Kompendium - Landkreis Bayreuth

Transcription

Kompendium - Landkreis Bayreuth
Impressum:
Verantwortlich, Konzeption
und Texte:
Sandra Blaß, M.A.
Design: Heidrun Conio
Bildnachweise:
Der Landkreis Bayreuth
Archiv des Landratsamtes Bayreuth, 022 Gebietsreform
Klemens Stadler: Die Wappen der oberfränkischen Landkreise
und Gemeinden. Wappenzeichnungen von Karl Haas (Die
Plassenburg. Schriften für Heimatforschung und Kulturpflege in
Ostfranken, Bd. 20), Bayreuth 1963.
Bild Landrat: Martin Ritter
Privat: Herbert Retzer
Pegnitz:
Archiv des Landratsamtes Bayreuth, 022 Gebietsreform
Archiv Gemeinde Pegnitz
Archiv des Nordbayerischen Kuriers Bayreuth, 1972/2
Fränkische Schweiz:
Archiv Gemeinde Betzenstein
Archiv Gemeinde Creußen, Marianne Abel
Archiv Gemeinde Hollfeld
Archiv des Landratsamtes Bayreuth, 022 Gebietsreform
Archiv Gemeinde Pottenstein
Privatarchiv Hans Seger, Waischenfeld
Robert Zintl: Bayreuth und die Eisenbahn, Bindlach 1992.
Der Hummelgau:
Archiv Verwaltungsgemeinschaft Mistelbach
Trachtenberatung Oberfranken, Anny Maurer
Fichtelgebirge:
Archiv Stadt Bad Berneck
Archiv Gemeinde Bischofsgrün
Archiv Gemeinde Fichtelberg
Privatbesitz Harald Herrmann
Privat: Sandra Blaß
Richard Fischer: In oberfränkischer Luft, in: Heimaterzähler
Wintersport- und Ferienzentrum Mehlmeisel. Informationsblatt
für unsere Bevölkerung und die Feriengäste, hrsg. vom
Fremdenverkehrs- und Kulturverein Mehlmeisel, Nr.8,
Mehlmeisel 1972.
Archiv Fichtelgebirgsverein Bischofsgrün e.V. – Jörg Hüttner
Bayreuther Umland:
Archiv Gemeinde Creußen
Archiv Gemeinde Eckersdorf
Archiv Gemeinde Weidenberg
Archiv Landratsamt Bayreuth, 022 Gebietsreform
Privatbesitz Berthold Just
Unser Landkreis Bayreuth. Eine Broschüre des Landkreises,
2. Aufl., Bamberg 1988.
Ich wünsche Ihnen mit dieser
Dokumentation, ihren Bildern und
Gedanken, die Altes, Bewährtes und
Neues beschreiben, viel Freude.
Ihr
Hermann Hübner
Landrat des Landkreises Bayreuth
EMPFANG
IM ZEICHEN
DES 40-JÄHRIGEN
LANDKREISJUBILÄUMS
FREITAG 
6. JULI 2012 
LANDRATSAMT BAYREUTH 
Vorweg...
Hermann Hübner
Landrat
Gewachsene Einheit — neues Landkreisbewusstsein
So wie runde Geburtstage wichtige Haltestationen auf unserem Lebensweg sind, so stellen Jubiläen
von Vereinen und Institutionen unseres Gemeinwesens Marksteine dar, um inne zu halten und immer
wieder Standortbestimmungen vorzunehmen.
Für die bayerischen Landkreise und Landratsämter ist 2012 wahrlich ein großes Jubiläumsjahr. Vor 160
Jahren begann mit den Distriktsgemeinden eine Entwicklung, die unmittelbar zu den heutigen
Landkreisen und Kreistagen führte. Vor 150 Jahren schlug die Geburtsstunde der Landratsämter und
schließlich erfolgte vor 40 Jahren im Rahmen der Gebietsreform 1972 die Neueinteilung Bayerns in
Landkreise und kreisfreie Städte. Wahrlich ein Grund zum Feiern!
Der neue Landkreis Bayreuth wurde als flächengrößter Landkreis Oberfrankens mit 33 Gemeinden
hauptsächlich aus den Altlandkreisen Bayreuth und Pegnitz gebildet. Teile der ehemaligen Landkreise
Ebermannstadt, Kulmbach, Münchberg, Kemnath und Eschenbach kamen hinzu. Ziel war von Beginn
an die Integration innerhalb der neuen Einheit. Natürlich war das Zusammenwachsen eines
landschaftlich so vielgestaltigen Gebietes mit bedeutenden Bereichen des Fichtelgebirges, des
Fränkischen Jura mit der Kreisfreien Stadt Bayreuth im Zentrum, eines sprachlich reich gegliederten
und von Art und Mentalität der Bevölkerung durchaus unterschiedlichen Raumes eine große
Herausforderung. Vierzig Jahre danach können wir mit Stolz feststellen, dass der Landkreis Bayreuth
eine gewachsene Einheit bildet und dass vor allem ein neues Kreisbewusstsein entstanden ist.
Dieser Erfolg ist eine große Gemeinschaftsleistung der Mitglieder der Kreisgremien, die in den
zurückliegenden vier Jahrzehnten ihren Beitrag zur positiven Gestaltung unseres Heimatraumes
erbracht haben, der Verdienst von Altlandrat Dr. Josef Kohut und des damaligen Pegnitzer Landrates
Konrad Löhr, insbesondere aber meines Amtsvorgängers Altlandrat Dr. Klaus-Günter Dietel, der
dreißig Jahre diesen Landkreis zukunftsorientiert gestaltet hat. Ein herzliches Wort des Dankes
gebührt aber auch den Bürgermeistern und Ratsmitgliedern unserer Gemeinden sowie allen, die sich
für unseren Landkreis in Wirtschaft und Verwaltung, in den Hilfsorganisationen, den Kirchen und
caritativen Verbänden, den Vereinen und Institutionen tatkräftig eingesetzt haben. Den kommunalen
und staatlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es durch großartigen Einsatz und engagiertes
Arbeiten gelungen, das Landratsamt zu einem bürgerfreundlichen Dienstleistungszentrum zu
entwickeln. Dafür mein ausdrücklicher Dank und meine Anerkennung.
Im Gründungsjahr 1972 lag unser Landkreis noch am Rande des freien Europas, in unmittelbarer Nähe
zum Eisernen Vorhang. Mit der Grenzöffnung 1989 hat sich die Welt geändert – schneller und
tiefgreifender als früher in Jahrhunderten. Währungs- und Finanzkrise sowie die Globalisierung mit
einem oft zügellosen Wettbewerb sind beherrschende Themen. In einem sich dynamisch
entwickelnden Europa gilt es für den ländlichen Raum, auf Augenhöhe mit den Metropolen zu bleiben.
Dabei wird uns der demografische Wandel in den nächsten Jahren ebenso beschäftigen wie die
Energiewende mit großen Herausforderungen an Volkswirtschaft und Umwelt.
Bedenken wir, dass alles, was wir heute tun oder unterlassen, darüber entscheidet, wie die Welt von
morgen aussieht. Es liegt also vornehmlich an uns selbst, wie Zukunft gestaltet wird. Mit Mut und
Hoffnung wollen wir weiterhin in der Gemeinsamkeit dieses Landkreises nach vorne blicken und unsere
Geschicke beherzt in die eigenen Hände nehmen. Mit Gottes Segen wird es gelingen!
Festrede
Dr. Günther Beckstein
Ministerpräsident a. D., MdL
Asterix und Obelix
Bruno Merk hat Asterix und Obelix nach Bayern geholt. Warum? Sie kennen das kurze Vorwort, das am
Beginn eines jeden Asterix und Obelix-Heftes zu lesen ist. Zitat: „Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr.
Ganz Gallien ist von den Römern besetzt ... Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern
bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.“
Als Bruno Merk damit begonnen hat, das Jahrhundertprojekt Gebietsreform umzusetzen, gab es viele
Gallier in Bayern.

Es gab die Majestixe, Bürgermeister und Landräte, die sich heftigst gegen die Zusammenlegung
mit anderen Kommunen oder Landkreisen wehrten. Majestix‘ Frau heißt übrigens Gutemine –
die mussten die meisten Bürgermeister und Landräte dann auch tatsächlich machen.

Es gab die Troubadixe, die – dem gallischen Sänger gleich – nicht aufhörten, das Unheil zu
besingen, das mit der Gebietsreform angeblich drohte.

Und es gab Obelixe, die das Geschehen ständig kommentierten mit einem: „Die spinnen, die
Römer“ – respektive „Die spinnen, die Bayern“.
Aber: Diesen bayerischen Galliern standen zahlreiche andere bayerische Gallier gegenüber, die den
Nutzen der Gebietsreform von Anfang an erkannten oder erahnten.
Und auch wenn Jean Paul das Gebiet um die Stadt Bayreuth hymnisch als einen „Zaubergürtel“
bezeichnet hat: Einen Druiden, der einen Zaubertrank hätte brauen können, gab es nicht im Land,
sodass die Gebietsreform am Ende vollständig abgeschlossen werden konnte.
Ich glaube, es besteht Konsens: Wir können dieses Jubiläum heute mit gutem Gewissen als vollen Erfolg
feiern.
Zu diesem schönen Anlass Ihnen allen, den Bewohnerinnen und Bewohnern des Neulandkreises
Bayreuth, ein herzliches Grüß Gott und meinen herzlichen Glückwunsch!
Das Jahr 2012 – Jahr mehrerer Jubiläen!
Der 40. Jahrestag der Landkreisgebietsreform ist nur eines von mehreren Jubiläen.

Wir feiern außerdem das 160-jährige Bestehen unserer Landkreise, die unter König Max II. ins
Leben gerufen wurden.

Wir feiern den 150. Geburtstag unserer Landratsämter.

Wir feiern 65 Jahre Landkreistag und 60 Jahre Landkreisordnung.

Und wir feiern gewissermaßen als jüngstes Geburtstagskind die Landkreisgebietsreform.
Zur Gebietsreform
Diese letzte Reform ist Lebens- und Meisterwerk meines Vorgängers als Innenminister Bruno Merk.
Merk hat mit dieser Reform die komplette Landkarte Bayerns neu gezeichnet – die größte
Veränderung seit Montgelas.

Aus 143 Landkreisen wurden damals 71, eine glatte Halbierung. Für viele Bewohnerinnen und
Bewohner der Altlandkreise Bayreuth, Pegnitz, Ebermannstadt, Münchberg, Kemnath,
Eschenbach und Kulmbach bedeutete dies den Wechsel in einen neuen Landkreis Bayreuth –
mit 1.274 Quadratkilometern den größten der oberfränkischen Neulandkreise. Und: Auch die
kreisfreien Städte wurden halbiert. Aus 48 machte man 25. Man kann sich heute gar nicht mehr
vorstellen, dass zum Beispiel Neustadt bei Coburg oder Selb einmal kreisfrei waren!

In Einwohnerzahlen ausgedrückt, bedeutete die Landkreisreform: Einwohnerzahl und Fläche
verdoppelten sich ungefähr. Während die Altlandkreise rund 500 Quadratkilometer maßen,
lagen die neuen bei rund 1.000. Und während die Altlandkreise 1972 nicht einmal auf 50.000
Einwohner im Durchschnitt kamen, sind es heute in den Neulandkreisen über 120.000. Das ist
übrigens noch immer sehr zivil im Vergleich zu Baden-Württemberg: Da haben die Landkreise
das Doppelte an Einwohnern.

Nach der Landkreisgebietsreform – dies muss vollständigkeitshalber erwähnt werden – begann
Merk mit der Gemeindegebietsreform. Bis 1978 wurden die 7.000 Gemeinden auf ein knappes
Drittel reduziert, auf gut 2.000 Gemeinden.
Widerstand gegen die Reform
Wenn Sie das alles heute Schülerinnen und Schülern im Geschichtsunterricht erzählen, dann denken
die sich wahrscheinlich erstens: Nur Fossilien können das noch selber miterlebt haben! Und zweitens
schreiben sie es brav auf und lernen es für die nächste Stunde.
Die bloßen Fakten und Zahlen machen aber nicht deutlich, was dieses Reformwerk im Einzelnen für
die Menschen, für die Kommunen und Landkreise bedeutete. Und wie heftig hinter den Kulissen um
und gegen diese Reform gekämpft wurde.
Ich möchte jetzt nicht dem vorgreifen, was die Zeitzeugen gleich aus eigenem Erleben heraus
erzählen werden. Aber so viel ist klar: Schon bei der Reform der Landkreise, erst recht aber dann bei
der Gemeindegebietsreform gab es heftige Widerstände.
Sie kennen vielleicht das Dorf Ermershausen im Landkreis Hassberge. Das Rebellendorf: Im Mai 1978
haben sich die Bürgerinnen und Bürger dort gegen die Eingemeindung erhoben und die
Gemeindeunterlagen nicht herausgegeben. Daraufhin gab es einen Großeinsatz der Polizei. 2.000
Polizisten haben das Dorf hermetisch abgeriegelt, das Rathaus gestürmt und die Akten beschlagnahmt.
Ich glaube, das Dorf hat insgesamt nur 600 Einwohner. Einige Dorfbewohner haben sich damals sogar
auf den Weg zur wenige Kilometer entfernten Grenze gemacht – sie wollten lieber in der DDR leben
als in einer Zwangsgemeinschaft mit dem Nachbarort Maroldsweisach. 1994 ist Ermershausen
übrigens wieder selbstständig geworden.
Heute können wir uns so etwas gar nicht mehr vorstellen. Aber wenn ich mich in die damalige
Situation hineinversetze, dann sage ich: Ich kann es sehr gut verstehen, dass sich zum Beispiel die
Pegnitzer nicht gerade als Gewinner der Reform fühlen, wenn ihr Landratsamt auf einmal in Bayreuth
steht und ihr Landrat nicht mehr ihr Landrat ist.
Große Reformwerke – heute noch möglich?
Ich frage mich, ob so eine Reform heute überhaupt noch durchsetzbar wäre.

Wir erleben heute, dass sich das Potenzial des Bürgerprotests vervielfacht hat – in Stuttgart
stand nicht nur der Student auf der Wiese, sondern auch der Studienrat und sogar der
pensionierte Oberstudienrat.

Wir erleben, dass sich die Bevölkerung in Bayern per Volksentscheid das strengste Rauchverbot
der ganzen Republik verpasst.

Und wir erleben, dass der Gedanke der Arbeitsplatzsicherheit und des wirtschaftlichen
Wachstums die Bürgerinnen und Bürger nicht davon abhält, den zweitgrößten Flughafen
Deutschlands in ein doch relativ enges Korsett zu schnüren.
Natürlich haben sich damals auch viele Menschen aufgeregt. Und Bruno Merk hatte Tage und Nächte
damit zu tun, durch ganz Bayern zu reisen und den Menschen die Reform zu erklären. Es war damals
schon absehbar, dass diese Reform die Wirtschaftlichkeit und die Effizienz der Verwaltung spürbar
steigern würde. Die meisten Menschen, die die Reform abgelehnt hatten, nahmen die kurzfristige
Unbill dann in Gottes Namen auch hin. Weil sie ganz einfach einsahen, dass sie langfristig einen Nutzen
haben würden. Bemerkenswert ist übrigens: 1974 hat die CSU bei den Wahlen zum Bayerischen
Landtag ihr bislang bestes Ergebnis eingefahren – 62%!
Diese Bereitschaft, kurzfristig etwas auf sich zu nehmen, um sich nachhaltig und langfristig zu
verbessern – diese Bereitschaft gibt es heute kaum mehr. Für Großprojekte wird Deutschland daher ein
immer schwierigeres Terrain werden. Spannend wird es übrigens vor allem dann, wenn ein gewolltes
Großprojekt ein ungewolltes nach sich zieht. Wenn die Menschen beispielsweise sagen: Wir wollen
keine Atomkraft mehr, weil das so gefährlich ist. Wenn sie aber gleichzeitig sagen: Leitungsnetze und
Windräder wollen wir auch nicht, weil das so hässlich ist.
Erfolg der Reform
Ohne die Gebietsreform der Siebzigerjahre ständen wir heute wesentlich schlechter da. Die Reform
war und ist noch immer ein voller Erfolg. Sie hat kommunale Einheiten hervorgebracht, die lebensfähig,
stark und vielfältig sind. Heute können unsere Landkreise auf eine bürgernahe, moderne Verwaltung,
auf eine gute Infrastruktur und auf gut ausgebildetes Personal zurückgreifen. Wir haben Schulen,
Krankenhäuser und alle Einrichtungen der Daseinsvorsorge vor Ort.
Das einstige Armenhaus Bayern ist ja heute das reichste Bundesland in Deutschland, zahlt mit Abstand
den höchsten Beitrag beim Länderfinanzausgleich. Ich sage Ihnen: Diese Erfolgsgeschichte wäre ohne
das große Reformwerk von Bruno Merk nicht denkbar.
Und das Schönste ist für mich dabei: Die neuen Einheiten, die neuen Landkreise, Städte und
Gemeinden, sind auch von den Menschen her sehr eng zusammengewachsen. Eine Konkurrenz
zwischen A und B gibt es natürlich heute schon auch noch. Aber im Gegensatz zu damals wird sie nicht
mehr so bierernst genommen – vielmehr trinkt man das Bier jetzt miteinander und witzelt
augenzwinkernd übereinander.
Ich glaube, man sieht das auch dem riesigen, vom Fichtelgebirge bis zum Fränkischen Jura reichenden
Landkreis Bayreuth an: Dieser neue Landkreis ist ein bestes Stück Heimat geworden.
Die Rolle der Kommunalpolitiker nach der Reform
Das liegt natürlich zum einen an den Menschen selbst, die ihren Argwohn mehr und mehr verloren
haben und aufeinander zu gegangen sind.
Es liegt an den offenkundigen Fortschritten, die mit der Reform in Verwaltung und kommunaler
Entwicklung einhergingen.
Und es liegt zum Dritten an den Politikern in den Kreisgremien, denen sehr bald klar war: Wenn wir alle
miteinander an einem Strang ziehen, dann erreichen wir mit Abstand das Beste für die Menschen und
für unsere Heimat. Ich weiß noch gut, welche Überzeugungs-Odysseen die neuen Landräte hinter sich
gebracht hatten, um die Leute langsam und behutsam, aber fest zusammenzuschweißen.
Der bayerische Landrat ist übrigens eine etwas zwiespältige Konstruktion, lieber Herr Hübner – ich sage
„zwiespältig“ und bewusst nicht „zwielichtig“:

Er ist einerseits Behördenleiter des staatlichen Landratsamts und als solcher weisungsgebunden –
der Innenminister ist weisungsberechtigt.

Und andererseits ist er gewählter politischer Chef des Landkreises. Als solcher muss er sich
zwangsläufig immer wieder den Willen der Bürgerinnen und Bürger zu Eigen machen, auch wenn
das dem Innenminister nicht so ganz schmeckt. Wenn es dem Innenminister so gar nicht
schmeckt, dann kann der den Landrat notfalls auch anweisen. Und wenn der Innenminister
Beckstein heißt, dann macht er das auch immer einmal wieder.
Vom Rand in die Mitte Europas
Werfen wir einen Blick in die Zukunft.
Im Falle des Landkreises Bayreuth muss man diesen Blick in die Zukunft erst einmal in die
Vergangenheit richten. Denn in Oberfranken hat die Zukunft schon vor über zwanzig Jahren begonnen
– mit dem epochalen Ereignis des Mauerfalls und der deutschen Wiedervereinigung.
Was früher Grenzregion war, war auf einmal die Mitte Europas. Würden die Ermershauser Bürgerinnen
und Bürger heute ihren Protestmarsch Richtung Grenze machen, dann wären dort keine Mauer und
kein Stacheldraht, keine Maschinenpistolen und keine Wachtürme, sondern es wäre dort ein Schild
mit dem aktuellen Werbeslogan: „Thüringen – Sie haben Ihr Ziel erreicht!“
Was für ein epochaler Wandel! Heute haben Thüringen und Oberfranken einen engen Austausch, es
gibt Pendler von hier nach dort und umgekehrt, zahlreiche Vereine und Schulen haben
Partnerschaften begründet und, und, und. Man kann es wirklich so sagen: Den Oberfranken steht seit
dem Mauerfall die Welt offen.
Seit Jahrzehnten eine ausgewogene Landespolitik!
Das heißt aber freilich nicht, dass wir damit alle Probleme losgeworden wären. Heute wie früher ist es
das erklärte Ziel der bayerischen Staatsregierung, eine möglichst ausgewogene Landespolitik zu
betreiben. Eine Landespolitik, die die Städte – ein starkes Land braucht nun einmal auch starke Städte
– genauso stärkt wie das flache Land.
Franken allgemein, besonders aber das ehemalige Zonenrandgebiet hat aus dieser Politik großen
Nutzen gezogen:

Zu Zeiten der deutsch-deutschen Teilung gab es im Bayerischen Landtag und später auf
Staatssekretärsebene in der Bayerischen Staatsregierung einen eigenen Ausschuss zur
angemessenen Berücksichtigung der Grenzregionen.

Auch nach 1989/90 wurde sorgfältig darauf geachtet, dass es in Nord- und Ostbayern weiterhin
höhere Fördersätze gab als im übrigen Land.

Und selbst in den letzten Jahren hat es große Förderinitiativen der Bayerischen Staatsregierung
gegeben, von denen Franken nachhaltig profitiert hat: Ich nenne die High-Tech-Initiative, die
Offensive Zukunft Bayern und die vielen Verkehrs- und Forschungsprojekte der jüngsten
Vergangenheit. Fast die Hälfte aller Städtebaufördermittel ist in den letzten Jahren in die
fränkischen Bezirke geflossen.
Förderung Oberfrankens
Nimmt man alleine das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends, dann stellt man fest: Von 2000 bis
2009 gab es für Oberfranken über 240 Millionen Euro an Mitteln zur regionalen Wirtschaftsförderung.
Damit konnten Investitionen von insgesamt 1,8 Milliarden Euro angestoßen, über 6.000 neue
Arbeitsplätze geschaffen und Zehntausende Arbeitsplätze gesichert werden.
Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Hochschulen entstehen 3.600 neue Studienplätze. Überhaupt
ist Oberfranken mit zwei Universitäten und zwei Fachhochschulen auf diesem Gebiet auf der
Überholspur – und von den Verhältnissen von vor vierzig Jahren weit entfernt.
Demografischer Wandel
Eine Herausforderung, die bei einem Blick zurück und bei einem zweiten Blick nach vorne auch zur
Sprache kommen muss, ist der demografische Wandel.
Hier in Oberfranken ist die Situation schlechter als im übrigen Bayern. Oberfranken wird im Jahr 2030
wahrscheinlich rund 10% weniger Einwohner haben als heute. Im Landkreis Wunsiedel rechnet man
sogar mit dem Doppelten, mit 20%!
Das ist enorm. Ursache ist nicht Abwanderung – Oberfranken erreicht immerhin einen jährlichen
Wanderungszuwachs von einem Prozent. Ursache ist vielmehr ein sattes Geburtendefizit von über 11%.
Wir werden also nicht nur weniger, sondern auch deutlich älter.
Kommunale Finanzen
Ich möchte jetzt nicht näher auf den demografischen Wandel und die Anforderungen eingehen, die
dieser Wandel an uns stellt. Mir ist nur wichtig, im Bezug auf die Städte, Gemeinden und Landkreise zu
sagen: Mehr denn je brauchen wir in Zukunft starke Kommunen.
Diese Kommunen müssen in der Lage sein, Einrichtungen der Daseinsvorsorge auch dann vorzuhalten,
wenn die Bevölkerung weniger, älter und damit auch prozentual hilfsbedürftiger wird. Daher brauchen
die Kommunen eine ordentliche Finanzausstattung.
Hierzu sind die Nachrichten in der jüngeren Vergangenheit ganz gut:

Gegenüber 2010 sind die kommunalen Steuereinnahmen in Bayern im letzten Jahr aufgrund
guter Gewerbesteuereinnahmen um 10% gestiegen. Damit erzielten die Kommunen in Bayern
einen Überschuss von insgesamt gut 600 Millionen Euro, während die Kommunen bundesweit ein
Finanzierungsdefizit von fast drei Milliarden Euro einfuhren.

Und noch eine gute Nachricht: Der Kommunale Finanzausgleich des Jahres 2012 ist größer als
jemals zuvor. 7,3 Milliarden Euro werden den Gemeinden, Städten, Landkreisen und Bezirken
heuer überwiesen. Die Schlüsselzuweisungen ziehen kräftig an – auf 2,7 Milliarden Euro, von
denen gut 320 Millionen Euro nach Oberfranken fließen.
Auch wenn man um die permanente Not vieler Kommunen weiß, muss man sagen: In Bayern gehört es
wirklich zum absoluten Selbstverständnis der Staatsregierungen, den Kommunen ein verlässlicher
Partner zu sein.
Abschluss
Verlässlichkeit und Partnerschaft: Ich glaube, es sind diese Grundhaltungen, die den „Zaubergürtel“ des
Landkreises Bayreuth im Jahre 40 seines Bestehens kennzeichnen. Menschen mit unterschiedlichem
Dialekt, mit unterschiedlicher Prägung und mit unterschiedlicher lokaler Orientierung haben
zusammengefunden, sind zusammengewachsen und gehören jetzt auch zusammen.
1972 mag man sich in vielen Kommunen gefragt haben: Wie soll das gehen? Aber es ging sehr gut. Jetzt
ist die Zeit, die Phase des Zusammenfindens abzuschließen. Denn draußen vor der Tür warten die
neuen Mega-Herausforderungen unseres Jahrhunderts: der demografische Wandel, die Finanz-,
Währungs- und Haushaltskrise, die Neufindung Europas in einer unübersichtlicher gewordenen Welt.
Ich wünsche dem Landkreis Bayreuth heute, an seinem Geburtstag, dass er tief wurzelt, wenn der Wind
weht.
Ich wünsche Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises Bayreuth, den Erhalt Ihrer
wunderbaren Heimat.
Und ich wünsche Ihnen, was nur scheinbar ein Widerspruch zum Erhalt der Heimat ist – nämlich die
behutsame, aber zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Heimat, auf dass die Erfolgsgeschichte
dieses Landkreises fortgeschrieben werden kann.
In diesem Sinne: Alles Gute!
Zeitzeugen berichten
Simon Nüssel
Staatsminister a. D.
Einige persönliche Bemerkungen zur Entstehung des Landkreises Bayreuth vor 40 Jahren:
Mein Geburtsort lag im Bezirk Berneck. 1928 wurde der Bezirk Berneck mit dem Bezirk Bayreuth
zusammengelegt. Die Beteiligung des Bezirks Berneck am Weismainkraftwerk ging als Geschenk an den
Bezirk Bayreuth.
Mein besonderes Erlebnis im Landkreis Bayreuth war, dass ich als 11-jähriger am Staatsjugendtag über
den Sportplatz „robben“ musste, weil ich beim Juden Erwege in Bayreuth für 10 Pfennige Bonbons
gekauft hatte. Für die Jüngeren darf ich erklären: Sowohl in der Weimarer Zeit als auch nach 1933
hatten wir Ganztagsschule am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag. Nach 1933 verbrachten wir
den Samstagvormittag in Uniform, als Staatsjugendtag. Was am Ende des damals proklamierten
„Tausendjährigen Reiches“ stand, haben einige Idioten in unserem Land leider schon wieder vergessen.
Die Aufbauarbeiten zu unserem heutigen Wohlstand begannen in den Gemeinden und Landkreisen.
Den Landrat wählten anfangs die Kreisräte.
Mein Wirken im Landkreis Bayreuth begann 1954.
1956 wurde Landrat Dr. Josef Kohut vom Volk gewählt. Nach meinen Erinnerungen habe ich damals in
mehr als 40 Versammlungen für Dr. Kohut gesprochen. Straßenbau, Wohnungsbauförderung,
Wirtschaftsansiedelung, Ausbau der Landwirtschaftsschule, Verbesserung des Berufsschulwesens,
Neuorganisation des Krankenhauswesens waren die Hauptthemen. Nachdem 1968 durch die
Verfassungsänderung die Grundlage für das Schulwesen geschaffen war, konnte nach der
Landtagswahl 1970 mit der Neuordnung des Staatsgebietes, sprich Gemeinde- und Kreisreform und
der Umgestaltung des Polizeiwesens begonnen werden.
Während meiner Parlamentsarbeit bis 1970 wurde mir der stellvertretende Vorsitz der CSU-Fraktion,
der Vizepräsident des Landtages, der Vorsitz des Agrarausschusses und 1970 der Staatssekretär im
Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten angetragen. Ich betrachtete
die von Bruno Merk erarbeite Vorlage zusammen mit den Landtagskolleginnen und –kollegen aus
Oberfranken als gute Grundlage, um mit den Bürgermeistern, Gemeinderäten, den Landräten und
Oberbürgermeistern zu diskutieren. Allgemein entstand der Eindruck, dass um die „kreisfreien Städte“
auch starke Landkreise gebildet werden müssten.
Zeitzeugen berichten
Für Oberfranken war es wichtig, dass die Entwicklungsachse Nürnberg-Forchheim-Bamberg nicht noch
stärker zu Gunsten Mittelfrankens geschädigt wurde. Von der Oberpfalz war eine Umgliederung nach
Oberfranken nicht zu erwarten. Das Zugpferd Universität Bayreuth wurde 1969 erst angedacht, am
1.1.1972 wurde sie durch Gesetz des Bayerischen Landtages errichtet.
Oberfranken hat besondere Einschnitte um Hof und Bayreuth gewagt. Ins neu erbaute Landratsamt in
Pegnitz zog die Justizschule ein. Bemerkenswert ist die Aussage des damaligen Pegnitzer Landrates
Dr. Dittrich: „Damit ist den Gestaltern des Landkreises Bayreuth von Pegnitz aus verziehen“.
Der Umfang des Landkreises Bayreuth ließ es zu, dass die notwendigen Eingliederungen von
Randgemeinden in die Stadt Bayreuth erfolgen konnten. Die Eingliederungen erforderten viele
schwierige Diskussionen.
1978 wurde Dr. Klaus-Günter Dietel zum Landrat gewählt. Die vorausgegangene Diskussion veranlasste
mich, wieder zum Kreistag zu kandidieren. Die Bayreuther Landkreisbürger gaben mir 65.000 Stimmen.
Ein Zeichen, dass die politischen Entscheidungen überzeugt haben.
Dr. Dietel hat zusammen mit den Kreisräten, den Mitarbeitern im Landratsamt, den Bürgermeistern
und Gemeinderäten im guten Einvernehmen mit der Führung der Stadt Bayreuth, der Wirtschaft, den
Verbänden, den Bildungseinrichtungen, den Kultur- und Sozialträgern, den Sport- und Jagdverbänden
und auch, soweit angemessen, dem Naturschutz, konstruktiv unterstützt und gehandelt.
Die Arbeit wurde und wird fortgeführt von Landrat Hermann Hübner
Ich wünsche ihm Glück und Gottes reichsten Segen.
Zeitzeugen berichten
Walter Engelhardt
ehem. Kreisrat und MdL
Das 40-jährige Jubiläum des Landkreises Bayreuth lässt uns zurückblicken auf eine erfolgreiche
Gebietsreform, auf ein Zusammenwachsen der neuen Gebietskörperschaften, und vor allem auf eine
Neuorientierung der Menschen in vielen Lebenslagen. Als ich Mitte der 60er Jahre nach Mistelbach
kam, war noch nicht die Rede von einer Neuordnung der politischen Strukturen, man spürte aber
allenthalben die Notwendigkeit dazu. In Mistelbach hatten wir damals einen ehrenamtlichen
Bürgermeister sowie Gemeindeschreiber und ehrenamtlichen Gemeindekassier. Die gemeindliche
Kassenverwaltung fand in der Wohnung des Kassiers statt, es wurde eingezahlt und nicht
überwiesen. Bürgermeister und Gemeindeschreiber kamen mit wenig Raum und Akten aus. Die
Erfordernisse einer modernen Infrastruktur, Wasser, Abwasser, Straßen- und Wohnungsbau, Schulen,
Gesundheit, Kindergärten und vieles mehr hatten eine funktionierende Verwaltung, d.h. Betreuung
zur Voraussetzung. Zu kleine Gemeinden und Landkreise, zu wenig geschultes Personal, die die
notwendigen Neuorientierungen in allen Bereichen erforderten, verlangten trotz nicht unerheblicher
Widerstände nach dieser Reform. Die Landkreisreform spielte dabei eine zentrale Rolle,
Regierungsbezirksgrenzen und Gemeindegrenzen waren davon gleichermaßen betroffen. Die
kreisfreie Stadt und der Landkreis Bayreuth rangen um mehr Einfluss und Bedeutung.
Ich selbst wurde 1969/70 zum Kreisvorsitzenden der SPD im noch „alten" Landkreis gewählt. 1972
kam ich in Gemeinderat und Kreistag, 1974 in den Bezirkstag. Wir, zumindest die größeren Parteien
CSU und SPD, wirkten über unsere Mandate und die Parteifunktion nicht nur bei der Umgestaltung
mit, wir hatten vor allem das Reformwerk vor Ort umzusetzen. Personelle Entscheidungen waren zu
treffen. Mitwirkung und Beratung waren gefragt. Die Bedeutung der großen Parteien, ihre
Vernetzung in der Bevölkerung und durch die Ortsvereine in den Gemeinden war von erheblichem
Einfluss und Wert. Bei uns in Bayreuth war das besonders die Einbindung von Pegnitz, das seinen
Kreissitz und im Gefolge viele öffentliche Einrichtungen verlor. Dies war für alle Beteiligten eine große
Herausforderung. Wir Kreisvorsitzenden, lieber Kollege Riedel, wir hatten alle Hände voll zu tun. Wer
wird neuer Kreisvorsitzender, wie werden die Listen für die Kommunalwahlen aussehen? Wie wirkt
sich das Stimmenpotenzial auf größere und kleinere Orte aus? Zusammenfassend kann ich
feststellen, wir haben die Aufgabe gemeistert, und zwar ohne Blessuren. Selbstverständlich gab es
auch Kontakte zur Stadt Bayreuth, zu Oberbürgermeister Hans Walter Wild. Aber auch der damalige
Staatssekretär Simon Nüssel informierte über Entscheidungen und Vorgänge und war in persönlichen
Gesprächen, ich denke an Aichig, Bindlach, für Abwägungen aufgeschlossen. Die Stadt brauchte
Erweiterungsmöglichkeiten und bekam sie im notwendigen Umfang. Fritz Gentner, der
Landtagsabgeordnete und Wegbegleiter seit meiner Studentenzeit, war der „Anführer" der Pegnitzer
Sozis. Mit seinen Mitstreitern, ich erwähne ohne Vollständigkeit, Hans Scheuerlein, Erich Wagner,
Erhard Macha, Else Potzler, Willi Hörl standen sie für ihr Pegnitz und wollten doch auch unser
Bayreuth. In Speichersdorf nahmen Siegfried Schäller und Max Haas als Oberpfälzer das
Zusammenwachsen mit uns Franken sehr ernst. In allen kleinen Orten hatten wir zu reden. Sie hingen
an ihrem Landkreis Kemnath und besonders an ihrem Valentin Kuhbandner, dem Landrat und
Abgeordneten. Sie kämpften für Stellung und Rang ihrer neuen Gemeinde im neuen Landkreis
Bayreuth. Valentin Kuhbandner übergab mir erst nach Jahren gemeinschaftlichen Wirkens für
Speichersdorf seinen Ortsverein, sein geliebtes Speichersdorf mit den Falken und den Porzellinern, in
einer feierlichen Stunde zu „treuen Händen". Man spürt, wie viel Herzblut da mitschwang. In Gefrees
waren es die Bürgermeister Brey und Peetz, die sich persönlich einbrachten. Arthur Peetz war SPDKreisvorsitzender in Münchberg und wurde einer meiner Stellvertreter in Bayreuth. Hollfeld und die
Gesamtschule fanden in den Landtagsabgeordneten Gentner und Eberhard ihre Fürsprecher. Ihr
„Modellversuch Gesamtschule" ebnete den Weg zu einer Schule der besonderen Art, zu einer äußerst
erfolgreichen Schule. Später, vor 30 Jahren, sprach ich im Landtag von dieser aufblühenden Schule im
ländlichen Raum, die bei abnehmender Bevölkerungs- und Schülerzahl richtungsweisend sei. Eine
Regionalschule dieser Art könnte auch in anderen Gegenden Bayerns den Weg in eine wohnortnahe
schulische Zukunft weisen. Es blieb bis heute leider bei diesem einzigen so erfolgreichen Modell.
Ohne die Landkreisreform wären die Zusammenlegungen, die Organisationsveränderungen bei
Krankenhäusern, Sparkassen, Gerichten und vielen anderen Behörden und Einrichtungen nicht möglich
gewesen. Stadt und Landkreis Bayreuth sind sich in vielen Bereichen nähergekommen, sie arbeiten gut
zusammen. Es ist ein gelungenes Werk, unser Landkreis Bayreuth. Eines aber ärgert mich bis zum
heutigen Tag – nichts hat geholfen, kein Bitten und Flehen: einen Nordbayerischen Kurier als Zeitung
für die Stadt und alle Teile des Landkreises in einer Ausgabe. Wer erfährt denn in der Stadt oder im
Hummelgau und Fichtelgebirge etwas vom nahen Ahorntal oder von Pegnitz? Über das Kulmbacher
Land, über Speichersdorf alles, über andere nichts. Ich kenne alle Argumente, warum es so ist wie es
ist. Trotzdem: Setzt euch zusammen, denkt darüber nach, das wäre ein Geburtstagsgeschenk für uns
alle in Stadt und Land – für unsere Heimat. Ein Letztes kann ich mir nicht verkneifen: Der „Vater der
Gebietsreform", wie der von mir geschätzte frühere Innenminister Bruno Merk genannt wird, wagte
auf Fragen des Kurier einen Blick in die Zukunft. Er sagte: „Die kommunalen Aufgaben mehren sich". Er
sehe eine Entwicklung hin zu Zweckverbänden und er könne sich „in absehbarer Zeit anstelle der
Landkreise durchaus Regionen oder Regionalbezirke vorstellen".
Falls die Europäische Union, so denke ich, zu einer engeren politischen Union und einer stabileren
Finanzunion zwecks Erhaltung des Euro zusammenwächst, oder um ein Auseinanderbrechen Europas
abzuwenden, und sich in nächster Zeit zu mehr demokratischer Mitsprache weiter entwickelt, dann
wird eine Neuordnung hin zu noch größeren Einheiten zwingend sein, verbunden mit einer stärkeren
Mitsprache der Menschen in allen Ländern und auf allen Ebenen. Dem Landkreis Bayreuth, allen
Bediensteten und den politisch Verantwortlichen wünsche ich für die kommenden Jahrzehnte
Weitblick, aber auch Stehvermögen, um mit Transparenz Verständnis für die notwendigen
Entwicklungen und Aufgaben zu wecken.
Zeitzeugen berichten
Georg Riedel
ehem. weiterer Stellvertreter des Landrats
Die Zeit der Landkreisneubildung war eine sehr bewegte Zeit. Es ging ja nicht nur um Grenzziehungen
mit dem Wegfall von Landrats-, Bürgermeister- und Gemeinderatsposten, sondern auch um die
Festlegung der zentralen Orte vom möglichen Kleinzentrum bis zum Oberzentrum. Bevor die
Landkreisgrenzen neu gezogen wurden, mussten diese Vorfragen weitgehend geklärt sein. Das war für
viele bewährte Mandatsträger oft recht schmerzhaft.
Die Stadt-Umland-Problematik bot besonderen Zündstoff, vor allem die von uns Bindlachern
befürchtete oder aus Sicht der Stadt erwartete Eingemeindung von Bindlach nach Bayreuth. Es war ja
nicht abwegig, wenn wir befürchteten, dass sich Bayreuth als mögliches Oberzentrum im Zuge dieser
Jahrhundertreform gebietlich saturieren wollte.
Im Mai 1971 traf sich der Bayreuther Stadtratsausschuss für Entwicklung und Wirtschaftsförderung mit
dem Bindlacher Gemeinderat zur legendären gemeinsamen Sitzung im Gemeinschaftsraum der
damaligen Firma Oehme in Bindlach. Dort bestritt der Bayreuther OB, die Eingemeindung von Bindlach
gefordert zu haben. Die „Frankenpost“ zitierte den OB wie folgt: „Im Gegensatz zu anderen fränkischen
Städten wie Nürnberg, Würzburg und Bamberg haben wir uns in dieser Frage sehr zurückgehalten und
in dem vom Bayerischen Innenministerium verlangten Bericht eine solche Forderung nie erhoben. Die
Stadt Bayreuth steht auf dem Standpunkt, dass Bindlach nicht zur Eingemeindung heransteht.“
Der Zufall wollte es, dass mir just einige Tage vorher ein Schreiben der Stadt an die Regierung
zugespielt wurde, in dem das Gegenteil stand, nämlich: Die Stadt Bayreuth beantragt, Bindlach,
Oberkonnersreuth, Aichig, Seulbitz, Laineck, Oberpreuschwitz und Thiergarten einzugemeinden. Die
Eingliederung von Bindlach ergebe sich aus der bestehenden engen wirtschaftlichen und kulturellen
Verflechtung, wegen der noch anzustrebenden siedlungsmäßigen Verflechtung und wegen der
möglichen Zusammenfassung des Bayreuther Industriegebiets St. Georgen mit dem industriellen
Entwicklungsgebiet von Bindlach.
Mit einem Flugblatt unterrichteten wir die Bindlacher Bevölkerung. Die Reaktion ließ nicht lange auf
sich warten. Ich war der Missetäter, der Regierungspräsident müsse disziplinarrechtlich gegen mich
einschreiten. So ziert tatsächlich noch heute meinen Personalakt beim Bezirk eine präsidiale
disziplinarrechtliche Rüge. Meine Beteuerungen halfen nicht, weil das halt nicht sein durfte. Die, auf
die es ankam, glaubten mir und ich wurde sogar noch im selben Jahr befördert. Letztlich sind alle
anderen genannten Umlandgemeinden nach Bayreuth eingemeindet worden, aber Bindlach ist
selbstständig geblieben und der Landkreis Bayreuth hat heute sogar einen Bindlacher Landrat. Beides
wird heute sehr positiv bewertet.
Im weiteren Umland gab es damals sehr besonnene Kommunalpolitiker. Die Männer und Frauen waren
sich der Einmaligkeit der zu treffenden Entscheidungen bewusst. Man ging aufeinander zu. Mir ist
besonders im Gedächtnis geblieben, wie die religiösen Unterschiede behandelt wurden. Es gab damals
so etwas wie eine „kommunalpolitische Ökumene“. Glaubensunterschiede wurden zwar gesehen, sie
waren aber nie ein Hindernis für vernünftige neue Gebietseinheiten. Viele haben am Entstehen des
neuen Landkreises mitgewirkt, einen möchte ich aber doch hervorheben, weil wir ihm im Grunde unser
preußisch-bayerisches Wappen zu verdanken haben: Georg Besold, Kreisrat und Bürgermeister aus
Hollfeld. Das Wappen war lange Zeit ein Streitpunkt: Die Vertreter der katholischen Gebiete aus der
Fränkischen Schweiz, Hollfeld und Waischenfeld wollten den Bamberger Löwen und die Gemeinden
der Oberpfalz vor allem den Pfälzer Löwen. Diesen Gordischen Knoten durchschlug Georg Besold, als er
in unserer Fraktion einen konsensfähigen Vorschlag machte. Man könnte den markgräflichen roten
Adler belassen mit den weiß-blauen Rauten darüber. So behielten wir den roten Adler, was wir nicht zu
hoffen gewagt hatten. Die Oberpfälzer und Bamberger verzichteten auf ihre Löwen und besannen sich
auf ihre wittelsbachische Tradition. Die SPD hat zugestimmt, wahrscheinlich wegen der roten Farbe des
Adlers. Wir hatten jedenfalls rot und blau auf weiß, die überzeugende Symbiose von Bayern und
Franken auf einem offiziellen Wappen.
Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Die Jahrhundertreform musste von möglichst großen
Einheiten ausgehen. Mir und vielen anderen ging es darum, trotzdem viele kleine Einheiten zu
erhalten, ohne den großen Wurf in Frage zu stellen. Das gelang in vielen Fällen. Dieses Spannungsfeld
gibt es auch heute noch. Schon sprichwörtlich sollte man die Kirche im Dorf lassen und nicht nur das
Feuerwehrhaus und den Osterbrunnen, sondern nach Möglichkeit auch die Schule, auch wenn die
Klassen kleiner werden!
Zeitzeugen berichten
Dr. Klaus-Günter Dietel
Altlandrat
Der Zukunft verpflichtet
Eine schwierige Geburt war es schon. Doch es wurde kein Problemkind daraus, sondern ein stabiler
zukunftsorientierter, moderner und dennoch traditionsbewusster neuer Landkreis, der nunmehr 40
Jahre lang besteht. In den Jahren vor der Gründung und am Anfang war ich als Persönlicher Referent
des damaligen Staatssekretärs und späteren Ministers Simon Nüssel gewissermaßen nur mittelbar
dabei, habe viele Gespräche mit Bürgermeistern, Kreisräten, vor allem aber auch mit den für die
Gebietsreform verantwortlichen Mitarbeitern des Innenministeriums vorbereitet und geführt, dabei
gelernt, was die Bürgerschaft gewollt und bedrückt hat. Mein geschätzter Vorgänger Dr. Josef Kohut
hat sich in guter Partnerschaft mit seinem Stellvertreter, dem früheren Pegnitzer Landrat Konrad Löhr,
der auch mich bis zu seinem Tode 1982 als mein erster gewählter Stellvertreter treu begleitet hat, mit
großem Einsatz bemüht, Wunden zu schließen und ein neues Kreisbewusstsein aufzubauen. Wichtig
war dabei, schnell eine dauerhafte Verwendung für das neuwertige ehemalige Pegnitzer Landratsamt
zu finden. Im Auftrag des zuständigen Abgeordneten und Staatssekretärs Simon Nüssel durfte ich mich
von München aus einbringen, Lösungen abzuklären helfen und vor allem vorbereitende Gespräche mit
dem damaligen Leiter des Landesjustizprüfungsamtes Ministerialdirigent Dr. Engelbert Niebier, der
später Bundesverfassungsrichter wurde, und seinem Nachfolger Prof. Kaufmann führen.
Mit der Ansiedlung der Bayer. Justizschule in Pegnitz ist für unsere größte Stadt und unseren Landkreis
ein großer Wurf gelungen, eine enge, vertrauensvolle Partnerschaft mit der bayerischen Justiz und vor
allem dem OLG Bamberg entstanden, die weiterhin anhält und beste Ergebnisse gebracht hat. Damals
wusste ich es noch nicht, dass ich ab 1978 30 Jahre lang Verantwortung an der Spitze dieses
vielseitigen, landschaftlich reizvollen und selbstbewussten Landkreises tragen sollte, gewissermaßen
ein Zaubergürtel rund um meine Heimatstadt Bayreuth. Simon Nüssel ahnte es wohl schon eher, mit
dem mich seit vielen Jahren eine tiefe persönliche Freundschaft verbindet. Über viele Schritte im
Werden und in der Entwicklung des Landkreises ließe sich berichten. Auf Weniges will ich nur
eingehen. Ich habe immer in meiner Arbeit für den Landkreis über den Tag hinaus zu denken versucht,
auf vielen Gebieten gemeinsam mit meinen Mitarbeitern und meinen Kreistagen Konzepte erarbeitet,
die dann wichtige Investitionen und Impulse ausgelöst haben. Vom Familienprogramm und dem
flächendeckenden Aufbau von Sozialstationen ganz zu Beginn meiner Amtszeit über das Schulwesen
mit einer neuen Hotelfachschule, einer Berufsfachschule für das Hotelmanagement, einer Technikerund später Höheren Landbauschule für unsere Landwirtschaft, das Gesundheitswesen und die
Krankenhauslandschaft über Kultur, Tourismus, Jugendarbeit, Abfallwirtschaft bis hin zum Umwelt-
und Naturschutzprogramm sowie der Förderung der Wirtschaft und einer Sicherheitsarchitektur mit
den dabei so bedeutsamen Selbsthilfeorganisationen, reichte die hier nur stichwortartig und
beispielhaft aufgeführte Themenpalette. Dabei habe ich immer auf das Subsidiaritätsprinzip geachtet
und das Ehrenamt aus Überzeugung gefördert. Menschen galt es, stets durch eine klare Aussprache
und vertrauensvolles Handeln einzubinden und mitzunehmen. Das Gaspedal war mir dabei weit näher
als die Bremse. Scheu vor dem „Königsthron“ hat unsere Arbeit nie gehemmt. So kann ich dankbar auf
eine hervorragende Zusammenarbeit und Hilfestellung durch die jeweiligen Staatsregierungen, aber
auch ihren Statthalter vor Ort, die Regierung von Oberfranken zurückblicken. Die Zusammenarbeit
über die Gebietsgrenzen, vor allem mit der Stadt Bayreuth war mir ein wichtiges Anliegen. Die Stärkung
des Kreisbewusstseins konnte nur deshalb gelingen, weil wir eine möglichst gleichgewichtige
Entwicklung in allen Landkreisteilen angestrebt und umgesetzt haben.
Es war mir eine Freude, offen, sachorientiert und in menschlicher Verbundenheit mit fünf gewählten
Kreistagsgremien zusammenwirken zu dürfen. Meine Mitarbeiter haben es verstanden und gemeinsam
mit mir gelebt, unser Landratsamt als Dienstleistungsunternehmen für die Bürgerschaft, die Wirtschaft,
unsere Kirchen, Organisationen und Verbände zu betreiben. Unsere Aufgabe war es, Lösungen zu
finden und nicht nur Probleme zu sehen. So war es auch kein Zufall, dass ich zum Abschluss meiner
Tätigkeit das vom Kreistag verabschiedete Entwicklungskonzept „Perspektive 2020“ mit mehr als 100
Projektvorschlägen meinem Nachfolger Hermann Hübner und dem jetzt amtierenden Kreistag als
Arbeitsgrundlage und Vorschlag für das weitere Vorgehen überreichen konnte. Es freut mich, dass an
dessen Fortschreibung bereits gearbeitet wird.
In der Zukunft gilt es mehr denn je, Ideen und Kreativität zu fördern, ehrenamtliches Engagement zu
stärken und Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Vor allem aber brauchen wir den tätigen Bürger, der
Demokratie nicht mit bloßer Kritik und Interessenswahrung verwechselt und selbst zum Mitwirken
bereit ist. Dann wird es auch im fünften Jahrzehnt dieses Landkreises und darüber hinaus gelingen, ihn
zu einem für seine Bürgerschaft attraktiven Lebensraum vital fortzuentwickeln, weltoffen und
heimatbetont. Denn schließlich ist die Zukunft unsere Chance.
Der neue Landkreis Bayreuth...
Vor 40 Jahren wurde der Landkreis Bayreuth
in seiner heutigen Form aus der Taufe gehoben. Er ist das Resultat der kommunalen Gebietsreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat.
Den wesentlichen Teil bilden die beiden ehemaligen Landkreise Bayreuth und Pegnitz.
BAYREUTH
PEGNITZ
Weitere kleinere Gebietsteile kamen aus den
Altlandkreisen Ebermannstadt, Eschenbach,
Kemnath, Kulmbach und Münchberg dazu.
KULMBACH
EBERMANNSTADT
MÜNCHBERG
Insgesamt erfolgte die Gebietsreform in
zwei Abschnitten: 1972 wurde die Neugliederung Bayerns in Landkreise und
kreisfreie Städte vollzogen, bis 1978 wurde die Reform schließlich auf Gemeindeebene abgeschlossen.
Einfach war es nicht…
Der Neuordnung des
Landkreises Bayreuth
ging ein langer Verhandlungsmarathon voraus.
Die Landräte Dr. Josef Kohut und
Konrad Löhr verhandeln über die
Gebietsreform.
Vor allem in Pegnitz führte die geplante
Gebietsreform zunächst zu heftigen Protesten...
PEGNITZ
Bereits im Januar 1972 gaben 13 Gemeinden im Landkreis
Pegnitz ihre Selbstständigkeit auf
PEGNITZ
Mit Dank und Wehmut
nahm Pegnitz Abschied vom eigenen Landkreis
Dank für Vertrauen und Zusammenarbeit
Pegnitz, den 30. Juni 1972
Konrad Löhr, Landrat
PEGNITZ
Am 1. Juli 1972 könnte der Landkreis Pegnitz sein 110-jähriges Bestehen feiern. Zum gleichen Tag tritt die Verordnung zur
Neugliederung der bayerischen Landkreise in Kraft. Der Landkreis Pegnitz wird aufgelöst und in die Großlandkreise
Bayreuth, Forchheim und Lauf eingegliedert.
Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, der gesamten Bevölkerung des Landkreises Pegnitz für das entgegengebrachte
Vertrauen, das das Fundament für meine Arbeit war, herzlichst zu danken.
Besonderen Dank sagen darf ich meinem verehrten Vorgänger, Herrn Landrat a.D. Dr. Heinrich Dittrich, den Herren
Kreisräten, den Herren Bürgermeistern und Gemeinderäten für die jederzeit harmonische und erfolgreiche Zusammenarbeit.
Der gleiche herzliche Dank gebührt den beiden Kirchen und allen Behörden. Dank schulde ich nicht zuletzt all meinen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die vertrauensvolle und treue Dienstleistung.
Die Jahre des Aufbaues nach dem 2. Weltkrieg haben für den Landkreis Pegnitz den Rahmen geschaffen, innerhalb dessen
sich auch weiterhin unter veränderten Bedingungen unser wirtschaftliches und politisches Leben entfalten und entwickeln
kann.
Allen Gemeinden und damit der gesamten Bevölkerung wünsche ich von Herzen Jahre des Friedens und weiterhin Glück
und Segen.
PEGNITZ
Ehemaliges Landratsamt
— heutige Justizschule
Marktplatz und
Rathaus in Pegnitz...
PEGNITZ
… früher und heute
Schon früher war das
Felsenbad in Pottenstein ein
Anziehungspunkt für Jung
und Alt…
FRÄNKISCHE SCHWEIZ
Seit der Gebietsreform 1978 gehört die ehemals selbstständige
Gemeinde Tüchersfeld zu Pottenstein. Bekannt ist Tüchersfeld vor
allem durch das Fränkische Schweiz-Museum auf dem Gelände
des sogenannten „Judenhofs“.
Heute ist die Synagoge Teil des
dort errichteten FränkischeSchweiz-Museums.
FRÄNKISCHE SCHWEIZ
Die Geschichte der jüdischen
Gemeinde in Tüchersfeld geht
bis ins 18. Jahrhundert zurück.
Im Bereich der unteren Burg,
die durch den 30-jährigen Krieg
zerstört wurde, wohnten die
jüdischen Familien im
„Judenhof“.
Die Lokalbahn Bayreuth-Hollfeld mit der Bayreuther
Ostbahnlok BV Nr. 1049 wurde 1972 eingestellt.
FRÄNKISCHE SCHWEIZ
In Hollfeld musste Anfang der 70er Jahre das alte Sportgelände des
ASV Hollfeld dem Neubau der Staatlichen Gesamtschule weichen.
Doch durch ihre Dreifachturnhalle sowie das Schwimmbad
entstanden dem Verein viele Vorteile.
Das ehemalige zentrale Schulhaus in der Creußener Bahnhofstraße wurde in den 70er Jahren zum Rathaus und dient der
Verwaltungsgemeinschaft Creußen bis heute als Verwaltungsgebäude.
Im Rahmen der Gebietsreform wurde die Verbandsschule errichtet.
FRÄNKISCHE SCHWEIZ
Das sogenannte Kommunbrauhaus wurde einst als Feuerwehrhaus genutzt und schließlich zum evangelischen Gemeindehaus
umgebaut.
In den frühen 70er Jahren ist in
Waischenfeld eine Hochwasserfreilegung notwendig geworden.
FRÄNKISCHE SCHWEIZ
Pünktlich zur Gebietsreform 1972 konnte der staatlich anerkannte
Luftkurort Waischenfeld sein 650-jähriges Bestehen feiern.
FRÄNKISCHE SCHWEIZ
Annemarie Leutzsch, die Rettl aus’m Hummelgau, richtete in den
60er Jahren im ehemaligen Stall des Wohnhauses ihrer Großeltern
im Hummeltaler Ortsteil Pittersdorf die „Hummelstube“ ein.
Ehemalige Hummelstube
Die Rettl in Aktion...
Alte Ortsansicht Pettendorf
Alte Ortsansicht Pittersdorf
HUMMELGAU
Typische Tracht im
Hummelgau –
Kopfbedeckung
der Konfirmierten
Der Hummelgau und
seine Traditionen...
Alter Kaufladen im Hummelgau
HUMMELGAU
Kerwazeit...
Alter Dorfplatz Mistelbach mit
Feuerlöschteich
Neuer Dorfplatz
Mistelbach und Gesees
im Hummelgau
HUMMELGAU
Neubau der Geseeser Schule
in der Schulstraße Anfang
der 70er Jahre
Die Glas- bzw. Perlenhütten in Warmensteinach
haben eine lange Tradition...
Die Belegschaft erscheint an ihrem
letzten Tag mit Trauerflor.
Kristallkrippe – eine
Besonderheit der Glaskunst
FICHTELGEBIRGE
Auf dem Gelände der früheren
Kilcherthütte — später Steinachhütte — wurde Anfang der 70er
Jahre der heutige Kurpark angelegt.
Der Fichtelsee...
...alte und neue Ansicht
...die alte und die neue Bleaml-Alm
FICHTELGEBIRGE
In Fichtelberg hat sich
seit der Gebietsreform so einiges verändert...
Der letzte Schienenbus im Plandienst verlässt 1974
den Bahnhof Bischofsgrün...
FICHTELGEBIRGE
Ein Millionenprojekt nach der Gebietsreform — seit Januar
1973 ist das Hotel Ravenna, das heutige Sporthotel
Kaiseralm, in Betrieb.
Kirchberg-Skilift in Bischofsgrün
FICHTELGEBIRGE
Wintersport in Bischofsgrün und am Ochsenkopf
Bis zur Gebietsreform gehörte Mehlmeisel zum
ehemaligen Landkreis Kemnath und damit zum
Regierungsbezirk Oberpfalz...
FICHTELGEBIRGE
FICHTELGEBIRGE
Seit 1857 ist Bad
Berneck ein beliebter
Kurort...
In Weidenberg ging es in
den 70er Jahren zur
Sache...
Einweihung der Wasserversorgung
Mengersreuth – Weißenbachquelle
BAYREUTHER UMLAND
Vorbereitung für die
neue Verbandsschule
Schloss Fantaisie früher und heute
Und natürlich hat sich da
so einiges verändert...
Altes und neues Rathaus
BAYREUTHER UMLAND
Im Zuge der Gebietsreform
1978 entstand die Großgemeinde Eckersdorf westlich der Stadt Bayreuth.
Einblicke in das Bayreuther Umland vor der
Gebietsreform...
Landrat Dr. Kohut und
Regierungspräsident Wolfgang Winkler
Eisenbahnknotenpunkt Kirchenlaibach
BAYREUTHER UMLAND
Goldkronach
Anfang der 70er Jahre
Festzug mit Bürgermeister Hans
Steininger, Landrat Dr. Josef Kohut
und MdB Herbert Hauffe
Ohne intensive Vorbereitungen und
angeregte Gespräche geht es bei der
geplanten Gebietsreform nicht...
Georg Riedel (li.) und Bürgermeister
Adam Weber aus Ramsenthal (re.)
Landrat Dr. Josef Kohut
mit dem Bindlacher Gemeinderat und
Bürgermeister Hans Steininger
BAYREUTHER UMLAND
Bindlach vor der
Gebietsreform