Ausgabe 04-2007 - DIE LINKE. Stadtverband Dessau
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Ausgabe 04-2007 - DIE LINKE. Stadtverband Dessau
Dessau - Roßlau April 2007 17. Jahrgang In dieser Ausgabe: Seite 2: Seite 3: Seite 4: Seite 10: Seite 12: Neues aus der Stadtratsfraktion Unsere Kandidaten zur Kommunalwahl am 22. April 2006 Blankenburger Erklärung 1932-2007 Eine Mahnung zur hist. Aufarbeitung Termine, Ehrungen, Ereignisse, Kontaktadressen Unbequem, aber ehrlich Einrichtungen wie das Bauhaus, das Anhaltische Theater, die Kulturstiftung DessauWörlitz und die Förderung solcher Leistungsträger wie das Umweltbundesamt und die Fachhochschule Anhalt. Mit dem Stadtumbau wird bei kluger Handhabung die konjunkturelle Belebung unseres Handwerks und der Wohnungswirtschaft möglich. Diese Aktivitäten sichern Arbeitsplätze und binden Steuerkraft in der Stadt Dessau-Roßlau und der Region. Unsere neue Stadt hat eine gute Zukunft. Quelle: www.ralf-schoenemann.de Neues aus der Stadtratsfraktion Liebe Dessauer, liebe Roßlauer, Dessau-Roßlau braucht eine erfahrene und verlässliche Stimme für mehr Arbeit, Sicherheit und Bildung. Akzeptanz in Sachsen-Anhalt findet die Bauhausstadt Dessau-Roßlau nur durch Geschlossenheit aller handelnden Personen, die sich über Parteiinteressen hinweg für das Wohl der Bürger einsetzen. Die Oberbürgermeisterwahl am 22. April 2007 ermöglicht Ihnen, direkt auf die personelle Vertretung unserer Heimatstadt Dessau-Roßlau Einfluss zu nehmen. Mit meiner Kandidatur unterbreite ich Ihnen ein ehrliches Angebot, Dessauer-Roßlauer Interessen engagierter wahrzunehmen. Die aus meiner 17-jährigen Tätigkeit im Dessauer Stadtrat gewonnenen Partner aller Parteien und Erfahrungen werden mir helfen, das 3. kreisfreie Oberzentrum Dessau-Roßlau im Wettbewerb mit den Städten Magdeburg und Halle angemessen im Lande zu vertreten. In der wirtschaftlichen, kulturellen und landschaftlichen Vielfalt und Schönheit unserer Stadt sehe ich große Chancen für eine eigenständige, zukunftsorientierte regionale Beschäftigungs- und Wirtschaftspolitik. Eine solide regionale Wirtschaftspolitik benötigt die Stärkung kommunaler Eigenbetriebe wie die Stadtwerke, das Klinikum, kulturelle PDS – Wirtschaftsförderung – Bestandspflege u. Partnerschaften sichern Standort Am 13. März 2007 besuchte die Fraktion die Produktionsstätte des Baustoffwerkes EHL in Dessau. Das zu Beginn des Besuches geführte Gespräch mit dem Geschäftsführer, Herrn Polke, unterrichtete uns über Struktur, Produktpalette, Absatz und Perspektive des Unternehmens. Deutlich wurde, dass der Betrieb, beginnend auf dem ehemaligen Gelände des „Alten Plattenwerkes“, durch Engagement, Ideenreichtum und Fleiß zu einer stabilen Produktionsstätte für Baustoffe entwickelt wurde. Positiv verzeichneten wir, dass die Belegschaft von ca. 50 Beschäftigten über den Tarif hinaus entlohnt wird und eine gute soziale Absicherung erfährt. Der Geschäftsführer machte auch deutlich, dass der wirtschaftliche Erfolg davon abhängt, inwieweit alle Beschäftigten, ob Betriebsleitung, Angestellter oder Arbeiter den Erfolg des Betriebes als ihr eigens Anliegen verstehen und somit in der Lage sind, schnell bei veränderten Situationen zu reagieren. Kritisch bewertet die Unternehmensführung die Arbeit der Ämter der Stadt. Hier wünscht man sich ein stärkeres Engagement zur Schaffung von Voraussetzungen für eine positive Entwicklung Dessauer Betriebe. Die breite Produktpalette des Betriebes lässt es zu, Bauvorhaben der Stadt zu realisieren (Geh- u. Fahrwege müssen nicht unbedingt aus Natursteinen bestehen). Ein vom Fraktionsvorsitzenden Ralf Schönemann vorgeschlagener Weg, die Schüler der älteren Klassenjahrgänge bewusst an die Arbeit im Betrieb heranzuführen (polytechnischer Unterricht), um die Situation von fehlenden Fachkräften und den zu wenig zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätzen zu verbessern, wurde vom Unternehmen begrüßt. Nach dem Gespräch besichtigten wir die Produktionsstätte. Hier konnten wir feststellen, dass durch eine hohe Automation und gute Logistik Produkte entstehen, die weltweit Anerkennung finden. Nach Beendigung unseres Besuches waren wir uns sicher, durch Einblicke in einen Baustoffe produzierenden Betrieb wurde unser Wissen vertieft, welches uns helfen wird, Entscheidungen im Stadtrat und in den Ausschüssen zu wirtschaftlichen Themen noch praxisbezogener zu fällen. Ralf Schönemann Wahlkampfendspurt in Dessau Am 17.04.2007 19:00 bis 21:00 Uhr ist Genosse Gregor Gysi zu Gast in Dessau Der Ort der Veranstaltung war zum Redaktionsschluss noch nicht eindeutig! Seite 2 Neues aus der Stadtratsfraktion der Linkspartei.PDS (Fortsetzung von Seite 1) Dessauer Schulterschluss mit Barcelonaer Erklärung zur Barrierefreiheit …war das Thema einer Konferenz der Landtags- und Stadtratsfraktion der Linkspartei.PDS im Dessauer Ratssaal am 12. März 2007. Mobilität eingeschränkt sind, beträgt gegenwärtig ca. 20 Prozent, Tendenz steigend. Ralf Schönemann betonte, dass diese Eingeladen waren die Seniorenund Behindertenvertretungen der Region Anhalt und Vereine und Verbände, in denen sich Menschen mit Behinderungen organisiert haben oder die Menschen mit Behinderungen betreuen sowie Vertreter der Stadt Dessau. Ausgangspunkt der einleitenden Beiträge und der Diskussionen war die demografische Entwicklung in der Gesellschaft. Etwa 8-10% der in den Städten lebenden Bürgerinnen und Bürger sind schwer behindert. Der Anteil der über 60-jährigen, die zunehmend in ihrer Ein Eigenbetrieb für Kindertagesstätten ist nach wie vor eine Option! Der ver.di-Ortsverein Dessau hatte am 27.02.2007 im Hotel Steigenberger zu einem Meeting mit dem Thema: Zukunft der Kindertagesstätten (KITA) Dessau die Fraktionsvorsitzenden der Stadt Dessau, interessierte ver.diMitglieder der KITA’s, sowie der Stadt Dessau und, über die Personalräte der Einrichtungen, interessierte Eltern eingeladen. Die Stadträte der Stadt Dessau haben, kraft ihrer durch Gesetz gegebenen Befugnisse und durch ihre Wahl erhaltenen Rechten, Pflichten und Verantwortung den Bür-gern gegenüber, beschlossen, alle KITAs in freie Trägerschaft zu geben und damit Fragen wie: - Sanierung des Haushaltes der Stadt Dessau durch Abgabe der KITAs? - Was wird mit den Beschäftigten der Entwicklung erfordert, dass schrittweise in unserer Stadt Barrierefreiheit, wie sie im Bundesgleichstellungsgesetz definiert ist, umgesetzt wird. Unter den o. g. Umständen KITAs ? - Welchen Vorteil bringt die Vielzahl der freien Träger zur Umsetzung des Bildungsauftrages unserer Kinder? - Was kostet diese Entscheidung des Stadtrates die Bürger und betroffenen Eltern zukünftig? und viele weitere ausgelöst. Unser Gastredner, Herr Brettschneider, Bürgermeister der Stadt Jessen (CDU), stellv. Vors. des Städteund Gemeindebundes, legte mit aller Deutlichkeit die Vor- und Nachteile des in der Vergangenheit vollzogenen Trägerwechsels an freie Träger und dann die ist eine nachhaltige zukunftsfähige Entwicklung der Kommunen in einem barrierefreien Umfeld zu sichern, um die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in ihrem gewohnten Umfeld zu erhalten. Vor der Konferenz fand, gemeinsam mit Betroffenen, dem behindertenpolitischen Sprecher der Landtagsfraktion Dr. Detlef Eckert, dem Geschäftsführer des Behindertenverbandes Dessau und Vertretern der Stadtratsfraktion ein kleiner Rundgang durch die Innenstadt von Dessau statt. Dabei war ersichtlich, dass trotz guter Fortschritte, die die Stadt bei der Beachtung von Barrierefreiheit erreicht hat, es noch viele kritische Punkte gibt, wie z.B. barrierefreie Wohnmöglichkeiten und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von Hörgeschädigten und Sehbe-hinderten. Monika Andrich – bitte beachten - Rücknahme in die Trägerschaft der Stadt Jessen, dar. Leider waren von den Fraktionsvorsitzenden der Stadt Dessau, obwohl die „stimmgewaltigen“ alle eingeladen waren, nur Herr Schönemann (PDS-Fraktionsvorsitzender) und die Stadträtin Frau Schnirch (CDU), auch als Leiterin des Jugendhilfeausschusses der Stadt Dessau, der Einladung gefolgt. Der Stadtrat und Geschäftsführer des Behindertenverbandes, Herr Geier, beteiligte sich ebenfalls rege an der Diskussion. Der ver.di-Ortsvereinsvorsitzende Dessau fragt sich nunmehr u.a.: Wer hat Angst vor unbequemen Fragen oder Feststellungen und ruft zum weiteren Dialog in dieser Frage alle Beteiligten ernsthaft auf. Raschke, J. J. Vorsitzender ver.di-OV Dessau Seite 3 Unsere Stadtratskandidaten in der Übersicht (Die jeweiligen Spitzenkandidatensin hervorgehoben) Monika Andrich (WB I) JG 1953, Ingenieur f. Maschinenbau Harald Krüger (WB I) JG 1946, Staatswissenschaftler Erhard Berner (WB I) JG 1947, Ingenieur f. Maschinenbau Erhard Geier (WB II) JG 1945, Diplom-Ingeniuer Heidemarie Ehlert (WB II) JG 1950, Diplom-Ökonomin Otto-Harald Krüger (WB II) JG 1948, Diplom-Ingeniuer Harald Bettführ (WB II) JG 1955, Diplom-Ing. Ökonom Frank Hoffmann (WB III) JG 1959, Diplom Ingenieur Ireneusz Motylewicz (WB III) JG 1961, Verwaltungsfachangest. Sabine Stabbert-Kühl (WB III) JG 1965, Diplom-Ingenieur Wolfram DegenKolb (WB III) JG 1961, Diplom-Ingenieur Hans-Joachim Pätzhold (WB IV) JG 1955, Diplom-Ingenieur Karin Stöbe (WB IV) JG 1954, Diplom-Sportlehrerin Hans Thomas (WB IV) JG 1948, Diplom-Ingenieur Dr. Günter Scheibe (WB IV) JG 1955, Dr Ingenieur Ökonom Ralf Schönemann (WB V) JG 1952, Ingenieur-Ökonom Wolfgang Galleske (WB V) JG 1940, Rentner Angela Sanftenberg (WB V) JG 1948, Lehrerin Timo Kasper (WB V) JG 1975, Elektroniker Andreas Schwierz (WB VI) JG 1961, Altenpfleger Dieter Wilke (WB VI) Homas Treutmann (WB VI) Dr. Werner Sauermilch (WB VI) Gudrun Kopocz (WB VI) Peter Vester (WB VI) JG 1972, Fach-Informatiker JG 1940, Rentner JG 1936, Dipl-Öknonom Staatswiss. JG 1954, Dipl-Wirtsch.-Ökonomin JG 1951, Ingenieur-Ökonom Zu folgenden Kandidaten lagen zum Radaktionsschluß keine Fotos vor: Veronika Teichert (WB I) JG 1954, Diplom-Ingenieurin, Lutz Schönmeyer (WB I), JG 1958, Sven Möbius (WB II), JG 1968, Agro-Techniker, Klaus-Dieter Hildebrandt (WB III), JG 1951, Ingenieur-Öknonom, Rolf Müller (WB IV), JG 1945, Sozial-Pädagoge und Katja Schönemann (WB V), JG 1974 Werbekauffrau Seite 4 Blankenburger Erklärung Resolution zur Auftaktveranstaltung für die Kommunalwahlen am 22. April 2007 in Sachsen-Anhalt Die Wahlen in neun neuen Kreisen und der Doppelstadt Dessau/Rosslau bilden die wichtigste Herausforderung für die Linkspartei.PDS und die WASG im Jahr ihres Zusammenschlusses zur Neuen Linken in Sachsen-Anhalt. Deshalb haben diese Wahlen nicht nur Bedeutung für die Kreise und Städte, sie strahlen auch in die Landesund Bundespolitik aus. Den Koalitionen in Magdeburg und Berlin muss durch diese Wahlen ein Stopp-Zeichen zu ihrer Politik gegen die Kommunen als wichtigste Trägerinnen der öffentlichen Daseinsvorsorge gesetzt werden. Im September 2006 hat die Linkspartei.PDS als erste Partei ein Rahmenwahlprogramm für die Kommunen beschlossen, das als Grundlage für die Wahlprogramme in den Kreisen und Städten dient. Landesvorstand und Landtagsfraktion der Linkspartei.PDS und der Landesvorstand der WASG haben sich Anfang des Jahres darauf verständigt, landesweit folgende fünf Schwerpunkte in den Mittelpunkt der Kommunalwahlen zu stellen: 1. Für demokratische Dörfer, Städte und Landkreise, gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit Die Probleme der Kommunen sind vielfältig. Aber ohne Demokratie kann keines davon gelöst werden. Deshalb bekämpfen wir all diejenigen, die im Wahlkampf versuchen werden, mit rechtsextremen Parolen auf Stimmenfang zu gehen. Das betrifft zuallererst rechtsextreme Parteien, beinhaltet aber auch die Auseinandersetzung mit ausländerfeindlichen, rassistischen, antisemitischen und diskriminierenden Argumenten. Die Würde eines jeden Menschen ist unantastbar. Das bleibt Grundlage des Handelns von Linkspartei.PDS und WASG im Wahlkampf. 2. Für öffentliche Daseinsvorsorge in den Kommunen Der Sozialstaat findet zuerst in der Kommune oder gar nicht statt. Kreise, Städte und Dörfer brauchen sowohl Geld, Eigentum wie auch Wirtschaftskraft, um öffentliche Daseinsvorsorge leisten zu können. Alle drei Voraussetzungen sind substanziell in Gefahr. Mit der letzten Änderung der Zuschüsse des Landes an die Kommunen hat die Koalition von CDU und SPD den Kreisen und Gemeinden schamlos in die Tasche gegriffen. Höhere Einnahmen sind vollständig auf das Land gelenkt worden, die chronische Unterfinanzierung der Kommunen läuft damit im Jahr 2007 weiter und droht, nun wirklich zum Kollaps - nicht nur in den Oberzentren zu führen. Kommunen sollen gezwungen werden, Eigentum, das für die Zukunftssicherung dringend nötig ist, zu verkaufen. Die ideologisch begründete Beschränkung der kommunalen Wirtschaft gegenüber der privaten ist nach wie vor in Kraft. Die Koalition von CDU und SPD in Magdeburg bedroht kommunale Selbstverwaltung substanziell. Die Bundesregierung plant gleichzeitig weitere Geschenke im Rahmen der Unternehmenssteuerreform von mindestens acht Milliarden Euro.Wer diese Entwicklung stoppen will, muss am 22. April 2007 Linkspartei.PDS wählen, weil CDU und SPD nur das Zeichen der Wahlniederlage verstehen, sonst geht diese Entwicklung ungebrochen weiter. 3. Für bürgernahe kommunale Strukturen, für das kommunale Ehrenamt und Bürgerbeteiligung Neben der finanziellen Krise in den Dörfern, Städten und Kreisen bedrohen Kompetenzverlust der Kommunen und bürgerferne Strukturen die demokratische Willensbildung. Die Linkspartei setzt sich für eine Funktionalreform ein, die die Kompetenzen der Gemeinden und Landkreise stärkt. Die jetzige Kreisgebietsreform verhindert wesentliche Kompetenzübertragungen aus der Landesverwaltung. Lediglich der Harzkreis hat als einziger annähernd die Konturen eines Regionalkreises. Er soll zur Modellregion für die Übernahme von Landesaufgaben entwickelt werden. Das Trauerspiel der Koalition von CDU und SPD in Sachsen-Anhalt um die zwangsweise Einführung der Einheitsgemeinden ermöglicht uns, im Wahlkampf unsere Position zu stärken. Wir wollen das gleichberechtigte Nebeneinander von Einheitsgemeinde und qualifizierter Verwaltungsgemeinschaft, in der die Zahl der Mitglieder begrenzt ist und überörtliche Aufgaben von der Gemeinschaft wahrgenommen werden. Da, wo der Gemeinderat als letzte demokratische Institution fungiert, darf er nicht durch Zwang abgeschafft werden. 4. Für familienfreundliche Kommunen Wenige Geburten und Abwanderung junger Familien sind längst ein bekanntes Problem. Gleichzeitig verschärfen Arbeitslosigkeit, Niedriglöhne und Hartz IV besonders die Situation von Familien. Jammern allein hilft nicht, wir müssen etwas dagegen tun - hier und jetzt. Wir treten für den kommunalen Familienpass ein, der in den Landkreisen organisiert werden kann und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von Kindern unterstützt. Wir treten für eine Kinderbetreuung unabhängig vom Status der Eltern ein, weil Kinderbetreuung Bildung und nicht Aufbewahrung ist. Wir streiten für den Erhalt des bestehenden Schulnetzes und wollen die Kompetenzen der Kreise gegenüber der Landesregierung bei der Schulnetzplanung stärken. 5. Für Bürgerarbeit mit Mindestlohn Seit ihrem Bestehen streitet die PDS für einen öffentlichen Beschäftigungssektor. Jahrelang wurden wir dafür von CDU und SPD beschimpft. Jetzt hat die CDU die Bürgerarbeit erfunden. Viele Menschen in SachsenAnhalt setzen darin ihre Hoffnung. CDU und SPD haben gelernt, aber leider nicht genug: Bürgerarbeit ist Billigarbeit. Deswegen fordern wir: Bürgerarbeit nicht unter Mindestlohn. Von Arbeit muss man in Würde leben können, auch von Bürgerarbeit. Bürgerarbeit statt Hartz IV, nicht in Hartz IV. Wer Bürgerarbeit leistet, muss einen vollwertigen Arbeitsvertrag haben und arbeitslosenversichert sein, ansonsten führt Bürgerarbeit nur immer wieder in die Hartz IV-Falle. Bürgerarbeit muss längerfristig angelegt sein, um den Menschen dauerhaft zu helfen. Bürgerarbeit muss gemeinnützig sein und darf keine Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt verdrängen. Bürgerarbeit braucht keinen Zwang. Die Menschen wollen arbeiten. Wir wissen auch, Bürgerarbeit nach unserem Modell löst nicht alle Probleme. Aber für viele Menschen in Hartz IV ist es eine Hoffnung, also etwas, was man ihnen sonst genommen hat. Die Linkspartei hat in Sachsen-Anhalt eine gute kommunalpolitische Tradition. Wir haben eine gute Basis. CDU und SPD haben das Feld für uns durch eigene Fehler gut vorbereitet. Unsere Chancen, am 22. April zu gewinnen, sind so gut, wie nie zuvor. Wir kämpfen um jede einzelne Wählerstimme für Demokratie, öffentliche Daseinsvorsorge und die Zukunftsfähigkeit Sachsen-Anhalts! Blankenburg, 10. März 2007 Anmerkung der Redaktion: Die ’Blankenburger Erklärung’ wurde zum Wahlkampfauftakt (Landesparteitag) in Blankenburg (Harz) am 10.03.2007 veröffentlicht. Sie stellt im Grunde eine Kompakte ‘Argumentationshilfe’ bzw ein Kommunalwahlprogramm in geraffter Form dar. T. Kasper (TypischLinks Redaktion) Seite 5 Aufruf: Keine Stimme der NPD und anderen rechtsextremen Parteien! Sehr geehrte Bürger und Bürgerinnen Anhalts, am 22. April 2007 finden in unserer Region Kommunalwahlen zu den StadtOrts- und Kreisparlamenten statt. In einigen Kommunen werden darüber hinaus die Bürgermeister neu gewählt. Die rechtsextreme National-Demokratische Partei Deutschlands (NPD) hat bereits vor Monaten angekündigt, zu den Wahlen in Anhalt flächendeckend antreten zu wollen. Darüber hinaus wird sich auch die Deutsche Volksunion (DVU), so in Dessau-Roßlau, zur Wahl stellen. Die neonazistische Kampfpartei knüpft nicht nur an bestehende fremdenfeindliche, rassistische und antisemitische Stereotype an, sondern ist zutiefst undemokratisch. Sie möchte die bestehende politische Ordnung der Bundesrepublik abschaffen und durch Hartz im Jahre 1928 Die Arbeitgeberverbände und die ihr nahestehenden Meinungen in den Parteien, die neoliberales Gedankengut verbreiten, meinen immer noch, Deutschland gehöre reformiert. Mal abgesehen davon, dass die vergangenen wie die geplanten Reformen keine sind, sondern Rückschritte darstellen. Dahinter steht eine Denkweise, die bereits 1928 von Gustav Hartz entwickelt wurde. Gustav Hartz, seinerseits Mitglied der DNVP, einer Steigbügelhalterpartei für Hitler und der NSDAP, formulierte bereits fast wörtlich die heutigen Hartz-Gesetze, die - Zufall oder nicht - den gleichen Namen tragen. Im Jahre 1928 erschien sein Buch „Irrwege der deutschen Sozialpolitik und der Weg zur sozialen Freiheit", in dem Hartz ( Gustav) viele Fragen stellte, die heute neoliberalen Kritikern auf den Nägeln brennen. ein autoritäres Führerregime ersetzen. Die NPD hetzt offen gegen Ausländer und Flüchtlinge, steht somit für Intoleranz und schadet dem Wirtschafts- und Kulturstandort Anhalt. Die NPD leugnet oder verharmlost die Verbrechen des deutschen Nationalsozialismus und verhöhnt damit die Millionen Opfer des NS-Terrors. Die NPD arbeitet eng mit vorbestraften und gewalttätigen Rechtsextremisten aus dem Kameradschaftsspektrum zusammen und ist so mit für die steigende Zahl rechter Gewalttaten und das Leid der Opfer mitverantwortlich. Diese Tatsachen sind für eine demokratisch verfasste Gesellschaft nicht länger hinzunehmen. Deshalb gilt es, dass sich alle Demokraten trotz unterschiedlicher politischer Überzeugung diesen menschenfeindlichen Bestrebungen ge-meinsam entgegenstellen. extremisten und Menschenfeinde zukünftig über die Belange der Region Anhalt mitbestimmen. Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger Anhalts auf, am 22. April zur Wahl zu gehen! Geben Sie ihre Stimme den demokratischen Parteien und verhindern Sie somit den Einzug der NPD und anderer rechtsextremer Parteien in die Kommunalparlamente! Unterstützen Sie durch Ihre Zivilcourage alle Bestrebungen, die sich gegen Fremdenfeindlichkeit, Intol-eranz und Gewalt wenden! Netzwerk Zivilgesellschaft Anhalt Wenn Sie unseren Wahlaufruf „Keine Stimme der NPD und anderen rechtsextremen Parteien!" öffentlich mit Ihrem Namen unterstützen wollen, bitten wir Sie um Ihr schriftliches Einverständnis. Dies ist auch per Fax (0340/ 26 60 213) oder per E-Mail: projektgegenpart©gmx.net möglich. Niemand kann wollen, dass Rechts- NZA Netzwerk Zivilgesellschaft Anhalt Hartz (Gustav) sah überall Faulenzer und Drückeberger, die den Sozialstaat plünderten. Er titulierte die Arbeitslosen als asoziale Elemente, geißelte die angebliche Bürokratie und forderte, dass der Staat nicht für alles sorgen müsse. Die staatlichen Zwangsversicherungen waren Gustav Hartz ebenso ein Gräuel wie beispielsweise die Arbeitszeitverkürzungen. Er formulierte die untaugliche - Parole der demographischen Alterung der Gesellschaft, die unsere Sozialgesetze kaputtmache und die sich daraus resultierende Forderung nach privater Vorsorge. wirtschaftlichen Probleme taugliche Mittel, Arbeitslosigkeit abzubauen und einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung zu fördern. Lediglich die Umverteilung von unten nach oben wurde durch diese Maßnahmen erreicht. Im Ergebnis wurden also die Vermögenden noch vermögender, die Nichtbesitzenden noch ärmer. All das stellt nur einen kleinen Ausschnitt aus Gustav Hartz' Gedankenwelt dar, die er bereits 1928 mit dem Begriff Reform belegte. Was sind das heute wie damals für eigenartige Reformen? Weder nützten sie den Menschen, noch waren sie angesichts der Pikanterweise sah Gustav Hartz seinerzeit sein Heil im Nationalsozialismus. Wir wollen und müssen alles unternehmen, dass eine solche Gegebenheit Geschichte bleibt und sich nicht wiederholt. Deshalb muss eine Umkehr der Politik hin zu einer gerechteren Verteilung des Volkseinkommens und solidarischen Handelns in Gesellschaft und Politik erfolgen. Ireneusz Motylewicz Seite 6 Cuba Libre (freies Kuba) Im Januar dieses Jahres waren wir 14 Tage in Kuba. Wir waren begeistert! Gewiss auch wegen der Landschaft, mehr aber noch wegen Kubas Ge-schichte von den Anfängen bis heute und wegen der sozialen Zielstellungen. Viele hatten uns vorher gesagt, Kuba sei ein armes Land. Natürlich: Kuba ist ein Land der 3. Welt, von unserem materiellen Lebensstandard noch weit entfernt. Aber wo gibt es ein Land in der 3. Welt, wo es keine Analphabeten mehr gibt, keine Kinderarbeit, ein ausgezeichnetes Gesundheitswesen, Bildung und Wohnung für alle! Übrigens: Das Schulsystem wurde von der DDR aufgebaut und hat sich von Anfang an bewährt, hat uns Luis, unser hervorragender kubanischer Reiseleiter, erzählt. 1959, nach dem Sieg der Revolution, wurden aus allen Kasernen Schulen gemacht. Wunderbar! Selbst in der bekannten Moncada-Kaserne ist noch heute neben einem Museum - eine Schule untergebracht. Kasernen befinden sich heute außerhalb der Städte. Vor den Schulen stehen schon seit 1902, dem Jahr, als Kuba pro forma unabhängig wurde, kleine weiße Büsten von Manuel de Cespedes. Cespedes gab seinen Sklaven am 10. Okt. 1868 die Freiheit und löste damit die kubanischen Unabhängigkeitskriege aus. Grundschulen (1. bis 6. Klasse) gibt es in jedem Ort, ebenso Ärztehäuser, sogenannte Familienärzte, die immer erreichbar sind. Die Häuser, in denen die Ärzte wohnen und auch ihre Praxis haben, sind im ganzen Land im gleichen Stil und gleicher Größe gebaut. Bildung und Gesundheitswesen sind kostenfrei! Auf sozialem Gebiet hat die Regierung unter Fidel Castro Unglaubliches erreicht. Dass diese sozialen Errungenschaften bis heute, trotz des seit 1961 bestehenden Embargos durch die USA und obwohl Kuba außer Nickel über keine Bodenschätze verfügt, erhalten werden konnten, hat uns froh gemacht. Bis auf Mexico und Kanada brachen auch alle anderen amerikanischen Staaten die Handelsbeziehungen zu Kuba auf USA-Betreiben ab. Die jetzige Entwicklung in Südamerika macht wieder Hoffnung. Auch wenn diese Staaten einen anderen Weg zum Sozialismus gehen werden ohne Revolution. Wissenswertes Bis 1989 lieferte die SU Erdöl zu einem "Freundschaftspreis" an Kuba gegen Abnahme des Zuckers. Es ging Kuba wirtschaftlich gut. Es gab das sozialistische Lager. Als 1989 das sozialistische Lager zusammenbrach, begannen für Kuba die 5 schwersten Jahre, sagt Luis. Es war ein Überlebenskampf. Kuba führte Lebensmittelkarten ein, auf denen notwendigste Lebensmittel preiswert eingekauft werden können. Luis: "Das reicht zum Überleben, aber nicht zum Leben.” Cuba Libre (span. für: Freies Kuba), umgangssprachlich in Lateinamerika auch Cubata genannt, ist ein alkoholhaltiger Cocktail, ein Longdrink auf Rum-Basis, der um 1900 in Havanna (Kuba) erfunden wurde. Der Name kommt daher, dass nach Ende des Spanisch-Amerikanischen Krieges USamerikanische Soldaten mit der Kombination aus Limonade, Rum und Limettensaft auf die "Befreiung" Kubas anstießen ("Viva Cuba libre" = "Es lebe das freie Kuba"), die allerdings de facto eine Unterwerfung des vorher noch spanischen Kubas unter die USA war. Daher wird das Getränk von vielen Exilkubanern auch "Mentirita" (span. kleine Lüge) genannt. Kubas Währung ist der Peso. Damit kauft man in bestimmten Läden für wenig Geld die Grundnahrungsmittel, Schulkleidung (seit 1902 einheitlich), bezahlt Betriebskosten und Miete (wenn man zu den 20% Kubanern gehört, die nicht in einer eigenen Wohnung wohnen). Daneben gilt der konvertierbare kubanische Peso (CUC). 24 kubanische Pesos entspr. 1 CUC. Kubaner können also, wenn das Geld reicht, mit eingetauschten CUC zusätzliche Dinge kaufen. Erinnerung bei uns an die HO-Läden, als es bei uns noch Lebensmittelkarten gab. Der Name Cuba Libre (Cola gemixt mit kubanischem Rum) wird oft fälschlicherweise gleichbedeutend mit dem Longdrink Rum-Cola, der auch Rum anderer Herkunftsländer enthalten kann, verwandt. Aufgefallen ist uns, dass Che Guevara überall präsent und abgebildet ist, aber kaum ein Bild von Fidel Castro zu finden war. Fidel Castro will keinen Personenkult. Es gäbe noch viel über Kuba zu erzählen, z. B. über den Rum, das katastrophale Verkehrswesen, die unglaubliche Fröhlichkeit der Menschen, die schöne interessante Landschaft. Als sich Luis von uns verabschiedet hat, hat er gesagt: "Bleiben Sie so, wie Sie sind." Und wir haben uns und ihm gewünscht, dass die Kubaner klüger sind als die Deutschen und die sozialen Errungenschaften zu schätzen und zu schützen wissen, dass sie materiellen Reichtum nicht über menschliche Werte stellen. Luis kannte die Organisation 'Cuba si' und ihre Hilfe für sein Land. Der Kampf Kubas für eine sozialistische Alternative braucht unbedingt Unterstützung. Wir sollten deshalb in Dessau "Cuba si" wieder aufleben lassen. Wer bei der Hilfe für Kuba mitmachen will, der kann sich bei uns oder bei Antje Tietz über die Geschäftsstelle melden. Brigitte und Friedrich Weitsch Der Drink gewann im amerikanisch besetzten Europa nach Ende des Zweiten Weltkrieges an Popularität, als der Gassenhauer "Rum and Coca-Cola" der Andrews Sisters im Radio gespielt wurde. Nach der kubanischen Revolution und der Flucht vieler kubanischer Konterrevolutionäre nach Florida gewann die Kombination wieder an politischer Brisanz, u. a. da kubanischer Rum in den USA bis heute illegal ist und US-amerikanische Cola wegen der Wirtschaftsblockade nicht nach Kuba ausgeführt werden durfte. Auf Kuba wird aber die eigene Marke Tukola vertrieben. Pepsi und Coca Cola, meist aus mexikanischer Abfüllung, sind in größeren kubanischen Städten im Handel. Rezept und Zubereitung * 4 cl kubanischer Rum * 4 Limettenachtel * Cola * Eiswürfel Eine halbe Limette vierteln, und über dem Longdrinkglas ausdrücken. Anschliessend 4 cl kubanischen Rum (z. B. Havana Club, Ron Varadero oder Legendario) eingießen. Drei Eiswürfel ins Glas geben und mit Cola auffüllen. Bei Verwendung einer älteren Rum-Sorte – oft an einer bräunlichen Färbung zu erkennen – wird dieser Cocktail in Kuba oft als "Cubata" bezeichnet. Wird anstelle von Cola Zitronenlimonade oder Limettensaft, Zucker und Soda verwendet, handelt es sich um einen "Ron Collins", z. B. auch in der Variante "Santo Libre", welcher seinen Ursprung aber auf der Dominikanischen Republik hat und bei dem der dortige Rum – z. B. ein Brugal añejo – verwendet wird. T. Kasper (TypischLinks-Redaktion) Seite 7 Am 21. März wurde die ExOberbürgermeisterin Maria Dank 100 Jahre alt. Wir erleben sie heute als eine Frau, der das Bewegen große Pein bereitet, die aber noch immer mit viel Aufmerksam- In einem ausgewählten Personenkreis fand dazu eine würdige Geburtstagsfeier im Café des Johannbaues statt. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass die Genossin Maria Dank nach der OB-Zeit auch weiter veranntwortungsvoll tätig war. Unsere Genossin Helma Zimmermann, die damals eng mit ihr zusammenarbeiten konnte, hat Maria Dank die folgende Widmung überbracht: »Maria Dank, eine Frau, die in Dessau nach dem mörderischen Krieg eine große und schwere Aufgabe als Oberbürgermeisterin übernommen hatte, wird 100 Jahre alt! keit und Anteilnahme das Geschehen der Zeit verfolgt. Unterhält man sich mit ihr, staunt man, aus welchem Erinnerungsschatz sie berichten kann und staunt, wie damals Brief an die Mitglieder der Linkspartei.PDS Landesverband Sachsen-Anhalt Liebe Genossinnen und Genossen, die Bundesparteitage von Linkspartei.PDS und WASG haben am 25. März mit großer Mehrheit den Gründungsdokumenten der neuen Partei DIE LINKE sowie dem Verschmelzungsvertrag zwischen WASG und unserer Partei zugestimmt und damit den Weg frei gemacht für die Bildung einer gemeinsamen Linken in Ost und West. Nun ist jedes einzelne Mitglied gefragt! In einer Urabstimmung werden Euch die Dokumente zur Bestätigung vorgelegt. Alle Mitglieder des Landesverbandes erhalten in den kommenden Tagen einen Brief mit Erläuterungen zur Urabstimmung, dem Stimmzettel sowie dem Entwurf des Verschmelzungsvertrages. Der beigelegte Rücksendeumschlag ist an die Landesgeschäftsstelle zu schicken, die die Teilnahme registriert. Die Auszählung des Ergebnisses erfolgt am 19. Mai ab 10.00 Uhr in der Bundesgeschäftsstelle durch die Wahlkommission des Bundesparteitages. Die zur Abstimmung gestellte Frage lautet:: »Stimmst du dem Entwurf des Verschmelzungsvertrages zwischen WASG und Linkspartei.PDS und damit der Verschmelzung von WASG und Linkspartei. PDS auf der Grundlage der beschlossenen Gründungsdokumente zu?« Probleme angepackt und gelöst werden mussten. Maria Dank war nach ihrer Tätigkeit als OB, da sie ausgebildete Sportlehrerin war, in der Volksbildung tätig. Sie war Kreisturnrätin bis sie Rentnerin wurde. Wir erlebten viele gemein-same Veranstaltungen auf dem Stadion an der Mulde oder beim Unterricht u. a. Heute gratulieren wir ihr ganz herzlich dafür, dass sie alles, was sie anpackte, stets mit Leib und Seele ausführte und ihr ganzes Leben dafür einsetzte, den Mitmenschen eine bessere Zukunft zu bereiten das war gewiss oft ein schwerer, aufopferungsvoller Weg. Herzlichen Glückwunsch, Maria. Deine Helma Zimmermann« Wir rufen alle Mitglieder unserer Partei auf, an der Urabstimmung teilzunehmen. Wir bitten alle Mitglieder, in der Urabstimmung mit »Ja« zu stimmen und so die Gründung der Partei DIE LINKE möglich zu machen. Gleichzeitig bitten wir die Kreisvorstände der Linkspartei.PDS, die Urabstimmung mit der Auswertung des Dortmunder Parteitages in den Basisorganisationen der Partei zu verbinden. Wir schlagen allen Mitgliedern der Partei vor, die Zeit der Urabstimmung zu nutzen, die Ziele der Partei DIE LINKE öffentlich bekannt zu machen und für die Partei Wählerinnen und Wähler sowie neue Mitglieder zu gewinnen. Die Landesvorsitzenden von Linkspartei.PDS und WASG in SachsenAnhalt hatten bereits am 17. März 2007 eine schriftliche Vereinbarung über die Gründung des Landesverbandes Sachsen-Anhalt der Partei DIE LINKE unterzeichnet. Zuvor hatten sowohl der Landesvorstand der WASG als auch der Landesvorstand der Linkspartei.PDS die Vereinbarung bestätigt. Beide Seiten sind nach wie vor fest ent-schlossen, in einem fairen Miteinander den Parteibildungsprozess in Sachsen-Anhalt abzuschließen. Die Erfolge unserer beiden Parteien bei den zurückliegenden Bundestags- und Landtagswahlen haben gezeigt, welche Hoffnungen viele Bürgerinnen und Bürger in eine starke linke Kraft setzen. Mit solidarischen Grüßen Matthias Höhn Landesvorsitzender Michael Entrich Landesgeschäftsführer Seite 8 Programmatische Eckpunkte Entwurf des programmatischen Gründungsdokuments der Partei DIE LINKE. (Fortsetzung!) (Beschluss der Vorstände von Linkspartei.PDS und WASG auf ihrer gemeinsamen Beratung am 10. Dezember 2006) 2. Wirtschaft und Umwelt: Nachhaltig dem Gemeinwohl verpflichtet statt kapitaldominiert und umweltzerstörend Die herrschende Politik hat die Macht der Finanzmärkte, der transnationalen Kapitalgesellschaften, der Marktsteuerung und der Großkonzerne gestärkt. Fünfhundert Konzerne kontrollieren die Hälfte des Weltsozialprodukts. In den Machtzentren des Finanzkapitals wird weltweit nahezu unkontrolliert über Investitionen, Arbeitsplätze und die Lebensperspektiven von Milliarden Menschen entschieden. Die Kapitalrendite ist wiederum zum Maß aller Verhältnisse geworden. Die heutige Wirtschaftsordnung führt zu Niedrigstlohnkonkurrenz, Armutsmigration, Umweltzerstörung, bedrohlichen Klimawandel, schreiender Ungerechtigkeit und Elend für sehr viele Menschen. Um ein selbstbestimmtes Leben, sinnvolle und sozial gestaltete Arbeit für alle zu ermöglichen, einen ökologischen Umbau einzuleiten, die sozialen Sicherungssysteme zu erneuern und solidarische Entwicklung global zu ermöglichen, ist ein grundsätzlicher Kurswechsel in der Wirtschafts- und Finanzpolitik unumgänglich. DIE LINKE. tritt für das Primat demokratischer Politik über die Wirtschaft sowie für einen sozialen und ökologischen Wandel in der Europäischen Union ein. Alternative Wirtschaftspolitik ist gestaltende Politik. Sie zielt auf ein starkes Gewicht sozialstaatlicher Politik gegen deren Unterordnung unter Marktzwänge. Sie misst längerfristiger Struktur-, Wissenschafts- und Technologiepolitik erhebliches Gewicht bei. Gewinnorientiertes unternehmerisches Handeln ist wichtig für Innovation und betriebswirtschaftliche Leistungsfähigkeit, führt jedoch zur Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, zunehmender sozialer Ungleichheit und Spaltung, wenn es nicht gesellschaftlichen Schranken und Regeln unterworfen wird. Deshalb strebt DIE LINKE. eine neue sozialökologische Rahmensetzung für die Marktmechanismen an, weil ohne Mitbestimmung, gewerkschaftliche Gegenmacht und sozialstaatliche Regulierung private Unternehmerinteressen zu volkswirtschaftlich, sozial und ökologisch verlustreichen Fehlentwicklungen führen. Für mehr Investitionen und die Sicherung des Sozialstaats braucht der Staat Geld. Nur Reiche können sich einen armen Staat leisten. Durch höhere Einnahmen kann auch die Verschuldung sozial gerecht abgebaut werden. Wir streiten für die Einheit von sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit. Die nachhaltige Bewahrung und Wiederherstellung einer lebenswerten Umwelt ist eine zutiefst soziale Angelegenheit und zentrale Säule von Gerechtigkeit. Es sind die armen, benachteiligten Bevölkerungsschichten, die national und international am meisten unter Luftverschmutzung, Lärm, ungesunder Nahrung, Trinkwassermangel, dramatischen Klimaveränderungen sowie dem Preisanstieg knapper natürlicher Ressourcen zu leiden haben. Naturund Umweltzerstörung berauben künftige Generationen ihrer Lebensgrundlagen. Zur Einleitung einer wirtschafts- und umweltpolitischen Umkehr setzen wir uns ein für • öffentliche beschäftigungsfördernde Zukunftsinvestitionsprogramme: Die öffentlichen Investitionen und andere Ausgaben in Erziehung und Bildung, Forschung, Kultur, ökologischen Umbau und öffentliche Infrastruktur müssen mindestens um jährlich 40 Milliarden Euro angehoben werden. Eine Million tariflich bezahlte Arbeitsplätze können so geschaffen werden. • gerechte Steuerpolitik: Konzerne und andere profitable Unternehmen müssen wieder deutlich mehr Steuern zahlen. Es soll wieder eine Vermögenssteuer erhoben werden, die Erbschaftssteuer auf große Erbschaften ist zu erhöhen. Steuerschlupflöcher, die insbesondere Vermögende und Großverdiener begünstigen, sind konsequent zu schließen, und Wirtschaftskriminalität ist entschiedener zu bekämpfen. Veräußerungsgewinne beim Verkauf von Wertpapieren und Immobilien wollen wir ohne Spekulationsfristen besteuern. Der Spitzensteuersatz der Einkommenssteuer soll auf mindestens 50 Prozent angehoben werden. Wir fordern eine Steuer- und Finanzreform, die die Länder und Kommunen mit den notwendigen Mitteln für eine nachhaltige Entwicklung ausstattet. • ökologischen Umbau der Energieversorgung: Vorrangiges Ziel ist eine Wende in der Energiepolitik hin zu dezentralen Strukturen, die Überführung der Netze in öffentliche Hand und die demokratische Kontrolle der Energiepolitik. Steigerung der Energieeffizienz, Senkung des Energieverbrauchs und strikte Ausrichtung auf erneuerbare Energien sind zur Lösung der Energieprobleme notwendig. Wir wollen einen beschleunigten Ausstieg aus der Atomenergie, lehnen neue Atomkraftwerke und den Export von Atomtechnik ab. • nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen: Umweltbelastende Stoff- und Energieflüsse sollen vermieden und Ressourceneffizienz von Wertschöpfungsketten gesteigert werden. Dazu gehört eine umfassende Umweltbildung. • soziale und ökologische Verkehrspolitik: Die Gewährleistung von Mobilität muss in den Mittelpunkt rücken. Wir brauchen Alternativen zum individualisierten PKW-Verkehr. Neben stadt- und raumplanerischen Maßnahmen soll der öffentliche Personenverkehr ausgebaut und durch neue Angebote ergänzt werden. Privatisierungen sind zu stoppen. Güterverkehr gehört auf die Schiene. • umweltgerechte regionale Wirtschaftskreisläufe: Die regionale Herstellung und Vermarktung von Produkten aus Handwerk und Landwirtschaft soll gefördert werden, um Transporte zu vermeiden und die regionale Wertschöpfung zu steigern. • den Ausbau der ökologischen Land- und Waldbewirtschaftung und die Förderung eines deutschland- und europaweiten Schutzgebietssystems zur Erhaltung der Artenvielfalt. Das Tierschutzgesetz ist konsequent durchzusetzen und zu verbessern. • ein Steuer- und Abgabensystem, das umweltfreundliches Handeln fördert und die Umwelt schädigendes Verhalten belastet. • die demokratische Kontrolle der Finanzmärkte und die Dezentralisierung privater wirtschaftlicher Macht: Dies verlangt unter anderem Beschränkung der Wertpapier und Devisenspekulation, europäische Regelungen für die Eindämmung von Kapitaltransfers in Steueroasen sowie eine Verschärfung der Kartellgesetzgebung. • die Förderung von Genossenschaften und anderer Formen solidarischer Ökonomie. 3. Sozialsysteme: Sicherheit und Förderung für jede und jeden statt Zwang und soziale Spaltung. Sozialabbau, Privatisierung, Massenarbeitslosigkeit, unsichere Beschäftigung und stagnierende bzw. sinkende Einkommen haben die bisherigen Sozialsysteme in eine Krise geführt. Diese Sozialsysteme entsprechen in ihrer heutigen Form nicht mehr den neuen Lebensläufen und Bedürfnissen der Menschen. Die solidarischen Sicherungssysteme und der Sozialstaat sind eine wesentliche Errungenschaft. Nur auf Rechtsansprüchen gegründete soziale Sicherheit ermöglicht Freiheit für alle, nicht allein für die Vermögenden. Wir wollen einen demokratischen Sozialstaat mit sozialen Mindeststandards, die allen Mitwirkung und Mitentscheiden ermöglichen. Wir setzen uns für eine Erneuerung des Sozialstaats und der öffentlichen Dienstleistungen ein. Soziale Sicherheit soll der Entfaltung der Persönlichkeit Rückhalt geben, einen umfassenden Schutz aller Mitglieder der Gesellschaft vor den großen sozialen Risiken, eine Sicherung des Lebensstandards im Alter, bei Erwerbsunfähigkeit und Erwerbslosigkeit gewährleisten, Armut verhindern und die Gleich-stellung der Geschlechter und die Vielfalt der Lebensweisen ermöglichen. Zur Verwirklichung dieser Aufgaben treten wir ein: • für die Überwindung der Hartz-Gesetze. • für die Demokratisierung sozialer Sicherungssysteme, die Stärkung ihrer solidarischen Elemente und die Erneuerung ihrer Selbstverwaltung. Die programmatischen Eckpunkte der überarbeiteten Fassung werden in in den nächsten Ausgaben der Typisch fortgesetzt. Seite 9 1932 – 2007 (2) Vor 75 Jahren: Deist (SPD) wird abgelöst durch den Nazi Freyberg Am gleichen Wochenende, an dem wir am 22.4. Kommunalwahlen haben, waren 75 Jahre zuvor, am 24. April 1932, Wahlen zum anhaltischen Landtag, mit einem fürchterlichen Ergebnis: In Dessau und Anhalt wurden die Weichen gestellt in Richtung Faschismus, Krieg, Völkermord und Zerstörung, auch wenn das noch nicht sichtbar wurde. Bereits bei der Wiederwahl von Hindenburg als Reichspräsident am 10. April 1932 warnte die KPD: „Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler. Wer Hitler wählt, wählt den Krieg!“ Zwei Wochen später, am 24. April 1932, waren Landtagswahlen in Preußen, Bayern, Württemberg, Hamburg und Anhalt, also im größten Teil Deutschlands. Dabei ereichten die Nazis in einigen Gebieten bedrohlich große Stimmen-Gewinne. Aber nur in Anhalt kam es zur Bildung einer Nazi-Landesregierung. Die Nazis erhielten fast 90.000 Stimmen, 41,6 %, und wurden zur stärksten Partei in Anhalt. Bisher (nach den Landtagswahlen 1928) hatten sie im anhaltischen Landtag nur ein Mandat, (das von Loeper wahrgenommen wurde), jetzt erhielten sie 15 Mandate! Die regierende SPD verlor drei Mandate und hatte nur noch zwölf. Die mit der SPD seit 1919 in Koalition regierenden Liberalen (bis 1930 Demokratische Partei, dann Deutsche Staatspartei), die seit 1928 nur noch zwei Mandate besaßen, erhielten nur noch ein einziges Mandat. Die KPD erreichte wie 1928 drei Mandate. Zusammengehen mit der KPD schlossen Deist, Peus, Seeger und die anderen führenden Sozialdemokraten prinzipiell aus. Die KPD erklärte zwar entsprechend der Losung von der „Einheitsfront von unten“ mit einem Aufruf „An die Werktätigen Anhalts!“ die Bereitschaft, eine SPD-Minderheitsregierung zu unterstützen. Aber die SPD argumentierte, sie hätte sich damit in die Abhängigkeit von der KPD begeben. So endete die seit 1919 bestehende Koalition von Sozialdemokraten und Liberalen, die als Vertreter der parlamentarischen Demokratie in Anhalt galt. Warum hatte diese Koalition das Vertrauen der Mehrheit der anhaltischen Bevölkerung derart rasant verloren? Dabei hatte die SPD nach wie vor die Masse der Arbeiter und die Gewerkschaften unter ihrem bestimmenden Einfluß, ebenso die Konsumvereinigung, eine starke Sportbewegung und andere. Sie verfügte über eine starke Jugendund Frauenbewegung. Welche Stimmen hatte die SPD verloren? Warum hatten die Liberalen, die sich „die Demokraten“ nannten und allgemein so genannt wurden,das Vertrauen der Mittelschichten verloren? Wohin waren die früheren Anhänger der „Demokraten“ abgewandert? Ergebnis der Landtagswahl vom 24. April wurde der anhaltische Ministerpräsident Heinrich Deist (SPD) gestürzt, die rechte Mehrheit des Landtages wählte im Mai 1932 den Nazi Alfred Freyberg, den ersten NSDAPMinisterpräsidenten eines deutschen Teilstaates. Heinrich Deist, geboren am 9.6.1874, lernte Schriftsetzer; kam 1903 nach Dessau als Geschäftsführer der SPD-Zeitung „Volksblatt für Anhalt“; Stadtverordneter der SPD; im 1. Weltkrieg Leiter der „Kriegsküche“ und Leiter des Lebensmittel-Amtes in Dessau; einer der führenden anhaltischen Sozialdemokraten bei der antirevolutionären Umwandlung Anhalts aus einem Herzogtum in den „Freistaat Anhalt“; Staatsrat, dann Ministerpräsident Anhalts; eng verbunden mit Heinrich Peus; verlebte die Nazizeit in „bescheidener Zurückgezogenheit“ in seinem Einfamilienhaus in Mosigkau; nach 1945 SPD, SED; 1945-47 Präsident des Bezirks Dessau; in den 50er Jahren mehrfach „Gespräche“ mit ihm wegen seiner Haltung zum „Sozialdemokratismus“, auch wegen seiner beiden nach dem Westen gegangenen Söhne, von denen der ältere, Heinrich, prominentes SPD-Mitglied war. Heinrich Deist starb am 8.3.1964 und wurde auf dem Friedhof Mosigkau beigesetzt. Alfred Freyberg, geboren 1892, studierte Jura, arbeitete als Regierungsrat in Quedlinburg bis 1926; dann Rechtsanwalt und für die Nazipartei in Quedlinburg tätig; von Mai 1932 bis 1939 Ministerpräsident in Dessau; sein Stellvertreter bis April 1933 war Dr. Willy Knorr als Vertreter der DNVP, ab 1926 Präsident des Landeskirchenrates; ab 1939 war Freyberg Oberbürgermeister von Leipzig; Selbstmord im Frühjahr 1945. Die Konservativen konnten keine Gewinne verbuchen: Der „Anhaltische Haus- und Grundbesitz“ erhielt nur noch einen Sitz (zuvor zwei), die „Deutsche Volkspartei“ erhielt zwei (zuvor sechs), die „Deutsch-Nationale Volkspartei“ (wie zuvor) zwei Sitze. Es zeigte sich also, Abb.: Heinrich Deist Alfred Freyberg daß der krasse politische Rechtsruck (1874-1964, SPD) (1892-1945, NSDAP) allein den Nazis zugute kam. Konservative und andere waren zu den Nazis Charlotte Höppner, damals als Lotti Wirth 19 Literatur: übergelaufen. Die anhaltische NSDAP koali- Jahre jung, erinnert sich, wie die Anhänger der Günter Ziegler: Die politischen Verhältnisse wähtierte nun mit diesen drei konservativen SPD am Abend des 24. April im „Tivoli“ rend der Weimarer Republik und das Wirken des Parteien, damit hatte diese Koalition 20 der 36 geschockt waren: Heinrich Peus, der jahrMinisterpräsidenten Heinrich Deist in Anhalt, in: Sitze des anhaltischen Landtags, die absolute zehntelange Führer der anhaltischen Sozial- Sachsen-Anhalt. Beiträge zur Landesgeschichte, Nr. Mehrheit. 17, mdv-regional 2000, S. 7-33 demokraten, sollte dort das Wahlergebnis Bernd G. Ulbrich: Antisemitismus in Dessau. Eine bekanntgeben. Vorher sang Charlotte im Die SPD war nicht mehr in der Lage, eine Vorwärts-Chor, der von Lingner geleitet war. Spurensuche in den Jahren 1924 bis 1939, Dessau 2004, S. 19-37 anhaltische Regierung zu bilden. Die Dann trat der alte Heinrich Peus auf die Liberalen bildeten keinen ernsthaften Bühne, mit dem rötlichen Gesichtsausdruck Werner Grossert Koalitionspartner mehr, wenn sie auch nach und dem grauen Haarschopf, und teilte das wie vor mit Fritz Hesse den Oberbürger- bedrückende Wahlergebnis mit. Allein in meister der Hauptstadt Dessau stellten. Ein Dessau hatten 21.588 die Nazis gewählt. Im Seite 10 Zeitbezüge: 01.04.1957 02.04.1982 04.04.1957 07.04.1977 09.04.1982 09.04.1982 10.04.1932 12.04.1957 Die ersten 10.000 Rekruten des Jahrgangs 1937 rücken zur Bundeswehr ein. Argentinische Soldaten landen auf den Falklandinseln im Südatlantik. Kriegsbeginn zwischen Argentinien und Großbri-tannien. Die von Adenauer wiederholte Forderung nach Ausrüstung der Bundeswehr mit Nuklearwaffen führt zu heftigen öffentl. Diskussionen und Protesten in der BRD. Auftakt eines blutigen Jahres in der BRD. General-bundesanwalt Buback wird von einem RAF-Kommando erschossen. Todestag von Prof. Robert Havemann; aus der SED ausgeschlossener Kritiker des am sowj. Modell orientierten DDR-Sozialismus. (-12.04.) Ostermärsche von Hunderttau-senden in Westeuropa gegen den NATODoppelbeschluss, gegen die Stationierung amerikanischer u. sowjetischer Mittelstreckenraketen. Wiederwahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten. Führende deutsche Atomwissenschaftler, darunter Otto Hahn u. Werner Heisen-berg, fordern die Bundesregierung zum Verzicht auf atomare Aufrüstung auf (Göttinger Manifest). 11.04.1747 Todestag Leopolds I., regierender Fürst in Anhalt-Dessau ab 1698 (Der »alte Dessauer«). 14.04.1957 Namensgebung der EOS »Philanthro-pinum«. 16.04.1922 Abschluss des Rapallo-Vertrages zwisch-en Deutschland u. Sowjetrussland zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen. 24.04.1932 Bei Landtagswahlen in Preußen, Anhalt u. in anderen deutschen Ländern erhielt die Nazipartei die meisten Stimmen. In Dessau erzielte die NSDAP 21 588 Stimmen (SPD 19 984, KPD 3 476). 25.04.1907 Militärdebatte im Reichstag. 26.04.1937 Die Legion Condor bombardiert die baskische Stadt Guernica. 27.04.1937 Todestag des führenden italienischen Kommunisten u. marxistischen Theoretikers Antonio Gramsci. 27.-28.04.1957 Gründungskonferenz des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) in Berlin. 28.04.1907 Einweihung der Dessauer Stadtschwimm-halle. 28.04.1977 Die RAF-Aktivisten Andreas Bader, Gudrun Enslin u. Jan Carl Raspe werden zu dreimal lebenslanger Haft verurteilt. Während die Verteidigung die Ange-klagten als politische Täter einstuft, wertet das Gericht diese als gewöhnliche Gewaltverbrecher. Anmerkungen zu den Zeitbezügen: 02. April 1882 Die Falklandinseln werden von argentinischen Truppen besetzt Die britische Kolonie FalklandInseln im Südatlantik wurde von Argentinien seit langem beansprucht. Am 19. 03. 1982 landete eine Gruppe argentinischer Zivilisten auf Südgeorgien, einer benachbarten britischen Insel u. reklamierten sie für Argentinien. Als Groß- 25. April Reichstag 1907 Militärdebatte im Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Gustav Noske versichert in der Militärdebatte im Reichstag, die Sozialdemokraten würden im Falle eines britannien sie vertreiben wollte, landeten am 02. 04. 1982 argentinische Truppen auf den FalklandInseln. Daraufhin sandte Großbritannien eine Flotte von rund 100 Schiffen mit 26 000 Mann, die am 25. 04. Südgeorgien zurückeroberte u. dann argentinische Stellungen auf den Falklandinseln angriff. Die Briten errichteten auf einer der Hauptinseln einen Brückenkopf u. besetzten den Hauport Port Stanley. Sie versenkten einen argentinischen Kreuzer, verloren aber selbst 6 Schiffe. Am 21. 05. landeten britische Soldaten auf Ostfalkland. Mit der Einnahme der Hauptstadt waren die Inseln wieder in britischer Gewalt. Am 16. 04. war der Krieg zu Ende, der mehr als 1.000 Tote forderte. Angriffes auf Deutschland ihr »Vaterland« begeistert verteidigen. Noskes Rede, die den besonderen Beifall des Kriegsministers findet u. mit der er faktisch die Aufrüstungspolitik befürwortet, wird in großen Kreisen der SPD zurückgewiesen. Wenige Tage zuvor, am 17. 04., hatte der preußische Kriegsminister den Oberreichsanwalt aufgefordert, gegen Karl Liebknecht wegen seiner Schrift »Militarismus und Antimilitarismus« einen Hochverratsprozess anzustrengen. Seite 11 Anmerkung zu den Zeitbezügen 26. April 1937 Die deutsche Legion Condor bombardiert Guernica Im Frühjahr 1937 eröffnete der frankofaschistische General Mola einen Feldzug gegen das Baskenland, das er ohne »unverzügliche Unterwerfung« dem Erdboden gleichzumachen drohte. Die Basken fochten tapfer, doch Ende April wurden sie auf Guernica zurückgedrängt, eine Ortschaft mit hohem symbolischen Wert als Wiege der baskischen Kultur. Zur Unterstützung der faschistischen Offensive flog die deutsche Legion Condor unter Wolfram v. Richthofen Luftangriffe - offiziell gegen militärische Ziele, doch ausdrücklich ohne Rücksicht auf die In letzter Minute Frank Hoffmann und Heidemarie Ehlert auf dem Parallelparteitag der Linkspartei.PDS und der WASG in der Dortmunder Westfalenhalle. (Fortsetzung von Seite 10) Zivilbevölkerung. Am Nachmittag des 26. 04. flog die Legion einen in seiner Wirkung verheerenden Angriff. Zuerst flogen Heinkel He 51 an, gefolgt von Ju 52-Transportflugzeugen, die für Bombenabwürfe umgerüstet waren. Angriffswelle auf Angriffswelle warf Brandbomben u. 250-kg-Sprengbomben ab, so dass zwei Drittel der Gebäude Guernicas zerstört wurden. Pater Alberto Onaindaia, ein Wortführer der Basken, berichtete: »Die Flugzeuge gingen sehr tief herunter, das Maschinengewehrfeuer zerfetzte Bäume u. riss Straßen auf, in deren Rinnsteinen dicht gedrängt alte Männer, Frauen u. Kinder lagen.« Hunderte von Zivilisten kamen ums Leben. Berichte ausländischer Journalisten sorgten dafür, dass Guernica zum Synonym für die skrupellose Bombardierung der Zivilbevölkerung wurde. Picassos Gemälde für die Pariser Weltausstellung von 1937 trug ebenso dazu bei. tionären Kämpfe des westeuropäischen Proletariats gefragt war. Als Mitbegründer u. ab 1924 Generalsekretär der KPI wirkte er unermüdlich für die Entwicklung der Partei. Trotz parlamentarischer Immunität verhaftete man ihn am 08. 11. 1926. Im Mai 1928 begann gegen Gramsci u. a. Genossen der Prozess, in dem der faschistische Propagandaminister erklärte: »Wir müssen verhindern, dass dieses Gehirn in den nächsten 20 Jahren funktioniert.« Doch es funktionierte und hinterließ uns seine »Gefängnishefte«. Sie besonders verdeutlichen, dass A. G. einer der bedeutendsten marxistischen Philosophen des 20. Jahrhunderts war. A. K. 27. April 1937 Antonio Gramsci gestorben - »Ich möchte nicht bewertet werden« »Ich war ein Kämpfer, der im unmittelbaren Kampf kein Glück hatte, u. Kämpfer können u. dürfen nicht betrauert werden., wenn sie nicht gezwungenermaßen gekämpft haben, sondern es selbst bewusst wollten.« Diese Worte schrieb Antonio Gramsci aus faschistischer Kerkerhaft, an deren Folgen er am 27. 04. 1937 starb. Der in einer ärmlichen Beamtenfamilie auf Sardinien aufgewachsene Gramsci gehörte zu jener Generation kritischer Intellektueller, deren Lebensweg unmittelbar durch die russische Oktoberrevolution 1917 u. die bis zum Beginn der 20-er Jahre anhaltenden revolu- Am 24. und 25.03.2007 fand in Dortmund ein Historischer Parteitag der Linkspartei.PDS und der WASG statt. Dieser Parteitag ist insoweit Historisch, weil dort zum einen den gemeinsamen Gründungsdokumenten und der Parteifusion am 16. Juni 2007 grünes Licht erteilt wurde. Alles in allem war es viel Arbeit für unsere Deligierten. Denn - wie es zu erwarten war gab es viel Stoff für Diskussionen Sowohl bei der Linkspartei.PDS als auch bei der WASG. Zudem lagen fast 300 Änderungsanträge zur Diskussion und Abstimmung vor. (TypischLinks T. Kasper Redaktion) In eigener Sache In den letzten Ausgaben unserer Zeitung haben sich - trotz bestmöglicher Kontrolle - immer wieder Fehler eingeschlichen. Wir, (die Typischlinks-Redaktion) sind auch nur Menschen und schon gar keine Profis auf dem Gebiet Journalismus, Redaktion und der Ausarbeitung eines Layoutes (Erscheinungsbildes) Wir werden unser Bestes dafür geben, die Anzahl der Fehler in der Zukunft zu verringern. Hiermit bitten wir vielmals um Entschuldigung und um etwas Verständnis. Seite 12 Termine für April 2007: Herzlichen Glückwunsch Herzliche Glückwünsche allen Genossinnen und Genossen, die im April 2007 ihren Geburtstag begehen. Vor allem gehen die Glückwünsche an die Genossinnen nd Genossen Gisela Henning und Erwin Schmidt zum 80., Ingeborg Kustin zum 75., Hans Romahn zum 70. und Brita Kleinpeter zum 40. Geburtstag. Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: •Mo., 02. April, 16.00 Uhr, Geschäftsstelle Karlstraße: Öffentliche Mitgliedervers. BO Nord/Waldersee: Auswertung der Ergebnisse der Dortmunder Parteitage der Linkspartei.PDS und der WASG •Mo., 02. April, 18.30 Uhr, Geschäftsstelle Karlstraße, Vorstandssitzung. •Di., 03. April, 10.00 Uhr, Geschäftsstelle Karlstraße., AG-Senioren •Di., 03. April, 18.30 Uhr, Gaststätte des Behindertenverbandes, Radegaster Str.: Beratung des Bündnisses gegen Rechsextremismus (BgR) •Mo., 09. April, 10.00 Uhr, Ostern im Stadtpark: "Kinder suchen Ostereier" •Di., 10. April, 18.30 Uhr, Geschäftsstelle Waldersee: Fraktionssitzung •Sa., 14. April, 12.00 Uhr, Bepflanzungsaktion im Interkulturellen Garten auf dem ehemaligen Sportplatz Joh.-Meier-Str. •Mo., 16. April, 18.30 Uhr, Geschäftsstelle Karlstraße: Vorstandssitzung •Di., 17. April, 19.00-21.00 Uhr, Großveranstaltung mit Gregor Gysi •Do., 19. April, 10.00 Uhr, Geschäftsstelle Karlstraße: Redaktion Typisch •So., 22. April, OB- und Stadtratswahl (Kommunalwahl) •Mo., 23. April, 18.30 Uhr, Geschäftsstelle Waldersee: Fraktionssitzung •Mi., 24. April, 14.00 Uhr, Ehrung langjähriger Mitglieder im Jugend-, Freizeit- u. Seniorenzentrum Krötenhof •Do., 26. April, 17.00 Uhr, Geschäftsstelle Karlstraße:Beratung der BO-Vorsitzenden Donnerstag, 09:00 - 14:00 Uhr Freitag, 09:00 - 12:00 Uhr Kontaktadresse: Stadtvorstand und Fraktion DIE LINKE.PDS Karlstraße 4, 06844 Dessau Tel./Fax: 03 40 / 2 20 19 50 E-Mail: pds-dessau@t-online.de Alte MildenseerStraße 17 Tel./Fax:0340 / 2203260/1 E-Mail:pdsfraktion@datel-dessau.de Redaktionsschluss für die Typisch Mai 2007 ist Donnerstag, der 19. April Vorankündigung zu den Maifeierlichkeiten: Wir feiern den 1. Mai gemeinsam mit dem DGB, dazu laden wir alle Dessau-Roßlauer ab 10.00 Uhr in den Stadtpark ein. Herausgeber: PDS-Stadtvorstand Dessau Redaktion D. Schulze, E. Rudolf, T. Kasper u. C. Rasch Druck: -dte Gölzau