung für die neue Verbandsschule Schloss Fantaisie früher und heute Und natürlich hat sich da so einiges verändert... Altes und neues Rathaus BAYREUTHER UMLAND Im Zuge der Gebietsreform 1978 entstand die Großgemeinde Eckersdorf westlich der Stadt Bayreuth. Einblicke in das Bayreuther Umland vor der Gebietsreform... Landrat Dr. Kohut und Regierungspräsident Wolfgang Winkler Eisenbahnknotenpunkt Kirchenlaibach BAYREUTHER UMLAND Goldkronach Anfang der 70er Jahre Festzug mit Bürgermeister Hans Steininger, Landrat Dr. Josef Kohut und MdB Herbert Hauffe Ohne intensive Vorbereitungen und angeregte Gespräche geht es bei der geplanten Gebietsreform nicht... Georg Riedel (li.) und Bürgermeister Adam Weber aus Ramsenthal (re.) Landrat Dr. Josef Kohut mit dem Bindlacher Gemeinderat und Bürgermeister Hans Steininger BAYREUTHER UMLAND Bindlach vor der Gebietsreform